Frühlingsausgabe 2020 des Gesundheitsmagazins Vitamin K

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Neues aus der Medizin

Ihre Hände in guten Händen Unsere Hände sind das wohl wichtigste Werkzeug des Körpers. Wenn sie nach einer Ver­ letzung oder Erkrankung nicht mehr voll funktionstüchtig sind, macht sich das deutlich im Alltag bemerkbar und beeinträchtigt die Lebensqualität der Betroffenen. Nach Komplikationen und besonders schweren Verletzungen kann es sein, dass die ambulante Versorgung mit Physiotherapie nicht ausreicht. Hier kann eine intensive stationäre Therapie – eine Handkomplexbehandlung wie das St. Vinzenz-Hospital sie anbietet – sinnvoller sein. „Aktuell haben wir beispielsweise einen Patienten, der sich im Urlaub das Handgelenk gebrochen hat und zu spät medizinisch versorgt wurde“, berichtet Cornelia Schubert, Leitende Physiotherapeutin im St. Vinzenz-Hospital. „Im Anschluss bekam er auch noch eine drückende Schiene, die ihm zusätzlich Schmerzen bereitete. Und zu allem Überfluss war er nur unzureichend mit Schmerzmedikamenten versorgt und nicht richtig aufgeklärt, wie viel Schmerzen normal sind“, berichtet Schubert über den Leidensweg des Patienten. Er ist ein klassischer Fall für die Handkomplexbehandlung im St. Vinzenz-Hospital – eine enge Zusam-

Die Physiotherapie ist ein wichtiger Teil der Handkomplexbehandlung. Speziell ausgebildete Therapeuten betreuen die Patienten.

menarbeit zwischen Medizin und Physiotherapie. „Die Funktionen der Hand zu erhalten, ist unser oberstes gemeinsames Ziel“, erklärt Prof. Dr. Dietmar Pennig, Chefarzt der Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Handchirurgie und Orthopädie. „Eine differenzierte Therapie ist entscheidend – schließlich ist die Hand sehr vielseitig.“ Einmal wöchentlich gibt es im St. Vinzenz-Hospital eine Handsprechstunde. Außerdem bietet das Haus eine zweiwöchige stationäre Handkomplexbehandlung für Komplikationen, die ambulant nicht ausreichend behandelt werden

Warum gibt es Linkshänder? In der Steinzeit soll es mehr Linkshänder gegeben haben als heute. Michelangelo malte mit links. Einstein, Beethoven, Charlie Chaplin oder die Monroe – sie alle bevorzugten die linke Hand. Warum der eine mit links zupackt und der andere mit rechts, haben Wissenschaftler immer noch nicht wirklich klären können. Es hängt mit den Genen zusammen, so weit ist man immerhin. Ein spezielles Linkshänder-Gen hat man bisher aber nicht identifizieren können. Und auch Umweltfaktoren spielen eine Rolle. Einig sind sich die Fachleute allerdings darin, dass eine Linkshändigkeit nicht umerzogen werden darf. Psychische und kognitive Schäden können die Folge sein.

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2020

Fotos: © Tim Friesenhagen

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