econo - Heft 15 - Ausgabe April 2014

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E 66900 | 8. Jahrgang | Ausgabe 15 | April 2014 | Deutschland 6,50 € | Schweiz 10,00 SFR | www.econo.de

Wirtschaftsmagazin für Baden-Württemberg Bäder-Papst: Kannewischer im Porträt Dubai-Drama: So stürzte Stulz in die Insolvenz Bank-Bilanzen: Das haben die Institute verdient

Sterneköche im Land

Küche. Köche. Kohle.


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Intern

Wir nden, Häuser sollten für die Zukunft

Der Blick über den Tellerrand

gebaut werden. Und zwar nachhaltig.

Von der Arbeit der Sterneköche und Econo als Botschafter Von Dirk Werner

Verrechnet. Ausgerechnet die Stulz H+E! Dieses Vorzeigeunternehmen in Sachen Anlagen zur Wasser- und Abwasseraufbereitung. Und die Töchter wie der Blockheizkraftwerkbauer Senergie erst. Alle zusammen machten einen properen Eindruck. Insolvenz? Damit hat keiner gerechnet. Offen gestanden auch wir bei Econo nicht. Große Sorgen machten wir uns dagegen um den Stulz-Mehrheitseigner Rena. Den Sondermaschinenbauer aus Gütenbach beutelt die Krise der Photovoltaik. Doch nun zeigt sich: Stulz H+E hatte einen guten Ruf – aber ein ebenso miserables Management. Die Projekte waren nicht wirklich solide kalkuliert. Und am Ende liefen nach Econo-Informationen zwei Projekte aus dem arabischen Raum komplett aus dem Ruder. Verluste im zweistelligen Millionenbereich liefen auf und keiner hat es gemerkt. Mehr über die Insolvenz und was das nun für Rena bedeutet erfahren Sie ab Seite 30 Angerichtet! Wenn sich Econo-Redakteure in die Spitzenküchen des Landes aufmachen, dann greifen sie nicht zu Messer und Gabel – jedenfalls nicht zuerst. Lieber setzen sie sich mit den Sterneköchen an einen Tisch und sprechen über die wirtschaftlichen Hintergründe. Denn so ein Stern ist eine finanzielle Belastung, eine psychische sowieso. Offen sprachen Deutschlands jüngster Sternekoch Sören Anders, der weltweit erste Sternekoch in einem Freizeitpark Peter Hagen und der ehemalige Sternekoch und heutige Unternehmer Marcus Krietsch über das Big Business jenseits des Gastraums. Damit bietet Econo einen vielsagenden Blick über den Tellerrand hinaus. Neugierig? Dann lesen Sie doch ab Seite 42 In eigener Sache. Wir haben den Vertrieb deutlich ausgeweitet. Das Wirtschaftsmagazin Econo ist ab dieser Ausgabe zusätzlich über Baden-Württemberg hinaus bundesweit im gut sortierten Bahnhofsbuchhandel erhältlich – im ersten Schritt an mehr als 300 Verkaufsstellen. Der Partner Medienservice ist dabei ein geübter Dienstleister für Verlage jeder Größe, dessen Erfahrung wir nutzen. Für unsere Anzeigenkunden bringt das natürlich zusätzliche Aufmerksamkeit. Econo unterstreicht mit diesem Schritt seinen Anspruch, führendes unabhängiges Wirtschaftsmagazin in Baden-Württemberg zu sein. Kein anderes Medium dieser Art berichtet redaktionell ausführlicher über den Mittelstand aus dem Südwesten.

Titel Econo: Jigal Fichtner

Viel Vergnügen bei der Lektüre.

Foto: Michael Bode

Nachhaltig bauen

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Inhalt

April Namen & Nachrichten 6

Automotive. Bertrandt: So funktioniert die Millionenmaschine

16

Kommunen/Tourismus. Das Ende der ColaniTherme am Bodensee

8

Bauen/Handwerk. Häfele knackt erneut die Umsatzmilliarde

18

Kreativwirtschaft. Heinz Wurzel schlägt der Druckkrise ein Schnippchen

10

Energie/Rohstoffe. Liqui Moly baut deutsche Standorte aus

20

Logistik/Handel. Hahn + Kolb: Heilemanns heile Welt

12

Finanzen/Immobilien. So lief 2013: die Bilanz von LBS und W&W

22

Luft-/Raumfahrt. Der Höhenflug von TesatSpacecom geht weiter

13

Gesundheitswirtschaft. Wie die malade Weleda die Wende schaffte

24

Maschinenbau. Her mit den Aufträgen: Herma stärkt den Anlagenbau

14

IT/Elektronik. Wolkige Aussichten: Leitwerk wächst in der Cloud

26

Präzisionstechnik. Polyrack mit neuem Standort in Ettlingen

34

Bilanz der Banken. Niedrige Zinsen, steigende Regulatorik: Das Jahr 2013 war für die Banken im Land dennoch ein gutes. Ein Blick hinter die Zahlen

74

Im Porträt: Jürgen Kannewischer

30

Abgelaufen: Der tiefe Fall des einstigen Stars Stulz

Unternehmen 30

Die Stulz-Insolvenz. Technisch top, kaufmännisch ein Fiasko. Wie der Anlagenbauer Stulz in die Pleite schlitterte – und Rena mit in den Abgrund zieht

Management 42

48

Tagungen & Kongresse. Die Strahlkraft der Sterne: zu Besuch bei drei Sterneköchen in Baden-Württemberg Tagungen & Kongresse II. Organisiertes Chaos: ein Blick hinter die Kulissen einer Messe

econo 1 5 / 2 0 1 4 · 2 8 . M är z 2014

Politik 52

Marketing-Community Südbaden/Freiburg.

53

Marketing-ClubKarlsruhe.

54

WFG Nordschwarzwald.

55

Karlsruher IT-Sicherheitsinitiative.

58

Standort Titisee-Neustadt. Neue Unternehmer braucht das Land: In Titisee-Neustadt steht die nächste Generation in den Startlöchern: Wir stellen sie vor. Plus: Interview mit Bürgermeister Armin Hinterseh

66

Standort Dauchingen. Viel Fläche, beste Anbindung: ein Hidden Champion der Kommunen

72

Wirtschaftsbarometer. So denken die Entscheider im Land: das neuste Wirtschaftsbarometer von Cobus und Econo Fotos: Jigal Fichtner (2), Canstockphoto


5

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42

Stern und dann? Drei Köche aus dem Land erzählen

Menschen 74

76

Im Porträt. Wasser mag er nicht, dennoch mischt Jürgen Kannewischer die deutsche Bäderlandschaft auf Menschen des Monats/ Impressum. Mr. Jeans ist tot, PWO bekommt einen neuen Chef, Kehl

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einen neuen Bürgermeister

78

On Tour. Portalvisions, Badischer Wirtschaftstag & Zukunft Mittelstand

80

Index.

82

Letzte Worte.

11.– 13.4.2014 MESSE FREIBURG VERANSTALTER

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15/2014

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Namen & Nachrichten • Automotive

KURZ NOTIERT

Zukauf in Schweden Der Ludwigsburger Filtrationsspezialist Mann + Hummel übernimmt den schwedischen Wettbewerber Vokes Air. Das Unternehmen beschäftigt rund 400 Mitarbeiter weltweit und war bislang im Besitz der Private-Equity-Firma The Riverside Company. Mann + Hummel erlöst mit seinen 15 100 Mitarbeitern einen Umsatz von 2,77 Milliarden Euro.

Einbruch bei Rexroth Die Umsätze der Bosch-Tochter Rexroth sind im vergangenen Jahr beträchtlich zurückgegangen. Der Antriebs-und Steuertechniker mit Sitz in Lohr und Standorten in Horb am Neckar, Stuttgart, Fellbach, Murrhardt sowie Schwieberdingen erwirtschaftete Erlöse von rund 5,7 Milliarden Euro – zwölf Prozent weniger als noch im Vorjahr. Der Rückgang sei vor allem der Stagnation in Europa geschuldet, teilt die Firma mit.

Porsche baut aus Rund 300 Millionen Euro investiert Autobauer Porsche in ein neues Motorenwerk in Stuttgart-Zuffenhausen. Die Fabrik soll im Mai 2016 in Betrieb gehen. Zudem sind ein neues Ausbildungszentrum sowie ein Bürogebäude geplant. Auch den Entwicklungsstandort Weissach will Porsche ausbauen. Dafür soll in der Nachbargemeinde Rutesheim ein Grundstück angemietet werden.

In trockenen Tüchern Die Bauarbeiten für den neuen MB-Tech-Stammsitz auf dem interkommunalen Gewerbegebiet Flugfeld Böblingen/Sindelfingen haben begonnen. MBTech, eine Tochter des AkkaKonzerns, will hier verschiedene Standorte und einen Großteil der rund 1500 Mitarbeiter im Großraum Sindelfingen zusammenführen und den neuen Standort Flugfeld künftig als Unternehmenszentrale nutzen.

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Dietmar Bichler, Vorstandsvorsitzender beim Automobilentwickler Bertrandt aus Ehningen

Millionenmaschine Die Dynamik bei Bertrandt ist ungebrochen. Treiber ist die Autoindustrie. Doch die Ehninger wollen nun auch weitere Branchen erobern Rekordkurs, Überholspur, Wachstumsturbo. Die Geschichte von Bertrandt ist eine Geschichte der Superlative, zumindest in den vergangenen Jahren. Während die Automobilzulieferer über steigenden Preisdruck klagen, marschiert Bertrandt von einem Hoch zum nächsten. Der Automobilentwickler profitiert weiter von den hohen Forschungs- und Entwicklungsausgaben der Autokonzerne – und deren Neigung, Forschung und Entwicklung verstärkt auszulagern. In Zahlen liest sich das nach dem jüngsten Quartal so: Von Oktober bis Dezember 2013 kletterten die Erlöse gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7,5 Prozent auf 198 Millionen Euro, so das Unternehmen aus Ehningen. Vor

Zinsen und Steuern (Ebit) verdiente Bertrandt 19 Millionen Euro, acht Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Unterm Strich blieb ein Gewinn von 13 Millionen Euro. Werte von denen andere in der Branche nur träumen können. Bertrandt-Chef Dietmar Bichler spielen dabei verschiedene Entwicklungen in die Karten: Die Modellvielfalt der deutschen Autobauer hat eine ungeheure Dynamik entwickelt. Dazu kommen Trends wie umweltfreundliche Mobilität, Sicherheit, Komfort und Vernetzung. Hinzu gesellt sich der Innovationsdruck in der Autoindustrie, der beispielsweise von den immer strengeren Abgasbestimmungen der EU ausgeht. „Davon profitieren wir“, sagt Bichler.

Das manifestiert sich auch in der Zahl der Mitarbeiter. 2013 fiel die Marke von 10 000. Zu Beginn dieses Jahres beschäftigte Bertrandt gut 11 000 Menschen. Im Geschäftsjahr 2012/13 belief sich der Umsatz auf 782,4 Millionen Euro, ein Plus von mehr als zehn Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Geschäftsjahr. Den Schwung aus der Autobranche will Bichler nun in andere Branchen mitnehmen: Ziel sei es, die Wachstumsstrategie auch in der Luftfahrtindustrie, in der Energie-, Medizin- und Elektrotechnik sowie im Maschinen- und Anlagenbau umzusetzen. Damit Bertrandt auch auf Rekordjagd gehen kann, wenn die Autobranche mal schwächelt. rs Foto: Bertrandt


BMM-Award 2014 Mit Rekord am Ziel vorbei Die Planungen hat man knapp verfehlt, aber dennoch hat der Oberkircher Autozulieferer PWO ein Rekordjahr hingelegt. Der Um­ satz klettert 2013 um 5,4 Prozent auf 377,4 Millionen Euro. Ange­ peilt hatte PWO 390 Millionen Euro. Beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) liegt der Auto­ zulieferer mit 22,3 Millionen Euro um 0,7 Millionen Euro unter Plan. Der Jahresüberschuss von 13 Mil­ lionen Euro liegt um 26 Prozent über dem Wert des Vorjahres.

Im laufenden Jahr wollen die Oberkircher weiter wachsen – und ihre Gewinnmarge weiter erhöhen. Während das Unterneh­ men beim Umsatz ein Plus von sechs Prozent auf 400 Millionen Euro erreichen will, soll das Ebit um zwölf Prozent auf 25 Millio­ nen Euro zulegen. Dazu soll auch das starke Neugeschäft beitragen. 2013 gewannen die Badener Auf­ träge für künftige Serienproduk­ tionen in Höhe von rund 425 Millionen Euro. red

Der Wettbewerb für eine zeitgemäße Führungskultur – ein Leuchtturm für Fach- und Führungskräfte

Reiff mit Hoffnungsschimmer Trübe Zeiten beim Reifenhändler Reiff: Das Unternehmen mit Sitz in Reutlingen hat 2013 mit einem Millionenverlust abgeschlossen. Zusätzlicher Druck kommt von einer Ratingagentur. Doch es gibt auch eine gute Nachricht. Reiff weist unterm Strich einen Verlust von 8,7 Millionen Euro aus. Im Vorjahr hatte der Reifenhändler noch 0,6 Millionen Euro Gewinn gemacht. Reiff begründet den Ver­ lust mit einem „nie da gewesenen Einbruch in der deutschen und europäischen Reifenhandelsbran­ che“. Außerdem hätten Sonder­

effekte das Ergebnis mit fünf Mil­ lionen Euro belastet. Die Ratingagentur Creditreform hat die Reiff­Gruppe auf BB herabgestuft. Das Management habe bereits reagiert und die Finan­ zierung auf ein sicheres Fundament gestellt, teilte das Unternehmen weiter mit. So habe Reiff seine Netto­Finanzverschuldung bereits um 13,7 Millionen Euro gesenkt. Die gute Nachricht: Reiff hat im Tagesgeschäft 24,4 Millionen Euro mehr eingenommen als ausgege­ ben, wie der operative Cashflow des Unternehmens zeigt. red

Die systematische Gestaltung einer zeitgemäßen Führungskultur wird angesichts der demografischen Entwicklung erfolgskritisch. Das können Sie in jedem Fall gewinnen: ▸ Bessere Betriebsergebnisse ▸ Höhere Produktivität

Calwer Werk vor dem Ende Vor dreieinhalb Jahren stand der Calwer Standort des Autozuliefe­ rers Reum schon einmal vor dem Aus. Damals stürzte die Mutter­ firma mit Sitz in Hardheim (Neckar­ Odenwald­Kreis) in die Insolvenz. Reum wird vom niederländischen Finanzinvestor HTP übernommen. Die 250 Mitarbeiter in Calw atmen auf. Nun scheint das Ende aber endgültig besiegelt. HTP plant die Schließung des Werks. Die Produk­ tion soll Ende des ersten Quartals 2015 eingestellt werden. Betroffen sind aktuell 150 Mitarbeiter. Während Gewerkschaft und Be­ triebsrat gegen die Schließung pro­ testieren, führt Reum­Geschäftsfüh­

rer Marc Hundsdorf laut „Schwarzwälder Bote“ „sehr hohe Verluste“ als Grund an. Zudem ha­ be man in Calw „starke operative Probleme“. Die Kunden seien mit den Kunststoffteilen, die dort für die Autoindustrie hergestellt wer­ den, nicht zufrieden. „Das ist keine schöne Sache, wir haben uns die Entscheidung nicht leicht ge­ macht“, wird Hundsdorf zitiert. Reum beschäftigt 1100 Mitarbei­ ter und hatte 2012 zum ersten Mal seit der Insolvenz schwarze Zahlen geschrieben. Bei einem Umsatz von 119,3 Millionen Euro blieb ein operatives Ergebnis von knapp zwei Millionen Euro übrig. rs

▸ Geringere Fehlzeiten ▸ Mehr Mitarbeiter-Engagement ▸ Höhere Arbeitgeberattraktivität Gibt es einen besseren Zeitpunkt, um sich zu verbessern, als jetzt? Melden Sie sich zum BMM-Award 2014 an, Anmeldeschluss ist der 30.6.2014. Ausschreibung und Anmeldung finden Sie unter www.bmm-award.de oder informieren sich bei Ihrem Leadershipexperten in Ihrer Nähe. Veranstalter des BMM-Award 2014 ist die 100PersEnt GmbH & Co. KG, Brunnring 65, 72108 Rottenburg.


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Namen & Nachrichten • Bauen/Handwerk

KURZ NOTIERT

Sto baut bei Paris Rund zwölf Millionen Euro wird der südbadische DämmstoffSpezialist Sto in ein neues Werk in der Nähe von Paris investieren. Die Sto-Tochter Innolation errichtet in Amilly ein Dämmplattenwerk. Im Januar 2015 soll die Produktion starten.

Sparsamer Komplex Das Industriebauunternehmen Vollack baut in Karlsruhe Baden-Württembergs angeblich größtes Büro-Passivhaus. Das 8500 Quadratmeter große Gebäude soll Platz für 300 Arbeitsplätze bieten. Der Neubau entsteht auf dem Gelände des Alten Schlachthofs im Kreativpark Karlsruhe

Genormter Erfolg Dank der steigenden Nachfrage nach genormten Häusern will der Ludwigsburger Bauträger Strenger 2014 stark wachsen. Wie die Firma mitteilt, soll der Umsatz von 82 auf 90 Millionen Euro, rund 60 Millionen hiervon sollen mit Normhäusern erwirtschaftet werden. Der Anteil klassischer Häuser sinkt von 40 auf 30 Millionen Euro.

Magische Marke Der Beschlagspezialist Häfele wächst und kündigt millionenschwere Investitionen an Die Milliarde Euro Umsatz ist eine magische Marke. Wer sie hat, will sie nicht mehr hergeben. Die Häfele-Gruppe aus Nagold ist seit dem Geschäftsjahr 2012 Mitglied in diesem Club. Und auch 2013 hat es der Spezialist für Beschlagtechnik und elektronische Schließsysteme wieder geschafft: Um 38 Millionen Euro sind die Erlöse auf 1,072 Milliarden Euro gestiegen. Dabei hätte das Plus größer ausfallen können, währungsbereinigt ist Häfele um acht Pro-

zent gewachsen. Jedoch erwirtschaften die Nagolder drei Viertel ihres Umsatzes im Ausland. Vor allem die Produktionsgesellschaften der Gruppe legten aufgrund zweier Übernahmen zu. Zum Gewinn macht die Firma keine Angaben. 2011 hatte Häfele laut Bundesanzeiger ein operatives Ergebnis von rund 31,5 Millionen Euro erzielt. Im vergangenen Jahr waren die Nagolder auf Einkaufstour, übernahmen etwa den Schiebespezialisten Weber aus Velbert

sowie Sphinx Electronics, einen Hersteller von elektronischen Schließ- und Sicherheitssystemen aus Kenzingen. Global haben sich die Märkte unterschiedlich entwickelt. Während die asiatischen und osteuropäischen Märkte überdurchschnittlich gewachsen sind, kränkeln andere europäische Länder konjunkturbedingt. In Deutschland lag das Plus bei drei Prozent. Die Zahl der Mitarbeiter stieg 2013 um 450 auf nun 6600 weltweit. Zudem hat Häfele 27 Millionen Euro investiert. 2014 will man nachlegen: Rund 35 Millionen Euro stehen für Investitionen in Märkte, Produktionsanlagen und Service bereit. rs

Erfolgreiche Backstub‘ Die Bäckerei-Branche ist hart umkämpft, 2013 gab es zahlreiche Insolvenzen. Doch die Badische Backstub‘ ist auf Wachstumskurs. Der Ettlinger Filialist hat 2013 einen Umsatz von 17,4 Millionen Euro erwirtschaftet, eine halbe Million mehr als 2012. Die Zahl der Mitarbeiter stieg um 20 auf 334.

Schwarz statt Rot Nach Jahren in den roten Zahlen ist der Korntaler BaubeschlagSpezialist VBH 2014 wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Allerdings fällt das Plus mit drei Millionen Euro geringer aus als noch im Oktober geplant. Anlaufprobleme bei der Implementierung einer neuen Software sollen der Grund sein.

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Der Stammsitz von Häfele in Nagold. Die Firma wurde im Jahr 1923 gegründet

Blanco baut in Bruchsal aus Rund 20 Millionen Euro will der Spülen- und Armaturenspezialist Blanco in die Erweiterung seines Logistikzentrums in Bruchsal investieren. Das gab das Unternehmen aus Oberderdingen bekannt. Es sei höchste Zeit für den nächsten Schritt, teilten die Kraichgauer mit. Denn die Kapazi-

täten des 2008 in Betrieb genommene, rund 16 000 Quadratmeter großen Logistikzentrums sind bereits erschöpft. Die Expansion sei die logische Folge der überaus erfolgreichen Geschäftsentwicklung, erklärt Achim Schreiber, Vorsitzender der Geschäftsführung. „Mit dieser enormen Investition

wollen wir gleichzeitig die Grundlage für weiteres Wachstum schaffen.“ Man setze mit der Investition auch ein deutliches Signal zugunsten des Standorts Deutschland. Die Blanco-Gruppe beschäftigt weltweit 1250 Mitarbeiter, davon 96 im Inland. Der Umsatz lag 2012 bei 274 Millionen Euro. rs Foto: Häfele


9 Foto: Jigal Fichtner

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Rechtsberatung

Die Arbeitsgruppe Unternehmensrecht: (stehend) RA Jörg Schröder, RA Dr. Oliver Melber, RA Bernhard Fritz, RA Dr. Jürgen Höffler, WP/StB Dr. Michael Ohmer, (sitzend) RAin Birgit Münchbach, RAin Tina Neff, WP/StB Ingo Teine (v. l.)

Die Erfahrung zählt Caemmerer Lenz ist für die Mandanten ein wichtiger Partner in allen Fragen des Wirtschaftslebens, denn die Kanzlei arbeitet fachübergreifend

A

uch in der täglichen Arbeit einer Kanzlei geht Austausch“, gibt Dr. Michael Ohmer, Wirtschaftsprüfer nichts über die Erfahrung aus der gelebten Praxis. und Steuerberater, einen Einblick in die Zusammen„Wir sind als 1947 gegründete Kanzlei ganz ähnarbeit von Kanzlei und CL Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung GmbH & Co. KG. Eines der erfahrenen lich wie Unternehmer selbst mit dem Thema des Generationswechsels vertraut“, erläutert Dr. Oliver Melber, Teams leiten Dr. Oliver Melber, Bernhard Fritz und Dr. Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht bei Michael Ohmer. Caemmerer Lenz: „Aus dieser Erfahrung heraus begleiFür die Mandanten ist diese Kooperation vollkomten wir solche Nachfolgeprozesse in den Unternehmen men unkompliziert. Dr. Oliver Melber: „Jeder Manunserer Mandanten mit besonderem Augenmerk.“ dant hat seinen festen Ansprechpartner. Wenn notDie Nachfolge in Unternehmen ist ein gutes Beispiel wendig zieht dieser nach Abstimmung mit dem Manfür die gelebte Praxis in der Kanzlei Caemmerer Lenz, danten Spezialisten hinzu.“ An den drei Standorten in der eingespielte ArbeitsKarlsruhe, Basel und Erfurt arbeiten rund 150 Menschen gruppen die Mandanten beMit Arbeitsgruppen gleiten – zum Beispiel die vier zum Wohle der Mandanten Fachanwälte für Handelsaus dem Inland und Ausland. breit aufgestellt und Gesellschaftsrecht am Dabei ist Europa nah: CaemStandort Karlsruhe: „Durch merer Lenz hat schon vor die Fülle an rechtlichen Vorschriften und Möglichkeirund zwanzig Jahren seinen Platz in einem internatiten sind interne wie externe Nachfolgeregelungen onalen Netzwerk von Kanzleien gefunden, nämlich stets ein komplexes Feld, das nicht nur mit juristischer, in Eurojuris International. „Daraus ergeben sich wertsondern auch mit betriebswirtschaftlicher Perspektive volle Kontakte auch für grenzüberschreitende Manbearbeitet werden muss“, sagt Bernhard Fritz. Der date“, betont Bernhard Fritz. Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht ist Die Mandate von Caemmerer Lenz sind so vielfältig wie das Wirtschaftsleben selbst – von der Existenzgrünneuer Partner der Kanzlei und hat einen Ruf als Moder-Beratung bis hin zu Fragen von Compliance, Datenderator in schwierigen Verhandlungen. Dieser Komplexität setzt man bei Caemmerer Lenz schutz oder der Geschäftsführer- oder Vorstandshaftung, eine vielfältig ausgeprägte eigene Kompetenz entgegen. aber beispielsweise auch aufwendige gesellschaftsrecht„Wir arbeiten fachübergreifend zusammen, um den liche Veränderungen begleitet die Kanzlei. „Hier ist Mandanten umfassend begleiten zu können. Durch neben der Erfahrung häufig unser anwaltlich-diplomadie zahlreichen und teilweise sehr unterschiedlichen tisches Geschick gefragt“, so Dr. Oliver Melber. „Unsere Mandanten wissen: „Wir sind breit aufgestellt und in Projekte sind die Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer der Region vernetzt.“ und Steuerberater von Caemmerer Lenz im engen

Mit mehr als 50 Rechtsanwälten, Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern an den Standorten Karlsruhe, Basel und Erfurt vertritt Caemmerer Lenz die Interessen von Wirtschaftsmandanten aller Art. Die Besonderheit der Kanzlei liegt in den konzeptorientierten und standortübergreifenden Teams, die reibungslos und speziell auf die Anforderungen der Mandanten zugeschnitten zusammenarbeiten. Deren besonderes Anliegen ist dabei die präventive Beratung und Unterstützung.

Steuerberatung Die CL Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung GmbH & Co. KG bietet den Mandanten neben der Wirtschaftsprüfung auch sämtliche Dienstleistungen im Rahmen der Erstellung von Finanz- und Lohnbuchhaltung sowie von Jahresabschlüssen. Im Rahmen der Erstellung von Steuererklärungen beraten und betreuen die Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Privatpersonen ebenso wie Unternehmen.

Compliance Die neu gegründete CL Compliance und Datenschutz GmbH & Co. KG bietet den Mandanten Unterstützung vom ersten Check bis hin zur Übernahme von Verantwortung durch Datenschutzbeauftragte und Compliance Officer. Ansprechpartner sind hier die beiden Geschäftsführer, RA Jörg Schröder und RA Dr. Jürgen Höffler.

Kontakt Caemmerer Lenz Rechtsanwälte Wirtschaftsprüfer Steuerberater Douglasstraße 11–15 76133 Karlsruhe www.caemmerer-lenz.de Telefon: 07 21/9 12 50-0 Telefax: 07 21/9 12 50-22 15/2014

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Namen & Nachrichten • Energie/Rohstoffe

KURZ NOTIERT

Kaco kürzt Die geplante Kürzung bei der Ökostromförderung verschreckt auch den Wechselrichterhersteller Kaco New Energy aus Neckarsulm. Laut Geschäftsführer Ralf Hofmann müsse Kaco deshalb zum ersten Mal in seiner Geschichte Personal abbauen. Bis zum Sommer sollen 80 Stellen gestrichen werden. Zudem gibt es Kurzarbeit. Der Umsatz bei Kaco ist 2013 von 185 auf 120 Millionen Euro eingebrochen.

Ernst Prost, geschäftsführender Gesellschafter bei Liqui Moly mit Sitz in Ulm

Durchwachsenes Jahr Umsatz im Plus, Gewinn im Minus. Der Milchkonzern Friesland Campina, der in Heilbronn am ehemaligen Südmilch-Standort rund 700 Menschen beschäftigt, hat seinen Umsatz 2013 um zehn Prozent auf 11,42 Milliarden Euro gesteigert. Das Ergebnis vor Steuern sackte hingegen um 40 Prozent auf 266 Millionen Euro. In Heilbronn hatten die Niederländer zuletzt mehrere Sparrunden gefahren und 100 Arbeitsplätze abgebaut.

Platinum in Bedrängnis Die Krise im Photovoltaikbereich hat das nächste Unternehmen im Südwesten in Schieflage gebracht: Platinum aus Wangen im Allgäu hat ein vorläufiges Insolvenzverfahren beantragt. 70 Mitarbeiter sind betroffen. „Wir gehen von einem Erhalt der Arbeitsplätze aus. Aktuell arbeiten wir gemeinsam mit der Geschäftsleitung daran, ein tragfähiges Fortführungskonzept für das Unternehmen aufzubauen“, erklärt Insolvenzverwalter Holger Leichtle.

Gedämpftes Wachstum Der Mannheimer SchmierstoffKonzern Fuchs Petrolub hat 2013 den Umsatz um 0,7 Prozent auf 1,832 Milliarden Euro gesteigert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern legte um 6,6 Prozent auf 312,3 Millionen Euro zu. Fuchs beschäftigt rund 3900 Mitarbeiter.

econo 1 5 / 2 0 1 4 · 2 8 . M är z 2014

Rekordjahr getoppt Rund 20 Millionen Euro will Liqui Moly in den kommenden Jahren investieren. Die Zahl der Mitarbeiter steigt ebenfalls Ein bisschen Ärger schwingt mit bei Ernst Prost. Mehr als 50 Arbeitsplätze hat der Schmierstoffspezialist Liqui Moly im vergangenen Jahr geschaffen. Rund 650 Menschen arbeiten für das Ulmer Unternehmen. Und dennoch: „Wenn der Gesundheitszustand einer Firma beschrieben wird, finden diese Zahlen in den Medien leider nicht die gleiche Gewichtung wie Umsatz, Gewinn, Profit oder Umsatzrendite“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter. Deshalb wundert ihn auch nicht, dass viele am langsamen Wachstumstempo von Liqui Moly herummäkeln. Wobei dieses gar nicht so gemächlich ist: Vier Prozent Umsatzplus auf 415 Millionen Euro stehen 2013 zu Buche. Das Re-

kordjahr 2012 hat Liqui Moly getoppt – und das unter deutlich widrigeren Bedingungen. Denn ohne Gegenwind lief das Jahr 2013 bei den Ulmern nicht ab. Da war zum einen die Praktiker-Insolvenz, die einen ganzen Absatzkanal zum Erliegen brachte und „gleichzeitig den ohnehin schon harten Wettbewerb im Inland weiter anheizte“. Prost trennte sich zudem von unrentablen Kunden. Dennoch legten die Erlöse in Deutschland leicht zu. Die dynamisch wachsenden Märkte, das weiß Prost längst, liegen im Ausland: Um zehn Prozent legt das Auslandsgeschäft zu. Mit Nicaragua, Costa Rica sowie Jamaika hat man drei weitere Märkte erschlossen. Inzwischen sind die Ulmer

in mehr als 110 Ländern vertreten. Wachstumspotenzial sieht Prost dennoch: Deshalb investiert die Gruppe rund 20 Millionen Euro in den kommenden beiden Jahren an ihren deutschen Standorten. Der Großteil davon fließt ins Mineralölwerk Méguin in Saarlouis, wo das Labor vergrößert wird. „Für uns sind Qualitätssicherung und Neuentwicklungen lebensnotwendig“, sagt Prost. Zwei Millionen Euro investiert Liqui Moly am Stammsitz Ulm. Zwar macht Prost keine Angaben zum Gewinn, jedem Mitarbeiter zahlte er jedoch eine Erfolgsprämie von 3000 Euro. Im Vorjahr waren es noch 1250. Es läuft also rund bei Liqui Moly – auch wenn manch andere Kennzahl noch ein wenig hinkt. rs

Foto: Liqui Moly


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Hopp hilft Wirsol Teile des insolventen Solar­Projekt­ entwicklers Wirsol aus Waghäusel bei Karlsruhe sind gerettet. Die Wieslocher Wircon übernimmt einzelne Teile des Deutschland­ Geschäfts. Die Marke Wirsol soll erhalten bleiben und neu positio­ niert werden. Wircon gehört dem SAP­Mitgründer, Multi­Milliardär

In Nöten

und TSG­Hoffenheim­Mäzen Dietmar Hopp. Wircon hat mit Wirsol Großes vor. Zwischen 15 und 20 Prozent soll der Umsatz pro Jahr wachsen. Ein Schwerpunkt des künftigen Geschäfts sollen Photovoltaik­ Anlagen auf Dächern von Privat­ häusern sein.

Chef von Wircon ist Peter Vest, der einst die Billigmarke Yello der EnBW führte. Ziel sei, die neu posi­ tionierte Marke Wirsol im Markt zu nachhaltigem Erfolg zu führen. Wir­ sol war im September des vergan­ genen Jahres in die Insolvenz ge­ rutscht, nachdem eine Zwischen­ finanzierung gescheitert war. rs

Steht Wild zum Verkauf? Der Eppelheimer Aromenherstel­ ler Wild setzt seine Expansion fort. Jüngster Neueinkauf ist der Aro­ menkomponentenhersteller Alfrebro aus den USA. Zum Kaufpreis gibt es keine Angaben. Die Heidel­ berger haben zudem angekündigt, ihre Standorte in Berlin und dem spanischen Valencia weiter auszu­ bauen.

Zur Investitionssumme gibt es noch keine Angaben. Unterdessen kommen erneut Gerüchte auf, wo­ nach Wild Flavors zum Verkauf stünde, respektive den Börsen­ gang plane. Laut Finanzkreisen soll die amerikanische Investment­ bank Citi mit der Prüfung beider Optionen beauftragt worden sein. Bereits vor Jahren hatte Hans-

Peter Wild 35 Prozent der Firma an den Finanzinvestor KKR ver­ kauft. Die Mehrheit hält Wild selbst, aus der Familie steht jedoch kein Nachfolger bereit steht. Nicht betroffen von den Ge­ rüchten ist die Marke Capri-Sonne, die ebenfalls zur Gruppe zählt, aber Hans­Peter Wild persönlich gehört. red

„Das schwerste Jahr der Firmen­ geschichte“ sei 2013 gewesen, sagt Oliver Scholz, Vorstandschef des gleichnamigen Schrottverwer­ ters mit Sitz in Essingen. Die Zah­ len des Geschäftsjahres machen deutlich, wie tief die Krise ist. Auf rund 300 Millionen Euro belaufen sich die Verluste im vergangenen Jahr – nach einer schwarzen Null in 2012. Das Eigenkapital ist auf­ gezehrt und liegt nun bei minus 13 Millionen Euro. Belastet hat Scholz vor allem die eigene Restrukturierung. Der Ver­ kauf der australischen Tochter schlug mit einem Minus von 95 Millionen Euro zu Buche, weitere Verkäufe mit 116 Millionen Euro. Scholz will sich gesundschrump­ fen. Deshalb und wegen der schlechten Marktlage sank der Umsatz von 4,65 auf 3,75 Milliar­ den Euro. Operativ hat Scholz ein Ebitda von 124,9 Millionen Euro erwirtschaftet. red

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15/2014

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Namen & Nachrichten • Finanzen/Immobilien

KURZ NOTIERT

Beos kauft Logistikpark Der Berliner Projektentwickler Beos hat den Logistik- und Industriepark Ettlingen gekauft. Hauptmieter des Areals mit 120 000 Quadratmeter Mietfläche sind Daimler und der Autozulieferer TI Automotive. Das Areal ist nahezu vollständig vermietet. Verkäufer ist die Immobiliengesellschaft Valad.

Unmüssig exportiert Der Freiburger Projektentwickler Unmüssig hat das Modell für seine Westarkaden nun auch nach Heidelberg verkauft. In Freiburg hatte Unmüssig für rund 125 Millionen Euro ein „Städtle in der Stadt“ gebaut, zu dem unter anderem 300 Wohneinheiten zählen. Das Heidelberger Projekt gleichen Namens soll sogar noch eine Nummer größer werden. Fertig sein soll es in etwa drei Jahren.

Beiträge verdoppelt Der Lebensversicherer Die Stuttgarter hat seine Bruttobeiträge 2013 um gut elf Prozent auf 573 Millionen Euro gesteigert. „Wir schreiben unsere Erfolgsgeschichte konsequent weiter fort“, sagt Vorstandschef Frank Karsten. Seit 2012 hat das Unternehmen die Beitragssumme auf knapp unter zwei Milliarden Euro verdoppelt. Zum Ertrag macht die Firma jedoch keine Angaben.

Richtfest am Flugfeld Strabag feiert Richtfest für den Wohnkomplex Terminal 11 auf dem Flugfeld Böblingen. Ende 2014 sollen die 145 Wohnungen und Gewerbeeinheiten mit einer Gesamtfläche von 12 000 Quadratmetern fertig sein.

Quantum kauft Alex Die Immobiliengesellschaft Quantum hat für zwölf Millionen Euro das Bürohaus Alex in Stuttgart gekauft. Dort sitzt unter anderem die Deutsche Apotheker- und Ärztebank.

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Tilmann Hesselbarth ist Vorstandsvorsitzender der LBS in Baden-Württemberg

Dank an die Bank Tilmann Hesselbarth, Chef der LBS in Baden-Württemberg, ist mit weniger zufrieden Weniger Neugeschäft, weniger Überschuss, weniger Mitarbeiter – die Bausparkasse LBS merkt in Baden-Württemberg die Niedrigzinsphase in ihrer Bilanz recht deutlich. Der Vorstandsvorsitzende Tilmann Hesselbarth spricht aber trotzdem von einem erfolgreichen Jahr. Das liegt wohl auch daran, dass die LBS auf hohem Niveau ist und eher Stillstand zu vermelden hat, als dass die Werte radikal eingebrochen wären. Aber immerhin geht das Bauspargeschäft um fünf Pro-

zent auf 7,02 Milliarden Euro zurück. Das Betriebsergebnis sinkt von 72,5 auf 69,0 Millionen – ebenfalls ein Rückgang um fünf Prozent. Allerdings haben die Bausparer im vergangenen Jahr mehr eingezahlt als im Vorjahr und auch mehr rausbekommen. Beide Werte steigen um etwa zwei Prozent. Die Zahl der Mitarbeiter geht zurück, der Außendienst wurde jedoch gestärkt. Hier sind mittlerweile 534 Menschen beschäftigt, 22 mehr als im Vorjahr. Man

habe qualitativ und quantitativ zugelegt und sei vor allem noch näher an die Sparkassen gerückt, so Hesselbarth. Im funktionierenden Zusammenspiel der beiden Institutionen sieht er den Schlüssel zum Erfolg. Der Beleg: Zwei von drei Neuverträgen werden von den Partnerbanken vermittelt. „Die Kombination aus Kundennähe und Finanzierungsexpertise macht die gemeinsame Vertriebsstärke von Sparkassen und LBS-Außendienst aus“, sagt Hesselbarth. In Baden-Württemberg hat die LBS 1,31 Millionen Kunden, die in 1,7 Millionen Verträgen rund 51,3 Milliarden Euro angespart haben. Philipp Peters

W&W: Hagelschaden wirkt auf die Bilanz Für den Stuttgarter Versicherungskonzern W&W war 2013 ein Rekordjahr. Wenn auch im negativen Sinn: Noch nie zuvor musste das Unternehmen so viel Geld für einen Unwetterschaden auszahlen wie im vergangenen Jahr. Das spürt der Konzern denn auch unterm Strich.

Zwar ist der Jahresüberschuss mit 155 Millionen Euro deutlich höher als zuletzt prognostiziert. Zuletzt war das Unternehmen noch von einem Plus von 135 Millionen Euro ausgegangen. Gegenüber dem Vorjahr ist der Gewinn jedoch deutlich eingebrochen. 2012 hatte W&W noch einen

Gewinn von 235 Millionen Euro verbucht. So steht 2013 ein Rückgang um zwei Drittel. Ein wesentlicher Grund: Unwetterschäden. Rund 300 Millionen Euro hat W&W 2013 an Geschädigte ausgezahlt. Mehr als fünfmal so viel wie üblich – und so viel wie nie zuvor. pop Foto: LBS/Wilhelm Mierendorf


Gesundheitswirtschaft • Namen & Nachrichten

Weledas Wende Mit neuem CEO und Kostendisziplin hat

Weleda endgültig den Turnaround geschafft Es gibt einfachere Konstellationen. Als Ralph Heinisch vor rund zwei Jahren seinen Job als neuer CEO bei Weleda antritt, darbt der Marktführer für Naturkosmetik und anthroposophische Arzneimittel. Millionenverluste stehen in

den Büchern. 2011 lag der Verlust bei mehr als acht Millionen Euro. Zwei Jahre später ist von der Krise kaum noch was zu spüren. Das zweite Heinisch-Jahr weist das Unternehmen mit Sitz im schweizerischen Arlesheim, aber

Ralph Heinisch, lenkt seit dem 1. April 2012 als CEO die Geschäfte bei Weleda

wichtigem Standort in Schwäbisch Gmünd, ein Umsatzplus auf. Nach der schwarzen Null beim Jahresüberschuss und einem operativen Ergebnis von 10,6 Millionen Euro im Jahr 2012, sei es gelungen, das Ergebnis zu steigern, wie Weleda mitteilt. Genaue Zahlen verkündet Weleda erst im Sommer. Der Grund für die Wende ist zum einen „konsequente Kostendisziplin“, wie die Firma mitteilt. Zum anderen hat Weleda seinen Umsatz 2013 gesteigert, von 322 auf 336 Millionen Euro. Vor allem in Deutschland, Österreich und Frankreich seien die Erlöse gewachsen. Der Standort in Gmünd erwirtschaftete einen Umsatz von 135,1 Millionen Euro. Noch erfreulicher für die Schweizer und ihren schwäbischen Standort: Um 35 Millionen Euro hat Weleda 2013 seine Nettoverschuldung auf 48,5 Millionen Euro reduziert. „Damit hat Weleda eine solide Basis“, so Heinisch. Zu dieser Basis gehört auch eine erweiterte Geschäftsführung: Der Verwaltungsrat der AG hat zum 1. Januar einen neuen CFO ernannt: Michael Brenner verantwortet bereits seit Ende 2012 den Bereich Finanzen und Controlling. Künftig agiert er neben Heinisch, Samir Kedwani und Andreas Sommer als Geschäftsführer. Brenner war zuvor Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater. Das neue Quartett an der Spitze soll nun die Geschicke nach der Wende lenken. 2014 rechnet Weleda mit einem Umsatzplus von drei Prozent. rs

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KURZ NOTIERT

Storz’ steiler Aufstieg Beim Medizintechniker Karl Storz sind die Auftragsbücher voll: 2013 haben die Tuttlinger rund 13 Prozent mehr Umsatz erwirtschaftet als im Vorjahr. Die 6700 Mitarbeiter erlösten rund 1,35 Milliarden Euro, 2000 davon sind in Tuttlingen beschäftigt. „Die Umsatzentwicklung in den vergangenen Jahren war zufriedenstellend“, kommentiert Chefin Sybill Storz. Zum Gewinn macht sie keine Angaben.

„Es geht uns gut“ Der Rollstuhlhersteller Sunrise Medical hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 300 Millionen Euro erwirtschaftet. Vor drei Jahren waren es noch 265 Millionen gewesen. Zum Gewinn macht das Unternehmen, das seinen deutschen Hauptsitz in Malsch bei Heidelberg hat und dort 250 Menschen beschäftigt, keine Angaben.„Wir sind zufrieden, es geht uns gut“, so Vorstandschef Thomas Rossnagel.

In den roten Zahlen Tief in die Verlustzone ist der Offenburger Klinikbetreiber Mediclin gerutscht: Die Bilanz 2013 weist unterm Strich ein Minus von 2,6 Millionen Euro aus. Im Vorjahr hatte das Minus noch 1,4 Millionen Euro betragen. Die Umsatzsteigerung von einem Prozent auf 515 Millionen reicht nicht aus, um die Aufwendungen für Kapazitätserweiterungen und die höheren Personalkosten zu kompensieren.

Maquet kauft zu

Stryker schluckt Berchtold Nach 92 Jahren in Familienbesitz beginnt für den Medizintechniker Berchtold aus Tuttlingen eine neue Ära: Der US-Konzern Stryker wird das Unternehmen übernehmen. Stryker Deutschland hat seinen Sitz in Duisburg und betreibt im Land einen großen Standort in Freiburg. Foto: Weleda

Als Kaufpreis nennt Stryker rund 172 Millionen US-Dollar, also rund 123,3 Millionen Euro. Berchtold stellt Operationsleuchten her und beschäftigt aktuell 420 Mitarbeiter. Stryker war bereits vor rund zehn Jahren an den Tuttlinger interessiert gewesen, damals lehnte der Mittelständler die Offerte noch ab.

Zuvor hatten die Firmen in den 90er-Jahren kooperiert. Für die Mitarbeiter in Tuttlingen wird sich nichts ändern, die 420 Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben. Unklar ist, ob der Name Berchtold erhalten bleibt. In Freiburg firmiert Stryker unter dem Namen Stryker Leibinger. rs

Für rund 140 Millionen Euro hat der Rastatter Medizintechniker Maquet die Mehrheit an der Pulsion Medical Systems mit Sitz in München übernommen. Pulsion gilt als Spezialist für Katheter und die technische Überwachung von Schwerkranken. Maquet gehört zum schwedischen Getinge-Konzern und kauft 78 Prozent der Anteile.

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Namen & Nachrichten • IT/Elektronik

KURZ NOTIERT

Eyevis kauft zu Der Display- und VideowandSpezialist Eyevis setzt seinen Wachstumskurs fort: Die Reutlinger übernehmen das Geschäft des bayerischen Anbieters Teracue. Die Bayern sind laut Eyevis führender Hersteller von Hardware- und SoftwareProdukten für IPTV-Lösungen und Video Networking. Zum Kaufpreis gibt es keine Angaben. Eyevis beschäftigt aktuell 125 Mitarbeiter, Teracue 11.

Sick bezieht Neubau Rund acht Millionen Euro hat der Waldkircher Sensorspezialist Sick in eine neue Produktionshalle in Donaueschingen investiert. Nun ist der Neubau der Tochterfirma Sick-Stegmann fertig. In Donaueschingen arbeiten rund 350 Menschen für das Unternehmen. Damit ist Sick zweitgrößter Arbeitgeber der Stadt.

Rico Siefermann in der „Cloud“: der Vorstand des führenden IT-Dienstleiters Leitwerk

Milliarde geknackt „Das Jahr 2013 war überdurchschnittlich“, sagt Jürgen Mossakowski, Vorstandschef des ITund Telekommunikationsdienstleisters CHG Meridian aus Weingarten. Erstmals verbuchten die Oberschwaben eine Milliarde an Neuinvestitionen. Dahinter verbirgt sich das Volumen der neu geschlossenen Nutzungsverträge. CHG liegt damit 25 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Der Rohertrag stieg um 14,2 Prozent auf 150 Millionen Euro.

Umbau kostet Umsatz Umsatz runter, Ergebnis rauf. Der IT-Dienstleister Datagroup aus Pliezhausen reduziert weiter den Handel mit Hardware und konzentriert sich auf den margenstärkeren Bereich Dienstleistungen. Deshalb sinkt der Umsatz im ersten Quartal des Geschäftsjahres um 8,4 Prozent auf 39 Millionen Euro. Dabei entfallen 78 Prozent auf den Bereich Dienstleistungen, das Ebitda steigt von 1,9 auf 2,6 Millionen Euro.

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Erfolg in der Wolke Rico Siefermann hat mit Leitwerk ein erfolgreiches Jahr hinter sich. Das bilanzielle Plus hat nicht nur mit der Connect-Übernahme zu tun Rico Siefermann steht inmitten eines gut gesicherten IT-Raums mit Notstromaggregat, doppeltem Boden, armdicken Kabelsträngen und schmunzelt: „Früher nannte man das Serverraum, heute ist es eine Cloud.“ Doch wie man das Kind nennt, ist dem Vorstandsvorsitzendem des IT-Spezialisten Leitwerk egal. Denn das Angebot einer „Baden Cloud“ kommt bei den Kunden an: „Wir haben das Rechenzentrum 2012 eröffnet und mussten es 2013 erweitern, weil das Angebot schneller als geplant den Zuspruch des regionalen Marktes fand.“ Damit ist die „Cloud“ ein gutes Beispiel für den Erfolg der AG aus Appenweier als führendes IT-Haus in Baden. Denn der Umsatz wurde

im vergangenen Jahr um 36 Prozent auf 45 Millionen Euro gesteigert. Siefermann: „Das ist ein neuer Rekord.“ Auch das Ergebnis hat sich nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden im zweistelligen Bereich verbessert. Nähere Angaben macht er indes nicht. Zudem hält er sich bedeckt, welchen Anteil am Wachstum die Übernahme der Connect-Firmengruppe in 2013 hat. Siefermann betont aber: „Auch ohne den Zukauf wären wir deutlich gewachsen.“ Die Zahl der Mitarbeiter hat sich um 90 auf 280 erhöht. Für das laufende Jahr ist der Vorstand wiederum bester Dinge: „Wir hatten bereits in den ersten Wochen einen hohen Auftragseingang zu verzeichnen.“ Ein zwei-

stelliges Wachstum bei Umsatz und Ergebnis ist deshalb für die zehn Tochterunternehmen Pflicht. Allerdings will er dies in 2014 organisch erreichen, schließlich könne man nicht jedes Jahr eine große Übernahme stemmen. Ausruhen ist dennoch nicht angesagt. Leitwerk soll den Markt in Richtung Rhein-Neckar erweitern. Dafür wurde der Standort Karlsruhe aufgewertet, das dortige Gebäude Anfang 2014 gekauft. In Karlsruhe hat es mit Leitwerk übrigens vor 21 Jahren begonnen – und fünf der ersten neun Mitarbeiter sind noch dabei. Martin Foshag hatte die Idee eines Systemhauses, das alle Bereiche der EDV abdeckt. „Das ist gelungen“, so Siefermann. Dirk Werner Fotos: Jigal Fichtner


Der Sepa-Segen

Premiere bei Init

Dank der Umstellung auf den einheitlichen Eu­ rozahlungsverkehr Sepa hat der Stuttgarter Fi­ nanz­IT­Dienstleister GFT im vergangenen Jahr gute Geschäfte gemacht: Die Erlöse des Unter­ nehmens von Vorstandschef Ulrich Dietz klet­ tern um 15 Prozent auf 264,3 Millionen Euro. Auch beim Gewinn legen die Stuttgarter kräftig zu: um 64 Prozent auf 13,6 Millionen Euro. Während der IT­Bereich satt wuchs, brach der Umsatz im zweiten Geschäftsbereich, der Vermittlung von IT­Experten um 18 Prozent auf 90 Millionen Euro. Dennoch erwartet GFT wei­ teres Wachstum: Dietz rechnet 2014 mit einem Umsatz von 310 Millionen Euro. rs

Erstmals in seiner Geschichte hat der Telematik­ Entwickler Init mehr als 100 Millionen Euro umgesetzt. Dies teilten die Karlsruher mit. Hauptgrund ist ein absolutes Rekord­Schluss­ Quartal 2013: Allein in diesen drei Monaten erlöste Init 39 Millionen Euro. Aber: Init hatte Anfang 2013 mit einem größeren Wachstum gerechnet – aus den prognostizierten 105 wur­ den „nur“ 100,1 Millionen Euro. Der Gewinn legt 2013 um elf Prozent auf 12,1 Millionen Euro zu. Zwar liegt der aktuelle Auf­ tragsbestand unter dem Niveau des Vorjahres. Dennoch rechnet Init­Chef Gottfried Greschner mit dem elften Wachstumsjahr in Folge. rs

Ziel verpasst

Gebrauchtes Jahr

Leicht unter den eigenen Erwartungen hat der Explosionsschutzspezialist R. Stahl das vergan­ gene Jahr abgeschlossen. Die Waldenburger erwirtschafteten rund 304,4 Millionen Euro – ein Plus von 4,6 Prozent. Hauptgründe für den Dämpfer sind eine gesunkene Nachfrage im kanadischen Öl­ und Gassektor sowie ein ge­ sunkenes Auftragsvolumen im asiatisch­pazifi­ schen Raum. Ungeachtet der Probleme in Kanada erwiesen sich die Märkte in Nord­ und Südamerika als Wachstumstreiber. Hier erwirtschaftete man ein Plus von 11,1 Prozent. Für 2014 rechnet der Vor­ stand um seinen Vorsitzenden Martin Schomaker mit anziehender Nachfrage. Das Ziel ist ein Umsatzplus von sechs bis sieben Prozent. red

Am Ende bleibt der Blick nach vorn: „2013 war ein schwieriges Jahr. Aber wir sind auf einem guten Weg“, erklärt Andreas Schneider-Neureither, Chef des Heidelberger Software­Hau­ ses SNP. Der Umsatz sackte um 14 Prozent auf 23,4 Millionen Euro, zudem lief ein operativer Verlust von drei Millionen Euro auf. Ein ge­ brauchtes Jahr für die Heidelberger. Schneider­Neureither begründet den Absturz mit dem Umbau des Unternehmens, einer schlechten Auslastung im Bereich Beratung Anfang 2013 und Investitionen in den USA. 2014 soll aber alles besser werden. Das letz­ te Quartal 2013 sei besser gelaufen. Fürs lau­ fende Jahr strebt SNP Umsatzwachstum und eine Ebit­Marge von 20 Prozent an. rs

Ziehl-Abegg will durchstarten Um rund fünf Prozent hat der Ventilatoren­ hersteller Ziehl-Abegg im vergangenen Jahr seinen Umsatz gesteigert. Die Künzelsauer er­ lösten rund 388 Millionen Euro. Angaben zum Gewinn macht das Familienunternehmen keine. Allerdings sei man mit dem Ergebnis nicht zu­

Ziehl-Abegg beschäftigt an fünf Standorten im Land rund 1800 Menschen

frieden. Währungsturbulenzen hätten den Ab­ schluss vermiest. „Wachstum um jeden Preis war nicht unser Ziel“, sagt Vorstandschef Peter Fenkl. Deshalb habe man die Märkte selektiver bearbeitet. Vor allem in Asien und Amerika liefen die Geschäf­ te gut. Deshalb investiert Ziehl­Abegg auch in der Heimat: Rund 27 Millionen Euro flossen in ein neues Werk bei Waldenburg, das nun bald in Betrieb gehen soll. Für 2014 erwartet Fenkl ein Wachstum im hohen einstelligen Bereich. Im Januar lag der Auftragseingang rund zehn Prozent über dem Vorjahresniveau. Auch 2013 wuchs die Belegschaft. Es kamen 100 neue Mitarbeiter hinzu. Ziehl­Abegg be­ schäftigt weltweit rund 3250 Mitarbeiter, 1800 davon in Hohenlohe. Die Exportquote liegt aktuell bei rund 70 Prozent. rs

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Namen & Nachrichten • Kommunen/Tourismus

Das Ende des Cola Der Gemeinderat Friedrichshafen hat Investor Kurt Eicher die Rote Karte gezeigt. Das 46-Millionen-Projekt einer Therme ist gescheitert

So hätte die ColaniTherme bei Friedrichshafen aussehen sollen. Nun ist sie Geschichte

Neubau mit Fragezeichen

Nationalpark zementiert?

Drei Neubauvorhaben auf Bundesstraßen soll der Bund nach dem Willen der Landesregierung in diesem Jahr auf den Weg bringen: Neben der Westtangente Pforzheim sollen dies die Umfahrung Holzgerlingen sowie die B31 zwischen Friedrichshafen und Immenstaad sein. Dort reagiert man indes verhalten, schließlich habe man den Baubeginn schon öfter vor Augen gehabt, bilanzierte Fried-

Zufall oder geschickter Schachzug? Gleich drei CDU-Mannen besetzen beim umstrittenen Nationalpark Schwarzwald wichtige Posten. So wurde der Landrat Klaus Michael Rückert zum Vorsitzenden des Nationalpark-Rats und Thomas Waldenspuhl zum Stellvertreter gewählt. Er ist zugleich Leiter des Nationalparks. Die Wahl zum Vorsitzenden des Beirats gewann der frühere CDU-Fraktions-

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richshafens OB Andreas Brand in einer ersten Reaktion. Ganz ähnlich sieht es Verkehrsminister Winfried Hermann: „Über die Mittelfreigabe entscheidet letztendlich der Bund.“ Er übt zugleich deutliche Kritik an der Praxis des Bundes, Gelder erst spät im Jahr freizugeben. „Wir können diese dann nicht mehr rechtzeitig zum Jahresende verbauen“, so der Minister. wer

chef sowie EnBW-Vorstand Gerhard Goll. Damit könnte der Park auch nach einem Regierungswechsel in Stuttgart zementiert sein. Ohnehin wird schon kräftig gearbeitet: 40 Mitarbeiter haben Anfang des Jahres in Seelbach (Ortenaukreis) die Arbeit aufgenommen, überwiegend Mitarbeiter des bisherigen Naturschutzzentrums Ruhestein. Bis Ende 2016 soll deren Zahl auf 89 steigen. wer


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ni-Traums Das Ende ist unspektakulär. Alle Gemeinderäte in Friedrichshafen heben die Hände, die Vorlage der Stadtverwaltung ist angenommen. Der Bau einer spektakulären Therme im Ortsteil Fischbach ist damit gescheitert. Die Räte stimmen einem Vergleichsvorschlag des Landgerichts Ravensburg zu. Was war geschehen? 1999 hatte sich der Gemeinderat für das Bäderkonzept des Schweizers Kurt Eicher ausgesprochen. Sein Plan: am Ufer des Bodensees eine Gesundheitsoase schaffen. Herzstück des 46-Millionen-Euro-Projekts sollte eine Therme werden. Eicher umschrieb das Groß-Projekt mit der vielsagenden Überschrift „multifunktionales Thermen-Resort“. Die Besonderheit dabei: Der umtriebige Karlsruher Designer Luigi Colani – bekannt vor allem für stromlinienförmige Entwürfe vom Schreibstift bis zum Lastwagen – zeichnete für die Linienführung des Resorts verantwortlich. Wobei das zumindest mehrheitlich nicht der Grund war, weshalb sich die Häfler dem Projekt gegenüber nur bedingt euphorisch zeigten. Das lag zum einen am jahrelangen Verfahren. Denn das Grundstück liegt in einer sensiblen Zone am Seeufer. Bis zum Jahr 2007 zieht es sich hin, bis der Bauvorbescheid Rechtskraft erlangt. Zuvor gilt es, 2003 einen Bürgerentscheid zu absolvieren – der nicht

das notwendige Quorum erreicht – und zwischen 2005 und 2007 zahlreiche Klagen vor dem Verwaltungsgericht Mannheim zu überstehen. Doch als die rechtliche Seite endlich wasserdicht ist und im Dezember 2011 ein Baurealisierungsvertrag zwischen der Stadt und dem Investor geschlossen wird, geht das Thermen-Drama in die nächste Runde. Denn: Eicher bleibt mit seiner Aedis Immobilien Management den Finanzierungsnachweis schuldig. OB Andreas Brand platzt schließlich der Kragen, er setzt Eicher eine Frist bis zum 31. März 2012 – immerhin soll da bereits Mitte April Baubeginn sein. Brand fürchtete eine Bau-Ruine. Der Investor lässt indes auch eine Nachfrist verstreichen. Die Begründung: Ein solcher Nachweis sei praxisfern. Die Stadt kündigt Mitte April 2012 den Vertrag. Der Schweizer zeigte sich ob der konsequenten Haltung verschnupft und klagte auf Schadenersatz. Seine Begründung: Er habe bereits 4,7 Millionen Euro in das Projekt investiert. Vor dem Landgericht waren die Richter davon wenig überzeugt und legten einen Vergleich nahe: Beide Seiten tragen die eigenen Kosten, für die Stadt sind das 160 000 Euro. Dem folgten die Räte. Und stimmten für einen kleineren Schwimmbadbau – in Eigenregie. Dirk Werner

Ein Kino für Leonberg Die Stadt Leonberg hat endlich einen langersehnten Investor für ein neues Kino gefunden. Der Unternehmer Heinz Lochmann plant, Ende 2015 ein entsprechendes Lichtspielhaus zu eröffnen. Konkrete Pläne gibt es zwar noch nicht. Die Rahmendaten stehen aber: Sieben bis zehn Kinosäle mit Platz für 1000 bis 1200 Besucher sollen entstehen. Dazu kommen zwei privat betriebene Restaurants. Foto: AEDIS Immobilien Management AG

Das Investitionsvolumen schätzt Lochmann auf mindestens vier Millionen Euro. Der Unternehmer betreibt derzeit bereits neun Kinos, davon tragen sechs den Namen Traumpalast, etwa in Schorndorf, Waiblingen, Backnang, Esslingen, Nürtingen und Biberach. In Leonberg ist man seit vielen Jahren auf der Suche nach einem Kinobetreiber gewesen. Das letzte Kino schloss vor fünf Jahren. rs 15/2014

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Namen & Nachrichten • Kreativwirtschaft

KURZ NOTIERT

Lillifees neue Heimat 38 Kinderzeitschriften bringt Blue Ocean regelmäßig heraus – die Playmobil-Zeitschriften, Lernmagazine wie „Frag doch mal die Maus“, „Löwenzahn“ und viele Blätter mit Feen, Prinzessinnen, Rittern und wilden Tieren. Monatlich verkaufte Auflage: 1,4 Millionen. Nun hat der Stuttgarter Verlag einen neuen Mehrheitseigentümer. Der Offenburger Medienkonzern Burda übernimmt die Mehrheit an Blue Ocean. „Kinder lieben Zeitschriften“, sagt Burda-Vorstand Philipp Welte. „Und Blue Ocean ist als hoch innovativer und hoch profitabler Verlag ein idealer Partner für unseren Konzern.“ Blue Ocean erzielt aktuell einen Jahresumsatz von 30 Millionen Euro. Mitgründerin Sigrun Kaiser wird das Unternehmen, an dem Burda künftig 50,1 Prozent hält, auch weiterhin führen.

China im Blick Die Verlagsgruppe Mairdumont mit Sitz in Ostfildern expandiert nach China. Das Unternehmen gründet mit dem chinesischen Verlagshaus Beijing Publishing ein Joint Venture namens BPG Mairdumont. Die Schwaben wollen ihre bekannten Reiseführer aber nicht übersetzen, sondern spezielle Produkte für den chinesischen Markt anbieten. Der Partner aus dem Reich der Mitte gehört zu den zehn größten Verlagshäusern in China. Mairdumont erlöste zuletzt mit 400 Mitarbeiter einen Umsatz von 100 Millionen Euro.

Wilds wilde Zeiten Wild Design steht vor der Pleite. Das Unternehmen aus Lichtenau bei Baden-Baden hat Insolvenz angemeldet. Wild gilt als Spezialist für die Entwicklung hochwertiger Etuis für Uhren, Schmuck oder Schreibgeräte. Zuletzt seien die Umsätze unerwartet eingebrochen. Das 1924 von Otto Wild gegründete Unternehmen beschäftigt derzeit rund 50 Mitarbeiter.

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Wurzels Welt Die Druckbranche darbt, doch in der Nische regt sich Leben: Wie der Medienunternehmer Heinz Wurzel dem Trend trotzt So sieht also ein Retter aus. Heinz Wurzel blickt ein wenig spitzbübisch hinter seiner Brille hervor, wenn man ihn nach seiner Strategie fragt. „Fleiß, das richtige Gespür – und Glück. Man muss sich vom Markt abheben. Dinge anders machen“, sagt Wurzel dann. Seine Finger wischen über ein Tablet, das vor ihm auf dem Tisch des Besprechungsraums des Stammsitzes der Wurzel-Mediengruppe in Waiblingen-Hohenacker liegt. „Und man muss die Trends erkennen.“ Dabei ist doch alles so schlecht, verzweifelt in seiner Branche. Den Druckereien geht es schlecht. Print ist tot. Aber das sagen andere. Heinz Wurzel lächelt. „Es wird auch in zehn und in zwanzig Jahren Druckereien geben“, sagt einer, in dessen Unternehmensgruppe neun Tochterfirmen organisiert sind und 270 Menschen arbeiten – acht Prozent mehr als im Vorjahr. „Das haptische Gefühl von Papier ist einmalig.“ Er

blättert durch einen Flyer für einen Kunden, einem großen Autohersteller, schnappt sich dann das Tablet und hält es über das Bild eines Autos. Auf dem Bildschirm erwacht das Fahrzeug zum Leben, brettert durch eine Mauer, unbeschadet. Eine selbst entwickelte Applikation bringt die Bilder in Bewegung. Eines der Steckenpferde von Wurzel Medien, einer Tochterfirma die der Unternehmer 2009 gegründet hat und die sich mit den Möglichkeiten der Neuen Medien beschäftigt. CAD, Augmented Reality, das volle Programm. Mehr als 30 Mitarbeiter beschäftigt er inzwischen in dieser Sparte. „Wir sind ein multimediales Unternehmen“, sagt Wurzel. „Wir versuchen, die verschiedenen Medienkulturen zusammenzubringen.“ Aber zurück zum Retter Wurzel. Die Unternehmensgeschichte ist in den vergangenen Jahren vor allem eins: die Geschichte von Übernahmen kriselnder, teils insolventer

Unternehmen, die Wurzel gekauft und wieder aufgepäppelt hat – und aus diesem Geflecht ein höchst erfolgreiches Gebilde formt. Vor zwei Jahren übernimmt er den Schwäbisch Haller Rollen-Offset-Drucker Schaupp. Ein Jahr später kauft Wurzel die Dr. Cantz’sche Druckerei, in der Branche ein traditionsreiches Schwergewicht mit tollen internationalen Kunden, aber eben auch so gut wie pleite. Um vier Millionen Euro ist der Umsatz im vergangenen Jahr auf 40 Millionen Euro gestiegen. Der Gruppe geht es gut. An den Standorten druckt Wurzel Kunstkataloge für anspruchsvolle Kunden ebenso wie Flyer für die Discounter, selbst in die preisaggressive Online-DruckBranche ist er eingestiegen. Schon mit 16 war ihm klar: „Ich will was Eigenes machen.“ Damals lässt er sich zum Drucker ausbilden, studiert über den zweiten Bildungsweg, wird 1980 kaufFotos: Jigal Fichtner


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Mode von der Alb Umsatz und Ergebnis sind bei Marc Cain auf Rekordniveau. Deshalb investiert die Firma 30 Millionen Euro – in Bodelshausen

Heinz Wurzel, 60, Chef und Gründer der Wurzel-Mediengruppe mit Sitz in Waiblingen

männischer Leiter beim Sieb­ drucker Domberger. Von damals rührt seine Liebe zur Kunst. Nach 14 Jahren als Verkaufsleiter und Minderheitsgesellschafter beim Medienzentrum Aichelberg über­ nimmt er 2002 die Druckerei Scheel und legt den Grundstein für die eigene Mediengruppe. Auf fünf Standorte ist die Gruppe aktuell verteilt. Wurzel würde das gerne ändern und zumindest vier Standorte zusammenlegen. Die Standortsuche läuft. Ein weiteres Ziel hat sich Wurzel gesetzt: Die 50 Millionen Euro Umsatz sollen frü­ her oder später fallen. Wurzel ist in diesem Jahr 60 ge­ worden. Manche denken da an die Rente. Wurzel scheint die Frage zu überraschen. Dann lächelt er. Spitz­ bübisch. Und sagt: „Also bis 70 mache ich auf jeden Fall weiter.“ Der Retter hat noch einiges vor. Der Unternehmer sowieso. Robert Schwarz

2013 wurde der Damenbeklei­ dungshersteller Marc Cain 40 Jahre alt. Der runde Geburtstag war ein Grund zum Feiern. Der andere ist die Bilanz dieses Jahres: Um 13 Prozent ist der Umsatz gestiegen, auf 253 Millionen Euro. Zum Ergebnis macht das Unter­ nehmen keine exakten Angaben, das operative Ergebnis sei aber erneut auf Rekordhöhe gestiegen. In den Vorjahren hatte Marc Cain jeweils Umsatzrenditen von mehr als zehn Prozent erwirtschaftet. Der Erfolg des Unternehmens, das Helmut Schlotterer 1973 ge­ gründet hat und als Vorsitzender der Geschäftsführung noch immer führt, basiere auf der „kontinuier­ lichen Weiterentwicklung der ver­ schiedenen Produktgruppen und vertikalen Expansionsstrategien“, wie die Firma aus Bodelshausen mitteilt, sprich: Marc Cain macht einiges anders als die Konkurrenz. Da ist zum einen die Produk­ tion. Während andere Modefir­ men auf Beschaffung und Ferti­ gung in Asien setzen, nimmt sich die Strategie von Marc Cain bei­ nahe anachronistisch aus: 90 Pro­

Helmut Schlotterer, Gründer und Chef von Marc Cain

zent der Stoffe werden in Europa beschafft. Das Verstricken der Garne geschieht dann anhand hochmoderner Maschinen am Stammsitz in Bodelshausen, ehe die Endkonfektion in Osteuropa erfolgt. Mit rund 100 Strickma­ schinen am Stammsitz verfügt Marc Cain eigenen Angaben zu­ folge wohl über den modernsten Maschinenpark in Europa. Der Erfolg tut auch dem Stamm­ sitz auf der Schwäbischen Alb gut. Rund 30 Millionen Euro investiert Schlotterer aktuell in ein neues

Logistikzentrum. Die Investition werde wie in der Vergangenheit komplett aus dem Cashflow finan­ ziert. Im Frühjahr 2015 soll die Erweiterung in Betrieb gehen. Al­ lein in den Jahren 2007 bis 2013 hat Marc Cain rund 82 Millionen Euro in Verwaltung, Produktion sowie Forschung und Entwicklung am Stammsitz investiert. Dass Marc Cain so erfolgreich ist, hat auch mit dem Vertriebskon­ zept zu tun. Während viele Her­ steller vom Einzelhandel abhängig sind, setzen die Bodelshausener auf eine eigene Kette, die teilweise im Franchise­System organisiert ist, sowie auf ein Shop­in­Shop­Kon­ zept in größeren Modehäusern und auf rund 1000 gehobene Fachhandelsgeschäfte. Das schont zum einen die Margen, zum ande­ ren bleibt Marc Cain weitestge­ hend Herr der Preisfindung. In diesem Jahr will das Unter­ nehmen weiter wachsen und 18 weitere Geschäfte eröffnen. Aktu­ ell betreibt Marc Cain rund 180 Shops in 32 Ländern. 60 Prozent des Umsatzes wird im Ausland erwirtschaftet. Robert Schwarz

Marc Cain beschäftigt bundesweit aktuell rund 800 Mitarbeiter. Hier der Stammsitz in Bodelshausen

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Namen & Nachrichten • Logistik/Handel

KURZ NOTIERT

Wende bei Bader? Die Stadt Pforzheim gibt nicht auf: Eigentlich wollte der Versandhändler Bader einer Teil seiner Logistik ins benachbarte Wiernsheim verlagern und dort neu bauen (Econo 14/2014). Nun soll OB Gert Hager der Firma ein alternatives Grundstück angeboten haben, um das Pforzheimer Traditionsunternehmen doch in der Stadt zu halten. Bader äußert sich dazu nicht.

Automeile wächst Die Heilbronner Straße in Stuttgart gilt weithin als bekannte Automeile. Nun hat sich auch das Autohaus Von derWeppen dazu entschieden, den lange geplanten Neubau am Standort zu realisieren. 2015 soll das RenaultAutohaus auf einem rund 6000 Quadratmeter großen Grundstück eröffnen. Von der Weppen betreibt Standorte in Wangen, Vaihingen und Heilbronn.

Neuzugang Die Elektroeinzelhandelsgenossenschaft Euronics wächst: Anfang März haben sich die Elektrofachmärkte von Alphatecc dem Verbund angeschlossen. „Mit Alphatecc erhöhen wir unsere Verkaufsfläche um 24 000 Quadratmeter“, sagt EuronicsVorstandssprecher Benedict Kober. Euronics hat seinen Hauptsitz in Ditzingen. Die Firmen der Genossenschaft haben 2011/12 einen Umsatz von rund 3,75 Milliarden Euro erlöst.

Plawa in Schieflage Vor einer sehr ungewissen Zukunft steht der Elektronikhändler Plawa aus Uhingen. Die versuchte Sanierung in Eigenverwaltung ist fehlgeschlagen. Insolvenzverwalter Jochen Seidlitz übernimmt das Kommando. Der vor 50 Jahren gegründete Elektronikspezialist begann mit der Produktion von Filmspulen und Diarahmen. Der Familienbetrieb beschäftigt zehn Mitarbeiter.

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Neue Heimat Ludwigsburg Neue Firmenzentrale, ein Zukauf und die 13. Auslandsniederlassung: Bei Hahn + Kolb stehen die Zeichen auf Wachstum Für Aufsehen sorgte Gerhard Heilemann sowieso: Als der Geschäftsführer des Werkzeug-Händlers Hahn + Kolb verkündete, dem Standort Stuttgart Lebewohl zu sagen, sorgte das für einiges Bohei. Doch der Wegzug nach Ludwigsburg war schlicht und schnell begründet: Am alten Stammsitz hatte Hahn + Kolb keinen Platz mehr, um zu wachsen. Vor einigen Monaten nun haben die Neu-Ludwigsburger ihre neue Heimat bezogen. Rund 50 Millionen Euro hat das Unternehmen hier investiert. Fast 50 000 Quadratmeter Platz, dazu ein moder-

nes Logistikzentrum mit vollautomatischem Kommissioniersystem und mehr als einer halben Million Lagerplätzen. Und das im Rekordtempo: „In 13 Monaten ist es gelungen, eine neue, zukunftsfähige Firmenzentrale zu bauen und zu beziehen“, sagt Heilemann. Ein Schritt, der auch aus einer weiteren Perspektive notwendig war. „Der neue Standort schafft den notwendigen kreativen und räumlichen Platz, den wir für unsere dynamische Entwicklung brauchen“, sagt er. Die Zeichen stehen auf Expansion. Wichtig deshalb auch, dass der neue Stammsitz

über ausreichend Erweiterungsmöglichkeiten verfügt. Dabei war 2013 – abgesehen vom großen Schritt nach Ludwigsburg – eher ein Zwischenjahr für

Innerhalb von 13 Monaten gebaut und bezogen: Die neue Hahn + Kolb-Zentrale in Ludwigsburg

Globetrotter schluckt Woick

Betz kürzt

Deutschlands größter OutdoorHändler kauft im Südwesten zu: Die Hamburger GlobetrotterGruppe übernimmt den OutdoorSpezialisten Woick. Die Filderstädter betreiben im Land Läden in Stuttgart, Ulm, Metzingen sowie am Stammsitz und beschäftigen 85 Mitarbeiter. Der Umsatz des Familienunternehmens lag im vergangenen Jahr bei 12,5 Millionen Euro. „Durch die Zusammenführung ist es uns gelungen, unsere Markt-

Weiter auf Schrumpfkurs: Die Reutlinger Spedition Willi Betz baut am Stammsitz Reutlingen weiter Arbeitsplätze ab. Nun schließt die Betz die Lkw-Werkstatt, rund 30 Mitarbeiter sind betroffen. Die Werkstätten in Jacobsdorf an der polnischen Grenze und Waidhaus an der Grenze zu Tschechien sollen die Aufgaben übernehmen. Betz beschäftigt 3000 Mitarbeiter, davon 200 in Reutlingen. 2008 waren es noch 8000 Beschäftigte. red

position in Baden-Württemberg entscheidend zu sichern“, erklärt Thomas Lipke, geschäftsführender Gesellschafter von Globetrotter. Die Hamburger hatten 2013 ein Umsatzminus von einem Prozent auf 245 Millionen Euro sowie ein leichtes Minus hinnehmen müssen. „Wir sind froh, das Unternehmen in gute Hände zu geben“, sagt Bernd Woick, der das Unternehmen im Jahr 1982 gegründet hatte. rs

Fotos: Edeka Südwest, Hahn + Kolb, Thomas Moeller


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Gerhard Heilemann, Sprecher der Geschäftsführung bei Hahn + Kolb aus Ludwigsburg

Hahn + Kolb. Der Umsatz stieg zwar um 13 auf nun 200 Millionen Euro. Der Großteil des Wachstums entfiel jedoch auf eine Akquisition: Die Ludwigsburger haben den Online-Shop svh24.de übernommen. Überbordendes, organisches Wachstum ist wegen des schwierigen Absatzmarktes im deutschen Automobilbereich schwer zu erwirtschaften. Aus diesem Grund will sich Hahn + Kolb breiter aufstellen. Das betrifft das Portfolio – etwa die Ausstattung von Werk- und Betriebsstätten – sowie die inter-

nationalen Märkte: In Istanbul hat man die inzwischen 13. Auslandsniederlassung eröffnet, laut Heilemann sei dies ein wichtiger Schritt in den Markt des Mittleren Ostens. Zudem soll die Erschließung weiterer neuer Märkte im Ausland sowie der konsequente Ausbau des elektronischen Handels mehr Unabhängigkeit von konjunkturellen Schwankungen bringen, wie Heilemann erklärt. Hahn + Kolb, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1898 zurückgehen, beschäftigt aktuell rund 800 Mitarbeiter. Robert Schwarz

Pleite droht Das internationale Transport- und Logistikunternehmen Transalkim mit Sitz in Schwieberdingen hat Insolvenz angemeldet. Die Firma beschäftigt rund 130 Mitarbeiter an insgesamt vier deutschen Standorten. Die ausländischen Tochterfirmen von Transalkim in Rumänien, Ungarn und den Niederlanden mit zusammen 250 Mitarbeitern sind nicht von der Insolvenz betroffen. Laut Unternehmensangaben habe der Preisdruck in der Branche zu anhaltenden Verlusten geführt. Zudem sei das DezemberGeschäft überraschend schlecht gelaufen und habe die Liquiditätslage zusätzlich verschärft. Insolvenzverwalter Dietmar Haffa von der Acherner Kanzlei Schultze & Braun soll das Unternehmen nun sanieren. rs

Ziel verfehlt Der Verpackungshersteller Edelmann mit Sitz in Heidenheim hat sein Umsatzziel 2013 verfehlt. Die Firma setzte rund 233 Millionen Euro um und lag damit auf Vorjahresniveau. Geplant waren 250 Millionen Euro. Mehr als 55 Prozent der Erlöse erzielt der Verpackungshersteller im Ausland. 13 Millionen Euro hat Edelmann investiert, im neuen Jahr sollen es 14,5 Millionen Euro werden. Zum Gewinn gibt es keine Angaben. red

unseres Programms zur langfristigen wirtschaftlichen Absicherung des Standortes Heddesheim“, erklärt Edeka-Chef Harald Rissel.

Neubau in Bayern Die Expansion des Aalener Autohauses Widmann geht weiter. Bis Ende dieses Jahres soll im oberpfälzischen Wackersdorf eine weitere Filiale eröffnen. Ab 2015 will Widmann hier rund 40 Mitarbeiter beschäftigen. Die Aalener kennen sich in der Region gut aus, betreiben in der Oberpfalz bislang vier Autohäuser mit rund 200 Mitarbeitern. Deutschlandweit arbeiten an 14 Standorten 850 Menschen für Widmann.

Deal geplatzt Große Hoffnungen hatte der Verpackungskonzern Weidenhammer auf die Übernahme von Teilen des schwedischen Verpackers A&R gesetzt. Nun gucken die Hockenheimer in die Röhre. Die bereits verkündete Übernahme fällt aus. Die Schweden haben die Verhandlungen völlig überraschend abgebrochen. Den Kurpfälzern ging es bei der Übernahmen vor allem um die Akquise neuer Produkte.

Neuer Eigentümer Das Kraichgau-Center in Bretten bei Karlsruhe ist verkauft. Die Investmentgesellschaft Taurus hat die Immobilie an die Hahn-Gruppe verkauft. Wie der Immobiliendienst „Thomas Daily“ berichtet, zahlt Hahn rund 20 Millionen Euro für das Einkaufscenter mit 12 000 Quadratmetern Mietfläche.

GLS investiert

Kempf investiert kräftig Mehr als 50 Millionen Euro wird der Getränkehändler Kempf an seinem Standort in Heddesheim investieren. Die Bauarbeiten sind gestartet, mit der Fertigstellung der rund 24 000 Quadratmeter Lagerfläche rechnet das Unternehmen im Frühjahr 2016. Kempf ist eine hundertprozentige Tochter der Edeka Südwest. „Die Erweiterung des bestehenden Betriebsgeländes und der Neubau des Getränkelagers sind Teil

KURZ NOTIERT

Nach dem Ausbau soll Kempf neben rund 1000 Edeka-Märkten der Edeka Südwest auch weitere Einzelhändler beliefern. rs

Rund 7,5 Millionen Euro investiert der Logistiker GLS in die Erweiterung seines Depots in Weilheim an der Teck. „Die Fläche an der A8 ist ideal, der Standort aktuell nach den deutlichen Volumensteigerungen in der Region jedoch zu klein“, sagt Klaus Conrad, Geschäftsführer von GLS Deutschland. Das ändert sich nun. 35 Tore kommen durch die Erweiterung hinzu. Täglich werden dann bis zu 30000 Pakete umgeschlagen werden.

Rund 50 Millionen Euro will die Edeka-Tochter Kempf investieren 15/2014

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Namen & Nachrichten • Luft- und Raumfahrt

KURZ NOTIERT

Neuer Raketenauftrag Der Raumfahrtspezialist Spacetech aus Immenstaad hat sich einen wichtigen Auftrag gesichert. Das Unternehmen leitet die Ausschreibung für eine russisch-ukrainische Trägerrakete. Diese soll im Jahr 2017 ins All geschossen werden.

Axon zieht um Der Raumfahrtzulieferer Axon hat in Leonberg eine neue Niederlassung gebaut. Das rund 2000 Quadratmeter große Gebäude beherbergt 26 Mitarbeiter, die einen Umsatz von 15 Millionen Euro erwirtschaften. Eine Investitionssumme nennt das Unternehmen nicht. Axon-Produkte finden sich unter anderem im Mars-Rover.

DLR kauft mehr Wald Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat seinen Standort Lampoldshausen im Landkreis Heilbronn erweitert. Das DLR hat sich hier 15 Hektar Wald gesichert und seine Fläche somit auf 51 Hektar ausgedehnt. Dort ist der Bau eines Forschungsprüfstandes für Teile der Trägerrakete der Ariane geplant. Die Tests sollen in drei Jahren beginnen.

Euro Avionics kauft zu Der Navigationsspezialist Euro Avionics aus Pforzheim hat erneut eine Firma übernommen. Im August hatte Euro Avionics einen britischen Wettbewerber geschluckt. Nun übernimmt die Firma auch die LCX Systems aus Florida. Damit unterstreiche man das Engagement auf dem nordamerikanischen Markt, so Firmenchef Sven Bogner.

Funkwerk wird Funke Nach dem Verkauf an die Drei Unternehmensbeteiligungen vor zwei Jahren ändert der Funk-Spezialist Funkwerk seinen Namen. Das Unternehmen heißt künftig Funke Avionics. Zu Hause ist die Firma in Ulm.

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Peter Schlote ist Geschäftsführer der Astrium-Tochter Tesat-Spacecom in Backnang

Zu neuen Höhen Der Satellitentechniker Tesat-Spacecom legt erneut ein beeindruckendes Jahr hin Fernsehen ohne Tesat? Geht kaum. Jedenfalls nicht, wenn am Haus noch eine Schüssel hängt, die das Signal vom Satelliten ins heimische Wohnzimmer lenkt. In den Satelliten ist die Technik von Tesat-Spacecom, einer hundertprozentigen Tochter von Astrium, die wiederum zum Luft- und Raumfahrtkonzern EADS gehört. Tesat ist in jedem zweiten Satelliten, der weltweit produziert wurde, mit seiner Technik dabei. Der seit Jahren anhaltende Wachstumskurs wurde erneut bestätigt.

„Auch 2013 ist es uns gelungen, unsere Marktposition auszubauen“, sagt Geschäftsführer Peter Schlote. Der Umsatz steigt von 303 auf 328 Millionen Euro – ein Plus von gut acht Prozent. Der Auftragseingang klettert um sieben Prozent auf 354 Millionen Euro. Aktuell hat Tesat Bestellungen für 388 Millionen Euro in den Büchern. „Damit blicken wir optimistisch in die Zukunft“, so Schlote weiter. Auch für die kommenden beiden Jahre rechnet er mit stabilen Umsätzen auf diesem Niveau.

Erst 2011 wurde ein acht Millionen Euro teurer Erweiterungsbau in Betrieb genommen, mit dem die Produktionshallen um 10 000 Quadratmeter Fläche gewachsen waren. Heute produziert Tesat auf rund 50 000 Quadratmetern. 2013 hat Tesat erneut 6,8 Millionen Euro investiert. Für Forschung und Entwicklung wurden sogar 37 Millionen Euro ausgegeben. Die Zahl der Mitarbeiter beträgt 1200. Gegründet wurde Tesat im Jahr 1949. Seither hat die Firma einige Eigentümerwechsel erlebt: AEG, Telefunken, Bosch. Seit Dezember 2001 gehört das Unternehmen der EADS-Tochter Astrium. Philipp Peters

Recaro investiert – Hiller Gesellschafter Zweierlei Neuerungen vermeldet der Sitzhersteller Recaro aus Schwäbisch Hall: Der Ausbau der Blechfertigung ist abgeschlossen. Und Geschäftsführer Mark Hiller ist jetzt auch Gesellschafter des Unternehmens. Langfristig wird er rund zehn Prozent der Firmenanteile erwerben.

Bis es so weit ist, vergehen noch ein paar Jahre. Innerhalb der nächsten 25 Jahre soll der 41-jährige Vorsitzende der Geschäftsführung seine Anteile Stück für Stück aufstocken. „Eine solche Chance erhält man nur einmal im Leben“, kommentiert Hiller die Gelegenheit, in Recaro zu investieren.

Unterdessen ist der drei Millionen Euro teure Ausbau der Blechfertigung am Standort Schwäbisch Hall abgeschlossen. Vor Kurzem wurde die neue Fertigungslinie in Betrieb genommen, die noch mal 1,5 Millionen Euro gekostet hat. „Damit steigern wir unsere Wettbewerbsfähigkeit“, so Hiller. pop Foto: Marco Grundt


Gutes Geld – gutes Gewissen. Unsere Förderung von erneuerbaren Energien. Die Sparkassen in Baden-Württemberg bringen die Energiewende maßgeblich voran. Wir stehen zu unserer gesellschaftlichen Verantwortung und fördern nachhaltige Projekte in den Städten und Gemeinden mit besonderem Engagement und fairen Finanzierungen. Zum Beispiel einen Kindergarten, der seinen Energiebedarf fast ausschließlich mit Sonnenstrom deckt. Das ist schon heute gut für die Gemeinden und die Menschen – und morgen gut für die Zukunft unserer Kinder. www.gut-fuer-bw.de

Sparkassen. Gut für Baden-Württemberg.

econo


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Namen & Nachrichten • Maschinenbau

KURZ NOTIERT

Homag verpasst Ziel 800 Millionen Euro Umsatz hatte Homag-Chef Markus Flik für 2013 angepeilt, der Holzmaschinenbauer hat das deutlich verfehlt: Die Erlöse lagen im vergangenen Jahr bei 767 Millionen Euro, ein Plus 2,9 Prozent. Grund ist eine generell schwache Marktentwicklung. Das Ziel, 15 Millionen Euro Gewinn zu erwirtschaften, erreichen die Schopflocher. Unterm Strich bleibt 2013 ein Überschuss von 18,4 Millionen Euro.

Die Hermaschinen Herma ist für seine Etiketten weltbekannt. Nun wollen die Filderstädter auch im Maschinenbau eine Schippe drauflegen

Martin Kühl, Leiter des Geschäftsbereichs Etikettiermaschinen bei Herma

Dürr schöpft ab Die Zeiten wilder Wachstumsraten ist vorbei, doch der Lackieranlagenbauer Dürr verdient so gut wie nie. Zwar stieg der Umsatz 2013 nur um 0,3 Prozent auf 2,4 Millionen Euro, der Jahresüberschuss hingegen legt um mehr als ein Viertel auf 141 Millionen Euro zu. „Wir gehen davon aus, dass 2014 ein gutes Jahr für Dürr wird“, so Vorstandschef Ralf Dieter. Dürr beschäftigt 8142 Mitarbeiter.

Bitzer baut auf Korea Der Kühlmaschinenbauer Bitzer aus Sindelfingen verstärkt sein Engagement auf dem koreanischen Markt und hat seine dortige Dependance zu einer hundertprozentigen Firmentochter aufgewertet. Bitzer ist eigenen Angaben zufolge der weltweit größte unabhängige Hersteller von Kältemittelverdichtern. 2012 erwirtschafteten 3000 Mitarbeiter einen Umsatz von gut 639 Millionen Euro.

Zeppelin will sparen Mehr Umsatz als je zuvor, ein satter Auftragsbestand – allerdings hat Zeppelin-Anlagenbau viel weniger Gewinn erwirtschaftet als geplant. Deshalb setzen die Friedrichshafener nun ein Sparprogramm auf und wollen rund 50 Stellen streichen sowie die Führung verkleinern. Die Anlagenbau-Sparte des Zeppelin-Konzerns beschäftigt bundesweit 1000 Menschen.

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Noch ist es der kleinste Geschäftsbereich. Rund 27 Millionen Euro setzt der Selbstklebespezialist Herma aus Filderstadt-Bonlanden mit seinen Etikettierern und Etikettiermaschinen um. Wenn es nach Geschäftsführer Sven Schneller geht, soll der kleinste Geschäftsbereich bei Herma bald am stärksten wachsen. Bis 2020 sollen sich die Erlöse mit den Anlagen auf rund 55 Millionen Euro verdoppeln. „Das ist ein ehrgeiziges Ziel“, sagt Schneller. „Aber wir wollen dafür in den kommenden Jahren in Deizisau, dem Fertigungsstandort, auch kräftig investieren.“ Nicht nur die Fertigungsfläche soll am Standort ausgebaut werden, auch die dortigen Fertigungsabläufe werden umstrukturiert. Dafür hat sich Herma die Unternehmensbera-

tung Porsche Consulting ins Haus geholt – und über den eigenen Tellerrand geguckt. „Um unser Ziel zu erreichen, wollen wir über unser eigenes Spezialgebiet hinausschauen und tiefgehendes Wissen um die Produkttechnologie weiter anreichern“, erklärt Martin Kühl, Leiter des Geschäftsbereichs Etikettiermaschinen. Das ehrgeizige Ziel: Die neue Fertigung solle branchenweit einen neuen Standard in Sachen Effizienz setzen. Während sich dieser Geschäftsbereich im konstruktiven Aufbau befindet, wächst das Stammgeschäft mit Etiketten weiter stark. Deshalb hat Herma im Herbst angekündigt, den Stammsitz in Filderstadt erneut zu erweitern. Der bestehende Verwaltungsbau wird um ein zweistöckiges Gebäude

ergänzt. Das bringt Herma neue Nutzfläche von rund 1500 Quadratmeter. Rund 60 Arbeitsplätze entstehen. Das Investitionsvolumen beziffert Schneller auf rund 3,5 Millionen Euro. „Wir tragen damit dem kontinuierlichen Wachstum der vergangenen Jahre Rechnung“, sagt Thomas Baumgärtner, neben Schneller ebenfalls Geschäftsführer. Von den weltweit rund 840 Mitarbeitern arbeiten allein 625 am Stammsitz in Filderstadt. 2012 hat das Unternehmen mit den drei Geschäftsbereichen Haftmaterial, Etiketten und Etikettiermaschinen einen Umsatz von 245,6 Millionen Euro erwirtschaftet. Rund 55 Prozent der Erlöse generiert Herma im Ausland. Robert Schwarz rschwarz@econo.de Fotos: Herma, Dieffenbacher


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Bei Solo wird’s einsam

Eppinger Rekordjagd

Das Sindelfinger Familienunternehmen Solo stellt die Produktion von Motorsägen und Rasenmähern ein. Der Geschäftsbereich wird an den Augsburger Konkurrenten Al-ko verkauft. Am Stammsitz in Sindelfingen fallen deshalb rund 70 der bislang 170 Arbeitsplätze weg. Stattdessen konzentriert sich Solo auf die Produktion von Pflanzenschutzgeräten sowie Trennschleifern.

Generationswechsel eingeleitet, erneut Umsatzrekord erwirtschaftet. So lässt sich das Jahr 2013 beim Anlagenbauer Dieffenbacher aus Eppingen zusammenfassen. Zunächst zu den Zahlen: Dieffenbacher hat im vergangenen Jahr mit 450 Millionen Euro mehr Umsatz erwirtschaftet als je zuvor. Das sind noch einmal 12,5 Prozent mehr als im ohnehin starken Vorjahr. Eigenen Angaben zufolge ist Dieffenbacher der weltweit erfolgreichste Anlagenbauer im Bereich Holzwerkstoffplatten. 14 der weltweit 30 vergebenen Großaufträge habe man sich gesichert. Zu den bekanntesten Kunden zählt der schwedische Möbel-Riese Ikea. In dessen Werk im slowakischen Malacky wird noch im ersten Quartal 2014 eine Anlage von Dieffenbacher in Betrieb gehen. Neben Geschäftsfeld Holzplattentechnik ist Dieffenbacher im Bereich Umformtechnik tätig. Eine der jüngsten Neuentwicklungen in diesem Bereich ist eine Anlage, die erstmals die Serienfertigung von

Solo begründet den Schnitt mit Verlusten in den vergangenen Jahren. Laut Bundesanzeiger erwirtschafteten die Sindelfinger im Geschäftsjahr 2011/12 einen Umsatz von 36,9 Millionen Euro, acht Prozent weniger als im Vorjahr. Zudem lief ein Verlust von mehr als zwei Millionen Euro auf. Nun hat die Solo die Notbremse gezogen. Al-ko wird die Solo-Geräte künftig in Österreich produzieren. rs

Rauch legt zu Beim Landmaschinenbauer Rauch laufen die Geschäfte weiter gut. Wie das Unternehmen mitteilt, habe man 2013 einen Rekordumsatz von rund 75 Millionen Euro erzielt, ein Plus von 8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wachstumsmotor war neben der starken Nachfrage im heimischen Markt der Export nach Zentral- und Osteuropa. Zudem hat

Rauch Zuwächse in Ostasien, Afrika sowie Nord- und Südamerika erwirtschaftet, so das Unternehmen mit Sitz in Sinzheim bei Baden-Baden. Dank der guten Auslastung hat Rauch im vergangenen Jahr rund 20 neue Stellen geschaffen. Aktuell beschäftigt das Familienunternehmen 350 Mitarbeiter. Dazu kommen 30 Auszubildende. red

karbonfaserverstärkten Kunststoffbauteilen in der Automobilindustrie ermöglicht. Wolf-Gerd Dieffenbacher, Geschäftsführer und Gesellschafter, ist angesichts der guten Nachrichten zufrieden: „Wir schauen zuversichtlich in die Zukunft.“ Diese Zukunft bleibt indes auf jeden Fall in Familienhand. Bereits im vergangenen Herbst kündigte das Unternehmen an, dass mit Christian Dieffenbacher die fünfte Generation in die Firma eingestiegen ist. Der 30-Jährige soll in wenigen Jahren die Führung übernehmen. Bereits als Jugendlicher besuchte er für das Familienunternehmen Messen. Nach seiner Schulzeit und während des Studiums zum Wirtschaftsingenieur war er für Dieffenbacher in Asien tätig. Dass der Übergang klappt, davon ist Wolf-Gerd Dieffenbacher überzeugt. „Kontinuität, Verlässlichkeit und Tradition sind die Werte, die wir immer bewahrt haben. Der langfristige Erfolg beweist, dass unser Weg der richtige ist.“ red

Schmalz’ Kampfansage „Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau sagt für 2014 ein Wachstum von fünf Prozent voraus. Unser Ziel ist es allerdings, noch stärker zu wachsen als der Markt“, erklärt Kurt Schmalz, Chef des gleichnamigen VakuumSpezialisten aus Glatten im Kreis Freudenstadt. 2013 sei erfolgreich gelaufen, sagt Schmalz ohne Zah-

len zu nennen. Vor allem in Indien, Japan und den USA habe der Vakuum-Spezialist zugelegt. „Trotz eines starken Euros haben wir Rekordumsätze erzielt.“ Schmalz beschäftigt nach eigenen Angaben weltweit 800 Mitarbeiter, davon 500 in Glatten. Dort bezieht Schmalz bald sein neues Forschungsund Versuchszentrum. red

Robotec in der Krise Schlechte Nachrichten aus Bad Säckingen: Der Automatisierungsspezialist und IndustrieroboterEntwickler Robotec steht vor der Pleite und hat deshalb Insolvenz angemeldet. Betroffen sind rund 50 Mitarbeiter. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Uwe Kaiser ernannt. Heinz Nitsch, einer der beiden Geschäftsführer, begründet die

Schieflage mit einer schlechten Auftragsentwicklung in den vergangenen Monaten. Zudem sei der Preiskampf in der Branche immer härter geworden. Nitsch hatte das Unternehmen Ende 90er-Jahre gemeinsam mit Joachim Rotzinger gegründet. Zu den Kunden der Firma gehören BMW, Daimler, VW, aber auch Sedus Stoll, Vitra oder Sto. red

Vater und Sohn: Wolf-Gerd Dieffenbacher (l.) und Christian Dieffenbacher

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Namen & Nachrichten • Präzisionstechnik

KURZ NOTIERT

Mapal baut an Für 1,1 Millionen Euro erweitert der Werkzeughersteller Mapal sein Verwaltungsgebäude in Aalen. Als Grund für den Schritt nennt das Unternehmen die „gute wirtschaftliche Entwicklung“. 2013 habe Mapal 109 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die neuen Räume in der Verwaltung sollen im Juli fertig sein. Mapal beschäftigt weltweit 4400 Mitarbeiter, davon 1640 in Aalen.

Wagner in Not Der Sickinger Kunststoffspezialist Albert Wagner steht vor einer ungewissen Zukunft. Jetzt hat das Unternehmen beim Amtsgericht Hechingen Insolvenz angemeldet. Trotz der Insolvenz soll der Betrieb in drei Schichten weitergeführt werden, teilt Insolvenzverwalter Axel Kulas aus Stuttgart mit. Bei Wagner sind knapp 60 Menschen beschäftigt. Sie fertigen Kunststoffteile für Kunden aus der Medizin- und Elektrotechnik sowie die Autoindustrie.

Stabiler Umsatz Der Präzisionstechniker Leipold aus Wolfach (Ortenaukreis) hat 2013 rund 65 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. Das entspricht dem Niveau des Vorjahres. Die Gruppe wurde 1919 in Wolfach gegründet und zählt damit zu den ältesten industriellen Drehereien im Land. Leipold beschäftigt aktuell rund 400 Mitarbeiter.

Thürrauch in Gefahr Die Kosten für die Betriebsrenten und ein steigender Preisdruck haben das Traditionsunternehmen Thürrauch aus Murr (Kreis Ludwigsburg) in Bedrängnis gebracht: Der Hersteller von Zahnrädern und Getriebeteilen hat Insolvenz angemeldet. Die Firma beschäftigt aktuell 34 Mitarbeiter. In Blütezeiten waren es 120. Insolvenzverwalter Tibor Braun ist nun auf der Suche nach einem Investor.

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Ein Mitarbeiter der Polyrack Tech-Group bedient die Stanzlasermaschine

Polyrack baut neu Die Polyrack Tech-Group aus Straubenhardt konzentriert die Stanztechnik auf einen neuen Standort – und will so das Wachstum sichern Rund drei Millionen Euro hat der Meilenstein gekostet: In Ettlingen bei Karlsruhe hat die Polyrack Tech-Group eine neue Produktionsstätte gebaut – und fasst dort die bislang auf zwei Werke verteilten Stanztechnologien zusammen. Auf rund 5000 Quadratmetern ist ein neues, vollautomatisches Stanzlaserzentrum entstanden. Der gesamte Maschinenpark ist zudem an ein neues Hochregallager angebunden. Das Lagerleitsystem steuert den gesamten Materialfluss selbsttätig. Die Anlagen, so das Unternehmen, arbeiten vollauto-

matisch 24 Stunden, sieben Tage die Woche. „Damit setzen wir neue Maßstäbe in der automatisierten Blechbearbeitung“, erklärt Uwe Günthner, Leiter Entwicklung und Produktion. Das neue Werk trage mit modernen Produktionsmethoden und erweiterten Kapazitäten dazu bei, das Wachstum der Firmengruppe weiterhin zu sichern, so Günthner weiter. Polyrack, das seinen Stammsitz in Straubenhardt bei Pforzheim hat, beschäftigt aktuell rund 340 Mitarbeiter. Der Umsatz lag im vergangenen Jahr laut Un-

ternehmensangaben bei rund 42 Millionen Euro. Polyrack wurde 1979 von Horst Rapp gegründet. Der studierte Maschinenbauer und Betriebswirt war zuvor Vorstandsassistent in einem großen Schmuckunternehmen. Schnell entwickelt sich aus der Gründung eine internationale Firmengruppe, die seit 2008 einen Fertigungsstandort in den USA betreibt und 2009 eine Tochterfirma in China gegründet hat. Derzeit führt Gründer Rapp das Unternehmen gemeinsam mit seinem Sohn Andreas Rapp. red

Hohner: Gewinn rauf, Börse ade Der Musikinstrumentehersteller Hohner aus Trossingen rechnet im Geschäftsjahr 2013/14 mit einem Umsatzrückgang. In den ersten drei Quartalen schrumpften die Erlöse um knapp elf Prozent auf 46,5 Millionen Euro, aufs gesamte

Jahr gesehen rechnet Hohner mit einem Rückgang von rund zehn Prozent. Dennoch wollen die Trossinger ihren Gewinn steigern, was auf Restrukturierungsmaßnahmen beim Personal zurückzuführen ist. Der Mehrheitsaktionär HS Invest-

ment Group will auf einer Versammlung kurz nach Redaktionsschluss den verbliebenen Aktionären ein Angebot machen: 12,30 Euro sollen sie pro Aktie erhalten. Hohner soll dann von der Börse genommen werden. red Foto: Polyrack Tech-Group


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Reisser erweitert Stammsitz Der Edelstahlschrauben­Hersteller Reisser erweitert seinen Stamm­ sitz in Ingelfingen (Hohenlohe­ kreis). Rund sechs Millionen Euro investiert das Unternehmen in eine Produktionshalle mit einer Fläche von rund 4000 Quadratmetern. „Wir wollen die Produktionsprozesse entzerren, damit die Produktivität wieder wächst“, sagte Geschäfts­ führer Michael Dartsch der „Heilbronner Stimme“. Derzeit arbeiten rund 240 Mit­ arbeiter für Reisser. Das Unterneh­

men, 1921 gegründet, gehört zur Künzelsauer Würth­Gruppe. In Ingelfingen betreibt Reisser einen gut 40 000 Quadratmeter großen Standort. Der Umsatz lag im vergangenen Jahr knapp unter 50 Millionen Euro. Reisser ist seit 20 Jahren Teil der Würth­Gruppe. 1994 kaufte Rein­ hold Würth das Unternehmen, den früheren Arbeitgeber seines Vaters: Von 1921 bis 1945 arbei­ tete Adolf Würth für Reisser, ehe er sich selbstständig machte. rs

Soehnle ist gerettet Ende November war der Industrie­ waagenhersteller Soehnle Pro­ fessional in die Insolvenz ge­ rutscht, nun hat ein Investor die Firma gerettet: Die Berliner Riva­ Holding übernimmt das Unterneh­ men aus Backnang – und mit ihm 54 der bislang 64 Mitarbeiter. Die übrigen Arbeitsplätze fallen infolge von Synergieeffekten durch die Betriebsübernahme weg. Die neue Gesellschaft wird künf­ tig als Soehnle Industrial Solu­ tions firmieren. Der neue Eigentü­ mer Riva ist etwa in den Bereichen Metall­ und Stahlbau, Stahl­Sonder­

konstruktionen, energie­ und ge­ bäudetechnische Anlagen sowie Lichttechnik tätig. Die international tätige Firmengruppe sei der starke Partner, der Soehnle in der Vergan­ genheit für die Erschließung der Märkte fehlte, so Insolvenzverwal­ ter Tibor Braun. Soehnle produziert Waagen für Anwendungsbereiche wie den Ma­ schinenbau oder Medizintechnik. Zuletzt erwirtschaftete die Firma rund zwölf Millionen Euro Umsatz. Als Grund für die Schieflage gab Braun mangelndes Eigenkapital und Probleme in Südeuropa an. red

Standortporträt online

Befreiungsschlag für Rüde Der Spritzgusshersteller Rüde baut eine neue Fabrik in Laufen­ burg. Jetzt war Baubeginn für das rund vier Millionen Euro teure Projekt, das die Kenzinger Bau­ firma Freyler realisiert. Zum Jahresende soll der 4300 Quadratmeter große Neubau fertig sein. 25 der knapp 100 Mitarbei­ ter von Rüde werden dann in der neuen Halle arbeiten. Für Rüde ist der Bau ein Befreiungsschlag. Denn die alte Fabrik ist einge­ kesselt in einem Wohngebiet von Laufenburg. Der Neubau kommt nun ins Gewerbegebiet Haseläcker im Ortsteil Luttingen. In den direk­ ter Nachbarschaft zu den beiden

anderen Firmen der Rüde­Gruppe. „Dadurch können wir die bestehen­ den Arbeitsplätze erhalten und sukzessive neue schaffen“, sagt Geschäftsführer Frank Rüde. Ziel sei es, ein neues Produktportfolio einzuführen und auszubauen. Rüde wurde 1975 von Helmut Rüde gegründet. Das Unternehmen erlöst heute mit 100 Mitarbeitern einen Umsatz von 20 Millionen Euro. Die Gruppe besteht aus den Firmen Rüde, Frank Rüde und Spritz­Plast. Neben dem Werkzeug­ und Formenbau stellt Rüde auch Bau­Produkte wie Schalungs­ zubehör oder Sport­Produkte wie Kippstangen her. pop

Herr Maier. Der Film

Herr Maier schläft schlecht. Warum? Schauen Sie selbst! Dann wissen Sie auch, wer ihm geholfen hat.

Alle Standortporträts sind auch online verfügbar. www.econo.de www.kresse-discher.de

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Die Herz Ätztechnik wurde 1974 als klassische Ein-MannFirma gegründet. Heute hat das Unternehmen mit 95 Mitarbeitern quer durch alle Branchen einen guten Ruf: „Das hat viel mit unserem technologischen Know-how zu tun. Daneben aber auch mit unserer Fähigkeit, unsere Tätigkeiten und Abläufe auf den Prüfstand zu stellen“, so Geschäftsführer Steffen Herz, der das Unternehmen in zweiter Generation leitet.

Technologien In der Branche hat die Herz Ätztechnik ein Alleinstellungsmerkmal: „Wir bieten den Kunden eine konstante Qualität vom Muster bis zu Großserienfertigung“, sagt Steffen Herz. Dabei kommt dem Unternehmen die jahrzehntelange Erfahrung zugute, die zugleich in einen Technologievorsprung mündete: So ist Ätztechnik Herz eines von nur zwei Unternehmen in Europa, die von Rolle zu Rolle fertigen können. Daneben bietet das Unternehmen im Bereich der Muster- und Prototypenherstellung einen weltweiten 48-Stunden-Service.

Branchen Ein Drittel der Kunden zählt zur Automobilindustrie, ein Drittel stammt aus den Branchen Elektrotechnik und Elektronik. Das letzte Drittel reicht von der Luft- und Raumfahrt und der Medizintechnik bis zu Brillenherstellern.

Kontakt Ätztechnik Herz GmbH & Co. KG Industriegebiet Kilbigswasen 4 78736 Epfendorf am Neckar info@aetztechnik-herz.de www.aetztechnik-herz.de Telefon: 0 74 04/92 14-0 Telefax: 0 74 04/92 14-30

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Fotos: Herz, Jigal Fichtner

Unternehmen

Hochpräzises Duo mit Die Ätztechnik Herz geht selbstbewusst in das 40. Jahr des Bestehens. Denn mit dem Know-how der Mitarbeiter überzeugt man Kunden weltweit

G

egen 9.30 Uhr ist das meiste bereits schon geDie Breite des Know-hows ist auch beim Schwesgessen. „Unser wöchentlicher Obsttag mit terunternehmen Herz Laser bemerkenswert. Bereits kostenlosen Früchten für alle Mitarbeiter ist seit 20 Jahren hat das Familienunternehmen Erfahder Renner“, schmunzelt Steffen Herz. Wobei Apfel rung mit den Technologien. „Unsere Stärke ist die Verbindung von Laser- und Ätztechnik“, betont der und Co. beileibe nicht die einzige Aktion ist, mit der der Geschäftsführer der Ätztechnik Herz und der Herz Geschäftsführer: „Für den Kunden können wir die Laser in Epfendorf die Gesundheit der zusammen jeweiligen Stärken kombinieren.“ So werden beispielsmehr als einhundert Mitarbeiter im Blick hat: „Unseweise die Kanäle für die Schichtbleche im Innern von re Stärke ist das Wissen um Technologien und Abläufe. Brennstoffzellen geätzt, die Kanäle und Konturen Damit wir immer den höchsten Standards genügen, hingegen vom Laser geschnitten. ist neben den sauberen Prozessen eben auch die posiMit dieser Kombinationsmöglichkeit verschiedener Technologien, aber auch durch die permanente Prütive Arbeitsatmosphäre entscheidend“, erläutert Steffen Herz das Vorgehen. fung von Abläufen und Verfahren überzeugt Herz Denn das Familienunglobal die Kunden: „Wir ternehmen ist in den 40 sind die Einzigen, die vom Jahren des Bestehens zum Muster bis zur Großserie Primus der Branche gealle Prozesse abbilden und worden. Pro Jahr werden im Griff haben. Zudem bierund 16 000 Artikel mit 37 ten wir einen weltweiten Millionen Teilen gefertigt. 48-Stunden-Service für den Feinste Federn und StrukMuster- und Prototypenbeturen für unterschiedlichsreich“, ist Steffen Herz te Anwendungen von selbstbewusst. Fahrzeugen bis zu RasierDer Geschäftsführer apparaten entstehen bei weiß aber auch sehr genau, Herz Ätztechnik – aber wem er den Erfolg zu verauch schon mal Geländer danken hat: „Wir punkten für den Star-Architekten Alle Arbeitsplätze sind gleich hochwertig ausgestattet nicht nur mit unseren ProSir Norman Foster.


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Unternehmen

Mit sauberen Prozessen punkten die Unternehmen Ätztechnik Herz und Herz Laser

Atmosphäre zessen und dem Maschinenpark. Ohne die Erfahrung Das Familienunternehmen sorgt aber nicht nur mit Sport und Bewegung sowie flachen Hierarchien und unserer langjährigen Mitarbeiter wäre der Erfolg nicht kostenfreiem Trinkwasser für gute Stimmung. Auch möglich.“ Wie Steffen Herz für eine positive Arbeitsatmosphäder finanzielle Aspekt kommt nicht zu kurz: „Wir re sorgt, kann man auch in seinem eigenen Büro sezahlen neben Weihnachts- und Urlaubsgeld eine Jahhen: Der Schreibtisch ist hochwertig und höhenverresprämie. Der Betrag ist für alle Mitarbeiter gleich stellbar, die Beleuchtung ausgewogen. „Das ist aber hoch, das ist gerade für die niedrigeren Einkommen ein Signal“, erläutert der Geschäftsführer. kein Privileg von mir, so sind alle Arbeitsplätze aufgeDie Investition in die Mitarbeiter zahlt sich für Herz baut“, betont der Geschäftsführer. Zudem gibt bei aus. Die Qualität der gefertigten Teile überzeugt selbst Bedarf ein Luftbefeuchter einen leichten Sprühnebel in den Raum. Steffen Herz: „Es ist erwiesen, dass sich Kunden aus der Luft- und Raumfahrt sowie der Medidie richtige Luftfeuchtigkeit positiv auf die Arbeitsleiszintechnik. Deshalb investiert Steffen Herz auch in tung auswirkt.“ Ergo findet diesem Jahr wieder: „Aktusich ein solcher Sprüher in ell fließen zwei Millionen jedem Raum. Euro in den Ausbau der Neben der Ausstattung Kapazitäten.“ Und weitere setzt man in dem FamilienPläne liegen schon in der unternehmen stark auf Schublade, nachdem erst präventive Maßnahmen. im vergangenen Jahr unter Es gibt einen Gesundheitsanderem ein Reinraum aufzirkel in jeder Abteilung, gebaut wurde. der FeierabendwanderunDoch zunächst feiert das gen oder Jogging-Runden Unternehmen den 40. Geanbietet. Steffen Herz: burtstag – natürlich ohne „Wir haben auch einen Pergroße Reden, sondern mit einem Fest für die Mitarsonal Trainer, der Mitarbeibeiter. Steffen Herz: „Die tern während der Arbeitssind eben einfach unser zeit Dehn- und StreckSteffen Herz führt die Ätztechnik-Gruppe wichtigstes Kapital.“ übungen zeigt.“

Die Ätztechnik Herz Laser wurde 2008 ausgegründet und verfügt über eigene Gebäude. „Damit sind klare Strukturen und eine unabhängige Entwicklung möglich“, erläutert Geschäftsführer Steffen Herz. Seit den 1990er-Jahren sammelt das Unternehmen mit heute sieben Mitarbeitern Erfahrungen im Segment des Laserfeinschneidens. In 2013 wurde zudem in neue Lasertechnik investiert. Steffen Herz:„Damit können wir eine noch feinere Bearbeitung garantieren.“

Technologie Bauteile bis zu fünf Millimeter Stärke können aktuell bei Herz Laser bearbeitet werden. „Teilweise liefern wir die Teile den Kunden direkt ans Band“, verdeutlicht Steffen Herz die sauberen Prozesse. Darüber hinaus bietet das Unternehmen aber auch die Möglichkeit des Anarbeitens oder auch der Baugruppenmontage. Und problemlos lassen sich Ätztechniken und Lasertechnologien verbinden. „Hier bieten wir kundenspezifische Lösungen“, so der Geschäftsführer. Ein weiteres Plus: Herz Laser garantiert dank gut sortiertem Materiallager einen 24-Stunden-Service.

Kunden Die Kundenstruktur der Herz Laser ist aufgrund der guten Vereinbarkeit der Prozesse ähnlich aufgeteilt wie bei der Ätztechnik Herz.

Kontakt Ätztechnik Herz Laser GmbH & Co. KG Industriegebiet Kilbigswasen 6 78736 Epfendorf am Neckar laser@lasertechnik-herz.de www.lasertechnik-herz.de Telefon: 0 74 04/92 14-52 Telefax: 0 74 04/92 14-99 15/2014

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Unternehmen • Stulz H+E

Stöp se

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! n i e r l

Der Anlagenbauer Stulz H+E ist insolvent. Es war die einzige Möglichkeit, um die Mutter Rena noch zu retten

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Foto: canstockphoto


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A

ls der Fehler auffällt, ist es schon zu spät. 30 Millionen Euro, das zahlt kein Mittelständler aus der Portokasse. Schon gar nicht die Stulz H+E. Das Unternehmen aus Grafenhausen im Landkreis Waldshut baut in aller Welt Anlagen für die Wasser- und Abwasseraufbereitung. Das tut sie gut. Das Know-how der Südbadener ist anerkannt. Doch bei zwei Aufträgen geht nach EconoInformationen etwas mächtig schief. Im Wüstenstaat Dubai baut Stulz zwei Meerwasser-Entsalzungsanlagen. Die Projekte laufen völlig aus dem Ruder. Am Ende kostet das Dubai-Abenteuer 30 Millionen Euro. Stulz muss in die Insolvenz. Hinter den Kulissen befeuert dieser Fehler kurz zuvor einen Machtkampf, der bereits gefährlich schwelt. Im Mittelpunkt dabei: Jürgen Gutekunst, Geschäftsführer bei der Stulz-Gruppe und gleichzeitig Chef des Anlagenbauers Rena, dem Stulz mehrheitlich gehört, so-

men unvermittelt: Beide Unternehmen verbinden sich, bilden ein starkes Konsortium, wollen voneinander profitieren. Schon damals war von internationalen Aufträgen auch im arabischen Raum die Rede. Und von den Chancen, die sich durch die Synergien ergeben würden. Die Frage, wo genau die liegen, ließen beide unbeantwortet. Immerhin erschien das Portfolio des Großanlagenbauers Stulz und des Spezialisten für filigrane nasschemische Prozesse Rena als zu unterschiedlich. Beobachter waren damals schon in Sorge um Rena. Zu 70 Prozent kamen deren Aufträge aus der Photovoltaikbranche, Chef und Gründer Gutekunst war damals stolz, dass „60 Prozent aller weltweit hergestellten Solarzellen während ihrer Prozessierungszeit mindestens eine Rena-Anlage durchlaufen haben“. Doch der Goldgräberstimmung folgte der Branchen-Kater. Der Auftragsbestand brach von 402 Millionen Euro Ende 2010 auf 78 Millionen

Die Hochzeit von Rena und Stulz sollte der Befreiungsschlag sein. Nun zittern beide um die eigene Existenz wie Bernhard Stulz, Mit-Geschäftsführer bei Stulz. Wie Insider bestätigten, wollte Gutekunst nach dem Dubai-Desaster „eine klare Sicht auf die Dinge“. Doch Stulz zeigt sich angeblich uneinsichtig – und muss gehen. Wobei seine Absetzung zum 30. Januar dem hilflosen Versuch gleicht, einen Stöpsel in den Abfluss einer Badewanne zu stopfen, aus dem das Wasser schon lange rausgelaufen ist. Dass Rena Mitte Februar zudem die Reißleine Insolvenz zieht, hat noch weitere Gründe. Die Gütenbacher müssen der Gruppe mit ihren acht Tochtergesellschaften immer wieder finanziell unter die Arme greifen. Zuletzt machte der Mittelabfluss zu Stulz H+E nach EconoInformationen einen zweistelligen Millionenbetrag aus. Die Insolvenz ist auch das Ende eines großen Plans, der im Frühsommer 2012 völlig überraschend beginnt – und eigentlich der Befreiungsschlag für die selbst angeschlagene Rena sein soll. Damals verkünden Gutekunst und Stulz vollkom-

Euro in 2012 ein. Die Rückbesinnung auf lange vernachlässigte andere Branchen kommt spät – und angesichts der miserablen Lage und einbrechenden Aufträgen am Solarmarkt nicht schnell genug. Die Geschichte von Stulz und Rena ist auch die Geschichte ihrer Geschäftsführer. Beide kennen sich aus Studienzeiten an der Hochschule Furtwangen, sind befreundet. Beide gelten als Spitzen-Ingenieure. Beide haben aber auch ein Problem: Sie sind typische Alphamännchen. Neben ihnen haben es andere schwer. Zumal wenn der Widerpart die Finanzen kontrollieren soll. „Kaufmännisch sind beide nicht besonders bewandert. Sie lassen dazu aber auch keine anderen Meinungen zu“, erläutert ein Insider Econo die Gemengelage. Hinzu kommt: Das Projektgeschäft ist volatil. Wer da nicht mit spitzem Bleistift rechnet, hat kaum eine Chance. Mit ein Grund, warum Stulz in den vergangenen Jahren verstärkt andere Unternehmen in die Gruppe integriert hat. So etwa die Hager + Elsässer mit Sitz in Stuttgart. „Wir fragen uns, wo unser ganzes Geld geblieben ist“, fragten Mitarbeiter nach der Insolvenz. Denn Hager + Elsässer kam als kerngesundes Unternehmen

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Unternehmen • Stulz H+E

Die Gesellschafter der Stulz H+E 2,16

2,16

zu Stulz. Ganz ähnlich ging es dem Blockheizkraftwerks-Spezialisten Senergie mit Sitz in Engen. Der hatte aufgrund der Konzernstrukturen noch einen Millionen-Betrag als Guthaben bei Stulz. Mit der Insolvenz war der futsch. Schlimmer noch: Aufträge in Millionenhöhe konnten durch die Querelen nicht angegangen werden, da die Banken keine Bürgschaft erhielten. Die Folge: Auch Senergie musste, obgleich kerngesund, Insolvenz anmelden. Entsprechend verbittert sind die En-

2,16

6,290

87,221

Die entscheidende Frage: Hat Rena noch die finanziell notwendige Stärke?

Rena GmbH SH+E GmbH BluTec GmbH IANE GmbH Thomas Poeck

Umsatz der Stulz H+E

76,3 Mio.

60,03 Mio. 55,3 Mio.

33,0 Mio.

5,6 Mio.

2007/2008

2008/2009

2009/2010

2010/2011

2011/2012

Gesamtkapitalrendite der Stulz H+E

Ergebnis der Stulz H+E 2007/2008

2008/2009

2009/2010

gener, auch wenn erste Investorengespräche positiv verliefen. Aus Sicht von Rena war der Stöpsel im Ausguss in Form der Insolvenz hingegen durchaus sinnvoll. Denn: Der Mittelabfluss in Richtung Stulz wurde gestoppt. Das schafft finanziellen Spielraum für die Gütenbacher. Zudem reduzieren sich die Finanzierungsrisiken: 58 Millionen Euro an kurzfristigen Verbindlichkeiten stehen bei Rena in der Bilanz. Ein Gutteil davon soll nach Econo-Informationen auf das Konto von Stulz gehen. Dem stehen abzuwertende Forderungen gegenüber. Wobei das nicht die einzige Unwägbarkeit in der Bilanz ist: Der Posten „immaterielle Vermögenswerte“ lag Mitte 2013 unbestätigten Informationen zufolge bei 86 Millionen Euro – nach rund elf Millionen Euro im Vorjahr. Bei Rena äußert man sich dazu nicht, aber es liegt nahe, dass der Anstieg im Zusammenhang mit dem Ein-

stieg bei Stulz H+E steht. Je nach Ausgang der Insolvenz könnten hier Abwertungen notwendig sein. Für Rena ein Damoklesschwert. So stellt sich die Frage, ob die Gütenbacher nach dem Aus von Stulz noch überlebensfähig sind. Immerhin stammten vom Auftragsbestand 2012 nur 78 Millionen Euro von Rena – aber 360 Millionen Euro von Stulz. Andererseits hat Rena zwei Mittelstandsanleihen im Gesamtwert von knapp 78 Millionen Euro ausgegeben. Dafür werden nach Informationen von Econo sechs Millionen Euro pro Jahr an Zinsen fällig, die nächste Tranche über 2,8 Millionen Euro schon im Juli. Bei den 36 Gläubigerbanken hat Gutekunst mit seiner Stöpsel-Aktion jedenfalls gepunktet. Die teils internationalen Institute haben Stillhalten zugesichert. Jedenfalls für drei Monate, so ein Insider. So lange hat Gutekunst nun Zeit, eine Lösung für die Misere zu finden. Wobei der Börsengang, mit dem er geliebäugelt hat, auszuschließen ist. Bleibt noch ein Investor. Laut Insidern laufen hierzu die Gespräche auf Hochtouren. Bei Rena hält man sich dazu bedeckt. Wobei auch Stulz-Insolvenzverwalter Tobias Hoefer von der Kanzlei Hoefer Schmidt-Thieme mit Investoren spricht. Seiner Aussage nach läuft bei der Gruppe das Geschäft „in ruhigem Fahrwasser“. Zudem habe er einen „positiven Eindruck“ von der Kompetenz in der Gruppe. Ob er nur die technische meint, lies er offen. Der Stöpsel in der Wanne ist drin, zumindest fließt nichts mehr weg. Ob das nachfließende warme Wasser noch für ein Vollbad reicht, wird sich zeigen. Dirk Werner

2010/2011

2011/2012

2008/2009

2009/2010

2010/2011

0,17 Mio.

0,53 Mio.

2011/2012

1,70 Mio. 2,09 Mio.

0,72 Mio. –0,19 Mio.

–0,70 Mio.

–4,39 Mio.

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–3,39 Mio.

Quelle: CV, eigene Recherche Finanzkennzahlen in Euro


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Unternehmen • Bilanz der Banken

Kräftiges Kreditplus

Sexy Bänkle

von 130 Millionen Euro die VierMilliarden-Euro-Marke. Das Betriebsergebnis vor Bewertung beläuft sich auf 1,06 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme. Wie hoch diese ausfällt, mag das Institut derzeit nicht beziffern. Diese und weitere Zahlen veröffentlich die Kreissparkasse erst mit ihrem offiziellen Geschäftsbericht, wie die Bank auf Econo-Anfrage mitteilt. rs

Kreissparkasse Ravensburg

Quelle:KreissparkasseRavensburg,Bundesanzeiger

Mehr als eine halbe Milliarde Euro an neuen Krediten hat die Kreissparkasse Ravensburg im vergangenen Jahr vergeben. „Richtig rund“ lief das Geschäft mit Unternehmenskunden, wie Norbert Martin, stellvertretender Vorstandschef formuliert: Unternehmen aus dem Landkreis hätten rund 240 Millionen Euro an neuen Darlehen angefordert, ein Plus von 29 Prozent. Die Förderkredite hatten daran mit einem Volumen von 115 Millionen Euro großen Anteil, so Martin, der die oberschwäbische Sparkasse gemeinsam mit Vorstandschef Heinz Pumpmeier und Manfred Schöner führt. Dass unterm Strich jedoch ein lediglich um 40 Millionen Euro gestiegenes Gesamtkreditvolumen steht, macht deutlich, dass viele Kunden die Zeit des niedrigen Zinses für Tilgungen genutzt haben. Das Einlagengeschäft hingegen knackte mit einem kräftigen Plus

Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis v. Bew. Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen Bilanzsumme Mitarbeiter

k. A. (88,6 Mio.) k. A. (23,5 Mio.) k. A. (41,0 Mio.) 58 (55) k. A. (14,7 %) 4,0 Mrd. (3,87) 3,38 Mrd. (3,34) k. A. (4,704 Mrd.) 911 (916)

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahresergebnisse in Klammern)

Zufrieden mit 2013

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Kunden gewesen. Obwohl das Wertpapiergeschäft extrem erfolgreich gewesen ist: Der Wert der Kundendepots legte um 30 Prozent auf 800 Millionen Euro zu. In Sachen Regulierung schwant Lützelberger Böses. „Ich mache mir Sorgen um die kleineren Institute“, erklärt der Vorstandsvorsitzende. Die gestiegene Regulatorik sei eine „unangemessene Strangulierung“. Sorgen macht Lützelberger langfristig auch das niedrige Zinsniveau. Für 2014 und 2015 befürchtet er aber „wenig Auswirkungen.“ rs

Sparkasse Schwäbisch Hall Crailsheim

Quelle: Sparkasse Schwäbsich Hall Crailsheim

Nein, es ist kein Rekordergebnis wie im vergangenen Jahr. Dennoch ist Thomas Lützelberger mit dem Jahrgang 2013 zufrieden. In einem schwierigen Marktumfeld habe man das fünfte starke Jahr in Folge absolviert, so der Vorstandschef der Sparkasse Schwäbisch Hall Crailsheim. Rund 380 Millionen an Neukrediten haben die Hohenloher vergeben. „Der Unternehmensbereich hat sich verhalten entwickelt“, konstatiert Lützelberger. Der Wirtschaft geht es gut, auf Bankkredite sind die Firmen deshalb nicht unbedingt angewiesen. Anders sieht es im Privatkundenbereich aus. Um drei Prozent stieg das Darlehensvolumen. Vor allem Baufinanzierungen legten stark zu. Ebenfalls nicht einfach sei das Umfeld beim Wettbewerb um die Kundeneinlagen gewesen. „Wir sind zufrieden“, sagt Lützelberger angesichts eines Wachstums von rund 35 Millionen Euro. Sicherheit vor Risiko, kurze Anlagezeit vor langer, sei die Devise bei den

Zinsergebnis 59,6 Mio. (60,2) Provisionsergebnis 14,5 Mio. (14,5) Betriebsergebnis vor Bewertung 33,3 Mio. (35,2) Cost-Income-Ratio 55,4 (53,4) Kernkapitalquote 14,6 % (13,1) Kundeneinlagen 1,925 Mrd. (1,890) Kreditvolumen 1,739 Mrd. (1,746) Bilanzsumme 3,08 Mrd. (3,07) Mitarbeiter 583 (587) Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahresergebnisse in Klammern)

Die Kosten im Griff, Rekordzahlen zum Jubiläum in Sicht: Die Volksbank Stuttgart bilanziert ein starkes Jahr 2013

E

s ist die Premiere für Hans Zeisl. Zum ersten Mal präsentiert er die Zahlen der Volksbank Stuttgart als Vorstandsvorsitzender. Es sei kein schlechtes Jahr gewesen, sagt Zeisl, „und wer die Schwaben kennt, weiß, dass es eigentlich ein sehr gutes war.“ Die Bank hat mit ihm an der Spitze zum ersten Mal eine Bilanzsumme von mehr als fünf Milliarden Euro erwirtschaftet. Größer ist im Land keine Volks- oder Raiffeisenbank. Besonders stolz ist man in Stuttgart auf das Kreditvolumen, das um 6,2 Prozent auf mehr als drei Milliarden Euro gewachsen ist. „Dies unterstreicht unsere Rolle als Mittelstandsfinanzierer“, so Zeisl. Das Plus von einem Prozent bei Kundeneinlagen sei zudem „höher zu

bewerten“, wie der Vorstandschef erklärt. Hintergrund: Die Volksbank hat 2013 hoch dotierte Einlagen von institutionellen Anlegern mit einem Gesamtvolumen von rund 150 Millionen Euro aus Kostengründen ziehen lassen. Deshalb: „Wir sind mit den Ergebnissen sehr zufrieden“, sagt Zeisl. Auch auf der Kostenseite zahlt sich die Fusion der Stuttgarter Volksbank und der Volksbank Rems vor vier Jahren weiter aus. Die Cost-Income-Ratio sinkt auf einen Wert weit unterhalb der einst definierten Zielmarke 70. Den Verwaltungsaufwand reduzierten die Stuttgarter von 101 auf 99 Millionen Euro. „Damit haben wir eines der Fusionsziele erreicht“, sagt Zeisl, der zuvor Chef der Volksbank Rems war Fotos: Volksbank Stuttgart, Nikolaus Gruenwald, Südwestbank


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Erfolgreiches Jubiläum

cherungsgeschäft eine anhaltende Verunsicherung. Deshalb sinkt der Provisionsüberschuss um etwas mehr als eine halbe Million Euro. Da aber die Rücklagen für die Risikovorsorge geringer ausfallen als im Vorjahr, legt das Ergebnis vor Steuer einen Sprung von 4,2 auf 15,3 Millionen Euro hinlegt. Ein Plus von 38 Prozent. So findet sich in der Bilanz doch noch eine spektakuläre Zahl. red

Volksbank Ulm-Biberach

Quelle:VolksbankUlm-Biberach,Bundesanzeiger

Unspektakulär, aber extrem solide verlief das Jahr der Volksbank UlmBiberach. Entsprechend ist der Vorstandsvorsitzende Ralph Blankenberg „rundum zufrieden“ mit den Ergebnissen. Zumal die Bank 2013 ihr 150. Jubiläum gefeiert hat und die Zahl der Mitglieder auf 67 700 gestiegen ist. Trotz des Niedrigzinsniveaus legt der Zinsüberschuss überdurchschnittlich um 3,6 Prozent zu. Dass das Betriebsergebnis nur ein leichtes Plus aufweist, hat zum einen mit dem um 0,6 auf 48,1 Millionen Euro gestiegenen Verwaltungsaufwand zu tun. Ein Grund ist das 2010 beschlossene Geschäftsstellenkonzept, mit dem die Oberschwaben allen 37 Filialen in der Region mittelfristig ein einheitliches Gesicht geben wollen. Laut Blankenberg hat die Volksbank hierfür bislang einen siebenstelligen Betrag investiert. Zum anderen spüre man insbesondere im Versi-

Zinsüberschuss Provisionsüberschuss Betriebsergebnis v. Bew. Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen Bilanzsumme Mitarbeiter

53,9 Mio. (52) 17,7 Mio. (18,3) 21,9 Mio. (21,8) k. A. k. A. (9,5 % 1,854 Mrd. (1,805) 1,575 Mrd. (1,418) 2,379 Mrd. (2,304) 563 (k. A.)

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahresergebnisse in Klammern)

Gut positioniert

Volksbank Stuttgart

Südwestbank

Zinsergebnis 118 Mio. (114) Provisionsergebnis 34 Mio. (32) Betriebsergebnis vor Bewertung 51 Mio. (43) Cost-Income-Ratio 70 (68) Kernkapitalquote 10,9 % (11,1) Kundeneinlagen 4,063 Mrd. (4,024) Kreditvolumen 3,178 Mrd. (2,992) Bilanzsumme 5,007 Mrd. (4,960) Mitarbeiter 1036 (1059)

Zinsergebnis Provisionsüberschuss Betriebsergebnis v. Bew. Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen Bilanzsumme Mitarbeiter

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahresergebnisse in Klammern)

Quelle: Südwestbank

und im vergangenen Jahr Rainer Kattinger an der Spitze des neuen Instituts ablöste. Weitere Fusionen sind derzeit zwar nicht absehbar, aber Zeisl gibt sich aufgeschlossen. Zumal die Struktur der Genossenschaftsbanken in der Region noch recht kleinteilig daherkommt. Zins- sowie Provisionsüberschuss verzeichnen gute Wachstumsraten. Die Zahl der Mitglieder ebenso, sie steigt auf fast 137 000. Bis 2015, dann feiert die Volksbank ihren 175. Geburtstag, sollen rund

Quelle: Volksbank Stuttgart

Hans Rudolf Zeisl, seit 2013 Vorstandschef der Volksbank Stuttgart

Wenige Wochen nach der Eigenkapitalerhöhung durch den Eigentümer, die Santo-Holding, hat die Südwestbank ihre Zahlen für 2013 vorgelegt. Erstmals steigt die Bilanzsumme auf mehr als fünf Milliarden Euro, wobei Vorstandschef Wolfgang Kuhn betont, man setze auf qualitatives Wachstum. Das gelte auch für den Kreditbereich, der mit einem Plus von fast sieben Prozent über dem Marktschnitt liegt. „Wir haben uns richtig positioniert“, sagt Kuhn und meint damit die Kon-

175 000 Menschen Teilhaber der Genossenschaftsbank zu sein. Zeisl ist sicher, das Ziel zu erreichen. „Das Geschäftsmodell der Volksbanken ist halt wieder ein bissle sexy geworden“, erklärt er lächelnd die Nachfrage nach den Anteilen. Das bodenständige Image trägt dazu sicher bei. Dieses pflegt und hegt die Volksbank – und man kokettiert damit ein wenig: 2013 spendierten die Stuttgarter mehr als 30 Kommunen und Städten neue Bänke. Motto: „Bänkle fürs Ländle“. rs

76,8 Mio. (70,6) 24,4 Mio. (23,6) 33,5 Mio. (25,9) 70 (68) 16 % (5,5) 3,6 Mrd. (3,6) 3,419 Mrd. (3,203) 5,133 Mrd. (4,832) 577 (567)

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahresergebnisse in Klammern)

Wolfgang Kuhn, Vorstandschef der Südwestbank

zentration auf die Finanzierung des Mittelstands. Um zwölf Prozent ist das Neukreditgeschäft mit Unternehmenskunden gestiegen. Analog zum Kreditwachstum wächst auch die Risikovorsorge. Rund elf Millionen Euro des Betriebsergebnisses von 33,5 Millionen Euro (plus 29,3 Prozent) wandern in die Rücklagen. Ausbauen will Kuhn auch die Vermögensverwaltung. Während die Kundeneinlagen stagnieren, erfreut sich dieser Bereich mit einem Plus von zwölf Prozent wachsender Beliebtheit. rs 15/2014

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Unternehmen • Bilanz der Banken

Gemischte Gemütslage Die größte Sparkasse im Land bilanziert ein solides Jahr 2013. Ein paar Sorgen bleiben dennoch

K

Stephan Scholl, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Pforzheim Calw

Wobei: Allzu schlecht lief es für die Sparkasse Pforzheim Calw nicht. Das Geldinstitut aus der Goldstadt behauptete seine Spitzenstellung im Handel mit Edelmetallen. 112 Tonnen Gold und Silber wurden im Vorjahr umgesetzt. 2300 Kunden besitzen ein Goldanlagekonto, auf denen mehr als zwei Tonnen des Edelmetalls schlummern. Hinzu kam 2013 die Ausgabe eigener Sparkassen-Goldbarren. Auch das eine Möglichkeit, der Zinsfalle zu entgehen. Bange ist Stephan Scholl jedenfalls trotz einiger Unsicherheiten nicht vor den kommenden Jahren. Sein Haus sieht er nicht zuletzt aufgrund der Cost-Income-Ratio von 58,2 Prozent gerüstet: „Ein deutlich besserer Wert als die Benchmark des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes.“ Die liegt bei 60 Prozent. Michael Hölle

Sparkasse Pforzheim Calw

Quelle: Sparkasse Pforzheim Calw

onstant auf hohem Niveau. So lautet in Kurzform das Ergebnis der Sparkasse Pforzheim Calw im Jahr 2013. Keine Überraschung: Sie bleibt mit einer unveränderten Bilanzsumme von 10,4 Milliarden Euro die größte Sparkasse in Baden-Württemberg. Das Betriebsergebnis vor Bewertung sinkt allerdings um acht Millionen Euro auf noch immer stattliche 105 Millionen Euro. Doch die Entwicklung des Zinsüberschusses bereitet Sorgen, der Hauptergebnisbeitrag schwächelt. „Noch ist unsere Gewinnspanne stabil, aber je länger die Niedrigzinsphase anhält, umso schwieriger wird es“, sagt Vorstandschef Stephan Scholl. Gemischt auch die Gemütslage im Kreditgeschäft. Das Neugeschäft legte um erstaunliche 36,6 Prozent zu. Hingegen ging das Gesamtvolumen an Darlehen zurück. Den Zuwachs im Neugeschäft bescherte vor allem die Nachfrage nach Immobilien. Flaute herrscht allerdings aktuelle im gewerblichen Bereich. Das Firmenkreditvolumen ging zurück – oder wie es der Sparkassenchef ausdrückt: „Der Kreditbedarf der Firmen hielt sich im Rahmen.“ Die Erklärung hierfür lieferte er gleich mit: „Die Unternehmen haben die guten Jahre genutzt, um Liquidität aufzubauen.“ Gute Jahre für die Wirtschaft bedeuten nicht zwangsläufig gute Jahre für die Banken.

Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis v. Bew. Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen Bilanzsumme Mitarbeiter

182 Mio. (183,4) 58,5 Mio. (61,1) 105 Mio. (113,5) 58,2 (55,5) 8,3 % (7,7) 6,9 Mrd. (6,9) 6,8 Mrd. (6,9) 10,4 Mrd. (10,4) 2033 (2066)

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahresergebnisse in Klammern)

Weiße Weste in Wiesloch

econo 1 5 / 2 0 1 4 · 2 8 . M är z 2014

Zuwachs beim Zinsergebnis. Während andere Banken mit der Niedrigzinsphase hadern, legen die Kraichgauer um fast neun Prozent zu. Auch die Kundeneinlagen (plus 8,2 Prozent) sowie das Betriebsergebnis (plus 11,5 Prozent) steigen überdurchschnittlich stark an. Entsprechend positiv fällt das Fazit des Vorstands aus. „Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden und sind für die Zukunft sehr gut

aufgestellt“, erklärt Vorstandschef Andreas Böhler. Das Fleckchen – mehr ist es nicht – auf der weißen Weste ist dann aber doch gefunden: Der Provisionsüberschuss liegt unter dem Vorjahreswert. Der Grund: Das Geschäft im Kapital- und Rentenversicherungsbereich darbt ob der schwierigen Marktverhältnisse. Das vermittelte Volumen sinkt von 48,8 auf 39,7 Millionen Euro. rs

Volksbank Kraichgau

Quelle: Volksbank Kraichgau

Den Fleck auf der weißen Weste der Volksbank Kraichgau muss man ein Weilchen suchen. Denn im vergangenen Jahr hat das Institut mit Sitz in Wiesloch und Sinsheim außerordentlich gut gewirtschaftet. Fast alle Kennzahlen notieren über denen des Vorjahres – das Wachstum liegt teils deutlich über dem Verbandsschnitt. Besonders bemerkenswert ist mit Sicherheit der extrem starke

Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis v. Bew. Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen Bilanzsumme Mitarbeiter

59,0 Mio. (54,3) 22,6 Mio. (23,2) 25,3 Mio. (22,7) k. A. k. A. (9,3 %) 2,751 Mrd. (2,542) 1,836 Mrd. (1,763) 3,164 Mrd. (3,055) rd. 600

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahresergebnisse in Klammern)


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Die Siebte auf Platz zwei fusionsbedingter Abbau von Arbeitsplätzen wurden gedreht, „jetzt haben wir kleinere Rädchen“. Daneben hat sich für die Karlsruher vor allem das Kreditgeschäft gut entwickelt: Das Volumen der neu zugesagten Kredite stieg um 4,7 Prozent auf 954,8 Millionen Euro. Huber: „Im Vergleich zur Vorkrisenzeit bewegt sich dieses Volumen auf etwa dem doppelten Niveau.“ Insbesondere bei den Firmenkunden war indes die Risikosituation im Kreditgeschäft nach Hubers Worten „entspannt“. Ähnlich wie in anderen Städten spürt man auch in Karlsruhe eine große Nachfrage nach Wohnungsbaukrediten. Um 3,8 Prozent stieg die Zahl der neu zugesagten Darlehen auf 452 Millionen Euro. Doch hier sind dem weiteren

Wachstum Grenzen gesetzt: „Der Markt ist beinahe ausverkauft“, resümiert Huber. In 2013 war davon indes noch nichts zu spüren: Um 21,1 Prozent auf 64,1 Millionen Euro legte der Umsatz des Sparkassen-eigenen Immobiliencenters zu. wer

Sparkasse Karlsruhe

Quelle: Sparkasse Karlsruhe Ettlingen

Sparkassendirektor Michael Huber führt die Sparkasse Karlsruhe Ettlingen

Knapp 2,6 Millionen Euro verloren und dennoch fast Spitze: „Wir liegen beim Zinsüberschuss auf Platz zwei in Baden-Württemberg“, freut sich Michael Huber, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Karlsruhe Ettlingen. Rund 158 Millionen Euro haben die Karlsruher hier erwirtschaftet. Wobei Huber die dafür verantwortlichen niedrigen Zinsen recht gelassen sieht: „Wir haben keine Not damit, dann werden die Brötchen eben kleiner.“ Die Politik des Sparkassendirektors: Lieber nimmt man bei der siebtgrößten Sparkasse im Land Abschläge in Kauf, statt höhere Risiken einzugehen. Zumal seit 2012 ein Sparprogramm läuft, das bis 2020 ein Volumen von zwölf Millionen Euro bringen soll. Große Stellschrauben wie ein

Bilanzsumme Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis v. Bew. Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen Mitarbeiter

6,992 Mrd. (6,810 Mrd.) 155,7 Mio. (158,1 Mio.) 36,4 Mio. (37,0 Mio.) k.A. (83,3 Mio.) 57,28 (57,48) 13,73 % (13,85 %) 5,241 Mrd. (5,057 Mrd.) 4,705 Mrd. (4,544 Mrd.) 1627 (1626)

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahresergebnisse in Klammern)

Zurück zum Klassiker Beginn der Finanzkrise stiegen die Wertpapierumsätze und das gleich um 18,4 Prozent. In absoluten Zahlen relativiert sich der Wachstumsschub. So entfällt auf den Aktienhandel nicht einmal ein Zehntel des gesamten Anlagegeschäfts. Viel Sicherheit und ein wenig kalkuliertes Risiko, lässt sich die Strategie der Kunden zusammenfassen. Mehr Aktien bedeuten gleichzeitig höhere Provisionen. Die legten um 10,2 Prozent auf 20,6 Millionen Euro zu und glichen damit den rück-

läufigen Zinsüberschuss aus. Hinzu kommt ein zweistelliges Plus im Darlehensgeschäft, vom privaten Immobilienboom und Unternehmensinvestitionen gleichermaßen getrieben. Wie viel von Zinsergebnis und Provisionsüberschuss in Form des Betriebsergebnisses übrig bleibt, verrät die Sparkasse aber noch nicht. Immerhin freuen sich die kommunalen Kämmerer im Gebiet der Sparkasse Kraichgau. In deren Kassen landen mehr als elf Millionen Euro an Ertragssteuern. mh

Sparkasse Kraichgau

Quelle: Sparkasse Kraichgau

Es ist so begehrt wie schon lange nicht mehr, das gute alte Sparbuch. Der Sparkasse Kraichgau jedenfalls bescherte 2014 einen Grund zum Feiern. Die Kundeneinlagen stiegen um 7,5 Prozent auf den Rekordwert von 2,8 Milliarden Euro. Zwei Drittel des Neugeschäfts entfielen dabei eben auf diesen Spar-Klassiker. „Die Menschen wollen Sicherheit und diese auch in Händen halten“, so Vorstandschef Norbert Grießhaber. Ein weiterer Trend ist die Streuung des Vermögens. Erstmals seit

Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis v. Bew Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen Bilanzsumme Mitarbeiter

70,6 Mio. (72,4) 20,6 Mio. (18,7) k. A. (39,1 Mio.) 57,1 (55,1) 12,4 % (12,2) 2,8 Mrd. (2,6) 1,9 Mrd. (1,9) 3,8 Mrd. (3,8) 765 (757)

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahresergebnisse in Klammern)

Drohen sieben magere Jahre?

Fotos: Michael Bode, Sparkasse Karlsruhe

Niedrigzinsen lassen grüßen. Aber nicht nur die. Politische Vorgaben erschweren die Arbeit. „Die Bürokratie frisst inzwischen 30 Prozent der Arbeitszeit eines Anlageberaters. Unsere Vorstandssitzungen befassen sich zu 80 Prozent nur noch mit Regulatorik“, beschreibt der Volksbank-Chef die Situation und liefert gleich ein weiteres Beispiel: „Bei mehrseitigen Allgemeinen Geschäftsbedingungen

änderte sich nur ein einziges und wirklich unwesentliches Wort. Aber alles musste neu gedruckt und jedem Kunden zugeschickt werden. Kostenpunkt 30 000 Euro.“ Ein maßgeblicher Grund, warum die Verwaltungsaufwendungen um eineinhalb Millionen Euro auf 52,8 Millionen Euro stiegen. Verschmerzbar angesichts der Steigerung des Bilanzgewinns um 2,8 Prozent auf 3,19 Milliarden Euro. Noch. mh

Volksbank Pforzheim

Quelle: Volksbank Pforzheim

Alle wichtigen Kennzahlen im Plus – und das schon zum fünften Mal in Folge. Die Volksbank Pforzheim strotzt nur so vor genossenschaftlicher Kraft. Eigentlich. Der Blick in die Zukunft erscheint da schon weniger rosig. „Möglicherweise folgen den sieben fetten Jahren sieben magere“, befürchtet Vorstandschef Jürgen Zachmann. Spätestens ab 2016 sieht er deutlich schwierigere Zeiten auf alle Geldhäuser zukommen. Die

Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis v. Bew. Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen Bilanzsumme Mitarbeiter

56,2 Mio. (55,7) 18,1 Mio. (18,0) k. A. (20,8 Mio.) 70 (69,5) 10,3 % (10,3) 1,6 Mrd. (1,5) 1,3 Mrd. (1,3) 2,7 Mrd. (2,3) 538 (549)

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahresergebnisse in Klammern)

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Unternehmen • Bilanz der Banken

Bilanz zum Aufhorchen Marcel Thimm hat mit der Sparkasse FreiburgNördlicher Breisgau gut verdient. Selbst die Kreditbewertung bereitet Freude bei den Linien mehrere große Einzelgeschäfte, der höchste Einzelkredit hat ein Volumen von 100 Millionen Euro. Der boomende Freiburger Immobilienmarkt lässt hier grüßen. Die großen Volumen sind auch an der niedrigen Cost-Income-Ratio abzulesen. Die liegt trotz eines leichten Anstiegs weiter bei sehr guten 58,9 Prozent. Bei den Erträgen kann sich Thimms Sparkasse indes nicht vom allgemeinen Trend lösen: Die 160 Millionen Euro setzen sich zusammen aus dem Zinsüberschuss mit einer Höhe von 116 Millionen Euro und dem Provisionsergebnis in Höhe von 44 Millionen Euro. Während sich der Zinsüberschuss um zwei Millionen Euro reduzierte, erhöhten sich die Provisionen um zwei Millionen Euro. Thimm ist dennoch zufrieden: „Der sehr gute Vorjahreswert

Marcel Thimm ist der Vorstandschef der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau

beim Ertrag wurde wieder erreicht.“ Beim operativen Ergebnis hat die Sparkasse im dritten Jahr in Folge die 60-Millionen-Marke geknackt – wenn der Wert von 65 Millionen Euro auch um zwei Millionen Euro geschrumpft ist. Der Jahresüberschuss von acht Millionen Euro fließt in die Rücklagen: Thimm will weiter kräftig Kredite vergeben. wer

Sparkasse Freiburg-Nördl. Breisgau

Quelle: Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau

D

as Ergebnis der Kreditgeschäftsbewertung lässt Marcel Thimm die Stirn runzeln: „Den Firmen geht es halt einfach gut“, resümiert der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau. Zum dritten Mal in Folge ist die Bewertung positiv. Das bedeutet konkret: Kreditausfälle durch Insolvenzen werden überkompensiert durch die Auflösung von Rückstellungen aus den Krisenjahren 2008/2009. Thimm: „Normal wäre es, wenn einige Millionen bei uns hängen bleiben würden.“ Thimm freut das, ebenso wie die Entwicklung im Gesamtjahr: „Wir sind mit 2013 zufrieden.“ Festmachen kann man das an den neuen Kreditlinien – es wurde die Rekordsumme von 1,1 Milliarden Euro zugesagt. Das letzte Mal wurde die Milliarden-Marke im Jahr 1999 geknackt. Laut Thimm sind

Bilanzsumme Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen Mitarbeiter

5,500 Mrd. (5,442 Mrd.) 116 Mio. (118 Mio.) 44 Mio. (42 Mio.) 65 Mio. (67 Mio.) 58,9 % (57,4 %) 11,1 % (10,5 %) 9,231 Mrd. (9,020 Mrd.) 3,923 Mrd. (3,785 Mrd.) 1267 (1265)

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahresergebnisse in Klammern)

Genossen mit Luxusproblem

Quelle: Volksbank Freiburg

Volksbank Freiburg Bilanzsumme Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen Mitarbeiter

2,65 Mrd. (2,44 Mrd.) 54,6 Mio. (51,5 Mio.) 21,1 Mio. (21,5 Mio.) 26,4 Mio. (23,9 Mio.) 64 (67) 10,15 % (9,29 %) 2,07 Mrd. (1,87 Mrd.) 1,57 Mrd. (1,50 Mrd.) 521 (536)

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahresergebnisse in Klammern)

econo 1 5 / 2 0 1 4 · 2 8 . M är z 2014

Das abgelaufene Jahr umschreibt Uwe Barth schlicht: „Wir sind ein Spiegelbild der Wirtschaft, uns geht es gut“, sagt der Vorstandschef der Volksbank Freiburg. In Zahlen heißt das: Das Betriebsergebnis vor Bewertung ist um zehn Prozent auf 26,4 Millionen Euro gestiegen, das Betriebsergebnis nach Bewertung liegt bei 21,6 Millionen Euro. Wobei die knapp fünf Millionen Euro Differenz nichts über den Abschreibungsbedarf aussagen. Barth: „Der ist sehr gering, deutlich unter einer Million Euro.“ Eigentlich wäre für die Freiburger

ein Abschreibungsbedarf von bis zu sechs Millionen Euro „normal“. Doch so nutzt Barth eben die gute Konjunktur für ein, wie er sagt, „Luxusproblem“ und betreibt über die Bewertungen Bilanzpolitik. Die Kredite erweisen sich bei den Freiburger Genossen einmal mehr als wichtigstes Geschäftsfeld. Die Unternehmenskredite stiegen um 3,7 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro, die an Privatkunden vergebenen Kredite gar um 4,7 Prozent auf 924 Millionen Euro. Barth: „Treiber ist hier vor allem der Immobilienbereich von der Sanierung bis

zum Hausbau.“ Die Bildung einer Immobilienblase in der BreisgauMetropole sieht er indes nicht. Bei den weiteren Kennzahlen wächst die Volksbank entgegen dem Trend beim Zinsergebnis um 6 Prozent auf 54,6 Millionen Euro, was auch mit verstärkten Einlagen institutioneller Anleger zusammenhängt. Das Provisionsergebnis sinkt um zwei Prozent auf 21,1 Millionen Euro. Der Überschuss von rund 22 Millionen Euro fließt zum Gutteil in die Rücklagen, ausgeschüttet werden gut 1,6 Millionen Euro. wer Fotos: Fichtner, Bode


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Solides Sorgenkind

Staufens stabiles Fundament

Die Sparkasse Hanauerland hat den Ruf, eine der schwächsten Banken in Baden-Württemberg zu sein. Miese Ertragskennziffern wie Jahresüberschuss, Cost-IncomeRatio oder Kernkapitalquote sprechen eine deutliche Sprache. Doch Bankvorstand Joachim Parthon ficht das nicht an. Seit knapp zwei Jahrzehnten führt er die Kehler Bank. Angesprochen auf die schlechten Zahlen, sagt er: „Sie dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen.“ Mitte der 1990er-Jahre habe Kehl noch eine Cost-Income-Ratio

Staufen ist landesweit vor allem durch die beschädigte Innenstadt infolge von Geothermiebohrungen in den Schlagzeilen. Risse im Fundament finden sich bei der Volksbank Staufen nicht. Im Gegenteil. Das Institut mit seinen 85 Mitarbeitern gehört zu den solidesten und gesündesten Banken im Land. Mit einer extrem effizienten Kostenstruktur (Cost-Income-Ratio unter 30) und einem Zinsüberschuss, der auch im Jahr 2013 wieder gestiegen ist, glänzt die Volksbank von Jahr zu Jahr. Entsprechend viel bleibt unter dem

Quelle: Sparkasse Hanauerland, Bundesanzeiger

Sparkasse Hanauerland, Kehl Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis v. Bew. Kernkapitalquote Cost-Income-Ratio Bilanzsumme

22,2 Mio. (21,2 Mio.) 6,4 Mio. (6,2 Mio.) k. A. (1,3 Mio.) 8 % (7,41 %) 84 (k.A.) 1,50 Mrd. (1,47 Mrd.)

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahresergebnisse in Klammern)

Strich – und in der Reserve: Die Kernkapitalquote sucht unter Genossenschaftsbanken landesweit ihresgleichen. Was ebenfalls eine Schlagzeile wert ist. rs

Volksbank Staufen

Quelle: Volksbank Staufen

jenseits der 90 gehabt. Jetzt habe sich die Lage entspannt, die Basis sei solide. Zudem wächst die Bank bei Krediten, Einlagen und Bilanzsumme deutlich. pop

Kreditgeschäft brummt

Klein, aber oho

Trotz teils hoher Tilgungen hat die Volksbank Breisgau-Süd ihr Kreditgeschäft 2013 ausgeweitet. Um rund sieben Prozent stieg dieser Wert auf fast 600 Millionen Euro. Während andernorts die Nachfrage nach Firmenkrediten zurückgeht, vergaben die Breisgauer rund 68 Millionen Euro an Neukrediten – 11,5 Prozent als noch 2012. red

Die Volksbank Kinzigtal ist 2013 vor allem bei den Kundeneinlagen stark gewachsen: Das Plus beträgt rund acht Prozent. Ebenfalls beeindruckend: Der Zinsüberschuss legt um mehr als zwei Millionen Euro zu. Entsprechend gut hat die Bank verdient: Das Betriebsergebnis wächst um rund 1,5 Millionen auf fast 6,5 Millionen Euro. red

22,3 Mio. (20,8 Mio.) 6,6 Mio. (6,5 Mio.) k. A. (10,9) 886 Mio. (874 Mio.) 594 Mio. (559 Mio.) 948 Mio. (923 Mio.)

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahresergebnisse in Klammern)

20,0 Mio. (18,1 Mio.) 2,99 Mio. (3,1 Mio.) 17,05 Mio. (15,4 Mio.) 21,56 % (21,2 %) 28 (27,8) 635,4 Mio. (609 Mio.)

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahresergebnisse in Klammern)

Volksbank Kinzigtal

Quelle: Volksbank Kinzigtal

Quelle: Volksbank Breisgau-Süd

Volksbank Breisgau-Süd Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis v. Bew. Kundeneinlagen Kreditvolumen Bilanzsumme

Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis v. Bew. Kernkapitalquote Cost-Income-Ratio Bilanzsumme

Zinsüberschuss 14,1 Mio. (12,0 Mio.) Provisionsergebnis 4,1 Mio. (4,335 Mio.) Betriebsergebnis v. Bew. 6,454 Mio. (4,958 Mio.) Kundeneinlagen 408,8 (379) Kreditvolumen 391,7 Mio. (384 Mio.) Bilanzsumme 566 Mio. (538 Mio.) Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahresergebnisse in Klammern)

Jetzt ist erst einmal Schluss Die Regulierungen auf dem Bankenmarkt werden härter. „Einige Banken, auch einige Sparkassen, werden das nicht überleben“, sagt Helmut Becker, Vorstandschef der Sparkasse Offenburg/Ortenau. Der Aufsteller hinter ihm zeigt das Geschäftsgebiet der Bank, die weit davon entfernt ist, eine Kreissparkasse zu sein. Überall

Quelle: Sparkasse Offenburg/Ortenau

Sparkasse Offenburg/Ortenau Bilanzsumme Zinsergebnis Provisionsergebnis Ergebnis v. Bewertung Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen Mitarbeiter

4,00 Mrd. (3,96 Mrd.) 86,4 Mio. (96,0 Mio.) 21,9 Mio. (21,7 Mio.) 50,4 (58,0) 54 (51) 13,1 %(11,8 %) 2,78 Mrd. (2,66 Mrd.) 2,38 Mrd. (2,31 Mrd.) 891 (912)

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahresergebnisse in Klammern)

Löcher: im Hanauerland, im Kinzigtal, in Gengenbach. Sogar die Bühler haben einen Teil der Ortenau besetzt. Da liegt doch der Schluss auf der Hand, dass die Offenburger manchem strauchelnden Nachbarn unter die Arme greifen könnten? Doch Becker wehrt ab: „Nein, das wollen wir nicht.“ Während vor allem kleinere Banken gerne mal den Turbo einlegen und in die Trickkiste greifen, um die Bilanzsumme aufzublähen, üben die Offenburger sich in Zurückhaltung. Vier Milliarden – das sei jetzt eine Größe, mit der man sich etablieren wolle. Jede weitere Expansion würde neue Strukturen erfordern. Rund 900 Mitarbeiter – das reicht. Eine Übernahme, schätzt Becker, könne die Bank teuer zu stehen kommen. Und dabei hat sie gerade das Jahr 2013 verdaut. Der Zinsüber-

schuss ist um satte zehn Prozent eingebrochen. Das schlägt direkt aufs Ergebnis durch. Dennoch habe Offenburg eine „exzellent aufgestellte und äußert effizient arbeitende Sparkasse“. So urteilte der Sparkassenpräsident Georg Fah-

renschon kürzlich. In der Tat: Die Cost-Income-Ratio liegt immer noch um 13 Punkte unter dem Landesschnitt. Die Offenburger Sparkasse hat keine Sorgen. Das überlässt sie ihren Nachbarn. Philipp Peters

Geschäftsgebiet ausweiten? „Das wollen wir nicht“, sagt Vorstandschef Helmut Becker

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Unternehmen • Bilanz der Banken

Erfolgreiche Langweiler Solidität ist Trumpf: Einst belächelt für ihr Image, profitiert die BB Bank nun davon – und wächst langsam, aber beharrlich Der Vorstand der BB Bank um seinen Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Müller (r.)

A

den sind wir vor zehn Jahren noch belächelt worden“, so Wolfgang Müller. Kein Investmentbanking, keine Aktionärsinteressen, von Zockerei keine Spur. Das zahlt sich jetzt aus. Zu den Tugenden gehört auch ein gutes und vor allem stetiges Wachstum. Bilanzsumme, Jahresüberschuss, Kundeneinlagen, Kreditvolumen, Zinsüberschuss, hinter all diesen Kennziffern steht ein Plus von leicht über drei Prozent. Einziger Ausreißer: das Kundenkreditvolumen. Das schnellte um 15,6 Prozent oder 521 Millionen Euro nach oben. Die Erklärung dafür liefert der Bankchef: „Eine Flucht

in Sachwerte.“ Baufinanzierungen boomen, insbesondere EnergiesparInvestitionen. Kreditvergabe, bei der BB Bank ist das eigentlich nur ein anderes Wort für ImmobilienFinanzierung. 87 Prozent beträgt der Anteil am gesamten Ausleihegeschäft bei der einzigen bundesweit tätigen genossenschaftlichen Privatkundenbank. Ertragreich und risikoarm, so beliefen sich die Kreditabschreibungen auf 2,8 Millionen Euro und das bei einem Gesamtvolumen von 3,9 Milliarden Euro. Ein Ausfall also von nicht einmal 0,08 Prozent der Forderungen. „Keinerlei negative Auffälligkeiten“, nennt

das Wolfgang Müller. Das schlägt sich im Jahresüberschuss nieder. 16,5 Millionen Euro beträgt dieser, 3,2 Prozent mehr als 2012. mh

BB Bank

Quelle: BB Bank

ttraktivität und Gediegenheit sind kein Gegensatz. Mehr als 26 000 Neukunden haben sich 2013 für die BBBank entschieden. „Der höchste Zuwachs in der Geschichte der Bank“, wie Vorstandsvorsitzender Wolfgang Müller mit sichtbarem Stolz verkündet. Die 400 000erMarke an Mitgliedern ist geknackt bei Deutschlands fünftgrößter Genossenschaftsbank mit Stammsitz in Karlsruhe. Von wegen verstaubtes Beamtenimage: Ein Drittel der Neukunden ist jünger als 30 Jahre. Und der Anteil der öffentlich Bediensteten liegt nur noch bei 35 Prozent. Wobei der Erfolg eigentlich auf jenem Beamtenimage beruht. Solidität, Qualität, Zuverlässigkeit, alles Eigenschaften, für die diese Berufssparte und für die die BB Bank steht. „Für diese Tugen-

Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis v. Bew. Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen Bilanzsumme Mitarbeiter

174 Mio. (172) 36 Mio. (37) 48 Mio. (57) 77,4 (73,7) 17 % (18,3) 6,8 Mrd. (6,5) 3,9 Mrd. (3,4) 7,9 Mrd. (7,6) 1685 (1633)

Finanzkennzahlen in Euro (in Klammern Vorjahreswerte)

Daubners erster Prädikatsjahrgang

econo 1 5 / 2 0 1 4 · 2 8 . M är z 2014

zwei Millionen auf 16 Millionen Euro. Die Kundeneinlagen sanken um fünf Millionen Euro auf 1,215 Milliarden Euro, die Kundenkredite stiegen um rund 39 Millionen auf 1,066 Milliarden Euro. Die Personalkosten sanken leicht auf 19,3 Millionen Euro und die Verwaltungsaufwendungen blieben mit 9,3 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Unterm Strich also eine Stagnation, wenn auch auf einem gutem Niveau. Oder wie es Dauber ausdrückt: „Trotz vieler Herausforderungen haben wir ein

bemerkenswert gutes Ergebnis erwirtschaftet.“ Die weiteren Kennzahlen: Die Cost-Income-Ratio steigt um 0,8 Prozentpunkte auf 64,1 Prozent, doch das passt. Und der Rückgang des Betriebsergebnisses um 0,5 Millionen Euro auf 17 Millionen Euro lässt sich verschmerzen. Immerhin steigt die Kernkapitalquote auf 16,4 Prozent. Und die Dividende von sieben Prozent treibt dem 150 Jahre alten Institut die Kunden zu: Die Zahl der Mitglieder stieg in 2013 um 1000 Mitglieder. wer

Volksbank Offenburg

Quelle: Volksbank Offenburg eG

Typisch badisch-genießerische Worte findet Markus Dauber für 2013 bei der Volksbank Offenburg: „Es wird sich als ‚Prädikatsjahrgang‘ in die lange Unternehmensgeschichte einreihen“, resümierte der Vorstandsvorsitzende nach seinem ersten Jahr im Amt. Doch belegen die Zahlen das Prädikat? Das Zinsergebnis ist wie fast überall aufgrund der Rahmenbedingungen gefallen, in Offenburg um knapp zwei Millionen Euro auf 31,4 Millionen Euro. Das Provisionsergebnis stieg um rund

Bilanzsumme Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen Mitarbeiter

1,544 Mrd. (1,548 Mrd.) 31,4 Mio. (33,8 Mio.) 16,0 Mio. (14,3 Mio.) 17,0 Mio. (17,5 Mio.) 64,1 (63,3) 16,4 % (15,7 %) 1,215 Mrd. (1,220 Mrd.) 1,066 Mrd. (1,027 Mrd.) 325 (327)

Finanzkennzahlen in Euro (in Klammern Vorjahreswerte)

Foto: BB Bank


41 Foto: Jigal Fichtner

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Vor Ort

Michael Hahl, Dietmar Gierse, Ariane Muschler und Rainer Schwörer führen die Deutsche Bank Freiburg

Von der Deutschen Bank Freiburg wird die Region zwischen Lörrach, Baden-Baden, Villingen-Schwenningen, dem Bodensee und der Nördlichen Schweiz betreut. In dem Gebiet ist die Deutsche Bank mit 22 Filialen präsent; mit knapp 360 Mitarbeitern werden rund 265000 Kunden betreut. Im Zuge der Marktoffensive „Stärkung der Filialbank“ wurden Kompetenzen in die Filialen verlagert und damit auch die Entscheidungswege verkürzt.

Die Kunden

Nah am Kunden Die Deutsche Bank Freiburg hat sich neu aufgestellt: Mehr Entscheidungen werden nun in den Filialen getroffen. Das steigert die Attraktivität

D

ie Analyse war gründlich, die Konsequenzen Jahren komplexer geworden, betont der Sprecher der sind gezogen: „Unsere Kunden und GeschäftsFreiburger Geschäftsleitung: „Unternehmen müssen partner haben uns widergespiegelt, dass sie sich strategisch und finanziell für alle Eventualitäten gut ein Auftreten der Bank ‚aus einem Guss‘ wünschen. aufgestellt sein, die Frage der Nachfolge sollte rechtHier hat sich das Bedürfnis in den vergangenen Jahren zeitig geregelt sein und das Privatvermögen gemanagt einfach weiterentwickelt und dem haben wir Rechwerden. Zudem muss in einer immer komplexeren, nung getragen“, sagt Michael Hahl, Sprecher der Gevolatilen Welt der Überblick behalten werden.“ schäftsleitung der Deutschen In diesem aufgezeigten Bank Freiburg. Die wichtigste Spektrum wird die neue „aus Michael Hahl:„Wir sind für den einem Guss“-Philosophie der Neuerung: Die Filialen vor Ort haben mehr EntscheiBank deutlich. Mittelstand der richtige Partner“ Deutschen dungskompetenzen, das verDenn die Kunden profitieren kürzt die Prozesse. einerseits von einer größeren Damit hat die Deutsche Bank im Zuge der „Strategie Kundennähe vor Ort, andererseits haben sie Zugang 2015+“ mit der Marktoffensive „Stärkung der Filialbank zum weltweiten Netzwerk und dem internationalen im Heimatmarkt“ klar die Vorgaben der Kunden umgeKnow-how der Deutschen Bank. Das Angebot reicht setzt. Die Präsenz für Firmenkunden in der Fläche von der individuellen Begleitung bei Handelsfinanziewurde gestärkt und die Entscheidungswege verkürzt. rungen bis hin zu Zins-, Währungs- und RisikomanageIn Freiburg tragen neben Michael Hahl, der sehr verment. Michael Hahl: „Mit unserem breiten Spektrum mögende Privatkunden und Stiftungen betreut, in der an Bankdienstleistungen sind wir der richtige Partner, Geschäftsleitung auch Ariane Muschler und Dietmar egal ob es um die Absicherung von Risiken oder den Gierse (Privat- und Firmenkunden) sowie Rainer SchwöAufbau einer Fertigung in Asien geht.“ rer (große Firmenkunden) Verantwortung. Michael Die Freiburger Geschäftsleitung der Deutschen Bank Hahl erläutert die Philosophie: „Die regionale Nähe, in ist sich einig: „Wir sind jetzt noch besser aufgestellt und Verbindung mit einer festen Berater-Beziehung, ist für stellen unseren Kunden alle Finanzierungsprodukte und unsere Kunden aus dem Mittelstand eminent wichtig.“ Serviceleistungen aus einer Hand zur Verfügung. Das Generell seien die Herausforderungen für mittelmacht uns attraktiver – gerade für den Mittelstand – ständische Familienunternehmen in den vergangenen und wird uns weitere Marktanteile sichern.“

Die Deutsche Bank ist Marktführer bei kleineren und großen, international tätigen Unternehmen. Sie hat aber auch eine starke Stellung bei Geschäftskunden, also bei Selbstständigen, Gewerbetreibenden, Heilberufen und kleineren Betrieben. Sowohl bei Privatkunden als auch bei vermögenden Privatkunden ist die Deutsche Bank mit ihrem Angebot und ihrer Expertise ein gefragter Partner.

Die Deutsche Bank Die Deutsche Bank ist die führende Universalbank in Deutschland. Im Zuge der„Strategie 2015+“ ist die Bank nun flächendeckend mit 250 Beratungszentren für Firmenkunden vertreten. Das Kreditbuch in Deutschland hat ein Volumen von 180 Milliarden Euro. Bis 2015 werden weitere zehn Milliarden Euro an Kreditlinien zur Verfügung gestellt.

Kontakt Deutsche Bank Freiburg Rotteckring 3 79098 Freiburg Geschäftsleitung:michael-hahl@db.com, ariane.muschler@db.com,dietmar.gierse@db.com,rainer.schwoerer@db.com www.db.com Telefon: 07 61/21 84-0 15/2014

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Management • Tagungen & Kongresse

Der Karlsruher Sören Anders: Der Name ist Programm und sogar rechtlich geschützt

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KÜCHE. KÖCHE. KOHLE. Baden-Württemberg ist das Land der Michelin-Sterne. Drei Spitzenköche erzählen, wie der Stern ihr Leben verändert hat. Und was die Auszeichnung im Alltag der Gastronomie wirklich wert ist

H

och oben, da thront er also, nügt ein Blick auf die staubige „Der Gourmetbereich rechnet sich nicht“, so das nüchterne Deutschlands jüngster Hose und die aufgerissenen Sternekoch. Hoch oben Ergebnis. Jedes Essen subvenHandknöchel. Anpacken, austionieren, das gehört bald der probieren, der Chef legt selbst auf dem Karlsruher Turmberg, da Hand an beim Umbau. Vergangenheit an. Wie hoch die liegt das Restaurant des „AufsteiDenn „Anders auf dem TurmZuschüsse gewesen sein müssen, ger des Jahres“ unter Deutschberg“ wird bald wirklich anders das lässt die geplante Preissenlands Küchenmeistern. Die geosein. „Schluss mit der Zweiteigrafische Lage passt irgendwie zu kung für alle Gerichte erahnen. lung“, sagt der 28-Jährige. Die Und das ohne Abstriche an der einem, dem der Restaurantführer Gourmetstube verschwindet, Qualität, wie Sören Anders nicht Gault-Millau einen „Hang zur wird eins mit dem Rest des LoGroßspurigkeit“ bescheinigt. müde wird zu betonen: „Wir Doch dann kommt bleiben dem Stern da einer um die verpflichtet.“ Der Ecke, der so gar Stern, den sich Der Gault-Millau attestiert Sören Anders nicht diesen Vorder gebürtige Heseinen„Hang zur Großspurigkeit“ stellungen entse im Vorjahr in spricht. Das LaRekordzeit zuchen fällt sofort rückholte. Mit 24 kals. Schluss mit den weißen auf. Herzlich und offen ist es. So Jahren wurde er als Küchenchef Tischdecken. Schluss mit den ganz anders als die sonst übliche in der Karlsruher Institution blauen, sündhaft teuren Sitzmö- „Oberländer Weinstube“ zum antrainierte Freundlichkeit. beln. Schluss mit all dem Brim„Anders, Sören Anders“, so jüngsten Sternekoch im Land borium. Schlichtheit hält Einzug. stellt er sich vor. Nimmt Platz, gekürt, mit 27 Jahren dann im Was bleibt ist die Konzentration plaudert los, nimmt kein Blatt eigenen Lokal wieder mit der auf das Essen, die Kernkompehöchsten Auszeichnung versevor den Mund. Political Correcttenz. So wie das jeder gute Unhen. Den riskiert er bei allem ness, ein Fremdwort. Kritisiert ternehmer macht. Hang zum Anderssein keinesKollegen: „Vieles nur Show.“ Auch das hat Sören Anders wegs. „Die Essensqualität des Kritisiert Karlsruhe: „Hier muss inzwischen gelernt, seit er vor Restaurants ist der Kern für alle man ganz schön klappern, um einem guten Jahr sein eigener anderen Aktivitäten.“ Auch da wahrgenommen zu werden.“ spricht wieder der Unternehmer. Herr wurde: sich hinzusetzen Kritisiert sich selbst: „Du heißt Zumal es viele dieser anderen und einfach einmal ganz nüchAnders, also ist es auch Zeit, anAktivitäten gibt. Nicht alle neu, tern durchzurechnen, was sich ders zu werden.“ Den Worten aber wohl erfolgreich, betriebswirtschaftlich lohnt. folgen bereits Taten. Dafür ge-

Fotos: Jigal Fichtner

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Management • Tagungen & Kongresse

so wie die Dinnershow „Crazy Palace“. 8000 Gäste besuchten das Spiegelzelt über die Wintermonate, Vier-Gang-Menü inklusive. Fortsetzung folgt. Das unvermeidliche Kochbuch, Fernsehauftritte, Eis, Senf, Gewürzserie, Catering von Großveranstaltungen, da unterscheidet er sich wenig von seinen Kollegen. „Klappern gehört eben zum Handwerk“, räumt er ein und fügt schmunzelnd hinzu: „Das spart die Kosten für Werbung.“ Sören Anders ist eben eine echte Marke und das im doppelten Sinne. Den Namen ließ er sich schützen. Ein Sternekoch, das ist die Mischung aus perfektem Handwerk und der nötigen Prise Kreativität. Um als Sternekoch auch unternehmerisch erfolgreich zu sein, da reicht das Klappern mit den Töpfen bei Weitem nicht aus. Das Klappern mit dem Mundwerk gehört mindestens ebenso dazu. Keine große Herausforderung für ihn. So ist er einfach, leutselig, aufgeschlossen, ein Menschenfreund.

Eine Stunde erzählt er schon, stellt Fragen, diskutiert, sitzt völlig entspannt auf dem Stuhl. Immer nur unterbrochen von diesem ansteckenden Lachen. Eine echte Marke, dieser Sören Anders, oben auf dem Karlsruher Turmberg. Der Park-Chef. „Ich war erst mal skeptisch“, räumt Peter Hagen ein. Ein Spitzenkoch in einem Freizeitpark? „Ich konnte mir das erst gar nicht vorstellen.“ Doch dann habe man ihn überzeugen können. Von der Ernsthaftigkeit des Konzepts. Speziell Europa-Park-Geschäftsführer Thomas Mack habe das schnell geschafft. Mit Erfolg: Gut ein Jahr nach der Eröffnung holt Peter Hagen mit seinem Restaurant „Ammolite – The Lighthouse Restaurant“ einen MichelinStern in den Freizeitpark in Rust. Ein Sternekoch in einem Vergnügungspark – weltweit ist das ein Novum. „Dass es so schnell gegangen ist, hat uns auch überrascht“, erklärt Hagen. Er erinnert sich noch gut

Peter Hagen, Spitzenkoch im größten Freizeitpark Deutschlands, dem Europa-Park Fotos: Michael Frietsch

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45 an den Tag, als er es erfuhr. Morgens um acht klingelte sein Handy. Hagen macht in seinem Restaurant unter der Woche keinen Mittagstisch, war also noch alleine zu Hause. „Da war es ein bisschen schade, dass man es mit niemandem teilen konnte.“ Der 36-jährige Österreicher hat sein Handwerk bei Spitzenköchen gelernt, etwa bei Deutschlands bestem Koch, Harald Wohlfahrt, in Baiersbronn. Dort lernte er auch seine Freundin kennen, eine Freiburgerin, wegen der er jetzt zurück in die Region wollte. Zuvor war er bereits als Koch in Basel gewesen. „Am meisten geprägt hat mich jedoch die Zeit in Portugal“, sagt Hagen. Vier Jahre war er im „Villa Joya“, dem einzigen Zwei-SterneRestaurants des Landes. Täglich wechselt dort das Menü. „Nachts um eins wurde entworfen, ab zehn Uhr morgens haben wir es umgesetzt.“ Dort verinnerlichte er die Disziplin, die ein Spitzenkoch braucht. Doch auch die Lockerheit

der Portugiesen hat es ihm angetan. Kommt man mal zehn Minuten zu spät zur Arbeit, sei das kein Drama, findet Hagen. Das holt man wieder auf. Die Disziplin finde in der Küche hinter den Kulissen statt. Beim Einkauf, beim Verarbeiten der Ware, bei der Vorbereitung. Disziplin ist für Hagen das Werkzeug zur Kreativität. Nur wer sich vernünftig und gewissenhaft auf seine Arbeit vorbereitet, kann sich auf dem Teller entfalten. „Ein Widerspruch ist das nicht“, sagt er. Aus Portugal hat Hagen sich auch zwei Köche für sein Team mitgebracht. „Wir kennen uns gut, da bedarf es nicht vieler Worte“, sagt er. Im Ammolite gibt es eine offene Küche. Wie auf einer Bühne präsentieren sich die Köche im übersichtlichen Gastraum, der nur 36 Gästen Platz bietet. „Die ersten Wochen war es schon etwas ungewöhnlich“, erinnert sich Hagen. Heute empfindet er es als Bereicherung. Auch wenn sich hin und wieder mal ein Gast beschwere,

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wenn er Hagen den Löffel ablecken sieht. „Aber das gehört doch dazu“, findet der. Ein Haus, das schon nach dem ersten Jahr den Stern bekommt, ist doch eigentlich zu mehr berufen, oder? „Darüber denke ich nicht nach“, sagt Hagen. „Natürlich wäre es schön, irgendwann einen

Der Europa-Park ist der erste Freizeitpark mit Sterne-Restaurant – weltweit zweiten Stern zu bekommen. Aber gezielt darauf hinarbeiten kann man nicht. Wir machen einfach weiter unseren Job.“ Der heißt: täglich Qualität liefern. Vom Trubel im Freizeitpark bekommt Hagen kaum etwas mit. Das Restaurant, das zum neusten Hotel Bell Rock gehört, liegt noch vor den Toren des Europa-Parks. Für eine Fahrt in der Achterbahn bliebe kaum Zeit. Und überhaupt: Sein Vergnügen ist ja die Küche.

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Für Marcus Krietsch gibt es nur gutes Essen und schlechtes Essen. Der Stern ist ihm heute egal

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Tagungen & Kongresse • Management

Nach dem Stern. Die Nacht war lang. Ein wenig müde zieht Marcus Krietsch die schwere Holztür auf und blinzelt in die Morgensonne. Am Ohr das Telefon. Hinter ihm werden Kisten geschleppt, ausgepackt, eingepackt. Es geht hoch her in den Räumen der altehrwürdigen Fuggerei in Schwäbisch Gmünd. In zwei Tagen eröffnet Krietsch sein zweites Restaurant. Ein Preis von vielen: wenig Schlaf. Gestern ging’s um halb fünf ins Bett. Die nächste schlechte Nachricht ist noch gar nicht so lange her: Ein Dienstleister hat gerade mitgeteilt, dass Teile des KüchenEquipments erst in ein paar Tagen geliefert werden. Krietsch fährt sich über seine Glatze. „Kann ja nicht alles klappen“, sagt er und lächelt. Trotz der kurzen Nächte, der vielen Arbeit wirkt Krietsch entspannt. „Das macht einen Riesen-Spaß. Es ist einfach ein tolles Haus.“ Marcus Krietsch war einst jüngster Sternekoch Deutschlands – und damit einer der Vorgänger von Sören Anders. Mit 25 erkocht er sich den Stern im Landgasthof am Königsweg. Sechseinhalb Jahre verteidigt er ihn Jahr für Jahr. Dann macht er sich selbstständig, eröffnet den „Pfauen“ in Schorndorf. „Der Stern ist ja nicht weg. Er ist bloß nicht mehr da“, sagt Krietsch und lächelt. Jetzt ist er Unternehmer, Gastronom. Eine andere Perspektive, zweite Reihe quasi. Statt den Löffel schwingt er nun das Smartphone, koordiniert, organisiert, stellt ein, kalkuliert und so weiter und so fort. „Wenn man Unternehmer ist, kommen so viele neue Aufgaben dazu.“ Dagegen ist die Küche ein Mikrokosmos. Der Ruf des exzellenten Kochs, er bleibt. Und blockiert bisweilen. Etwa, als er vor einigen Jahren den „Pfauen“ in Schorndorf eröffnet. „In der Stadt denkt jeder, wir hätten einen Stern.“ Für die Normalbürger hat der „Pfauen“ deshalb Fotos: Jigal Fichtner

zu Beginn den Ruf als SchickiMicki-Laden weg. Nur: Allein mit Sterne-Essern finanziert sich heute kaum ein Betrieb mehr. Schon gar nicht in einer 40 000-EinwohnerStadt wie Schorndorf. Deshalb setzt Krietsch auf Kompromisse: Rostbraten. Schnitzel. Maultaschen. Des Schwaben liebste Gerichte stehen neben Kalbsbries und Tranche vom Skrei auf der Speisekarte, an beiden Standorten. „Ich muss gucken, dass der Laden läuft. Im Schwabenland in einer Stadt mittlerer Größe ein Restaurant ohne die Klassiker auf der Karte zu eröffnen, das ist undenkbar.“ Das Problem: Mit Hausmannskost auf der Karte, egal welcher Qualität, tun sich die Michelin-Tester generell schwer. Der Stern rückt damit in weite Ferne, egal wie gut die Küche ist. Dieser scheinbare Widerspruch zwischen Sterne- und normaler Gastronomie passt Krietsch eh nicht. „Ich mag diese Trennung von elitär und nicht-elitär nicht. Es gibt nur gutes Essen und schlechtes Essen.“ Dazu gehört das Vesper inklusive Ochsenmaulsalat genauso wie der feine Steinbutt. Der Anspruch ist derselbe, allein: „Wir wollen nicht zu explizit auftreten. Wenn wir als Sterneköche antreten, schließen wir von vornherein eine bestimmte Klientel aus. Und das wollen wir nicht.“ Krietsch sitzt im Gastraum, dem historischen Gewölbe der Fuggerei. Es ist eines der ältesten Gebäude in der ältesten Stauferstadt des Landes. Der Druck ist da. Das Gebäude gehört der Stadt. Die Fuggerei gilt den Gmündern als lieb und teuer. Eine Institution. Wenige Tage nachdem er den Gemeinderat von seinem Konzept überzeugt hat, pilgern auch schon die ersten Gmünder nach Schorndorf – gucken und schmecken, was sie in wenigen Monaten von diesem Marcus Krietsch erwartet.

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Die Erwartungen sind hoch an den Mann, der im Nordschwarzwald aufgewachsen – und der eigentlich Schreiner werden wollte, wie seine Mutter und sein Großvater. Krietsch eifert ihnen nach. Zumindest bis er in der 9. Klasse beim Besuch des Berufsinformationszentrums ein Video über den Beruf Koch sieht. Dann geht alles schnell. Lehre im renommierten Hotel Bareiss in Baiersbronn, im Anschluss Patissier in der Residenz Heinz Winkler am Chiemsee. Zwischen Chiemsee und dem Stern im Landgasthof liegt jedoch eine Episode, die

„Ich renne dem Stern nicht hinterher. Ich habe schon bewiesen, dass ich kochen kann“ Marcus Krietsch fast die Freude am Kochen genommen hätten. Im Golfers Club Bad Überkingen tritt er an, die Küche auf ein höheres Niveau zu heben. Allein: Das Konzept passt nicht zum Standort, zur Klientel. Als das Angebot des Landgasthofs kommt, nimmt er sofort an – und rückt durch den Stern in die erste Riege der deutschen Köche. Das Kochen überlässt er nun anderen. Die Restaurants werden stattdessen von zwei ehrgeizigen Köchen geführt. Vor allem in Schorndorf schielt Krietsch mit seinem ambitionierten Küchenchef nach dem Stern. Dennoch sagt er: „Ich renne dem Stern nicht hinterher. Ich habe schon bewiesen, dass ich kochen kann. Jetzt bin ich verantwortlich für ein Unternehmen mit mehr als 15 Mitarbeitern“, sagt er, grinst zufrieden und guckt sich im Gastraum um. „Das wird eine großartige Geschichte.“ Michael Hölle Philipp Peters Robert Schwarz 15/2014

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Management • Tagungen & Kongresse

Logistik. Planung. Präzision. Ein Tag mit einem Messebauer in der Messe Stuttgart

Hinter de Wer bereitet Messen eigentlich vor? Econo-

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Mitarbeiterin Miriam Noll hat einen Tag lang Messebauern über die Schultern geguckt

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lan gescheitert. Schon nach fünf Minuten. Eigentlich bin ich hier, um mich als Messebauerin auf Zeit zu versuchen. Was passiert vor einer Messe genau, bevor Tausende Besucher in die Hallen strömen? Das will ich wissen. Doch just nach dem Betreten von Halle 6 der Neuen Messe Stuttgart ist es vorbei: „Keine StahlkappenSchuhe, keine Chance“, sagt Gunther Ohr – und lacht. Umschauen geht aber trotzdem. Ohr ist Projektleiter des Messebauers M&S aus Neuhausen auf den Fildern. Die Firma ist für mehrere Messestände verantwortlich. Gemeinsam mit Markus Brandt, ebenfalls Projektleiter, sowie dem Marketingchef von M&S, Stefan Mareien, navigieren wir durch sechs riesige


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n Kulissen Hallen. Das Durcheinander aus Handwerkern, Fahrzeugen, Kränen, Gerüsten, Einzelteilen und halb aufgebauten Ständen wird sich in zwei Tagen in die Logimat verwandeln, die größte jährliche Messe für Intralogistik in Europa. 1000 Aussteller sind angekündigt. Ebenso viele Handwerker arbeiten jetzt nonstop. Um 6.30 Uhr schließen die Hallenmeister die Tore auf, dann geht es rund – wenn es sein muss, bis in die Nacht. Drei Tage ist Zeit für den Aufbau, zwei für den Abbau. Nicht fertig werden? „Gibt’s nicht“, sagt Marco Deisenhofer. Er ist selbstständig, bereist als Subunternehmer seit mehr als zehn Jahren Messen im In- und Ausland. „Erfahrung und Zuverlässigkeit sind das Wichtigste“, sagt er, „Und ein dreidimensionales visuelles Verständnis.“ Er zeigt auf den Konstruktionsplan und arbeitet rasch weiter. Messezeit ist kostbar. Es hämmert, bohrt und wuselt, wohin man blickt. Handwerker auf Leitern, auf Gerüsten

Fotos: Fichtner

oder wie Akrobaten zwischen Gerüststangen. Der eine steht auf der schwenkbaren Arbeitsbühne, ein anderer verlegt Fußbodendielen, der nächste beißt in seine Wurstsemmel. Aus kleinen Lautsprechern dudelt Rockmusik. Das Ambiente? Zugig. Ungemütlich. Unfertig. Auf den ersten Blick: ein Chaos. Beim zweiten Blick entpuppt es sich als gigantisches Puzzle. M&S hat damit jede Menge Erfahrung. Rund 1600 Messestände auf mehr als 200 Messen weltweit im Jahr wuppt die 25 Mitarbeiter starke Mannschaft. Gerade setzen zwei Handwerker zügig vorgefertigte Module zusammen. „Ein Systemstand“, erklärt Brandt. „Eine günstigere, variable und sehr schnell aufgebaute Bauform.“ Was die Frage aufwirft: Was ist eigentlich teuer? „Der Stand einer großen Automobilfirma mit 1000 Quadratmetern Fläche kann schon mal mit Einrichtung, Catering und allem Drum und Dran einige Millionen Euro kosten“, rechnet Ohr.

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Man sieht: Ein Messeauf- schreibt Ohr den Job. Sie inszetritt ist Ausstellern viel wert. nieren Räume und gestalten Nach Informationen des Mes- Kommunikation in 3D. „Man se-Branchenverbands AUMA muss wissen, wie der Kunde geben sie für Messeauftritte tickt. Reine Psychologie!“, so jährlich acht Milliarden Euro Ohr. „Man sagt ja, der erste aus. Ein Drittel davon entfällt Eindruck ist der wichtigste.“ Lust auf Abenteuer und Mut auf den Messebau. Michael Nübel, Geschäftsfüh- zum Risiko – das vereint alle in rer von Nübel Holz + Form in seiner Branche. Und eine staAichhalden, weiß warum. La- bile psychische Konstitution. denbau, Thekenbau und Messe- Der Druck ist brutal. Wie lange bau sind die Standbeine des hält man das eigentlich aus? Nübel, 44, ist lange im GeUnternehmens mit 20-köpfigem Team. „Messen dienen schäft. „Mit 55 oder 60 Jahren dem bewussten und direkten ist Schluss, wenn die Messe Vergleich mit Mitbewerbern. In das Kerngeschäft des HandwerEchtzeit und real. Da gibt’s kers ist“, schätzt er. „Messebau nichts Vergleichbares“, so Nü- ist fahrendes Volk. Der Verbel. Der persönliche Kontakt: schleiß ist hoch. Jedes Wochenunbezahlbar. Auch deshalb ist ende oder 14 Tage am Stück der Messebau eine neuralgische unterwegs sein, das macht weKommunikationsschnittstelle: der die Familie noch die GeDas weiß auch Frank Türke, Ge- sundheit auf Dauer mit.“ Dazu schäftsführer der Firmengruppe kommt: „Das Messegeschäft ist Atelier Türke in Balingen. Die risikobehaftet.“ Wenn es gut Messe ist sein Kerngeschäft. läuft: okay. Aber „ist ein Stand „Wenn ich mich über Neuheiten, einmal nicht rechtzeitig fertig, Produkte und Angebote infor- kann man seinen Laden zumamieren will, habe ich bei Mes- chen.“ Frank Türke stimmt zu: sen alle Anbieter an einem Ort. „Der Handwerker ist auf sich Das bedeutet eine Reise, statt allein gestellt. Ein harter Job.“ viele Einzelbesuche und zudem Was für Handwerker im Kleinen gilt, gilt für ihn und sein die persönliche Ansprache.“ Jede Firma will glänzen. Hier Team im Großen: „Man muss beginnt die Arbeit von Nübel, flexibel sein, schnell reagieren Ohr, Türke & Co. „Wir sind – und man braucht Top-Leute.“ Generalunternehmer“, be- Zurück in Halle 6. Gunther Ohr


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Karlsruhe. Kongresse mit Kompetenz.

All inclusive Tagen leicht gemacht zeigt auf einen großen fertig aufgebauten Stand: „Bei dem sollte auf der vorherigen Messe kurzfristig das große Firmenbanner getauscht werden. Bestellung nachmittags um 15.30 Uhr, Montage 8.30 Uhr am nächsten Tag, kurz vor Messebeginn.“ Wir gehen weiter zu einem großen halb fertigen Stand. Ohr zeigt nach oben zu den Traversen über der Fläche. Ein frei hängender, das Ausstellungsfeld darunter markierender Zylinder, umspannt mit einem Werbebanner. Dicht um den rahmenlosen Kranz ebenfalls frei hängend: mehrere bespannte Würfel. Alles gemäß der Corporate Identity des Ausstellers. Gunter Ohr beschreibt die 3D-Objekte einfacher: „Sonne und Planeten am Himmel.“ Bis ein Messestand in diesen Rohzustand kommt, dauert es seine Zeit. „Die Vorlaufzeit, also vom leeren Blatt Papier und einer ersten Idee des neuen Kunden, bis hin zum fertigen individuell geplanten Stand auf der Messe, beträgt je nach Größe vier Wochen bis zu ein halbes Jahr“, erklärt Türke. „Die Zeit verkürzt sich zunehmend“, sagt er. Bei M&S liegt der Vorlauf ähnlich, zwischen zwei und

Fotos: Fichtner

vier Monaten. Im Gegensatz zur Firmengruppe Türke arbeiten viele Messebauunternehmen zum Beispiel mit der Werbeagentur des Kunden zusammen. „Hier muss man immer zusehen, dass das Konzept und die Umsetzungsmöglichkeiten in Einklang gebracht werden“, sagt Michael Nübel. „Papier ist geduldig. Aber Entwürfe müssen vernünftig in die Realität gebracht werden!“ Könnte man gemäß dem Entwurf für einen 500 Quadratmeter großen Stand später auch, sagen wir: zweimal 250 Quadratmeter verbauen? Wie sieht es mit den Variationsmöglichkeiten aus? Jede Messe bietet unterschiedliche Voraussetzungen, etwa was die Statik angeht. Anpassungsfähigkeit kann die nachhaltige Verwendung und vielfältige Nutzbarkeit eines Standes erhöhen. Wie das Geschäft Messebau sich entwickelt? Michael Nübel überlegt. „Was die Zukunft für uns Messebauer bringt? Gute Frage. In Amerika will ein Professor 3D-Drucker für den Gebäudebau einsetzen. Am besten mal auf eine Messe gehen. Schauen, was die Technik uns beschert.“ Miriam Noll

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Management • Marketing-Community Freiburg/Südbaden

Toni Heigl von BMW (l.) und Tobias Gutgsell von Märtin stellen das Elektroauto vor

Morgen trifft gestern Ausgerechnet in einem Autohaus präsentiert BMW sein neues Elektroauto, das eigentlich kein Autohaus braucht – und keine Werkstatt

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MW ist im Umbruch. Die Bayerischen Motorenwerke versuchen gerade, sich mit ihrem neuen Elektroauto, dem BMW i, als Nonplusultra der ökologischen Bewegung zu positionieren. Wobei Bewegung in seiner ursprünglichen Bedeutung gemeint ist, also Bewegung von A nach B. Das Freiburger Autohaus Märtin war Gastgeber einer Veranstaltung der Marketing-Community Freiburg/Südbaden, zu der rund 100 Gäste kamen. Und das, obwohl das Autohaus und die Autowerkstatt beim BMW i eine eher untergeordnete Rolle spielen. Doch zunächst die Frage: Was ist der BMW i? Der BMW i ist ein Elektroauto. Er wurde im Juli 2013 erstmals vorgestellt und soll von vorne bis hinten nachhaltig sein. Die Fabrik in Leipzig wird durch Windkraft angetrieben. Statt eines Rasen-

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mähers pflegt eine Schafherde die Wiese am Werk. Das Holzfurnier kommt aus schnell nachwachsendem Eukalyptus. Das Leder wird mit einem Extrakt aus Olivenblättern gegerbt. Der Lithium-IonenAkku reicht rund 160 Kilometer. Danach muss das Auto für sechs bis acht Stunden an die Steckdose. Ökostrom für zu Hause bietet BMW gleich mit an. Das Freiburger BMW-Haus ist einer von nur 47 Händlern in Deutschland, die die Elektroautos verkaufen dürfen. „Der Verkauf von BMW i-Produkten und -Dienstleistungen wird künftig in ausgewählten Märkten über ein innovatives Mehr-Kanal-Modell erfolgen“, erklärt Produktmanager Toni Heigl. Denn wenn man will, kann man sich sein Auto ganz bequem im Internet konfigurieren, bestellen und muss es dann nur noch beim nächsten Händler abholen.

„Die Kunden möchten das Medium Internet nutzen“, sagt Märtins Verkaufsleiter Tobias Gutgsell. „Dem dürfen wir uns nicht verschließen.“ Außerdem gibt es einen Direktvertrieb und mobile Verkaufsberater. Auch wird das Auto nicht so oft in die Werkstatt müssen. Der Motor läuft wartungsfrei. Die Batterie soll garantiert acht Jahre halten. Der BMW i braucht kein Öl und keine Zündkerzen. Selbst bei Unfällen nehmen die neuen Autos deutlich weniger Schaden als konventionelle Autos mit Verbrennungsmotor. Der Grund dafür liegt im neuen Aufbau des Autos. Während das tragende Konstrukt des Autos bislang die Karosserie war, ist das Skelett des BMW i auf einer horizontalen Achse geteilt. In der unteren Alu-Schale sitzen Motor und Batterie. Sie treiben die Räder von hinten aus an und bringen so die BMW-Kraft auf die Straße. Elektromotoren können schneller beschleunigen als Verbrennungsmotoren. Oberhalb der Gürtellinie sitzt ein Kohlenstoff-Panzer, der so gut wie nicht kaputt zu kriegen ist.

Auch hier hat BMW auf Innovation gesetzt. Das Carbon wird in einer Fabrik in den USA produziert – exklusiv für BMW. Philipp Peters

E-Business Offen auch für Nicht-Mitglieder: Gunter Dueck ist ein Top-Referent zum Thema EBusiness. Er spricht Ende März zum Thema professionelle Intelligenz und Professionalität im digitalen Zeitalter. Wo

Mercedes-Benz, Freiburg Wann Montag, 31. März, 18.30 Uhr Mehr Informationen unter www.macs-online.de

Fotos: Stefan Gihring


Marketing-Club Karlsruhe • Management

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Der Wert der Werte Grundlegender Wandel: Wie sich der Baudienstleister Vollack neu erfunden hat – und welche Rolle Unternehmenswerte dabei gespielt haben

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rfolgreich, das waren sie eigentlich schon immer bei Vollack. Der Karlsruher Spezialist für das Entwickeln, Planen und Bauen von Geschäftsgebäuden wuchs in den 26 Jahren seines Bestehens beständig. Mit dem Rückzug der beiden Hauptgesellschafter und Gründer Manfred Bähr und Hans Bretz änderte sich jedoch das Firmen-Fundament. Und zwar grundlegend: Innovationen, Ideen, Entscheidungen, bis dahin alles Chefsache. Dem Generationenwechsel folgte der Mentalitätswechsel. „Führung auf Augenhöhe“ nennt das Thorsten von Killisch-Horn, Partner und Geschäftsführer am Standort Karlsruhe, der sich und die Vollack-Mitarbeiter als „totale Projektmenschen“ bezeichnet. Das Miteinander wird nun großgeschrieben. Aber: „Wer Freiheiten gibt, braucht einen klaren Werte-Rahmen“, ergänzt

der Architekt und Betriebswirt. Um eben jene Werte ging es in seinem Vortrag „Unternehmenswerte sind für Romantiker! Oder doch der Erfolgsfaktor der Zukunft?“ für den Marketing Club Karlsruhe. Für Thorsten von Killisch-Horn ist die Ausgangsfrage lediglich rhetorischer Natur. „Für 92 Prozent der jungen Menschen ist die Unternehmenskultur, also Werte und Führung, wichtig bei der Entscheidung für einen Arbeitgeber“, unterstreicht er. Diesen gesellschaftlichen Wandel hat Vollack auch intern vollzogen. Ein neues Leitbild wurde erstellt. „Vom Visionär zur Vision“ lautete die Aufgabenstellung im Zuge des Generationenwechsels. Das Ergebnis ist unter anderem nachzulesen auf den Visitenkarten. „Ideenreich, respektvoll, umsetzungsstark, verlässlich“ steht dort zu lesen und ist in

Kurzform der in zahlreichen Workshops erarbeitete Wertekanon des Unternehmens. Das Ergebnis ist ebenso zu sehen im neuen Firmengebäude. Hell, viel Glas, offen, so wirkt der Vollack-Bau nach außen. „Eine klare Aussage an Kunden, an die Öffentlichkeit“, sagt Thorsten von Killisch-Horn und fügt hinzu: „Eine transparente Architektur verändert auch die Firmenkultur.“ Oberste Etage gleich Chefetage, diese Gleichung gehört bei Vollack schon längst der Vergangenheit an. Die gehört den Kunden, Gästen und auch den Mitarbeitern als Aufenthaltsfläche. Und Fläche ist auch genau das richtige Wort, denn alle Etagen sind eine einzige durchgängige Einheit. Transparenz also auch im Innern. Und der Chef, der sitzt mittendrin. „Die Umsetzung der Werte“, nennt er das. Nicht zu vergessen die drei markanten gel-

ben Sonnensegel vor dem Gebäude. Sie tragen zur Markenbildung bei und symbolisieren die „Enkeltauglichkeit des Unternehmens“. Das Ergebnis steht ebenso Schwarz auf Weiß auf dem Lohnzettel. Ein Viertel des Jahresergebnisses geht an die Mitarbeiter. Die Projektteams haben es schließlich auch erwirtschaftet. Und sie sollen das auch im Geldbeutel spüren. Einem weiteren, als modern angepriesenen Arbeitsinstrument erteilt Thorsten von Killisch-Horn hingegen eine klare Absage: „Homeoffice ist kein Modell für uns.“ Und das aus zwei Gründen: Zum einen widerspricht es dem Projektgedanken, der den ständigen persönlichen Austausch innerhalb des Teams erfordert. Zudem findet der Vollack-Geschäftsführer: „Der Arbeitsort stellt an sich schon ein Wert da.“ Michael Hölle

Mobil wie nie Wissenschaftsjournalist Jürgen Nakott von National Geographic Deutschland erklärt, wie die Mobilität der Zukunft aussieht Wo

Feco-Forum, Am Storrenacker 22, Karlsruhe Wann 10.4., 19 Uhr www.marketingclubkarlsruhe.de Der Marketing-Club Karlsruhe zu Gast beim Baudienstleister Vollack – ebenfalls aus Karlsruhe Foto: Fabry

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Management • Nordschwarzwald

Der Stammsitz von Robert Seuffer in Calw. Kleines Bild: Seuffer-Chef Willi Enderle

Calwer Urgestein Lange Historie, große Pläne: Das Familienunternehmen Robert Seuffer aus Calw treibt sein Wachstum stetig und konsequent voran

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radition hat man. Oder nicht. Das Familienunternehmen Robert Seuffer aus CalwHirsau hat Tradition, eine ziemlich lange sogar. „Die Anfänge der Firmengeschichte lassen sich am Standort Bärental in Calw bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen“, erläutert der geschäftsführende Gesellschafter Willi Enderle. Für Enderle jedoch zählt das Hier und Jetzt. Und dort ist Seuffer besser aufgestellt denn je. Die Produkte aus Calw kommen in Lastwagen, Autos oder Hausgeräten zum Einsatz. Seuffer beliefert weltweit nahezu alle namhaften Hersteller dieser Branchen. Die Referenzliste liest sich entsprechend wie ein Who’s who. Das Unternehmen selbst ist außerhalb der Region aber noch eher unbekannt. Ein klassischer „Hidden Champion im Nordschwarzwald“ eben, den Econo gemeinsam mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordschwarzwald (WFG) monatlich vorstellt.

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Rund 500 Mitarbeiter beschäftigt Robert Seuffer allein am Stammsitz in Calw-Hirsau. Der Umsatz lag 2013 bei 94 Millionen Euro, die 100-Millionen-EuroMarke hat das Familienunternehmen deshalb bereits fest im Blick.

Elemente oder Steuerungselektronik für Elektro-Herde aber eben auch Bedienelemente, Elektronikkomponenten sowie Sensoren für den Lkw-Bereich. Auch im Pkw-Bereich ist Seuffer über seine Tochterfirma HKR Seuf-

„Wir setzen vor allem auf eine hohe Fertigungstiefe“, erklärt Willi Enderle das Erfolgsprinzip. Seuffer entwickelt und fertigt etwa notwendige Spritzgießwerkzeuge und Kunststoffteile selbst. „So bauen wir unser Know-how konsequent aus“, sagt Enderle. Der Schwerpunkt von Seuffer liegt indes auf der Beratung, Entwicklung und Fertigung hochsensibler Sensoren, Mensch-Maschinen-Interfaces sowie Leistungselektronik: Beispiele sind etwa Schalter an der Waschmaschine, Touch-Control-

fer Automotive vertreten. 1994 gegründet, entwickelt HKR Seuffer unter anderem Klimagebläseregler. Sitz des Unternehmens ist Kupferzell. Seit 2013 betreibt die Firma zudem einen Standort im sächsischen Bitterfeld, wo man dem Areal eines insolventen Solarmodulherstellers neues Leben einhauchte. Rund 110 Mitarbeiter sind aktuell dort beschäftigt. In den nächsten vier Jahren erwartet die Tochterfirma ein Umsatzplus von rund 50 Prozent. Doch zurück nach Calw.

Während die Ursprünge des Unternehmens bis ins 18. Jahrhundert reichen, beginnt die Geschichte des Unternehmens Robert Seuffer 1926. Damals übernimmt der gleichnamige Kaufmann aus Stuttgart den Standort der ehemaligen Floreat-Werke. In den 1920er-Jahren fertigt die Firma noch Bestecke und Metallwaren, in Calw ist die Wandhakenfertigung zu Hause. Im Jahr 1979 beginnt Seuffer dann mit der Fertigung elektronischer Baugruppen. Seitdem wurde der Stammsitz immer wieder erweitert. Auch die Wirtschaftskrise im Jahr 2008, als der Umsatz auf rund 50 Millionen Euro einbricht, lässt das Unternehmen nicht vom Kurs abkommen. 2009 wird ein neues Entwicklungszentrum in Betrieb genommen, 2010 folgt die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit HKR und Krah in Schanghai. Die Calwer arbeiten also mit Hochdruck weiter an ihrer Tradition. Nur eben im Hier und Jetzt. rs Fotos: Robert Seuffer


KA-IT-Si • Management

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Warten auf den IT-Airbag Die zweite Anti-Prism-Party in Karlsruhe macht deutlich: Absolute Sicherheit im Internet gibt es nicht. Eine Ausrede für Untätigkeit ist das aber nicht

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ie Zahl der Nutzer innerhalb eines Tages verdoppelt. Nummer eins der kostenpflichtigen Download-Apps bei Apple. Und alles nur, weil Facebook den Nachrichtendienst Whatsapp gekauft hat. Die Angst vor Mark Zuckerbergs Datenmoloch bescherte dem Schweizer Start-up Threema dieses extreme Wachstum. Wenig verwunderlich für Experten wie Kai Jendrian von der Karlsruher IT-Sicherheitsinitiative: „Ein sicherer Dienst, da die Nachrichten wirklich verschlüsselt werden.“ Ganz im Gegensatz zum Marktführer Whatsapp: „Der Betreiber hat alle Nachrichten in Klarform vorliegen“, erklärt er. Sicherheit, ein Fremdwort. Mit der Sicherheit im Netz ist das gleich in vielerlei Hinsicht so eine Sache. Bei der zweiten Auflage der Anti-Prism-Party der Karlsruher IT-Sicherheitsinitiative drängten sich rund 600 Besucher im Karlsruher ZKM. Die Sensibilität ist da. Tipps und Empfehlungen gab es ebenfalls reichlich zum Vermeiden digitaler Fußspuren. Das Handeln jedoch hinkt hinterher.

Ein Grund: Bequemlichkeit. „Sicherheit bedeutet Disziplin und Aufwand“, macht David Hermanns, Geschäftsführer des ITNetzwerks Cyber-Forum, deutlich. Beispiel gefällig? 30 Millionen Nutzer nutzen hierzulande Whatsapp, 400 000 Threema. Zumal selbst mit den beiden Tugenden Disziplin und Aufwand Missbrauch möglich ist, denn: „Absolute Sicherheit gibt es nicht“, führt er weiter aus. „Die Fallstricke lauern in der Praxis“, ergänzt Jörn Müller-Quade, Lehrstuhlinhaber für IT-Sicherheit am Karlsruher Institut für Technologie. Zuweilen reicht ein Fetzen Klebeband, um ausgefeilte Technik zu schlagen. Ein zusätzlicher Chip auf der EC-Karte und der PIN-Klau durch das Kopieren des Magnetstreifens gehört der Vergangenheit an. Die schöne Theorie unterschätze jedoch das böse Verbrecherhirn. „Chip überkleben und schon klappt es mit dem Kopieren wie vorher. Wichtig ist es daher, Sicherheit als Prozess zu begreifen“, meint der Fachmann. Wobei der Schutz der eigenen Daten viel mit Glauben und Ver-

trauen zu tun hat. Das verdeutlicht die Diskussion um den BrowserAnbieter Tor. Für die einen ist er der Inbegriff für anonymes Surfen. Für die anderen ist er ein Machwerk der NSA. Die Befürworter lieben ihn, weil er die eigene IP-Adresse umwandelt und eine falsche versendet. Zurückverfolgung zwecklos. Gleich, zu welchem Lager man zählt, an gewissen Grundregeln kommt keiner vorbei, findet jedenfalls der Datenschutzexperte Christoph Schäfer. „Alternative Dienste nutzen, Browser so einstellen, dass Cookies von Dritten nicht akzeptiert werden, Tracker blockieren, Chronik nach jeder Anwendung löschen“, lauten seine wichtigsten Hinweise. Selbst die beste Technik stößt jedoch an ihre Grenzen, wenn der Faktor Mensch ins Spiel kommt. Alle Grundregeln befolgt und dann im Online-Shop bestellt? Anonymes Surfen ade. In der digitalen Welt lauern nicht weniger, aber auch nicht mehr Gefahren als in der realen Welt. Daran erinnerte David Hermanns: „Zuerst kam das Auto und dann der Airbag.“ mh

Herkunft verpflichtet Christoph Bier vom Fraunhofer IOSB erklärt im Rahmen seines Vortrags „Data Provenance. Auch Daten haben ihre Geschichte“, warum in modernen Informationssystemen die Umsetzung datenschutzrechtlicher Transparenzanforderungen extrem schwer ist – und wie „Data Provenance“ das Problem lösen kann. Wo

Wann

Fraunhofer IOSB, Max-Syrbe-Saal, Fraunhoferstraße 1, 76131 Karlsruhe, 3.4., 18 Uhr

Mehr Infos unter www.ka-it-si.de

Rund 600 Besucher kamen zur inzwischen zweiten AntiPrism-Party ins Karlsruher ZKM

Foto: ww.sandra-jacques.de

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Content Marketing: Wie gewinnen Unternehmen Aufmerksamkeit? Richtig: mit Inhalten, die interessieren, berühren oder unterhalten. Diese Inhalte müssen aber auch zur passenden Zielgruppe finden

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lle Unternehmen wollen verkaufen. Dienstleistungen oder Produkte. Deshalb stellen sie oft genau das in den Mittelpunkt ihrer Kommunikation. Aber gewinnen sie damit auch die Aufmerksamkeit ihrer Kunden und Interessenten? Content Marketing setzt an einem anderen Punkt an. Es rückt nicht die Produkte oder Dienstleistungen eines Unternehmens in den Fokus, sondern das Informationsbedürfnis der Zielgruppe. Unternehmen sollten sich also fragen: Für welche Themen interessieren

Brain Break – schnell anmelden!

Content Marketing bei Migros. Brain Break ist eine Veranstaltungsreihe von Kresse & Discher, bei der sich Kommunikationsverantwortliche bei einem leckeren Frühstück austauschen. Am 11. April wird Monica Glisenti, Ltg. Corporate

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Communications Migros, verraten, wie das Schweizer Handelsunternehmen mit relevanten Geschichten via Print, Online und Social Media den Verkauf beeinflusst. Noch sind Plätze frei. Anmelden können Sie sich auf www.kresse-discher.de

sich meine Kunden? Diese Themen gilt es, in Geschichten zu verpacken und über alle Kanäle – Print, Online, Mobile, Social Media – zu spielen. Allerdings nicht nur in den unternehmenseigenen Kommunikationskanälen. Vielmehr sollte der Inhalt auch in relevanten Foren oder auf anderen Websites gesät werden. Mit Seeding, wie man dieses Säen in der Fachsprache nennt, erhöht man die Wahrscheinlichkeit, gefunden zu werden, um ein Vielfaches. Nicht zuletzt, weil man auch im Google-Ranking nach oben rutscht.


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Der Inhalt zählt! Worum geht es nun bei Content Marketing? „Um Dialog und Dominanz“, bringt es Dr. Stephan Tiersch, Ltg. Corporate Publishing bei Kresse & Discher, auf den Punkt. Dialog, um Interesse zu wecken und Vertrauen aufzubauen. Dominanz, um aus der Menge an Informationen herauszuragen und aufzufallen. Und das schafft nur, wer interessante Geschichten zu erzählen hat und weiß, auf welchen Kanälen man seine Zielgruppe erreicht. „Erfolgreiches Content Marketing braucht Ziel, Strategie, Wir-

kungsmessung und permanentes Optimieren“, sagt Heike Discher, Geschäftsführerin Kresse & Discher Corporate Publishing. Denn hier geht es nicht um eine einmalige Marketing-Aktion, sondern um kontinuierliche und nachhaltige Kommunikation. Statt alles aufs Verkaufen auszurichten, geht es bei Content Marketing im ersten Schritt darum, Kompetenz zu zeigen, Vertrauen aufzubauen, Sympathie zu gewinnen und Beziehungen zu pflegen. Der Verkauf folgt erst im zweiten Schritt. Dafür dann aber umso erfolgreicher.

Unsere Philosophie Seit fast 25 Jahren ist Corporate Publishing unser Geschäft und unsere Leidenschaft. Unser Credo: Der Inhalt muss schmecken. Denn nur, wer die richtigen Geschichten zur richtigen Zeit erzählt, gewinnt den Kampf um Aufmerksamkeit.

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Herr Maier – Der Film Das ist Herr Maier, ein Kunde von Kresse & Discher. Warum er so glücklich ist? Das verrät dieser Film.

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Politik • Standort Titisee-Neustadt

Ralf Stich, 36, ist einer von 250 Mitarbeitern von Testo in Titisee. Er leitet dort die Forschungsabteilung im Fachbereich Gas-Sensorik. Stich ist seit acht Jahren bei Testo, war davor Projektmanager am Fraunhofer-Institut für Physikalsiche Messtechnik. Studiert hat er in Furtwangen.

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Foto: Michael Frietsch


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Neue Männer braucht das Land Titisee-Neustadt ist im Wandel. Nicht nur Testo drückt der Stadt seinen Stempel auf. Auch Unternehmer der nächsten Generation sind hier wieder sesshaft geworden und verjüngen so den Hochschwarzwald

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ie Erfolgsgeschichte von Titisee-Neustadt besteht aus zwei Kapiteln: Kontinuität und Neuanfang. Sie wird geprägt von jungen Köpfen. Unternehmer und Forscher, Nachfolger und Gründer. Wir haben ein paar von ihnen besucht. Der Forscher. Ralf Stich ist seit acht Jahren beim Messtechniker Testo, mittlerweile der größte Arbeitgeber von Titisee-Neustadt. Eine Karriere, die auf der Hand lag. Stich kommt aus einem Dorf in der Nähe von Lenzkirch, wo Testo seine Heimat hat. Testo ging einst als Ausgründung aus dem Lenzkircher Medizintechniker Atmos hervor. Mittlerweile hat der Spross den Kern weit überflügelt. Testo beschäftigt weltweit 2500 Menschen. Gut die Hälfte an den drei deutschen Standorten – Lenzkirch, Kirchzarten und eben Titisee. Hier ist das Unternehmen seit zwei Jahren mit einem spektakulären Neubau an der Bundesstraße vertreten. Seither ist die Zahl der Mitarbeiter um 20 Prozent auf 250 gestiegen. Es ist nur ein Vorgeschmack auf das, was Testo hier plant. Auf der grünen Wiese an der Bundesstraße ist bislang ein futuristischer Gebäuderiegel gebaut. Drei weitere sind angedacht. Ob die Planungen für Phase zwei konkret werden, will Testo noch in diesem Jahr entscheiden. Titisee

ist die Ideenschmiede des TestoKonzerns geworden. Hier hat der Forschungsvorstand seinen Sitz. Hier sind Teile der Produktion und des Produktmanagements zu Hause. Ralf Stich leitet einen Fachbereich der Gas-Sensorik. Er führt ein Team von zehn Leuten. Testo ist nach Titisee gegangen, weil Zeit Geld ist. Von der Großstadt Freiburg braucht man bis Titisee eine knappe halbe Stunde. Es gibt eine direkte Zugverbindung. Nach Lenzkirch sind es 15 Autominuten mehr. Für Pendler sind das pro Woche zweieinhalb Stunden. Der Standort Titisee sollte Testo auch für Bewerber aus Freiburg und Donaueschingen attraktiver machen. „Das ist sehr gut gelungen“, sagt Firmensprecherin Laura Störk. „Ein gutes Drittel der Mitarbeiter kommt aus Freiburg, dem Dreisamtal und Donaueschingen.“ Ralf Stich schaut sich in seinem Team um. „Ich habe einen Flensburger, einen Göttinger und einen Brasilianer dabei“, sagt er. Die habe man mit der Nähe zur Großstadt begeistern können. Der Abenteurer. Nähe zur Großstadt ist das Letzte, was Michael Heizmann sich auf seine Fahnen schreiben würde. Wer eine bequeme Verkehrsanbindung sucht, der ist bei ihm gründlich verkehrt. „Die Navis finden uns manchmal nicht richtig“, sagt

Heizmann bei der Terminvereinbarung am Telefon und spult die geübte Wegbeschreibung runter. Die lautet übersetzt etwa: raus aus Titisee-Neustadt, den Berg ganz hoch, bis die Straße immer enger wird, dann der Hof auf der linken Seite mit der großen Kuh. Kühe sind das Leitmotiv in Heizmanns Projekt, das sich Schwarzwald-

Schwarzwälder, Niedersachsen, Brasilianer – alles in einem Forschungsteam gaudi nennt. Rund 300 Veranstaltungen finden hier jedes Jahr statt. Spitzenmanager kommen auf den Hof, weil sie eine Nacht unter einem Dach mit einer Kuh verbringen wollen. Heizmann erinnert sich wehmütig an eine Veranstaltung. Immer wieder hatte sein Kunde ihm eingebläut, dass es sich bei den Gästen um dessen wichtigste Kunden handele. Nichts dürfe schiefgehen. Dann waren eines morgens zwei Top-Manager aus Indien verschwunden. Man hatte schon Suchtrupps in den Schwarzwald geschickt, da fand Heizmanns Frau die beiden im Kuhstall, der direkt an die Gaststube grenzt. Die zwei Inder hatten sich zum Schmusen zu den Kühen gelegt. 15/2014

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Politik • Standort Titisee-Neustadt

Michael Heizmann, 40, hat KfzMechaniker und Versicherungskaufmann gelernt und im Außendienst für einen Getränkehändler gearbeitet. Heute betreibt er mit seiner Frau Monika einen Biobauernhof mit 14 Kühen. Dort finden im Jahr rund 300 Veranstaltungen statt – Trainings, Incentives, Seminare. Das Paar hat zwei Kinder.

Der Hof war in den 1990er-Jahren auf tragische Weise abgebrannt. Heizmann hat das aus dem Jahr 1640 stammende Gut wieder aufgebaut. Vor 400 Jahren war das ein Spielhof. Bauern aus den Dörfern trafen sich hier, um zu Zocken. Wetteinsatz: Kühe. Heizmann kann nicht von der Kuh lassen. Er hat das Kuhfladenrodeln erfunden. Jetzt will er eine Ausstellung bauen, die die Kuh erklärt und lehrt – das Muhseum. Heizmann hat die E-Mobilität in den Schwarzwald gebracht, als sie noch kein Thema war. Vor neun Jahren hat er den ersten elektrischen Zweiradroller, einen Segway, angeschafft. Heute hat er 19. Die Tankstelle für die Fahrzeuge findet sich auf dem Dach des Hofs. Eine 130-Kilowatt-Solaranlage.

Der Hotelier. Christian Franz hat eigentlich Volkswirtschaft studiert. „Das habe ich für mich gemacht. Weil es mich interessiert“, sagt er. Denn eigentlich war ihm schon lange klar, dass er das tun wird, was sein Vater vorgemacht hat. Christian Franz ist Hotelier. Er macht zudem die besten Cocktails und den besten Kaffee, vermutlich im ganzen Hochschwarzwald. Und er ist mit 31 Jahren schon Chef des Parkhotels Waldeck in Titisee-Neustadt. 120 Betten, 40 Zimmer mit einer Auslastung von rund 70 Prozent. Er hat kaum Schnee gesehen in diesem Winter. „Aber eine Grundnachfrage ist immer da, die bricht nicht weg“, sagt Franz. „Schlimmer war’s im Sommer. Da hat’s viel geregnet.“

Einwohner davon weiblich Ausländer unter 18 Jahren 65 Jahre und älter Geburtenüberschuss Wanderungsgewinn

Beschäftigung Arbeitsplätze …am Wohnort Handel, Gastro, Verkehr Produz. Gewerbe Dienstleister

4211 4416 1548 974 1681

Einpendler Auspendler Pendlersaldo

2274 2479 –205

Haushalte (2006) Haushaltsgröße

11 935 6019 1125 2075 2472 5 75 5495 3,1

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Während andere Hoteliers oft auf ein tadelloses Äußeres bedacht sind, schon mit der akkurat gebundenen Krawatte am Frühstückstisch sitzen, gibt sich Franz betont locker. Er trägt ein weißes Long-

Dirk Fischer, 34, ist gelernter Bäcker. Vor vier Jahren übernahm er von seinem Vater Kurt die Bäckerei Fischer aus Titisee-Neustadt. Heute ist es der letzte Bäckerbetrieb im Ort mit 14 Filialen, davon fünf in Titisee-Neustadt. Als einziger Handwerker der Familie hält er die 1911 von seinem Urgroßvater begründete Tradition aufrecht.

Michael Heizmann investiert schon in Elektromobilität, als es noch keiner tut sleeve und einen Strick-Beanie. Fürs Foto zieht er seine BaristaJacke an. Er ist ein ungewöhnlicher Hotelier und damit genau das, was Titisee-Neustadt braucht. Die Stadt muss den jungen Schwarzwald vorleben. Muss den neuen Kunden klarmachen, dass sie nicht Teil des Establishments ist,

Steuersätze Gewerbesteuer Grundsteuer A/B Steuereinnahmen insgesamt Einkommensteuer Gewerbesteuer Grundsteuer Umsatzsteuer

340 380 8,933 Mio. € 3,872 Mio. € 2,593 Mio. € 1,878 Mio. € 0,354 Mio. €

Beherbergungen Ankünfte Übernachtungen Betten … Hotels Auslastung …Ferienwohnungen Auslastung … Gast- und Bauernhöfe Auslastung

144 961 519 923 3975 1308 49 % 1003 28 % 532 36 % Fotos: Michael Frietsch



Hier stehen Sie auf der richtigen Seite. Intelligent inserieren. In Econo.

Politik • Standort Titisee-Neustadt

sondern dass auch der Hoch­ schwarzwald hip und cool sein kann. Daran arbeitet die Hoch­ schwarzwald Tourismus GmbH seit Jahren. Mit Erfolg. Die Buchungs­ zahlen für den Hochschwarzwald sind top. Feldberg und Titisee­Neu­ stadt treiben diesen Erfolg an. Der Bäcker. Dirk Fischer sitzt im „Bamby“. Das Café am Bahnhof von Titisee ist das Vorzeigeobjekt des jungen Bäckers. Bereits vor vier Jahren – etwa zeitgleich mit Christian Franz – hat Fischer den Betrieb seines Vaters übernommen. Die Bäckerei Fischer reicht zurück bis ins Jahr 1911. Heute hat sie 14 Filialen, davon fünf in Titisee­ Neustadt und beschäftigt etwa 90 Menschen. Sie ist die letzte heimi­ sche Bäckerei. In den vergangenen Jahren haben Fischers Bäckereien aus dem Umkreis übernommen, die nicht mehr wollten oder konn­ ten. Dirk Fischer war zur Ausbil­ dung acht Jahre in fremden Betrie­

ben – in Tuttlingen, Stuttgart, auf Sylt. „Früher sind die Leute für Brot noch Schlange gestanden“, sagt Fischer. „Heute müssen wir uns ein bisschen was einfallen las­ sen.“ Er bricht dafür auch mit seinem Regionalitätsprinzip und lässt das Salz aus Portugal impor­ tieren. Weil es das Beste ist – un­ behandelt, gesünder. Er lässt das Wasser durch Kristalle fließen, belebtes Wasser nennt sich das. Er würde gerne die Wiese zwischen Testo und Badeparadies mit einem Café beleben, darf aber nicht. Doch Fischer hat Geduld. „Das Grundstück gehört mir. Mal sehen, was passiert.“ Philipp Peters

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Christian Franz, 31, leitet seit vier Jahren das Hotel Waldeck in Titisee-Neustadt, dessen Wurzeln im Jahr 1928 liegen. Als Freund von Individualreisen hätte Franz „eigentlich lieber ein kleines Hotel“, doch das Waldeck hat satte 120 Betten. Franz hat in Tübingen Volkswirtschaft studiert, ehe er die Nachfolge seines Vaters antrat.

Foto: Michael Frietsch


HÜgschde Konzentration. Auf vergleichsweise kleinem Raum findet sich rund um Titisee-Neustadt all das, was den Wirtschaftsstandort Deutschland auszeichnet: Ein pulsierender Mittelstand, bestens ausgebildete Fachkräfte und international erfolgreiche Produkte. Hochschwarzwald und Hightechsysteme passen eben genauso gut zusammen wie Cuckoo-Clocks und Cloud-Computing. Deswegen sind wir stolz darauf, mit innovativer Messtechnik seit fast 60 Jahren ein Teil der Erfolgsgeschichte der Wirtschaftsregion Titisee-Neustadt zu sein.

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Politik • Standort Titisee-Neustadt

Standortporträt online

„Hier lohnt e Bürgermeister Armin Hinterseh über die Trendwende in der Bevölkerung, moderne Arbeitsplätze und marode Straßen

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itisee-Neustadt wächst. Das war nicht immer so. Bürgermeister Armin Hinterseh kennt vom Beginn seiner Amtszeit eine kleiner werdende Stadt. Nun blüht die Stadt im Hochschwarzwald auf. Econo-Mitarbeiter Philipp Peters sprach mit ihm darüber, wie das die Stadt verändert. Herr Hinterseh, von 2003 an ist Titisee-Neustadt geschrumpft, 2009 kam die Wende. Die Stadt boomt. Was ist passiert? ➤ Armin Hinterseh: Allgemein kann man sagen: Diese Trendwende hat der gesamte Hochschwarzwald geschafft. Es ist wieder deutlich interessanter, hier zu leben. Wir speziell haben auch ein besse-

Die Zahl der Einwohner wächst pro Jahr um ein Prozent – wie verändert sich die Stadt? ➤ Hinterseh: Wir merken, dass wir immer mehr Menschen anziehen, die in den neuen Betrieben arbeiten. Deswegen auch der Bedarf nach neuem Bauland. Und die Preise? ➤ Hinterseh: Die sind absolut human. Wir liegen da zwischen 100 und 180 Euro. Und es gibt pro Kind einen Abschlag von fünf Euro. Wie sieht es bei den Gewerbeflächen aus? ➤ Hinterseh: Wir haben noch etwa acht Hektar. Für den absehbaren Bedarf sind wir da sehr gut gerüstet.

„Die Hoteliers haben ihre Hausaufgaben gemacht – aber wir auch“

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res Angebot, etwa an Arbeitsplätzen wie bei Testo oder mit dem neuen Badeparadies. Ein simpler Testo- und Badeparadies-Effekt? ➤ Hinterseh: Das waren die Initialzündungen, die viele Investitionen ausgelöst haben – in den Einzelhandel, in Hotels und Gastronomie. Testo zieht junge, qualifizierte Mitarbeiter an. Die haben hohe Ansprüche, nicht nur in der Naherholung. Was tun Sie da? ➤ Hinterseh: Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Schulinfrastruktur up to date ist. Heißt: Wir brauchen Ganztagsangebote in allen Bereichen, die wir jetzt sukzessive aufgebaut haben – von der Kleinkindbetreuung bis zur Werkrealschule. Aber natürlich brauchen wir auch attraktive Bauplätze. Deswegen haben wir jetzt ein neues Baugebiet erschlossen.

Ein dringender Wunsch der Betriebe vor Ort sind bessere Straßen im Gewerbegebiet. Können Sie das nachvollziehen? ➤ Hinterseh: Absolut. In unseren zwei wichtigsten Gewerbegebieten ist der Handlungsdruck da. Wir werden dieses Jahr das neue Gebiet Schlossäcker erschließen und im Anschluss auch die Straßen in den bestehenden Gebieten auf den neuesten Stand bringen. 2013 gab es nach sechs Jahren Pause wieder ein Skispringen in Titisee-Neustadt. Merken Sie das in der Jahresbilanz? ➤ Hinterseh: Für die Stadt ist Skispringen kein gewinnbringendes Geschäft. Wir müssen ein bisschen was drauflegen. Aber es ist natürlich ein Alleinstellungsmerkmal. Wir hatten eine sehr große Medienpräsenz. Und es ist ein wichtiger Faktor für die Bevölkerung. Sie dürfen nicht vergessen,


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ZUKUNFT, AUF TRADITION GEBAUT. dass rund 1000 Helfer aus der Stadt bei diesem Event aktiv sind. Das ist eine tolle Sache! Vor 30 Jahren gab es in TitiseeNeustadt 20 Hotels mehr als heute, da sind es noch 63. Die Zahl der Übernachtungen ist seither aber um ein Drittel gestiegen. Wie erklären Sie das? ➤ Hinterseh: Damals hatte jeder ein ausgebautes Zimmer. Es gab viele kleine Pensionen. Das ist zurückgegangen. Aber die etablierten Häuser haben investiert. Das heißt, wir haben weniger Anbieter, aber eine ganz andere Qualität. Die Hotelbetreiber haben ihre Hausaufgaben gemacht? Foto: Michael Frietsch

➤ Hinterseh: So ist es. Wir aber auch. Wir haben mit der Hochschwarzwald Tourismus GmbH einen hochwertigen MarketingPartner. Wir haben das Badeparadies angesiedelt. Es lohnt sich, hier zu investieren. Die Aufenthaltsdauer liegt bei drei Tagen. Titisee-Neustadt – das Ziel fürs lange Wochenende? ➤ Hinterseh: Gäste, die für zwei Wochen bleiben, gibt es fast nicht mehr. Das war früher anders. Die Hälfte unserer Gäste kommt aus dem Land. Die wollen nicht ihren Jahresurlaub hier verbringen, sondern einen hochwertigen Kurzurlaub. Das bieten wir.

Kaum jemand außer den Fachleuten wird wissen, dass zum Beispiel in Küchenmöbeln oder Laminatfußböden Papiere aus Neustadt stecken. Denn die Oberflächen dieser Produkte bestehen häufig nicht aus Echtholz, sondern aus beschichteten Spezialpapieren, den sogenannten Dekorpapieren. In Neustadt werden unter anderem Vorimprägnate PRIP® und harzsparende Dekorpapiere RSP® für diesen Verwendungszweck hergestellt. Für beide Sorten ist die Papiermaschine 18 am Standort speziell ausgerüstet. Technocell Neustadt, ein Werk der Felix Schoeller Group, beschäftigt 110 Mitarbeiter.

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Politik • Standort Dauchingen

Fläche mit

mehr

Die kleine Gemeinde Dauchingen hat die Infrastruktur wie eine größere Stadt. Dazu Gewerbeflächen satt. Das ist für Investoren reizvoll

D

ie Frage hat Volker Sichler akustisch gut verstanden. Allein, sie stellt sich für ihn so nicht. Warum sich der Motorrad-Spezialist in Dauchingen ansiedelt? „Das Grundstück hier ist perfekt und über die Anbindung muss man gar kein Wort verlieren“, erzählt Sichler. Im Prinzip muss man von seinem neuen Verkaufsraum mit Werkstatt für seine Costum-Bikes nur einmal links-, zweimal rechtsherum fahren und schon ist man auf der Autobahn A81. Ohne Ortsdurchfahrt, direkt auf der Bundesstraße. Sichler: „Was will man mehr?“ Doch genau dieses Mehr will Dauchingen bieten. „Wir sind nicht nur ein großes Gewerbegebiet mit einem Ort dabei“, betont Bürgermeister Torben Dorn im Gespräch mit Econo (siehe hierzu auch das Interview auf Seite 68). Die Infrastruktur von Einkaufsmöglichkeiten und Banken bis hin zur Betreuung für Kinder sowie die Wohnmöglichkeiten in allen Schattierungen rückt der 35-Jährige gerne in den Fokus. Doch

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im Mittelpunkt steht zunächst eines: Das Gewerbegebiet „Riesenburg“. Mit 60 000 Quadratmetern noch freier Fläche im ersten und den beiden folgende Bauabschnitten ist das Gebiet in der Region eine Macht. Zumal 50 bis 60 Euro für den voll erschlossenen Quadratmeter im Zusammenspiel mit dem Gewerbesteuerhebesatz von 340 Punkten, einem Breitbandanschluss und eben der Autobahn Argumente sind, die zum Nachdenken anregen. Das tun viele. So beispielsweise der Präzisionsteilespezialist Heinrich. 2008 siedelt die AG aus Aldingen in die „Riesenburg“, der Anbindung wegen. Knapp 1,8 Millionen Euro flossen in den Neubau, in dem gut 30 Mitarbeiter Dreh- und Frästeile unter anderem für die Automobil- und Luftfahrtindustrie produzieren. Ohne große Umwege sind die Teile auf dem Weg zu den Kunden. Das schätzt auch der Logistik-Dienstleister FunkExpress-Transporte mit seinen rund 70 Fahrzeugen.

Illustration: Jigal Fichtner, Fotos: Michael Frietsch


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Seit 25 Jahren hat sich FET auf Kurierfahrten in ganz Verfügung. Das Ziel des Projekts: Die Bürger sollen für Europa spezialisiert – aus dieser Zeit stammt auch der neue Formen der Mobilität sensibilisiert werden. Firmenname, als Funk noch das ultimative Kommuni­ Dazu muss man wissen: Dauchingen liegt zwar land­ kationsmittel war. Als eines der ersten hat das Fami­ schaftlich reizvoll, ist klassischer ländlicher Raum – lienunternehmen in der „Riesenburg“ gebaut, mit dem wenn auch nur wenige Minuten Fahrzeit entfernt das architektonisch hochwertigen Bau gleich das Filet­ Oberzentrum Villingen­Schwenningen liegt. Doch die grundstück im Eingangsbereich adäquat bespielt. Dauchinger sind Neuerungen gegenüber aufgeschlos­ So könnte es weitergehen. Bürgermeister Dorn er­ sen. Anders hätte beispielsweise die Modell­Wohnan­ hält andauernd Anfragen: „Ruck, zuck wäre die Fläche lage für Ältere „Löwen“ des Architekturbüros Rebholz weg.“ Doch ob Sauna­Clubs tat­ keine Chance gehabt. Zudem war man bereits 1996 eine ökologische sächlich in ein solches Gewerbe­ gebiet passen würden? Eben. Dorn Modellgemeinde des Landes. „Das und der Gemeinderat selektieren war aber kein Einmaleffekt“, erläu­ Die Dauchinger sind streng. „Eine Ansiedlung muss die tert der Bürgermeister: „Wir ha­ Gemeinde voranbringen“, betont Neuerungen gegenüber ben bis heute ein eigenes Förder­ programm, bei dem wir verschie­ der Bürgermeister. aufgeschlossen Eben wie die von Volker Sichler. dene ökologische Maßnahmen fördern.“ Insgesamt wurden bis­ Der baut zwar nicht neu, aber lang 452 Maßnahmen mit einer übernimmt ein leer stehendes Au­ Summe von 222 132,56 Euro un­ tohaus mit rund 10 000 Quadrat­ meter Fläche. Sichler: „Das ist eine ideale Spielwiese.“ terstützt, wie Dorn auf Knopfdruck ermittelt. Wobei Sichler baut unter der Marke Hollister’s hochwertige man dazusagen muss: Die Finanzspritze der Gemeinde Motorräder. Zudem vertreibt er die Marken Victory hat deutlich höhere Investitionen ausgelöst, wovon das und Indiana, veredelt die Motorräder für die Kunden. örtliche Handwerk profitiert hat. Und die kommen selbst aus Indien und dem arabischen Für die Handwerker könnten absehbar auch von der Raum, aus Monaco sowieso. Aus der alten Werkstatt Hollister’s­Ansiedlung noch einmal Aufträge abfallen. hat er in den vergangenen Wochen einen Repräsenta­ Denn Volker Sichler kann sich vorstellen, die Manu­ tionsraum gemacht, hinzu kommt eine Manufaktur für faktur seiner Eigenkreationen ganz aus Horgen nach die Umbauten. Dauchingen zu verlagern. Bislang entstehen dort in Motorradfan Sichler ist in Dauchingen nicht unbe­ einem alten Bauernhaus bis zu 15 Fahrzeuge pro Jahr dingt ein Exot. Immerhin ist die Gemeinde mit ihren bis auf den Antrieb von Hand. Doch Sichler hat bereits knapp 3700 Einwohnern zusammen mit den Nachbar­ im Hinterkopf, wie er in Dauchingen eine Rahmferti­ orten Niedereschach und Deißlingen eine Modell­ gungs­Schlosserei aufbauen kann: „Dann geht es rich­ kommune des Landes in Sachen Mobilität. Ein Elektro­ tig los.“ Und wenn er von seinem Grundstück nicht fahrzeug sowie eine entsprechende Ladeinfrastruktur links­, sondern rechtsherum fährt, hat er gleich noch stehen den Einwohnern mit oder ohne Fahrer zur herrliche Bikestrecken vor der Haustür. Dirk Werner

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Politik • Standort Dauchingen

„Qualität setzt Dauchingen könnte alle Flächen im Gewerbegebiet sofort verkaufen. Doch Bürgermeister Torben Dorn hat andere Pläne

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auchingen hat rund 3700 Einwohner. Ist die Zahl ausreichend, um die bemerkenswert gute Infrastruktur künftig aufrechterhalten zu können, Herr Bürgermeister Dorn? ➤ Torben Dorn: Unser Minimalziel in Dauchingen ist es, die Einwohnerzahl zu halten. Das passt zu unserer Infrastruktur. Dafür werden wir die Innen- und Ortsrandentwicklung vorantreiben, um 12 bis 20 Bauplätze vorhalten zu können. Zudem wollen wir erstmals ins Landessanierungsprogramm aufgenommen werden. Welchen Vorteil versprechen Sie sich davon? ➤ Dorn: Es gibt bis zu 60 Prozent Förderung für Grundeigentümer. Im Wettbewerb um Familien ist das ein gewichtiges Argument. Zugleich beugen wir einem möglichen Zerfall des Ortskerns vor. Mit Grundstücken allein ist der Wettbewerb um Familien aber nicht zu gewinnen … ➤ Dorn: Natürlich nicht. Deshalb punkten wir mit einem bunten

Strauß: Verkehrsanbindung und Naherholung. Wohnraum für jeden Geschmack, einer ModellWohnanlage für Ältere bis hin zu Nahversorgung, Vereinsstruktur und der Kinderbetreuung. Genügt die Betreuung den Ansprüchen? ➤ Dorn: Wir bieten eine durchgehende Betreuung vom Kleinkind bis zum Schüler. Das Gebäude des Kindergartens entwickeln wir jetzt mit einer Investitionssumme von 1,2 Millionen Euro in ein echtes Familienzentrum weiter, in dem verschiedene Angebote bis hin zur Logopädie zusammengeführt werden sollen. Wer im Wettbewerb um Einwohner punkten will, der braucht Breitband. Wie ist hier die Versorgungslage? ➤ Dorn: Das Gewerbegebiet „Riesenburg“ hat eine Highspeedanbindung mit 100 Mbit pro Sekunde. In den Wohngebieten haben wir alle Lücken geschlossen und eine gute Versorgung. Aber natürlich werden wir mittelfristig


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sich durch“

Gemeinde Dauchingen Schwarzwald-Baar-Kreis

40.000 m2 Gewerbeflächen zu verkaufen

Torben Dorn, 35, ist seit Ja­ nuar 2012 Bürgermeister in Dauchingen. Zuvor war er Hauptamtsleiter in Riederich (Landkreis Reutlingen). Der gebürtige Donaueschinger ist verheiratet und hat zwei Kinder. Der parteilose Di­ plom­Verwaltungswirt kan­ didiert bei der Kreistagswahl auf der Liste der CDU.

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Zeit für Veränderungen! Glasfaser brauchen, wir können Dauchingen von zwei Seiten anbinden. Dafür haben wir uns dem neu gegründeten Zweckverband im Schwarzwald-Baar-Kreis angeschlossen, um die Finanzierung zu stemmen. Allerdings machen wir den weiteren Ausbau vom tatsächlichen Bedarf abhängig. Wie ist denn der Bedarf an Grundstücken in „Riesenburg“? ➤ Dorn: Die Nachfrage ist aufgrund der guten Anbindung so groß, dass wir die Grundstücke sofort alle verkaufen könnten. Aber das ist nicht unser Ziel! Sie sind wählerisch? ➤ Dorn: Die Flächen in „Riesenburg“ sind die letzten Flächen für das nächste Jahrzehnt, deshalb müssen wir damit sorgfältig umgehen. Aus diesem Grund prüfen wir Investoren nach den Faktoren Arbeits- und Ausbildungsplätze sowie Gewerbesteuer. Wenn das passt, sind wir auch sehr beweglich bei den Vorgaben. Wie viel an Flächen sind denn bereits verkauft? Foto: Michael Frietsch

➤ Dorn: Im ersten Abschnitt sind 33 600 Quadratmeter verkauft und 25 000 Quadratmeter noch frei, im zweiten Abschnitt sind mit 18 000 Quadratmetern und im dritten mit 17 000 Quadratmetern noch alle Flächen zu erwerben. Sind Sie bei den Erlösen im Plan? ➤ Dorn: Wir haben rund 5,3 Millionen Euro in die Erschließung des Gebiets inklusive Vorhaltekosten für ein Misch- und ein Wohngebiet investiert. Diese Summe haben wir langfristig finanziert, deshalb haben wir keinen Verkaufsdruck. Qualität geht uns vor Schnelligkeit. Dauchingen liegt im Schatten des Oberzentrums VillingenSchwenningen – ist das Fluch oder Segen? ➤ Dorn: Das kann man so nicht sagen. Wir profitieren klar von der Nähe zu den kulturellen Angeboten oder den weiterführenden Schulen. Auf der anderen Seiten haben wir einen echten Vorteil: Von der Autobahn aus liegen wir vor Villingen-Schwenningen.wer

➤ Gewerbegebiet Riesenburg in Dauchingen, Schwarzwald-Baar-Kreis ➤ direkte Anbindung an die B 523 (außerhalb der Ortschaft) ➤ 2 km zum Autobahnanschluss der A81 (Stuttgart – westlicher Bodensee) ➤ 1 bis 3 km zum Oberzentrum Villingen-Schwenningen ➤ Anbindung an die Schweiz, den Großraum Freiburg und nach Frankreich über die B 27, B 31, B 33 ➤ Flexible Planung, individuelle Grundstückszuschnitte, alle Flächen im Eigentum der Gemeinde ➤ sofort bebaubar (3-geschossig, FH 10 m bis 18 m; GRZ 0,8) ➤ Gewerbesteuerhebesatz 340 % der Meßbeträge ➤ Kaufpreis: 60 € je m2 jeweils voll erschlossen ➤ Highspeed-Internet surfen mit bis zu 100 MBit/s Downstream Ihr Ansprechpartner: Bürgermeister Torben Dorn, Deißlinger Straße 1, 78083 Dauchingen, Telefon: 07720/9777-12 buergermeister@dauchingen.de

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Politik • Wirtschaftsbarometer

„Wer surfen w In Kooperation mit

Die Befragten des Wirtschaftsbarometers fordern den Breitbandausbau. Marc Thylmann vom Bitkom will dafür mehr Unterstützung

H

Welchen Stellenwert hat die Breitbandanbindung gegenüber … … der Verkehrsanbindung? Höher

29,7 %

Niedriger

33,0 %

k. A.

37,4 %

err Thylmann, mehr als 60 Prozent der Befragten des Wirtschaftsbarometers sehen die Breitbandanbindung als wichtig für ihr Unternehmen an, aber nur knapp 40 Prozent sind mit der Bandbreite zufrieden. Der Handlungsbedarf ist also klar, warum geht der Ausbau dennoch so schleppend? ➤ Marc Thylmann: Die Branche hat in den vergangenen Jahren einen hohen zweistelligen Milliardenbetrag in den Breitbandausbau mit kabel- und mobilfunkbasierten Lösungen investiert. Hinzu kommen die Zahlungen der Netzbetreiber über 55 Milliarden Euro für Frequenzen der Mobilkommunikation. Gleichzeitig wurden durch überzogene Regulierung dem Telekommunikationsmarkt Investitionsmittel in Milliardenhöhe dauerhaft entzogen. Für den Breitbandausbau sind Planungssicherheit, bedachte Regulierung und mehr unterstützende politische Flankierung notwendig. Aktuell wurde die „Netzallianz

Digitales Deutschland“ vorgestellt, die den Breitbandausbau voranbringen soll – eigentlich hatte sich das schon die letzte Bundesregierung auf die Fahnen geschrieben. Wieso versagt die Politik bei diesem Thema? ➤ Thylmann: Die notwendigen Breitband-Investitionen in Milliardenhöhe werden in Dekaden zurückverdient. Daher brauchen wir einen stabilen und anreizorientierten Regulierungsrahmen. Jährliche, sprunghafte Änderungen etwa beim Roaming sind populär, entziehen aber den Unternehmen Investitionsmittel und verlangsamen den Ausbau. Überspitzt gesagt: ‚Mit Superbreitband surfen, aber nur für analoges Modem bezahlen wollen‘ geht eben nicht. Die Befragten sehen zu rund 57 Prozent den Handlungsbedarf klar bei der Politik … ➤ Thylmann: Übergeordnetes Ziel der Politik sollte sein, so viel wie möglich an privaten Investitionen in den weiteren Breitbandausbau auszulösen. Zusätzlich brauchen

… bezahlbaren Mieten? Höher

27,5 %

Niedriger

Beeinflusst die Breitbandanbindung eine mögliche Standortenscheidung für Ihr Unternehmen?

28,6 % 44,0 %

k. A.

… Grundstückspreisen? Höher

31,9 %

Niedriger

18,7 %

26,4 %

k. A.

20,9 %

… Arbeitskräften? Höher

19,8 %

41,8 %

40,7 %

13,2 %

Niedriger k. A.

econo 1 5 / 2 0 1 4 · 2 8 . M är z 2014

49,5 % 37,4 %

Ja Nein Nicht allein k. A.


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ill, muss zahlen“ wir in denjenigen Regionen, in denen ein marktgetriebener weiterer Ausbau nicht realisierbar ist, zusätzlich gezielte staatliche Fördermaßnahmen, ohne dass bereits getätigte private Investitionen entwertet werden dürfen. Außerdem wird durch das enorm steigende mobile Datenaufkommen der Frequenzbedarf für mobile Netze weiter steigen. Hier kann insbesondere eine rechtzeitige Vorbereitung der Zuteilung des 700-MHz-Bandes einen wichtigen Beitrag zur flächendeckenden Breitbandversorgung leisten. Hand aufs Herz: Ist die flächendeckende Breitbandversorgung bis hinein in die letzten Täler überhaupt möglich, technisch und finanziell? ➤ Thylmann: Laut einer Studie des TÜV im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums kostet es rund 20 Milliarden Euro, alle Haushalte in Deutschland mit 50 Mbit zu versorgen. Davon kostet allein der Ausbau für die letzten fünf Prozent der Haushalte acht Milliarden Euro, also 40 Prozent. Mit anderen Worten: Ein flächendeckender Ausbau mit Superbreitband in die letzten Täler ist technisch möglich, ein wirtschaftlicher Ausbau ohne staatliche Förderung jedoch nicht. wer

Marc Thylmann ist Sprecher des Bitkom – Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien

Wie wichtig ist das Thema Breitband­ anbindung für Ihr Unternehmen? Sehr wichtig

63,7 %

Kaum wichtig Gar nicht

4,4 % 17,6 %

Welches Gewicht bekommt das Thema für Ihr Unternehmen in den kommenden Jahren? Nimmt zu

57,1 %

Nimmt ab 0,0 %

k.A.

39,6 %

36,3 %

22,0 %

Ist die Breitbandversorgung heute Bestandteil der staatlichen Daseinsvorsorge?

Sind die bisherigen Aktivitäten der Landes­ und Bundespolitik ausreichend?

20,9 % Ja

Foto: Bitkom

24,2 %

14,3 %

k.A.

Gleichbleibend

Sind Sie mit der aktuellen Anbindung zufrieden?

Nein

23,1 % 8,8 %

66,1 %

9,9 % 33,0 % 57,1 %

k.A.

15/2014

· 28. M är z 2 0 1 4 econo


72

Politik • Wirtschaftsbarometer In Kooperation mit

Sonntagsfrage

Geschäftsklima-Index 120

119,4

115,8 115 110

111,3

112,8

114,3 70

111,3

67,3

CDU

61,8

65,1

60

105 100

Wenn am kommenden Sonntag Landtagswahlen in Baden-Württemberg wären, welche Partei würden Sie wählen?

58,8

58,3

58,7

50 04/2013

06/2013

09/2013

01/2014

11/2013

Sind Sie der Meinung, dass Steuervergehen härter bestraft werden sollten? Ja

40,7 %

Nein

37,4 %

k.A.

04/2014

22 %

40 30

110

Investitionsklima-Index

20 Grüne 16,3 108,7

105

100,7

04/2013

06/2013

09/2013

11/2013

01/2014

10 0

102,9

102,0

100 95

103,8

103,6

04/2014

120 110 100

107,7 04/2013

06/2013

112,8 112,2

09/2013

01/2014

11/2013

04/2014

115

–2%

115,6

112,5

111,7

Note 4

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) 0,5 0,77 0,71

3,2

04/2014

1,28

01/2013

04/2013

06/2013

09/2013

0,70

0,66

Wirtschafts- und Finanzminister Nils Schmid (SPD) –1,07 –1,18 –1,49 –1,65

Note 3

11/2013

3,30

01/2014

11/2013

04/2013

06/2013

09/2013

11/2013

01/2014

04/2014

Die detaillierten Ergebnisse des Wirtschaftsbarometers können Sie im Internet herunterladen: www.econo.de, www.cobus.de

3,40

04/2014

econo 1 5 / 2 0 1 4 · 2 8 . M är z 2014

Die GroKo ist für den Mittelstand ein No-Go. Die Zufriedenheitswerte werden immer schlechter 3,15

3,41

2,64

11/2013

01/2014

04/2014

40,7 %

FDP

12,1 %

Grüne.

6,6 %

SPD

4,4 %

Linke

1,1 %

NPD

1,1 %

k. A.

29,7 %

–1,88

Wie zufrieden sind Sie mit der Bundesregierung? Note 4 Note 3 Note 2

CDU

04/2014

105 100

Welcher Partei geben Sie voraussichtlich bei der Europawahl Ihre Stimme?

–1,14

Der Mittelstand wird mit Grün-Rot nicht warm 3,29

110,7

109,5

1,5

01/2014

Wie zufrieden sind Sie mit der Landesregierung?

115,9

110

11/2013

Werte für Kretschmann und Schmid knicken ein

–1%

107,5

09/2013

0%

Exportklima-Index 120

06/2013

1%

113

112,3

04/2013

10,3 8,8

8,8

6

5,5

Das Land und seine Regierung 2%

Personalklima-Index

13,1

8,7 6,7

SPD Afd

16,6 14,7 14,7 12,7 11,8 11,8

16,7

14,7

FDP/DVP

Hat Ihrer Meinung nach die Schweizer Entscheidung, die Zuwanderung zu begrenzen, eher Vor- oder eher Nachteile für den Wirtschaftsraum BadenWürttemberg? Eher Vorteile

17,6 %

Eher Nachteile

26,4 %

Es ändert sich dadurch nichts

37,4 %

k. A.

18,7 %


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econo


74

Menschen • Im Porträt

Jürgen Kannewischer, Chef der Kannewischer Holding und Betreiber mehrerer Bäder

econo 1 5 / 2 0 1 4 · 2 8 . M är z 2014

Foto: Jigal Fichtner


75

Der Bäderpapst Wo Kommunen Kostenblöcke sehen, sieht er die Chancen: Jürgen Kannewischer gilt als Koryphäe in der Schwimmbad-Branche

W

enn Jürgen Kannewischer ins Schwimmbad Kurz, knapp, präzise, so gibt Jürgen Kannewischer nun geht, dann lässt er die Becken links liegen. Ihn wieder Auskunft. Das Ganze angereichert mit trockezieht es in den Keller. Hier schlägt das Herz nem Humor, das Klischee vom Eidgenossen, es passt nun wieder. des Bades und auch das des Ingenieurs: Pumpen, Filter, Leitungen. Kurzum die Technik. „Kleine Wasserwerke Wobei, die Heimat ist für ihn schon längst der große Kanton. 18 Jahre lebt und arbeitet er nun schon in Mitsind das“, schwärmt der gebürtige Schweizer, der heutelbaden. „95 Prozent des Umsatzes generiert das te in Baden wohnt. Spricht er über diese Details, sprudeln die Worte nur so heraus. Die Leidenschaft ist geDeutschlandgeschäft“, erläutert Kannewischer. Der weckt. Keine Spur von Schweizer Zurückhaltung. Umsatz, der kommt heute vor allem durch den Wellness-Trend. Kein Vergleich zu früheren Zeiten, als die Kannewischer gilt als Bäderpapst. Mit 300 Planungen für Bäderlandschaften zählt die gleichnamige HolZauberformel für ein Bad lautete: ein Sportbecken. Ein ding mit Gesellschaften in der Schweiz und in BadenSprungbecken. Und alles quadratisch, praktisch, gut. Deshalb entstehen heute Saunalandschaften, FußballfelBaden sowie 400 Mitarbeitern zu den Top Fünf dieser der groß, dazu Dampfbad, Branche. Zugleich ist KanneMassagen, medizinische, koswischer Bad-Betreiber und metische Anwendungen. Die deckt damit ein Geschäftsfeld In Keitum auf Sylt trauert absurde Folge: der ursprüngliab, das vielen Kommunen als che Zweck geht verloren. eines gilt: als Kostengrab. man Kannewischer „Klassisches Schwimmen ist Paradebeispiel Baden-Baheute nicht mehr möglich“, den. Die Bäderlandschaft vernoch immer hinterher sagt er und schmunzelt. sinkt in den 1990er-Jahren in Doch Kannewischer plant roten Zahlen. Privatisierung und betreibt inzwischen nicht nur Bäder, er baut sie lautet der einzige Ausweg. Einfacher gesagt als getan. auch. In Rheinland-Pfalz und Brandenburg stehen zwei So kommt Kannewischer ins Spiel. Wer Technik kann, der fünf von ihm betriebenen Thermen. Die Holding kann auch ein ganzes Bad auf Vordermann bringen, übernimmt das unternehmerische Risiko, die Hälfte der denken sich die Verantwortlichen. Eine kluge EntscheiInvestitionskosten steuern die Bundesländer bei. dung. 20 Jahre später redet man von Defiziten schon Auf Sylt etwa trauern sie ihm noch immer hinterher. lange nicht mehr. Von den jährlich 600 000 Besuchern Dort entwickelte sich die Keitum-Therme zum Desaster. hingegen umso mehr. Ein Wendepunkt in der BäderStatt Kannewischer erhält ein anderer Investor den Vorgeschichte der Kurstadt. Und ein Wendepunkt in der zug. Übrig bleibt eine mehr als zehn Millionen Euro Firmengeschichte von Kannewischer. teure Bauruine. „Es ist schade, was sich da entwickelt Zuerst war da 1985 der Acht-Millionen-Euro-Technikhat“, sagt der Bundestagsabgeordnete Ingbert Liebing auftrag beim Bau der Caracalla-Therme, eine neue Umin einem Interview. „Wenn Kannewischer unser Partner satzdimension für das Ingenieurbüro. Und dann einige geblieben wäre, sähe es dort heute anders aus.“ Jahre später das Angebot, diese auch zu betreiben. Ein Bäder bauen, betreiben. Es ist eine Kunst für sich. komplett neues Geschäftsfeld. Nicht schlecht für jemanDenn beim Thema Finanzen ist alles noch wie früher. den, der eigentlich Käsereien oder Eislaufbahnen techBäder sind teure Angelegenheiten, das Risiko schwer nisch zum Laufen brachte. Dabei wäre es wohl auch kalkulierbar. „Kapitalkosten lassen sich maximal zur geblieben, wenn Bernd Kannewischer nicht so ein beHälfte erwirtschaften“, sagt Kannewischer. Kein Wunder, geisterter Wasserballer gewesen wäre. dass von den rund 8000 Bädern in Deutschland nur 350 So entstand die Idee, in die Bäderplanung einzusteiin privater Hand sind. Ein Bad für ein Euro, solche Angen. Die Leidenschaft für Technik teilt Jürgen Kannegebote flattern täglich auf seinen Tisch. Es gibt also noch wischer mit seinem Vater, die für den Wassersport wegenügend Aufgaben für den Bäderpapst. niger. Als „zu kalt“ empfand er das kühle Nass im Zuger Michael Hölle See. Fehlt die Leidenschaft, stockt der Redeschwall. 15/2014

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Menschen • Menschen des Monats

Menschen des ■ Der Möbelhersteller Rolf Benz hat einen neuen Chef: Jürgen Mauß wird neuer Vorstandsvorsitzender. Er ist Nachfolger von Heiner Goossens, der in den Aufsichtsrat wechselt.

■ Der Autozulieferer Progress Werk Oberkirch (PWO) bekommt im Mai einen neuen Vorstandschef. Karl Schmid­ huber geht im Mai in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Volker Simon.

.

■ Burghard Schneider ist neuer CEO beim Glasbearbeitungsmaschinenbauer Bystronic Glass aus Heimheim. Er folgt auf Andre Brütsch.

■ Toni Vetrano ist neuer Oberbürgermeister von Kehl. Der bisherige Bürgermeister von Durbach tritt die Nachfolge von Günther Petry an. Der 65-jährige Petry war seit 1998 im Amt.

econo 1 5 / 2 0 1 4 · 2 8 . M är z 2014

Mann des Monats: Alfred Sefranek Er revolutionierte die Modebranche mit sechs Flaschen selbst gebranntem Schnaps. Die tauschte er nach Ende des Zweiten Weltkriegs gegen sechs Jeans, damals noch ‚Amihosen‘ genannt. Damit legte er den Grundstein für ein Unternehmen namens Mustang, das noch heute seinen Sitz in Künzelsau hat. Sefranek galt seitdem als ‚Mr. Jeans‘. Zu fast jedem Anlass trug er sie. Nun ist Sefranek im Alter von 93 Jahren gestorben.

■ Der Chef der Sparkasse Bodensee, Werner Allgöwer, ist neuer Vorstandsvorsitzender der Stiftung der Friedrichshafener Zeppelin-Universität (ZU). ■ Der Energietechniker Clear Sky erweitert seine Geschäftsführung. Neu dabei ist Bastian Arend. Zudem haben die Heidelberger mit Gerrit Hamann einen neuen Betriebsleiter. ■ Edlef Bartl ist tot. Der geschäftsführende Gesellschafter des Heilbronner Briefhüllenherstellers Mayer-Kuvert starb im Alter von 63 Jahren. ■ Annika Butzen ist neue Verwaltungsleiterin der Helios-Klinik in Titisee-Neustadt. Sie tritt die Nachfolge von Sabine Schwörer an.

■ Generationswechsel beim Luftfahrttechnik- und Sensorspezialisten ASG aus Weinheim: Der geschäftsführende Gesellschafter Wolfgang Diefenbach zieht sich aus der operativen Führung zurück. Künftig verantworten An­ dreas Macht und Frank Mendel die Geschäfte bei ASG. ■ Matthias Geiser, bisher VizeChef des Schwarzwald-Baar-Klinikums in Villingen-Schwenningen, ist zum neuen Geschäftsführer der Klinikgesellschaft gewählt worden. ■ Solaranlagenbauer Centrotherm baut seinen Vorstand um: Florian von Gropper ist nun für die Finanzen zuständig. Zuvor hatte dieses Amt Rechtsanwalt Tobias Hoefer inne, der Centro-

therm 2012 als Sanierer zur Seite gestellt worden war. ■ Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau, Wer­ ner Haas, hat sich in den Ruhestand verabschiedet. ■ Der Pforzheimer Unternehmer Richard Heidecker ist tot. Der ehemaliger Chef der Heinrich Heidecker Milanaise- und Geflechtfabrik starb im Alter von 90 Jahren. ■ Mark Hiller, Vorstandsvorsitzender des Flugzeugsitzherstellers Recaro, wird zum geschäftsführenden Gesellschafter. Im Laufe der kommenden 25 Jahre soll er bis zu zehn Prozent der Anteile übernehmen – je nach Erfolg seiner Arbeit.

Fotos: Jolanda Flubacher Derungs, KARLHUBERFOTODESIGN, Mustang, PWO, Michael Bode


77

Monats ■ Der Engineering- und Consulting-Dienstleister MB-Tech mit Sitz in Sindelfingen hat Jürgen Hoffmeister zum Leiter der neu gegründeten Abteilung Marketing und Kommunikation ernannt. ■ Kees van Hoek, Leiter des Bereichs Unternehmensentwicklung und Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung der Energiedienst Holding aus Laufenburg wird Ende August das Unternehmen verlassen. ■ Rolf Hofschneider, seit vielen Jahren Geschäftsführer der Winzergenossenschaft Oberbergen, wird das Unternehmen Ende Juni verlassen. Hofschneider führt gesundheitliche Gründe an. ■ Jasmina Jansen ist neue Niederlassungsleiterin des Walldorfer Logistikdienstleisters Logistic People. Sie verantwortet die Geschäfte des Hamburger Standorts. ■ Sybille Kolb hat die BernerGruppe aus Künzelsau verlassen. Zwölf Jahre war sie dort Unternehmenssprecherin. Man habe sich im gegenseitigen Einvernehmen getrennt, so die Firma. ■ Der Versandhändler Takkt aus Stuttgart hat Dirk Lessing in den Vorstand berufen. Vorgänger Franz Vogel geht in den Ruhestand. Zudem verlängerte der Aufsichtsrat den Vertrag mit CFO Claude Tomaszewski um fünf Jahre bis Ende Oktober 2019. ■ DerWerkzeugherstellerWiha aus Schonach hat Ronny Lindskog als neuen Geschäftsführer für Marketing und Vertrieb Europa berufen. ■ Der Metall- und Kunststoffbearbeiter Wolpert aus Bretzfeld vermeldet einen prominenten Neuzugang. Der ehemalige Würth-Manager und MärklinChef Stefan Löbich reüssiert bei Wolpert künftig als Geschäftsführer der Holding und übernimmt interimsmäßig die Leitung der Wolpert-Tochter KW Weinsberg. ■ Die Eßlinger Zeitung hat einen neuen Chefredakteur: Alexander Marinos hat das Amt am 1. März übernommen. Der 41-jährige Marinos wechselte vom Ge-

neral-Anzeiger aus Bonn nach Esslingen. ■ Überraschendes Aus: Nur wenige Wochen nach seinem Amtsantritt verlässt der kaufmännische Geschäftsführer Andreas Meinz den Göppinger Maschinenbauer MAG. Laut MAG habe Meinz aus familiären Gründen um die Entbindung von seinen Aufgaben gebeten. ■ Autobauer Porsche hat den Vertrag mit seinem Vorstandschef Matthias Müller um fünf weitere Jahre verlängert. Müller soll die Geschicke bis 2020 leiten ■ Die Nachfolger des nach Augsburg gewechselten Chefs der Karlsruher Verkehrsgesellschaften, Walter Casazza, stehen fest: Alexander Pischon fungiert künftig als kaufmännischer Geschäftsführer, Ascan Egerer verantwortet den technischen Bereich. ■ Wechsel an der Spitze der Bottwartaler Winzer: Bastian Remkes übernimmt den Vorstandsvorsitz von Anna-Barbara Helliwell. ■ Die Krempel-Gruppe aus Vaihingen/Enz hat Carsten Scherff zum neuen Geschäftsführer ernannt. Er ergänzt das bisherige Trio und verantwortet künftig die Bereiche Produktion, Technik, Qualitätssicherung und Werke. ■ Willy Schmidt ist neuer Geschäftsführer der Brauerei Hoepfner aus Karlsruhe. Er folgt auf Matthias Schürer, der in den Ruhestand geht. ■ Klaus Schoemperlen, langjähriger Gesellschafter der Karlsruher S&G-Gruppe, ist im Alter von 75 Jahren gestorben. ■ Der frühere Vorstandschef der Bausparkasse Wüstenrot, Walter Seuferle, ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Seuferle war zudem lange Jahre Aufsichtsratschef von Wüstenrot & Württembergische (W&W). ■ Der Birkenfelder Biotech-Spezialist Stratec hat ein neues Vorstandsmitglied: Claus Vielsack, bereits seit vielen Jahren im Unternehmen, verantwortet künftig den Bereich Produktentwicklung. red

Impressum Econo Verlags-GmbH Geschäftsführung Dirk Werner Marlener Straße 2, 77656 Offenburg Registergericht Freiburg i. Br. HRB 709051 Ust-IdNr. DE815390285 www.econo.de · verlag@econo.de Tel. 07 81/28 94 36-40 Chefredaktion Dirk Werner (V.i.S.d.P.) 0 77 20/40 31 dwerner@econo.de Assistenz Nadine Sommermann 07 81/28 94 36-41 · nsommermann@econo.de Redaktion Andreas Dörnfelder (ad), Michael Hölle (mh), René Kius (rek) Philipp Peters (pop), Robert Schwarz (rs), Dirk Werner (wer) Schlussredaktion Andreas Frasch, Christina Ganter, Wolfgang Grundel, Alexandra Herp, Ursula Vetter, Sibylle Wenzel Leiter der Bildredaktion/Art Direction Jigal Fichtner Fotografie Jigal Fichtner, Michael Frietsch, Michael Kienzler Anzeigenleitung Helmut Baumann-Krantz (fr, V.f.A.) 07 81/28 94 36-45 · hbk@econo.de Verlagsbüro Offenburg Marlener Straße 2, 77656 Offenburg Key Account: Stefanie Seubert 07 81/28 94 36-47 · sseubert@econo.de Verkaufsgebiet Nordschwarzwald/Ortenau: Hanna Dauphinot 07 81/28 94 36-42 · hdauphinot@econo.de Verkaufsgebiet Technologieregion Karlsruhe: Juliane Brückner 07 81/28 94 36-44 · jbrueckner@econo.de Verkaufsgebiet Mittel-/Südbaden: André Petras 07 81/28 94 36-43 · apetras@econo.de Verkaufsgebiet Schwarzwald-Baar-Heuberg/Mittlerer Schwarzwald: Margita Miller 07 41/17 57 56 16 · mmiller@econo.de Verkaufsgebiet Bodensee/Oberschwaben: Doris Dambacher (fr) 07 81/28 94 36-46 · ddambacher@econo.de Verkaufsgebiet Region Stuttgart: Hans Schottmüller (fr) 01 73/9 31 29 18 · hschottmueller@econo.de Verlagsbüro Mitte Postfach 50 28, 78057 Villingen-Schwenningen Dirk Werner · 0 77 20/40 31 · dwerner@econo.de Verlagsbüro Nord Postfach 10 02 65, 73525 Schwäbisch Gmünd Robert Schwarz · 0 71 76/4 52 97 59 · rschwarz@econo.de Verlagsbüro Süd Mühlbruckstraße 5/1, 88212 Ravensburg René Kius · 07 51/3 59 06 31 · rkius@econo.de Vertrieb und Leserservice Telefon: 08 00/7 80 78 03 Leserservice-Mail: abo@econo.de Bezugspreis: 60,00 Euro im Jahresabonnement Technische Produktion Kresse & Discher GmbH Design & Produktion Josef Appenzeller, Fabian Lotto, Dennis Vogel, Stephanie Klein, Madlén Hundertpfund, Annekathrin Lang Druck Druckerei Vetters GmbH & Co. KG Gutenbergstraße 2, 01471 Radeburg www.druckerei-vetters.de Unsere Partner:

Technologieregion Karlsruhe

Marketing-Club Karlsruhe Marketing-Club Schwarzwald-Baar

Hervorgegangen aus:

15/2014

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78

Menschen • On Tour

Hochverrat in Freiburg Mehr als 30 Unternehmen geben bei der Portal Visions Einblicke in ihre IntranetStrategie. Der Lernfaktor ist hoch

E

rfolgreiche Intranets und Un­ ternehmensportale sorgen standortübergreifend für effi­ zientere Prozesse in Unternehmen und Verwaltungen. Doch was macht ein erfolgreiches Intranet oder Unternehmensportal aus? Auf der Portal Visions 2014 am 29. und 30. April lassen sich über 30 erfolgreiche Firmen und Ein­ richtungen, darunter Nestlé, die Verlagsgruppe Handelsblatt, Boeh­ ringer Ingelheim, das Bistum Trier und die Berliner Senatsverwaltung für Finanzen, über die Schulter schauen. Sie verraten, wie man mit Intranets oder Social­Collabo­ ration­Portalen erfolgreicher ist. Die beiden Expertentage im Konzerthaus Freiburg drehen sich rund um die Themen „Social Collaboration“, „Kommunikation“, „Prozessautomatisierung“ und „Mo­ bilität“. In Expertenvorträgen und

Praxis­Workshops werden dabei erfolgreiche Praxisbeispiele vorge­ stellt. Die Portal Visions 2014 bie­ tet daneben auch vielfältige Mög­ lichkeiten, das eigene Portal­ und Social­Business­Know­how zu er­ weitern und sich mit Kollegen aus anderen Unternehmen auszutau­ schen und zu vernetzen Axel Wessendorf, Lexware­ Gründer und Geschäftsführer des Veranstalters United Planet ist überzeugt, dass ein Besuch der Portal Visions aus Intranet­Verlie­ rern strahlende Social­Business­ Gewinner macht: „Die große Viel­ falt an Vorträgen sorgt dafür, dass IT­Leiter, Geschäftsführer und In­ tranet­Verantwortliche genauso profitieren wie Interessenten und unsere Kunden.“ Der Veranstalter zeigt sich zu­ dem wenig überraschend davon überzeugt, dass sich ein Besuch

der Portal Visions 2014 lohnt. Das bestätigen auch Teilnehmer, die an der vorangegangenen Portal Visions 2012 teilgenommen haben: „Wer braucht die Cebit, wenn es die Portal Visions gibt?“, fragte bei­ spielsweise Mario Kornmesser von Terex Material Handling & Port Solutions am Ende der Veranstal­ tung augenzwinkernd. red

Im Konzerthaus Freiburg wird der Umgang mit dem Intranet gelehrt

Wo Konzerthaus Freiburg Wann 29./30. April Mehr Informationen unter www.intrexx.com/portalvisions

Töpfer spricht zum Jubiläum Online besser werden Freiburg. Die zehnte Auflage des Freiburger Mittelstandskongres­ ses wirft ihre Schatten voraus: Der Initiator Günter Monjau hat unter dem Motto „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ ein hochkarätiges Programm für das kleine Jubiläum zusammen­ gestellt. Den Hauptvortrag wird Klaus Töpfer, ehemaliger Bundes­ umweltminister und Direktor Insti­ tute für Advenced Sustainability Studies, halten. Töpfer ist bekannt für klare Worte in Sachen Nach­ haltigkeit und daraus erwachsen­ de Notwendigkeiten. Daneben

econo 1 5 / 2 0 1 4 · 2 8 . M är z 2014

gibt es Erfahrungen aus dem Mit­ telstand mit dem Kongress­Motto ebenso wie Informationen zur „Ökostadt in Abu Dhabi“ oder auch zum Wüstenstromprojekt Desertec, zur Elektromobilitäts­ Initiative im Land sowie eine Ein­ führung von Fraunhofer­Senator Hans­Jörg Bullinger. wer

Wo Konzerthaus Freiburg Wann 1. Oktober Mehr Informationen unter www.fr-mk.de

Rust. Der erste Mittelstands­ kongress für Online­Marketing und Digitale Medien „Onma Ba­ den“ will aktuellen Trends nach­ spüren. Die Besonderheit: Es gibt kein großes Geplänkel. In mehre­ ren Foren geben stattdessen Prak­ tiker Einblicke in die tägliche Pra­ xis, dazu Tipps und Tricks. Zu den Praktikern zählt unter anderem Uwe Claus, Leiter Mar­ keting Concepts bei Festo. Er er­ zählt aus seiner täglichen Arbeit. Andreas Bruckschlögl von On­ page.org hingegen will zehn hilf­ reiche Tipps für eine bessere Web­ seite geben. Über die rechtlichen

Aspekte des Online­Marketings klärt hingegen Rechtsanwalt Ste­ fan Ernst auf. Und Jan­Markus Wulff, Leiter Werbung & Digitale Medien beim Europa­Park, erläu­ tert daneben, wie „integriertes Empfehlungsmarketing“ funktio­ niert. Zudem sind weitere Vorträ­ ge geplant. red

Wo Europa-Park Wann 10. April Mehr Informationen unter www.onma-baden.de

Fotos: United Planet, Jigal Fichtner


79

Personalnot? Zukunft! Denzlingen. Das generationen­ orientierte Personalmanagement steht im Mittelpunkt des „Unter­ nehmertags Personal“ in Denzlin­ gen. Dabei werden Praktiker wie Silke Burger von der SBS­Fein­ technik, Lars Kußler von Freyler oder Simon Gewald von Streit Service & Solution in Impuls­ runden über ihre Erfahrungen mit Personalgewinnung und Personal­ bindung sprechen. Zudem spricht Steffen Auer, Präsident der IHK Südlicher Oberrhein, über „Fach­ kräfte als Zukunftsfrage“. Der Tag wird unter anderem von der Wirt­ schaftsförderung Landkreis Em­ mendingen veranstaltet. wer

Wo Bürgerhaus, Denzlingen Wann 2. April, ab 14 Uhr Infos unter: www.wfg-landkreis-emmendingen.de

Offenburg. Die Veranstaltungs­ reihe „Unternehmen Zukunft“ geht in die nächste Runde. Nach dem gelungenen Auftakt in Do­ naueschingen ist im Juli Offen­ burg Station: Nach dem Vortrag „Zukunft gestalten – was erfolgrei­ che Innovatoren verbindet“ von Hans­Jörg Bullinger, Senator der Fraunhofer Gesellschaft, bietet sich den Teilnehmern ein ganzes Bündel an Spezialthemen: Denk­ anstöße wird es unter anderem zu den Themen Vernetzte Industrie, E­Mobilität, Open Innovation, In­ novationen als Bestandteil der Unternehmenskultur sowie zur Zukunft der Arbeit geben. red

fördern können.

Wo Oberrheinhalle, Offenburg Wann 15. Juli Infos unter: www.unternehmenzukunft-mittelstand.de

BWT bietet Kontakte satt Karlsruhe. Es ist die siebte Auf­ lage, aber am Anspruch hat sich nichts geändert: „Ich möchte die Vernetzung und die Kooperation im Mittelstand vorantreiben“, er­ läutert Thomas R. Class, Gründer und Veranstalter des Badischen Wirtschaftstags (BWT). Dutzende Aussteller haben sich bereits für den 8. Mai in Karlsruhe angemeldet, um den Tag im Sinne des Veranstalters nutzen zu kön­ nen. Das Ziel von Class sind 160 Teilnehmer, wobei mehr als 60 Prozent davon produzierende

Stellen Sie sich vor, Sie hätten

und verarbeitende Unternehmen sowie Handwerker sein werden. Zudem werden mehrere Vor­ träge in der Gartenhalle des Kongresszentrums die Themen Vernetzung und Kooperation ebenfalls aufgreifen. wer

F

ür die Curies von morgen und andere starke Forscherinnen machen sich im Stifterverband 3.000 Unternehmen und Privatpersonen stark. Der Stifterverband engagiert sich für die Erneuerung des

Wissenschaftssystems und stärkt den Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Fördern Sie mit Ihrer Spende die wegweisenden Ideen der Curies von morgen. Mehr unter www.stifterverband.de

Wo Gartenhalle, Karlsruhe Wann 8. Mai Mehr Informationen unter www.badischerwirtschaftstag.de

Thomas R. Class ist Gründer und Veranstalter des BWT 15/2014

· 28. M är z 2 0 1 4 econo


80

Index

IN DIESEM HEFT Allgöwer, Werner Anders, Sören Arend, Bastian

Barth, Uwe

Bartl, Edlef Baumgärtner, Thomas Becker, Helmut Bichler, Dietmar Bier, Christoph Blankenberg, Ralph Bogner, Sven Böhler, Andreas Brand, Andreas Brandt, Markus Braun, Tibor Brenner, Michael Brütsch, Andre Butzen, Annika

76 42 76 38 76 24 39 6 55 35 22 36 16 48 26–27 13 76 76

Colani, Luigi

16 21

Dartsch, Michael

27 40 48 76

Conrad, Klaus Dauber, Markus Deisenhofer, Marco Diefenbach, Wolfgang

Dieffenbacher, Christian Dieffenbacher, Wolf-Gerd Dieter, Ralf Dietz, Ulrich

25 25 24 15

Egerer, Ascan

76 16 54

Fahrenschon, Georg

39 15 58 24 14 58

Geiser, Matthias

Goossens, Heiner Greschner, Gottfried Grießhaber, Norbert Gropper, Florian von Günthner, Uwe Gutgsell, Tobias

76 76 15 36 76 26 52

Haas, Werner Haffa, Dietmar Hagen, Peter Hamann, Gerrit

76 21 42 76

Eicher, Kurt Enderle, Willi

Fenkl, Peter Fischer, Dirk Flik, Markus Foshag, Martin Franz, Christian

Heidecker, Richard 76 Heigl, Toni 52 Heilemann, Gerhard 20 Heinisch, Ralph 13 Heizmann, Michael 58 Helliwell, Anna-Barbara 76 Hermanns, David 55 Hesselbarth, Tilmann 12 Hiller, Mark 22, 76 Hinterseh, Armin 64 Hoefer, Tobias 76 Hoek, Kees van 76 Hoffmeister, Jürgen 76 Hofmann, Ralf 10 Hofschneider, Rolf 76 Hopp, Dietmar 11 Huber, Michael 36 Hundsdorf, Marc 7

Jansen, Jasmina

76 55

Kaiser, Sigrun

Kaiser, Uwe Kannewischer, Jürgen Karsten, Frank Kedwani, Samir

18 25 74 12 13

55 27 10 10 22 22 20 15 20 21

Jendrian, Kai

Killisch-Horn, Thorsten von Kober, Benedict Kolb, Sybille Krietsch, Marcus Kühl, Martin Kuhn, Wolfgang Kulas, Axel

53 20 76 42 24 35 26

Leichtle, Holger

10 76 76 20 76 17 34

Macht, Andreas

76 42 48 76 34 76 76 76 14 76 55

Kaco New Energy

10 74

Lessing, Dirk Lindskog, Ronny Lipke, Thomas Löbich, Stefan Lochmann, Heinz Lützelberger, Thomas Mack, Thomas Mareien, Stefan Marinos, Alexander Martin, Norbert Mauß, Jürgen Meinz, Andreas Mendel, Frank Mossakowski, Jürgen Müller, Matthias Müller-Quade, Jörn

IN DIESEM HEFT A&R

AEG Albert Wagner Alfrebro Al-ko Apple ASG Atelier Türke Atmos Axon

Bäckerei Fischer

Badeparadies Bader Badische Backstub‘ Beos Berchtold Berner Bertrandt Bitzer Blanco Bosch Bottwartaler Winzer BPG Mairdumont Brauerei Hoepfner Burda Bystronic Glass

Capri-Sonne

Centrotherm CHG Meridian

econo 1 5 / 2 0 1 4 · 2 8 . M är z 2014

21 22 26 11 25 55 76 48 58 22 58 58 20 8 12 13 76 6 24 8 6, 22 76 18 76 18 76 11 76 14

Clear Sky Creditreform Cyber-Forum

76 7 55

Daimler

12 14

Fraunhofer IOSB Freyler Friesland Campina Fuchs Petrolub Funke Avionics Funkwerk

12

Gert Hager

22 25 12 18

Häfele

Datagroup Deutsche Apotheker- und Ärztebank Deutsche Zentrum für Luftund Raumfahrt Dieffenbacher Die Stuttgarter Dr. Cantz’sche Druckerei Drei Unternehmensbeteiligungen Dürr

Edeka Südwest

Edelmann edis Immobilien Management Energiedienst Holding Eßlinger Zeitung Euro Avionics Euronics Europa-Park Eyevis

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Fraunhofer-Institut für Physikalsiche Messtechnik

GFT Globetrotter GLS

16 76 76 22 20 42 14

8 Hahn + Kolb 20 Hahn-Gruppe 21 Heinrich Heidecker Milanaise- und Geflechtfabrik 76 Helios 76 Herma 24 HKR Seuffer Automotive 54 Hochschwarzwald Tourismus GmbH 64 Hochschwarzwald Tourismus GmbH 58 Hohner 26 Homag 24 Hotel Waldeck 58

55

Ikea

22 24 21 21

58

Init Innolation

25 15 8

Kannewischer Karlsruher Institut für Technologie Karl Storz Kempf Kraichgau-Center Kreissparkasse Ravensburg Krempel KW Weinsberg

LBS

LCX Systems Leipold Leitwerk Liqui Moly Logistic People

M&S

55 13 21 21 34 76 76 12 22 26 14 10 76

48 MAG 76 Mairdumont 18 Mann + Hummel 6 Mapal 26 Maquet 13 Marc Cain 19 Marketing Club Karlsruhe 53 Marketing-Community Freiburg/Südbaden 52 Märtin 52 Mayer-Kuvert 76 MB-Tech 6, 76


81

Nakott, Jürgen Nitsch, Heinz Nübel, Michael

53 25 48

Ocean, Blue

18 48

Ohr, Gunther

Parthon, Joachim

39 76 76 10 34

Rapp, Andreas

26 26 76 21 13 25 27

Petry, Günther Pischon, Alexander Prost, Ernst Pumpmeier, Heinz Rapp, Horst Remkes, Bastian Rissel, Harald Rossnagel, Thomas Rotzinger, Joachim Rüde, Frank

Schäfer, Christoph

Scherff, Carsten Schlote, Peter Schlotterer, Helmut Schmalz, Kurt Schmidhuber, Karl

55 76 22 19 25 76

Mediclin Mustang MW

13 76 52

Nübel Holz + Form

48

Parkhotels Waldeck

58 10 20 26 6, 76 13 7, 76

Platinum Plawa Polyrack Tech-Group Porsche Pulsion Medical Systems PWO

Quantum R. Stahl

Recaro Reiff Reisser Reum Rexroth Riva Robert Seuffer Robotec Rolf Benz Rüde

S&G

Santo Schaupp

12 15 22, 76 7 27 7 6 27 54 25 76 27 76 35 18

Schmidt, Willy Schneider, Burghard Schneider-Neureither, Andreas Schneller, Sven Schoemperlen, Klaus Scholl, Stephan Scholz, Oliver Schomaker, Martin Schöner, Manfred Schreiber, Achim Schürer, Matthias Schwörer, Sabine Sefranek, Alfred Seuferle, Walter Siefermann, Rico Simon, Volker Sommer, Andreas Stich, Ralf Störk, Laura Storz, Sybill

76 76

Thimm, Marcel

38 76 48

Tomaszewski, Claude Türke, Frank

15 24 76 36 11 15 34 8 76 76 76 76 14 76 13 58 58 13

Schmalz 25 Scholz 11 Schultze & Braun 21 Schwarzwald-Baar-Klinikum 76 Schwarzwaldgaudi 58 Sick 14 SNP 15 Soehnle Professional 27 Solo 25 Spacetech 22 Sparkasse Bodensee 76 Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau 38, 76 Sparkasse Hanauerland 39 Sparkasse Karlsruhe Ettlingen 36 Sparkasse Kraichgau 36 Sparkasse Offenburg/Ortenau39 Sparkasse Pforzheim Calw 36 Sparkasse Schwäbisch Hall Crailsheim 34 Sto 8 Strabag 12 Stratec 76 Strenger 8 Stryker 13 Südwestbank 35 Sunrise Medical 13 svh24.de 20

Takkt

Taurus

76 21

Vest, Peter

11 76 76 76

FIRMENPORTR ÄTS

Welte, Philipp

18 11 20 27 27 18

Zachmann, Jürgen

Die hier genannten Unternehmen präsentieren sich in diesem Magazin mit einem Firmenporträt, das jeweils auf den Seiten als Anzeige gekennzeichnet ist. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen Inserenten.

36 34

Ätztechnik Herz

Vetrano, Toni Vielsack, Claus Vogel, Franz

Wild, Hans-Peter Woick, Bernd Würth, Adolf Würth, Reinhold Wurzel, Heinz Zeisl, Hans Rudolf

28/29

Caemmerer Lenz

9

Deutsche Bank

Telefunken Teracue Tesat Tesat-Spacecom Testo Threema Thürrauch TI Automotive Transalkim

Unmüssig

22 14 22 22 58, 64 55 26 12 21 12

Valad

12 VBH 8 Vokes Air 6 Volksbank Breisgau-Süd 39 Volksbank Freiburg 38 Volksbank Kinzigtal 39 Volksbank Kraichgau 36 Volksbank Offenburg 40 Volksbank Pforzheim 36 Volksbank Stuttgart 34 Volksbank Ulm- Biberach 35 Vollack 8, 53 Von der Weppen 20

W&W

Walter Casazza Weidenhammer WFG Whatsapp

41

Widmann Wiha Wild Wild Design Willi Betz Winzergenossenschaft Oberbergen Wircon Woick Wolpert Würth Wurzel Wüstenrot & Württembergische

21 76 11 18 20

Zeppelin-Anlagenbau

24 15

Ziehl-Abegg

76 11 20 76 27 18 76

12 76 21 54 55

15/2014

· 28. M är z 2 0 1 4 econo


82

Letzte Worte

„Am einfachsten ist es, Sie befestigen alles, was sie benötigen, mit einem Bindfaden am Hosenbund.“ Ulf Merbold Der Astronaut gab den Zuhörern bei der Verleihung des Innovationspreises der Sparkasse Schwarzwald-Baar ganz praktische Tipps für deren möglichen Weltraumaufenthalt. Denn das Zusammenhalten der eigenen Siebensachen sei in der Schwerelosigkeit schier unmöglich …

„Früher war es mit den Vorsorgereserven wie mit einem aufregenden Bikini: Man zeigte gerade so viel, dass man interessant war. Dank der neuen Bilanzierung sind wir doch alle im Nudistencamp …“ N. N. Der Vorstand einer großen Sparkasse im Südwesten im Gespräch mit Econo. Seinen Namen wollte er indes nicht genannt haben

„Er beschleunigt toll. Wir hoffen also auf stark abgefahrene Reifen.“ Tobias Gutgsell Der Verkaufsleiter von BMW Märtin mag den neuen Elektro-BMW – auch wenn der kaum in die Werkstatt muss

„Die Verkäufer warten lieber ab, ob sie nicht noch mehr bekommen können …“ Stephan Heinisch Der Vorstand der Volksbank Freiburg über eine gewisse Zockermentalität der Immobilienbesitzer in der Breisgaumetropole

„Ich haben von der alten Tradition lieber Abstand genommen, den Bauherrn von den Handwerkern auf einem Holzbalken um das Gebäude tragen zu lassen …“ Joachim Schulz Schmunzeln musste der AesculapVorstand beim Richtfest aber schon über die Vorstellung, die Bauarbeiter hätten den zwei Meter großen Vorstandsvorsitzenden HannsPeter Knaebel den 150 Meter langen und 50 Meter breiten Neubau entlang gewuchtet

„Meine Hoffnung war immer, dass die Resttechnik besser ist als die Aufzüge.“ Ulf Merbold Der Astronaut über die spartanische Technik bei US-Amerikanern und Russen, mit der die Raumfahrer zu den Shuttles und Raketen transportiert wurden

„Nach internationalen Maßstäben sind wir doch ein Exot!“ Uwe Barth Der Vorstandssprecher der Volksbank Freiburg macht sich über die Rolle der Genossenschaftsbanken und Sparkassen bei internationalen Verhandlungen keine Illusion

Das nächste Econo erscheint am 25. April 2014

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econo 1 5 / 2 0 1 4 · 2 8 . M är z 2014


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