econo - Heft 13 - Ausgabe Dezember 2013

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E 66900 | 10. Jahrgang | Ausgabe 13, Januar/Februar 2014 | Deutschland 6,50 € | Schweiz 10,00 SFR

Wirtschaftsmagazin für Baden-Württemberg Goldstadt? Pforzheims neue Klasse Peter Unmüßig? Mehr als ein Baulöwe Aufgewacht! 24 Seiten mit allem, was 2014 wichtig ist

IM INTERVIEW: FRAUNHOFER-SENATOR Hier geht es zu

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Hans-Jörg

Bullinger


„Ein gutes Neues!“

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Gut und Neu, das passt zu uns: das frisch erschienene JUVE-Handbuch Wirtschaftskanzleien 2013/14 zählt uns wieder zu den Top-Kanzleien in Deutschland und zum kleinen Kreis führender Kanzleien in Baden-Württemberg. Und etwas Neues gibt es auch: am 1. Januar 2014 eröffnen wir unser Büro in Frankfurt am Main. Aber sonst bleibt alles beim Alten: die Köpfe, die Qualität und Kreativität, das Engagement, die guten internationalen Verbindungen und die persönliche Betreuung unserer Mandanten. So wurden wir eine der führenden Kanzleien im Südwesten. Und dabei soll es bleiben. Weitere Informationen finden Sie unter www.fgvw.de. Oder Sie rufen uns gleich an: Telefon +49 761 21808-0 (Dr. Barbara Mayer). Rechtsanwälte | Köln Freiburg Frankfurt Alicante Brüssel Shanghai Istanbul São Paulo


Intern

Wir verstehen

Auf ein gutes Neues!

Ihre Wünsche. Und Ihre Ansprüche!

Von der Vielfalt des Aufbruchs und dem elitären Touch Von Dirk Werner Vielfalt. Seit es Econo gibt, haben wir zum Jahresbeginn ein Leitthema: Aufbruch! Wie anders sollte man ein neues Jahr auch begrüßen? Bange machen sollen andere, wir blicken lieber positiv nach vorne. Natürlich machen wir das auch wieder für 2014. Auf 24 Seiten hat die Redaktion alles gesammelt, was für dieses Jahr wichtig wird – die Sepa-Umstellung beispielsweise – oder wer durchstarten kann, so wie die Gewinner des Innovationspreises des Landes. EconoRedakteur Robert Schwarz hat sich zudem bei einem Unternehmen umgeschaut, das wie kaum ein anderes für die Weihnachtstage steht: der Modelleisenbahnhersteller Märklin. Abgerundet wird diese Themenvielfalt von einem Interview mit Fraunhofer-Senator Hans-Jörg Bullinger. Und entgegen der Econo-Tradition zur positiven Stimmung mischen sich in seine Antworten kritische Anmerkungen, zur Innovationsfähigkeit der hiesigen Unternehmen zum Beispiel. Doch auch da machen wir nicht bange – schließlich kann man für 2014 noch gute Vorsätze fassen. Mehr über den Aufbruch lesen Sie ab Seite 28 Mehr-Stadt. Was denken Sie denn beim Stichwort Pforzheim? Gold und Schmuck und Uhren – stimmt’s? Damit tun sich der Stadt unrecht! Denn Pforzheim ist längst mehr als das Image „Goldstadt“ vermuten lässt. Vielmehr befindet man sich mitten in einem auch schmerzhaften Strukturwandel. Doch dem gewinnen die allermeisten positive Seiten ab. Denn Pforzheim wird damit bunter, vielfältiger, gerade aus unternehmerischer Sicht. Gut erkennbar wird das an den vielen Baustellen im Stadtbild. Überall ist eine Aufbruchstimmung spürbar. Mehr über die neuen (und alten) Unternehmergrößen in Pforzheim erfahren Sie im Standortporträt ab Seite 58 Übrigens: Pforzheim hat inzwischen sogar eine Art Vorreiterrolle. Die Stadt hat nämlich im vergangenen Jahr erstmals verdiente Unternehmer ausgezeichnet. Das Ziel: Den Bürgern (und darüber hinaus) klar vor Augen zu führen, welches wirtschaftliche Pfund man vor Ort hat! Das sollte eine Vorbildfunktion haben. Projektlöwe. Hans-Peter Unmüßig hat ein klares Bild von Econo: Das Magazin sei im Vergleich zu anderen elitär. Und er meint das in einem absolut positiven Sinn! Für uns bei Econo ist es ein klarer Ansporn und Auftrag, dem wir uns gerne stellen. Doch um Econo ging es beim Besuch von Econo-Redakteur Philipp Peters in Unmüßigs Büro offen gestanden nur am Rand. Im Mittelpunkt stand natürlich die Person Unmüßig. Denn der Projektentwickler hat von seinem Büro aus nicht nur einen guten Überblick über seine Heimatstadt Freiburg. Mit seinen Bauten prägt er seit Jahrzehnten auch das Stadtbild. Was die Person Unmüßig ausmacht, lesen Sie im Porträt ab Seite 82

Titel Econo: Jigal Fichtner

Viel Vergnügen bei der Lektüre.

Foto: Michael Bode

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Inhalt

Januar Namen & Nachrichten 6

Automotive. Minda Schenk ist insolvent, Bürstner baut um

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Kommunen/Tourismus. Bad Herrenalb und das Risiko Erlebnisbad

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Bauen/Handwerk. Der Markisenhersteller Klaiber startet durch

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Kreativwirtschaft. Wie Kleidungshersteller Mustang wachsen will

10

Energie/Rohstoffe. Der tiefe Fall der Solarstrom AG aus Freiburg

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Logistik/Handel. Wie lange trägt der Hype um den Online-Handel?

12

Finanzen/Immobilien. E&Y: Baustart am Stuttgarter Flughafen

24

Luft-/Raumfahrttechnik. Abgestürzt: Drama um die Flughäfen im Land

14

Gesundheitswirtschaft. Takeda will in Singen 100 neue Stellen schaffen

26

Maschinenbau. Der Vakuumspezialist Schmalz investiert kräftig

16

IT/Elektronik. United Planet will endlich international wachsen

27

Präzisionstechnik. Die Insolvenz von Soehnle Professional

82

Peter Unmüßig: Freiburgs Bauherr im Porträt

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Volldampf voraus: Das Comeback von Märklin

Unternehmen 28

preises. Das Comeback von Märklin. Und: Das ändert sich für Unternehmen im kommenden Jahr. Plus: die neuste Ausgabe des Wirtschaftsbarometers von Econo und Cobus

Aufbruch 2014: Auf 24 Seiten: Alles, was Sie über das kommende Jahr wissen müssen: Interview mit Fraunhofer-Legende Hans-Peter Bullinger. Die Preisträger des Innovations-

Management 52

Marketing-Community FR/Südbaden …hebt ab

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Politik 55

Marketing-Club Karlsruhe …probiert’s mal mit ganz viel Gefühl

Technology Mountains. Das Kunststoff-Institut zieht eine erste Bilanz

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Hochschule Offenburg. Rektor Lieber im Interview über die Blütezeit

Nordschwarzwald. Zu Besuch beim Schreibgerätehersteller Waldmann

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Cyber-Forum. Wie Firmen vom BRA profitieren

econo 13/2013 · 20. D eze mber 2013

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Standort Pforzheim. Dem eigenen Image entwachsen: Die Stadt an der Enz boomt wie selten, dank eines neuen Branchenmix. Plus: Interview mit OB Gert Hager Standort Dornhan. Die Stadt ist klein und

mitten im ländlichen Raum – na und? Man investiert und wird urbaner …

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Standort Sulz/Vöhringen. Die Nachbarorte arbeiten zusammen und sind bei Gewerbeflächen eine Größe Fotos: Jigal Fichtner


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2014 Frohes Neues Jahr

Freuen und Verlassen Sie sich auch in 2014 auf die Lösungen aus unserem Hause!

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Mehr als Gold und Silber: Standort Pforzheim

Ihr Partner für Systemkennzeichnungen Etiketten Schilder Schriftzüge Logos Leitsysteme Sicherheitskennzeichnungen Fahrzeugbeschriftungen Banner pfiffige Werbeideen und –präsente personalisierte Geschenkideen.

Menschen 82

Im Porträt. Baulöwe? Patriarch? Heuschrecke? Ein Beusch beim Freiburger Projektentwickler Hans-Peter Unmüßig

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Menschen des Monats/ Impressum. Generationenwechsel: MFG-Chef Klaus Haasis, Aesculap-

Vorstand Harald Stallforth und Sparda-BankChef Thomas Renner hören auf

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On Tour.

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Index.

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Letzte Worte. 13/2013

· 2 0 . D e ze mber 2013 econo


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Namen & Nachrichten • Automotive

KURZ NOTIERT

TLT belebt Standort Der ehemalige Standort des Autozulieferers Magna-Näher in Markgröningen hat einen neuen Besitzer. Die Trans-LogoTech-Gruppe mit Sitz in Unterriexingen hat den Standort übernommen. Auf dem 60 000 Quadratmeter großen Areal produziert der Logistik- und Fertigungsdienstleister Teppichböden sowie Pkw-Innenraumteile. TLT beschäftigt hier zunächst 50 Mitarbeiter, 40 von ihnen waren zuvor bei MagnaNäher tätig. Langfristig will TLT den Produktionsstandort aber komplett auslasten.

Übernahme in Münster Der Antriebsspezialist Heinzmann aus Schönau wächst: Die Schönauer haben die Münsteraner CPK Automotive übernommen. Das 1966 gegründete Unternehmen hat sich auf die Entwicklung von Umweltlösungen spezialisiert. Mit dem Kauf festige Heinzmann „seine Stellung als führender Systemlieferant für Motoren und Turbinenmanagementlösungen“, wie es in Schönau heißt. CPK beschäftigt aktuell zwölf Mitarbeiter, bei Heinzmann arbeiten rund 430 Menschen, 270 in Schönau.

Tognum will sparen Motorenbauer Tognum hat den Abbau von rund 400 Stellen angekündigt. Der Grund: Die Friedrichshafener hatten in den vergangenen Jahren massiv Personal aufgebaut. Das Umsatzwachstum falle aber nicht so stark aus wie geplant. Der Abbau soll bis 2015 erfolgen. Kündigungen gibt es keine.

Neues Werk der ZF In Malaysia hat der Autozulieferer ZF ein neues Werk eröffnet. Kunde vor Ort ist BMW. Für die Münchner montieren 74 Mitarbeiter sogenannte CKD-Achsen. „Die Eröffnung zeigt, dass ZF in Märkten mit Potenzial frühzeitig Fertigungsstandorte aufbaut“, so ZF-Chef Stefan Sommer.

Summe der Teile Der indische Gesellschafter stellt die Zahlungen an Minda Schenk ein. Die Köngener rutschen in die Insolvenz. Die Aussichten sind schlecht Die schlechte Kunde erreicht den Kunststoffspezialisten Minda Schenk in der letzten Novemberwoche: Der indische Gesellschaftre, die Spark-Minda-Gruppe, schießt kein neues Kapital ins kriselnde Unternehmen nach. Dem Autozulieferer mit Sitz in Köngen bleibt nichts anderes als die Insolvenz. Rund 430 Mitarbeiter an drei Standorten, neben Köngen in Esslingen und in Hemhofen bei Nürnberg, sind betroffen. Vorläufiger Insolvenzverwalter ist der Stuttgarter Rechtsanwalt Wolfgang Bilgery. Er soll den Autozulieferer sanieren. Es wird keine leichte Aufgabe, denn Minda Schenk hat seit Jahren mit Problemen zu kämpfen. Das Unternehmen fertigt unter anderem einfach

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Kunststoffspritzgussteile wie Sitzverkleidungen oder Aschenbecher. Der Markt steht seit Jahren unter Druck, Minda Schenk hat zum einen mit dem Preisverfall, zum anderen mit den gestiegenen Rohstoffpreisen zu kämpfen. Die Umstellung auf komplexere Bauteile mit höherer Marge kam zu spät. Zudem war das Unternehmen durch Zukäufe stark gewachsen. 2009 übernahm Minda Schenk ALU Automotive in Hemshofen und die polnische Tectro. Vor drei Jahren stieß Aksys aus Köngen zum Unternehmensverbund. An deren Stammsitz zog vor einem Jahr die Verwaltung, die bis dato in Esslingen beheimatet war. Am einstigen Stammsitz verblieb nur ein Produktionswerk.

Der Umsatz stieg durch die Zukäufe von 36,1 Millionen Euro im Jahr 2009 auf 86,4 Millionen Euro in 2011. Allerdings pendelte der Gewinn stets zwischen schwarzer und roter Null. Vor einem Jahr hatte Minda Schenk auch deshalb einige leitende Angestellte sowie Geschäftsführer Paul Dominik Czarnecki ausgetauscht. Der Neue, Dinesh Chand Sharma, rechnete bereits in seinem Bericht über das Rumpfgeschäftsjahr 2012/13 aus dem Frühjahr dieses Jahres mit roten Zahlen – diese würden die „Zuführung von liquiden Mitteln durch die Gesellschafter erfordern“. Der indische Besitzer war dazu nicht mehr bereit. Nun kämpft Minda Schenk ums Überleben. Robert Schwarz Fotos: Can Stock Photo/zimmytws, Bürstner


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Aufbau

Keine Chance für KWH Mit mehr als 100 Investoren hat Insolvenzverwalter Tobias Hoefer eigenen Angaben zufolge verhandelt, kein einziges Gespräch brachte Erfolg: Der Automobilzulieferer KWH aus Gaggenau wird abgewickelt. Der Restrukturierungsbedarf sei zu groß, teilt Hoefer mit. Betroffen von der Pleite sind rund 260 Mitarbeiter. Anfang Februar hatten die Murgtäler, die etwa Daimler mit Strukturteilen für Fahrzeugchassis, Fahrwerk und Abgasanlagen versorgt haben, Insolvenz angemeldet. In den vergangenen Jahren

hatte KWH Verluste eingefahren, auch der Umsatz war gesunken. „Wir haben alles getan, was von unserer Seite möglich war. Letztlich war der strategische, operative und finanzielle Restrukturierungsbedarf bei KWH trotz aller Anstrengungen im Insolvenzverfahren aber zu groß, um das Unternehmen langfristig wirtschaftlich weiterzuführen“, sagt Hoefer. Alle Interessenten hätten sich letztlich gegen einen Einstieg entschieden. Damit fehle der maßgebliche Baustein für die erfolgreiche Sanierung von KWH. rs

Das Ende kommt aber nicht sofort. Laut Hoefer seien die Produktion und der Geschäftsbetrieb für das kommende Jahr durch die bestehenden Aufträge gesichert. Für die Zeit danach arbeitet Hoefer mit der IG Metall nun daran, für die rund 260 Beschäftigten von KWH neue Arbeitsplätze in der Region zu finden. „Wir führen dazu bereits Gespräche mit Unternehmen in der Region. Die ersten Rückmeldungen, die wir erhalten haben, sind positiv“, so Roman Zitzelsberger, erster Bevollmächtigte der IG Metall Gaggenau. rs

Fast zehn Millionen Euro investiert die Freudenberg-Gruppe in ihren Standort in Oberwihl (Landkreis Waldshut). Wie das Unternehmen mit Sitz in Weinberg mitteilt, fließen zunächst rund vier Millionen Euro in neue Produktionshallen und die weitere Werksinfrastruktur. In einem zweiten Schritt soll weitere 5,8 Millionen Euro in die Erweiterung investiert werden. „Mit der Modernisierung machen wir das Werk fit für die Herausforderungen des Marktes“, so Claus Möhlenkamp, Sprecher der Geschäftsführung. red

Abbau

Neubau

Semcons große Pläne

Die Proteste laufen noch, dennoch hält der amerikanische Autozulieferer Borg Warner an seinen Plänen fest: Die Produktion am Standort in Ketsch (Rhein-Neckar-Kreis) soll geschlossen werden, rund 180 Stellen werden gestrichen. In Keusch fertigt Borg Warner Freiläufe für Kupplungen und Bremsscheiben. Der Konzern begründet das Aus mit der gesunkenen Nachfrage nach diesen Produkten. Zudem habe der Standort zu viele Wettbewerbsnachteile. red

Der Spezialfahrzughersteller Ketterer expandiert und hat nun seinen neuen Produktionsstandort in Karlsruhe-Hagsfeld in Betrieb genommen. Auf 7500 Quadratmetern Produktionsfläche beschäftigt Ketterer 65 Mitarbeiter, die am Standort Spezialfahrzeuge für den Pferde- und Motorsport sowie exklusive Wohnmobile herstellen. Die Karlsruher hatten 2012 einen Umsatz von rund 25 Millionen Euro erwirtschaftet und beschäftigen 160 Mitarbeiter. red

Den Audi Q7 hat Semcon ebenso entwickelt wie die verlängerte AKlasse. Nun zahlt sich dieser Erfolg für den Ingenieursdienstleister aus: Am Standort Bad Friedrichshall investieren die Schweden rund zehn Millionen Euro in ein Erprobungszentrum für Cabrios. Laut Geschäftsführer Heinz Schwartz sei Bad Friedrichshall der Vorzeigestandort der Gruppe, die ihren Sitz in Schweden hat und weltweit rund 3000 Mitarbeiter beschäftigt.

Seit 2007 gehört die einstige IVM zum schwedischen Konzern. Es ist eines von wenigen Ingenieurbüros, die nicht nur einzelne Bereiche oder Bauteile des Autos planen, sondern das komplette Fahrzeug. Nun entsteht in Bad Friedrichshall zudem eine rund 1400 Quadratmeter große Werkstatt sowie 1350 Quadratmeter zusätzliche Bürofläche. In den kommenden Jahr will Semcon die Belegschaft um rund 100 Stellen aufstocken. red

Umbau bei Bürstner Beim Wohnwagen- und Reisemobilbauer Bürstner mit Sitz in Kehl stehen größere Umstrukturierungen an. Wie französische Medien berichten, soll es im elsässischen Werk in Wissembourg zu einem Stellenabbau kommen: Von aktuell 385 Stellen sollen angeblich 208 gestrichen werden. Bürstner dementiert die Zahlen auf Econo-Anfrage. „Es wird Umstrukturierugsmaßnahmen geben“, so ein Sprecher. Die von den Medien kolportierten Dimensionen seien aber Maximalzahlen. Man befinde sich derzeit in Verhandlungen. Konkrete Ergebnisse lägen nicht vor. „Klar ist, dass wir unse-

re Wettbewerbsfähigkeit erhalten müssen“, so der Sprecher weiter. Deshalb plant Bürstner die Wohnwagenproduktion von Wissembourg an den Stammsitz Kehl zu verlagern. Dort sind derzeit rund 650 Mitarbeiter beschäftigt. Der Standort in Wissembourg soll künftig als reiner Möbel- und Bauteilelieferant agieren. In der Schreinerei am elsässischen Standort lässt Bürstner etwa die Inneneinrichtung seiner Mobile fertigen. „Dieser Bereich soll ausgebaut werden“, erläutert der Bürstner-Sprecher. Man bekenne sich deshalb trotz des Stellenabbaus „klar zum Standort Wissembourg“.

Bürstner stellt an zwei Standorten Wohnmobile und Wohnwagen her

Alle Wohnwagenhersteller haben derzeit mit der sinkenden Nachfrage, vor allem im Ausland, zu kämpfen. Die Hymer-Gruppe aus Bad Waldsee, zu der auch Bürstner gehört, verzeichnet im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2012/13 einen Umsatzrückgang von rund 53 auf 357 Millionen Euro. Vor allem die schwä-

chelnde Nachfrage aus Südeuropa macht dem Unternehmen zu schaffen. Der Export sank um 21,7 Prozent. Der Umbau bei Bürstner habe aber nichts mit der konjunkturellen Situation zu tun. Zwar leiden auch die Kehler unter dem Exporttief, aber: „Der Umbau wäre auch bei florierender Konjunktur erforderlich gewesen.“ rs

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Namen & Nachrichten • Bauen/Handwerk

KURZ NOTIERT

Brasilien lockt Von der Fußball-WM in Brasilien im nächsten Jahr erhofft sich der Zelte- und Hallenspezialist Losberger gute Geschäfte. Man sehe großes Potenzial, so Geschäftsführer Bernd Zoepffel. Unterdessen erwartet man in Bad Rappenau im laufenden Geschäftsjahr weiteres Wachstum. Der Umsatz soll von 139 auf 160 Millionen Euro, das Ebit von 17 auf 19 Millionen Euro steigen. Losberger beschäftigt weltweit 850 Mitarbeiter.

Blick ins Lager des Markisenherstellers Klaiber in Forst bei Karlsruhe

Neubau eröffnet Der Objektmöbelhersteller Brunner aus Rheinau (Ortenaukreis) hat den neuen, rund 2000 Quadratmeter großen Firmensitz seiner Schweizer Tochter Sedorama eröffnet. Zum Investitionsvolumen wurde nichts bekannt. Sedorama vertreibt die Objektmöbel aus Rheinau in der Schweiz.

Graf kauft Klaro „Die Übernahme ist für uns ein weiterer Schritt zum Systemanbieter für die nachhaltige Wasserbewirtschaftung“, kommentiert Otto P. Graf, Chef des gleichnamigen Regenwassertankbauers, den Kauf seines bisherigen Technikpartners Klaro aus Bayreuth. Die Teninger hatten 2012 mit 320 Mitarbeitern einen Umsatz von 75 Millionen Euro erwirtschaftet, Klaro beschäftigt 24 Mitarbeiter.

Klaiber und der KSC Mutig war sie auf jeden Fall, die Entscheidung des Sonnen- und Wetterschutztechnikers Klaiber vor drei Jahren, beim FußballZweitligisten Karlsruher SC als Hauptsponsor einzusteigen. Und ungewöhnlich für einen Mittelständler – immerhin war zuvor die Taschentuchmarke Tempo im Gespräch. Fast den kompletten Jahresüberschuss lässt sich die Firma aus dem badischen Forst damals das Engagement beim Traditionsverein kosten. „Eine Investition in die Zukunft“, sagt Christian Obermeier, Leiter des Vertriebsmarketings über den hohen sechsstelligen Betrag.

Doch der Einstieg ins Sponsoring zahlt sich aus. Der Imageträger Fußball verhalf dem Markisenhersteller zu Bekanntheit. In Zahlen: Wussten vorher neun Prozent in Baden-Württemberg mit dem Namen Klaiber was anzufangen, sind es jetzt 38 Prozent. In der gesamten Republik stieg der Bekanntheitsgrad von einem auf acht Prozent. „Seither wächst der Umsatz zweistellig“, so Obermeier: Von rund zwölf Millionen Euro auf 16,5 Millionen Euro. Für Klaiber ging die Gleichung Bekanntheit gleich Umsatz also auf. Mutig war einst auch die Entscheidung von Dieter Klaiber zur

Firmengründung. Der Maschinenbau-Ingenieur stand 1977 unvermittelt auf der Straße, nachdem sein Arbeitgeber in Schwierigkeiten geriet. Im Urlaub in der Schweiz kommt bei einem Glas Wein die Idee auf, Markisen herzustellen. Zurück im heimischen Mingolsheim setzt er sich in seinem Keller an eine Pfaff-Nähmaschine, fertigt die erste Markise und verkauft diese direkt aus dem Kellerfenster heraus. 36 Jahre ist das her. Das Besondere: Die Idee kam dem damals 43-Jährigen nicht alleine. Vielmehr saß er mit einem gewissen Ernst Grimaud zusammen. Auch er Gründer, auch er

Pläne in der Türkei Der Brausenhersteller Hansgrohe hat eine Vertriebsgesellschaft in der Türkei gegründet. Die Schiltacher sind seit mehr als zwanzig Jahren über Importeure in der Türkei präsent. „In den letzten Jahren hat sich der Markt durch einen Boom im Wohnungsbau sehr gut entwickelt“, sagte Vorstandschef Siegfried Gänßlen. Die neue Vertriebsgesellschaft diene auch als Ausgangsbasis für die Bearbeitung angrenzender Märkte im eurasischen Raum

Fensterbauer in Nöten Erneut steckt der Fensterbauer Schwarzwald Fenster aus Titisee-Neustadt in Schwierigkeiten. Die Hochschwarzwälder haben Insolvenz angemeldet – wie bereits im Jahr 2011. Damals sanierte der Freiburger Insolvenzverwalter Thilo Braun den Betrieb. Danach hatte das Unternehmen, geführt von Heiko Epting, sogar in den Stammsitz investiert. Nun ging erneut das Geld aus. Vorläu-

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figer Insolvenzverwalter ist der Freiburger Anwalt Ulrich Nehrig. Auch in Mettenberg (Kreis Ravensburg) hat es einen mittelständischen Fensterbauer erwischt. Die Fensterfabrik Montag steckt in der Insolvenz, nachdem eine Sanierung in Eigenverwaltung gescheitert war. Das Unternehmen beschäftigt aktuell 90 Mitarbeiter. Zum Verhängnis wurde den Oberschwaben der Einstieg in den US-

amerikanischen Markt. „Uns ist das Geld durch die Hände geflossen, wir mussten diese Blutung stoppen“, erklärt Geschäftsführer Gerhard Lang, der in den USA den Luxusvillenmarkt im Auge hatte. Insolvenzverwalter Matthäus Rösch ist aber optimistisch, das Unternehmen zu retten. Es gibt bereits Übernahmepläne. Zumindest für rund 65 Mitarbeiter dürfte es dann weitergehen. pop/rs Foto: Klaiber


JUBILÄUM

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JAHRE

KOMPETENZ DURCH ERFAHRUNG

Das Sport-Sponsoring hat den Markisenhersteller aus

Wir bauen die Zukunft ein.

Forst bekannt gemacht. Die Geschichte der Firma, die mit einer Idee und einer Nähmaschine begann Hersteller von Markisen. Das Ergebnis des geselligen Beisammenseins in der Schweiz sind mit Klaiber und Stobag zwei der führenden Hersteller, der eine in Deutschland, der andere in der Schweiz. Die Verbindung hält bis heute. Gemeinsam entwickeln sie etwa neue Produkte. Innovation und Markisen, eine Verbindung die sich nicht zwangsläufig erschließt. Dabei lebt die Branche, lebt vor allem Klaiber von Neuentwicklungen. Gleich mehrere Patente hält der aktuell in zweiter Generation von Ralf Klaiber geführte Familienbetrieb. Beispielsweise jenes einer mit zwei verschiedenen Tüchern bespannten Fassadenmarkise. Der eine Stoff sorgt für den Sonnenschutz, der andere für Verdunkelung und das alles auf Knopfdruck, für den Laien unsichtbar und mit Smartphone oder Tablet steuerbar. „Wir haben mit 42 Produkten und 220 Tüchern die größte Kollek-

tion in Deutschland und sind einer der wenigen Hersteller, der jedes Maß und jede Größe fertigt und zwar selbst“, so der Marketingchef. So war das auch schon, als er vor acht Jahren ins Unternehmen kam. Aber: „Klaiber war keine Marke“, erinnert sich Obermeier. Wenig verwunderlich, angesichts des damaligen Werbeaufwands: „Prospekte versenden, das war’s.“ Sichtbarstes Zeichen der Veränderung ist das Sponsoring des KSC. Nicht minder wichtig hingegen der Aufbau einer neuen Vertriebsstruktur, Klaiber konzentrierte sich auf sogenannte Exklusiv-Händler, von denen aktuell 110 beliefert werden. Bereits heute generieren diese 70 Prozent des Gesamtumsatzes. 200 sollen es werden. Damit wären die Produkte aus Forst flächendeckend in Deutschland vertreten. Erste Liga sozusagen. Wo der KSC auch wieder hin will. mh

Neue Besitzer

Rätsel um WMF

Der Verkauf des Fenster- und Türenbauers Weru mit Sitz in Rudersberg (Rems-Murr-Kreis) ist abgeschlossen. Die Beteiligungsgesellschaft HIG übernimmt die Schwaben. Bislang gehörte das einstige Familienunternehmen dem Finanzinvestor Triton, der 14 Jahre lang die Mehrheit besaß. Der Zeitpunkt ist günstig. Nach Jahren der Krise hat sich Weru zuletzt wieder stabilisiert. 2012 lag der Umsatz bei 143 Millionen Euro. Inzwischen sei Weru nahezu schuldenfrei und besitze eine solide Basis für weiteres Wachstum, erklärte Weru-Chef Harald Pichler. rs

Beim Küchengerätehersteller WMF läuft es unrund. Aufgrund schwächelnder Nachfrage aus dem Ausland korrigieren die Geislinger ihre Prognose nach unten: Statt eines Ebits von 60 werde man 40 bis 50 Millionen Euro erlösen. Entsprechend legt der Konzern nun ein Sparprogramm auf: Man wolle sich von unrentablen Filialen trennen und das Sortiment bereinigen. Details nannte WMF nicht. Das provoziert Unruhe in der Belegschaft. Dort wird spekuliert, WMF würde 30 Prozent seiner Produkte streichen und 40 der 230 Filialen schließen. rs

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Namen & Nachrichten • Energie/Rohstoffe

KURZ NOTIERT

Dow gliedert aus Beim US-amerikanischen Chemiekonzern Dow Chemical werden die Geschäftsfelder neu geordnet. Dow lagert die Aktivitäten mit chemischen Grund- und Massenerzeugnissen aus, um diese für den Verkauf vorzubereiten. Das betrifft auch den Standort in Rheinmünster (Landkreis Karlsruhe). Am dortigen Produktionsstandort werden 55 der rund 410 Mitarbeiter ausgelagert. Dow hatte in den vergangenen Jahren bereits Teile dieser Produktion an Econic und Styron verkauft.

Die nächste Insolvenz: Die Solarstrom AG verwandelt sich vom Glückskind zur Pechmarie

Großauftrag für Omira Wie erwartet meldet die Ravensburger Großmolkerei Omira den Abschluss eines Liefervertrags mit dem Milka-SchokoladenHersteller Mondelez (ehemals Kraft). Der Vertrag soll eine Laufzeit von fünf Jahren haben. Die Liefermenge beträgt anfangs 300 Millionen Kilogramm Alpenmilch pro Jahr und soll jährlich um fünf bis zehn Prozent gesteigert werden. Für Omira ist dies ein wichtiger Baustein bei der eigenen Sanierung. Die Molkerei hatte im vergangenen Jahr rund 15 Millionen Euro Verlust erwirtschaftet. Interims-Geschäftsführer Ralph Wonnemann hatte daraufhin angekündigt, die Frischmilch-Sparte zu reduzieren. Der Vertrag mit Mondelez gilt als Kernstück dieser Strategie.

Windige Strategie Die Stadtwerke Stuttgart haben ihren zweiten Windpark erworben. Nach dem Kauf des Windparks in Everswinkel übernehmen die Stuttgarter nun fünf Windenergieanlagen im fränkischen Schwanfeld (Landkreis Schweinfurt). Insgesamt investieren die Stadtwerke Stuttgart dort rund 23 Millionen Euro. „Die Windenergie soll einen wesentlichen Teil zu unserem Erzeugungsmix beitragen. Daher ist der Kauf des Windparks für uns der nächste logische Schritt, um dieses Ziel zu erreichen“, erklärt Geschäftsführer Michael Maxelon.

Vorstandschef Karl Kuhlmann will die Solarstrom AG in Eigenverwaltung sanieren

Vor der Pleite Schwere Zeit Rückschlag Die Spinnweberei Uhingen (SWU) ist zahlungsunfähig. Das Unternehmen aus dem Landkreis Göppingen hat Insolvenz angemeldet. In einer Pressemitteilung äußert die Firma sich kurz zu den Gründen für die Schwierigkeiten. Demnach seien der zunehmende Preisdruck der Branche und die gestiegenen Energiekosten für die Krise verantwortlich. Dabei hatte das Unternehmen noch im Jahr 2011 einen Rekordumsatz von fast 15 Millionen eingefahren, ein Plus von zwölf Prozent. Allerdings hatte SWU schon damals mit Ertragsschwierigkeiten zu kämpfen. Es blieb nur eine operative schwarze Null. Nun führt der Insolvenzverwalter Wolfgang Bilgery von der Kanzlei Grub, Brugger & Partner die Geschäfte. Er will das Unternehmen neu strukturieren und so möglichst viele der 100 Arbeitsplätze retten. 60 Mitarbeiter beschäftigt die Firma an ihrem größten Standort in Waldkirch bei Freiburg. pop/rs

econo 13/2013 · 20. D eze mber 2013

Der Schrottverwerter Scholz aus Essingen bei Aalen hat weiter mit großen Problemen bei der eigenen Sanierung zu kämpfen. Grund ist die gesunkene Nachfrage in der Stahlindustrie. Der Umsatz der Ostwürttemberger sank deshalb in den ersten neun Monaten um rund ein Fünftel auf 2,97 Milliarden Euro. Laut Vorstandschef Oliver Scholz sei der Hauptgrund die „konjunkturbedingt geringere Tonnage“, so Scholz. Zudem belastet das Unternehmen die extremen Überkapazitäten im Markt. Unterm Strich schreibt Scholz ein Minus von rund 122 Millionen Euro. Allerdings entfällt der Großteil, rund 94 Millionen Euro, auf den teuren Rückzug aus dem australisch-asiatischen Markt. Der ist Bestandteil des Sanierungsplans, den Scholz und seine Gläubiger vor einigen Monaten ausgehandelt hatten. Bis 2015 will sich der Schrottverwerter restrukturieren. Man befinde sich dabei weitestgehend im Plan, so Scholz. red

Die Sanierung des Windkraft-Projektierers Windreich gestaltet sich schwierig. Nun hat das Unternehmen den Antrag auf Insolvenz in Eigenregie zurückgenommen und ist in der Regelinsolvenz gelandet. Heißt: Bei Windreich hat nicht mehr Geschäftsführer Werner Heer das Sagen, sondern Insolvenzverwalter Holger Blümle. Der verkündete gleich die nächste Hiobsbotschaft: Die Finanzierung des Offshore-Windparks MEG1 wird nicht mehr wie geplant in diesem Jahr abgeschlossen. Der Erfolg von MEG1 gilt als wichtiger Bestandteil der Sanierung. Man arbeite aber „weiter mit Hochdruck und vereinten Kräften daran, dieses Projekt zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen“, so Blümle. Unterdessen wurde für vier weitere Windreich-Tochtergesellschaften die Regelinsolvenz beantragt. Dabei handelt es sich um eine Zwischenholding sowie drei weitere Firmen, die nicht im Kernbereich Offshore-Energie tätig sind. red Foto: Andreas Mader


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Was bleibt noch übrig? Ende November war die Solarstrom AG (SAG) noch ein Hoff­ nungsträger einer darbenden Bran­ che. Nun ist sie zahlungsunfähig, insolvent, einer von vielen. Was ist passiert? Zwischen all den Negativ­ meldungen aus der Solarindustrie wirkten die Freiburger stets wie ein strahlendes Glückskind. Daran konnte nicht mal die Ad­hoc­Mel­ dung vom 29. November etwas ändern, als die SAG eine Gewinn­ warnung rausgab. Denn die Hauptbotschaft war: Uns geht es noch gut. Wir haben genug Projek­ te in der Pipeline, um das Jahr solide zum Abschluss zu bringen. Sechs Tage später platzte die Bombe: Ein Großprojekt in Eng­ land, in das die SAG ihre Hoffnun­ gen auf ein gutes 2013 gelegt hatte, sei kurz vor dem Abschluss

gescheitert. Zugleich wurde die eigene Strategie infrage gestellt. Der Bau großer Solaranlagen, der immerhin drei Viertel des Umsat­ zes ausmacht, stünde auf dem Prüfstand. Die SAG könne sich gut vorstellen, bald nur noch Strom zu produzieren und Anlagen zu be­ treiben. Bis zum Ende des dritten Quartals hat die SAG Anlagen mit einem Gesamtvolumen von 47,4 Megawatt­Peak (MWp) installiert. Der Umsatz in den ersten neun Monaten: 74,5 Millionen Euro, davon 56,0 aus dem Anlagenbau. Ihren bisherigen Höhepunkt nahm die Krise dann an einem Freitag, den 13.: In einer weiteren Ad­hoc­Mitteilung kündigt die SAG ihre Zahlungsunfähigkeit an. Erneut spricht die Firma davon, dass Verhandlungen in einem sehr konkreten Stadium gescheitert

wären. Diesmal die mit den Ban­ ken. Man sehe „keine Chance, die Sanierung außerhalb eines Insol­ venzverfahrens zu realisieren“. Der Standort Freiburg scheint damit vor dem Aus. 200 Mitarbei­ ter hat die SAG, 80 in Freiburg. Allein 100 Mitarbeiter hat die SAG­Tochter Meteocontrol aus Augsburg, die für den Anlagenbe­ trieb zuständig ist. Was bliebe also für Freiburg übrig, wenn die SAG nach einer möglichen Sanierung aufs Anlagengeschäft verzichtet? Eigentlich hatte die SAG vor, ihren Sitz nach Merzhausen zu verlagern. Das ist die erste Ge­ meinde jenseits des Freiburger Öko­Stadtteils Vauban. Die SAG hat einen Anteil von 26 Prozent an der Projektgesellschaft, die das Gebäude bauen soll. Das bedeutet aber nicht, dass sie auch einzieht.

„Noch ist nichts entschieden“, sagt SAG­Sprecherin Jutta Lorberg zur Strategiefrage. Die Börse hatte bereits empfindlich auf die Nachrichten aus Freiburg reagiert. Die Aktie befand sich so lange im Sturzflug, bis sie wegen eines aus­ gesetzten Ratings gar nicht mehr im Handel war. Die SAG­Anleihen purzelten ins Bodenlose. Dann kam die Insolvenz. Das Unheil nahm seinen Lauf, als die SAG sich binnen sechs Tagen selbst widersprach, indem es widersprüchliche Aussagen ver­ öffentlichte. „Wir hätten das gerne vermieden“, sagt Lorberg. Doch es sei stets die Wahrheit gewesen. Die aktuelle Wahrheit ist die drohende Pleite, aus der die SAG sich aber selbst befreien will. Sie strebt eine Sanierung in Eigenver­ waltung an. Philipp Peters

MEHR ENERGIEEFFIZIENZ Mit steigenden Energiepreisen spielt das Thema

schutz. Oder die Lastgangvisualisierung: Hier er-

Energieeffizienz auch für Unternehmen eine

hält der Geschäftskunde in Form eines Berichts

immer wichtigere Rolle. Ein kluger Umgang

eine grafische und tabellarische Auswertung des

mit Energie kann den Verbrauch und damit

Zählpunkts. Unternehmen können so auf einen

die Kosten erheblich senken.

Blick Energiespitzenwerte identifizieren und Maßnahmen entwickeln, um Verbrauch und Kos-

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badenova sind auf einen ressourcenschonenden

ten das Ziel der „Energiewende für alle“ voran.

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legt. Der Experte in Sachen Energiewende enga-

und politische Druck, effektiv mit Energie um-

giert sich außerdem in der Region und investiert

zugehen. Voraussetzung, um die Energieeffizienz

in verschiedene regionale Klimaschutzprojekte.

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Namen & Nachrichten • Finanzen/Immobilien

KURZ NOTIERT

Links, zwo, … Die Offenburger Immobilien­ gesellschaft Falk hat einen Teil des Kasernenareals Joffre in Rastatt verkauft. Käufer ist die Investmentgesellschaft Dolphin Capital aus Hannover. Diese habe seit 20 Jahren Erfah­ rung in der Sanierung und Um­ nutzung von denkmalge­ schützten Bereichen. Die alte Kaserne wartet seit dem Rück­ zug der Franzosen vor mehr als 20 Jahren auf eine neue Nut­ zung. Dolphin will hier nun Wohnungen bauen.

… drei, vier Auch die Turley Barracks in Mannheim bekommen eine neue Perspektive. Der Projekt­ entwickler MWS hat nun eine Fläche von 24 000 Quadratme­ tern an die DIH und Herberger Immobilien verkauft. Diese wollen dort in vier Bauabschnit­ ten etwa 200 Wohneinheiten schaffen. Die Vermarktung be­ ginnt bereits im Frühjahr. Der Baustart für Phase eins soll dann im Herbst des kommen­ den Jahres sein.

Neues Rathaus In Freiburg hat der Gemeinde­ rat grünes Licht für den Neubau des Technischen Rathauses ge­ geben. Die Kosten für den Bau nach Plänen des Düsseldorfer Star­Architekten Christoph Ingenhoven schätzt die Verwal­ tung auf 76 Millionen Euro. Das entspricht einer Steigerung von zwölf Millionen gegenüber der ersten Planung. Im Juni sollen die Bagger anrollen.

Nächste Bauphase In Friedrichshafen hat die Im­ mobiliengesellschaft Prisma den vierten Bauabschnitt für ihren Gewerbepark begonnen. Für etwa 17 Millionen Euro wer­ den 6800 Quadratmeter Büro­ fläche plus eine Tiefgarage mit 113 Stellplätzen gebaut. Insge­ samt wird Prisma dann mehr als 50 Millionen Euro in das Areal investiert haben.

Baustart für neue E&Y-Zentrale Zunächst: Wir haben uns nicht verschrieben. Die Unternehmensberatung Ernst & Young heißt offiziell nur noch E&Y. Jetzt war Baubeginn für die neue Deutschlandzentrale des Unternehmens. Bauherr des etwa 95 Millionen Euro teuren Projekts ist der Flughafen Stuttgart. Dieser baut auf der Fläche eines ehemaligen Parkhauses einen Bürokomplex

mit einer Nutzungsfläche von 58 000 Quadratmetern. E&Y wird dort als langfristiger Mieter einziehen. In den sechs- und siebengeschossigen Gebäuden werden Büros, Technik und ein Veranstaltungsbereich einziehen. Auch eine zweistöckige Tiefgarage mit 380 Stellplätzen gehört zum Ensemble, das New Office Airport Stuttgart heißen wird.

Die Zeit danach Östlich des Rheins zählt man schon die Tage, bis das Atomkraftwerk Fessenheim stillgelegt wird – und schmiedet neue Pläne Die Franzosen gaben sich bislang stur. Ihre Energiepolitik ist ihre Sache. Und dass den deutschen Nachbarn das in die Jahre gekommene Atomkraftwerk Fessenheim ein rechter Dorn im Auge ist, nehmen sie zur Kenntnis. Was im Klartext heißt: Es ist ihnen egal. Doch der französische Präsident François Hollande hat versprochen, dass Fessenheim 2016 abgeschaltet wird. Das bedeutet auch: Nach dem Rückbau könnte hier eine interessante Immobilie frei werden. Schon sammeln die Regionalplaner aus Deutschland Ideen. Und den Franzosen gefällt’s. So hat der Oberrheinrat jetzt eine Resolution verfasst, wonach in Fessenheim ein grenzüberschreitendes Forschungszentrum

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entstehen soll. Bislang wurden Hinweise aus Deutschland nur müde belächelt. Sie waren kaum das Papier wert, auf dem sie geschrieben standen. Nun scheint es anders zu sein. „Ihre Resolution kommt genau richtig“, lobt Philippe Richert, der Präsident des elsässischen Nationalrates. Und sein Gegenüber, der ehemalige Landtagspräsident und jetzige Präsident des Oberrheinrats Willi Stächele, versendet schon Freudensbekundungen ob der fanzösischen Akzeptanz für die deutsche Idee. „Wir haben da eine tolle Sache auf den Weg gebracht“, sagt Stächele. Fessenheim könne demnach Heimat für einen European Campus werden. Ein Symbol der Einheit zwischen Deutschland und

Frankreich. Was ironisch klingt, hatten die Regionalpolitiker sich doch über kaum einen anderen Flecken Frankreich so geärgert, wie über das Atomkraftwerk gegenüber von Hartheim. Bald sollen die deutschen und französischen Universitäten vom Oberrhein dort Institute für BioInnovationstechnologie, Mikrosystemtechnik und Materialwissenschaft aufbauen. „Wir hätten die Möglichkeit, Großgeräte und Instrumente gemeinsam zu beschaffen“, sagt Gunther Neuhaus, Vize-Rektor der Uni Freiburg. Auch Wissenschaftler wolle man gemeinsam berufen. Die Sache hat nur einen Haken: Noch produziert Fessenheim Strom. Atomstrom. Philipp Peters Foto: E&Y


13 Fotos: Kramer Verlag

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Das Unternehmen

Dr. Manfred Kross führt den Kramer Verlag seit 1993 und hat ihn zum innovativen Dienstleister geformt

60 Jahre Kramer Verlag Durch Innovationen hat sich das Offenburger Unternehmen bestens für die Zukunft aufgestellt

V

Multi-Media-Agentur für ganzheitliche Kommunikatior 60 Jahren startete die Erfolgsgeschichte des on in den neuen Medien. Kramer Verlags in Offenburg. Das früher sogeFür seine besondere Innovationsfreude erhielt der nannte „amtliche Fernsprechbuch der Deutschen Bundespost“ wurde dann 1984 zum ersten Mal Kramer Verlag bereits zahlreiche Auszeichnungen. verlegt und umfasste schon damals stattliche 496 „Mit unserem Know-how für nachhaltigen GeschäftsSeiten. Mit dem richtigen Gespür für Inhalte, hat die erfolg im Internet helfen wir Unternehmen bei der Kramer Verlags GmbH & Co.KG systematisch ihr Feld Konzeption und Umsetzung einer professionellen im Bereich der Verzeichnismedien ausgebaut. MittlerOnline-Marketing-Strategie“, so Dr. Manfred Kross, weile produziert das Offenburger Unternehmen 27 Geschäftsführer des Kramer Verlags. örtliche Telefonbücher in den Ein weiteres, sehr erfolgreiLandkreisen Breisgau-Hochches Standbein des UnternehFür die Innovationen gab es schwarzwald, Ortenau, mens ist die Messe marktplatz: ARBEIT SÜDBADEN, Schwarzwald-Baar-Kreis, mehrfach Auszeichnungen die in diesem Jahr bereits Waldshut-Tiengen, Rastatt und dem Rhein-Neckar-Kreis. zum neunten Mal in der MesDes Weiteren gehört DasTelefonbuch für die Städte se Freiburg stattfand. Die über 100 Aussteller konnten Rottweil, Villingen-Schwenningen und Tuttlingen zu auch in diesem Jahr wieder während der beiden Mesden Produkten des Verlags. setage Praktika, Ausbildungs- und BeschäftigungsverDarüber hinaus hat der Kramer Verlag schon frühträge abschließen. Ein Highlight dieser Messe ist die Auszeichnung der „Handwerksunternehmer des Jahzeitig die Chancen der neuen Medien erkannt und entsprechend neue Geschäftsfelder erschlossen. Verres“, die die Messe gemeinsam mit der Handwerksschiedene Online-Produkte wurden entwickelt und kammer Freiburg vornimmt. „Die Veranstaltung das Multi-Media-Portfolio stetig erweitert. Den OnlineMarktplatz Arbeit hat über neun Jahre hinweg ein Markt erschließt das Unternehmen mit der bundesenormes Potenzial erschlossen, auf dem wir nun weiter aufbauen werden“, erzählt Kross. weit agierenden Multi-Media-Agentur Media Production Service GmbH & Co. KG, mps. Neben kreativen Rechtzeitig zum zehnjährigen Messe-Jubiläum im Werbe- und Imagespots – seit 2008 wurden über kommenden Herbst ist eine bedeutende Neuausrichtung vorgesehen, mit der neue Synergien freigesetzt 20 000 Videos bundesweit für die Kunden der Telefonbuchverlage produziert und auf den Online-Plattwerden sollen. Ab 2014 konnten die Freiburg Wirtformen www.dastelefonbuch.de, www.dasoertliche. schaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG FWTM und die Handwerkskammer Freiburg als Partner der de und www.gelbeseiten.de verbreitet – bietet mps Gesamtlösungen für Online-Marketing an. Ob VideoMesse gewonnen werden. FWTM und Handwerksproduktion, Suchmaschinenmarketing oder das prokammer im nächsten Jahr mit dabei zu haben, sei „ein fessionelle Gestalten von Homepages, mps ist eine richtiger Schritt in die Zukunft”, so Dr. Manfred Kross. 13/2013

Im Jahr 1953 beginnt Heinrich Kramer mit seiner Frau Hildegard in Offenburg mit dem Aufbau des Verlages. Der kleine Familienbetrieb verlegt zunächst nur fünf örtliche Telefonbücher. In zweiter Generation übernimmt 1978 Sohn Norbert Kramer die Führung des Verlages. Im April 1987 tritt Dr. Manfred Kross in das Unternehmen ein und übernimmt 1993 die Geschäftsführung. Unter seiner Leitung betreibt der Verlag eine kontinuierliche Wachstumspolitik mit zunehmendem Geschäftserfolg. Oberstes Ziel ist die Qualität von DasÖrtliche und DasTelefonbuch ständig zu verbessern. Ebenso entscheidend für den Erfolg des Verlages sind die hohen Ansprüche im Bereich der redaktionellen und grafischen Anzeigenerstellung und -bearbeitung sowie der vertrauensvolle Kontakt zwischen Verlagsbeauftragten und Werbenden. Der Kramer Verlag beschäftigt 74 Mitarbeiter und hat mit seinen Telefonbüchern eine Gesamtauflage von 775 400 Stück.

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Namen & Nachrichten • Gesundheitswirtschaft

Bei Takeda in Singen wird die Produktion um mehr als 50 Prozent ausgebaut

Die Weihnachts-Dosis Der Pharma-Konzern Takeda baut die Produktion in Singen massiv aus. Der Grund ist die hohe Nachfrage nach einem Medikament. Doch eine Unsicherheit bleibt Die Nachricht erreichte Singen kurz vor Weihnachten und sorgte für entsprechende Stimmung: Der Pharmahersteller Takeda erweitert die Produktionstätte in der Stadt im Fuße des Hohentwiels. Einen nicht näher definierten, zweistelligen Millionenbetrag investiert das Unternehmen. Mit dem Geld wird bis 2015 vornehmlich die Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren für den Weltmarkt ausgebaut. Die Kapazitäten sollen nach Angaben von Standortleiter Jürgen-A. Mahling um mehr als 50 Prozent steigen. Gut 100 neue Arbeitsplätze sollen geschaffen werden, bislang sind 600 Menschen in der Produktion sowie

120 in weiteren Positionen für Takeda tätig. Die Weihnachts-Nachricht lässt indes noch aus einem anderen Grund aufhorchen. Dazu muss man wissen: Wo heute Takeda draufsteht, war bis 2006 noch Altana und anschließend Nycomed drin. Doch mit der Übernahme begann zugleich ein Kahlschlag: Vor allem der damalige Forschungs-Standort Konstanz musste kräftig Federn lassen, rund 800 Arbeitsplätze wurden gestrichen, die Forschungsaktivitäten wurden nahezu eingestellt. Auch Singen war betroffen, wenn auch weniger. Ein besonderes Schmankerl war in dieser Situation der eben fertiggestellte, millionenschwere Neubau in Konstanz – er wurde gar

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nicht mehr bezogen und stand längere Zeit leer. Inzwischen hat sich das Finanzamt in den repräsentativen Räumen eingerichtet. Im Jahr 2011 schließlich übernahm der japanische Takeda-Konzern das Ruder, mit 10 Milliarden US-Dollar Umsatz und rund 15 000 Mitarbeitern ein großer Spieler auf dem Markt. Und die Unsicherheiten waren nach den Erfahrungen mit Nycomed in Konstanz und Singen bei der Belegschaft entsprechend groß. Die Befürchtungen traten am Ende ein. In Konstanz wurden weitere 700 Stellen gestrichen – unter Altana gab es noch rund 1500 Mitarbeiter in der Stadt am See. Aktuell sind es in dem kleinen Forschungsbereich noch 170. In

Singen blieb hingegen weitgehend alles beim Alten. Was mit der Unternehmenspolitik zu tun hat: weniger Forschung, mehr Produktion. Vor diesem Hintergrund ist die aktuelle Investitionsentscheidung sinnhaft. Standortleiter Mahling: „Die beiden produzierenden Einheiten in Singen und Oranienburg sind innerhalb des weltweiten Produktionsverbundes von Takeda hervorragend positioniert.“ Mahling spricht sogar davon, die Produktion in Singen sei ein Benchmark-Werk für den Konzern. Also ein Vorzeigestandort. Bleibt nur die Frage, ob das auch zählt, wenn die aktuelle Nachfrage wieder sinkt. Dirk Werner dwerner@econo.de Fotos: Takeda


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Ausbau in Kupferzell Rund zehn Millionen Euro hat der Ventil-, Mess- und Regelspezialist Gemü in seinen Standort in Kupferzell investiert. Auf 6500 Quadratmetern Produktions- und 3500 Quadratmetern Logistikfläche arbeiten rund 200 Menschen für Gemü, das eigenen Angaben zufolge zu den führenden Herstellern von Ventil-, Mess- und Regeltechnik gehört. Bei sterilen Anwendungen für die Pharmazie und die Biotechnologie sei Gemü weltmarktführend.

Die Ingelfinger beschäftigen weltweit 1400 Mitarbeiter davon 750 in Deutschland. Das Unternehmen ist in 52 Ländern präsent, darunter auch in China. Dort hat Gemü vor Kurzem mit einem Bau einer 21000 Quadratmeter großen Produktionsstätte für den asiatischpazifischen Raum begonnen. „Nach der Fertigstellung des Gebäudes werden wir über die erforderlichen Kapazitäten für die kommenden Jahre verfügen“, so Geschäftsführer Gert Müller. red

Rettung aus Bayern „Ich bin sehr zufrieden, dass es gelungen ist, mit der North GmbH einen Käufer zu finden“, sagt Insolvenzverwalter Holger Blümle von Schultze & Braun. Das Unternehmen übernimmt den insolventen Arzneimittelhersteller Infirmarius aus Göppingen. Am Spezialisten für homöopathische Mittel geht dieser Schritt nicht ohne Einschnitte vorbei: Von den 28 Arbeitsplätzen bei Infirmarius werden zehn gestrichen. Die Göppinger sind ein auf den Komplex Homöopathie spezialisiertes Pharmaunternehmen, das vor

rund 60 Jahren vom Apotheker Willi Hägele gegründet wurde. Seit dem Jahr 2003 war Infirmarius Teil der französischen Groupe Lehning. Eine veränderte Genehmigungspraxis bei Arzneimitteln sowie eine strategische Neuausrichtung des französischen Mutterkonzerns hätten zu dem Insolvenzantrag geführt, so Blümle. Hinter North stehen die Brüder Bernd und Franz Kohl. Beide sind seit mehr als 30 Jahren in der Branche tätig und haben bereits mehrere Firmen aus der Branche saniert. pop

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Neuzugang aus England Der Rollstuhlhersteller Sunrise Medical übernimmt die JCM Seating Solutions aus England. Mit dem Zukauf will das deutsche Tochterunternehmen des SunriseMedical-Konzerns aus den USA das globale Geschäft für Mobilitätsprodukte für Kinder und Jugendliche ausbauen. Dies teilt das Unternehmen mit. Zum Kaufpreis macht Sunrise Medical keine Angaben. JCM beschäftigt aktuell rund 40 Mitarbeiter. Bei Sunrise Medical in Malsch bei Heidelberg arbeiten derzeit 240 Menschen, weltweit sind es 1700. „Durch die Übernahme erweitern wir unser Produktport-

folio in der Kinderversorgung erheblich“, begründet CEO Thomas Roßnagel den Zukauf. Das Unternehmen ist eigenen Angaben zufolge einer der Weltmarktführer in der Entwicklung, Produktion und im Vertrieb von Rollstühlen. Laut Bundesanzeiger hat Sunrise Medical im Geschäftsjahr 2011/2012 einen Erlös in Höhe von rund 56,9 Millionen Euro erzielt, ein Minus von 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das operative Ergebnis legte aber um rund zwölf Prozent zu. Der deutsche Standort gehört seit der Übernahme von Sopur 1992 zu Sunrise Medical. rs

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Namen & Nachrichten • IT/Elektronik

KURZ NOTIERT

Unendliche Geschichte

Social Mission

Die Fusionsverhandlungen zwischen den beiden großen genossenschaftlichen IT-Dienstleistern Fiducia und GAD dauern bereits Jahre. Nun das nächste Kapitel: Die Karlsruher stehen offenbar vor erneuten Fusionsgesprächen mit dem westfälischen Anbieter GAD. Der jüngste Versuch scheiterte im Sommer 2012. Viele Volks- und Raiffeisenbanken drängen auf den Zusammenschluss, von dem sie sich Ersparnisse von 125 Millionen Euro im Jahr erhoffen.

United Planet richtet sich mit einer breiteren Spitze für den nächsten Schritt: internationales Wachstum

Datagroups Coup Der Technologiekonzern Thales hat dem Pliezhausener ITDienstleister Datagroup einen Großauftrag beschert. Die Schwaben statten die Rechner an rund 4100 Thales-Arbeitsplätzen mit einem Upgrade auf Windows 7 aus. Laut Datagroup hat der Auftrag ein Volumen in Höhe eines einstelligen Millionenbetrags. Datagroup beschäftigt an 17 Standorten rund 1300 Mitarbeiter.

Axel Wessendorf (l.) hat mit United Planet schon den zweiten IT-Leuchtturm gebaut

Asknet hofft Seit Jahren kämpft der Karlsruher E-Commerce-Dienstleister Asknet um schwarze Zahlen. Nun scheint der Turnaround geschafft: Der Umsatz wächst in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres um zwölf Prozent auf 58,9 Millionen Euro. Dabei schaffen die Karlsruher einen schmalen Gewinn von 19 500 Euro. Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres stand hier noch ein Verlust.

Ostertag rettet ANS Ostertag Solutions in Walddorfhäslach (Kreis Reutlingen) hat einen Teil der Offenburger ANS übernommen. Der Telekommunikationsdienstleister hatte im Oktober Insolvenzantrag gestellt. Ostertag führt künftig die Firmenkundensparte fort. ANS beschäftigt rund 17 Mitarbeiter, Ostertag rund 130. Über den Kaufpreis wurde nichts bekannt.

Manfred Stetz ist seit Anfang an dabei und rückt nun als CTO an die Spitze

Katrin Beuthner ist als COO für das Tagesgeschäft von United Planet zuständig

Telefunken ist gerettet „Phasenweise fast aussichtslos“ sei die Lage während der Insolvenz des pleitegegangenen Halbleiterhersteller Telefunken Semidconductors aus Heilbronn gewesen, erzählt Insolvenzverwalters Jan Michael Plathner. Nun ist die Firma gerettet. „Es war eine Zitterpartie in den letzten Tagen“, sagt Plathner, „aber letztlich mit gutem Ausgang“. Zumindest für jene 135 Mitarbeiter, die vom Investor übernommen werden. 50 andere müssen indes weiter bangen: Sie wechseln in eine Transfer-

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gesellschaft, wo sie noch bis Mai 2014 beschäftigt sind. Zuvor hatte das Unternehmen in der Insolvenz rund 100 Stellen abgebaut. Der Investor ist ein in den USA lebender Hongkong-Chinese namens Johnny Ng, der in der Vergangenheit unter anderem für Siemens und Atmel eine Halbleiterfertigungsstätte in England geleitet hatte. Der Atmel-Konzern war es offenbar auch, der die Übernahme beinahe zum Scheitern brachte. Denn Atmel gehörte die Telefunken-Fabrik bis zum Jahr

2008 – und Telefunken ist durch allerlei Verbindungen noch erheblich von Atmel abhängig. Vonseiten des Konzern soll es zunächst recht hohe Bedingungen an den neuen Investor gegeben haben, wie es heißt. „In sehr intensiven Gesprächen konnten wir die Hürde nehmen“, sagt Plathner, freilich ohne Namen zu nennen. Damit ist das befürchtete Ende der traditionsreichen TelefunkenTradition ausgeblieben. Das Unternehmen war vor 110 Jahren gegründet worden. rs Fotos: Benjamin Doerr


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200 neue Jobs Hekatron wird in diesem Jahr 50 Jahre alt. Passend dazu erreicht der Umsatz eine neue Dimension: Erstmals wird der BrandschutzSpezialist mehr als 100 Millionen Euro erwirtschaften. „Das freut uns natürlich besonders“, sagt Pe­ ter Ohmberger, Geschäftsführer von Hekatron. Deshalb wird nun der Ausbau geplant. Während Ohmberger den Vertrieb führt, steht an der Spitze der Technik-Sparte Michael Roth. Dieser verrät ein paar Details zum Ausbau: „Wir werden im ersten

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rl

nem Programm leiten will, dem muss man wirklich voll vertrauen. In dieser Position sei man jetzt. Noch ist United Planet ein kleinerer Mittelständler. 85 Mitarbeiter, Umsatz im mittleren einstelligen Millionenbereich, zweistellige Wachstumsraten. Für ein Software-Unternehmen mit einem klugen Produkt ist das noch nichts Besonderes. Doch United Planet hat das Zeug, mit seinem Programm zum Status Quo in der Businesswelt zu werden. Weil es andere Anwendungen aufnimmt und diese in ihrer Funktionalität nicht einschränkt, sondern unterstützt und erweitert. Vernetzen, kommunizieren, gemeinsam gestalten – so stellt United Planet sich den Büroalltag der Zukunft vor. Und die Ansprüche an die eigene Firma sind hoch. Doch dafür muss sich United Planet mehr zeigen. Eine Aufgabe, die Katrin Beuthner in den vergangenen Jahren schon hatte. Sie hat den Vertrieb internationalisiert. Jetzt sollen neue Consultants her, die die Botschaft verbreiten. Allein im vergangenen Jahr hat United Planet zehn neue Leute eingestellt. Zudem sucht man neue Vertriebspartner, die den Fokus nicht nur auf den deutschsprachigen Raum legen. „Und dann wird es so weiter gehen“, sagt Beuthner. Der Erfolg ist nur eine Frage der richtigen Organisation. Philipp Peters

de

Es gibt mal wieder Kuchen. „Da hat wohl jemand Geburtstag“, sagt Dirk Müller. Der Leiter Public Relations bei United Planet schwärmt vom Arbeitsklima in seinem Unternehmen, dass sich nicht nur durch den Firmennamen zu Großem berufen fühlt. United Planet steigt mit seiner Portalsoftware Intrexx mit Microsoft in den Ring. Und weil die Freiburger ihr Programm auch auf das Social Business ausgerichtet haben, könnte das Wachstum bald noch steiler werden. Katrin Beuthner und Man­ fred Stetz warten bereits. Die beiden sind nicht neu in der Firma, aber neu an ihrer Spitze. Stetz, seit Anfang an an der Seite von Firmengründer Axel Wessendorf, ist jetzt offiziell CTO, also Technikchef. Beuthner, die Sinologin mit MBA, leitet als COO das Tagesgeschäft. Wessendorf, der neben United Planet auch die heutige Haufe-Tochter Lexware gegründet hat, ist gerade im vorweihnachtlichen Kuba-Urlaub. United Planet hat viel vor. Die Portalsoftware Intrexx ist bereits etabliert. „Wir haben 4500 Kunden“, verkündet Beuthner stolz. „Und das Vertrauen in uns wächst.“ Das soll nicht heißen, dass es vorher Misstrauen gegeben hätte. Aber einem Software-Unternehmen, das die zentralen Abläufe einer Firma steuern will und alle interne Kommunikation mit ei-

Quartal 2014 eine weitere Roboteranlage errichten. Damit verdoppeln wir unsere Fertigungskapazität auf 1,7 Millionen im Jahr.“ Im dritten Quartal soll dann der Bau einer neuen Fabrik beginnen. Zudem werde man fleißig Arbeitsplätze schaffen. 2013 ist die Zahl der Mitarbeiter um 40 auf etwa 600 gestiegen. Bis 2018 soll die Zahl der Mitarbeiter auf 800 wachsen. Um dieses Ziel zu erreichen, werde man doppelt so viel ausbilden wie bisher, erklären Ohmberger und Roth. pop

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Namen & Nachrichten • Kommunen/Tourismus

Die große Chance? Bad Herrenalb stimmt mit großer Mehrheit für ein Erlebnisbad. Das Projekt der Superlative soll vor allem eins bringen: Zukunft Die Erleichterung ist Norbert Mai anzuhören. Der erste Sonntag im Dezember lief hervorragend für den Bürgermeister von Bad Herrenalb. Damals stimmen 62 Prozent seiner Bürger für ein Projekt, das Bad Herrenalb gespaltet hat, wie nie ein Bauvorhaben zuvor. 2397 Bürger votieren für den Bau eines neuen Erlebnisbads mit angeschlossenem Hotel, Ärztezentrum und Parkhaus. Der Plan hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt: Ein eher unbekannter Investor, die T.A.S. Vermögensverwaltung und Holding AG aus der Schweiz, will in einer beschaulichen Kurstadt im Nordschwarzwald einen dreistelligen Millionenbetrag investieren und mehr als 500 Arbeitsplätze schaffen. Nicht nur das Aufsehen sorgt in Bad Herrenalb für Bedenken. Die lieb gewonnene Siebentäler

Therme soll verschwinden, ebenso wird ein Teil der Schweizer Wiese überbaut. Die Pläne der Kuon Architekten aus Biberach sorgen für Begeisterung wie Bestürzung. Ein Projekt der Super-Superlative für eine Kommune dieser Größe. Klar: Eine Bürgerinitiative formiert sich, fordert den Bürgerentscheid – und bekommt ihn. Mit einem überraschenden Ergebnis. „Mit einem so klaren Votum habe ich nicht gerechnet“, sagt Norbert Mai. „Die Mehrheit der Herrenalber steht für eine Veränderung“, ist sich der Bürgermeister sicher. „Und wir brauchen diese Veränderung.“ Die Mehrheit der Herrenalber hofft auf eine neue Chance, eine große Chance. Denn: „Bad Herrenalb ist eine reine Kur- und Tourismus-Gemeinde“, sagt Mai. Bis 1986 waren die Zahlen gut und damit auch die

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Zeiten. Bis zu 800 000 Übernachtungen pro Jahr zählt man zu Hochzeiten hier. Davon kann Mai heute nur noch träumen. Auf 300 000 pro Jahr ist die Zahl der Übernachtungen gesunken. Damit liegt man im Nordschwarzwald zwar an der Spitze. Richtig auskömmlich ist das aber nicht, zumal Bad Herrenalb über keinerlei Gewerbegebiete verfügt. Die Finanzen sind seit Jahren mehr dornig als rosig. Allein die Jahresergebnisse der 1971 erbauten, sanierungsbedürftigen Siebentäler Therme fressen der Gemeinde Jahr für Jahr ein Loch von durchschnittlich rund einer Million Euro in den klammen Säckel. Der aktuelle Schuldenstand liegt bei satten 16 Millionen Euro. Bei lediglich 7150 Einwohnern. Kein Wunder also, dass nicht nur Mai, sondern vor allem die Gastronomen vor

Ort die Werbetrommel für das Erlebnisbad gerührt hatten. Sie hoffen auf ein Comeback des Kurorts. Mai ist sich zudem sicher, dass der Bau Signalwirklung für die gesamte Tourimusregion habe. „Der ganze Nordschwarzwald wird davon profitieren.“ Zumal 2017 die kleine Landesgartenschau ansteht. Stadtsanierung plus Mega-Projekt. Mai wittert deshalb eine große Chance – und tritt aufs Gaspedal. Bis 2017 soll auch das neue Erlebnisbad stehen. Angesichts der monatelangen Verzögerung durch den Bürgerentscheid ein sehr ehrgeiziges Ziel. Mai nimmt es sportlich: An eine Verschiebung der Landesgartenschau habe er noch nicht gedacht. Dazu ist aktuell die Erleichterung zu groß. Über diese Chance für Bad Herrenalb. Robert Schwarz rschwarz@econo.de

Foto: canstockphoto


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Namen & Nachrichten • Kreativwirtschaft

KURZ NOTIERT

Langsames Wachstum Mehr Geld für Werbung und neue Läden – das ist die Devise beim Metzinger Modekonzern Boss. Doch der Ausbau kostet Geld. Deshalb verschiebt Boss nun seine Ziele: Die angestrebte Ebitda-Marge von 25 Prozent soll erst 2015 erreicht werden. 2012 lagen die Metzinger bei 22,5 Prozent. Für 2013 rechnet Boss mit einem Umsatz von drei Milliarden Euro, so Vorstandschef Claus-Dietrich Lahrs.

Reiff kauft zu Das Offenburger Verlagshaus Reiff beteiligt sich am Anzeigenblatt „Grüne Woche“ (Auflage: 145 000) aus Stuttgart. Laut einer Veröffentlichung des Bundeskartellamts will Reiff mittelbar wesentliche Vermögensteile der Eugen Heinz Druck- und Verlagsgesellschaft erwerben, dem Verlagshaus der „Grünen Woche“.

Comeback mit Axt Nach Jahren der Krise soll der Bekleidungshersteller

Mustang wieder wachsen. Geschäftsführer Dietmar Axt setzt dafür auf das Internet, Lizenzen – und die Frauen

Personaler insolvent Steinbach Consulting steckt in Schwierigkeiten. Der Personalberater aus Stuttgart ist insolvent. Rund 30 Mitarbeiter sind betroffen. Holger Leichtle wurde zum Insolvenzverwalter bestellt.„Positiv ist zu werten, dass sich bereits erste mögliche Übernahmeinteressenten gemeldet haben.“ Steinbach Consulting wurde 1984 von Dieter Steinbach gegründet.

Die Mediengruppe Pressedruck übernimmt die Konstanzer Regionalzeitung „Südkurier“ komplett. Seit zwei Jahren halten die Augsburger die Mehrheit an dem Blatt, nun sollen auch die restlichen 49 Prozent folgen. Bislang gehören diese der Verlagsgruppe Holtzbrinck. Den„Südkurier“ gibt es seit 1945. Er erscheint täglich außer sonntags und erreicht eine Printauflage von 125 000. Das Blatt erscheint am nordwestlichen Bodensee, am Hochrhein und im Schwarzwald.

Dietmar Axt, seit vergangenem Jahr Geschäftsführer bei Mustang

Wie präsent ist die Marke Mustang? Bekanntheit: Männer Frauen

76 % 87 %

Kaufbereitschaft: Quelle: Spiegel / Mustang

„Südkurier“ verkauft

Männer Frauen

34 % 30 %

Besitz:

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Männer 12 % 5% Frauen

Es gibt einfachere Aufgaben, das weiß auch Dietmar Axt. Nach 20 Jahren in der Modebranche ist es sein erster Job als Geschäftsführer. Er soll das kränkelnde Modeunternehmen Mustang mit Sitz in Künzelsau wieder auf Vordermann bringen. Eine große, eine schwierige Aufgabe, schließlich gilt Europas älteste Jeansmarke noch immer als Sanierungsfall. Dennoch: „So eine Chance“, sagt Axt, „bekommt man nicht oft.“ Vor zwei Jahren hat die Investorengruppe A-Capital die Mehrheit bei Mustang übernommen. Die Gründerfamilien Sefranek hält nur noch zehn Prozent am Unternehmen. Zum Konsortium gehören neben Axt, der fünf Prozent der Anteile hält, etwa Thomas Schlytter-Henrichsen, Chef der Beteiligungsgesellschaft Alpha aus Frankfurt und Aufsichtsrat bei Tom Tailor, oder Ex-Dekra-Chef Klaus Schmidt. Keine Heuschrecken also, aber eben auch Manager mit klaren Vorstellungen. „Bis 2016 wollen wir unseren Umsatz

verdoppeln“, gibt Axt als Ziel aus. 2013 kalkulieren die Hohenloher mit rund 100 Millionen Euro an Erlösen, immerhin 15 Millionen mehr als im Jahr der Übernahme. 65 Millionen Euro beträgt zusätzlich der Umsatz, den Mustang mit seiner Schuhlizenz einnimmt. Die Schieflage von einst wirkt noch immer nach. 2011 schloss Mustang laut veröffentlichter Bilanz mit einem Minus von fast zehn Millionen Euro ab, der nicht durchs Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag belief sich zum 31. Dezember auf 67,8 Millionen Euro. Die Gründe für die Krise lagen vor allem im Vertrieb: Die Künzelsauer hatten jahrelang auf eigene, aber teure Filialen gesetzt. Von diesen Filialen, so Axt, habe man zu viele an der falschen Stelle eröffnet. „Die Fehlentwicklung ist inzwischen bereinigt“, so der Geschäftsführer, der zuvor zehn Jahre bei Esprit und jeweils fünf bei Tom Tailor und Diesel reüssierte. 13 von 60 Shops hat Mustang geschlossen, ebenso die NiederlasFotos: Mustang


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Mustang-Historie

Neu: Im Winter 2013/2014

Gegründet wurde die Firma am 2. Mai 1932 von Luise Hermann als L. Hermann Kleiderfabrik, Schwerpunkt war die Produktion von Arbeitskleidung. Hermann reagierte damit auf das stagnierende Holzhandelsgeschäft ihres Ehemannes. Nach dem Zweiten Weltkrieg beginnt die Geschichte der Jeans: 1948 tauscht Hermanns Schwiegersohn Albert Sefranek sechs Flaschen Schnaps gegen sechs original USJeans. Im selben Jahr folgt der erste Großauftrag über 300 Arbeitshosen. Damit ist Mustang der erste Anbieter von Jeans in Europa. Im Nachkriegsdeutschland ist die Begeisterung darüber eher verhalten. Jeans galten erst als ordinär, dann als politisch links. Die Marke Mustang wurde dann 1958 von Sefranek etabliert. Mitte der 1960er-Jahre bestellt Kaufhof erste Modelle, was für Mustang den Einzug in den bundesweiten Einzelhandel bedeutete – und der Beginn einer Erfolgsgeschichte, die erst in den späten 90er-Jahren einen ersten Dämpfer erlebte.

sung in Frankfurt: Produktion wie Marketing wurde wieder an den Stammsitz verlegt. „Wir sind zu unseren Wurzeln zurückgekehrt“, erklärt Axt. In Künzelsau arbeiten aktuell rund 150 Mitarbeiter für Axt, weltweit sind es 600 Mitarbeiter. Kein Vergleich zu den Hochzeiten Ende der 1990er-Jahre, als Mustang 2400 Mitarbeiter beschäftigte oder einen Umsatz fast 200 Millionen Euro einfuhr. Dann kamen zunächst die JeansmarktKrise um die Jahrtausendwende, danach fuhr man zunächst wieder rentable Ergebnisse ein, um sich letztlich mit der Filialisierung zu verzetteln. Axt soll nun wieder an die Glanzzeiten anknüpfen. Dafür setzt er vor allem auf die Kraft der Marke und deren Bekanntheit (siehe Schaubild). Entsprechend baut der Geschäftsführer vorwiegend nicht etwa auf neue, sondern auf bestehende Märkte. Hier will er den Umsatz verdoppeln. Deutschland ist für Mustang noch

immer der wichtigste Markt, gefolgt von Österreich, der Schweiz, Frankreich, Benelux, Ungarn, Polen und Russland. Dort hat Mustang vor Kurzem eine Tochtergesellschaft gegründet. Auch der Online-Handel soll forciert werden. Rund 15 Prozent des Umsatz sollen in den nächsten Jahren im Web erwirtschaftet werden, zudem bietet laut Axt der Großhandel noch einiges an Potenzial. Und die weibliche Klientel soll verstärkt zu Mustang-Kleidung greifen. Bislang erzielt man in Künzelsau 70 Prozent des Umsatzes mit Herrenkleidung. Perspektivisch soll das Verhältnis 50:50 betragen. Die Frauen sind also begehrt in Künzelsau. Auch das Lizenzgeschäft soll weiter ausgebaut werden. Laut Axt gebe es bereits einige Anfragen, das Geschäft mit der Schuhlizenz floriert. Aber, so sagt Axt: „Es muss im Sinne der Markenführung Sinn machen.“ Robert Schwarz rschwarz@econo.de

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Namen & Nachrichten • Logistik/Handel

KURZ NOTIERT

Straub sorgt vor Der Verpackungshersteller Straub aus Bräunlingen hat das dortige Mez-Areal, auf dem der Garnhersteller Coats zu Hause war und noch ist, gekauft. Auf einer Fläche von 38 000 Quadratmetern will Straub das Firmengelände seiner Tochter Wellstar erweitern. Diese bewirtschaftet aktuell 28 000 Quadratmeter. Wie Geschäftsführer Steffen Würth erklärte, plane Straub zunächst aber die teilweise Vermietung der Mez-Gebäude. Zu einem späteren Zeitpunkt sei eine Eigennutzung zu Lagerzwecken gedacht. Auch Coats-Thread bleibe vorerst Mieter auf dem Gelände.

Wie lange trägt der Hype? Weihnachten lässt den Online-Handel boomen. Doch mitten in den Trubel mehren sich die ersten

Schanzen-Comeback

Anzeichen für eine Abkühlung des Hypes

Zuletzt war Intersport 1997 Sponsor der Vierschanzentournee. Nun gibt der Heilbronner Sportfachverbund sein Comeback: Wie das Unternehmen mitteilt, werde man ab dem Auftakt-Skispringen in Oberstdorf wieder als Hauptsponsor präsent sein. Ein entsprechender Vertrag wurde mit dem Vermarkter Infront geschlossen. Über die finanziellen Details ist nichts bekannt. Spekuliert wird über einen Betrag im sechsstelligen Bereich.

Lila fährt für Alnatura Die schwäbische Spedition Lila Logistik hat einen neuen Großkunden an Land gezogen: Die Besigheimer fahren künftig für die Bio-Supermarktkette Alnatura. Beide Partner haben eine langfristige Zusammenarbeit vereinbart, teilte das Unternehmen mit. Inhalt sei die Bewirtschaftung des Verteilzentrums im südhessischen Lorsch, von dem aus Alnatura-Filialen sowie Handelspartner beliefert werden. Dort bündelt Alnatura seine Produkte aus dem Trockensortiment. Der Einzelhändler betreibt Supermärkte in 40 deutschen Städten. Zudem beliefert man den Drogeriehändler DM. Lila beschäftigt 1250 Mitarbeiter an 18 Standorten

BHS Binkert in der Bredouille Vor zwei Jahren noch meldete BHS Binkert einen Rekordumsatz. 116 Millionen Euro hatte der Grossist für IT, Foto sowie Unterhaltungselektronik damals umgesetzt. Die Aussichten waren rosig. Zwei Jahre später nun hat das Unternehmen mit Sitz in Laufenburg (Landkreis Waldshut) Insolvenz angemeldet. BHS beschäftigt derzeit noch rund 55 Mitarbeiter. Der Geschäftsbetrieb läuft weiter, Rechtsanwalt Philipp Grub von der Sozietät Grub Brugger mit Sitz

econo 1 3 / 2 0 1 3 · 2 0 . D eze mber 2013

in Stuttgart soll das Unternehmen nun sanieren. Zum Verhängnis wurde dem Unternehmen heuer offenbar zum einen der Verlust eines großen Herstellers im Portfolio. BHS vertreibt deren Produkte an den Fachhandel. „Eine im Fotogeschäft mächtige Marke“ habe den Vertrag gekündigt, erklärte Geschäftsführer Michael Binkert gegenüber der „Badischen Zeitung“. Dabei handelt es sich laut Branchenexperten um den japanischen

Konzern Canon. Offenbar kostete das damals die Hälfte des einstigen Rekordumsatzes. Danach habe sich das Unternehmen verschlankt, auch personell. Der Plan, die Verluste durch die Einführung einer Eigenmarke zu kompensieren, ging aber nicht auf. Dass in diesem Jahr auch noch die Nachfrage nach Foto-Equipment eingebrochen ist, drückte das 1994 mit dem Vertrieb von Scannern gestartete Unternehmen in die Insolvenz. rs Foto: canstockphoto


23 Conrad dominieren, aber es für jeden scheinbar eine Nische gibt. Um 9,2 Prozent ist das Rohergebnis der Karlsruher laut veröffentlichter Bilanz im vergangenen Jahr gestiegen, ein gutes, wenn auch kein überragendes Ergebnis, denn der Gewinn hat sich in etwa halbiert. Grund sind neben den Investitionen ins eigene Wachstum auch die geschrumpften Margen. Dennoch tut Jacob gut daran, das eigene Wachstum nicht zu überdrehen. Ansonsten kann die Geschichte schnell enden wie bei Getgoods.

Erst im Oktober hatte der Berliner Online-Händler die letzte Tranche einer 60-Millionen-Leihe an der Börse Stuttgart begeben, im November segelte das Unternehmen in die Insolvenz. Neben zweifelhaftem, nun staatsanwaltlich untersuchtem Geschäftsgebaren der Geschäftsführung war auch das viel zu schnelle, viel zu ehrgeizig angelegte Wachstum schuld an der Pleite. Immerhin: Conrad übernimmt Teile des Unternehmens mitsamt der Mitarbeiter durch einen Asset-Deal.

33,5

Online-Handel in Deutschland

27,6

(in Milliarden Euro) 21,7 18,3 15,5 13,4 10

10,9 * Prognose / Quelle: EHI

Mitten im vorweihnachtlichen Konsum-Showdown versteckt sie sich. Eine kleine Meldung des Karlsruher Preisvergleichanbieters Become lässt aufhorchen. Laut einer Umfrage unter 1000 deutschen Online-Händlern sehen sich 58 Prozent der Händler „in einer guten Ausgangslage für 2014“. Was im klassischen Einzelhandel oder etwa der Industrie ein stattlich positives Ergebnis wäre, lässt sich in der Boom-Branche OnlineHandel als herber Dämpfer an: Im März 2013 fühlten sich 83 Prozent gut gerüstet. Die Stimmung erkaltet, mitten in der wichtigsten Umsatzzeit des Jahres. Rund 15 Prozent mehr als im Vorjahr wollen die deutschen Online-Händler an Weihnachten umsetzen. 2013 wird zum Beispiel jedes vierte Spielzeug im Internet gekauft. Doch die großen Wachstumszeiten sind vorbei. Oder? „Super.“ Christian Reichen­ ecker vom Karlsruher OnlineHändler Jacob Elektronik ist kurz und optimistisch angebunden, wenn es um die Aussichten des Mittelständlers geht. Super. Das sind die Aussichten bei den Karlsruhern. 2014 kann kommen für einen der Pioniere in Baden-Württemberg. 1990 als stationärer Einzelhändler gestartet, erkennt man in der ITHochburg Karlsruhe schnell die Vorzüge des Online-Handels. 1999 als einer der ersten klassischen Fachhändler gestartet, ist Jacob ein etablierter mittelständischer Player in einem Branchensegment, in dem die Großen wie Amazon oder

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013*

Anderes Segment, andere Geschichte: Der Karlsruher Drogerist DM wagte erst vor eineinhalb Jahren die Kooperation mit Amazon, um zu testen, ob das denn zusammenpasst: Drogerie und Online. Konkurrent Rossmann ist mit einem umfangreichen Gemischtwarenangebot schon lange im Netz, bietet dort neben Shampoos und Zahnpasten auch Spielzeug und anderen Nippes an. DM gab sein reines Drogerie-Experiment indes in diesem Jahr auf: Die Umsätze waren zu gering. Das hält Konkurrent Müller aus Ulm nicht davon ab, es zu probieren. Passend zum Start in das Weihnachtsgeschäft hat Müller seinen Online-Shop gestartet. Ähnlich wie Rossmann geht Müller Ende November mit Sortimentsquerschnitt online – DM hatte über Amazon nur Eigenmarken vertrieben. In der ersten Phase seien mehr als 20 000 Produkte aus den Bereichen Parfümerie, Spielwaren und Multimedia erhältlich, lässt das Unternehmen mitteilen. Wirklich euphorisch klingt Firmengründer Erwin Mül­ ler aber nicht: „Wir betrachten den Einkauf im Netz als eine Ergänzung zum stationären Handel.“ Der Fokus liege weiter auf eben diesem. Dennoch wagt nun auch DM wieder einen neuen Versuch, allerdings nur in Österreich. Ein Testballon in einem kleinen Markt – ein Experiment, ob ein eigener Shop eventuell funktionieren könnte. Denn die Skepsis bleibt – trotz Hype. Robert Schwarz rschwarz@econo.de

Rothaus macht auf Grün

Seifert investiert erneut

Der neue Chef setzt gleich ein Zeichen. Nur wenige Monate nach Amtsantritt hat der Alleinvorstand der landeseigenen Brauerei Rot­ haus, Christian Rasch, angekündigt, die Produktion künftig ökologisch auszurichten. Im kommenden Jahr werde sich die Brauerei von Öko-Experten untersuchen und entsprechend zertifizieren lassen, so Rasch. Herzstück der neuen grünen Rothaus-Strategie ist eine moderne Flaschenabfüllanlage. In diese in-

Die Nähe zu den Autobahnen A7 und A8 wirkt wachstumsfördernd. Auf jeden Fall für den Logistikdienstleister Seifert Logistics Group (SLG) aus Ulm. Das Unternehmen von Harald Seifert investiert erneut viele Millionen Euro in den Ausbau seiner Standorte – dieses Mal in der Nähe des Stammsitzes. Rund 15 Millionen Euro fließen in drei, insgesamt rund 24 000 Quadratmeter große Hallen. Der Bau soll bis Juli 2014 fertiggestellt sein. Laut Seifert ist es die größte

vestiert das Unternehmen rund 20 Millionen Euro. „Mit dem Bau der neuen, energiesparenden Anlagen beginnen wir voraussichtlich Ende kommenden Jahres“, sagt Rasch. Sie sei das Kernstück der künftigen Unternehmensphilosophie. Zudem plant Rasch den Bau eines Besucherzentrums. Jährlich habe man rund 100 000 Anfragen für Führungen, könne aber nur 20 000 realisieren. Die Brauerei in Grafenhausen gehört zu den größten in Baden-Württemberg. red

Investition der Unternehmensgeschichte. Man schaffe rund 80 neue Arbeitsplätze. Der Clou: Das Seifert Logistik-Zentrum Ulm Nord verfügt sogar über eine Autobahnabfahrt am eigenen Grundstück. Entsprechend rechnet Seifert mit einer guten Auslastung für den Standort in der Nähe des Autobahnkreuzes Ulm/Elchingen. Für 2013 rechnet Seifert erstmals mit einem Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro. Seifert beschäftigt 800 Mitarbeiter. red

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Namen & Nachrichten • Luft-/Raumfahrtechnik

KURZ NOTIERT

ASP baut in Salem Der Raumfahrtzulieferer ASP baut einen neuen Firmensitz in Salem. Das heimische Unternehmen wird die Fläche fast verdoppeln und verspricht neue Jobs. Anfang 2014 sollen die Bauarbeiten beginnen. Durch den Bau wird sich die Fläche von 1200 auf 2000 Quadratmeter vergrößern. Aktuell beschäftigt ASP 64 Menschen, bald soll Raum für 90 Mitarbeiter sein. Eine Investitionssumme nennt ASP nicht.

Wohin geht die Reise? Die Passagierzahlen der Südwest-Flughäfen sind meist rückläufig – und der

Die Airbus-Kur

Bodensee-Airport hat noch größere Sorgen

Der deutsch-französische Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS streicht 5800 seiner rund 140 000 Stellen. Knapp die Hälfte davon, 2800 Jobs, soll in Deutschland wegfallen. Bis 2016 werde der Umbau abgeschlossen sein, so Konzernchef Tom Enders kurz vor Redaktionsschluss. Was das für die Standorte im Land bedeutet, wurde nicht genau benannt. EADS, das demnächst in Airbus umfirmiert, beschäftigt in Immenstaad am Bodensee knapp 3000 Mitarbeiter, in Ulm sind es 2580 und in Oberkochen zählt die Tochterfirma Cassidian knapp 800 Beschäftigte (siehe nächste Meldung). Weil die Cassidian-Zentrale in Unterschleißheim aufgelöst wird, werden etwa 200 bis 300 Stellen von dort sogar auf andere Standorte verteilt. Oberkochen ist dafür eine mögliche Adresse. EADS erlöste zuletzt einen Umsatz von 56,5 Milliarden Euro.

Zähneknirschend muss Georg Fundel einräumen, dass er sich geirrt hat. Im Sommer noch war der Chef des Flughafens Stuttgart davon ausgegangen, dass sich die Passagierzahlen am größten Airport im Land stabil entwickeln. Anfang Dezember räumt Fundel in kleiner Runde vor Journalisten dann ein: „Es läuft nicht rund.“ Stuttgart ist damit keine Ausnahme, sondern die Regel. Zumindest im Land ist es so. Und das hat einen einfachen Grund: Die Airports im Südwesten sind zum großen Teil abhängig von Inlandflügen. „Der innerdeutsche Luftverkehr bleibt das Sorgenkind“, stellt der Flughafenverband ADV bei seiner aktuellen

Cassidian expandiert Der Rüstungskonzern Cassidian, eine Tochterfirma von EADS, hat für sein Geschäft mit optronischen Messgeräten nun eine Tochterfirma in Brasilien gegründet. Unter der Leitung von Hans-Peter Jungbauer soll so der brasilianische Markt erschlossen werden. Cassidian Optronics hat seinen Hauptsitz in Oberkochen im Ostalbkreis und beschäftigt aktuell etwa 800 Mitarbeiter.

Ryanair startet neu: Nach fünf Jahren kehrt die Billigairline an den Euro-Airport zurück

econo 13/2013 · 20. D eze mber 2013

Foto: Ryanair


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statistischen Auswertung fest. Während die Zahl der Passagiere in ganz Deutschland und zu allen Destinationen mit 173 Millionen gut ein halbes Prozent über dem Vorjahr liegt, schrumpft das Inlandgeschäft um fast vier Prozent. Stuttgart plant mit einem Minus von 1,4 Prozent auf 9,65 Millionen Passagiere. Am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden in Rheinmünster erwartet man sogar, dass die Passagierzahl von 1,3 auf 1,1 Millionen sinken wird. Und weil der Billigflieger Ryanair im Sommer den Flugplan ausdünnt, geht Flughafen-Chef Manfred Jung für 2014 sogar von weniger als einer Million Passagiere aus. Am Bodensee-Airport in Friedrichshafen hat man ganz andere Sorgen. Der größte Gesellschafter, die Flughafen Wien AG, will aussteigen. 25 Prozent halten die Österreicher. Noch. Dass ihnen die 7,7 Millionen Euro, die sie im Jahr 2007 in die deutsche Beteiligung investiert haben, wieder ausgezahlt werden, gilt als zweifelhaft. Der Flughafen kämpft ums Überleben und ist alles andere als eine begehrte Braut. Zwar macht sich am See Zweckoptimismus breit, was den Ausstieg der Wiener angeht. Wurden diese doch lange als Bremsklotz bei wichtigen Entscheidun-

gen, etwa einer Kapitalerhöhung, gesehen. „Jetzt wird der Schwebezustand beendet“, lässt sich Landrat Lothar Wölfle zum bevorstehenden Ausstieg der Wiener zitieren. Fakt ist aber auch: Mit dem Flughafen Wien verliert Friedrichshafen seinen einzigen Gesellschafter vom Fach. Denn ansonsten gehört der Flughafen Kreis und Land, Firmen wie ZF Friedrichshafen und Dornier und zu einem kleinen Teil sogar der IHK Bodensee-Oberschwaben. Ganz anders ist die Stimmung im Dreiländereck. Am EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg wird investiert. Ausgerechnet Ryanair setzt dort einen Hoffnungsschimmer, wo man ihn am wenigsten braucht. Denn laut Flughafen-Sprecherin Vivienne Gaskell schreibt der Flughafen im Dreiländereck nicht nur ununterbrochen schwarze Zahlen – er wächst auch. 2013 werde die Zahl der Passagiere um zehn Prozent zulegen – auf 5,9 Millionen. Und Ryanair soll mit seiner neuen Maschine ein Garant für noch mehr Wachstum und Wettbewerb sein. Denn der Euro-Airport lebt bislang vor allem vom Engagement des Billigfliegers Easyjet, der in Mulhouse ähnlich dominant ist wie Ryanair in Rheinmünster (siehe Tabelle).

Dass eine solche Abhängigkeit gefährlich sein kann, hat man vor allem in Rheinmünster schmerzlich erfahren. Am Baden-Airpark ist das Jahresergebnis ganz dem Wohl und Weh der irischen Billigairline ausgesetzt. Am Euro-Airport sieht die Lage anders aus. Mit Easyjet besteht eine vertraute und gesunde Partnerschaft. Und auch mit Ryanair hat man hier seine Erfahrungen gemacht. Ab dem 30. März will

Zurück gehen vor allem Inlandsflüge – das ist schlecht für die kleinen Airports Ryanair von hier aus wieder nach Dublin und London-Stansted fliegen. Die Iren gehen aktuell davon aus, dass die neuen Verbindungen 140 000 Passagiere bringen und zudem 150 neue Arbeitsplätze entstehen. Ryanair hatte sich 2009 nach zwei Jahren vom Euro-Airport zurückgezogen. Damals konnte man sich mit dem Flughafen nicht über die Höhe der Gebühren einigen. An den Gebühren hat sich nichts geändert. Aber dafür seien die Kosten in London und Dublin gesunken, so Ryanair-Sprecherin Henrike Schmidt. Philipp Peters

So wirtschaften die Flughäfen Gewinne machen nur die beiden Großen

Flughafen

Passagiere in 2012 in Mio.

Davon …

Umsatz in Mio. €

Ergebnis in Mio. €

Basel-MulhouseFreiburg

5,4

… Easyjet: 55 %

106,5

16,0

Friedrichshafen

0,55

… Intersky: 25 %

10,4

–4,6

Karlsruhe / Baden-Baden

1,3

… Ryanair: 60 %

24,3

–2,7

Stuttgart

9,7

… Germanwings: 23 %

230,5*

30,3

*Flughafen Stuttgart GmbH

13/2013

· 20. D e ze mber 2013 econo


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Namen & Nachrichten • Maschinenbau

KURZ NOTIERT

Manz holt sich Kapital Der Maschinenbauer Manz hat über eine Kapitalerhöhung knapp 27 Millionen Euro eingesammelt. Mit dem frischen Eigenkapital wollen die Reutlinger vor allem ihre Batterie-Sparte weiter ausbauen und auch mögliche Zukäufe finanzieren. Die Maßnahme hat aber auch ihren Preis: Die Gründerfamilie Manz besitzt nicht mehr die Mehrheit am Unternehmen. Die Familie habe keine neuen Aktien gekauft, heißt es.

Tschechien im Blick In Tschechien hat der Automationsspezialist Pilz aus Ostfildern eine neue Tochtergesellschaft gegründet. Die Firma hat ihren Sitz in Prag und verantwortet die Vertriebsaktivitäten in der Tschechischen Republik und der Slowakei. „Damit können wir die Anforderungen der Kunden dort besser erfüllen“, erklärt Chefin und Gesellschafterin Renate Pilz. Sie beschäftigt 1700 Mitarbeiter.

Dinse rettet ESS Anfang Oktober musste ESS Schweißtechnik aus Bad Waldsee Insolvenz anmelden. Nun gibt es einen Investor. Die Firma Dinse aus Hamburg übernimmt Entwicklung, Vertrieb, Reparatur und Service. Die Mehrzahl der Jobs geht jedoch verloren, Dinse übernimmt lediglich ein Dutzend der 30 Arbeitsplätze. Die Marke ESS soll unter dem Dach von Dinse weiter bestehen.

Wolfgang und Kurt Schmalz: Der Neubau ist ein Bekenntnis zum Stammsitz Glatten

Quantensprung Der Vakuumspezialist Schmalz baut erneut den Stammsitz in Glatten aus Für Wolfgang Schmalz ist die Sache klar: „Es ist ein Quantensprung in der Firmengeschichte“. Sein Bruder Kurt Schmalz sekundiert – und ergänzt, mit dem neuen Empfangsgebäude des Vakuumtechnikers J. Schmalz aus Glatten im Nordschwarzwald gingen gleich mehrere Wünsche in Erfüllung. Unter anderem soll es die Mitarbeitergewinnung und -sicherung erleichtern. Rund 6,3 Millionen Euro investiert das Unternehmen in das sogenannte Kommunikationszentrum.

Entsprechend ist es geplant: breite Glasfront, offene Innenraumgestaltung und lichtdurchflutete Räume. Das Energiekonzept soll Maßstäbe setzen – wie es sich für den Technologieführer in der Vakuumtechnik gehört. „Die transparente Gestaltung des gesamten Gebäudes steht dabei sinnbildlich für unsere offene Kommunikationskultur“, sagt Kurt Schmalz. Die Erweiterung am Stammsitz umfasst eine Bruttogeschossfläche von 2200 Quadratmetern auf drei Stockwerken.

Kürzlich nun also der Spatenstich. Im März 2015 soll das Gebäude fertiggestellt sein. Nicht der einzige Quantensprung. Parallel laufen die Bauarbeiten am neuen Forschungs- und Entwicklungszentrum. „Die beiden Neubauprojekte sind wichtige Investitionen in die Zukunft des Unternehmens“, so die beiden Brüder. Und man bekenne sich erneut zum Standort Glatten. Schmalz ist eigenen Angaben zufolge weltweit führender Anbieter in der Automatisierungs-, Handhabungs- und Aufspanntechnik. Das Familienunternehmen beschäftigt in Glatten und an weiteren 15 Standorten weltweit rund 750 Mitarbeiter. rs

Schulers gute Zahlen Der Umsatz des Pressenherstellers Schuler ist im vergangenen Geschäftsjahr leicht um 3,3 Prozent auf 1,19 Milliarden Euro gesunken. Das Ergebnis aber steigt um ein Fünftel auf 61,7 Millionen Euro. Die Göppinger halten dennoch am Abbau von 400 Stellen fest, kündigten aber ein Investitionsprogramm von 40 Millionen Euro an. Schuler beschäftigt 5580 Mitarbeiter.

Arburg investiert in China und den USA „Der Neubau der US-Zentrale von Arburg ist ein weiterer wichtiger Meilenstein für unsere Aktivitäten hier in den USA“, erklärt Friedrich Kanz, US-Niederlassungsleiter des Loßburger Spritzgießmaschinenherstellers Arburg. Die Schwarzwälder bauen in Rocky Hill im nordöstlichen Bundesstaat

econo 13/2013 · 20. D eze mber 2013

Connecticut ein rund 2500 Quadratmeter großes Gebäude. Zur Investitionssumme macht das Unternehmen keine Angaben. In den USA arbeiten rund 65 Menschen für das Unternehmen. Und auch in China gibt es von einem weiteren „Meilenstein“ zu berichten, wie Asien-Manager

Benjamin Franz erklärt. In der chinesischen Metropole Schanghai hat Arburg ein neues, rund 1500 Quadratmeter großes Maschinenlager in Betrieb genommen. Auch hier macht Arburg keine Angaben zur Höhe der Investition. Weltweit arbeiten derzeit rund 2300 Mitarbeiter für das Unternehmen. ad Foto: Schmalz


Präzisionstechnik • Namen & Nachrichten

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KURZ NOTIERT

BeTec gerettet Der neue Chef ist der alte: HansUlrich Sachs bleibt Hauptgesell­ schafter und Geschäftsführer des zuvor insolventen Umform­ techniker BeTec mit Sitz in Adel­ mannsfelden (Ostalbkreis). Wie Sachwalter Marcus Winkler mit­ teilt, hätte der Gläubigeraus­ schuss dem Sanierungskonzept und dem Kaufangebot von Sachs zugestimmt. Zudem blei­ ben rund 50 Arbeitsplätze erhal­ ten. Kern des Konzepts ist die drastische Reduzierung der Ma­ schinenbausparte. Die hatte BeTec vor einigen Monaten an den Rand der Pleite gebracht.

Untergewicht

Mapal schafft Stellen

Der Waagenhersteller Soehnle Professional ist insolvent. Die Suche nach einem Investor läuft Es ist ein traditionsreicher Name, der Anfang Dezember auf der Liste der Insolvenzen auftaucht: Soehnle Professional mit Sitz in Backnang, Hersteller von Spezialwaagen etwa für Medizin- und Gesundheitstechnik, ist zahlungsunfähig und bangt um seine Existenz. „Der Geschäftsbetrieb läuft weiter“, sagt Insolvenzverwalter Tibor Daniel Braun. Zu den Gründen für die Schieflage will sich der Stuttgarter Anwalt nicht äußern. „Wir sind derzeit noch in der Analyse.“ Nun läuft die Suche nach einem Investor. Die sei vielversprechend angelaufen, so Braun. Erste Interessenten hät-

ten sich sofort nach der Insolvenz gemeldet. Kein Wunder, schließlich gilt Soehnle als Hightech-Unternehmen, das Waagen für Handel, Gewerbe und Industrie herstellt. Die 64 Mitarbeiter blicken zudem auf eine große Historie zurück: Die Firma Soehnle wurde Ende des 19. Jahrhunderts in Murrhardt im Schwäbischen Wald gegründet. Bis 2001 blieb es in Familienbesitz, dann übernahm der Haushaltskonzern Leifheit das kriselnde Unternehmen. Aus Kostengründen wurde die Produktion von Haushalts- und Personenwaagen dann im Jahr 2005 in Murrhardt eingestellt. Durch ein

Management-Buy-out verblieb der Profi-Waagenbau in der Stadt. 2008 verlagert die neue Firma ihren Sitz nach Backnang und investiert rund fünf Millionen Euro. Damals hegt Firmenchef und Ex-Leifheit-Vorstand Stephan Gerster große Pläne, der Umsatz sollte bis 2011 auf 26 Millionen, mittelfristig auf 40 Milionen Euro steigen. Der Plan ging jedoch nicht auf, wie ein Blick in die Bilanzen zeigt. Laut Bundesanzeiger hat Soehnle im Jahr 2011 zwar profitable 13 Millionen Euro Umsatz erzielt. Nun wird spekuliert, dass der teure, üppig dimensionierte Neubau schuld an der Insolvenz sein könnte. rs

Der Aalener Präzisionswerk­ zeughersteller Mapal ist auch in diesem Jahr stark gewachsen. Allein am Stammsitz hat das Unternehmen von Dieter Kress rund 110 neue Stellen geschaf­ fen. Auf der Ostalb arbeiten rund 1630 Menschen für Mapal, weltweit sind es aktuell 4300.

GSA verkauft Die turbulente Geschichte der Gesenkschmiede Aalen (GSA) ist um ein weiteres Kapitel rei­ cher. Nun wurde das Unterneh­ men vom indischen Mischkon­ zern Mahindra an den spa­ nischen Autozulieferer CIE verkauft. Zum Kaufpreis gibt es keine Angaben. Im Zuge der Übernahme verlässt auch CEO Thomas Körner die GSA. Man habe sich freundschaftlich ge­ trennt, so Körner. Die GSA wur­ de 1891 gegründet und be­ schäftigt rund 500 Mitarbeiter.

Weiss verkauft

Gute Zeiten bei Schüle Druckguss Viele Gießereien im Land kämpfen dieser Tage ums Überleben (siehe Econo 12/2013), nicht so Schüle Druckguss aus Schwäbisch Gmünd. Mehr als fünf Millionen Euro haben die Ostwürttemberger in diesem Jahr in ihren Standort investiert. Eine rund 7000 Qua­ dratmeter große Produktionshalle Foto: Can Stock Photo/riedochse

ist entstanden. Der Grund: Die Gmünder sind stark im Automoti­ ve­Segment vertreten, einer der Hauptkunden ist die ZF. Die Friedrichshafener lassen von Schüle etwa einen extrem leichten, nur 850 Gramm schwe­ ren Getriebetopf für ein Acht­ Gang­Getriebe fertigen. Ein Groß­

auftrag vom Bodensee war auch der Anlass der Erweiterung in diesem Jahr. Schüle war bereits in den vergangenen Jahren stark ge­ wachsen, im Zehn­Jahres­Mittel um rund acht Prozent, 2013 strebt man einen Umsatz von 74 Millio­ nen Euro an, wie Schüle­Chef Gerold Scholze erklärt. red 13/2013

Fast zwei Jahre dauerte die Schieflage von Weiss Kunststofftechnik aus Ittlingen bei Heilbronn. Nun hat Insolvenz­ verwalter Henning Schorisch einen Investor gefunden. H+S Automotive aus Ittlingen über­ nimmt das insolvente Unter­ nehmen. Alle 28 Arbeitsplätze bleiben erhalten, erklärt Insol­ venzverwalter Schorisch.

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Unternehmen • Aufbruch 2014

Aufgewacht! Auf den nächst en 24 Seiten finden Sie alle s, was Sie jetzt schon für 2014 wisse n müssen

Zu diesem Thema Innovation jetzt!

Klartext

Durchstarter

Unter Dampf

Hans-Jörg Bullinger im Econo-Interview S. 29 Das sind die Gründer des Jahres

S. 32

Was steht an?

Die große Econo-Umfrage zum Jahresbeginn S. 36

Abkühlung

Das Cobus-Wirtschaftsbarometer zeigt kritisches S. 40

econo 13/2013 · 20. D eze mber 2013

WVIB-Chef Christoph Münzer schreibt an die Kanzlerin S. 42 Märklin ist wieder auf dem Erfolgsgleis

S. 44

Los geht’s!

Tipps für die Last-MinuteUmstellung auf Sepa S. 48

Achtung, Änderung!

Auch in 2014 ändert sich bei Gesetzen einiges S. 50

Fotos: Jigal Fichtner


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r o v t s g n A „Keine der Zukunft“ Fraunhofer-Senator Hans-Jörg Bullinger im Econo-Interview über die Schwäche der deutschen Wirtschaft, was sie auszeichnet und den Dienst nach Vorschrift

H

err Professor Bullinger, wir stehen im Haus der Wissensarbeit am Fraunhofer IAO in Stuttgart. Hier geht es doch sehr theoretisch zu, für die Unternehmer im Land zählt aber die Praxis, und die ist aktuell von Unsicherheit geprägt: Wie geht es weiter? ➤ Hans-Jörg Bullinger: Neue Technologien verdrängen immer schneller alte, bewährte Lösungen. Neue Ideen entstehen insbesondere an den Randbereichen bestehender Technologien, indem die verschiede-

nen Technologien miteinander fusionieren wie die Beispiele Polytronik, entstanden durch die Verschmelzung von Kunststofftechnik und Elektronik, oder Adaptronik, in der Werkstofftechnik – insbesondere Piezowerkstoffe – mit Elektronik verschmelzen. Dadurch erhöht sich die Komplexität des technologischen Umfeldes. All diese Entwicklungen haben weitreichende Folgen für die Unternehmen. Sie benötigen eine konsequente innovationsorientierte Strategie. Sie ermöglicht es durch neue Produkte und Prozesse

sowie neue Formen der Kundeninteraktion den Wettbewerb nicht auf gleicher Spur einzuholen, sondern ihn auf innovativem Weg zu überholen und dem eigenen Unternehmen einen nachhaltigen Wettbewerbsvorsprung zu sichern. Wenn Sie die Geschichte heute erfolgreicher Traditionsunternehmen verfolgen, werden Sie an den Produkten, die in der Vergangenheit und heute gefertigt werden, leicht sehen können, dass es immer gelungen ist, den Technologiewandel vorteilhaft auszunutzen.

13/2013

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Unternehmen • Aufbruch 2014

Hans-Jörg Bullinger, 69, gilt als „Mister Innovation“. Der gebürtige Stuttgarter hat als Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft in Vorträgen unermüdlich und leidenschaftlich für eine Offenheit gegenüber neue Technologien geworben. Nach dem Ausscheiden aus dem Präsidentenamt 2012 gehört er dem Senat der Gesellschaft an. Bullinger hat auf dem zweiten Bildungsweg sein Abitur gemacht und Maschinenbau studiert. Er hat das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) mitgeründet.

Was sind Innovationen für Sie – und wann ist der richtige Zetpunkt dafür, vielleicht 2014? ➤ Bullinger: Innovationen sind am Markt erfolgreiche Inventionen. Die Energiewende ist beschlossen – meines Erachtens langfristig ein Vorteil für den Standort Deutschland. Wir können hier eine Vorreiterrolle auf-

„Wir müssen die Innovations-Power auf die Straßen bringen. Schneller als andere!“ zubauen, insbesondere in Feldern wie Effizienztechnologien, regenerativen Energien, Speichertechnologien oder bei der Konzeptentwicklung für regional angepasste Energieversorgung. In 2014 werden wir aber viel intensiver mit Sicherheitsthemen umgehen müssen allen voran mit der IT-Sicherheit. Innovationstreiber Nummer eins dürften die Globalisierung und die damit verbundene Angleichung des Konsumverhaltens und der Bedürfnisse sein… ➤ Bullinger: Die Globalisierung führt nicht unmittelbar zu einer Angleichung von Bedürfnissen und Konsumverhalten! Nur wenn die sozioökonomische Basis für die entsprechenden Bevölkerungen stimmt kann davon ausgegangen werden, wobei dann kulturelle Unterschiede noch nicht berücksichtigt sind. Für

econo 1 3 / 2 0 1 3 · 2 0 . D eze mber 2013

mich spielt vielmehr eine immer leistungsfähigere IT-Infrastruktur mit länderspezifischen Geschäftsmodellen die herausragende Rolle als Innovationstreiber. Laut Gartner Group gibt es heute 2,5 Milliarden vernetzte Geräte, 2020 sollen es 30 Milliarden sein… und zwar üblicherweise Smartphones, Computer und Tablets. Nur wer sich auf diese Realitäten einlässt und die entsprechenden Geschäfts- und vor allem Bezahlmodelle für die internationalen Märkte anbietet, wird am Ende erfolgreich sein. …wie lange können wir unseren Vorsprung in Sachen Innovationen noch halten? ➤ Bullinger: Im globalen Innovationswettbewerb führt der Forschungsstandort Deutschland inTechnologiefeldern, die heute noch von hoher wirtschaftlicher Bedeu-

tung sind, aber ihre starke Wachstumsphase bereits hinter sich haben. Je höher die Innovationsdynamik, desto schwächer ist die deutsche Position. Patentanalysen haben gezeigt: In Anwendungstechnologien wie der Automobil-, Maschinenbau-, Umwelt-, Chemie-, Energie- oder Bautechnologie zählt Deutschland zu den größten Patentanmeldern weltweit. Hingegen liegt Deutschland in wachstumsstarken Forschungsfeldern wie der Unterhaltungselektronik, der Computertechnologie oder der roten Biotechnologie im weltweiten Vergleich deutlich zurück. In Querschnittstechnologien, die in unterschiedlichen Anwendungstechnologien Innovationsschübe auslösen können, wie in der Werkstoffforschung, der Nanotechnologie und der weißen Biotechnologie, hat Fotos: Jigal Fichtner


Deutschland eine gute Ausgangspo­ sition. Dagegen stammt in der Mi­ kroelektronik oder bei optischen Technologien nur ein kleiner Teil der weltweiten Patentanmeldungen aus Deutschland. Die Studie belegt, dass Deutschland nach wie vor eine star­ ke Innovationsbasis hat. Setzt man die deutsche Forschungsleistung ins Verhältnis zur Bevölkerungszahl, so ist sie in den meisten Technologie­ feldern mit der Forschungsleistung in den USA oder Japan vergleichbar. Immer mehr Innovationen kommen aus Asien. Vorreiter waren Japan und Südkorea, künftig wird vor al­ lem auch mit China zu rechnen sein. Noch sind Chinas Ausgaben für F+E zwar vergleichsweise niedrig. Aber das könnte sich bald ändern. Neben der gezielten Bildungs­ und For­ schungspolitik macht die steigende Anzahl an immer besser ausgebilde­ ten Technikwissenschaftlern und Ingenieuren die asiatischen Länder zu ernsthaften Konkurrenten. Stehen kleine und mittlere Firmen vor diesem Hintergrund nicht besonders unter Druck? ➤ Bullinger: Eine wesentliche Schwäche gerade kleinerer und mittlerer Unternehmen liegt in der mangelnden Fähigkeit zur Beurtei­ lung der eigenen Innovationsfähig­ keit und Innovationskompetenz. Einfache, praktikable Lösungen zur Bewertung der Innovationsfähigkeit, sozusagen zur Standortbestimmung der Innovationsfähigkeit, das Inno­ vationsaudit, haben wir bei Fraun­ hofer entwickelt. Sie fordern immer wieder eine Innovationskultur in Unternehmen. Was verstehen Sie unter diesem Begriff? ➤ Bullinger: Offensichtlich verste­ hen es viele Länder, produktiver mit dem Strukturwandel umzugehen als wir Deutschen. Das Beseitigen der emotionalen Abwehrhaltungen und das Auflösen der Denkblocka­ den, die den aktiven Umgang mit dem Wandel verhindern, ist Aufga­ be der neuen Innovationskultur, die wir in allen Bereichen erzeugen müssen. Aber wir haben etwas, das uns in den westlichen Industrie­ nationen auszeichnet: Kreativität der Menschen, denn Innovationen werden von Menschen gemacht. Ungewohnte Zusammenhänge her­

stellen, neue Produktideen, Verfah­ ren und Geschäftsmodelle entwi­ ckeln; darin sind wir immer noch besser. Wir müssen diese Innova­ tions­Power aber auch auf die Straße bringen – schneller und konsequen­ ter als mögliche Nachahmer. Wie nimmt man die Menschen, die Mitarbeiter mit? Innovationen bedeuten ja auch Veränderungen und Veränderungen werden gerne kritisch gesehen. ➤ Bullinger: Innovationsfähigkeit ist immer verbunden mit Innovati­ onsbereitschaft, Erneuerungsfähig­ keit immer mit Erneuerungsbereit­ schaft und schließlich auch Zu­ kunftsfähigkeit immer mit Zukunftsbereitschaft. Man muss die Zukunft zulassen und darf sich nicht vor Angst vor ihr am Vergehenden festhalten. Der globale Strukturwan­ del mit der Deindustrialisierung der alten Industrieländer und der Verlagerung des weltwirtschaftli­ chen Schwergewichts nach Asien ist nicht aufzuhalten. Für den Standort Deutschland ist das nur dann be­ drohlich, wenn wir verzweifelt an dem festhalten wollen, was vergan­ gen ist. Dafür müsste aber auch eine Kultur des Scheiterns als eine Art „positiver Erfahrungsbringer“ etabliert werden… ➤ Bullinger: Wenn Sie so wollen ja. Nur bin ich Wissenschaftler, da gehört das Erfahrungen sammeln und Lernen zum täglichen Geschäft und glauben Sie mir, auch bei Fraun­ hofer gelingt nicht jedes Experiment auf den ersten Wurf. Nun aber noch­ mal ganz im Ernst: Natürlich dürfen wir einen, der mutig etwas probiert und auch ein Risiko eingeht, nicht beim ersten Fehltritt all seines Selbstbewusstseins berauben, so­ dass er lieber nur noch Dienst nach Vorschrift macht und keinen Fehler mehr begeht. Wir müssen eine Kul­ tur des Scheiterns etablieren und daraus konsequent unser Handeln optimieren. Wichtigste Aufgabe ist für das Management nicht, den Feh­ ler zu verhindern, sondern das Wie­ derholen desselben Fehlers zu ver­ meiden. Abschließend: Wie wird 2014? ➤ Bullinger: Meiner Meinung nach wird es sehr gut! Dirk Werner

Kommunikationserfolg ist Wahrnehmungserfolg!

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Unternehmen • Aufbruch 2014

Das Team von Compositence: Ingo Karb, Volker Witzel, Gregor Weber, Markus Thiessen (v. l.)

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Trends und Entwicklungen aus der Wolke

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Die Dinge neu denken Um die Innovationsfähi

gkeit des Landes ist es gu

t bestellt. Seine Unternehmen über zeug en mit zukunftsfähigen Produkten und Verfahren – auch im inte rnationalen Wettbewer b. Eine Nabelschau

D

er Einarmige steht hinten in der Halle und surrt leise vor sich hin. Ein orange leuchtendes Ungetüm, zwar einer der kleinsten Industrieroboter von Kuka, aber hier scheint er doch ein wenig überdimensioniert. Markus Thiessen, Leiter Vertrieb von Compositence aus Leonberg, schüttelt den Kopf. „Das sollte man nicht unterschätzen, der Legekopf ist ganz schön schwer.“ Der Legekopf, das ist für den Laien eine Konstruktion aus Aluprofilen und Streben, ein Gewirr aus Kabeln und Schläu-

chen am Ende des Auslegers, ein Prototyp; es zischt und summt. Thiessen zeigt auf eine Rolle am Legekopf, über die sich ein Band aus feinsten Kohlefasern spannt. Der Roboterarm schwenkt nach vorn, senkt sich über den Rand eines Werkstückträgers. Die speist den Legekopf mit bis zu 26 Kohlefasern (Rovings) aus einem Spulenlager und biegt sich wie eine schwarze Mamba von einer Traverse unter der Hallendecke herunter. Die Rolle drückt das Band kurz an, die Fasern werden mit Klebstoff fi-

xiert. Dann schwenkt der Lenkkopf zurück, führt die Rolle berührungsfrei über den Werkzeugträger. Sauber schmiegt sich das Carbonband an den Untergrund. Auch komplexere Geometrien sind möglich – ohne Blasen, ohne Falten. Wieder wird das Bandende verklebt und abgeschnitten. Die Prozedur wiederholt sich, bis schließlich eine dünne Kohlefaserschicht den Werkstückträger vollständig bedeckt. Das von Compositence entwickelte „Verfahren für die 3-D-Faserdirektablage für Verbundbau-

Fotos: Jigal Fichtner

Seichte wir Warteschleifenmusik und Warum es als Telemarketingvirtuelle Telefondamen – das war Dienstleister so weit gebracht haben? vorgestern. sind immer auf Weil wir vor Wir allem eines beherrschen: Live-Empfang und fangen persönlich Individuelle Kundenwünsche in Ihre Spitzenzeiten ab. Mit Kopf und Herz. ergebnisorientierte Konzepte mit Und mit dem Ohr am Puls Ihres Kunden. transparenten Kostenmodellen umsetzen. Was wir für Sie tun können, beantworten wir Ihnen Fritzenschaft, gerne unter 07423 78-325 Bernhard Vertrieb Jutta Baumann (Inbound)

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13/2013

· 2 0 . D e ze mber 2013 econo


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Unternehmen • Aufbruch 2014

teile“ könnte dazu beitragen, den bislang exklusiven Anwendungsbereichen vorbehaltenen CFK-Bauteilen einen Massenmarkt zu erschließen. Thiessen erklärt, warum: Bei herkömmlichen Verfahren werden die Fasern zunächst zu Geweben verarbeitet. Daraus entstehen Preforms und schließlich das Produkt. Das Preforming erfordert viel Handarbeit. Außerdem landet bis zu 40 Prozent der kostbaren Carbonmatten als Verschnitt im Müll, Recyclingverfahren sind noch nicht ausgereift. „Bei unserem Verfahren entfallen Verschnitt und Handarbeit“, erläutert Thiessen, die Rovings werden vollautomatisiert zu Preforms verarbeitet. „Dadurch sinken die Kosten für Material und Produktion um 50

„Schön, wenn man einen Preis bekommt, ohne gleich das Rad neu zu erfinden“ Prozent.“ Damit dürfte die Compositence-Technologie beispielsweise in der Großserienproduktion von Mittelklassefahrzeugen, in der Elektromobilität oder in der Herstellung von Rotorblättern für Windkaftanlagen neue Maßstäbe setzen. So sieht es die Jury des Innovationspreises des Landes BadenWürttemberg 2013. Und bedachte Compositence, 2008 im Umfeld der Uni Stuttgart gegründet, für das neue Verfahren mit der höchstdotierten Auszeichnung. Um die 100 Betriebe haben an der diesjährigen Ausschreibung teilgenommen. Zehn Firmen machten das Rennen. Zu den vier Preisträgern zählt Askea Feinmechanik aus Amtzell, hart an der Grenze zwischen Oberschwaben und Allgäu. Das Unternehmen, 1992 von dem Feinmechanikermeister Hermann Le Guin gegründet, logiert in einem ehemaligen Kuhstall von 1926, aufwendig mit Biobaustoffen saniert, geöltes Parkett, auch da, wo die Maschinen stehen. Der für solche Werkstätten typische Geruch nach Schmierkühlstoffen fehlt. „Wir achten hier auf ein optimales Raumklima“, erklärt Le Guin, 55. Ein Klima, in dem Ideen gedeihen. Le Guin sieht sich als Querdenker, einen, der an Grenzen geht. Innovativ zu sein heißt für ihn, etwas zu machen, was bislang als nicht

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machbar galt. Und dafür auch mal ein Risiko einzugehen. Le Guin: „Wenn ein Formel-1-Fahrer immer nur so in die Kurve geht, dass er sicher rumkommt, wird er nie ein Rennen gewinnen“, sagt der ehemalige Sandbahnrennfahrer. Bis zum Deutschen Vizemeister der Junioren hat er es gebracht. Den Innovationspreis bekam Askea für einen sogenannten Zellkulturreaktor, den Le Guin mit Forschern der Cultex Laborarories in Hannover entwickelt hat. Natürlich hatte er anfangs keine Ahnung von Zellbiologie. Aber es reizte ihn, ein Verfahren, das seit 25 Jahren unzufriedenstellende Resultate liefert, zu verbessern. Also kniet er sich rein. Mit Erfolg. In dem neuen Zellkulturreaktor werden in vitro luftgetragene Schadstoffpartikel etwa in Schweißstäuben oder Zigarettenrauch mit menschlichen Lungenzellen in Kontakt gebracht, um die gesundheitlichen Risiken zu untersuchen. Der Cultex RFS liefert der Toxikologie präzisere und zuverlässigere Messergebisse als herkömmliche Verfahren und Geräte. „Außerdem werden Tierversuche in diesem Bereich damit weitestgehend überflüssig“, ist Le Guin überzeugt. Querdenker muss man wohl auch sein, wenn man aus der Philosophie kommt, dann aber in der Medizintechnik landet. Dietmar Schaffarczyk, einer der vier Gründer von Orthobion in Konstanz und Chef des Unternehmens, arbeitete jahrelang als Wissenschaftsjournalist. Er beschäftigte sich irgendwann auch mit Wirbelsäulenchirurgie, mit Bandscheibenersatzimplantaten und Materialkunde. Daher weiß er, dass sich auf Oberflächen aus Titan zwar gerne Knochenzellen ansiedeln, Implantate aus dem Metall aber zu steif für eine Wirbelsäule sind. Peek hingegen, ein seit den 1980er-Jahren in der Wirbelsäulenprothetik eingesetzter Kunststoff, verfügt über die richtige Steifigkeit und ist zudem durchlässig für Röntgenstrahlen. „Allerdings verwächst das Material nicht gut mit der umgebenden Knochenstruktur“, erklärt Schaffarczyk. Natürlich kamen schon andere auf die Idee, die beiden Materialien zu kombinieren. Neu ist jedoch das Verfahren, das Orthobion, 2009 gegründet, im eigenen Labor

und in Kooperation mit Instituten der Universitäten in Konstanz und München oder auch Fraunhofer entwickelt hat. Die Peek-Implantate von Orthobion werden dabei mit einer Titanschicht mit einer Dicke von lediglich 250 Nanometern überzogen – das ist ein Tausendstel dessen, was herkömmliche Beschichtungsverfahren leisten. Das Resultat: Die mechanischen Eigenschaften und Röntgentransparenz des Kunststoffs und die zellwachstumsfördernden Merkmale des Titans bleiben vollständig erhalten. Die titanbeschichteten Wirbelsäulenimplantate sind seit Januar 2013 mit einer CE-Kennzeichnung für die europäischen Märkte zugelassen. Die Jury des Innovationspreises honorierte Orthobion mit dem Sonderpreis der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg. „Schön, wenn man einen Preis bekommt, ohne gleich das Rad neu erfunden zu haben“, resümiert Schaffarczyk nicht ohne Stolz. Manchmal reicht es offenbar auch schon, wenn man die Dinge einfach neu denkt. René Kius

Mit dem Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg werden seit 1985 Unternehmen für die Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und Dienstleistungen belohnt. Der Preis soll auch Ansporn sein für weitere Höchstleistungen, gute Ideen und Durchhaltevermögen. Auch 2014. Ausgezeichnet wurden 2013 auch Comemso aus Ostfildern für einen Batteriezellen-Simulator sowie Rentschler Reven aus Sersheim für ein Abscheideprofil zur Luftreinigung. Eine Anerkennung erhielten jeweils Aradex aus Lorch für einen Universalumrichter für elektrische Antriebe, die Firma Michael Koch aus Ubstadt-Weiher für eine dynamische Energiespeicherkombination, GL Metall- und Werkstattechnik aus Frickenhausen für eine Ventilkupplung für Autoreifen, Allsafe Jungfalk aus Engen für ein automatisches Ladegutsicherungssystem sowie Etifix aus Grafenberg für die sichere Kennzeichnung von Spritzen.


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Handwerk aus der Ortenau: Alle Möbel für die Einrichtung werden bei Helia selbst gebaut

Foto: Jigal Fichtner

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Unternehmen Helia Ladenbau ist der zuverlässige Spezialist für Ladenbau, Objekteinrichtungen und Möbelfertigteile. Seit dem Jahr 2009 ist das Unternehmen in Oberkirch-Nußbach zu Hause. Dort wird auf mehr als 6000 Quadratmetern produziert, hinzu kommen etwa 2400 Quadratmeter Verwaltung. Helia beschäftigt aktuell etwa 130 Menschen, darunter gut ein Dutzend Auszubildende.

Leistungen

Einladende Räume Im Objektbau wie im klassischen Ladenbau entwirft, produziert und liefert Helia Ladenbau aus Oberkirch einzigartige Lösungen

M

anchmal braucht man einfach Geduld. Am Kompetenz von Helia wie global agierende Filialisten. Morgen wird das Holz in die Schraubstöcke „Wir begleiten unsere Kunden ins internationale gespannt, fixiert, nachgemessen und dann – Geschäft“, versichert Schäfer. dauert es. So entsteht die Biegung im Holz. Aus den Im Objektbau gestaltet Helia Ladenbau auch Einzelstücken entsteht dann ein Ring, aus den Ringen aufwendige individuelle Lösungen. Was der Kunde bekommt, stammt aus der modernen Fabrik in der eine Säule. Wenn es fertig ist, hat man ein weiteres Kaffee-Modul für die Läden des Schweizer ShopOrtenau. Jedes Möbel, jedes Einrichtungsstück wird Betreibers Valora. „Dort ist wenig Platz“, sagt Marco hier gefertigt. Damit alles reibungslos funktioniert, Schäfer von Helia Ladenbau. muss vom Eingang der Roh„Aber ansprechend aussehen stoffe bis zur Auslieferung des Vom Rohstoff bis zum fertigen fertigen Produkts jeder Handsoll es trotzdem. Darum haben wir dieses Modul entwigriff sitzen. Diese Kompetenz Produkt sitzt jeder Handgriff ckelt.“ Die Säule aus dunkkommt Helia auch in seiner lem Holz beinhaltet die KafFunktion als Zulieferer zugute. Für den Küchenhersteller Alno etwa tritt Helia als feemaschine, Fächer für Becher, Zubehör und Abfall. Bei Helia ist aus dieser Idee eine Serie geworden. Inverlängerte Werkbank auf. Die Pfullendorfer bestellen dividuell gestalten, zuverlässig in hoher Qualität proihre Bauteile für Küchenmöbel bei Helia und profitieduzieren und termingenau liefern – das sind die weren nicht nur von der handwerklichen Kompetenz der sentlichen Stärken der Ladenbauer aus dem OberkirOberkircher. So hat Helia für den Transport der Baucher Ortsteil Nußbach. teile eine Box entwickelt und gebaut und so geholfen, die Logistikkosten deutlich zu reduzieren. Das Zusammenspiel von Kreativität, Handwerk und Bei der Objektgestaltung im Ladenbau bietet Helia optimal gestalteten Abläufen ist dabei ein Schlüssel zum Erfolg. „Gerade im Objektbau gibt es immer wieseinen Kunden auch ein Rundum-sorglos-Paket an. der kurzfristige Änderungen“, sagt Schäfer. Helia ver- „Auf Wunsch agieren wir als Generalunternehmer“, steht es, darauf flexibel zu reagieren, ohne dass das sagt Schäfer. Helia liefert dann schlüsselfertig. Der Ergebnis leidet. „Unsere Zuverlässigkeit wird von den Kunde kann jederzeit den aktuellen Stand einsehen, muss sich aber nicht mit den einzelen Arbeisschritten Kunden sehr geschätzt.“ So ist Helia Ladenbau für oder Gewerken abmühen. Und gewinnt so Zeit, die große Namen des Einzelhandels tätig. Einzelhandelsbares Geld wert ist. ketten wie Rewe und Edeka setzen ebenso auf die 13/2013

Helia Ladenbau tritt auf Wunsch schon in der Planungsphase ins Projekt ein. Ein Team kompetenter Planer kümmert sich um jedes Detail. Eine individuelle Fertigung, fundiertes Prozessmanagement und auch die Funktion als Generalunternehmer sind der Garant für Qualität bis zur schlüsselfertigen Ausführung. Zudem ist Helia als Zulieferer für Unternehmen aus der Möbel- und Einrichtungsindustrie tätig und nimmt die Funktion einer verlängerten Werkbank wahr.

Referenzen Helia Ladenbau fertigt für die Großen des Einzelhandels, aber auch für kleine, inhabergeführte Geschäfte oder Kunden aus der Industrie oder öffentlichen Verwaltung. Ein paar Beispiele sind: Edeka, Klier, Bonita, Bäckerei Armbruster, K&U, Tamaris, Media-Markt, Globus, Rewe, WMF, Winkler, Valora, Stoneline, Chiara Ambra und Mephisto.

Kontakt Helia Ladenbau In der Au 8 77704 Oberkirch-Nußbach info@helia-ladenbau.com www.helia-ladenbau.com Telefon: 0 78 05/91 89 80 Telefax: 0 78 05/91 89 81 01

· 20. D e ze mber 2013 econo


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Unternehmen • Aufbruch 2014

Der Wecker klingelt – 2014 steht vor der Tür Was steht bei Ihnen ga

nz dringend an?

Egal ob Investition oder Expansion, Fachkräftemangel oder Ausbildungsoffensive: Econo hat die Entscheider der Region gefragt, was 2014 bei ihnen auf der Agenda ganz oben steht – hier finden Sie eine Auswahl der interessantesten Antworten

„Unsere Position als NischenSpezialist wollen wir weiter stärken. Im Fokus stehen weitere Qualifizierungsmaßnahmen unserer Mitarbeiter.“ Achim Scheerer, Scherer Logistik

econo 13/2013 · 20. D eze mber 2013

„Ein zielführendes Talent- und Nachwuchsmanagement, verbunden mit der weiteren Entwicklung unserer Mitarbeiter.“ Torsten Berger, Badische Stahlwerke

„Wir wollen ambitionierte Fach- und Führungskräfte fördern und angehende Architekten und Bauingenieure frühzeitig für uns gewinnen.“ Matthias Buggle, Freyler

Fotos: Privat (8), Brunner, M. Bode, Gruppe Drei, Fichtner


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„Der Bereich Marketing und Kommunikation schläft nie. Die Alleinstellung unserer strategischen Ausrichtung gibt uns Sicherheit.“ Carolin Doderer, Gruppe Drei

„Wir halten am Ausbau regenerativer Energieerzeugung fest und starten 2014 mit dem Bau unserer vierten Wasserkraftanlage am Mühlbach.“ Ulrich Kleine, E-Werk Mittelbaden

„Wir möchten alle Mitarbeiter in eine Zukunft der permanenten Anpassung mitnehmen. Sie sollen das als Chance und nicht als Risiko begreifen.“ Jörg Frey, Haufe-Lexware

„Wir werden noch internationaler. Auf der Suche nach den besten Mitarbeitern für unsere Kunden gehen wir weite Wege und rekrutieren schon heute in 14 Ländern.“ Nicole Munk, GMW

„Als Unternehmen mit sehr vielen Fachkräften wünschen wir uns einen höheren Stellenwert für diese hochtechnischen Berufe mit guten Aufstiegschancen.“ Jürgen Henninger, Schmolck

„Bei uns steht die Investition in Weiterbildung ganz oben auf der Agenda. Mitarbeiter, die Neues lernen, sind hochmotiviert und leisten so einen Beitrag zum Erfolg.“ Joachim Leber, ATB Consulting

„Wir freuen uns auf die zweite Auflage unserer Portal Visions Ende April. Wir wollen die Teilnehmerzahl von 2012 übertreffen und hoffen auf mehr als 400 Besucher.“ Kathrin Beuthner, United Planet

„Wir werden die vom Ausland gescholtene deutsche Exportstärke weiter ausbauen und investieren in Showrooms in der Schweiz und England.“ Marc Brunner, Brunner

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Unternehmen • Aufbruch 2014

„Wir werden unternehmensorientiert wachsen und dafür die Retailsparte mit weiteren Olymp-Stores in Ergänzung zum Vertrieb über den Modefachhandel bundesweit ausbauen.“ Mark Bezner, Olymp

„Die Region um den Bodensee boomt und wir wachsen mit. Wir werden 2014 fünf zusätzliche Ingenieure einstellen, um mit der Region Schritt zu halten.“ Jörg Parschat, Goldbeck

„Ich arbeite in einer der erfolgreichsten Regionen Deutschlands und hoffe, dass die hiesige Industrie sich weiterhin regional engagieren wird.“ Peter Stollbert, Stollbert Architekten

„Nachdem wir letztes Jahr in unser neues Firmengebäude eingezogen sind, steht 2014 vor allem eine weitere Steigerung der Effizienz in den Arbeitsabläufen an.“ Frank Türke, Atelier Türke

„Wir freuen uns auf unser neues Büro in Hamburg. Wir sind dann mit zehn Standorten bundesweit nah am Kunden und gut vernetzt im regionalen Umfeld.“ Reinhard Blaurock, Vollack

„Ich freue mich auf unser erstes fünfgeschossiges Haus. Es ist an der Zeit, dass wir auch im mehrgeschossigen Wohnungsbau energetisch optimierte Häuser realisieren.“ Heidi Weber-Mühleck, Weber-Haus

„Richtige Mitarbeiter sind die wertvollste Ressource. Deshalb wollen wir unser Talentmanagement im Sinne unserer Kunden weiter ausbauen.“ Clemens Weick, Dr. Weick Executive Search

„Badenova ist seit 2003 um 300 Mitarbeiter gewachsen. Unser Bedarf an hochqualifizierten und spezialisierten Arbeitskräften wird im neuen Jahr nicht abnehmen.“ Roland Weis, Badenova

econo 13/2013 · 20. D eze mber 2013

Fotos: Olymp, Privat (6), M. Bode, B. Matthiessen, Fichtner


39 Winfried Neun hat die K.O.M.® 1991 gegründet

Foto: K.O.M.®

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Profil

„Wir wissen mehr!“

Die K.O.M.® Kommunikationsund Managementberatungs GmbH ist mit ihren Divisions Market Excellence, Human Excellence, Innovation Excellence und Lean Excellence ein seit über 20 Jahren international erfolgreiches Beratungsunternehmen mit breitem Netzwerk in der deutschen Medienlandschaft (Print, TV) sowie Wirtschaft und Politik.

Märkte

Der Buchautor und

Als „kreative Querdenker aus Leidenschaft“ gestaltet die K.O.M.® die Zukunft ihrer Kunden in den Kernbranchen Gesundheit, Bau, Maschinen-/Anlagenbau, Chemische Industrie und Zuliefererindustrie.

Wirtschaftspsychologe Winfried Neun unterstützt mit seiner K.O.M.® Unternehmen in den verschiedensten Bereichen

D

ie Econo-Redaktion hat Winfried Neun, Geschäftsführer der K.O.M.® GmbH, Buchautor und Innovationscoach, in seinem Büro in Allensbach am Bodensee getroffen. Econo im Gespräch mit Winfried Neun über Erfolg, Entwicklungschancen und die Notwendigkeit von Innovationen: Welche Schwerpunkte haben Sie in Ihrem Beratungsunternehmen gesetzt? ➤ Winfried Neun: Die Beratungsschwerpunkte der K.O.M.® GmbH umfassen alle Themengebiete, die Unternehmen ein Business Development Programm ermöglichen. Wir entwickeln Unternehmen gezielt weiter und bringen sie auf Erfolgskurs. Die Ergebnisse sprechen für sich! Im Bereich Market Excellence beispielsweise sorgen wir mit Fachkompetenz und internationalem Know-how für mehr Effektivität und Effizienz in der Markt- und Kundenbearbeitung. Als Methoden- und Implementierungsspezialisten bieten wir unseren Kunden unterschiedlichster Branchen ein umfassendes Gesamtkonzept für professionelles und erfolgreiches Marketing- und Vertriebsmanagement. Doch dem nicht genug … Ja, auch im Bereich Innovation Excellence ist die K.O.M.® GmbH ganz weit vorne. ➤ Neun: Das ist richtig! Innovation Excellence wird bei uns ganz großgeschrieben. Wir bieten unseren Kunden ein systematisches Innovationsmanagement in allen Belangen – für eine schnellere, nutzenorientiertere und noch effizientere Umsetzung von Innovationen! Aus Erfahrung wissen wir genau: Innovationen sind das A und O für langfristigen Erfolg. Doch die Umsetzung wird schnell zum Drahtseilakt. Daher stehen wir mit Rat und Tat zur Seite.

Welche Rolle spielt der Bereich Human Excellence in Ihrem Unternehmen? ➤ Neun: Die Division Human Excellence rückt den Menschen als wichtigste Ressource ins Zentrum ihrer Arbeit. Denn wie wir unlängst wissen, hängt der Erfolg eines Unternehmens signifikant von seinen Mitarbeitern ab. Wir helfen unseren Kunden, schlummernde Potenziale Ihrer Mitarbeiter zu wecken und diese maximal nutzbar zu machen – die K.O.M. HC®Human Development & Consulting sind die Stimmungsmanager! Durch systemorientierte Scannings sorgen wir dafür, dass die richtigen Personen mit den richtigen Aufgaben betraut werden. Unternehmensberatungen gibt es viele – was unterscheidet die K.O.M.® GmbH von anderen Unternehmensberatungen? ➤ Neun: Unser Erfolgsrezept basiert auf drei wesentlichen Ansätzen: Zum einen kombinieren wir klassische Beratungstätigkeiten mit Interimstätigkeiten für die Umsetzung, das heißt wir stellen Personen als Interimsmanager oder Projektleiter zur Verfügung, die vor Ort für die Erreichung der Ziele sorgen. Zum anderen wurden all unsere Methoden aus Best-Practices entwickelt, wodurch wir eine sehr praxisnahe Vorgehensweise sicherstellen können. Als weiteres Alleinstellungsmerkmal ist die gezielte Kombination von Management und betriebswirtschaftlichem Know-how mit dem Faktor Mensch zu nennen, das heißt wir aktivieren die Selbstheilungskräfte in Unternehmen und leisten somit Hilfe zur Selbsthilfe. Herr Neun, wir bedanken uns für das spannende und aufschlussreiche Gespräch und wünschen Ihnen auch weiterhin viel Erfolg! 13/2013

Geschichte Im Jahr 1991 gründet Winfried Neun die K.O.M.®. Im Januar 2014 tritt sein langjähriger Mitarbeiter Matthias Burkhart in die Geschäftsführung ein. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 50 Mitarbeiter.

Buchempfehlung Das Buch „Nach dem Crash ist vor dem Crash – Praktische Tipps, um aus Krisen zu lernen und neue zu vermeiden“ , hat der Autor Winfried Neun auf Grundlage seiner Praxiserfahrung geschrieben. Die ersten zehn Personen, die sich über das Kontaktformular auf der Website www.kom-neun.de melden, erhalten ein kostenloses Exemplar.

Kontakt K.O.M.® Kommunikationsund Managementberatungs GmbH Höhrenbergstraße 1 78476 Allensbach info@kom-neun.de www.kom-neun.de Telefon: 0 75 33/93 59-00 Telefax: 0 75 33/93 59-29

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Unternehmen • Aufbruch 2014

Es wird kühler

In Kooperation mit

Zum Jahreswechse l geht der Mittelsta nd in sich, die Euphorie ist verflog en. Was die Ergeb nisse bedeuten? Ein Gas tkommentar von Uwe Leest

Sonntagsfrage

Geschäftsklima-Index 120

Wenn am kommenden Sonntag Landtagswahlen in Baden-Württemberg wären, welche Partei würden Sie wählen?

115,8 115

111,7

110

111,3

112,8

114,3 70

111,3

60

105 100

CDU

67,3

61,4

61,8

65,1

58,8

58,3

50 01/2013

04/2013

06/2013

09/2013

11/2013

01/2014

40

110

95

100,5

100,7

102,9

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100

10

0 SPD

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2%

113

112,3 103,4 01/2013

112,2

107,7 04/2013

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107,5 01/2014

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0%

108,3

110,7

109,5

4%

105 04/2013

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06/2013

6

09/2013

14,7 11,8

14,7 11,8 10,3

8,8

11/2013

11/2012

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) 0,5 0,77 0,71

01/2014

1,28 0,66

Wirtschafts- und Finanzminister Nils Schmid (SPD) –1,07 –1,18 –1,49 –1,65

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09/2013

–1,14

11/2013

Der Mittelstand wird mit Grün-Rot nicht recht warm

11/2013

3,30

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Wie zufrieden sind sie mit der Bundesregierung?

01/2014

Die detaillierten Ergebnisse des Wirtschaftsbarometers können Sie im Internet herunterladen: www.econo.de, www.cobus.de

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–1,66

3,29

3%

01/2013

04/2013

5,5

13,1

Wie zufrieden sind sie mit der Landesregierung?

112,5

111,7

0,43

–1%

115,9

115

8,7 6,7

11,9

16,7

Kretschmann immer beliebter, Schmid nicht

1%

Exportklima-Index

100

2,4

14,7

Das Land und seine Regierung

–2%

110

9,6

01/2012

01/2013

16,3

FDP/DVP

103,8

103,6

Personalklima-Index 110

25,3

20 Grüne

105 100

30

Investitionsklima-Index

4% 3% 2%

Deutliche Abkühlung dank durchwachsener Koalitionsverhandlungen 3,15 2,64

11/2013

01/2014

Z

um Jahresende hin werden die Unternehmer in BadenWürttemberg wieder etwas pessimistischer. Die Kennzahlen für die Geschäftsentwicklung, der Investitionsvorhaben und die Personalentwicklung zeigen einen eher gedämpften Blick in die nächsten Monate. Das Jahr 2013 wird noch erfolgreich abgeschlossen, aber was danach kommt, ist doch mit Unsicherheiten behaftet. Insbesondere die Fragen, welche „Geschenke“ die Große Koalition den mittelständischen Unternehmen bringen, wie sich die Eurokrise entwickeln und wie sich das auf die Exportgeschäfte auswirken wird, beschäftigen den Mittelstand. Bei der Sonntagsfrage „Wen würden Sie wählen, wenn am nächsten Sonntag Landtagswahlen wären?“ gibt es keine großen Veränderungen. Die Zufriedenheit mit der Landesregierung nimmt wieder ab, aber entgegen dem Trend kann der Ministerpräsident seine Zufriedenheitswerte weiter steigern, fast 75 Prozent aller Unternehmen sind mit seiner Arbeit zufrieden. Nur: Der gute und beliebte „Landesvater“ regiert mit einer schwachen Regierung! Das manifestiert sich vor allem in der negativen Bewertung der Arbeit von Wirtschafts- und Finanzminister Nils Schmid Welche politischen und wirtschaftlichen Veränderungen in 2014 kommen nun auf uns zu? Hier gibt es deutliche Antworten. Neben weiteren Enthüllungen von Edward Snowden und Wikileaks, der wieder aufkommenden Diskussion zur NSAAffäre, erwarten die Unternehmer auch größere Unklarheiten im politischen Kurs der neuen Bundesregierung. Für weitere Veränderungen in Europa werden auch die anstehenden Europawahlen im Mai 2014 sorgen.


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im Ländle

Welche wirtschaftlichen Veränderungen erwarten Sie im Jahr 2014 (Mehrfachantworten möglich) Anhalten der Eurokrise/Wachstumsrückgang 44,8 %

Entgegen den positiven Erwartungen der Wirtschaftsinstitute und der OECD für 2014, sehen die Unternehmer in Baden-Württemberg in der anhaltenden Eurokrise, der Verschuldungspolitik der Regierung auch die Gefahr eines Wachstumsrückgangs und eine mögliche Inflationsgefahr. Wer wird am Ende des Jahres recht behalten? Die Wirtschaftswissenschaftler oder die Wirtschaft? So bleiben doch noch viele wichtige Fragen für 2014 unbeantwortet.

stärkere Regulierung der Finanzmärkte 40,2 % weitere Verschuldungspolitik 35,6 % Verunsicherung der Bürger stoppt Konjunktur 27,6 % Inflationsrate steigt 25,3 % mehr erneuerbare Energien/Elektromobilität 24,1 %

Uwe Leest, Geschäftsführer des Karlsruher Marktforschers Cobus

bessere Sparpolitik/Stabilisierung der Haushalte 17,2 % steigende Umsätze 17,2 % sinkende Nachfrage

Brennpunkt 2014 So sieht der Mittelstand das neue Jahr Welche politischen Veränderungen erwarten Sie im Jahr 2014 (Mehrfachantworten möglich)

16,1 %

Welches sind für Ihr Unternehmen die wichtigsten Absatzmärkte? (Mehrfachantworten möglich) 75,0 %

Westeuropa

weitere Enthüllungen (Wikileaks, Snowden-Enthüllungen etc.) 46,0 % größere Unklarheit im Politikkurs der Bundesregierung 44,8 % politische Veränderungen auf EU-Ebene 26,4 %

USA

66,7 %

Osteuropa

41,7 %

Asien

41,7 %

Russland

8,3 %

Was halten Sie von der abermaligen Senkung des Leitzinses von 0,5 auf 0,25 Prozent durch die EZB?

bessere Förderung des Mittelstandes 23,0 % klarerer Politikkurs der Bundesregierung 18,4 %

13,8 %

mehr Bürgerbeteiligung 18,4 %

lehne ich ab befürworte ich Keine Angaben / weiß nicht

54,0 %

schlechtere Förderung des Mittelstandes 17,2 %

32,2 %

Wie schätzen Sie, wird sich die wirtschaftliche Lage in der Eurozone entwickeln? 2,3 %

13,8 %

23,0 %

55,2 %

Foto: Michael Bode

positiv wird gleich bleiben negativ sehr negativ

Wie glauben Sie, werden sich die wirtschaftlichen Beziehungen zu den USA vor dem Hintergrund der weltweiten Abhörspionage-Affäre entwickeln? werden besser werden

3,4 %

werden gleich bleiben

63,2 %

werden schlechter werden

24,1 %

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Unternehmen • Aufbruch 2014

Christoph Münzer leitet als Hauptgeschäftsführer den Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen in Baden. Der WVIB ist der freiwillige Zusammenschluss von fast 1000 Industrieunternehmen mit 180 000 Arbeitsplätzen und 35 Milliarden Euro Umsatz rund um den Schwarzwald. Gegründet 1946 organisiert die„Schwarzwald AG“ einen breiten Erfahrungsaustausch unter Unternehmern und Führungskräften, berät die Mitgliedsfirmen und betreibt eine IndustrieAkademie. Im WVIB-Haus in Freiburg arbeiten über 40 hauptamtliche Mitarbeiter. Präsident ist der Schweizer Klaus Endress, langjähriger CEO und heutiger Verwaltungsratsvorsitzender von Endress +Hauser, Reinach (Basel).

Der WVIB-Chef Christoph Münzer schreibt in Econo einen fiktiven Brief. Und macht darin seinem Ärger Luft

Liebe Bundesregierung einen herzlichen Glückwunsch zum Erfolg der CDU am 22. September 2013 und auch zum inzwischen unterzeichneten Koalitionsvertrag mit der SPD. Für die dritte „Große Koalition“ in der Geschichte der Bundesrepublik wünsche ich Ihnen im Namen des WVIB viel Erfolg für unser schönes Land. Große Aufgaben brauchen auch in einer auf Meinungswettbewerb angelegten Demokratie gesellschaftlichen Konsens. Die Zurückführung der noch immer hohen staatlichen Verschuldung von rund 80 Prozent des BIPs ist aus Sicht des produzierenden Mittelstands die zentrale Maßnahme zur Sicherung der Zukunft unserer sozialen Marktwirtschaft und jedes einzelnen Steuerzahlers der nächsten Jahrzehnte. Das Vertrauen in Markt und Staat hat aufgrund der globalen staatlichen Schuldenkrise gelitten. Auch die Bundesrepublik muss wieder Vertrauen in die Nachhaltigkeit ihrer Politik zurückgewinnen, sonst werden wir die nächste Krise nicht mehr so gut überstehen. Im Koalitionsvertrag findet sich dieser zentrale Gedanke aus dem Wahlkampf leider nicht. In der Präambel steht die für den Mittelstand befremdliche Leitthese, dass es zukünftig darum geht, die Erfolge der Wirtschaft gerechter zu verteilen. Im Verlauf des Textes wird klar: Der Kitt der Koalition sind Mehrausgaben und die Ausweitung sozialer Leistungen in allen Bereichen. Von Mütterrente über Teilzeitanspruch bis Mindestlohn: Die Anwälte eines ausufernden Sozialstaats in beiden Parteien haben sich durchgesetzt. Auch die Energiewende soll nicht durch marktwirtschaftliche Anreize, sondern durch weitere Umverteilung geleistet werden. Hatte Bundeskanzler Gerhard Schröder noch mit den Hartz-Reformen den Standort Deutschland revitalisiert, hatte die von Ihnen angeführte schwarz-gelbe Vorgänger-Regierung mit der „Schuldenbremse“ damit begonnen, die wachsenden Probleme unseres Staates bei der Wurzel zu packen, so scheint nun die Große Koalition von aller wirtschaftspolitischer Vernunft verlassen. Die derzeit sprudelnden Steuerquellen werden weder zur Sanierung des Haushalts noch zur Kompensation der „kalten Progression“ im Einkommensteuertarif verwendet, sondern es werden neue Ansprüche aufgebaut und immer neue sogenannten „Gerechtigkeitslücken“ werden entdeckt. Umverteilung ist der Leitgedanke, an das Erwirtschaften denkt keiner, bezahlen muss vor allem die nächste Generation! Wenn die Inhalte aus dem Koalitionsvertrag tatsächlich umgesetzt werden sollten, drehen wir das Rad der Geschichte um mindestens ein Jahrzehnt zurück und gehen zurück in ein Deutschland mit größerer Arbeitslosigkeit – gerade auch im Bereich der jungen Menschen – und mit desolaten Sozialkassen. Der Wähler hatte am 22. September mit 51 Prozent aller Stimmen für CDU, FDP und AFD einen klaren Appell an die Fortsetzung eines marktwirtschaftlichen Kurses gegeben. Unsere parlamentarischen Regeln haben ein anderes Ergebnis im Bundestag hervorgebracht. Wir erhoffen uns Ihr Engagement für mehr Marktwirtschaft, denn nur so erreichen wir Wachstum und Beschäftigung vor allem im Mittelstand. Nur so bleibt Deutschland wettbewerbsstark, kosteneffizient und flexibel auf dem Arbeitsmarkt. Die Schwarzwald AG wünscht Ihnen und Ihrem frisch vereidigten Kabinett einen guten Start ins Jahr 2014 mit Glück und Gesundheit und viel Erfolg bei Ihrer Arbeit für ein lebenswertes und wettbewerbsfähiges Deutschland! Mit herzlichen Grüßen aus Freiburg

Dr. Christoph Münzer WVIB-Hauptgeschäftsführer

econo 13/2013 · 20. D eze mber 2013

Foto: Jigal Fichtner


43 Fotos: Michael Frietsch

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Unternehmen

ISGUS-Geschäftsführer Stefan Beetz (r.) und Vertriebsleiter Klaus Wössner im neuen Museum

Der Zeit voraus

Die ISGUS Unternehmensgruppe entwickelt, produziert und vertreibt Terminals für die Zeitund Betriebsdatenerfassung sowie Zutrittskontrollen und Zutrittskontrollzentralen zur Steuerung von Türen, Schränken, Aufzügen und Ähnlichem. Herzstück ist dabei die von ISGUS entwickelte Software ZEUS. Den Vertrieb und die Kundenbetreuung übernehmen die zwölf ISGUS Vertriebszentren im Inland sowie Tochtergesellschaften und langjährige Vertriebspartner im Ausland.

Kunden

Die ISGUS GmbH zählt zu den führenden Anbietern von Lösungen für Zeiterfassung und Zutrittskontrolle. Warum? Weil man sich wandelt

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ie Gelegenheit zum Gespräch mit den Kunden unserer 125-jährigen Firmengeschichte haben wir uns nutzt Stefan Beetz, wann immer sie sich bietet. permanent weiterentwickelt. Dabei haben wir uns stets Denn direkter bekommt der Geschäftsführer an den Bedürfnissen der Kunden orientiert“, erläutert der ISGUS GmbH keine Rückmeldungen: „Damit spüStefan Beetz. Besagte Entwicklung von der Uhrenfabrik ren wir als Unternehmen Zukunftstrends frühzeitig, zum Systemhaus lässt sich wunderbar im neuen Firmenmuseum verfolgen: Während andere noch auf die Mekönnen unsere Lösungen weiterentwickeln und so der chanik setzten, arbeiteten bei ISGUS bereits ElektroniZeit voraus sein.“ Dank diesem Gespür hat sich der ker. Klaus Wössner: „Den Wandel konnte man in den Spezialist für Zeiterfassung, Zutrittskontrolle und Befrühen 1980er-Jahren an den Farben der Arbeitskittel triebsdatenerfassung in der Branche fest etabliert: „Wir zählen zu den führenden Anbietern.“ ablesen, nach dem Grau aus der mechanischen ProdukDas Herzstück der Lösungen ist die Software ZEUS, tion dominierte immer mehr Weiß.“ die in der Zeiterfassung ebenso einsetzbar ist wie bei Geblieben ist aus den Anfangsjahren indes eines: der Zutrittskontrolle, der Betriebsdatenerfassung oder die hohe Fertigungstiefe. Egal ob Hard- oder Software, der PersonaleinsatzplaISGUS setzt auf interne Fähigkeiten. „Das reicht nung bis hin zur SAP-Kommunikation. „Diese Modubis zu den Server-Zentren, auf denen Kunden ihre Dale lassen sich individuell für jeden Kunden und jede ten bei uns ablegen können: Die stehen hier bei Branche zusammenstellen“, sagt Vertriebsleiter uns“, betont Stefan Beetz. Geblieben ist eben auch Klaus Wössner. Wobei sich die Ausrichtung am Markt. die Software-Lösungen optimal mit den ISGUS-TerStefan Beetz: „Wir entwiminals verbinden lassen, ckeln unsere Lösungen sowie einem ganzen Proweiter, damit die Kunden gramm von Zutrittslesern ihre Abläufe und Prozesse bis zu Schließzylindern. optimieren können.“ Die Doch was macht ISGUS Anstöße dafür gibt es in zum Branchenprimus? „In ISGUS setzt auf eine hohe Fertigungstiefe den vielen Gesprächen. 13/2013

ISGUS Lösungen sind bei mehr als 14 000 Anwendern im Inund Ausland im Einsatz. Die Mehrsprachigkeit der Software ZEUS sichert dabei den Exporterfolg. Im Inland setzen nahezu alle namhaften Logistikunternehmen ISGUS Lösungen ein, dazu Behörden aller Bundesländer sowie Handelskonzerne. Aber auch das Deutsche Haus setzt bei Olympischen Spielen auf ISGUS Lösungen.

Erfolgsgeschichte 1888 gründete Jakob Schlenker Grusen die Jakob Schlenker Grusen Uhrenfabrik Schwenningen – die Anfangsbuchstaben ergeben ISGUS. Das Familienunternehmen wird heute in der fünften Generation von Stefan Beetz geführt. ISGUS beschäftigt 182 Menschen und setzt 33 Millionen Euro um.

Kontakt ISGUS GmbH Oberdorfstraße 18-22 78054 Villingen-Schwenningen info@isgus.de www.isgus.de Telefon: 0 77 20/3 93-0 Telefax: 0 77 20/3 93-1 84

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Unternehmen • Aufbruch 2014

Das Märklin-Märchen Nach Jahren des Nieder gangs hat sich der Göpp inger Modelleisenbahnbauer Märklin wieder gefangen . Die Geschichte eines w undersamen Comebacks

Wolfrad Bächle, arbeitet seit 1990 bei Märklin, seit 2011 als technischer Geschäftsführer

econo 13/2013 · 20. D eze mber 2013

Fotos: Jigal Fichtner


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ier ein Klaps, da ein Wink, dort ein Gruß. Wenn sich Wolfrad Bächle durch die Produktion des Modelleisenbahnbauers Märklin bewegt, tut er das in einer sehr eigenen Choreographie. Ein Stopp, ein Zwischenspurt, ein kurzer Vortrag über den Vorschleiß an Bohrern, die die Modelle nachbearbeiten: „Nach acht Stunden ist der verbrannt.“ Bächle kennt jede Ecke, jede Maschine, jeden Mitarbeiter aus dem Effeff. „Sie werden wenige Firmen erleben, die so zu einer Familie zusammengeschweißt wurden wie Märklin“, sagt Bächle.

Insolvenz und der schmerzhaften Sanierung normal. Auch deshalb hat Deutschlands größter Spielzeughersteller, Samba-Dickie, Märklin übernommen. Mehr als zehn Millionen Einzeleile produzieren die Mitarbeiter in der Gießerei pro Jahr. Nebenan liegt eine der Schatzkammern Märklins, das Formenlager. Rund 300 Millionen Formen haben die Göppinger im Lauf der Unternehmensgeschichte entwickelt. Fein säuberlich beschriftet, in Metallregalen sortiert, wartet nun ein Teil von ihnen im flackrigen Neon-Licht auf ihren Einsatz. Echter Rauch, Maßstab 1:32, Spur N, das Königsmodell

30 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet Märklin mit dem Weihnachtsgeschäft Der Chef steht in den Katakomben des altehrwürdigen Märklin-Standorts im Westen von Göppingen. Hier, im Parterre, der Gießerei, rattern Modelle, Kessel, Puffer, Räder im HalbminutenTakt aus Maschinen, die aus der Feinzinklegierung ganze Welten formen. Zamak 410, so heißt die Mischung. Rund 95 Prozent Zink, der Rest Aluminium, Kupfer und ein kleines bisschen Magnesium. In silbrig-grauen Barren lagert der Rohstoff in den Katakomben, wartet auf sein zweites Leben als Lok oder Waggon. Das Weihnachtsgeschäft läuft gut für Märklin. Rund 30 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet Märklin in den Monaten November und Dezember. Mehr als die 107 Millionen Euro des Vorjahres sollen es in diesem Jahr werden. Schwarze Zahlen sind seit der

Zwischen 300 000 und 320 000 Loks und bis zu einer Million Waggons verlassen die Werke in Göppingen und dem ungarischen Györ pro Jahr. Im Erdgeschoss, eine Etage über der Gießerei, hat Maria Babic alles im Griff. Seit 34 Jahren arbeitet sie bei Märklin. „Die Firma ist eine Art zweite Familie“, sagt sie leise, fast schüchtern und lächelt. Nebenan schaufelt der Fördertopf unentwegt nur wenige Millimeter große Kupplungsteile in eine Maschine. Aus drei Teilen setzt diese eine Waggon-Kupplung zusammen. Feinstarbeit. Jetzt streikt die Maschine. Babic eilt herbei. Ein paar Griffe, einige Knöpfe gedrückt. Läuft wieder. Maria Babic ist 60 Jahre alt. Noch drei Jahre bis zur Rente. Traurig, dann die zweite Familie zu verlieren? „Ja, schon,

Irmgard Schmidt bemalt die Kessel einer Märklin-Lok 13/2013

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Unternehmen • Aufbruch 2014

Von oben nach unten: Rohmodelle in der Gießerei, Lackierung per Hand, Qualitätskontrolle nach der Montag der Bauteile

econo 1 3 / 2 0 1 3 · 2 0 . D eze mber 2013

natürlich.“ Aber sie kennt dieses Gefühl. Beinahe hätte sie ihre zweite Familie schon einmal verloren. Das freundliche Lä­ cheln verschwindet innerhalb von Sekunden. Ihr Blick gefriert. Die Insolvenz, im 150. der Un­ ternehmensgeschichte. „Das war sehr schlimm“, sagt sie nur. „Wir haben viele Kollegen verloren.“ Sie ist noch da. Mitte der 90er beginnt der Sinkflug. In guten Zeiten wird zu wenig investiert. Die drei Gesell­ schafterfamilien sind sich spinne­ feind. Das Unternehmen wird verkauft. An einen Finanzinvestor, „der uns einfach nicht verstanden hat“, wie Bächle heute sagt. Scheibchenweise geht das Unter­ nehmen zugrunde. Zu viele Berater, zu viele Ge­ schäftsführer, zu viele Führungs­ kräfte, Profitorientierung, Verla­ gerung nach Asien, Qualitäts­ probleme. Die übliche Geschichte – nur ging es eben um Märklin, einen der größten deutschen Mar­ kennamen. Im 150. Jahr dann das Undenkbare. Insolvenz. Fast 97 Millionen Euro Schulden. Das Ende steht bevor. Insolvenzver­ walter Michael Pluta saniert. Es tut weh: Viele Mitarbeiter müs­ sen gehen, auch Geschäftsführer und Führungskräfte. Tabula rasa. Neustart. „Ich, nein, wir haben nie ge­ dacht, dass ein Unternehmen, ein Name wie Märklin insolvent ge­ hen könnte“, sagt Bächle, wenn er an die Zeit zurückdenkt. Im September 2011, noch während das Unternehmen in der Insol­ venz steckt, steigt er zum Ge­ schäftsführer auf. Jetzt führt er das Traditionsunternehmen ge­ meinsam mit Florian Sieber, Sohn von Samba­Dickie­Chef Heinz Sieber, der das Unternehmen vor einigen Monaten übernommen hat. Sieber ist 28, eine andere Generation. „Der frische Wind tut Märklin gut“, sagt Bächle. Und natürlich auch die Finanzkraft, die Internationalität, die Synergi­ en, die sich durch die Übernahme durch den größten deutschen Spielzeughersteller ergeben. Neue Märkte sind im Visier. Noch erwirtschaftet Märklin rund 80 Prozent des Umsatzes im deutsch­ sprachigen Raum. Der Rest ver­ teilt sich auf Europa und die USA. Potenziale sind da.

Starker Kaffee? Tabu. Ein Gläs­ chen in Ehren am Vorabend? Tabu. Irmgard Schmidt braucht alle Sin­ ne. Behutsam und konzentriert setzt sie mit ihrem feinen Pinsel Strich um Strich auf den Kessel der Modelllok. Ein kleines Zittern, das Gehäuse ist Geschichte. Ein wenig anarchistisch, aus der Zeit gefallen wirkt Schmidt: wie sie den Kessel einer Modellok per Hand bemalt – am Hochlohnstandort Deutsch­ land. Pro Kessel braucht sie drei Minuten. Pro Stunde schafft sie 17 Stück. Irmgard Schmidt lächelt, dann sagt sie: „Das ist für mich der schönste Job.“ Seit 28 Jahren ar­ beitet sie bei Märklin, „Immer noch mit der gleichen Begeiste­ rung.“ Ihr Lächeln wird noch ein bisschen breiter. Bächle war zehn Jahre alt, als er seine erste Märklin bekommt. H0, was sonst? Er trägt Zeitungen aus, um sein Hobby zu finanzieren. Er macht eine Ausbildung zum Zahn­ techniker. Die Liebe zu Märklin bleibt. 1990 macht er sein Hobby zum Beruf. Er bewirbt sich bei Märklin am Standort Schwäbisch Gmünd. Den Standort Gmünd gibt es schon lange nicht mehr, Bächle, 47, verheiratet, fünf Kinder, gibt es noch. Er ist nun Chef. 18 bis 20 Monate Entwicklungs­ zeit braucht es, um ein Lokmodell zu entwickeln. Die Experten, Ent­ wickler schwärmen aus, vermes­ sen jeden Zentimeter, analysieren jedes Detail, nehmen jedes denk­ bare Geräusch auf und entwickeln das Modell. Jeden Sammler und Eisenbahnfetischisten glücklich machen? Fast unmöglich. „Die letzten drei Prozent Genauigkeit“, sagt Bächle und führt Zeigefinger und Daumen vor seinem Auge langsam zusammen. „Diese letz­ ten drei Prozent tun richtig weh.“ Er selbst ist leidenschaftlicher Eisenbahner, in seinem Garten ste­ hen zwei Loks in Originalgröße („Meiner Frau gefällt das nicht so sehr, aber sie ist noch da. Also passt das.“) Aber er muss auch Betriebs­ wirt sein. Der Grat zwischen Wirt­ schaftlichkeit und Detailtreue, eine Gratwanderung. Pufferküsser und Nietenzähler, so nennt man pedan­ tische Modelleisenbahnfreaks, ver­ langen einem Hersteller wie Mär­ klin alles ab. Jedes Detail muss sit­ zen, ansonsten flattern bei Bächle Briefe auf den Tisch. Märklianer können Tyrannen sein. Sehr gerne Fotos: Jigal Fichtner


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Der Fördertopf sortiert Kleinteile wie Räder für die Montage

sogar. Das spornt an. Das strengt an. Es kostet Geld. Bis zu einer Million Euro investieren die Göppinger in einen Prototypen, der dann in Serie entweder in Göppingen oder im ungarischen Györ gefertigt wird. Eine klassische H0-Lok besteht aus 300 bis 350 Einzelteilen. Fast alle Teile (außer die elektronischen) stellt Märklin selbst her. Nur die niedrigpreisige Plastik-Einstiegsserie wird in China gefertigt. Früher wurde dort noch mehr produziert. „Seit 2010 verlagern wir Schritt für Schritt die gesamte Produktion zurück“, sagt Bächle. Nach Göppingen und vor allem nach Györ. In Ungarn arbeiten mehr als 600 Mitarbeiter für Märklin, in Hochzeiten

wie vor Weihnachten kommen mehr als 200 befristet Beschäftigte dazu. Rund zehn Millionen Euro investieren die Göppinger derzeit in Ungarn. Es läuft gut. Weihnachten naht. Wolfram Bächle muss nicht mehr auf Einkaufstour gehen. Er ist längst fündig geworden. Spur 1, Gattung P8 der Preußischen Staatseisenbahnen, Maßstab 1:32, fast 60 Zentimeter lang, mit Geräusch- und Rauchgenerator – und der Märklin eigenen Akkuratesse. Kostenpunkt: mehr als 3000 Euro. Seine Frau weiß nichts davon. Bächle grinst spitzbübisch. „Ich habe eine liebe Frau“, sagt er dann, „Sie wird mir verzeihen.“ Robert Schwarz

Wir machen

Die Märklin-Historie Märklin wird 1859 von Theodor Friedrich Wilhelm Märklin gegründet. Der Flaschnermeister stellt zunächst Puppenküchen her, die seine Frau Caroline in Süddeutschland verkauft. Sie soll die erste weibliche Handelsreisende ihrer Zeit gewesen sein. 1891 präsentiert Märklin, inzwischen von den Söhnen des Gründers geführt, auf der Leipziger Frühjahrsmesse erstmals eine Spielzeugeisenbahn. Der Beginn des Aufstiegs. Zeitweise beschäftigt Märklin in Göppingen rund 2000 Mitarbeiter. Bis

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2006 war Märklin in Familienbesitz. Doch zahllose Streitereien zwischen den drei Familienstämmen mit 23 Gesellschaftern verhindern eine klare Strategie. Der Verkauf an den Finanzinvestor Kingsbridge ist das nächste Kapitel des Niedergangs, der 2009 in der Insolvenz endet. 2012 erwirtschaftete Märklin einen Umsatz von 109 Millionen Euro, das operative Ergebnis liegt bei 10 Millionen Euro. In Göppingen beschäftigt die Firma 485 Mitarbeiter, im ungarischen Györ mehr als 600.

„Aufbruch 2014“ dies ist ein interessantes Thema in die Zukunft gerichtet. Jedes Unternehmen obliegt den konjunkturellen Einflüssen und Veränderungen. Ganz besonders hat sich mit der Digitalisierung das Arbeiten im Büro, ob in Unternehmen, kommunalen oder sozialen und karitativen Einrichtungen verändert und wird sich noch weiter verändern. Diesen grundlegenden Veränderungen muss entsprechend Vorsorge getroffen werden. Die Hief & Heinzmann KG hat bereits seit einigen Jahren diese Notwendigkeit erkannt. Neben dem richtigen Sitzen mit Stuhl und Tisch, sind Licht und Akustik sowie Pflanzen und Farbe für eine Wohlfühlsituation notwendig, die konzentriertes Arbeiten ermöglicht. Auch Bereiche der Kommunikation, Regeneration und Entspannung sind ebenso unerlässlich. Viele namhafte Unternehmen in Deutschland und im benachbarten Ausland konnten wir bereits von unserer Kompetenz überzeugen. Anregungen hierzu finden Sie auf ca. 1200 m² in unseren Ausstellungsräumen. Karlsruhe, Dezember 2013 Herbert Hief

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Unternehmen • Aufbruch 2014

! M R A A ALAA Sie haben die Sepa-Um

stellung bislang verpennt? Dann schnel l handeln! Econo nennt die vier Punkte, di e wichtig sind …

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In einem ersten Schritt sollte der Unternehmer nach Einschätzung der Verantwortlichen bei der Südwestbank seine Zahlungsfähigkeit auch nach dem 1. Februar sicherstellen und dafür sorgen, dass das Dispositionslimit des Geschäftskontos ausreichend Spielraum aufweist. Eine zumindest temporäre LimitErhöhung für Februar und März sollte mit der kontoführenden Bank geprüft werden. Zudem sind die Hausbanken auf Sepa vorbereitet und warten mit Infos auch im Internet auf.

Man muss ein Projektteam bilden, da nahezu alle Geschäftsbereiche davon betroffen sind. Hier ist nach Einschätzung der L-Bank Teamgeist gefordert, um in der Kürze der Zeit Bankverbindungen, Formulare, Rechnungen und Briefbögen an die neue SepaWelt anzupassen. Weiterhin ist die Umstellung der Lastschrift auf Rechnung zu kontrollieren: Ziehen sich die Umstellungsaktivitäten beim Lastschrifteinzugs bis in den Februar hinein, sollten Rechnungen versandt werden, rät die Südwestbank.

Die notwendigen vertraglichen Grundlagen müssen nach Einschätzung der L-Bank geschaffen werden. Hierzu gehört, insbesondere für Lastschriftseinreichungen, die Gläubigeridentifikationsnummer bei der Bundesbank unter https://extranet.bundesbank. de/scp zu beantragen und die Kunden zu informieren beziehungsweise Lastschriftmandate von den Kunden einzuholen. Die notwendigen Schreiben müssen aber so rasch wie möglich auf den Weg gebracht werden.

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Um die Software im Unternehmen rasch sepafähig machen zu können, muss der Softwareanbieter eingebunden werden, raten die Experten der L-Bank. So könne man Sepa-Zahlungen im Februar zumindest händisch noch abwickeln. In einem weiteren Schritt müssen auch die Finanzbuchhaltungssysteme auf Sepa umgestellt werden. Das umfasst auch Schnittstellen und Arbeitsprozesse. Gleichermaßen sind Kontonummern/Bankleitzahlen auf IBAN/BIC umzuwandeln, hierbei helfen auch die Hausbanken. Fotos: Jigal Fichtner


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Unternehmen • Aufbruch 2014

t r e d n ä Das sich 2014 Der große Wurf bleibt aus, dennoch dreht der Gesetzgeber zum 1. Januar an einigen Stellschrauben. Eine Übersicht.

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uch für das neue Jahr hat sich die Politik wieder einiges einfallen lassen an Änderungen im Steuer- und Unternehmensrecht. Allerdings bleibt der große Wurf 2014 aus, von der Umstellung auf das SEPA-Verfahren (siehe Seite 48) abgesehen. Vielmehr gibt es zahlreiche kleinere Anpassungen und Verfeinerungen. Größter unter den kleinen Punkten ist sicherlich das Reisekostenrecht. Ob das „Gesetz zur Änderung und Vereinfachung der Unternehmensbesteuerung und des steuerlichen Reisekostenrechts“, so der offizielle Wortlaut, wirklich zur Vereinfachung beiträgt, bliebt abzuwarten. Immerhin werden damit erstmals in der Geschichte des Lohnsteuerrechts die steuerlichen Reisekosten umfassend geregelt. „Besonders wichtig für Arbeitgeber ist die inhaltliche Abgrenzung des neu geschaffenen Begriffs der ersten

econo 13/2013 · 20. D eze mber 2013

Tätigkeitsstätte“, sagt Hans Jörg Haselwander, Inhaber der gleichnamigen Pforzheimer Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Damit entfällt die bisherige Praxis der regelmäßigen Arbeitsstätte mit den entsprechenden Auswirkungen auf die Abzugsfähigkeit von Werbungskosten und Betriebsausgaben. Ein Beispiel dafür ist die Entfernungspauschale. „Erste Tätigkeitsstätte bedeutet, dass nur die Kilometer zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte abgerechnet werden dürfen“, erklärt Martina Ortmann-Babel, Partnerin und Steuerberaterin bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft E&Y in Stuttgart. Ihren Kunden gibt sie dafür eine umfangreiche To-do-Liste an die Hand. Die Hinweise reichen von der Anpassung arbeitsrechtlicher Regelungen bis zur Einholung einer lohnsteuerlichen Anrufungsauskunft in kritischen Fällen. Die

Karlsruher Kanzlei Wangler weist in ihren „Tax News“ darauf hin, dass sich durch die neue Regelung Gestaltungsspielräume ergeben. „Die Zuordnung zur ersten Tätigkeitsstätte erfolgt nämlich vorrangig anhand der dienst- oder arbeitsrechtlichen Zuordnung durch den Arbeitgeber“ ist dort zu lesen. Einen weiteren Ratschlag hält Hans Jörg Haselwander bereit. Er verweist auf das im Internet zugängliche Informationsschreiben des Bundesfinanzministeriums mit zahlreichen Praxisbeispielen. Neuerungen betreffen ebenso die Auskunftspflicht der Unternehmen. So verkürzt sich die Jahresmeldung zur Sozialversicherung von Mitte April auf den 15. Februar. In knapp sechs Wochen muss den Sozialversicherungsträgern also die Meldung für 2013 vorliegen. Erstmals verlangt das Finanzamt für das Wirtschaftsjahr 2013 eine E-Bilanz. Zwar gibt es Fotos: Jigal Fichtner


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Wer hilft Herrn Maier?

„Durch SEPA können sämtliche Zahlungen im Euroraum mit einem Höchstmaß an Sicherheit und Effizienz verarbeitet werden“, sagt Michael Vogel, der seit 20 Jahren Firmenkunden in allen Phasen ihrer Geschäftstätigkeit betreut.

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dafür keine eigene Fristsetzung, jedoch gilt die der normalen Steuererklärung, folglich also der 31. Dezember 2014. Für den Nachweis der Lieferung von Waren innerhalb der EU und der damit verbunden Umsatzsteuerbefreiung gibt es nun das Instrument der Gelangensbestätigung. Zwar erkennt die Finanzverwaltung auch andere Nachweise wie CMR-Frachtbriefe oder Posteinlieferungsschein an, aber, so Martina Ortmann-Babel: „Die Verwendung von Gelangensbestätigungen verspricht den Vorteil einer erhöhten Rechtssicherheit.“ Noch ein wenig Zeit bleibt Einzelhandel und Versandhandel, um sich auf die gesetzliche Umsetzung der EU-Richtlinie für Verbraucherrechte vorzubereiten. Im Juni tritt diese in Kraft. „Die umfassende Reformierung des Widerrufsrechts bringt für den Versandhandel einige Herausforde-

rungen, aber auch Erleichterungen mit sich“, erläutert Barbara Mayer. Die Fachanwältin für Handels- und Gesellschaftsrecht im Freiburger Büro der Kanzlei Friedrich Graf von Westphalen & Partner verweist dabei auf das europaweit geltende 14-tägige Widerrufsrecht. Bei fehlender oder falscher Beratung erlischt dieses künftig nach zwölf Monaten und 14 Tagen. Außerdem kann der Unternehmer dem Verbraucher unabhängig vom Warenwert nach einem Widerruf die Kosten für die Rücksendung der Ware auferlegen. In Zeiten des Fachkräftemangels kommt dem Thema Arbeitnehmerfreizügigkeit eine immer größere Rolle zu. Seit Beginn des Jahres entfällt für Rumänen und Bulgaren das Vorliegen einer Arbeitsgenehmigung. Sie genießen nun denselben Status wie die anderen EU-Bürger. Michael Hölle

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Management • Marketing-Community Freiburg/Südbaden

Elmar Meier von Meier Motors

Die Traumwerkstatt Wohl nirgends sonst nimmt die Sehnsucht eines kleinen Jungen so sehr Gestalt an wie bei Meier Motors im Gewerbepark Breisgau

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lmar Meier kennt die Wirkung, die der Hangar hat. Dort wo Meier Motors die alten Flugzeuge repariert, instand hält und schlussendlich auch parkt, gehen die meisten Besucher andachtsvoll vorbei. Vor allem die Männer. Meier ist gemeinsam mit seinem Bruder Achim Meier Inhaber von Meier Motors, einer auf Oldtimer-Flugzeuge spezialisierten Firma am Gewerbepark Breisgau. Als Gastgeber des Jahresabschlusses der Marketing-Community Freiburg/Südbaden gewährt er einen Blick hinter die Kulissen. Viele Worte braucht er dafür nicht. „Die Oldtimer verkörpern das, was unsere Großväter gemacht haben“, sagt Meier. Und sie verkörpern das, wovon viele Jungs früher geträumt haben. Gerade die Entscheider von heute, vielleicht 40 bis 65 Jahre alt, werden in ihrer Jugend kaum davon geträumt ha-

ben, eine Linienmaschine der Lufthansa zu lenken. Wer vor 50 Jahren Pilot werden wollte, der dachte an Maschinen, wie sie heute bei den Meiers stehen. Doppeldecker, zweimotorige Flieger mit Platz für zwei Passagiere. Jede Maschine hat einen Charakter. „Die Russen bauen robust, die Deutschen filigran und die Amis setzen Wert auf Komfort“, beschreibt Meier die Unterschiede der Maschinen. Dann beschreibt er, wie er in einer Blechbüchse vom Schwarzwald nach England fliegt. Schlappe tausend Meter über dem Ärmelkanal. Freie Sicht auf die britische Insel. „Das ist so schön, da möchte man gleich zurückfliegen“, sagt er. Die Meiers kümmern sich nicht nur um alte Flugzeuge. Sie nehmen auch Autos und Motorräder unter ihre Obhut. Der Grund ist simpel: Es ist dieselbe Klientel. Elmar Meier, der Mechaniker, und

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sein Bruder Achim, der Pilot, sie haben es zu ihrem Alleinstellungsmerkmal gemacht, sich um wohlhabende bis vermögende Kunden zu sorgen. Sie hegen deren motorisierte Leidenschaft. Der Schrauber und der Flieger – die Brüder sind ein unschlagbares Duo und so auch international gefragt. Für Markus Riesterer ist Meier Motors ein Glücksfall. Er ist Geschäftsführer des Gewerbeparks Breisgau. Bei dem Park denken viele automatisch an die Müllverbrennungsanlage Trea. Doch die Gesellschafter haben längst beschlossen, das Image mehr in Richtung flugaffines Gewerbe zu drehen. Darum haben sie vor Kurzem etwa 600 000 Euro in einen neuen Tower investiert. Die Landebahn ist da und will bespielt werden. 1800 Arbeitsplätze sind mehr als zu Armee-Zeiten als hier das Geschwader Immelmann zu Hause war. Von den 564 Hektar Fläche ist mehr als die Hälfte für Naturund Landschaftsschutz reserviert. Gewerbe und Park – hier stimmt es. In der Übersicht verschwinden die freien Flächen. Allein 2013 wurden rund 16 Hektar verkauft

– so viel wie noch nie. Riesterer hat nur ein Problem: Er braucht mehr Platz. Die Erweiterung um 40 Hektar ist seine Aufgabe für die nächsten Jahre. Philipp Peters

Zeit fürs Fazit Ein Jahr ist es nun her, dass aus dem Marketing-Club die Marketing-Community Freiburg/Südbaden wurde. Wie ist das erste Jahr ohne die Dachorganisation gelaufen? Das wird ein Punkt auf der Mitgliederversammlung sein. Wo Novotel, Freiburg Wann Mo., 20. Januar 2014, 18.30 Uhr Mehr Informationen unter www.macs-online.de

Foto: Stefan Gihring


Marketing-Club Karlsruhe • Management

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Probier’s mal mit Gefühl Mit Emotionen ins Herz der Kunden. Werbung ist eine Mischung aus Gefühl, Authentizität und Glaubwürdigkeit, sagt Richard Röhrhoff

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igentlich ist es ganz einfach, mit Werbung das Herz des Kunden zu erobern. Jedenfalls stellt sich dieses Gefühl im Laufe des Vortrags von Richard Röhrhoff beim Marketing Club Karlsruhe ein. Zumal Herz und Gefühl zwei wesentliche Elemente im Gedankengebäude des Beraters für emotionale Kommunikation & Event sind. Seine Grundthese lautet: „Wer seine Zielgruppe erreichen will, muss deren emotionale Bedürfnisse kennen und ansprechen.“ Bestes Beispiel dafür ist die Baumarktkette Hornbach. Der neueste Werbespot zeigt einen Mann, der sich beim Betrachten des imposanten Holzgeländers tränenreich daran erinnert, wie er dieses als kleiner Junge gemeinsam mit seinem Vater errichtet hat. „Das habe ich gemacht“, nennt Richard Röhrhoff diese Mischung aus Stolz und Leidenschaft. Nichts Schlimmeres also, wenn dann beim Besuch im Baumarkt die Wunschpro-

dukte nicht vorrätig sind. Verfügbarkeit ist daher die zentrale Botschaft von Hornbach. „Die wollen nicht die Nummer eins in der Branche sein, sondern die Nummer eins bei ihrer Zielgruppe“, so der gebürtige Mönchengladbacher. Und genau das sei gelungen. Ziel erreicht durch die

gung ist die Emotionalität einer Person wirklich der Kern ihrer Persönlichkeit. Entscheidungen fallen emotional und werden erst im Nachhinein rational begründet, lautet ein weiterer Grundsatz von Richard Röhrhoff. Zum Beleg erzählt der ehemalige Rundfunkreporter die

„Schaltet sich die Marktforschung im Vorfeld ein, ist es aus mit der Kreativität“ Einheit von Botschaft, Werbung und Zielgruppe. Oder anders formuliert: Diese Kommunikation ist authentisch, glaubwürdig und emotional. Sind diese drei Kriterien erfüllt, klappt es auch mit dem Kunden. An dieser Stelle hatte der Referent noch einen Praxistipp parat: „Schaltet sich die Marktforschung im Vorfeld ein, ist es aus mit der Kreativität.“ Denn nach seiner Überzeu-

Alltagsgeschichte von der Wohnungssuche: kein Badfenster, keine neue Bleibe, so die unmissverständliche Gleichung zumindest vor der Besichtigung. Natürlich besitzt das neue Dach über dem Kopf kein solches, dafür einen sensationellen Balkon. Wer kennt diese Geschichten und diese Begründungen nicht? Emotio schlägt Ratio. Doch zurück zu den drei Kriterien Authentizität, Glaubwürdig-

keit und Emotionalität. „Man braucht kein emotionaler Mensch sein, um emotional zu kommunizieren“, erklärt Röhrhoff. Einfühlungsvermögen reicht völlig. Man braucht nicht einmal selbst eine Botschaft entwickeln. Beweis gefällig? Den lieferte schon John F. Kennedy in seiner berühmten Rede vor dem Brandenburger Tor. „Ich bin ein Berliner“ ist schlichtweg aus einem Roman von Jules Verne entnommen. Aber darauf kommt es gar nicht an. Denn: Dieser Satz ging direkt ins Herz der Menschen. Hier hatte sich jemand Gedanken gemacht und genau gewusst, welch hohes Gut die Freiheit in Zeiten des kalten Krieges darstellt für Berlin wie für die gesamte westliche Welt. Hochemotional, überaus authentisch und natürlich glaubwürdig. Wem vertraut man mehr als dem amerikanischen Präsidenten, dem mächtigsten Mann der Welt? Emotionale Kommunikation in Reinkultur. Michael Hölle

Viel Theater! Der Jahresauftakt führt den Club ins Sandkorn-Theater. Das Thema: Kabarett versus Comedy – die Entwicklung des politischen Theaters. Wo

Wann Kontakt www.marketingclubkarlsruhe.de

Für Ex-Rundfunkreporter Richard Röhrhoff ist Werbung eine Sache der Emotion

Foto: Fabry

Sandkorn-Theater, Karlsruhe 24. Januar, 19 Uhr

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Management • Hochschule Offenburg

Winfried Lieber ist seit 1997 Rektor der Hochschule Offenburg mit 4064 Studierenden

„Wir haben einen Lauf“ Winfried Lieber, Rektor der Hochschule Offenburg, im Econo-Interview über Investitionen, Blüten und die Hochschul-Allianz im Süden des Landes

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ngesichts der aktuellen Investitionen in Wissenschaft und Gebäude: Die Hochschule Offenburg hat flapsig ausgedrückt einen guten Lauf, oder, Herr Professor Lieber? ➤ Winfried Lieber: Wenn man beides, Wachstum und Qualitätsentwicklung, als Merkmal heranzieht, dann haben wir tatsächlich einen guten Lauf. Zu eng wäre mir aber der Blick nur auf die quantitative Entwicklung. Der bloße Anstieg der Studierendenzahlen oder die Investitionen in Beton sind kein Selbstzweck in einer Zeit, in der es immer weniger Abiturienten geben wird. Die erreichte Größe steigert zwar unsere Sichtbarkeit im fachlichen wie im gesellschaftlichen Kontext, langfristig bei der Standortsicherung kommen aber unsere bundesweit anerkannt erfolgreichen Betreuungsmaßnahmen, wie Career Center, Mint College, Start-Ing oder die zahlreichen neuen Studienangebote und Forschungsschwerpunkte, eher zum Tragen. Kann man sagen, die Hochschule steht im 50. Jahr ihres Bestehens in voller Blüte?

➤ Lieber: Na ja, mit Blüten ist das so eine Sache: Es liegt in der Natur der Dinge, dass eine Blütezeit auch sehr schnell zu Ende gehen kann. Die Hochschule ist so wettbewerbsstark wie noch nie in der Geschichte der Bildungseinrichtung im Jubiläumsjahr angekommen, das ist sicherlich richtig. Falsch wäre es aber, sich darauf auszuruhen. Wir müssen permanent daran arbeiten, unsere Position in Zukunft zu stärken und auszubauen. Die enge Verzahnung mit der Wirtschaft ist ein Markenzeichen der Hochschule Offenburg. Welchen Anteil am Budget haben aktuell die Drittmittel aus diesem Bereich? ➤ Lieber: Die Finanzierung unserer Hochschule ist komplexer und „kurzatmiger“ geworden ist. Große Bereiche des Haushalts werden heute aus zeitlich befristeten Programmen gespeist. Im Jahr 2013 machen Drittmittel ein dramatisches Drittel des gesamten Hochschuletats aus. Der Auftragseingang bei den reinen Forschungsdrittmitteln lag im vergangenen Jahr bei rund vier Millionen Euro.

econo 13/2013 · 20. D eze mber 2013

Wollen Sie die Kooperationen mit Unternehmen weiter ausbauen? ➤ Lieber: Natürlich. Wir sind eine Hochschule in der Region und haben deshalb standortspezifische Vorund Nachteile gerade gegenüber großen Hochschulstandorten. Unser Vorteil sind Weltmarktführer und starke mittelständische Unternehmen, soll heißen, unsere Einbettung in eine wirtschaftsstarke Region. Ein tragendes Element unseres Selbstverständnisses muss es deshalb sein, mit starken Kooperationen das wissensbasierte Innovationsgeschehen noch stärker als bisher zu fördern – auch zur eigenen Standortsicherung. Hat die Hochschule bei Kooperationen Präferenzen oder sind sie grundsätzlich offen? Die Energiesystemtechnik oder die Medizintechnik waren zu Beginn ja kein Bereich der Hochschule, obwohl der erste Vorstoß für die Einrichtung des Bereichs Medizintechnik bereits vor einigen Jahrzehnten gewagt wurde… ➤ Lieber: Sowohl im Forschungsbereich als auch bei der Einführung neuer Studiengänge sind wir allein schon aus Ressourcengründen gut

beraten, auf Synergien zum bestehenden Profil zu achten. Andererseits entstehen neue aussichtsreiche Fachthemen oft an den Schnittstellen traditioneller Wissenschaften. Da ist die Medizintechnik ein gutes Beispiel dafür. Was haben Sie den Professoren und Studierenden noch nicht verraten, was 2014 als Neuerung auf sie zukommen wird, oder anders gefragt: Welche neuen Blüten treibt die Hochschule noch aus? ➤ Lieber: Neue Wege und Chancen eröffnen sich sicherlich aus dem geplanten Netzwerk der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften am Südlichen Oberrhein. Mit dabei werden die Hochschulen Karlsruhe, Furtwangen, die AlsaceTech-Hochschulen und Offenburg sein. Gemeinsam gewinnen wir in der Trinationalen Metropolregion Oberrhein an Sichtbarkeit und können stärker in Lehre, Studium und Forschung kooperieren. wer

www.fh-offenburg.de

Foto: Michael Bode


• Management

Zweite Phase

TERMIN

Ideen auf dem Prüfstand

Beim Kunststoff-Institut Südwest werden fünf Hywekopräz-Projekte konkret. Das spricht für die Akzeptanz der jungen Einrichtung

D

ie Zufriedenheit steht Siegfried Kaiser ins Gesicht geschrieben: „Wir sind seit anderthalb Jahren am Markt und haben in diesem Zeitraum einen enormen Zuspruch erfahren“, zieht der Leiter des KunststoffInstituts Südwest in VS-Villingen eine positive Bilanz. Man kann den Erfolg auch an den Investitionen ablesen: Das Institut erweitert seine Räumlichkeiten auf dem ehemaligen SabaAreal zum zweiten Mal. Siegfried Kaiser: „Wir richten einen weiteren Schulungsraum ein und stocken die Ausstattung unseres Technikums auf.“ Daneben beginnen zwei weitere Mitarbeiter, die in der Verfahrenstechnik und der Materialanalyse fit sind. „Das kommt unseren Partnern aus der Medizintechnik zugute. Hier bauen wir ein weiteres Schwerpunktthema auf“, so der Institutsleiter.

Den Stellenwert des Instituts bei den Unternehmen im Südwesten kann man an einem weiteren Umstand ablesen. Neben fünf laufenden Verbundprojekten ist aktuell das Zim-Nemo-Projekt „Hybride Werkstoffkombinationen für Präzisionsanwendungen“, kurz Hywekopräz, in die Phase zwei gegangen. Kaiser: „Das bedeutet konkret, dass wir in die Praxisphase kommen. Am Ende können die Unternehmen im besten Fall Produkte zur Vermarktung bringen.“ Folgende Hywekopräz-Projekte werden 2014 beim Bundeswirtschaftsministerium beantragt: • Bauteilkennzeichnung: Kleinstund Mikrobauteile sollen künftig automatisch gekennzeichnet werden können. Bislang werden die Stempel händisch umgestellt. • RFID Umspritzung: Die Umspritzung mit Duro- oder Thermoplasten soll für Geräte- und Artikel-

Tracing genutzt werden können. • Dünnschichtsensorik: Die Sensorik für Mikropräszisionsbauteile und optische Bauteile könnte zur Prozesskontrolle beitragen. • 3D konforme Abscheidung von CVD-Schichten: Das Verfahren soll dreidimensionale Beschichtungen für den Werkzeug- und Formenbau ermöglichen. • Metalldirekteinspritzung: Das Verfahren könnte das Bewickeln von Heizdrähten oder elektrischen Leiterbahnen ersetzen. In zwei bis drei Jahren werden die vom Ministerium mit bis zu 350 000 Euro pro Teilnehmer bezuschussten Projekte abgeschlossen sein. Und dem Institut weiteren Zuspruch bringen. wer

www.kunststoff-institut.de

Der Technologieverbund im Südwesten, Technology-Mountains, und die IHK SchwarzwaldBaar-Heuberg veranstalten am 29. Januar in der Neuen Tonhalle in Villingen-Schwenningen zum sechsten Mal das Innovationsforum für Mikrotechnik. Einen Tag lang werden im Rahmen von Fachvorträgen mehr als 30 Innovationschancen, Prototypen, Ideen und Konzepte mit hohem Applikationsgrad aus dem breiten Themengebiet der Mikro- und Mikrosystemtechnik vorgestellt. Der Fokus liegt im Januar unter anderem auf innovativen Feinstund Mikrobearbeitungsverfahren wie der Laser- und Wasserstrahlbearbeitung, Kleben, Löten und Fügen sowie dem Plasmareinigen und Beschichten von Präzisions- und Mikrokomponenten. Außerdem werden magnetische, optische und thermische Sensortechnologien, beispielsweise für die Erfassung von Positionen, Rotationen, Präsenzen, Distanzen oder Schwingungen, im Rahmen des Forums näher beleuchtet. „Abgerundet wird die Veranstaltung durch eine Ausstellung und eine Geschäftspartnervermittlung, im Rahmen dessen sich die Teilnehmer ihrem Interesse entsprechend mit anderen interessanten Forumsbesuchern und den Referenten zu Kooperationsgesprächen verabreden können.“, so Thomas Wolf, Geschäftsführer von Technology-Mountains. Bei der Veranstaltung haben die Teilnehmer Gelegenheit, mit den Experten vor Ort über die kommerzielle Verwertung zu sprechen und über weitere Entwicklungsschritte oder eigene Problemstellungen zu diskutieren. Anmeldungen sind bis zum 22. Januar möglich. red

Wo VS-Villingen Wann 29. Januar 2014 Mehr Informationen unter www.innovation-forum.eu

Siegfried Kaiser führt das Kunststoff-Institut Südwest und baut es weiter aus

Foto: Michael Kienzler

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Management • Nordschwarzwald

Von Meisterhand Mit Edelstiften„made in Germany“ ist Waldmann Pen seit Jahrzehnten erfolgreich. Zu Besuch in einer der schönsten Manufakturen des Landes

S

tefan Schnirch war Banker. Ein guter, erfolgreicher Banker. Aber wie das so ist im Leben: Manchmal muss man neue Wege gehen. Heute ist er Chef einer der renommiertesten Schreibgerätehersteller: Waldmann Pen aus Birkenfeld. Ein Unternehmen mit reicher Geschichte, weltweit anerkannt für seine Edelstifte. Ein guter Grund, die Firma im Rahmen der monatlichen Reihe „Hidden Champions im Nordschwarzwald“, die die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordschwarzwald (WFG) und Econo ins Leben gerufen haben, vorzustellen. Den weltweiten exzellenten Ruf hat sich Waldmann über die Jahre mit harter Arbeit verdient. Und der Kompromisslosigkeit Schnirchs. „Unsere Schreibgeräte sind 100 Prozent ,made in Germa-

ny‘ “, sagt Schnirch bestimmt. Die Stifte werden ausschließlich in Birkenfeld hergestellt. Inzwischen ist die Produktion zwar weitestgehend automatisiert, den letzten Schliff geben Schnirchs Mitarbeiter den Füllern oder Kulis aus mas-

mentiert Schnirch. Es wundert nicht, dass der LangenscheidtVerlag Waldmann zu den schönsten Manufakturen Deutschlands gewählt hat. Die Schreibgeräte aus Birkenfeld sind auch bei Prominenten gefragt: Formel-1-Legende

sivem Sterling Silber aber noch immer in traditioneller Handarbeit. Die Fertigung in Birkenfeld atmet diesen Geist. Klein, aber fein. 20 Mitarbeiter produzieren hier. Neben hochmodernen Maschinen stehen auch jahrzehntealte Drehbänke von Firmen aus der Region. „Qualität altert eben nicht“, kom-

Michael Schumacher besitzt etwa einen. Udo Lindenberg, Rudi Völler ebenso, auch Sepp Herberger besaß einen. Sogar im HollywoodBlockbuster „Catch Me If You Can“ aus dem Jahr 2002 spielt ein Waldmann-Stift eine Rolle. Und auch in der Politik wird so manche Unterschrift mit Füllfederhaltern

aus Birkenfeld gemacht. Einzelheiten wie etwa Namen nennt Schnirch keine. Betriebsgeheimnis. Seit 2007 führt Schnirch das Unternehmen. 1918 wurde es gegründet, 1937 erhält Firmengründer Adolf Waldmann auf der Weltausstellung in Paris den ersten bedeutenden Preis. 1958 bekommt Waldmann das Patent für Zwei- und Vier-Farben-Kulis mit Drehsystem. Anfang der 70erJahre sorgen die Nordschwarzwälder mit dem legendären Two-inone-Stift, einem Kuli mit integriertem Füller, für Furore. Schnirch steht ein wenig versonnen zwischen Drehmaschinen und Silberstangen, fast behutsam hält er einen der Edelfüller in der Hand. Dann lächelt er. Der andere, der neue Weg hat ihn zum Ziel gebracht. Robert Schwarz

Stefan Schnirch, seit 2007 Geschäftsführer bei Waldmann Pen aus Birkenfeld

econo 13/2013 · 20. D eze mber 2013

Foto: Jigal Fichtner


Cyber-Forum • Management

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Das Cyber-Forum gehört zu den Gründern des BRA, einem weltweiten Austauschprogramm

Grenzenlose Chancen Business Roaming Agreement klingt sperrig. Doch vor allem kleinere Firmen profitieren vom BRA: Sie dürfen kostenlos Erfahrungen machen

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er Kundentermin in Malmö, London oder auch Hongkong steht – doch wo soll man arbeiten? Und was muss man dabei vor Ort beachten? Vor allem kleine und mittlere Unternehmen stehen bei ihren Internationalisierungsbestrebungen häufig vor ungeahnten Hürden. Dem hilft das Cyber-Forum nun ab: Die Karlsruher gehören zu den Gründern des weltweiten Netzwerks „Business Roaming Agreement“, kurz BRA. Doch was verbirgt sich dahinter? „Das BRA ist eine sinnvolle und notwendige Unterstützung für die IT-Industrie, da die betriebliche Infrastruktur zeitweise kostenlos zur Verfügung gestellt wird und erfahrene Mentoren den Unternehmen mit Rat und Tat zur Seite stehen“, erläutert Tamara Högler, Leiterin Internationale Angelegenheiten im Cyber-Forum.

Foto: Cyber-Forum

Die Nutzer erhalten damit weit mehr als nur ein eingerichtetes Büro. Högler: „Wer hat sonst die Chance, für einen begrenzten Zeitraum im Ausland echte Erfarungen mit Gesetzen, Kultur, Besonderheiten, Partnern und Kunden zu machen – und zwar vollkommen unverbindlich und unter der intensiven Betreuung von ‚Einheimischen‘?“ Die Frage ist natürlich rhetorisch und profitieren sollen gerade die kleineren Firmen. „Die erhalten damit Möglichkeiten, die sie als Einzelkämpfer sonst nicht einmal ansatzweise hätten“, zeigt sich die Cyber-Forum-Verantwortliche überzeugt. Denn den Austausch mit „Insidern“ vor Ort kann so gut wie nichts ersetzen. Aus diesem Grund sind die bürokratischen Hürden zur Nutzung des BRA-Angebots auch so niedrig wie möglich gehalten. Im Prinzip

muss man nur Mitglied in einem der BRA-Teilnehmer-Netzwerke sein. „Die Nutzer unterzeichnen dann einen Vertrag, der die Benutzung der Infrastruktur regelt“, so Högler. Fertig. Schon stehen die Möglichkeiten dieses einzigartigen Austauschprogramms offen. „Mitglieder des Cyber-Forums erhalten so Zugang zu Veranstaltungen, Treffpunkten und Büroräumen in vielen Teilen der Welt“, betont David Hermanns, Gechäftsführer des Cyber-Forums. Wobei das BRA zwar vor Kurzem gestartet, aber noch lange nicht am Ende ist: „In den kommenden Wochen und Monaten werden weitere Organisatoren weltweit den BRA unterzeichnen“, ist Hermanns zuversichtlich. Dann sind die Möglichkeiten der Internationalisierung wortwörtlich beinahe grenzenlos. Dirk Werner 13/2013

Das Karlsruher Unternehmerforum steht unter dem Motto „Unternehmer 2020: Verantwortung übernehmen, Flagge zeigen, Zukunft sichern“. Wo Haus der Wirtschaft Wann 22. Januar, ab 13 Uhr Die Fallstricke bei der Nutzung von Open Source Software zeigt der Roundtable IT-Recht auf. Wo Cyber-Forum Wann 19. Februar, ab 17 Uhr Weitere Infos: www.cyberforum.de

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Georg Leicht (l.) und Carsten Kraus, Preistr채ger des ersten Pforzheimer Wirtschaftspreises


Standort Pforzheim • Politik

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Pforzheims neue Klasse

Schmuck, Uhren, Präzision, IT: Die Vielfalt der Firmen in Pforzheim war nie größer. Die Stadt hat sich gewandelt und ist dem eigenen Image schon längst entwachsen. Der Versuch einer Annäherung

E

igentlich wollte Georg Leicht nicht mehr nach Pforzheim zurück. Sein Vater gründete vor mehr als 50 Jahren ein Juweliergeschäft in der Stadt. 1983 entscheidet sich der Sohn, Pforzheim den Rücken zu kehren. Heidelberg, USA, Berlin, Dresden sind nur einige Stationen im Leben von Georg Leicht. Pforzheim ist mehr als zwei Jahrzehnte ganz weit weg. Das Licht im Emma-Jäger-Bad ist diffus. Draußen wärmt die schüchterne Dezembersonne ein wenig. Drinnen ist Frösteln angesagt, die Fenster sind mit Spanplatten verschlagen. Bauarbeiter fahren mit Schubkarren schwere Säcke voll Gips und Zement durch die Hallen. Einer der Räume ist gesperrt. Einsturzgefahr. Helmpflicht. Baustelle halt. Aus dem Bad wird in den kommenden Monaten für rund 8,5 Millionen Euro ein Kreativzentrum entstehen. Es soll die zentrale Plattform für Pforzheims Kreative werden: für Studierende und Absolventen der Hochschule Pforzheim, Existenzgründer, Freelancer, Agenturen oder Unternehmen. Kurz: Hier entstehen gerade 3000 Quadratmeter Zukunft. Noch ist die aber eine Baustelle. Carsten Kraus und Georg Leicht plaudern und lachen. Die StimFotos: Jigal Fichtner

mung ist trotz nasser Kälte gut. Die Geschäfte ihrer Unternehmen, Omikron und Leicht, laufen hervorragend. So gut, dass sie vor einigen Wochen mit dem erstmals von der Stadt verliehenen Pforzheimer Wirtschaftspreis ausgezeichnet worden sind. Georg Leicht in der Kategorie „Marke und Image“, Carsten Kraus in der Kategorie „Innovation und Idee“.

Leicht:„Wer in der Branche was bewegen will, der kommt um Pforzheim nicht herum“ Georg Leicht ist also doch zurückgekehrt. 22 Jahre war er weg, hat etwa in Dresden im Taschenbergpalais ein Juweliergeschäft eröffnet. Doch 2005 zieht es ihn zurück, er eröffnet in den damals gerade entstandenen Pforzheimer Schmuckwelten eine Niederlassung. „Wer in dieser Branche richtig was bewegen will, der kommt um Pforzheim nicht herum“, sagt Leicht und lächelt ein warmes wie verbindliches Lächeln. „Die Schmuckwelten sind ein Segen für Pforzheim.“ Leicht hat sich mächtig ins Zeug gelegt. Sein Laden in den 13/2013

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Politik • Standort Pforzheim

Schmuckwelten hat nichts mehr mit den eher kleinen, verwinkelten, klassischen Juwelierläden gemein. Groß, hell, repräsentativ, mit eigenen Markenwelten für die Pforzheimer Schmuckhersteller. Wenn Georg Leicht Besucher durch seinen Laden führt, das Konzept erklärt, dann fallen häufig zwei Worte: neu denken. Neben diesem Flagship-Store betreibt er sechs weitere Niederlassungen in Deutschland, darunter zwei auf den Kreuzfahrtschif-

fen MS Columbus 2 und MS Deutschland. Leichts Rückkehr ist auch ein Zeichen für die Schmuckbranche gewesen, die trotz der Probleme in den vergangenen Jahren noch immer ein wesentlicher Wirtschafts- und Imagefaktor der Stadt und der Region ist. Rund 1700 Menschen arbeiten noch bei Schmuckbetrieben in der Stadt, etwa bei Wellendorf oder Victor Mayer. Es liegt auch an Unternehmern wie Carsten Kraus, dass Pforzheim

dem eigenen Image der Goldstadt entwachsen ist. Bereits vor dem Abitur gründet der IT-Unternehmer im benachbarten Birkenfeld seine erste Firma. Das war in den 70er-Jahren. Kinderzimmer, Keller, Garage waren die ersten Standorte. Eine klassische Unternehmerkarriere, die im Fall von Kraus allerdings schon früh begann. Ein Teenie als IT-Unternehmer in Zeiten, als Helmut Schmidt noch Bundeskanzler war? Kein Wunder, dass der hochbegabte

Schüler als Exot galt. 1981 gründet er eine weitere Firma, die heute unter dem Namen Omikron eine ganze Branche dominiert: Suchmaschinen für Online-Shops. Klar, dass da die Frage nach und der Vergleich mit Google nicht weit ist. Carsten Kraus lacht. Google sei zwar größer, aber: „In eine Mercedes-S-Klasse passen vielleicht mehr Leute, aber ein Porsche bringt mehr Grip auf die Straße.“ In den vergangenen fünf Jahren ist der Umsatz durch-

Einwohner Erwerbstätige am Arbeitsort Versicherungspflichtig beschäftigt am Arbeitsort …im Produzierenden Gewerbe …im Dienstleistungssektor Einpendler Auspendler

Gewerbegebiete Fläche (verfügb. Fläche) Wilferdinger Höhe 140 ha (--) Hohenäcker 80 ha (5 ha) Buchbusch 55 ha (10 ha) Brötzinger Tal 60 ha (--) Altgefäll 60 ha (--)

Einzelhandel Einzelhandelskaufkraft …je Einwohner Einzelhandelskaufkraft-Index Einzelhandelsumsatz …je Einwohner Einzelhandelsumsatz-Index

Übernachtungen …davon aus dem Ausland Betten insgesamt

Hebesätze Gewerbesteuer Grundsteuer

Tourismus/Hotellerie Gästezahlen …davon aus dem Ausland

51 000 32,3% 67,6% 27 000 16 521 4,5%

420 v. H. 500 v. H.

Das Tagungs- und Bildungszentrum der Evangelischen Kirche in Pforzheim Schönbornstr. 25 75181 Pforzheim Tel: 07234 - 606 -0 Fax: 07234 - 606 -46 info@hohenwart.de www.hohenwart.de

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Hochwertig ausgestattete Gästezimmer schaffen die Grundlage für Entspannung und Behaglichkeit.

auch mit Behinderung

Von 99 Gästezimmern sind 24 behindertengerecht ausgestattet. Das Gelände und sämtliche Räume sind ebenerdig und stufenlos erreichbar.

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PhiliPPinen

Vollwertig genießen

Professionelle Gastlichkeit und eine vitale, kreative Küche machen den Aufenthalt zu einem besonderen Erlebnis.

Natürlich Tagen

Modernste Tagungstechnik in hellen Räumen mit direktem Zugang zur Natur sind der ideale Rahmen für erfolgreiche Tagungen.

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Geistlich leben

Architektur, Natur und Kunst im Dialog mit dezenter Spiritualität schaffen die besondere Atmosphähre.

231 000 56 000 1691

Infrastruktur Autobahn 4 Anschlüsse an die A8 Bundesstraßen B10, B294, B463 Bahn IC-Halt Flughafen Stuttgart in 40 Autominuten Baden-Airpark in 40 Minuten Binnenhafen Karlsruhe in 30 Autominuten

© picture-alliance/epa/Francis R. Malasig

Arbeitslosenquote …im Arbeitsagenturbezirk

120 000 69 000

Helfen Sie den Kindern! Bitte spenden Sie jetzt:

Spendenkonto 300 000, BLZ 370 205 00 Stichwort:Taifun www.unicef.de


61 Foto: ADMEDES Schuessler GmbH

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Dr. Andreas Schüßler, Geschäftsführer der ADMEDES Schuessler GmbH aus Pforzheim

Weltmarktführer Ihre Stents sind weltweit gefragt. Der Stammsitz Pforzheim und der eigene Nachwuchs sind bei ADMEDES Schuessler die Erfolgsfaktoren

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ür die Weltmarktführerschaft hat das Pforzheimer „Wir haben es immer geschafft, frühzeitig neue Vorzeigeunternehmen ADMEDES Schuessler Trends zu entdecken und Herstelltechniken schneller zu entwickeln als die internationale Konkurrenz“, erGmbH nur wenige Jahre gebraucht: Die hochpräzisen Implantate für Blutgefäße wie Stents und Herzläutert Gründer und Geschäftsführer Schüßler die klappenhalter sind gefragt, die Pforzheimer internatiErfolgsfaktoren. Der entscheidende Faktor dabei ist onal renommiert, der Öffentlichkeit aber wenig bemenschlich: „Das innovative Potenzial des Unternehkannt – ein klassischer Hidden Champion eben. Denn mens liegt in dem hohen Ausbildungsstand unserer als OEM-Hersteller produziert das Unternehmen die Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker begründet.“ Produkte zwar selbst, bringt Sein Unternehmen pflegt zudem seit Jahren enge Koopesie jedoch nicht in den Handel. ADMEDES beliefert die ADMEDES Schuessler: in wenigen rationen mit Hochschulen so genannten internationalen und Universitäten. Jahren an die Weltspitze Inverkehrbringer. Den eigenen Nachwuchs Rückblende: 1996 gründet bildet ADMEDES in fünf AusDr. Andreas Schüßler gemeinsam mit der Firma Eurobildungsberufen aus. Im Rahmen der Dualen Hochschuflex G. Rau GmbH, einem Spezialisten auf dem Gebiet le Karlsruhe werden drei Studiengänge (Maschinenbau, der Nitinolrohr-Herstellung, in Pforzheim das MediWirtschaftsingenieurwesen und International Management) angeboten. „Die Verzahnung von Theorie und zintechnikunternehmen. Innerhalb kurzer Zeit schafft Praxis ist uns dabei sehr wichtig“, so Schüßler. man durch den stetigen Aufbau von Know-how den Zum Stammsitz in Pforzheim pflegt ADMEDES seit Sprung an die Weltspitze. Das wirkt sich auf den Stammsitz in Pforzheim aus: ADMEDES erweiterte jeher ein besonderes Verhältnis: Das Unternehmen seine Produktions- und Bürofläche seither auf rund unterstützt regelmäßig lokale soziale Institutionen, Fördervereine und verschiedene Sportvereine mit 28 000 Quadratmeter. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen hier rund 600 Mitarbeiter. Im Jahr 2007 Spenden. Klar, dass auch die Region ADMEDES etwas wurde das Tochterunternehmen ADMEDES Inc. als zurückgibt: 2011 wird ADMEDES mit dem von der Sparkasse Pforzheim Calw ausgelobten Preis „Glanzweiterer Produktions- und Technologiestandort in Kalifornien gegründet. Derzeit sind dort 40 Mitarbeilicht der Wirtschaft“ ausgezeichnet. „Wir zählen damit ter beschäftigt. Der Erfolg ist international, aber denzu den Top-Unternehmen der Region“, so Schüßler. noch eng mit der Pforzheimer Heimat verbunden. „Und das macht uns sehr stolz.“ 13/2013

Unternehmen 1996 gründet Dr. Andreas Schüßler gemeinsam mit der Euroflex G. Rau GmbH den Meidizintechniker ADMEDES Schuessler. Die Spezialität der Pforzheimer sind hochpräzise Implantate für Blutgefäße wie Stents oder Herzklappenhalter. Weltweit arbeiten rund 640 Mitarbeiter für ADMEDES, der Großteil davon am Stammsitz in Pforzheim.

Preise Bereits drei Jahre nach der Gründung folgte die erste Auszeichnung:„Für das Engagement, den unternehmerischen Geist und die Risikobereitschaft“ wurde Gründer Dr. Andreas Schüßler 1999 mit der Auszeichnung im Rahmen der Initiative „Mutige Unternehmer braucht das Land“ durch Bundespräsident Roman Herzog gewürdigt. 2012 erhält Schüßler anlässlich des Deutschen Kongresses der Weltmarktführer den Nachwuchspreis der Adolf Würth GmbH & Co. KG. Damit werden international erfolgreiche deutsche Mittelstandsunternehmen ausgezeichnet, die den Sprung in die Weltspitze geschafft haben. Mehrfach – zuletzt im Jahr 2013 – war Schüßler Finalist in der Kategorie„Industrie“ in der Ernst & Young-Initiative „Entrepreneur des Jahres“. Und: Das CRF Institut verlieh der ADMEDES Schuessler GmbH in den Jahren 2009 bis 2013 das Zertifizierungssiegel „TOP Arbeitgeber Ingenieure“ für ausgezeichnetes Personalmanagement.

Kontakt ADMEDES Schuessler GmbH Rastatter Str. 15 75179 Pforzheim info@admedes.com www.admedes.com Telefon: 0 72 31/9 22 31-0 Telefax: 0 72 31/9 22 31-99

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Politik • Standort Pforzheim

schnittlich um fast 30 Prozent gewachsen. Omikron hat das Wachstum – beides unüblich für diese Branche – zum einen ohne Investoren, zum anderen immer profitabel erwirtschaftet. 50 der 100 größten Online-Shops in Deutschland nutzen die Software aus Pforzheim, den Fact-Finder. Doch Kraus kennt auch die Schat-

Günter Neuner wollte schon immer einen Turm bauen – mit 74 erfüllt er sich seinen Traum tenseiten des Wachstums: Er beschäftigt derzeit 140 Mitarbeiter. Gerne dürften es mehr sein. Doch der Fachkräftemangel geht auch an einem Hightech-Unternehmen nicht spurlos vorbei. Aber statt zu klagen, handelt Kraus. Gemeinsam mit acht anderen Unternehmern hat er das Projekt PF-WLAN initiiert. Das Ziel: freies Internet in der ganzen Innenstadt. Pforzheim hat das als erste Groß-

stadt in Deutschland auch wirklich geschafft. Selbst das ZDF kam auf Stippvisite zur Eröffnung. Das ist gut fürs Image und auch gut für die Innenstadt, die gerade in einem großen Umbau steckt. Der Innenstadtring soll nach Jahren der Staus für den Durchgangsverkehr freie Fahrt und für die Innenstadt eine bessere Erreichbarkeit gewährleisten. Bis Ende 2014 sollen die neuralgischen Verkehrsknotenpunkte dann angepasst und umgebaut sein. Doch zurück zu Kraus: Das PFWLAN ist natürlich mit ein Grund, warum die Stadt ihm einen der drei Wirtschaftspreise verliehen hat. Während Georg Leicht für Schmuck und Uhren, für das Traditionelle steht, verkörpert Kraus den Tech-Unternehmer. Der Dritte im Bunde der Wirtschaftspreisträger steht für eine weitere Branche, zu deren Hochburg sich Pforzheim in den vergangenen Jahren entwickelt hat: die Präzisionstechnik. Günter Neuner schaut sich etwas versonnen im Emma-Jäger-Bad

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um, das bald „EMMA“ heißen soll. 1948 war er das erste Mal hier. Damals als kleiner Junge. Heute, mit 74 Jahren, kehrt er als erfolgreicher Unternehmer im Fast-Ruhestand zurück. Neuner ist Pforzheimer durch und durch. Nach der Schule beginnt er 1955 eine Lehre zum Werkzeugmacher bei Lacher, einer altehrwürdigen, 1921 gegründeten Uhrenfabrik. Neuner blieb dem Unternehmen treu, über Jahrzehnte hat er das Unternehmen als Geschäftsführer geprägt. Lacher erkennt als eine der ersten Firmen den Strukturwandel in der Uhrenindustrie. Bereits Anfang der 1960er-Jahre werden Kontakte zur Autoindustrie geknüpft. Inzwischen ist der Automotive-Sektor der wichtigste Auftraggeber der Pforzheimer, die seit 1982 im Gewerbegebiet Altgefäll im Osten Pforzheims zu Hause sind. Aber auch in Blutwaagen, elektrischen Zahnbürsten und Parkuhren sind Zahnräder und Getriebeteile von Lacher verbaut. Die Auftragslage ist gut, sagt Neu-


63 ner. 2006 ist er als Geschäftsführer ausgeschieden. Aber wie das so mit den Ruheständen von Familienunternehmern ist: So wirklich Abschied hat der Seniorchef nie genommen. Die letzte große Erweiterung, die in diesem Jahr in Betrieb ging, hat er mitgeplant. „Mit Neubauten und Erweiterungen habe ich ja Erfahrung“, sagt Neuner beiläufig. Der Standort im Altgefäll hat schon einige Vergrößerungen hinter sich. Rund fünf Millionen Euro hat das Unternehmen aktuell wieder investiert. Zentraler Bestandteil: ein Büroturm mit einer Höhe von 14 Metern. „Ja, der Turm“, sagt Neuner und lacht. „Ich wollte schon immer einen Turm bauen. Es hat geklappt.“ Insgesamt wuchs Lacher um 1600 Quadratmeter Produktions- sowie 2300 Quadratmeter Lagerfläche. Lacher gehört zu den zahlreichen Traditionsfirmen der Stadt, derer vieler aufzuzählen kaum möglich ist. Nur wenige: Witzenmann ist der größte industri-

Günter Neuner, Seniorchef beim Pforzheimer Präzisionensteilehersteller Lacher

Fotos: Jigal Fichtner

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Politik • Standort Pforzheim

elle Arbeitgeber der Stadt, dessen Kompensatoren und Metallschläuche weltweit in Autos verbaut werden. Der Umsatz liegt pro Jahr bei fast einer halben Milliarde Euro, Witzenmann beschäftigt in Pforzheim 1600 Mitarbeiter. Ami Doduco, wie Lacher im Altgefäll zu Hause, fertigt elektrische Kontakte, beschäftigt in Pforzheim

Bei Kramski sorgt der Chef persönlich für die Dekoration der Lehrlingswerkstatt mehr als 700 Mitarbeiter und ist durch seine Scheideanstalt einer der größten Goldproduzenten der Welt. Der Medizintechniker Admedes Schuessler investiert aktuell 60 Millionen Euro in einen neuen Stammsitz auf der Wilferdinger Höhe. Das 1996 von Andreas Schüßler gegründete Unternehmen ist mit einem Umsatz von 82 Millionen Euro inzwischen Weltmarktführer im Segment Stents aus Nitinol.

Szenenwechsel. Von der Baustelle ins Warme. Ein unscheinbares weißes Gebäude im Westen der Stadt. Nur der hellblaue Schriftzug gibt Auskunft: Hier hat der Präzisionstechniker Kramski ein neues Ausbildungs- und Technologiezentrum eröffnet. Drinnen dominiert auch das Weiß, an den Wänden Farbtupfer: Fotos von Blumen oder Bananen. Selbst fotografiert von Firmengründer Wiestaw Kramski. Nicht nur das zeigt: Kramski ist ein echtes Familienunternehmen. Eines, das auch am einige Hundert Meter entfernten Stammsitz erweitert, dort entsteht ein neues Logistikzentrum. Doch der unscheinbare Bau an der Stuttgarter Straße ist dennoch etwas Besonderes. Zehn Prozent der rund 300 Mitarbeiter sind bei Kramski Auszubildende. Sie haben nun eine eigene Heimat, wie Ausbildungsleiter Markus Zahn und der technische Leiter bei Kramski, Jörg Carle, erzählen. „Die Ausbildung hat in unserem Unternehmen einen sehr hohen Stellenwert“, sagt Carle. Die Mitarbeiter von morgen macht sich Kramski selbst.

Das ist auch notwendig. Schließlich wächst auch Kramski seit Jahren. Jährlich werden an den Produktionsstandorten in Deutschland, Nordamerika, Indien und Sri Lanka mehr als 2,5 Milliarden Präzisionsteile und komplexe Baugruppen wie Hybridteile produziert. Der Umsatz liegt bei 62 Millionen Euro. In das Logistikzentrum werden zwölf Millionen Euro investiert. Kramski verlagerte vor einigen Jahren wegen knapper Kapazitäten das Lager nach Karlsruhe. Keine ideale Lösung. „Mit dem Bau eines neuen Logistikzentrums in Pforzheim wirken wir dem entgegen und investieren in die Zukunft unseres Unternehmens und den Standort Pforzheim“, so Kramski. Auch in Sri Lanka investiert er – in Beton und Bildung: Mit einer Schule vor Ort haben die Pforzheimer eine Ausbildung entwickelt, die dem dualen System in der Heimat ähnelt. Kramski, Kraus, Leicht, Neuner, Schüßler. Es sind Unternehmer und ihre Geschichten, die Pforzheims neue Klasse definieren. Robert Schwarz

Markus Zahn und Jörg Carle im neuen Technologie- und Ausbildungszentrum von Kramski

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Fotos: Jigal Fichtner


Ein außergewöhnlicher Farbedelstein schwebt auf einem Bett aus Diamanten. Ein Meisterstück aus dem Atelier von Juwelier Leicht.


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Wir machen das! Die Stadtwerke Pforzheim sind ein bewährter Partner des Mittelstands in der Region

Zwei packen an: Neben Energie kümmern sich die SWP auch um die Anbindung ans Glasfasernetz

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67 Fotos: Stadtwerke Pforzheim

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Ausbildung: Die SWP sind ein zuverlässiger Arbeitgeber – und setzen auf den Nachwuchs

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ls regionaler Energiedienstleister sorgen die Stadtwerke Pforzheim (SWP) für eine nachhaltige und effiziente Energieversorgung. Dabei bieten sie ihren über 80 000 Kunden flexible, maßgeschneiderte Produkte und Möglichkeiten, einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Der Slogan „Weil wir hier leben“ ist den SWP dabei Antrieb und Versprechen an die Kunden zugleich. Denn die SWP sind ein vitaler Teil des wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Lebensraumes in Pforzheim und der Region. Als zukunfts- und dienstleistungsorientiertes Energieunternehmen stellen sie die ökologische und verantwortungsbewusste Versorgung ihrer Kunden zu fairen Preisen sicher. Für Gewerbe- und Industriekunden steht angesichts der steigenden Bedeutung der Energiekosten die Optimierung des Energiemanagements im Fokus. Hier erarbeiten die SWP gemeinsam mit den Unternehmen Energieeinsparpotenziale und

zeigen Lösungen auf. Zudem bieten die SWP zuverlässige Lösungen im Bereich Glasfaser- und Telekommunikationstechnologie. Das Angebot umfasst Standortvernetzung, Internetzugang, Telefondienstleistungen oder professionelles Data-CenterHousing. Die SWP greifen dabei auf ihr hochverfügbares Glasfasernetz zurück. Auch bei der Anlagenerneuerung beraten die SWP kompetent und umfassend. Welche Heiztechnik ist zeitgemäß? Welche Primärenergie ist auch künftig wirtschaftlich verfügbar und welches sind die baulichen Anforderungen? Mit dem Wärme- und Anlagen-Contracting planen, finanzieren und betreiben die SWP energieeffiziente Anlagen für Hausbesitzer und Unternehmen. Diese müssen selbst keine finanziellen Mittel zur Verfügung stellen. Die SWP übernehmen zudem die komplette Planung und Durchführung der Anlagenerneuerung. Die SWP investieren kontinuierlich in Sicherheit, Kraftwerke, Lei-

tungsnetze und Instandhaltungsmaßnahmen. Und diese Investitionen zahlen sich aus: Waren Kunden im Bundesdurchschnitt 14,63 Minuten im Jahr ohne Strom, so lag der Wert 2012 in Pforzheim nur bei 1,5 Minuten. Ein Spitzenwert auch im europäischen Vergleich. Energie sinnvoll nutzen – diesem ökologischen und ökonomischen Prinzip folgt die Energieversorgung der Stadtwerke Pforzheim schon seit Jahren. Ein Stichwort dabei heißt „Kraft-Wärme-Kopplung“ und ein Musterbeispiel hier-

für ist das Heizkraftwerk Pforzheim. Strom und Fernwärme werden dort gleichzeitig in ressourcenschonender Methode erzeugt. Dies ist ein wichtiger Baustein für die verantwortungsvolle Versorgung der Kunden mit Energie und nicht zuletzt auch ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz vor Ort: Die SWP setzen Zeichen in Richtung ökologischer Verantwortung für heutige und nachfolgende Generationen – und machen sich damit ihren Slogan zur Aufgabe: Weil wir hier leben.

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Politik • Standort Pforzheim

„Machen ist die Devi Pforzheims OB Gert Hager im Econo-Interview über Aufbruchstimmung, Versäumnisse und die Zukunft nach dem„Goldstadt“-Cluster

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Gert Hager, 51, ist seit 2009 OB in Pforzheim. Zuvor war das SPD-Mitglied bereits seit 2003 Bürgermeister für Schule, Soziales, Kultur und Sport in der Goldstadt. Hager ist verheiratet, hat einen Sohn und war in jungen Jahren ein leidenschaftlicher Skifahrer. Heute liest er lieber ein Buch.

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err OB Hager, Pforzheim hat jüngst erstmals den städtischen Wirtschaftspreis vergeben. Warum zeichnet eine Stadt Unternehmer aus?? ➤ Gert Hager: In der Stadtverwaltung und bei der Wirtschaftsförderung sind wir seit Langem der Ansicht, wir müssen unseren Unternehmerinnen und Unternehmern Danke sagen. Danke für die Leistungen in ihrer Stadt und für die Bürgerinnen und Bürger. Betriebe und Unternehmen bilden das wirtschaftliche Rückgrat einer Kommune! Arbeitsplätze sind eine wichtige, aber nur eine Seite der Unternehmen. Das hört sich – Pardon! – nach Phrasen, nach Klischee an … ➤ Hager: Dann formuliere ich es klarer: Wir haben viele sehr erfolgreiche Unternehmerpersönlichkeiten in Pforzheim, die oftmals nur wenig bekannt sind. Mit dem Wirtschaftspreis wollen wir diesen eine Plattform bieten und der Bevölkerung vor Augen führen, welche tollen und innovativen Unternehmen wir hier am Ort haben und was sie leisten. Die ausgezeichneten Firmen bilden einen Querschnitt dessen, was Pforzheim aktuell ausmacht. Soll damit der Öffentlichkeit vorgestellt werden, dass Pforzheim mehr als die „Goldstadt“ ist?

➤ Hager: Pforzheim bleibt auch die Goldstadt, die Schmuck- und Uhrenindustrie hat heute noch 1700 Arbeitsplätze. Deshalb ist dies weiterhin ein wichtiger „Brand“ für uns, den wir beispielsweise im Tourismus weiter aufrechterhalten. Inzwischen sind aber weitere prägende Branchen hinzugekommen. Im Bereich der Präzisions- und Stanztechnik hat sich im Zuge des Strukturwandels ein weiterer Cluster gebildet. Aber auch die Metallverarbeitung, der Maschinen- und Anlagenbau sind wichtige Standbeine geworden, nicht zu vergessen die Kreativwirtschaft und der Versandhandel. Ebenso hervorragend entwickelt sich die IT-Branche. All dies hat die Goldstadt Pforzheim insgesamt auf größere Beine gestellt, das muss jetzt stärker in die Öffentlichkeit transportiert werden. Vor diesem Hintergrund ist Ihre Einschätzung der diesjährigen Preisträger richtig. Sie haben den Strukturwandel angesprochen: Wo steht Pforzheim jetzt? ➤ Hager: Die Stadt hat vor diesem Hintergrund zu lange ausschließlich auf das Thema Goldstadt gesetzt. Erst seit vier, fünf Jahren stellen wir auch die anderen Bereiche in den Fokus. So haben wir die Clusterinitiative

Fotos: Jigal Fichtner


se“ „Hochform“ gegründet, die sich an die Unternehmen der Präzisionstechnik wendet. Das ist aber erst ein Anfang: Pforzheim macht sich aktuell einen Namen als Medizintechnikstandort, die IT bekommt einen größeren Stellenwert. In der Gesamtschau finden wir jetzt weitere Ansatzpunkte, um den Strukturwandel gut auszugestalten.

„Amazon ist ein wichtiger Faktor für unseren Arbeitsmarkt“ Inwiefern? ➤ Hager: Wir haben eine hohe Arbeitslosenquote und werden die rote Laterne im Land auf absehbare Zeit nicht abgeben können. In der Schmuck- und Uhrenindustrie waren viele ungelernte Kräfte beschäftigt, die in den heutigen Arbeitsstrukturen nur noch mit großen Aufwand vermittelt werden können. Hat Pforzheim inzwischen auch die Bedeutung der Hochschule für den Standort erkannt? ➤ Hager: Die Hochschule Pforzheim ist ein sehr wichtiger Faktor für unsere Stadt. Und das nicht nur, weil nahezu alle Studiengänge in den Top-Rankings zu


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Politik • Standort Pforzheim

finden sind. Die inzwischen rund 6000 Studierenden sind für die Stadt ein wichtiges Potenzial. Wir arbeiten sehr eng mit den Verantwortlichen der Hochschule zusammen. Übrigens: Mit dem von der Verwaltung angebotenem Hochschulservice haben wir uns zum Ziel gesetzt, dass die Studierenden den Mittelstand in der Region als attraktiven Arbeitgeber wahrnehmen. Kann die Stadt auch bei Existenzgründungen durch Absolventen helfen? ➤ Hager: Dieser Aufgabe wollen wir uns gerne annehmen. Wobei wir das als Verwaltung oder Wirtschaftsförderung alleine nicht meistern können, hierzu brauchen wir Partner von den Banken bis zu anderen Unternehmern. Aktuell befindet sich eine Stiftung zur Förderung von Gründungen an der Hochschule im Aufbau. Der Cluster „Hochform“, die Goldstadt, die Kreativwirtschaft, der Versandhandel – läuft Pforzheim nicht Gefahr, die klare Erkennbarkeit zu verlieren? ➤ Hager: Nein, die Gefahr sehe ich nicht. Schließlich arbeiten wir daran, unser Profil als Stadt am Rande des Nordschwarzwalds – in einer Region, in der andere Urlaub machen –, die hochwertige Arbeitsplätze und wissenschaftliches Arbeiten vereint, zu schärfen. Wir wollen auch weiter attraktiv für Fachkräfte bleiben und dort, wo wir es noch nicht sind, attraktiv werden. Deshalb arbeiten wir an einem Wirtschaftsentwicklungskonzept, das uns wesentliche Fragen beantwortet wird: Wie sehen wir uns künftig und wie wollen wir uns entwickeln? Was sind unsere Schwerpunkte? Was wollen wir fördern? Solche Entwicklungskonzepte gab es in Pforzheim aber schon öfter … ➤ Hager: Eine richtige, umfassende Entwicklungskonzeption für die Wirtschaft, zu der beispielsweise auch die Entwicklung von Gewerbeflächen zählt, ist in dieser Form neu. Ich halte persönlich nichts von reinen Ankündigungen, meine Devise lautet: machen. Gut die Hälfte Ihrer ersten Amtszeit ist rum, wie sieht Ihre Bilanz aus? ➤ Hager: Wir hatten es zu Beginn mit einem massiven Investi-

tionsstau zu tun, der nunmehr Stück für Stück aufgelöst wird. Da sind beispielsweise die Investitionen in unsere Verkehrssysteme. Dazu gehört ein Parkleitsystem ebenso wie die Bus-Konzeption mit einem großen Busbahnhof am Bahnhof, an dem auch eine Mobilitätszentrale entstehen soll. Wir arbeiten an der Umsetzung einer Radwegekonzeption. Wir haben massiv in Betreuungs- und Bildungseinrichtungen investiert. Gewerbegebiete werden entwickelt, in vergleichbaren Städten stehen deutlich mehr Gewerbeflächen zur Verfügung. Und die Dynamik in unserer Stadt lässt sich auch an einer ganz anderen Zahl verdeutlichen: Die Arbeitsplätze sind von rund 47 000 auf aktuell

litik in die Schlagzeilen geratene Versandhändler Amazon. Bedauern Sie die Ansiedlung? ➤ Hager: Amazon ist ein wichtiger Faktor für unseren Arbeitsmarkt. Etwa Dreiviertel unserer Arbeitslosen sind im Hartz-IV-Bezug und davon wiederum sind Dreiviertel an- oder ungelernte Arbeitskräfte. Die bekommen wir in Hightech-Unternehmen praktisch nicht unter. Und genau an dieser Stelle kommt Amazon ins Spiel: Im ersten Jahr hat das Unternehmen bereits 700 Festanstellungen vorgenommen, genau wie geplant und versprochen. Und der Aufbau auf die zugesagten mindestens 1000 Festangestellten geht weiter. Bei unserer Arbeitslosenquote macht das gut ein Prozent

„Die Zahl der Arbeitsplätze ist von 47 000 auf 52 000 gestiegen“ 52 000 gestiegen. Natürlich möchte ich diesen Anstieg nicht mir auf die Fahne schreiben! Aber ich glaube, dass durch die sichtbaren Investitionen in vielen Teilen der Stadt ein Schub ausgelöst wurde, der auch die Unternehmen erfasst hat. Es siedeln sich auch wieder Unternehmen von außerhalb neu bei uns an. Es tut sich etwas in Pforzheim, die Stimmung ist gut! Sie spüren eine Aufbruchsstimmung? ➤ Hager: Die ist deutlich zu spüren. Das merke ich bei den Bürgern, die wieder gerne mitarbeiten und sich engagieren. Das merke ich auch bei den Unternehmen, die Initiativen ergreifen, sich beteiligen und investieren. Unternehmen, die sich einbringen, um den Standort positiv darzustellen wie beispielsweise bei dem freien WLAN-Zugang in der Innenstadt. Was versprechen Sie sich in dem Zusammenhang von dem AssisiPanorama im ehemaligen Gasometer, das 2014 eröffnet werden soll? ➤ Hager: Das wird ein Highlight nicht nur für uns als Stadt, sondern für die gesamte Region. An bisherigen Standorten haben sich derartige Angebote zu einem Publikumsrenner und zum wichtigen Tourismus-Magneten entwickelt. Neu in Pforzheim ist auch der wegen seiner Beschäftigungspo-

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aus. Menschen, die sonst keine Chance mehr auf dem Arbeitsmarkt hätten, haben plötzlich wieder eine Perspektive in Pforzheim. Vonseiten der hiesigen Unternehmen gibt es aber kritische Stimmen zur Ansiedlung. ➤ Hager: Kritische Stimmen aus dem Bereich Handel kann ich durchaus nachvollziehen. Das grundlegende Problem heißt doch aber: Wie stellt sich der klassische Handel gegenüber dem Versandhandel und nunmehr gegenüber dem „Online-Handel“ auf? Wir als Verwaltung können hier nur die Rahmenbedingungen allgemein schaffen. Und eines ist klar: Weitere Logistik- oder Großversandunternehmen wollen wir hier am Standort nicht. Mit einer Ausnahme: DHL wird im Zusammenhang mit Amazon investieren. In welche Richtung wird sich das Gebiet Buchbusch dann weiter entwickeln? ➤ Hager: Wir wollen bevorzugt produktionsorientierten Unternehmen Chancen bieten. Kommen dann auch Unternehmen aus Pforzheim zum Zuge, die sich aktuell nach anderen Standorten umsehen? ➤ Hager: Sie spielen auf den Edelmetall-Spezialisten C. Hafner an. Die Umsiedlungsüberlegungen sind eine reine Unternehmens-

entscheidung. Vonseiten der Verwaltung und des Gemeinderates haben wir dem Unternehmen ein sehr weitreichendes Angebot gemacht, das Unternehmen könnte im Prinzip zu jedem Zeitpunkt nach seinen Vorstellungen sofort bauen. Hinter Buchbusch stand ja ein ganzes Entwicklungskonzept inklusive Betreuungs- und Fitnessangebot und ähnlichem. Was ist daraus geworden? ➤ Hager: Die Pläne verfolgen wir selbstverständlich weiter, denn die Attraktivität eines Gebietes liegt heute nicht mehr nur in der unmittelbaren Nähe zur Autobahn. Bestimmte Betreuungs- und/oder Fitnessangebote könnten da durchaus hilfreich sein. Aber die aktuelle Rechtslage macht es uns nicht einfach: So ist es beispielsweise schwierig in Gewerbegebieten Kinderbetreuungseinrichtungen zu etablieren. Sie sehen: Wir suchen nach Wegen, aber das ist manchmal gar nicht so einfach. Abschließend: Wie ist denn der Stand der Dinge in Sachen Derivate? Die Stadtverwaltung hatte sich ja vor Ihrer Amtszeit Schrott-Papiere andrehen lassen und nach der Aufdeckung gegen das Geschäft geklagt … ➤ Hager: Hier gibt es aktuell keine neue Entwicklung. Wir warten ab, was bei dem Strafprozess für ein Urteil gefällt wird. Auch das Landgericht Frankfurt möchte im Zivilprozess noch abwarten. Sie rechnen also derzeit nicht mit größeren Summen, die dem Stadtsäckel gut täten? ➤ Hager: (lacht). Das wird noch einige Jahre dauern. Aber sehen Sie sich die aktuellen MilliardenStrafen für Banken an, weil offenbar jahrelang globale Zinssätze manipuliert wurden. Beachten Sie die Rechtsprechungen beim Thema Derivate. In der Öffentlichkeit, bei der Gerichtsbarkeit und auch bei den Medien hat sich in den vergangenen Jahren sehr vieles bei der Aufarbeitung dieses Themas getan. Wir können klar belegen, dass die Verwaltung damals an der Nase herumgeführt wurde. Es wurden Produkte in die Welt gesetzt, die Kommunen so niemals hätten angeboten werden dürfen. Wir wollen unser Geld zurück und sind sehr zuversichtlich, es wieder zu bekommen. Dirk Werner


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Politik • Standort Dornhan

Groß trotz klein Dornhan ist ein Städtchen im ländlichen Raum. Das haben die Verantwortlichen erkannt und kräftig investiert. Jetzt hat man eine Perspektive

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arkus Huber steht auf dem Parkplatz vor der neuen Mehrzweckhalle, die Hände in den Taschen: „In Sachen Infrastruktur und weiche Standortfaktoren sind wir auf der Überholspur.“ Geste und Worte des Bürgermeisters von Dornhan sagen klar eines aus: Huber hat Selbstbewusstsein. Und das muss er haben, als Schultes einer Stadt mit rund 6050 Einwohnern mitten im ländlichen Raum. Der Ort ist nun einmal nicht der Nabel der Welt und wer nicht ein wenig Ahnung hat, der muss auf der Landkarte länger suchen. Kurz zur Einordnung: Dornhan liegt grob zwischen Freudenstadt und Rottweil. Glaubte man den Prognosen der Zukunftsforscher, könnte man an dieser Stelle Schluss machen. Zukunft? Düster. Punkt. Huber glaubt aber ebenso wie die Einwohner nicht an Prognosen, man ver-

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traut den eigenen Erfahrungen. Eine lautet: Hat man Defizite, muss man sie beseitigen. Deshalb steht hier mitten im Ort eben eine neue Mehrzweckhalle. Sieben Millionen Euro – vier Millionen Euro davon Landesmittel – hat die Gemeinde in den Bau investiert, der ob seiner architektonischen Formensprache auch in der Großstadt stehen könnte. Doch die Halle ist kein Fremdkörper. Vielmehr passt er zum Selbstbewusstsein, das den Ort prägt. Weil man auf die eigene Stärke bauen kann. Um das zu verstehen, geht man vom Parkplatz in Richtung von Rathaus und Kirche – beides den berühmten Steinwurf entfernt. Man kommt vorbei an einem erstaunlich abwechslungsreichen Einzelhandel, vom Optiker bis zum Wollladen. „Das ist schon außergewöhnlich“, unterstreicht Huber das Gesehene. Dazu muss man aber wissen: Dornhan hat hier auf der Hochebene zwi-

schen Schwarzwald und Neckartal eine gewisse Insellage. Aus einem guten Umkreis kommt man ins Städtle, um einzukaufen. Zudem gibt es hier auch kaum einen Kaufkraftabfluss. Anders hätte sich jüngst auch kein großer Lebensmittelhändler auf das Wagnis ländlicher Raum eingelassen. Man kommt aber nicht nur wegen des Kaufens, sondern auch zur Erbauung. Denn auf dem Wunschkatalog nicht nur der Einwohner stand vor einigen Jahren: mehr Kultur! Daraufhin wurde der Farrenstall zum Kulturzentrum umgestaltet. Huber: „Jetzt ist was los.“ Und das Publikum freut’s. Doch Kultur nährt den Betrachter zwar geistig, Arbeit aber füllt den Geldbeutel. Wer wüsste das besser als ebenfalls die Dornhaner. Denn der Ort wurde als „Turnheim“ im Jahre 777 erstmals erwähnt, wurde 1276 als „Stadt“ bezeichnet – doch arm waren die EinwohFoto: Michael Frietsch


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ner all die Jahrhunderte über. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wendete sich allmählich das Blatt. Die Holzindustrie sicherte den ersten Wohlstand. Die gibt es hier immer noch. Seit 1963 fertigt beispielsweise die Bropack Bronner Packmittel Holzverpackungen, Versandkisten und Paletten. Selbst das Verpacken ganzer Maschinen übernimmt das Familienunternehmen inzwischen. Daneben haben sich in Dornhan zwei „Mini-Cluster“ etabliert. So gibt es einen Lebensmittelschwerpunkt, dem unter anderem Mado angehört: Das Unternehmen ist auf dem Markt für Fleischereimaschinen eine Macht, mit 70 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber am Ort – und war 2012 insolvent. Inzwischen ist Mado mit neuen Eigentümern in ruhigen Fahrwassern und schmiedet neue Pläne. Natürlich in Dornhan. Ein anderes Beispiel: Backservice Gaux. Seit 2001 vermitteln Anja

und Thomas Gaux neue und gebrauchte Bäckereimaschinen in alle Welt. Wobei in Dornhan in einem 3000 Quadratmeter großen Lager Maschinen und Öfen für die Auslieferung vorbereitet werden. Der zweite Schwerpunkt liegt in der Metallbearbeitung. Den komplettiert seit 2011 der Drehteilespezialist Rahm. Vor zwei Jahren ist man mit 38 Mitarbeitern in ein 2000 Quadratmeter großes Firmengebäude gezogen, in dem Präzisionsteile in Serien bis zu zehn Millionen Stück hergestellt werden. 1000 Arbeitsplätze summieren sich so in Dornhan, Tendenz steigend. Kein schlechter Wert. Wer ohnehin schon auf den 17 Hektar Gewerbeflächen unterwegs ist, der kann gleich noch entdecken, was mit Ehrgeiz ebenfalls umsetzbar ist: eine Tankstelle. Mitten im ländlichen Raum eine Seltenheit. Drei Millionen Euro hat der Unternehmer Willy Quitoschinger in das

Unterfangen investiert. Für Bürgermeister Huber ein wichtiges Stück Zukunftsfähigkeit. So tituliert er viele Projekte, die in den vergangenen Jahre in der Stadt mit ihren sieben Teilorten nicht nur angeschoben, sondern auch umgesetzt wurden. Mit vier Hektar gibt es ausreichend Erweiterungsfläche für Gewerbe, der Energiebedarf stammt zu 80 Prozent aus Erneuerbaren. Und schnelles Internet kommt per Glasfaser fast bis in den letzten Winkel. „Gefühlt sind wir hier mitten in der Großstadt.“ Da ist es wieder, das Selbstbewusstsein von Bürgermeister Huber angesichts des Erreichten. Dirk Werner

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Politik • Standort Dornhan

„Wir sind urbaner“ Dornhans Bürgermeister Markus Huber im Econo-Interview über die Erwartungen der Bürger. Und über Investitionen ohne Geld

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err Bürgermeister Huber, Dornhan hat mächtig investiert – handeln Sie nach dem Motto: Nutzen wir die Chance, die wir im ländlichen Raum nicht haben? ➤ Markus Huber: Nein, das ist zu spitz formuliert. Sicher, wir hatten gewisse Standortdefizite, die wir aufholen mussten, um zukunftsfähig und lebenswert zu sein. Aber die haben wir beseitigt und meiner Ansicht nach in diesen Bereichen nun ein kleines Plus. Was waren die Defizite? ➤ Huber: Die lagen beispielsweise im Bereich des Lebensmitteleinzelhandels, wir hatten keine Sport-

will, haben wir an unseren städtischen Qualitäten gearbeitet: Es gibt einfach eine gewisse Erwartungshaltung, wenn Menschen zu uns herziehen wollen. Wir haben in Dornhan einen hohen Wohnund Freizeitwert samt gutem innerstädtischem Handel gehabt und das jetzt um Aspekte wie schnelles Internet und Kinderbetreuung ergänzt. Muss sich eine Kommune auch darum kümmern, dass eine Tankstelle vor Ort ist? ➤ Huber: Die Tankstelle war das Nebenprodukt einer Ansiedlung. Für uns bot sich aber aus zwei Gründen eine einmalige Chance:

„Wir haben eben sehr exakt geplant, gewirtschaftet und nutzen alle Förderungen“ möglichkeiten im Winter und die alte Mehrzweckhalle bot keine adäquaten Möglichkeiten mehr. Jetzt haben wir eine repräsentative Halle, die für Veranstaltungen aller Art und für unsere neue Ganztagsschule als Mensa zur Verfügung steht. Die Kinderbetreuung samt Krippe ist ausgebaut und es gibt nun beinahe flächendeckend Breitbandverbindungen sowie ausreichend Gewerbeflächen. Daneben haben wir mit dem neuen Busbahnhof die Situation an der Hauptstraße neu geordnet. Unterm Strich kann man sagen: Wir präsentieren uns nun einfach ganz anders. Und der erste Eindruck zählt bekanntlich besonders! Das klingt, als ob das ländliche Dornhan urbaner geworden ist … ➤ Huber: (lacht) In gewisser Weise ist das richtig. Wenn man so

Einerseits konnten wir das Areal und die Verkehrsanbindung ins Gewerbegebiet samt der Kreisstraße neu ordnen. Andererseits ist die Tankstelle ein interessanter Ortseingang – die übrigens die günstigste der Region sein soll. Wenn man sieht, wie viele Autofahrer dort tanken, scheint es zu stimmen. Für uns ist das ein wichtiger Magnet für den Handel geworden. Angesichts der Investitionen: Kann die Stadt Dornhan aus dem Vollen schöpfen? ➤ Huber: Der Eindruck mag entstehen, aber wir haben einfach sehr exakt geplant und gewirtschaftet. Hinter diesem Vorgehen steht auch der Gemeinderat, denn eigentlich sind wir steuerschwach. Für die Investitionen haben wir unsere Reserven sowie Einnahmen aus Bauplatzverkäufen ge-

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Markus Huber ist seit 2004 Bürgermeister in Dornhan. Er hat die Stadt neu aufgestellt

nutzt, also brachliegende Vermögen durch Erschließung aktiviert. Obendrein nutzen wir alle Zuschussmöglichkeiten, die sich uns bieten! So haben wir unser Investitionsprogramm stemmen können, ohne uns zusätzlich verschulden zu müssen. Was heißt ohne zusätzliche Schulden? ➤ Huber: Als ich 2005 als Bürgermeister begonnen habe, lag der Schuldenstand bei knapp fünf Millionen Euro. Ende 2013 liegen wir im Kernhaushalt bei noch knapp drei Millionen Euro. Nicht schlecht. Wie viel haben Sie daneben in den vergangenen Jahren investiert? ➤ Huber: Im Schnitt haben wir pro Jahr drei bis vier Millionen Euro investiert. Für unsere Größe ist das eine Hausnummer. Der Gemeinderat stand geschlossen dahinter? ➤ Huber: Wir haben im Gemeinderat eine gute Diskussionskultur und wenn wir uns auf etwas geeinigt haben, dann stehen wir auch alle dahinter. Wichtig ist dabei immer der Nutzwert und die Werthaltigkeit für die Bürger. Denkmäler brauchen wir nicht! Spüren Sie schon Auswirkungen der Investitionen? ➤ Huber: Sicher kann man eine Aufbruchstimmung unter den Bürgern spüren. Auch gibt es verstärkt Nachfragen nach Wohnungen und Bauplätzen. Es hat sich also gelohnt. Bei der Bevölkerungsentwicklung ist das leider noch nicht

angekommen, das hängt aber vor allem mit dem Wegfall von Arbeitsplätzen zusammen. Aber das wird sich wieder ändern. Wie geht es weiter? ➤ Huber: Wir investieren weiterhin. Aktuell nehmen wir uns mit Partnern dem Thema Ärzteversorgung in Form eines kleines Ärztehauses an. Zudem wollen wir das Angebot an Pflegeplätzen und betreutem Wohnen für Ältere ausbauen. Die Wirtschaftsförderung stärken wir ebenfalls, deshalb ist sie jetzt bei Kämmerer Otto Ruppaner angesiedelt. Es soll ein Netzwerk mit „Wir-Gefühl“ unter den Unternehmern entstehen. Stimmt es, dass Sie sogar ein Gründerzentrum planen? ➤ Huber: Ja, das stimmt. Ist das nicht ein wenig vermessen für den ländlichen Raum? ➤ Huber: Wir wollen damit bewusst ein Signal setzen, dass wir uns als kleine Kommune Gedanken machen. So mancher wegweisender Prozess, manche Eigendynamik ist durch eine verrückte Idee entstanden! Welche Gründerszene erhoffen Sie sich denn in Dornhan? ➤ Huber: Wir haben immer wieder Anfragen aus dem handwerklichen Bereich. Dank unserer Breitbandverbindung haben wir zudem bereits einen beachtlichen Bestand an Dienstleistern, die für viele der namhaften Unternehmen in der Region tätig sind. Wir haben also ein gewisses Potenzial! wer Foto: Michael Frietsch


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Standortporträt online Alle Standortporträts sind auch online verfügbar. www.econo.de

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Attraktiv investiert D

er Hahn gilt unter Heraldikern als Symbol für Wachsamkeit. Ein gutes Zeichen für Dornhan: Rechtzeitig hat die Stadt mit rund 6000 Einwohnern auf die vielfältigen Herausforderungen für den ländlichen Raum reagiert. „Wir haben kräftig in unsere Attraktivität investiert“, sagt Bürgermeister Markus Huber. Jetzt ist die Stadt im Norden des Land­ kreises Rottweil fit für die Zukunft. Die In­ frastruktur von der Kinderbetreuung über die Breitbandanbindung bis hin zur moder­ nen Mehrzweckhalle ist für eine Kommu­ ne dieser Größe und mit sieben Teilorten beachtlich. Markus Huber: „Wir tragen damit den Bedürfnissen unserer Bürger Rechnung und positionieren uns auch für Dornhan hat in den vergangenen Jahren mögliche künftige Einwohner als vorbildli­ kräftig in die Infrastruktur der Stadt investiert cher Wohnort.“ Foto: Michael Frietsch

Daneben lockt die Stadt mit einem regen Leben dank Dienstleistern, Händlern und kul­ turellen Angeboten, die auch von Vereinen und Kirchen bereichert werden. Markus Hu­ ber: „Wir haben damit auch eine Magnetwir­ kung über die Stadtgrenzen hinaus.“ Auch die Unternehmen vor Ort proftie­ ren von der neuen Attraktivität. „Insge­ samt sind wir von einem innovativen Mit­ telstand und Handwerksbetrieben geprägt“, sagt der Bürgermeister. Der Branchenmix ist breit gefächert, ein kleines Metall­ sowie ein Lebensmittelmaschinen­Cluster haben sich in den vergangenen Jahren gebildet. Markus Huber: „In der näheren Region gibt es zudem namhafte Unternehmen, die wichtige Partner unserer Firmen und Dienstleister sind.“ Die Perspektiven sind also bestens.

Stadtverwaltung Dornhan Obere Torstraße 2 • 72175 Dornhan • Telefon: 0 74 55/93 81-0 • Telefax: 0 74 55/93 81-33 info@dornhan.de • www.dornhan.de

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Politik • Standort Sulz/Vöhringen

Auf gute

Nachbarschaft Sulz am Neckar und Vöhringen liegen nur wenige Kilometer auseinander. Dazwischen befindet sich die Autobahn 81. Und 37 Hektar Ackerfläche, die man zusammen als Gewerbegebiet vermarkten will. Es ist der Weg in eine goldene Zukunft

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Illustration/Fotos: Jigal Fichtner


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ie Ackerfläche spannt sich grün-braun über eine leichte Anhöhe. Duftiger Nebel zieht darüber hinweg. Das Rauschen der Fahrzeuge auf der Autobahn 81 untermalt die Szenerie in gesetzter Lautstärke. Die Dezember-Sonne bricht golden durch die Schwaden. Ein kitschiges Bild. Doch es steht perfekt für das, was diese Fläche bedeutet: die goldene Zukunft für gleich zwei Kommunen. Dazu muss man wissen: Auf den Ackerflächen zwischen der Landesstraße 409 und der Kreisstraße 5505 hat der Flächennutzungsplan schon seit Jahrzehnten den sprichwörtlichen Finger drauf. Gewerbeflächen sollen hier entstehen. Von den Straßen darf man sich nicht täuschen lassen. Der Acker quasi hat einen direkten Anschluss an die A81. Zusammen mit den bestehenden Gewerbeflächen in beiden Kommunen und zusätzlich dem geplanten regionalen Gewerbegebiet auf Sulzer Gemarkung ist dieses Interkommunale Gebiet auf den Ackerflächen ein Pfund. Eine vergleichbare Konstellation findet man entlang der Autobahn kaum. Deshalb haben die Stadt Sulz und die Gemeinde Vöhringen jetzt einen Zweckverband gegründet, vermarkten die 37 Hektar Gesamtfläche des Ackers der Synergien wegen gemeinsam – ein von den Gremien selten einhellig mitgetragenes Projekt. Das Motto: auf gute Nachbarschaft! Immerhin sind beide Kommunen bereits bestens aufgestellt. Doch zusammen kann man in

diesem Fall eben mehr bewegen, deshalb der Schulterschluss in dieser eigentlich heiklen Frage. Fast hat man den Eindruck, die Stadt Sulz am Neckar wird immer ein wenig unterschätzt. Man nimmt die nördlichste Stadt im Landkreis Rottweil eben nicht so besonders war, Tallage halt. Doch wer sich auf der Straße die wenigen Serpentinen hinab an den Neckar geschlängelt hat, der erlebt ein beinahe quirrliges Städtchen, eine Wohn- und Schulstadt mit 12 500 Einwohnern und Arbeitsplatz-Angeboten querbeet. Auch rund um den Marktplatz ist es lebendig, Einzelhandel, Café – die Einwohner wissen es zu schätzen. Doch wer wirklich etwas über Sulz erfahren möchte, der fährt einige Hundert Meter weiter. Dann steht man mitten im Gebiet „Neckarwiesen“. Hier hat sich in den vergangenen Jahren Gewaltiges verändert. „Die Neustrukturierung des Geländes bot für uns eine riesige Chance“, hebt denn auch der Wirtschaftsförderer Hartmut Walter hervor. Bis in die 1960e-Jahre hinein beherbergte das Gelände die Buntweberei Sulz. Anschließend übernahm die Bundeswehr das neun Hektar große Areal beinahe im Herzen der Stadt. Damit war für Jahrzehnte keine Entwicklung möglich. Erst ab 1997, mit dem Abzug, eröffnete sich besagte riesige Chance. Und die Sulzer wussten sie klug zu nutzen. Walter: „Wir haben es wie eine Kernstadterweiterung gesehen.“ Und so flossen Millionen-Beträge in die Erschließung für Wohnen und Einzelhan-

del. Mittendrin thront der „Backsteinbau“, eine Stadthalle mit architektonischer Raffinesse. Dazwischen teilt eine neue Straße samt Neckarbrücke bestehende Gewerbeflächen von dem Gebiet ab und dient gleichzeitig als Umgehungsstraße, ein zweiter Strang in Richtung Autobahn. Hinter den „Neckarwiesen“ haben verschiedene Unternehmen seit vielen Jahren ihren Sitz. Eines davon ist das Metallveredelungswerk Sulz, das 1997 von HansJörg Haible und Bodo Langendör-

Sulz am Neckar hat bei der Sanierung der „Neckarwiesen“ alles richtig gemacht fer gegründet wurde und sogar den Innovationspreis des Landes bekam – für ein Verfahren zum Recycling von Einkaufswagen. Doch eigentlich ist in jedem der neun Sulzer Ortsteile etwas derart Bemerkenswertes zu finden. In Hopfau steht im Gebäude des Apfelguts von Martina Meuth und Bernd Neuner-Duttenhofer eine der bekanntesten Fernsehküchen der Nation. Buchautoren sind die beiden obendrein. In Glatt mit dem Wasserschloss eine bekannte Kultureinrichtng – samt weithin berühmter Kuchentheke. In Bergfelden ist mit der zu Sülzle gehörenden Kopf-Gruppe ein Anlagenbauer zu Hause, der Klärschlamm bis zum letzten Bestandteil Weiterverwerten kann. Und im Gewerbegebiet Kastell unweit von Autobahn und Ackerfläche stellt Wössner mit 13/2013

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Politik • Standort Sulz/Vöhringen

rund 200 Mitarbeitern Ess­ platzmöbel her. Alles in allem eine bunte Kon­ stellation, die nach Ansicht von Bürgermeister Gert Hieber vor al­ lem eines bietet: „Lebensqualität. Denn hier passt alles zusammen.“ Das unterschreibt auch sein Kol­ lege Stefan Hammer wenige Kilo­ meter östlich. Während Sulz im Neckartal liegt, schmiegt sich Vöhringen im sogenannten Korn­

der Ausfahrt hat Vöhringen bereits ein Gewerbegebiet, gut bestückt mit einem breiten Branchenmix. Allen voran Andreas Lupold Hy­ drotechnik mit 142 Mitarbeitern und einem Umsatz von 20,5 Mil­ lionen Euro. Aber auch der 24h­ Autohof hat seine Besonderheit: Pächterin Eveline Kartal war bei der Eröffnung 2005 die jüngste Autohofbetreiberin. Heute ist die Tankstelle längst etabliert. Ebenso wie die Steuerkanzlei Schitten­

Vöhringen schmiegt sich ins Korngäu. Und zieht seine Stärke aus der Autobahn gäu an eine kleine Anhöhe. Mit 3350 Einwohnern ist die Gemein­ de zwar kleiner, aber nicht weniger selbstbewusst. Denn auch Vöhrin­ gen ist mit rund 1000 Arbeitsplät­ ze für eine Kommune dieser Größe wirtschaftlich durchaus stark. Das hängt direkt mit der A81 zusammen. Denn in Spuckweite

helm oder der Tief­ und Straßen­ bauer Lupold mit rund 60 Mitar­ beitern, der für namhafte Unter­ nehmen im weiten Umkreis die Bagger graben lässt. Auch Beilharz Haus trägt seit mehr als 75 Jahren mit Modul und Architektenhäu­ sern den Namen Vöhringens über die Gemarkungsgrenzen hinaus.

Das alte Wasserschloss in Sulz-Glatt ist heute ein kulturelles Kleinod und trägt den Ruf der Stadt als Kulturstandort

Doch um Vöhringen richtig ken­ nenzulernen, lohnt sich die Fahrt übers Gewerbegebiet hinaus ins Ortsinnere. Hier zwischen Laden­ geschäften und schmucken Häu­ sern wird auf einen Blick klar, was Bürgermeister Hammer meint, wenn er sagt: „Hier stimmen die Lebensqualität und die Versor­

gungsstruktur.“ Das ist wichtig, denn die Gemeinde ist dank der Autobahn auch als Wohnort be­ liebt. Abends kommt man heim. Zurück auf den Acker. Hier ent­ scheidet sich wie gesagt die Zu­ kunft der Orte. Doch bange ist keinem der Bürgermeister. Denn Fotos: Sulz am Neckar, Michael Frietsch, Jigal Fichtner

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Charme mal zwei D

Daneben hat sich Vöhringen ie Gemeinde Vöhringen aber seinen ländlichen Charme besitzt doppelten Charme. erhalten. Der Kernort mit 3350 Zum einen als Gewerbe­ Einwohnern schmiegt sich um standort erster Güte. Autobahn­ den ansprechend sanierten Orts­ anschluss und Zubringer garantie­ kern mit Kirche, Rathaus und ren beste Verbindungen in alle Fachwerkhäusern. Die Infrastruk­ Richtungen. Schon lange bevor tur ist mit Bäcker, Metzger, Post die Abfahrt Vöhringen der A81 in sowie Arzt, Zahnarzt, Apotheke, Sicht kommt, lenkt der hohe Py­ Kinderkrippe und ­gärten sowie lon des Autohofs die Blicke auf den Grundschulen und der Au­ das Gewerbegebiet „Ziegelhütte“. ßenstelle der Werkrealschule er­ Doch Vöhringen baut nicht nur Die Gemeinde Vöhringen punktet mit Gewerbeflächen auf das Gebiet direkt an der Auto­ und Heimatgefühl. Foto: Gemeinde Vöhringen staunlich vollständig. Landschaft­ lich liegt der Ort reizvoll am bahn. Es gibt mehrere Gewerbe­ Übergang vom Schwarzwald zur Alb, eine Stunde Fahrzeit vom flächen, auf denen sich Metallverarbeiter, Dienstleister, Straßen­ Bodensee entfernt. Der 900­Einwohner­Teilort Wittershausen ist bauer und Lebensmittelhandel angesiedelt haben, in denen dank seines dörflichen Charakters ein beliebter Wohnort. Möbelelemente und Fertighäuser entstehen. Zudem besteht rund Die Gemeinde verfügt in Wittershausen über freie Gewerbe­ um diese Unternehmen ein Netz aus zahlreichen Handwerks­ und Wohnbauplätze. betrieben. Die wirtschaftliche Stärke ist ein echter Standortvorteil.

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Das Gewerbegebiet von Vöhringen direkt an der A81 ist nicht nur gut gefüllt. Es beherbergt auch namhafte Unternehmen

klar ist: Dank der guten Nachbarschaft lässt sich die Fläche bestens vermarkten. Dirk Werner

www.sulz.de www.voehringen-bw.de

Der„Backsteinbau“ ist die neue Stadthalle in Sulz – und ein architektonisches Schmuckstück

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Politik • Standort Sulz/Vöhringen

„Zusammen können Die Bürgermeister Gerd Hieber und Stefan Hammer im Econo-Interview über die Synergien durch ihre Nachbarschaft, Vorteile für Firmen und die goldene Zukunft

Gerd Hieber, 51, ist seit 1999 Bürgermeister in Sulz am Neckar. Zuvor arbeitete er nach der Ausbildung im gehobenen Verwaltungsdienst in der Stadtverwaltung Reutlingen. Seinen Betriebswirt hat Hieber im Abendstudium erworben. In der Freizeit ist der Vater von drei Töchtern sportlich aktiv – unter anderem beim Radfahren.

Stefan Hammer, 39, ist seit 2007 Bürgermeister in Vöhringen. Zuvor war er nach der Ausbildung zum gehobenen Dienst, neun Jahre bei der Stadt Göppingen unter anderem als Referent sowie Bezirksamtsleiter. Als Vater von drei kleinen Töchtern gehört die Freizeit der Familie sowie dem Wandern, Schwimmen und Musizieren.

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err Bürgermeister Hieber, Herr Bürgermeister Hammer, Ihre Gemeinden Sulz am Neckar und Vöhringen bringen ein interkommunales Gewerbegebiet voran. Was versprechen Sie sich davon? ➤ Gerd Hieber: Wir verfolgen drei Ziele: Wir schaffen Flächen direkt an der Autobahn 81 für die Entwicklung von hiesigen Unternehmen, wir bündeln als Gemeinden unsere Stärken und bieten Ansiedlungswilligen einen attraktiven Standort direkt an der Autobahn und mit Glasfaseranbindung bis aufs Grundstück. ➤ Stefan Hammer: Die Vorteile liegen auf der Hand: Ein größeres Gebiet lässt sich besser vermarkten, als zwei kleine. Zudem können wir durch die gemeinsame Erschließung Kosten sparen. Das wirkt sich direkt auf die Quadratmeterpreise aus. Welchen Wert streben Sie an? ➤ Hieber: Unser Ziel ist ein Preis von unter 50 Euro pro Quadratmeter. Das steigert deutlich die Attraktivität. Ist das realistisch? ➤ Hammer: Wir haben vor unserer Kooperation Kosten und Nutzen klar kalkuliert. Deshalb halten wir den Preis nach jetzigem Ermessen für realisierbar. Würden den Gemeinden ohne

das Gebiet Entwicklungsmöglichkeiten fehlen? ➤ Hieber: Das jetzt ausgewählte Gebiet ist seit 1995 im Flächennutzungsplan vorgesehen, auf beiden Gemarkungsseiten getrennt. Deshalb wären beide Orte auch ohne das gemeinsame Gebiet noch handlungsfähig. ➤ Hammer: Allerdings ist aus meiner Sicht aufgrund der schon genannten Vorteile der jetzt eingeschlagene Weg der richtige! Herr Hieber, auf der Gemarkung Sulz befinden sich neben eigenen Flächen, dem geplanten interkommunalen Gebiet auch die Flächen für das regionale Gewerbegebiet – ein Fluch oder eine goldene Zukunft? ➤ Hieber: Sie spielen auf die Diskussionen an, die es im Rahmen der Anfrage zur Ansiedlung des Testzentrums von Daimler in der Bevölkerung gab. Dazu muss man sagen: Das regionale Gewerbegebiet hat kleinere Dimensionen und ist anders akzeptiert. Sulz ist gerne Gastgeber für Ansiedlungen mit großem Flächenbedarf, die der ganzen Region nutzen! Und natürlich eröffnet uns das Chancen für weitere Ansiedlungen, beispielsweise aus dem Zulieferbereich. Zumal wir nicht nur Flächen, sondern auch qualifizierte Fachkräfte haben. Den Kritikern muss ich

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n wir mehr bieten“ sagen: Wir haben ein Defizit bei Arbeitsplätzen. Ein Mehr würde auf mehreren Ebenen der Einnahmesituation der Stadt gut tun. Wie ist die Situation in Vöhringen, Herr Hammer? ➤ Hammer: Ganz ähnlich. Wir sind zwar mit rund 1000 Arbeitsplätzen und einem breiten Branchenmix gut aufgestellt, dennoch haben auch wir deutlich mehr Aus- als Einpendler, unterdurchschnittlich viele Arbeitsplätze je Einwohner und eine geringere Steuerkraft. Es besteht also Handlungsbedarf, mehr und auch höherwertige Arbeitsplätze anzusiedeln. Dieser Aufgabe stellen wir uns nun gemeinsam. Die dafür nötigen Hausaufgaben sind gemacht?

➤ Hammer: Ja, wir können beispielsweise die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch entsprechende Öffnungszeiten und Ganztagsbetreuung im Krippen- und Kindergartenalter gewährleisten.

werbe-, Wohn- und Veranstaltungsorte geschaffen. In den Ortsteilen haben wir mit den Einwohnern Ortsentwicklungskonzepte aufgelegt, die wir Zug um Zug ebenfalls umsetzen werden. Auch

„Wir haben ein Defizit an Arbeitsplätzen.“ „Hier besteht klar Handlungsbedarf“ So entwickeln wir nun auch die Schulen weiter. ➤ Hieber: Das waren auch für uns wichtige Punkte. Darüber hinaus haben wir die Breitbandanbindung fast flächendeckend realistert und in der Kernstadt über Sanierungsgebiete attraktive Ge-

dort werden wir Sanierungsgebiete realisieren. Wie machen Sie einem Investor über Hebesätze und Autobahn hinaus eine Ansiedlung schmackhaft? ➤ Hieber: Wir pflegen eine Willkommenskultur in funktionieren-

den Ortsgemeinschaften mit einem guten Preisniveau … ➤ Hammer: … und es stimmt hier einfach die Lebensqualität samt der Versorgungsinfrastruktur. Hier lebt man eben nicht im Großstadtdschungel, sondern in einer abwechslungsreichen, auch kulturell interessanten Landschaft! Das klingt, als könnte aus der Verwaltungsgemeinschaft mehr werden – oder bleibt es bei der guten Nachbarschaft? ➤ Hieber: Über eine Gebietreform entscheiden andere Stellen. Wir nutzen weiterhin die Chancen, die sich bieten, damit wir vorankommen. ➤ Hammer: Genau. Wir haben Interesse an einer starken Partnerschaft, die Nutzen bringt. wer

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Menschen • Im Porträt

Hans-Peter Unmüßig in seinem Büro vor einem Gemälde von Hans-Günther van Look

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Fotos: Jigal Fichtner


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Peter der

Große

Kaum einer zeichnet sich bei der Stadtentwicklung so sehr durch Beharrlichkeit und einen langen Atem aus wie der Projektentwickler Hans-Peter Unmüßig

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ans-Peter Umüßig ist nicht groß. Er ist eher klein Wer viel bewegt und nachhaltig verändert, der muss gewachsen. Doch wenn es darum geht, aus Kritik aushalten. Für seine Gegner ist Unmüßig die Fläche Raum zu machen, aus einem Brachland Inkarnation eines Pfeffersacks. Sie sehen in ihm den ein Projekt, aus einem Stück Geschichte die Zukunft, zähen Patriarchen, der sich den öffentlichen Raum zu eigen macht und der Stadt seinen Stempel aufdrückt. dann ist er einer der Größten in Südbaden. In Freiburg Ohne Rücksicht auf Verluste. Zumindest Letzteres ist sicher der Größte. Hans-Peter Unmüßig, den Hans nachweislich falsch. Unmüßig muss Verluste in Kauf sprechen nur seine Schulfreunde noch aus, das Scharfnehmen, sogar die eigenen. Der Bau eines GeschäftsS verschwindet im Firmennamen, doch: „Ich lege großen Wert darauf.“ Was ist er nun? Ist er moderner und Wohnhauses zwischen Innenstadt und HauptFeldherr, der Flächen erobert, um sie zu Gebäuden bahnhof, hat ihn viel Geld gekostet. Unmüßig lag mit den Nachbarn über Kreuz, musste sich schließlich eiund die Gebäude zu Geld zu machen? Ist er Pionier? Baulöwe? Heuschrecke gar? nen Kompromiss erkaufen. Die Antwort ist schwierig. Jetzt wird wieder gebaut. Doch wenn man Unmüßig „Gutes lässt sich nicht aufhalSein erstes Projekt waren getroffen hat, ihm zwei Stunten“, sagt er trotzig. den zugehört hat, den AusAuch der Vorwurf, dass sechs Reihenhäuser, dem reichen Unmüßig das führungen über seine Stadt, sein zweites dann gleich 26 Schicksal der Ärmeren über seinen Beruf, über sein wurscht sei, lässt sich nicht Denken, dann sieht man sich bestätigen. Nie gerät Unmüdanach nicht imstande, ihn in irgendeine dieser Schubladen zu stecken. ßig so in Wallungen, wie wenn er über verfehlte SiedEin Baulöwe ist er sicher nicht. Dieser Begriff trifft lungspolitik spricht. Freiburg brauche jedes Jahr 1000 eher auf seinen Vater zu. Adolf Unmüßig war ein Bauneue Wohnungen, sagt er. Wo ist denn der Beitrag der unternehmer im klassischen Sinn. Er zog Siedlungen Stadt? Oder der städtischen Wohnbaugesellschaft? hoch, weil Siedlungen gebraucht wurden. Als er dann Unmüßig sagt deutlich, was er davon hält, dass eine vor 37 Jahren seinen Sohn, damals 25 Jahre alt, ins Familie mit drei Kindern sich keine Wohnung in Unternehmen holt, macht der gleich etwas anders: Er Freiburg mehr leisten kann. „So geht mein Städtle baut sechs Reihenhäuser – und verkauft sie. Sein kaputt“, schimpft er. Während die Stadt noch mit nächstes Projekt: 26 Reihenhäuser. Heute arbeitet er Anwohnern um die Fläche für einen neuen Stadtteil nur noch so: finden, planen, verkaufen. Nur an instifeilscht, hat Unmüßig bereits die Westarkaden gebaut. tutionelle Anleger wie Versicherer und Fonds. Anleger, Auf dem antiken Schreibtisch in seinem Büro stapeln die langfristig denken und sichere Rendite suchen. sich dicke, schwarze Mappen. „Jede ist ein Problem“, Längst sind aus Reihenhäusern ganze Wohnviertel scherzt Unmüßig. Weglegen wird er keine. Um den geworden. Unmüßig baut kleine Städte in der Stadt. Bakola-Bau, das Ensemble aus Sparkasse und UnmüßigDie Westarkaden auf dem Gelände der ehemaligen Hochhaus, hat er ein Jahrzehnt gekämpft. Auch die Holzhandlung Brielmann in Freiburg sind das aktuelle Westarkaden haben von Idee bis Fertigstellung fast Beispiel. 350 Wohneinheiten, Nahversorgung, Läden zehn Jahre gedauert. Doch nun hat Unmüßig das Projekt exportierbar gemacht. In Heidelberg entsteht ein und Geschäfte. Wenn Unmüßig von solchen Projekten ähnliches Objekt nach seinem Muster. spricht, neigt er dazu, nicht von den 130 Millionen Euro zu sprechen, die hier investiert wurden, sondern Heuschrecken ziehen übers Land, fressen alles Nahrvon Kleinigkeiten. Das Quartier in seinem Städtle. Das hafte und hinterlassen Ödnis. Unmüßig tut das GegenDächle, unter dem die Menschen leben. Das Gässle, teil. Er hinterlässt Werte. Er baut acht Stockwerke, wo das Eckle, das Lädle – alles ganz possierlich. Vielleicht vorher ein Loch in der Stadt war. Das fällt auf, das liegt es daran, dass er sein Büro im fünften Stock hat. polarisiert. Doch wenn er überzeugt ist, das Richtige Per Panoramablick sieht er ganz Freiburg, und von dort zu wollen, dann lässt er nicht locker, bis er es auch tun oben sieht wirklich alles winzig aus. darf. So ist er. Philipp Peters 13/2013

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Menschen • Menschen des Monats

Menschen des ■ Beim Medizintechniker Aesculap geht eine Ära zu Ende. Nach 30 Jahren beerbt Dirk Freund Harald Stallforth als stellvertretenden Vorstandschef. Freund kam von Procter & Gamble.

■ Ära-Ende, Nummer zwei: Thomas Renner, Vorstandschef der Sparda Bank aus Stuttgart, geht in den Ruhestand. Sein Nachfolger ist der bisherige Vorstandskollege Martin Hettich.

■ Überraschung: Nach 21 Jahren bei Sedus Stoll kehrt Bernhard E. Kallup der Firma den Rücken. Seit 1997 war Kallup Vorstandschef. Den Nachfolger sucht man in Dogern noch.

■ Roman Zitzelsberger ist neuer Bezirksleiter der SüdwestIG-Metall. Der 47-Jährige wechselt von Gaggenau, wo er seit dem Jahr 2003 Erster Bevollmächtigter der Gewerkschaft war, nach Stuttgart.

Mann des Monats: Klaus Haasis Er hat sie aufgebaut, nun verlässt er sie, die Medien- und Filmgesellschaft BadenWürttemberg (MFG) – nach 18 Jahren: Klaus Haasis. Der 58-Jährige startete seine Karriere einst in den 70er-Jahren nach dem Abitur mit einer Lehre zum Reprofotograf und Werbekaufmann, war danach beim Hoechst-Konzern, dann Chef von Sat1 Baden-Württemberg. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.

■ Die Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein hat ihre Vollversammlung verstärkt. Nachträglich wurden jetzt Uwe Barth, Vorstandschef der Volksbank Freiburg, und Helmut Becker, Vorstandschef der Sparkasse Offenburg/Ortenau, in das Gremium gewählt. ■ Der Mischkonzern Oest mit Sitz in Freudenstadt hat einen neuen Chef für seine MaschinenbauSparte. Gerhard Darcis wechselt von Hans Lingl in den Nordschwarzwald. ■ Die Stadtwerke Stockach müssen sich einen neuen Geschäftsführer suchen. Der aktuelle, Dietmar Geier, wechselt zum Jahresende von Stockach nach

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Biberach an der Riss, wo er die dortigen Stadtwerke führen wird. ■ Weltpremiere in Rust: Der Küchenchef des Restaurants „Ammolite“ im Europa-Park, Peter Hagen hat einen Michelin-Stern erhalten. Die Besonderheit: Es ist der erste Stern für einen Freizeitpark weltweit. ■ Einen der begehrtesten Design-Nachwuchspreise hat der Pforzheimer Student Christian Holweck gewonnen. Für seine „Studie der Bewegung“, bei der er sich mit der Wahrnehmung des Fahrers bei steigender Geschwindigkeit auseinandersetzte, gewann er den mit 12 000 Euro dotierten„Lucky Strike Junior Design Award“.

■ Küchenbauer Alno aus Pfullendorf verordnet seiner chinesischen Tochterfima eine neue Führung. Arno Hopfensperger wird neuer CEO der „Alno China Holding“ mit Sitz in Hongkong ■ Wegen eines anstehenden Strafprozesses legt Michael Horn, Vize-Chef der LBBW, sein Amt nieder. Vom kommenden Jahr an muss sich Horn gemeinsam mit mehreren ehemaligen Vorstandskollegen wegen des Vorwurfs der Bilanzfälschung vor dem Stuttgarter Landgericht verantworten. ■ Dirk Janthur wird neuer Vorsitzender des Landesverbandes der Wirtschaftsjunioren BadenWürttemberg. Der 37-jährige DaFotos: MFG, Aesculap, Sparda Bank, Sedus Stoll, IG Metall


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Monats tenschutzbeauftragte führt zwei Unternehmen in Esslingen. ■ Der frühere BDI-Chef HansPeter Keitel soll im Herbst 2014 neuer Aufsichtsratsvorsitzender des Heidenheimer Mischkonzerns Voith werden. Sein Vorgänger Manfred Bischoff erreicht dann die Altersgrenze von 72 Jahren. Zudem soll Keitel den Gesellschafterausschuss führen. ■ Wechsel an der Spitze des Heilbronner Familienunternehmens Pflanzen Kölle: Der Vertrag von Geschäftsführerin Angelika Kölle wird nicht verlängert. Der Verwaltungsrat hat stattdessen Hans-Jörg Greimel zum neuen Sprecher der Geschäftsführung bestimmt. Grund für die Demission sollen „unterschiedliche Auffassungen über die weitere strategische Ausrichtung der Gesellschaft“ sein, so das Unternehmen. Greimel war zuletzt Vorstand bei der österreichischen Baumarktkette Baumax. ■ Die Stadt Lahr braucht einen neuen Baubürgermeister. Amtsinhaber Karl LangensteinerSchönborn wechselt nach Konstanz, wo er denselben Posten einnehmen wird. ■ Jolanda Rothfuß, ehemalige Geschäftsführerin der Pforzheimer Witzenmann-Gruppe, ist tot. Die Gründerin der nach der ihr benannten Stiftung wurde 83 Jahre alt. ■ Zwischen den DHBW-Standorten Mosbach und Heilbronn gärt es seit Monaten. Nun hat Dirk Saller, Hochschulrektor in Mosbach, seinen Rücktritt eingereicht. Ein Grund: die Abspaltung des Campus Heilbronn. Dort engagiert sich etwa die Stiftung von Lidl-Gründer Dieter Schwarz mit einer dreistelligen Millionensumme. Der Standort, der eigentlich zu Mosbach gehört, hat deshalb seine Eigenständigkeit erklärt. ■ Der Autozulieferer SHW aus Aalen braucht einen neuen Aufsichtsratschef: Anton Schneider legt sein Amt nach dem bereits erfolgten Ausstieg des Mehrheitseigners Nordwind zum Jah-

resende nieder. Georg Wolf soll sein Nachfolger werden. ■ Henrik A. Schunk, geschäftsführender Gesellschafter der Schunk-Gruppe aus Lauffen am Neckar, bleibt für drei weitere Jahre Vorstandsvorsitzender des Europäischen Roboterverbands„EUnited Robotics“. ■ Erich T. Utiger, Mitgründer des Schweizer Büromöbelhersteller Sedorama, geht in den Ruhestand. Nachfolger als Geschäftsführer der Tochterfirma der Rheinauer Brunner-Gruppe ist Marc Brunner. ■ Peter Weibel, Vorstand des ZKM in Karlsruhe erhält den mit 20 000 Euro dotierten Oskar-Kokoschka-Preis. Der österreichische Staatspreis wird alle zwei Jahre verliehen. Zu den Ausgezeichneten gehörten zuvor etwa Yoko Ono oder William Kentridge. ■ Friedrich Wagner bleibt Geschäftsführer der Heilbronn Marketing GmbH (HMG). Der Aufsichtsrat verlängerte seinen Vertrag bis Dezember 2019. ■ Karl-Heinz Weber, Leiter der Finanzverwaltung des Landkreises Tuttlingen, ist in den Ruhestand gegangen. ■ Holger Wentz ist neuer Abteilungsreferent für Finanzanlagen beim Motorsägen-Weltmarktführer Stihl. Der studierte Betriebswirt verantwortet seit Oktober die Anlagestrategie des Konzerns. ■ Der Zeppelin-Konzern hat Bernhard Scherer als Geschäftsführer der Zeppelin Systems abberufen. Wie Zeppelin mitteilt, habe sich die wirtschaftliche Situation in der Sparte nicht wie gewünscht entwickelt. Scherer bleibt aber im Konzern und soll andere Projekte betreuen. ■ Bislang war Oliver Windholz beim Mannheimer Pharmagroßhändler Phoenix für Vertrieb und Marketing verantwortlich. Bald rückt der 47-Jährige auf: Er löst Anfang des kommenden Jahres Reimund Pohl als Vorsitzenden der Geschäftsführung ab. Pohl geht in den Ruhestand. red

Impressum Econo Verlags-GmbH Geschäftsführung Dirk Werner Marlener Straße 2, 77656 Offenburg Registergericht Freiburg i. Br. HRB 709051 Ust-IdNr. DE815390285 www.econo.de · verlag@econo.de Tel. 07 81/28 94 36-40 Chefredaktion Dirk Werner (V.i.S.d.P.) 0 77 20/40 31 dwerner@econo.de Assistenz Nadine Sommermann 07 81/28 94 36-41 · nsommermann@econo.de Redaktion Andreas Dörnfelder (ad), Michael Hölle (mh), René Kius (rek) Philipp Peters (pop), Robert Schwarz (rs), Dirk Werner (wer) Schlussredaktion Andreas Frasch, Christina Ganter, Wolfgang Grundel, Alexandra Herp, Ursula Vetter, Sibylle Wenzel Leiter der Bildredaktion/Art Direction Jigal Fichtner Fotografie Michael Bode, Jigal Fichtner, Michael Frietsch, Michael Kienzler Anzeigenleitung Helmut Baumann-Krantz (fr) 07 81/28 94 36-45 · hbk@econo.de Verlagsbüro Offenburg Marlener Straße 2, 77656 Offenburg Verkaufsgebiet Nordschwarzwald/Ortenau: Hanna Dauphinot 07 81/28 94 36-42 · hdauphinot@econo.de Verkaufsgebiet Technologieregion Karlsruhe: Juliane Brückner 07 81/28 94 36-44 · jbrueckner@econo.de Verkaufsgebiet Mittel-/Südbaden: André Petras (Verantwortlich für Anzeigen) 07 81/28 94 36-43 · apetras@econo.de Verkaufsgebiet Schwarzwald-Baar-Heuberg/Mittlerer Schwarzwald: Margita Miller 07 41/17 57 56 16 · mmiller@econo.de Verkaufsgebiet Bodensee/Oberschwaben: Doris Dambacher (fr) 07 81/28 94 36-46 · ddambacher@econo.de Verlagsbüro Mitte Postfach 50 28, 78057 Villingen-Schwenningen Dirk Werner · 0 77 20/40 31 · dwerner@econo.de Margita Miller · 07 41/17 57 56 16 · mmiller@econo.de Verlagsbüro Nord Postfach 10 02 65, 73525 Schwäbisch Gmünd Robert Schwarz · 0 71 76/4 52 97 59 · rschwarz@econo.de Verlagsbüro Süd Mühlbruckstraße 5/1, 88212 Ravensburg René Kius · 07 51/3 59 06 31 · rkius@econo.de Vertrieb und Leserservice Telefon: 08 00/7 80 78 03 Leserservice-Mail: abo@econo.de Bezugspreis: 60,00 Euro im Jahresabonnement Technische Produktion Kresse & Discher GmbH Design & Produktion Josef Appenzeller, Fabian Lotto, Dennis Vogel Stephanie Klein, Madlén Hundertpfund Druck Druckerei Vetters GmbH & Co. KG Gutenbergstraße 2, 01471 Radeburg www.druckerei-vetters.de

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Hervorgegangen aus:

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Menschen • On Tour

Die Offenburger Reithalle bot einen festlichen Rahmen

Zufriedene Gesichter am Ende der Gala-Veranstaltung

Am Rand der Veranstaltung gab es viel Raum für Gespräche

And the winner is… Der Marketingclub Ortenau/Offenburg hat erstmals einen eigenen Preis

vergeben. Am Ende siegt ein alter Bekannter mit seiner Werbewoche

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ie Stimmung war prächtig, die Atmosphäre in der Offenburger Reithalle feierlich und das Essen von Sternekoch Bernd Werner entsprechend: Der Markertingclub Ortenau/Offenburg hat sich bei der ersten Verleihung des Ortenauer Marketingpreises mächtig ins Zeug gelegt. Und der Aufwand hat sich gelohnt. Die Besucher strömten und

die Gewinner fühlten sich ob des Rahmens gar an die „Bambi“-Verleihung erinnert. Eine hochkarätig besetzte Jury, der unter anderem OB Edith Schreiner, Werner Kimmig von Kimmig Entertainment, André Riehle von Yupanquiriehle und Thomas Mack vom Europa-Park angehörten, hatte im Vorfeld aus den 37 eingereichten Bewerbun-

gen fünf Anwärter nominiert. Das bewahrte eine gute Grundspannung. Zumal die Nominierten – die Kanzlei Nickert, die Edelstahlmanufaktur Rosconi, Schwarzwald-Sprudel, die Wirtschaftsregion Ortenau WRO sowie Edeka Südwest – einen bunten Mix der Ortenauer Wirtschaft abdeckte. Am Ende hatte Edeka mit der „Nachhaltigkeits-Werbewoche“

klar die Nase vorn und den Preis in Form einer Skulptur von Antonia Sandru der Hand. Am Ende zeigte sich Lothar Nadler, Ehrenpräsident des Clubs, ebenso wie Clubpräsident Duschan Gert vom Wert der neuen Prämierung überzeugt: „Der Preis ist eine hohe Auszeichnung. Wer ihn gewinnt, wird positiv wahrgenommen.“ wer

nehmen im Cloud-Umfeld, deren Geschäftsidee ein hohes Potenzial aufweist“, erläutert Gennadi Schermann, Leiter von Smart Business IT. Denen wolle man eine besondere Plattform bieten. Denn: Durch die starken Start-ups könne das Land seinen IT-Spitzenplatz ausbauen und wettbewerbsfähig bleiben. Übrigens: Parallel zur „Cloudzone“ findet wieder die Leitmesse

für „Lernen mit IT“, die Messe Learntec statt. Zu beiden Messen werden Tausende Fachbesucher erwartet. wer

Die Chance für Start-ups! Karlsruhe. Anfang Februar findet auf dem Gelände der Messe Karlsruhe bereits zum vierten Mal die „Cloudzone“ statt. Dabei stellen Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen ihre aktuellen Anwendungen in der Cloud vor. Bei der vierten Auflage stehen nach den Worten der Veranstalter zwei Faktoren im Mittelpunkt: Die Anwendungen helfen den

Unternehmen, die Kosten zu senken. Zugleich entsprechen sie den aktuellen Sicherheitsstandards. Daneben erhalten Gründer und junge IT-Unternehmen auf der Messe besondere Aufmerksamkeit: In der „Start-up Cloud BW“ erhalten die „Jungen“ auf Initiative der landesweiten Initiative Smart Business IT Standplätze zu besonderen Konditionen. „Wir haben im Land viele junge Unter-

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Wo Messegelände Karlsruhe Wann 4.–6. Februar Mehr Informationen unter www.cloudzone-karlsruhe.de

Fotos: Iris Rothe


Oh, wir Fröhlichen. Econo sagt DankE!

Fröhliche Weihnacht überall. Und besonders bei Econo. Kein Wunder, schließlich wurden wir 2013 wieder reich beschert – mit vielen Anzeigenkunden und noch mehr Lesern. Danke, damit haben Sie Econo erneut zu Ihrem Favoriten unter Baden-Württembergs unabhängigen Wirtschaftsmagazinen gemacht. Mal unter uns, 2014 haben wir sogar noch bessere Nachrichten für Sie: mit bewährter Klasse und überraschenden Angeboten. Doch nun wünschen wir Ihnen schöne Festtage und einen guten Rutsch. Econo. Wirtschaft pur. Mit Leidenschaft.


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Index

Name

Axt, Dietmar

Seite Janthur, Dirk

Bächle, Wolfrad

Barth, Uwe Becker, Helmut Berger, Torsten Beuthner, Kathrin Beuthner, Katrin Bezner, Mark Bilgery, Wolfgang Binkert, Michael Bischoff, Manfred

20 44 84 84 36 36 16 36 6, 10 22 84

IN DIESEM HEFT

Blaurock, Reinhard 36 Blümle, Holger 10, 15 Braun, Thilo 8 Braun, Tibor Daniel 27 Brunner, Marc 36, 84 Buggle, Matthias 36

Carle, Jörg 58 Czarnecki, Paul Dominik 6 Darcis, Gerhard

Doderer, Carolin

84 36

Enders, Tom Epting, Heiko

24 8

Franz, Benjamin

Freund, Dirk Frey, Jörg Fundel, Georg

26 84 36 24

Gänßlen, Siegfried Gaskell, Vivienne Gaux, Thomas Geier, Dietmar Gerster, Stephan Graf Greimel, Hans-Jörg Grimaud, Ernst Grub, Philipp Guin, Hermann Le

8 24 72 84 27 8 84 8 22 32

Haasis, Klaus

84 15 84 76 76 50 10 36 57 84 76 7 57 12 84 84 84 72

Hägele, Willi Hagen, Peter Haible, Hans-Jörg Hammer, Stefan Haselwander Heer, Werner Henninger, Jürgen Hermanns, David Hettich, Martin Hieber, Gert Hoefer, Tobias Högler, Tamara Hollande, François Holweck, Christian Hopfensperger, Arno Horn, Michael Huber, arkus

Ingenhoven, Christoph 12

Jung, Manfred Jungbauer, Hans-Peter

Kaiser, Siegfried

Kallup, Bernhard E. Kanz, Friedrich Kartal, Eveline Keitel, Hans-Peter Klaiber, Dieter Klaiber, Ralf Kleine, Ulrich Kohl, Franz Kölle, Angelika Körner, Thomas Kramski, Wiestaw Kraus, Carsten Kress, Dieter Kuhlmann, Karl

Lahrs, Claus-Dietrich

84 24 24 55 84 26 76 84 8 8 36 15 84 27 58 58 27 10 20 8 76

Lang, Gerhard Langendörfer, Bodo Langensteiner-Schönborn, Karl 84 Leber, Joachim 36 Leest, Uwe 40 Leicht, Georg 58 Leichtle, Holger 20 Lieber, Winfried 54 Lorberg, Jutta 10

Mahling, Jürgen-A.

Mai, Norbert Maxelon, Michael Mayer, Barbara Meier, Achim Meier, lmar Meuth, Martina Möhlenkamp, Claus Müller, Dirk Müller, Erwin Müller, Gert Munk, Nicole Münzer, Christoph

14 18 10 50 52 52 76 7 16 22 15 36 42

Nehrig, Ulrich Neuhaus, Gunther

8 12

Neuner, Günter Neuner-Duttenhofer, Bernd Ng, Johnny

58 76 16

Obermeier, Christian

8 Ohmberger, Peter 17 Ono, Yoko 84 Ortmann-Babel, Martina 50

Parschat, Jörg

Pichler, Harald Pilz, Renate Plathner, Jan Michael Pluta, Michael Pohl, Reimund

36 9 26 16 44 84

Quitoschinger, Willy

72

Rasch, Christian Reichenecker, Christian Renner, Thomas

23 22 84

econo 1 3 / 2 0 1 3 · 2 0 . D eze mber 2013

Richert, Philippe Riesterer, Markus Röhrhoff, Richard Rösch, Matthäus Roßnagel, Thomas Roth, Michael Rothfuß, Jolanda

12 52 53 8 15 17 84

Sachs, Hans-Ulrich Saller, Dirk Schaffarczyk, Dietmar Scheerer, Achim Scherer, Bernhard Schermann, Gennadi Schlytter-Henrichsen, Thomas Schmalz, Kurt Schmalz, Wolfgang Schmidt, Henrike Schmidt, Klaus Schneider, Anton Scholz, Oliver Schorisch, Henning Schumacher, Michael Schunk, Henrik A. Schüßler, Andreas Schwartz, Heinz Schwarz, Dieter Seifert, Harald Sharma, Dinesh Chand Sieber, Florian Stächele, Willi Stallforth, Harald Steinbach, Dieter Stetz, Manfred Stollbert, Peter

27 84 32 36 84 86 20 26 26 24 20 84 10 27 56 84 58 7 84 23 6 44 12 84 20 16 36

Thiessen, Markus Türke, Frank

32 36

Unmüßig, Adolf Unmüßig, Hans-Peter Utiger, Erich T.

82 82 84

Völler, Rudi

56

Wagner, Friedrich Walter, Hartmut Weber, Karl-Heinz Weber-Mühleck, Heidi Weibel, Peter Weick, Clemens Weis, Roland Wentz, Holger Wessendorf, Axel Windholz, Oliver Winkler, Marcus Wolf, Georg Wolf, Thomas Wölfle, Lothar Wonnemann, Ralph Würth, Steffen

84 76 84 36 84 36 36 84 16 84 27 84 55 24 10 22

Zahn, Markus

Zitzelsberger, Roman Zoepffel, Bernd

58 7, 84 8

Firma

A-Capital

Seite

Admedes Schuessler ADV Aesculap Aksys Allsafe Jungfalk Alnatura Alno Alpha Altana Amazon

20 58 24 84 6 34 22 84 20 14 22

58 76 16 34 26 32 16 24 36 36 16

Backservice Gaux

72 Baden-Airpark 24 Badenova 36 Badische Stahlwerke 36 Baumax 84 Become 22 Beilharz Haus 76 BeTec 27 BHS Binkert 22 BMW 6 Bodensee-Airport 24 Borg Warner 7 Börse Stuttgart 22 Boss 20 Bropack Bronner Packmittel 72 Brunner 8, 36, 84 Bürstner 7

Cassidian CIE Coats Cobus Comemso Compositence Conrad CPK Automotive Cultex Laborarories Cyber-Forum

24 27 22 40 34 32 22 6 32 57

Datagroup DHBW Die Zeit danach DIH Dinse DM Dolphin Capital Dow Chemical

16 84 12 12 26 22 12 10

36

E&Y 12, 50 EADS 24 Easyjet 24 ESS Schweißtechnik 26 Etifix 34 Eugen Heinz Druckund Verlagsgesellschaft 20 Euro-Airport Basel-Mulhouse-Freiburg 24 Europa-Park 84 E-Werk Mittelbaden 36 Falk

IN DIESEM HEFT

Ami Doduco Andreas Lupold Hydrotechnik ANS Aradex Arburg Askea Feinmechanik Asknet ASP ATB Consulting Atelier Türke Atmel

Dr. Weick Executive Search

Fiducia Flughafen Karlsruhe/ Baden-Baden Flughafens Stuttgart Flughafen Stuttgart Flughafen Wien AG Freudenberg Freyler Friedrich Graf von Westphalen & Partner

GAD

Gemü Gerold Scholze Getgoods Gewerbepark Breisgau GL Metall- und Werkstattechnik GMW Goldbeck Graf Grub, Brugger & Partner Gruppe Drei GSA

H+S Automotive Hansgrohe Hans Lingl Haselwander Haufe Haufe-Lexware Heinzmann Hekatron Herberger Immobilien HIG HMG Hochschule Offenburg Holtzbrinck Hymer IHK BodenseeOberschwaben IHK SchwarzwaldBaar-Heuberg Infirmarius Infront Intersport J. Schmalz

Jacob Elektronik JCM Seating Solutions

Karlsruher SC Ketterer

12 16 24 24 12 24 7 36 50 16 15 27 22 52 34 36 36 8 10 36 27 27 8 84 50 16 36 6 17 12 9 84 54 20 7 24 55 15 22 22 26 22 15 8 7


89 Klaiber Klaro Kopf-Gruppe Kramski Kuon Architekten KWH

8 8 76 58 18 7

Lacher L-Bank LBBW Leicht Leifheit Lexware Lila Logistik Losberger Lupold

58 48 84 58 27 16 22 8 76

Mado

72 Magna-Näher 6 Mahindra 27 Manz 26 Mapal 27 Marketing Club Karlsruhe53 Marketing-Community Freiburg/Südbaden 52 Märklin 44 Mediengruppe Pressedruck 20 Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg 84 Meier Motors 52 Metallveredelungswerk Sulz 76 Michael Koch 34 Microsoft 16 Minda Schenk 6 Mondelez 10 Montag 8 Müller 22 Mustang 20 MWS 12

Schuler 26 Schultze & Braun 15 Schunk 84 Schwarzwald Fenster 8 Sedorama 8, 84 Sedus Stoll 84 Seifert Logistics Group 23 Semcon 7 SHW 84 Siemens 16 Smart Business IT 86 Soehnle 27 Soehnle Professional 27 Solarstrom AG 10 Sopur 15 Sparda Bank 84 Sparkasse Offenburg/ Ortenau 84 Spinnweberei Uhingen 10 Stadtwerke Stockach 84 Stadtwerke Stuttgart 10 Stefan Sommer 6 Steinbach Consulting 20 Steuerkanzlei Schittenhelm 76 Stihl 84 Stobag 8 Stollbert Architekten 36 Straub 22 Südkurier 20 Südwestbank 48 Sülzle 76 Sunrise Medical 15

Die hier genannten Unternehmen präsentieren sich in diesem Magazin mit einem Firmenporträt, das jeweils auf den Seiten als Anzeige gekennzeichnet ist. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen Inserenten.

Admedes Schuessler

61

Helia Ladenbau

35

Isgus

43

Kramer Verlag

13

Kresse & Discher Corporate Publishing

19

Stadtwerke Pforzheim

66/67

Volksbank Bühl (Regionalteil Südbaden/ Ortenau)

94

T.A.S. Vermögensverwaltung und Holding AG 18 Technology-Mountains 55 tefan Schnirch 56 Telefunken Semidconductors 16 Thales 16 Tognum 6 Tom Tailor 20 Trans-Logo-Tech 6 Triton 9

Nordwind North GmbH Nycomed

84 15 14

Oest

84 36 58 10 32 16

Uni Freiburg United Planet

Pflanzen Kölle

Phoenix Pilz Prisma Procter & Gamble

84 84 26 12 84

Rahm Reiff Rentschler Reven Rossmann Rothaus Ryanair

72 20 34 22 23 24

Samba-Dickie Scherer Logistik Schmolck Scholz Schüle Druckguss

44 36 36 10 27

Waldmann Pen 56 Wangler 50 Weber-Haus 36 Weiss Kunststofftechnik 27 Wellstar 22 Weru 9 Windreich 10 Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen in Baden WVIB 42 Witzenmann 58, 84 WMF 9 Wössner 76

Olymp Omikron Omira Orthobion Ostertag Solutions

FIRMENPORTR ÄTS

Voith Volksbank Freiburg Vollack

Zeppelin ZF Friedrichshafen ZKM

12 16, 36 84 84 36

84 24 84

13/2013

· 20. D e ze mber 2013 econo


90

Letzte Worte

„Wir dürfen uns auf den Lorbeeren nicht ausruhen. Sonst würden wir sie ohnehin am falschen tragen …“

Körperteil

Hans-Jörg Bullinger Der Senator der Fraunhofer-Gesellschaft findet klare Worte, um seiner Forderung den nötigen Nachdruck zu verleihen: Wenn gerade die kleinen und mittleren Unternehmen im Land nicht innovationsfähiger werden, dann schwindet unser Vorsprung und damit der Wohlstand

„Wir sind ein Hidden Champion. Das stinkt uns gewaltig.“ Robert Dous Der Vertriebs- und Marketingchef des Maschinenbauers Zahoransky wäre lieber bekannter

„Bei uns kann man noch ohne eine Erbschaft gemacht zu haben, ein Haus bauen. “ Gerd Hieber Der Bürgermeister von Sulz am Neckar benennt klar die Vorteile des ländlichen Raums gegenüber den Metropolen

„Ich versichere Ihnen: Wir haben nichts mit Benjamin Blümchen zu tun.“ Martin Furtwängler Der geschäftsführende Gesellschafter von Terö Plastic aus Simonswald ist an Witze über den Firmennamen gewöhnt

„Im Bauen von Modelleisenbahnen waren und sind wir perfekt. Aber in der Präsentation, im Marketing, im Zeigen, wie toll unsere Arbeit ist, da waren wir Schwachmaten.“ Wolfrad Bächle Der technische Geschäftsführer von Märklin erklärt eine der Schwächen der Göppinger vor der Insolvenz

„In die Mercedes S-Klasse passen vielleicht mehr Fahrgäste, dafür hat Porsche mehr Grip auf der Straße.“ Carsten Kraus Der Gründer und Chef von Omikron aus Pforzheim vergleicht seinen Fact-Finder, eine Suchmaschine für Online-Shop, mit der Mutter aller Internetsuchen, Google

„Der Antrag hatte rasch den Spitznamen ,Warmduscher-Antrag‘ weg …“ Franz Untersteller Der Umweltminister des Landes erinnerte sich beim Besuch der Uhrig Kanaltechnik daran, dass er schon 2007 im Landttag beantragt hatte, die Rückgewinnung von Energie aus Abwasser zu fördern. Das wird schon länger gemacht und die Methode hat Erfolg

Das nächste Econo erscheint am 21. Februar 2014

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