econo - Heft 12 - Ausgabe November 2013

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E 66900 | 9. Jahrgang | Ausgabe 12, 29. November 2013 | Deutschland 6,50 € | Schweiz 10,00 SFR

Wirtschaftsmagazin für Baden-Württemberg Autohandel: Standgas statt Überholspur Logistik: Der unsichtbare Mittelstand Heiße Zeiten: Gießereien unter Druck

IM PORTRÄT: DER NEUE CHEF VON ENDRESS + HAUSER

Matthias

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Altendorf


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Intern

Ein Hoch dem Rebellen-Gen! Von einem Hauptschüler als Boss und dem Treiben von Hess Von Dirk Werner Hessliches Treiben. Die Anfrage aus Dresden lag eines Morgens im elektronischen Postfach. Die Redaktion der „Sächsischen Zeitung“ wolle auf die Econo-Recherchen in der Causa Hess zurückgreifen. Die Abstimmung war problemlos, die Veröffentlichung auf der Seite 3 prominent. Immerhin hatte der insolvente Leuchtenhersteller aus VS-Villingen im sächsischen Löbau ein Zweigwerk. Und Ex-Vorstand Christoph Hess war in dem Bundesland durchaus als schillernde Person bekannt. Vielleicht war das der Grund, weshalb Hess gegen diese Veröffentlichung juristisch vorging – erstmals überhaupt gegen eine Veröffentlichung. Der Ausgang des Prozesses stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Dafür hat die Prüfung der Bilanzen des einstigen Vorzeigeunternehmens durch Ebner Stolz nun Fakten geschaffen: Die Summe der offensichtlichen Bilanzmanipulationen ist noch größer als bislang befürchtet! Das Treiben von Hess und seinen Anwälten steht vor diesem Hintergrund in einem besonderen Licht. Einem düsteren. Mehr darüber erfahren Sie ab Seite 8 Autokalypse. Mit den Autohäusern im Land geht es bergab, jedenfalls was deren Anzahl angeht. So jedenfalls sehen es die Analysten von PWC laut einer aktuellen Studie. Demnach steht die Branche vor einer Konzentrationswelle. Doch dafür muss man kein Analyst sein, um die Talfahrt des Autohandels zu prognostizieren. Ein wacher Blick genügt. Denn vor allem bei jüngeren Leuten steht das eigene Auto nicht mehr hoch im Kurs, was auch mit den stetig steigenden Kosten zu tun hat. Stattdessen boomen Carsharing-Angebote, die inzwischen sogar auf dem flachen Land gegründet werden. Und wie geht die Branche damit um? Recht unterschiedlich, wie die Recherche von Econo zeigt. Nur eines fand sich nicht: Verantwortliche, die den Kopf in den Sand stecken. Und das ist die wichtige Nachricht! Mehr lesen Sie ab Seite 30 Rebellen-Chef. Seit Jahren steht Klaus Endress an der Spitze des Messtechnik-Spezialisten Endress + Hauser. Der Mann mit Hang zu philosophischen Betrachtungen und der Vorliebe für zwei Uhren – an jedem Handgelenk eine – hat die Außendarstellung des Unternehmens maßgeblich geprägt. Damit ist in wenigen Wochen Schluss. An der Spitze von Endress + Hauser kommt es zur Zäsur. Erstmals kommt mit Matthias Altendorf ein Chef, der nicht aus dem Kreis der Familie stammt, wohl aber den Messtechniker von der Pike auf kennengelernt hat. Doch ein ganz eigener Kopf ist auch Altendorf – der ehemalige Hauptschüler mit dem Rebellen-Gen der Südschwarzwälder. Aber das ist ganz sicher nicht die schlechteste Voraussetzung, um ein Unternehmen wie Endress + Hauser in die Zukunft zu führen. Mehr über Altendorf erfahren Sie im Porträt von Econo-Redakteur Philipp Peters ab Seite 58

Titel Econo: Jigal Fichner

Viel Vergnügen bei der Lektüre.

Foto: Michael Bode

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Inhalt

Dezember Namen & Nachrichten 18

Bauen/Handwerk. Die letzten Geheimnisse der Hess-Pleite

Kommunen/Tourismus. Die Freizeitparks im Land ziehen Bilanz

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Energie/Rohstoffe. Das Bangen um das einstige Wunderkind Wirsol

Kreativwirtschaft. In Pforzheim machen Designer aus Müll Mode

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12

Finanzen/Immobilien. Land im Fusionsfieber: Interview mit Gerhard Manz & Barbara Mayer

Logistik/Handel. Eine Reise zur Heimat der Schoko-Nikoläuse

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Luft-/Raumfahrttechnik. Zu Gast beim Bullaugenbauer ACE

6

Automotive. Chinesen schnappen sich Ziegler

8

14

Gesundheitswirtschaft. Dämpfer für die Erfolgsstory von Admedes

26

Maschinenbau. Wie Phoenix aus der Asche: das Comeback von Oku

16

IT/Elektronik. Leiterplatten: Fela im Glück, Greule in der Insolvenz

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Präzisionstechnik. Die Gießereien zwischen Bangen und Hoffen

34

Logistik & Verkehr. Special. So behauptet sich der Mittelstand erfolgreich in der extrem volatilen Logistikbranche

30

Autohandel in der Klemme: wachsen oder weichen?

34

Kaum beachtet, aber erfolgreich: der Logistikmittelstand

Unternehmen 30

Autohandel. Die Studie einer Unternehmensberatung sorgt für Unruhe in der Branche. Wie rüsten sich die Autohäuser für den bevorstehenden Konzentrationsprozess?

Politik

Management 40

De Jure. Das muss man in der Lagersicherheit beachten!

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Marketing-Community Freiburg/Südbaden.

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Karlsruher IT-Sicherheitsinitiative.

44

WFG Nordschwarzwald.

47

44

Cyber-Forum. Die Cyber

Technology Mountains. Das Technologie-Netzwerk ist ein Jahr alt.

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Vorstand Harald Stallforth zieht im Interview Bilanz

Awards sind vergeben – mit vier Gewinnern statt drei

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Catch-the-Job. Ein Tag, 14 Unternehmen, 120 Studenten. Wie die ITFirmen in Karlsruhe um den Nachwuchs ringen

50

Standort Emmendingen. Eine Stadt setzt auf weiche Faktoren: Emmendingen profiliert sich als familienfreundliche Stadt. Plus: Interview mit Oberbürgermeister Stefan Schlatterer

Fotos: Jigal Fichtner, canstockphoto, Illustration: Jigal Fichtner


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Clever inserieren.

Sonderthema: Aufbruch 2014

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Grün und innovativ: der Standort Emmendingen

Menschen 58

Im Porträt. Vom Hauptschüler zum Konzernchef: Matthias Altendorf wird bald Endress + Hauser führen

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On Tour. Der Demografie Exzellenz Award auf der Insel Mainau. Der Innovationstag Kunststoff in Pforzheim

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Menschen des Monats/ Impressum. Neuer Chef bei Schwäbisch Hall

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Index.

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Letzte Worte.

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Wirtschaftsmagazin für Baden-Württemberg

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Namen & Nachrichten • Automotive

KURZ NOTIERT

GGB hält sich gut Der Preiskampf bei den Autozulieferern hat auch beim Gleitlagerspezialisten GGB Heilbronn Spuren hinterlassen. 2012 ging der Umsatz um rund sieben Prozent auf 46,7 Millionen Euro zurück. Der Gewinn sank jedoch nur leicht von 3,4 auf 3,3 Millionen Euro.

China-Offensive Seit fünf Jahren ist Getrag in China aktiv. Bislang hat das Unternehmen nach eigenen Angaben 63 Millionen Euro in den Aufbau seiner Getriebeproduktion investiert. Es war erst der Anfang: Wie die Untergruppenbacher mitteilen, sollen bis zum Jahr 2022 weitere 238 Millionen investiert werden.

China-Boom Einen neuen Rekordumsatz peilt der Heilbronner Autozulieferer Kaco 2013 an. Dank der gestiegenen Nachfrage in China habe man in den ersten neun Monaten 104 Millionen Euro erlöst, so Kaco-Chef Markus Schwerdtfeger. Anvisiert sind nun 135 Millionen Euro. Das wäre Rekord für Kaco.

Bye, Behr! Nach der Übernahme will Autozulieferer Mahle den Firmennamen Behr einstampfen. Vom Markt verschwinden soll Behr nicht. „Mahle ist weltweit der bekanntere Name und über den Namen Mahle wird es uns gelingen, Behr weltweit voranzubringen“, so Mahle-Chef Heinz Junker.

Noba geschluckt Der Ingelfinger Autozulieferer Sprügel kauft zu. Die Hohenloher übernehmen den Normteilespezialisten Noba Bad Mergentheim. Zum Kaufpreis gibt es keine Angaben. Noba erwirtschaftet mit 70 Mitarbeitern einen Umsatz von acht Millionen Euro, bei Sprügel arbeiten 100 Menschen.

Der Feuerwehrfahrzeugbauer Ziegler aus Giengen an der Brenz wurde 1891 gegründet

Die Löschtruppe Erneut schnappt sich ein chinesischer Konzern ein deutsches Traditionsunternehmen: den insolventen Fahrzeugbauer Ziegler Bruno M. Kübler ist sich ganz sicher: „CIMC ist der perfekte Partner für Ziegler“, erklärt der Rechtsanwalt und Insolvenzverwalter. CIMC, dahinter verbirgt sich ein börsennotierter chinesischer Nutzfahrzeug- und Logistik-Konzern – und der neue Besitzer des insolventen Giengener Feuerlöschfahrzeugherstellers Ziegler. Alle Arbeitsplätze und Standorte der Ziegler-Gruppe sollen erhalten bleiben. CIMC lässt sich das einiges kosten: Rund 55 Millionen Euro zahlen die Chinesen für das Unternehmen. Ein stolzer Preis für einen einst fast hoffnungslosen Fall. Denn Ziegler hat eine denkwürdige Achterbahnfahrt hinter sich. Massive Managementfehler und eine Strafe wegen des sogenann-

econo 12/2013 · 29. Nove mber 2013

ten Feuerwehrbeschaffungskartells stürzen das Unternehmen vor zwei Jahren in die Pleite. Die Voraussetzungen für Kübler und sein Restrukturierungsteam sind schlecht: Vor allem vonseiten der öffentlichen Kunden bricht die Nachfrage ein. Viele Kommunen scheuen den Einkauf bei einem insolventen Unternehmen, dazu noch mit reichlich miesem Ruf. Kübler zieht die Handbremse, kürzt die Kosten, streicht Arbeitsplätze – und versucht, das Vertrauen der Kunden wiederherzustellen. Mit Erfolg. Nach und nach bekommt Kübler den insolventen Spezialfahrzeugbauer wieder flottgemacht. In der Zahlungsunfähigkeit gibt Ziegler ein prächtiges Comeback, das sich inzwischen auch in Zahlen

ausdrückt. Die Giengener sind wieder die Nummer eins im deutschen Markt. Zudem verzeichnet man aktuell den höchsten Auftragseingang seit zehn Jahren. Die Zahl der Mitarbeiter notiert inzwischen auf Vor-Insolvenzniveau. Rund 1000 Mitarbeiter – davon 550 am Stammsitz in Giengen – beschäftigt Ziegler derzeit. Dank der erfolgreichen Sanierung konnte sich Kübler also Zeit lassen bei der Suche nach einem Investor. Gespräche mit rund 150 Interessenten hat der Anwalt geführt, bis schließlich CIMC „aufgrund der überzeugendsten Lösung und des besten Kaufpreisgebots den Zuschlag erhielt“. So sieht also der perfekte Partner für Ziegler aus. rs Foto: Ziegler


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Nordwind dreht ab Der Autozulieferer SHW Automotive aus Aalen hat seinen Mehrheitseigner Nordwind Capital verloren. Der Finanzinvestor hat seine Beteiligung von 58,3 Prozent verkauft. Das Unternehmen befindet sich nun zu 100 Prozent im Streubesitz. „Für SHW bedeutet dies mehr Unabhängigkeit“, sagte Nordwind-Geschäftsführer Tom Harder. „Jetzt sind sie ein Kandidat für den S-Dax.“ Unerwartet kommt der Schritt nicht: SHW hatte in den vergange-

nen Monaten immer neue Umsatzrekorde verkündet. Zwei Wochen vor dem Verkauf hatten die Aalener ihre Prognose für das laufende Geschäftsjahr nach oben korrigiert. Die Ostälbler rechnen nun mit einem Umsatz zwischen 352 Millionen Euro und 362 Millionen Euro. SHW stellt an Standorten in Bad Schussenried, Aalen, Tuttlingen und Neuhausen ob Eck mit rund 1000 Mitarbeitern Pumpen und Motorkomponenten sowie Bremsscheiben her. red

Fest im Visier 2013 könnte es so weit sein. Sie ist fest im Blick, die magische Marke von einer halben Milliarde Euro Umsatz. Die Pforzheimer Witzenmann-Gruppe, eigenen Angaben zufolge weltweit führender Hersteller von Metallschläuchen, Kompensatoren, Metallbälgen und Fahrzeugteilen, ist weiter auf Wachstumskurs. Der Geschäftsverlauf 2013 erweise sich als äußerst stabil, teilt das Unternehmen mit. „Die neue Umsatzbestmarke von 500 Millionen ist in greifbarer Nähe. Wir erwarten, dass wir auch am Jahresende über der Planung liegen“, erläutert Hans-

Eberhard Koch, Vorsitzender der Geschäftsführung. Das gelingt nur, wenn das, was bisher gut funktionierte, weiter funktioniert: die unterschiedlichen Entwicklungen in den Märkten auszutarieren. Während die Tochtergesellschaften in Amerika und Asien ein deutliches Wachstum verzeichnen, stagnieren in Europa und Deutschland die Umsätze. Nichtsdestotrotz baut Witzenmann weiter Personal auf. In Deutschland arbeiten derzeit 1930 Menschen für Witzenmann, weltweit sind es rund 3600. rs

Investitions-Doppel Nach der Investition ist vor der Investition – zumindest für die Voestalpine-Tochter Polynorm. Das Unternehmen hat rund 13 Millionen Euro in den Ausbau seinen Standorts in Schwäbisch Gmünd investiert. Mit dem rund 5000 Quadratmeter großen Anbau steigt die Zahl der Mitarbeiter in dem KarosseriePresswerk von 490 auf rund 550. Bemerkenswert: Im kommenden Jahr soll dieselbe Hallengröße für dieselbe Summe direkt nebenan nochmals gebaut werden. Mit der Fertigstellung rechnet Voestalpine im Herbst 2014. In Gmünd werden etwa Außenhautteile und gro-

ße Strukturteile für Autos hergestellt. Zu den Kunden gehören etwa BMW, Porsche, Audi oder VW. Nicht nur in Gmünd wird gebaut: Auch in Thüringen investiert Polynorm. Gemeinsam mit der Schwester Voestalpine Stamptec investiert die Gruppe dort rund 28 Millionen Euro und schafft 70 neue Arbeitsplätze. Unterdessen musste der Voestalpine-Konzern im zweiten Quartal seines Geschäftsjahres einen Dämpfer hinnehmen. Der Umsatz ging leicht um 3,5 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro zurück, das Ebitda liegt mit 687 Millionen Euro um 5,2 Prozent unter Vorjahr. rs 12/2013

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Namen & Nachrichten • Bauen/Handwerk

KURZ NOTIERT

Neu in Karlsruhe Der Engineering-Dienstleister Plant-Ing aus Köln eröffnet einen Standort in Karlsruhe. Bis Ende 2014 will man hier zehn Mitarbeiter beschäftigen. PlantIng gilt als Engineering-Spezialist rund um den Anlagenbau. Die Tochter der Able-Gruppe erwirtschaftete 2012 einen Umsatz von 13 Millionen Euro und beschäftigt rund 200 Mitarbeiter.

Sommer verkauft Rettung für die insolvente Landmetzgerei Sommer aus Brackenheim (Landkreis Heilbronn): Reinwald aus Schwaigern übernimmt das Unternehmen mitsamt den zwei Filialen und 30 Mitarbeitern. Das macht Insolvenzverwalter Ado Nika „wunschlos glücklich“.

Sauters Plus Gut unterwegs ist die deutsche Tochter des Schweizer Gebäudetechnikers Sauter Cumulus. 2012 erreichte die Firma einen Umsatz von 134,3 Millionen Euro, ein Wachstum von sieben Prozent. In Deutschland arbeiten 1000 Mitarbeiter für Sauter, 125 davon in Freiburg.

Rücklschlag für Alno Alno ist ins Minus gerutscht. Die Küchenbauer schlossen die ersten neun Monate zwar mit einem operativen Plus von 3,2 Millionen Euro, das dritte Quartal aber mit einem operativen Verlust von 1,5 Millionen Euro ab. Der Umsatz sank um zehn Prozent auf 97 Millionen Euro.

Walter baut selbst Die Trossinger Walter Straßenbau investiert aktuell rund 4,5 Millionen Euro in den Bau eines neuen Betriebshofs. Das 72 Jahre alte Unternehmen räumt damit den Stammsitz in der Stadt und zieht ins Gewerbegebiet „Neuen“. Der Familienbetrieb mit einer Niederlassung in Sachsen und 120 Mitarbeitern setzt rund 20 Millionen Euro um.

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Die Prüfer von Ebner Stolz haben die Bilanzen der Hess AG durchleuchtet. Das Ergebnis ist vernichtend. Christoph Hess hält sein Vorgehen dennoch für legal

Stapelweise

Traumpreise! Ein ums andere Mal blättert Volker Grub durch die 169 Seiten Papier, gebunden zu einem Buch. Ein ums andere Mal unterstreicht der Insolvenzverwalter des Leuchtenherstellers Hess anhand von Beispielen, wie die Bilanzen in den vergangenen Jahren geschönt wurden. Der Buch gewordene Stapel Papier stellt die von Grub veranlassten Untersuchungen der Jahresabschlüsse durch die Prüfungsgesellschaft Ebner Stolz zusammen. Unschwer zeigt der Auftritt eines: Die Aufarbeitung der Insolvenz ist Grubs Passion. Die Wirtschaftsprüfer summieren den durch Kreisgeschäfte,

Scheingeschäfte, Überbewertung von Beteiligungen, nicht bilanzierte Drohverluste und Ähnliches aufgedeckten Ergebniseffekt für die Bilanzen der Jahre 2007 bis 2012 auf rund 45 Millionen Euro – erste Schätzungen gingen von 26 Millionen Euro aus. Aufgeschlüsselt ergibt sich so für das Jahr 2011 statt rund zwei Millionen Euro Gewinn ein Verlust von rund 15 Millionen Euro. Und der für den Börsengang wichtige Zeitraum des ersten Halbjahres 2012 weißt nicht ein Plus von 0,5 Millionen Euro aus, sondern ein Minus von rund acht Millionen.

Grub: „Das sind aber nur theoretische Werte.“ Schließlich könne man aufgrund des Zeitraums nicht alle Warenströme oder Ähnliches nachvollziehen. „Wir haben in die Prüfung nur einbezogen, was auch beweisbar ist. Eigentlich wären die Werte noch schlechter“, betonte Wirtschaftsprüfer Wolfgang Russ. Noch schlechter? Auch mit den jetzt vorgelegten Werten festigt sich das Bild eines Unternehmens, das ab 2007 stetig tiefer in den Sog der Geldnot geriet. In dem die ehemaligen Vorstände Christoph Hess und Peter Ziegler offenbar mit Wis-

Foto: Jigal Fichtner


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Auf 169 Seiten listet der Prüfungsbericht penibel Ungereimtheiten in den Hess-Zahlen der Jahre 2007 bis 2012 auf

Die Insolvenz des Leuchtenherstellers Hess aus VS-Villingen hat traurige Bekanntheit erlangt – die Pleite so kurz nach dem Börsengang gilt als einer der größten Wirtschaftskrimis der Bundesrepublik. Den Stein ins Rollen gebracht hat Anfang des Jahres ein leitender Mitarbeiter der AG. Er unterrichtete den Aufsichtsratsvorsitzenden Tim van Delden über Unregelmäßigkeiten in den Bilanzen. Kurzerhand wurden die Vor-

sen des Aufsichtsrates Jürgen G. Hess ein vertracktes Geflecht aus Unternehmen und Abhängigkeiten aufbauten. Als Schattenwelt hat das Konstrukt inzwischen bundesweit Bekanntheit erlangt (lesen Sie hierzu auch die Econo Ausgaben 3 und 8). Der Börsengang im Oktober 2012 war demnach die letzte Chance, um an Geld zu kommen. Grub: „Zugleich war es der Todesstoß.“ Denn am Ende war es die damit verbundene Transparenz, die zur Aufdeckung der Vorgänge und damit der Insolvenz geführt hat. Laut der Aufstellung von Ebner Stolz und den Plausibilitätskontrollen von Grub ist die AG am Ende mit rund 43 Millionen Euro überschuldet. Die Beweisführung in dem Druckwerk vom Ebner Stolz scheint stringent. Systematisch

werden die Geschäfte aufgelistet, zudem hat Grub in den vergangenen Monaten mit seinem Team Unterlagen aller Art ausgewertet, darunter nach eigener Aussage 20 000 Mails von Hess und Ziegler. Auch der Mailverkehr, der Econo vorliegt, zeichnet das Bild. Die Staatsanwaltschaft Mannheim ermittelt weiter gegen 18 Personen aus dem HessUmfeld, äußert sich nicht zu Grubs Erkenntnissen. Aber: Ermittelt wird nach einem Bericht der „Wirtschaftswoche“ nun auch wegen Subventionsbetrug sowie Insiderhandel und Marktmanipulation. Demnach könnte ein Unternehmen der Schattenwelt Aktien gezeichnet haben, um den Börsengang zu ermöglichen. Und was sagen die Ex-Vorstände zu den Vorwürfen? Ziegler schweigt weiter, bereitet sich auf

das mögliche Verfahren vor. Christoph Hess hat sich in einem dreistündigen Redaktionsgespräch bei der „Sächsischen Zeitung“, das vor allem aufgrund der Econo-Recherchen möglich wurde, zu den Vorwürfen geäußert. Wenig überraschend hat er eine andere Sichtweise – obschon seine Kompetenz bei den Kollegen einen zwiespältigen Eindruck hinterließ. Laut Hess sei an den Bilanzen „nichts geschönt, gar nichts“. Es habe keine Scheingeschäfte gegeben, alles sei absolut legal gewesen und das als Schattenwelt titulierte Konstrukt entspreche einem „Bad-Bank-Modell“, also einem Modell, mit dem schlechte Geschäfte aus der Bilanz genommen würden. „Das machen aber viele Firmen so. Das kann man mir nicht vorwerfen.“

stände Christoph Hess und Peter Ziegler abberufen. Über Art und Umstände gibt es unterschiedliche Aussagen. Fakt ist: Aufgrund der sich abzeichnenden Bilanzmanipulationen drehten Banken den Geldhahn zu, die Insolvenz im Februar war wohl unausweichlich. Insolvenzverwalter Volker Grub arbeitet sich seit dem durch die Strukturen und wird nach eigener Aussage mit dem Fall noch Jahre befasst sein.

Zudem spricht Hess davon, die AG sei gezielt in den Ruin getrieben worden und es gebe eine Treibjagd. Seine Anwälte wollen das Gesagte mit Megabytes an vermeintlichen Beweisunterlagen untermauern. Allein es bleibt ein schaler Beigeschmack und auch ein „Bad-Bank-Modell“ hätte im Zuge des Börsengangs offengelegt werden müssen. Volker Grub schüttelt ob des Treibens den Kopf. Für ihn ist die Sache klar: „Der Vorstand hat die Bilanzen gefälscht, das ist ein Tatbestand.“ Für ihn ist auch klar: Der technologische Kern des Unternehmen ist gesund. Deshalb hat er ihn an Nordeon verkauft, deshalb zieht die Auftragslage an. Übrigens: Der Untersuchungsbericht ist öffentlich und kann im Internet bei der Hess AG heruntergeladen werden.Dirk Werner

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Namen & Nachrichten • Energie/Rohstoffe

Abgebrannt

KURZ NOTIERT

Umsatz bricht ein Die Flaute am Solarmarkt belastet den Anlagenbauer Centrotherm. Zwar hat man die Verluste nach der Insolvenz eingedämmt, aber die Erlöse leiden: Während des Insolvenzverfahrens von Oktober 2012 bis Mai 2013 gingen die Umsätze von 149,2 in den ersten neun Monaten 2012 auf 69,2 Millionen Euro zurück. Das Ebitda weist mit einem Minus von 25,3 Millionen Euro nach einem Verlust von 107,8 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum hingegen eine positive Tendenz auf.

Aufholjagd Nach dem umsatzschwachen langen Winter hat der Ulmer Bauchemiehersteller Uzin Utz wieder bessere Geschäfte gemacht: Der Umsatz in den ersten neun Monaten 2013 stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 Prozent auf 163,9 Millionen Euro. Der Gewinn notiert mit rund sieben Millionen Euro allerdings sieben Prozent unter dem Vorjahreswert. Uzin Utz beschäftigt rund 900 Mitarbeiter.

Standort schließt Die Stuttgarter Südwest Glas hat ihren Betrieb eingestellt. Die Tochter des französischen Baustoffkonzerns Saint-Gobain hatte mit 50 Mitarbeitern Funktions-Isoliergläser hergestellt. Das Aus kommt aber nicht überraschend. Bereits im April waren die Mitarbeiter über den Verlust ihres Arbeitsplatzes informiert worden.

Gewinn halbiert Niedrige Preise an der Strombörse machen dem Energieversorger EnBW aus Karlsruhe zu schaffen. Der Jahresüberschuss nach den ersten neun Monaten 2013 ist um mehr als 50 Prozent auf 234 Millionen Euro eingebrochen. Und das, obwohl der Umsatz um 8,5 Prozent auf 15,55 Milliarden Euro gestiegen ist. Bis Ende 2014 baut EnBW rund 1350 Stellen ab.

Der Solarprojektierer Wirsol stürzt vom Schutzschirmverfahren in die Insolvenz. Die Zeit drängt, denn jeder Tag in der Zahlungsunfähigkeit nagt an der Hoffnung, das Unternehmen doch noch zu retten Den Humor lassen sie sich bei Wirsol nicht verderben. Seit einigen Wochen hängt der Solarprojektierer in der Insolvenz. Und weil so viel passiert, fast täglich neue Meldungen, Meinungen aufploppen, hat man sich in Waghäusel was einfallen lassen: Über den Kurznachrichtendienst Twitter informieren die Badener über alles Neue. Der Hashtag, also das Stichwort, unter dem die News zu finden sind, lautet schlicht und ironisch #Wirsolvenz. Indes: Es ist Galgenhumor. Wirsol kämpft ums nackte Überleben. Die Verhandlungen mit den Banken über einen neuen Konsortialkredit sind endgültig gescheitert. Die Institute haben eine Kreditlinie in Höhe von 65 Millionen Euro fällig gestellt. Aus dem anfangs beantragten Schutzschirmverfahren (Econo berichtete) wurde nur rund drei Wochen später die Planinsolvenz. Statt dem Vorstand sitzt nun Insolvenzverwalter Markus Ernestus aus Mannheim am Ruder. Nach Angaben von Unternehmenskennern hatten die Banken auf einen „unbelasteten Ansprechpartner“ gedrängt. Im Vorstand von Wirsol soll es zuvor zu massi-

ven Unstimmigkeiten über die Sanierungsstrategie gekommen sein. Mitte Oktober hat Bernd Kästner das Gremium verlassen, seines Zeichens Finanzvorstand. Zuvor verließ bereits im Mai Stefan Riel, einer der Firmengründer, das Unternehmen. Der Rest-Vorstand um Nikolaus Crane, Mark Hogan sowie Unternehmensmitgründer und Großaktionär Markus Wirth versucht nun gemeinsam mit Ernestus zu retten, was zu retten ist. „Unser Ziel ist es, so schnell wie möglich externe Investoren zu finden“, erklärt Wirsol-Sprecher Andreas Margara. Wirsol benötigt frisches Kapital, um die zahlreichen Projekte im In- und Ausland weiter finanzieren zu können. Die Zeit drängt, einige Großprojekte in Großbritannien sind bereits gescheitert. In der Dominikanischen Republik bauen die Badener derzeit am größten Solarpark der Karibik. Auch dieser steht auf der Kippe. Projekte in Japan und Brasilien sollen aber – Stand Mitte November – nicht gefährdet sein. Die Waghäusler kämpfen an mehreren Fronten. Zum einen ist der Inlandsmarkt für Großanlagen,

auf die sich Wirsol konzentriert, zum Erliegen gekommen. Überall in Europa werden die Solarsubventionen zurückgefahren, etwa in Spanien, dem größten Auslandsmarkt für Wirsol und bislang einer der erfolgreichsten und profitabelsten. Auch in Tschechien hat die Regierung eine Solarsteuer eingeführt und macht den Projektierern so das Leben schwer. Auch die Hängepartie in den Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und SPD belastet Wirsol. „Die Politik macht es den Unternehmen derzeit ziemlich schwer“, sagt auch Bernd Schüßler, Pressesprecher beim Branchenblatt Photon aus Aachen. „Die Verunsicherung im Markt ist derzeit recht groß.“ Auch weil parallel die Preise für Solarmodule aus China steigen – dank der neu eingeführten Strafzölle. Im Vergleich zum Jahresbeginn lagen die Preise im Oktober rund 9,4 Prozent höher. „Die Strafzölle haben die Solarmodule künstlich verteuert und insbesondere den Markt für Freiflächenanlagen fast zum völligen Erliegen gebracht“, sagt Schüßler. Das alles sind Faktoren, die natürlich auch potenzielle Investo-

Neues Werk, neuer Rekord Gute Zahlen aus Mannheim. Der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub hat trotz eines starken Euros in den ersten neun Monaten ein Rekordergebnis erzielt: Der Gewinn steigt von 156,7 Millionen Euro im Vorjahr auf nun 165,6 Millionen Euro. Der Umsatz hingegen stagniert bei 1,379 Milliarden Euro. „Das dritte Quartal war das bisher beste Ergebnisquartal der Unternehmensgeschichte“,

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erläutert Vorstandschef Stefan Fuchs. Mit diesem Rückenwind haben die Kurpfälzer ihr neues Werk in China eröffnet. Rund 24 Millionen Euro hat Fuchs Petrolub investiert. Es ersetzt den alten Standort, der vor 25 Jahren eröffnet wurde. In China erwirtschaftet Fuchs zehn Prozent seiner Erlöse. Man beschäftigt dort 300 Mitarbeiter. Erst im September hatten die Mannhei-

mer ein neues Werk im russischen Kaluga eröffnet. Kostenpunkt: rund 15 Millionen Euro. Fuchs beschäftigt weltweit 3800 Menschen und hat 2012 einen Umsatz von 1,8 Milliarden Euro erwirtschaftet. Ob der Schwung aus dem dritten auch das vierte Quartal trägt, ist aber ungewiss: Die aktuelle Dynamik beizubehalten sei aufgrund der Wechselkursentwicklung schwer, so Vorstandschef Fuchs. rs Foto: Jigal Fichtner


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Abbau trotz Wachstum

ren samt den Banken verunsichern – von denen Wirsol wiederum dringend Geld braucht. Zwar haben die badischen Solarprojektierer im vergangenen Jahr gutes Geld verdient. Bei einem Umsatz von 292 Millionen Euro blieb ein Ebit von 17,8 Millionen Euro hängen. 2013 sollte auch deshalb ein Jahr des Wachstums werden – und damit wiederum ein Jahr des Fremdkapitals. Wie schon vor zwei Jahren, als die Banken die Kreditlinie auf 65 Millionen Euro verdreifachten und Wirsol große Expansionspläne schmieden lie-

ßen. Von denen ist nun kaum noch was übrig. Die Stimmung bei Wirsol beschreiben Mitarbeiter deshalb als „völlig blockiert“. Es sei kein geregelter Arbeitsablauf mehr möglich. Die Windkraftsparte, erst vor einem Jahr gegründet, wurde wieder geschlossen, sieben der 300 Mitarbeiter freigestellt. Branchenkenner indes wollen auch Wirsol selbst nicht gänzlich von der Schuld an der Misere freisprechen. „Wirsol hat zu lange an der Konzentration auf große Solaranlagen festgehalten“, sagt ein Experte.

Auch als klar war, dass die wichtige Einspeisevergütung nur noch für die ersten zehn Megawatt Leistung einer Anlage gezahlt wird. Dazu kommt: „Man hätte die Strukturen früher straffen müssen“, sagt der Kenner. Sprich: Personal abbauen. Die Zeit, sie drängt. Bis Ende des Jahres soll der Sanierungsplan stehen, sagt Wirsol-Sprecher Margara. Das ist zwar sehr ambitioniert, aber es die einzige Chance. Auf ein gutes Ende der #Wirsolvenz. Robert Schwarz rschwarz@econo.de

Die Lanxess-Tochter Rhein Chemie baut an ihrem Standort Mannheim rund 450 Stellen ab. Dies kündigte Geschäftsführer Anno Borkowsky im „Mannheimer Morgen“ an. Der Stellenabbau soll sozialverträglich und ohne betriebsbedingte Kündigungen ablaufen. Hintergrund sei die aktuell schwache Umsatzentwicklung bei wiederum steigenden Kosten. Allerdings legte Rhein Chemie im dritten Quartal entgegen dem Lanxess-Konzerntrend zu. Der Umsatz stieg um 2,6 Prozent auf rund 87,8 Millionen Euro. Borkowsky nennt das dritte Quartal „ein Erholungsquartal“. 2013 werde kein Katastrophenjahr, aber auch kein richtig positives. Die Mannheimer hatten 2012 mit 1100 Mitarbeitern weltweit einen Umsatz von 344 Millionen Euro erwirtschaftet. Das Unternehmen wurde im Jahr 1889 gegründet und betreibt neben seinem Hauptsitz in Mannheim Produktionsstätten in Europa, Asien sowie Nord- und SüdAmerika. Es produziert und vertreibt Additive, Spezialchemikalien und Serviceprodukte für die Kautschuk-, Schmierstoff- und Kunststoffindustrie. Auch deshalb entscheidet der Verlauf der Automobilkonjunktur über das potenzielle Wachstum von Rhein Chemie. Für das Jahr 2014 rechnet Geschäftsführer Borkowsky mit einem moderaten Wachstum. red

schäfte auszuweiten und durch in Verbindung mit Scharr-Aktivitäten entstehende Synergie erfolgreich weiterzuentwickeln.“ Die Stuttgarter steigen mit der Übernahme zudem mit der Marke „CleanLife“ in den wachsenden Markt für Alkylatbenzin ein. Das fast 100 000 Kubikmeter umfassende Großtanklager soll die logistische Basis für das Geschäft bleiben.

Scharr hat im vergangenen Jahr mit rund 550 Mitarbeiter einen Umsatz von 850 Millionen Euro erwirtschaftet. Unterm Strich blieb wegen einer Kartellstrafe in Höhe von 35 Millionen Euro nur ein Verlust von 5,5 Millionen Euro übrig. Der Umsatz von Sailer lag im vergangenen Jahr bei 200 Millionen Euro. Das Unternehmen ist vorwiegend im bayerischen und österrreichischen Energiemarkt tätig. red

Scharr schluckt Sailer Der Primus ist weiter auf Einkaufstour: Scharr, Baden-Württembergs größter Brennstoffhändler, kauft in Bayern zu und expandiert so auch nach Österreich. Die Stuttgarter übernehmen die Mineralölsparte und das Tanklagergeschäft des Augsburger Wettbewerbers Sailer. Zum Kaufpreis machen die Unternehmen keine Angaben. Laut Scharr sollen die Standorte und Arbeitsplätze erhal-

ten bleiben. Auch die beiden Sailer-Geschäftsführer Jürgen Schalk und Bernd Neider bleiben noch für einige Monate im Amt, um die „reibungslose Übergabe sicherzustellen“, wie Scharr mitteilt. „Wir schätzen das strategische Potenzial des Lagers als sehr hoch ein“, erklärt der geschäftsführende Gesellschafter der Gruppe, Rainer Scharr. „Wir sehen darin die Chance, die übernommenen Ge-

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Namen & Nachrichten • Finanzen/Immobilien

KURZ NOTIERT

Verhagelte Bilanz Hagelschäden und weniger Neugeschäft haben dem Versi­ cherer W&W die Zwischen­ bilanz getrübt. Der Gewinn ist mit 109,4 Millionen Euro nach neun Monaten um 17 Millionen Euro geringer als im Vorjahr. W&W hält an seiner Prognose von 135 Millionen Euro für das Jahr fest. Unklar ist noch, wo ein Teil der 800 Stellen eingespart werden soll, die W&W streichen will. Bislang sind erst 300 Jobs weggefallen, für 200 weitere gebe es eine interne Vereinba­ rung. 300 sind noch offen.

Rückkehr erhofft In Esslingen hofft man, dass das Hengstenberg­Areal wieder das wird, was der Name besagt: der Stammsitz der Firma Hengstenberg. Diese hat ihre Verwaltung nach Zell abgezo­ gen, verhandelt aber mit einem Investor über eine Rückkehr auf die Fläche zwischen Bahn und Weinbergen. Außerdem sollen hier ein neues Studentenwohn­ heim und ein Anbau an das Life­Science­Center entstehen.

Loft statt Studi-Bude Die Ludwigsburger Baufirma Strenger hat sich ein Gebäude in der Stuttgarter Innenstadt gesichert. Verkäufer des fünfge­ schossigen Baus ist die Dresdner Treuhand. Strenger plant nun ein neues Konzept. Bisher waren hier Büros und Studen­ tenwohnungen vorgesehen, nun sollen es Lofts sein. Zum Kaufpreis machen beide Seiten keine Angaben.

Banksitz verkauft Der Sitz der Mercedes Benz Bank hat einen neuen Eigentü­ mer. La Salle German hat das Bürogebäude Oasis III in Stutt­ gart an den Immobilienfonds Dundee International verkauft. Die Kanadier zahlen dafür um­ gerechnet rund 31 Millionen Euro, berichtet der Immobilien­ dienst Thomas Daily. Haupt­ mieter ist eben die Autobank.

„Deutschland hat viele Vorteile“ Im Oktober gab es in Deutschland so viele Fusionen und Zukäufe wie seit fünf Jahren nicht mehr. Strategisch investieren liegt im Trend, sagen die Freiburger Anwälte Gerhard Manz und Barbara Mayer

S

trategisch wachsen – diese Option ist sehr gefragt. Entsprechend rege war die Tätigkeit für Zu- und Verkäufe zuletzt. Allein im Oktober wurden mehr als zehn Milliarden Euro investiert. Econo-Redakteur Philipp Peters sprach mit Barbara Mayer und Gerhard Manz von der Sozietät Friedrich Graf von Westphalen (FGVW). Auch über einen speziellen Fall aus Südbaden. Im Oktober gab es in Deutschland Mergers & Acquisitions mit einem Gesamtvolumen von umgerechnet 10,6 Milliarden Euro. So viel wie seit fünf Jahren nicht mehr. Was ist der Grund für diesen Boom? ➤ Barbara Mayer: Ein Grund könnte sein, dass viele Unternehmen günstig zu haben sind. Auf der anderen Seite gibt es viele Firmen, denen es sehr gut geht und die ihr Geld gerne vernünftig anlegen. Da ist ein strategisches Investment sinnvoll. ➤ Gerhard Manz: Die ZehnJahres-Statistik zeigt aber auch, dass Deutschland vor drei Jahren auf einem relativen niedrigen M&ANiveau war. Wir sind in einer Erholungsphase. Das Niveau von vor fünf Jahren haben wir noch lange nicht erreicht. Und im internationalen Vergleich ist Deutschland ein sicherer Standort. Aus ausländischer Sicht lohnt es sich, in diese stabile Economy zu investieren. Das erklärt dann auch, warum die Otto Männer Holding so teuer war. Die Barnes Group zahlt für das Familienunternehmen vom Kaiserstuhl 372 Millionen. Dollar. Das ist dreimal so viel wie der Umsatz, etwa 15mal so viel wie der Gewinn. ➤ Manz: Männer ist ein absolut fittes Unternehmen. Der Erwerber

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hat hier strategische Synergien und erhebliche Potenziale gesehen. So ist Männer zu einem ungewöhnlich hohen Verkaufspreis gekommen. Barnes hat sich ein Stück Zukunft gekauft. Wie viele Fälle hat denn die Kanzlei FGVW? ➤ Mayer: Wir bearbeiten etwa 20 bis 30 Unternehmenskäufe und -verkäufe pro Jahr. Wir decken mit unserem Team die gesamte Spanne ab, das heißt, wir vertreten Käufer genauso wie Verkäufer, und das in allen Branchen.

Welche Strategie wählt der Käufer? Wie verhindert man denn, dass der Kaufpreis später zur Altlast wird? So war es etwa bei Oystar in Stutensee. Dort hat der Investor den Kaufpreis auf die alte Gesellschaft abgewälzt. ➤ Mayer: Der Kaufpreis wird dann zur Altlast, wenn das Käuferunternehmen mit dem Target verschmolzen wird. Wenn man zwei getrennte Gesellschaften behält, passiert das nicht. Das klingt ja fast wie ein Anfängerfehler.

Barbara Mayer und Gerhard Manz sind Partner bei der Sozietät Friedrich Graf von Westphalen. Die Freiburger Kanzlei beschäf­ tigt rund 70 Rechtsanwälte und unterhält weitere Standorte in Köln, Alicante, Brüssel, Schanghai, Istanbul und São Paulo. Zum Jahreswechsel kommt ein weite­ res Büro in Frankfurt hinzu.

➤ Mayer: Überhaupt nicht. Es ist eine Frage der Strategie aus Käufersicht. Der Käufer trifft die Entscheidung, wie sehr er sein Unternehmen mit den Kosten des Kaufs belasten will. Das Land hat den Energiekonzern EnBW gekauft. Die Landesholdig Neckarpri hat nun einen Verlust von 16 Millionen Euro erwirtschaftet, weil die Finanzierungskosten deutlich höher waren als der Gewinnanteil. War die Strategie falsch? ➤ Manz: Um das wirklich zu beurteilen, muss man die Zukunftsaussichten kennen, die steuerliche Komponente, die Synergien. Anhand von zwei Kennzahlen lässt sich da keine ehrliche Aussage treffen. Das wäre leichtsinnig. Sie haben gesagt, Deutschland ist ein attraktiver Markt für Investoren. Wird das so bleiben? Nähern wir uns der Bestmarke von 2007? ➤ Mayer: Das alt bekannte Problem an der Zukunft ist ja, dass man sie nicht vorhersehen kann. ➤ Manz: Das hängt auch vom Ergebnis der Koalitionsverhandlungen ab. Deutschland hat viele Vorteile gegenüber anderen Län-

Barbara Mayer hat in Heidelberg, Freiburg und Straßburg studiert und ist unter anderem Mitglied im Ausschuss Gesellschaftsrecht der Bundesanwaltskammer. Gerhard Manz hat in Berlin, Freiburg und Lausanne studiert. Bei beiden liegt ein Schwerpunkt der Arbeit in dem Bereich Mergers & Acquisitions. Fotos: Graf v. Westphalen


13 dern, etwa Frankreich. Wenn das so fortgeschrieben wird, bleibt die Stimmung für Investoren gut. Wenn aber der Big Spender durchschlägt – einschließlich Steuerund Lohnerhöhungen, steigende Energiekosten und einem Katalog von Mehrausgaben und Mehrbelastungen – würde ich prognostizieren, dass es nicht so weiter geht. Lassen die Investoren sich von Gefühlen und Emotionen leiten oder bleibt die Finanzwirtschaft nüchtern, an Fakten orientiert?

Wer den schnellen Exit will, hat es schwer ➤ Mayer: Stimmung in einem Land ist schon wichtig. Denken Sie etwa an Frankreich. Dorthin zieht man im Moment eher nicht als Investor, wenn man denn die Wahl hat. Aber es gibt in Deutschland einfach auch viele interessante Unternehmen, die für Investoren spannend und attraktiv sind, weil sie über besonderes Knowhow verfügen.

➤ Manz: Prognosen sind in gewissem Umfang immer von Emotionen abhängig. Gibt es eigentlich einen Trend bei den Private-Equity-Gesellschaften? ➤ Manz: Der Trend geht zum strategischen Investor. Wie bei der Übernahme von Männer durch Barnes: eine Firma, die ein zusätzliches Portfolio kauft, um zu wachsen. Ich habe den Eindruck, dass die Venture-Gesellschaften immer noch unter dem HeuschreckenImage leiden. Den meisten Verkäufern liegt ihr Unternehmen am Herzen. Da sehen sie sich bei einem strategischen Investor besser aufgehoben. Heißt das, dass das Geschäftsmodell der Venture-Capitalists ausgedient hat?

➤ Manz: Das nicht. Aber wer das Ziel eines Exits nach drei oder fünf Jahren anstrebt, hat es deutlich schwerer. Und wenn man das dann noch über das Target finanzieren will, gibt es zwei Probleme. Aber es gibt diese Firmen immer noch. ➤ Manz: Es gibt auch immer noch Unternehmer, denen das egal ist. Gründer, Start-ups, die verkaufen wollen, sobald sie ihr Geschäftsmodell bewiesen haben. ➤ Mayer: Der Verkäufer muss entscheiden, welche Strategie er sucht. Unternehmen, die über Generationen von einer Familie aufgebaut wurden, tun sich mit einem langfristig denkenden strategischen Investor auf Augenhöhe sicherlich leichter als mit einer Heuschrecke.

Die Korrektur Die Bauwirtschaft boomt noch immer. Die Menschen legen ihr Geld eher in Steine an als in Scheine. Das spürt auch der nordbadische Finanzdienstleister MLP. Ursprünglich hatte MLP für 2013 ein Ebit von mindestens 65 Millionen Euro angepeilt. Doch daraus wird nichts, wie das Unternehmen jetzt zähneknirschend mitteilt. „In der Bevölkerung hat sich erkennbar ein Altersvorsorgestau gebildet, der branchenweit zu einem deutlich geringeren Neugeschäft führt“, sagt Vorstandschef Uwe Schroeder-Wildberg. Von dieser Entwicklung könne sich auch MLP nicht abkoppeln. So liegt das Ebit nach neun Monaten bei gerade mal 12,3 Millionen Euro. Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr war es doppelt so hoch – 26,4 Millionen. Auch der Umsatz geht zurück: 338,8 Millionen Euro bedeuten etwa fünf Prozent weniger. Eine neue Prognose für 2013 wagt MLP nicht. pop

Das Schloss

Barbara Mayer und Gerhard Manz sind Partner bei der Sozietät Friedrich Graf von Westphalen und zählen zu den renommiertesten Beratern rund um Mergers & Acquisitions im Südwesten

Das neue Rheinschloss in Waldshut soll nach den Plänen des Stuttgarter Büros Haas Cook Zemmerich realisiert werden. Die Stuttgarter haben sich mit ihrem Entwurf in einem Architektenwettbewerb durchgesetzt. Damit rückt die Realisierung des Baus in greifbare Nähe. Der Waldshuter Unternehmer Bruno Stärk, dem das alte Rheinschloss gehört, hofft auf einen Baubeginn im Jahr 2015. „Ich freue mich, dass es nun endlich losgehen kann“, wird Stärk im „Südkurier“ zitiert. Zunächst muss jedoch die Stadt grünes Licht geben, dann kann das mehr als 100 Jahre alte Rheinschloss abgerissen werden. In dem achtstöckigen Neubau sollen 22 Wohnungen unterkommen. Stärk rechnet mit einer Investition von 23 bis 30 Millionen Euro und einer Fertigstellung bis 2017. Das Grundstück selbst ist etwa 5400 Quadratmeter groß und liegt an exponierter Stelle direkt am Rhein, etwa 20 Meter über dem Wasser. pop 12/2013

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Namen & Nachrichten • Gesundheitswirtschaft

KURZ NOTIERT

Spitzner ist Geschichte Das Ende von Spitzner Arzneimittel aus Ettlingen ist nun offiziell besiegelt: Der Hersteller von Umckaloabo wird vollständig in die Karlsruher Muttergesellschaft, dem Schwabe-Konzern, integriert. Die bisherige Doppelstruktur wird aufgegeben, Spitzner Arzneimittel verschwindet vom Markt. Der Name wird künftig nur noch für Wellness-Produkte verwendet. Die Schwabe-Gruppe beschäftigt bundesweit 3500 Mitarbeiter. 730 davon in Karlsruhe.

Infirmarius gerettet Der insolvente Arzneimittelhersteller Infirmarius aus Göppingen ist gerettet. Insolvenzverwalter Holger Blümle hat das Unternehmen an North, einen Hersteller von pharmazeutischen Präparaten verkauft. 18 der vormals 28 Arbeitsplätze bleiben erhalten. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Infirmarius ist auf Komplex-Homöopathie spezialisiert.

Hartmann wächst Deutschlands älteste Verbandstofffabrik ist weiter auf Wachstumskurs: Die Hartmann-Gruppe aus Heidenheim hat ihren Umsatz in den ersten drei Quartalen um 2,1 Prozent auf 1,33 Milliarden Euro gesteigert. Das stärkste Umsatzplus verzeichneten die Ostwürttemberger im Segment Wundmanagement. Auch unterm Strich blieb mehr übrig: Das Ebit stieg um 2,3 Prozent auf 74,9 Millionen Euro.

Stratec müht sich Trotz Großauftragsverlust und Hochwasserschaden hat der Biomedizintechniker Stratec in den ersten neun Monaten 2013 bei Umsatz und Ebit zugelegt: Die Erlöse wachsen um 7,2 Prozent auf 90,4 Millionen Euro, die Ebit-Marge legt um fast drei Punkte auf 16,2 Prozent zu. Von den vor einem Jahr anvisierten Zahlen sind die Birkenfelder aber noch weit entfernt.

Admedes Schuessler gilt als Weltmarktführer im Segment Stents aus Nitinol

Einschneidend Der größte Kunde des Medizintechnikers Admedes Schuessler ruft ein Produkt zurück – in Pforzheim fallen deshalb 90 Arbeitsplätze weg Seit rund 17 Jahren kannte die Entwicklung bei Admedes Schuessler nur eine Richtung: aufwärts. 1996 von Andreas Schüßler gegründet, avanciert das Pforzheimer Unternehmen in den vergangenen Jahren schnell zum Weltmarktführer im Bereich von Implantaten aus Nitinol. 2012 steigt der Umsatz von 55 auf 84 Millionen Euro. 60 Millionen Euro investiert das Unternehmen derzeit in zwei Neubauten am Stammsitz. 2013 wird allerdings als Jahr des ersten richtigen Dämpfers in die Unternehmensgeschichte eingehen: Weil einer der größten Kunden ein Produkt zurückrufen musste, sei „ein sehr deutlicher Auftragsrückgang zu verzeichnen“, teilt das Unternehmen mit. Die Folge: Der Umsatz sinkt zum ersten Mal seit Jahren. CFO Stefan Gimber rechnet damit, „dass der Umsatz in diesem Jahr statt der zunächst anvisierten 92 bei rund

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82 Millionen Euro liegt“. 2014 kalkulieren die Pforzheimer dann mit 66 Millionen. Folge des Einbruchs: 90 der 700 Arbeitsplätze in Pforzheim muss der Medizintechniker abbauen. Das betrifft ausschließlich befristet Beschäftigte, deren Verträge nicht verlängert werden, betriebsbedingte Kündigungen gibt es nicht, so Gimber. Dabei sind die Pforzheimer schuldlos an der Misere. Die Probleme beginnen im Mai dieses Jahres. Da ruft der amerikanische Medizintechnikkonzern Cook ein gerade neu in den Markt eingeführtes Produkt zurück. In der Apparatur sind auch Stents von Admedes Schuessler verbaut. In Japan waren zuvor zwei Menschen wegen eines Fehlers im Zuführsystem gestorben. Die Stents aus Pforzheim haben damit zwar nichts zu tun, jedoch nimmt Cook das Produkt vom Markt – und kappt infolge die Aufträge an Admedes Schuessler.

Das Unternehmen selbst spricht von einem „herben Schlag für alle Beteiligten“. Zwar vertreibt Cook das System inzwischen wieder, die Absatzzahlen erholen sich aber nicht schnell genug. Zudem sind die Lager von Cook prall gefüllt. Bis Erholung eintritt, muss Admedes Schuessler nun also auf die Bremse treten. Im vergangenen Jahr hätten die Mitarbeiter über Arbeitszeitkonten bereits rund 100 000 Minusstunden aufgebaut, um den Engpass zu kompensieren, sagt Gimber. Anfang November war dann klar, dass das nicht ausreichen wird – und Admedes Arbeitsplätze abbauen muss. Immerhin: In die Verlustzone werden die Pforzheimer nicht rutschen, sagt Gimber. „Wir rechnen 2013 und 2014 mit schwarzen Zahlen.“ Auch wenn diese bei Weitem nicht so gut ausfallen werden wie in den vergangenen Jahren. Robert Schwarz Fotos: Admedes, Philipp Rothe


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Erfolgreiche Pflege Erneut hat der Pflege-Dienstleister Haus Edelberg mehr als 50 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. Wie die Gruppe in Karlsruhe mitteilte, habe zu dem Ergebnis unter anderem eine um drei Prozent höhere Belegungsquote geführt. Laut Geschäftsführer Dirk Lorscheider liege die Auslastung an einigen

Standorten bei 100 Prozent. Die Gruppe betreibt in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz rund 13 Senioren-Zentren, in denen 1500 Bewohner untergebracht sind. Insgesamt sind an den Standorten 800 Mitarbeiter beschäftigt. Dabei soll es aber nicht bleiben: Lorscheider schaut sich nach mög-

lichen weiteren Standorten für neue Senioren-Zentren im Land um. „Wir suchen bestehende Einrichtungen sowie Immobilien oder geeignete Bauplätze in der Nähe von schon bestehenden Standorten von Haus Edelberg Senioren-Zentren.“ In Ötigheim werde derzeit ein Mehrgenerationenhaus gebaut.

Sorgen macht indes der Fachkräftemangel. Laut Studien fehlen Deutschland bis zum Jahr 2020 eine halbe Million Pflegefachkräfte. Lorscheider begegnet dem mit einer Ausbildungsoffensive: 2012 haben die Karlsruher 90 neue Auszubildende eingestellt. Insgesamt sind es derzeit 160. rs

Neue Heimat: der Himmel Der Medizintechnik-Entwickler Heidelberg Engineering wird mit seinen rund 100 Mitarbeitern 2014 umziehen. Das Unternehmen wird Großmieter in den sogenannten Skylabs in der Bahnstadt. Das Unternehmen mietet dort 7700 Quadratmeter an. Die Skylabs werden dafür ausgebaut. Heidelberg Engineering ist ein auf Medizingeräte spezialisiertes High-

tech-Unternehmen, das diagnostische Geräte für die augenheilkundliche Praxis entwickelt und herstellt. Das Unternehmen war in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Zahlen zum Umsatz veröffentlichen die Kurpfälzer nicht, laut Bundesanzeiger hat die Firma 2011 rund 69,5 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet, ein Plus von zehn Prozent. rs

Bald die Heimat von Heidelberg Engineering: die Skylabs in Heidelberg

GewerbeGrundstück bei Achern 47.000 m2 unbebAut Optimale Anbindung an A5, 3,5 km von der Autobahnauffahrt A5, Verkauf durch Eigentümer

Vetter Holding GmbH

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Namen & Nachrichten • IT/Elektronik

KURZ NOTIERT

Der Trendbrecher

UI auf Rekordjagd Internetdienstleister United Internet (UI) hat in den ersten neun Monaten 2013 die Grenze von zwei Milliarden Euro nur knapp verpasst. Die Erlöse wuchsen um 10,7 Prozent auf 1,955 Milliarden Euro. Das Ebitda stieg um ein Viertel auf 210,6 Millionen Euro. In Karlsruhe beschäftigt UI (1&1, Web.de) mehr als 1000 Mitarbeiter.

Fela investiert, Greule bangt um seine Existenz: In der Leiterplattenbranche liegen Freud und Leid dicht beieinander

GFT verdient gut Der IT-Dienstleister GFT hat seine Prognose für 2013 angehoben. In den ersten neun Monaten verdienten die Stuttgarter 11,2 Millionen Euro – 44 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Umsatz klettert um sechs Prozent auf 185 Millionen Euro. GFT rechnet für 2013 mit einem Vorsteuergewinn von 16 Millionen Euro – das wäre eine Million Euro mehr als in der bisherigen Prognose. „Wir blicken zuversichtlich in das vierte Quartal und werden unseren Wachstumskurs fortsetzen“, so Vorstandschef Ulrich Dietz.

Cortility hält Niveau Mit der Zertifizierung als SAPPartner will das IT-Unternehmen Cortility Wachstum erreichen. 2012/13 stagnierte der Umsatz der Ettlinger bei 4,5 Millionen Euro. Für Geschäftsführer Klaus Nitschke ein Erfolg: „Wir konnten bei hoher Auslastung den Umsatz auf einem konstanten Niveau halten“, sagt Nitschke. Cortility gehört zur Command-Gruppe, die 260 Mitarbeiter beschäftigt.

Init noch unter Plan Trotz leichten Zuwachses im dritten Quartal hinkt Telematikspezialist Init seinem Plan hinterher. Der Umsatz der ersten Monate sinkt von 64,4 Millionen Euro in 2012 auf 61,1 Millionen Euro. Da das vierte Quartal traditionell das stärkste ist, rechnet Init weiter, die anvisierten 105 Millionen Euro Umsatz und ein Ebit von 18 Millionen Euro zu erreichen.

Norbert Krütt, Geschäftsführer beim Leiterplattenspezialisten Fela

Einkauf

Verkauf

Übernahme

Der Hausgeräte-Zulieferer EGO kauft in Italien ein. Das Unternehmen aus Oberderdingen (Landkreis Karlsruhe) hat den Gaskomponentenhersteller Defendi übernommen. Wie EGO mitteilt, wolle man mit der Akquise die Kompetenz beim Kochen mit Gas ausbauen. „Defendi passt perfekt zu uns“, erklärt EGO-Chef Johannes Haupt. Über die Höhe der Transaktion machen die Badener allerdings keine Angaben. Defendi soll als rechtlich selbstständiges Unternehmen in der EGO Blanc und Fischer-Gruppe geführt werden und als Marke erhalten bleiben. Auch bei Mitarbeitern und Führungspersonal gibt es keine Änderungen. Das Unternehmen wurde 1954 gegründet und hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von 60 Millionen Euro erzielt. Defendi beschäftigt rund 270 Mitarbeiter. Laut Haupt war Defendi „absoluter Wunschkandidat“. EGO erzielte 2012 einen Umsatz von 526 Millionen Euro, die Gruppe kommt auf 925 Millionen Euro. rs

Gerettet: Die insolvente ROBGruppe mit Sitz in Neulingen (Enzkreis) hat einen Käufer gefunden. Der US-amerikanische Investor Cemtrex übernimmt die vier Gesellschaften der Gruppe. Standort und Arbeitsplätze seien gesichert, teilten die Insolvenzverwalter Marc Schmidt-Thieme und Tobias Hoefer mit. Zuletzt hatte ROB noch mit rund 200 Mitarbeitern im Auftrag elektronische Baugruppen und Systemen produziert. „Wir sind sehr zufrieden mit der jetzt gefundenen Lösung. Sie ist aus unserer Sicht das Optimum für die Gläubiger, für das Unternehmen und die Mitarbeiter. Die ROB verfügt nun wieder über eine starke finanzielle Basis und hat unter dem Dach von Cemtrex eine aussichtsreiche Zukunft“, so Hoefer. Cemtrex will mit dem Zukauf Fuß in Europa fassen. „Diese Akquisition stellt einen kritischen Schritt in der langfristigen Erfolgsstrategie von Cemtrex dar“, so CemtrexVorstandsvorsitzender Saagar Govil, der „erhebliches Wachstumspotenzial“ sieht. rs

Der Explosionsschutzspezialist Bartec aus Bad Mergentheim hat die norwegische Pixavi, einen Anbieter von mobilen Kommunikationsgeräten und drahtloser Infrastruktur für explosionsgefährdete Bereiche, übernommen. Zum Kaufpreis machen die Tauberfranken keine Angaben. „Diese Investition ist ein erfolgreicher Schritt, um das nachhaltige Wachstum unserer Unternehmensgruppe weiter zu forcieren“, erläutert Ralf Köster, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bartec-Gruppe. Die Übernahme ermögliche es dem Unternehmen, „die Produktpalette durch innovative Kommunikationstechnologien für explosionsgefährdete Bereiche strategisch weiterzuentwickeln“. Pixavi beschäftigt derzeit zwölf Mitarbeiter. Für Bartec wiederum arbeiten weltweit 1600 Mitarbeiter, 300 davon am Stammsitz in Bad Mergentheim, dem nach der Mitarbeiterzahl größten Standort. Im vergangenen Jahr hat Bartec einen Umsatz von rund 300 Millionen Euro erwirtschaftet. rs

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Foto: Fela


17 Norbert Krütt ist ein Mann der klaren Worte – vor allem, wenn er über sein Unternehmen Fela im Speziellen und die Leiterplattenbranche im Allgemeinen spricht. „Wir beobachten die Situation in der Branche mit Sorge“, sagt Krütt. Das hat zunächst nichts mit Fela an sich zu tun. Das Unternehmen aus Villingen-Schwenningen ist 2013 gut unterwegs. Die Branche wächst laut dem Branchenverband ZVEI um 1,5 Prozent, Krütt peilt ein Plus von fast zehn Prozent an. 2012 hatte Fela einen Umsatz von 24 Millionen Euro erwirtschaftet. Was Krütt sorgt, sind vor allem die schlechten Nachrichten aus dem Land. Multek, eine Tochter des US-Konzerns Flextronics, hat jüngst seine Leiterplattenfabrik in Böblingen geschlossen. Rund 400 Arbeitsplätze fielen weg. Der Grund ist schlicht: Laut Multek lassen sich Leiterplatten in Deutschland nicht kostendeckend produzieren. Die Branche gerät angesichts der Dumping-Preise aus

China verstärkt unter Druck. Genau dorthin verlagert auch Flextronics nun seine Fertigung. Wer sich auf Standard-Leiterplatten in großen Stückzahlen konzentriert hat, erlebt ein böses Erwachen. Bereits im vergangenen Jahr mussten deshalb einige mittelständische Unternehmen aus der Bran-

Steigende Strom- und Rohstoffpreise verschärfen die Situation zusätzlich. Fela hat sich nichtsdestotrotz auf die klassische Leiterplatte spezialisiert, sich im Markt aber in den vergangenen Jahren als Technologievorreiter positioniert. Dafür hat Krütt kräftig investiert – und er tut es weiterhin.

„Bis 2020 wird es nur noch 50 Leiterplattenhersteller im Land geben“ che in Deutschland Insolvenz anmelden. Die Zahl der Leiterplattenhersteller ist von 93 im Jahr 2005 auf 76 im vergangenen Jahr gesunken. Doch das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht. Laut Krütt hat in der Branche ein „genereller Konsolidierungsprozess“ eingesetzt. Mehr noch: „Bis 2020 wird es nur noch 50 Leiterplattenhersteller in Deutschland geben“, prognostiziert er.

Neben steigenden Ausgaben für Forschung und Entwicklung hat er auch den Standort in VS weiter ausgebaut. Hier fertigt Fela doppelseitige Leiterplatten und Multilayer in kleinen und mittleren Losgrößen. Bei Großserien kooperieren die Württemberger mit chinesischen Unternehmen. Doch zurück zur Branche: Nicht nur der Druck aus China steigt, sinkende Militärausgaben und die

Photovoltaikkrise samt weggebrochener Nachfrage machen vielen in der Branche zu schaffen. Der Photovoltaikeinbruch etwa hat den Leiterplattenhersteller Greule aus Engelsbrand bei Pforzheim in die Insolvenz gestürzt. Der befand sich deshalb bereits in der Sanierung, als Gespräche über die Verlängerung einer Immobilienfinanzierung überraschend scheitern, wie Insolvenzverwalter Marc Schmidt-Thieme erklärt. 113 Mitarbeiter sind betroffen. Greule hatte erst 2011 den Maschinenpark modernisiert und die Kapazitäten erweitert. Dann platzte die Solar-Blase, einige Kunden fielen aus und Greule war mittendrin in der Abwärtsspirale. 2012 haben die Engelsbrander noch einen Umsatz von zwölf Millionen Euro erwirtschaftet. Greule sei ein „sauber geführter Betrieb mit breit gefächertem Kundenkreis“, erklärt Schmid-Thieme. Essenziell sei nun, „dass diese Kunden uns weiter die Treue halten“. rs

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Namen & Nachrichten • Kommunen/Tourismus

KURZ NOTIERT

Wiedeking expandiert Der frühere Porsche-Chef Wen­ delin Wiedeking bastelt weiter am Ausbau seiner Restaurantkette Tialini. Anfang Dezember eröffnet in Karlsruhe der dritte Standort – direkt gegenüber dem direkten Konkurrenzen Vapiano. Wiedeking plant mittelfristig bis zu 20 Tialini-Restaurants, bis 2015 soll sich die Zahl sogar auf 250 erhöhen. Bislang betreibt Tialini Standorte in Ludwigshafen und Stuttgart. In den beiden Restaurants beschäftigt das Unternehmen 60 Mitarbeiter. Wiedeking gehören neben Tialini auch mehrere Internet-Reiseportale und eine Schuhmanufaktur.

Tonbach übernimmt Paukenschlag in der Gastronomie: Die Hotelierfamilie Finkbeiner, die die Traube Tonbach in Baiersbronn betreibt, übernimmt das Schlosshotel Mon­ repos in Ludwigsburg. „Mit der Familie Finkbeiner haben wir den idealen Partner gefunden“, so Friedrich Herzog von Würt­ temberg. Heiner Finkbeiner: „Die Domäne Monrepos mit seinem Seeschloss ist ein Juwel.“ Finkbeiner kündigt an, alle 80 Arbeitsplätze zu erhalten. Zudem werde man 2014 umfangreich renovieren. Das Monrepos umfasst auch ein Vier-SterneHotel mit 81 Betten. Der bisherige Pächter, Edwin W. Nimis scheidet zum Jahresende „aus gesundheitlichen und persönlichen Gründen“ aus.

Weissach muss sparen Die Übernahme von Porsche durch VW wirkt sich auf die Finanzen der Kommunen mit Porsche-Standorten schlimmer aus als befürchtet: In Stuttgart gehen die Gewerbesteuern um 38 auf 552 Millionen Euro zurück. Noch härter trifft es Weissach: Statt mit 40 kann die Gemeinde nur noch mit elf Millionen Euro kalkulieren. Der Grund: Seit Porsche zu VW gehört, werden die Steuern auf alle Standorte des Konzerns verteilt.

Freie Fahrt für 2014: Carlo Horn, Geschäftsführer des Ravensburger Spielelands

Frohes altes Jahr! Nach der Saison ist vor der Saison: 2013 war für die großen Freizeitparks im Land ein voller Erfolg. Nun wird 2014 vorbereitet Vor allem die Nummer eins im Land hat viel vor Ja, das Wetter. Winter zu lang, Frühjahr zu kalt. Recht machen kann man es niemanden. Doch während der Mensch häufig um des Jammerns Willen jammert, spüren die Freizeitparks im Land die Kapriolen direkt. Dennoch haben die drei größten Parks in Baden-Württemberg durch die Bank zugelegt und 2013 neue Rekordzahlen eingefahren – oder sind zumindest drauf und dran. Denn während Tripsdrill bei Cleebronn und das Ravensburger Spieleland ihre Pforten bereits winterfest gemacht haben, steht beim Primus Europa-Park in Rust noch ein Nachspiel an: die Wintersaison. Und die ist durchaus entscheidend. „Wenn die Winterwochen gut laufen“, sagt Europa-Park-Inhaber Roland Mack,

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„erreichen wir wie bereits im Vorjahr über 4,5 Millionen Besucher.“ Die Wintersaison ist für die Ortenauer schon längst keine Nebensaison mehr. Im Gegenteil, mit ihr werden neue Kunden gewonnen, so Mack. „Der Anteil an Erstbesucher ist im Winter sogar höher als im Sommer.“ Der Europa-Park ist mit diesen Besucherdimensionen die klare Nummer eins in Deutschland, europaweit rangiert man hinter dem Pariser Disneyland auf Platz zwei. Rund die Hälfte der Besucher kommt inzwischen aus dem Ausland, vor allem aus der Schweiz und Frankreich. An Bedeutung gewinnt auch die Hotellerie. Laut Unternehmenssprecher Dominik Seitz liegt die Auslastung der fünf Hotels im Park bei mehr als 90 Prozent.

Um die Besucher immer wieder in den Park zu locken – immerhin sind rund 80 Prozent der Gäste Wiederholungsbesucher – investieren die Macks weiter massiv: Rund 20 Millionen Euro kostet „die aufwendigste Indoor-Attraktion in der Geschichte des EuropaParks“. So nennt Seitz das Fahrtgeschäft, das auf Luc Bessons Kindertrickfilmtrilogie „Arthur und die Minimoys“ basiert und 2014 eröffnet werden soll. Unterdessen laufen die Planungen für eine weit größere Attraktion noch im Hintergrund. Die Macks planen einen rund 33 Hektar großen Wasserpark. Damit würde die Gesamtfläche von 85 Hektar des Parks um mehr als ein Drittel steigen. Konkrete Pläne, etwa, ob es sich um ein Erlebnisbad oder Fotos: Jigal Fichtner, Ravensburger Spieleland, Tripsdrill


19 Europa-Park-Chef Roland Mack peilt 2013 erneut ein Rekordjahr an

Führen den Erlebnispark Tripsdrill: Roland Fischer, Dieter Fischer, Helmut Fischer (v.l.)

Social Business bietet innovatives Weiterbildungsprogramm an.

Das Capability Programm stellt Führungskräfte vor die Herausforderung ein Lernzentrum für eine Gemeinde in Kambodscha zu konzipieren und vor Ort umzusetzen. Die besondere Challenge: Als Social Business soll es sich innerhalb eines Jahres selbst tragen. Professionelle Business Experten/-innen und Coaches begleiten diesen Prozess und schulen die Teilnehmer/innen in den Feldern Strategic Planning, Projekt-management und Leadership.

Social Business Projekt Projekt Coaching Modul 1 / 26-28 Oktober 2012 Skill building + Konzeptdesign

weitere Fahrgeschäfte handelt, wie hoch die Investitionen sein werden, hat das Unternehmen bislang nicht veröffentlicht. Während in Rust also Pläne der Superlative geschmiedet werden, geht es im Norden und Südosten beschaulicher zu. Aber auch der Erlebnispark Tripsdrill hat 2013 neue Rekordzahlen erzielt. Die Cleebronner lockten rund 670000 Besucher in ihren Park, 10 000 mehr als noch im Jahr zuvor. Zudem hat die Betreiberfamilie Fischer, die den Park vor 84 Jahren gegründet hat, rund neun Millionen Euro investiert. Gut zwei Millionen flossen in einen neuen Indoor-Spielebereich, rund sieben Millionen haben die Fischers in die Katapult-Achterbahn „Karacho“ investiert, laut Unternehmenssprecherin Sandra Backhaus die größte Einzelinvestition der Unternehmensgeschichte. Auch in Tripsdrill gewinnt die Hotellerie an Bedeutung. Laut Backhaus ist die Zahl der Übernachtungsgäste im sogenannten Natur-Resort 2013 um 20 Prozent gewachsen. Deshalb legt der Park nun nach: Rund 15 neue Baumhäuser mit je vier Betten sollen

2014 entstehen. „Damit kommen wir dem Wunsch der Besucher nach und bauen Tripsdrill zu einer Kurzreisedestination aus“, erläutert Backhaus. Von diesem Kurzreise-Trend profitiert auch das Ravensburger Spieleland. „Familien dehnen ihren Freizeitparkbesuch über zwei Tage aus, und nutzen den Besuch als Kurzurlaub“, erklärt Pressesprecherin Stefanie Stiefenhofer. Das Ergebnis: 351 000 Besucher im Jahr 2013, ein neuer Rekord für die Oberschwaben. Auch im Ausland wird der Park immer beliebter: „Besonders in den Sommerferien begrüßten wir französische, holländische und italienische Gäste“, sagt Geschäftsführer Carlo Horn. In Sachen neue Attraktionen erweisen sich die Betreiber als Geheimniskrämer. „Auch in der kommenden Saison wird das Ravensburger Spieleland wieder in eine neue große Familien-Attraktion investieren“, so Sprecherin Stiefenhofer: „Über diese werden wir mit dem Start der Tourismusmesse CMT in Stuttgart im Januar 2014 informieren.“ Robert Schwarz

Projekt Coaching Modul 2 / 10-11 Januar 2013 Planung + Projektmanagement

Implementation in Kambodscha / 2-11 Februar 2013 Projekt Launch + Implementierung

ProjeKt Coaching Modul 3 / 21-22 März 2013 Evaluation + Transfer

Projektergebnis

Ein nachhaltiges Lernzentrum in Kambodscha

Individuelle „Take-aways“

Lernfelder Wie plane und manage ich ein Projekt in ungewohnten Kontexten? Wie kommuniziere ich in virtuellen Teams mit Stakeholdern aus verschiedenen kulturellen Hintergründen? Wie leite ich diverse Teams and manage Gruppendynamiken? Wie reflektiere ich meine eigene Performance?

Gesteigerte Fähigkeit einen Businessplan und eine Umsetzungsstrategie in neuen Geschäftsfeldern zu formulieren. Verbesserte Kompetenz komplexe Multi-Stakeholder-Projekte zu leiten. Gesteigerte Fähigkeit in diversen Teams zu arbeiten Verbesserte Fähigkeiten die Perspektiven zu wechseln und die eigene Arbeit zu reflektieren.

Haben wir ihr Interesse geweckt? Mehr Informationen auf www.bookbridge.org/join

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· 29. November 2013 econo


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Namen & Nachrichten • Kreativwirtschaft

KURZ NOTIERT

Superhelden im Haus Ab 2015 werden beim Spielzeughersteller Schleich aus Schwäbisch Gmünd Superhelden gemacht. Die Ostwürttemberger haben sich die Lizenzrechte des US-Comic-Konzerns DC Comics gesichert, dazu gehören Figuren wie Batman oder Superman. „Wir sind bei Schleich immer auf der Suche nach Lizenzen von zeitlosen Marken, die auf der ganzen Welt bekannt sind“, kommentiert Thomas van Kaldenkerken, CEO von Schleich.

Zsofia Kmet schneidert eine Handtasche aus Stänzbändern und Fahrradschläuchen

Rabe macht die Flatter Der traditionsreiche Esslinger Verlag fusioniert mit dem Stuttgarter Thienemann Verlag. Der Stammsitz in Esslingen wird nach Stuttgart verlagert. Zu den bekanntesten Figuren des Verlags gehört der Rabe Socke, den Nele Moost erfunden hat. Esslinger gehörte zuvor zum Klett-Verlag, der sich zum reinen Bildungsunternehmen weiterentwickeln will. Kinderbücher und Raben haben da keinen Platz mehr im Portfolio.

Endgültiges Ende? Nach der Ankündigung, den Standort Kornwestheim zu schließen, steht droht nun das Ende des Unternehmens Infopaq. Vier der fünf Infopag-Gesellschaften haben Insolvenzantrag gestellt. Das Unternehmen, das auf Mediendienstleistungen spezialisiert ist, hatte den Betrieb in Kornwestheim mit 100 Mitarbeitern geschlossen.

Millionen-Einkauf Einen hohen einstelligen Betrag hat der Stuttgarter Verlag Motor Presse in den Kauf zweier Internetportale sowie eine TV Gesellschaft investiert. Laut Geschäftsführer Volker Breid sollen diese das bestehende Angebot ergänzen. Der Verlag hat mit sinkenden Erlösen im PrintBereich zu kämpfen. Der Umsatz fiel von 276 auf 263 Millionen Euro im Jahr 2012.

Mode aus Müll Recycling mal anders: In Pforzheim verwerten internationale Nachwuchsdesigner Altbestände von Firmen zu Accessoires Die Zeit drängt und Zsofia Kmet kennt kein Pardon. Der alte Fahrradschlauch hat keine Chance. Mit einigen schnellen, gezielten Schnitten ist er Geschichte – und wird gemeinsam mit einigen Stanzbändern später doch wieder geboren. Als Handtasche, die am nächsten Tag auf einer Ausstellung präsentiert werden soll. Zsofia Kmet ist eine von 20 internationalen Mode-Studierenden der Hochschulen Pforzheim, Halifax, Koling, Paris und London, die sich im November zur fünften Auflage des „Young European Talent Workshop“ (YET) in Pforzheim getroffen haben. Hinter dem etwas sperrigen, aber kreativen Motto „from no.where to now. here“ verbirgt sich eine simple Idee: Firmen stellen Restbestände und Abfälle wie Fahrradschläuche, Stanzteile oder Kaffeesäcke zur Verfügung. Die Nachwuchsdesigner verarbeiten diese innerhalb von vier Tagen zu Accessoires und Mode, zu möglichst kreativen Outfits, die dann präsentiert werden. Ein straffer Zeitplan, der den Nachwuchsdesginern einiges ab-

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verlangt. Entsprechend angespannt ist die Stimmung an diesem Abend in den Räumen der Hochschule Pforzheim, einem alten Industriebau in der Nähe der Innenstadt „Das Projekt ist ambitioniert“, sagt auch Almut Benkert, Leiterin Kreativwirtschaft der städtischen Gesellschaft Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP). Benkert zeichnet gemeinsam mit Sibylle Klose, Professorin des Studiengangs Mode der Hochschule Pforzheim, sowie Matthias Wölfel, Professor im Studiengang Intermediales Design, für das Konzept verantwortlich. Vier Tage sind wenig Zeit, sich mit dem Projekt, ihren Projektpartnern und vor allem mit den eigenen Ideen auseinanderzusetzen. Nicht alle Nachwuchsdesigner kommen mit der Situation so gut klar wie Zsofia Kmet, die im Erdgeschoss ruhig und konzentriert Fahrradschläuche bearbeitet. Zwei Stockwerke darüber werden einige intensive Diskussionen über die Präsentation am nächsten Tag geführt. „Klar kommt es auch zu der ein oder anderen emotionalen

Krise“, erklärt Sibylle Klose. „Aber das ist wichtig für die Weiterentwicklung.“ Klose und ihren Kollegen geht es zum einen um den kreativen Prozess. „Der Begriff Upcycling ist in der Kunstszene sehr in Mode.“ Zum anderen soll das Projekt zeigen, wie Kreative mit dem großen Schlagwort Ressourceneffizienz umgehen. Vor allem an einer so interdisziplinär ausgerichteten Hochschule wie jener in Pforzheim eine spannende Idee. Entsprechend war auch das Feedback der Firmen, die ihre Materialien zur Verfügung gestellt haben. „Die Resonanz bei den regionalen Unternehmen ist überaus positiv“, erklärt Hochschulsprecherin Sabine Laartz. Eine dieser Firmen ist Enghofer aus Birkenfeld. Das Unternehmen, ein klassischer Zulieferer für die Elektround Automobilindustrie, stellt den Kreativen Präzisionteile wie Steckerstifte, Bundhülsen oder Nieten zur Verfügung. „Die Idee begeistert uns“, erklärt Susanne Enghofer. „Wir sind gespannt.“ Robert Schwarz Foto: Jigal Fichtner


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Namen & Nachrichten • Logistik/Handel

KURZ NOTIERT

Binkert ist pleite Der Elektrogrossist BHS Binkert ist zahlungsunfähig. Der Spezialist für Foto, Unterhaltungselektronik und IT hat Mitte November Insolvenzantrag gestellt. 55 Mitarbeiter sind betroffen. 2011 hatte Binkert noch einen Umsatz von 113 Millionen Euro erwirtschaftet. Bereits Ende 2011 hatte der größte Kunde Binkert verlassen. Der Umsatz brach um die Hälfte ein. Weitere Rückschläge brachten das Unternehmen nun an den Rand der Pleite.

Rund 50 Millionen Weihnachtsmänner stellt Rübezahl aus Dettingen im Jahr her

Faule Pflaumen Der Feinkostler Pflaums feine Frische ist insolvent. Das Amtsgericht Ravensburg hat jetzt das vorläufige Verfahren gegen das Unternehmen eröffnet. Betroffen sind 30 Mitarbeiter. Gegründet wurde der Hersteller von Feinkost-Brotaufstrichen im Jahr 1989 von Ulf Pflaum.

Borst neu in Ehingen Möbel Borst hat nach dem Umbau seinen Mega-Markt in Ehingen wieder eröffnet. Die Verkaufsfläche hat sich durch den Ausbau auf 34 000 Quadratmeter vergrößert.„Wir sind jetzt mit 270 Mitarbeitern der zweitgrößte Arbeitgeber hier“, sagt der Firmenchef Franz Borst.

Strategisch wachsen Der Verpackungskonzern Weidenhammer übernimmt drei Werke des schwedischen Wettbewerbers A&R Packaging. In diesen werden spezielle Verpackungen etwa für Milch- und Kakaopulver produziert. Mit dem Zukauf übernimmt Weidenhammer auch rund 400 Mitarbeiter von den Schweden.

BTG baut Die internationale Spedition BTG investiert in eine 5000 Quadratmeter große Lagerhalle in Plochingen. Bis März soll der von Goldbeck gebaute Standort bezugsfertig sein.

Und jetzt Ostern Weihnachstmänner im Mai, Schokohasen im Dezember: Beim Weltmarktführer Rübezahl ticken die Uhren anders Claus Cersovsky räumt mit einem alten Mythos auf. Die Frage: Werden nicht verkaufte Schoko-Weihnachtsmänner nach dem Fest eingeschmolzen und zu Osterhasen verarbeitet? Antwort: „Nein, das wäre viel zu teuer.“ Cersovsky muss es wissen. Er ist geschäftsführender Gesellschafter der Rübezahl Schokoladen, die von der Wirtschaftswoche mal „Weltmarktführer für Schoko-Weihnachtsmänner“ genannt wurde. Ob das im Kern auch richtig ist, ist nicht ganz klar. „Bei den Saisonartiklern zählen wir sicher zu einem der größten Unternehmen weltweit“, sagt Cersovsky. Rübezahl hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 143,1 Millionen Euro erwirtschaftet. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von fünf Prozent. Das Geschäftsjahr endet bei den Dettingern mit dem April. Bis 2016 soll der Umsatz auf 190 Millionen Euro steigen. Allein für das kommende Jahr ist

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ein Umsatzsprung auf 180 Millionen Euro vorgesehen. Das Wachstum sollen neue Produkte bringen. Aber auch neue Märkte, etwa Russland und die USA. Die meisten Schokomänner werden in Europa gegessen und hier vor allem in Deutschland. Die 1949 gegründete Schokofabrik aus Schwaben ist der Jahreszeit immer um einige Monate voraus. Im Mai hat die Produktion der Schoko-Weihnachtsmänner begonnen, im November ist sie vorbei. Dann kommen die Osterhasen dran. Nebenbei läuft das andere Geschäft. Saisonware macht bei Rübezahl knapp zwei Drittel des Umsatzes aus. Andere Schokoladen-Artikel, Puffreis und Lohnaufträge füllen die Bücher. So läuft die Produktion im DreiSchicht-Betrieb. Regulär sind es 500 Mitarbeiter, in der Hochsaison kommen noch mal 200 dazu. Auch Dragees stellen die Schwaben her. Vor drei Jahren übernahm Rübezahl den insol-

venten Hersteller Weseke Dragees aus Borken in NordrheinWestfalen. 2008 hatte Rübezahl sich bereits die Rechte an der Pralinen-Marke Gubor gesichert, die einst in Südbaden produziert wurde. Den Standort in Münstertal gibt es längst nicht mehr. Auch Gubor-Produkte werden heute in Dettingen hergestellt. Ein ähnliches Schicksal blüht jetzt der Zuckerwarenfabrik Reutter. Rübezahl war vor gut anderthalb Jahren bei dem Unternehmen aus Westheim im Landkreis Schwäbisch Hall eingestiegen. Dieses Jahr hatte man dann die übrigen Anteile erworben. Ende Mai 2014 gehen nach 101 Jahren in der Reutter-Fabrik die Lichter aus. Es sei trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen, Reutter profitabel zu bewirtschaften, wird Cersovsky in einer Mitteilung zitiert. Betroffen sind 54 feste Mitarbeiter und 20 Aushilfen. Was aus den ReutterProdukten wird, ist ebenfalls noch offen. Philipp Peters

Fotos: Rübezahl Schokoladen GmbH, KNV


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Vögele muss sparen

Bald online?

Die Schweizer Modekette Charles Vögele hat derzeit wenig Freude an ihrem Deutschlandgeschäft. 2012 hat das Unternehmen bei einem Umsatz von 252 Millionen Euro einen Verlust von 35 Millionen Euro erwirtschaftet. Nun muss „getrickst“ werden. Das Minus der deutschen Tochter aus Sigmaringen soll künftig in den Büchern des Schweizer Konzerns verrechnet werden. Doch auch der steht nach den ersten sechs Monaten 2013 schon wie-

Die Drogeriekette DM nimmt einen neuen Anlauf im OnlineHandel. Wie der Konzern mitteilt, startet ein Testballon in Österreich. Auch Drogerie Müller aus Ulm rüstet sich fürs Internet-Geschäft. Aus diesem Grund beruft Müller Elke Menold in die Geschäftsführung, wo sie unter anderem das Thema E-Commerce verantwortet. Bislang kann man bei Müller zwar online bestellen, muss die Ware aber im Laden abholen. pop

der mit umgerechnet 17 Millionen Euro unterhalb der roten Linie. Der Bilanzverlust der deutschen Konzerntochter summiert sich mittlerweile auf 300 Millionen Euro. Vögele muss also sparen. Die Zahl der Mitarbeiter wurde bereits um 100 auf 2483 reduziert. Weitere Sparmaßnahmen stehen an. Ein positives Signal mag es geben: Vögele hat mittlerweile die Gebäude am Sigmaringer Stammsitz gekauft. Bisher waren diese nur geleast. pop

Pearl steigert Umsatz

Job-Finish

Der Umsatz des Versandhändlers Pearl ist im vergangenen Jahr um neun Prozent auf 160 Millionen Euro gestiegen. Diese Zahl nennt Geschäftsführer Hans Joachim Sütterlin auf Anfrage. Der Gewinn ist jedoch deutlich zurückgegangen. Deswegen hat der Versandhändler aus dem südbadischen Buggingen in diesem Jahr Gewerbesteuer erstattet bekommen. „Durch die hohen Vorauszahlungen nach dem sehr gewinnstarken Jahr 2011 kam es zu einem Rückerstattungsanspruch“, sagt Sütterlin. Das bedeute aber nicht, dass Pearl Verlus-

Der britische Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser hat weitere Kürzungen für den Standort Ladenburg angekündigt. Laut Zeitungs-Informationen sollen hier bis zu 110 Stellen gestrichen werden. Das würde etwa jedem vierten Arbeitsplatz entsprechen. Bereits 2012 waren dort Jobs gestrichen worden. Reckitt Benckiser stellt in dem Werk im Rhein-Neckar-Kreis Spülmaschinen-Tabs der Marke Finish, früher Calgonit, her. Der Konzern habe gegenüber dem Betriebsrat argumentiert, dass der Standort nur so wieder wettbewerbsfähig arbeiten könne. pop

te mache. „Wir haben in der Unternehmensgeschichte noch nie Verluste bilanziert.“ Die Lage in der Arbeitnehmervertretung hat sich indes wieder normalisiert. Der im Frühjahr aufgelöste Betriebsrat ist inzwischen neu gewählt. Die neuen Betriebsräte seien „mit Herz, Bauch und Verstand dabei“, lobt Jürgen Lussi von der IG Metall. Der alte Betriebsrat hatte sich nach internen Querelen aufgelöst. Allerdings gibt es für die rund 500 PearlMitarbeiter noch keinen Tarifvertrag. Dies sei ein langfristiges Ziel, betont Lussi. pop

KURZ NOTIERT

Buchgroßhändler KNV verkauft Firmensitz Der Buchgroßhändler Koch, Neff & Volckmar (KNV) treibt den Umbau voran. Das acht Hektar große Gelände in Stuttgart-Vaihingen wird an einen Investor verkauft. Der soll neu bauen und an KNV vermieten. Im Mai 2011 hatte das Unternehmen bekanntgegeben, seine Logistik künftig in Erfurt zu zentralisieren. Die Standorte in Köln und Stuttgart werden dafür geschlossen, 700 Jobs fallen weg. In Thüringen investiert KNV 150 Millionen Euro und beliefert von hier aus ganz Deutschland mit Büchern, DVDs und anderen Me-

dien. „Ein Jahrhundertprojekt“, schwärmt Oliver Voerster, geschäftsführender Gesellschafter der KNV-Gruppe. Nun holt KNV sich frisches Geld. Das Unternehmen verkauft den 80 000 Quadratmeter großen Stuttgarter Stammsitz an einen namentlich nicht genannten Investor aus München. Hier soll ein neuer Gebäudekomplex für die Verwaltung mit 600 Mitarbeitern entstehen. Das Ensemble wird aus sechs Gebäuden bestehen und soll bis Ende 2015 fertig sein. Auch für weitere Gebäude soll auf dem Areal Platz sein. pop

Faller knackt die Zehn Die Konfitürenmanufaktur Faller aus Utzenfeld im Schwarzwald feiert in diesem Jahr 100. Geburtstag. Erstmals wird das Unternehmen in die­ sem Jahr mehr als zehn Millio­ nen Euro Umsatz machen. Das teilte der Firmenchef Thomas Faller in Utzenfeld im Landkreis Lörrach mit. Etwa die Hälfte sei­ nes Umsatzes macht das Unter­ nehmen mit der Hotellerie.

Takkt-Motor stottert Der schwäbische Spezialver­ sandhändler Takkt hat im drit­ ten Quartal weniger Gewinn gemacht. Von Juli bis Septem­ ber verdiente Takkt 25,9 Millio­ nen Euro vor Steuern, wie das Unternehmen in Stuttgart mit­ teilte. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 28,3 Millionen Euro. Die Erlöse schrumpften um 3,2 Prozent auf 243,9 Millio­ nen Euro. Auf Jahressicht liegt Takkt beim Vorsteuerergebnis um knapp 15 Prozent unter dem Niveau von 2012.

Ikea und Karlsruhe Der schwedische Möbelkon­ zern Ikea steht offenbar kurz vor einer Einigung mit der Stadt Karlsruhe. Man habe ein Grund­ stück für ein 25 500 Quadrat­ meter großes Einrichtungshaus im Blick, so Ikea. Auch Karlsru­ hes OB Frank Mentrup bestä­ tigt die Gespräche mit den Schweden. Ikea versucht seit Jahren erfolglos, zwischen Wall­ dorf und Freiburg ein drittes Möbelhaus an der A5 zu bauen. Als Favorit für die Ansiedlung gilt eine Fläche nahe der Ab­ fahrt Karlsuhe­Durlach.

DHL und Stuttgart Der Logistiker DHL hat jetzt ein neues Logistikzentrum am Stuttgarter Flughafen in Betrieb genommen. Dort werden drei bisherige Standorte aus dem Großraum Stuttgart zusam­ mengelegt, die vor allem auf eine gute Anbindung zum Flugverkehr angewiesen sind.

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Namen & Nachrichten • Luft-/Raumfahrttechnik

KURZ NOTIERT

Intersky in Turbulenzen Die Fluglinie Intersky mit Heimatflughafen in Friedrichshafen steckt in Turbulenzen: Geschäftsführer Peter Oncken bestätigte einen Bericht des Branchenportals Austrian Aviation Net. Demnach werde das 14. Monatsgehalt den Mitarbeitern nicht an Weihnachten, sondern ab März in Raten ausbezahlt. Oncken begründete den finanziellen Engpass mit Anlaufkosten für neue Strecken sowie dem traditionell schwachen Wintergeschäft. Die Intersky-Trägergesellschaft Intro des Unternehmers Rudolf Wöhrl habe zwar frisches Geld in Aussicht gestellt, erwarte aber auch ein Entgegenkommen unter anderem von den Flughafenbetreibern.

Liebherr investiert Liebherr-Areospace investiert in die Modernisierung der Standorte Friedrichshafen sowie Lindenberg im Allgäu. Allein am letztgenannten Standort werden demnach die Kapazitäten in den kommenden vier Jahren von 127 000 Quadratmetern auf 160 000 Quadratmeter wachsen. Die Technik von Liebherr steckt unter anderem in Fluggeräten von Airbus und Bombardier. In den kommenden Jahren erwartet man ein stürmisches Wachstum.

Radar fürs All Die Satelliten-Spezialisten von Astrium aus Immenstaad am Bodensee liefern aktuell ein Radarinstrument für den Umweltbeobachtungssatelliten „Sentinel-1A“. Das Projekt kostet 160 Millionen Euro und wird im kommenden Jahr ins All geschossen.

Ryanair wieder da Die irische Fluglinie Ryanair kehrt an den Euroairport Basel/ Mulhouse/Freiburg zurück. Zwei neue Verbindungen sollen 140 Jobs schaffen. Bislang ist Easyjet dort Platzhirsch.

Jürgen Enz und seine Team verfügt über 30 Jahre Erfahrung mit Faserwerkstoffen

Mit jeder Faser fit ACE gehört zu den führenden Spezialisten bei Verbundwerkstoffen. Chef Jürgen Enz bleibt bescheiden. Dabei steht eine Revolution an Jürgen Enz ist nicht leicht zu finden. Zu weitläufig ist das EADS Gelände/Bodensee Business Base bei Immenstaad. Zu unscheinbar der Bürobereich, in dem Enz als Geschäftsführer der ACE Advanced Composite Engineering mit seinem Team eingemietet ist. Dabei ist ACE im Bereich der Faserverbundwerkstoffe eine Macht. Beinahe in jedem Raum steht oder hängt ein Verbundwerkstoffteil, das sich in einem Flugzeuge oder Serien-Sportwagen namhafter Hersteller findet. Doch Enz ist kein Prahlhans, Namen nennt er offiziell nicht. Lieber punktet er mit Taten. Wie mit den Fensterrahmen für den neuen A350, das erste Flugzeug mit derart vielen Verbundkomponenten.

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Denn Verbundwerkstoffe sind eine Herausforderung. So unscheinbar beispielsweise der Rahmen ausschaut – er erinnert eher an einen Toilettensitz – so aufwendig ist das Projekt. Denn ähnlich wie bei Holz ist die Richtung der Fasern auch bei Kohlenstoffverbundteilen entscheidend. „Wenn das Bauteil versagt, reißt der gesamte Rumpf“, erläutert Enz. Über genügend Erfahrung verfügt Enz mit seinem Team: Seit 30 Jahren arbeitet man mit den Fasern, seit 2001 ist ACE aus der damaligen EADS-Dornier-Struktur ausgegliedert worden. Enz: „Zunächst waren wir ein reiner Engeneering-Dienstleister.“ Doch das genügte den Kunden nicht mehr: ACE sollte das Wissen um die

Werkstoffe in die Produktion übertragen. Jetzt hat man zwei Produktionsstandorte in Hagnau und Neufrach. 120 Mitarbeiter gehören zum Team und für den A350 werden pro Jahr bis zu 9500 Fenster gebacken. Rund 40 000 Schalen produziert ACE für Flugzeuge und Fahrzeuge insgesamt pro Jahr Doch jetzt kann ACE noch größer werden. Denn die Immenstaader entwickeln ein Verfahren, mit dem sich die Aushärtezeit der Werkstoffe drastisch reduzieren lässt, die Prozesskosten sinken und die Bauteile können breiter eingesetzt werden. Und alle jubeln, da Leichtbau ohnehin das große Thema ist. Enz jubelt nicht, dafür ist er zu sehr Ingenieur. Er freut sich, wenn alles klappt. Dirk Werner Foto: Michael Bode


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Namen & Nachrichten • Maschinenbau

KURZ NOTIERT

Hoch bei Homag Den höchsten Auftragseingang seit 2007 hat der Schwarzwälder Holzmaschinenbauer Homag im dritten Quartal erzielt. Die Bestellungen von Juli bis September erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 Prozent auf 142 Millionen Euro. Beim Umsatz fiel das Wachstum geringer aus. Die Erlöse kletterten um vier Prozent auf 203 Millionen Euro. Vor Steuern verdiente Homag im dritten Quartal 10,9 Millionen Euro.

Manz hebt an Der Reutlinger Maschinenbauer Manz hat seine Umsatzprognose angehoben – zum zweiten Mal in diesem Jahr. „Mit voraussichtlich 260 bis 270 Millionen Euro werden wir in diesem Geschäftsjahr einen Rekordumsatz erzielen“, sagte Unternehmenschef Dieter Manz. Dahinter steckt ein starkes drittes Quartal: Manz setzte mehr als 75 Millionen Euro um – die Erlöse der ersten neun Monate klettern um 44 Prozent auf 213 Millionen Euro. Das Ebit dreht ins Plus auf 5,2 Millionen Euro.

Betec im Tief Der Umform- und Schweißtechniker Betec hat Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Zu den Gründen gibt es bislang keine Angaben. Die Firma aus Adelmannsfelden (Ostalbkreis) beschäftigt rund 80 Mitarbeiter.

Sandvik kauft zu Einen neuen Eigentümer hat der Doppelbandpressenhersteller TPS aus Göppingen. Der schwedische SandvikKonzern hat das Unternehmen übernommen. Wie viel die Skandinavier bezahlt haben, ist nicht bekannt. TPS war im vergangenen Jahr stark gewachsen. 2012 erwirtschaftete das Unternehmen mit rund 50 Mitarbeitern einen Umsatz von 19 Millionen Euro – mehr als doppelt so viel wie 2011.

Bernd Klingel ist seit Juli Geschäftsführer beim Winterbacher Maschinenbauer Oku

Wieder in Familienhand Die Gründerfamilie Kraut vergrößert ihr Engagement beim traditionsreichen Waagenhersteller Bizerba mit Sitz in Balingen. Sie hat den 20-prozentigen Anteil an der Firma von der Unternehmensbeteiligung BWK zurückgekauft. Zum Transaktionsvolumen gibt es keine Angaben. BWK war seit 1994 an Bizerba beteiligt. Die Gründerfamilie Kraut hält nun 90 Prozent der Anteile, die restlichen zehn Prozent gehören Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung.

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„Unsere Entscheidung zur Übernahme der Anteile ist ein deutliches Zeichen für unser Bekenntnis, als Familie auch weiterhin langfristig die Geschicke der Bizerba zu steuern und unsere Strategie fortzusetzen“, sagt Andreas Kraut, Vorsitzender der Bizerba-Geschäftsführung. Bizerba beschäftigt rund 3200 Mitarbeiter und erwirtschaftet jährlich einen Umsatz von 450 Millionen Euro. Unterdessen verzögert sich die Erweiterung des Standortes Mess-

kirch, wo Bizerba rund elf Prozent seines Umsatzes erlöst. Die Balinger hatten ursprünglich geplant, den Standort zu erweitern. Im Auge haben sie deshalb das benachbarte, brachliegende BerendsenAreal. Auf dem Gelände der ehemaligen Wäscherei wurde indes eine hohe Schadstoffbelastung festgestellt, die Sanierung dürfte einen hohen sechsstelligen Betrag kosten. Wegen der Verzögerung hat Bizerba Teile der Meßkircher Produktion nach Balingen verlegt. rs Foto: Bernd Kammerer


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Übernahme und Umbau

Wachgeklingelt Großer Name, steiniger Weg: Nach Insolvenz und Übernahme will der Maschinenbauer Oku wieder angreifen Manchmal dauern Übernahmen etwas länger. Dass es im Fall von Oku mehr als zwei Jahre dauert hat, lag aber nicht daran, dass Insolvenzverwalter Michael Pluta das Traditionsunternehmen wie Sauerbier anbieten musste. Vielmehr: Er konnte sich die Geduld leisten. Denn schon kurz nach der Insolvenz schrieb Oku wieder schwarze Zahlen. Im Juni dieses Jahres gab es dann den Zuschlag an die amerikanische Lanco, wie Oku ein Mittelständler. „Es gab viele nationale und internationale Interessenten“, erzählt Oku-Geschäftsführer Bernd Klingel. Aber Pluta war vor allem wichtig, dass der Standort Winterbach und die dortigen 120 Arbeitsplätze erhalten bleiben. „Ein Verkauf an Investoren, die innerhalb der kommenden Jahre den Standort Winterbach schließen und das Know-how ins Ausland ‚verkaufen‘ kam schlicht nicht infrage“, so Klingel Schließlich gilt Oku als Hightech-Unternehmen, das mit einer Brezelschlingmaschine sogar berühmt wurde. Klingel ist seit 1. Juli dieses Jahres Geschäftsführer bei Oku.

Der gebürtige Stuttgarter hat das Unternehmertum quasi in die Wiege gelegt bekommen. Seiner Familie gehört der Autozulieferer Klingel aus Waiblingen. Zudem hat er bereits zahlreiche Telekommunikations- und Softwareunternehmen auf- und ausgebaut, etwa Telesnap oder Netwise. Warum er sich nun in eine so volatile Branche wie den Maschinenbau stürzt, beantwortet Klingel kurz: „Oku stellt für mich nach wie vor eine leuchtende Marke dar.“ Der Traditionsname, der Reiz der internationalen Aufgabe und nicht zuletzt „eine super Truppe am Standort Winterbach, mit der es mächtig Spaß macht, wieder richtig Vollgas zu geben“. Rund 16 Millionen Euro Umsatz hat Oku im vergangenen Jahr erwirtschaftet, unterm Strich blieb laut Klingel ein ordentlicher Gewinn. Das war nicht immer so. 2010 stand das Unternehmen in Folge der Wirtschaftskrise kurz vor dem Exitus. Die Aufträge blieben aus, der Umsatz sackte von 40 auf elf Millionen Euro. Für Insolvenzverwalter Pluta ging es damals „ums nackte Überleben“. Mehr

als die Hälfte der Belegschaft verlor ihren Arbeitsplatz in der im prägnanten Blau lackierten Fabrik direkt an der B29. Die Sorgen sind lang vergessen. Für Klingel und die 120 Mitarbeiter geht es nun vor allem um Wachstum. Das soll mit dem Partner Lanco gelingen. „Durch den Zusammenschluss mit Lanco verfügen wir nun über ein weltweites Vertriebsund Servicenetz mit lokalen Kompetenzzentren“, erläutert Klingel. Die Automationslösungen von Oku sind vor allem in der Kfz-Zulieferer-, Automobil-, Elektro- und Baubeschlag-Branche gefragt. „Die Maschinenfamilien von Oku und Lanco ergänzen sich ideal“, sagt der Geschäftsführer. Wichtigste Märkte für die Winterbacher sind derzeit unter anderem Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, die Schweiz und die USA. Nach Insolvenz und Übernahme will Oku den Schwung nun nutzen. Oder wie es Bernd Klingel formuliert: „Die Botschaft ist ganz klar: Wir sind da. Wir können was. Wir wollen jetzt endlich wieder durchstarten.“ rs

Das Okay kam Mitte November: Der Maschinenbauer Romaco darf die IMA Kilian aus Köln übernehmen. Die Karlsruher erweitern damit ihr Maschinenportfolio um Tablettenpressen. Romaco ist eigenen Angaben zufolge einer der führender Spezialanbieter von Verpackungs- und Verfahrenstechnik. Die Übernahme ist ein deutliches Signal des Unternehmens an die Konkurrenz. Kilian erwirtschaftet mit 150 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 45 Millionen Euro. Romaco lässt sich die Transaktion mehr als 30 Milllionen Euro kosten. Wie Geschäftsführer Paulo Alexandre der „Verpackungsrundschau“ sagte, beträgt der Kaufpreis 21 Millionen Euro, dazu kommen noch die Verbindlichkeiten von Kilian in Höhe von 9,2 Millionen Euro. „Durch den Zukauf sind wir in der Lage, Komplettlösungen zur Herstellung, Verarbeitung und Verpackung pharmazeutischer Feststoffe zu bieten“, so Alexandre. Um Kilian schnell auf Kurs zu bringen, hat Romaco das Führungsteam umgebaut: Jörg Pieper, zuvor bei Romaco, ist neuer Sprecher der Geschäftsführung bei Kilian. Gerd Hueffmann wurde zum neuen Geschäftsführer Vertrieb Neumaschinen und Customer Service ernannt, Jens Carstens zum Geschäftsführer Technik. „Das Kilian-Team ist bereit zum Aufbruch“, formuliert Pieper. Romaco hat 2012 mit 450 Mitarbeitern einen Umsatz von 109 Millionen Euro erlöst. rs

Schulers Sparkurs

Systemair baut aus

Trotz guter Zahlen und gestiegenen Ergebnisses hat der Göppinger Pressenhersteller Schuler ein umfangreiches Sparprogramm angekündigt. Der neue Kurs trifft vor allem den Stammsitz Göppingen hart. Hier soll unter anderem die Gießerei geschlossen werden. Zudem wird die Produktion von Großpressen nach Erfurt verlagert. Insgesamt sollen 350 Arbeitsplätze wegfallen. Schuler plant, hierzulande seine Fertigungstiefe zu reduzieren. Zudem bündelt Schuler

Rund 4,5 Millionen Euro hat der schwedische Lüftungshersteller Systemair in seinen Standort in Boxberg investiert. Innerhalb von einem Jahr Bauzeit ist im MainTauber-Kreis ein Zentrum für Forschung und Entwicklung sowie eine 3000 Quadratmeter große Produktions- und Lagerhalle entstanden. Das neue F+E-Zentrum gehöre zu den leistungsstärksten Kompetenzzentren für industrielle Lüftungsanlagen in ganz Europa, innerhalb des Konzerns sogar

Verwaltungsaufgaben, legt Konzerngesellschaften zusammen und verschlankt die Konzernstruktur. Das Sparprogramm soll die Kosten um jährlich 15 bis 20 Millionen Euro reduzieren. Unterdessen legt das Unternehmen beim Gewinn weiter zu. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen blieb Im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Gewinn von 123 Millionen Euro – ein Plus von fast fünf Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. red

weltweit, teilt Systemair mit.„Die Investition ist ein klares Bekenntnis zu dem bemerkenswerten Fachwissen, das hier in den vergangenen knapp 20 Jahren rund um die häufig sicherheitsrelevanten Produkte aufgebaut worden ist“, erklärt Unternehmensgründer und CEO Gerald Engström. Derzeit arbeiten in Boxberg 260 Mitarbeiter für die Schweden, seit 1998 gehört der Standort zur Systemair-Gruppe. Weltweit schäftigt Systemair 4100 Menschen. rs

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Namen & Nachrichten • Präzisionstechnik

KURZ NOTIERT

Umbau bei ZMB Der Sanierungsplan beim insolventen Werzeughersteller Ziegelmundstück Braun (ZMB) ist beschlossene Sache: Die Galvanik des Betriebes wird geschlossen, 42 Arbeitsplätze fallen weg. Die Kosten waren laut des geschäftsführenden Gesellschafters Christian Rank zu hoch. 111 Arbeitsplätze bleiben erhalten. Die Firma wird in Eigenverwaltung weitergeführt. Die Prognose von Sachwalter Martin Hörmann ist gut: Seit der Insolvenz im September seien die Umsätze stabil geblieben.

Mehr Platz Es ist die größte Investition der Firmengeschichte: Die Hohenstein Institute in Bönnigheim haben rund neun Millionen Euro in die Erweiterung ihres Stammsitzes investiert. Rund 160 der insgesamt 370 Mitarbeiter am Standort sollen in dem 7200 Quadratmeter großen Anbau ihren neuen Arbeitsplatz finden. Die Institute gehören zu den größten unabhängigen Prüfungseinrichtungen für Textilien.

MKT erweitert Der Werkzeugbauer MKT verdoppelt seine Produktion am Stammsitz Küssaberg am Hochrhein. Firmenchef Wolfgang Ebner kündigt auch neue Jobs an: „Wir platzen aus allen Nähten.“ Für rund 1,8 Millionen Euro soll nun eine 2000 Quadratmeter große Fertigungshalle gebaut werden. Aktuell beschäftigt MKT etwa 50 Menschen.

Henning in der Krise „Ohne einen Investor von außen wird die Sanierung nicht gelingen“, sagt Sachwalter Jochen Sedlitz zur Lage beim insolventen Schmiedetechniker Henning aus Metzingen. Das Unternehmen hat bereits 20 der 70 Arbeitsplätze abgebaut. „Bedauerlich, aber notwendig“, sei dieser Schritt so Henning-Chef Volker W. Rose, der sich nun von finanziellen Altlasten trennen will.

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Heiße Zeiten Eine Branche zwischen Hoffen und Bangen: Den Gießereien im Land geht’s nicht gut. Drei Geschichten von Unternehmen in Baden Württemberg

Gatters schwerer Gang Lange Geschichte, große Probleme: Die Gmünder Gießerei Gatter hat Insolvenz angemeldet Die Historie ist prächtig. 1881 gegründet. Traditioneller Mittelständler mit 100 Mitarbeitern, Familienunternehmen von Beginn an. Vater und Sohn, Eugen und Moritz Gatter, die vierte und fünfte Generation führen aktuell das Unternehmen. Doch im 132. Jahr des Bestehens steckt die Gießerei Gatter aus Schwäbisch Gmünd in einer tiefen Krise: Das Unternehmen hat ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung angemeldet. Erneut hat es damit eine Traditionsfirma aus der Branche erwischt. Erst vor wenigen Monaten war ein paar Kilometer östlich die SHW CT Gießerei zunächst pleite gegangen und dann abgewickelt worden. 125 Mitarbeiter verloren ihren Arbeitsplatz. Ein Schicksal, gegen das die Gatters nun mit Hilfe von außen kämpfen. Martin Mucha ist Insolvenzverwalter und hat reichlich Erfahrung in der Branche. Die Insolvenzen von MWK in Maulbronn, SMG Metallguss in Fellbach, Eisenmann Druckguss oder ATV Alutechnic (beide aus VillingenSchwenningen) hat er in der Vergangenheit betreut. „Die Branche beschäftigt uns leider

ständig“, sagt Mucha, der der Gatter-Geschäftsführung bei der Sanierung nun über die Schulter gucken und unter die Arme greifen soll. Fragt man Mucha nach den Gründen für die Schieflage bei Gatter, kommt er schnell auf die Branche zu sprechen. Es sei ein schwieriges Marktumfeld, der Preisdruck ist groß, die internationale Konkurrenz ebenso. „Die osteuropäischen und auch chinesischen Gießereien haben in den vergangenen Jahren aufgeholt.“ Auch was die Qualität angeht. Das erhöht den Druck auf ein Familienunternehmen wie Gatter. Die Gmünder sind quasi ein Musterunternehmen der Branche. Die Gießerei-Industrie ist eine klassische Mittelstandsbranche. Rund 95 Prozent der Unternehmen beschäftigten bis zu 500 Mitarbeiter. Größere Betriebe machen lediglich fünf Prozent der Gesamtbranche aus, so der Branchenverband BDGuss. Erst vor fünf Jahren hatte Gatter rund 2,5 Millionen Euro in eine neue mechanisierte Formerei investiert. Damals, 2008, ging es dem Unternehmen noch recht gut. Der Um-

satz lag bei rund 19 Millionen Euro, die Produktion war gut ausgelastet. Danach setzte, auch durch die Finanz-Krise bedingt, der Erlösschwund ein. 2010 lag der Umsatz bei 13, im Jahr 2012 schließlich bei 15,4 Millionen Euro. „2013 wird Gatter zwischen 12 und 13 Millionen Euro Umsatz erwirtschaften“, sagt Mucha. Die Erlösseite ist indes nicht das eigentliche Problem. Stattdessen hat Gatter – zum einen wegen des Preisdrucks, zum anderen um die ausgebauten Kapazitäten auszulasten – wenig oder nicht rentable Aufträge in den Büchern stehen. Auf Dauer geht das nicht gut. Nun wollen also die Gatters gemeinsam mit Mucha und dem Gläubigerausschuss die Sanierung angehen, den Weg für die sechste Generation bereiten. Laut Mucha sei man derzeit noch mitten in der Analyse. Wie immer bei Insolvenzen sei es wichtig, dass Lieferanten und Kunden den Gatters die Treue halten. Die nächsten Monate werden zeigen, ob Gatter den Turnaround schafft – und die Historie weitergeht. Robert Schwarz rschwarz@econo.de

Foto: Canstockphoto


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Rettung aus Übersee Albbruck atmet auf. Nach der Schließung der Papierfabrik war die Nachricht von der Zahlungsunfähigkeit der Gießerei Ena Guss die zweite Hiobsbotschaft für die Gemeinde innerhalb weniger Monate. Nun ist die Hoffnung zurück: Der US-amerikanische Aluminiumsandspezialist Fansteel übernimmt beide Ena-Standorte und erhält alle 100 Arbeitsplätze. Neben dem Stammsitz in Albbruck gehört noch ein zweites Werk in Erzingen zur Ena. Ena hatte sich im ständigen konjunkturellen Auf und Ab nach der Wirtschaftskrise zermürbt. Die Umsätze waren zwar gestiegen, doch es kam nicht genug Geld rein. Anfang des Jahres dann der Kollaps:

Am 16. Januar meldete die Ena-Geschäftsführung Insolvenz an. Zum 1. April wurde das Verfahren eröffnet. Ena stellt Gussteile etwa für Nutzfahrzeuge, Schiffsmotoren sowie den Maschinenbau und die Elektrotechnik her. Die Zeit der Ungewissheit geht mit dem Einstieg von Fansteel nun zu Ende. Die Firma aus Iowa beschäftigt bislang an vier Standorten 850 Mitarbeiter. 2012 hat Fansteel einen Umsatz von 110 Millionen Dollar erwirtschaftet, also etwa 80 Millionen Euro. Die aktuellsten Umsatzzahlen von Ena sind aus dem Jahr 2011. Seinerzeit erwirtschaftete das Unternehmen laut Bundesanzeiger Erlöse in Höhe von rund 16 Millionen Euro. pop

Erst Aufschwung, jetzt Krise Der Geschäftsbericht von 2011 strotzt noch vor Optimismus. Einen rasanten Aufschwung konstatiert die Aluminiumtechnologe Schmid mit Sitz in Remshalden in jenem Jahr. Der Umsatz stieg um fast acht Millionen auf 31,6 Millionen Euro. Wachstum war angesagt. Nun, zwei Jahre später, bangt man im Remstal um die eigene Existenz. Das Unternehmen ist insolvent. Rund 160 Mitarbeiter sind betroffen. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Oliver Kirschneck von der Stutt-

garter Kanzlei Illig Braun Kirschneck berufen. Die Remstäler, 1957 gegründet, entwickeln, fräsen, drehen und polieren Aluminiumbauteile. Anschließend werden die Baugruppen montiert. Zur Unternehmensgruppe gehört auch eine Gießerei mit Sitz in Auburn im amerikanischen Bundesstaat Alabama. Zum Verhängnis wurde der Firma von Gottfried Schmid nicht nur der 2009 in Betrieb genommene Neubau in den USA, sondern auch das eigene

Wachstumstempo. Bereits im Wachstumsjahr 2011 war der Umsatz zwar gestiegen, der Jahresüberschuss indes verringerte sich bereits damals von einer halben Million auf knapp unter 400 000 Euro. Als Gründe führte Schmid damals unter anderem die teure Personalbeschaffung, Volatilität bei der Nachfrage und unproduktive Neuprodukte an. Die Eigenkapitalquote von 16 Prozent reichte langfristig nicht aus, um über die Runden zu kommen. rs

12/2013

· 2 9 . N ovember 2013 econo


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Unternehmen • Autohandel

Die Autokalypse

J

ürgen Henninger sitzt an seinem Schreibtisch und schaut recht zufrieden drein. Auf einem weißen Blatt hat der Geschäftsführer des Mercedesund VW-Händlers Schmolck eine Landkarte skizziert. Emmendingen in der Mitte, die Ortenau im Norden, Freiburg im Süden, Frankreich im Westen,

Aus 7800 Händlern werden 4500, orakelt PwC – neu ist das nicht der Schwarzwald im Osten. Dann zieht er einen kleinen Kreis um die Stadt in der Mitte. „So war es geplant“, sagt er. Er zeichnet einen zweiten, größeren Kreis hinterher. „Und so hat es sich entwickelt.“ Er lächelt. Der zweite Kreis zeigt das aktuelle Verkaufsgebiet von Schmolck. Es ist deutlich größer geworden, als das vor einigen Jahren abzusehen war. Schmolck ist in fast alle Richtungen ge-

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wachsen. „Wir haben es geschafft, die Marke Schmolck neben den Marken MercedesBenz, Smart und VW am Markt zu etablieren“, sagt Henninger. Das ist es. Mehr nicht? Klingt ja ganz einfach. Ist es aber nicht. Denn im Autohandel rumort es. Seit die Unternehmensberatung PwC vor wenigen Wochen eine Studie zur Zukunft des Autohandels veröffentlicht hat, wabern düstere Aussichten durch die Welt. Die Süddeutsche Zeitung hat schon den Abgesang aufs klassische Autohaus gefeiert, in einem Artikel mit der Überschrift „Nur kurz anfassen“. Autohäuser würden künftig keine Kaufhäuser mehr sein, sondern nur noch edle Schaufenster. Das Geschäft wandere ins Internet ab, prophezeit die Tageszeitung aus München. Nur: Das steht so gar nicht in dem Gutachten. Zwar sehen die Experten den Online-Vertrieb wachsen. Klassische Autohäuser werden deswegen aber nicht

aussterben, nur weniger. „Von den heutigen 7800 Händlern in Deutschland könnten im Jahr 2020 nur noch 4500 existieren“, orakelt PwC und wiederholt so eine Schätzung, die das Institut für Automobilwirtschaft (IfA) aus Geislingen schon Ende Mai veröffentlicht hat. Nichts Neues also. Kein Grund zur Aufregung, sollte man meinen. „Der Inhalt der PwC-Studie hat uns nicht überrascht“, sagt daher auch Rudolf Wohlfarth. Er ist CEO der Emil Frey Gruppe in Deutschland. Das Schweizer Unternehmen mit DeutschlandSitz in Stuttgart ist nach Größe die Nummer zwei in Deutschland. Das IfA führt Frey mittlerweile sogar auf Rang eins mit fast 50 000 verkauften Autos im Jahr. Zum Vergleich: Schmolck verkauft pro Jahr etwa 880 Fahrzeuge. Davon sind drei Viertel Gebrauchte. Doch dass die Zahl der Autohäuser so massiv schrumpfen könnte, liegt nicht allein am Internet. Im Gegenteil: Das

Foto: Jigal Fichtner


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Der Autohandel ist in Alarmbereitschaft: Eine Studie der Unternehmensberatung PwC sagt das große Sterben der Häuser voraus – was ist die Antwort darauf?

Daimlers Car-Sharing-Projekt Car2Go wurde einst als Testballon in Ulm gestartet. Daimlers Smart ist als Elektromobil wie geschaffen für den urbanen Single, der nur einmal die Woche ein eigenes Fahrzeug braucht und dann bestimmt keine Lust hat, nach Parklücken zu suchen. Für eine mögliche Schrumpfkur im stationären Handel gibt es jedoch einen anderen Grund: Immer mehr Menschen brauchen überhaupt kein Auto. Bis 2020 wird die Zahl der potenziellen Autokäufer um 1,5 Millionen abnehmen. Mehr SingleHaushalte, mehr urbanes Leben, mehr alte Menschen. Vor allem für kleinere Händler wird es demnach immer schwieriger werden, eine kritische Masse zu erreichen, um auch die notwendigen Investitionen in die Infrastruktur zu bezahlen. „Erfolgreich ist, wer bereits heute anfängt, sich auf die stärker differenzierten Kundenbedürfnisse auszurichten“, sagt Felix Kuhnert von PwC.

Das Kfz-Gewerbe in Deutschland 10,6

2000

Gesamt: 127,2 Milliarden Euro 22,3

Neuwagen Gebrauchte Service Lkw

60,9

33,5

10,3

2011

Gesamt: 140,7 Milliarden Euro 59,3

29,3

41,8

Neuwagen Gebrauchte Service Lkw

Der Anteil des Neuwagengeschäfts geht über die Jahre immer mehr zurück. Allerdings ist die absolute Zahl im vergangenen Jahr noch mal gestiegen. 2010 lag der Neuwagenhandel gerade mal bei 52,2 Milliarden Euro

12/2013

Quelle: ZDK

weltweite Netz macht bislang nur bei den Gebrauchtwagen fette Beute. „Das Internet ist im Neuwagengeschäft bislang vor allem ein Informationsmedium“, schreibt PwC. Bei den Gebrauchten sieht das anders aus. Web-Portale mit Millionen Fahrzeugen gibt es längst. Sie drängen in die TVWerbung zur besten Sendezeit und bedrohen so eher das Anzeigengeschäft der Tageszeitung als die Existenz der Händler. Denn die inserieren zum großen Teil selbst in den Portalen. Daimler will Anfang Dezember seine neue Strategie für den Online-Handel vorstellen, hält sich bis dahin aber noch bedeckt. Pressesprecher Dietmar Göllner gibt sich sparsam mit Details, will der offiziellen Präsentation in Hamburg nicht vorgreifen. Das Konzept solle dann bundesweit ausgerollt werden. Doch wie andere Hersteller auch, denkt Daimler längst nicht mehr nur in Autos und Fahrern, sondern in Mobilitätskonzepten.

· 2 9 . N ovember 2013 econo


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Unternehmen • Autohandel

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econo 1 2 / 2 0 1 3 · 2 9 . N ove mber 2013

Und Rudolf Wohlfahrt ergänzt: „Entscheidend für die derzeitige Situation im Autohandel sind auch die hohen Überkapazitäten der Hersteller in Deutschland und Europa. Der daraus resultierende Margendruck muss zwangsläufig zu Veränderungen in der Händlerschaft führen.“ Den Margendruck spüren nicht nur die Kleinen. So beendete etwa die Karlsruher Frey-Tochter Ungeheuer das Jahr 2012 mit einem Minus. Bei einem Umsatz von 93,0 Millionen Euro erwirtschaftete der nordbadische BMW- und Mini-Händler einen Verlust von 0,7 Millionen Euro. Ungeheuer ist ein stattliches Autohaus. Für sich allein betrachtet würden die Karlsruher mit diesen Kennzahlen sogar knapp zu den 100 größten Autohäusern Deutschlands zählen (siehe Tabelle auf dieser Seite). Dennoch muss sich jeder Autohändler fragen, wohin die Reise gehen soll. An erster Stelle steht deswegen für viele die optimale Präsenz im eigenen Gebiet. Auch der Emmendinger Händler Schmolck – Jahresumsatz etwa 30 Millionen Euro – hat deswegen zugekauft und Anfang 2013 einen Händler am Kaiserstuhl übernommen. Geschäftsführer Henninger sieht sein Haus damit gut aufgestellt. „Im Moment ist keine weitere Expansion geplant“, sagt er. Im Moment. Schlagwörter wie Mobilitätskonzepte, Flottenmanagement oder auch eine engagierte und umfangreiche Ausbildung sind daher keine Aufgaben für die Zukunft mehr. Wer diese Hausauf-

gaben bis heute nicht erledigt hat, bei dem ist die Versetzung stark gefährdet. PwC-Experte Kuhnert stellt jetzt eine neue Hausaufgabe: die Einrichtung eines virtuellen Showrooms. „Händler sollten die Entwicklungen sehr genau beobachten und ihren realen Showroom gegebenenfalls durch einen digitalen ergänzen“, sagt er. PwC sieht in seinem Gutachen vier verschiedene Geschäftsmodelle: klassischen Autohandel, Flottenvertrieb, Direktvertrieb und Mobilitätsdienstleistungen. Die Händler sehen dies aber eher als die vier Säulen ihrer Unternehmung. Wer eine vergisst, droht einzustürzen. So suchen sie ihr Heil eher in Details. Die Karlsruher Graf Hardenberg Gruppe will bei den Abläufen optimieren und so die Rendite erhöhen. Hahn Automobile aus Fellbach investiert im großen Stil in neue Standorte. Mulfinger aus Göppingen schluckt bevorzugt kleine Häuser und sichert sich so Dominanz in der Fläche. Und Emil Frey ist so was wie die eierlegende Wollmilchsau – alle Marken, alle Angebote, möglichst flächendeckend. Die Schweizer werden wissen, was sie tun. In Europa sind sie die unangefochtene Nummer eins. Fast schon too big to fail. Philipp Peters

Die Autohandel-Studie von PwC gibt es unter: www.pwc.de/publikationen

Die 13 größten Autohändler in Baden-Württemberg Rang 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13

Rang bundesweit 2 10 14 15 19 22 26 57 66 67 80 85 95

Firma Emil Frey, Stuttgart Graf Hardenberg, Karlsruhe Hahn Automobile, Fellbach AHG, Horb Heermann & Rhein, Heilbronn S&G, Karlsruhe Widmann, Aalen Südstern-Bölle, Donaueschingen Mulfinger, Göppingen Burger Schloz, Schorndorf Ernst + König, Freiburg Russ, Dettingen unter Teck Gehlert, Freiburg

Umsatz in Mio. € 1340 482 453 452 400 378 351 200 160 156 118 108 94


Umsatzrendite im Autohandel 3,4 2,3

2,1

1,7 0,8

1990

1992

1994

1,2 0,5 1996

1998

2000

0,9

0,7

0,7

0,6

1,3

0,9

0,8

0,1 2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

1,1

0,4 2008

2009

2010

2011

Quelle: Rath, Anders, Dr. Wanner & Partner

33

Kfz-Betriebe in Deutschland 50 000

47 000 45 800 44 200 42 500

41 700

40 800

40 200

40 000

39 750

39 100

38 300

38 050

38 000

2010

2011

35 000

2000

2001

2002

2003

2004

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Quelle: ZDK

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Unternehmen • Logistik & Verkehr

Unsichtbar. Am besten. Ihre Arbeit ist nur perfekt, wenn sie keiner bemerkt. Die Logistikbranche im Land wird von einem erfindungsreichen Mittelstand geprägt, der vielen Widrigkeiten trotzt. Eine kurze Reise durch das Land der Logistik

T

orsten Fellmoser zuckt leicht mit Schultern. Dann lehnt er sich zurück. „Die Logistik liegt einem im Blut oder nicht“, sagt er und lacht. „So einfach ist das.“ Fellmoser ist Chef und Gründer der LDB, eine Abkürzung für „Logistische Dienstleistungen Baden“. Die Logistik fließt nicht nur durch seine Adern, sie wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. Bereits sein Vater betrieb eine Spedition. Da konnte der Sohn irgendwie auch nicht anders. Auf den ersten Blick ist die Logistikbranche ein Konzert der Großen, der Schenkers, Dachsers, der DHLs dieser Welt. Meldungen von Problemen vieler mittelständischer Speditionen, Preisdruck, politischen Widerständen lassen einen schnell vergessen, dass die Logistik schon immer und noch immer eine Branche war und ist, die der Mittelstand prägt – und wächst. Nur:

econo 12/2013 · 29. Nove mber 2013

Sie sind nicht so prominent wie die Großen der Branche. Auch LDB ist einer dieser klassischen Mittelständler, die eher unter dem Radar der Öffentlichkeit agieren. Zusammen mit seiner Frau Manuela beschäftigte Fellmoser bis vor einem halben Jahr rund 60 Mitarbeiter. Die organisieren den Warenumschlag auf 10000 Paletten-Stellplätzen und 6000 Quadratmetern Lagerfläche. LDB ist in den vergangenen Jahren dank Kunden wie Uhu, Tesa oder Mercedes-Benz gewachsen. Heute bewirtschaftet die LDB heute im Industriegebiet Bühl-Vimbuch (Landkreis Rastatt) fünf Lagerhallen. Zur Logistik im Blut gesellt sich bei Fellmoser auch ein gutes Stück Mut. Vor einem halben Jahr übernimmt sein Unternehmen die Spedition Munz im wenige Kilometer entfernten Ettlingen. Dort waren die Inhaber Martin und Heinz Munz auf der

Suche nach Nachfolgern für 10 000 Quadratmeter Lagerfläche mitsamt der Mitarbeiter. Fellmoser erhofft sich nicht nur Synergien durch die Übernahme, sondern auch Wachstumseffekte durch ein fünftes Geschäftsfeld, der Transportlogistik. LDB-Munz mit aktuell 130 Mitarbeitern ist ein gutes Beispiel, wie sich Mittelständler in einer anspruchsvollen Branche behaupten. Ein paar Kilometer weiter sitzt ein weiterer Musterschüler: Die Packservice-Gruppe mit Sitz in Karlsruhe, ein klassischer Lohnveredler. Die Badener kümmern sich unter anderem um Aktionsware im Handel: Bereits verpackte Produkte, die mit Dreingaben (wie etwa Probepacks bei Shampoos, Gläsern bei Schnaps) zur klassischen Aktionsware zusammengefasst werden. Zudem kümmert sich Packservice um die Displays, also Pappaufsteller, in denen die

Foto: Canstockphoto


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Produkte dann am Point of Sale auf Kundenfang gehen. Das ist ein aufregendes Geschäft. Denn die Reaktionszeiten von Packservice sind kurz, die Aktionen der Hersteller haben teils eine Frist von nur wenigen Tagen. Das sieht man auch an diesem Tag in Malsch: Ein halbes Dutzend Mitarbeiter reißt an diesem sonnigen Novembernachmittag Kartons einer großen Kosmetikfirma auf, holt die Verpackungen eines Haarfärbemittels heraus und verpasst jeder Packung blitzschnell ein neues Cover. Das alte hat laut Marktforschung nicht mehr funktioniert. Um die Verkaufszahlen zu pushen, reagiert der Hersteller sofort: Die Chargen gehen vom Handel direkt zu Packservice. Packung raus, Cover ab, Cover drauf. Zurück in den Handel. Das geht so im Sekundentakt. Zack, schon liegt der nächste Haarfärber auf

dem Band und wird von einer Maschine zu Dreier-Packs gebündelt. Am selben Tag gehen sie neu verpackt zurück in den Handel mit neuem Cover – und hoffentlich mehr Käufern. Juan Baluenos ist seit dreieinhalb Jahren Standortleiter in Malsch. Besucher nimmt er gerne mit auf die Tour de Force durch das Packservice-Universum. Auf 4000 Quadratmetern Fläche werden täglich Tonnen von Waren umverpackt, neu verpackt, veredelt, an die Handelsketten verschickt. Heute ist es sogar etwas ruhiger, das Weihnachtsgeschäft ist schon durch. In Hochzeiten sind hier rund 170 Menschen beschäftigt. Neben den Kurzfrist-Aufträgen beginnt schon die Planung für 2014. „Wir sind nicht nur Umverpacker. Die Firmen erarbeiten mit uns eine Strategie, wie sie am Point of Sale wahrgenommen werden“, erklärt Balu-

enos. Das geschieht etwa im ersten Stock des eher unscheinbaren Gebäudes auf dem Gelände eines großen Logistikers. In einem sonnendurchfluteten Büro analysieren drei PackserviceMitarbeiter gerade, welche Dreingaben zur Fußball-WM

Die Bühler LDB kauft zu – und übernimmt die Spedition Munz aus Ettlingen passen könnten, welches Display zu welchem Produkt und zu welcher Handelskette passt und so weiter. Rund 1200 Mitarbeiter beschäftigt Packservice aktuell an 20 Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz, wo in diesem Jahr der zweite Standort eröffnet wurde. Als Ralph Spiering die Gruppe 1996 von seinem Vater übernimmt,

12/2013

· 29. November 2013 econo


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Unternehmen • Logistik & Verkehr

ist Packservice noch regional orientiert. Spätestens Anfang des Jahrtausends, mit dem Einstieg von Oliver Fischer und Joachim Kratschmayr, beide inzwischen seit Jahren Geschäftsführer, beginnt das Wachstum. Während Packservice im deutschen Markt

vor allem für die Kosmetikbranche arbeitet, ist in Österreich der FoodBereich prägend. Beratung, Consulting, Verpackungsentwicklung, Verfolgung der Waren. Packservice hat seine Nische gefunden. „Wir sind quasi das Schnellboot“, sagt Spiering

Torsten Fellmoser, Chef der Logistischen Dienstleistungen Baden (LDB). Vor einem halben Jahr übernahm er die Spedition Munz

und lacht. Fischer ergänzt: „Wir sind die verlängerte Werkbank der Hersteller. Deshalb haben sie an uns dieselben hohen Ansprüche wie an sich selbst.“ Es ist ein volatiles Geschäft, in dem man flexibel reagieren muss. Auch deshalb hat sich Packservice mit dem Einstieg in die Personaldienstleistung und die Textilveredlung weitere Standbeine geschaffen. Die Karlsruher sind auf Wachstumskurs. Potenzial sei ausreichend vorhanden. Man macht sich Gedanken über Europa und auch in Deutschland sei noch Wachstum möglich. Zahlen zum Umsatz nennt Spiering keine, nur so viel sagt er: „Wir sind seit zehn Jahren sehr zufrieden.“ Bei zwei Themen werden Logistiker regelmäßig schweigsam: dem eigenen Umsatz und den Namen ihrer Kunden. Fast immer ist das deren Wunsch. Mit Referenzen werben ist schwierig. Die Logistikbranche mag auch deshalb auf Außenstehende eher unsichtbar wirken – und etwas undankbar.

Konjunkturelle Schwankungen etwa spürt man hier sofort, respektive vor allen anderen. Die Krise 2008 hat mächtig gerüttelt, dennoch ist die Branche auf Wachstumskurs (siehe auch Schaubilder). „Der Trend zum Outsourcing ist ungebrochen“, sagt auch Ralph Spiering. Davon profitiert neben Fotos: Michael Frietsch, Packservice

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Packservice-Standort in Malsch: In Hochzeiten arbeiten hier 170 Menschen

den Großen auch der Mittelstand in der Branche – und Firmen wie Seifert Logistics (SLG) aus Ulm. Der Schwerpunkt der Ober­ schwaben liegt auf der Kontrakt­ logistik. Für DAX­Unternehmen übernimmt Seifert Dienstleistun­ gen, die tief in deren Prozesse hi­ neinreichen. So werden Automo­

bilbänder just in sequence beliefert oder Silotanks für die Chemiebran­ che gereinigt. Den 1947 gegrün­ deten Mittelständler führt Harald Seifert seit 1976 in zweiter Gene­ ration. Eine Erfolgsgeschichte: 2012 war die SLG um 20 Prozent auf 97 Millionen Euro gewachsen und schuf dabei rund 170 neue

Ralph Spiering (l.) und Oliver Fischer, Chefs bei Packservice in Karlsruhe

Arbeitsplätze, die Zahl der Mitar­ beiter an den 19 Standorten stieg damit auf rund 750. In diesem Jahr ist ein Umsatzplus von zwölf Prozent geplant, die Marke von 100 Millionen Euro wird wohl geknackt. Auch Seifert kommt wie Packser­ vice und LDB nicht um den Stand­

ort Malsch herum: Für Daimler be­ wirtschaftet Seifert hier ein 46000 Quadratmeter großes Logistik­Zen­ trum. Mehr als 200 Mitarbeiter stellen für die A­ und B­Klasse von Mercedes­Benz, die in Rastatt pro­ duziert werden, vorgehaltene Kom­ ponenten und Teile zusammen, die von 180 Zulieferern an Seifert

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Unternehmen • Logistik & Verkehr

geliefert werden. Die 25000 verschiedenen Teile werden dann in der richtigen Reihenfolge an die Produktionsbänder geschickt. Täglich 200 Lkw bringen Teile nach Malsch, 200 Seifert-Trucks fahren die Teile dann nach Rastatt. Es ist der größte Auftrag in der Geschichte des Mittelständlers. Es ist ein Auftrag, um den sich auch größere Konkurrenten beworben haben. „Den Zuschlag haben aber wir als flexibles, familiengeführtes Unternehmen bekommen. Schon in der Ausschreibungsphase haben wir schneller

Führt die SLG in zweiter Generation: Harald Seifert

reagiert als der Wettbewerb“, erklärt einer der Seifert-Geschäftsführer, Günter Walser. Mehr als 250 Mitarbeiter arbeiten in Malsch. Die erst mal zu finden, war schwer. In der Region Karlsruhe suchen auch Konzerne händeringend nach Mitarbeitern. „Einige Mitarbeiter haben dann von Konzernen zu uns gewechselt. Bei uns geht es familiär zu“, erklärt Walser. Die Logistik ist in Deutschland nach der Automobilwirtschaft und dem Handel der größte Wirtschaftsbereich. In Europa wird der

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TECHNISCHE LÖSUNGSKONZEPTE

PROTOTYPENBAU

Quelle: Logistik BW

Deutschland 223,0

131,0 Frankreich

Italien 83,7

Spanien 76,2

Niederlande 56,8

Polen 43,2

Belgien 33,8

Schweden 31,9

Norwegen 22,4

Finnland 22,3

Österreich 21,5

Griechenland 19,7

Schweiz 16,9

Dänemark 14,9

Tschechien 10,5

Rumänien 9,6

Portugal 9,3

Irland 6,6

Ungarn 5,5

Bulgarien 4,9

Slowakei 3,8

Luxemburg 3,4

Slowenien 2,7

Lettland 2,9

50

Litauen 2,2

100

Estland 1,5

150

Zypern 0,7

200

Malta 0,3

Mrd. EURO

250

Großbritannien 93,0

Logistikumsatz in Europa


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Paletten

Gitterboxen

2010

2011

Logistiknahe Industrie

190 357

45 311 20568 124 478

2010

Logistiknahe Dienstleistungen

2011

2012

Logistikspezifische Dienstleistungen

wenig Glamour aus und leuchtet meist unterhalb des öffentlichen Radars, ebenso jenes von Packservice, LDB oder Seifert. Sie mögen für Otto Normalverbraucher größtenteils unsichtbar sein. Aber sie sind vor allem auch eines: erfolgreich. Robert Schwarz

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· 29. November 2013 econo

Quelle: Logistik BW

184 500

2009

zent des Abfalls werden anschließend verwertet, erklärt Schwarz. Auch das ist Logistik. Im Konzert der Großen ist die Göppinger Gruppe mit ihren 190 Mitarbeitern und rund 40 Millionen Euro Umsatz nur ein kleineres Licht in der Logistikwelt. Es strahlt

Aufsetzrahmen

179 100

44 800 19 100 120 600

16,1 6,0 15,6

2009

177 800

43 400 18 800 117 000

37,7

43 600 18 300 115 900

33,9

Beschäftigte Kernbranche Logistik in Baden-Württemberg

Quelle: Logistik BW

29,2

14,0 5,4 14,5

Die Umsätze der Logistikbranche in Baden-Württemberg steigen (in Milliarden Euro)

11,3 4,7 13,2

Markt auf jährlich fast eine Billiarde Euro geschätzt. Deutschland ist auf dem Kontinent mit einem Marktanteil von fast 20 Prozent klar der größte Teilmarkt. In Baden-Württemberg arbeiten rund 400 000 Menschen in der Branchen. Und nur knapp die Hälfte der Logistikleistungen ist für Otto Normalverbraucher sichtbar, etwa in der Bewegung der Güter über Straße, Schiene, Wasser. Logistik im Blut. Das dürfte auch Beate Schwarz so gehen. Ihr Vater, Geschäftsführer der Wackler Spedition in Göppingen, erkannte bereits in den 1960er-Jahren die Zeichen der Zeit: Statt Dienstleistung von der Stange, brauchen die Mittelständler eine anständige Nische in der Branche. Als 1967 die Müllabfuhr der Stadt privatisiert, bekommt das Unternehmen den Zuschlag. Heute umfasst die DU:-Gruppe vier Unternehmen, die jährlich 180000 Tonnen Material sammeln, darunter 40 000 Tonnen Altpapier und 24 000 Tonnen Schrott, und anschließend recyclen. Rund 95 Pro-


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Management • De Jure

Econo-Expertenrat

Neues aus dem Urlaubsrecht

Vorsicht: Gefahr! Stapler sind die flinken Helfer der Logistik. Doch ihr Einsatz ist aus rechtlicher Sicht nicht einfach. Die Unternehmer sind gefragt

Verena Wollert ist Fachanwältin für Arbeitsrecht bei der Kanzlei Schultze & Braun in Achern

Arbeitnehmer haben grundsätzlich ihren gesamten gesetzlichen Urlaub innerhalb des Kalenderjahres zu nehmen. Nur bei Vorliegen eines persönlichen oder betrieblichen Grundes kann der Urlaub bis zum 31. März des Folgejahres übertragen werden. Danach verfällt der Urlaub automatisch, es sei denn, im Tarifvertrag oder im Arbeitsvertrag befindet sich eine abweichende Regelung zugunsten des Arbeitnehmers oder die betriebliche Praxis im Unternehmen sieht längere Übertragungszeiträume vor. Dieser Grundsatz galt bis 2005 auch für Dauerkranke. Erst im Jahr 2009 hat das Bundesarbeitsgericht die Vorgaben des Europäischen Gerichtshofes auf das deutsche Urlaubsrecht angewendet und entschieden, dass Dauerkranke ihren gesetzlichen Urlaubsanspruch unbegrenzt übertragen können. Dieser Grundsatz gilt seit dem 16. Dezember 2012 nicht mehr. In dieser Entscheidung ist das BAG von seiner erst drei Jahre zuvor ergangenen Rechtsprechung erneut abgewichen. Seitdem gilt der Grundsatz, dass bei Dauerkranken der gesetzliche Urlaubsanspruch nicht wie bis zum Jahre 2005 drei Monate, sondern erst 15 Monate nach Ende des Urlaubsjahres verfällt. Das gilt auch für Arbeitnehmer, deren Arbeitsverhältnis aufgrund einer befristeten Rente wegen Erwerbsminderung ruht. Die neue Rechtsprechung des BAG bezieht sich zwangsläufig nicht auf den über den gesetzlichen Mindesturlaub von 20 Tagen (bei einer 5-Tage-Woche) hinausgehenden vertraglichen Urlaub. Mithilfe einer entsprechenden Regelung im Arbeitsvertrag kann dessen Verfall im Falle einer Langzeiterkrankung oder bei einer befristeten Erwerbsminderungsrente bis zum 31. März des Folgejahres festgelegt werden. Voraussetzung dafür ist, dass der Arbeitgeber diese vertragliche Gestaltungsoption wahrnimmt.

Schneller altern, als das Gesetz erlaubt Verena Wollert Rechtsanwältin Fachanwältin für Arbeitsrecht Dipl.-Kauffrau Schultze & Braun GmbH Rechtsanwaltsgesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Achern

econo 1 2 / 2 0 1 3 · 2 9 . N ove mber 2013

Die gesetzliche Aufbewahrungsfrist von zehn Jahren stellt die Buchhaltung teilweise vor Probleme, wie die Steuerberaterin Bettina M. Rau-Franz betont:„Kaum ein auf Thermopapier gedruckter Beleg dürfte die Aufbewahrungsfrist überleben.“ Besonders billiges Papier verblasse bereits nach weni-

gen Wochen. Auf Thermopapier werden üblicherweise Abrechnungen von der Tankstelle oder Restaurants gedruckt. Um die Daten auf den Papieren für den vorgeschriebenen Zeitraum zu sichern rät Rau-Franz zu einem einfachen Trick: Den Beleg einfach auf Normalpapier kopieren. Fotos: Jigal Fichtner, Schultze & Braun


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D

ie Zahl hat es in sich: Laut Statistik der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung passieren pro Jahr im Schnitt 11 000 Unfälle mit Gabelstaplern – dreizehn endeten 2011 sogar tödlich. Die Rechtslage ist dabei eindeutig, der Lagerbetreiber haftet für Arbeitsunfälle. Wobei sich hohe Kosten und ein eventueller Imageschaden vermeiden lassen. Denn: Bei den meisten Unfällen ist menschliches Versagen die Ursache. Staplerfahrer verletzen sich oder andere durch herabfallende Ladungen oder fahren andere Personen an. „Durch entsprechende Schulungen und regelmäßige Sicherheitsunterweisungen des Personals kann dieses Risiko minimiert werden“, so Michael Köberle, verantwortlich für den Bereich technische Schulungen bei der Schöler Fördertechnik. Wobei die Rechtslage bei Staplern gleich welcher Art ohnehin eindeutig ist: Keiner darf hinters Steuer, wenn er nicht den entsprechenden Fahrausweis besitzt. Die Ausbildung zum Staplerfahrer ist durch die Berufgenossenschaft geregelt und gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Am Ende beider Teile steht eine Prüfung. Wer den Schein hat, darf alle Stapler bis zu einer Tragkraft von zehn Tonnen fahren. Wer mehr Gewicht heben will, der braucht seit 2002 einen zusätzliche Ausbildung. Übrigens: Das gilt auch für Hochregalstapler, mit mehr als neun Metern Hubhöhe.

EXPERTEN-MEINUNG DER SÜDWESTBANK Da sich die Technik der Fahrzeuge ständig weiterentwickelt und Sicherheitsvorschriften fortgeschrieben werden, ist eine jährliche Nachunterweisung laut Berufsgenossenschaft Pflicht. „Diese sollte man im Betrieb durchführen lassen. Dann kann der Schulungsleiter speziell auf die Situation vor Ort eingehen“, rät Hans Oechsle, Fachkraft für Arbeitssicherheit bei Schöler. Doch nicht nur die Bediener der Stapler sind in der Pflicht. Auch der Stapler selbst muss im Fokus der Unternehmen stehen. Denn das Arbeitsschutzgesetz und die Betriebssicherheitsverordnung regeln die Verpflichtung der Arbeitgeber, für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz zu sorgen. Und dazu gehört eben auch die Bereitstellung intakter Arbeitsmittel. Zu den Arbeitsmitteln im Sinne des Gesetzes zählen nicht nur die Stapler und Lagertechnikgeräte, sondern auch die Regale. So ermittelt die jährliche FEM-4.004-Prüfung der Berufsgenossenschaften einerseits den allgemeinen Zustand des Fahrzeugs samt einer Untersuchung der Abgasemissionen, wenn der Stapler in Innenräumen unterwegs ist. Auch Regale und Batterieladegeräte müssen jährlich auf den Prüfstand. Wobei die Experten Köberle und Oechsle noch eine weitere Gefahrenquelle kennen: Schlechte Betriebsabläufe lösen ebenfalls immer wieder Unfälle aus, die eigentlich vermeidbar sind. wer

„SEPA vereinfacht das Liquiditätsmanagement von Unternehmen. Ein Konto für sämtliche Euroüberweisungen: Das schafft zudem Einsparungspotenziale“, weiß Markus Braun, Gewerbekundenbetreuer in Offenburg und Freiburg. Er legt viel Wert auf eine langfristige Kundenbetreuung.

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Sepa: Jetzt wird es besorgniserregend! Weniger als 70 Tage vor dem Start des einheitlichen europäischen Zahlungsraums Sepa haben sich laut einer Umfrage der Uni Regensburg noch immer ein Viertel der Unternehmen mit der Thematik nicht befasst. Vor allem kleine Firmen unterschätzen demnach den Aufwand der Umstellung.

Dabei ist gerade bei den SepaLastschriftverfahren einiges an Vorarbeit zur Umstellung notwendig – aber nur 0,68 Prozent aller Lastschriften waren im dritten Quartal 2013 Sepa-fähig. Kein Wunder, dass die Bundesbank aktuell von einem„besorgniserregenden Zustand“ spricht. 12/2013

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Management • Marketing-Community Freiburg/Südbaden

Rudolf Wötzel musste nichts opfern oder riskieren, er ging einfach los – durch die Alpen

Immer nur bergauf Vom Investmentbanker zum Alpenwanderer: Der Banker Rudolf Wötzel hat sich neu erfunden – und ist jetzt endlich glücklich

R

udolf Wötzel gelingen zwei ganz erstaunliche Dinge. Erstens: Er spricht eine gute Stunde über Marketing, ohne das Wort Marketing zu erwähnen. Zweitens: Er schafft es, dass man Mitleid mit einem Investmentbanker hat. Wie macht er das? Fürs Zweite reicht dieser eine Satz über seine Eltern: „Liebe gab es nur gegen Leistung.“ Wötzel hält kurz inne, sieht er doch seine Sozialisierung als Anfang des Übels. Von da an ging es für ihn nur in eine Richtung: bergauf. Doch zunächst nur auf der Karriereleiter. Zwei Jahrzehnte arbeitet er in Spitzenpositionen für Großbanken. Er leitet das Schweizer M&A-Geschäft der Deutschen Bank und wird schließlich Deutschlandchef des Fusionsgeschäfts der Lehman Brothers. Die Bank, mit der die globale Krise damals, 2008, begann.

Wötzel gesteht reumütig und glaubwürdig, dass er sich im Bankgeschäft zerrieben hat. Getrieben vom nächsten Bonus, nie am Gipfel ankommend. 2001 zahlt er den Preis: gesundheitlicher Zusammenbruch, Burn-out. Fünf Jahre später steigt er aus. Das war noch vor dem Kollaps bei Lehman. Wötzel hat sich entschieden, die Alpen zu durchqueren. Von Ost nach West. Am Gipfelkamm entlang, von Höhepunkt zu Höhepunkt. 1800 Kilometer legt er so zurück, erklimmt rund 80 Berge. Doch auf jedem Gipfel merkt er: Oben sein ist nicht alles. Der Blick vom Gipfel lohnt sich nur, wenn man vorher im Tal war. Wötzel entdeckt darin ein Gleichnis für sein Leben. Also krempelt er alles um. Kehrt nach der Bergtour nicht zurück in die Bankenwelt. Nach diesem „zweijährigen Egotrip“ besinnt er

econo 12/2013 · 29. Nove mber 2013

sich auf das, was wirklich zählt. Gründet eine Familie, findet eine Berufung. Und schreibt ein Buch drüber, dann noch eins. Er kauft eine Berghütte in den Schweizer Alpen, die er in den Sommermonaten betreibt. Im Winter gibt er Vorträge und arbeitet als Coach. Doch als Aussteiger sieht er sich nicht. Er hat nur den Beruf gewechselt. Er vergleicht seine Gefühle mit einer Bilanz, macht für jeden Plan eine Excel-Tabelle. Er benutzt Begriffe wie Pipeline, wenn es um Aufträge geht. Er denkt und redet wie früher – nur hat er die Hektik von einst abgelegt. Seine Sprache und seine Strukturen aber behalten. „Ich bin natürlich geprägt von dem, was ich jahrelang gemacht habe. Ich sehe da kein Problem. Würde ich das ablegen, käme ich mir unglaubwürdig vor“, sagt Wötzel nach dem Vortrag im Gespräch. Was Wötzel über die Tour in die Berge berichtet, ist nicht so spektakulär. Dass man sich im Angesicht der weiten Bergwelt klein und unbedeutend fühlt, ist keine Überraschung. Bei Wötzel ist es die Konsequenz, mit der er sich

treu bleibt und sich doch neu erfunden hat, die es besonders macht. Und seine Fähigkeit, daraus Kapital zu schlagen. Doch das sei ihm gegönnt. Philipp Peters

Überflieger Den Jahresabschluss bildet ein Besuch im Gewerbepark Breisgau in Eschbach. Geschäftsführer Markus Riesterer stellt die Erfolgsgeschichte des Parks vor, von der auch die Stadt Freiburg profitiert. Wo

Gewerbepark Breisgau Wann Montag, 2. Dezember, 18.30 Uhr Mehr Informationen unter www.macs-online.de

Foto: Stefan Gihring


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Management • Nordschwarzwald

Sohn und Vater: Armin und Bernd Müller (r.) führen den Oberflächenspezialisten IMO

Familiensache Müller Von der Garagenfirma zum führenden Oberflächenbeschichter. Die Geschichte von IMO ist eine Geschichte von Mut, Beharrlichkeit, außergewöhnlichen Ideen – und einem weichen Faktor

E

s bleibt in der Familie. Vom Großvater gegründet, vom Sohn aktuell geführt – und auch der Enkel mischt bereits im Unternehmen mit. Die Rede ist vom Oberflächenbeschichter IMO aus Königsbach-Stein, der in diesem Jahr 40 Jahre alt wird. Höchste Zeit also, das Unternehmen im Rahmen der Reihe „Hidden Champions im Nordschwarzwald“, die die Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald (WFG) gemeinsam mit Econo ins Leben gerufen hat, einmal genauer vorzustellen. Der Beginn reicht zurück ins Jahr 1973. Ingo Müller gründet IMO als Ein-Mann-eine-Frau-Unternehmen: Gemeinsam mit Christel Müller konzentriert sich IMO anfangs auf die technische Schüttgutveredlung. Bereits zwei Jahre später ist IMO das erste deutsche Unternehmen, das Voll- und Stanzbänder galvanisch beschichtet.

In Eigenregie entwickelt Müller die erste Tauchtiefen-Anlage, mit der die Nordschwarzwälder gegurtete Stifte am Band beschichten – der Beginn eines neuen Zeitalters in der Kontaktveredlung. Der Startschuss für eine außergewöhnliche, aber im Endeffekt

litätssicherung, Umwelttechnik und Verwaltung, bei IMO ist alles unter einem Dach. 2005 gewinnt der Oberflächenspezialist den Umweltpreis des Landes Baden-Württemberg. Wichtig für die Müllers: Mehrfach wird IMO für seine Aktivitäten in Sachen Umwelt-

dennoch klassisch-mittelständische Firmengeschichte. Heute beschäftigt Bernd Müller, Sohn des Gründers, am Stammsitz im Gewerbegebiet Allmendwiesen rund 340 Mitarbeiter. 2001 erbaut, ist der 21 500 Quadratmeter große Standort gespickt mit modernen Anlagen, etwa 30 Bandanlagen und vier Schüttgutvollautomaten. Forschung und Entwicklung, Qua-

schutz wie auch Energieeffizienz ausgezeichnet. Wie der Vater, wagt aber auch Bernd Müller Außergewöhnliches. Im Jahr 2007 gründet IMO als erster deutscher Oberflächenbeschichter ein Werk in China. Ein Risiko, aber eines, das sich auszahlt. Heute beschäftigt die Firma 75 Mitarbeiter an fünf Bandanlagen in Changzhou.

econo 12/2013 · 29. Nove mber 2013

IMO hat sich nicht nur dadurch zu einem namhaften Lieferanten für technische Oberflächen entwickelt. Zum internationalen Kundenkreis gehören vor allem Unternehmen aus der Automobilindustrie, Telekommunikation, Elektrotechnik, Medizintechnik und dem Bereich erneuerbare Energien. Die Referenzliste liest sich wie ein Who’s who der internationalen Autoindustrie und Elektrotechnik: Auf der Kundenliste stehen etwa Amphenol, Bosch, Continental, Delphi, Hella, Philips, Valeo, Würth und ZF. Auch wenn Bernd Müller noch eine Weile Chef des Familienbetriebs sein wird, die ersten Weichen zur Unternehmensnachfolge hat IMO bereits im vergangenen Jahr gestellt. Seit 2012 ist auch Sohn Armin Müller im Unternehmen beschäftigt. Damit wirklich alles in der Familie bleibt. red Foto: IMO Oberflächentechnik


Cyber-Forum • Management

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Die Cyber-Champions Das Cyber-Forum hat wieder besondere Unternehmen ausgezeichnet. Dieses Mal dabei: ein grüner Helikopter, fühlende Prothesen, intuitive Robotersteuerungen und Lebensretter

W

as macht eine Jury, wenn sie nur drei erste Preise vergeben kann, aber vier Spitzenkandidaten hat? Sie schafft kurzerhand eine weitere Kategorie! So gibt es beim Cyber-Champions Award 2013 des Karlsruher Unternehmensnetzwerks Cyber-Forum eben erstmals den Sonderpreis „Hightech Pioneer“ … Die Preisträger sind im Einzelnen: • Kategorie „Newcomer“: Restube erhielt den ersten Preis für einen Airbag für Wassersportler. Wer sich in Seenot befindet, zieht an einer Rettungsleine und schon bläst sich der Airbag auf und hält den Sportler über Wasser. Der zweite Preis ging an das Team von Mobilion.eu, das mit mobilen Anwendungen Feuerwehr und Rettungsdienst bei der

Überwachung des Atemschutzes unterstützt. • Kategorie „Best Concept“: Hier sicherte sich die Arti Minds Robotics den ersten Platz: Die Gründer entwickeln Software, mit der sich beispielsweise Industrieroboter einfacher und intuitiver steuern lassen. Die Kategorie richtet sich an Unternehmen, die noch nicht am Markt sind, aber ein vielversprechendes Geschäftskonzept haben. • Kategorie „Hightech Pioneer“: In dem neu geschaffenen Segment wurde die E-Volo für den ersten bemannten Flug mit einem rein elektrisch angetriebenen, senkrecht startenden Fluggerät ausgezeichnet. Der Volocopter, der erste „grüne“ Hubschrauber überhaupt, hat in der Luftfahrt-Branche weltweit für Aufsehen gesorgt.

• Kategorie „Init Innovationspreis“: Den Sonderpreis erhielt die Vincent Systems für die erste „fühlende“ Handprothese, die durch Vibration dem Träger eine Rückkopplung an das Gehirn weiterleitet und somit die Greifkraft und -sicherheit erhöht. Als Grund für das Engagement von Init beim Award sagte der Vorstandsvorsitzende Gottfried Greschner: „Wir sind selbst konsequent innovationsbereit. Deshalb möchten wir mit dem Preis Anreize setzen, um besonders innovative Ideen in die unternehmerische Praxis umzusetzen.“ Die Übergabe des Innovationspreises war einer der Höhepunkte des Abends. Die Preise für die Cyber-Champions wurden im Rahmen des Hightech-Unternehmer-Kongresses verliehen. Die Veranstaltung wid-

mete sich heuer dem Thema „Marke und Markenbildung in der digitalen Welt“. Denn: Haptisch nicht greifbare Produkte haben es bei den Kunden nach wie vor schwerer. Wie das gelingen kann, darüber gaben Jochen Rädeker, Professor an der Hochschule Konstanz sowie Gründer der Agentur Strichpunkt, Matthias Ehrlich, Aufsichtsrat der United Internet Media und Manuel Uhlitzsch, Geschäftsführer der Pro-Sieben-Sat1-MediaTochter Magic Internet, Auskunft aus ihren jeweiligen persönlichen Erfahrungen. red

www.cyberforum.de

Wie geht man Preiserhö­ hungen strategisch und zielgerichtet an? Daniel Hetzer von der Deutschen Vertriebsberatung gibt da­ rauf eine Antwort. Wo Cyber-Forum Wann 5. Dezember, 17 Uhr Cloud­Computing – ein Software­Cluster­Workshop bereitet Unternehmen um­ fassend auf das Thema vor. WoFZI House of Living Labs Wann 3. Februar, 9:30 Uhr Weitere Infos: www.cyberforum.de

Foto: Björn Pados

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· 29. November 2013 econo


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Management • KA-IT-Si

Einer mit Überblick Software-Asset-Management ist ein unterschätztes Thema: Wenn eine Firma die Kontrolle über ihre Lizenzen verliert, drohen hohe Kosten

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enn man den Überblick verliert, kann es schnell teuer werden. Das gilt allgemein – und speziell für die Software, die ein Unternehmen nutzt. Erst jüngst, erläutert Marcel Lepkojis vom IT-Dienstleister Connect Computer und Netzwerktechnik, habe ein Unternehmen mehr als eine halbe Million Euro Strafe hinblättern müssen. Der Grund: Die angegebenen Softwarelizenzen entsprachen nicht den wirklich genutzten Softwarelizenzen. Mit einem SoftwareAsset-Management (SAM) passiert so was nicht, macht Lepkojis deutlich. Bei einer Veranstaltung der Karlsruher IT-Sicherheitsinitiative (KAIT-Si) plädiert der IT-Experte angesichts der enormen Risiken für eine Perspektive der Unternehmen auf dieses unterschätzte Thema.

Die schöne neue digitale Welt besitzt ihre Schattenseiten. „Der technologische Wandel geht immer einher mit veränderten Lizenzbedingungen“, sagt Lepkojis. Eine Person, ein Arbeitsplatz, ein PC, kleiner Server und meist ein Office-Paket von Microsoft. So sah vor zehn Jahren die Unternehmenswelt aus. Lizenzierung? Kein Problem. Eine einfache Excel-Liste reichte. Heute lautet die Gleichung: eine Person, viele Geräte, mobil wie stationär, virtuelle Server und damit ein entsprechendes Sammelsurium an Software. Mit einer Excel-Liste ist das nicht mehr machbar. Als Faustformel nennt Marcel Lepkojis: „Ab 80 Usern wird es so komplex, dass ein professionelles SAM notwendig ist.“ Dieses verfolgt vier Ziele: Transparenz, Kostensenkung, Compli-

ance sowie Rechtmäßigkeit. Zu wissen, welche Software in welchen Versionen zum Einsatz kommt, hat noch nie geschadet. Zu einer solchen Aufstellung rät der Experte gleich aus mehreren Gründen: „Der schlimmste Fall ist, wenn der Softwarehersteller einem Wirtschaftsprüfer den Auftrag gibt, die Lizenzbilanz beim Kunden zu hinterfragen.“ Denn diese werden häufig fündig. So ist beispielsweise die Nutzung von Windows XP auf virtuellen Servern verboten, wird in jedem zweiten Unternehmen in dieser Form genutzt. Ebenso häufig zu finden in der Praxis: MS-Office ist gerätelizensiert und nicht nutzerlizenziert. „Wer sich also an verschiedenen Computern anmeldet und es funktioniert, dann ist das schlichtweg illegal“, so Marcel Lepkojis.

Genau darin liegt das Problem: „Für die Softwarehersteller gibt es nur lizensiert oder nicht lizensiert. Falsch lizensiert gibt es nicht.“ Das kann teuer werden. Beschlagnahme, persönliche Haftung, Unterbrechung der Geschäftstätigkeit, das sind die schlimmsten Folgen bei einer Verletzung des Urheberrechts. So extrem kommt es aber selten. Häufig hingegen bleibt es bei Nachzahlungen, meist inklusive eines 30-prozentigen Aufschlags als Strafgebühr. Ein Softwarekatalog verhindert nicht nur zusätzliche Ausgaben, sondern kann sogar Kosten senken: „Ein knappes Drittel pro Arbeitsplatz sind möglich.“ Die Transparenz sorgt für Einsparungen – und zur Einhaltung der eigenen wie der gesetzlichen Spielregeln. Michael Hölle

Let’s party! Die erste„Anti-Prism-Party“ in Karlsruhe war mit 600 Besuchern ein voller Erfolg. Nun folgt die zweite Auflage: Im ZKM führen Karlsruher Sicherheits- und Verschlüsselungsexperten vor, wie leicht man sich schützen kann – von sicherem Online-Banking über die Verschlüsselung von E-Mails bis zum anonymen Surfen im Web.

Marcel Lepkojis, IT-Experte für Softwaremanagement bei Connect Karlsruhe

Foto: Jigal Fichtner

Wo ZKM, Karlsruhe Wann 12. Februar, 18 Uhr Mehr Infos unter www.anti-prism-party.de


• Management

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TERMINE

Kunststoff-Institut Südwest ■ Fachwissen zum Auftakt Das Seminarprogramm 2014 startet am 5. Februar mit dem Kurs „Fachwissen Werkzeugtechnik“ in VS-Villingen. ■ Lesekompetenz stärken Das Basiswissen zum Lesen von Materialdatenblättern wird am 11. Februar vermittelt. ■ Hybrid leicht gemacht Ein Kurs zum Einstieg in die Hybridtechnik startet am 18. Februar in den praxisnah ausgestatteten Räumen des Kunststoff-Instituts Südwest. Harald Stallforth ist F&EVorstand bei Aesculap und führt nun den Technologieverbund

„Hohe Dynamik“ Harald Stallforth zieht als Vorstandsvorsitzender des Netzwerks Technology Mountains die Ein-Jahres-Bilanz: Firmen sind die Gewinner

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err Stallforth, der Technologieverbund Technology Mountains besteht seit knapp einem Jahr. Ein guter Zeitpunkt, Bilanz zu ziehen … ➤ Harald Stallforth: Wir haben unheimlich viel erreicht! Das beziehe ich auf die Mitgliederzahl von 75 Unternehmen und Institutionen, das ist eine Punktlandung. Wir wurden aber auch vom Bundeswirtschaftsministerium als „herausragender Innovationscluster“ ausgezeichnet und als Neu-Mitglied des EU-Programms „Go Cluster“ erhielten wir gleichzeitig auf Anhieb das Bronze-Label. Das innerhalb eines Jahres zu erreichen, hat Aussagekraft. Inwiefern? ➤ Stallforth: Wir haben damit landesweite Leuchtturm-Funktion. Überspitzt gesagt: Man weiß in Berlin, was wir tun! Das ist die politische Seite. Was haben die Mitglieder konkret von Technology Mountains? Foto: Aesculap

➤ Stallforth: Innovationen entstehen in Netzwerken, wenn Anwender und Hersteller an einem Tisch sitzen. Das ist unsere Aufgabe: Über den Verbund bieten wir Firmen aus unterschiedlichen Branchen Zugang zu Wissen, den Experten und Verbünden von Medical Mountains, dem KunststoffInstitut Südwest sowie dem Micro Mountains Applications-Zentrum. Netzwerke und Zusammenschlüsse gibt es zuhauf … ➤ Stallforth: Das stimmt. Ich bin seit 32 Jahren in der Medizintechnik, da habe ich viele Verbände kommen und gehen sehen. Die Erfahrung zeigt: Ein funkionierendes Netzwerk steht und fällt mit der Praxisnähe. Deshalb stellen wir mit unserem Technologieverbund die Struktur und das Personal. Die Impulse, in welche Richtung sich der Verbund entwickelt, müssen von den Mitgliedern kommen. Welche weitere Entwicklung des Netzwerks ist geplant?

➤ Stallforth: Wir werden den Verbund unter anderem um die Bereiche Automotive, Zerspanung, Energie ergänzen, wobei der Automobilbereich in Kürze die Arbeit aufnehmen soll. Wobei wir nichts überstürzen, sondern langsam und an den Bedürfnissen der Firmen ausgerichtet wachsen. Aber wenn die Interesse haben, dann erhält das ohnehin eine Eigendynamik. Warum setzen Sie sich eigentlich so für das Netzwerk ein? ➤ Stallforth: Ein solches Technologienetzwerk ist ein Ersatz für die Defizite des ländlichen Raums! Studien zeigen, dass der Technokogietransfer in Metropolen aufgrund der Nähe schneller geht. Deshalb schaffen wir hier vor Ort die fehlende Infrastruktur für den Know-how-Transfer. wer

www.technologymountains.de

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Medical Mountains ■ Steigende Anforderung Der neue Expert Table Zulassungen befasst sich am 12. Dezember ab 17 Uhr in der BBT Tuttlingen mit den neuen Anforderungen an die Zulassung von Medizinprodukten. Im Mittelpunkt stehen dabei Praxisbeispiele. ■ Mehr Regulation! Ein Tagesseminar befasst sich am 11. März mit den steigenden regulatorischen Anforderungen an die Entwicklung von Medizinprodukten. Treffpunkt ist um 9 Uhr die BBT Tuttlingen.

Micro Mountains Applications ■ Volle Beratung Die Fachleute des Micro Mountains Applications-Zentrums bieten frei vereinbare Beratungstermine zu unterschiedlichen Themenfeldern. Dabei werden Firmen bei der Potenzialanalyse und der Erstellung einer Innovationsstrategie ebenso unterstützt wie bei der Suche nach geeigneten Fördermitteln. Darüber hinaus verfügt das Applikationszentrum über den Zugang zu HochtechnologieInfrastruktur und bietet ein fachübergreifendes Technologieportfolio vor allem aus den Bereichen Miniaturisierung, Sensorik, Aktorik sowie der Systemintegration.

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Management •

Mit Massage auf Mitarbeitersuche 120 Studenten lassen sich von Karlsruhes IT-Unternehmen hofieren. Catch-the-Job wirft einen Blick in die Zukunft des Bewerbermarkts

Augen auf: 14 Firmen präsentierten sich bei der neunten Auflage…

… von Catchthe-Job rund 120 Studenten, die …

… entweder mit kleinen Tischkickern,...

… ziemlich vielen Informationen bei Vorträgen…

econo 1 2 / 2 0 1 3 · 2 9 . N ove mber 2013


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leidung, Auftreten, Unterlagen, alles kommt noch einmal auf den Prüfstand. Kein Wunder, steht ja auch nicht weniger als die eigene Zukunft auf dem Spiel. Ein letztes Zupfen am Kragen und rein ins Bewerbungsgespräch. Es ist wahrlich keine einfache Zeit für Unternehmen. Denn bei „Catch-the-Job“ sind sie es, die sich bei den Fachkräften bewerben … Nun sitzen sie 120 Studenten der Informatik gegenüber, oder besser: 120 potenziellen Mitarbeitern, jeder von ihnen aufmerksam, erwartungsvoll – und jederzeit bereit, den Daumen zu senken. An diesem Tag im November wetteifern an vier Standorten in Karlsruhe 14 Firmen um die besten IT-Studenten der Region. Es ist bereits die neunte Ausgabe von Catch-the-Job, einer Idee von Kerstin Weber-Sanguigno vom veranstaltenden IT-Netzwerk CyberForum. Der Hintergedanke: Der IT-Fachkräftemangel in der Technologieregion Karlsruhe ist extrem. Erst kürzlich wieder als IT-Cluster Nummer eins in Deutschland gekürt, beschäftigten die rund 4000 IT-Firmen über 40 000 Mitarbeiter. Beides mit steigender Tendenz – eigentlich, denn es fehlen schlicht Mitarbeiter. Das Problem: Die Firmen sind meist im B2B-Bereich tätig, die Firmennamen entsprechend wenig bekannt. „Wollten früher alle bei Daimler, Bosch oder

Fotos: Michael Frietsch

Siemens arbeiten, zieht es heute alle zu SAP, Facebook und Google“, bringt Weber-Sanguigno die Problematik auf den Punkt. Also geben die IT-Unternehmen alles bei ihrer Bewerbung. Spannende Technologien, interessante Kunden, persönliche Perspektiven führt etwa Marcus Weiss ins Feld. Der Geschäftsführer von Virtual7 wirbt neben den harten Fakten ebenso mit Pokerabenden und dem Foto des Firmenhundes, der auf den Namen Homer hört. Ein Anzug und zwei Krawatten als Mitbringsel reichen, um „Consultant for a day“ zu werden. „Alles andere übernehmen wir, inklusive dem abendlichen Bier an der Hotelbar.“ So lässt sich jeder etwas einfallen, um die Umworbenen ins eigene Unternehmen zu locken, sei es als Praktikant, Werkstudent oder Berufseinsteiger. Andere preisen das wöchentliche Grillfest an, ihre beiden Masseusen, das Kicker-Turnier, die Sportgruppen. Keiner wird müde, das familiäre Klima, die lockere Atmosphäre anzupreisen, in der es nicht darauf ankommt, was auf der Visitenkarte steht, sondern jeder seine coole Idee umsetzen kann. Die Work-Life-Balance fehlt jedenfalls in keiner Bewerbung. Darauf liegt der Fokus, die eigentlichen Produkte und Dienstleistungen finden eher beiläufig Erwähnung.

Sehr zur Freude von Bryan Matzel. „Wer kein eigenes Leben hat, der ist auch kein glücklicher Mitarbeiter“, sagt der Informatik-Absolvent. Das würde wohl auch Isabel Funke so unterschreiben. Doch die IT-Studentin legt auf die ganzen Zusatzangebote keinen gesteigerten Wert: „Ich brauche kein kostenloses Obst. Ich brauche angenehme Kollegen und eine sinnvolle Aufgabe.“ Was die zwei jedoch eint, ist die Einschätzung der Veranstaltung:

Ein Hund names Homer: Die Firmen punkten mit unorthodoxen Ideen Unternehmen kennengelernt zu haben, die sich vorher unter dem Wahrnehmungsradar befanden. Und nicht nur die beiden werden mit dem einen oder anderen Bewerber weitere Gespräche führen. Davon geht Lisa Kopf von der CAS Software AG auf jeden Fall aus. „So um die 20 Anfragen waren es bisher immer“, sagt sie. Und Catch-the-Job wirkt auch langfristig: „Mitunter gehen Jahre später noch Anfragen ein, die sich auf diese Veranstaltung beziehen.“ Es lohnt sich also für die IT-Firmen. Kleidung, Auftreten, Unterlagen müssen aber dennoch stimmen. Michael Hölle

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… oder direkt am Unternehmsstand geködert werden sollen

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Politik • Standort Emmendingen

Hinter den Kulissen In Emmendingen geht man offen auf die Menschen zu. Familienfreundlichkeit und Bürgersinn sind ein Markenzeichen geworden, auch wenn manche Firma lieber im Stillen genießt

econo 12/2013 · 29. Nove mber 2013

Illustration: Jigal Fichtner


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m Besprechungstisch von Denn ohne Diskretion, ohne sind Frauen. Sie sitzen an den LeDatensicherheit könnte das Abbensadern der Gesundheit. Ohne Michael Häfele wirkt eine sie würde kaum Geld fließen. Der zurückhaltende Distanz. rechnungszentrum gar nicht exisHäfele ist Vorsitzender der Getieren. Das ARZ arbeitet mit hochWettbewerb ist klein, aber tough. schäftsführung im Abrechnungssensiblen Daten. „Alles was der Nur eine Handvoll Wettbewerber nähren sich vom selben Kuchen. zentrum Emmendingen. Das ARZ Arzt aufschreibt, landet bei uns“, Jeden Monat werden rund drei hat 500 Mitarbeiter, ist einer der fasst Häfele zusammen. Das ARZ wichtigsten Arbeitgeber der Stadt. ist eine Körperschaft des öffentliMillionen Rezepte nach EmmenHäfele hat diesen Job seit fast 20 chen Rechts. Gesellschafter ist der dingen gefahren. Dort werden die Jahren. Er ist freundlich, aber beDaten verarbeitet, aufbereitet, geBKK Landesverband Baden-Würtstimmt, trägt Jeans prüft. Kein einfacher Job. „Es ist zu kariertem Hemd und dunklem Sakmehr, als den BildIm ARZ ist Diskretion Pflicht, ko. Würde man auf schirm anzuknipim Rathaus stehen die Türen weit offen sen“, sagt Häfele der Straße an ihm vorbeigehen, man lapidar. hätte ihn an der Das ARZ beschäfnächsten Ampel wieder vergessen. temberg mit Sitz in Kornwestheim. tigt viele Fachleute aus der GeEr ist sympathisch unscheinbar. Ihm gehören 19 Betriebskrankensundheitswirtschaft. Arzthelferinkassen an. Schon die Auffahrt zum Unternen, Apotheker, Heilkundler – das nehmen ist schwer zu finden. Bis Ein halbes Jahrhundert lang war ganze Spektrum. Dazu kommen in den dritten Stock ist es ein weidas 1942 gegründete ARZ quasi Bürokaufleute, Experten für ter Weg. Registrierung am Empeine bescheidene Außenbehörde Marketing und Fachinformatiker. fang. Jeder Besucher unterzeichim Dienste der streng regulierten Der Weg zu Stefan Schlatterer net eine Datenschutzerklärung. Gesundheitsverwaltung. Mit der ist deutlich leichter zu finden. Der Vom Aufzug muss man von einer Krankenkassen-Reform von 1992 Oberbürgermeister von Emmenöffnete sich ein neuer Markt. „Dadingen sitzt zwar im Anbau des Mitarbeiterin abgeholt werden, weil die Tür zum Bürotrakt sich mals hatten wir gerade mal 35 Rathauses. Doch, wie sich das für sonst nicht öffnen ließe. Man würMitarbeiter“, erinnert sich Häfele, eine öffentliche und bürgernahe der schon seit 1980 im UnternehVerwaltung gehört, ist der Weg de im Treppenhaus steckenbleiben. men ist. zum Stadtoberhaupt gut ausgeAls der Besucher eine kleine DreiDoch als die BKKs nach der Reergruppe passiert, erstummen die schildert. Man könnte fast unbeGespräche. Skeptische Blicke verform für alle Menschen da sein merkt bis in sein Büro spazieren. durften, wurde dem Geschäftsfolgen den Gang. Das AbrechDoch Schlatterer ist noch unternungszentrum schottet sich ein wegs. Kurzes Warten im Bespremodell des ARZ neues Leben einchungszimmer, dann kommt gehaucht. Heute sind es 508 Mitwenig ab. Das tut es schon immer. Und das muss es tun. arbeiter, etwa 80 Prozent davon Schlatterer in den Raum. Der

Einwohner davon weiblich Ausländer

26 181 13531 2373

Bevölkerungszunahme 2012 Wanderungssaldo Geburtendefizit

190 251 61

Einwohner je km2 zum Vergleich: Landesschnitt

773 296

Beschäftigung Arbeitsplätze insgesamt Dienstleister Handel/Verkehr/Gastro Produz. Gewerbe

10 117 6700 1977 1415

Einpendler Auspendler Arbeitslose Arbeitslosenquote Landkreis

7056 6506 523 3,2 %

Steuern Gewerbesteuerhebesatz Grundsteuer A/B Steuern insgesamt davon Einkommensteuer Gewerbesteuer Steuerkraftsumme Steuerkraftmesszahl Steuerkraftsumme/Einw.

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400 400 21,45 Mio. € 9,41 Mio. € 7,16 Mio. € 24,88 Mio. € 15,03 Mio. € 930 €

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Politik • Standort Emmendingen

OB ist freundlich, persönlich, aufgeschlossen. Ganz der Repräsentant seiner Stadt, die er nun seit neun Jahren als Oberbürgermeister führt. 2012 wurde Schlatterer im Amt bestätigt. Und dass sich kein ernsthafter Herausforderer gefunden hat, ist kein schlechtes Zeugnis für die Demokratie in Südbaden, sondern ein hervorragendes für die Qualität von Schlatterers Arbeit. Zuhören, diskutieren und schließlich gemeinsam gestalten – so könnte die Maxime von Schlatterers Arbeitsverständnis lauten. Diese Gestalt wächst gerade in Form zweier wichtiger Infrastruk-

turen, die ohne die Stadt und ihren offenen Geist kaum möglich gewesen wären. Das Familienzentrum Bürkle-Bleiche ist bereits fertig. Seit September ist die Stadt mit dem Neubau in ihrem größten Stadtteil präsent. Hier sollen Bür-

ger zusammenfinden, hier soll Nachbarschaft wieder greifbar werden. Schlatterer traut man durchaus zu, dass er eher bei seinen Nachbarn nach einer Tasse Zucker fragt, statt um Viertel vor zehn am

Abend noch mal zum nächsten Supermarkt zu hetzen. Einen weiteren wichtigen Schritt macht die Stadt dann mit dem Bildungscampus auf dem Areal der ehemaligen Textilfabrik Ramie-Seiler. Dort, wo früher Gar-

Treffpunkt im größten Stadtteil: Das Familienzentrum wurde im September eröffnet

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53 ne gesponnen und Stoffe für Fallschirme hergestellt wurden, lag lange Zeit eine Industriebrache. 2002 wurde die Fabrik geschlossen. Sie liegt im Herzen der Stadt, zwischen Bürkle-Bleiche und der Innenstadt. Für einen Stadtent-

wickler, einen Gestalter, ist das Areal ein Traum. Allerdings nur, wenn man was bewegen darf. Unter Stefan Schlatterer ist der Stadt der Durchbruch gelungen. Jetzt wird das acht Hektar große Areal deutlich schneller gefüllt

sein, als es im Rathaus zunächst für möglich gehalten wurde. Ein wichtiger Baustein: der neue Bildungscampus. Hier entsteht die Kinderbetreuung eines privaten Trägers, eine Grundschule, ein Gymnasium und sogar eine Fachschule für Erzieher. Campus ist da nicht übertrieben. Mit diesem Puzzlestück schafft die Stadt es, auf einen Schlag 12 000 Quadratmeter sinnvoll und perspektivisch zu nutzen. Eine Fläche, fast so groß wie zwei Fußballfelder. Dass ein Teil der Einrichtungen von einem privaten Träger aus Freiburg, der gemeinnützigen Gesellschaft Concept Maternel, getra-

gen wird, empfindet Schlatterer sogar als willkommenen Farbklecks im Bildungsmosaik. Emmendingen, die Dienstleistungsstadt an der Elz, soll sich farbenfroh zeigen, abwechslungsreich. Eine abhängige Monokultur in der Wirtschaftswelt, wie es sie in der Blütezeit von Ramie-Seiler gab, ist heute nicht mehr denkbar. Emmendingen hat gelernt und verstanden. Wahrscheinlich auch, weil die Stadt gut auf ihre Bürger gehört hat. Philipp Peters

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Das Ramie-Areal, hier ein Foto aus dem Jahr 2011, ist das pulsierende Herz von Emmendingen geworden

Fotos: Stadt Emmendingen, Michael Bode (Archiv)

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Politik • Standort Emmendingen

Emmendingen e n ie ß g , n e b … le

en

Emmendingen, ein Wirtschaftsstandort mit

hoher Lebensqualität, ist geprägt von mittelständischer Branchenstruktur, starkem Dienstleistungssektor und traditionellen Klein- und Mittelbetrieben. Diese Strukturen und das vielfältige Angebot an Kinderbetreuung, Schulen und Ausbildungsplätzen machen Emmendingen zu einer Stadt, in der es sich gut arbeiten und leben lässt.

Mehr Identifi Auf gute Nachbarschaft: Oberbürgermeister

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Stefan Schlatterer will Emmendingens Bürger noch dichter zusammenbringen

E

Unser Ziel ist es, Zukunftsgeschichte zu schreiben. Zum Beispiel Ihre Zukunftsgeschichte. Unsere Spezialität sind Forschungskooperationen. Als Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Wissenschaft bringen wir zusammen, was zusammen gehört. Frage und Antwort, Problem und Lösung, Vision und Mission. Oder ganz konkret: die richtigen Partner für Forschung, Entwicklung oder Produktgestaltung. Und wir beraten und begleiten sie in allen Phasen des Projekts. Sprechen Sie uns an.

mmendingen wächst. Und Stadtoberhaupt Stefan Schlatterer hat gut zu tun, das Wachstum zu managen. Herr Schlatterer, wofür steht Emmendingen? ➤ Stefan Schlatterer: Emmendingen ist die Stadt der kurzen Wege. Hier gibt es alles, was man zum Leben braucht auf überschaubarem Raum – Arbeit, Schulen, Kinderbetreuung, Einkaufsmöglichkeiten, Freizeit und Kultur. In puncto Familienfreundlichkeit tut sich gerade relativ viel in der Stadt. Was bedeutet das für Emmendingen? ➤ Schlatterer: Unsere Stadt wächst gerade sehr stark. Das liegt an der Attraktivität der Stadt, der gesamten Region und der Nähe zu Freiburg. Dann braucht man als Stadt auch Wege, dieses Wachs-

tum zu verarbeiten. Das tun wir mit dem Familienzentrum. Wir schaffen in unserem größten Stadtteil Bürkle-Bleiche ein Netzwerk, das generationenübergreifend funktionieren soll. Es wird ein Anker für die Familien in Emmendingen. Eine soziale und kulturelle Stadt in der Stadt? ➤ Schlatterer: Eher die Möglichkeit, sich besser mit seinem Wohnort zu identifizieren. Bessere Kontakte zur Nachbarschaft, leichtere Hilfe, wenn es um Kinder- oder Seniorenbetreuung geht. Dafür sind unsere Familienzentren eine Anlaufstelle. Die Kleinkindbetreuung ist ein wichtiger Faktor. Wo steht Emmendingen heute? ➤ Schlatterer: Wir haben bereits mehr als 280 Krippenplätze für Kinder unter drei Jahren. Das

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Foto: Jigal Fichtner


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Stefan Schlatterer, 46, engagiert sich bereits seit 24 Jahren in der Kommunalpolitik seiner Heimatstadt. Damals wurde er in den Stadtrat gewählt. Seit 2004 ist der Bankkaufmann und Jurist Oberbürgermeister von Emmendingen. Genau übrigens wie es sein Vater war.

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fikation entspricht einer Abdeckungsquote von mehr als 40 Prozent. Damit ist die Nachfrage bedient. Wir haben sogar freie Plätze. Dennoch wissen wir, dass wir weitere Plätze brauchen. Die Quote wird eher in Richtung 50 Prozent gehen. Auf dem Ramie-Areal tut sich derzeit viel. Bei unserem letzten Gespräch vor zwei Jahren sagten Sie, der Platz dort werde sechs bis zehn Jahre reichen. Ist das noch aktuell? ➤ Schlatterer: Das Ramie-Areal füllt sich deutlich schneller. Viele Familien mit Kindern ziehen dorthin. Bereits nach fünf Jahren werden voraussichtlich die letzten Häuser gebaut. Viele stehen schon, viele sind schon bezogen. Die Kita, welche dort nächstes Jahr in Betrieb gehen soll, wird von einem privaten Investor betrieben. Ist das kein Risiko? ➤ Schlatterer: Ich denke nicht. Wir setzen in der Stadt schon länger auf private Träger und haben eine ganz, ganz bunte Kindergarten-Landschaft.

Für diesen Träger haben Sie mehrfach den Bebauungsplan geändert. Warum? ➤ Schlatterer: Weil wir eine fußläufige Verbindung durchs Areal und das Gelände der Kita schaffen wollten. Bei der zweiten Änderungen ging es um die Dächer. Concept Maternel will unterschiedlich geneigte Dächer. Das individualisiert den Baukörper. Sind Sie auch so flexibel, wenn ein Unternehmer solche Sonderwünsche äußert? ➤ Schlatterer: Selbstverständlich. Denken Sie nur an die Galerie Merk. Da haben wir von der ersten Idee bis zum Spatenstich nur ein Jahr gebraucht. Emmendingen ist bekannt dafür, dass wir eine leistungsfähige Verwaltung haben und auch Unternehmen sehr gut bedienen können. Von der Autobahn aus liegt Emmendingen irgendwo zwischen Riegel und Freiburg. Eine Kreisstadt ohne Abfahrt. Ein Makel? ➤ Schlatterer: Es ist bemerkenswert und erstaunlich, kein Makel.

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Politik • Standort Emmendingen

Einfach öko Bei den Stadtwerken Emmendingen gibt es nur noch grünen Strom zu kaufen – den erzeugt das Unternehmen seit wenigen Wochen auch selbst

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ls Emmendingen auf Ökostrom umstellt, ist Fukushima den Menschen noch kein Begriff. Es war nämlich bereits vor sechs Jahren, im September 2007, als die Stadtwerke Emmendingen erstmals reinen Strom aus Wasserkraft anbieten. Seit 2011 gibt es bei den Breisgauern nur noch grünen Strom. Warum? Oliver Kramer, Marketingleiter der Stadtwerke, zuckt hörbar mit den Schultern. Nicht weil er es nicht wüsste, sondern weil es für ihn keine Frage ist, die man stellen muss. „Das gehört einfach zu unserer ökologischen Ausrichtung dazu“, sagt er. „Es ist Teil unserer Philosophie.“ Kramer betont, dass schon vor dem Wandel zum reinen Grünstromanbieter die Energie immer aus der Region gekommen sei. „Wir haben keinen internationalen Strommix eingekauft, sondern Energie vom Hochrhein.“ Mittlerweile haben die Stadtwerke sich vom Stromhändler auch zum -produzenten gemausert. Vor gut einem Jahr haben die Bauarbeiten für die Windkraftanlage auf dem Weißmoos begonnen. Die Mehrheit des Windrades gehört den Bürgern. Seit dem 8. November, 16 Uhr, liefert das Windrad mit einer Narbenhöhe

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von 135 Metern und einer Gesamthöhe von 186 Metern Strom. „Es ist das höchste Windrad der Region“, sagt Emmendingens Oberbürgermeister Stefan Schlatterer stolz. Das Windrad steht auf dem Weißmoos im Schuttertal, unweit der Gemeinde Freiamt. „Bei diesem größten RepoweringProjekt in Baden-Württemberg wurden zwei Anlagen aus den 1990er-Jahren durch eine der ersten Drei-Megawatt-Anlagen ersetzt“, berichtet Stadtwerke-Geschäftsführer Karl-Heinrich Jung. Die Leistung der neuen Anlage ist mehr als fünfmal so hoch wie die der beiden alten. Zur guten Ökobilanz trägt auch der Bürger-Solarfond bei. Mittlerweile haben die Emmendinger Solarkraftwerke an zehn Standorten und erzeugen pro Jahr 430 000 Kilowattstunden Strom. Genug für etwa 125 Haushalte. Es dürften auch mehr werden, doch hier wird die Stadt von einem einfachen Umstand gebremst, den Oliver Kramer beschreibt: „Uns fehlen die Flächen.“ Philipp Peters

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Menschen • Im Portrait

Matthias Altendorf war Hauptschüler und Rebell. Und lenkt bald Endress + Hauser

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Foto: Jigal Fichtner


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Der Alpha-Rebell Mit dem Jahreswechsel wird Matthias Altendorf Chef von Endress + Hauser. Er ist der erste, der nicht dem Kreis der Familie entstammt – das hat sich abgezeichnet

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ls der Messtechniker Endress + Hauser Mitte Werte. „Wertschöpfung durch Wertschätzung“, nennt März ankündigt, wer Anfang 2014 an die Koner es. Das passt zu dem, was Klaus Endress seit Jahren zernspitze rücken soll, da wird der Name Matan der Spitze des Konzerns vorlebt. Mit einem anderen thias Altendorf wenige überrascht haben. Altendorf, Verständnis hätte Altendorf es auch nicht bis hierhin 46, ist schon seit Jahren einer der führenden Köpfe in schaffen können. Und die Firmenleitlinie, dass man dem Unternehmen, für das er seit Anbeginn seiner die Potenziale der Mitarbeiter freisetzen will, das verberuflichen Karriere gearbeitet hat. körpert wohl keiner so greifbar wie Matthias Altendorf. Zu Schulzeiten ein Rebell, deshalb auch nur mit Nach dem Hauptschulabschluss hat er über das Berufseinem Hauptschulabschluss in der Tasche, hat Altenkolleg die Mittlere Reife nachgeholt, später dann in dorf sich stetig und zielstrebig nach oben gearbeitet. Basel, London und Stanford studiert. Seit acht Jahren leitet er den größten Standort von Vom Rebell zum Eliteschüler. Endress + Hauser. Im südbaDass er ein schwieriger dischen Maulburg sind rund Schüler war, sagt Matthias Altendorf selbst über sich. 2500 Menschen beschäftigt. Mit 19 hält Matthias Altendorf Doch auch der junge Lehrling Seit vier Jahren gehört er auch dem Executive Board zum Mess- und Regelmechapolitische Reden, des Konzerns an. Zum niker begreift schnell, dass mit 46 ist er Konzernchef mehr möglich ist, wenn er 1. Januar wird er dann als nur will. „Irgendwann war Nachfolger von Klaus Endmir klar, dass ich außergeress der erste Konzernchef, der nicht aus der Familie Endress stammt. Für Endwöhnliche Resultate erzielen kann, wenn ich mich ress + Hauser hatte er sich Anfang der 1980er-Jahre nicht ablenken lasse“, erinnert sich Altendorf. aus ganz pragmatischen Gründen entschieden. Er Auch in der Firma müssen sie schon damals etwas hatte zwei Zusagen aus der Region. Nach Maulburg gesehen haben. Denn als er seine Lehre fertig hat, bewar der Weg kürzer. kommt er den Auftrag, im Alter von 18 Jahren, Ausbilder zu werden. Ein Jahr später führt er in seinem HeiAltendorf ist auf einem Bauernhof in Schlächtenhaus matort eine Bürgerbewegung an, die gegen die Ansiedbei Lörrach aufgewachsen. „Da lernt man, was harte Arbeit ist.“ Man lerne aber auch Respekt, Verantworlung einer Mülldeponie kämpft. Im Alter von 19 Jahren tung und eine gewisse Bescheidenheit. hält er eine politische Rede vor 300 Zuhörern. Die Ini„Er ist einer von hier“, sagt denn auch Stefan Obertiative hat Erfolg. Die Deponie wird verhindert. le, Betriebsratsvorsitzender von Endress + Hauser. Er Endress + Hauser erwirtschaftet mit seinen gut beschreibt Altendorf als echten Leader. Entscheidungs10 000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 1,7 Milliarden Euro. Die Rendite liegt über zehn Prozent, die freudig, willensstark und in seinem Handeln auch ein Eigenkapitalquote bei 73 Prozent. Für 2013 hat man wenig impulsiv. Doch Oberle meint das im Bezug auf sich ein Umsatzwachstum von zehn Prozent und 550 die Entscheidungen. neue Jobs vorgenommen. Der Konzern wächst konti„Er ist ein echtes Alpha-Tier“, sagt der Betriebsrat. Altendorf schaue nicht nur auf die Zahlen, er höre nuierlich und steckt auch Rückschläge gut weg. Als auch auf seinen Bauch. „Vieles kommt dann so, wie Endress + Hauser im Zuge der Weltwirtschaftskrise er es will“, sagt Oberle. Und nach kurzem Überle2009 einen Umsatzeinbruch von fast zehn Prozent gen fügt er hinzu: „Das war aber alles gut für uns. hinnehmen muss, gelingt die rasche Wende. Schon Fehler hat er nicht gemacht.“ Ein größeres, fachli2010 hat man den Umsatz vom Vorkrisenjahr übertrofches Lob darf man von einem Betriebsrat nicht erfen. Das schaffen nicht alle. Da ist es auch ein Stück weit logisch, dass die Familie Endress, der das Unterwarten. Altendorf also doch eher ein Machtmensch mit gutem Instinkt? nehmen gehört, sich nicht zu Experimenten hinreißen Er selbst sagt, dass er nicht über Kennzahlen, Druck lässt und nun auf Altendorf setzt. Philipp Peters und Kontrolle führt und führen will, sondern über 12/2013

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Menschen • Menschen des Monats

Menschen des ■ Volker Kieber hat die Bürgermeisterposse von Bad Krozingen endgültig beendet: Der Gottenheimer Bürgermeister gewann die Wahl ohne Gegenkandidaten.

■ Drogeriekettengründer Erwin Müller zieht sich aus dem operativen Geschäft zurück und wechselt an die Spitze der Holding. Das Tagesgeschäft lenken nun Elke Menold und Wolfgang Lux.

■ Wenige Monate nach dem Abgang von Reinhard Krumm ist der Vorstand der Volksbank Lahr ab 1. Januar wieder vollständig. Reiner Richter kommt von der Raiffeisenbank Kaiserstuhl.

■ Alles Schweizer: Die Schweizer Electronic AG hat die Verträge mit ihren Vorständen Marc Schweizer (Bild) und Nicolas Schweizer bis Juli 2015 bzw. März 2016 verlängert.

Mann des Monats: Reinhard Klein Der Bausparfuchs bekommt einen neuen Chef – und damit auch die Bausparkasse Schwäbisch Hall. Der bisherige Vorstandschef Matthias Metz wechselt Ende Mai 2014 in den Ruhestand, sein Nachfolger wird Reinhard Klein, der von der Hamburger Sparkasse kommt. In Schwäbisch Hall ist Klein kein Unbekannter, bereits von 2003 bis 2006 saß er im Vorstand. Nun also das Comeback an die Spitze des Gremiums.

■ Der Technologieverantwortliche des Explosionsschutzspezialisten R. Stahl aus Waldenburg, Thorsten Arnold, ist neuer Vorsitzender des Normungsgremiums „IECEx“, einer Organisation in 31 Mitgliedsländern, die die Konformität von Produkten und Dienstleistungen für explosionsgefährdete Bereiche bewertet. ■ Dominik Beierlorzer wird neuer Verkaufsleiter Süd beim Hornberger Badausstatter Duravit. Der 34-Jährige folgt auf Ralf Graubener, der Duravit Ende 2013 verlässt. ■ Michael Blum, Chef der Steg Stadtentwicklung aus Stuttgart, wurde an die Spitze der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Sanie-

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rungs- und Entwicklungsträger (ADS) gewählt. ■ Harald Egerer ist neuer Leiter der Justizvollzugsanstalt in Freiburg. Er löst Thomas Rösch ab, der nach 24 Jahren als Anstaltsleiter in den Ruhestand getreten ist. ■ Der ehemalige Wissenschaftsminister Peter Frankenberg ist neuer Gesellschafter der DieterSchwarz-Stiftung in Heilbronn. Er folgt auf Walther Zügel, der seinen Posten altershalber abgibt. ■ Der badische Recycler Cronimet hat keinen IT-Chef mehr: Steffen Gantner hat das Unternehmen „im Zuge einer Neuausrichtung der IT-Services verlassen“. ■ Der Schwarzwälder Maschinenbauer Arburg hat einen neu-

en technischen Geschäftsführer: Heinz Gaub übernimmt den Posten von Herbert Kraibühler, der in den Ruhestand geht. ■ Die Oberkochener Leitz-Gruppe hat ihren Geschäftsführer Wilfried Gehart in den Ruhestand verabschiedet. Der 64-Jährige verantwortete in den vergangenen drei Jahren die Ressorts Marketing und Vertrieb. ■ Roland Haidysek ist neu in der Geschäftsführung der Horber Riese Electronic. Er verantwortet den Vertrieb, führt die Firma künftig gemeinsam mit Oliver Riese. ■ Karl Ibscher ist neu in der Geschäftsführung von Intersport Österreich. Ibscher gilt als erfahrener Sanierer und soll die Über-

Fotos: Reto Klar, Schweizer AG, Müller, Volksbank Lahr, Gemeinde Gottenheim


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Monats nahme der finanziell angeschla­ genen Intersport Österreich mit der neuen Muttergesellschaft, In­ tersport Deutschland aus Heil­ bronn, unterstützen. ■ Der langjährige Geschäftsführer der Stadtwerke Radolfzell, Thomas Isele, verlässt Radolfzell in Richtung Esslingen. Ab Juli übernimmt er die Leitung der Stadtwerke Esslingen. ■ Nico Lauxmann ist neuer Bür­ germeister von Schwieberdingen (Landkreis Ludwigsburg). Der Cal­ wer Wirtschaftsförderer setzte sich im zweiten Wahlgang durch. ■ Wolfgang Kirsch, Jürg Michel und Ina Schlie werden neue Bei­ räte des Hohenloher Schrauben­ herstellers Würth. Sie folgen auf Bernd Thiemann und Uwe Zimpelmann, die das Gremium zum Jahresende verlassen. ■ Yvonne Klumpp ist neue Deut­ sche Jugendmeisterin in den gastgewerblichen Ausbildungs­ berufen. Die Auszubildende des Brenners Park Hotel & Spa in Ba­ den­Baden siegte in der Kategorie „Beste Restaurantfachfrau“. ■ Anfang Januar tritt Thomas Kölpin sein neues Amt als Direk­ tor der Wilhelma in Stuttgart an. Der 44­jährige promovierte Biolo­ ge folgt auf Dieter Jauch, der in Pension geht. ■ Rainer König, Chef des gleich­ namigen Herrenalber Stuckateur­ Unternehmens ist Vorsitzender des Bundesverbandes Ausbau und Fassade im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes – Putz­ Stuck­Trockenbau­Farbe (BAF). ■ Oliver Kraft, Professor am KIT in Karlsruhe, wird der erste Nicht­ Amerikaner an der Spitze der re­ nommierten Materials Research Society (MRS) in Warrendale im US­Bundesstaat Pennsylvania. ■ Wechsel im Vorstand des Wall­ dorfer Softwareherstellers SAP: Werner Brandt geht in den Ru­ hestand, sein Nachfolger Luka Mucic wird ab Juli 2014 Finanz­ vorstand und Arbeitsdirektor. ■ Joachim Schwarze, Altkanzler der Uni Stuttgart, ist tot. Er starb im Alter von 72 Jahren.

■ Deutschlands südwestlichste Arbeitsagentur bekommt einen neuen Chef: Norbert Sedlmair ist neuer Vorsitzender der Geschäfts­ führung der Agentur in Lörrach. ■ Stefan Sonnhalter ist bei Fer­ romatik Milacron neuer Vertriebs­ leiter für Deutschland und Öster­ reich. Der 47­Jährige wechselt von Husky und Netstal nach Mal­ terdingen im Breisgau. ■ Die Ziemann­Gruppe aus Schallstadt erweitert ihre Ge­ schäftsführung. Neu im Gre­ mium: Heinz Spiegelmacher. ■ Radolfzell hat einen neuen Oberbürgermeister: Martin Staab setzte sich im ersten Wahlgang durch. Staab war zuvor Erster Bür­ germeister in Waiblingen. ■ Ulrich Theileis wurde zum neuen Mitglied des Vorstands der L­Bank, Staatsbank für Baden­ Württemberg, berufen. Der 44­jährige Theileis ist unter ande­ rem zuständig für die Geschäfts­ felder Kreditanalyse sowie Bilanz­ und Rechnungswesen. ■ Nach rund einem halben Jahr müssen sich die Stadtwerke Stuttgart erneut einen neuen Pressesprecher suchen. Der bis­ herige, Markus Vogt, wechselt überraschend zur Messe Stutt­ gart, wo er die Unternehmens­ kommunikation leiten wird. Dort löst er Thomas Erken ab. ■ Klaus Wedekind ist tot. Der ehemalige technische Geschäfts­ führer des Flughafens Stuttgart starb im Alter von 83 Jahren. ■ Der Aufsichtsratsvorsitzende des Neckarsulmer IT­Dienstleis­ ters Bechtle, Klaus Winkler, hat sein Amt als Aufsichtsratsvorsit­ zender niedergelegt, laut Unter­ nehmen „aus persönlichen fami­ liären Gründen“. ■ Der Onlinehändler Internetstores aus Esslingen baut seine Geschäfts­ führung aus: Neu im Gremium ist Markus Winter. Der 33­Jährige wird Chief Marketing Officer. ■ Philipp Wolff ist neuer Director Corporate Communications von Hubert Burda Media. Er wechselt von Boss nach Offenburg. red

Impressum Econo Verlags-GmbH Geschäftsführung Dirk Werner Marlener Straße 2, 77656 Offenburg Registergericht Freiburg i. Br. HRB 709051 Ust-IdNr. DE815390285 www.econo.de · verlag@econo.de Tel. 07 81/28 94 36-40 Chefredaktion Dirk Werner (V.i.S.d.P.) 0 77 20/40 31 dwerner@econo.de Assistenz Nadine Sommermann 07 81/28 94 36-41 · nsommermann@econo.de Redaktion Andreas Dörnfelder (ad), Michael Hölle (mh), René Kius (rek) Philipp Peters (pop), Robert Schwarz (rs), Dirk Werner (wer) Schlussredaktion Andreas Frasch, Christina Ganter, Wolfgang Grundel, Alexandra Herp, Ursula Vetter, Sibylle Wenzel Leiter der Bildredaktion/Art Direction Jigal Fichtner Fotografie Michael Bode, Jigal Fichtner, Michael Frietsch, Michael Kienzler Anzeigenleitung Helmut Baumann-Krantz (fr) 07 81/28 94 36-45 · hbk@econo.de Verlagsbüro Offenburg Marlener Straße 2, 77656 Offenburg Verkaufsgebiet Nordschwarzwald/Ortenau: Hanna Dauphinot 07 81/28 94 36-42 · hdauphinot@econo.de Verkaufsgebiet Technologieregion Karlsruhe: Juliane Brückner 07 81/28 94 36-44 · jbrueckner@econo.de Verkaufsgebiet Mittel-/Südbaden: André Petras (Verantwortlich für Anzeigen) 07 81/28 94 36-43 · apetras@econo.de Verkaufsgebiet Schwarzwald-Baar-Heuberg/Mittlerer Schwarzwald: Margita Miller 07 41/17 57 56 16 · mmiller@econo.de Verkaufsgebiet Bodensee/Oberschwaben: Doris Dambacher (fr) 07 81/28 94 36-46 · ddambacher@econo.de Verlagsbüro Mitte Postfach 50 28, 78057 Villingen-Schwenningen Dirk Werner · 0 77 20/40 31 · dwerner@econo.de Margita Miller · 07 41/17 57 56 16 · mmiller@econo.de Verlagsbüro Nord Postfach 10 02 65, 73525 Schwäbisch Gmünd Robert Schwarz · 0 71 76/4 52 97 59 · rschwarz@econo.de Verlagsbüro Süd Mühlbruckstraße 5/1, 88212 Ravensburg René Kius · 07 51/3 59 06 31 · rkius@econo.de Vertrieb und Leserservice Telefon: 08 00/7 80 78 03 Leserservice-Mail: abo@econo.de Bezugspreis: 60,00 Euro im Jahresabonnement Technische Produktion Kresse & Discher GmbH Design & Produktion Josef Appenzeller, Sarah Frei, Dennis Vogel Stephanie Klein, Madlén Hundertpfund Druck Druckerei Vetters GmbH & Co. KG Gutenbergstraße 2, 01471 Radeburg www.druckerei-vetters.de

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· 29. November 2013 econo


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Menschen • On Tour

In einer Unternehmerrunde mit Moderator Markus Brock (r.) gaben Entscheider Tipps

Der Award ist eine Pyramide – und hat den vollen Respekt von Festredner und Minister a. D. Franz Müntefering (r.) Die abendliche Verleihung im Palmenhaus war gut besucht

Vordenker gesucht Der Demografie Exzellenz Award ist vergeben: Drei Unternehmen erhielten den Preis, weil sie zum Nachdenken anregen. Und Vorreiter sind

D Für die Insel-Chefin Gräfin Bettina Bernadotte bietet die Natur das beste Vorbild für den demografischen Wandel

rei der wichtigsten Mit­ arbeiter der Insel Mainau sind 120 Jahre alt – jeder für sich. Es sind Palmen und sie zählen zu den Attraktionen der Insel, auf der heuer der Demogra­ fie Exzellenz Award für besondere Projekte in Unternehmen verlie­ hen wurde. Für die Insel­Chefin Gräfin Bettina Bernadotte sind sie deshalb ein gutes Beispiel: „In der Natur funktioniert das Miteinan­ der von Jung und Alt.“ Ein Modell, das für den Demografischen Wan­ del Vorbildcharakter habe. Auch Franz Müntefering brachte als ehemaliger Minister in seinem

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Festvortrag Erfahrungen mit ein. So hielt er ein flammendes Plädoyer für die Flexibilität: „Die berufliche Neu­ orientierung wird noch als Demüti­ gung empfunden. Das muss etwas Normales werden!“ Bei den drei Preisträgern klappt das jedenfalls schon bestens: Der Arzneiproduzent GP Grenzach Pro­ duktions GmbH, der Weiterbil­ dungsspezialist German Aerospace Academy aus Böblingen sowie die Waldkircher Beschäftigungs und Qualifizierungsgesellschaft Wabe waren aus 30 Bewerbungen von der Jury als Leuchttürme ausge­ wählt worden. So wie es der Mit­

Initiator und Vorsitzende des Lan­ desverbandes, der Unternehmens­ berater Günter Monjau, als Begründung für den Preis formulier­ te: „Die Unternehmen brauchen exzellente Antworten auf den de­ mografischen Wandel. Deshalb su­ chen wir Leuchtturmprojekte, die zum Nachdenken anregen“. wer

Eine Bildergalerie der Preisverleihung finden Sie im Internet unter: www.econo.de/on-tour/ bilder-berichte.html

Fotos: Jigal Fichtner


Die Wolke zum vierten In Karlsruhe steht die 4. Fachmesse für Cloud Computing, die Cloudzone, an: Zwischen dem 4. und 4. Februar treffen sich internationale Experten, um über Entwicklungen im Bereich der CloudServices zu sprechen. Begleitet wird die Messe von einem Kongress. Hauptthemen werden im kommenden Jahr Datensicherheit und -schutz sein. Veranstaltet wird die Messe unter anderem von der

Karlsruher Messe- und Kongress sowie dem Netzwerk Cyberforum und der FZI Forschungszentrum Informatik. red

Wo Messegelände Karlsruhe Wann 4.–6. Februar Mehr Informationen unter: www.cloudzone-karlsruhe.de

Innovation als Agenda Der Name ist Programm. Denn beim Innovationstag Kunststoffverarbeitung BW im Pforzheimer Kongresszentrum präsentierte der Loßburger Spritzgießmaschinenhersteller Arburg seine jüngste Neuheit: den „Freeformer“. Das neuartige 3D-Druck-Verfahren soll nächstes Jahr auf den Markt kommen, kündigte Arburgs technischer Geschäftsführer Herbert Kraibühler an. Der Freeformer eigne sich vor allem für die Produktion von voll funktionsfähigen Kunststoffkleinteilen und Kleinserien. Rund 100 Besucher waren nach Pforzheim gekommen, um sich über neue Themen und Trends im

Bereich Produktionseffizienz und Ressourceneffizienz zu informierten. Neben den acht Vorträgen von renommierten Wissenschaftlern und Unternehmensvertretern zu den Themen „Neue Materialien“, „Produktionseffizienz“, „Leichtbau“ und „Mikrosystemtechnik“ präsentierten sich 18 Unternehmen und Institutionen in einer Ausstellung. Hinter dem Innovationstag stecken das Unternehmernetzwerk Innonet Kunststoff, das KunststoffInstitut Südwest und das SKZ Kunststoff-Zentrum sowie die Wirtschaftsfördergesellschaften aus Heilbronn (WFH) und dem Nordschwarzwald (WFG). rs

Rund 100 Besucher kamen zum Innovationstag Kunststoffverarbeitung BW …

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Hightech & Biolandanbau Ein Bio-Bauernhof oder ein Hightech-Unternehmen, ein Gastronomiebetrieb oder eine Gärtnerei, ein DesignStudio oder ein Recyclinghof – Werkstätten für Menschen mit Behinderung sind äußerst vielfältig. Sie bieten Arbeit für viele tausend Menschen, aber auch Aus- und Weiterbildung sowie Sport & Kultur für ihre Beschäftigten. Werkstätten sind ein spannender Lebensraum – Schauen Sie doch einfach mal rein: www.mbmb.de

… im Pforzheimer Kongresszentrum. In einer Ausstellung präsentierten sich 18 Firmen

Eine Initiative der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen Baden-Württemberg e.V. & der Genossenschaft der Werkstätten für behinderte Menschen Süd eG


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Index

IN DIESEM HEFT Alexandre, Paulo Altendorf, Matthias Arnold, Thorsten

27 58 60

Backhaus, Sandra

Baluenos, Juan Batman Beierlorzer, Dominik Benkert, Almut Bernadotte, Gräfin Bettina Besson, Luc Blum, Michael Blümle, Holger Borkowsky, Anno Borst, Franz Brandt, Werner Breid, Volker

18 34 20 60 20 62 18 60 14 11 22 60 20

Carstens, Jens Cersovsky, Claus Crane, Nikolaus

27 22 10

Dietz, Ulrich

16

Ebner, Wolfgang

28 60

Egerer, Harald

Ehrlich, Matthias Endress, Klaus Enghofer, Susanne Engström, Gerald Enz, Jürgen Erken, Thomas Ernestus, Markus

45 58 20 27 24 60 10

Faller, Thomas

23 34 18 18 18 34 18 60 10 48

Fellmoser, Torsten Finkbeiner, Heiner Fischer, Dieter Fischer, Helmut Fischer, Oliver Fischer, Roland Frankenberg, Peter Fuchs, Stefan Funke, Isabel

Gantner, Steffen Gatter, Moritz Gaub, Heinz Gehart, Wilfried Gimber, Stefan Göllner, Dietmar Govil, Saagar

60 28 60 60 14 30 16

16

A&R Packaging

22 8

Able Abrechnungszentrum Emmendingen 50 ACE Advanced Composite Engineering 24 Admedes Schuessler 14 Airbus 24 Alno 8 Aluminiumtechnologe Schmid 29 Arburg 60, 63 Arti Minds Robotics 45 Astrium 24

Barnes Group

Bechtle Behr Betec BHS Binkert Bizerba BKK Landesverband BadenWürttemberg Bombardier Brenners Park Hotel & Spa BTG BWK

Car2Go

CAS Software

12 60 6 26 22 26 50 24 60 22 26 30 48

Cemtrex 16 Centrotherm 10 Charles Vögele 23 CIMC 6 Concept Maternel 50 Connect Computer und Netzwerktechnik 46 Cook 14 Cortility 16 Cronimet 60 Cyber-Forum 45, 48

Daimler DC Comics Defendi Deutschen Bank Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung DHL Dieter-Schwarz-Stiftung DM Dresdner Treuhand DU: Dundee International Duravit

30 20 16 42

Easyjet

24 8 16 30 29

Ebner Stolz EGO Emil Frey Ena Guss

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60 45 8

Häfele, Michael

50 60 16 30 8 8 16 10 28 18 27

Haidysek, Roland Haupt, Johannes Henninger, ürgen Hess, Christoph Hess, Jürgen G. Hoefer, Tobias Hogan, Mark Hörmann, Martin Horn, Carlo Hueffmann, Gerd

Ibscher, Karl

60 60

Jauch, Dieter

60 56 6

Kaldenkerken, Thomas van

20 10 60 60 29 60 26 20 60 20 40 7

Isele, Thomas

Jung, Karl-Heinrich Junker, Heinz Kästner, Bernd Kieber, Volker Kirsch, Wolfgang Kirschneck, Oliver Klein, Reinhard Klingel, Bernd Klose, Sibylle Klumpp, Yvonne Kmet, Zsofia Köberle, Michael Koch, Hans-Eberhard

EnBW 10, 12 Endress + Hauser 58 Enghofer 20 Esslinger Verlag 20 Euroairport Basel/Mulhouse/ Freiburg 24 Europa-Park 18 E-Volo 45

IN DIESEM HEFT 1&1

Graubener, Ralf Greschner, Gottfried Grub, Volker

40 23 60 23 12 34 12 60

Faller Fansteel Fela Ferromatik Milacron Flextronics Friedrich Graf von Westphalen Fuchs Petrolub FZI Forschungszentrum Informatik

23 29 16 60 16 12 10 63

Gatter

28 German Aerospace Academy 62 Getrag 6 GFT 16 GGB Heilbronn 6 GP Grenzach Produktions GmbH 62 Graf Hardenberg 30 Gubor 22

Haas Cook Zemmerich Hahn Automobile Hartmann Haus Edelberg Heidelberg Engineering Hengstenberg Henning Hess Hochschule Konstanz

13 30 14 15 15 12 28 8 45

Kölpin, Thomas König Kopf, Lisa Köster, Ralf Kraft, Oliver Kraibühler, Herbert Kramer, Oliver Kratschmayr, Joachim Kraut, Andreas Krumm, Reinhard Krütt, Norbert Kübler, Bruno M. Kuhnert, Felix

60 60 48 16 60 60, 63 56 34 26 60 16 6 30

Mucha, Martin Mucic, Luka Müller, Armin Müller, Bernd Müller, Christel Müller, Erwin Müller, Ingo Munz, Heinz

28 60 44 44 44 60 44 34

Neider, Bernd

11 8 18 16

20 26 60 46 34 15 23 60

Oberle, Stefan

58 40 24

Pflaum, Ulf

22 27 26

Rädeker, Jochen

45 28 40 60 10 60 60 28 8

Laartz, Sabine

Lanco Lauxmann, Nico Lepkojis, Marcel Logistics, Seifert Lorscheider, Dirk Lussi, Jürgen Lux, Wolfgang

Mack, Roland

Manz, Dieter Manz, Gerhard Margara, Andreas Matzel, Bryan Mayer, Barbara Menold, Elke Mentrup, Frank Metz, Matthias Michel, Jürg Monjau, Günter Moost, Nele

18 26 12 10 48 12 23, 60 23 60 60 62 20

Hochschule Pforzheim Hohenstein Institute Homag Hubert Burda Media

20 28 26 60

IG Metall

23 Ikea 23 Illig Braun Kirschneck 29 IMA Kilian 27 IMO 44 Infirmarius 14 Infopaq 20 Init 16, 45 Innonet Kunststoff 63 Institut für Automobilwirtschaft 30 Intersky 24 Intersport 60 Intro 24

Kaco KA-IT-Si Karlsruher Messeund Kongress Klingel Koch, Neff & Volckmar König Kunststoff-Institut Südwest Lanxess

La Salle German L-Bank LDB Lehman Brothers Leitz Liebherr-Areospace

Magic Internet

Mahle Manz Mercedes Benz Bank

6 46 63 26 23 60 63 11 12 60 34 42 60 24 45 6 26 12

Nika, Ado Nimis, Edwin W. Nitschke, Klaus

Oechsle, Hans Oncken, Peter

Pieper, Jörg Pluta, Michael

Rank, Christian Rau-Franz, Bettina M. Richter, Reiner Riel, Stefan Riese, Oliver Rösch, Thomas Rose, Volker W. Russ, Wolfgang

Schalk, Jürgen Scharr, Rainer Schlatterer, Stefan

11 11 50, 54, 56

MKT MLP Möbel Borst Mobilion.eu Monrepos Motor Presse Mulfinger Müller Multek

28 13 22 45 18 20 30 23 16

Neckarpri Netzwerk Cyberforum Noba Nordeon Nordwind Capital North

12 63 6 8 7 14

Oku

Otto Männer Holding Oystar

26 12 12

Packservice Pearl Pflaums feine Frische Pixavi Plant-Ing Polynorm Porsche PwC

34 23 22 16 8 7 18 30

R. Stahl

60 60 50 18 23 8 45 11 60 16

Raiffeisenbank Kaiserstuhl Ramie-Seiler Ravensburger Spieleland Reckitt Benckiser Reinwald Restube Rhein Chemie Riese Electronic ROB


65 Schlie, Ina Schmid, Gottfried Schmidt-Thieme, Marc Schroeder-Wildberg, Uwe Schüßler, Andreas Schüßler, Bernd Schwarz, Beate Schwarze, Joachim Schweizer, Marc Schweizer, Nicolas Schwerdtfeger, Markus Sedlitz, Jochen Sedlmair, Norbert Seifert, Harald Seitz, Dominik Sonnhalter, Stefan Spiegelmacher, Heinz Spiering, Ralph Staab, Martin Stärk, Bruno Stiefenhofer, Stefanie Stuttgart, Stadtwerke Superman Sütterlin, Hans Joachim

60 29 16 13 14 10 34 60 60 60 6 28 60 34 18 60 60 34 60 13 18 60 20 23

Theileis, Ulrich

Thiemann, Bernd

60 60

Uhlitzsch, Manuel

45

Voerster, Oliver

23 60

Walser, Günter

Weber-Sanguigno, Kerstin

34 48

Romaco Rübezahl Schokoladen Rudolf Wötzel Ryanair

27 22 42 24

Vogt, Markus

Sailer

11 Sandvik 26 SAP 60 Sauter Cumulus 8 Scharr 11 Schleich 20 Schmolck 30 Schöler Fördertechnik 40 Schuler 27 Schwabe 14 Schwäbisch Hall 60 Schweizer Electronic AG 60 SHW Automotive 7 SHW CT Gießerei 28 SKZ Kunststoff-Zentrum 63 Sommer 8 Spedition Munz 34 Spitzner Arzneimittel 14 Sprügel 6 Staatsanwaltschaft Mannheim 8 Stadtwerke Emmendingen 56 Stadtwerke Esslingen 60 Stadtwerke Radolfzell 60 Steg 60 Stratec 14 Strenger 12 Strichpunkt 45 Süddeutsche Zeitung 30 Südwest Glas 10 Systemair 27

Takkt Thienemann Verlag Thomas Daily Tialini

23 20 12 18

Wedekind, Klaus Weiss, Marcus Wiedeking, Wendelin Winkler, Klaus Winter, Markus Wirth, Markus Wohlfarth, Rudolf Wöhrl, Rudolf Wölfel, Matthias Wolff, Philipp Wollert, Verena Württemberg, Friedrich Herzog von

60 48 18 60 60 10 30 24 20 60 40

Ziegler, Peter

Zimpelmann, Uwe Zügel, Walther

8 60 60

TPS Traube Tonbach Tripsdrill

26 18 18

Ungeheuer United Internet United Internet Media Uzin Utz

30 16 45 10

Vapiano Vincent Systems Virtual7 Voestalpine Volksbank Lahr VW

18 45 48 7 60 18

18

W&W

12 Wackler Spedition 34 Waldkircher Beschäftigungs und Qualifizierungsgesellschaft Wabe 62 Walter Straßenbau 8 Web.de 16 Weidenhammer 22 Weseke Dragees 22 WFG 63 WFH 63 Wirsol 10 Witzenmann 7 WSP 20 Würth 60

Jeep®Verkauf und Service, Chrysler und Dodge Service

Ziegelmundstück Braun

Liechtersmatten 12 77815 Bühl

Ziegler Ziemann Zuckerwarenfabrik Reutter Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung

28 6 60 22

Friedmann’s Autowelt GmbH Tel. 07223/9387-0 Fax 07223/9387-15

info@friedmanns-autowelt.de www.friedmanns-autowelt.de

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Letzte Worte

„Demokratie kennt keinen Schaukelstuhl. Solange man klar im Kopf ist, bleibt man mitverantwortlich!“ Franz Müntefering Der Minister a. D. und ehemalige SPD­Bundestagsabgeordnete hielt bei der Verleihung des Demografie Exzellenz Awards ein flammendes Plädoyer, Ältere in Arbeitswelt und Gesellschaft einzubeziehen

„Das ist alles nicht so einfach … An der Börse ist alles erlaubt. Da trifft das normale Einmaleins nicht mehr zu.“ Volker Grub Der Insovenzverwalter des Leuchtenhersteller Hess wühlte sich nach der Vorstellung des Sonderprüfungs­ berichts durch einen ganzen Wust an Unter­ lagen. Und er hat seine eigene Sicht auf die Vorgänge an Finanzplätzen …

„Unsere Produkte stecken beinahe überall drin, nur leider sieht man unser Logo nicht.“ Hermann Püthe Der Geschäftsführer des Schaltnetz­ hersteller Inpotron über die Stärken und Schwächen eines Marktführers, dessen Teile verbaut werden

„Die Mainau ist prädestiniert für eine solche Verleihung. In der Natur ist es ganz natürlich, dass mehrere Generationen nebeneinander leben.“ Bettina Bernadotte Die Gräfin spannte in ihrer Begrüßung als Geschäftsführerin der Blumeninsel den Bogen elegant vom Eiland zum Demografie Exzellenz Award

„In der Regel ist es so: Zehn Jahre im Unternehmen bedeuten zehn Kilogramm mehr auf den Hüften. “ „Jeder weiß, was er für eine Uhr am Handgelenk trägt, aber selten, worauf er sitzt.“ Hans-Jörg Bley Der Marketing­Verantwortliche von Interstuhl über die Vorzüge von Kantinen und die Schwierigkeit von Werbung für Bürostühle

„Ein richtiger Unternehmer ist nicht Unternehmer des Geldes wegen, sondern weil er sein Ding machen will!“ Hermut Kormann Der langjährige Voith­Chef und Mittelstandsexperte fand beim erstmals verliehenen Pforzheimer Wirtschaftspreis klare Worte

Das nächste Econo erscheint am 20. Dezember 2013

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1. Platz – Service-AwardGewinner 2013 Bereits zum zweiten Mal in Folge ist der Kundenservice der KiM mit dem Service-Award – in Anerkennung für herausragende Leistungen im Rahmen eines Benchmarking Projektes – ausgezeichnet worden. „Mit meinemTeam erbringen wir gerne auch für Sie ausgezeichneten Kundenservice.“ Bettina Lehmann,Teamleiterin Kundenservicecenter

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