Neues aus der Medizin
Die Winter werden milder, die Sommer heißer – beides sind Auswirkungen des Klimawandels, was wiederum Allergien wie den Heuschnupfen begünstigt.
Foto: © Wavebreakmedia/istockphoto.com
20
Birke, Haselnuss und Ambrosie Der Klimawandel begünstigt allergene Pflanzen Der Klimawandel ist in aller Munde. Aber nicht nur da. „Auch in Nase und Lunge macht die Erderwärmung sich sozusagen bemerkbar“, sagt Lungenfacharzt Dr. Andreas Schlesinger. Allergien sind auf dem Vormarsch, das hängt auch mit den Wetterveränderungen zusammen. Es gibt viele Gründe, den Klimawandel zu beklagen. Mittlerweile können wir ihn kaum noch übersehen: Sei es, dass die Sommer immer heißer und trockener werden, die Gletscher sichtbar schmelzen und der steigende Meeres spiegel ganze Küstenlinien wegzuspülen droht. Die veränderten Temperaturen haben auch Einfluss auf die Vegetation und das sorgt – wie jeder Allergiker aus eigener Erfahrung sehr genau weiß – für eine Reihe von unerwünschten körperlichen Reaktionen. Vor allen Dingen verändert sich der Wald. Die größten Sorgen bereiten dabei die Fichten. Sie wurden nach dem Zweiten Weltkrieg bevorzugt angepflanzt, weil sie schnell
wachsen und schnell Holz liefern. Doch mit den steigenden Temperaturen wird es den Fichten zu warm. Das bedeutet optimale Lebensbedingungen für den Borkenkäfer, der sich in trockenem Holz ohne das klebrige Harz besonders wohl fühlt und entsprechend vermehrt. Durch den Käferbefall sterben die Bäume ab. Zudem sorgen immer häufiger auftretende orkanartige Stürme dafür, dass die angeschlagenen Waldbestände regelrecht umgeweht werden. Die freiwerdenden Flächen werden überwiegend mit Eichen und Buchen neu bepflanzt. Aber auch sogenannte frühblühende Flugbestäuber breiten sich auf diesen brach liegenden Flächen unkontrolliert aus. Allen voran die Birke. Damit verändert sich in kurzer Zeit die Struktur des Waldes, der Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2020