E 66900 | 10. Jahrgang | Ausgabe 13, Januar/Februar 2014 | Deutschland 6,50 € | Schweiz 10,00 SFR
Ausgabe Schwarzwald-Baar-Bodensee
Wirtschaftsmagazin für Baden-Württemberg Goldstadt? Pforzheims neue Klasse Peter Unmüßig? Mehr als nur ein Baulöwe Aufgewacht! 24 Seiten mit allem, was 2014 wichtig ist
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Gut und Neu, das passt zu uns: das frisch erschienene JUVE-Handbuch Wirtschaftskanzleien 2013/14 zählt uns wieder zu den Top-Kanzleien in Deutschland und zum kleinen Kreis führender Kanzleien in Baden-Württemberg. Und etwas Neues gibt es auch: am 1. Januar 2014 eröffnen wir unser Büro in Frankfurt am Main. Aber sonst bleibt alles beim Alten: die Köpfe, die Qualität und Kreativität, das Engagement, die guten internationalen Verbindungen und die persönliche Betreuung unserer Mandanten. So wurden wir eine der führenden Kanzleien im Südwesten. Und dabei soll es bleiben. Weitere Informationen finden Sie unter www.fgvw.de. Oder Sie rufen uns gleich an: Telefon +49 761 21808-0 (Dr. Barbara Mayer). Rechtsanwälte | Köln Freiburg Frankfurt Alicante Brüssel Shanghai Istanbul São Paulo
Uhrig: Kanäle werden sexy! Cube-Projekt: Urban arbeiten auf dem Land Inno-Netzwerk: „Wir müssen zerstören“
CHRISTOF BROMBERGER, JOACHIM WERNER
Brombergers volle
Packung
Schwarzwald-Baar-Bodensee
Regional.
Wirtschaftsmagazin für Baden-Württemberg
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Die volle Packung Bromberger Packungen hat Logistik und Produktion kräftig ausgebaut. Die Baustelle des Familienunternehmens fand bundesweit Beachtung
Christof Bromberger (l.) und Joachim Werner führen Bromberger Packungen
Mit weit ausholenden Armbewegungen zeichnet Christof Bromberger ein imaginäres Quadrat auf den neuen Hallenboden: „Hier hat es gestanden“, schmunzelt der Geschäftsführer der Bromberger Packungen. „Es“ meint ein Haus, genauer ein Fertighaus. Dank ihm wurde der Erweiterungsbau bei Bromberger zu einem bundesweit beachteten Ereignis. Denn das Fertighaus auf dem Nachbargrundstück des Bromberger’schen Stammsitzes in Donaueschingen stand der Erweiterung im Weg. „Zum Abreißen war es zu schade“, so Mit-Geschäftsführer Joachim Werner. Also wollte man es kurzerhand für einen Euro loswerden. Einzige Bedingung: Der Übernehmer muss
es abbauen und an anderer Stelle wieder aufbauen. Ein netter Gag – mit weitreichenden Folgen. Bromberger: „Nur wenige Stunden, nachdem die Lokalzeitung darüber berichtet hatte, hatten wir Anfragen von Medien aus ganz Deutschland.“ Das Haus war dann auch rasch weg. Für Bromberger war damit der Weg für die Erweiterung frei. Einen mittleren Millionen-EuroBetrag hat das Familienunternehmen in die Erweiterung der Flächen um rund 50 Prozent investiert. Zwar war der Generalunternehmer der Konzern Züblin, doch laut Werner wurden dennoch „90 Prozent der Arbeiten an Handwerker aus der Region vergeben“. Eine Vorgabe des Bauherrn.
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Was vor 110 Jahren als „Lithographische Kunstanstalt Karl Bromberger“ begann, hatte bereits fünf Jahre nach Gründung namhafte Kunden wie den Musikinstrumentenhersteller Hohner – die damals vom ersten Mitarbeiter per Fahrrad abgeklappert wurden. Die Kunden sind bis heute namhaft, der Service von Bromberger reicht indes weit über das Lithografische hinaus: „Wir bieten alles vom Entwurf der Packungen bis zur Logistik“, so Bromberger. Und so wird hochwertige Wäsche ebenso verpackt wie Alkoholika oder werden für Schokoladen aufwendige Verkaufs-Displays entwickelt. Auch Hersteller von Kosmetik und medizinischen Produkten setzen auf die Lösungen aus
Donaueschingen. Bromberger: „Die Kundenbreite macht uns unabhängiger von konjunkturellen Einbrüchen.“ Der Umsatz des rentablen Unternehmens mit rund 100 Mitarbeitern pendelt um die 16 Millionen Euro pro Jahr. Doch die Breite machte eben auch die Investition notwendig. Die Produktion, teils unter besonderen hygienischen Bedingungen, hat nun mehr Raum, die Logistik ist am Standort konzentriert. Die Außenstelle in Bräunlingen wurde dafür aufgegeben. Zusätzlich hat das Unternehmen die Abläufe im Innern der Bauten optimiert. „Bei bis zu 120 Prozent Auslastung war es an vielen Stellen doch kitzelig“, erläutert der Geschäftsführer. Doch jetzt hat Fotos: Fichtner (2), Bromberger
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Aus der Luft werden die Dimensionen sichtbar: Oben befinden sich die Erweiterungsflächen
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Der neue Logistikbereich sichert flüssige Abläufe bei dem Packungsspezialisten
nicht nur das Werkzeuglager genügend Raum, die Logistik ist praktikabel. Auch die Produktion hat angemessene Erweiterungsoptionen. Bromberger „Wir können sie wie eine Ziehharmonika aufstellen.“ Doch der Neubau ist nicht einfach nur eine Erweiterung. Für Bromberger hat sich das Unternehmen mit dem aktuellen MillionenAufwand richtig zukunftssicher aufgestellt: „Der Platz reicht uns für zehn bis 15 Jahren.“ Die volle Packung eben – wobei es nun kein weiteres Grundstück mit einem Haus für Erweiterungen gibt. Oder wie Bromberger es ausdrückt: „Es ist ausgemoschtet.“ Dirk Werner dwerner@econo.de
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KURZ NOTIERT
Sechs-Tage-Woche Eine positive Bilanz zog Pierre von Lamsweerde wenige Wochen nach der Übernahme der Geschäftsaktivitäten des Leuchtenherstellers Hess durch Nordeon: „Die Auftragslage ist gut, wir fahren derzeit eine SechsTage-Woche in der Produktion“, so der Nordeon-CEO bei einem Besuch von Rupert Kubon, OB in Villingen-Schwenningen. Aktuell arbeiten 185 Mitarbeiter bei Hess, 20 davon sind Leiharbeiter. Derweil gab die Staatsanwaltschaft Mannheim bekannt, das mittlerweile gegen 22 Personen im Zuge der Hess-Pleite ermittelt werde. Darunter sollen Handwerker sein, deren Arbeiten am Hess Privathaus über die AG abgerechnet worden sein sollen.
Der„Therm-Liner“ entzieht Abwasser die Wärme und macht sie wieder nutzbar
Finkbeiner sägt mehr Das Sägewerk Finkbeiner in Gremmelsbach hat in 2013 deutlich mehr Holz verarbeitet, als im Vorjahr. Nach Angaben von Geschäftsführer Andreas Finkbeiner waren es 175 000 Festmeter. Man habe sogar die Preise anheben können. Für 2014 kündigte er Investitionen unter anderem in Trocknungsanlagen an.
Energie-Kanal Der Bauunternehmer Thomas Uhrig hat ein System, mit dem sich Wärmeenergie satt erzeugen lässt. Nur ist der Ort wenig sexy
Binder bindet sich Der Tuttlinger Klimaschrankhersteller Binder hat mit der Messkircher Bix Lackierungen einen Zehn-Jahres-Vertrag abgeschlossen. Im Gegenzug investiert Bix in eine vollautomatische Roboterpulverbeschichtungsanlage. Sie soll mehr als 40 000 Module pro Jahr bearbeiten können.
Lebenshilfe baut Die Lebenshilfe im Landkreis Tuttlingen investiert 3,3 Millionen Euro in ein Wohnheim mit 24 Plätzen in Spaichingen. Das Land bezuschusst den Bau mit rund einer Million Euro. Der Spatenstich ist laut Landrat Stefan Bär für das kommende Frühjahr geplant.
Thomas Uhrig hat ein Problem. Die erneuerbaren Energien sind in aller Munde und auch er hat ein System, mit dem sich Energie auf für Laien simple Art gewinnen lässt. Experten gehen davon aus, das Uhrigs „Therm-Liner“ bis zu 30 Prozent des Wärmebedarfs im Land decken könnte. Doch Uhrigs Problem: „Unsere Technik ist noch viel zu wenig bekannt.“ Das hängt vor allem mit einem zusammen: Der „Therm-Liner“ wird in Abwasserkanäle eingebaut. Das macht das Thema um einiges weniger sexy als eine funkelnde Photovoltaik-Anlage oder ein stolz aufragendes Windrad. Dabei haben Uhrigs Anlagen einen entscheidenden Vorteil: „Die Technik ist nicht kompliziert.“ Im Prinzip handelt es sich dabei um Wärmetauscher-Elemente, die
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im Kanal verankert werden. Wenn es Sinn macht Hunderte Meter lang. Gekoppelt mit einer Wärmepumpe lässt sich die Energie aus dem Abwasser nutzen. Wobei sich der Nutzen des Systems nach Angaben von Mark Biesalski sogar auf simple Art noch steigern lässt: Der Geschäftsführer der Uhrig Kanaltechnik hätte gerne, dass die Unternehmen nicht benötigte Prozesswärme in die Kanäle leiten – statt in die Luft zu blasen. Dort könnte das System die Wärme dann in einiger Entfernung bei Wohnhäusern wieder nutzbar machen. Kurz gesagt: Der Kanal wird auf diese Weise zum Nahwärmenetz. Was Uhrig und Biesalksi vorstellen ist indes kein Hirngespinst aus dem Tüftlerzimmer. Die Geisinger Uhrig-Gruppe mit der Kanaltech-
nik und der Tiefbau ist seit 1963 im Tiefbau tätig. Das Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern und einem Büro in Krefeld zählt zu den Innovationstreibern der Branche. Man hat Techniken zur Kanalsanierung entwickelt oder macht über spezielle Bauwerke im Boden Regenüberlaufbecken überflüssig. Rund 30 Millionen Euro setzt das Unternehmen um, „bislang haben wir immer schwarze Zahlen geschrieben“, so Geschäftsführer Uhrig. Was fehlt ist nun ein durchschlagender Erfolg mit dem „ThermLiner“. 45 Projekte vom Präsidenten-Sitz in Paris bis zu Mehrfamilienhäusern in Konstanz hat Uhrig bislang realisiert. Uhrig: „Alle laufen besser, als zuvor berechnet.“ Nur war große Überzeugungsarbeit nötig. Dirk Werner Fotos: Jigal Fichtner
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Fürstenberg realisiert größte Investition
BM in Not
Die Fürstenberg Brauerei hat in den Ausbau des Stammsitzes Donaueschingen investiert: Nach Angaben des Unternehmens flossen 1,2 Millionen Euro in eine Palettierung in der Flaschenabfüllung. Nach Angaben von Geschäftsführer Georg Schwende ist dies die größte Einzelinvestition
Der Spaichinger Bürgermeister Hans Georg Schuhmacher ist ins Visier der Staatsanwaltschaft Rottweil geraten. Dort sind bereits seit Februar 2013 zahlreiche Anzeigen gegen den Schultes eingegangen, laut einem Sprecher handele es sich um „vermögensrechtliche Vorwürfe“. Genauere Angaben machte er nicht. Schumacher hat sich Mitte Dezember in einer Bürgerversammlung den Anschuldigungen gestellt. Und alles von sich gewiesen: Keine Beschäftigung von städtischen Mitarbeitern für private Zwecke oder falsch abgerechnete Reisen oder Begünstigungen für seine Familienmitglieder. Die Versammlung war unterdessen emotional, einige Zuhörer hielt es kaum auf den Plätzen. Wobei Schuhmacher durch seine Einlassung weiteres Ungemach drohen kann: Er hat aus nicht-öffentlichen Akten zitiert. Das soll strafbar sein. wer
der vergangenen Jahre und trage „wesentlich zur langfristigen Standortsicherung bei“. Die neue Anlage ermögliche eine flexiblere Sortiments-Bestückung, sagte Schwende weiter. Zudem steigere der Invest die Effizienz. So habe die Brauerei in den vergangenen zehn Jahren den
Wasserverbrauch in der Flaschenabfüllung bereits um 25 Prozent reduziert. Die zur Brau Holding International gehörende Fürstenberg Brauerei zählt nach Angaben von Schwende zu den führenden Brauereien im Land – mit langer Tradition: seit 1283 wird gebraut. wer
Rena kehrt Gutmadingen den Rücken Der Gütenbacher Sondermaschinen- und Anlagenbauer Rena schließt den Standort Gutmadingen. 30 der 70 Mitarbeiter müssen das Unternehmen wohl verlassen. Und das sogar „zeitnah“, wie das Unternehmen in einer Betriebsversammlung angekündigt hat. Nach Angaben des Unternehmens habe eine Standortanalyse
ergeben, dass eine Konzentration notwendig sei. Deshalb wolle man die 2014 ohnehin auslaufenden Verträge für den Standort Gutmadingen nicht verlängern. Die Kapazitäten sollen unter anderem nach Gütenbach verlagert werden. Dort hat das Unternehmen ohnehin den Stammsitz mit MillionenAufwand ausgebaut.
Rena ist nach eigener Einschätzung einer der weltweit führenden Hersteller von Maschinen und Anlagen zur Wasseraufbereitung und nasschemischen Oberflächenbehandlung. Zu den Kunden zählen Medizintechniker ebenfalls wie Kläranlagen und Unternehmen aus dem Sektor der erneuerbaren Energien. wer
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Regionalteil • Hegau-Bodensee
KURZ NOTIERT
Werft wird überbaut Der Gemeinderat in Kressbronn hat den Weg frei gemacht für die Bebauung des Areals der ehemaligen Bodan-Werft. Damit können bis zu 125 Wohnungen auf maximal 16 700 Quadratmetern Bruttogeschossfläche entstehen. Das Projekt ist in der Gemeinde nicht unumstritten. Die Bodan-Werft war 2011 spektakulär in die Pleite gerutscht, sie war die älteste Werft am See und hat fast alle großen Bodenseeschiffe gebaut.
Mehr als eine Hülle: Der„Cube“ soll mit Work-LifeBalance die Fachkräfte locken
Kaserne zieht Mehr als 60 Interessierte aus der ganzen Republik kamen zum dritten Investorendialog der Bodensee Standort Marketing nach Sigmaringen. Es war der Startschuss für die Vermarktung des 215 Hektar großen Areals der Graf-Staufenberg-Kaserne, die im Zuge der Bundeswehrreform dicht gemacht wird. Im Rahmenprogramm sprach Torsten Oestergaard vom Globushersteller Columbus Verlag Paul Oestergaard über die Vorteile der Region.
Escad erweitert Die Escad-Group hat eine Niederlassung im „Competence Park“ am Flughafen Friedrichshafen eröffnet, an dem Ingenieure und Techniker arbeiten. Escad-Geschäftsführer Gerd Knoll will für den Bereich zudem noch weitere Mitarbeiter einstellen.
Konstanz investiert Die Stadt Konstanz hat nach knapp einjähriger Bauzeit den neu gestalteten Straßenabschnitt der „Oberen Laube“ eröffnet – und das trotz archäologischer Funde. Rund zwei Millionen Euro flossen in die Umgestaltung, die unter anderem einen besseren Verkehrsfluss ermöglich soll und 75 neue Parkplätze geschaffen hat. Es ist der letzte Baustein der Umgestaltung der Verkehrswege in dem Bereich.
Wohlfühl-Kubus Die Sachs Holding investiert rund acht Millionen Euro in den„Cube“. Der ist mehr als ein Gebäude: Dahinter steckt ein Gesamtkonzept Das Projekt wird nicht nur das Ortsbild von Engen prägen – jedenfalls beim Blick von der Autobahn. Es hat auch das Zeug dazu, die Art zu Arbeiten zu verändern. „Ich habe hier einen Bedarf erkannt“, sagt Wolfgang Sachs. Er ist der Initiator des „Cube“, seine Sachs Holding wird ein Mieter und Eigentümerin des eigenwilligen Neubaus sein. Sechs Stockwerke hoch, mit markanten Fensterbändern sowie besonders energieeffizient wird das Dienstleistungs- und Technologiezentrum direkt an der Autobahnausfahrt am Rand des Engener Gewerbegebietes entstehen. Auf 5400 Quadratmetern Fläche ist Platz für bis zu 17 Mieteinheiten. Bislang sind nach Auskunft
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von Sachs zwei Stockwerke vermietet: „Leider kann ich noch keine Namen nennen“. Klar ist nur, dass ein Stockwerk von Sachs selbst belegt wird. Aktuell führt Sachs weitere Verhandlungen. Denn das Interesse am „Cube“ sei groß – immerhin steckt nicht nur ein Gebäude hinter dem Namen, sondern ein Gesamtkonzept. Sachs: „Der WorkLife-Balance-Aspekt macht das Objekt zu einem Vorzeigeprojekt.“ Denn im „Cube“ mietet man sich nicht nur Flächen und es stehen für alle Tagungs- und Seminarräume zur Verfügung. „Wir bieten auch ein überbetriebliches Gesundheitsmanagement“, erläutert der Initiator. Das bedeutet konkret: Im Gebäude befindet sich
eine Cafeteria mit ausgewogenem Ernährungskonzept – die allen Unternehmen im Gewerbegebiet offen steht – dazu kommen Räume für Fitness, Massagen samt Duschen. Kurzum: Das „Cube“ soll mit dem Wohlfühl-Faktor Fachkräfte locken. Denn darum geht es am Ende. Auch Sachs Engineering ist stetig auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern. Der 1998 von Wolfgang Sachs gegründete Dienstleister beschäftigt aktuell mehr als 50 Ingenieure. Sachs: „Wir decken die gesamte Palette von der Konzeptentwicklung bis zur Serienreife ab.“ Die Kunden kommen aus der Energiebranche ebenso wie aus der Bahn- oder der Medizintechnik, ja sogar LandmaFotos: Sachs Engineering GmbH
Lieber neu Die Gastronomen-Familie Föhr investiert rund 4,5 Millionen Euro in den Neubau eine Betriebs bei Ravensburg. Der Bau soll der Familie die Zukunft sichern: Joachim Föhr ist seit 20 Jahren Pächter des Graf-Zeppelin-Hauses sowie der Kurgarten-Gastronomie in Friedrichshafen. Die Neuausschreibung durch die Stadt erweist sich indes als Hängepartie. Föhr macht deshalb Nägel mit Köpfen. Der Neubau soll als Event-Gastronomie aufgestellt sein. red
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schinenhersteller lassen bei Sachs entwickeln. Der Ruf ist derart gut, dass Sachs inzwischen neben dem Stammsitz in Engen-Welschingen Niederlassungen in Berlin, Krakau, Belgrad und Teheran unterhält. Damit beginnen die Probleme. Denn Sachs weiß, was er den Ingenieuren als attraktiver Arbeitgeber bieten muss. Und da genügt der Hinweis auf die günstige Lebenshaltung im ländliche Raum kaum. Deshalb der „Cube“. Rund acht Millionen Euro will Sachs in das Gebäude investieren, der Baudienstleister Goldbeck wird wohl den Zuschlag für die Ausführung erhalten. Den Baustart hat Sachs inzwischen auf das zweite Quartal 2014 verschoben. Sachs: „Es ist halt eine richtig große Projektentwicklung.“ Zudem verhandelt der Initiator aktuell noch mit „zwei bis vier“ weiteren Investoren und Miteigentümern. Doch das Gesamtkonzept für den „Cube“ steht und wird nicht mehr verhandelt. Sachs: „Die Zeit ist einfach reif dafür.“ Dirk Werner dwerner@econo.de
Geldsegen für die Stadtkasse: Konstanz kann mit Gewerbesteuernachzahlungen in Höhe von rund 21 Millionen Euro rechnen. Der Grund: Ein Unternehmen in der Stadt hat einen Patentstreit gewonnen, das treibt den Gewinn massiv in die Höhe – und füllt den Stadtsäckel. Zwar muss die Stadt über den Finanzausgleich von dem Geld abgeben, aber rund 14 Millionen Euro bleiben wohl in Konstanz. OB Uli Burchardt hat ins Spiel gebracht, mit dem Geld in Grundstücke für sozialen Wohnungsbau zu investieren. wer
Mehr Platz Die Sparkasse Singen-Radolfzell hübscht sich auf: In den kommenden Jahren sollen rund 21 Millionen Euro in den Umbau und die Aufstockung der Zentrale des Instituts in der Singener Innenstadt investiert werden. „Wir werden unser Haupthaus auf den neuesten Stand in Sachen Energie, Raumnutzung und Arbeitsorganisation bringen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Udo Klopfer. Das ist notwendig: Die Zentrale stammt aus dem Jahr 1980. Zudem sollen 2400 Quadratmeter neue Fläche entstehen. 2016 will Klopfer die Arbeiten abgeschlossen haben – nach einem Jahr Bauzeit. wer
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Regionalteil •
Angela Imdahl und Armin Frank treiben das Innovationsnetzwerk seit fünf Jahren voran
„Wir müssen liefern!“ Angela Imdahl und Armin Frank vom Innovationsnetzwerk SBH über den Verein, die Rasanz der Veränderung und notwendige Zerstörungen
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rau Imdahl, Herr Frank, Sie führen das seit fünf Jahren bestehende Innovationsnetzwerk Schwarzwald-BaarHeuberg – was ist aus Ihrer Sicht überhaupt eine Innovation? ➤ Angela Imdahl: Aus philosophischer Sicht ist die Innovation die Zerstörung überalterter Elemente. Deshalb muss eine Innovation auch so viele Widerstände überwinden, weil die Zerstörung naturgemäß niemand möchte. Wichtig ist dabei: Nur einen Prozess zu verschlanken ist noch keine Innovation. Die entsteht erst, wenn Kundenprobleme besser gelöst werden als zuvor. Was zählt ist die Sicht der Kunden. ➤ Armin Frank: Vor diesem Hintergrund ist die Unsicherheit vieler Automobilzulieferer beim Thema Elektromobilität verständlich: Bislang waren sie in einer Art Abhängigkeit, jetzt sollten sie innovativ werden, um die Zukunft zu sichern. Und bei dieser Zerstörung des Alten hilft das Netzwerk?
➤ Frank: Das ist sehr überspitzt ausgedrückt, trifft aber den Kern. Wir organisieren unter anderem Netzwerktreffen vor Ort in Unternehmen, bei denen sich die Teilnehmer direkt auf Augenhöhe austauschen können. Unsere Arbeit in den vergangenen fünf Jahren hat dafür eine wichtige Vertrauensgrundlage geschaffen. ➤ Imdahl: Wichtig ist uns bei den Treffen, dass vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen Denkanstöße erhalten. Gerade bei denen kümmert sich aber meist der Chef um die Innovationen und hat eigentlich keine Zeit dafür … ➤ Imdahl: Ja, das ist durchaus ein Problem und der Grund dafür, dass die hiesige Region im Innovationsindex von 12 Regionen nur auf Platz 9 rangiert. ➤ Frank: Natürlich sind viele Verantwortliche im Tagesgeschäft verhaftet. Aber genau deshalb ist eine Mitgliedschaft bei uns sinnvoll: Sie bekommen regelmäßig
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die Möglichkeit, die eigenen Ansätze mit denen von anderen im Dialog zu überprüfen. Die Mitglieder haben also einen Knowhow-Gewinn, deshalb haben wir auch einen steten Zuwachs an Teilnehmern. Was sind die Schwerpunkte des Innovationsnetzwerks? ➤ Imdahl: Aus der Erfahrung heraus haben wir zwei Kernthemen als wichtig für die Sicherung des Wohlstandes in der Region identifiziert: Greentech und Elektromobilität. Aus dem Trauma des Niedergangs der Uhren- und Phonoindustrie in der Region müssen wir die richtigen Schlüsse ziehen. Damals wurde die Dynamik der Märkte nicht richtig erkannt, man glaubte, alles bliebe gleich. Die Folgen waren dramatisch. Deshalb müssen wir heute frühzeitig auf die Dynamik aufmerksam machen und gerade die kleinen und mittleren Unternehmen mit ins Boot holen. Was antworten Sie denjenigen, die sagen, das hat noch Zeit?
➤ Frank: Denen antworte ich mit meinen 40 Jahren Berufserfahrung unter anderem in der Entwicklung: Neuerungen kommen schneller, als es vorhergesagt wurde! Deshalb müssen wir jetzt die Innovationen liefern, die die Märkte verlangen. Sonst machen es andere. Das Netzwerk hat sich jetzt als Verein organisiert, warum? ➤ Imdahl: An unserer ehrenamtlichen Arbeit unter dem Dach der regionalen Wirtschaftsförderung ändert sich nichts. Die bewährten Strukturen wie die Netzwerktreffen behalten wir bei. Aber wir können über die moderaten Mitgliedsbeiträge jetzt größere Projekte angehen. ➤ Frank: Für mich ist die wichtigste Änderung die Verstärkung des Leitungsteams durch erfolgreiche Unternehmer. wer
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