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Ausgabe 1 — Spielzeit 2013/2014

Demokratie und

Krieg

dt Magazin


Inhalt Triumph der Fantasie

Zum Saisonstart Friedrich Schiller und Mario Salazar: „Demetrius / Hieron. Vollkommene Welt“ und „Die Jungfrau von Orleans“ Seite 4

Agonie

Tom Kühnel und Jürgen Kuttner inszenieren ein zaristisches Lehrstück über die letzten Tage der Romanows Seite 10

Der Spielplan für September Seite 12

Demokratie als Kuhstall Charlotte Roos und Juli Zeh über Empörungsbegeisterung, die Sehnsucht nach Regulierung und ihr neues Stück ‚Yellow Line‘ Seite 14

Der talentierte Mr. Ripley nach Patricia Highsmith Seite 16

Brandung

von Maria Milisavljevic Seite 17

Leerlauf

von Rik van den Bos Seite 17

Der Blick von auSSen

Die Künstlerin Despina Stokou begleitet mit ihren Bildern die Spielzeit Seite 18

Herzlichen Glückwunsch Margit Bendokat und Christian Grashof zum 70. Geburtstag Seite 20

Service Seite 22

Impressum Herausgeber: Deutsches Theater Berlin, Schumannstraße 13a, 1 ­ 0117 Berlin, Intendant: Ulrich Khuon, Geschäftsführender Direktor: Klaus Steppat, Redaktion: ­Claus Caesar, Gaby Schweer, Gestaltung: Sabine Meyer, Leila Tabassomi, Fotos: Arno Declair, Birgit Hupfeld, Bild: Despina Stokou (Krobath Wien/Berlin, Derek Eller New York), Gesamtherstellung: Verlag Der Tagesspiegel GmbH, Druck: möller druck und verlag gmbh

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Editorial Demokratien, behauptet die Wissenschaft, führen keine Kriege gegeneinander. Was nicht bedeutet, dass sie per se friedfertig sind: Militärische Konflikte mit anderen Staatsformen existieren zuhauf. Führt der Weg zum „ewigen Frieden“ (Kant) also über die Demokratisierung der Welt? Und wenn ja, zu welchem Preis? Doch wovon sprechen wir, wenn wir von Demokratie sprechen und so unterschiedliche Gebilde meinen wie Indien, Deutschland, Ägypten oder die USA? Wie wird Krieg in einer Demokratie thematisiert, in welchen Erscheinungsweisen wird er wie wahrgenommen? Und was ist die Schwelle, von der an eine Auseinandersetzung in einer Demokratie als das benannt wird, was sie nicht sein soll: Krieg? – Demokratie und Krieg, diese beiden Begriffe stecken das Feld ab, auf dem sich die Spielzeit 2013/2014 in Inszenierungen, Vorträgen und Diskussionen im Deutschen Theater Berlin bewegt. Titel: Jörg Pose. Arno Declair hat für das DT-Magazin Schauspieler der Eröffnungspremieren mit formalen Elementen bekannter Kriegsfotografien aufgenommen.

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Triumph der Fantasie Zwei Stoffe des späten Schiller prägen den Saisonstart: ‚Die Jungfrau von Orleans‘ und das Fragment ‚Demetrius‘, das mit der Uraufführung von Mario Salazars ‚Hieron. Vollkommene Welt‘ gezeigt wird. Es geht um alles: Freiheit, Macht, Fiktion. von Tobi Müller

Johanna, die ‚Jungfrau von Orleans‘ im Titel (geschrieben 1801), ist eine Bauerntochter, die zur fanatischen Kriegerin wird und Frankreich rettet. Sie handelt aus eigener Kraft, aber doch nach göttlicher Eingebung. Deme­trius (1804–05) erobert von Polen aus Russland, weil er zur Überzeugung gebracht wurde, er sei der Zarensohn. Beide Figuren werden geschichtsmächtig und verletzen auf dem Weg nach oben bindende Gesetze. Sie ringen mit der Freiheit nach Selbstbestimmung, die in ungeheuer mächtige Fiktionen mündet. Und gleichzeitig ringen sie mit der Freiheit zu etwas, mit der bei Schiller stets mitschwingenden anderen Freiheit, nämlich mit der Pflicht. Die Begriffe sind andere heute, doch die Fragen ähnlich – bei Schiller frühmodern, bei uns spätmodern. Was kann ich als Einzelner tun, und was muss ich tun? Johanna fragt zum Beispiel: Kann ich diesen gegnerischen Krieger lieben und England dennoch Kraft meiner Eingebung und meines Auftrags besiegen? Schiller sagt: Jein. Sie kann, aber ihre Mission wird zum bloßen Feldzug, das Unternehmen verliert den schönen Schein und damit allmählich die (Überzeugungs-)Kraft. Sie muss ein Opfer bringen – sich selbst. Wenn man das wörtlich versteht, ist dieses typische Frauenopfer am Ende grauenhaft von gestern. Bildlich geht es besser: Es geht in der ‚Jungfrau‘ auch um die allmähliche Selbstaufgabe, um den

Verlust der – narzisstischen – Zentralperspektive. Man kann darin einen (post)modernen Subjektbegriff entdecken: Handlungsmacht beginnt da, wo Subjektivität in den Hintergrund tritt, sagt etwa die Philosophin Judith Butler. Schiller verstand das strenger, nämlich als Negation der Neigung zugunsten der Pflicht. Konkret: als Aufgabe der Selbstliebe und Beginn der Liebe zu einer Idee, in diesem Fall zur Idee der Nation. Doch die begriffliche Bewegung – weg vom Subjekt, hin zum Objekt – ist als ethisches Projekt durchaus vergleichbar.

Die Welt verbessern In der Digitalisierung klingen Fragen der Hand­ lungsmacht abermals anders. Kann ich als Konsument die Welt ­verändern, indem ich Amazon boykottiere, weil dieses Warenhaus seine A ­ ngestellten angeblich schlecht behandelt? Oder sollte ich b ­ esser Politiker wählen, die Rahmenbedingungen schaffen, die so etwas gar nicht erst zulassen? Darf, oder vielmehr: muss ich die Welt allein mit meinen partikularen, individuellen Entscheidungen verändern? Oder welche, oha: universellen Werte, die ein Staat festschreibt und notfalls auch durchsetzt, könnten das auch ohne meine schwankende Aufmerksamkeit und Stimmung regeln? Und Schiller? Schiller würde kaum die Dia­ lektik einfrieren und sich plump entweder für die

4 ­— Tobi Müller


­ igenverantwortung oder für den Staat entscheiden Nicht jeder Stammbaum kann verfolgt werden, E (das tun nur Parteien). Aber vielleicht würde er auf ­manche erfinden einen neuen. Schiller hat mit der die Bedingungen hinweisen, die das Schlachtfeld der ‚Jungfrau‘ und dem ‚Demetrius‘-Fragment keine Handlungsmacht, sei sie persönlich oder staatlich, Stadt­stücke entworfen, das tat er zur gleichen Zeit überhaupt erst abstecken: „Hauptsache, Sie glau- mit ‚Die Polizei‘. Aber der gesellschaftliche Hinterben noch, die Welt mit ihren Überzeugungen verän- grund bleibt dennoch erkennbar: Explosion, Masse, dern zu können.“ Im Kern glüht bei ihm immer die irre Individuen. Hitze der Fiktion, der Glaube an die Macht der Wenn die Wirklichkeit spinnt und die Ge­Erfindung. Gerade der späte Schiller dichtet im Prin- schichte durchdreht, ordnet die Kunst die Dinge in zip stets das gleiche Stück weiter, man könnte es der Regel wieder stärker, wie zum Ausgleich. Die auch ‚Triumph der Fantasie‘ nennen. Nicht als Rück- Auflösungsfantasien der theoretischen und künstlezugsgebiet, sondern als radikale, weil radikal andere rischen Postmoderne konnten nur in den Hoch­ Antwort auf eine Welt aus den Fugen. konjunkturen der Achtziger- und Neunzigerjahre wirksam werden. Nach dem Terrorjahr 2001 und Feldzug für das Gute Breitbandinternet wurde die Welt so unübersichtlich, dass viele Künste dem mit einem neuen RealismusHeute verbinden wir mit dem Begriff der Fantasie begriff zu begegnen suchten. Mit Abbildung, mit kunterbunte Kinderzimmer und Kuschelkreativität in Ordnung. aufgewerteten Innenstädten. Nicht Schiller, das Reich der Erfindung ist bei ihm auch gefährlich, geDiktatur der Arbeit rade weil es in die Realität eingreift. Die ‚Jungfrau von Orleans‘ ist das beste Beispiel. Johannas Fana- Schiller spielt zwar in der ‚Jungfrau‘ mit formalen Retismus, ihre Fiktion, aus eigener Kraft die Engländer gelbrüchen, doch das Projekt bleibt klar erkennbar: zu besiegen, denkt alles bis zum bitteren Ende wei- Die Konstruktion einer Nation. Als Johanna am Ende ter. Falls nötig bis zur Auslöschung. Vor allem: Sie stirbt, „erkennt sie alles deutlich wieder“, die Erzähdenkt – vielleicht war alles auch nur Philosophie, lung der Nation ist wiederhergestellt: „Da ist mein Kunst, Spiel. Auch Demetrius’ Feldzug für das Gute König! Das sind Frankreichs Fahnen!“ entwickelt sich derweil zum Gewaltexzess. Die VerMario Salazar antwortet in ‚Hieron. Vollkomnunft ist nicht immer vernünftig. Schiller sieht gegen mene Welt‘ mit einem düsteren Szenario am Anfang Ende seines Lebens den Beginn einer gesellschaftli- seines Stückes. Es herrscht eine Diktatur der Arbeit, chen Umwälzung, die auch sein Werk tangiert. Das die Menschen haben nur H ­ eiligabend frei, wenn sie 19. Jahrhundert steht am Start. Ein Mann namens ihre Kinder sehen dürfen. Doch sie e ­ rinnern sich an Napoleon in Poleposition: tiefe Geburt, hoher Flug, nichts mehr. Ausgelöschte Erinnerung ist auch ausStoff für ­Erzählung und Erfindung. Zeit der Parvenüs, gelöschte Fantasie, das Regime ist so nicht zu stürder Emporkömmlinge, wie Rüdiger Safranski in sei- zen. Selbst die Mutter kann sich kaum mehr an ihre ner Schiller-Biografie anmerkt. Metropolen entste- Kinder erinnern, will es aber. Sie sagt: „Glauben wir hen, die im Gegensatz zu Weimar von der U ­ nordnung fest an diese Lüge, so machen wir sie zu unserer regiert werden. Paris! Kurz: Der Begriff der Masse er- Wahrheit.“ Was hier skeptisch Lüge heißt, ist bei hält eine neue Dimension. Auch die Geschwindigkeit Schiller der Schein, die Macht der Erfindung. Ohne Lügenschein keine Veränderung: Wir täuschen uns nimmt zu – der Produktion und des Wachstums. nicht, weil wir glauben, die Welt retten zu können. Authentizität verlangt Wir retten die Welt, weil wir uns ­täuschen können.

Aufmerksamkeit

Das irritiert das Verhältnis des Einzelnen zum Ganzen. Die Menge an Menschen in den Städten zwingt zu anderem Verhalten, zum Aushalten des Fremden zum Beispiel. Man muss sich etwas vorspielen, um die Wirklichkeit zivil zu organisieren. Es ist zu kompliziert, wenn jeder er selbst sein will, Authentizität verlangt zu viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Und die Idee der Stadt bringt neue Freiheiten hervor:

5 ­— Triumph der Fantasie

Tobi Müller ist freier Autor und moderiert am 20. November eine Schiller-Show zu ‚Demetrius / Hieron. Vollkommene Welt‘ und ‚Die Jungfrau von Orleans‘ mit Vorträgen und Diskussionen im Deutschen Theater.


Felix Goeser

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Demetrius / Hieron. Vollkommene Welt von Friedrich Schiller / Mario Salazar

Hintergrund von Schillers Dramenfragment ist die Geschichte des „Falschen Demetrius“, der sich 1603 als Sohn Iwans des Schrecklichen ausgab. Bei Schiller befindet sich Demetrius zunächst im festen Glauben der recht­mäßige Thronfolger zu sein und zieht mit Hilfe des polnischen Königs Sigismund III. in Moskau ein. Schließlich eröffnet ihm der Mörder des wahren Demetrius seine wirkliche Herkunft, der „betrogene Betrüger“ verliert an Selbstbewusstsein und fällt einem Volksaufstand zum Opfer. Hieron, der Machthaber eines fiktiven Staates, hat mit der Diktatur der Arbeit und des Wohlstands ein Welten­paradies erschaffen. Dieses Produktivitätsprinzip hinterlässt Arbeitslose, die vierteljährlich hingerichtet werden. Heiligabend ist der einzige Ruhetag. An diesem Tag kehren die Kinder zu ihren Eltern zurück. Sie erkennen einander kaum wieder. H ­ ieron triumphiert über das Weltglück absoluter Arbeit und absoluten Wohlstands. Doch hat er längst erkannt, dass das Produktivitätsprinzip seine Allmacht zunichte gemacht hat. Friedrich Schillers ‚Demetrius‘ und Mario Salazars ,Hieron. Vollkommene Welt‘ werden an einem Abend gespielt. Während Schillers Dramenfragment die Frage nach der Legitimität von Herrschaft stellt, ist in Salazars Vision einer Zukunft diese Frage kein Thema mehr. Ein Abend über den Griff nach Macht und ihren Erhalt, über die Bedeutung von Arbeit, Wohlstand und die Konstruktion von Realität: Wenn nichts mehr wahr ist, welcher Ordnung werden wir folgen, welche Identität zu unserer eigent­ lichen machen?

Es spielen: Elias Arens, Harald Baumgartner, Natalia Belitski, Felix Goeser, Michael Goldberg, Olivia Gräser, Judith Hofmann, Ole Lagerpusch, Markwart Müller-Elmau Regie: Stephan Kimmig Bühne: Katja Haß Kostüme: Anja Rabes Video: Peer Engelbracht, Christopher Lensing Musik: Michael Verhovec Dramaturgie: Juliane Koepp Premiere  /  Uraufführung: 30. August 2013 Ort: Deutsches Theater

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Szenenfoto Schiller


Kathleen Morgeneyer


Die Jungfrau von Orleans von Friedrich Schiller

Die Lage Frankreichs scheint aussichtslos: 1430, gegen Ende des Hundertjährigen Krieges, sind die Engländer auf dem Vormarsch. Der Dauphin von Frankreich ist von seinem Heer und seinen Vertrauten verlassen. Da verkündet Johanna, eine 17-jährige Bauerntochter, die Rettung des Vaterlandes durch eine reine Jungfrau – sie selbst sei von göttlichen Stimmen dazu berufen. Sie wird an die Spitze des französischen Heeres gestellt und siegt wie durch ein Wunder. Als sie aber auf den englischen Heerführer Lionel trifft, ist sie unfähig ihn zu töten. Mit einem kurzen Blick in das Gesicht dieses fremden Soldaten zerbricht ihr Glaube an sich selbst und ihr Ab­stieg beginnt. Es ist der Zwiespalt zwischen göttlichem Auf­trag und menschlicher Liebe, zwischen Größe und Glück, an dem Schillers Jungfrau scheitert. In einer ordnungslosen Welt, in der alle Hoffnung verloren scheint, braucht es Lichtgestalten, nicht Zweifler – und Johanna, ihres eigenen Ideals beraubt, kann ihre Heldenrolle nicht mehr spielen. Ihre letzte heroische Tat ist die einer Verzweifelten, einer Kämpferin, die bis zum Schluss ihrer Obsession folgt.

Es spielen: Andreas Döhler, Meike Droste, Christoph Franken, Michael Gerber, Markus Graf, Jürgen Huth, Alexander Khuon, Peter Moltzen, Kathleen Morgeneyer, Henning Vogt, Almut Zilcher Regie: Michael Thalheimer Bühne: Olaf Altmann Kostüme: Nehle Balkhausen Musik: Bert Wrede Dramaturgie: Sonja Anders Koproduktion mit den Salzburger Festspielen Berlin-Premiere: 27. September 2013

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AgoniE Tom Kühnel und Jürgen Kuttner inszenieren ein zaristisches Lehrstück über die letzten Tage der Romanows

Technizistische Welt­erlösungsfantasien und auto- Macht der Tiere überginge, wenn diese sich emanzikratisches Gottes­gnadentum,revolutionäre Zellen piert und Vernunft erlangt hätten. Man wähnte sich und nationale Traditionsbewahrer, bourgeoiseVer- auf dem Höhepunkt der Geschichte, und zugleich schwendung und bäuerliche Unruhen: Die politi- wähnte man sich vor einer Fülle außerhistorischer sche und ideologische Situation im zaristischen und überhistorischer Möglichkeiten, die sich jenseits Russland Anfang des letzten Jahrhunderts war des Horizonts des historisch Möglichen für einen durchaus unübersichtlich. In seiner Ein­leitung zu Augenblick auftaten. Wesentlich ist jedoch, dass all den Erinnerungen des Rasputin-Mörders Felix diese Möglichkeiten nicht als imaginär empfunden Fürst Jussupowhat der Philosoph Boris Groys die wurden, als nur auf die Sphäre des Poetischen bezoverwirrende weltanschaulicheGe­mengelage einer gen, sondern als reale Richtlinien zum praktischen Handeln, als Alternativen zu dem historisch GeworGesellschaft im Umbruch skizziert. Petersburg frönte damals dem Laster in jeglicher denen. Form, und zugleich war dies wahrhaft eine Blütezeit Natürlich war das Leben am russischen der russischen Kultur. Nur selten sind in der Ge- Zarenhof wie auch das Leben im russischen Dorf schichte der Menschheit so viele Menschen von dem weit entfernt von diesen Bestrebungen der intellekGefühl erfasst worden, dass die seit Urzeiten gelten- tuellen Elite, doch die geistigen Tendenzen jener den Weltgesetze außer Kraft getreten seien, dass die Zeit machten auch vor ihnen nicht halt. Unter dem Geschichte sich vollendet habe und alles möglich Volk breiteten sich immer mehr Sekten aus, in denen ­geworden sei. Sogar die physikalischen Gesetze und der erotischen Ekstase in ihrer Verbindung mit der die Wahrnehmungen des gesunden Menschenver- religiösen Ekstase eine verschärfte Bedeutung stands schienen ihre Bedeutung verloren zu haben. zukam. Vor allem verstärkte sich der Zustrom zur Die ­visionäre Philosophie von Wladimir Solowjow be- Sekte der Chlysten (eine verballhornte Ableitung herrschte damals die Geister. Solowjow war der An- von ‚Christos‘, ‚christy‘). Die Vorsteher der Chlystensicht, jegliche soziale Umwälzung habe keinerlei Gemeinden hielten sich für eine Verkörperung Sinn, ­solange der Mensch noch ein Teil der Natur und Christi und veranstalteten ‚radenija‘ (von ‚radost‘ = als solcher dem Tod geweiht ist. Sich tatsächlich Freude), während derer die Gläubigen durch besonemanzipieren könne der Mensch erst in einer um­ dere Tänze in ekstatische Verzückung gerieten. Die gestalteten Welt; deren Zeit sei nahe, der Mensch ‚radenija‘ gipfelten bisweilen in sexuellen Orgien. In könne und müsse aber ihr Kommen durch geistig- anderen Sekten wurde dagegen die freiwillige Kasschöpferische Praxis beschleunigen, durch Theurgie, tration praktiziert, oder man ließ sich lebendig verdie die Gesetze der Natur verändere. Die Dichter des graben – was in der Regel tödlich endete. russischen Symbolismus warteten auf die von Solow­ Rasputin stammte aus dem Dorf Prokowskoje jow verheißene ‚Weltseele‘, die göttliche ‚sophia‘ – im Gouvernement Tobolsk. Im Alter von 33 Jahren und glaubten in ihren Geliebten deren Züge zu erken- hatte er sein Dorf verlassen und war als Pilger zu nen. Der Philosoph Fjodorow verkündete sein Projekt, Klöstern und heiligen Stätten gezogen. Seine Reden alle Menschen, die früher gelebt haben, künstlich und Briefe wirkten häufig unverständlich, wie Gloswiederzuerwecken, um die Zeit zu überwinden und solalie. Dabei ist vielfach bezeugt, dass Rasputin im den gesamten Erdball in ein Museum zu verwandeln. Gespräch sehr geschickt argumentierte und häufig Der Dichter Chlebnikow meinte, die kommende pro- professionelle Theologen in die Enge trieb. Rasputins letarische Revolution müsse in einen Aufstand der wichtigste Waffe war j­edoch zweifellos seine ‚Kraft‘, Tiere münden und erfand eine universale Sprache. an die er selbst bedingungslos glaubte. Rasputin beUnd der Gelehrte Ziolkowski projektierte als einer hauptete, er könne Krankheiten heilen, die Zukunft der ersten Raumschiffe mit Raketenantrieb, um jenen voraussagen usw. Zeugnisse gibt es dafür viele, aber Teil der Menschheit von der Erde zu entfernen, der natürlich lässt sich nicht beurteilen, inwieweit man dort keinen Platz mehr hätte, falls eine allgemeine diesen Zeugnissen trauen kann. Dass Rasputin einen Auferstehung stattfände oder die gesamte Erde in die unmittelbaren Einfluss auf Menschen ausübte, ist

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unbestreitbar, aber ebenso unbestreitbar ist, dass es sich hierbei in der Regel um Menschen handelte, die diesen Einfluss suchten und sich ihm bereitwillig unterwarfen. In einem Fall hat Rasputins ‚Kraft‘ jedoch zweifellos gewirkt, und gerade dieser Fall war der Anlass, dass ihm die höchste Gunst zuteil wurde. Rasputin war nämlich in der Lage, beim Zarewitsch Alexei Blutungen zu stillen; der Thronfolger litt an der Bluterkrankheit, d. h. ein zufälliger Stoß oder eine kleine Verwundung konnten zu unstillbaren Blutungen und folglich zum Tod des Kranken führen. Von der Bluterkrankheit war die Familie der Zarin, eine geborene Prinzessin von Hessen befallen. Der Zarewitsch war der einzige Sohn der Zarenfamilie; lange Zeit waren nur Töchter zur Welt gekommen und, somit war er der einzige direkte Thronerbe, seine Eltern vergötterten ihn, und seine Krankheit wurde sorgsam verheimlicht. Die Versuche, Rasputin vom Hof zu entfernen, endeten jedes Mal damit, dass Rasputin geholt wurde, um dem sterbenden Zarewitsch zu helfen. Natürlich war die Zarenfamilie Rasputin zutiefst dankbar, und der Zarewitsch liebte ihn. Für die Außenwelt, die von der Krankheit des Zarewitsch nichts wusste, war es unerklärlich, welche Rolle Rasputin bei der Zarenfamilie spielte. Der Zar wie auch die Zarin zeich­neten sich durch eine gewisse Schüchternheit und Zurückgezogenheit aus, außerdem neigten sie zu Besinnlichkeit, Mystizismus und Fatalismus. In ihrem Briefwechsel kommt ständig zum Ausdruck, dass des Höchsten Wille geschehen möge, was immer er bringe, und sie versichern sich gegenseitig, ihren Weg weitergehen zu müssen, wohin er auch führen werde. Mit der Zeit nahm diese f­atalistische Stimmung nur noch zu. Sie

wurde gefördert durch die Kränklichkeit der Kaiserin und die wachsende Isolation, in der sich die Familie befand. Ihre Zurückgezogenheit und Bürgerlichkeit isolierte die Zarenfamilie entschieden von der russischen höheren Gesellschaft, die an Luxus und Genuss gewöhnt war und der es durchaus nicht an Energie mangelte. Ihrer inneren Verfassung nach neigten die meisten russischen Aristokraten damals eher zu Abenteuern als zu Besinnlichkeit und Wohltätigkeit. Die persönlichen Eigenheiten des Zarenpaares waren in höchstem Maße unpassend für eine Zeit, da Russland eine geistige Krise durchmachte und zugleich einen kolossalen wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Aufschwung erlebte. Jedermann war auf Tätigkeit und Veränderung aus. Es war eine Epoche der verrückten Projekte und des sozialen Experiments, in der nur die Zarenfamilie nach Ruhe verlangte. Auszug aus: Fürst Felix Jussupoff: Rasputins Ende. Erinnerungen. Mit einer Studie von Boris Groys. Matthes & Seitz, München 1985.

28. Juni 1914: In Sarajevo wird der österreichisch-ungarische Thronfolger Franz Ferdinand von einem serbischen Nationalisten erschossen. Wenig später beginnt der Erste Weltkrieg. Europas Sozialdemokraten suchen den Schulterschluss mit ihren jeweiligen Regierungen. Die Zweite Internationale zerfällt. Wladimir Iljitsch Lenin sitzt im Schweizer Exil und liest Hegels ‚Logik‘. In Sibirien kämpft ein charismatischer Wanderprediger nach einem Attentat um sein Leben, dessen Einfluss auf die Zarenfamilie vielen Aristokraten ein Dorn im Auge ist. Erfolglos hat Rasputin vor dem Konflikt mit Deutschland gewarnt. Bald wird die innenpolitische Lage Russlands explosiv. Der Krieg fordert Menschen und Material, die Versorgungslage verschlechtert sich. „Was ist mit dem Zwanzigsten Jahrhundert geschehen! Was ist mit der Zivilisation geschehen!“, schreibt Maxim Gorki an seine Frau. Zar Nikolai II. zieht sich, wann immer es geht, zu seiner Familie zurück. Im Februar 1917 kommt es zur Revolution. Tom Kühnel und Jürgen Kuttner vermessen die Umrisse einer kontinentalen Krise. AGONIE Ein zaristisches Lehrstück über die letzten Tage der Romanows Es spielen: Moritz Grove, Daniel Hoevels, Jürgen Kuttner, Helmut Mooshammer, Jörg Pose, Katharina Marie Schubert, Michael Schweighöfer, Natali Seelig Regie: Tom Kühnel, Jürgen Kuttner Bühne: Jo Schramm Kostüme: Daniela Selig Musik: Markus Hübner Dramaturgie: Claus Caesar

Jörg Pose

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Premiere: 1. September 2013 Ort: Kammerspiele


So 25. 11.00 Uhr

Früh-Stücke Vorstellung der ersten Premieren mit Regisseuren, Schauspielern und Dramaturgen

Fr 30. 19.30 Uhr

Demetrius / Hieron.Vollkommene Welt Premiere / Uraufführung  von Friedrich Schiller / Mario Salazar

Sa 31. 19.30 Uhr

Demetrius / Hieron.Vollkommene Welt B-Premiere von Friedrich Schiller / Mario Salazar

So 1. 18.00 Uhr 19.30 Uhr

Onkel Wanja von Anton Tschechow  Agonie Premiere Ein zaristisches Lehrstück über die letzten Tage der Romanows

Mo 2. 17.30 Uhr 19.30 Uhr 20.00 Uhr

DT Besserwisser zu ‚Demetrius / Hieron. Vollkommene Welt‘ Agonie Ein zaristisches Lehrstück über die letzten Tage der Romanows Demetrius / Hieron.Vollkommene Welt von Friedrich Schiller / Mario Salazar

Di

Die Perser von Aischylos

3. 20.00 Uhr

Spiel p   25. August bis 30.

„Es ist ein Familienfluchdrama wie das der Atriden, ein In  zest krimi, ein Kriegsstück und am Ende der Diskurs über

Staatsraison, Religion, Kinderglaube (…) – auch über Recht

Mi 4. 19.30 Uhr 20.00 Uhr

Krankenzimmer Nr. 6 von Anton Tschechow Muttersprache Mameloschn von Marianna Salzmann

Do 5. 20.00 Uhr 20.00 Uhr

Abschiedsbriefe Gefängnis Tegel von Helmuth James und Freya von Moltke Lesung: Isabel Schosnig, Henning Vogt Kamiski ON AIR: Es kam von oben von Stefan Kaminski

Fr 6. 19.30 Uhr 20.00 Uhr

In Zeiten des abnehmenden Lichts von Eugen Ruge Der Heiler Monolog von Oliver Bukowski

„Und wenn am Schluss dieser formvollendeten analytischen,     meisterlich gelungenen Inszenierung wieder der Donau

und Freiheit, Schuld und Sühne. Und nichts kommt zu kurz, trotz aller Kür  zungen in den Texten. Das  m acht die Intelli  genz dieses Abends.“  Der Tagesspiegel   Ödipus Stadt von Sophokles, Aischylos, Euripides

Sa 7. 20.00 Uhr 20.30 Uhr

Der Heiler Monolog von Oliver Bukowski Die Möwe von Anton Tschechow

So 8. 19.00 Uhr 20.00 Uhr

Die Möwe von Anton Tschechow Tagebuch eines Wahnsinnigen von Nikolai Gogol

Mo 9. 19.00 Uhr

20 Jahre DT Freunde Geschlossene Veranstaltung

Di 10. 19.30 Uhr 20.00 Uhr

Demokratie von Michael Frayn Tschick nach dem Roman

Mi 11. 19.30 Uhr

Geschichten aus dem Wiener Wald von Ödön von Horváth

Do 12. 19.00 Uhr 20.00 Uhr 20.00 Uhr

Capitalista, Baby! nach ,The Fountainhead‘ von Ayn Rand   Yellow Line   Deutschsprachige Erstaufführung   von Charlotte Roos / Juli Zeh Geschichten aus dem Wiener Wald von Ödön von Horváth

Fr 13. 19.30 Uhr 19.30 Uhr 20.00 Uhr

Demetrius / Hieron.Vollkommene Welt von Friedrich Schiller / Mario Salazar Agonie Ein zaristisches Lehrstück über die letzten Tage der Romanows Yellow Line von Charlotte Roos / Juli Zeh

Sa 14. 19.00 Uhr 19.30 Uhr

Wastwater von Simon Stephens Yellow Line von Charlotte Roos / Juli Zeh

So 15. 19.00 Uhr 19.30 Uhr 20.00 Uhr 20.30 Uhr

Die Hamletmaschine von Heiner Müller Hans Schleif Eine Spurensuche Ödipus Stadt von Sophokles, Aischylos, Euripides Dimiter Gotscheff – Dunkel das uns blendet Buchvorstellung

von Wolfgang Herrndorf

Walzer erklingt, sind die Noten andere geworden als am An  fang.Und wir auch.“ FAZ   Geschichten aus dem Wiener Wald von Ödön von Horváth

Tickets unter 030.284 41-225

un


l plan bis 30. Septem ber 2013

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„‚Die schmutzigen Hände‘ dürfen nach dieser Aufführung erneut gepriesen  werden als das  wohl beste politische Stück des 20. Jahrhunderts.“ Die Welt Die schmutzigen Hände von Jean-Paul Sartre

„Ulrich Matthes, der sich alle zehn Jahre einen   Ausflug in die Theaterregie gönnt, hat das in den   Kammerspielen des Deutschen Theaters so genau   wie ein dringlich inszeniert.“ Süddeutsche Zeitung

Mo 16. keine Vorstellung Di 17. 19.30 Uhr 19.30 Uhr 20.00 Uhr

Die schmutzigen Hände von Jean-Paul Sartre Ich denke an Yu von Carole Fréchette Coriolanus von William Shakespeare

Mi 18. 19.30 Uhr 19.30 Uhr

In Zeiten des abnehmenden Lichts von Eugen Ruge Agonie Ein zaristisches Lehrstück über die letzten Tage der Romanows

Do 19. 18.00 Uhr 19.30 Uhr 20.00 Uhr

DT Besserwisser zu ‚Yellow Line‘ Yellow Line von Charlotte Roos / Juli Zeh Geschichten aus dem Wiener Wald von Ödön von Horváth

Fr 20. 19.30 Uhr

Geschichten aus dem Wiener Wald von Ödön von Horváth

Sa 21. 19.30 Uhr 20.00 Uhr 20.00 Uhr

Biografie: Ein Spiel von Max Frisch Das Himbeerreich von Andres Veiel Mia woezon Ein deutsch-togoisches Projekt

So 22. 19.30 Uhr 19.45 Uhr 20.00 Uhr 20.00 Uhr

Das Himbeerreich von Andres Veiel Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe von Peter Hacks Lesung mit Simone von Zglinicki Biografie: Ein Spiel von Max Frisch Mia woezon Ein deutsch-togoisches Projekt

Mo 23. 19.30 Uhr 20.00 Uhr

Demetrius / Hieron.Vollkommene Welt von Friedrich Schiller/Mario Salazar Wastwater von Simon Stephens

und www.deutschestheater.de

Wastwater von Simon Stephens

Di 24. 19.30 Uhr

Wastwater von Simon Stephens

Mi 25. 19.30 Uhr

Antwort aus der Stille nach Max Frisch

Do 26. 19.30 Uhr 19.30 Uhr

Geschichten aus dem Wiener Wald von Ödön von Horváth Verbrecher aus verlorener Ehre nach Friedrich Schiller

Fr 27. 19.00 Uhr Agonie Ein zaristisches Lehrstück über die letzten Tage der Romanows 19.00 Uhr Burn Baby Burn von Carine Lacroix 20.00 Uhr  Die Jungfrau von Orleans Berlin-Premiere von Friedrich Schiller Sa 28. 19.00 Uhr 19.30 Uhr 20.00 Uhr 21.30 Uhr

Burn Baby Burn von Carine Lacroix Biografie: Ein Spiel von Max Frisch  Die Jungfrau von Orleans B-Premiere   von Friedrich Schiller   Moritz Grove präsentiert     Casablanca Premiere   Ein Liederabend

So 29. 11.00 Uhr 19.30 Uhr 20.00 Uhr 20.00 Uhr

Gregor Gysi trifft Konstantin Wecker Ich denke an Yu von Carole Fréchette Wolf unter Wölfen Eine Inflationsrevue nach dem Roman von Hans Fallada Wastwater von Simon Stephens

Mo 30. 19.30 Uhr 20.00 Uhr

Ödipus Stadt von Sophokles, Aischylos, Euripides Muttersprache Mameloschn von Marianna Salzmann


Demokratie als Kuhstall Charlotte Roos und Juli Zeh über Empörungsbegeisterung, die Sehnsucht

Ulrich Beck — „Empörung und Demokratie, das sind die beiden Wörter, die ich im Moment am meisten hasse“, sagt eine Figur in eurem neuen Stück ‚Yellow Line‘. Hasst ihr die beiden Wörter ebenso wie eure Figur?

sich große Empörung auf die ungeschickte Äußerung eines Politikers oder die geplante Abholzung von ein paar Bäumen richtet. Man liest Hessel, zelebriert ein bisschen Empörung um der Empörung Willen und das war’s.

Charlotte Roos — Mir geht es manchmal ähnlich wie der Figur im Stück. Ein Wort wird so inflationär gebraucht, dass seine eigentliche Bedeutung verschwimmt. Als Hass würde ich das nicht bezeichnen, aber so ein Wort ist dann für mich erst mal verbrannt. Wenn in der internationalen Politik und auch innenpolitisch dauernd Demokratie als DIE große Errungenschaft beschworen wird, frage ich mich: Welche Demokratie denn? Eine Demokratie muss sich als Grundrechtedemokratie qualifizieren. Es bringt nichts, das Wort immer wieder auszusprechen. Und mit der Empörungsbegeisterung konnte ich nichts anfangen. Die Wendung „Ich bin empört“ wird als Sprechakt benutzt. So als hätte man schon etwas getan, wenn man das gesagt hat.

Beck — Was ist los mit unserer Demokratie?

Juli Zeh — Bezeichnend waren die euphorischen Re-

aktionen, die seinerzeit das Buch ‚Empört Euch!‘ von Stéphane Hessel ausgelöst haben. Hessel ist ein Held der Résistance, er kommt aus einer Zeit, in der Politisch-Sein ganz klar Widerstand gegen ein bestialisches Unrechtssystem bedeutete. Heute haben sich die Parameter verändert. Das wirklich Empörende spielt sich zumeist (und glücklicherweise) nicht im eigenen Land ab, sondern viele tausend Kilometer weit weg. Echten Missständen begegnen die Menschen dann mit einer Gleichgültigkeit, die aus Hilflosigkeit resultiert – man kann ja eh nichts ändern – , während

Zeh — Im Großen und Ganzen geht es unserer Demokratie prima. Was nicht heißt, dass man Fehlentwicklungen nicht kritisieren darf. ‚Yellow Line‘ beschäftigt sich vor allem mit dem Verlust von Mündigkeit trotz geradezu optimaler freiheitlicher Voraussetzungen für den Einzelnen. Wir genießen heute ein historisch einzigartiges Maß an Spielraum. Momentan scheint das die Menschen allerdings eher einzuschüchtern als zu inspirieren. Die Sehnsucht nach ­Sicherheit und Regulierung des Alltags ist groß. Die Universitäten werden verschult, im öffentlichen Raum ist eigentlich nur noch Autofahren und Shoppen erlaubt, flächendeckende Überwachung der Bürger wird als Serviceleistung an das gestiegene Sicherheitsbedürfnis verkauft. Gleichzeitig wenden sich die Menschen von einem kreativen Politikverständnis ab. Sie wollen einen Staat, der ihre Bedürfnisse deckt, nicht eine Gemeinschaft, an der sie gestaltend mitwirken können. Demokratie als Kuhstall. Roos — Wobei ein kreatives Politikverständnis und ein noch so ausgeprägter Gestaltungswille auch in unserer Demokratie zwangsläufig ins Leere laufen müssen, wenn immer mehr wirtschaftliche und nicht politische Akteure die Entscheidungsfindung beeinflussen.

14 ­— Interview mit Charlotte Roos und Juli Zeh

Anita Vulesica

nach Regulierung und ihr neues Stück ‚Yellow Line‘


Zeh — Dann gab es noch den großen Medien-Hype um die Kuh Yvonne, die plötzlich zu einer Freiheitskämpferin stilisiert wurde, weil sie dem Kuhstall entkommen war. Zusammen mit dem Buch ‚Schöne neue Kuhstallwelt‘ von Bernhard Kathan ergab das ein großes Spielfeld für unsere Geschichte. Beck — Wir in der westlichen Welt glauben in nahezu grenzenloser Freiheit zu leben. Seht ihr das auch so? Zeh — Zu grenzenloser Freiheit ist der Mensch gar nicht geeignet, jedenfalls nicht, so lange er in sozialen Zusammenhängen lebt. Allerdings wurde in den letzten 300 Jahren eine Menge für die Freiheit des Einzelnen erreicht – zum Teil durch blutige Revolutionen und Kriege. Unsere Aufgabe besteht jetzt darin zu lernen, wie wir diese Freiheit sinnvoll und verantwortlich nutzen. Und wie wir uns verteidigen gegen die Bestrebungen von Politik und Wirtschaft, uns mit neuen Methoden zurück in die Unmündigkeit zu führen. Roos — Diese Freiheit muss auch dauernd gegen unsere eigenen Bestrebungen verteidigt werden, über alles immer hübsch die Kontrolle zu behalten. Freiheit und zu viel freie Zeit vor allem, gestehen wir uns selbst gar nicht zu. Die unzähligen Möglichkeiten, die wir haben, dieser große Freiraum verursachen in uns ein Unbehagen, das wir möglichst schnell wieder loswerden wollen. Und schon programmieren wir uns selbst auf einen Plan, den wir dann irgendwann nicht mehr gerne in Frage stellen. Weil alle anderen um uns herum ja auch so einen Plan zu verfolgen scheinen. Wir halten uns lieber an vorgegebene Lebenskonzepte und empfinden schon geringe Abweichungen von dem, was die meisten Leute tun oder lassen würden, eben nicht als unsere persönliche Freiheit, sondern als Defizit, das uns allein dastehen lässt.

Beck — Der auslösende Moment eurer Geschichte ist eine Kuh, die durch ihren Freiheitsdrang die Existenz eines nordafrikanischen Fischers zerstört. Europa trifft also in ganz eigentümlicher Weise auf Afrika. Wie seid ihr auf diese ungewöhnliche Geschichte gekommen und welche Rolle spielt für euch in diesem Zusammenhang die Grenzschutzagentur Frontex? Roos — Teile dieser Kuh-Geschichte sind tatsächlich passiert. Allerdings in Russland. Wir haben das in den Mittelmeerraum verlegt, ins Einsatzgebiet von Frontex, die unsere schönen Demokratien nach außen abzuriegeln versucht.

15 ­— Yellow Line

Yellow Line von Charlotte Roos / Juli Zeh Es spielen: Sebastian Grünewald, Benjamin Lillie, Franziska Machens, Anita Vulesica Regie: Brit Bartkowiak Bühne: Nikolaus Frinke Kostüme: Carolin Schogs Musik: Thies Mynther Dramaturgie: Ulrich Beck Deutschsprachige Erstaufführung: 12. September 2013 Ort: Box


Der talentierte Mr. Ripley

„Wie soll ich das vergessen? Ich habe es noch nicht mal erlebt. – Ich habe es erlebt. Und ich kann es auch nicht mehr vergessen.“ Der junge Soldat Birke kehrt traumatisiert von einem NATOWüsteneinsatz nach Hause zurück. Auf einem Ohr ist er taub, seitdem neben ihm eine Bombe detonierte. Sein nach Patricia Freund Highsmith und Kamerad Patrick ist bei dieser Explosion direkt an seiner Seite ums Leben gekommen. Plötzlich wieder zuhause, wird die Normalität des Alltags zur Überforderung, die vertraute Umgebung zum irrealen Lebensraum und Birke darin ein Deplazierter. Er findet nicht zurück in sein altes Leben, weiß nicht wie, passt nicht mehr dazu, verkriecht sich in ein Zimmerloch, auf der Suche nach Antworten, um endlich zu vergessen. Dort bekommt er Besuch von Bouwman, Patricks Vater, auch er seit dem Verlust des Sohnes weltentrückt, besessen davon, den Krieg zu verstehen, um den Tod seines Kindes zu begreifen und dessen Erlebnisse nachempfinden zu können. Der niederländische Autor Rik van den Bos erzählt die tragikomische Geschichte zweier Menschen, auf die sich das Krisengebiet ausgeweitet hat, die dem Krieg fernab der akuten Gefahr nicht entkommen können. Ein Stück über Kriegserfahrungen und die Frage nach Erfahrbarkeit von Krieg, über Schuld und Verantwortung, Erinnerungen und Traumata.

Uraufführung am 28. Oktober 2013, Box

Christoph Pütthoff, Norbert Schmidt

Es spielen: Thorsten Hierse „Wie in einem Film. Gleich wird jemand rufen:und Jörg Pose, Regie: Marvin Simon, Bühne und Kostüm: Merle Vierck, Musik: XX, Drama‚Danke, Schnitt!‘ Und ich bin wieder ich selbst.“ turgie: Malin Nagel

Es spielen: Daniel Hoevels, Franziska Machens, Christoph Pütthoff, Stefan Schießleder; Norbert Schmidt Regie: Bastian Kraft  Bühne und Kostüm: Ben Baur  Musik: Björn SC Deigner Dramaturgie: Martina Grohmann, Anika Steinhoff Eine Koproduktion mit dem Schauspiel Frankfurt Berlin-Premiere: 11. Oktober 2013, Kammerspiele

16 ­— xxx


„Wie soll ich das vergessen? Ich habe es noch nicht mal erlebt. – Ich habe es erlebt. Und ich kann es auch nicht mehr vergessen.“ Der junge Soldat Birke kehrt traumatisiert von einem NATO-Wüsteneinsatz nach Hause zurück. Auf einem Ohr ist er taub, seit neben ihm eine Bombe detonierte. Sein Freund und Kamerad Patrick ist bei dieser Explosion direkt an seiner Seite ums Leben gekommen. Plötzlich wieder zu Hause wird die Normalität des Alltags zur Überforderung, die vertraute Umgebung zum irrealen Lebensraum und Birke darin ein Deplazierter. Er findet nicht zurück in sein altes Leben, weiß nicht wie, passt nicht mehr dazu, verkriecht sich in ein Zimmerloch, auf der Suche nach Antworten, um endlich zu vergessen. Dort bekommt er Besuch von Bouwman, Patricks Vater auch er seit dem Verlust des Sohnes weltentrückt, besessen davon, den Krieg zu verstehen, um den Tod seines Kindes zu begreifen und dessen Erlebnisse nachempfinden zu können.

Ein Stück über Kriegs­er­fahrungen und die Frage nach Erfahrbarkeit von Krieg, über Schuld und Verantwortung, Er­­in­ ner­ungen und Traumata.

Es spielen: Meike Droste, Jörg Pose, Thorsten Hierse Regie: Marvin Simon Bühne und Kostüm: Merle Vierck Musik: Matthias Frank Dramaturgie: Malin Nagel

Uraufführung: 27. Oktober 2013 Ort: Box

Brandung von Maria Milisavljevic

Benjamin Lilie

Thorsten Hierse

Leerlauf von Rik van den Bos

Karla ist verschwunden. An einem Montagabend traf sie sich mit ihren Freunden und wollte noch schnell zum Supermarkt um die Ecke: Von diesem Ausflug kehrte sie nicht zurück. So der Ausgangspunkt der fesselnden Krimi­nalgeschichte, die Maria Milisavljevic in ‚Brandung‘ entspinnt. Mit erzähler­­ischer Kraft schickt die junge Autorin ihre drei Figuren – Karlas Freund Vlado, ihre Mitbewohnerin Martina und deren Schwester – auf eine atemlose, nervenaufreibende Suche, während der sie nicht nur auf Spuren der vermissten Karla treffen, sondern auch sich selbst ganz neu begegnen. „‚Brandung‘ ist an der Oberfläche ein surrealer Thriller, und im Kern eine Studie über junge Leute mit lockeren Wurzeln, die nach festem Grund für ihr Leben suchen. Auch aufgrund der wachen und gedankenklaren Schauspieler Natalia Belitski, Barbara Heynen und Benjamin Lillie ist diese Aufführung die gelungendste17 in der Serie mit neuen Stücken bei den Ruhrfestspielen.“ ­— Deutschlandfunkxxx

Es spielen: Natalia Belitski, Barbara Heynen, Benjamin Lillie Regie: Christopher Rüping Bühne: Jonathan Mertz Kostüm: Lene Schwind Live-Musik: Christoph Hardt Dramaturgie: Meike Schmitz Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen

Berlin-Premiere: 10. Oktober 2013 Ort: Box


für ‚Alltag und Ekstase‘ von Rebekka Kricheldorf

18 ­— Despina Stokou


für ‚Der talentierte Mr. Ripley‘ nach Patricia Highsmith

für ‚In der Republik des Glücks‘ von Martin Crimp

Der Blick von auSSen „Be bold, be free, try new ways“ Die Künstlerin Despina Stokou Das Cover eines Kunstmagazins, eine Seite aus dem ,Playboy‘, die Texte einer GoogleRecherche, die Worte eines ­E-Mail-Wechsels mit einem Galeristen, der eigene Blog – ­alles wird von Despina Stokou geschichtet, verwoben, bepinselt und mit kräftigen Farben überlagert. Befreit von prosaischen Sinnzusammenhängen schauen Buchstaben unter dicken Farbflächen aus Öl und Kreide hervor, ein anderes Mal verschwindet ein obszönes Foto hinter den Worten „Oral, Moral“ aufgetragen mit rotem, fettem Pinselstrich: ­Stokou komponiert radikale, überbordende Collagengemälde voller Ausgelassenheit und Ironie für die Absurditäten u ­ nserer banalen Lebenswelt. Seit zehn Jahren lebt die 1978 in Griechenland geborene Künstlerin, die auch als Kuratorin arbeitet, in Berlin. Despina Stokou ist die Künstlerin, die uns in der Spielzeit 2013/14 begleitet. Jedes Stück, das am Deutschen Theater inszeniert wird, spiegelt sie mit ­ihren explosiven Farb- und Buchstabenschichtungen als eine Begegnung zwischen der Kunst und dem Theater.

19 ­— Despina Stokou


Margit Bendokat in ‚Die Heilige Johanna der Schlachthöfe‘

Herzlichen Glückwunsch! Margit Bendokat und Christian Grashof, zwei wunderbare, sehr besondere und eigenwillige Schauspieler, feiern ihren 70. Geburtstag von Ulrich Khuon Seit zwei Jahrzehnten sind Margit Bendokat und Margit Bendokat und Christian Grashof auf der ­ hristian Grashof Ensemblemitglieder des Deut- spielerischen Distanz zum Gezeigten und zu sich C ­ rtifiziell schen Theaters, beide haben wesentliche Etap- selbst, auf einer Fremdheit, die selten a pen des Hauses mitgeprägt, beide werden von wirkt und einen nie gleichgültig lässt. erfahrenen und jungen Regisseuren gleichermaßen Wer Margit Bendokats Frau Luckerniddle geliebt und gewünscht, und sie haben diese Zunei- etwa in Nicolas Stemanns Inszenierung von Brechts gung auch erwidert. Was ist ihr Geheimnis? Inmit- ‚Heiliger J­ ohanna der Schlachthöfe‘ mit Lidl-Plastikten einer Theaterwelt, die schwankt zwischen hef- tüten und Ballonseide-Sportdress über die Szene tiger Wirklichkeitsaneignung, Sehnsucht nach schlurfen sah und die Brecht’schen Sentenzen herAuthentizität, Nähe und Echtheit einerseits und ausknurren hörte, und wer erlebt hat, wie Christian performativer Mischung aus Existentiellem und Grashof in Jürgen Goschs Inszenierung von Tschetotaler Kommunikation andererseits, inmitten chows ‚Onkel Wanja‘ als Professor Serebrjakow dieser widersprüch­lichen Bewegungen beharren schwankend und mit ausholendem Gestus jenen

20 ­— Glückwunsch


Christian Grashof in ‚Überleben‘

­udith Herzbergs ‚Über Überdruck des Lebens und der Geltungssucht her- somnambuler Tanz in J ausschleudert, der spürt, dass in beiden Fällen die Leben‘, inszeniert von Stephan Kimmig, ein warmFremdheit des Ausdrucks gerade nicht für ein Her­ herziges Schlitzohr, ein charmanter Schwerenöter, aushalten aus den personalen Verstrickungen dem man als Zuschauer trotz aller Fehler e ­ in steht, sondern mal staunend, mal in heftigster ewiges Leben wünscht. Und Margit Bendokat Gefühlsarbeit die Bewältigung des Abstands im versinnlicht Heiner Müllers Monumental-Gedicht Zentrum steht. ‚Mommsens Block‘ in einer zauberhaft feengleichen Margit ­Bendokat wie Christian Grashof sind Diktion, als wär‘s ein uralter Kinderreim, ein Märkeine vertrauensseligen Kollegen, keine leicht chen für jedermann. Zufriedenzustellenden. Sie haben einen scharfen Beide sind sie in Eugen Ruges großartiger Blick für Ziellosigkeit, falsche Lässigkeit und verlo- Geschichtsvergegenwärtigung ‚In Zeiten des abgene Emphase, sind aber zugleich von einer ge­ nehmenden Lichts‘ zu sehen. Starr und trotzig der radezu jugendlichen Verführbarkeit und Offenheit. eine, knitz und hintergründig schwerhörig die Sie wissen um die Bedeutung ihrer eindrucksvollen andere, und bald werden sie in Rafael Sanchez‘ Biografien und können im selben Augenblick so Regie von Martin Crimps ‚In der Republik des Glücks‘ wieder auf der Bühne stehen. Ein großer tun, als käme es darauf gar nicht an. Christian Grashof ist darüber hinaus ein Grund zur Freude, diese jungen Alten. Ratgeber von großer Wärme und Margit Bendokat Die Zeit eilt nicht, sie scheint still zu stehen, wenn kann beim halsstarrigsten Gegenüber augen- man mit ihnen unterwegs ist. Wir sind dankbar, zwinkernd-schnodderig überraschende Aufmerk- dass sie uns immer wieder auf der Bühne beglüsamkeit und Lernbereitschaft erzeugen. Eine Stern- cken. Herzlichen Glückwunsch! stunde des Theaters war Christian Grashofs

21 ­— Glückwunsch


Auf die Plätze – fertig – los Alle Inszenierungen im DT, den Kammerspielen und der Box ermäßigt mit der DT Card.   40 % Ermäßigung in den Preisgruppen I bis IV.    Die DT Card ist personengebunden und gilt 12 Monate.   • Die DT Card für 50 €: eine ermäßigte Karte pro Vorstellung

Das Premieren-Abonnement

• Die DT Partner-Card für 80 €: zwei ermäßigte Karten pro Vorstellung • Die DT Familien-Card für 90 €: zwei ermäßigte Karten für zwei Erwachsene und bis zu drei Karten für jeweils 3 € für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre Für DT Card-Besitzer und Abonnenten beginnt der Vorverkauf am Mittwoch vor Beginn des offiziellen Vorverkaufs.

Buchung im Besucherservice Montag bis Freitag: 11.00 – 18.30 Uhr Telefon: 030.28 441-221 Fax: 030.28 241-17 service@deutschestheater.de www.deutschestheater.de

Deutsches Theater Berlin Schumannstraße 13a 10117 Berlin Telefon: 030.28441-225 www.deutschestheater.de Tageskasse im Foyer des DT Montag bis Samstag: 11.00 – 18.30 Uhr Sonn- und Feiertage: 15.00 – 18.30 Uhr

Die Eröffnungsinszenierungen ‚Demetrius / Hieron. Vollkommene Welt‘ und ‚Die Jungfrau von Orleans‘ sowie sieben weitere Premieren der Spielzeit 2013 / 2014 im Deutschen Theater sehen Sie mit den DT-Premieren-Abos

• Neun Premieren im Deutschen Theater • Zweimal pro Spielzeit Einladung zu einer exklusiven Veranstaltung im DT • Fester Platz in der gewählten Kategorie; 475 € / 394 € / 313 €

Das B-Premieren-Abonnement   • Neun B-Premieren im DT, fast 40 % Rabatt im Vergleich zum Einzelkauf • Zusätzliche Karten für die zweite Vorstellung können mit 10 % Rabatt erworben werden. • Feste Plätze in der gewählten Kategorie (Terminänderung möglich gegen Gebühr) 277,20 € / 228,60 € / 180 € (ermäßigt: 63 €)

Karten und Informationen Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. An der Abendkasse kein Vorverkauf. Der Vorverkauf beginnt am zweiten Sam­stag im Monat für den Folge­monat. DT Freunde können bereits vier Tage vorher ihre Karten buchen (ab Dienstag). Für Gruppen, DT Card-Besitzer 22und Abo­nnenten ist dies drei Tage vor Beginn des offiziellen ­— Vorverkaufs möglich. xxx

Telefon­ischer und Online-Kartenvor­ver­kauf mit Kreditkarte (Visa, American ­Ex­press, Mastercard ). Online gebuchte Karten können Sie zu Hause auch selbst ausdrucken! Abonnieren Sie unseren wöchent­lichen Newsletter unter www.deutschestheater. de/newsletter und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.

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Premieren in der Spielzeit 2013 / 14

Demetrius / Hieron. Vollkommene Welt von Friedrich Schiller / Mario Salazar Regie: Stephan Kimmig  Premiere / Uraufführung    am 30.8.2013  Deutsches Theater

Agonie Ein zaristisches Lehrstück über die letzten Tage der Romanows Regie: Tom Kühnel /  Jürgen Kuttner  Premiere am 1.9.2013  Kammerspiele

Yellow Line von Charlotte Roos / Juli Zeh Regie: Brit Bartkowiak  Deutschsprachige   Erstaufführung am 12.9.2013  Box

Die Jungfrau von Orleans von Friedrich Schiller Regie: Michael Thalheimer  Berlin-Premiere am 27.9.2013  Deutsches Theater Koproduktion mit den Salzburger Festspielen

Brandung von Maria Milisavljevic Regie: Christopher Rüping Uraufführung  Berlin-Premiere am 10.10.2013  Box Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen

Der talentierte Mr. Ripley nach Patricia Highsmith Regie: Bastian Kraft  Berlin-Premiere am 11.10.2013  Kammerspiele

Elektra von Sophokles Regie: Stefan Pucher  Premiere am 22.11.2013  Deutsches Theater

Der Löwe im Winter von James Goldman Regie: Sebastian Hartmann  Premiere am 28.2.2014  Deutsches Theater

In der Republik des Glücks von Martin Crimp Regie: Rafael Sanchez  Deutschsprachige Erstaufführung   am 28.11.2013  Kammerspiele

Das weite Land von Arthur Schnitzler Regie: Jette Steckel  Premiere am 28.3.2014  Deutsches Theater

Jules und Jim nach dem Roman von Henri-Pierre Roché Regie: Lilja Rupprecht  Premiere am 6.12.2013  Box

Aus der Zeit fallen von David Grossman Regie: Andreas Kriegenburg  Uraufführung am 13.12.2013  Deutsches Theater

Jugend ohne Gott von Ödön von Horváth Regie: Tilmann Köhler  Premiere am 18.12.2013  Kammerspiele

Alltag und Ekstase Ein Sittenbild von Rebekka Kricheldorf Regie: Daniela Löffner  Uraufführung am 17.1.2014  Kammerspiele

Tee im Harem des Archimedes nach dem Roman von Mehdi Charef Regie: Nuran David Calis  Premiere am 9.2.2014  Kammerspiele

Koproduktion mit dem Schauspiel Frankfurt

Leerlauf von Rik van den Bos Regie: Marvin Simon  Uraufführung 27.10.2013  Box

Gift von Lot Vekemans Regie: Christian Schwochow  Premiere am 9.11.2013   Deutsches Theater

Mein Freund krank von Nis-Momme Stockmann Regie: Milan Peschel  Premiere am 27.2.2014  Kammerspiele

Eine Inszenierung des Jungen DT Dieses Kind von Joël Pommerat Regie: Lily Sykes  Premiere am 21.2 2014  Box

Geschichten von hier IV: Was uns bleibt Zeugnisse von Krieg und Frieden Regie: Frank Abt  Uraufführung am 4.4.2014  Box und andere Orte

Der Besuch der alten Dame von Friedrich Dürrenmatt Regie: Bastian Kraft  Premiere am 17.4.2014  Kammerspiele

Tod. Sünde. 7 Eine Stückentwicklung des Jungen DT Regie: Wojtek Klemm  Premiere am 8.5.2014  Kammerspiele

Wassa Schelesnowa von Maxim Gorki Regie: Stephan Kimmig  Premiere am 16.5.2014  Deutsches Theater

Warten auf Godot von Samuel Beckett Regie: Dimiter Gotscheff  Premiere im Juni 2014  Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen

Autorentheatertage Berlin  29.5. – 8.6.2014


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