Zell-Vitalstoffe aus dem Bio-Garten

Page 1

Mirja Holtrop

Zell-Vitalstoffe

aus dem Bio -Garten

Schulgarten

Gemeindegar te

Hausgarten

n


„Zell-Vitalstoffe aus dem Bio-Garten“ Herausgeber und Copyright © 2016 Dr. Rath Health Foundation Bahnhofstr. 3 12555 Berlin Germany Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Der Inhalt dieses Buches oder Teile daraus können zu pädagogischen, nicht kommerziellen Zwecken, z.B. in Schulen, Gemeinschaften und allen Regierungsebenen benutzt werden. Die Reproduktion dieses Buches – auch in Teilen – für kommerzielle Zwecke erfordert die schriftliche Erlaubnis des Herausgebers. Illustrationen: © Andreas Bachmann Vertrieb: Dr. Rath Education Services B.V. Postbus 656 NL-6400 AR Heerlen Tel.: 0031-457-111 222 Fax: 0031-457-111 229 ISBN 978-94-92173-09-6


Einleitung

Mirja Holtrop

Zell-Vitalstoffe

aus dem Bio -Garten

1



1 Einleitung

4

Also fangen wir an... – Planung – Eine Frage der Größe – Der richtige Standort – Sonne, Wind und Schatten – Beeren lieben Halbschatten – Beete – Gewissenhaftes Planen

2 Alles lebt! Bodenkunde

13

Erster Schritt zur Bestimmung der Bodenqualität – Regenwurmzählung – Riechen – Einweichen – Anfassen – Wie man seinen Bodentyp erkennt – Beobachte die natürliche Vegetation, um Rückschlüsse auf den Boden zu ziehen… – Kompost und Humus

3 Alles übers Kompostieren

22

Den richtigen Platz finden – Was passiert im Haufen?

4 Aussaat, Setzlinge und Bepflanzung

26

Bio-Saatgut – Benutze keine Hybrid-Samen – Keimdauer – Setzlings-Erde – Töpfe und Aufzucht-Kartons – Licht- oder Dunkelkeimen – Wässern – Auswahl der Setzlinge – Das Beet einrichten – Reihen ziehen

5 Richtiges Gärtnern: Wie man was pflanzt und wohin

38

Gute Nachbarn, schlechte Nachbarn – Nutzpflanzen

6 Schädlinge und Krankheiten

45

Schnecken – Brennnesseln – Sägemehl – Nützliche Insekten anlocken – Blumen als Nahrungsquelle für Nützlinge – Ein sicheres Versteck für Tiere – Schädlinge – Krankheiten

7 Alles über Bienen

58

Pestizide gefährden Bienen – Bienen verstehen – Futterpflanzen

8 Frühling – eine neue Gartensaison beginnt

65

Das Frühbeet – Vorbereiten der Beete – Gemüsepflege – Kräuter

9 Der Sommer – Gärtnern von Juni bis September

73

Instandhaltung – Konservierung – Kräutersalz

10 Herbst und Winter Wintergemüse - extra Vitamine in der kalten Jahreszeit! – Beetpflege – Kälteunempfindliche Pflanzen

81


4

1 Einleitung In unserem Leben wird es immer wichtiger zu wissen, woher unser Essen kommt, um uns unabhängiger von Anbietern zu machen, die üblicherweise „gespritzte“ Lebensmittel anbieten, das heißt, die mit giftigen Pestiziden und Herbiziden behandelt wurden. Diese Chemikalien bekämpfen Schädlinge und Unkräuter, aber sie sind für den Menschen gesundheitsschädlich und sollten in unserer Nahrungskette nicht auftauchen.

Dieses Buch zeigt dir und deiner Familie, wie ihr vitaminreiches Gemüse, Obst und Kräuter selber anbauen und so mehr Unabhängigkeit gegenüber den üblichen Supermärkten und Discountern erlangen könnt. Gärtnern ist ein spannendes Hobby und von Erfahrung, Zeit und Witterung abhängig. Und je mehr du weißt, desto besser wirst du.


Einleitung

Also fangen wir an... Dieses Buch zeigt dir Schritt für Schritt, wie du ein erfolgreicher Bio-Gärtner wirst. Am besten, du tauschst dich mit anderen Schulen weltweit aus, die Möglichkeit habt ihr unter www.movementof-life.org. Dort kann man Bilder hochladen und an Wettbewerben teilnehmen. Jedes Jahr gibt es Preise für den bestangelegten Garten! Also logg dich ein und lies die Teilnahmebedingungen.

Planung Sicher willst du, dass deine Pflanzen gut wachsen, also brauchst du den richtigen Platz für deinen Garten. Wind, Lichteinstrahlung und Position regeln maßgeblich den Erfolg der Ernte. Also erst einmal überlegen, wie groß der Garten sein soll. Möchtest du Blumenbeete zwischen den Gemüsebeeten? Diese sind wichtig für die richtigen Insekten, aber dazu später mehr. Hast du Platz einkalkuliert für Kartoffeln und Wintergemüse, wie Feldsalat, Rosenkohl und Wirsing?

5


6

Einleitung

Eine Frage der Größe Zur Veranschaulichung: Vier Erwachsene brauchen 150 Quadratmeter, um genug Nahrung für das ganze Jahr anzubauen. Falls du nicht so viel Platz hast, ist das auch kein Problem. Wir zeigen dir, wie du jeden Quadratzentimeter optimal nutzt. Schnellwachsende Salate und Kräuter sind perfekt für kleine Flächen, sie sind rasch abgeerntet und schaffen schnell Platz für Neues.

Bio-Dünger wirken langsam und müssen sich in den Boden „einwachsen“. Wenn du aber eine regelmäßige Kompost-Quelle hast, macht das vieles leichter. Wir zeigen dir, wie man einen funktionierenden Komposthaufen anlegt und wie man ihn pflegt.


Einleitung

Wir müssen auch den Grundwasserstand in deinem Garten prüfen. Am besten fragst du deine Nachbarn oder den Vorbesitzer deines Gartens. Im besten Fall hat dein Garten einen Boden mit wenig Verdunstung, der seine Feuchtigkeit gut hält.

BODENSCHICHT ZWISCHENSCHICHT

KAPILLARSAUM

GRUNDWASSER

Bodenkapillaren sind feinste Rillen im Boden, die das Grundwasser aufsteigen lassen. Wenn man sie in der obersten Schicht immer wieder auflockert, bilden sich neue, und mehr Grundwasser wird von unten hochgezogen. Und je mehr man von unten nutzt, desto weniger muss man von oben drauf gießen!

7


8

Einleitung

Der richtige Standort Wenn dein Garten Hanglage hat, dann denk daran, die Beete horizontal auszurichten, ansonsten ist der Hang nicht befestigt, und Wasser fließt ungebremst ab. Erdrutsche sind die Folge.

Starke Sonneneinstrahlung ist an Hanglagen üblich, also musst du aufpassen, was dort gepflanzt wird. Trauben, Kürbis, Bohnen und Tomaten sind hier dankbare Gäste. Beachte: Eine südwestliche Hanglage ist trockener und heißer als eine Ostlage. Die besten Hanglagen sind die nach Nordosten, dort ist es verhältnismäßig feucht und kühl.

Wenn sich der Garten in einem Tal befindet, dann ist der Feuchtigkeitsgehalt natürlicherweise hoch, also ideal für die Bepflanzung mit Melonen, Gurken, Spinat und Salaten.


Einleitung

Wenn man den Boden immer schön lockert und mit Kompost anfüllt, wird der Wasserhaushalt natürlich reguliert. Am besten ist es, wenn man den Garten ein paar Tage vor dem Anlegen genau beobachtet und sich einen Eindruck über die Windverhältnisse, den Feuchtigkeitsgehalt und die Sonneneinstrahlung verschafft. Mit diesem Wissen lässt sich alles besser planen!

Sonne, Wind und Schatten Ein sonniger und ruhiger Ort ist ein guter Platz für deinen Garten. Bei Licht und Wärme gedeiht alles besser. Pflanze wärmeliebende Sorten, wie Paprika, Zucchini, Auberginen und Chilis in das wärmste Beet. Eine zarte Brise Wind ist gut, sie hilft gegen Krankheiten und Schädlinge, sobald es aber zu stürmisch ist, werden die Pflanzen nicht wachsen, sie kühlen aus. Am besten sind natürlich ein paar bestehende Bäume in deinem Garten, die sorgen für angenehmen Halbschatten, und Hecken rund um die Beete haben sich als besonders nützlich erwiesen. Sie gewähren Nutzinsekten Unterschlupf und schützen gegen Wind. Forscher haben herausgefunden, dass Beete, die mit Hecken umgeben sind, 20 Prozent mehr Ertrag leisten.

9


10

Einleitung

Beeren lieben Halbschatten Wenn du große Schattenareale in deinem Garten hast, beispielsweise von Nachbarhäusern, dann pflanze dort Beerensträucher. Beeren sind reich an Vitaminen und wachsen unkompliziert. Stachelbeeren, Himbeeren, Brombeeren und Preiselbeeren sind einfach zu pflegen und benötigen kein Gießen. Ihr Wurzelsystem wächst sehr tief in die Erde, und so werden sie Jahr für Jahr unabhängiger vom Oberflächenwasser.

Einmal im Jahr sollte man sie gründlich zurückschneiden und im Winter Rasenschnitt oder Laub am Stamm anhäufen, so dass sie frostgeschützt sind.


Einleitung

Beete Dein Beet kann so lang sein, wie du willst, aber nicht mehr als 1,5 Meter breit, sonst wird es schwierig, es zu bewirtschaften. Gewöhne dich daran, Trampelpfade am Beet einzulaufen und dich dann an diese zu halten, sonst verdichtest du unnötig den Boden. Zwischen die Beete legst du Baumrinde. Sie verhindert das übermäßige Wachsen von Unkräutern, da sie den Boden abdunkelt. Am besten legst du vier Beete in einem Feld an, um eine gesunde Fruchtfolge zu gewährleisten.

Gemüse mit kurzer Anbaudauer, wie Radieschen, Kräuter oder Schnittsalat, sind für den Anfang super. Die mit einer langen Anbauzeit, wie Lauch, Sellerie und Rosenkohl, sollten nur gepflanzt werden, wenn du genug Platz hast. Oder viel Geduld!

11


12

Einleitung

Gewissenhaftes Planen Am besten beginnst du mit dem Gartenlayout am Jahresanfang. Weiter hinten im Buch findest du detaillierte Tabellen, die dir einen guten Überblick über die Aussaat und die Bedürfnisse der einzelnen Pflanzen geben. Das hilft dir beim Planen. Mit der Zeit wirst du auch feststellen, welche Pflanzen welchen Boden mögen und wie die Feuchtigkeits- und Lichtansprüche sind. Deine wachsende Erfahrung ermöglicht dir mehr Ertrag!

Hebe die Skizzen eines Gartenjahres immer gut auf. Du brauchst sie später, um die richtigen Fruchtfolgen einzuhalten und nicht vier Jahre hintereinander die gleiche Pflanze im selben Beet anzubauen, da es den Boden einseitig belastet.


2 Alles lebt! Bodenkunde Gute Bodenkenntnisse sind die Voraussetzung f체r erfolgreiches G채rtnern. Man sollte die Bodenchemie und wichtigsten Stoffwechselabl채ufe zumindest ansatzweise kennen. Hier erst einmal ein paar Ger채te, die du dringend brauchst:

13


14

Alles lebt! Bodenkunde

Erster Schritt zur Bestimmung der Bodenqualität - Regenwurmzählung Regenwürmer sind gute Indikatoren und als Faustregel gilt: je mehr von ihnen, desto fruchtbarer der Boden. Regenwürmer produzieren mit ihren Ausscheidungen einen extrem wirksamen Pflanzendünger und Wachstumsbeschleuniger. Am besten zählt man die Regenwürmer, wenn es gerade geregnet hat. Wenn es trocken ist, kommen sie nicht an die Oberfläche, denn ihre empfindliche Haut kann keine Dürre vertragen. Entferne zuerst das Gras, dann nimm einen Spaten und steche eine 30-cm2Fläche aus. Darin wirst du allerlei Lebewesen finden.

Regenwurmausscheidungen findest du an der Oberfläche und in den feinen Bodenkapillaren. Diese Ausscheidungen und der Regenwurmschleim sind eine wichtige Nahrungsquelle für Mikroorganismen.


Alles lebt! Bodenkunde

Schütte die Erde des ausgegrabenen Loches auf einen großen Teller und zähle dann die Würmer und ihre Eier.

Neben den Regenwürmern befinden sich in einem solch fruchtbaren Boden auch 300 Asseln, 50.000 Springschwänze und Millionen von Wimperntierchen. Auch Algen, Bakterien und Pilze leben hier, aber die sind mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. All diese Lebewesen braucht ein guter Boden, um Pflanzen gedeihen zu lassen.

15


16

Alles lebt! Bodenkunde

Riechen Der Geruch deines Bodens zeigt seine Qualität. Ein frischer Holzgeruch weist auf einen guten Boden hin. Waldboden ist am reichhaltigsten an Mikroorganismen. Wenn dein Boden schwarz ist oder nach faulen Eiern riecht, dann deutet das auf eine Durchlüftungsstörung hin, Fäulnisprozesse sind aus dem Gleichgewicht geraten, und der Boden braucht eine sofortige Auflockerung und Anreicherung mit Kompost.

Einweichen Nimm ein bisschen deiner Erde in die Hand und gieße Wasser hinzu. Wenn der Boden jetzt eine breiige Konsistenz hat, dann kann er Wasser gut halten und ist ideal. Wenn er auseinanderfällt, dann ist er zu steinig oder sandig und kann Wasser nicht gut speichern. Am besten nimmst du wieder den Teller und schüttest Erde und Wasser darauf. Jetzt lässt du den Teller kreisen und schaust, wie viele Klümpchen sich auflösen und wie schnell. Je weniger Klümpchen, desto besser. Bei vielen großen Klumpen, die sich nur langsam auflösen, braucht der Boden sofortige Hilfe durch Auflockern und eine Behandlung mit Kompost und gutem Bio-Dünger.


Alles lebt! Bodenkunde

Anfassen Nimm den Boden in die Hand und rolle eine kleine Wurst. Bleibt sie in Form oder bricht sie auseinander? Wenn sie auseinanderbricht, dann kann dieser Boden Wasser nicht gut speichern, und das ist wichtig zu wissen, denn danach entscheidet sich, welche Pflanzen hier besonders gut wachsen und welche nicht. Zum Beispiel wird eine Pflanze, die Feuchtigkeit liebt, immer besonders gut in stark lehmhaltigem Boden wachsen, der Wasser besonders gut hält.

17


18

Alles lebt! Bodenkunde

Wie man seinen Bodentyp erkennt Es gibt vier Hauptarten von Böden auf der ganzen Welt, sie sind abhängig von Klima und Standort. Und natürlich von den Menschen, die dort leben und den Boden bearbeiten. 1. Sandkies-Boden Dieser Boden ist locker und einfach zu bearbeiten. Er speichert Wärme, und die Bearbeitung dieses Bodens kann schon im Frühjahr beginnen. Seine Wasserspeicherung ist schlecht, aber mit der richtigen Menge Kompost kann man entgegenwirken. Dieser Boden ist oft an Flüssen oder in deren Nähe zu finden.

2. Kalkstein Dieser Boden hat eine helle Farbe und klebt an den Fingern. Wird er trocken, bröckelt er sofort. Er wärmt nur sehr langsam auf, aber speichert Wasser gut. Selbst wenn er an der Oberfläche trocken erscheint, ist er unten immer noch feucht. Dieser Boden sollte im Sommer regelmäßig aufgelockert und gegossen werden.


Alles lebt! Bodenkunde

3. Rötlich-brauner Sandstein Dieser Boden ist hellbraun und hat sehr individuelle Sand-LehmAnteile. Je höher der Lehm-Anteil, desto besser, um Wasser zu speichern, aber desto schwerer ist er in der Bearbeitung, denn Lehm verdichtet. Diesen Boden findet man oft nahe Gebirgen.

4. Löss Das ist der beste und fruchtbarste Boden von allen. Er strotzt nur so vor Leben und ist überfüllt mit Regenwürmern und Mikroorganismen. Er enthält viel Humus, das ist ein starker natürlicher Dünger. Löss hat die perfekten wasser- und wärmespeichernden Bedingungen und wird nie schnell zu nass oder zu trocken. Oft findet man Löss an Hängen. Wenn du schon mal eine sehr reichhaltige und schnellwachsende Vegetation gesehen hast, ist es sehr gut möglich, dass es sich bei dem Boden um Löss gehandelt hat.

19


20

Alles lebt! Bodenkunde

Beobachte die natürliche Vegetation, um Rückschlüsse auf den Boden zu ziehen… Hier ist eine Tabelle, die zeigt, welche Wildpflanzen auf welchen Böden vermehrt wachsen und was du dann tun kannst, um die Bodenqualität zu verbessern. Die hier aufgeführten Pflanzen wachsen auf fast allen Kontinenten, also bietet diese Tabelle eine gute generelle Übersicht. Bodenzustand

Anzeigepflanzen

Maßnahmen

stickstoffreich

Brennnessel, Franzosenkraut, Giersch, Gänsedistel, Vogelmiere, Gänsefuß, Hirtentäschel

Starkzehrer anbauen, z.B. Kartoffeln, und mit kleingeschredderten Pflanzen düngen, die dort wuchsen

stickstoffarm

Acker-Fuchsschwanz, Holzahn, wilde Möhre, Mauerpfeffer, Wicke

Kompostgabe und Gemüse, wie Spinat und Erbsen, anbauen

nass

Sauerampfer, Kohldistel, Mädesüß, Wiesen-Schaumkraut

Kompost und Sand einarbeiten

trocken

Kamille, Storchschnabel, Wegerich, Reiherschnabel, Adonisröschen

Kompost und Mulch einarbeiten

schattig

Giersch, Gundermann, Sauerklee

Geeignete Pflanzen anbauen, z.B. Rhabarber, Erdbeeren und Himbeeren

sauer

Minze, Kamille, Klee, Sauerampfer, Weidenröschen

kalken

alkalisch

Senf, Stiefmütterchen, Fingerkraut, Leinkraut, Salbei, Vogelmiere, Storchschnabel

Moorbeet-Erde einarbeiten

verdichtet

Minze, Schachtelhalm, Wegerich, Huflattich

Tiefwurzler anbauen, z.B. Luzerne

Staunässe

Ackerdistel, Wegerich, Fingerkraut, Hahnenfuß, Quecke

Tiefwurzler anbauen, z.B. Luzerne

sandig

Heidekraut, Kiefer, Mohn, Königskerze, Vogelmiere, Wolfsmilch

Mulch und Kompost einarbeiten


Alles lebt! Bodenkunde

Kompost und Humus Kompost ist organisches Material, das gerade dabei ist, zweckmäßig zu verfallen. Das Wort „zweckmäßig” ist wichtig. Die „richtigen“ biologischen Prozesse müssen ablaufen, damit sich Kompost bildet und nicht einfach Fäule. Toter Rasenschnitt auf dem Boden ist kein Kompost, sondern nur verfaulende organische Masse. Es sind die kontrollierten oder halbkontrollierten Bedingungen, die Gartenschnitt in Kompost verwandeln. Es gibt zwei Arten Kompost:

Unreifer Kompost wird immer noch von Bakterien zersetzt und ist noch nicht voll bioverfügbar für Pflanzen.

Reifer Kompost hat sich schon soweit zersetzt, dass er nun voll bioverfügbar ist.

Nachdem Mikroorganismen und Kleinstlebewesen ihre Arbeit vollbracht haben, ist Humus das, was übrigbleibt, wenn Pflanzen zerfallen. Humus verbessert die Bodenstruktur und erhöht die Wasserbindung. Er enthält wichtige organische Säuren und Spurenelemente. Humus dient den Pflanzen als Nahrungsquelle und sollte dringend großzügig eingearbeitet werden, besonders wenn die Böden sandig, trocken oder stickstoffarm sind. Im nächsten Kapitel lernen wir, einen richtig guten Komposthaufen zu bauen.

21


22

3 Alles übers Kompostieren Pflanzen wachsen auf kompostbedeckten Böden viel schneller und leiden viel weniger unter Krankheiten und Schädlingen. Kompost hält den Boden feucht, schützt vor Austrocknung und ist der Schlüssel für erfolgreiches Gärtnern. Erfahrene Gärtner sind sich einig: der gut gepflegte Komposthaufen ist das Herzstück eines jeden Gartens!

Der meiste organische Abfall aus deinem Garten kann kompostiert werden. Am besten nicht einfach alles übereinander schmeißen, sondern in Schichten arbeiten und die richtige Reihenfolge beachten. Wichtig ist außerdem, den Komposthaufen zur richtigen Zeit anzulegen. Am besten entweder im Herbst oder Frühling.


Alles übers Kompostieren

Den richtigen Platz finden Um einen 1.000 m2 großen Garten zu versorgen, muss der Komposthaufen 20-40 m2 groß sein. Wenn dein Garten nur 100 m2 groß ist, dann bleibt der Komposthaufen zwar klein, kann aber genauso effektiv sein! Am besten positioniert man den Komposthaufen an einem leicht schattigen Ort nahe den Gemüsebeeten und wenn möglich, unter Bäumen, denn die sorgen dafür, dass er nicht so leicht austrocknet.

23


24

Alles übers Kompostieren

Mist, Asche, Rasenschnitt, Haare, Federn, Heckenschnitt, Obstschalen, Sägespäne, Kaffeefilter, Stroh, Eierschalen, Blätter und allerlei Küchenabfälle sind super Kompost-Zutaten.

Es gibt eine goldene Regel: Immer nasse und trockene Bestandteile im Wechsel, dann fault nichts, und der Haufen bleibt im biologischen Gleichgewicht. Wie du hier in der Illustration sehen kannst, besteht die erste Schicht immer aus Busch-, Hecken- oder Baumschnitt. Darauf musst du eine dünne Schicht Lehm oder Kalk streuen. Danach kann auf den Haufen, was immer du zur Verfügung hast, aber denke bei Rasenschnitt daran, ihn gut zu verteilen, damit auch hier nichts faulen kann.


Alles übers Kompostieren

Was passiert im Haufen? Es gibt vier wichtige Phasen: 1. Aufwärmen: Kohlenstoff verstoffwechselt sich und erzeugt ein Wärmeniveau von circa 4565 Grad Celsius. Diese Phase dauert 2-4 Wochen.

2. Pilze: Pilze breiten sich im Komposthaufen aus. Für die nächsten 5 Wochen erschaffen sie mit ihren Ausscheidungen wertvolle Nahrung für Bakterien.

3. Bakterien: Sie leisten ebenfalls eine wichtige Arbeit. In den nächsten 7-10 Wochen verwandeln sie organischen Abfall in voll bioverfügbaren Kompost.

4. Kleinstlebewesen: Würmer, Tausendfüßler, Milben, Asseln und Wimperntierchen befinden sich überall. Regenwürmer produzieren feinsten Humus. Wenn die Anzahl der Würmer allmählich weniger wird, dann ist der Kompost reif.

Ein gesunder Komposthaufen stinkt nicht. Falls doch, dann ist dort zuviel Fäule. Sofortmaßnahme: Lockere den Haufen mit einer Mistgabel oder einer Harke und streue etwas Kalk darauf!

25


26

4 Aussaat, Setzlinge und Bepflanzung Einige Pflanzen können sofort draußen im Beet eingesät werden, andere müssen zuerst im Haus keimen und heranwachsen. Gute Qualitätssamen sind wichtig, um gesunde Pflanzen zu ziehen.

Bio-Saatgut Benutze ausschließlich bioaktive Samen, am besten von einem anderen BioGärtner. Die Pflanzen solcher Herkunft sind sehr gesund und haben eine hohe Widerstandskraft. Sie haben auch einen höheren Gehalt an Mikronährstoffen.


Aussaat, Setzlinge und Bepflanzung

Benutze keine Hybrid-Samen Hybrid-Samen sind künstlich gezüchtet und können sich auf natürlichem Wege nicht mehr fortpflanzen. So müsstest du jedes Jahr neues Saatgut zukaufen. Also wärst du zum einen abhängig von den großen Saatgut-Herstellern und zum anderen würdest du auch qualitativ schlechte Pflanzen ziehen.

Die Pflanzen aus diesen Samen haben nicht nur ein schlechtes Immunsystem, sie haben auch einen geringen Anteil an Mikronährstoffen und sind für uns als Lebensmittel daher uninteressant. Auf der Verpackung deiner Samenkörner sollte ein F stehen, das ist lateinisch für „Filia” und heißt „Tochter”, das bedeutet, diese Pflanze hat eine Mutterpflanze und ist bioaktiv. Leider sind heute 70 Prozent aller handelsüblichen Samen Hybride, also Augen auf beim Tütchenkauf!

27


28

Aussaat, Setzlinge und Bepflanzung

Keimdauer Die Fähigkeit und Dauer einer Pflanze zu keimen, ist unterschiedlich. Auberginen und Paprika zum Beispiel haben eine lange Keimdauer, und die Samen bleiben bis zu fünf Jahre keimfähig. Samen für Salat, Kürbis, Gurke, Feldsalat, Rosenkohl und Rote Beete bleiben vier Jahre fruchtbar, und Radieschen, Schwarzwurzel und Schnittlauch haben eine kurze Keimfähigkeit, nämlich von unter einem Jahr.

Wenn du ein paar Samenkörner hast, von denen du nicht weißt, wie alt sie sind, so ist das kein Problem! Hier ein Test, um herauszufinden, ob du sie noch benutzen kannst.

1. Nimm zehn Samenkörner und lege sie auf nasses Küchenkrepp.

2. Dann wickle sie in das Küchenkrepp ein, lege das Ganze in eine Plastiktüte und

3. lege es an einen warmen Ort.

4. Warte fünf Tage und dann öffne die Packung.

Acht von zehn Samen sollten nun entweder gequollen sein oder schon gekeimt haben. Wenn es sechs oder weniger sind, ist der Samen von schlechterer Qualität und noch weniger, und der Samen ist unbrauchbar.


Aussaat, Setzlinge und Bepflanzung

Setzlings-Erde Die erste Erde, in die deine Samenkörner gepflanzt werden, sollte eine Mischung sein aus Kompost, Sand und Gesteinsmehl. Um das anzurichten, brauchst du eine Schubkarre, ein Sieb und einen Spaten. Siebe den Kompost und stelle sicher, dass keine Brocken mehr vorhanden sind. Dann noch ein Drittel Sand und dazu eine Prise Gesteinsmehl, das sorgt für den richtigen Mineralienanteil. Super, jetzt ist deine Baby-Pflanzenerde fertig.

Töpfe und Aufzucht-Kartons Alte Holzkisten sind super zur Aufzucht von Jungpflanzen. Am besten, du legst sie mit einigen Lagen Zeitungspapier aus, um Wasser zu speichern. Plastikdosen, Schuhkartons oder Glasgefäße kann man ebenfalls prima verwenden.

29


30

Aussaat, Setzlinge und Bepflanzung

Am besten, du suchst dir ein kleines Gartenhaus oder ein ruhiges Zimmer mit breiter Fensterbank. Beschrifte die einzelnen Gefäße so, dass du später genau weißt, was darin ist.


Aussaat, Setzlinge und Bepflanzung

Licht- oder Dunkelkeimen Es gibt gewissermaßen zwei verschiedene Arten von Keimlingen. Welche, die in der Dunkelheit keimen und andere, die Sonnenlicht bevorzugen. Zu den Dunkelkeimern zählen beispielsweise Paprika, Tomaten, Kohl, Lauch, Gurken, Kürbisse und Blumen, wie Lilien und Tulpen.

Zu den Lichtkeimern gehören Basilikum, Salate, Karotten, Rettiche, Sellerie und die Pfingstrose.

31


32

Aussaat, Setzlinge und Bepflanzung

Wässern Die kleinen Pflanzen müssen ganz vorsichtig gegossen werden. Am besten mit Regen- oder Flusswasser und mit einer sehr weichen Düse auf der Gießkanne. Wasser aus dem Kran solltest du vermeiden, denn das enthält oft Chlor und Chemikalien, und das ist giftig für junge Pflanzen. Gieße nur so viel, dass der Boden feucht ist, aber nicht nass. Dann lege eine Klarsichtfolie über die Töpfe, denn dann bleibt es darin feucht und warm, und das sind ideale Wachstumsbedingungen für die Jungpflanzen. Behalte die Container täglich gut im Auge, und wenn die ersten kleinen Pflänzchen auftauchen, entferne die Folie. Es erfordert jede Menge Energie für die kleine Pflanze, sich durch die Erde zu drücken. Leichtes Abbrausen der ersten Blättchen entfernt überschüssige Erde. Jetzt stelle nur noch sicher, dass die Kisten und Töpfe an einem hellen Ort stehen, vermeide aber direktes Sonnenlicht.

Auswahl der Setzlinge Nach ein bis zwei Wochen können die Jungpflanzen vereinzelt und in größere Töpfe gepflanzt werden, bevor sie dann raus ins Beet kommen. Nimm immer nur die besten und größten Setzlinge, die anderen kommen alle auf den Komposthaufen.


Aussaat, Setzlinge und Bepflanzung

Nimm zwei bis drei Setzlinge und pflanze sie in einen Topf, mit deinem Finger kannst du ausreichend große Löcher „vorbohren”.

Einige Gemüsesorten, wie z.B. Möhren, können sofort ins Beet. Andere, wie beispielsweise Tomaten, müssen erst im Topf heranwachsen. Es hängt viel von der Pflanze ab und von der Außentemperatur. Gurken, Kräuter und Tomaten lieben Wärme und sollten deswegen erst aufs Beet, wenn die Temperaturen konstant 10 Grad und höher sind. Rote Beete und Kohl sind robuster und können sofort aufs Beet.

33


34

Aussaat, Setzlinge und Bepflanzung

Das Beet einrichten Mit Rechen und Harke wird das Beet zuerst gründlich gereinigt. Die Würmer in deinem Komposthaufen kriegen jetzt richtig was zu futtern! Die tieferen Wurzeln der Unkräuter müssen alle entfernt werden, sonst wachsen sie erneut dort, wo sie nicht hingehören. Die gesamte Oberfläche des Beetes muss feinkörnig sein. Wenn du deine Hand bis zum Handgelenk einfach eingraben kannst, dann ist das Beet fertig zur Bepflanzung. Jetzt musst du nur noch eine dünne Schicht Kompost auftragen, und dann kann es losgehen.

Reihen ziehen Nimm einen Besenstil und ziehe gerade Linien in deinem Beet. Stelle sicher, dass die Reihen gerade sind, dann kannst du immer leicht erkennen, was Unkraut ist und was nicht. Wenn das Feld sehr lang ist, benutze Stöckchen und Bindfaden und richte die Reihen danach aus. Lass immer genug Abstand zwischen den Reihen, damit sich die Pflanzen optimal entwickeln können. Infos hierzu in der Tabelle.


Aussaat, Setzlinge und Bepflanzung

Lebensdauer einjährig (1) oder mehrjährig (2)

Pflanze

Vorkeimen (VK) oder direkt ins Beet (B)

Keimdauer in Tagen

Abstand zwischen den Reihen in cm

Aussaat

Blüte

Artischocke

VK

8-12

100 x 100

Februar bis April Aussaat, Mitte Mai bis Mitte Juni Setzlinge

Juli-September

1,2

Aubergine

VK

6-8

50 x 50

März, April Aussaat, Mai, Juni Setzlinge

Juli-August

1

Blumenkohl

VK

4-6

50 x 60

Februar bis Juli Aussaat, Mai bis Juni Setzlinge

Juli-September

2

Bohnen

B

8-14

50 x 20

April bis Juni

Juni-September

1

Brokkoli

VK

4-6

40 x 50

April bis Juni Aussaat, April bis Juli Setzlinge

Juni-Oktober

1,2

Chinakohl

VK

4-6

30 x 30

Juni Aussaat, Juli bis August Setzlinge

Juli-September

1,2

Erbsen

B

8-12

40 x 3

März und April

Mai, Juni

1

Feldsalat

B

5-25

15 x 20

August und September

April, Mai

1,2

Fenchel

VK

12-16

50 x 20

Mai bis August

Juli-Oktober

1

Grünkohl

B

4-5

40 x 45

April bis Juni

August, September

2

35


36

Aussaat, Setzlinge und Bepflanzung

Lebensdauer einjährig (1) oder mehrjährig (2)

Pflanze

Vorkeimen (VK) oder direkt ins Beet (B)

Keimdauer in Tagen

Abstand zwischen den Reihen in cm

Aussaat

Blüte

Gurke

B

4-8

40 x 60

April bis Juni

Juli, August

1

Kartoffel

B

-

60 x 30

April und Mai, Ernte September

Juni

1

Kohlrabi

B

8-10

35 x 40

März bis Juni

Juni, Juli

2

Knoblauch

B

-

25 x 12

März bis September

Juni-August

2

Kresse

B

2

Breitsaat

jederzeit innen

Juni, Juli

1

Lauch

B

14-16

20 x 25

April bis Juli

Juni, Juli

2

Mangold

B

8-10

30 x 15

März bis Juni und September bis zum Frühjahr

Juni-September

2

Möhren

B

21-28

25 x 3

März bis Mai

Juni, Juli

2

Paprika

VK

8-12

50 x 40

Januar bis April Aussaat, Mai und Juni Setzlinge

Juni-August

1

Steckrüben

B

21-28

30 x 10

März bis Mai

August

2

Rettich

B

8-14

12 x 15

März bis August

Juni-August

1


Aussaat, Setzlinge und Bepflanzung

Lebensdauer einjährig (1) oder mehrjährig (2)

Pflanze

Vorkeimen (VK) oder direkt ins Beet (B)

Keimdauer in Tagen

Abstand zwischen den Reihen in cm

Aussaat

Blüte

Rhabarber

B

6-10

100 x 100

März bis April

Mai

2

Meerrettich

B

14-21

25 x10

März bis August

August

1

Rotkohl

VK

5-6

50 x 60

März bis Mai Aussaat, Mai und Juni Setzlinge

August

2

Rote Beete

B

10-15

30 x 10

März bis Mai

Juni-Oktober

2

Salat

VK

6-10

30 x30

Januar bis März Aussaat, April bis Juli Setzlinge

Juni-September

1

Schwarzwurzel

B

15-20

25 x 5

März bis April

August

2

Sellerie

B

12-15

40 x 50

März bis Juni

August-November

2

Spinat

B

8-14

20 x 25

März bis April und September bis Oktober

Mai, Juni, Oktober-November

1

Tomate

VK

6-8

60 x 50

April Aussaat, Mai und Juni Setzlinge

Juli-Oktober

1

Zucchini

VK

5-8

60 x 80

April und Mai Aussaat, Juni und Juli Setzlinge

August, September

1

Zwiebel

B

14-21

30 x 10

März und April

Juni-Oktober

2

37


38

5 Richtiges Gärtnern: Wie man was pflanzt und wohin

1981 hat der Australier Bill Mollison für seine Entdeckung der Permakultur den “Right Livelihood Award” gewonnen. Dieser Preis gilt als alternativer Nobel-Preis. Seine revolutionäre Erkenntnis über ein „in sich geschlossenes und selbstversorgendes Ökosystem“ ist die Grundlage für Bio-Gärtner in der ganzen Welt. Mollison hat bewiesen, dass ein funktionierendes Ökosystem keine giftigen künstlichen Dünger und Insektenvernichtungsmittel benötigt. Ein unter seinen Richtlinien angelegter Garten zieht selbständig die richtigen Tiere und Insekten an, und die halten den Garten in gesunder Balance. Das Verstehen eines solch aufeinander aufbauenden Ökosystems ist hochkomplex und erfordert einige Disziplin, aber es entschlüsselt dir die Geheimnisse der Natur.


Richtiges Gärtnern: Wie man was pflanzt und wohin

Verschiedene Pflanzen beeinflussen sich gegenseitig. Pflanzen sind Lebewesen und kommunizieren durch biochemische Signal- und Duftstoffe, die wir nicht so einfach wahrnehmen können.

Selbst führende internationale Forscher haben die Kommunikation zwischen Pflanzen, die eine Welt für sich darstellt, noch nicht vollständig entschlüsselt. Zum Beispiel lieben Kartoffeln Koriander und Kümmel. Wir wissen nicht, warum das so ist, aber es funktioniert. Diese Pflanzen wachsen einfach schneller, wenn sie nebeneinander stehen.

39


40

Richtiges Gärtnern: Wie man was pflanzt und wohin

Für dich als Gärtner ist es wichtig zu verstehen, dass die Natur viel mehr bedeutet als das, was du wissenschaftlich messen und belegen kannst. Du sollst die Natur beobachten und von ihr lernen und mit wachsender Erfahrung jedes Jahr besser werden. Nimm dir viel Zeit. Alle erfolgreichen Gärtner verbringen täglich mehrere Stunden mit ihren Pflanzen.

Gute Nachbarn, schlechte Nachbarn Wenn die richtigen Pflanzen eng zusammen gepflanzt werden, können sie davon profitieren. Zwei, die nicht kompatibel sind, würden beide eingehen. In der Natur sieht man nur Pflanzen zusammen wachsen, die ähnliche Bedingungen an Boden, Licht und Standort haben. Über die Wurzeln scheiden sie kleinste Sekrete aus und absorbieren Mikronährstoffe vom Boden. Wenn die Pflanzen gut zueinander passen, dann düngen sie sich gegenseitig, sie stören sich nicht, sondern bereichern einander. Dieses Wissen ist wichtig, denn so nutzt man natürliche Wachstumsvorteile.


Richtiges Gärtnern: Wie man was pflanzt und wohin

Schädlingsbekämpfung ist ebenfalls ein wichtiges Thema eines jeden erfolgreichen Gärtners. Pflanzen, die anfällig für dieselbe Krankheit sind, setzt du besser nicht zusammen.

Hier ist eine kleine Orientierungshilfe zum Bepflanzen der Beete.

Pflanze

Gerne in Kombination mit:

Lieber nicht mit:

Bohnen

Erdbeeren, Gurken, Sellerie, Rote Beete, Salat, Tomaten

Erbsen, Fenchel, Knoblauch, Lauch, Zwiebeln

Endivien

Fenchel, Kohl, Lauch

Bohnen

Erbsen

Dill, Fenchel, Gurke, Kohl, Mais, Möhren, Kohlrabi, Salat, Radieschen, Zucchini

Bohnen, Kartoffeln, Knoblauch, Lauch, Tomaten, Zwiebeln

Erdbeeren

Bohnen, Knoblauch, Salat, Sternfrucht, Lauch, Radieschen, Spinat, Zwiebeln, Schnittlauch

Kohl

Fenchel

Endivien, Erbsen, Feldsalat, Gurken, Salat, Salbei

Bohnen, Tomaten

Gurke

Bohnen, Dill, Erbsen, Fenchel, Kohl, Salat, Lauch, Mais, Spinat, Koriander, Kümmel

Rettich, Tomaten

Kartoffeln

Bohnen, Kohl, Kohlrabi, Kümmel, Mais, Spinat, Koriander

Grünkohl, Kürbis, Tomaten, Sellerie, Sonnenblumen

41


42

Richtiges Gärtnern: Wie man was pflanzt und wohin

Pflanze

Gerne in Kombination mit:

Lieber nicht mit:

Knoblauch

Erdbeeren, Gurken, Himbeeren, Lilien, Möhren, Rosen, Obstbäume, Tomaten, Rote Beete

Erbsen, Kohl, Bohnen

Kohl

Bohnen, Dill, Endivien, Erbsen, Kartoffeln, Salat, Lauch, Sellerie, Spinat, Tomaten

Erdbeeren, Knoblauch, Zwiebeln, Senf

Kohlrabi

Bohnen, Erbsen, Kartoffeln, Salat, Tomaten, Rettich, Rote Beete, Sellerie, Spinat, Lauch

Salat

Bohnen, Dill, Erbsen, Erdbeeren, Gurken, Kohl, Lauch, Möhren, Tomaten

Petersilie, Sellerie

Lauch

Erdbeeren, Möhren, Kohl, Salat, Sellerie, Tomaten

Bohnen, Erbsen, Rote Beete

Möhren

Kümmel, Erbsen, Knoblauch, Lauch, Radieschen, Tomaten, Zwiebeln, Schnittlauch

Rettich

Bohnen, Erbsen, Kohl, Salat, Möhren

Gurken

Sellerie

Spinat, Bohnen, Gurken, Kohl, Lauch, Tomaten, Kohlrabi

Kartoffeln, Salat, Mais

Tomaten

Bohnen, Knoblauch, Salat, Kohlrabi

Erbsen, Fenchel, Kartoffeln

Zucchini

Salat, Lauch, Möhren, Petersilie, Rettich, Rote Beete, Sellerie, Spinat, Bohnen, Zwiebeln

Zwiebeln

Erdbeeren, Salat, Möhren, Rote Beete, Dill

Erbsen, Bohnen, Kohl


Richtiges Gärtnern: Wie man was pflanzt und wohin

Nutzpflanzen Pflanze

Hilfe für:

Gegen:

Basilikum

Tomaten, Gurke, Kohl

Mehltau

Kümmel

Bohnen

Schwarze Bohnenblattlaus

Borretsch

Gurke, Zucchini

Lockt Bienen an

Brennnessel

Obstbäume, Beeren

Blattläuse

Buchweizen

Sellerie

Macht den Boden fruchtbar

Dill

Kohl, Möhren, Rote Beete

Hilft Möhren beim Keimen

Eberraute

Kohl

Weiße Fliege

Hafer

Bohnen

Schwarze Bohnenblattlaus

Kapuzinerkresse

Obstbäume

Blattläuse, stärkt Immunsystem der Pflanzen

Kerbel

Salat

Blattläuse

Knoblauch

Erdbeeren, Rosen

Bakterien, Pilze

43


44

Richtiges Gärtnern: Wie man was pflanzt und wohin

Pflanze

Hilfe für:

Gegen:

Lavendel

Rosen

Ameisen

Meerrettich

Pfirsich, Kirsche

Kräuselkrankheit

Minze

Wein

Mehltau

Rettich

Lauch

Miniermotte, Rübenfliege

Ringelblume

Kartoffel, Kohl

Fadenwürmer

Estragon

Tomate, Kohl, Kartoffel, Erdbeere

Viren und Pilze

Wermut

Brombeeren, Lauch

Bakterien

Zwiebel

Erdbeeren, Möhren

Spinnmilben

Salbei

Kohl

Weiße Fliege

Rosmarin

Kohl, Möhren

Weiße Fliege und Rübenfliege


45

6 Schädlinge und Krankheiten Niemand möchte seinen Garten und seine Ernte mit Blattläusen und Mäusen teilen. Deswegen widmet sich dieses Kapitel der Frage, wie du deinen Garten gesund und möglichst schädlingsfrei gestaltest.

Zuerst musst du dich damit abfinden, dass es immer eine gewisse Anzahl von Schädlingen geben wird, da sie Teil der Natur und des Ökosystems sind. Sie müssen nur in Schach gehalten werden und dürfen sich nicht unkontrolliert ausbreiten. Krankheiten treten vermehrt bei Pflanzen auf, die ein schlechtes Immunsystem haben. Deine Pflanzen wachsen vielleicht an einem ungünstigen Standort oder mit ungeeigneten Nachbarpflanzen. Oder sie stehen auf zu trockenem oder zu nassem Boden. Das kann Pflanzen schwächen und macht sie anfällig für Krankheiten. Deswegen ist es wichtig, sich über die Bedürfnisse der einzelnen Pflanzen zu informieren, bevor sie angebaut werden.


46

Schädlinge und Krankheiten

Am besten legst du den Garten so an, dass er sich selbst reguliert. Pflanzen, die Nützlinge anziehen, bekämpfen die Schädlinge ihrer Nachbarpflanzen. So profitieren beide Pflanzen voneinander.

Die richtigen Insekten sind wichtig für die Gesunderhaltung des Gartens. Bienen sind besonders wichtig, und wir widmen ihnen das ganze nachfolgende Kapitel. Es gibt aber noch so viele andere Nützlinge.


Schädlinge und Krankheiten

Schnecken Salatblätter ziehen Schnecken magisch an. Sie können dem Geruch von frischem Salat nicht widerstehen. Bei feuchtem Wetter werden sie aktiv und fallen regelrecht über dein Salatbeet her, solange bis nichts mehr übrig bleibt. Und falls doch etwas übrig ist, will es vermutlich keiner mehr essen, nachdem die Schnecken darüber gekrochen sind. Wir müssen sie also stoppen.

Wenn die Winter mild sind und feuchtes Klima herrscht, sind Schnecken besonders aktiv und können ganze Ernten gefährden. Das beste Gegenmittel sind Enten. Sie jagen Schnecken den ganzen Tag und düngen mit ihren Ausscheidungen den Boden. Sie können also wirklich nützliche Partner im Garten sein. Wenn man aber nicht viel Platz hat oder in der Stadt wohnt und keine Enten halten kann, dann gibt es noch andere Wege, Schneckenplagen einzudämmen.

47


48

Schädlinge und Krankheiten

Brennnesseln Brennnesseln ziehen sehr viele Nützlinge an, sie bieten die Nahrungsgrundlage für Schmetterlinge und deren Larven. Sie werden immer eher an einer Brennnessel knabbern als an deinem Kohl, also stell sicher, dass du immer Platz für ein paar Brennnesseln hast. Brennnesseln kann man verwenden, um einen Sud daraus herzustellen, das Brennnesselwasser. Dies ist super gegen Schnecken.

Damit dann drei Tage den Salat gießen. Nicht nur die Schnecken werden verschwinden, sondern auch die Wurzeln und das Immunsystem der Pflanze werden gestärkt.


Schädlinge und Krankheiten

Sägemehl Ein Eimer mit Sägemehl wehrt Schnecken zuverlässig ab. Einfach einen 10 cm breiten Kranz um die Beete ziehen, und Schnecken können zumindest von außen nicht mehr hineingelangen.

Am besten, du probierst in Ruhe alle Methoden aus, um zu sehen, welche für dich am besten funktioniert. Es gibt noch andere Schädlinge, die sich einschleichen können, wie zum Beispiel Maulwurfsgrillen. Diese können bis zu 8 cm lang werden und sehen aus wie kleine braune Außerirdische. Sie graben Tunnelsysteme und lieben frisches und junges Gemüse. Sie fressen und graben, und beides ist für die jungen Pflanzen eine Bedrohung. Also, was machen wir? Wir bauen eine Falle!

49


50

Schädlinge und Krankheiten


Schädlinge und Krankheiten

Nützliche Insekten anlocken Am besten pflanzt du verschiedene Blumen- und Gemüsesorten an, die von Nützlingen gerne frequentiert werden, diese sind z.B. Schwebfliegen, Gallmücken, Florfliegen, Raubmilben, Raubwanzen, Marienkäfer und Schlupfwespen. Florfliegen sind wichtige Helfer, um Populationen der Roten Spinne, einen Schädling, in Schach zu halten. Also ist es wichtig, immer einige Futterpflanzen um die Beete herum anzubauen.

51


52

Schädlinge und Krankheiten

Blumen als Nahrungsquelle für Nützlinge Blumensamen kann man das ganze Jahr über kaufen, zum Beispiel Gladiolen, Geranien, Astern, Vergissmeinnicht, Gerbera, Tausendschön und Malven in allen Farben. Sie wachsen fast von alleine, pflanze sie einfach zwischen die Beete und halte den Boden gut befeuchtet. Einige Pflanzen, wie beispielsweise Tulpen und Gladiolen, haben Zwiebeln, und man kann sie mehrere Jahre verwenden.

Ein sicheres Versteck für Tiere Brennnesseln wachsen wild und sind sehr nützlich als Nahrung für Schmetterlingsraupen, also ist es eine gute Idee, ein paar davon nahe dem Komposthaufen zu dulden. Im Winter lässt du die Brennnesseln einfach stehen, kleine Tiere und Mikroorganismen werden sich darin verstecken, und Larven können so bis zum Frühling überwintern. Zusätzlich bietet ein großer Holzhaufen einen guten Unterschlupf für Insekten und Kleintiere, wie Eidechsen, die gerne Schnecken fressen. Auch Marder und Iltisse werden sich über die Versteckmöglichkeit freuen und jagen dafür lästige Wühlmäuse, die es auf unsere Blumenzwiebeln abgesehen haben. Wenn man die richtigen Tiere anlockt, hat man viel weniger mit der Schädlingsbekämpfung zu tun, und ein gesunder Garten ist generell resistent gegen Krankheiten.


Schädlinge und Krankheiten

Hier ist eine kleine Aufzählung geläufiger Schädlinge und Pflanzenkrankheiten, und was man gegen sie tun kann.

Schädlinge Der Kartoffelkäfer ist gelblich-rot mit schwarzen Flecken und wird circa 1 cm groß. Er befällt Auberginen, Tomaten und Kartoffeln und frisst die gesamte Pflanze. Man kann nicht viel gegen diesen robusten Käfer tun. Am besten täglich absammeln.

Der Erdfloh ist nur 0,4 mm lang und frisst runde Löcher in die Blätter von Radieschen und Kohlarten, was für junge Pflanzen oft tödliche Folgen hat. Dieser Floh mag es trocken, also am besten immer für ein gut bewässertes Beet sorgen und wasserliebende Pflanzen in die Nachbarschaft setzen. Die Weiße Fliege ist 1-2 mm groß und schneeweiß mit Wachsstaub überzogen. Sie frisst Grünkohl, Paprika, Gurken, Tomaten und Basilikum. Die Blätter vergilben durch die Ausscheidungen. Am besten bekommt man die Plage in den Griff, wenn man genügend Blumen anpflanzt, so dass man Nützlinge fördert. Auch solltest du Standorte für dieses Gemüse wählen, die gut durchlüftet sind.

53


54

Schädlinge und Krankheiten

Die Lauchmotte ist gelblich-grün mit schwarzen Punkten und einem braunen Kopf. Ausgewachsen ist sie 12 mm lang. Sie befällt Zwiebeln, Lauch, Schnittlauch und Knoblauch. Sie verursacht Fraßgänge in den Blättern und Lochfraß, was die Pflanze sehr schwächt. Am besten Blumen pflanzen, so dass Schlupfwespen angezogen werden, diese sind die natürlichen Feinde der Lauchmotte.

Es gibt rund 800 verschiedene Blattlausarten, alle sind grünlich, und einige haben sogar Flügel. Sie werden bis zu 7 mm groß. Sie lieben Lavendel, Bohnenkraut und Kapuzinerkresse. Sie saugen Nährstoffe solange aus der Pflanze, bis diese stirbt. Florfliegen und Marienkäfer fressen Blattläuse und sollten durch großzügige Blumenbeete angezogen werden.

Miniermotten haben kleine dunkelbraune bis schwarze Larven und Raupen. Sie mögen Obstbäume, wie Apfel oder Kirsche, und hinterlassen große Schäden am Blattwerk. Ganz gut dagegen sind Raupenfliegen und Schlupfwespen, sie fressen die Motten, und beide fühlen sich in einem Blumenbeet wohl. Fledermäuse fressen besonders viele Motten, wenn man Glück hat, nisten sie sich in einem alten Obstbaum oder nahegelegenen Schuppen ein.


Schädlinge und Krankheiten

Krankheiten Die Pfirsichkräuselkrankheit ist ein Pilzbefall und führt zu gekräuselten und verfärbten Blättern. Sie kommt bei Pfirsichen und Pflaumen vor und zerstört das gesamte Blatt. Am besten entfernst du sofort die befallenen Blätter und schmeißt sie danach auf keinen Fall auf den Kompost, sondern verbrennst sie. Mehltau ist ein weißer Pilz auf der Blattoberseite. Er befällt Möhren, Gurken, Äpfel, Stachelbeeren und Rosen. Die gesamten Nährstoffe im Blatt werden absorbiert, und die Pflanze wird enorm geschwächt. Am besten, du entfernst alle Blätter und gießt mit Brennnesselwasser. Und natürlich kommen die befallenen Blätter nicht auf den Kompost.

Rübenrost ist ebenfalls ein Pilz und wird durch kleine braune Pusteln sichtbar, die das ganze Blatt befallen und es abtöten. Vor allem befällt Rübenrost Rüben und Rettiche. Hier auch wieder am besten alle befallenen Blätter entfernen und nicht auf den Komposthaufen werfen.

55


56

Schädlinge und Krankheiten

Braunfäule sind grau-braune Flecken auf Blättern und Früchten, und sie treten meistens bei Tomaten auf. Die ganze Pflanze kann sterben. Am besten darauf achten, dass beim Gießen die Blätter der Tomate nicht begossen und alle infizierten Blätter vorsichtig abgetrennt und verbrannt werden.

Septoria ist ein Pilz, der die Säfte der Pflanze anzapft. Dieser Schlauchpilz verursacht ernsthafte Nekrosen und befindet sich oft auf Grünkohl, Sellerie und Spinat. Befallene Blätter sofort verbrennen!

Botrytis ist ein gräulich schimmernder Fäulnispilz und befindet sich auf der Blattober- und -unterseite. Er befällt Erdbeeren und Weintrauben und zerstört Früchte und Blätter. Am besten hilft es, die Pflanzen trocken zu halten, bei Erdbeeren hilft Stroh als Feuchtigkeitsfänger.


Schädlinge und Krankheiten

Schorf ist eine bakterielle Infektion und bildet warzenartige Wucherungen auf Blättern und Früchten. Er befällt Äpfel, Kartoffeln, Möhren und Rettiche. Die Früchte reifen nicht, und wenn er die Wurzel befällt, kann der ganze Baum sterben. Sofort alle befallenen Früchte und Blätter entfernen und verbrennen!

Falscher Mehltau ist eine Pilzinfektion, die die Blattunterseite befällt, hierauf ist ein gräulich-weißer Pilzteppich zu erkennen. Er befällt Salat, Rettich, Spinat und Kohlarten und verdaut deren Nährstoffe, was die Pflanzen erheblich schwächt. Ganze Blätter können verfaulen. Dagegen hilft, die Blätter sofort einzusammeln und sie nicht auf dem Komposthaufen zu entsorgen.

57


58

7 Alles über Bienen

“Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen, keine Bestäubung, keine Pflanzen, keine Tiere und keine Menschen. ” Albert Einstein Wenn du das liest, dann wird dir schnell die große Bedeutung der Bienen klar, und umso wichtiger ist es, dass du dich genauer mit ihnen befasst.


Alles über Bienen

Bienen ernähren sich von Blumen, genauer: deren Pollen und Nektar. Weibliche Bienen sammeln Pollen an ihren Beinchen, um ihre Nachkommen zu versorgen. Wenn sie von Blüte zu Blüte fliegen, bleibt immer ein kleiner Pollenrest an der Pflanze kleben, und diese Bestäubung braucht die Pflanze zur Vermehrung. Die Bestäubung ist ein wichtiger Prozess im Kreislauf des Lebens.

Pestizide gefährden Bienen In den letzten Jahren wurde viel über das Bienensterben bekannt. Bienen, die unter der sogenannten „Colony-Collapse-Disorder” leiden, haben besonders schwere Nervenschäden und können sich nicht mehr orientieren. Vögel, die diese schwerkranken Bienen fressen, sterben ebenfalls.

59


60

Alles über Bienen

Wissenschaftler haben diese weitverbreitete Krankheit mit Pestiziden in Verbindung gebracht, genauer gesagt mit den „Neonikotinoiden”. Das sind chemische Insektizide, mit denen Pflanzen in der herkömmlichen Landwirtschaft behandelt werden. Der weltweit führende Hersteller von Neonikotinoiden ist Monsanto. Diese Firma produziert auch genetisch manipulierte Samen, so wie z.B. „Roundup Ready Corn”. Die genetische Struktur dieser Maisart ist so verändert, dass sie ein besonders starkes Insektenvernichtungsmittel enthält. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass Bienen, die in Kontakt mit den Pollen dieser Pflanze kommen, sofort vergiftet sind. In der Folge lehnen sich Millionen Menschen gegen Monsanto auf und machen die Firma für das Bienensterben verantwortlich.

2012 wurde dann bekannt, dass Monsanto „Beelogics” gekauft hat. Das ist das weltweit größte Bienenforschungsinstitut. Es kann kein Zufall sein, dass ausgerechnet Pestizidhersteller Monsanto eine Firma kauft, die Bienen schützen will. Für viele gesundheitsbewusste Tierschützer sieht es so aus, als ob Monsanto den Feind beseitigt, indem er ihn kauft. Ein Fuchs kauft den Hühnerstall!


Alles über Bienen

Trotzdem sind Neonikotinoide bislang nicht verboten. Deswegen verwundert es auch nicht, dass die Bienen weiterhin sterben. Die Firma Crop Science (Bayer) vermarktet unter dem Deckmantel der Bienenfreundlichkeit Thiaclopride, das sind ebenfalls Pestizide. Es gibt mittlerweile genug Hinweise, dass sie ähnlich giftig sind.

Es gibt glücklicherweise haufenweise Online-Petitionen, bei denen du mitmachen kannst, um dich für das Überleben der Bienen einzusetzen.

Du als Bio-Gärtner musst dich mit diesem Thema ebenfalls auseinandersetzen. Denn wenn deine Bienen auf vergiftete Nachbarfelder fliegen, dann kommen sie nicht gesund zurück, und das beeinflusst sofort deine Ernte. Was willst du machen? Deine Bienen im Garten einsperren oder ihnen erklären, woanders nicht zu fressen? Aber du kannst mit deinen Nachbargärtnern über dieses Thema sprechen und mit gutem Beispiel vorangehen und einen gut funktionierenden, ertragreichen Ökogarten anlegen. Lade Bilder davon auf die Movement of Life Webseite, dann können es noch viel mehr Menschen sehen.

61


62

Alles 端ber Bienen

Bienen verstehen Weltweit gibt es 端ber 3.000 verschiedene Bienenarten. Domestizierte Bienen werden seit Jahrtausenden zur Honig- und Wachsproduktion verwendet. Imker stellen immer sicher, dass die Bienen genug Wildwiesen zur Verf端gung haben. Je mehr Nahrung, desto mehr Honig.

Es gibt auch Bienenarten, die keine Kolonien bilden, sondern einzeln leben. Am besten, du bietest Nisthilfen und Verstecke an, und das erfreut nicht nur Wildbienen, sondern auch andere N端tzlinge.


Alles über Bienen

Hohle Pflanzenstängel, wie z.B. Schilf, können getrocknet und gebündelt werden. Leere Schneckenhäuser, hohle Pflastersteine, Bambusstäbe, morsches Holz, Stroh, Tannenzapfen und Sägespäne bieten die perfekten Unterschlupfmöglichkeiten. Eine große Holzbox auf Stelzen nahe einem großen schattigen Baum und dem Komposthaufen bietet das ideale Insektenhotel. Hier ist genug Schatten, und es ist regengeschützt. In die Box kann man ein paar Etagen einbauen und mit Nestmaterial füllen. Hier fühlt sich eine Vielzahl von Insekten wohl. Für Kinder ist das besonders interessant und lehrreich, denn sie können die kleinen Tiere genau dort beobachten, wo und wie sie leben.

Sich Wissen durch Erfahrung anzueignen, ist immer sinnvoller, als trockenes Lernen aus dem Sachbuch. Denk an deine Geschwister oder Nachbarskinder! Kleine Kinder kann man gar nicht früh genug mit der Natur vertraut machen.

63


64

Alles über Bienen

Futterpflanzen Deine Insekten fühlen sich nun wohl, aber sie brauchen auch etwas zu fressen, und dazu solltest du Kräuter und Blumen anbauen. Korbblütler sind besondere Insektenmagneten, zum Beispiel die Ringelblume, Margerite, Gänseblümchen, Sonnenblume, Kornblume und Schafgarbe. Aber auch Kreuzblütler, wie Möhren, Fenchel, Dill, Petersilie, Liebstöckel, Koriander und Kerbelkraut, helfen, das Immunsystem der Insekten zu stärken. Hier einige der effizientesten Futterpflanzen, und wann man sie am besten anbaut. Familie

Höhe

Blüte

Blütezeit

Aussaat

Moschus-Malve

Malvengewächse

20-80 cm

Hellrosa bis weiß, duftet zart nach Moschus

Juni bis Oktober

April

Sonnenblume

Korbblütler

bis 2 m

Gelbe Blüten, innen braun

Juni bis Oktober

April bis Juni

Inkarnatklee

Schmetterlingsblütler

20-50 cm

Kleine rote Blüten

Juni bis August

März bis September

Ringelblume

Korbblütler

60 cm

Orange und gelb

Juni bis Oktober

April bis Oktober

Kornblume

Korbblütler

50-90 cm

Weiß, pink, lila und rosa

Juni bis September

März bis Juni

Klatschmohn

Mohngewächse

bis 60 cm

tiefrot

Mai bis August

März bis Mai

Schmetterlingsflieder

Schmetterlingsblütler

2-3 m hoch

Blau, lila, weiß

Juli bis September

Juli bis September


8 Frühling – eine neue Gartensaison beginnt

Das Gärtnern lehrt dich Folgendes: das Jahr hat einen eigenen Rhythmus! Wenn du es mit der Zeit schaffst, dich diesem Rhythmus anzupassen, dann wirst du mit der Zeit fühlen, wann dein Garten mehr Arbeit benötigt und wann weniger. Im Frühling startet die Saison, und dein Garten braucht einiges an Pflege.

65


66

Frühling – eine neue Gartensaison beginnt

Das Frühbeet Ein Frühbeet bietet jungen Pflanzen ein erstes Zuhause, bis sie groß und widerstandsfähig genug für das Freiland sind. Das Frühbeet speichert Wärme und Feuchtigkeit, und es ist einfach zu bauen. Du brauchst nur einen alten Fensterrahmen und ein paar Ziegelsteine sowie einen Spaten und einige stabile Stöcke, die stark genug sind, das Fenster offen zu halten.


Frühling – eine neue Gartensaison beginnt

Vorbereiten der Beete Während einige Pflanzen im Frühbeet gezogen werden, können andere direkt nach draußen. Also bereiten wir die Flächen vor. Zuerst werden alle alten Blätter und Stöckchen entfernt, all der Winterdreck muss weg. Danach schmeißt du alles auf den Komposthaufen.

Auf das nun saubere Feld kommt eine dicke Schicht Kompost, der aktiviert jetzt die Mikroorganismen im Boden, die später wichtig für die Wurzelentwicklung der Pflanze sind. Halte immer Ausschau nach Unkräutern und entferne sie ganz, mit Wurzel. Sonst wachsen sie lustig weiter und konkurrieren mit den Pflanzen, die du anbaust.

67


68

Frühling – eine neue Gartensaison beginnt

Übrigens ist im Frühling auch die beginnende Schneckensaison. Also pass genau auf, wo sie am liebsten auftauchen. Dort wo es schattig und feucht ist, da pflanzt du besser keinen Salat!

Im Frühjahr benötigen die Bäume einen Rückschnitt. All die toten Äste müssen weg, und einige sehr dünne können ebenfalls auf den Komposthaufen. Wenn man die dünnen Äste entfernt, steckt der Baum mehr Energie in die verbleibenden stärkeren. Brom- und Himbeersträucher müssen ebenfalls großzügig zurückgeschnitten werden und brauchen ggf. Stützen aus Holz, um sich zu tragen.


Frühling – eine neue Gartensaison beginnt

Gemüsepflege Beim Umgraben der obersten Schicht im Beet musst du darauf achten, die Erde nicht zu wenden, sondern nur leicht aufzulockern. Dann können sich die Mikroorganismen gut entwickeln. In die lockere, oberste Schicht Erde mixt du reichlich Kompost. Am besten, du fängst mit wetterharten und robusten Pflanzen an, wie Feldsalat, Lauch, Kohlrabi, Rhabarber, Salat, Schwarzwurzel, Chicorée, Grünkohl, Spinat, Kresse und Rüben.

Denk daran, dass junge Pflanzen immer viel Wasser benötigen, denn sie können noch nicht viel Wasser speichern. Regenwasser ist immer am besten, denn es ist weich und enthält kein Chlor. Also lohnt sich die Anschaffung einiger Regentonnen.

69


70

Frühling – eine neue Gartensaison beginnt

Kräuter Seit tausenden von Jahren werden Kräuter angebaut, um Menschen und Tieren bei Krankheiten zu helfen. Wenn wilde Pferde Bauchschmerzen haben, halten sie Ausschau nach Kamille, und Schafe fressen viel Thymian, um sich zu entwurmen. Dieses Wissen über die Funktion der Heilkräuter ist bei Tieren angeboren.

Für Menschen sind Kräuter ebenfalls wichtig, sie stärken das Immunsystem. Die meisten Kräuter kann man im Frühjahr anbauen. Am besten zuerst ins Frühbeet, so dass sie sich langsam an die Temperaturen draußen gewöhnen können. Melisse und Pfefferminze kann man einfach vermehren, indem man die Wurzelballen teilt. Beide sind sehr verträglich mit anderen Pflanzen und haben herrliche Aromen, also können sie großzügig im Garten gepflanzt werden.


Frühling – eine neue Gartensaison beginnt

Hier einige Kräuter, die gesund und einfach anzubauen sind: Name

Aussaat

Saattiefe cm

Reihenabstand cm

Basilikum

Februar: Frühbeet, Mai: raus

0,3-0,5

40 x 25

Bergbohnenkraut

März: raus

Flach

30 x 25

Bohnenkraut

April bis Juni: raus

Flach

30 x 25

Borretsch

April bis Juni: raus

0,5-1,0

30 x 40

Dill

April bis Juni: raus

2,0-3,0

30 x 10

Oregano

Februar: Frühbeet, Mai: raus

0

30 x 25

Fenchel

März bis April: raus

1,0-2,0

30 x 25

Kerbel

März bis Juni: raus

0

30 x 10

Koriander

März bis April: raus

1,0-2,0

30 x 10

Kümmel

März bis Juni: raus

1,0-2,0

30 x 10

Lavendel

Februar: Frühbeet, Mai: raus

0

30 x 25

71


72

Frühling – eine neue Gartensaison beginnt

Name

Aussaat

Saattiefe cm

Reihenabstand cm

Liebstöckel

März: Frühbeet, April: raus

1,0-2,0

40 x 60

Majoran

April bis Mai: raus

0

30 x 25

Pimpinelle

März: raus

0

30 x 25

Salbei

März: Frühbeet, Mai: raus

0

30 x 25

Sauerampfer

April: raus

0

30 x 25

Schnittlauch

Februar: Frühbeet, April bis Juli: raus

2,0-2,5

30 x 25

Schwarzkümmel

Ende April: raus

1,0

30 x 25

Speisechrysantheme

April: raus

0

30 x 25

Thymian

März: Frühbeet, Mai: raus

0

30 x 25

Kresse

Februar: Frühbeet, April bis September: raus

0

5 x 10

Ysop

Mitte März: Frühbeet, April: raus

0

30 x 25

Zitronenmelisse

Mitte März: Frühbeet, Anfang Mai: raus

0

40 x 25


9 Der Sommer – Gärtnern von Juni bis September

Die ersten Beete wurden jetzt schon abgeerntet und müssen gereinigt und neu eingesät werden. Im Sommer ist es richtig warm, also solltest du viel gießen, vor allem in den Abendstunden, so dass weniger Wasser verdunstet. Im Sommer sind auch viele Schädlinge besonders aktiv. Die Möhrenfliege und die Lauchmotte machen sich nun über die Pflanzen her. Wenn die Nützlinge in deinem Garten die Plage nicht in den Griff bekommen, dann besorge dir ganz dünne und lichtdurchlässige Netze, mit denen du die Pflanzen schützen kannst.

73


74

Der Sommer – Gärtnern von Juni bis September

Instandhaltung

Mit einem Rechen sollte das Beet gepflegt werden, so kann Luft in die Erde kommen, und erste Unkräuter werden entfernt. Achte wie immer darauf, dass du die Wurzeln erwischst, sonst wachsen sie sehr schnell nach.


Der Sommer – Gärtnern von Juni bis September

Halte Ausschau nach Pflanzen, die mehr Platz benötigen und gib ihnen diesen, denn je mehr Platz eine Pflanze hat, desto mehr Früchte wird sie tragen.

Paprikapflanzen werden jetzt anfangen zu blühen, und die erste große Blüte musst du abknipsen. Auch wenn sich das brutal anfühlt, aber die Pflanze entwickelt danach mehr Blüten und das bedeutet mehr Früchte für deine Ernte.

Wintergemüse, wie Wirsing, Blumenkohl, Feldsalat, Grünkohl, Chinakohl und Endivien, sollte nun ausgesät werden. Beerensträucher entwickeln jetzt ihre Früchte und müssen viel gegossen werden.

75


76

Der Sommer – Gärtnern von Juni bis September

Schau nach, ob die Erdbeeren genug Stroh haben, damit keine Bodenfeuchtigkeit an Blätter und Früchte kommt und der Boden warm bleibt. Trauben brauchen Kletterhilfen, und Kräuter müssen geerntet und getrocknet werden.

Konservierung Da wir immer nur einen kleinen Teil Beeren und Kräuter frisch verbrauchen können, müssen wir uns Konservierungsmethoden anschauen. Einfrieren ist beispielsweise eine super Idee, um Beeren lange haltbar zu machen. Damit sie nicht während des Einfrierens zerdrückt werden, halte dich an folgende Methode: Lege die Beeren ausgebreitet auf ein Küchenbrett und stelle dieses für 2 Stunden in die Gefriertruhe. Danach kannst du sie in einen Beutel umfüllen, sie werden nicht mehr gequetscht, denn sie sind jetzt schon angefroren.


Der Sommer – Gärtnern von Juni bis September

Und beim Auftauen achtest du darauf, sie auch wieder langsam auf dem Küchenbrett nebeneinander aufzutauen. Es sei denn, du willst sowieso Marmelade kochen. Kräuter eignen sich ebenfalls hervorragend zum Einfrieren. Basilikum, Petersilie, Kümmel und Dill schmecken auf vielen Gerichten und vertragen das Einfrieren fast ohne Aromaverlust. Verwende immer einen guten und dichten Gefrierbeutel.

Eine weitverbreitete Art, Obst zu konservieren, ist das Trocknen. Äpfel, Pfirsiche, Mangos, Bananen oder Birnen können sehr einfach getrocknet werden. Schneide sie in kleine und möglichst dünne Streifen und lege sie auf ein Ofenblech mit Backpapier. Dann für gut 45 Minuten und bei 5060 Grad Celsius ab in den Ofen damit. Wenn alles abgekühlt ist, kannst du es in kleine Plastiksäckchen, Dosen oder Gläser verpacken.

77


78

Der Sommer – Gärtnern von Juni bis September

Auch Einmachen ist eine gute Methode, Gemüse und Obst auch im Winter zu genießen. Einfach die Gemüse- und Obstsorten bei mindestens 100 Grad kochen und dann in Einmachgläser füllen. Ein Hauch Essig konserviert bei Gemüse den Geschmack, bei Obst ist es ein wenig Zucker (allerdings müssen es keine großen Mengen sein, denn zuviel Zucker ist ziemlich ungesund!). Danach muss das Einmachglas gut und fest verschlossen werden, denn es muss luftdicht sein.

Kräutersalz Obwohl Salz in großen Mengen ungesund ist, schadet eine Prise selbstgemachtes Kräutersalz nicht. Dazu trocknest du deine Kräuter für einige Tage auf der Fensterbank oder an einem anderen warmen und trockenen Ort. Das Wasser in den Blättern wird schnell verschwinden, aber nicht die ätherischen Öle, die das Aroma so besonders machen. Mische Estragon, Thymian und Rosmarin mit reinem Meersalz. Am besten, du verwendest einen Mörser. Dieses selbstgemachte Kräutersalz schmeckt köstlich auf Kürbis, Zucchini, Kohl und Tomaten.


Der Sommer – Gärtnern von Juni bis September

Gemüseaufläufe halten sich ebenfalls einige Tage im Kühlschrank und lassen sich auch wunderbar einfrieren. Iss auch jeden Tag einen frischen Salat aus deinem Garten. Hier einige gesunde Rezepte Sommer-Gemüsekuchen 2 Esslöffel Olivenöl 2 gewürfelte Zwiebeln 250 g Champignons 1 Knoblauchzehe gewürfelt 2 große, kleingeschnittene Karotten 2 Kartoffeln, geschält und gewürfelt 2 Stangen Sellerie 2 Tassen Blumenkohlröschen 1 Tasse grüne Bohnen 3 Tassen Brotkrümel 1 Teelöffel Salz 1 Teelöffel Schwarzer Pfeffer 2 Esslöffel Maisstärke 2 Esslöffel Sojasoße für den Teig: 2 Tassen Mehl, 1 Teelöffel Salz, ½ Tasse Gemüsebrühe, ½ Tasse Wasser Mixe die Maisstärke mit der Sojasoße und ¼ Tasse Wasser und füge alles Gemüse hinzu. Mit Salz und Pfeffer bestreuen. Das Mehl und das Salz fein mischen, dann die Gemüsebrühe hinzufügen, bis Krümel entstehen, dann vorsichtig soviel Wasser zufügen, bis sich ein Teig formt. Die Hälfte des Teiges wird nun in einer großen Auflaufform verteilt, an den Rändern wird er hochgezogen. Dort hinein kommt nun die Gemüsefüllung, obenauf wieder der dünn ausgerollte Teig. Die Ränder werden mit dem oben liegenden Teig gut verbunden. Dann kommt alles für 30 Minuten in den vorgeheizten Ofen bei 220 Grad Celsius.

79


80

Der Sommer – Gärtnern von Juni bis September

Zucchini-Auflauf 1 Tasse Reibekäse 1 Teelöffel Oregano 1 Teelöffel Basilikum 3 Knoblauch-Zehen, gehackt Salz und Pfeffer 4 große Zucchini 5 Tomaten 125 g Butter 2 Esslöffel gehackte Zwiebel 1 Tasse Brotkrumen

Den Ofen auf 190 Grad vorheizen. Dann vermische den Käse und die Kräuter. Nimm eine große Auflaufform und lege sie mit den dünn geschnittenen Zucchini-Scheiben aus. Darauf streichst du die KäseKräuter-Mischung. Dann lege die nächste Schicht aus den dünn geschnittenen Tomaten. Darauf kommt dann wieder der Käse-KräuterMix, diesmal rühre aber noch die Brotkrumen unter. Das ganze kommt jetzt für 40 Minuten in den Ofen. Blumenkohl- und Tomaten-Salat

1/3 Tasse Lein- oder Olivenöl 3 Esslöffel Essig Saft einer frischen Zitrone 1 großer, kleingehackter Blumenkohl ½ Tasse geschnittene rote Zwiebeln ½ Tasse kleingeschnittene Petersilie 2 Knoblauchzehen, gehackt 4 gewürfelte Tomaten

Einfach alles mischen und für 4 Stunden in den Kühlschrank stellen. Guten Appetit!


10 Herbst und Winter

Im Herbst kannst du Samen für das nächste Gartenjahr sammeln. Da deine Pflanzen aus Bio-Saatgut gewachsen sind, sind auch ihre Samenkörner besonders fruchtbar. Lass einfach immer eine schöne und kräftige Pflanze solange stehen, bis sie blüht und dann vertrocknet. Sammle dann deren Samenkörnchen und befreie sie von Schalen und Häuten, falls sie davon umgeben sind. Einfach leicht in der Hand hin und her reiben!

Nun trockne das Saatgut ein paar Tage auf der Fensterbank. Nach ein paar Tagen, wenn alles gut abgetrocknet ist, nimmst du kleine Briefumschläge, beschriftest diese mit Jahr und Namen der Pflanzen und verwahrst alle an einem warmen und trockenen Ort bis zum nächsten Frühjahr, wenn das neue Gartenjahr beginnt.

81


82

Herbst und Winter

Wintergemüse - extra Vitamine in der kalten Jahreszeit! Gemüsesorten, wie Rote Beete, Möhren und Kartoffeln, können gut an einem kalten und trockenen Ort gelagert werden. Wasche sie nicht, denn eine dünne Dreckschicht bewahrt vor dem Austrocknen. Am besten, du benutzt eine Holzkiste, um dein Gemüse zu lagern und wickelst jedes einzelne Gemüsestück mit Zeitungspapier ein.

Auch ein Frühbeet kann im Winter zum Lager umfunktioniert werden! Du kannst bei gutem Wetter sogar das Fenster einen Spalt offen lassen. Nur wenn es regnet, stürmt oder frostet, sollte es gut verschlossen sein.


Herbst und Winter

In einem kalten, trockenen und dunklen Keller kann man sehr gut Kohlköpfe lagern und zwar so: Einfach eine stabile Wäscheleine nehmen und die Kohlköpfe mit den Stielen daran gut festbinden, so viel Platz zwischen den Köpfen lassen, dass sie sich nicht berühren und somit nicht faulen können. Dann alles an stabilen Pfosten aufhängen, und schon hast du auch im Winter deine eigenen Vitaminreserven. Eine antike Konservierungsmethode ist das Lagern in Sand. Wurzelgemüse bleibt dort besonders frisch. Einfach eine Holzkiste mit mitteltrockenem Sand füllen, das Gemüse einzeln darin eingraben und immer wieder mit Sand bedecken. Ganz oben verhindert dann eine dünne Schicht aus Plastikfolie das Austrocknen.

83


84

Herbst und Winter

Beetpflege Sobald es kühl wird, müssen Auberginen, Paprika, Tomaten und Zucchini sofort abgedeckt werden. Rhabarber musst du an der Knolle teilen und versetzen. Alle Beete sollten mit einer mitteldicken Schicht Kompost bedeckt werden, der leicht untergeharkt wird. Das schützt den Boden bei den langsam fallenden Temperaturen. Himbeer- und Johannisbeerbüsche müssen zurückgeschnitten werden, und alle trockenen und dünnen Äste kannst du entfernen. Am besten, du trägst dicke Lederhandschuhe, die Stacheln sind nicht zu unterschätzen!

Kälteunempfindliche Pflanzen Einige Gemüse- und Kräutersorten haben kein Problem mit den sinkenden Temperaturen im Herbst. Einige Beispiele hierfür sind Zwiebeln, Kürbis, Weiß- und Rotkohl, Möhren, Kartoffeln, Wirsing, Rote Beete, Salbei, Estragon, Fenchel, Schnittlauch und Borretsch.


Herbst und Winter

Hier einige Gemüsesorten, die auch bei leichten Frösten ausharren und somit das ganze Jahr angebaut werden können. So hast du auch im Winter eine gesicherte Vitaminzufuhr.

Feldsalat

Rübe

Rosenkohl

Grünkohl

Palmherzen

Chicorée

Familie

Blattpflanze

Wurzelpflanze

Blattpflanze

Blattpflanze

Blattpflanze

Wurzelpflanze

Aussehen

Kleine Rosetten

Bis 1,50 m hohe Pflanze mit Blüten

Wintergemüse, das an seinem Stängel jede Menge kleiner Kohlköpfe bildet

Gekräuselte, harte Blätter

Dunkelgrüne, bis 80 cm lange Blätter

Normalerweise sind die Blätter grün. Wenn man sie unter einem Blumentopf bleicht, sind sie weiß, aber haben weniger Vitamine.

Aussaat

Juli und September

Braucht sandige Erde, so dass sich die Wurzel entwickeln kann; im Juni aussähen

April bis Mai, Setzlinge ab Juni

Mai bis Juni

Mai bis Juni

Juni

Ernte

Frühling, Herbst und Winter

Oktober bis Februar

November bis Februar

Oktober bis März

Oktober

November

Essbare Teile

Ganze Pflanze

Wurzel

Kleine Röschen

Junge Blätter

Kleinere und mittlere Blätter

Blätter

85


86

Herbst und Winter

Wenn du wilde Beerenbäume im Garten hast, können deren Früchte zwischen September und Dezember geerntet werden. Beeren sind ebenfalls eine tolle Vitaminquelle in der kalten Jahreszeit!

Aussehen

Pflege

Mikronährstoffe

Ernte

Verbrauch

Sanddorn

weidenähnliche Blätter, gelbe Früchte, tiefreichende Wurzel

sandiger Boden und sonnig

Vitamine C und E, B-Vitamine, essentielle Aminosäuren

September bis November

Marmelade, Saft, Tee

Schlehe

bis 4 m hoher Strauch, kleine, blaue Steinfrüchte

kalkhaltiger und sandiger, nährstoffarmer Boden

Vitamin C, essentielle Aminosäuren, Pflanzenstoffe

Oktober bis Dezember

Saft, Marmelade, Tee

Mispel

bis 5 m hoher Baum, die weißen Blüten erscheinen nur kurz im Mai

sonnig, lockere und lehmhaltige Böden

Kalium, Kalzium, Vitamin C

Oktober bis Dezember

Marmelade, Extrakt kann als Heilmittel verwendet werden

Eberesche

gefiederte Blätter, weiße Blüten und dicke, rote Früchte

Halbschatten

Vitamine C und A, Gerbstoffe, Parasorbinsäure

August bis Oktober

Marmelade, Gelee

Baby-Kiwi

Kletterpflanze, die bis 7 m hoch wächst, man braucht männliche und weibliche Pflanzen

Halbschatten, Vitamine C und E, muss alle zwei Jah- Kalium, essentielle re zurückgeschnit- Aminosäuren ten werden

Oktober und November

roh, Marmelade, Salate

Kornelkirsche

bis zu 8 m hoher Baum mit gelben Blüten und kirschähnlichen Früchten

nährstoffreiche, kalkige Böden, sonnig

Vitamin C, Apfelsäure

August bis September

roh, Saft, Marmelade

Quitte

mittelgroßer Baum mit birnenähnlichen Früchten

sonniger, warmer und windgeschützter Ort, Jungpflanzen brauchen bei Frost Abdeckung

Kalium, Zink, Eisen, Vitamin C, Gerbstoffe

Oktober

roh, Marmelade, Gebäck, Saft


Herbst und Winter

Während des Winters kann der Garten ruhen, aber stelle sicher, dass alle Beete mit einer dicken Schicht Stroh und Kompost abgedeckt sind, um die Mikroorganismen vor Frost zu schützen. dass eine Katze im Keller auf Mäusejagd geht, und dein Wintergemüse vor Ratten und Mäusen geschützt ist. Wenn du keine Katze hast, verschließe alles dicht und stelle tierfreundliche Lebendfallen auf, die du dann regelmäßig checkst und weit entfernt entleerst. Falls die Bäume länger als drei Tage dick mit Schnee bedeckt sind, nimm einen Besen und schüttle den Schnee von den Ästen. Zuviel Gewicht über einen längeren Zeitraum schädigt die Baumsubstanz. Nachdem du dieses Buch gelesen und dich ein Jahr lang mit dem Gärtnern vertraut gemacht hast, kannst du alle Deine Erfahrungen für das nächste Gartenjahr in ein Gartentagebuch schreiben. Dieses hält die wichtigsten Erkenntnisse fest, und du wirst mit jedem Jahr besser. Viel Erfolg! P.S. Schick eine E-Mail an info@movement-of-life.org und sende uns Bilder aus deinem Garten. So können andere von deinen Erfahrungen lernen!

87


Ich danke Paul Anthony Taylor für das Lektorat. Lieber Paul, danke für Dein Wissen und Deine Anregungen. Ich danke Martina Heister für das gewissenhafte Editieren. Liebe Martina, von Herzen danke! Ohne Dich wäre das nicht möglich gewesen.

Mehr Bücher von Mirja „Das Geheimnis der Zellen” für ein besseres Verständnis von Gesundheit und Ernährung! Unser Körper besteht aus Millionen von Zellen. Sie mögen uns seltsam erscheinen, denn wir sind so groß und sie sind so klein. Dieses Buch zeigt, wie wichtig gesunde Zellen sind und wie wir sie gesund erhalten können.

6 - 10 Jahre

Bestell-Nr. 1014 ISBN 978-90-76332-49-9 Hardcover, 44 Seiten 12,80 €

„Warum das Krokodil keine Zitronen frisst ...und andere Gemüsegeschichten” Warum hält der Igel Winterschlaf? Warum ist Obst gesund? Was passiert im Körper, wenn man krank ist? Dies und noch viel mehr erfährt der junge Leser in lustigen, spannenden und lehrreichen Bildergeschichten rund um Gesundheit und Ernährung.

6 - 10 Jahre

Bestell-Nr. 1023 ISBN 978-90-76332-87-1 Hardcover, 52 Seiten 12,80 €


Baue dein

e eigenen

Zell-Vitals

toff

e an! Mirjas sieb tes Buch er klärt dir w altes Garte ie. Sie hat nbau-Wisse n ausgegra mit der Er fahrung er ben und folgreicher vermengt. Bio-Gärtner Jetzt bist d u unabhän permarkt u gig nd kannst den Spaten er vom Suheit selbst in die Hand der Gesun dnehmen.

ISBN 978-94-92173-09-6


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.