eco.nova SPEZIAL Innovativ 2015

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Ausgabe Nr. 16 / Dezember 2015, P.b.b. Verlagspostamt 6020 Innsbruck, ZNr. GZ 02Z030672 M, Euro 3.00

www.econova.at

INNOVATIV

Ideen! Theorie & Praxis

CORPORATE ENTREPRENEURSHIP Etabliertes braucht Neues

BUSINESS ANGELS Gottesgeschenk oder Anleger mit Kalk端l?


INDUSTRIE + FORSCHUNG = ARBEIT + WOHLSTAND. Wissen ist Österreichs größtes Kapital. Die Übersetzung in Produkte und Dienstleistungen schafft Arbeitsplätze der Zukunft. Foto: dieindustrie.at/Mathias Kniepeiss

www.iv-tirol.at


eco.edit

Inhalt 04 eco.mmentar Hannes Offenbacher, Unternehmer, Neudenker und Bergsteiger, und seine Sicht der Dinge.

So muss Wirtschaft Wirtschaft braucht Fortschritt. Weil man sonst nicht weiterkommt. Und Fortschritt braucht Innovation. Gutes muss besser und durch Neues ergänzt werden. Eine Idee allein reicht noch nicht, hier geht es um Taten.

I

08 Es tut sich was Welchen Nährboden bietet Tirol für erfolgreiches Gründertum?

14 Best Practice Unternehmer, die es geschafft haben.

22 Im Interview Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf über Tirols Start-up-Szene.

rgendwie ist die Welt des Fortschritts eine vertrackte. Nicht jede gute Idee ist gleich eine Innovation, nicht jede Gründung ist auch ein Start-up. Und Jungunternehmer können auch gerne 50 Jahre alt sein. Alles eine Sache der Auslegung, denn mit starren Defi-

nitionen kommt man in der Regel nicht weiter. Schon gar nicht in Sachen Kreativität. Deshalb haben wir versucht, in der diesjährigen Innovationsausgabe einen weitgefassten Bogen zu spannen. Im ersten Beitrag schauen wir uns an, was sich aktuell und generell in Tirol

24 Innovationsschmied Univ.-Prof. Dr. Johannes Füller über Bekenntnisse, Strukturen und Mut.

26 Corporate Entrepreneurship

so tut. Und wir können Ihnen sagen: Es ist so einiges. Ab Seite 8 gibt’s einen Überblick über

Etabliertes braucht Neues. Innovation

Gründungshilfen, Wachstumsförderer, Co-Worker und Challenges. Sich mit anderen zu mes-

im Unternehmen.

sen, ist ein wichtiger Teil des Wachstumsprozesses, eine Standortbestimmung und direktes Feedback zum eigenen Tun. Damit aus der Idee schließlich eine echte Innovation wird, muss

32 eco.recht

sich das Produkt jedoch erst am Markt behaupten und in der Praxis bewähren. Im besten Fall

Dr. Paul Torggler und Dr. Stefan Warbek

hilft eine Innovation, ein Problem zu lösen, etwas Neues nur dem Neuen willen zu machen,

über Patent und Marke.

bringt indes wenig. Wir stellen Ihnen zwei Unternehmer vor, die es geschafft haben, ihre Visionen Realität werden zu lassen.

36 Crowdfunding

Was Entrepreneurship allgemein in unserem Land angeht, so gibt es durchaus noch Luft

Wenn Banken nicht mehr können,

nach oben. Viele Uniabsolventen gehen lieber in etablierte Unternehmen, anstatt ein Start-up

springt die Masse ein.

aufzubauen. Das sieht auch Johann Füller so. Er kümmert sich an der Uni um Innovation und erzählt im Interview, was es braucht, um die Gründungskultur zu heben: Rahmenbedingun-

38 Business-Angels

gen, in denen Unternehmertum ernst genommen wird, Unternehmenskultur und politische

Engelhafter Beistand oder

Visionen, die sich klar zur Innovation bekennen. Und es braucht Geld. Doch immer mehr Ban-

neue Anlageform?

ken wollen oder können hier nicht mehr helfen. Wir haben uns Alternativen angeschaut. Bleiben Sie neugierig!

Ihre Redaktion der eco.nova

46 Tirol und seine Ideen Innovationspreis: Aktuelles und Vergangenes.

IMPRESSUM Herausgeber & Medieninhaber: eco.nova Corporate Publishing, Hunoldstraße 20, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/290088, redaktion@econova.at, www.econova.at Autoren dieser Ausgabe: Doris Helweg, Marina Kremser, Barbara Wildauer, Verena Sparer // Anzeigenverkauf: Ing. Christian Senn, Christoph Loreck, Mag. Sandra Nardin Grafik: Sophie Frenzel // Druck: Radin-Berger-Print GmbH Unternehmensgegenstand: Die Herstellung, der Verlag und der Vertrieb von Drucksorten aller Art, insbesondere der Zeitschrift eco.nova. // Grundlegende Richtung: Unabhängiges österreichweites Magazin, das sich mit der Berichterstattung über Trends in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Architektur, Gesundheit & Wellness, Steuern, Recht, Kulinarium und Lifestyle beschäftigt. Der Nachdruck, auch auszugsweise, sowie anderwertige Vervielfältigung sind nur mit vorheriger Zustimmung des Herausgebers gestattet. Für die Rücksendung von unverlangt eingesandten Manuskripten und Bildmaterial wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. // Jahresabo: EUR 25,00 (14 Ausgaben)

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eco.mmentar

Sorry, nein, das ist keine Innovation.

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eco.nova


eco.mmentar

INNOVATIONEN SIND INVENTIONEN, DIE DRINGENDE PROBLEME EINER ZIELGRUPPE LÖSEN. ERSTMALS ODER AUF BESSERE ART UND WEISE. SIE WIRD VOM ENTREPRENEUR ALS SPEZIELLEM TYPUS DES UNTERNEHMERS GEGEN WIDERSTÄNDE DES VORHERRSCHENDEN SYSTEMS DURCHGESETZT, WAS AUTOMATISCH ZUR SCHÖPFERISCHEN ZERSTÖRUNG VON BESTEHENDEN BRANCHEN ODER FRÜHEREN ANBIETERN VON LÖSUNGEN FÜHRT UND DAMIT DEN MARKT IN BEWEGUNG HÄLT. UND DAS IST GUT SO.

Ich habe lange überlegt, wie ich diesen Artikel anlegen soll, als ich eingeladen wurde, ihn für diese Sonderausgabe zu schreiben. Denn: Ich bin eigentlich schon etwas erschöpft von der vorherrschenden Unschärfe des Monologes über das Thema, das aktuell wieder einen medialen Höhepunkt erreicht. Ich bin nun mal ein neugieriger und kritischer Geist, auch wenn das einigen manchmal zu anstrengend wird. Aber: Wie sollen wir eine Innovationskultur entfesseln, wenn es uns schon an einer gemeinsamen Definition fehlt, was Innovation überhaupt ist?

M

ir geht es

den Wörtern herumwerfen kann, wie es ei-

nicht um ei-

nem beliebt. Solange es nur für Medien inter-

ne wissen-

essant klingt und aufgenommen wird.

schaftliche Verkompli-

Versuch einer Schärfung

zierung, son-

Der österreichische Querdenker und Öko-

dern um den Schritt, es konkret zu machen.

nom Josef Schumpeter hat vor langer Zeit

Die Dinge beim Namen zu nennen. Es wieder-

eine pragmatische Definition entwickelt,

holt zu erklären und darauf zu bestehen, dass

die wir verinnerlichen sollten. Demnach un-

heiße Luft nicht unkommentiert im Raum

terscheidet er zwischen der Invention (der

stehen bleibt, sondern ihn schnell verlässt.

Erfindung) und der Innovation. Heute wird

Denn: Das Schweigen der Wissenden produ-

hingegen jede Idee bzw. jeder Prototyp, ja

ziert eine breite Akzeptanz dafür, dass „man

sogar lineare Weiterentwicklung, als Innova-

es eh nicht so genau nehmen muss“. Man mit

tion in das Marketing-Maschinengewehr ge-

eco.nova

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eco.mmentar

WIR TORPEDIEREN DIE ENTSTEHUNG EINER ENTSPRECHENDEN ENTREPRENEURSHIP-KULTUR, WENN WIR JEDE IDEE ZUR WELTINNOVATION HOCHSTILISIEREN. GETRIEBEN VOM SYSTEMISCHEN ZWANG EINER MEDIENGESELLSCHAFT MUSS ABER EINE ERFOLGSMELDUNG DIE NÄCHSTE JAGEN. WIR STEHEN VORM SPIEGEL UND APPLAUDIEREN UNS SELBST, WEIL WIR IN DER FRÜH AUFGESTANDEN SIND.

und Gründer werden auf Podiumsdiskussionen als erfolgreiche Entrepreneure präsentiert. Wtf?! Ich muss festhalten. Es ist anzuerkennen, wenn jemand eine Idee für ein Produkt oder eine Dienstleistung entwickelt. Es ist super, wenn jemand eine technische Entwicklung bis zum Prototyp bringt. Es ist großartig, wenn jemand ein Unternehmen gründet und Kapital für die Realisierung sammelt. Auch ohne Superlative ist das eine große Leistung innerhalb einer bequemen Sicherheitsgesellschaft. Eine nüchterne Benennung schärft unseren Blick für den Weg und für das, was wichtig ist, um am Ende wirklich eine Innovation durchgesetzt zu haben. Derzeit aber stoßen wir die Leiter der Innovation auf den Boden, Hannes Offenbacher ist Initiator des Open Innovation Lofts JOS3PH (www.jos3ph.org) in Innsbruck und begleitet Unternehmen und Organisationen bei Prozessen der schöpferischen Erneuerung. Weitere Artikel in seinem Blog unter www.offenbacher.cc

stellen uns drauf und rufen laut „Oben!“. Und die nächste Generation von Gründern glaubt letztendlich auch, dass es so geht.

Weil es um Substanz geht Innovation als unternehmerischer Markterfolg einer Invention. Das ist auch deswegen

laden und abgefeuert. Hauptsache auf dicke

Das für mich Schöne an Schumpeters De-

so wichtig, weil nur dann Wertschöpfung,

Hose machen. Innovation ist geil. Wir sind

finitionswelt: Er erkannte auch, dass dieses

Arbeitsplätze und Investitionsdynamik für

Innovation. Immer. Alle. Juhu.

Durchsetzen einer Invention am Markt, was

eine Region entstehen können. Ein Ökosys-

Schumpeter stellt klar, eine Invention ist nur

meist mit Widerstand der bestehenden Pro-

tem der gefeierten Ideen und Prototypen

dann als Innovation zu sehen, wenn diese

fiteure einhergeht, einen bestimmten Cha-

kann das nicht leisten. Und: Wenn Schumpe-

am Markt erfolgreich ist, konkret: Der Kun-

rakter braucht. Für ihn war es der Entrepre-

ter von Markterfolg sprach, meinte er Kun-

de einen Mehrwert – einen Nutzen – erkennt

neur, der schöpferische Zerstörer, der einen

den. Gerade in Teilbereichen der Gründersze-

und entsprechend bereit ist, dafür Geld aus-

seltenen Typus des Unternehmers darstellt.

ne liest man heute fast ausschließlich von

zugeben. Das geht meist mit einer Problem-

Umso wichtiger sind diese in einer Zeit des

Finanzierungs- und Verkaufssummen als

lösung einher. Logisch: Löse ich ein dringli-

stetigen Wandelns einer global vernetzten

einzigen Erfolgsindikatoren. Das ist legitim,

ches Problem einer Zielgruppe, braucht man

Wirtschaft.

wenn ich es auch klar benenne und festhal-

keine großen Das-musst-du-kaufen-Anstren-

te: Es geht nicht um die Entwicklung eines

gungen. Der Kunde erkennt den Wert.

Warum das wichtig ist

Dieser Problemlösungsfokus ist leider gera-

Warum diese Definition wichtig ist? Weil

Erwartungen in Form von PR-getriebenen

de in der jungen Start-up-Szene wenig vor-

wir echte Innovation brauchen, wir aber die

Start-ups als externe Technologie- und Ver-

handen. Die meisten sprechen von „coolen

Entstehung einer entsprechenden Entrepre-

triebs-Reichweitenentwicklung für schwer-

Start-up-Ideen“, können aber eher selten ein

neurship-Kultur torpedieren, wenn wir jede

fällige Konzerne. Ein Aktienhandel 2.0 mit

Problem einer definierten Zielgruppe benen-

Idee zur Weltinnovation hochstilisieren. Es

Fokus auf schnellen Shareholder Value für

nen, das sie durch Kreativität auf neue Art,

würde auch der nachhaltigen Entwicklung

wenige.

besser, günstiger oder schneller lösen. Dabei

des Skisports nicht dienen, wenn wir allen

gäbe es genügend Probleme zu lösen. Die

jungen Talenten beim ersten guten Rennen

verstecken sich auch nicht, verlangen aber

die große Kristallkugel versprechen und sie

Weil wir Geschichten schreiben

die interessierte, tiefe Auseinandersetzung

Superstars nennen. Sie sind es einfach nicht.

Es ist nicht egal, wie wir mit Begriffen um-

mit Prozessen einer Branche.

Sie haben das Potential und mit Entschlos-

gehen. Wie wir diese verwenden und durch

Zurück. Innovation ist nach Schumpeter

senheit, Fleiß und etwas Glück ist es mög-

unsere Veranstaltungen, Berichte und Wett-

also eine Invention, die sich am Markt er-

lich, dorthin zu kommen. Genau diese Chan-

bewerbe transportieren. Denn wir entwi-

folgreich durchsetzt, weil der Kunde für die

ce, dorthin zu kommen, ist ihr Ansporn.

ckeln damit in Form von vielen Geschichten

Problemlösung gerne bereit ist, Geld auf

Und was tun wir in der Wirtschaft? Getrie-

eine Kultur, die von der Gesellschaft – und

den Tisch zu legen. Es müssen nicht immer

ben vom systemischen Zwang einer Medien-

vor allem jungen Generationen – aufgenom-

dringliche Probleme sein, die man löst (auch

gesellschaft, muss eine Erfolgsmeldung die

men wird und diese in ihrem Denken und

wenn ich diesen Fokus allen Gründern ans

nächste jagen. Wir stehen vorm Spiegel und

Handeln prägt. Und das hat enorme Auswir-

Herz lege). Man kann auch bestehende Be-

applaudieren uns selbst, weil wir in der Früh

kungen. Auf alles. Und das kann uns einfach

dürfnisse neuartig befriedigen.

aufgestanden sind. Ideen sind Innovationen

nicht egal sein.

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eco.nova

Unternehmens, sondern um den Handel mit


promotion

Akademische Weiterbildung: modern & online Mit den beiden neuen Zertifikatslehrgängen General Management Compact und Family Business bietet die Unternehmerische Hochschule® attraktive Möglichkeiten zur maßgeschneiderten Karriereentwicklung.

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DIE UNTERNEHMERISCHE HOCHSCHULE ®

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In te rn a t i o n a l stu d i e r e n a u f h ö c h st e m N iveau BACHELORSTUDIUM Betriebswirtschaft NEU Biotechnologie Business & Management Lebensmittel- & Rohstofftechnologie Management, Communication & IT Management & Recht Mechatronik Nonprofit-, Sozial- & Gesundheitsmgmt. Soziale Arbeit Tourismus- & Freizeitwirtschaft Umwelt-, Verfahrens- & Energietechnik Wirtschaft & Management Wirtschaftsingenieurwesen

Flexibles Lernen: Mit den neuen Blended-Learning-Formaten des MCI wird das Wohnzimmer zum Hörsaal.

D

MASTERSTUDIUM Biotechnologie Entrepreneurship & Tourismus

ie Zertifikats-Lehrgänge des MCI bieten für berufstätige Entscheidungsträger eine ideale Möglichkeit

Health Economics & Mgmt. EU-Hem NEU International Business & Management NEU International Health & Social Mgmt.

zur akademischen Weiterbildung. Ein innovati-

Lebensmittel- & Rohstoffwirtschaft

ves Blended-Learning-Konzept sorgt für optimale

Management, Communication & IT

Vereinbarkeit von Familie und Beruf und bildet nach mehrjähriger

Mechatronik & Smart Technologies NEU

Entwicklungsarbeit eine Benchmark in Österreich. Die neuen Wei-

Soziale Arbeit, Sozialpolitik & -mgmt.

terbildungsangebote setzen gezielt auf aktuelle Technologien und

Strategic Management & Law NEU

kombinieren unter Einsatz modernster Medien Präsenzmodule, On-

Umwelt-, Verfahrens- & Energietechnik

linemodule („synchron“, d. h. zeitgleich und direkt verbunden mit

Wirtschaftsingenieurwesen

Lehrenden und Studierenden) und individuelle Online-, Arbeits- und

EXECUTIVE MASTERSTUDIUM

Lernphasen („asynchron“).

Moderne Managementausbildung im kompakten Online-Format Der im Dezember startende Lehrgang General Management Com-

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pact vermittelt fundiertes und unmittelbar im beruflichen Kontext anwendbares betriebswirtschaftliches Wissen mittels eines modernen didaktischen Konzepts. Gründer, Nachwuchsführungskräfte und Jungunternehmer werden so auf die immer komplexer werdende Wirtschaftswelt gezielt vorbereitet und in die Lage versetzt, komplexe Sachverhalte zu verstehen und fundierte Entscheidungen zu treffen.

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= in englischer Sprache in Vorbereitung;

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(Online- & Präsenzmodule); © Stubaier Gletscher

eller, aber laut aktuellen Studien oft vernachlässigter Prozess in den Fokus. Das hochkarätige Weiterbildungsprogramm setzt genau an diesem Schlüsselprozess an, vermittelt Erfolgsgrundlagen der Nach-

www.mci.edu

folgeregelung und zeigt konkrete Handlungsalternativen auf.

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eco.innovativ

Es tut sich was in Tirol Gründen ist in. Und erfolgreiche Starts-ups in aller Munde. Aber was steckt dahinter? Welchen Nährboden bietet Tirol für erfolgreiches Gründertum? Und wo finden innovative Gründungswillige die richtigen Ansprechpartner und Wachstumshilfen? Wir zeigen Wege durch das Dickicht der derzeit mehr denn je im Aufblühen begriffenen Gründerszene in Tirol.

W

ar man

nen auch in bereits etablierten Unternehmen

sollten sich Gründungswillige auf jeden Fall

als Grün-

wachsen. Aber lassen wir uns zurück zum

stellen: Bin ich überhaupt ein Unternehmer-

der in

Anfang kommen: zur Gründungsphase eines

typ? Bin ich bereit, viel zu arbeiten, Verant-

Tirol bis

Unternehmens. Denn ganz egal in welcher

wortung zu übernehmen und optimistisch

vor eini-

Branche man ein Unternehmen gründen will

genug, mich den Herausforderungen des Un-

gen Jah-

oder mit welcher innovativen Idee, eine Frage

ternehmertums zu stellen?

ren auf ein paar sehr bewährte Institutionen beschränkt, so bietet sich heute ein weitaus bunteres Bild. Co-Working-Spaces sprießen

Hilfe bei der Gründung

aus dem Boden, internationale Investoren entdecken Tirol für sich und vernetzen sich

Gründerservice der Wirtschaftskammer Tirol

mit altbewährten Anlaufstellen in Tirol wie

Bietet alles Wissenswerte über rechtliche Rahmenbedingungen, insbesondere Angelegen-

der Wirtschaftskammer Tirol, Standortagen-

heiten des Gewerbe- und Betriebsanlagenrechts, Vorteile verschiedener Rechtsformen,

tur und CAST. Zahlreiche Wettbewerbe ermu-

gewerbliche Sozialversicherung und Steuern. Das Gründerservice steht über Innsbruck hi-

tigen junge Innovative, ihre Ideen zu präsen-

naus in allen Bezirksstellen beratend zur Seite und ist somit in allen Landesteilen ein wert-

tieren und Finanzierungen sowie Know-how

voller Ansprechpartner vor Ort.

erfahrener Unternehmer zu lukrieren.

Nicht jede Gründung ist ein Start-up

CAST – center for academic spin-offs tirol Entspringt die Geschäftsidee einem Studium, einer Doktor- oder Forschungsarbeit an einer Hochschule, bietet das CAST ein Rundumpaket für das Verwerten von Forschungsergebnis-

Von den rund 4.600 Beratungen pro Jahr

sen, Lizenzierungen und, sofern es im Gründungsbeirat für förderwürdig entschieden wird,

im Gründerservice der Wirtschaftskammer

auch für die Finanzierung längerer Vorgründungsphasen. Außerdem bietet das CAST Hil-

Tirol wagen gut die Hälfte davon den Schritt

festellungen in der wirtschaftlichen Umsetzung einer Idee sowie bei Patent- und Schutz-

in die Selbstständigkeit. Rund 40 davon kann

rechtsthemen.

man als Start-up bezeichnen. Zwei Besonderheiten kennzeichnen ein

Standortagentur Tirol

Start-up-Unternehmen: Es hat eine innova-

Als bestens vernetzter Innovationsmanager und Anlaufstelle für innovative Gründungen

tive Geschäftsidee oder Problemlösung und

im technischen, nachhaltigen oder gesellschaftlichen Umfeld hat sich die Standortagentur

wird mit dem Ziel gegründet, schnell zu wach-

in Tirol nachhaltig etabliert. Informationen zu Förderungen und Hilfestellungen bei För-

sen. Oftmals haben die Gründer und Investo-

deranträgen stehen hier ebenso an der Tagesordnung wie intensive Beratungsgespräche.

ren von Start-ups auch die Absicht, das Unter-

Zahlreiche Cluster laden zum Informationsaustausch ein und liefern die richtigen Kontak-

nehmen nach wenigen Jahren auf dem freien

te zu Geschäftspartnern.

Markt anzubieten. „Standortpolitisch kann der Exit aber nicht der richtige Weg für Tirol

Gründerworkshops und -messe

sein, denn wir wollen die Unternehmen mit-

Das Gründerservice der Wirtschaftskammer Tirol bietet einmal im Monat einen kostenlo-

samt ihren Mitarbeitern und der Wertschöp-

sen Gründerworkshop an. Dabei werden die wichtigsten Grundinformationen zum The-

fung im Land behalten“, erklärt Dr. Harald

ma Selbstständigkeit besprochen. Im Zuge des Gründerworkshops wird ein umfassendes

Gohm, Geschäftsführer der Standortagen-

Angebot an Informationsmaterial zur Verfügung gestellt. Zusätzlich findet einmal im Jahr

tur Tirol. Innovative Geschäftsideen müssen

die Gründermesse statt, bei der sich Gründer an Messeständen beraten lassen und Vorträge

aber nicht zwangsläufig eine Neugründung

besuchen können.

eines Unternehmens bedeuten, sondern kön-

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Wachstumsförderer Standortagentur Tirol Mit zahlreichen Clustern, dem Investorennetzwerk Tirol und dem schnellen Draht zu Förderstellen für Forschung, Entwicklung und Innovation in Tirol, Österreich und Europa ist die Standortagentur auch in der Phase des Unternehmenswachstums zu einem wichtigen Begleiter geworden. Direkte Vernetzung besteht zu regionalen und überregionalen Förderstellen und Partnern wie I.E.C.T. Hermann Hauser, CONDA Crowdinvesting, Austrian Business Angels Association, AWS Austria Wirtschaftsservice GmbH, aws i2 Business Angels Austria, Land Tirol, Abteilung Wirtschaft und Arbeit, Sachgebiet Wirtschaftsförderung, Tyrolean Business Angels und Austrian Start-ups. Investorennetzwerk Tirol Die Standortagentur Tirol koordiniert seit Anfang des Jahres das 2012 vom Land Tirol etablierte Investorennetzwerk Tirol – kurz innet. Über das Netzwerk bietet man innovationsorientierten Tiroler Gründungen oder Jungunternehmen Zugang zu privatem Beteiligungskapital und will die Anzahl der Business-Angel-Beteiligungen in Tirol weiter erhöhen. Im Netzwerk sind über 80 Investoren auf der Suche nach vielversprechenden Beteiligungsmöglichkeiten. Neben dem Matching von Gründern bzw. Start-ups und Investoren arbeitet die Standortagentur laufend an der weiteren Internationalisierung des Netzwerks. I.E.C.T. – Hermann Hauser Das „Institute for Entrepreneurship Cambridge – Tirol“ bietet Entrepreneuren oder Start-up-Unternehmen einen All-in-all-Support mit regionalen, nationalen und internationalen Netzwerken sowie entsprechender Infrastruktur. Als konstruktive Ergänzung zu bestehenden Einrichtungen punktet das I.E.C.T. vor allem mit der Bereitschaft von Hermann Hauser, einem weltweit erfolgreichen und anerkannten Start-up Entwickler, gute Ideen schnell und unbürokratisch mit Kapital zu versorgen. Curator Holding GmbH Die Curator Holding GmbH unter der Führung von Mag. Dieter Duftner vom gleichnamigen Personalentwickler hat sich darauf spezialisiert, innovative Konzepte und Start-ups bis zur Marktreife im Netzwerk zu entwickeln und dann über Marken im Geschäftsfeld zu implementieren. Das umfangreiche Netzwerk umfasst dynamische Spezialisten aus den Bereichen Betriebswirtschaft, Human Resources, Marktforschung, Informationstechnologie und Recht sowie den Zugang zu einem breiten Investorennetzwerk. Start-up-Fonds der Tiroler Adler Runde GmbH Die Tiroler Adler Runde möchte mit ihrem Start-up-Fonds junge, dynamische Unternehmen dabei unterstützen, in der Wirtschaft Fuß zu fassen. Dazu beteiligt sich die Tiroler Adler Runde bei ausgewählten zukunftsorientierten Unternehmen. Durch die Beteiligung der Tiroler Adler Runde gewinnt das Unternehmen durch ein reichhaltiges Netzwerk, ein hohes wirtschaftliches Know-how und praxisorientierte Beratungen. Werkstätte Wattens eine Initiative der Destination Wattens Regionalentwicklung GmbH Ab 16. November 2015 eröffnet die Destination Wattens Regionalentwicklung GmbH mit der „Werkstätte Wattens“ ein internationales Gründerzentrum für Start-ups und Unternehmen in unterschiedlichen Entwicklungsphasen. Auf einer Gesamtfläche von 2.200 Quadratmetern entstehen auf Teilflächen des Swarovski-Werks 2 dabei neben Werkstätten und Produktionsbereichen auch ein Co-Working-Space, Team-Offices sowie ein Fablab. Durch Serviceangebote und begleitende Programme wie Finanzierungs- und Förderungsberatung, Acceleratoren sowie Vorträge und Seminare soll der interdisziplinäre Austausch beflügelt und vernetztes Arbeiten gefördert werden.

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Challenges und Wettbewerbe 120-Sekunden-Chance Dieses Ideencasting des Landes bietet Tirolern mit zweiminütigen Pitchings vor heimischen Unternehmern und Gründerexperten die Möglichkeit, herauszufinden, wie groß das Marktpotenzial ihrer Dienstleistungs- oder Produktidee tatsächlich ist. Die Top-6-Platzierten bekommen mit einem Fixplatz beim „Startup Live“ Ende November in Innsbruck und bei einem zweimonatigen, individuellen Coaching an der What-A-Venture-Start-up-Academy die Möglichkeit, den Feinschliff an ihre Geschäftsideen und Unternehmen anzulegen. Ein kostenloser Arbeitsbereich in der Werkstätte Wattens für zwei Monate und ein Startgeld von je 500 Euro soll ihnen diese Aufgabe zusätzlich erleichtern

adventure X Der bereits seit vielen Jahren etablierte Gründerwettbewerb adventure X unterstützt angehende Jungunternehmer dabei, rund um ihre Geschäftsidee unter Expertenanleitung ein wettbewerbsfähiges Geschäftsmodell aufzubauen. Zudem im Servicepaket: Fachvorträge, laufende Manöverkritik von Coaches und Juroren, Austausch mit Gleichgesinnten und wertvolle Kontakte zu potenziellen Fördergebern oder Investoren. Seit 2001 haben 2.168 Teilnehmer in 1.034 Teams teilgenommen. Bis 2014 entstanden so 278 Unternehmensgründungen bzw. -entwicklungen und über 1.200 Arbeitsplätze, darunter mittlerweile international erfolgreiche Unternehmen wie superTEX composites GmbH, Mattro Mobility Revolutions GmbH, Rolf Brillen und das TiRoLab.

Startup Live Innsbruck Startup Live ist ein europaweit etabliertes Format, bei dem junge Unternehmensgründer ihre Geschäftsmodelle gemeinsam mit Wirtschaftsexperten und erfahrenen Unternehmern verfeinern und bis zur Investmentreife bringen. Auch Interessierte ohne eigene Unternehmensidee können sich einem Gründerteam anschließen und ihre Unternehmerqualitäten schulen. Die über das Wochenende entwickelten Projekte werden von einer ausgewählten Jury bewertet. Im April hat das erste SUL im Competence Center in Innsbruck stattgefunden. 55 Teil-

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nehmer und 15 Geschäftsideen sind dabei

Start-Up Class

CAST technology award

aufeinandergetroffen. Aufgrund des posi-

Ziel der Start-Up Class ist es, Studierenden

Gesucht werden Ideen zur wirtschaftlichen

tiven Echos gibt’s vom 27. bis 29. November

praktische Einblicke in die Welt des Unter-

Verwertung von wissenschaftlichen Ent-

2015 bereits die zweite Auflage.

nehmertums zu ermöglichen und so positive

wicklungen, Erfindungen und Forschungs-

Impulse auf ihrem Weg zu einer Unterneh-

ergebnissen aus allen Technologiebereichen..

mensgründung zu setzen. Eine Initiative der

Die Expertenjury prämiert jene Ideen mit

Die I.E.C.T. Challenge ist ein Project-Call, bei

Jungen Wirtschaft Tirol gemeinsam mit der

der besten Chance auf erfolgreiche wirt-

dem die besten Start-ups im Alpen- und Vor-

ÖH, dem CAST, icons und dem MCI.

schaftliche Umsetzung.

I.E.C.T. Challenge alpenraum gesucht werden. Die Challenge wurde in Kooperation mit Österreichs größter

Skinnovation

Crowd-Investing-Plattform CONDA veran-

Skinnovation ist das erste Entrepreneural-

staltet und durch die Standortagentur Tirol

und Innovationsfestival auf Skiern. Abseits

und Destination Wattens unterstützt. Über

von stickigen Tagungsräumen sollen in der

70 Bewerbungen wurden eingereicht. Die

Kulisse der Tiroler Bergwelt neue Ideen wach-

Top 14 konnten sich in einer Skype-Pitch-Ses-

sen und reifen. Neben dem Skifahren finden

sion für das Finale der Top 7 am 2. Oktober

natürlich auch „entrepreneural workshops“

auf der Innsbrucker Seegrube qualifizieren.

und „innovative sessions“ in verschiedenen

An diesem Tag präsentierten die Finalisten

Hütten statt. Organisiert von der Universi-

einer Jury rund um Hermann Hauser ihre

tät Innsbruck und der Jungen Wirtschaft der

Geschäftsideen. Die Finalisten sind allesamt

Wirtschaftskammer Tirol findet das Event im

noch mit dem I.E.C.T. in Gesprächen. Das Ziel

März 2016 zum zweiten Mal statt.

ist es, ein Investment von Hermann Hauser oder den I.E.C.T.-Capital-Partners zu erlangen.

Alpbach Summer School

CAST Award Der Wettbewerb für die kreativsten Ideen von Tiroler Studierenden und Absolven-

Das Ziel der Summer School ist es, junge For-

ten. Gesucht werden außergewöhnliche

scher zu unterstützen und ihnen zu zeigen,

Geschäfts- und Produktideen, innovative

wie sie ihre Ideen und Forschungen markt-

Dienstleistungen, Prototypen, Laborversu-

reif aufbereiten. Dabei wurden die kommer-

che, aber auch wissenschaftliche Arbeiten

zielle Realisierbarkeit geprüft und Pläne ent-

mit Marktpotenzial aus allen nur erdenkli-

wickelt, wie neue Unternehmen mit globalem

chen Bereichen mit Chance auf Verwirkli-

Wachstumspotenzial aus den Ideen entwi-

chung.

ckelt werden können. Dieses Programm wird vom I.E.C.T. in Kooperation mit dem Centre

CAST Winter School

for Entrepreneurial Learning der University

In der CAST Winter School setzen sich Ide-

of Cambridge und dem Europäischen Forum

enträger und angehende Gründer aus dem

Alpbach veranstaltet. In einem 5-tägigen Pro-

akademischen Umfeld an mehreren Tagen

gramm erhalten die insgesamt 15 teilneh-

intensiv mit dem Geschäftsmodell hinter der

menden Teams die Möglichkeit, unter dem

eigenen Geschäftsidee auseinander. Die teil-

Mentoring international erfolgreicher Entre-

nehmenden Teams erfahren laufende Unter-

preneure Kommerzialisierungsstrategien für

stützung und Feedback von erfahrenen Coa-

ihre Geschäftsideen zu entwickeln, und haben

ches und Gleichgesinnten. Zum Abschluss

zudem die Möglichkeit zum Netzwerken mit

sollte jedes Team über ein tragfähiges, erfolg-

regionalen, nationalen und internationalen

versprechendes Geschäftsmodell und die

Partnern. Im August 2016 wird die Neuauflage

Anbindung an neue, gewinnbringende Kon-

dieses Formats in Alpbach stattfinden.

takte und Netzwerke verfügen.

Start-up-Club Tirol

Start-Up Day

Der Start-up-Club Tirol ist ein regelmäßiger

Westösterreichs größtes Netzwerktreffen

Treffpunkt für Gründer und für all jene, die

für Start-ups und Gründungsinteressierte

am Thema Gründung interessiert sind. Der

bietet ein buntes und abwechslungsreiches

Start-up-Club Tirol bietet Gelegenheit zur In-

Programm: internationale Keynotes, Busi-

spiration, zum Netzwerken und Austauschen.

ness-Sessions zu frischen Start-up-Themen,

Für all jene, die ihre Gründungsidee in dieser

interaktive Gesprächsrunden mit erfolgrei-

konspirativen Runde präsentieren möchten,

chen österreichischen Start-up-Gründern

bietet sich die Möglichkeit zum Open-Pitch.

und Networking.

Co-Working-Spaces Raum 13 CoWorking Kreativ Studios Innsbruck Maria-Theresien-Straße 42a 6020 Innsbruck www.raum13.at Metzgerei.Creative-CoWorking Viktor-Dankl-Straße 2, Lokal 1 6020 Innsbruck phillip.lechner@perpetuum-events.com Tel.: 0650/98 500 89 Die Bäckerei – Kulturbackstube Dreiheiligenstraße 21a 6020 Innsbruck www.diebaeckerei.at Weis raum Forum für visuelle Gestaltung Innsbruck Andreas-Hofer-Straße 27 6020 Innsbruck www.weissraum.at Basislager Kufstein Südtiroler Platz 12 6330 Kufstein www.basislager-tirol.at Coworking Imst Luxner Engineering ZT GmbH Franz-Xaver-Renn-Straße 4 6460 Imst www.coworking-imst.at Werkstätte Wattens Weisstraße 9 6112 Wattens www.destination-wattens.at Im Entstehen: Co-Working-Place in den ehemaligen Sistro-Räumlichkeiten im Gebäude der Tischlerei Sponring in der Lorettostraße 25 in Hall.

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eco.innovativ

Die fliegende Kamera Was vielleicht nach einem Fantasieroman klingen mag, wird schon in Kürze als reales Produkt am Markt erhältlich sein. Eine Kompaktkamera – in einen Quadcopter integriert und per Handy steuerbar – wird schon bald für spektakuläre Aufnahmen sorgen. Ob im Outdoorsportbereich oder bei der Wanderung, am Strand oder beim Sightseeing – der „Blue Sparrow“ wird vollkommen neue Perspektiven eröffnen.

D

er Anspruch sollte einfach sein, jedenfalls einfacher als bei bislang erhältlichen Drohnen, die für den Durch-

schnittsanwender weder praktikabel noch preislich attraktiv sind. Eine Kameradrohne im Hosentaschenformat, einfach in der Handhabung und für den Normalverbraucher auch leistbar ... und: ohne Flugbewilligungen überall einsetzbar. Daran arbeitet ein 15-köpfiges Team rund um Moritz Willburger und Michael Niedermayr seit etwa einem Jahr mit Hochdruck. Denn was so einfach werden soll, ist vollgepackt mit einer ordentlichen Portion Technologievorsprung. Moritz Willburger, Betriebswirt aus dem Funsportbereich, und Michael Niedermayr, Quantenphysiker und Erfinder, haben mit einem erfahrenen Team aus Physikern, Mathematikern, Elektroingenieuren, Marke-

CAST-Berater Christian von Craushaar im Austausch mit dem Team von Blue Sparrow

ting- und Finanzexperten in knapp einem Jahr ein Produkt entwickelt, das bereits kurz vor der Marktreife steht. Im Frühjahr nächsten Jahres soll der Blue Sparrow den Markt erobern. Bis dahin gibt es aber noch einiges

Von der Idee bis zur Umsetzung

zu tun. Das CAST hat die diesjährigen Ge-

Die Idee

winner des Innovationspreises in ihrer Ent-

Eine Kameradrohne, die entgegen allen bis-

wicklungsarbeit begleitet und unterstützt.

herigen am Markt erhältlichen Drohnen

„Die Zusammenarbeit mit dem CAST war

kleiner, leichter und einfacher in der Anwen-

und ist für uns von unschätzbarem Wert

dung ist.

und zeitweise sogar existentiell notwendig. Unser Betreuer Christian von Craushaar ist

Februar 2015:

nahezu rund um die Uhr für uns erreichbar

rufen und unser Vorhaben kurz geschildert.“ Beim Telefongespräch war Christian von Craushaar vorerst noch etwas skeptisch, es wurde dennoch ein Erstgespräch vereinbart. Er war schließlich vom Projekt ebenso überrascht wie begeistert. •

Die ersten Schritte Christian von Craushaar: „Wir haben sie erst einmal in die Berge geschickt, auf unsere CAST Winter School. Zurückgezogen

Der Erstkontakt mit dem CAST

auf 1.940 Höhenmetern erfahren die teil-

und immer mit dem richtigen Rat zur Stelle“,

Moritz Willburger: „Unsere Steuerberate-

nehmenden Teams laufende Unterstüt-

zeigt sich Moritz Willburger überzeugt von

rin hat uns darauf aufmerksam gemacht,

zung und Feedback von erfahrenen Coa-

der produktiven Zusammenarbeit.

dann haben wir einfach beim CAST ange-

ches und Gleichgesinnten. Damit tragen

eco.nova

15


eco.innovativ

Im Interview Dr. Florian Becke, Geschäftsführer CAST

und entwickeln sie ihre Idee Tag für Tag ein Stück weiter und bereiten sich so ideal auf die Präsentation ihres Businessplans vor unserem CAST-Gremium vor.“

Nach welchen Kriterien selektiert das CAST förderwürdige Projekte?

April 2015:

Es gibt eine Fülle an Parametern, die ge-

• Die Präsentation des Businessplanes

meinsam mit den Teams erarbeitet wer-

Nach der intensiven Vorbereitung war es

den. So komplex wie die Gründungen sind,

so weit: Die Geschäftsidee durfte vor dem

so komplex sind auch die Entscheidungen.

CAST-Gremium präsentiert werden und

Wir erstellen mit den Teams gemeinsam

hat es geschafft, ins CAST-Team aufgenom-

einen Businessplan, machen Marktana-

men zu werden. Christian von Craushaar:

lysen, erarbeiten eine Strategie, ermitteln

„Das Commitment vom Team war von An-

den Kapitalbedarf und versuchen, auf

fang an großartig. Der Wille, das Produkt

eventuell vorhandene Schwachstellen auf-

bis zur Marktreife zu entwickeln und auch

merksam zu machen und durch unsere Er-

wirtschaftlich zu vermarkten, wird vom

fahrungswerte auszugleichen.

insgesamt 15-köpfigen Team rund um Mo-

Am Ende dieser Phase präsentieren die

ritz Willburger und Michael Niedermayr

Teams vor einem meist zehnköpfigen Gre-

konsequent mitgetragen und gelebt.“

ECO.NOVA: Sie dürfen sich heuer mit

mium ihren Geschäftsplan. Wird ein Team

Blue Sparrow erneut über einen Gewinner

bei uns aufgenommen, folgt eine intensive

Die vom CAST-Gremium gewährte Brü-

beim Tiroler Innovationspreis aus Ihren

Zusammenarbeit für eineinhalb bis zwei

ckenförderung wird an fünf Meilenstei-

Reihen freuen. Wie gelingt es dem CAST,

Jahre, im Bedarfsfall auch mit einer finan-

nen gemessen und somit auch in fünf

den sogenannten richtigen Riecher zu ha-

ziellen Brückenförderung.

Raten ausbezahlt. Alle zwei Monate wird

ben und zu erkennen, wo eine Innovation

• Die Meilensteine

bei einer Präsentation der vereinbarten

auch wirtschaftlich Erfolg haben kann?

Wie viel innovatives Potenzial muss in ei-

Meilensteine entschieden, ob eine weite-

FLORIAN BECKE: Das CAST Gründungs-

nem CAST-Projekt stecken und wie wich-

re Auszahlung der Brückenfinanzierung

zentrum gibt es seit 2002. In dieser Zeit

tig erachten Sie Innovationen für den

erfolgt. Willburger: „Mittlerweile arbeiten

haben wir über 70 Gründungen gefördert,

Wirtschaftsstandort Tirol?

wir an Finanzierungsmodellen und ste-

intensiv gecoacht und erfolgreich auf ih-

Innovation ist eine Grundvoraussetzung

hen mit Investoren in Verhandlung, zu-

rem Weg zum Start-up begleitet. Der Er-

für jedes Unternehmen, nicht nur für Neu-

meist über Vermittlung des CAST. Auch

fahrungsschatz ist somit groß. Zentrale

gründungen. Es können auf Dauer nur

bei der Patentanmeldung für die Steu-

Fragen sind immer: Passt die Idee? Passt

jene Unternehmen am Markt überleben,

erung wurden wir professionell beraten

das Konzept? Ist dazu ein Markt vorhan-

die innovativ sind. Das bedeutet Produkte

und unterstützt.“

den? Und: Wie umsetzungsorientiert ist ein

oder Dienstleistungen permanent zu er-

Team? Hat das Team genug Unternehmer-

neuern und sie Kundenbedürfnissen und

Oktober 2015:

geist? Wie groß ist das Interesse, das Pro-

Marktgegebenheiten anzupassen. Dabei

• Der Innovationspreis

dukt oder die Dienstleistung auch mit aller

spielen die exzellenten Tiroler Hochschu-

Blue Sparrow gewinnt beim Tiroler Inno-

Konsequenz wirtschaftlich zu vermarkten?

len eine bedeutende Rolle. Zahlreiche in-

vationspreis 2015 in der Kategorie „Kon-

novative Ideen entstammen den akademi-

zept“. Niedermayr: „Eine weitere Bestäti-

Birgt der direkte Schritt aus dem univer-

schen Einrichtungen und sind erfolgreich

gung für uns, mit Hochdruck an unserem

sitären Bereich in die Gründung eines

am Markt etabliert.

Projekt weiterzuarbeiten. Momentan gibt

Unternehmens nicht ein erhöhtes wirt-

es nichts Vergleichbares am Markt und

schaftliches Risiko in sich, da Studienab-

Wie gestaltet sich die Erfolgsquote der

der wächst derzeit um 300 bis 400 Prozent

gänger oder Forscher zumeist über wenig

von CAST geförderten Unternehmens-

im Jahr. Auch der Spagat zwischen Ge-

wirtschaftliches Know-how verfügen?

gründungen?

heimhaltung der Technik und Herange-

Über CAST können Gründungsteams

Eines unserer größten Qualitätsmerkmale

hensweise an den Markt wird in den kom-

schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt des

ist, dass sich die von uns betreuten Teams

menden Wochen und Monaten noch ein

Gründungsprozesses Unterstützung und

meist am Markt etablieren können. Die

sehr spannendes Thema sein.“

Beratung bekommen. Wir begleiten Teams

intensive Betreuung in der Gründungs-

„Derzeit beschäftigen wir uns auch einge-

bereits bei der Entwicklung eines tragfähi-

phase und über die Gründung hinaus ist

hend mit weiteren Förderungen und mit

gen Geschäftsmodells, etwa bei der CAST

dabei sicherlich entscheidend. Dieser Er-

der Abwägung, inwieweit Investoren für

Winter School. Wir arbeiten sehr eng mit

folg spiegelt sich auch darin wider, dass

den Fortbestand des Unternehmens Sinn

unseren Teams zusammen und kompen-

viele unserer Projekte als Sieger von In-

machen. Auch denken wir über den künfti-

sieren vorhandene Defizite, durch unsere

novationswettbewerben wie dem Tiroler

gen Standort des Unternehmens nach und

eigene Kompetenz, Fortbildungen oder Be-

Innovationspreis oder dem adventure X

knüpfen etwa Kontakte zur Destination

reitstellung unseres Netzwerkes.

hervorgehen.

Wattens oder auch zum I.E.C.T. Hermann Hauser“, ergänzt Christian von Craushaar.

16

eco.nova


eco.innovativ

Viren gegen Krebs © ViraTherapeutics

Weltweit einzigartiges Know-how aus der Tiroler Medizin-Universität soll in Zukunft helfen, fortgeschrittenen Krebs mittels Viren zu bekämpfen. // TEXT: BARBARA WILDAUER

Dorothee Holm-von Laer, Leiterin der Sektion für Virologie der Medizinischen Universität Innsbruck und Gründerin sowie Geschäftsführerin der ViraTherapeutics GmbH

durch öffentliches Geld, getragen werden. Wir haben sehr viel Unterstützung von der Medizinuniversität und dem Land Tirol, Bei der Laboreröffnung, v. l.: Dorothee Holm-von Laer (Geschäftsführerin ViraTherapeutics GmbH), Detlev Mennerich (Investmentmanager Boehringer Ingelheim Venture Fund GmbH), Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf, Florian Becke (Geschäftsführer CAST), Christine Bandtlow (Vizerektorin Medizinische Universität Innsbruck) und Helga Fritsch (Rektorin Medizinische Universität Innsbruck)

A

trotzdem brauchen wir externe Geldgeber und eine Million Euro sind hier leider kein sehr großer Betrag. In Innsbruck waren wir ganz konkret auch mit dem Problem konfrontiert, dass es für Spin-offs der Universität keine Räume und Labors gibt, sogenannte Inkubatoren, die einfach angemietet

m 9. November

Behandlung zur Bekämpfung von Krebs in

werden können. Das haben wir jetzt mit der

eröffnete die Vi-

fortgeschrittenem Stadium mit onkolyti-

Eröffnung eines eigenen neuen Labors und

raTherapeutics

schen Viren. Der neue tumorzerstörende

von Büros in der Exlgasse gelöst.“

GmbH ihr neu-

Virus gilt als weltweites Novum, weil er im

es Labor in der

Zellkultur- und Mausmodell nach heutigen

Exlgasse in Inns-

Erkenntnissen auch bei mehrfacher Anwen-

Start-up-Kultur darf noch wachsen

bruck. Das Biotechnologieunternehmen ist

dung hochspezifisch wirksam bleibt und ge-

„Wir finden in Tirol im universitären Bereich

ein Spin-off der Medizin-Universität Inns-

sunde Zellen verschont.

sehr gute Rahmenbedingungen, mit denen

bruck, Sektion für Virologie der Medizini-

Im neuen Labor samt Büro laufen derzeit

auch weltweite Spitzenergebnisse erreicht

schen Universität Innsbruck, und entwickelt

die zur Zulassung neuer Therapeutika ge-

werden. Was in Tirol noch fehlt, ist eine

unter der Leitung von Dorothee Holm-von

setzlich vorgeschriebenen Untersuchungen.

Start-up- und Innovationskultur. Gemeint

Laer eine weltweit neue Behandlung von

Dorothee Holm-von Laer: „Die Forschung im

ist damit ein Umfeld, in dem Start-up-Un-

Tumoren auf Basis krebstötender (onkolyti-

Bereich Arzneimittel ist mit vielen Bewilli-

ternehmen Strukturen und Räume finden,

scher) Viren.

gungsverfahren und aufwändigen Verfahren

mit denen die organisatorischen, räumlichen

Nach mittlerweile mehreren Jahren inten-

verbunden und wir hoffen, dass wir viel-

und personellen Herausforderungen von

siver Vorarbeiten soll die neuartige Behand-

leicht bereits in diesem Jahr die ersten Pati-

innovativen Unternehmensgründern unter-

lung nun im nächsten Schritt im Zuge einer

enten im Zuge der klinischen Studie behan-

stützt werden. Auch die Suche nach Geld-

ersten klinischen Studie Krebskranken zu-

deln können.“

gebern ist für innovative Unternehmen ein

gute kommen, bei denen die bisher gängigen

Bereits 2011 hat ViraTherapeutics zahlreiche

nicht zu unterschätzender Zeitfaktor und

Standardtherapien versagt haben. Gründerin

Start-up-Preise und Auszeichnungen erhal-

Aufwand. Bei uns waren es Laborräume, die

und Geschäftsführerin der ViraTherapeutics

ten, in den vergangenen drei Jahren wurde

dringend gesucht wurden, und die Grün-

GmbH ist die Virologin Dorothee Holm-von

intensiv an der Verfeinerung der Wirkstoffe

dung eines Unternehmens wie ViraThera-

Laer. Der in Innsbruck in molekularbiologi-

geforscht und es konnten zwei Investoren

peutics GmbH ist neben der Forschung auch

scher und genetischer Feinarbeit entworfe-

gefunden werden, die Risikokapital zur Ver-

im rechtlichen und gesamten unternehmeri-

ne Virus heißt „VSV-GP“ – eine Kombination

fügung stellen. Holm-von Laer: „Arzneimit-

schen Bereich durchaus eine große Aufgabe,

zweier für den Menschen als harmlos gel-

telforschung ist finanziell sehr aufwändig

die mit Blick in die Zukunft gemeistert wer-

tenden Viren. Ziel ist die Entwicklung einer

und kann nicht rein aus Universitäten, also

den muss“, erklärt Holm-von Laer.

eco.nova

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eco.innovativ

Auf Kurs

Wer den Ziesel einmal gesehen hat, wird begeistert sein. Wenn man dann auch noch die Technologie dahinter betrachtet, kann man nur mehr staunen. Denn was so unheimlich cool aussieht, ist vollgepackt mit umweltfreundlicher Hochtechnologie. Der Ziesel bewegt sich Sommer wie Winter auf fast allen Untergr端nden, und das Ganze von Grund auf elektrisch und emissionsfrei. 18

eco.nova


eco.innovativ

E

s beginnt im Jahr 2005, als Alois Bauer mit seiner Geschäftsidee Handel mit Spezialfahrzeugen wie ATVs und Quads beziehungsweise

„ALOIS BAUER WEISS, DASS INNOVATIONEN OFT ÜBERHAUPT ERST IM VERBUND MIT GLEICHGESINNTEN ENTSTEHEN KÖNNEN, UND HANDELT DANACH. TIROLER BETRIEBE UND START-UPS MIT INNOVATIVEN IDEEN DÜRFEN IHN GERNE ZUM VORBILD NEHMEN UND BEI UNS ANDOCKEN." Michael Jäger, Cluster Mechatronik Tirol

Entwicklung von Spezialaufbauten beim adventure-X-Wettbewerb teilnimmt und dabei über die Standortagentur Tirol Kontakte und Know-how zum Gründen über deren Expertenpool erhält. Wenig später, Ende des Jahres 2006, wagt der gelernte Fahrzeugbauer und

unser erstes gemeinsames Projekt mit der

– Management Center Innsbruck auf dem

studierte Verfahrens- und Umwelttechniker

Standortagentur. In unseren Gesprächen und

Programm. Auch hier stand uns die Standor-

mit einem Fahrzeughandelsbetrieb den Schritt

Diskussionen haben wir wertvolle Informatio-

tagentur mit einer professionellen Förderbe-

in die Selbstständigkeit. Mattro wird geboren.

nen erhalten und in unsere geschäftliche Ent-

ratung und -abwicklung zur Seite. Leider hat

Zu dieser Zeit handelt Alois Bauer mit Pola-

wicklung einbauen können“, erzählt Bauer mit

sich das Konsortium nach einiger Zeit aufge-

ris-Fahrzeugen und ist aufgrund seiner Tätig-

Rückblick auf diese intensive Zeitspanne und

löst und wir mussten den Business-

keit in häufigem Kontakt mit Hüttenwirten

den regen Austausch. Parallel dazu werden

plan erneut überarbeiten“, so Bauer über die

und Bergbahnbetreibern. Aus vielen Gesprä-

für die Entwicklung des Hybridantriebes mit

Höhen, aber auch Tiefschläge in der jahre-

chen findet er eine Marktlücke: Alois Bauer

vier einzelnen Motoren in den Rädern über

langen Entwicklungsarbeit.

erkennt, dass es für spezielle Zielgruppen im

das Enterprise-European-Network Kontakte

Eine weiterer Meilenstein ist die Entwick-

alpinen Raum kein ideales Schneefahrzeug

gesucht und vermittelt.

lung eines Electric-Snow-Crawlers als Erwei-

am Markt gibt, das den Kundenwünschen

Die Entwicklungs- und Forschungstätigkeit

terung des Produktportfolios. „Diesmal hat-

hinsichtlich Transportkapazität und Gelän-

ist mittlerweile so intensiv geworden, dass

ten wir die Entwicklung selbst in der Hand

detauglichkeit entspricht. Fortan beginnt der

Bauer sein Handelsunternehmen nur mehr

und stellten den Prototypen in Eigenarbeit her. Mit Hilfe der Standortagentur konnten wir einen landesgeförderten Innovationsassistenten engagieren, der sich rein um die

„DER ZÄHE UNTERNEHMER IST ALOIS BAUER. WIR ALS STANDORTAGENTUR SCHAUEN NACH KRÄFTEN, DIE UNTERNEHMEN ZU UNTERSTÜTZEN, DOCH DER LÖWENANTEIL MUSS VOM UNTERNEHMER KOMMEN.“

Entwicklungsarbeit gekümmert hat“, so Bauer. Marcus Hofer, der in der Standortagentur Tirol für den Bereich Förderprogramme verantwortlich zeichnet, meint: „Alois Bauer hat alles goldrichtig gemacht, vor allem auch, als er das Geschäft mit der Innovation über die Landesförderung InnovationsassistentIn früh professionalisierte.“

Dr. Harald Gohm, Geschäftsführer Standortagentur Tirol

Der Ziesel ist geboren Mit der Präsentation des „Ziesel“-Prototypen auf dem Gemeinschaftsstand mit dem Cluster Mechatronik Tirol während der In-

Tüftler mit der Entwicklung eines umwelt-

als Hobby betreibt und für seine finanzielle

teralpin Messe nimmt die Geschichte ihren

freundlichen Fahrzeuges positioniert zwi-

Absicherung zwischenzeitlich wieder in ein

Lauf ... „Unser vorab produziertes Video hat

schen Motorschlitten und Pistenraupe.

Angestelltenverhältnis geht. Im November

sich rasend schnell im Internet verbreitet

2011 wird schließlich beim 9. Tiroler Innovati-

und wir bekamen zahlreiche Händleran-

Rasante Entwicklungsreise

onstag der Prototyp des Steinbock HX – ein

fragen aus aller Welt“, freut sich Bauer jetzt

Was folgt, ist eine wahrhafte Odyssee mit al-

elektrisch über vier Radnaben angetriebener

noch. Der Markt für den Ziesel war also

len Höhen und Tiefen einer innovativen Ent-

Geländetransporter mit wechselbarer Rad-

vorhanden. So ging es nun daran, aus dem

wicklungsarbeit. Für die Prototypentwicklung

oder Raupenausstattung – der Öffentlich-

Prototyp ein Serienmodell zu entwickeln.

des „Steinbocks“, eines elektrisch betriebenen

keit vorgestellt. Im selben Jahr wird aus dem

„Wir standen vor der Frage: Soll der Ziesel an

Geländetransporters, wird in Zusammenar-

Handelsunternehmen das Ingenieurbüro

einen Hersteller verkauft werden oder wol-

beit mit der Standortagentur Tirol eine Kom-

Mattro Mobility Revolutions.

len wir selbst produzieren? Wir haben uns

bination aus nationaler und europäischer

für Zweiteres entschieden und mit Hilfe der

Förderung beantragt ... und auch genehmigt.

Weitere Entwicklungsschritte

Dabei steht die Standortagentur dem jungen

„Als Nächstes stand die Entwicklung eines

Branchenkenntnis sowie internationalem

Unternehmer bei der Zusammenstellung des

tauschbaren Batteriemoduls samt Lade- und

Netzwerk gesucht und gefunden.“

europäischen Konsortiums, der Identifizie-

Wechselsteuerung als mobiler Speicher für

Im Rahmen der Ziesel-Days werden im Feb-

rung des idealen Förderprogramms zur Sei-

die Elektromobilität in einem Konsortium

ruar 2014 die ersten Ziesel an Kunden aus drei

te und begleitet die Antragstellung. „Es war

aus acht Tiroler Unternehmen und dem MCI

Bereichen ausgeliefert: Land- und Forstwirte,

Standortagentur einen Business-Angel mit

eco.nova

19


eco.innovativ

Hotels & Tourismus und an Rollstuhlfahrer. Die elektrisch angetriebene Offroad-Fahrmaschine mit intuitiver Joystick-Bedienung ist bis heute ein absolutes Novum. Barriere- und emissionsfrei steht der Ziesel für ein außergewöhnliches Fahrerlebnis und unein-

„ALOIS BAUER HAT ALLES GOLDRICHTIG GEMACHT, VOR ALLEM, ALS ER DAS GESCHÄFT MIT DER INNOVATION ÜBER DIE LANDESFÖRDERUNG INNOVATIONSASSISTENT/IN FRÜH PROFESSIONALISIERTE.“ Dr. Marcus Hofer, Standortagentur Tirol

geschränkte Möglichkeiten bei Arbeit und Freizeit. Unterschiedlichste Zielgruppen interessierten sich plötzlich für das Gerät. „Einige wollten den Ziesel für die Strandpatrouille einsetzen", sagt Bauer. Zudem eignet sich die rund 340 Kilogramm schwere Deltaraupe auch für die Landwirtschaft. Durch die 24 PS der beiden Scheibenläuferelektromotoren packt sie selbst große Steigungen und ist damit auch für Winzer beim Einsatz in zu-

„DIE ZUSAMMENARBEIT MIT DER STANDORTAGENTUR WAR FÜR UNS ZU JEDEM ZEITPUNKT UNSERER ENTWICKLUNG VON UNSCHÄTZBAREM WERT. SEIEN ES DIE GESAMTEN FÖRDERBERATUNGEN UND ANTRAGSAUFBEREITUNGEN, DIE ÖFFENTLICHKEITSARBEIT WIE AUCH DIE CLUSTER. WIR HABEN IMMER GROSSE HILFSBEREITSCHAFT VON DER STANDORTAGENTUR ERFAHREN UND STEHEN BIS HEUTE IN REGEM KONTAKT. DIE STANDORTAGENTUR ERÖFFNET EINEM UNTERNEHMER ALLEIN SCHON DURCH DIE ZAHLREICHEN VERANSTALTUNGEN UND CLUSTER VIELE MÖGLICHKEITEN, KONTAKTE ZU KNÜPFEN UND SICH AUSZUTAUSCHEN. MAN MUSS DIESES VIELFÄLTIGE ANGEBOT NUR NÜTZEN!“ DI (FH) Alois Bauer, Mattro

20

eco.nova

mindest gemäßigt steilen Lagen interessant. Oder für andere Anwendungen in der Landwirtschaft. Das Gerät zieht Lasten bis zu einer halben Tonne und ist im Gegensatz zu einem Verbrenner leise und damit ideal für den flexiblen Einsatz in sensibler Umwelt.

Das Wachstum geht weiter Bereits im April 2015 präsentiert Mattro eine weitere Innovation: ein elektrisch angetriebenes Arbeits- und Freizeitgefährt bzw. Schneemobil mit hoher Geländegängigkeit und großer Ladekapazität – auf einem Interalpin-Gemeinschaftsstand mit den Clustern Mechatronik, Erneuerbare Energien und IT Tirol. Bauer: „Das Feedback vom Markt wird mehr und mehr international und wir haben die Chance, weitere Arbeitsplätze zu schaffen. Dieses Wachstum ist mit Kapitaleinsatz verbunden. Die Standortagentur unterstützt uns hier nach wie vor mit Kontakten und Netzwerken wie zuletzt beim Business-Angel-Summit in Kitzbühel.“ Im Unternehmen mit Sitz in Schwaz sind aktuell etwa 30 Mitarbeiter in drei Geschäftsbereichen tätig: Mattro Drives, Mattro Energy und Mattro Motors. In der eigenen Manufaktur wird der Ziesel für über zehn Ländermärkte gefertigt. Und es bleibt weiter spannend im Hause Mattro. Gerade ist man dabei, die Mattro Canada Ltd. zu gründen. Parallel dazu laufen weitere Entwicklungsprojekte.

MATTRO-MEILENSTEINE IM ZEITRAFFER: • 2005: Teilnahme Gründerwettbewerb adventure X • 2006: Gründung Einzelunternehmen DI (FH) Alois Bauer • 2008: Start der Eigenentwicklung von Fahrzeugen für die gewerbliche Nutzung • 2009: Technologie- und Partnersuche über das Enterprise Europe Network (EEN) / Alois Bauer tritt dem Cluster Mechatronik Tirol bei • März 2010: Antrag zur europäischen Forschungsförderung im KMU-Programm ERA-SME • August 2010: Start des bewilligten EU-Projektes „hycat“ • 2011: Aus dem Handelsunternehmen wird das Ingenieurbüro Mattro Mobility Revolutions / Beteiligung am landesgeförderten Forschungsverbund K-Regio enerchange / Launch Prototyp Steinbock HX 1 beim 9. Tiroler Innovationstag • 2011–2013: Beschäftigung eines landesgeförderten Innovationsassistenten • 2012: Gründung Mattro Mobility Revolutions GmbH • April 2013: Präsentation ZieselPrototyp im Rahmen der Interalpin • 2014: Gründung Mattro Production GmbH für Fertigung und Vertrieb des Ziesel • Februar 2014: Ziesel-Launch im Rahmen der Ziesel Days • Jänner 2015: Gründung Ziesel Deutschland GmbH • April 2015: Präsentation „Ardenner“– Prototyp im Rahmen der Interalpin • Mai 2015: Eröffnung Ziesel Park Hamburg durch die Ziesel Deutschland GmbH • Juli 2015: Investorengespräche über Investorennetzwerk Tirol


eco.innovativ

Mission Blödsinn mit Spaßfaktor Wissenschaftliche Erkenntnis hat auch auf der Universität nicht immer nur mit staubtrockener Theorie im Hörsaal zu tun. // TEXT: BARBARA WILDAUER, FOTOS: TOM BAUSE

E

s gibt viele Wege der Wissensvermittlung: Anfang November lud das Institut für Informatik gemeinsam mit dem Bereich Innova-

tion und Entrepreneurship in die Bäckerei in Innsbruck zum „Stupid Hackathon“. Bei dieser nicht ganz ernst gemeinten „Lehrveranstaltung für alle“ waren die Teilnehmer

Stupid Hackathon in der Bäckerei in Innsbruck: Das Institut für Informatik und der Bereich Innovation und Entrepreneurship der Universität Innsbruck luden Anfang November zum lustvollen Entwickeln von möglichst sinnlosen Ideen.

aufgefordert, mal so richtig querzudenken. Anders formuliert könnte man auch sagen: so richtig Blödsinn zu produzieren. Matthias Farwick vom Institut für Informatik: „Diese Aufgabe wurde ernst genommen und 24 Stunden auch umgesetzt. Was rausgekommen ist, war sowohl technisch als auch konzeptuell brillant umgesetzter Schwachsinn. Wichtig ist aber gerade in der Ausbildung der Prozess. Es wurden während des Hackathons Teambuilding, Organisation, Kooperation und vor allem disziplinenübergreifendes Denken und Arbeiten gefördert. Auch das kann man kurz übersetzen: Informatiker, Elektrotechniker, BWLer und ein Tischler mühten sich ab, zuerst mal gegenseitig ihre verrückten Ideen zu verstehen und diese dann auch noch umzusetzen.“ Kathrin Treutinger, Team der Stiftungsprofessur für Innovation und Entrepreneurship an der Universität Innsbruck: „Wir haben den Teilnehmern am ersten Stupid Hackathon in Innsbruck verordnet, dass der Spaß am kreativen Entwickeln im Vordergrund steht. Das wurde natürlich genau befolgt.“

Und was ist so ein Stupid Hackathon? „Wir bemerken, dass sich viele unserer Studierenden auf der Informatik auch abseits der Lehrveranstaltungen mit der Thematik Programmieren und Entwickeln befassen. Mit dem Stupid Hackathon unterstützen wir das und wollen ganz bewusst mit Hilfe von fächerübergreifender Zusammenarbeit die

tale Projekte beschränkt“, erklärt Farwick.

den, wobei es beim Stupid Hackathon gar

Teilnehmer einladen, Grenzen in alle Rich-

Innovation braucht in jedem Fachgebiet die

nicht gewünscht ist, dass ein verwertbares

tungen zu überschreiten. Interessant war für

Fähigkeit, über den eigenen Tellerrand hin-

Produkt oder ein Projekt entsteht, es geht

uns dabei, wie sich die Teilnehmer organisie-

auszuschauen. Das kann natürlich auch in

hier wirklich um die Lust am kreativen Ent-

ren. Es waren ganz verschiedene Interessier-

Form eines Stupid Hackathons passieren.

wickeln und das hat offenbar auch einigen

te und Fachgebiete dabei – die Veranstaltung

Treutinger: „Wir haben auch Sponsoren ge-

Sponsoren gefallen.“

war frei zugänglich und auch nicht auf digi-

funden, die das Projekt sehr interessant fin-

// http://stupidhackathon.at

eco.nova

21


eco.innovativ

Im Interview Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf

reiche Entrepreneure positioniert werden. Nicht nur bei regionalen Investoren(gruppen) sollen die heimischen Start-ups Interesse wecken, es geht auch darum, internationale Kapitalgeber aus der Europaregion und darüber hinaus mit den klugen Köpfen und engagierten Unternehmerpersönlichkeiten aus der Gründer- und Start-Up-Szene zusammenzubringen. Veranstaltung wie der „Business Angel Summit“ sind Bausteine auf diesem Weg, von denen wir uns wertvolle Inputs erhoffen. Die Gründerland-Strategie des Bundes unterstützt unsere Bemühungen und schafft Bewusstsein für dieses wichtige wirtschafspolitische Thema. Weil bei uns die Beratung und Begleitung neuer Unternehmen gut funktioniert, blieben die

ECO.NOVA: Wie gestaltet sich aus

schaft zu erreichen. Wir setzen dabei unter

Zahlen der Neugründungen relativ stabil.

Ihrer Sicht die Gründerszene in Tirol?

anderem auf den Aufbau einer strategischen

Vor allem ist Tirol im Spitzenfeld, wenn es

PATRIZIA ZOLLER-FRISCHAUF: Beson-

Innovationskultur in Unternehmen. Dies

um das Überleben der Unternehmen geht.

ders für innovative Unternehmensgrün-

geschieht durch gezielte Steuerung von In-

Nach drei Jahren sind noch 80,3 Prozent,

dungen bietet Tirol ein Umfeld, das kei-

novationsprozessen, die Verbesserung des

nach fünf Jahren immerhin noch 70 Unter-

nen Vergleich zu scheuen braucht. Mit den

Know-how- und Technologietransfers zwi-

nehmen von 100 aktiv.

Universitäten und Fachhochschulen, den

schen unseren vorrangig kleinen und mitt-

Forschungseinrichtungen und starken In-

leren Unternehmen, wissenschaftlichen

In den letzten Jahren und Monaten hat sich

dustriepartnern ist der Boden bereitet, um

Einrichtungen, Bildungseinrichtungen so-

vor allem auf privater Ebene einiges getan

erfolgreich neue Produkte und Dienstleis-

wie sonstigen F&E-Institutionen. Wichtig

wie etwa das IECT oder die Destination

tungen auf dem Markt zu positionieren. Und

ist auch die Initiierung von Kooperationen

Wattens. Inwieweit werden diese Initiati-

nicht zuletzt fördert auch die Lebensqualität

zwischen Unternehmen und der Wissen-

ven von Seiten des Landes unterstützt?

in unserem Land die Kreativität.

schaft sowie die Erhöhung der Beteiligung

Wir unterstützen Gründerzentren im gan-

von Tiroler Unternehmen an nationalen und

zen Land durch Mietzinsfördermodelle,

EU-weiten Förderungsprogrammen.

damit die Kosten für die jungen Unterneh-

Warum ist eine florierende Start-up-Szene

men im Rahmen bleiben. Dafür gibt es auch

so wichtig für ein Land wie Tirol? Wir benötigen neue Ideen, Produkte und

Warum sollten Unternehmungswillige und

schon gute Beispiele in Landeck, Schwaz

Dienstleistungen, die sich auf den Märkten

Innovative ausgerechnet in Tirol gründen?

und Thiersee. Die Stimmung in der Start-

behaupten können. Unsere jungen Unter-

Die erwähnten ausgezeichnete Forschungs-

up- und Gründer-Community in Tirol ist

nehmen wirken wie eine Frischzellenkur für

und Bildungseinrichtungen bilden den

positiv. Wenn 80 Prozent der Gründer ange-

den Standort. Mit einer aktiven Start-up-Sze-

Grundstock für interessante neue Unterneh-

ben, wachsen zu wollen, dann sind das er-

ne stellen wir sicher, dass sich Tirol als Wirt-

men. Außerdem sind trotz unserer kleinteili-

mutigende Signale, die wir gerade in Zeiten

schaftsstandort dynamisch weiterentwickelt.

gen Wirtschaftsstruktur einige Globalplayer

zunehmenden Pessimismus dringend be-

Sie generieren Wertschöpfung und sichern da-

in unserem Land. Speziell die Tiroler Indust-

nötigen. Für das angestrebte Wachstum ist

mit Wachstum, das jede Wirtschaft benötigt.

rie beweist sich immer wieder als Motor der

wichtig, den Grundstoff – nämlich das not-

Entwicklung. In der Zusammenarbeit zwi-

wendige Kapital – zu erschließen. Auch bei

Wie möchten Sie Innovationen im Land

schen den Unternehmen und Forschungs-

diesem Thema war das Land Tirol nicht un-

weiter fördern?

einrichtungen steckt sehr viel Potenzial. Die

tätig, sondern hat schon vor drei Jahren das

Tirol baut auf eine starke Forschung, auf

Lage Tirols im Herzen Europas ist sicherlich

Investorennetzwerk Tirol etabliert. Wir wol-

Kooperationen in Clustern und professi-

auch kein Nachteil, weil starke Wirtschafts-

len den Gründern Zugang zu Beteiligungska-

onelle Beratung durch Einrichtungen wie

räume wie Bayern, Zürich oder Mailand

pital eröffnen und damit den Standortvor-

die Standortagentur Tirol, Wirtschaftskam-

rasch zu erreichen sind.

teil für Tirol weiter festigen. Nicht möglich ist aber, dass vom Land Tirol selbst Risikoka-

mer oder das CAST Gründungszentrum. Ein Schwerpunkt im Rahmen der Wirtschafts-

Welche Initiativen bietet das Land Tiroler

pital zur Verfügung gestellt wird. Das stünde

förderung des Landes Tirol ist die Innova-

Entrepreneuren?

im krassen Widerspruch zu den Grundsät-

tionsförderung mit dem Ziel, eine höhere

Im Rahmen des internationalen Marketings

zen öffentlicher Budgets und wäre auch den

Innovations- und Technologieentwicklungs-

für den Wirtschaftsstandort Tirol soll unser

steuerzahlenden Tirolern gegenüber nicht

tätigkeit der kleinstrukturierten Tiroler Wirt-

Land zukünftig auch als Standort für erfolg-

zu rechtfertigen.

22

eco.nova


promotion

Mobiles Bezahlen im Vormarsch Blue Code überzeugt durch Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit! die Anforderungen der Kunden und auf deren Verhalten, Bankdienstleistungen zu nutzen. Neue Geschäftsmodelle von Großkonzernen wie Amazon oder PayPal wollen mit Diversifizierungsmodellen und neuen Produkten und Services für Finanzdienstleistungen punkten. Die technologische Entwicklung erlaubt es uns zunehmend, unsere Mobilität auszuleben und unabhängiger zu sein. Der Hypo Tirol Bank war es ein großes Anliegen, Lösungen zu finden, um Zahlungen mit Smartphones zu ermöglichen. Dabei waren zwei Aspekte wesentlich: die Sicherheit und Einfachheit der Lösung. Mit den Experten der Hypo Tirol Bank und Dr. Michael Suitner von Secure Payment Technologies GmbH in Innsbruck wurde 2011 das Konzept für mobiles Bezahlen entwickelt – die Blue-Code-App. Blue Code ist eine hochsichere, speziell für Smartphones entwickelte Bezahltechnologie, die für jeden Bezahlvorgang einen neuen, individuellen und einzigartigen Barcode, den sogenannten „Blue Code“, zur Verfügung stellt. Dabei werden in der App keine Daten abgespeichert und im Zahlungskreislauf kei-

V

ne vertraulichen Daten des Benutzers übertragen. Laufende Prüfungsverfahren stellen sicher, dass kein unberechtigter Zugriff auf die Blue-Code-App erfolgt. or Jahren hat sich

setzt und dabei erkannt, dass die „Digitale

Blue Code ist mittlerweile im deutschspra-

die Hypo Tirol

Evolution“ das Bankenwesen signifikant ver-

chigen Raum der Marktführer für sicheres

Bank bereits mit

ändern wird. Bereits heute besuchen knapp

mobiles Bezahlen und konnte durch seine

der Zukunft des

über 20 Prozent der Website-User die Hypo

einfache und intuitive Benutzerfreundlich-

Zahlungsverkehrs

Tirol Bank von mobilen Endgeräten aus. Das

keit bei Kunden und in der Fachszene über-

auseinanderge-

digitale Zeitalter hat spürbaren Einfluss auf

zeugen.

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eco.innovativ

Innovationsschmied Zufallen ist gut. Planen ist besser. Der Beginn: ein Bekenntnis. Die Basis: Strukturen. Hilfreich: ein wenig Mut.

U

niv.-Prof. Dr. Johann Füller kümmert sich um Innovation: An der Universität Innsbruck lehrt er, mit

seinem Unternehmen schmiedet er sie. Im Ge-

spräch erklärt Mr. Innovation, wie man gezielt innoviert, und hat auch ein paar Ideen zu Tirol.

ECO.NOVA: Haben wir in Tirol eine Grün-

„NUR ETWAS NEUES ZU MACHEN, DAMIT ES NEU IST, BRINGT NICHTS. ETWAS MUSS SCHON BESSER, EINFACHER ODER WERTVOLLER WERDEN.“ Dr. Johann Füller

dungskultur im Sinne eines Entrepreneurship?

JOHANN FÜLLER: Die Gründungskultur in Tirol ist sicherlich ausbaufähig: Uniabsolventen gehen derzeit lieber in etablierte

gestellt; das macht erfinderisch. Die Rah-

andere Gesellschaftsbereiche könnten mehr

Unternehmen als ein Start-up aufzubauen.

menbedingungen fürs Gründen sind aber

beitragen.

Unsere Gründungsrate ist niedriger als etwa

noch nicht ganz ideal: Wir haben zu viel Bü-

jene in Oberösterreich oder Wien.

rokratie, zu wenig Innovationskurse, Events

Was müsste die Politik besser machen?

und damit keine verankerte Gründerkultur.

Rahmenbedingungen herstellen, Visionen

Sind die Tiroler demnach

aufbauen und sich klar zu Innovation oder

nicht innovativ genug?

Tut die Politik in Tirol genug

zum Unternehmertum bekennen: Innovatio-

Ich würde sagen ausreichend innovativ.

für ein Innovationsmilieu?

nen müssten noch mehr auf die Agenda der

Grundsätzlich sind sie seit jeher sehr umtrie-

Zu viel kann man dafür nie tun. Es wäre

Politik. Steuerliche Anreize für Investitionen

big: Fern der Hauptstadt und in den abge-

jedoch nicht nur die Politik gefragt; auch

in Start-ups wären hilfreich. Leider ist die Fi-

legenen Tälern waren sie oft auf sich selber

Funktionäre, Akteure der Wirtschaft und

nanzquelle Tirols dafür eher ausgetrocknet.

24

eco.nova


eco.innovativ

Was ist mit Rahmenbedingungen gemeint?

4. Prototypen entwickeln und testen

Im Idealfall schon, jedenfalls sollen sie etwas

Gerade den Jungen sollte das Unterneh-

5. Lösungen erstellen und vermarkten

besser machen. So lange es ungelöste Proble-

mertum schmackhaft gemacht werden: Die

me gibt, wird es Innovationen geben.

Option der Selbstverwirklichung durch ein

Welche Akteure braucht es

Unternehmen wird von vielen nicht als Op-

beim Innovationsprozess?

Liegt es daran, dass Tirol nicht das

tion erkannt. Bürokratische Hürden machen

Innerhalb einer Organisation spielen Ferti-

Aushängeschild für Innovationen ist?

es nicht einfacher. Was fehlt, ist eine Szene,

gung und Entwicklung, Marketing, Manage-

Grundlegende Probleme hat das Land jeden-

in der sich Gründungsinteressierte treffen,

ment, Vertrieb, Produktion und Einkauf

falls nicht, Flüchtlingskrise und Klimawan-

Erfahrungen austauschen und Spaß haben.

wichtige Rollen. Außerhalb sind es Kunden,

del ausgenommen. Diese gilt es, auf einer

Diesen Lifestyle gibt es in Berlin mehr als

Universitäten, Lieferanten, Berater, Agen-

höheren Ebene zu lösen als auf der Landes-

in Innsbruck, wäre jedoch notwendig, um

turen, Vertriebspartner, Start-ups, Grün-

ebene. Dennoch haben es die Tiroler immer

Entrepreneurship massentauglich zu ma-

der, Studenten, Tüftler ... Anders gesagt, es

wieder geschafft, Innovationen hervorzu-

chen.

braucht geeignete Werkezuge, Methoden

bringen.

und das richtige Team in entsprechender BeGibt es so etwas wie Best-Practice-Beispie-

setzung: Für ein neues Design brauche ich

Die wären?

le für Innovationen?

beispielsweise einen Designer und keinen In-

Der Tourismus ist das Aushängeschild der

Ohne Markt- und Kundenbedürfnisse zu

genieur oder Koch. Je nach Innovationshö-

Tiroler Wirtschaft. Kristall- und Glastechnik

kennen, geht fast nichts. Zwar ist Kreativi-

he kommen entsprechende Strukturen dazu;

sind ebenfalls im Ausland bekannt. Auch in

tät hilfreich, die Umsetzung erfordert jedoch

mal höherer, mal niederer Strukturgrad. Zu-

Sachen Holz-, Medizin- und Alpintechnik ist

höchst strategisches Handeln: Richtig los

letzt braucht es offene Kommunikation und

Tirol führend. Erwähnenswert ist außerdem

geht es erst, wenn ein kommerzialisierbares

Change-Management, weil Innovationen

die Lebensmittelindustrie, die auf Regionali-

Produkt existiert, das gekonnt vermarktet

Veränderungen bringen, die kommuniziert

tät und Bio setzt.

werden kann. Davor müssen Risiken kalku-

werden müssen. Abgesehen davon: Sind Innovationen im-

liert werden, die klein gehalten werden können, wenn Kunden bzw. Anwender in den In-

Der Innovationsprozess ist also nicht linear?

mer besser? Oder ist die Bewahrung von

novationsprozess eingebunden werden. Man

Das ist ein Irrglaube. Bei radikalen Innova-

Altem und Bewährtem auch mal ganz gut?

macht damit Betroffene zu Beteiligten, nen-

tionen werden die Phasen mehrmals durch-

Nur etwas Neues zu machen, damit es neu

nen wir es Demokratie oder Partizipation.

laufen. Das ist manchmal mühsam, aber es

ist, bringt nichts. Etwas muss schon besser,

Natürlich braucht es auch Geld: Crowdsour-

wirkt.

einfacher oder wertvoller werden. Ich persönlich bin manchmal froh drum, dass man-

cing oder Crowdfunding sind dabei hilfreich. Sind Innovationen demnach

che Dinge super funktionieren und ich keine

Welche Strukturen braucht ein Betrieb,

keine Zufallsprozesse?

Innovationen benötige, um ein Problem zu

um Innovationen zu fördern?

Innovationen sind komplex, aber einfach

lösen. Bewährtes und Innovation vertragen

Zuerst müssen Innovationen auf die Agenda

zu steuern, wenn man sie systematisch und

sich gut und gehen sogar miteinander ein-

des Topmanagements. Alle Beteiligten müs-

dennoch flexibel angeht. Dennoch helfen

her: Hat man eine gute Lösung innoviert, so

sen gewillt sein, Barrieren bei Innovationen

beste Prozesse und Strukturen nicht, wenn

hat diese dauerhaft Bestand.

zu überwinden. Das ist nicht immer leicht.

keiner innovativ ist. Auch die besten Ideen

So viel zur Grundhaltung. Dann braucht es

bleiben nur Ideen, wenn diese wild wuchern

eine Innovationsstrategie, schlankes und ef-

und nicht kanalisiert werden. Manchmal

fektives Innovationsmanagement, kurze Ent-

passieren Innovationen zufällig, sind aber

scheidungswege, effiziente Prozesse, Entwick-

auch planbar.

lungs-Labs und die Öffnung nach außen. Inwiefern ist Gründen mit Innovationen Die Unternehmenskultur

verbunden? Sind Gründer immer

kann also entscheidend sein?

Innovative?

Definitiv! Neue Ideen müssen zugelassen,

Gründer erkennen oder definieren meist ei-

Mitarbeiter sollten dazu ermutigt werden.

ne vielversprechende Chance. Neben dem

Das heißt nicht, dass jeder machen kann,

Erkennen der Chancen muss diese bis zum

was er will, sondern Empowerment: Extra-

Erfolg geduldig und einer strategischen Pla-

meilen neben dem Tagesgeschäft sollen be-

nung folgend umgesetzt werden. Ob diese

lohnt werden. Gleichzeitig dürfen jene nicht

innovativ ist, ist zunächst nebensächlich.

bestraft werden, die das nicht tun.

Idealerweise gibt es ein Gründerteam, das Innovationen entwickelt und diese gekonnt

Welche Phasen werden bei einem

umsetzt. Daher sind Gründungen oft mit In-

Innovationsprozess durchgemacht?

novationen verbunden: Sie entstehen näm-

1. Identifizieren des Kundenbedürfnisses

lich aus einem Motiv heraus, etwas zu entwi-

2. Erste Ideen entwickeln: Wie gehe ich das

ckeln, das einen sinnvollen Mehrwert hat.

Problem an? 3. Ideen verfeinern und in Form von Konzepten verdichten

Helfen Innovationen immer, ein Problem zu lösen?

ZUR PERSON:

Univ.-Prof. Dr. Johann Füller leitet das Institut für Innovation und Entrepreneurship an der Universität Innsbruck. Jedes Jahr entwickelt er mit seinen Studenten Geschäftsideen und setzt diese auch um: Viele seiner Absolventen haben bereits ein Unternehmen gegründet. Füller ist der Gründer und Vorstand der HYVE AG, eine der führenden Innovationsschmieden im deutschsprachigen Raum mit über 80 Mitarbeitern. Mit HYVE entwickelt er über 100 Innovationsprojekte pro Jahr. Darunter mit Med-El, Swarovski oder Tyrolit.

KONTAKT:

Univ.-Prof. Dr. Johann Füller Innovation and Entrepreneurship Universitätsstraße 15, 6020 Innsbruck johann.fueller@uibk.ac.at

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eco.innovativ

Die Idee in der Schublade Ohne Innovationen kann heute kaum mehr ein Unternehmen längerfristig am Markt bestehen. Gerade Europa mit seinen hochqualifizierten Arbeitskräften ist unter dem Druck, ständig zu innovieren, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Doch ist jede Idee oder Erfindung eine Innovation? Was zeichnet innovative Unternehmen aus? Wie bringen etablierte Unternehmen zündende Ideen auf den Markt? Und wie kann Innovation in etablierten Unternehmen gefördert werden? // FOTOS: TOM BAUSE

26

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E

eco.innovativ

ine Erfindung oder Idee ist erst dann eine Innovation, wenn diese auch in neue Produkte, Dienstleistungen oder Verfahren umgesetzt

wird und dann auch tatsächlich eine erfolgrei-

che Anwendung am Markt findet. „Innovation ist eine Grundvoraussetzung für Unternehmen, um sich am Markt zu behaupten und zu wachsen“, ist Dr. Florian Becke, Geschäftsführer des CAST Gründungszentrums, in Innsbruck überzeugt. „Meinem Gefühl nach schlummern in Tiroler Unternehmen viele gute Ideen, die irgendwo in Schubladen verkümmern“, so Dipl.-Kfm. univ. Karin Steiner, Hochschullehrerin für Unternehmensführung, Entrepreneurship & Controlling sowie stellvertrende Studiengangsleiterin Unternehmensführung an der FH Kufstein: „Wir möchten uns mit Veranstaltungen und Lehrgängen bewusst an etablierte Unternehmen richten, denn sie haben gegenüber den jungen wilden Neugründern den Vorteil, über eine ausreichende Kenntnis des Marktes wie auch der Technik zu verfügen.“

Etabliertes braucht Neues

„EINE EIGENE INNOVATIONSABTEILUNG ALLEIN IST MEINER MEINUNG NACH KEIN GARANT FÜR INNOVATIVE ENTWICKLUNGEN, INNOVATIONSMANAGEMENT MUSS MEHR ALS EINE ART GENETISCHER CODE IM UNTERNEHMEN IMPLEMENTIERT SEIN.“ Mag. Christoph Feichtenschlager, JDI Industrial Innovation Management Das Unternehmen hat sich auf die Umsetzung von innovativem Potential in Unternehmen spezialisiert und wirkt auch im Netzwerk des I.E.C.T. Hermann Hauser mit.

„Größere Unternehmen brauchen zunehmend Start-ups, um Innovationen in ihrem Unternehmen zu integrieren. Neue Technologien

ten Leute“, ist Karin Steiner überzeugt. „Man

oder Produkte, die sich erfolgreich selbständig

muss die Innovation aus dem Druck des ei-

Innovationsmanagement im Unternehmen

entwickeln konnten, werden durch Beteiligun-

genen Kerngeschäfts nehmen. Ein strategi-

„Innovation darf nicht nur eine Abteilung,

gen an innovativen, zum eigenen Geschäfts-

scher Ansatz dabei ist, Neues vom Bestehen-

sondern muss jeden im Unternehmen inter-

modell passenden Start-ups zugekauft“, sagt

den zu trennen und die neue Technik sich

essieren“, erläutert Feichtenschlager. „Es muss

Mag. Christoph Feichtenschlager von JDI In-

selbstständig nach ihren eigenen Regeln ent-

im Unternehmen selbstverständlich sein,

dustrial Innovation Management und erklärt

wickeln zu lassen. Ein anderer Ansatz wäre,

dass Mitarbeiter mit Ideen und Vorschlägen

weiter: „Beachten sollte man, dass wir bei In-

die Innovation zum Geschäftsmodell zu ma-

auch gehört werden, dass Neues erwünscht

novationen nur von Entwicklungen reden, die

chen, bei dem die Innovation im Unterneh-

ist. Dabei reicht es nicht, ein paar Postkästen

im Markt eine verändernde Wirkung haben.

men bleibt, wie es zum Beispiel bei 3M der

für Ideen zu postieren, es muss auch die Man-

Erfindungen, die einen bestehenden Prozess

Fall ist“, findet auch Feichtenschlager. „Dies

power vorhanden sein, die Ideen zu bewerten,

oder ein bestehendes Produkt betreffen, zäh-

ist aber der schwierigere Weg.“

Rückmeldungen zu geben und gute Ideen zu

len wir im Normalfall nicht dazu. Wenn eine

Und DI Günter Höfert, Geschäftsführer von

honorieren mit bestimmten Belohnungssys-

Innovation die übliche Technologie, die Markt-

Sistro und der neuen Ausgründung VonErl,

temen oder Auszeichnungen“, so der Manage-

regeln oder die Basis eines Unternehmens

rät: „Es muss sich jeder Unternehmer selbst

mentberater weiter. „Das wichtigste aber ist,

erschüttert, nennen wir sie eine ‚disrupti-

überlegen, wie lange er das Risiko einer Inno-

dass die Projektmitarbeiter auch bei nicht er-

ve Innovation’: Der bisherige Weg wird nicht

vation im eigenen Unternehmen mitträgt.“

folgreichen Projekten für ihr Engagement ge-

weitergegangen und ein neuer Weg einge-

Aber nicht nur das Risiko gilt es abzuwägen:

fördert werden. Nur so wird man innovatives

schlagen. Eine disruptive Innovation stellt ei-

Ein wesentlicher Aspekt ist auch, ob die in-

Verhalten implementieren. Man hat wertvolle

nen kompletten Schnitt in der Entwicklungs-

novative Idee überhaupt in das eigene Ge-

Erfahrung gesammelt, die im Stammunter-

geschichte eines Unternehmens dar.“

schäftsfeld passt. Es gibt also vereinfacht ge-

nehmen sehr hilfreich sein kann.“

sagt zwei Möglichkeiten, mit herausragenden

Grundsätzlich kann so ein genetischer Code

Ideen in einem Unternehmen umzugehen:

auch nur in denjenigen Unternehmen ver-

Entweder man trennt die Entwicklungsarbeit

breitet werden, bei denen die Wertschätzung

„Eine revolutionäre Idee kann nur nach ih-

der Innovation vom Kerngeschäft und führt

für die Mitarbeiter hoch ist und das Manage-

ren eigenen Regeln wachsen und stellt völlig

diese in einer Ausgründung, einem sogenann-

ment von einem funktionierenden Innovati-

neue Herausforderungen an das Unterneh-

ten Spin-off, weiter oder man stellt für die

onsmanagement überzeugt ist.

men. Innovationen können nicht einfach so

Innovation das komplette Unternehmen auf

nebenbei im Unternehmen entstehen, sie

den Kopf, wenn es die wirtschaftliche Situati-

Zündende Idee – und dann?

brauchen Freiraum und vor allem die bes-

on des Unternehmens so erfordert.

Ein funktionierendes Innovationsmanage-

Innovation passiert nicht nebenbei

eco.nova

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eco.innovativ

Aus der Innovationsabteilung von Sistro kam eine Idee, die gar nicht im Fokus stand: eine E-Zigarette. VON ERL wurde schließlich als Spin-off gegründet.

ment beinhaltet natürlich auch ein Bewertungssystem: Passt die Idee zum Kerngeschäft? Wie weit ist der Reifegrad der Entwicklung? Wie hoch ist die strategische Bedeutung für das Kerngeschäft und den Markt? Reichen die eigenen Mittel aus, um die Entwicklung selbst auszufinanzieren? Für die Beantwortung dieser Fragen und Erarbeitung des Konzeptes bieten externe Fachkräfte Unterstützung. Feichtenschlager: „Wichtig ist auch die Frage nach der Verwertbarkeit, falls eine (halb)entwickelte Entwicklung nicht zum Geschäft passt. Was passiert mit einem (Zwischen)ergebnis, das für das Unternehmen selbst nicht nutzbar ist?“ Ein wesentliches Instrument ist ein Spin-off-Management mit unterschiedlichsten Möglichkeiten wie Management-Buy-out der Abteilung, das Schnüren eines Lizenzpaketes oder der Verkauf der Innovation selbst bzw. der Abteilung. Dies erfordert zwar Ressourcen, ist aber besser, als „versunkene“ Kosten sofort zu akzeptieren. Je höher die strategische Bedeutung der Innovation für das Ausgangsunternehmen ist, desto mehr kann man über Beteiligungen nachdenken, also das ausgegründete Unternehmen mit eigener Mannschaft, aber im Eigentum oder Miteigentum des Mutterunternehmens zu halten. Last, but not least ist es natürlich auch denkbar, die Innovation mit einer eigenen Vertriebsstruktur und einer eigenen Mannschaft in einem Joint Venture voranzutreiben. Bei guter Entwicklung kann die Ausgründung DI Günter Höfert, Geschäftsführer der Sistro Präzisionsmechanik GmbH und VON ERL GmbH

unter Umständen ein paar Jahre später wieder als Spin-in ins Kerngeschäft integriert werden. „Seed- und Start-up-Agenturen (Inkubatoren, Acceleratoren) wie das I.E.C.T. und JDI übernehmen professionell die Entwicklung von Spin-off- und Start-up-Unternehmen und geben sie an die passendsten Unternehmen zu einem späteren Zeitpunkt als Spin-in weiter“, erklärt Feichtenschlager aus der Praxis.

Aus der Praxis Die Wege, wie man mit innovativen Ideen im Unternehmen umgehen kann, sind vielfältig. Ein Best-Practice-Beispiel, wie eine innovative Ausgründung umgesetzt werden kann, ist die VON ERL. GmbH, ein Spin-off der Sistro Präzisionsmechanik GmbH. Geschäftsführer beider Unternehmen ist Dipl.-Ing. Günter Höfert. „Wir haben in unserem Stammunternehmen Sistro Anfang 2013 aus zwei Gründen eine Innovationsabteilung gegründet: Einerseits, um für uns selbst Produkte zu entwickeln, und andererseits, um uns als Ansprechpartner für Ideengeber von außen zu etablieren. Natürlich nicht ganz ohne Eigennutz, denn die eine oder andere Innovation

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ECO.MMENTAR kann dann unter Umständen mal in unseren Werkstätten gefertigt werden.“

Von Tirol in die Welt

Gezündet hat aber eine Idee, die überhaupt nicht im Fokus stand: Ein Mitarbeiter hatte die Idee der Erlkönigin, einer hochqualitativen E-Zigarette. „Nach einer Marktanalyse haben wir festgestellt, dass der E-ZigarettenMarkt sehr interessant ist, mit Steigerungsraten von 30 Prozent im Jahr. Und so gingen wir Mitte 2014 mit der Erlkönigin vorrangig in den USA auf den Markt. Der große Erfolg ermutigte uns, mit unserem Angebot mehr in die Breite zu gehen. Und so sind die VON ERL-Produkte seit Anfang 2015 auch hierzulande auf dem Markt. Obwohl wir erst seit

Dipl.-Inform. Christoph Holz, Gründer und Inhaber von holzweg e-commerce solutions und Gründer von visalyze, ist für Marktforschungszwecke bis ins Silicon Valley gegangen

zehn Monaten auf dem österreichischen Markt sind, sind wir bereits Marktführer und

führung. Sistro ist mit der Präzisionstech-

E

nik ein B2B-Unternehmen, VON ERL ein

mit visalyze ein eigenes Unternehmen gegründet. Ich habe mich zu diesem Zweck auf

Endkundenprodukt: „Wir müssen vollkom-

Wanderschaft begeben, bin für einige Monate ins Silicon Valley gegangen, um einen

men neue Vertriebsstrukturen aufbauen,

neuen Wirtschaftsraum und seine Gesetze kennenzulernen – einerseits um auszulo-

eine Marke kreieren, Marketingaktivitäten

ten, wie tragfähig unser Geschäftsmodell ist, und andererseits, um jene Geschäftsprak-

wie Werbung, Messen und POS-Aktivitäten

tiken zu verstehen, wenn das Unternehmen selbst zum Produkt wird. Denn es wird

umsetzen. Das war und ist für uns eine sehr

auch in unseren Breiten zunehmend wichtiger, auf einen Wiederverkaufswert des Un-

große Herausforderung. Dazu braucht es ein

ternehmens zu achten: Meiner Meinung nach hat das Modell der generationsübergrei-

vollkommen anderes Team als in unserem

fenden Firmenübergabe ausgedient und funktioniert nur mehr in seltenen Fällen.

bisherigen Tätigkeitsfeld. Darum war für uns

Für unsere Entwicklungsarbeit haben wir Förderungen vom CAST, vom aws und FFG

die Ausgründung der richtige Weg, so trägt

erhalten, wobei ich dem CAST ein besonderes Lob für deren unglaublichen Einsatz

jedes Unternehmen sein eigenes Geschäfts-

aussprechen möchte. Derzeit sind wir in intensiven Verhandlungen mit Investoren.

risiko. Bei Innovationen solcher Tragwei-

Europäische Risikokapitalgeber investieren nur, wenn es kein Risiko gibt. Investoren

te sollte sich jeder Unternehmer rechtzeitig

aus den USA knüpfen die Bedingung daran, in die USA auszuwandern. Da ich aber

überlegen, wie lange er das Risiko einer inno-

den Unternehmenssitz wenn möglich in Tirol halten möchte, arbeiten wir noch an

vativen Entwicklung im angestammten Un-

anderen Optionen.

in nahezu jeder Trafik gelistet“, erzählt Höfert. Die Innovation hat einen völlig neuen Markt aufgetan, eine völlig andere Unternehmens-

s gibt so viele Ideen in der Schublade, die dort verkümmern. Eine revolutionäre Idee ist anfangs für das Stammunternehmen schlecht, da man zunächst sehr viel investieren muss: Zeit, Geld und Know-how. Aus meiner Sicht kann

eine gute Idee in einem etablierten Unternehmen schwer wachsen, darum haben wir

ternehmen mittragen will.“

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eco.innovativ

Ausgezeichnet

Rektor Tilmann Märk wurde zum UMIT-Ehrensenator ernannt.

F

estlich war die Stimmung beim Ehrungsabend in der Aula der Gesundheitsuniversität UMIT. Galt es doch, die besten Lehrenden der Universität auszuzeichnen, Ehrenzeichen der Universität und zum zweiten Mal in der Geschichte der UMIT Titel und Würde eines Ehrensenators an den Rektor der

Leopold-Franzens-Universität Innsbruck Univ.-Prof. Dr. mult. Tilmann Märk zu verleihen. „Tilmann Märk war stets ein Verfechter der Zusammenarbeit von Leopold-Franzens Universität Innsbruck und UMIT. Eine Zusammenarbeit, die Erfolgsgeschichten hervorgebracht hat, die weit über die Grenzen des Landes Beachtung gefunden haben“, sagte die Rektorin der UMIT Univ.-Prof. Dr. Sabine Schindler im Rahmen des Festabends. Neben Altlandeshauptmann Wendelin Weingartner ist Märk nun der zweite Ehrensenator der Universität des Landes Tirol. bend auch die UMIT-Lehrepreise für herausragende universitäre Lehre an der UMIT an Dr. Janine Meighörner, Dr. David Rester, Mag. Dr. Stefan Dressler und an Mag. Michael Aiglesberger vergeben. Univ.-Prof. Dr. Gottfried Tappeiner von der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und Dr. Gabriele Polanetzky, die Pflegedirektorin des Bezirkskrankenhaus Schwaz wurde wegen ihrer Verdienste um die Universität mit dem UMIT-Ehrenzeichen ausgezeichnet.

© UMIT/Kern

Neben der Verleihung der Ehrensenatorenwürde wurden beim Festa-

UMIT-Aufsichtsratsvorsitzender Dieter Lukesch, Halls Bürgermeisterin Eva Posch und Uni-Innsbruck-Rektor Tilmann Märk genossen einen feierlichen Abend.

Studiendekan Gottfried Tappeiner von der Universität Innsbruck (l.) und die Pflegedirektorin des Bezirkskrankenhauses Schwaz, Gabriele Polantzky, erhielten das UMIT-Ehrenzeichen, UMIT-Dozent Michael Aiglesberger wurde mit dem Lehrepreis ausgezeichnet

Im Rahmen eines Festabends wurde Uni-Innsbruck-Rektor Tilmann Märk (2. v. l.) von UMIT-Rektorin Sabine Schindler (l.) und Vizerektor Philipp Unterholzner (r.) Titel und Würde des Ehrensenators verliehen. Als Laudator fungierte UMIT-Aufsichtsratsvorsitzender Dieter Lukesch (2. v. r.)

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eco.innovativ

UMIT-Rektorin Univ.-Prof. Dr. Sabine Schindler und Vizerektor Philipp Unterholzner, M. Sc.

Zukunftsträchtige Studien Zum Start des 15. akademischen Jahres der Tiroler Universität UMIT konnten Rektorin Univ.-Prof. Dr. Sabine Schindler und Vizerektor Philipp Unterholzner, M. Sc., positive Zahlen und Fakten präsentieren.

I

m Oktober konnten insge-

ten sehr zufrieden oder zufrieden mit der

samt 1.553 Studierende das

fachlichen Kompetenz der Lehrenden. Für 88

Studienjahr 2015/16 in den Be-

Prozent habe sich das Studium an der UMIT

reichen Pflegewissenschaft,

insgesamt gelohnt, 85 Prozent sahen im Stu-

Gesundheitswissenschaften,

dium eine gute Möglichkeit, sich persönlich

Psychologie und Mechatronik

weiterzuentwickeln.

in Angriff nehmen. Davon haben 486 Personen – so viele wie noch nie in der Geschichte

Topforschung

der Universität – ein Studium neu aufge-

Auch im Bereich der Forschung kann die

nommen. Dabei beträgt der Anteil an auslän-

UMIT auf ein erfolgreiches Jahr zurückbli-

dischen Studierenden 27,4 Prozent, 62,3 Pro-

cken. „Insgesamt laufen an der UMIT derzeit

zent der Studierenden sind Frauen.

114 Forschungsprojekte mit einem Gesamt-

Für Rektorin Dr. Sabine Schindler zeigt die

projektvolumen von 6,7 Millionen Euro. Im

Buchungslage bei den Studierenden – im

Studienjahr 2014/15 konnten insgesamt 23

Vergleich zum Vorjahr haben die Anmeldun-

Projekte mit einem Volumen von 1,76 Milli-

gen um 15 Prozent zugenommen – auch

onen neu eingeworben werden“, berichtete

heuer wieder klar, dass die Universität

Schindler.

UMIT Ausbildungen anbietet, die von den

Für Vizerektor Philipp Unterholzner, M. Sc.,

Studierenden als zukunftsträchtig angese-

sind die positiven Zahlen das Ergebnis der

hen werden. „Das zeigt auch die Absolven-

Arbeit eines engagierten und motivierten

tenbefragung, die die UMIT im Frühsommer

Teams an der UMIT. „Insgesamt arbeiten

durchgeführt hat. Für immerhin 96 Prozent

derzeit 170 Personen in Forschung, Lehre

der Studierenden war die inhaltliche Aus-

und Verwaltung, die insgesamt ein Budget

richtung des Studienganges entscheidend

von inzwischen fast 13 Millionen Euro er-

für ein Studium an der UMIT“, sagte Schind-

wirtschaften, 60 Prozent davon aus eigener

ler. Weiters seien 89 Prozent der Absolven-

Kraft“, sagte Unterholzner.

UMIT – EINE MODERNE GESUNDHEITSUNIVERSITÄT

Als moderne Gesundheitsuniversität hat sich die UMIT in Hall in Tirol auf die neuen Berufs- und Forschungsfelder und damit auch auf die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen und der Technik spezialisiert. Mit den Themenschwerpunkten Mechatronik, Medizintechnik, Medizinische und Biomedizinische Informatik, Psychologie, Physiotherapie, Gesundheitswissenschaften, Pflegewissenschaft und Gerontologie, ergänzt durch Universitätslehrgänge, bietet die UMIT ein qualitativ hochwertiges universitäres Bildungs- und Weiterbildungsangebot in jenen Bereichen an, die sich im modernen Gesundheitswesen und in der Technik als von zunehmend größerer Bedeutung erwiesen haben. Die Universität befindet sich zu 100 Prozent im Besitz des Landes Tirol.

UMIT - Private Universität für Ge-

sundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik GmbH Eduard-Wallnöfer-Zentrum 1 A-6060 Hall in Tirol Tel.: 050 8648 3000 lehre@umit.at, www.umit.at

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eco.innovativ

Das Europäische Patent und das neue Einheitspatent Das Europäische Patent bewährt sich schon seit dem Ende der 1970er-Jahre. Zusätzlich soll es nun bald ein Einheitspatent (EU-Patent) samt Einheitspatentgericht geben. Welche Vor- und Nachteile bringt das? se vor, allerdings sind nicht alle Staaten des EPÜ beigetreten und die Erleichterung geht in vielen Staaten nicht so weit, dass nichts mehr zu übersetzen ist, sondern zumindest immer noch einen Teil der Patentschrift, nämlich die Patentansprüche. Außerdem sind beim bisherigen Europäischen Patentsystem die Jahresgebühren in den einzelnen Ländern, die man validiert hat, an die einzelnen nationalen Ämter zu zahlen. Stellt ein Patentinhaber eine Patentverletzung fest, so muss er zur Durchsetzung seiner Rechte in jedem betroffenen Land gesondert auf Patentverletzung klagen. Umgekehrt muss er sich auf Angriffe gegen die Rechtsbeständigkeit des Patents (Nichtigkeitsklagen) in jedem Land gesondert verteidigen.

Nachteile des bisherigen Europäischen Patents Durch die Notwendigkeit der Validierung (Übersetzungen) in den einzelnen Ländern treten je nach Länderauswahl beträchtliche Kosten auf. Auch die Notwendigkeit, Jahres-

V

gebühren an jedes Land abzuführen, kann in Summe eine hohe finanzielle Belastung für den Patentinhaber darstellen. Die Notwendigkeit gesonderter Rechtsdurchsetzung or Schaffung des

soziierungsstaaten (alle farbigen Staaten

im jeweiligen Land und Verteidigung gegen

Europäischen Pa-

in der Europakarte) zu erhalten. Während

Nichtigkeitsklagen bzw. – vom Patentverletzer

tentes war es für

bis zur Erteilung, also im Wesentlichen das

aus gesehen – gesonderten Angriffen auf die

einen Patent-

Prüfungsverfahren auf Neuheit und erfin-

Rechtbeständigkeit mittels Nichtigkeitsklagen

schutz in mehre-

derische Tätigkeit, alles zentral abgewickelt

im jeweiligen Land ist mit hohem finanziellen

ren europäischen

wird, „zerfällt“ das Europäische Patent nach

und administrativen Aufwand verbunden.

Ländern nötig, jeweils nationale Patentan-

der Erteilung in „Teilschutzrechte“ in den ein-

Mit dem Ziel, die Kosten für den Patentinha-

meldungen einzureichen, die dann von den

zelnen Ländern. Deshalb wird das bisherige

ber zu verringern und die Rechtsdurchsetzung

einzelnen Patentämtern geprüft und an-

Europäische Patent auch Europäisches „Bün-

gegen Verletzungen sowie die Klärung der

schließend erteilt wurden. Mit dem Inkraft-

delpatent“ genannt.

Rechtsbeständigkeit zu erleichtern, ist nun das

treten des Europäischen Patentübereinkom-

Im Einzelnen ist es beim bisherigen Europäi-

neue Einheitspatent geschaffen worden.

mens (EPÜ) Ende der 1970er-Jahre wurde

schen Patent nötig, in den Ländern, in denen

ein Europäisches Patent mit einem zentra-

die Sprache von der zentralen Prüfungsspra-

len Prüfungsverfahren vor dem Europäi-

che (Deutsch, Englisch oder Französisch) vor

Das neue Einheitspatent – EU-Patent

schen Patentamt in München (Zweigstellen

dem Europäischen Patentamt in München

An sich ist die Bezeichnung „EU-Patent“ in-

in Den Haag und Berlin) geschaffen. Dieses

verschieden ist, Übersetzungen einzurei-

korrekt, da die in der Europakarte rot mar-

Europäische Patentsystem hat sich massiv

chen (Validierung). Das im Jahr 2008 verab-

kierten Staaten Spanien, Polen und Kroatien

bewährt. Es ist damit möglich, Patentschutz

schiedete Londoner Übereinkommen sieht

(noch) nicht (voll) am Einheitspatent teilneh-

in derzeit 38 Mitgliedstaaten und drei As-

zwar erleichterte Übersetzungserfordernis-

men. Auch in jenen Mitgliedstaaten des EPÜ,

32

eco.nova


eco.innovativ

die nicht der EU angehören (blau markier-

bleibt. Das EU-Patent löst also nicht alle Pro-

te Staaten), kann das EU-Patent keine Wir-

bleme für Europa im geographischen Sinn.

kung entfalten, da prinzipiell nur EU-Staaten (grün und rot) am Einheitspatent teilneh-

Aber auch für jene Staaten, die dem Einheits-

men können. Trotz des Wissens, dass Spani-

patent beigetreten sind, bietet das System

en, Polen und Kroatien (noch) nicht teilneh-

nicht nur Vorteile: Das Einheitspatentge-

men, kann man aber abgekürzt zum neuen

richt hat seine Zentralkammer unter ande-

Einheitspatent auch EU-Patent sagen, zumal

rem auch in Paris und London, was für ös-

einem späteren Beitritt dieser Länder nichts

terreichische Anmelder schon ziemlich weit

im Wege steht.

entfernt ist. Auch ist die Tatsache, dass eine

Das Prüfungs- und Erteilungsverfahren des

Verletzung von Patenten nur zentral verfolgt

neuen EU-Patentes wird nach wie vor wie

werden kann und das Patent nur zentral

beim bisherigen Europäischen „Bündelpa-

verteidigt werden kann, nicht nur von Vor-

tent“ (EPÜ) vom Europäischen Patentamt in

teil. Sowohl in materiellrechtlicher als auch

München/Den Haag durchgeführt. Auch das

in kostenmäßiger Hinsicht hat man bisher

anschließende Einspruchsverfahren bleibt

taktisch das oder die Länder ausgewählt, in

wie bisher.

dem geklagt wird („Forum Shopping“). Oft

Neu ist, dass man nach der Erteilung anstel-

hat es gereicht, wenn man in einem Land ge-

le der bisherigen Validierung in einzelnen

wonnen hat, um einen Gegner in die Knie zu

Staaten jetzt eine „zentrale Validierung“ vor-

zwingen. Wenn das Patent angegriffen wur-

nimmt, indem man das neue Einheitspatent

de, hat man die Chance gehabt, das Patent

als Ganzes „ankreuzt“ und damit gesamtheit-

in dem einen oder anderen Land zu vertei-

lich in allen (grünen) Staaten einen Schutz

digen, auch wenn es in einem anderen Land

erzielt. Bei den nicht teilnehmenden (roten)

für nichtig erklärt worden ist. Bildlich ge-

Staaten Spanien, Polen und Kroatien und

sprochen hat man bisher ländermäßig „mit

den (blauen) Nicht-EU-Staaten muss man

Schrotkugeln“ schießen können und sich

nach wie vor gesonderte Validierungen vor-

auch einzeln verteidigen können. Jetzt ist es

nehmen. Für diese Staaten bleibt das bisherige

mehr eine „Hopp-oder-Tropp-Kanonenku-

Europäische Patent bestehen.

gel“. Entweder man gewinnt alles oder ver-

Das neue Einheitspatentgericht

Was die Kostenreduktion bei den Übersetzungen und bei den Patentjahresgebühren

dann, wenn auch ein neues Einheitspatent-

betrifft, so ist diese grundsätzlich begrü-

gericht institutionalisiert wird. Das Einheits-

ßenswert. Zuvor kann man einwenden, dass

patentgericht, dessen Zentralkammer in

schon bisher kaum Anmelder (auch nicht

Paris, London und München sitzt und das

Weltkonzerne) in allen 28 EU-Staaten vali-

verschiedene Lokalkammern (z. B. für Öster-

diert haben und mit einer selektiven Län-

reich in Wien) und auch Regionalkammern

derauswahl man also schon bisher die Va-

umfasst, soll für das neue EU-Patent das

lidierungs- und Jahresgebührenkosten in

einzige Gericht sein, das für Rechtsdurchset-

Schranken halten konnte. Vor diesem Hin-

zung und Nichtigkeitsklagen von und gegen

tergrund ist derzeit geplant, die Jahresge-

EU-Patente zuständig ist. Das Einheitspa-

bühren für das Einheitspatent im Bereich

tentgericht entscheidet zentral für alle (grü-

der Summe der Jahresgebühren der vier pa-

nen) EU-Staaten gemeinsam.

tentmäßig größten Länder (True Top 4 Level)

Dr. Paul Torggler

anzusiedeln. Angesichts des geografischen Schutzumfangs für ein EU-Patent wäre diese Gebührenhöhe sehr inhaberfreundlich.

der Tatsache, dass einige EU-Länder (Spani-

Inkrafttreten des neuen Einheitspatents

en, Polen, Kroatien) nicht (voll) teilnehmen,

Für das Inkrafttreten des neuen Einheits-

gibt es auch Nicht-EU-Staaten, die prinzipiell

patents müssen 13 Staaten ratifizieren, dar-

nicht dem Einheitspatent beitreten können.

unter zwingend Frankreich, Großbritanni-

Das bedeutet, dass das Europäische „Bün-

en und Deutschland. Großbritannien und

delpatent“ für diese Staaten samt den damit

Deutschland haben jedenfalls noch nicht

verbundenen Nachteilen der Kosten und der

ratifiziert. Nach Meinung des Autors wird es

Rechtsdurchsetzung bzw. Verteidigung in

wohl noch bis 2017 dauern, bis das EU-Patent

den einzelnen Ländern jedenfalls bestehen

in Kraft tritt.

Jedenfalls nicht nur Vorteile: Abgesehen von

Die Einführung des Einheitspatentes und Einheitspatentgerichtes ist grundsätzlich begrüßenswert. Das neue System bringt nicht nur Vorteile, weshalb es auf eine kluge Beratung durch einen Patentanwalt (oder durch einen anderen nach § 77 PatG zugelassenen Parteienvertreter) ankommt. Der Autor und andere österreichische Patentanwälte sind nicht nur österreichische, sondern auch Europäische Patentanwälte, die schon bisher für Europäische Patente (EPÜ) vor dem Europäischen Patentamt in München und jetzt neu auch beim Einheitspatent vertretungsbefugt sind. Es besteht also – entgegen einem weitverbreiteten Irrglauben – keine Notwendigkeit für Europäische Patente (ob alt oder neu) ausländische Patentanwälte zu nehmen.

liert alles. Das kann ein Nachteil sein.

Das neue Einheitspatent funktioniert nur

Was bringt das neue Einheitspatent und Einheitspatentgericht?

FAZIT

DR. PAUL TORGGLER

Österreichische und Europäische Patentanwälte Torggler & Hofinger Wilhelm-Greil-Straße 16, 6020 Innsbruck Tel.: 0512/58 34 02 patent@tirol.com www.patentattorney.at

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eco.innovativ

Marke mit Wert

Das International Accounting Standards Board (IASB) hat am 12.05.2014 eine „Klarstellung akzeptabler Abschreibungsmethoden (Änderungen an IAS 16 und IAS 38)“ herausgegeben, die nun für die kommenden Berichtsjahre ab 01.01.2016 in Kraft treten. Mit diesen Änderungen werden weitere Leitlinien dazu zur Verfügung gestellt, welche Methoden insbesondere für die Abschreibung von immateriellen Vermögenswerten wie etwa Marken verwendet werden können.

D

ie Vorschriften in

stände gibt, unter denen diese Annahme wi-

Verbrauch des wirtschaftlichen Nutzens

IAS 38 haben eine

derlegt werden kann:

stark korrelieren (der Verbrauch des immate-

widerlegbare An-

1. Der immaterielle Vermögenswert wird in

riellen Vermögenswerts ist direkt mit den Er-

nahme integriert,

Bezug zu Erlösen ausgedrückt (der bestim-

lösen verknüpft, die aus der Verwendung des

dass eine erlösba-

mende begrenzende Faktor, der den immate-

Vermögenswerts entstehen).

sierte Abschrei-

riellen Vermögenswert ausmacht, ist das Er-

Dies soll ein Anlass sein, ein kurzes Augen-

bungsmethode nicht sachgerecht ist. Das

reichen einer Erlösschwelle); und

merk auf die monetäre Bewertung imma-

IASB sieht jedoch vor, dass es folgende Um-

2. es ist nachzuweisen, dass Erlöse und der

terieller Vermögenswerte, insbesondere

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eco.innovativ

von Marken, zu legen. Immerhin führte ein ständig wachsender Wettbewerb schon seit einigen Jahren dazu, dass die Bewertung im-

ÜBERSICHT

Der Bewertungsprozess wird mittlerweile seit 2011 bevorzugt und allgemein anerkannt auf Basis der in der ÖNORM A 6800 festgelegten Standards durchgeführt und beinhaltet die folgenden Schritte: 1. Erhebung des Bewertungsanlasses (z.B. ein Verkauf, Kapitalbeschaffung, Besicherung, Steuerplanung und Erfüllung von Abgabepflichten (compliance), Bilanzierung, Lizenzierung u.v.a.) 2. Identifikation des Bewertungsgegenstandes (Erhebung der einzelnen Marken) 3. Erhebung der Bewertungsgrundlagen, nämlich der • (marken-)rechtlichen, • verhaltenswissenschaftlichen, • marktbezogenen und finanziellen Aspekte. 4. Bewertung: a) qualitative Bewertung rechtlicher, verhaltenswissenschaftlicher, marktbezogener und finanzieller Aspekte b) quantitative Bewertung: • Auswahl des Wertkonzepts, • marktbezogene und finanzielle Annahmen für die quantitative Analyse, • monetäre Bewertung. Bei der Durchführung einer monetären Markenbewertung sind rechtliche, verhaltenswissenschaftliche, marktbezogene und finanzielle Parameter zu berücksichtigen; die genannten Parameter sind Teil der Gesamtbeurteilung. Generell muss der monetäre Wert anhand von Markenerträgen unter Bezugnahme der Einnahmen, Gewinne und/ oder Kostenersparnisse ermittelt werden. Markenrechtliche Aspekte: Folgende markenrechtliche Kernelemente müssen identifiziert werden: • Schutzrechte der Marke (basierend auf nationalem, internationalem oder gemeinschaftsrechtlichem oder privatrechtlichem Schutz bzw. Rechtsprechungsgrundsätzen und Übung im kaufmännischen Bereich), • Inhaberschaft an obenstehenden Rechten (z.B. kein bösgläubiger Erwerb, keine Agentenmarke), • Bestand (droht z.B. wegen Nichtbenutzung (Teil-)Löschung, Verwirkung durch Duldung), • Schutzumfang (nach Schutzbereich, Unterscheidungskraft und Rechtsausübung).

materieller Werte für Unternehmen immer wichtiger wurde. Unter anderem hat auch die Bewertung von Marken wesentlich an Bedeutung gewonnen. Bis Ende 2010 war eine objektivierbare Bewertung bzw Bilanzierung oder Vergleichbarkeit immaterieller Unternehmenswerte nahezu unmöglich. Unterschiedlichste Bewertungsmodelle stellten oft entweder nur die verhaltensorientierte oder technologische Bewertung in den Vordergrund oder sie berücksichtigten nur finanzgeschäftliche Aspekte. Aus diesem Bedarf heraus wurden die beiden ÖNORMEN A 6801 über ein „Verfahren zur Patentbewertung“ und A 6800 zur „Bewertung des immateriellen Vermögensgegenstands ‚Marke’“ (in Deutschland die DIN 77100 zur Patentbewertung und international die ISO 10668 zur Markenbewertung) entwickelt, die seit 2011 eine einheitliche, vergleichbare und ganzheitliche Bewertung ermöglichen. Diese Normen bieten einen verlässlichen Rahmen für fachgerechte Bewertungen. Es ist kein Geheimnis, dass intellektuelles Kapital ein oft ganz entscheidender Wirtschaftsfaktor für Unternehmen ist. Ständig arbeiten Kapitalmarktexperten an erweiterten Bewertungsmodellen, bei denen immaterielle Vermögenswerte stärker als bisher berücksichtigt werden.

Verhaltenswissenschaftliche Aspekte: Um die Markenstärke zu erfassen, werden in der Regel folgende Indikatoren verfolgt: • Bekanntheit, • Reichweite, • Image, • Präferenz, • Zufriedenheit, • Loyalität von Kunden und Stakeholdern zur Marke, • Kaufintensität. Marktbezogene und finanzielle Aspekte: Dafür müssen zumindest folgende Größen geprüft und beurteilt werden: • Marktvolumen, • Wettbewerbssituation, z.B. auch die Dynamik des Marktes, • Marktwachstum, • gegenwärtige Marktstellung, z.B. wertmäßiger Marktanteil und gewichtete Distribution, • Marktanteilsentwicklung, • Internationalität – Anzahl der bedienten Märkte, • Präsenz des Markenproduktes bzw der Markendienstleistung am konkreten oder virtuellen Marktplatz, • Werbe- und Marketingmarktanteil, • Größe der Zielgruppe, ihre Verwendungs- bzw Nutzungsgewohnheiten der Markenprodukte bzw. Markendienstleistungen, • Anteil an Wiederholungskäufen sowie die Wechselbereitschaft zu Mitbewerberangeboten, • die Preiselastizität einer Marke sowie der Anteil an rabattierten Verkäufen und Sonderangeboten als Indikator, wie verlässlich ein Preispremium erzielt werden kann.

Dr. Stefan Warbek

WARBEK RECHTSANWÄLTE ist eine auf die Innovations- und Kreativwirtschaft spezialisierte Rechtsanwaltskanzlei www.warbek.at

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Macht der Masse Crowdinvesting eröffnet attraktive Finanzierungschancen für innovative Geschäftsideen, Start-ups und KMUs. // TEXT: MICHAEL POSSELT

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eco.innovativ

W

enn die

geschaffen, der die Informationspflichten

Euro beziehungsweise maximal das Dop-

Banken

regelt, die bisher ein großer Hemmschuh wa-

pelte des durchschnittlichen monatlichen

nicht

ren, weil die Unternehmen schon ab 250.000

Nettoeinkommens beschränkt. Damit soll

mehr

Euro ein umfangreiches und teures Kapi-

sichergestellt werden, dass ein möglicher To-

wollen

talmarktprospekt erstellen mussten, erklärt

talverlust des eingesetzten Kapitals finanzi-

oder kön-

Pöltner. Die Kosten dafür betragen schnell

ell verkraftbar bleibt.

nen, dann springt eben die Masse ein und fi-

einige zehntausend Euro und haben damit

Das neue Gesetz ist eine solide Basis, auf der

nanziert via Cloud innovative Geschäftside-

viele Crowdfunding-Projekte unrentabel ge-

man aufbauen kann, sind sich die Plattform-

en, Start-ups, aber auch den Bäcker oder die

macht. Diese Grenzen wurden mit dem neu-

anbieter einig. Damit können nun auch grö-

Tischlerei von nebenan. Doch Vorsicht beim

en Gesetz angehoben. Bis 1,5 Millionen Euro

ßere Projekte finanziert werden, was auch

Investieren: Als Geldgeber ist man beim Er-

gelten nun lediglich erweiterte Informati-

etablierten Unternehmen die Chance gibt,

folg, aber auch beim Misserfolg dabei.

onspflichten (bei Projektfinanzierungen bis

sich dieser Finanzierungsform anzunehmen.

Die Idee von Crowdinvesting ist im Prin-

100.000 Euro entfallen auch diese), zwischen

Bei den heimischen KMUs ist Crowdinves-

zip simpel: Viele Anleger unterstützen ein

1,5 und fünf Millionen Euro gilt eine „Pro-

ting allerdings noch nicht wirklich angekom-

Start-up oder ein spezifisches Unterneh-

spektpflicht light“ – erst ab fünf Millionen

men – ebenso wie bei den Investoren. Hier

mensprojekt mit einem zumeist relativ

Euro ist der „volle“ Prospekt Pflicht. Zum

gilt es noch viel Bewusstseinsarbeit zu leis-

kleinen Betrag. Zusammengeführt werden

Schutz für die Anleger wurde die Investiti-

ten. Interessierte können sich schon mal auf

Betriebe und Geldgeber über so genannte

onssumme pro Projekt und Jahr auf 5.000

den heimischen Plattformen einlesen.

Crowdinvesting-Plattformen, auf denen die Geschäftsideen einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden. Für die Anleger ist die Motivation für diese Art der Finanzierung meist auch der Aspekt, in ein Unternehmen oder Produkt zu investieren, an das sie glauben oder das der Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region dient. Unternehmern bieten Crowdfinanzierungen über die Geldbeschaffung hinaus eine weitere interessante Chance: Sie können bestehende Kunden im Rahmen des Crowdinvestings in die Geschäftsentwicklung einbinden, wodurch eine starke Kundenbeziehung entsteht. Seit Gründung der ersten österreichischen Crowdinvesting-Plattform im Jahr 2013 konnten bis Ende 2014 26 Projekte mit einem Risikokapital von insgesamt mehr als drei Millionen Euro erfolgreich über Crowdinvesting finanziert werden – und die Tendenz ist weiter steigend. Bis Ende Juni 2015 schlagen 49 Projekte mit einem Volumen von mehr als 6,3 Millionen Euro zu Buche, bis Ende des Jahres könnte auch dieses Volumen noch einmal verdoppelt werden, so Paul Pöltner, Vorsitzender der Crowdinvesting-Plattformen im Fachverband Finanzdienstleister in der Wirtschaftskammer Österreich. Europaweit nehmen sich die Summen, die in Österreich in diesem Bereich bewegt werden, geradezu kleinlich aus. Laut einer Studie der Universität Cambridge wurden 2014 in Europa allein über Onlineplattformen 2,96 Milliarden Euro investiert – fast 2,4 Milliarden davon nur in Großbritannien. Dort fließen pro Kopf immerhin 36 Euro in diese Art der Finanzierung und Veranlagung, in Österreich sind es nur 40 Cent. Mit dem Alternativfinanzierungs-Gesetz (AltFG) wurde nun ein rechtlicher Rahmen

ÖSTERREICHISCHE CROWDINVESTING-PLATTFORMEN – AKTUELLE PROJEKTE www.1000x1000.at • Studentenwohnheim Klagenfurt • Schneeerlebniswelt 2.0 in Wien/Aspern www.conda.eu • zzysh – Frischhaltesystem für Lebensmittel • Helga – Erfrischungsgetränk auf Algenbasis • Kaahée 2 – Hangover-Drink auf wissenschaftlicher Basis • Wemove runningstore • Puzzles – mag(net)ische Möbel • Naturalism – natürliche Nahrungsergänzungsmittel zum Abnehmen www.crowdcapital.at dzt. keine Projekte zum Investieren www.dasertragreich.at • Integralbianco – einzigartiges Mehl des italienischen Familienunternehmens vavarello 1888, das in der 5. Generation klassische italienische Produkte wie Mehl, Pizzateig und Pasta herstellt • Stella di Mare – das Grazer Yachtcharterunternehmen bietet Investoren Zugang zu grenzenlosem Segelvergnügen www.greenrocket.com • Omi’s Apfelstrudel – natürlicher steirischer Apfelsaft • Tyroler Glückspilze – produzieren und vermarkten Pilzprodukte in den Bereichen Lebensmittel, Medizin und Agrar • Holis Market – Marktplatz für Bio-Lebensmittel ohne Verpackung • bike citizens – eine Onlineplattform für Menschen, die gerne mit dem Rad in der Stadt unterwegs sind • 4Betterdays – Onlineplattform für Handwerksbetriebe und Produkte „handmade in the Alps“ www.homerocket.com Immobilienprojekte in Berlin, Graz und Wien werden angeboten. www.regionalfunding.at unterstützt regionale Projekte in Niederösterreich, wie die Modernisierung und Erhaltung des Skigebietes Unterberg.

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Engelhafter Beistand oder neue Anlageform? Business Angels engagieren sich im Gegensatz zu Venture-Capital-Beteiligungen zumeist in einer sehr frühen Phase einer Unternehmung und stehen den Gründern in der Regel auch als Berater zur Seite. Ein Geben und Nehmen also, das im Idealfall eine Win-win-Situation für beide Seiten abgibt.

F

„WIR BIETEN MIT DEM I.E.C.T. ENTREPRENEUREN BZW. START-UPS EINEN ALL-INALL-SUPPORT MIT REGIONALEN, NATIONALEN UND INTERNATIONALEN NETZWERKEN SOWIE ENTSPRECHENDER INFRASTRUKTUR. WIR AGIEREN UNABHÄNGIG, ABER NICHT ALLEINE.“

ür junge Unternehmen sind Finanzspritzen von sogenannten Unternehmensengeln zunehmend attraktiv, da klassische Bankkredite

in der Gründungsphase aufgrund von Basel II immer rarer oder gar nicht mehr gewährt wer-

den. Das Investment eines Kapitalgebers wird für den Gründer umso interessanter, wenn sich dieser auch aktiv mit seinem Erfahrungsschatz und seinem Netzwerk einbringt. Natür-

Joseph P. Hauser, Co-Founder I.E.C.T.

lich nicht ganz ohne Eigennutz. Denn die Renditen bei Business-Angel-Investments sind

ten Start-ups aus, möchten ihr Geld in zu-

Entrepreneur-Produktion

vergleichsweise hoch, da es auch eine relativ

kunftsträchtige Unternehmen investieren

Die klar definierte Zielrichtung des I.E.C.T.

hohe Ausfallquote in diesen frühen Stadien

und bringen mitunter auch eine große Por-

ist es, erfolgreiche Entrepreneure zu pro-

der Unternehmensgründung zu kompensie-

tion Erfahrung und Kontakte mit, um dem

duzieren. Die wichtigste Aufgabe ist, Ideen

ren gilt. „Das Thema Finanzierung ist gerade

Start-up nicht nur finanziell unter die Arme

mit entsprechendem Marktpotenzial und

für Start-ups im Hochtechnologiebereich ein

zu greifen. „Es gibt die aktiven Business An-

Skalierbarkeit in Nutzen stiftende und ver-

Dauerbrenner. Trotz vielversprechender Ideen

gels, die sehr gern und aktiv im Start-up mit-

marktbare Produkte zu transformieren und

fehlt es oft am notwendigen Kapital und an

arbeiten und neben ihrer finanziellen Betei-

damit das jeweilige Start-up-Unternehmen

Sicherheiten. Die Finanzierungslücke drängt

ligung auch ihre Erfahrung, ihr Know-how

erfolgreich zu machen. Mit seiner engen Ver-

die Gründer von der Überholspur auf den

und ihre Kontakte im jeweiligen Geschäfts-

netzung in Cambridge stellt das I.E.C.T. einen

Pannenstreifen ab. Veranstaltungen wie der

feld mit einbringen. Es gibt aber auch die so-

einzigartigen und unabhängigen Inkubator

Business Angel Summit tragen maßgeblich

genannten Silent Angels, die nur investieren“,

von Ideen dar und soll als Begleiter für Start-

dazu bei, privates Kapital für die Innovationen

erläutert Dr. Harald Gohm, Geschäftsführer

ups fungieren. Somit sieht sich das I.E.C.T.

unserer Start-ups zu mobilisieren und gleich-

der Standortagentur Tirol, unter dessen Fit-

von nun an als wichtiger Bestandteil im

zeitig internationale Investoren anzulocken“,

tichen auch das Investorennetzwerk Tirol

Aufbau eines Start-up-Ökosystems in Tirol

erklärte Staatssekretär Harald Mahrer im

angesiedelt ist. Mit dem Investorennetzwerk

sowie in weiterer Folge im gesamten Alpen-

Rahmen eben jenes Business Angel Summit,

Tirol bietet man interessierten Investoren

und Voralpenraum. „Wir bieten Entrepreneu-

einer hochkarätigen Veranstaltung im Juli die-

vielversprechende Beteiligungsmöglichkei-

ren bzw. Start-up-Unternehmen einen All-in-

ses Jahres in Kitzbühel.

ten und führt Tiroler Start-ups mit Kapital-

all-Support mit regionalen, nationalen und

gebern zusammen. „Nicht nur bei regionalen

internationalen Netzwerken sowie entspre-

Investoren oder Investorengruppen wie dem

chender Infrastruktur. Wir agieren unabhän-

Was in anderen Start-up-Hotspots wie Sili-

Start-up-Fonds der Tiroler Adlerrunde, der

gig, aber nicht alleine. Wir sehen alle beste-

con Valley oder Cambridge schon lange an

Tyrolean Business Angel GmbH oder auch

henden Initiativen als wichtigen Bestandteil

der Tagesordnung steht, hält in Österreich

der Curator Holding, sondern insbesondere

für die Entwicklung von erfolgreichen Un-

erst so langsam Einzug. „ In Österreich hat

bei internationalen Kontakten ist das Inter-

ternehmen und es ist unser erklärtes Ziel,

Private Equity lange Zeit keine große Rolle

esse derzeit sehr hoch, Kapital in dynamische

mit allen Bausteinen des Ökosystems zusam-

gespielt“, weiß auch Hermann Hauser, ge-

Start-ups zu investieren“, betont Gohm.

menzuarbeiten“, erklärt Co-Founder Joseph P.

bürtiger Tiroler, Unternehmer und Investor

Genau aus diesem Grund hat sich auch Her-

Hauser. „Der große Vorteil, den wir haben, ist

in Cambridge und nun Gründer des I.E.C.T.

mann Hauser dazu entschieden, in Tirol tätig

die Bereitschaft unseres Cousins Hermann

in Tirol. „Das ist ein kulturelles Thema und

zu werden, und mit seinen Cousins Joseph P.

Hauser, Ideen schnell und unbürokratisch

auch ein steuerliches.“

Hauser, Spectrum Werbeagentur, und Mag.

mit Kapital zu versorgen. Rund um Hermann

Dennoch strecken immer mehr erfolgreiche

Johannes Hauser, Nova Portfolio Finanzstra-

Hauser sind wir gerade dabei, die I.E.C.T. Capi-

Unternehmer ihre Fühler nach interessan-

tegien GmbH, das I.E.C.T. ins Leben gerufen.

tal Partners aufzubauen. Wir wünschen uns

Österreich hinkt nach

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hier Investoren und Angels mit gleichgearteter Einstellung, wie es unser Cousin hat. Wir sehen, dass es doch einige dieser positiven Business Angels in Tirol gibt. Das habe ich mir so in der Form nicht erwartet“, skizziert Mag. Johannes Hauser die heimische Investorenszene.

Business Angel Summit Eine der interessantesten Veranstaltungen im Bereich Business Angels ist wohl der Business Angel Summit in Kitzbühel mit Chairman und Business Angel Jürgen Popp. Die Idee der Kooperationsveranstaltung von Standortagentur Tirol und der aws – i2 Business Angels Austria ist es, im Herzen der österreichi-

„ES GIBT DIE AKTIVEN BUSINESS ANGELS, DIE SEHR GERN UND AKTIV IM START-UP MITARBEITEN UND NEBEN IHRER FINANZIELLEN BETEILIGUNG AUCH IHRE ERFAHRUNG, IHR KNOW-HOW UND IHRE KONTAKTE IM JEWEILIGEN GESCHÄFTSFELD MIT EINBRINGEN, UND ES GIBT DIE SILENT ANGELS, DIE NUR INVESTIEREN.“ Dr. Harald Gohm, Geschäftsführer Standortagentur Tirol

schen Alpen ausgewählte private Geldgeber mit Start-ups aus Österreich und Tirol zusammenzuführen und so die besten Chancen für das perfekte Match zu schaffen.

„WIR SEHEN, DASS ES DOCH EINIGE DIESER POSITIVEN BUSINESS ANGELS IN TIROL GIBT. DAS HABE ICH MIR SO IN DER FORM NICHT ERWARTET.“ Mag. Johannes Hauser, Co-Founder I.E.C.T.

Start-ups aus Österreich bewerben sich im Vorfeld mit ihrem Businessplan um einen der zehn Startplätze. Aus allen Einreichungen wählt eine internationale Jury die vielversprechendsten Teams aus. Beim diesjährigen Event im Juli schafften es vier Tiroler Start-ups unter die Top Ten. An den beiden Veranstaltungstagen treffen die Top-Gründungsteams mit erfolgreichen Business Angels zusammen. 81 Investoren trafen dabei beim Business Angel Summit im Juli 2015

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eco.nova

auf Hightech-Start-ups mit Kapitalbedarf.

telständischen Denke am Standort und dem

Die Idee für den Business Angel Summit

grandiosen Naturszenario, das mit Sicher-

kam von Jürgen Popp, CEO und Founder der

heit noch einige außergewöhnliche Neu-

CaPaNi Capital AG, Wahlkitzbüheler und

gründungen beflügeln dürfte.“

aktiver Business Angel seit 1999. Als Chair-

„Wir wollen die internationalen Trends nach

man für die angereisten Investoren berich-

Österreich bringen und arbeiten mit dem Bu-

tet Popp: „Während in den europäischen

siness Angel Summit von zwei Seiten: Öster-

Metropolen, allen voran London und Berlin,

reichs Top-Start-ups erhalten in einem exklu-

für Start-ups in den klassischen Kernberei-

siven Rahmen Zugang zu 80 Privatinvestoren

chen Fintech, E-Commerce, E-Health und

aus Österreich, Deutschland, Italien und

New Media von institutionellen Investoren

Großbritannien. Gleichzeitig vermarkten wir

bereits wieder astronomische Preise bezahlt

das Potenzial der heimischen Start-up-Szene

werden und damit dieser Markt für private

über die Grenzen hinaus und erweitern die

Investoren, den klassischen Business An-

Netzwerke der aws – i2 Business Angels Aus-

gel, unbezahlbar wird, sind außerhalb dieser

tria sowie des innet Investorennetzwerkes

Kernregionen durchaus attraktive Beteili-

Tirol um internationale Partner“, erläutern

gungsmöglichkeiten gegeben. Gerade aus

DI Bernhard Sagmeister, Geschäftsführer der

dem Umfeld der Universitäten und Fach-

Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws), und

hochschulen in Tirol entstehen attraktive

Dr. Harald Gohm, Geschäftsführer der Stand-

Neugründungen, bei denen es sich lohnt,

ortagentur Tirol, im Rahmen der hochkaräti-

genauer hinzuschauen. Weitere Vorteile für

gen Veranstaltung in Kitzbühel. Im Juli 2016

Business Angels liegen bei der soliden mit-

folgt ein weiterer Business Angel Summit.

Laut globaler Venture-Capital-Studie 2014 von Ernst & Young erhielten junge Unternehmen und Start-ups weltweit im letzten Jahr so viel Risikokapital wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr. Auch in Europa stiegen die Investments um 27 Prozent auf insgesamt 10,5 Milliarden US-Dollar. Nach Österreich floss in elf Finanzierungsrunden Risikokapital in Höhe von rund 27 Millionen US-Dollar. Mit diesem Wert liegt Österreich im europäischen Vergleich auf Platz 19 und hat Luft nach oben. Zudem bestätigt EY zwei weitere Entwicklungen: Venture-Capital-Unternehmen ziehen sich aus der Finanzierung früher Unternehmensphasen mehr und mehr zurück und überlassen es Business Angels und Inkubatoren, entstehende Lücken in der Frühphasenfinanzierung zu füllen. So kam im Jahr 2013 bereits mehr als ein Viertel der europäischen VC-Finanzierungen für Start-up-Phasen von Angels oder Inkubatoren. Der European Investment Fund berichtet in seinem aktuellen European SE Finance Outlook von Juni 2015, dass Business Angels es in der Regel vorziehen, anonym zu bleiben, und dass Details zu deren Investments selten bekannt werden. Studien zufolge ist der unsichtbare Teil des Marktes jedoch zehnmal so groß wie der sichtbare. Für Österreich alleine schätzt man das Potenzial auf rund 2.500 aktive Business Angels. Diese investieren zu fast zwei Dritteln im OECD-Sektor Hightech in den Bereichen „Internet, Telekommunikation, Technologie“ sowie „Medizin, Pharmazie und Biotechnologie“. Ihr durchschnittliches Investment liegt bei über 100.000 Euro. Quelle: Standortagentur Tirol


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Im Interview Hermann Hauser, Unternehmer und Investor

Welche Rolle spielt der Business Angel im Start-up? Anders als ein klassischer Finanzinvestor gestaltet ein Business Angel im Normalfall mit. Welche Aufgaben konkret übernommen werden, kommt auf die Situation und den Bedarf des jeweiligen Start-ups an. Fast immer werden aber gute Kontakte und Zugänge zum Markt und guten Mitarbeitern benötigt. Deshalb macht es Sinn, sich an Unternehmen zu beteiligen, bei denen man etwas beitragen kann. Welche Gründe haben Sie dazu bewegt, sich in Tirol zu engagieren? Ich selbst stamme aus Tirol. Ich habe in den letzten Jahren immer wieder beobachtet, wie sich die Start-up-Szene in Österreich entwickelt. Bis vor Kurzem habe ich mich aber jedes Mal dazu entschieden, nicht aktiv zu werden. In den letzten Jahren hat sich jedoch vieles zum Positiven gewendet. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, gemeinsam mit meinem Cousin und Co-Founder Josef einige Projekte wie die I.E.C.T.-Summerschool on Entrepreneurship in Alpbach oder die I.E.C.T.-Challenge zu realisieren. Das Echo auf diese Formate war überwältigend. Ich habe da Projekte gesehen, die jenen von Cambridge oder Silicon Valley in nichts nachstehen. Ich bin da mehr als überrascht und begeistert. Sehen Sie in Tirol einen guten Nährboden für Start-ups? Die mangelnde Qualität der Projekte war von Beginn an meine größte Sorge. Wir brauchen keine Einrichtung, wie es das I.E.C.T. darstellt, entwickeln, wenn es keine innovativen Entrepreneure und ausgereiften Ideen gibt. Heute bin ich mir bewusst, dass großes Potenzial vorhanden ist. Auch wenn Tirol sicherlich noch nicht als Start-upHotspot positioniert ist, denken wir, dass sich einiges bewegen lässt. Deshalb werden wir auch mit dem I.E.C.T. ein paar Bausteine liefern, die bisher fehlen. Wir werden uns aktiv bei der Entwicklung von

ECO.NOVA: Welche Voraussetzungen braucht es, um sich

Start-ups und damit auch des Start-up-Ökosystems engagieren. Wir

als Business Angel zu engagieren?

möchten dabei unsere Erfahrungen aus Cambridge hier in Tirol ein-

HERMANN HAUSER: Es ist wichtig, bevor man sich dazu entschei-

bringen. Unser Ziel ist es, einen Start-up-Hub für den Alpen- und Vor-

det, Business Angel zu werden, sich intensiv damit zu beschäftigen,

alpenraum mitzuentwickeln.

was es heißt, in einer sehr frühen Phase Unternehmen zu unterstützen. Denn ein richtiger Business Angel investiert im Normalfall neben

Sehen Sie in Tirol innovatives Potenzial?

Geld auch viel Zeit und Herzblut in seine Start-ups. Ganz abgesehen

Ja. Es gibt hervorragende Hochschulen. Vor allem im Bereich Physik/

davon, dass er damit ein finanzielles Risiko eingeht.

Quantenphysik und Medizin ist Innsbruck herausragend und weltweit anerkannt. Im Tourismus ist Tirol ebenso ganz vorne mit dabei.

Wie findet ein potentieller Business Angel ein

Wir sehen das Potenzial aber über die regionalen Grenzen hinaus.

erfolgversprechendes Start-up?

Wenn man das Einzugsgebiet auf den Alpen- und Voralpenraum aus-

Indem man sich sehr intensiv mit dem Markt, den aktuellen Heraus-

dehnt, hat diese Region sogar riesiges Potenzial.

forderungen und Entwicklungen beschäftigt. Auch das kostet Geld und Zeit. Je klarer das Profil eines Business Angels ist, desto mehr

Warum fließt aus Ihrer Sicht in Tirol und generell in Österreich

Start-ups kommen auf ihn zu. Erfolgreiche Business Angels sind sehr

immer noch sehr wenig privates Kapital in Start-ups?

selektiv und wählen nur die Ideen mit den besten Chancen aus.

Das ist ein kulturelles Thema und ein steuerliches. In Österreich hat Private Equity lange Zeit keine große Rolle gespielt. Dementspre-

Ab welchem Portfolio macht es Sinn, sich als Business Angel

chend ist die Situation hier kaum mit Cambridge oder den USA zu

zu engagieren?

vergleichen. Auch steuerliche Anreize für Investitionen von privatem

Da gibt es kein Rezept. Häufig kann man mit Netzwerken, Mitarbeit

Kapital in Unternehmen sind in Österreich vergleichsweise unter-

und den richtigen Kontakten viel bewegen. Geld ist natürlich auch

entwickelt. Initiativen wie das Alternativ-Finanzierungsgesetz zeigen

immer gefragt, aber es müssen nicht immer sofort die ganz großen

aber, dass die Gedanken auch hierzulande schon in die richtige Rich-

Beträge sein.

tung gehen.

eco.nova

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promotion

DIE FRAGEN DER UNTERNEHMER MÖGEN OFT AUF DEN ERSTEN BLICK SIMPEL ERSCHEINEN, DOCH IHRE LÖSUNG BEDARF UNTERSCHIEDLICHSTER KOMPETENZEN. UM ERFOLGREICH ZU WACHSEN, BRAUCHT ES EINE STRATEGIE. GERADE IN PUNCTO FÖRDERUNGEN ERZIELT OFT EINE MISCHUNG VERSCHIEDENER PROGRAMME DIE GRÖSSTE WIRKUNG.

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promotion

Kompetent beraten Alle Unternehmen, die uns heute mit Innovationen und Glanzleistungen beeindrucken, haben mindestens eines gemeinsam – sie wurden irgendwann von jemandem gegründet. Da dieser fundamentale erste Schritt oft einer der schwierigsten ist, unterstützt das Gründerservice der Tiroler Wirtschaftskammer Unternehmen schon bei ihrer Entstehung oder auch bei einem Neuanfang im Falle einer Übernahme. // TEXT: VERENA SPARER, FOTO: JULIA TÜRTSCHER

D

ie Gründung eines

hergestellt. „Im Fall einer Gewerbeanmeldung

Unternehmens ist

übermitteln wir diese digital. Aufgrund unserer

in vielerlei Hinsicht

guten Kommunikationsgrundlage mit den Be-

eine Herausforde-

hörden und dem Kennen der verantwortlichen

rung: Es gilt, einen

Experten vor Ort können wir offene Punkte

Überblick über

auch vorab abklären. Auch in puncto Förderun-

alle notwendigen behördlichen Rahmenbe-

gen, wie dem Neugründungs-Förderungsgesetz

dingungen zu bewahren, sich fortwährend

(NeuFöG), können wir unterstützen“, so Scholze.

Gedanken über Finanzielles zu machen und

Besondere Aufmerksamkeit brauchen meist

obendrein sorgen mögliche Zukunftsszenari-

junge, dynamische Unternehmensformen wie

en für Kopfzerbrechen. In all diesen Punkten

Start-ups: „Bei der Betreuung solcher Neugrün-

steht das Gründerservice Unternehmern bera-

dungen kann es hilfreich sein, noch einmal per-

tend zur Seite und schafft so eine solide Infor-

sönlich alle Rahmenbedingungen durchzuge-

mationsgrundlage für eine erfolgreiche Grün-

hen. Für Themen wie Markenschutz nutzen

dung und darüber hinaus. Die individuelle

wir in diesem Fall auch unsere Schnittstelle mit

Betreuung wird speziell auf die Bedürfnisse

der Abteilung für Innovation & Technologie

des jeweiligen Unternehmens abgestimmt. So

und vermitteln gegebenenfalls dorthin weiter.

kann beispielsweise ein Start-up ebenso opti-

Auch eine Einführung in die effektive, kostenlo-

mal beraten werden wie ein etabliertes Unter-

se Planungssoftware ‚Plan4You Easy’ kann für

nehmen in einer Übernahmesituation.

Start-ups sehr nützlich sein. Wovon viele die-

Das Gründerservice nutzt verschiedene Me-

ser neuen, innovativen Unternehmen aber oft

thoden bei der Unterstützung von Unter-

am meisten profitieren, ist die Vernetzung mit

nehmen. Mag. Stefan Scholze erläutert die

anderen jungen Unternehmern. Man tauscht

unterschiedlichen Schritte der Beratung: „Als

Erfahrungen aus und kann vielleicht sogar aus

Erstes erhält jeder Unternehmer den ‚Leitfa-

den Fehlern anderer lernen.“

den für Gründerinnen und Gründer’ – darin erklärt: von der Geschäftsidee über rechtli-

Workshops und Infoveranstaltungen

che Rahmenbedingungen, wirtschaftliche

Um zusätzliche Möglichkeiten für Informati-

Grundlagen, Businessplan und die Schritte

on und Interaktion zu schaffen, veranstaltet

der Betriebsgründung. Es ist quasi ein Uni-

das Gründerservice regelmäßig Workshops

versal-Handbuch mit Grundwissen zum Un-

mit verschiedenen Schwerpunkten: „Der kos-

ternehmertum. Für einen noch schnelleren

tenlose Steuersprechtag wird etwa gerne in

sichergestellt: Die Bezirksstellen fungieren als

Überblick über die finanziellen Anforderun-

Anspruch genommen. Hier werden die Fragen

Ansprechpartner für regionale Unternehmen,

gen gibt es außerdem eine Broschüre, in der

der Unternehmensgründer direkt von Steuer-

sorgen für eine optimale lokale Vernetzung

alles Grundlegende rund um Sozialversiche-

beratern beantwortet. Aber auch Neuzugänge

und stellen gegebenenfalls Kontakte her.

rung, Umsatzsteuer, Buchführungsvorschrif-

wie der Crowd-Funding-Sprechtag haben gro-

ten und Einkommenssteuer auf zwei Seiten

ßes Potenzial, vor allem für dynamische, inno-

zusammengefasst ist.“

vationsbegeisterte Unternehmer. Hier erfährt

Zusätzlich zu diesen schriftlichen Informa-

man alles rund um diese neue Finanzierungs-

tionen kann ein Termin zur individuellen

methode und kann auch gleich gemeinsam

Gründungsberatung vereinbart werden. Dort

mit dem Experten überprüfen, ob sich das ei-

werden die Anforderungen der jeweiligen

gene Unternehmen für Crowdfunding eignet“,

Unternehmensgründung evaluiert, etwaige

so Scholze.

Fragen beantwortet und Verbindungen zu

Eine tirolweite Betreuung von Gründern wird

Behörden und Partnern des Gründerservice

durch Außenstellen in allen Tiroler Bezirken

ist alles Wissenswerte zum Thema kompakt

Mag. Stefan Scholze, Teamleiter des Gründerservice der Wirtschaftskammer Tirol

WIRTSCHAFTSKAMMER TIROL, GRÜNDERSERVICE Wilhelm-Greil-Straße 7 6020 Innsbruck Tel.: 05 90 905-2222 gruenderservcie@wktirol.at www.gruenderservice.at/tirol

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promotion

Die Vielfalt im Fortschritt Der Tiroler Innovationspreis verhilft außergewöhnlichen Unternehmen und ihren Projekten zu gebührender Aufmerksamkeit. Doch auch abseits dieser Auszeichnung wächst und wandelt sich Tirols Wirtschaft das ganze Jahr über. Die Abteilung für Innovation und Technologie der Wirtschaftskammer Tirol ist als beratende und unterstützende Kraft in diesen Prozess eingebunden. // TEXT: VERENA SPARER, FOTO: DIE FOTOGRAFEN

Hindernisse in ihrem Konzept übersehen. Hier ist es unsere Aufgabe, mögliche Risiken aufzuzeigen und eventuell Modifikationen der Strategie vorzuschlagen. Dies soll natürlich nur dem Erfolg des Unternehmens dieDI Gernot Bock, Abteilungsleiter Innovation und Technologie der Wirtschaftskammer Tirol

nen, trotzdem ist es oft schwierig, das den enthusiastischen Unternehmern zu vermitteln. Wenn die vorgeschlagenen Maßnahmen die erhoffte Wirkung erzielen, sind dafür alle Beteiligten umso zufriedener.“

Siegen ist nicht alles Zufrieden sind meist auch jene, die es nicht

I

auf das Siegerpodest des Tiroler Innovationspreises schaffen. „Wir bekommen oft auch von jenen Unternehmern, die nicht ausgezeichnet wurden, durchwegs positive Rückmeldungen n der Abteilung für Techno-

Netzwerk nützen und den jeweiligen Unter-

zur Veranstaltung. Das freut uns, denn es geht

logie und Innovation finden

nehmer an diverse Ansprechpartner ande-

beim Tiroler Innovationspreis nicht vorrangig

täglich Beratungsgespräche zu

rer Fachbereiche weitervermitteln. Gerade

darum, wer letztendlich gewinnt. Wir wollen

Themen statt, die unterschied-

in puncto Förderungen erzielt oft eine Mi-

vielmehr ein Bewusstsein dafür schaffen, wie

licher nicht sein könnten. Ob

schung verschiedener Programme die größte

viel Innovations- und Entwicklergeist in Tirol

es sich um Innovationen im

Wirkung – die Kooperation mit dem Förder-

vorhanden ist“, erklärt Bachler.

Bereich Forschung und Entwicklung, Fragen

service eröffnet in diesem Bereich ein breites

Eine Herausforderung sieht sie in der Evalu-

aus der Kreativwirtschaft oder Unsicherheit in

Feld an Möglichkeiten. Doch oft ist im Vor-

ierung von Innovationen, die sich, ganz dem

Angelegenheiten wie Betriebsanlagen handelt

feld einiges an Beratungsarbeit nötig, um die

gegenwärtigen Trend folgend, weg vom klas-

– zusammen mit jedem individuellen Unter-

Förderpotentiale eines Unternehmens voll

sisch-technischen, leicht messbaren Fort-

nehmer wird eine maßgeschneiderte Lösung

ausschöpfen zu können. Elke Bachler fasst

schritt hin zum Sozial- und Dienstleistungs-

erarbeitet. Nicht nur die Vielfalt der Fachbe-

den komplexen Vorgang zusammen: „Wenn

sektor bewegen. „Mit dem Fortschreiten der

reiche stellt für die Berater eine Herausforde-

jemand zu uns kommt, versuchen wir best-

Digitalisierung sind auch Geschäftsmodelle

rung dar, sondern oft auch der jeweilige Ent-

möglich, den Entwicklungsstand seines Unter-

im Onlinebereich als Innovationen zu verste-

wicklungsstand des Unternehmens, wie Ing.

nehmens zu evaluieren und ihn dann dort ab-

hen. Hier steht nicht eine Software an sich im

Elke Bachler erklärt: „Wir betreuen einige sehr

zuholen. Das schließt manchmal bei Projekten

Vordergrund, sondern ihre spezifischen Ein-

erfahrene Unternehmen, die genau wissen,

mit Potenzial auch eine umfangreiche Pro-

satzmöglichkeiten. Tirols Potenzial für Inno-

worauf es ankommt, und die entsprechend

jektplanung mit ein. Wir erarbeiten gemein-

vationen ist unglaublich vielfältig – hier kann

konkrete Fragen stellen. Es gibt aber immer

sam Meilensteine und prüfen dann, welches

der Innovationspreis ein Werkzeug sein, um

wieder auch diejenigen, die zu Beginn gleich

Förderprogramm am besten für die jeweiligen

so manchem ‚Hidden Champion’ die verdiente

klarmachen, dass sie unbedingt ihren Namen

Projektphasen geeignet ist – das können re-

Aufmerksamkeit zu verschaffen“, so Bachler.

patentieren wollen. In diesem Fall ist es unsere

gionale, nationale oder sogar EU-weite Förde-

Aufgabe, aufzuklären und im ersten Schritt ei-

rungen sein, wie Horizon 2020.“

ne gute Informationsgrundlage zu schaffen.“

Bei der Beratung von ambitionierten Unter-

Mit Strategie zum Erfolg

nehmern stellen manchmal auch die an das Projekt gebundenen Emotionen eine Her-

Die Fragen der Unternehmer mögen oft auf

ausforderung dar. Elke Bachler und ihre Kol-

den ersten Blick simpel erscheinen, doch ihre

legen wissen hier ihre bisweilen unangeneh-

Lösung bedarf unterschiedlichster Kompe-

me Rolle zu meistern: „Oft ist die anfängliche

tenzen. Hier kann die Abteilung für Innova-

Begeisterung der Unternehmer für ihr Pro-

tion und Technologie ihr breit gefächertes

jekt so groß, dass sie eventuelle Mängel und

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WIRTSCHAFTSKAMMER TIROL

Abteilung Innovation & Technologie Wilhelm-Greil-Straße 7 6020 Innsbruck Tel.: 05 90 905-1372 innovation@wktirol.at http://wko.at/tirol/innovation


promotion

Unternehmerische Fitness ist heute der Unterschied, der über Erfolg oder Niederlage entscheidet. Unternehmer müssen sich fragen: Wie fit ist mein Unternehmen, mit der sich ständig verändernden Umwelt und mit der zunehmenden Komplexität umzugehen? „Gut“, „besser“ oder „exzellent“?

WIFI-EXCELLENCE-Programm: Aus Freude am Besserwerden!

E

inige Tiroler Unterneh-

Wir haben folgende Fragen gestellt:

mer haben sich diese

1. Was habe ich nach dem Besuch von

Fragen im Zuge des

WIFI EXCELLENCE Management über

Excellence-Programms

mich und mein Unternehmen

gestellt und ziehen in

gewusst, was ich vorher noch nicht

einem kurzen Inter-

view Resümee über die Herausforderungen

wusste? 2. Wie hat sich WIFI EXCELLENCE

und Erfolge, die mit einer exzellenten Unter-

Management auf mein Unternehmen

nehmensstrategie verbunden sind.

ausgewirkt?

ANNETTE EGGER, MOVE NIEDRIGSTENERGIE FLÄCHENHEIZUNGSSYSTEME

Das Programm WIFI EXCELLENCE Management hat mir gezeigt, dass es wichtig ist, das Unternehmen in Balance zu halten, und worauf man schauen muss, dass das auch so bleibt. Es hat mir vor Augen geführt, was ich auch selbst dafür tun kann, damit die Firma auf sicheren Beinen steht. Dies hat sich auf das Unternehmen in einer gewissen Sicherheit und Ruhe ausgewirkt. Ich weiß nun, dass ich ein tolles Instrument bei der Hand habe, mit dem ich jederzeit arbeiten kann. Wenn es in der Firma irgendwo brennt, hat man ein Nachschlagewerk für die nächsten kleinen Schritte bei der Hand, die für jeden umsetzbar sind. Es hat sich einfach ein Bewusstsein entwickelt, was man selbst tun kann.

HELMUT BRENNER, BRENNER ELEKTRO GMBH

Ein gutes Bauchgefühl beim Treffen von Entscheidungen ist zwar für einen Geschäftsführer nicht zu verachten, allerdings ist es für Mitarbeiter sehr wichtig, auch eine Unternehmensstrategie hinter den Handlungen zu erkennen. Strategisch vorzugehen bedeutet auch, Situationen zu analysieren und aus diesen zu lernen. Sich sowohl bei Erfolgen die Frage zu stellen, wodurch dieses Projekt besonders gut gelungen ist, aber auch aus Fehlern zu lernen und diese dadurch künftig zu vermeiden. Für mich selbst habe ich mitgenommen, dass man seinen Mitarbeitern und Kunden auch als Führungskraft sein Bemühen und Interesse immer wieder zeigen soll. Diese Erkenntnis habe ich gemeinsam mit meiner Geschäftspartnerin auch sofort umgesetzt. Unsere Mitarbeiter werden nun enger ins Unternehmen eingebunden. Wir besprechen unsere Projekte im Vorhinein mit ihnen und binden sie aktiv in die Planung ein. Außerdem haben wir gelernt, Verantwortlichkeiten an unsere Mitarbeiter zu übertragen. Wenn Mitarbeitern das Vertrauen entgegengebracht wird, Dinge selbstständig organisieren und entscheiden zu können, wirkt sich dies sowohl in ihrem unternehmerischen Denken als auch in ihrer Motivation aus.

MARKUS PARADISCH, MARKUS PARADISCH KG – PARADIES FÜR HAARE TIROLER OBERLAND

Oft ist ein wertefreier und objektiver Blick auf das eigene Unternehmen sehr hilfreich, um zu sehen, was bereits gut läuft und wo man noch den Hebel ansetzen kann. Man darf auch nicht überrascht sein, wenn dann das AHA-Erlebnis kommt, dass der Tellerrand, über den man blickt, nicht rund, sondern eckig ist. Was ich damit sagen will, ist, dass durch den Austausch und die Zusammenarbeit verschiedener Branchen, die in diesem Programm zusammenkommen, oft ein Erkenntnisgewinn stattfindet. Man muss nur bereit sein, neue Gedanken zuzulassen und voneinander zu lernen. Durch das WIFI EXCELLENCE Management hat sich unsere Kommunikation im Betrieb noch einmal verbessert. Einmal monatlich setze ich mich mit meinen Führungskräften zusammen, um gemeinsam klare Ziele zu definieren und auch zu eruieren, wie es uns im vergangenen Monat geglückt ist, diese zu verfolgen. So schauen und wandern wir nun alle gemeinsam in dieselbe Richtung – unserem „Paradies“ entgegen.

WIFI EXCELLENCE CLUB

Führen und führen lassen mit Ferry Polai 18.2.2016, 18.30 bis 21 Uhr Kurspreis: 89 Euro – für eco.nova-Leser 1 + 1 gratis!

WIFI EXCELLENCE

Ansprechpartnerin: Mag. Andrea Czerny, Tel.: 05 90 905-7272

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Tirol und seine Ideen © Timeshot Photography

Seit 1993 begeben sich das Land Tirol und die Wirtschaftskammer mit dem Innovationspreis auf die Suche nach Neuerungen, die die Wirtschaftswelt ein Stück vorwärts bringen – vorerst noch biennal, seit 2011 jährlich. Haben in den ersten Jahren noch vorrangig etablierte Unternehmen eingereicht, so wurden es mit der Zeit immer mehr Start-ups. So ist der Innovationspreis auch ein Spiegel der sich verändernden Zeit.

WK-Vizepräsident Oswald Mayr (l.) und LR Patrizia Zoller-Frischauf (3. v. r.) mit den Siegern des Tiroler Innovationspreises 2015: Moritz Willburger und Michael Niedermayr von „Blue Sparrow“ (2. & 3. v. l.), Walter Steiner von General Solutions Steiner GmbH (4. v. l.) sowie Josef Gunsch und Thomas Vouk von der Physiotherm GmbH (2. & 1. v. r.).

„INNOVATION IST EINE IDEE, DIE AM MARKT ANGEKOMMEN IST. DIESEN ERFOLG UNSERER UNTERNEHMEN MÖCHTEN WIR AUFZEIGEN UND AUSZEICHNEN.“

Oswald Mayr, Wirtschaftskammer-Vizepräsident

Die aktuellen Preisträger KATEGORIE: DIENSTLEISTUNGSINNOVATION

Preisträger: General Solutions Steiner GmbH, Landeck Geschäftsführer Walter Steiner ist mit seinem Unternehmen seit Jahrzehnten in der Software-Programmierung aktiv. Seine neueste Entwicklung mit Namen „CASE II“ ermöglicht es, im Katastrophenfall einen raschen, gezielten und dokumentierten Informationsfluss innerhalb des Krisenteams wie auch zu Angehörigen und Betroffenen herzustellen. Die Software wird bereits von Kunden wie den Austrian Airlines eingesetzt und ist als Standard für den europäischen Luftraum im Gespräch. // www.general-solutions.eu

KATEGORIE: TECHNISCHE INNOVATION – PRODUKTE UND VERFAHREN

Preisträger: Physiotherm GmbH, Thaur Seit rund 20 Jahren macht sich Physiotherm die positiven Effekte von Wärme zunutze. Das Infrarotduschsystem „Intense SMART“ kann dabei auch noch nachträglich in die Dusche zu Hause eingebaut werden und erkennt automatisch, ob man die Wärme im Stehen oder Sitzen genießen möchte. Die Feineinstellung des Zweizonenstrahlers kann direkt im Nassbereich der Dusche vorgenommen werden. // www.physiotherm.com

KATEGORIE: KONZEPTE MIT INNOVATIONSPOTENZIAL

Preisträger: Blue Sparrow, Innsbruck Moritz Willburger und Michael Niedermayr basteln mit ihrem Start-up an der fliegenden Cam „Blue Sparrow“ – klein, handlich und per App via Smartphone steuerbar. Mehr dazu gibt’s auf Seite 14. // www.blue-sparrow.com

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Was wurde aus ... Welche Innovationen konnten sich am Markt behaupten? Die Antwort: Gar nicht so wenige. Auch wenn der Innovationspreis nicht immer unmittelbar von Nutzen war, so schaffte er dennoch zumindest kurzfristig Aufmerksamkeit.

1993 UNTERNEHMEN: METASYS MEDIZINTECHNIK GMBH

Projekt: Amalgamabscheider Die Metasys Medizintechnik war im April 1993 der erste Preisträger des Tiroler Innovationspreises überhaupt – damals noch in der Kategorie „über 50 Mitarbeiter“. Bruno Pregenzer war vor seiner Zeit als Firmeneigentümer selbst Zahntechniker. Dabei wurde ihm das Problem der Entsorgung von Amalgamresten über die Abwasserleitung bewusst. Die Idee zum Amalgamabscheider entstand. Dieser wird seit 1993 unverändert gleich gebaut. Seit der „MST 1“ auf dem Markt ist, wurde er weltweit 220.000 Mal verkauft. 1997 erhielt METASYS den Innovationspreis ein zweites Mal – für ihr Hygienesystem H1.

2003 UNTERNEHMEN: SWAROVSKI OPTIK KG Projekt: Rückflächen-Interferenzspiegel für Umlenkprismen Beim sogenannten „SWAROBRIGHT“ handelt es sich um eine Vergütung für optimale Farbtreue über das gesamte Lichtspektrum. Swarovski Optik ist weltweit der erste Hersteller, der diese Technologie in der Serienproduktion einsetzte. SWAROBRIGHT ist nach wie vor standardmäßig in Verwendung.

2009 Unternehmen: MP Sports Handels- und ProduktionsgmbH Projekt: Skitourenfell „Gecko“ Gecko ist bis heute noch das weltweit erste und alleinige Skitourenfell ohne Kleber und verkauft sich seit fünf Jahren weltweit. Aus einer One-Man-Show wurde ein Unternehmen mit sechs Mitarbeitern und weltweit 30 Vertriebspartnern.

Unternehmen: Technisches Büro Felsner

UNTERNEHMEN: LASERDATA GMBH & STEPS E.U.

2014

Projekt: VERTISOL Der weltweit erste Solarkataster ist derzeit in einer Neuauflage für die Stadt Wien in Verwendung, außerdem ist mit VERTISOL II eine Weiterentwicklung des Preisträgers am Start.

1995

Projekt: Programmierbares modulares Stanz-Biege-Werkzeugsystem

Mittlerweile wurden über 40 Komplettanlagen in mehrere Branchen ausgeliefert. Das ursprüngliche Einmannunternehmen hat sich bis heute zu einem Ingenieurbüro mit zehn Angestellten und der Felsner Stanztechnik GmbH mit Sitz in Navis bei Matrei am Brenner entwickelt. Dem Innovationspreis folgte 1996 der Staatspreis für Innovation.

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1995

UNTERNEHMEN: TRAKTORENWERK LINDNER GMBH Projekt: Vielseitig einsetzbarer Hochleitungstransporter für Berglandwirtschaft, Landschaftspflege und Kommunaleinsatz So sperrig der Projektname, so klar die Aussage: In den letzten 20 Jahren hat Lindner die Serie weiterentwickelt und ausgebaut, heute stehen in ganz Europa mehr als 2.500 Unitrac-Transporter. 200 davon produziert Lindner jährlich. 2003 wurde Lindner für seine elektronische Hubregelung erneut ausgezeichnet.

UNTERNEHMEN: PETER FAHRNGRUBER

2005

Projekt: LUCID Videoguide – multimediales Besucher-Führungssystem Fahrngruber hat bereits 2004 ein touchbedientes Tool programmiert – drei Jahre vor der Einführung des iPhone. Der damals entwickelte Videoguide war auch acht Jahre erfolgreich z. B. bei Binderholz im Einsatz, dennoch hat es das Unternehmen nicht geschafft, das Produkt eigenständig weiterzuentwickeln. Eine Vermarktung wäre nur über Kooperationen möglich gewesen, die sich leider nicht aufgetan haben.

2014 UNTERNEHMEN: BUCINATOR E. U., DR. JOHANNES HILBE, M.SC.

Projekt: Kontaktfreie ambulante Patientenüberwachung Bucinator ist mit dem bestehenden Produkt in den Märkten Österreich, Schweiz, Südtirol und Deutschland tätig. Eine Crowdfunding-Kampagne ist für Dezember geplant, um die hohen Entwicklungskosten zu generieren und das Marktpotential besser abschätzen zu können.

Unternehmen: Biocrates Life Sciences

2005

Projekt: Technologieplattform Metabolomics Die ausgezeichnete Plattform für „targeted metabolomics“ ist die Grundlage für die Entwicklung der gesamten Biocrates-Produktpalette. Das erste Produkt kam 2008 auf den Markt.

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2013

Unternehmen: Airborne Hydro Mapping GmbH Projekt: Airborne Hydro Mapping Anfang des Jahres wurde die AHM Software GmbH ge-

INTERESSANTE TERMINE AUF EINEN BLICK

gründet, die sich im Wesentlichen mit Software und Datenlösungen für Endkunden beschäftigt. Insgesamt arbeiten in der AHM GmbH und AHM Software GmbH nun 21 Mitarbeiter. Der derzeit weltweit größte topobathymetrische Datensatz stammt von Airborne und wurde vor Kurzem der Öffentlichkeit übergeben: die Neuvermessung des Bodensees.

 27. bis 29. November Startup Live Innsbruck www.startuplive.org 30. November Start der Einreichfrist zum CAST Award 2015 www.cast-tyrol.com (Gründung / Cast Award) 2. Dezember Start-up-Club Tirol: Möglichkeit zum Open-Pitch und Netzwerken www.gruenden-in-tirol.at/startupclub 25. November und 16. Dezember Gründerworkshop der Wirtschaftskammer Tirol www.gruenderservice.at 25. November Crowdfunding-Sprechtag in der Wirtschaftskammer Tirol www.wktirol.at

 Regelmäßig Start-up-Club Tirol: Möglichkeit zum Open-Pitch und Netzwerken www.gruenden-in-tirol.at/startupclub 21. Jänner FuckUp Night Innsbruck #2 www.facebook.com/FUNIbk

2013 UNTERNEHMEN: ORGANOID TECHNOLOGIES GMBH

Projekt: 3-D-Akustikpaneele mit natürlichen Dekorbeschichtungen Organoid wurde 2013 mit dem Sonderpreis für das beste Konzept ausgezeichnet. Dem Tiroler Innovationspreis folgte eine Vielzahl anderer internationaler Preise. Firmengründer Martin Jehart: „Alle Preise sind für ein Start-up sehr hilfreich, weil renommierte Jurymitglieder die Qualität der Innovation beurteilen und somit die eigenen Bemühungen um einen Marktauftritt deutlich stärken.“ Seit Februar 2014 konnten zwei Produktlinien platziert werden, mittlerweile werden die Produkte in mehr als 40 Länder verkauft.

1999 UNTERNEHMEN: TONI KAHLBACHER GESMBH & CO KG Projekt: Fahrgasttreppe (Airporttechnik) Die Fluggasttreppe „Jet Step" wurde von 1997 bis 2012 im Werk in Kitzbühel hergestellt. Heute konzentriert sich Kahlbacher Machinery verstärkt auf das Kernsegment der Schneeräumung, dadurch werden die Fluggasttreppen seit 2012 nicht mehr hergestellt.

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Februar Investors Lounge www.investorslounge.at März – Juli GründerInnen-Wettbewerb adventure X www.gruenden-in-tirol.at 08. April Gründermesse der Wirtschaftskammer Tirol www.wktirol.at 3. bis 6. März Skinnovation www.skinnovation.io Juni Start-Up Day 2016 www.cast-tyrol.com (Gründung / Start-Up Day) 8. Juli Business Angel Summit Kitzbühel www.businessangelsummit.at August Alpbach Summer School www.summerschoolalpbach.at September Start der Einreichfrist zum CAST technology award 2016 www.cast-tyrol.com (Gründung / CAST technology award)


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Nature.

Life.

Classic.

Der Geschmack der Natur mit natürlichen Aromaextrakten.

Das Erlebnis für Genießer mit natürlichen Aromaextrakten.

Vielfältiger Genuss für ein einzigartiges Geschmackserlebnis.

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Das Land senkt die Zinsen bei der Wohnbauförderung und spart den Tirolerinnen und Tirolern damit mehr als 780 Millionen Euro. Ein weiterer Schritt auf dem Tiroler Weg für leistbares Wohnen!

Die neue Wohnbauförderung des Landes Tirol. Mehr dazu auf: www.tirol.gv.at

Entgeltliche Einschaltung

Saugünstig! Die neue Wohnbauförderung.


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