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Umfrage bei Gesundheitseinrichtungen

Christoph Schmitz, Fachbereichsleiter Leben und Wohnen bei den Johannitern, zuständig für die Notrufdienste und die Ambulante Pflege in der Region Aachen-Düren-Heinsberg: Die Arbeit der Johanniter wendet sich zum großen Teil an ältere und kranke Menschen, die auf unsere Hilfe und Unterstützung angewiesen sind, um zuhause ein selbständiges Leben führen zu können. Seit Beginn der Pandemie haben wir alle Anstrengungen darauf gerichtet, sowohl die Gesundheit unserer Kunden und Kundinnen zu schützen wie auch die unserer Mitarbeitenden. Frank Menzel, Kaufmännischer Direktor, Vorsitzender des Vorstands LVR-Klinik Düren: Vorrangige Aufgabe In der LVR-Klinik Düren freuten sich alle über

Nachgehört

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Wie kommen Gesundheitseinrichtungen durch diese Zeit?

Die Pandemie hat alle Player im Gesundheitsbereich vor große Herausforderungen gestellt. InForm hat bei verschiedenen Einrichtungen nachgefragt, wie sie durch die letzten Monate gekommen sind:

Was waren Ihre größten Aufgaben in den vergangenen Monaten?

den vorbildlichen Zusammenhalt aller Teams. war es, den Behandlungsalltag unter Berücksichtigung der geltenden Hygiene- und Abstandsregeln in allen Abteilungen, auf allen Stationen neu und dabei strikt zu organisieren und regelmäßige Testungen zu gewährleisten. Besonderes Verständnis wurde Angehörigen abverlangt, da über eine ganze Weile Besuche nicht möglich waren.

Sandra Breuer, Leiterin der Senioreneinrichtungen des Rheinischen Blindenfürsorgevereins 1886 Düren (RBV): Wir mussten ständig alle Verordnungen, die von den verschiedenen Ämtern kamen, abgleichen und daraus unser Pandemiekonzept entwickeln und evaluieren. Außerdem galt es natürlich, die qualitativ hohe pflegerische und betreuerische Versorgung unserer Bewohner und Gäste unter den deutlich erschwerten Rahmenbedingungen aufrechtzuerhalten.

Welche Erfahrungen haben Sie gewonnen im Meistern zahlreicher Hürden?

Schmitz: Wir konnten als Johanniter-Unfall-Hilfe sowohl regional wie überregional schnell entscheidende Weichen

stellen, um einerseits die entscheidenden Leistungen für die uns anvertrauten Menschen aufrechtzuerhalten, andererseits alles nicht unbedingt Notwendige zurückzustellen, zum Beispiel Veranstaltungen im kleinen und großen Rahmen. Durch den Rückhalt unserer großen, bundesweiten Johanniter-Struktur und durch Hilfen von Kommunen war auch der Nachschub an Infektionsschutzmaterialien immer da.

Menzel: Die Einrichtung eines Krisenstabs bereits Anfang März, der täglich, später zweimal in der Woche tagte, erwies sich als bestes Mittel, unmittelbar und zielführend zu reagieren, so dass sich schnell ein Gefühl einstellte, die durchaus schwierige Lage treffend einschätzen und Entscheidungen treffen zu können. Vorbildlich waren der Zusammenhalt aller Teams und die Kooperation mit dem Gesundheitsamt des Kreises.

Breuer: Bei uns kamen neue Kommunikationsmittel und -formen zum Einsatz. Hier befinden sich alle Institutionen in einem Lernprozess. Erfahrungen mit einer Pandemie gibt es nicht.

Was ist sehr gut bei Ihnen gelaufen, und was vielleicht weniger?

Schmitz: Ein großes Plus war die rasche Einführung des kontaktlosen Anschlusses beim Hausnotruf. Begreiflicherweise wollten viele Menschen unnötige Kontakte mit unseren Mitarbeitenden vermeiden. Mit dem neuen System des kontaktlosen Anschlusses bekommen sie trotzdem zügig die Sicherheit der Hilfe auf Knopfdruck per Paket ins Haus. Eine Errungenschaft, die wir auch nach Corona beibehalten wollen.

Menzel: Sicherlich gilt es da, ein Lob den Patientinnen und Patienten auszusprechen, die sich schnell, ohne Murren und sehr diszipliniert mit ungewohnten Regeln anfreundeten. Geduld wurde allen abverlangt, weil sich Bestimmungen in kurzer Folge änderten, aber das war schließlich der Situation geschuldet.

Breuer: Vereinsintern gab es einen guten Austausch und enge Kommunikation. Die Versorgung der Bewohner war jederzeit gesichert. Leider haben teils täglich wechselnde Meldungen zur Evaluation der Maßnahmen enorme Zeitkontingente gebunden. Ein wenig erschweren uns die rückläufige Mitarbeit bei Bewohnern und Angehörigen in Sachen Hygienevorschriften und Screeningmaßnahmen den Alltag.

Was wünschen Sie für den Winter?

Schmitz: Wir hoffen auf Geduld und Vernunft Aller im Hinblick auf die notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Wir sind dankbar für Verantwortungsbewusstsein, Flexibilität, Mut und Loyalität der Johanniter-Kollegen und -Kolleginnen, die klaglos Einschränkungen auf sich nehmen, damit wir unsere wichtige Arbeit sicherstellen können.

Foto: © RBV

Die Senioreneinrichtung Anna-Schoeller-Haus des RBV.

Menzel: Jetzt im Winter wird das Leben drinnen, gerade mit Blick auf das nötige regelmäßige Lüften, erneut straff zu organisieren sein. Aber auch hier vertrauen wir auf Einsicht und Kooperation Aller. Die Behandlung psychisch erkrankter Menschen kann und darf nicht pausieren, so dass wir hoffen, mit den gemachten Erfahrungen auch für die kalten Tage gut aufgestellt zu sein. Natürlich wünschen wir uns, dass die Infektionszahlen nicht ausufernd ansteigen. Die Einschränkung des öffentlichen Lebens belastet doch die Seelen aller enorm.

Breuer: Wir wünschen uns, dass wir möglichst infektarm durch den Winter kommen. Uns allen wünschen wir einen ruhigen Jahresausklang. Möge es uns gelingen, unsere kulturellen und spirituellen Jahresfeste, trotz der veränderten Rahmenbedingungen, mit besinnlichen und lebensfrohen Momenten zu füllen.

Weil es zu Hause am schönsten ist

WIR PFLEGEN SIE MIT HERZ UND VERSTAND – UND IN IHREN EIGENEN VIER WÄNDEN

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