econo - Heft 6 - Ausgabe Mai 2013

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E 66900  |  9. Jahrgang  |  Ausgabe 6, 24. Mai 2013  |  Deutschland 6,50 €  |  Schweiz 10,00 SFR

Wirtschaftsmagazin für Baden-Württemberg Sunways: Pleite mit Ansage Turmbau zu Rottweil: Ein Pro und Contra Großes Sonderthema: Der Immobilienmarkt

Im Porträt: Der Globen Player

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Torsten

Oestergaard



Intern

Bilden Sie sich eine Meinung! Von Mega-Türmen und einem wahren Globetrotter Von Dirk Werner

Sturzflug. Nein, so richtig überrascht hat die Nachricht wohl niemanden mehr: Der Photovoltaik-Spezialist Sunways ist insolvent. Das ist bedauerlich. Denn die Konstanzer haben in der Branche technologisch einen guten Ruf, sie gelten als innovativ. Allerdings hat Sunways mit den Finanzen schon seit geraumer Zeit Probleme – die immer wieder verschobenen Pflichtveröffentlichungen der AG haben in der Econo-Redaktion mehr als einmal Kopfschütteln ausgelöst. Am Ende nützte dann auch das Zusammengehen mit dem chinesischen Photovoltaikkonzern LDK nichts mehr – jedenfalls nicht den Konstanzern. Über Aufstieg und Fall von Sunways lesen Sie mehr ab Seite 30 Höhenflug. Der erste Gedanke: ein verspäteter Aprilscherz! Doch die Stadt Rottweil und die Aufzugssparte von Thyssen-Krupp planen tatsächlich den Bau eines Forschungszen­ trums am Neckar – mit 235 Metern Höhe. Der Zweckbau wäre damit eines der höchsten Gebäude in Deutschland! Muss man das befürworten? Bilden Sie sich doch einfach Ihre eigene Meinung: Ein Pro und Contra der Econo-Redaktion finden Sie ab Seite 34 Abflug. Immobilien sind seit Jahren gefragt. Kein Wunder angesichts der mickrigen Zinsen fürs Sparbuch erlebt das Betongold einen (weiteren) Frühling. In einem großen Sonder­ thema blickt die Econo-Redaktion auf die Entwicklung im Bereich der Gewerbe- und Immobilienflächen in ausgewählten Standorten. Wir sagen Ihnen aber auch, wann für Haus und Gewerbe ein Altbau besser als der Neubau ist. Darüber hinaus stellen wir in Mini-Standortporträts das „Flugfeld“ in Böblingen, den „Baden Airpark“ zwischen Karlsruhe und Baden-Baden, den Hafen in Kehl sowie das „Schiesser-Areal“ in Radolfzell vor. Warum gerade dieses Quartett? Weil jedes für sich eine besondere Entwicklung hinter sich hat und exemplarisch für andere Projekte steht. Erfahren Sie mehr darüber in unserem Sonderthema ab Seite 48 Übrigens: Sie können das Sonderthema auch als Sonderdruck erhalten. Bestellen Sie sich doch einfach Ihr Exemplar unter verlag@econo.de! Weitflug. Torsten Oestergaard ist ein Globetrotter der besonderen Art: Er leitet den ­ olumbus Verlag in Krauchenwies – der ältesten noch produzierenden Globusmanufaktur C der Welt. Locker zehn Millionen Globen sind in der mehr als hundertjährigen Firmengeschichte hergestellt worden. Wie man in Zeiten der Globalisierung mit den Kugeln umgeht, hat Econo-Redakteur René Kius bei seinem Besuch erfahren. Das Porträt über Oestergaard lesen Sie ab Seite 76

Titel Econo: Jigal Fichtner

Viel Vergnügen bei der Lektüre.

Foto: Michael Bode

Form. Vollendet. Warum WeberHaus bei Architektur und Planung tonangebend ist? Weil wir Design und gesunden Menschenverstand zusammenbringen. Wir finden: Im eigenen Zuhause ist kein Platz für Kompromisse. Mehr formvollendete Häuser auf www.weberhaus.de


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Inhalt

Juni Namen & Nachrichten 6

Automotive. Was Kässbohrer mit Pistenbullys verdient

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ommunen/Tourismus. K Eine Stadt als Hotel? Altensteig hofft auf Tui

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Bauen/Handwerk. Der harte Überlebenskampf von Küchenbauer Alno

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reativ-/PersonalwirtK schaft. Brandmakers steiler Aufstieg

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Energie/Rohstoffe. Die lange Suche von Klenk nach einem Investor

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L ogistik/Handel. Die wechselhafte Bilanz der Mineralbrunnen AG

12

inanzen/Immobilien. F Zankapfel IBM-Campus

24

L uft-/Raumfahrt. Recaro investiert Millionen

14

esundheitswirtschaft. G Straumann steht vor Einschnitten

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aschinen-/AnlagenM bau. Bürkle: Bender geht, Luck übernimmt

16

I T/Elektrotechnik. Unruhe bei Bechtle: Der Großaktionär steigt bei der Konkurrenz ein

28

räzisionstechnik. P Trumpf Laser investiert 13 Millionen Euro in den Standort Schramberg

48 Analyse: das große

Immobilien-Special

Unternehmen 30

34

unways. Der tiefe S Absturz des Konstanzer Solartechnikers Sunways wirft Fragen auf urmbau zu Rottweil. T Der Aufzugbauer Thyssen-Krupp plant einen

gewaltigen Turm mitten auf dem Land: Pro und Contra

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ilanz der Banken. So B haben die Banken im Land im vergangenen Jahr gewirtschaftet

Management

die Akte Sunways

Politik

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e Jure. SEPA kommt. D Was Firmen jetzt wissen müssen

44

FG Nordschwarzwald. W Hidden Champion Häfele im Porträt

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KA-IT-Si. In Karlsruhe wird an der sicheren Cloud geforscht

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yber-Forum. Das WohlC fühl-Gründerzentrum Cyber-Lab in Karlsruhe

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arketing-Community M Freiburg/Südbaden.

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echnology Mountains. T Der Innovations-Scout

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30 Tiefer Fall:

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I mmobilien-Special: So entwickeln sich die Immobilienstandorte im Land. Aus Alt macht Neu – Projekt Altbestand. Plus: Vier der spannendsten Gewerbeareale: aden-Airpark. Bereit B zum Abheben

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lugfeld Böblingen/ F Sindelfingen. Das Hochzeitsfeld

64

afen Kehl. Nah am H Wasser gebaut

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chiesser-Areal RadolfS zell. Wie ein Sechser im Lotto Fotos: Jigal Fichtner, Sunways, ThyssenKrupp


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34 Der Turmbau zu Rottweil: Pro und Contra

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Menschen 76

78

I m Porträt. Der Mann, der die Welt in Händen hält: Torsten Oestergaard, Chef des GlobenHerstellers Columbus enschen des Monats/ M Impressum. Die IHK Karlsruhe hat einen neuen Präsidenten,

Baden-Baden muss sich einen neuen OB suchen. Die nächste Generation bei Reiff

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I ndex. Alle Namen, alle Firmen

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Letzte Worte.

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Namen & Nachrichten • Automotive

kurz notiert

Werk verkauft Der US-amerikanische Autozulieferer Harman Becker hat sein Werk im pfälzischen Schaidt verkauft. Die Investoren sind zwei Geschäftsmänner aus Deutschland. Weitere Details wurden nicht bekannt. Der Standort soll nun unter dem Namen Schaidt Innovations weitergeführt werden. Das Werk werde weiterhin Navigationsgeräte für Harman Becker produzieren. Die 520 Arbeitsplätze sind fürs Erste gesichert.

Proteste gegen Aus Betriebsrat und Gewerkschaft protestieren gegen die geplante Schließung des Gear-Motion-Werks in Karlsbad-Ittersbach. Die GM-Tec-Gruppe will den Standort mit 90 Mitarbeitern schließen. Dort werden Präzisionsteile gefertigt, größtenteils für die Automobilindus­ trie. Die Produktion soll nach Ehingen verlagert werden, wo Gear Motion kürzlich 1,5 Millionen Euro investiert hat.

Erhard ist Geschichte Seit 2010 gehört das Gmünder Traditionsunternehmen Erhard & Söhne zum Magna-Konzern. Nun ist auch der Firmenname nach 169 Jahren Geschichte: Der Standort firmiert nun unter dem Namen Magna Steyr Fuel Systems. Erhard war 2010 an den austrokanadischen Konzern verkauft worden.

Mekutec in der Krise Der Autozulieferer Mekutec mit Sitz in Albstadt-Ebingen hat Insolvenz angemeldet. Das Unternehmen beschäftigt rund 130 Mitarbeiter und gehört zur Härter-Gruppe aus KönigsbachStein. Laut Mekutec seien Verluste bei rückläufigen Umsätzen und eine problematische Kostensituation am Standort Gründe für die Krise. Die Firma fertigt Metall- und Kunststoffkomponenten sowie Steckverbindungen und Sensorgehäuse für die Autoindustrie.

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Einsam an der Spitze Wachstum ist kaum noch möglich, doch der Pistenbully-Hersteller Kässbohrer glänzt 2012 mit einer saftigen Rendite Ganz oben wird die Luft immer dünner. Keine neue Erkenntnis, die der Pistenbully-Hersteller Kässbohrer Geländefahrzeug mit Sitz in Laupheim bei Ulm machen muss. Denn die Oberschwaben sind mit einem Marktanteil von rund zwei Drittel unangefochtener Marktführer in ihrem Segment, der Produktion von Pistenraupen. Entsprechend schwierig ist es, zu wachsen. Rund 200 Millionen Euro Umsatz hat das Unternehmen im zurückliegenden Geschäftsjahr 2011/2012 erwirtschaftet. Die AG bewegt sich damit auf dem Rekord-Niveau des Vorjahres, obwohl die Erlöse in Europa um acht Prozent gesunken sind. Was die Aktionäre, und vor allem Mehrheitseigentümer Ludwig Merckle glücklich macht, ist eine andere Zahl. Der Konzernüberschuss ist binnen eines Jahres von 10,3 auf

19,1 Millionen Euro geklettert. Kein Wunder also, dass Merckle die einst gehegten Verkaufsabsichten längst ad acta gelegt hat. „Das ist ein tolles Unternehmen, das ich dauerhaft halten will“, sagte er während der Hauptversammlung. Merckle hält über seine Beteiligungsgesellschaft Lume rund 93 Prozent der Aktien. Rund 23,2 Millionen Euro überweist die AG deshalb an Merckle, dank der Nachhol­ effekte aus dem vergangenen Jahr sogar mehr, als Kässbohrer verdient hat. Doch auch die Laupheimer haben ein paar Probleme. Der Markt in Europa kränkelt und der Handel mit gebrauchten Pistenbullys, die Kässbohrer beim Verkauf von neuen Fahrzeugen in Zahlung nimmt, schwächelt. Gut, dass wenigstens das Geschäft mit Ersatzteilen und Service den Laupheimern erstmals Erlöse von mehr

als 50 Millionen Euro eingebracht hat. Der US-Markt hat sich trotz eines schlechten Winters gut entwickelt. Die Kässbohrer Geländefahrzeug beschäftigt weltweit fast 500 Mitarbeiter, 300 davon in Laupheim. Das Unternehmen geht aus den Karl Kässbohrer Fahrzeugwerken in Ulm hervor, die 1969 den ersten Pistenbully produziert hatten. Seit 2002 ist der Stammsitz des Unternehmens Laupheim. Robert Schwarz

Auf Sicht

Verkauft

Im Minus

Trotz eines starken vergangenen Jahres bleibt der Heilbronner Autozulieferer Läpple zurückhaltend. „Wir fahren auf Sicht“, so Vorstandsvorsitzender Olaf Hedden anlässlich der Bekanntgabe der Bilanzzahlen. 2012 haben die Heilbronner ihre Erlöse um 3,4 Prozent auf 424 Millionen Euro gesteigert, laut Hedden war es das beste Jahr seit 2004. Zum Ergebnis macht Läpple keine Angaben, die Umsatzrendite liege jedoch am oberen der branchenüblichen Marge von vier bis sechs Prozent. Läpple beschäftigt rund 2000 Mitarbeiter. red

Ludwigsburg ist der Gründerstandort des Getriebeherstellers Getrag, der inzwischen in Untergruppenbach sitzt. Nun verkauft Getrag das traditionsreiche Werk in der Stadt an die Koepfer Zahnradund Getriebetechnik aus Furtwangen. Alle verbliebenen 137 Mitarbeiter sollen übernommen werden. In Ludwigsburg werden derzeit Steuerräder für Daimlerund BMW-Motoren hergestellt. Zum Kaufpreis machten die Unternehmen keine Angaben. Koepfer erwirtschaftet mit 330 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 50 Millionen Euro. red

Ein Ermittlungsverfahren der EU wegen illegaler Preisabsprachen hat dem Klimaanlagenbauer Behr die Bilanz 2012 verhagelt. Wegen Rückstellungen für die Risikovorsorge rutscht Behr in die roten Zahlen und weist einen Fehlbetrag von 49 Millionen Euro aus. Der Umsatz lag mit 3,7 Milliarden Euro etwa auf Vorjahresniveau. Zudem verzögert sich durch die Ermittlungen die geplante Übernahme durch den Mahle-Konzern. Dieser hält derzeit 37 Prozent an Behr und wollte den Anteil in diesem Jahr auf mehr als 50 Prozent erhöhen. red Foto: Kässbohrer Geländefahrzeug AG


7 kurz notiert

Hundt übernimmt Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt hat den Automobilzulieferer Allgaier komplett übernommen. Bislang hatte Ulrike Allgaier-Wagner wie Hundt 50 Prozent gehalten. Der Manager hatte Allgaier bis ins Jahr 2008 selbst 33 Jahre lang geführt und ist seitdem Aufsichtsratschef bei den Württembergern, die rund 1800 Mitarbeiter beschäftigen und einen Umsatz von rund 340 Millionen Euro erwirtschaften. Zudem plant Hundt, dem Unternehmen 5,5 Millionen Euro zusätzliches Kapital zur Verfügung zu stellen.

Odelo schließt Werk Der Rückleuchtenhersteller Odelo macht Ernst mit seinem Sparprogramm und schließt sein Werk in Oberrot bei Gaildorf. Die Fabrik soll Ende 2014 dichtgemacht werden, rund 140 Mitarbeiter sind betroffen. Als Gründe führt Odelo Umsatzrückgänge und Verluste an.

Audi zieht um… Weltweit auf den Pisten der Welt zu Hause: Pistenbullys von Kässbohrer aus Laupheim

USA im Blick

Stammsitz wird erweitert

Unter Plan: Die Pforzheimer Witzenmann-Gruppe ist 2012 nicht so stark gewachsen wie anvisiert. Statt 4,6 Prozent wuchsen die Umsätze lediglich um 3,4 Prozent auf nun 473 Millionen Euro. Das Unternehmen ist eigenen Angaben zufolge Weltmarktführer im Bereich von Metallschläuchen, Kompensatoren und Metallbälgen. An den Zielen ändert sich nichts: Bis 2025 will man laut Witzenmann-Chef Hans-Eberhard Koch auch in Asien und den USA die Nummer eins sein. Der Umsatz soll bis dahin die Grenze von einer Milliarde Euro überschreiten. rs

Trotz der Risiken vor allem im europäischen Automobilmarkt hat der Filterhersteller Mann + Hummel im vergangenen Jahr so viel wie noch nie in seine Standorte investiert. Rund 124 Millionen Euro flossen vor allem in die Standorte in Brasilien, China und Bayern. Doch 2013 soll nun auch der Stammsitz erweitert werden. Für rund 30 Millionen Euro baut Mann + Hummel in Ludwigsburg ein Technologiezentrum. Zudem soll bis 2016 ein neues Werk entstehen. Das alte, so Vorstandschef Alfred Weber, platze aus allen Nähten. Derzeit arbeiten

rund 1600 Menschen in Ludwigsburg für das Unternehmen, weltweit sind es 14 575. Die Investitionsoffensive wirkt sich allerdings auf den Gewinn aus. 2012 wuchs das operative Ergebnis nur um drei Prozent auf 145,7 Millionen Euro. Der Umsatz zog um fast sechs Prozent auf 2,6 Milliarden Euro an. Wachtumstreiber waren wie bei anderen Autozulieferern die Märkte in den USA und Asien. Die Nachfrage in Europa ging zurück. Hier erwirtschaftet Mann + Hummel jedoch noch immer rund 55 Prozent des Umsatzes. rs

… zumindest mit einem Teil seiner Neckarsulmer Produktion. Im Heilbronner Industriegebiet Böllinger Höfe plant die VWTochter den Aufbau einer Produktion für den Sportwagen R8. Das Werk soll den Karosseriebau und die Montage beherbergen. Lackiert werden die Autos weiter in Neckarsulm, wo Audi rund 15 000 Menschen beschäftigt. Zudem soll in Heilbronn ein Logistikzentrum entstehen.

In Europa kriselt’s Der Autozulieferer PWO hat im ersten Quartal ein Umsatzplus von 3,4 Prozent auf 94,2 Millionen Euro erlöst. Das Ebit lag mit 5,8 Millionen knapp unter dem Rekord des Vorjahres. Die Erlöse am größten Standort, dem Stammsitz in Oberkirch, sanken aber aufgrund der Marktschwäche in Europa um 5,4 Prozent. PWO beschäftigt in Oberkirch 1500 Mitarbeiter.

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Namen & Nachrichten • Bauen/Handwerk

kurz notiert

Neubau bald fertig Rund 3,5 Millionen Euro investiert Geo Data in einen neuen Stammsitz in Westhausen bei Aalen. Derzeit beschäftigt das Unternehmen, das unter anderem Vermessungs- und Ingenieursdienstleistungen anbietet, rund 45 Mitarbeiter. Im Neubau, der bereits im Oktober fertig­ gestellt sein soll, ist dann Platz für bis zu 70 Arbeitsplätze. Zudem plant Geo Data die Eröffnung einer Niederlassung in Hamburg.

Sto verdient weniger Beim Baustoffhersteller Sto aus Stühlingen steigen die Kosten stärker als der Umsatz. Das operative Ergebnis werde im laufenden Jahr weiter zurückgehen, teilt das Unternehmen mit. Der Umsatz hingegen soll 2013 um zwei Prozent auf 1,2 Milliarden Euro zulegen. 2012 hatte Sto noch ein Ebit von 95,3 Millionen Euro erwirtschaftet, im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von fast neun Prozent.

Rinnen für Rennen Erneut rüstet der Entwässerungsspezialist Hauraton aus Rastatt eine Rennstrecke mit seinen Rinnen aus. 80 Kilometer nordwestlich von Moskau wurde nun der „Moskau Raceway“ in Betrieb genommen. Auf der Rennstrecke mit einer Gesamtlänge von 4070 Metern wurden knapp 10 000 Meter HauratonRinnen verbaut.

Alnos Werkzeuge Der Küchenbauer nutzt das gesamte FinanzierungsInstrumentarium, um sich aus der eigenen Krise herauszumanövrieren Knapp war’s: Im vergangenen Spätsommer schrammte der Pfullendorfer Küchenbauer Alno an der Insolvenz vorbei. Erst der Forderungsverzicht von Gläubigern und Banken rettete das Unternehmen. Das ist ein halbes Jahr her. So überrascht es zunächst, dass Vorstandschef Max Müller im neuen Geschäftsbericht 2012 „ein erfreuliches Jahr“ nennt, in dem man „den Turnaround geschafft“ habe. Zumal der Alno-Umsatz weiter zurückgegangen ist, auf nun 446,3 Millionen Euro. Was Müller positiv stimmt: Zum ersten Mal seit langer Zeit hat Alno ein operatives Plus erwirtschaftet. Statt eines satten Minus von zehn Millionen Euro im Jahr 2011, steht nun ein Ebit von 800 000 Euro.

Noch wichtiger als dieser Ausflug in die schwarzen Zahlen ist das neue Finanzierungskonzept der Oberschwaben. Der US-Konzern Whirlpool ist nun neuer, starker Ankerinvestor, der 30,58 Prozent der Anteile hält. Alno ist ein wichtiger Kunde für den Haushaltsgerätekonzern.

Zudem hat sich Alno über eine Anleihe rund 45 Millionen Euro frisches Kapital besorgt, das dringend notwendig ist, um zwei zentrale Strategieschwenks zu finanzieren. Alno hatte jahrelang mit Kampfpreisen agiert, um den Absatz stabil zu halten – zu einem hohen Preis. „Wir ha-

Richtfest bei Strippel Gemeinsam mit dem Kenzinger Industriebaudienstleister Freyler errichtet der Bedachungsspezialist Strippel gerade seinen neuen Stammsitz. Das Unternehmen zieht nach Karlsruhe-Durlach, da der Platz am bisherigen Firmensitz zu klein geworden ist. Der Neubau verfügt über rund 1800 Quadratmeter Nutzfläche. Strippel beschäftigt derzeit 55 Mitarbeiter. Zum Investitionsvolumen gab es keine Angaben.

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Leicht investiert

Bestwert

In Waldstetten bei Schwäbisch Gmünd investiert der Küchenbauer Leicht derzeit mehr als zehn Millionen Euro in ein neues Ausstellungsgebäude. Erst kürzlich hatte das Unternehmen angekündigt, am Standort rund zehn Millionen Euro in neue Fertigungsanlagen zu investieren.

Die Ulmer Uzin Utz AG hat 2012 mehr verdient als jemals zuvor. De Hersteller von Spezialchemikalien und Geräten für die Bodenbearbeitung hat im Jahr einen Rekordumsatz von 207,3 Millionen Euro erwirtschaftet. Das operative Ergebnis beträgt 13,5 Millionen Euro – ebenfalls Bestwert. rs

Die Leicht Küchen AG beschäftig in Deutschland rund 850 Mitarbeiter und gehört zu 95 Prozent der Welle Holding aus Paderborn. Welle ist als Finanzholding zudem an den Möbelbauern Himolla, Paidi sowie Bürstadt beteiligt. Der Umsatz lag 2011 bei rund 420 Millionen Euro. rs

Foto: Alno


JUBILÄUM

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JAHRE

KOMPETENZ DURCH ERFAHRUNG

Die Innen-Architektur von ARMBRUSTER EinrichtungsSysteme

ben die verfehlte Preispolitik von 2010 durch eine neue Strategie ersetzt, bei der wir konsequent auf Umsätze mit einem negativen Deckungsbeitrag verzichten“, erklärt Müller nun. Das wirkt sich zunächst aber auf den Umsatz aus, der im ersten Quartal 2013 hinter den Erwartungen

blieb. Zudem will Alno stärker im Ausland wachsen. Vor allem die USA und China haben die Pfullendorfer im Blick. Hintergrund: Die Alno-Export­ quote beträgt 27 Prozent, im Branchenvergleich ein eher unterdurchschnittlicher Wert. Langfristiges Ziel sind deshalb 40 Prozent. rs

Weiss verpasst Rekordumsatz Der frühe Wintereinbruch hat dem Baukonzern Leonhard Weiss ein wenig die Bilanz verhagelt: Die Bauleistung des Unternehmens mit Stammsitzen in Satteldorf und Göppingen sank von 926 auf 890 Millionen Euro. Der Umsatz pendelt sich bei etwa 700 Millionen Euro ein. Zum Gewinn macht das Unternehmen keine Angaben. Man bewege sich aber über dem Branchenschnitt von ein bis drei Prozent Umsatz-

rendite, so Unternehmenschef Volker Krauß. Weiss beschäftigt derzeit rund 3760 Mitarbeiter, 70 mehr als im Vorjahr. Das Unternehmen betreibt inzwischen zwölf Auslandsniederlassungen, zuletzt wurden Gesellschaften in Estland und Finnland gegründet. Den Großteil seiner Erlöse, rund 40 Prozent, erwirtschaftet das 1900 in Göppingen gegründete Unternehmen mit der Sparte Straßen- und Netzausbau. rs

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Namen & Nachrichten • Energie/Rohstoffe

kurz notiert

Höhenflug bei Gelita Der Eberbacher Gelatine­ hersteller Gelita hat im vergan­ genen Jahr beim Umsatz um 26 Prozent auf 640 Millionen Euro zugelegt. Das Vorsteuer­ ergebnis stieg um rund eine Million auf 9,9 Millionen Euro. Nach Angaben von Vorstands­ chef Franz Josef Konert ist eine stärkere Nachfrage aus der Pharma- und Gesundheitsbran­ che für das Plus verantwortlich.

Münzing investiert Der Heilbronner Chemie­ betrieb Münzing will in Abstatt investieren: Rund 15 Millionen Euro sollen in den Bau einer architektonisch bemerkens­ werten „Denkfabrik“ für Verwal­ tung und Entwicklung fließen. 80 der aktuell 300 Mitarbeiter sollen dort Platz finden. Das 1830 gegründete Familien­ unternehmen entwickelt Zu­ satzstoffe für Farben und Lacke.

Hukstahl in der Krise Mit der Hahn & Keller und der Hukstahl Technologie & Services hat die Hukstahl-Gruppe aus Neuhausen bei Stuttgart für zwei operative Gesellschaf­ ten Insolvenzantrag gestellt. Betroffen sind 50 Mitarbeiter in den Bereichen, der Geschäfts­ betrieb soll aufrechterhalten bleiben. Das Unternehmen ist eines der ältesten Stahlhandels­ häuser in der Region.

Deger modernisiert Deger aus Horb hat seine Nachführsysteme für Photovol­ taikmodule modernisiert: Nach eigenen Angaben wurden 1,4 Millionen Euro in die System­ familien investiert.

Unter Druck Klenk Holz steckt seit Jahren in einer tiefen Krise. Ein neuer Investor soll es richten. Der Ausgang ist fraglich: Die ganze Sägewerksbranche leidet Es bleiben viele Fragezeichen am Endes dieses Montags Mitte Mai. Und sie werden bis zum Redaktionsschluss für diese Econo-Ausgabe trotz Nachfrage nicht aufgelöst. Dabei hatte alles gut ausgeschaut: Die Klenk Holz, mit 1200 Mitarbeitern und einer Schnittleistung von mehr als zwei Millionen Festmetern Branchenprimus bei den Sägewerken, hat im November einen Investorenprozess gestartet. Der sollte jetzt zu Ende gehen. Mit fünf Interessenten hat die AG aus Oberrot zuletzt verhandelt. Der Grund für den Prozess ist schnell erzählt: Klenk steckt tief in

der Krise, ein Restrukturierungsprozess läuft. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 2011 wurde der Umsatz um 20 Millionen Euro auf 386 Millionen ausgeweitet (2007: 560 Millionen Euro). Dennoch stand am Ende ein Bilanzverlust in Höhe von 125 Millionen Euro. Der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag beläuft sich auf 12,4 Millionen Euro. Und die Verbindlichkeiten türmen sich auf 184 Millionen Euro. Dabei ist 2011 für Klenk kein Ausreißer – es läuft seit Jahren schlecht. Und 2012 ging der Umsatz um rund fünf Millionen Euro

zurück. Unbestätigten Aussagen zufolge ist ein Verlust in zweistelliger Millionenhöhe aufgelaufen. Klenk ist nicht alleine mit seinen Problemen. Die Branche kämpft seit der Finanzmarktkrise mit Rückgängen um die fünf Prozent pro Jahr und deftigen Überkapazitäten. Daneben drängen ausländische Firmen selbst von außerhalb Europas auf den Markt – mit doppelter Stoßrichtung: Einerseits kaufen sie das Holz im hiesigen Wald. Andererseits bieten sie ihre Produkte an. Man darf gespannt sein, wie Klenk diese Preisspirale künftig kontert. Dirk Werner

Badenova im Plus Der Freiburger Energiekonzern Badenova hat seinen Jahres­ überschuss um knapp fünf Mil­ lionen auf 60,2 Millionen Euro gesteigert. Laut Finanzvorstand Maik Wassmer gelang das auch dank Sondereffekten.

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Fotos: canstockphoto, Salzwerk Heilbronn


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Bitteres Salz in der SWS-Bilanz Die Südwestdeutschen Salzwerke (SWS) mit Sitz in Heilbronn haben in 2012 einen Gewinneinbruch hinnehmen müssen: Nach einem Jahresüberschuss von 24,1 Millionen Euro in 2011 blieben Ende 2012 nur noch vier Millionen Euro übrig. Auch der Umsatz ging um 27 Millionen Euro auf 280 Millionen zurück. Der Grund für den Gewinneinbruch liegt nach Angaben von Vorstandssprecher Kai Fischer bei der Tochter Südsalz. Hier habe sich ein „außerplanmäßiger Abschreibungsbedarf“ über 35,5 Millionen Euro ergeben. Zu den Gründen hält sich Fischer ebenso bedeckt wie zu den notwendigen Maßnahmen. Nur so viel: Man habe ein Restrukturierungsprogramm beschlossen, das nun umgesetzt werde. Betriebsbedingte Kündigungen soll es nicht geben. Nähere Angaben will die AG in den kommenden Wochen machen.

Südsalz stellt unter anderem ­Speisesalz her. Insgesamt zeigte sich Fischer dennoch mit 2012 zufrieden. Immerhin habe man beim Ebit um knapp sieben Millionen Euro auf 43,8 Millionen zugelegt – wenn man den Sondereffekt rausrechnet. Rechnet man den ein, liegt das

Zweiter! Ebit bei 8,3 Millionen Euro. Die Anteilseigner, in der Hauptsache die Stadt Heilbronn und das Land, dürfen sich dennoch freuen: Die Dividende soll von 75 Cent auf 1,10 Euro steigen. Für das laufende Jahr ist Fischer optimistisch: Umsatz und Gewinn sollen deutlich höher ausfallen. wer

Die SWS stellen unter anderem Speise- und Industriesalz her

Die Stadtwerke Schwäbisch Gmünd haben auf dem Gelände eines ehemaligen US-Militärstandorts, der „Mutlanger Heide“, einen Solarpark errichtet. Es soll der zweitgrößte im Land sein: Auf mehr als zwölf Hektar Fläche wird der Strom für rechnerisch 2000 Vier-Personen-Haushalte erzeugt. Die Investitionskosten für das von dem Generalunternehmen Vispiron Energy errichtete Projekt werden mit neun Millionen Euro angegeben. Die auf Beratung für Energierversorger spezialisierte Kanzlei Rödl & Partner hat die rechtlichen Aspekte bewertet. An den Stadtwerken Schwäbisch Gmünd ist die Kommune mit 74,9 Prozent beteiligt, die restlichen 25,1 Prozent gehören der EnBW Ostwürttemberg Donau-Ries. Die Stadtwerke erwirtschaften mit 140 Mitarbeitern ­einen Jahresumsatz von 65 Mil­ lionen Euro. wer

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Namen & Nachrichten • Finanzen/Immobilien

kurz notiert

27 minus 5 Die Volksbank Karlsruhe baut ihr Filialnetz um. Fünf Millionen Euro werde man investieren, um vier große Regionalfilialen zu schaffen, so die Bank. Im Gegenzug werden Standorte eingespart. Von den 27 Filialen sollen vorerst fünf geschlossen werden. Vor Ort bleiben jedoch Selbstbedienungscenter erhalten. Stellen würden nicht abgebaut, erklärt die Volksbank.

26 plus 2 Die Südwestbank hat zwei neue Filialen in Baden-Württemberg eröffnet. Mit den Standorten in Fellbach im Rems-Murr-Kreis und in Tuttlingen steigt die Zahl der Niederlassungen auf 28.

Zwölf Prozent rauf Die Bausparkasse Badenia hat ihren Gewinn um zwölf Prozent gesteigert. Der Ertrag des Karlsruher Unternehmens wächst von 13,4 auf 15,1 Millionen Euro. „Unter den schwierigen Marktbedingungen sind wir damit sehr zufrieden“, sagt Vorstandschef Jochen Petin. Allerdings war das Neugeschäft mit einem Volumen von 2,72 Milliarden Euro um drei Prozent geringer ausgefallen als im Vorjahr.

Zehn Prozent runter Das Inland ist das Sorgenkind des Leasing-Spezialisten CHG Meridian. Um zehn Prozent ging das Neugeschäft hier zurück. Erstmals macht CHG mehr als die Hälfte der neuen Umsätze im Ausland – 103 von 195 Millionen Euro entsprechen einem Anteil von 53 Prozent. Das Unternehmen aus Weingarten beschäftigt 700 Mitarbeiter.

LBBW auf null Die LBBW hat ihre Anteil an der Württembergischen Lebensversicherung an den Mutterkonzern W&W verkauft. Der Landesbank hatten zuletzt noch 6,7 Prozent gehört.

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Ende Juli geht das Geld zum Erhalt der Eiermann-Gebäude auf dem IBM-Campus aus

Verspekuliert Der IBM-Campus in Stuttgart soll abgerissen werden. Doch die Stadt sperrt sich dagegen Der IBM-Campus in StuttgartVaihingen ist zum Zankapfel geworden. Seit fast vier Jahren steht das 20 Hektar große Areal leer. Einst haben hier 2500 Menschen gearbeitet. Doch nach dem Wegzug von IBM nach Ehingen verwaiste der Campus und gilt bis heute als unvermittelbar. Nun will der Insolvenzverwalter Fakten schaffen. Er fordert den Abriss der denkmalgeschützten Gebäude. Der US-Investor CB Richard Ellis hat sich mit dem Kauf der Immobilie gründlich verhoben.

Vor zwei Jahren ging das US-Unternehmen pleite. Bereit 2007 zahlten die Amerikaner 83 Millionen Euro für den Campus. Doch die Hoffnung, die Büros für 14 Euro pro Quadratmeter zu vermieten, zerschlug sich. Zumal dieser Preis als überhöht gilt. Realistisch seien gerade mal 11,50 Euro. Jetzt sind die 40 Jahre alten Gebäude nur noch Sanierungsfälle. Über die Kosten der Modernisierung wird wild spekuliert. Bis zu 100 Millionen Euro könnte die Aktion kosten. Die Stadt beharrt jedoch da­

rauf, dass der Erhalt der Gebäude wirtschaftlich zu stemmen wäre. Sie will den Abriss mit allen Mitteln verhindern. Der Käufer habe gewusst, worauf er sich einlässt, argumentiert Baubürgermeister Matthias Hahn. Somit droht ein Rechtsstreit. Denn der Insolvenzverwalter sagt, dass für den Unterhalt der Gebäude bald kein Geld mehr da sei. 180 000 Euro verschlingen die leer stehenden Gebäude Monat für Monat. Ende Juli sei das Geld alle. Dann würden die Gebäude des Architekten Egon Eiermann dem Verfall preisgegeben. Philipp Peters ppeters@econo.de

Arvato Infoscore schluckt Gothia Die Bertelsmann-Tochter Arvato übernimmt den norwegischen Finanzdienstleister Gothia. Das Unternehmen wird mit Arvato Infoscore verschmolzen, die ihren Kernsitz in Baden-Baden hat. Gothia ist halb so groß wie Arvato Infoscore. Die Norweger beschäftigen 1200 Menschen, bei

Arvato sind es 2400. Gothia hatte seit 2008 zum norwegischen Investmentfond Herkules gehört. Zum Kaufpreis machen beide Unternehmen keine Angaben. Arvato Infoscore will durch die Produkte und Märkte, die Gothia bereits erschlossen hat, weiter dynamisch wachsen. „Wir werden

in der Lage sein, unseren Kunden attraktive neue Services zu bieten“, verspricht Michael Weinricht, Vorsitzender der Geschäftsführung von Arvato Infoscore. Gothia ist besonders stark im E-Commerce und im Ankauf offener Rechnungen. Hier soll Arvato jetzt zulegen. pop Foto: Jigal Fichtner


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Namen & Nachrichten • Gesundheitswirtschaft

kurz notiert

Belastende Rabatte Der Stuttgarter Pharmagroßhändler Celesio hat im ersten Quartal 2013 weniger verdient: Der Vorsteuergewinn lag bei 95,1 Millionen Euro – ein Minus von 10,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Vorstandschef Markus Pinger führt dies auf den „anhaltend starken Wettbewerb“ zurück. Für das weitere Jahr rechnet er aber wieder mit Wachstum.

Marco Gadola war bereits zwischen 2006 und 2008 bei Straumann verantwortlich

Mediclin tiefrot Das Ergebnis des Klinikkonzerns Mediclin ist im ersten Quartal 2013 eingebrochen: Nach einem Minus von rund zwei Millionen Euro im Vorjahreszeitraum weisen die Offenburger nun ein Minus von 6,5 Millionen Euro aus. Als Grund werden unter anderem gestiegene Personalund Materialkosten genannt. Vorstandschef Frank Abele hofft nun auf den begonnen Umstrukturierungsprozess.

Spital baut aus Das Spital Waldshut mit Sitz in Waldshut-Tiengen will noch in diesem Jahr rund 2,7 Millionen Euro in die Modernisierung eines Bettenhauses mit 26 Zimmern investieren. „Wir wollen den Südbau, in dem sich die beiden Stationen der Inneren Medizin befinden, auf den neuesten Stand bringen“, so Geschäftsführer Uwe Lorenz. Zudem soll für eine Million Euro ein Magnetresonanztomografie-Gerät angeschafft werden.

Walsers 30. Die Dr. Walser Dental ist mit dem Industriepreis 2013 in der Kategorie Medizintechnik ausgezeichnet worden: Die Radolfzeller erhielten den Preis für ein neu entwickeltes Matritzenband, um Karies am Backenzahn behandeln zu können. Laut Geschäftsführer Gerhard R. Daiger ist es die 30. Auszeichnung in den vergangenen fünf Jahren für das 1948 gegründete Unternehmen.

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Maximalinvasiv Der Dentalspezialist Straumann steht vor Einschnitten: Zehn Prozent der Belegschaft sollen gehen. Neu-Chef Marco Gadola greift hart durch Marco Gadola bleiben nur wenige Tage Zeit. Doch die hat er genutzt: Anfang April hat er den Posten des Vorstandschefs des Basler Dentalimplant-Herstellers Straumann übernommen – knapp vier Wochen später kündigt der 49-Jährige einen Personalabbau von knapp zehn Prozent an. Am Stammsitz fällt mit 110 Stellen rund jeder fünfte Arbeitsplatz weg. Was ist geschehen? „Es war Zeit, der Realität des Marktes in die Augen zu schauen“, umschreibt es Gadola beinahe prosaisch. Man kann es auch so fomulieren: Sein Vorgänger Beat Spalinger hat zu lange auf den Aufschwung gewartet. Er war der Ansicht, der bereits im vergangenen Herbst ausgesprochene Arbeitsplatzabbau von 150

Stellen – 50 davon in Basel – würde ausreichen. Gadola meint aktuell, er rechne „nicht mit einer baldigen Erholung“. In Zahlen lässt sich das anhand des ersten Quartals 2013 ablesen: Der Konzern erlöste mit 174,8 Millionen Schweizer Franken knapp zehn Millionen weniger als noch im Vorjahreszeitraum. Und dieser war damals schon rückläufig. Bei Straumann hatte man gehofft, die schwächelnden Märkte in Europa und Japan würden wieder anziehen. Doch dieser Aufschwung bleibt eben aus. Nun lässt sich der Abbau betriebswirtschaftlich durchaus darstellen. Nach internen Angaben rechnet Straumann mit einmaligen Kosten in Höhe von bis zu 20

Millionen Franken für den Personalabbau. Dem stehen jährliche Einsparungen von rund 25 Millionen Franken gegenüber. Allerdings hat Chef Gadola Schwierigkeiten, den gleichzeitigen Aufbau der Geschäftsleitung von sieben auf neun Sitze zu verargumentieren. Kenner werfen ihm Konzeptionslosigkeit vor – auch weil angeblich ein IT-Spezialist die vakante Stelle der Personalleitung übernehmen soll. Deshalb darf man gespannt sein, was Gadola Ende Mai an Details zu seiner maximalinvasiven Neustrukturierung des weltweit führenden Herstellers von minimalinvasiven Implanten sagen wird. Dirk Werner dwerner@econo.de Foto: Straumann


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Stratec will mehr Kapital Die Stratec Biomedical hat in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich zugelegt: Der Umsatz der Birkenfelder stieg um 14,1 Prozent auf 29,17 Millionen Euro. Nach Angaben von Vorstandschef Marcus Wolfinger hängt dies vor allem mit einem Anstieg der Serviceleistungen zusammen. Dieser Bereich war im Vorjahr eingebrochen. Insgesamt geht es dem 1979 gegründeten Hersteller von Analy-

segeräten ohnehin gut: Das Eigenkapital lag zum Quartalsende mit 95,6 Millionen Euro rund vier Prozent über dem Vorjahr, die Eigenkapitalquote bei 74,4 Prozent. Für die Zukunft ist Wolfinger nicht bang. Auch weil es gelungen sei, einen „bedeutenden Entwicklungs- und Fertigungsvertrag“ abzuschließen. Darüber sei lange verhandelt worden. Der Vorstandschef deutet zugleich eine Kapitalerhöhung wegen des „absehbaren Wachstums“ an. wer

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Innovativ aus Platzmangel Der Tuttlinger Medzintechnikhersteller Aesculap hat offiziell mit dem Bau der „Innovation Factory“ am Stammsitz begonnen. In dem Gebäude werden unter anderem Container und Motoren gefertigt. Die Besonderheit des Neubaus: Die Fertigung hat Architekt Manuel Schupp vom Büro Wilford Schupp – die Stuttgarter bauten unter anderem die Britische Botschaft in Berlin – auf zwei Stockwerken geplant. Für ihn der Prototyp einer „urbanen Fertigung“. Für Aesculap war es aufgrund der beengten Lage auf dem Rand-

grundstück außerhalb des bisherigen Stammsitzes eine schlichte Notwendigkeit. Bis Ende des kommenden Jahres soll die zweigeschossige Produktion samt dem fünfstöckigen Bürogebäude fertig sein und Platz für 600 Mitarbeiter bieten. Die werden hauptsächlich aus anderen Bereichen des weitläufigen Komplexes in den Neubau umziehen. Die „Innovation Factory“ sowie ein bereits begonnener Logistikbereich sind Teil eines 50 Millionen Euro schweren Investitionsprogrammes von Aesculap. wer

UHZ baut sich an die Spitze Das erst vor gut einem Jahr gegründete Universitäts-Herzzentrum Freiburg Bad Krozingen (UHZ) hat mit einem Großprojekt begonnen: Für 47 Millionen Euro wird eine neue Herz- und Gefäßchirurgie entstehen – der Neubau ersetzt bis Ende 2015 einen Gebäudekomplex aus dem Jahr 1972. Für den UHZ-Aufsichtsratsvorsitzenden Ekkehart Meroth ist das Projekt ein wichtiger Baustein: „Mit der räumlichen und technischen Ausstattung werden bisherige Standards für Klinikeinrichtungen weit übertroffen.“ Denn der neue Komplex sei optimal auf das Zusammenspiel zwischen

Operations- und Pflegebereichen hin geplant worden. „Der Neubau ist ein wichtiger Schritt zur Positionierung als europaweites Spitzenzentrum“, betont der geschäftsführende ärztliche Direktor Jörg Rüdiger Siewert. Mit 3500 Herzoperationen sowie 7500 Operationen an Herzkranzgefäßen und Blutgefäßen zählt das UHZ bereits heute zu den bundesweit führenden Kliniken. Bauherr für den Neubau ist der Trägerverein Benedikt Kreutz Rehabilitätszentrum für Herzund Kreislaufkranke. Er erhält einen Landeszuschuss in Höhe von 26,75 Millionen Euro. wer

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Namen & Nachrichten • IT/Elektrotechnik

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Ausbau in Bayern MB Connect Line investiert rund eine Million Euro in den Bau eines Technologiezen­ trums in Dinkelsbühl. Das Un­ ternehmen aus Ilsfeld bei Heil­ bronn entwickelt Lösungen zur Fernwartung von technischen Anlagen über das Internet. Im rund 1200 Quadratmeter gro­ ßen Neubau soll Platz für rund 50 Mitarbeiter sein.

RGR gerettet Vor rund einem halben Jahr war der Kabelkonfektionierer RGR Electric in die Insolvenz ge­ rutscht. Nun hat ein nicht näher genannter Investor das Unter­ nehmen mit Sitz in Neufra bei Rottweil gerettet. Alle 75 Ar­ beitsplätze sollen erhalten blei­ ben, so Insolvenzverwalter Axel Kulas. „Wir bauen auf die erfah­ rene Belegschaft und wollen den Standort möglichst noch weiter ausbauen“, erläutert Neu-Geschäftsführer Philipp Schellhammer.

Steeb nach Heilbronn Der IT-Dienstleister All for one Steeb zieht von Abstatt nach Heilbronn. Im Gewerbegebiet Schwabenhof baut das Unter­ nehmen derzeit an einer Zen­ trale für rund 100 Mitarbeiter. All for one Steeb gilt mit rund 800 Mitarbeitern als einer der größten SAP-Dienstleister. Das Unternehmen entstand durch die Fusion von All for one und Steeb. Das Unternehmen hat im Geschäftsjahr 2011/12 einen Umsatz von rund 153 Millionen Euro erzielt.

Stahl startet gut Nach dem Rekordjahr 2012 setzt der Waldenburger Explo­ sionssschutzspezialist R. Stahl sein Wachstum fort. Im ersten Quartal stieg der Umsatz um zehn Prozent auf 72,1 Millionen Euro. Im Gleichschritt zog das Ebit auf 5,6 Millionen Euro an. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 1700 Mitarbeiter, 100 mehr als im Vorjahr.

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Rund 6000 Menschen arbeiten für das IT-Systemhaus Bechtle mit Sitz in Neckarsulm

Schicks Coup Nach einem gediegenen Jahr 2012, sorgt die Bechtle-Eigentümerfamilie Schick für Aufregung: Sie steigt beim Konkurrenten Cancom ein Die zwei Milliarden Euro Umsatz hat das IT-Systemhaus Bechtle im Jahr 2012 geknackt. Allerdings ist das operative Ebit um sieben Prozent auf nur noch 80,5 Millionen Euro gesunken. Dennoch: Es war ein wenig aufregendes Jahr für die AG. Das Wachstum hat sich verlangsamt. Dennoch herrscht in Neckars­ ulm einige Aufregung über einen Coup. Über Karin Schick, Tochter von Bechtle-Gründer Gerhard Schick, steigt die Familie, die mit 35 Prozent Mehrheitseigentümerin ist, bei einem der größten Konkurrenten von Bechtle ein. Sie hat sich zu einem kolportierten Preis von 17 Millionen Euro 10,15 Prozent der Cancom AG aus München gesichert. Schick ist damit

die größte Anteilseignerin bei den Bayern, die erst kürzlich die Ingelfinger GES gekauft haben. Folgerichtig keimen die ersten Gerüchte über eine mögliche Fusion des zweit- und drittgrößten Systemhauses im Land. Bei Bechtle will man sich zu den Gerüchten nicht äußern. Beim Konkurrenten Cancom stößt die Akquise auf wenig Gegenliebe. „Das war nicht die feine englische Art“, sagte Cancom-Chef Klaus Weinmann im Interview mit dem Fachblatt CRN, der die Nacht-und-Nebel-Aktion von Schick kritisiert, aber eine Fusion für unwahrscheinlich hält: „Da hätte niemand was davon.“ Fakt ist, dass Cancom in den vergangenen Jahren schneller ge-

wachsen ist als Bechtle. Der Umsatz bei Cancom stieg von 277 Millionen Euro im Jahr 2007 auf rund 558 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Und auch, wenn beide Firmen bei der Ebit-Marge in etwa gleichauf liegen, kann sich Weinmann einen weiteren Seitenhieb nicht verkneifen: „Ich glaube, man könnte die Beteiligung der Familie Schick an Cancom als Weckruf für Bechtle interpretieren“, so der Vorstandschef. Cancom hatte in den vergangenen Jahren den Anteil von margenstarken IT-Dienstleistungen am Gesamtumsatz auf rund 70 Prozent ausgebaut, während Bechtle noch stark vom weniger rentablen Produktgeschäft abhängig ist. rs Fotos: Bechtle AG, Ego


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Heilbronner Chip-Drama Nachdem der US-Chipbauer Atmel am Standort Heilbronn weiter Stellen abbaut, gibt es nun auch schlechte Neuigkeiten vom Nachbarn: Telefunken Semiconductors hat Insolvenz angemeldet. Der Grund: Überschuldung. Betroffen sind rund 300 Mitarbeiter in Heilbronn und 20 in Hannover. Überraschend ist dies aber nicht: Das Unternehmen kämpft schon seit Jahren mit Liquiditätsproblemen. Telefunken war 2009 entstanden, als Atmel sein Werk

im Heilbronner Telefunken-Park an den US-Unternehmer Subba Pinamaneni verkauft hatte. Dieser hatte große Pläne mit dem Heilbronner Standort, wurde aber vor einem Jahr von der amerikanischen Muttergesellschaft von Telefunken Semiconductors gefeuert, weil er eine Summe von rund 20 Millionen Euro nach Heilbronn verschoben haben soll, um die Insolvenz abzuwenden. Insolvenz­ verwalter Jan Markus Plathner sucht nun einen Investor. red

Das Jahr der Entscheidung Johannes Haupt redet nicht lange um den heißen Brei herum. „Dieses Jahr ist das Jahr der Entscheidung“, erklärt der Chef des Haushaltsgerätezulieferers EGO während der Vorlage der Zahlen des vergangenen Jahres. Was Haupt meint: EGO hat im vergangenen Jahr massiv in ein neues Geschäftsfeld investiert. Die Oberderdinger wollen mit ihrem Vorhaben, die Vorteile des Gaskochens mit intelligenten elektronischen Steuerungen zu verknüpfen, vor allem in Asien und Lateinamerika neue Kunden gewinnen. Deshalb hat EGO den autralischen Elektroniker Tycronics übernommen. EGO will damit die Abhängigkeit von Stammmärkten Europa und Nordamerika verringern. 2012 war der Umsatz des Elektro-

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nikspezialisten von 532 auf 526 Millionen Euro zurückgegangen. Auch die Zahl der Mitarbeiter sank um rund 200 auf 5600. Statt mit einem Sparreflex reagiert Haupt mit einer Investitions­ offensive. 2012 flossen 44 Millionen Euro ins Unternehmen. Im laufenden Jahr visiert Haupt trotz eines „vorsichtiges Optimismus‘“ weitere Übernahmen an. Auf der document4845577433914652029.indd 1 14.02.2013 Suche nach Kandidaten sind die Oberderdinger bereits. Bis 2015 will Haupt so um 11,3 Prozent wachsen. Auf den extrem schwankungsanfälligen Markt Europa verlässt man sich in OberderAlternative gesucht? dingen aber nicht. Das Wachstum soll im Ausland generiert werden. Deshalb wird das neueste Werk in China weiter ausgebaut: von 230 Dokumentenmanagement • Kollaboration • Wissensdatenbank auf 700 Mitarbeiter. rs

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EGO investiert massiv in ein neues Geschäftsfeld

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Namen & Nachrichten • Kommunen/Tourismus

kurz notiert

Rastatt verliert Überraschende Wende: Der Mannheimer Kinobetreiber Christian Spickert hat die Pläne, in Rastatt ein Multiplex-Kino zu bauen, aufgegeben. Laut Spickert ist die Cineplex-Kooperation Schuld am Scheitern. Die habe ihrem Mitglied Spickert unmissverständlich klargemacht, vom Projekt „Abstand zu nehmen, falls (er) Mitglied der Kooperation bleiben will“, wie es in einem Brief an Spickert heißt. Hintergrund sind Pläne von ­Cineplex, am bereits bestehenden Standort in Baden-Baden einen Neubau zu realisieren.

Knast aufgerüstet Das Land investiert rund 5,5 Millionen Euro in die Erweiterung der Justizvollzugsanstalt Heilbronn. Damit werden rund 60 zusätzliche Haftplätze geschaffen und die Heiztechnik der JVA modernisiert. Die Maßnahme ist Teil des Haftplatzentwicklungsprogramms „Justizvollzug 2015“.

Waghäusels Aufstieg Baden-Württemberg zählt ab dem 1. September dieses Jahres 93 Große Kreisstädte. Neues Mitglied im erlauchten Kreise der Kommunen ist Waghäusel im Landkreis Karlsruhe. Damit würdige man die solide Aufwärtsentwicklung der Stadt, so Innenminister Reinhold Gall. Waghäusel ist mit 20 700 Einwohnern die fünfgrößte im Landkreis Karlsruhe.

Rokokos Rettung? Tui will einen Teil der Altstadt von Altensteig in ein Hotel umbauen. Die Stadt ist begeistert, doch sicher sind die Pläne nicht Sie hat schon bessere Zeiten erlebt, Altensteigs Altstadt. Viele Häuser dieser an sich wunderschönen Innenstadt stehen leer. Einige sind vom Verfall bedroht, andere befinden sich schon mittendrin. Und das obwohl die pittoreske Altstadt eines der wenigen noch vollständig erhaltenen Rokoko-Ensembles in Deutschland ist. Die Hoffnung der Altensteiger liegt nun auf einem Konzern aus Hannover. Bereits vor einigen Monaten wurden Pläne publik, wonach der Tui-Konzern ein Hoteldorf mitten in der Altstadt errichten lassen will. Ein Investor steht schon bereit, etwa 15 Häuser der Innenstadt zu einem Hotel umzubauen. Darin sollen bis zu 100 Appartements Platz finden, jeweils für zwei bis fünf Personen. Das alte Rathaus soll als Empfangsgebäude mit Rezeption,

Kinderclub und Frühstücksraum dienen. Die Häuser könnten etwa mit Glastunneln miteinander verbunden werden. Für Altensteig wiederum wäre das „ein Sechser im Lotto“, wie Bürgermeister Gerhard Feeß formuliert. In der Stadt ist die Unterstützung für das Projekt groß., auch Tui berichtet von „viel positiver Resonanz“. Das ist nachvollziehbar: Die Altensteiger hoffen auf bis zu 90 000 Übernachtungen. Der Gedanke ist reizvoll: statt dem demografischen Aderlass hilflos ausgeliefert, eine Destination im Urlaubskatalog sein. Das würde zudem Geld in die überwiegend leeren Kassen der der Stadt mit derzeit 10 800 Einwohnern spülen. Als Eröffnungstermin hatte die Tui noch im Herbst das Jahr 2015 angegeben. So weit, so gut.

Allein: Seitdem ist einiges passiert, was die Hoffnung zumindest ein wenig dämpft. Denn Tui kämpft derzeit selbst mit Problemen. 2012 hat der Konzern zwar seinen Umsatz auf 18,33 Milliarden Euro gesteigert, allerdings rote Zahlen geschrieben. Rund 15 Millionen Euro Verlust stehen unterm Strich, vor allem weil die Reederei Hapag-Lloyd weiter in den Miesen segelt. Der neue Vorstandschef Friedrich Joussen, der Michael Frenzel beerbte, hat deshalb bereits Einschnitte angekündigt. Ob diese auch die Pläne in Altensteig betreffen, ist noch nicht bekannt. Im Juni wird mit einer Entscheidung gerechnet. Dann ist klar, ob der Konzern aus Hannover den Zerfall einer pittoresken Altstadt im Schwarzwald verhindert – oder es doch einen Plan B braucht. rs

1065 erstmals urkundlich erwähnt, seit 1603 württembergisch: Altensteig im Kreis Calw

Tunnel wird teuer Überraschung geht anders: Der Bau des Straßenbahntunnels in Karlsruher, der sogenannten Kombilösung, wird teurer als geplant. Laut dem neuen OB Frank Mentrup werden sich die Kosten für das Straßenbauprojekt voraussichtlich auf 788 Millionen Euro erhöhen. Bei Planfeststellung im Jahr 2008 war die Stadt noch von einem Volumen von rund 587 Millionen Euro ausgegangen.

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Foto: Jigal Fichtner


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Der Demografische Wandel

Teilnahmebedingungen

Die Jury

Mitarbeiter verbleiben länger im Berufsleben, die Erwerbsbeteiligung der Frauen steigt und Arbeitskräfte mit Migrationshintergrund werden unverzichtbar. Das wirkt sich aus auf die Wettbewerbsfähigkeit, Innovationskraft und Produktivität von Unternehmen.

Wer kann teilnehmen?

Ehrenvorsitzender Walter Scheel, Bundespräsident a.D.

Sind Sie vorbereitet? Demografie Exzellenz BadenWürttemberg will den Blick für die betrieblichen Auswirkungen des demografischen Wandels schärfen. Im Mittelpunkt steht der Demografie Exzellenz Award. Der Preis wird jährlich vom Forum BadenWürttemberg im Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. vergeben.

Unternehmen und Organisationen aus den Bereichen Industrie, Handel, Handwerk oder Dienstleistung, die in Baden-Württemberg ansässig sind und demografieorientierte Aktivitäten nachweisen können. Alle Größenklassen und Branchen sind willkommen. Eine Teilnahmegebühr wird nicht erhoben.

Mitglieder der Jury Gökhan Balkis, Geschäftsführer FramoMorat GmbH & Co KG Dr. Karlheinz Becker, Direktor der Sparkassenakademie Baden-Württemberg

Teilnahmeschluss 31.08.2013

Dr. Kai Viktor Burr, Personaldirektor Hubert Burda Media

Sitzung der Jury 23.09.2013

Anne-Kathrin Deutrich, Aufsichtsratsvorsitzende Testo AG

Preisverleihung 06.11.2013, Palmenhaus Insel Mainau

Anna-Katharina Ehret, Controllerin Beiersdorf AG Edeltraud Guse, Leiterin Human Resources, Holcim (Süddeutschland) GmbH Marion von Wartenberg, Staatssekretärin im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

www.demografie-exzellenz.de


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Namen & Nachrichten • Kreativ-/Personalwirtschaft

kurz notiert

Investor gesucht Die Druckerei Wachter aus Bönnigheim ist insolvent. Das Unternehmen, das 1952 gegründet wurde, kämpft seit Längerem mit finanziellen Problemen. Laut Bundesanzeiger hat Wachter 2011 ein Minus von 1,3 Millionen Euro erwirtschaftet und bis dahin Schulden in Höhe von 10,5 Millionen Euro angehäuft. Der vorläufige Insolvenzverwalter Holger Blümle sieht dennoch gute Chancen, das Unternehmen zu retten. Wachter beschäftigt 80 Mitarbeiter.

Investor gefunden Vor einigen Monaten war der Industriedienstleister GID in die Insolvenz gerutscht. Nun ist die ehemalige Tochterfirma des Autozulieferers Läpple gerettet. Die Frankfurter Beteiligungsgesellschaft FBM hat das Unternehmen aus Heilbronn übernommen. Neue Geschäftsführerin von GID wird Nina Danninger.

Ziel: Weltspitze Der Karlsruher Softwareanbieter Brandmaker legt weiter ein enormes Wachstumstempo vor – und will dem großen Vorbild SAP nacheifern Mit konkreten Zahlen geizt man bei Brandmaker. Dennoch soll das Jahr 2012 für den Karlsruher Anbieter von Marketing-ResourceManagement-Software spitze gelaufen sein. Der Umsatz habe sich um rund 50 Prozent erhöht. Ein enormes Wachstumstempo, das Brandmaker seit Jahren durchhält. Inzwischen bezeichnen sich die Karlsruher als Europas führender Anbieter. Weltweit konkurriert Brandmaker mit seiner Sofware, die den gesamten Marketing-Prozess von Unternehmen abbilden und organisieren soll, inzwischen mit den Größen der IT-Welt wie SAP oder IBM. Der Aufstieg der Karlsruher ist eng mit ihrem CEO Mirko Holzer verbunden. Gemeinsam mit Sven

Schäfer hat er das Unternehmen 1999 im Keller des elterlichen Hauses gegründet. Aus einem ersten Büro in der Technologiefabrik Karlsruhe wird schnell eine ganze Etage mit rund 100 Mitarbeitern. 2010 ziehen Schäfer und Holzer aus und in den aktuellen Hauptsitz, ebenfalls in Karlsruhe. Inzwischen beschäftigt Brandmaker rund 200 Mitarbeiter, allein im vergangenen Jahr hat Holzer 60 neue Arbeitsplätze geschaffen. Zu den Kunden gehören namhafte Konzerne wie ABN Amro, Audi, Bayer, BayWa, DB Schenker oder Ernst & Young. Das soll aber nur der Anfang sein, wenn es nach Holzer geht. „Unser Ziel ist es, zum einen die Marktführerschaft in Europa zu

festigen und zum anderen auch weltweit eine Spitzenposition in diesem Zukunftsmarkt zu erobern.“ Deshalb hat man 2012 weitere Niederlassungen in Frankreich und Polen eröffnet. Vor allem den US-Markt hat das Unternehmen nun ins Visier genommen. Doch die Internationalisierung benötigt Kapital. Deshalb ist vergangenes Jahr auch die LBank-Tochter L-EA, ein PrivateEquity-Investor, bei Brandmaker eingestiegen. Die Ziele, die Holzer formuliert, sind groß: „Nach SAP ist kein deutscher Softwarehersteller mehr zu Weltruhm gelangt“, betont Holzer, „wir wollen das mithilfe von L-EA ändern.“ Robert Schwarz rschwarz@econo.de

Kapital für Echobot Der Karlsruher Mediendienstleister Echobot hat erfolgreich seine erste Finanzierungsrunde abgeschlossen. Wie das Startup für Online Medienbeobachtung und Social-Media-Monitoring mitteilt, beteiligt sich der Zukunftsfonds Heilbronn (ZFHN) als neuer Minderheitsgesellschafter bei den Karlsruhern. Der ZFHN investiert rund 750 000 Euro in Echobot. „Mit dem ZFHN haben wir einen Partner gefunden, der an uns glaubt“, so Bastian Karweg, einer der beiden Gründer.

GMW wächst Um rund 3,4 Prozent ist der Umsatz des Karlsruher Personaldienstleisters GMW 2012 gewachsen. Konkrete Zahlen nennt die Firma nicht. Laut Bundesanzeiger hatte GMW im Jahr zuvor einen Umsatz von rund 31,1 Millionen Euro erwirtschaftet. GMW beschäftigt rund 1200 Mitarbeiter an 18 Stand­ orten in Deutschland.

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Mirko Holzer: Der CEO von Brandmaker hat das Unternehmen 1999 gegründet

Foto: Brandmaker


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Stellen Sie sich vor, Sie hätten

fördern können.

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ie Welt wäre um einige Erfindungen reicher. Damit unserem Land kein zukünftiger Leonardo entgeht, machen sich im Stifterverband 3.000 Unternehmen und Privatpersonen für Wissenschaft, Forschung und Bildung stark. Der Stifterverband engagiert

sich für die Erneuerung des Wissenschaftssystems und stärkt den Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Fördern Sie mit Ihrer Spende die weltbewegenden Ideen der Leonardo da Vincis von morgen. Mehr unter www.stifterverband.de


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Namen & Nachrichten • Logistik/Handel

kurz notiert

Barho ist pleite Der Heilbronner Autoteilehändler Barho steckt in Schwierigkeiten. Das Unternehmen hat Insolvenz angemeldet. Betroffen sind drei Tochterfirmen der Gruppe und insgesamt 55 Mitarbeiter. Die vorläufigen Insolvenzverwalter haben entschieden, die Geschäfte fortzuführen. Zu den Chancen von Barho machten sie keine Angaben.

Fegas größe Pläne 2012 war für den Elektrogroßhändler Fega ein Rekordjahr: Das Unternehmen, das zur Künzelsauer Würth-Gruppe gehört, hat den Umsatz von 317 auf 332 Millionen Euro gesteigert. Dazu kommt ein Rekordergebnis von 15 Millionen Euro. Bis 2018 sollen die Erlöse auf eine halbe Milliarde Euro klettern. Derzeit betreibt Fega in Deutschland rund 60 Filialen.

Outlet-City erweitert Die Holy AG plant die Verkaufsfläche des Outlet-Centers in Metzingen, der sogenannten Outlet-City, kräftig zu erweitern. Um rund 10 000 Quadratmeter soll die Verkaufsfläche auf dann 40 000 Quadratmeter wachsen. Die Genehmigung für die Erweiterung steht allerdings noch aus. Streitpunkt ist der zu erwartende Kaufkraftabfluss. Das Regierungspräsidium Tübingen prüft nun die Pläne der Holy AG.

Halb voll? Halb leer? Die Mineralbrunnen AG hat sich 2012 in die Gewinnzone geschrumpft – doch trotz des Hoffnungsschimmers bleibt noch viel Arbeit Michael Bartholl hat Wort gehalten. Im vergangenen Jahr, als der Vorstandschef der Mineralbrunnen Überkingen-Teinach AG (Minag), noch rote Zahlen verkündet hatte, gab er das Versprechen: 2012 sollen endlich schwarze Zahlen folgen. Das ist eingetreten – zumindest im operativen Bereich. Rund 600 000 Euro hat die Minag verdient – zum ersten Mal seit Jahren notiert das Ebit im Plus. Allerdings drücken ein negatives Finanzergebnis und der Steueraufwand das Jahresergebnis ins Minus. Dennoch schüttet die Minag eine Dividende aus. Was wohl daran liegen dürfte, dass die Aktionäre zuletzt nicht allzuviel Freude mit dem Getränkespezialisten hatte: Es ist das erste Mal seit Jahren, dass die AG schwarze Zahlen schreibt. Das Rezept der Rückkehr aus den Verlusten ist indes einfach:

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B-Marken und Handelsware. Auch der Saft-Bereich macht Sorgen: Die Marke Merziger erwirtschaftete nur ein kleines Plus, Naihoffs Vaihinger lag sogar mit einem Verlust von mehr als einer Million Euro im Minus. Gut für Bartholl,

SLG wächt und investiert

Brucker sucht Bislang betreibt die Aalener Spedition Brucker rund 120 000 Quadratmeter Nutzfläche an sieben Standorten allein in der Sparte Kontraktlogistik. Doch das Unternehmen wächst in diesem Bereich und sucht deshalb am Stammsitz nach Erweiterungsmöglichkeiten. Laut Geschäftsführer Stefan Brucker sei 2013 mit Wachstum zu rechnen: Rund 50 neue Stellen will er schaffen, die Nutzfläche soll bis Ende des Jahres auf 150 000 Quadratmeter steigen.

Bartholl hat die AG schrittweise in die Gewinnzone geschrumpft. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um vier auf 143,6 Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeiter ging um 100 auf nun 500 zurück. 2011 hatte die Minag noch 760 Mitarbeiter beschäftigt. Und Bartholl verfolgt weiter eine Verschlankungsstrategie: Unrentable Betriebe werden abgestoßen; 2012 wurde etwa der Hotel- und Kurbetrieb in Bad Teinach mit 50 Mitarbeitern verkauft. Dennoch herrscht nicht nur eitel Sonnenschein. Das Problem: Die Minag verdient ihr Geld vor allem mit Premium-Marken wie Teinacher im Sprudel- oder Merziger im Saft-Bereich. Dieser A-Marken-Bereich hat sich 2012 aber nur stabil entwickelt, das Absatzplus von drei Prozent entfiel auf das margenschwache Geschäft mit

Harald Seifert, 57, führt die Geschäfte der Seifert Logistics Group aus Ulm

Die Seifert Logistics Group (SLG) fährt weiter in der Erfolgsspur: Allein im vergangenen Jahr hat der Ulmer Dienstleister rund 160 neue Jobs geschaffen. Folge eines enormen Wachstums: Das Unternehmen hat 2012 einen Umsatz von rund 97 Millionen Euro erwirtschaftet, rund ein Fünftel mehr als noch im Vorjahr. 2013 will Seifert erstmals mehr als 100 Millionen Euro umsetzen. Die Erfolgsgeschichte von SLG beginnt im Jahr 1976. Damals übernimmt Harald Seifert das Unternehmen von seinem Vater.

Der Logistiker beschäftigt zu dieser Zeit fünf Mitarbeiter. Inzwischen betriebt Seifert acht Standorte in ganz Deutschland, beschäftigt rund 740 Mitarbeiter. Mit einem Viertel Erlösanteil ist die Automobilindustrie wichtigstes Segment der Ulmer, gefolgt von Chemie, Baustoffen, Papier sowie Handel. „Statt Volumen setzen wir auf Qualität“, gibt Seifert die Richtung vor und meint damit vor allem die Kontraktlogistik. Hier sind mittlerweile 310 Mitarbeiter beschäftigt. In Malsch bei Karlsruhe etwa betreibt Seifert seit 2011 für Fotos: canstockphoto, SLG


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Hegele nach Hagsfeld Der Karlsruher Logistikdienstleister Simon Hegele zieht um und konzentriert seine bisherigen zwei Standorte in Karlsruhe-Hagsfeld. Dort baut der Investor Jota Harder auf dem ehemaligen PfizerAreal an zwei Hallen-Komplexen mit rund 40 000 Quadratmetern Nutzfläche. Pfizer hatte vor fünf Jahren seinen Standort in Karlsru-

he aufgegeben und war nach Berlin gezogen. Simon Hegele beschäftigt derzeit an seinen Standorten in Grünwinkel und am Rheinhafen rund 370 Mitarbeiter. Insgesamt arbeiten rund 2500 Menschen für den Konzern, der pro Jahr einen Umsatz von rund 200 Millionen Euro erwirtschaftet. rs

Expert übernimmt HEM Groß schluckt Klein: Seit 1985 bereits waren die Hohenloher Elektromärkte (HEM) Mitglied des Einzelhandelsverbunds Expert aus Hannnover. Nun übernehmen die Niedersachsen die neun Standorte der Einzelhandelsgruppe mit Sitz in Schwäbisch Hall. Bislang war das Unternehmen in Familienbesitz.

dass der Mineralbrunnen Teinach mit einem Plus von vier Millionen Euro (bei 46,8 Millionen Euro Umsatz) die Cashcow der AG bleibt. Solange das der Fall ist, ist das Glas bei der Minag eher halb voll als halb leer. rs

den Daimler-Konzern auf 46 000 Quadratmetern ein Logistikzen­ trum, in dem die Mitarbeiter Komponenten für die A- und B-Klasse disponieren. Aber auch dem Stammsitz in Ulm kommt das Wachstum zugute. Im Norden der Stadt investiert Seifert gerade zehn Millionen Euro in ein 22 000 Quadratmeter großes Hochregal- und Blocklager. Die Inbetriebnahme ist im Mai 2014 geplant. 40 Prozent der Lagerflächen sind bereits belegt. Am neuen Standort sollen rund 80 neue Arbeitsplätze entstehen. red

Alle 400 Mitarbeiter sollen übernommen werden. Als Grund geben die bisherigen Geschäftsführer Gunter und René Schaf an, dass dem Unternehmen die Mittel zur nötigen starken Expansion fehlten. HEM erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 81,5 Millionen Euro, Expert liegt bei 1,95 Milliarden Euro. rs

kurz notiert

Die Edeka-Offensive Rund 1,6 Milliarden Euro investiert die Edeka-Gruppe 2013 in ihre Märkte, IT und Logistik. Dies teilte Vorstandschef Markus Mosa bei der Bekanntgabe der Geschäftszahlen für 2012 mit. Edeka selbst plant die Eröffnung von 200 neuen Filialen. Die Discount-Tochter Netto soll 150 neue Standorte bekommen. Parallel sollen aber unrentable Märkte geschlossen werden. 2012 hatte Edeka einen Umsatz von 45 Milliarden Euro.

Huber hat Probleme Beim Verpackungshersteller Huber aus Öhringen herrscht nach der Schließung des Standorts Bottrop Unruhe: Der Betriebsrat könne die Entscheidung in keinster Weise akzeptieren, heißt in einem Positionspapier. Huber hatte in den vergangenen zehn Jahren fünf weitere Standorte geschlossen oder verkauft. Entsprechend sank der Umsatz von 183 Millionen Euro Umsatz im Jahr 2008 auf 157 Millionen Euro in 2011.

Die Küchen-Attacke

Auf Bogarts Spuren

Das Wettrüsten der Möbelhändler in Baden-Württemberg geht in eine neue Runde: In Heilbronn hat die Göppinger Rieger-Gruppe einen Küchenfachmarkt eröffnet, eine sogenannte „Küchen-Arena“. Rund 7,8 Millionen Euro haben die Riegers in den neuen Standort investiert. Mit rund 5600 Qua­ dratmeter soll es der größte Kü-

Intersport setzt weiter auf Expansion. Der Sporthandelsverbund wird 2013 den Markt in Marokko erschließen. In den kommenden zwei Jahren sollen dort zwölf Filialen angesiedelt werden. Das erste Geschäft eröffnet in Casablanca. Der Schritt nach Nordafrika sei ein Meilenstein, so Intersport.

chenfachmarkt in Süddeutschland sein. Rieger betreibt über die Tochterfirma Küchen-Arena inzwischen vier Märkte: neben Heilbronn in Waiblingen, Ulm sowie in Kempten. Bereits Ende 2012 hatte das Familienunternehmen ein Logistik-Zentrum in Abstatt in Betrieb genommen. Kostenpunkt: sechs Millionen Euro. rs

Müller verzockt sich

Schneller als geplant Die Pleite des einst größten Konkurrenten Schlecker gibt der Karlsruher Drogeriemarktkette DM weiter einen Schub: Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2012/13 hat das Unternehmen 30 Filialen mehr eröffnet als eigentlich geplant. Der Umsatz der Karlsruher stieg entsprechend um 16,2 Prozent auf nun 2,87 Milliarden Euro. Allein fünf Prozentpunkte

dieses Wachstums führt DM-Chef Erich Harsch direkt auf die Folgen der Schlecker-Pleite zurück. Für Harsch ist ein Ende des Wachstums nicht absehbar. Noch immer habe es allein in Deutschland noch Platz für Hunderte weiterer DM-Filialen, so Harsch. In Deutschland betriebt man derzeit 1417 Filialen, das sind 111 mehr als noch im Vorjahr. rs

Währungsgeschäfte haben der Drogeriemarktkette Müller die Bilanz 2011/2012 verhagelt. Wie die „Stuttgarter Zeitung“ berichtet, habe Müller in jenem Geschäftsjahr alleine 235 Millionen Euro durch Währungswetten gegen den Schweizer Franken verloren. Das Ebitda von 240 Millionen sei dadurch zum größten Teil ausgezehrt worden. Nur der Verkauf von Anteilen am Douglas-Konzern habe Müller in die Gewinnzone geführt.

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Namen & Nachrichten • Luft-/Raumfahrt

kurz notiert

Mehr bringt weniger Der Motorenbauer MTU hat seinen Umsatz im ersten Quartal um mehr als ein Drittel auf 944,7 Millionen Euro gesteigert. „Das liegt weit über unseren Erwartungen“, sagt Vorstandschef Egon Behle. Gleichwohl liegt der Gewinn hinter dem Vorjahr. Das Plus von 54,5 Millionen Euro entspricht einem Rückgang des Gewinns nach Steuern um knapp drei Prozent.

Der gute Flughafen Mit einem Gewinn von 30 Millionen Euro macht der Flug­ hafen Stuttgart seinen Gesellschaftern Freude. FlughafenChef Georg Fundel bremst jedoch die Euphorie. Der Gewinn werde sich 2013 vermutlich halbieren, die Zahl der Passagiere um bis zu fünf Prozent zurückgehen. 2012 zählten die Stuttgarter 9,7 Millionen Fluggäste. Der Umsatz betrug 230,5 Millionen Euro, das sind 1,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Aero flott Mit einem Besucherplus von sechs Prozent ist Ende April die Luftfahrtmesse Aero in Friedrichshafen zu Ende gegangen. Der Veranstalter zählte 32 600 Besucher. Mitentscheidend für den Aufschwung seien die Segelflieger gewesen, die in diesem Jahr wieder zu den Ausstellern zählten. Insgesamt hatten sich rund 630 Aussteller aus 35 Ländern präsentiert.

Astrium investiert Die EADS-Tochter Astrium investiert rund sieben Millionen Euro in ihren Standort in Hardt­ hausen im Landkreis Heilbronn. „In den vergangenen Jahren haben wir unsere Mitarbeiterzahl verdoppelt, jetzt sind die Gebäude dran“, sagt Standortleiter Josef Köcher. Astrium beschäftigt dort nach eigenen Angaben rund 350 Menschen, im Konzern sind es 18 000. Vor allem das Satellitengeschäft sei ein Motor des Erfolgs im Werk.

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Hartmut Schürg, Martin Putsch und Bernd Gaiser (v. l.) leiten die Recaro Holding

Der Sitzriese 15 Millionen Euro hat der Flugzeugsitz-Hersteller Recaro allein 2012 investiert. Das Unternehmen hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt Rückschläge gibt es, klar. Auch 2012 wurde der FlugzeugsitzHersteller Recaro ein wenig aufgehalten. Aber: „Kurzfristige Stornierungen und Verschiebungen von Flugzeugbestellungen konnten abgefedert werden“, sagt Mark Hiller, Vorsitzender der Geschäftsführung von Recaro. Dennoch ist der Umsatz im vergangenen Jahr um etwa anderthalb Prozent auf 309 Millionen Euro gestiegen. Die Sparte Aircraft Seating ist damit das Herzstück der Recaro Holding, die auch Autositze für Kinder herstellt und insgesamt rund 350 Millionen Euro erwirtschaftet. Recaro Aircraft Seating mit Hauptsitz in Schwäbisch Hall hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Innerhalb der

nächsten fünf Jahre soll der Umsatz eine halbe Milliarde Euro erreichen, die Zahl der Mitarbeiter von 1800 auf 2200 steigen. „Wir gehen von weiterem Wachstum aus – und zwar auf höherem Niveau als ursprünglich geplant“, sagt Hiller. Schon jetzt investiert Recaro in neue Fertigungen. 2012 hat das Unternehmen 15 Millionen Euro für Werkserweiterungen in Deutschland, Polen und Südafrika ausgegeben. Nächste Etappen sind der Ausbau des US-Werkes in Texas und eine neue Fabrik in China. Ab 2013 werde Recaro als erster internationaler Sitzhersteller von dort aus für den lokalen Markt produzieren. „Damit haben wir unsere internationalen Kapazitä-

ten verdoppelt“, sagt Geschäftsführer Andreas Lindemann. Neben der Hauptfertigung in Schwäbisch Hall ist nun auch die Holding des Unternehmens in Baden-Württemberg zu Hause. Anfang Mai wurde die neue Firmenzentrale in Stuttgart eröffnet. Bislang war die Muttergesellschaft in Kaiserslautern zu Hause. Recaro will den Umzug auch als Bekenntnis zur Marke verstehen. Denn das Unternehmen will nicht nur von den Produkten leben, auch von Wissen und Service. So hat Recaro etwa das Qualitätsmanagement für die Sitze in Airbus-Flugzeugen übernommen. Als erster Hersteller überhaupt. Philipp Peters ppeters@econo.de Foto: Recaro


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Unternehmen

Fotos: Winkler

Robert Riegger und Christian Reith (r.) sind Bildungspartner der regionalen Unternehmen

Praxisnah seit vier Jahrzehnten Das Winkler Bildungszentrum bietet Chancen wie ein Großunternehmen

S

eit mehr als vier Jahrzehnten befasst sich das Winkler Bildungszentrum mit der beruflichen Aus- und Weiterbildung. „Wir haben uns als wichtiger Partner der regionalen Wirtschaft bei der technisch-gewerblichen Metallausbildung etabliert“, erläutert Geschäftsführer Christian Reith. Was 1970 als Ausbildungswerkstatt der Winkler Bäckereitechnik begann, hat als Winkler Bildungszentrum GmbH (W/BZ) mit modernen Werkstätten und Schulungsräumen einen guten Ruf als praxisnaher Bildungsdienstleister. Das W/BZ entwickelt und setzt die unterschiedlichsten Qualifizierungskonzepte und Strategien in

Lothar Schwaab bildet praxisnah aus

Zusammenarbeit mit Kunden, Auftraggebern und Teilnehmern um. Allein im Jahr 2012 nutzten mehr als 100 Betriebe mit rund 230 Azubis und weitere 600 Kursteilnehmer die Bildungsdienstleistungen des Unternehmens der GBT-Gruppe. Reith: „Dabei haben wir einen wachsenden Anteil an Frauen. Bei Bedarf können wir durch Kooperationspartner deshalb eine Kinderbetreuung organisieren.“ Das liest sich gut. Und was bedeutet das in der Praxis? „Wir übernehmen bespielsweise für die Ausbildungsbetriebe Leistungen, die diese selbst nicht anbieten können“, sagt Robert Riegger, Leiter der technisch-gewerblichen Ausbildung. Denn in den Betriebsabläufen ist die Ausbildung oft schwer integrierbar. Auch ist nicht immer genügend Zeit verfügbar, um den künftigen Fachkräften die intensive Grundausbildung zu vermitteln. „Hier bieten wir maßgeschneiderte Lösungen, auch in Zusammenarbeit mit den Gewerbeschulen“, so Robert Riegger. „Das Ausbildungszentrum zwischen Villingen und Schwenningen ist optimal ausgestattet“, sagt Lothar Schwaab, Leiter des technisch-gewerblichen Bereichs. „Den Neubau haben wir 2003 auf die Anforderungen moderner Schulungsmöglichkeiten ausgerichtet. Wir investieren regelmäßig, für 2013 ist die Anschaffung von zwei Drehmaschinen beschlossene Sache.“ Damit kann das W/BZ weiterhin Bildungsleistungen wie ein Großunternehmen bieten.

Das Winkler Bildungszentrum ist als Bildungsdienstleister etabliert und bietet folgende Möglichkeiten: – Ausbildungsverbund mit kleinen und mittelgroßen Unternehmen. – Umschulungen in Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur und Sozialversicherungsträgern. – Weiterbildungskurse zur Ergänzung der Fachausbildung. – Qualifizierungsberatungen für Unternehmen.

Bildungsleistungen In modernen Werkstätten und Schulungsräumen mit aktueller technischer Ausstattung vermitteln 22 fest angestellte Ausbilder und weitere Dozenten praxisgerecht Ausund Fortbildungen. Neben Theorie und Praxis bieten Pädagogen Kurse zur Persönlichkeitsentwicklung.

Scannen Sie den QR-Code und erfahren Sie mehr über das Winkler Bildungszentrum!

Kontakt W/BZ Winkler Bildungszentrum GmbH Christian Reith (Geschäftsführer) Robert Riegger (Tech.-gewerbl. Ausbild.) Lothar Schwaab (Tech.-gewerbl. Ausbild.) Wilhelm-Schickard-Straße 5 78052 Villingen-Schwenningen hallo@wbzgmbh.de www.einen-schritt-weiter.de Telefon: 0 77 21/91 98-41 Telefax: 0 77 21/91 98-28 6/2013

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Namen & Nachrichten • Maschinen-/Anlagenbau

kurz notiert

Hermle wächst weiter Die Maschinenfabrik Berthold Hermle hat erneut eine Rekordbilanz vorgelegt: 2012 erlösten die Gosheimer rund 302 Millionen Euro, ein Plus von zwölf Prozent. In gleicher Höhe stieg der Überschuss auf 46 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote schraubte die AG von Dietmar Hermle auf fantastische 72 Prozent hoch.

Dürr geht’s prächtig Der Anlagenbauer Dürr aus Bietigheim-Bissingen spürt keinerlei Flaute: Der Auftragseingang lag in den ersten Monaten 2013 gut 5,9 Prozent über den ohnehin guten Vorjahreswerten. In den Büchern stehen nun Aufträge im Wert von 2,48 Milliarden Euro– das entspricht einem Jahresumsatz.

Hans-Joachim Bender hat Bürkle verlassen. Sein Nachfolger fährt einen neuen Kurs

Vollmer kauft Vollmer Die Biberacher Vollmer-Werke sind wieder voll in Familienhand. Die Stuttgarter Beteiligungsgesellschaft BWK hat den 30-Prozent-Anteil an Hauptgesellschafterin Sieglinde Vollmer verkauft. Vollmer baut mit 700 Mitarbeitern Schärfmaschinen und setzt rund 100 Millionen Euro um.

Stihl investiert Der Motorsägenhersteller Stihl investiert in den Stammsitz Waiblingen: Nach Angaben des Vorstandschefs Bertram Kandziora fließen 40 Millionen Euro in ein neues Logistikgebäude sowie weitere 20 Millionen in ein Entwicklungszentrum. Baustart soll Ende des Jahres sein.

Asiaten ordern bei GF Der Schaffhausener GF-Konzern hat nach eigenen Angaben den bislang größten Einzelauftrag erhalten: Ein asiatischer Hersteller elektronischer Geräte kauft 25 Funkenerosions- und Fräsmaschinen. Der Wert des Auftrags liegt bei rund 12 Millionen Schweizer Franken.

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Benders Erbe Renato Luck ist Nachfolger von Hans-Joachim Bender bei Robert Bürkle. Und verordnet den Freudenstädtern gleich eine Radikalkur Hans-Joachim Bender hat nach 20 Jahren an der Spitze kaum sei­ nen Schreibtisch als geschäftsfüh­ render Gesellschafter bei Robert Bürkle geräumt, da schlägt Erbe Renato Luck als Sprecher der Geschäftsleitung neue Töne an: „Wir wollen die Produktivität stei­ gern und mit der gleichen Mann­ schaft mehr Umsatz erzielen.“ Der Schlüssel zum Erfolg ist für den gebürtigen Schweizer die Pro­ duktivität: Der Freudenstädter Sondermaschinenbauer wird kräf­ tig umgekrempelt, damit am Ende ein Plus von zehn Prozent steht. Unter anderem wird die Pro­ duktentwicklung mit der Kon­ struktion zusammengeführt und die Varianz der Anlagentypen ge­ strafft, Modulbauweise und Takt­ montage lauten die Zauberworte. Zugleich wird der Serrvicebereich

ausgebaut: 60 Mitarbeiter installie­ ren und warten künftig die Anla­ gen – rund acht Prozent der Beleg­ schaft. Zudem soll am Stammsitz eine „Fernwartungszentrale“ den Kunden einen 24-Stunden-Service bietet. Kein Wunder also, dass Luck von einem ganzen „Maßnah­ menbündel“ spricht. Die Gründe für Lucks hartes Durchgreifen sind schnell erzählt: Für das laufende Jahr rechnet er mit einem stagnierenden Umsatz. Der lag im Jahr 2012 bei 92 Milli­ onen Euro – und damit „zwei Millionen Euro hinter unseren Erwartungen“, betont der neue Bürkle-Chef. Die Econo-Nachfrage, ob der Maschinenbauer 2012 weiterhin in den roten Zahlen war, beant­ wortet Luck indes nicht. 2011 schlossen die Freudenstädter –

auch aufgrund von Abschreibun­ gen auf Finanzanlagen – mit ei­ nem Fehlbetrag in Höhe von 1,9 Millionen Euro ab. Damals lag der Umsatz ohnehin noch bei 95,7 Millionen Euro. Erfreulich ist bei dem Unterneh­ men mit weltweit 750 Mitarbei­ tern vor allem eines: Die Abhän­ gigkeit von der Photovoltaikindus­ trie hat drastisch abgenommen. Lag der Anteil des Geschäftsfelds im Jahr 2011 noch bei 32 Prozent, so stand er im vergangenen Jahr noch bei 15 Prozent. Dafür hat das Stammgeschäft mit Maschinen für Oberflächenbeschichtungen rasant auf 66 Prozent zugelegt – im Vor­ jahr lag der Anteil noch bei 34 Prozent. Man darf gespannt sein, wie sich der neue Kurs auswirkt. Dirk Werner dwerner@econo.de Foto: Bürkle


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Stöber holt Ausbaupläne aus dem Eis Die Stöber Antriebstechnik baut den Stammsitz in Pforzheim aus: Sechs Millionen Euro fließen in eine 5200 Quadratmeter große Produktionshalle sowie Lager- und Büroflächen und eine neue Lackiererei. „Jetzt geht es endlich los“, kommentierte Geschäftsführer Andreas Thiel den Start des Pro-

jekts – immerhin reichen die Planungen bis ins Jahr 2008 zurück. Wegen der allgemeinen Krise lagen die Pläne dann auf Eis. Inzwischen sind die Auftrags­ bücher längst bestens gefüllt, das neue Werk IV wird dringend benötigt. Bis Januar 2014 soll es ­realisiert sein. 30 neue Arbeitsplät-

Aufgeräumt

ze werden entstehen. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen bereits 650 Mitarbeiter, 480 Menschen sind in Pforzheim tätig. Das Unternehmen wurde 1934 von Paul und Wilhelm Stöber gegründet und zählt heute zu den führenden Systemherstellern von Antrieben für Maschinen. wer

Klingelnberg baut ab Der Maschinenbauer Klingelnberg schleift die Standorte Hückeswagen und Ettlingen: Bis zu 250 Mitarbeiter sollen gehen – das Wann ist allerdings noch offen. Dazu hält sich das Unternehmen bislang bedeckt. Die Klingelnberg GmbH, eine Tochter der Klingelnberg AG mit Sitz in der Schweiz, hatte den

Standort erst Mitte vergangenen Jahres von der NDW Draht und Stahl übernommen. Es werden Zahnradschleif- und Zahnradfräsmaschinen hergestellt. Was bei der Belegschaft gar nicht gut ankommt: Das Management hatte die Zukunft der Standorte damals in leuchtenden Farben beschrieben. Jetzt klingt Thomas

Kirschenfauth als Vorsitzender der Geschäftsführung ganz anders: „Wir müssen unsere Kapazitäten sowie unsere Kostenstrukturen an die Marktsituation anpassen.“ Vor allem der Einbruch im Bereich der Windenergieanlagen zwinge zu der Maßnahme. Die Gruppe beschäftigt mehr als 1000 Mitarbeiter. wer

Der Schneepflug-Hersteller AebiSchmidt hat bei dem Konkurrenten Tellefsdal aus Norwegen 50 Prozent der Anteile übernommen. Zu den Konditionen gab es keine Angaben. Fakt ist aber: Tellefsdal hat in den vergangenen Jahren einen Restrukturierungsplan abgearbeitet. Für Aebi-Schmidt aus St. Blasien war die Gelegenheit damit günstig. Ende 2015 sollen die Norweger dann komplett zur Holding gehören, so die Planungen. Die Holding aus Frauenfeld entstand im Jahr 2007 durch den Zusammenschluss der Gruppen Schmidt und Aebi. Mit mehr als 1200 Mitarbeitern werden neben Schneepflügen auch Räum-, Streuund Putzgeräte aller Art vor allem für den Einsatz auf Straßen und Flughäfen hergestellt. Im Jahr 2012 hat die Holding weltweit rund 290 Millionen Euro erlöst, im Vorjahr waren es rund 318 Millionen Euro. red

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Namen & Nachrichten • Präzisionstechnik

kurz notiert

Ein Forum für Engel Die Engel Deutschland hat in Wurmberg ein Technologie­ forum eröffnet. Fünf Millionen Euro flossen in den 700 Qua­ dratmeter großen Neubau: Hier finden Seminare ebenso wie Schulungen statt. Zudem wer­ den Engel-Lösungen für die Kunststoff-Industrie in Aktion gezeigt. Die familiengeführte Holding setzt pro Jahr rund 950 Millionen Euro um.

Lacher investiert Das Unternehmen Erich Lacher hat fünf Millionen Euro in den Ausbau der Kapazitäten am Stammsitz Pforzheim investiert. Unter anderem entstanden 1600 Quadratmeter Produk­ tions- und 2300 Quadratmeter Lagerfläche. Mit 172 Mitarbei­ tern stellt das Unternehmen kleinste Zahnräder und Getrie­ beteile her.

Wiha schrumpft Der Schonacher Werkzeugher­ steller Wiha hat das vergange­ ne Jahr mit einem leichten Umsatzrückgang abgeschlos­ sen. Details gab Firmenchef Winfried Hahn nicht bekannt. Für das laufende Jahr plant er mit deutlich steigenden Umsät­ zen. Wiha stellt mit 800 Mitar­ beitern unter anderem hoch­ wertige Schraubendreher und Drehmomentschlüssel her.

Festo wächst und baut Der Automatisierungsspezialist Festo hat im vergangenen Jahr den Umsatz um sechs Prozent auf 2,2 Milliarden Euro ausge­ baut – vor allem wegen der Märkte in Amerika und Osteuro­ pa. Bei der Zahl der Mitarbeiter legten die Esslinger um 700 auf 16 200 zu. Nach Auskunft von Festo-Chef Eberhard Veit ent­ stand die Hälfte der neuen Ar­ beitsplätze in Deutschland. Hier wird auch investiert: Allein 185 Millionen Euro lässt sich der Kon­ zern bis Ende 2014 den Ausbau des Stammsitzes zum „Hoch­ technologiestandort“ kosten.

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Die Wiege des Lichts Trumpf Laser hat für 13 Millionen Euro ein Entwicklungszentrum gebaut. Denn Schramberg ist das Branchen-Mekka. Und baut für Mekka Der weiße Neubau mit der charakteristisch strukturierten Fassade duckt sich ein wenig in den Hang. Der unbedarfte Betrachter fährt auf der B462 bei Schramberg-Sulgen schlicht daran vorbei. Doch was sich im Innern abspielt, wird international geschätzt: „Hier ist einer der führenden Entwicklungs- und Produktionsstandorte für Lasertechnik weltweit“, so Peter Leibinger, stellvertretender Geschäftsführer der Trumpf-Gruppe und verantwortlich für die Laser-Sparte. Die Wichtigkeit lässt sich an dem Neubau gut ablesen: 13,5 Millionen Euro hat der Konzern in das neue Entwicklungszen­ trum investiert. In 17 Monaten Bauzeit entstand ein 6200 Qua­

dratmeter großer Bau, in dem erstmals Büroflächen und Labore für die Forschung an Festkörper­ lasern konzentriert sind. Immerhin trägt die Lasertechnik mit einem Erlös von 727 Millionen Euro bereits 22 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Tendenz steigend. Zumal auch immer mehr Werkzeugmaschinen von Trumpf mit den gebündelten Lichtquellen ausgestattet sind – aktuell liegt deren Anteil bereits bei 47 Prozent. Die Anwendungen sind dabei äußerst unterschiedlich: Im Automobilbau ebenso wie in der Elektronik. „Mit unseren Lasern werden zum Beispiel die Gehäuse von Herzschrittmachern verschweißt“, erläutert Pressesprecherin Silke Villinger.

Bei Carl Haas Spiralfedern dachte man 1972 gar nicht soweit. Die Schramberger stiegen 1972 in die Lasertechnik ein, um Uhrenfedern präziser herstellen zu können – als Erste in Deutschland. Später nutzte Philips die Technik zum Verschweißen von Bildröhren. 1992 erkannte Trumpf die Chance, übernahm 1996 die Haas-Sparte komplett. Seit dieser Zeit haben die Ditzinger den Standort stetig ausgebaut. Villinger: „Neben den eigenen Gebäuden haben wir in Sulgen eine Reihe weiterer Flächen angemietet.“ 750 Mitarbeiter samt Maschinen und Anlagen wollen unterbracht sein. Der vom Berliner Büro Barkow Leibinger geplante Neubau des Entwick-

Foto: Trumpf


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Mehr Raum für Filter Die Elsässer Filtertechnik erweitert aktuell den Stammsitz in Nufringen um eine weitere, 2000 Quadratmeter große Logistikhalle. Nach Angaben von Geschäftsführer Frank Elsässer werden rund zwei Millionen Euro investiert. Bereits im September soll der Neubau fertiggestellt sein. „Aus unseren Logistikzentren werden dann rund 3500 Geschäftskunden vornehmlich in Deutschland und Österreich beliefert“, erläutert der Geschäftsführer.

Elsässer sieht sich als Vollsortimenter für Industriefilter sowie als Berater für Filterlösungen. In dem Neubau erhält deshalb auch der Bereich der auf Kundenwunsch gefertigten Filter mehr Platz. Das vor mehr als 30 Jahren gegründete Unternehmen beschäftigt aktuell 37 Mitarbeiter, fünf weitere Arbeitsplätze sollen in dem Neubau entstehen. Im Durchschnitt liefert das Unternehmen pro Monat rund 2500 Pakete und Paletten aus. wer

Sitema wagt den Neuanfang Die Karlsruher Sitema setzt ein Zeichen: Das Firmenlogo, ein orangefarbenes Quadrat, wird am Hochregallager des weltweit tätigen Spezialisten für Klemmeinheiten und Linearbremsen als architektonisches Element im Gewerbegebiet „Husarenlager“ weithin sichtbar sein. Der Baudienstleister Vollack erstellt aktuell einen neuen Verwaltungs-, Produktions- und Lagerkomplex. Zu den Investitionskosten machte das Unternehmen keine Angaben. Die Fertigstellung ist bereits für Ende des Jahres geplant.

lungszentrums sorgt damit für einen Schub. Villinger: „Frei werdende Flächen nutzen wir, um die Produktionskapazitäten zu erweitern.“ Zudem wird der Warenausgang optimiert. Welche Bedeutung der Standort in der Branche hat, zeigte jüngst ein grüner Laserstrahl. Pfeilgrad zeigte er 30 Kilometer in den nächtlichen Himmel über Schramberg – eine auf­ sehenerregende Vorführung: Denn vier dieser Laser erleuchten künftig am Ende des Ramadan das Firmanent über Mekka. Doch ein neues Geschäftsfeld werden diese Showlaser nicht. „Die anderen Anwendungen bieten noch genügend Potenzial“, so Leibinger. Dirk Werner

Der bisherige Standort in der Nähe der Karlsruher Europahalle bot nach den Worten von Geschäftsführer Moritz Schmalenbach keine Entwicklungsmöglichkeiten mehr. Der Neubau beinhaltet Verwaltung und Versuchsräume mit 1520 Quadratmetern Fläche sowie eine Produktions- und Lagerhalle mit 2130 Quadratmetern. Schmalenbach: „Das Konzept der offenen Arbeitswelten lässt sich dann noch problemlos erweitern.“ Das 1979 gegründete Unternehmen ist aufgrund seiner Technologie Innovationsführer. wer

Standortporträt online

Alle Standortporträts sind auch online verfügbar.

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In Sulgen ist das Zentrum der Lasertechnik: Trumpf investierte in ein Entwicklungszentrum

Doppelter Neubau „Wir wachsen auf zwei Kontinenten“, sagte Wiestaw Kramski beim Spatenstich für ein Logistikzentrum in Pforzheim. Denn neben dem Neubau am Stammsitz investiert das Stanztechnik-Unternehmen Kramski in eine Produktionshalle auf Sri Lanka. Der Neubau in der Goldstadt ist mit Kosten in Höhe von zwölf Millionen Euro die bislang größte Einzelinvestition der Gruppe. Und zugleich für die Stadt eine wichtige: Denn aufgrund des Platzmangels hatte Kramski die Logistik zwischenzeitlich nach Karlsruhe ausgelagert. Mit der Fertigstellung des 5660 Quadratmeter großen

Baus im Sommer 2014 ist der Stammsitz dann wieder komplett. Für Harsch Fertigbau aus Bretten ist es das mittlerweile sechste Projekt für den Stanztechniker. Firmenchef Kramski hat das Unternehmen als Einzelkämpfer vor 35 Jahren gegründet – heute beschäftigt die Gruppe mehr als 600 Menschen. Der Jahresumsatz liegt bei 62 Millionen Euro. Mit Fertigstellung der Logistik will sich Kramski aus dem Unternehmen zurückziehen. Sein Sohn Andreas Kramski steht in Fürhrungsfunktion schon bereit – und auch Enkel Marcel Kramski arbeitet bereits mit. wer

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Unternehmen • Sunways

Geschmolzen T Die Banken haben Sunways fallen gelassen. Es ist nur die logische Konsequenz: Der Photovoltaikspezialist hatte meist Probleme mit den Finanzen. Technologisch ist man aber top

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horsten Schleich hat den Satz schon dutzendfach gesagt. Der 43-jährige hat jahrelange Erfahrung als Insolvenzverwalter, er hat die Worte wie einen Textbaustein im Hinterkopf abgelegt: „Wir verschaffen uns jetzt erst einmal einen Überblick.“ Was auf die Öffentlichkeit beruhigend wirkt, hat beim Insolvenzantrag der Sunways aus Konstanz einen besonderen Klang. Denn die auf die Nutzung von Solarenergie spezialisierte AG hat eine Entwicklung hingelegt, bei der Beobachter den Überblick verlieren konnten. Vereinfacht gesagt: Sunways schmolz einfach dahin. Die Ausgangslage. Roland Burkhardt hat Sunways bereits 1993 gegründet, er ist eine Art Pionier in der Branche. Möglich

Illustration: Jigal Fichtner


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macht es ihm das Hochschulumfeld in Konstanz. Und das sichert im Grunde bis zuletzt einen guten Ruf in Sachen Technologien. Doch ein guter Ruf allein bringt nichts. Ein Unternehmen muss Geld verdienenen – zumal, wenn es wie Sunways ab 2002 an der Börse in Frankfurt notiert ist. Doch damit hapert es. Beispiel Ebit: Das pendelt in den Jahren bis 2009 stark. Nur in vier Jahren ist es im Plus, wobei im Jahr 2007 der Höchsstand bei 4,1 Millionen Euro liegt. Dafür ist es in fünf Jahren im Minus – mit 6,8 Millionen Euro in 2008 als Tiefpunkt. Der Umsatz wächst auf bis zu 213,5 Millionen Euro in 2007 (siehe auch die Grafiken auf der Folgeseite). Der Schachzug. Wie gesagt, Technologisch ist Sunways top.

Zudem haben die Konstanzer einen großen Vorteil: Sie bieten Photovoltaikmodule und Wechselrichter aus einer Hand an. Dazu muss man wissen: Das Modul liefert zwar den Strom – um den ins Netz zu bekommen, muss er aber „aufbereitet“ werden. Und da kommt es auf die Abstimmung zwischen Modul und Wechselrichter an. Vorteil: Sunways. Doch die AG bleibt im Vergleich zu Unternehmen ein eher kleiner Player in einem globaler agierenden Markt. Und das treibt die Kosten in die Höhe. Zwar hat man eine Produktionsstätte für Photovoltaikzellen in Arnstadt (Thüringen) mit einer Kapazität von 100 Megawatt pro Jahr. Das ist ordentlich. Nur muss eine Zelle noch zum Modul zusammengebaut

werden. Das lässt sich wirtschaftlich hier kaum darstellen. Die Konstanzer wagen deshalb einen Schachzug: Sie tüten eine Kooperation mit dem chinesischem LDK-Konzern ein. In der

Die Produktion bei LDK in China wird zum finanziellen Bumerang Folge kommen die Sunways-Zellen in Container, werden nach China verschifft, bei LDK montiert, in Container verpackt, verschifft und bei Sunways angeliefert. Der Zusammenbruch. Was sich gewagt liest, mag damals im Jahr 2010 noch gangbar gewesen sein. Dieses Jahr ist für Sun-

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Unternehmen • Sunways

Technologisch gilt Sunways als top. Deshalb hatte LDK auch großes Interesse an den Konstanzern

ways ohnehin das erfolgreichste: Bei einem Umsatz von 222,7 Millionen beträgt das Ebit 15 Millionen Euro und am Ende steht ein Plus von 9,3 Millionen Euro. An jenem Ende steht aber auch der Einbruch bei den Modulpreisen. Die gesamte Branche zieht es in den Keller. Im Schnitt brechen die Preise für Module von nun an um bis zu 40 Prozent pro Jahr ein. Für Sunways bedeutet das: Das Schiff aus China ist bis zu zehn Wochen unterwegs – der Preisverfall in dieser Zeit frisst den Preisvorteil fürs Zusammenbauen längst auf. Ein Exkurs. Maßgeblich für den Zusammenbruch ist nicht allein die politische Unsicherheit in Sachen Einspeisevergütung in Deutschland. Auch die massiv – wohl auch dank üppiger staatlicher Unterstützung – in China von chinesischen Firmen aufgebauten Kapazitäten lassen die Preise stürzen.

Umsatzerlöse 2008

2009

2010

2011

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Überraschend kommt das für die Branche nicht. Schon im Jahr 2010 mutmaßt der Geschäftsführer eines Sondermaschinenbauers aus dem Schwarzwald im Hintergrundgespräch gegenüber Econo: „So viele Maschinen zur Zellenproduktion, wie nach China geliefert werden – das gibt Probleme …“ Der Rettungsversuch. Sunways gerät in den Abwärtsstrudel. Ende 2011 steht ein Fehlbetrag von 62,1 Millionen Euro in den Büchern. In Konstanz muss man handeln. Schnell. Mitten in der Weihnachtszeit 2011 überrascht man die Anleger mit einem Vorstoß: Das Stammwerk in Konstanz wird an die eilig gegründete Schweizer 3D Solar verkauft. Und LDK wird

Ebit

147,5 Mio.

177,5 Mio.

222,7 Mio.

116,2 Mio.

2008

– 6,8 Mio.

2009

– 0,5 Mio.

2010

2011

15 Mio.

– 66,1 Mio.

Fotos: Sunways


33 In Arnstadt wurden nur Zellen produziert. Die Module fertigte LDK – in China

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dank Kapitalerhöhung Mehrheitseigner von Sunways. Ab April 2012 halten die Chinesen 70,88 Prozent an der AG, 29,12 Prozent befinden sich in Streubesitz. LDK hat vor allem am technologischen Know-how der Konstanzer Interesse. Sie pumpen wohl einen zweistelligen Millionenbetrag in die chronisch klamme AG. Doch bei Sunways geht es bereits drunter und drüber. Der Veröffentlichungspflicht von Zahlen kommt man kaum noch nach. Die handelnden Köpfe wechseln im sprichwörtlichen Wochentakt. Die Zukunft. Die BW-Bank zieht – wohl zusammen mit der Commerzbank – Anfang Mai die Reißleine, stellt Antrag auf Insol-

venz der Sunways. Es ist die logische Kosequenz: Nur Tage zuvor wurden Kreditlinien über 6,6 Millionen Euro gekündigt. Damit ging in Konstanz und Arnstadt faktisch nichts mehr. Aber auch die Mutter LDK hat massive Probleme, schiebt Schulden im dreistelligen Millionen-Dollar-Bereich vor sich her, kann eine Anleihe über 23,7 Millionen US-Dollar nicht fristgerecht bedienen und braucht dringend frisches Kapital. Die Arbeit des vorläufigen Insolvenzverwalters Schleich macht das nicht leichter. Fakt ist: alles möglich – eine Wiederauferstehung der Geschmolzenen ebenso wie das Aus. Dirk Werner

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– 10,6 Mio.

2009

18,4 Mio.

2010

– 8,1 Mio.

2011

– 6,1 Mio.

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Quelle: Sunways, Finanzkennzahlen in Euro

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assen Sie uns die Chancen sehen!“ Rottweils OB Ralf Broß trifft mit seinem Ausruf nicht nur die Mehrheitsmeinung bei der Bürgerversammlung zum Turmprojekt. Er hat genau die richtige Einstellung! Die Bedenkenträger müssen Folgendes beachten: • Die Stadt Rotweil ist souverän, der Gemeinderat demokratisch legitimiert. Und wenn dieser zum Schluss kommt, der Erprobungsturm darf gebaut werden, dann ist das so. Das Baurecht sieht keine Beschränkungen vor – und wer will Rottweil das Projekt verwehren, nur weil man ländlicher Raum ist? • Die Altstadt samt der charakteristischen Silhouette sind malerisch und erhaltenswert. Das darf aber nicht die Zukunft verbauen! Der Turm ist in dem vorgestellten Entwurf dank aufgelöster Bauform filigran. Durch den klug gewählten Standort im Neckartal werden von den 235 Metern Gesamthöhe optisch 150 Meter „abgeschnitten“. Damit setzt er zwar einen klar sichtbaren Akzent, aber er steht nur aus einer Blickrichtung direkt mit den Altstadt-Türmen optisch in Verbindung. Ein touristisches Turm-Konzept hätte aber dank der Nähe zusätzliche Magnetwirkung!

Pro

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ieses Projekt ist falsch. Es ist so falsch, dass man gar nicht versteht, wieso so viele Leute in und um Rottweil es für richtig halten können. Dabei ist es doch recht simpel: Ein 235 Meter hoher Turm hat in der schwäbischen Provinz nichts verloren. Von den bislang vorgebrachten Argumenten des Bauherren oder der Befürworter vermag bei Licht betrachtet keines zu überzeugen. Die Investition von 40 Millionen Euro mag beachtlich klingen. Sie ist aber ein kleines Feuer, das zu einem Flämmchen verkommt, das nur auf Zünden weiterbrennt. Gerade mal eine Handvoll Arbeitsplätze sind an den Betrieb des Turmes gebunden. Und die Aufmerksamkeit, die der Stadt Rottweil durch fachkundige Besucher widerfahren wird, dürfte sich im Rahmen halten. Thyssen-Krupp-Aufzüge gibt sogar offen zu, dass der Testturm nur eine Etappe im Verkaufsgespräch sein wird. Rottweil als technische Stippvisite auf der Reiseroute Stuttgart–Zürich. Und dafür soll die Stadt ihr von historischen Bauten geprägtes Panorama aufgeben? Dafür soll ein Spargel in die Landschaft gesetzt werden, fast 20 Meter höher als der Fernseh-

Contra

Zwei Diskussionsbeiträge der Econo-Redakteure Dirk Werner und Philipp Peters

Ein Projekt mit Chancen für die ganze Region oder nur blanker Unsinn?

Thyssen-Krupp-Aufzüge plant einen Forschungsbau – mit 235 Metern Höhe.

zu Rottweil

Mega-Turmbau

34 Unternehmen • Forschungsturm

Fotos: TyssenKrupp, Michael Bode


Dirk Werner dwerner@econo.de

• Thyssen-Krupp-Aufzüge investiert aktuell 81 Millionen Euro in den Ausbau des Hauptwerks in Neuhausen auf den Fildern. Dort wird bereits heute die Aufzugstechnik für die höchsten Gebäuden in den Megacitys dieser Welt gebaut! Doch der nötige Erprobungsturm mit zehn Aufzugsschächten, fünf führen ganz nach oben, kann dort aufgrund des Flughafens Stuttgart nicht gebaut werden. Sollen wir wegen der Rottweiler Altstadt oder dem „ländlichen Raum“ solche Zukunftstechnologien samt möglicher Folgeinvestitionen fortschicken? • Bahnchef Rüdiger Grube hat unlängst gefordert: „Suchen sie für die Gäubahn einen anderen Namen, sonst gibt dafür in Berlin niemand Geld.“ Thyssen-Krupp spricht nun von der „Innovationsachse Stuttgart–Zürich“, an der der Turm entstehen soll. Was für eine Steilvorlage für die gesamte Region – Innovation statt Provinz! Sie erhielte endlich die Aufmerksamkeit, die ihr aufgrund der wirtschaftlichen Stärke zusteht. All das sind mehr als gute Gründe, die Chancen zu sehen!

So stellen sich die Planer den Mega-Turm zur Erprobung neuer Aufzugstechnologien vor

Philipp Peters ppeters@econo.de

turm der Landeshauptstadt? Hat Rottweil das wirklich nötig? Soll sie dem Triumvirat aus Kapellen-, Münster- und Hochturm den Thyssen-Krupp-Tower hinzufügen? Einen Tower, 30 Meter höher als die drei anderen Türme zusammen, wenn sie in der Ebene stünden. Fraglich ist mittlerweile auch die Rolle der Rottweiler Bürger. Haben Sie begriffen, wie sie den Anblick der Stadt langfristig beschädigen, wenn sie den Aufzugsturm bewilligen? Oder haben sie nur im Sinn, wie schön man in die Ferne schweifen könnte, wenn knapp unterhalb der Spitze tatsächlich eine Aussichtsplattform eröffnet würde? Glaubt denn wirklich jemand an ein idyllisches Turm-Restaurant in einem Industriebau? Rottweil sollte sich seinen kritischen Geist bewahren. Sonst laufen die Stadt und ihre Bürger Gefahr, Komplizen einer industriellen Hochstapelei zu werden.

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Unternehmen • Bilanz der Banken

Der solide Spagat der L-Bank Für die Stuttgarter war 2012 ein Jahr der Vorsorge – und der Rekorde: Noch nie hat die L-Bank mehr Fördervolumen bereitgestellt

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ie Zeiten ändern sich: Jahrelang standen die Bilanzpressekonferenzen der ­L-Bank im Schatten der LBBW (siehe rechte Seite). Während diese am großen Rad des Finanzmarkts drehte, war die L-Bank schon immer, auch ob ihrer Förder-Funktion, ein Ausbund an Solidität. Nur: Diese Solidität galt lange als langweilig. Bis eben die Finanzmarktkrise kam, das Geschäftsmodell der LBBW zerschoss und die soliden Zahlen der L-Bank erst richtig wirken ließ. Diese solide Ausrichtung ist eng mit dem Namen Christian Brand verknüpft. Seit 2001 steht er der L-Bank vor. Jahr für Jahr präsentiert der gebürtige Dortmunder Zahlen, die das Finanzministerium schwärmen lassen und den Landessäckel füllen. Doch in diesem Jahr muss Brand an sich und seine Bank senken. Der Grund ist Basel III und die gestiegenen Kern­ kapitalanforderungen. Den Bilanzgewinn von 148,3 Millionen Euro führt die Bank fast ausschließlich dem Kernkapital zu. 50 Millionen Euro fließen in die Vorsorgereserven und den Fonds für allgemeine Bankrisiken füllen die Stuttgarter mit weiteren 46 Millionen auf nun 350 Millionen Euro auf.

Macht im Endeffekt einen Anstieg der Kernkapitalquote um rund fünf Punkte auf nun 14 Prozent. „Letzten Endes“, sagt Brand, „geht es für uns darum zweierlei zu leisten: Wir müssen die Vorgaben der Bankenaufsicht und unseren Förderauftrag für Baden-Württemberg erfüllen.“ Beides hat die LBank 2012 gut unter einen Hut gebracht – mit einer Ausnahme. Das Fördervolumen stieg um 27 Prozent auf fast acht Milliarden Euro, davon flossen mehr als drei Milliarden in die Mittelstandsfinanzierung (plus 20 Prozent). Rund1,5 Milliarden Euro betrug das Fördevolumen im Wohnungsbau – eine Zunahme von 61 Prozent. Allerdings sank die Summe, die die LBank der klassischen Zielgruppe der Förderung, Familien mit Kind, zur Verfügung stellt, um 16 Prozent auf 632 Millionen Euro. Grund genug, die Strategie in diesem Bereich auf neue Beine zu stellen: Der maximale Förderkredit wird von 149 000 auf 300 000 Euro angehoben, erklärt Brand. Der Erfolg der Bank ist ein Segen für das Land – und auch ein Problem. Denn Brand wird in diesem Jahr 64. Der Ruhestand naht. Die absehbare Neubesetzung des Postens wird eine große Aufgabe für die Landesregierung. rs

Christian Brand, Vorstandsvorsitzender der L-Bank

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Quelle: L-Bank

L-Bank Bilanzsumme Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis v. B. Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Fördervolumen Mittelstandsfinanzierung Mitarbeiter

70,6 Mrd. (68,0) 437,8 Mio. (420,8) 39,1 Mio. (42,2) 341,2 Mio. (335) 30 (29,5) 14,15 Prozent (9,71) 7,9 Mrd. (6,2) 3,1 Mrd. (2,6) 1225 (1218)

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahresergebnisse in Klammern)

Fotos: L-Bank, LBBW, IBB


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Landesbank Baden-Württemberg

Quelle: LBBW

Hans-Jörg Vetter: Der 60-Jährige führt die Landesbank Baden-Württemberg seit 2009

Bilanzsumme Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis v. Bew. Konzernergebnis v. Steuern Kernkapitalquote Gesamtkennziffer Mitarbeiter

336,3 Mrd. (373,1) 2,057 Mrd. (2,298) 514 Mio. (536) 694 Mio. (392) 399 Mio. (86) 15,3 Prozent (12,9) 19,7 Prozent (17,2) 11 642 (12 231)

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahresergebnisse in Euro)

Zurück in der Realität Als Hans-Jörg Vetter 2009 seinen Dienst als Vorstandschef der LBBW antrat, war der Auftrag so klar wie der Ruf, der ihm vorauseilte: Vetter, gebürtiger Göppinger, gilt seit der Restrukturierung der Landesbank Berlin als erfahrener Sanierer. Nach den hochfliegenden (und schiefgegangenen) Plänen seines Vorgängers Siegfried Jaschinski, führte Vetter die Bank wieder zurück in die Realität: Er hat die LBBW gemäß EU-Vorgaben

geschrumpft, Bilanzsumme wie Beteiligungen zurückgefahren, 2400 Arbeitsplätze abgebaut und sich auf das Wesentliche konzen­ triert: das Banking. Im Jahr 2012, für Vetter das dritte vollständige Jahr in Stuttgart, hat der Vorstandschef zum einen das Kernkapital weiter gestärkt: Die Quote betrug per 31. Dezember 15,3 Prozent, zu Beginn des Jahres 2013 haben die Institutsträger zudem 2,2 Milliarden Euro

stille Einlagen in hartes Kernkapital umgewandelt. Das Polster ist also richtig dick. Zudem hat der Vorstand die Risikoaktiva weiter zurückgefahren. Das Kreditersatzgeschäft, das 2009 noch ein Volumen von 95 Milliarden Euro hatte, nun aber nicht mehr zum Kern­ geschäft gehört, hat die LBBW im vergangenen Jahr auf nun noch 22 Milliarden gesenkt. Zum anderen hat sich die LBBW 2012 weiter von Beteili-

gungen, wie jene an der Sparkassen-Versicherung, der W&W, der Nationale Suisse sowie der LBBW Immobilien, getrennt. Die Bilanzsumme sank um fast zehn Prozent. Das operative Ergebnis hingegen stieg um rund 300 Millionen auf 694 Millionen Euro. „Wir haben in einem schwierigen Umfeld ein ordentliches Ergebnis erreicht“, erklärt Vetter, der die „2009 eingeleitete Restrukturierung weit­ gehend abgeschlossen“ sieht. rs

Wachstum fest im Blick 2013 hat das IBB acht neue Mitarbeiter eingestellt. Deshalb muss nun eine neue Zentrale her. Wo genau, wird noch analysiert. Die Stadt indes steht schon fest: „Friedrichshafen ist als Standort gesetzt“, sagt Storck. red

Internationales Bankhaus Bodensee

Quelle: IBB AG

Axel Storck führt das Internationale Bankhaus Bodensee gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Klaus Gallist und Stephan Schnippe

Das Internationale Bankhaus Bodensee (IBB) gibt es zwar erst seit 1996. Aber das Selbstverständnis ähnelt verdächtig jenem der traditionsreichen Genossenschaftsbanken und Sparkassen: „Wir haben wieder einmal bewiesen, dass sich ein konservatives und nachhaltiges Geschäftsmodell gerade in turbulenten Zeiten auszahlt“, erklärt Vorstandsmitglied Axel Storck das Ergebnis des Jahres 2012 und gleichzeitig die Philosophie der Bank, die zum Würth-Konzern gehört. In Zahlen sieht das wie folgt aus: Wie andere Banken hat das IBB seine Bilanzsumme heruntergefahren, allerdings notieren Zins- und Provisionsergebnis auf Rekordniveau. Auch das Kundenvolumen steigt auf fast 700 Millionen Euro. In den kommenden Jahren soll die Bank weiter wachsen. Alleine

Bilanzsumme 1226 Mio. (1357) Zinsergebnis 35 Mio. (28,8) Provisionsergebnis 6,5 Mio. (5,6) Betriebsergebnis v. Steuern 6,5 Mio. (4,6) Cost-Income-Ratio 48 (49) Gesamtkapitalquote 12,8 Prozent (9,3) Kundeneinlagen 695,1 Mio. (557,4) Forderungsvolumen 1518,6 Mio. (1560,1) Mitarbeiter 136 (128) Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahresergebnisse in Klammern)

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Unternehmen • Bilanz der Banken

Ralf Schmitt, Joachim Straub und Daniel Hirt (v. l.) führen die Volksbank Schwarzwald Baar Hegau

Quelle: Volksbank Schwarzwald Baar Hegau

Volksbank Schwarzwald-Baar-Hegau Bilanzsumme Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis v. Bew. Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen Mitarbeiter

3,1 Mrd. (3,0 Mrd.) 56,0 Mio. (55,1 Mio.) 16,6 Mio. (17,0 Mio.) 28,2 Mio. (31,1 Mio.) 61 (57,3) 7,4 Prozent (7,4) 1,5 Mrd. (1,4 Mrd.) 1,7 Mrd. (1,6 Mrd.) 446 (459)

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahreswerte)

Mission Fusion erfüllt Die junge Volksbank Schwarzwald Baar Hegau zieht erstmals Bilanz: Während die Kunden ihr vertrauen, bleibt das Kernkapital schwach. Noch

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ie drei sehen richtig zufrieden aus. Das erste Mal sitzen Joachim Straub als Vorstandsvorsitzender sowie Ralf Schmitt als Vorstand und Daniel Hirt als Generalbevollmächtigter der Volksbank Schwarzwald Baar Hegau vor der Presse, um Bilanz zu ziehen. Und die Körperhaltung signalisiert: Mission erfüllt!

Auch die Zahlen – sofern sie nach den wenigen Monaten vollzogener Fusion belastbar sind – sprechen eine positive Sprache. Vor allem das Kreditgeschäft zählte laut Vorstandschef Straub mit einem Plus von 7,9 Prozent oder 131 Millionen Euro zu den „Wachstumstreibern“. Die Kundeneinlagen stiegen um 11,7 Prozent

auf 1,5 Milliarden Euro und das betreute Kundenvolumen um 7,8 Prozent auf 4,12 Milliarden. Hirt zieht daraus den Schluss: „Die Kunden im Hegau haben auf eine weitere starke Bank gewartet.“ Durch das Zusammengehen der Volksbank Villingen mit der Volksbank Hegau ist die drittgrößte Genossenschaftsbank im Land

entstanden. Trotz der Fusion liegt die Cost-Income-Ratio mit 61 Punkten im Vergleich ganz gut. Und die schwache Kernkapitalquote von 7,4 Prozent? Straub als Mann mit 30 Jahren Erfahrungmacht sich darum keinen Kopf: „Die aktuellen Anforderungen erfüllen wir. Und wenn die steigen, dann widmen wir um.“ wer

Gediegenheit macht Freude

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leicht auf 1,2 Milliarden Euro zurück, der Grund ist der Abbau von Interbankengeschäften. Der deutliche Anstieg des Kreditvolumens auf 579 Millionen Euro hängt vor allem mit dem Immobilienboom zusammen. Findeklee: „Vor fünf Jahren war die Eigentumswohnung noch ein Auslaufmodell …“ Die Kundeneinlagen halten sich trotz des starken Wettbewerbs weitgehend stabil. Hier sehen die

Tuttlinger eine Herausforderung: „Der Kunde will eine Verzinsung über der Inflation.“ Das Zinsergebnis der Genossen ist ebenfalls stabil. Was auch mit der Geschäfts­ politik von Findeklee zu tun hat: „Das Depot A steht nicht im Fokus, wir machen die Geschäfte in der Region.“ Aufsichtsratschef Hans-Joachim König sieht diese Gediegenheit „von Jahr zu Jahr mit mehr Freude.“ wer

Volksbank Donau-Neckar

Quelle: Volksbank Donau-Neckar

Jürgen Findeklee nahm schon in seinem ersten Satz jede Spannung aus der Bilanzpressekonferenz: „Spektakuläres werden Sie nicht hören, unsere Zahlen sind sehr gediegen.“ Das macht aber auch überhaupt nichts. Denn Turbulenzen hat der Vorstandsvorsitzende mit der Volksbank Donau-Neckar wahrlich genug erlebt. Jetzt hat man sich eben solide aufgestellt. Die Bilanzsumme ging

Bilanzsumme Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis v. Bew. Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen

1,21 Mrd. (1,26 Mrd.) 25,5 Mio. (25,6 Mio.) 9,8 Mio. (10,1 Mio.) 12,3 Mio. (12,1 Mio.) 65,1 (66,0) 9,4 Prozent (9,1) 897 Mio. (899 Mio.) 579 Mio. (553 Mio.)

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahreswerte)

Fotos: Jens Hagen, Michael Bode


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Ein Hort der Stabilität Die Kernaufgabe einer Sparkasse haben Arendt Gruben und Wolfgang Wurbs absolut verinnerlicht: Keine Schlagzeilen produzieren. Solide wirtschaften. Das Ergebnis stabil halten. Punkt. Und so wird man von Gruben als Vorstandsvorsitzendem der Sparkasse Schwarzwald-Baar und seinem Kollegen Wurbs keine spektakulären Aussa-

gen bekommen. Der Satz „es ist uns gelungen, die Marktführerschaftz zu behaupten“ ist das Höchste der Gefühle. Bei anderen Banken hätte man angesichts der vorgelegten Zahlen für 2012 Jubelstürme hören können: Die Bilanzsumme stieg dank Zuwächsen im Kundengeschäft um 6,1 Prozent auf 3,31 Milliar-

den Euro. Die verwalteten Kundengelder kletterten um 5,8 Prozent auf 3,04 Milliarden Euro. Sogar der Zinsüberschuss weist ein Plus von 6,4 Millionen Euro auf 66,2 Millionen Euro aus. Bei den Darlehenszusagen (Plus 5,2 Prozent auf 334 Millionen Euro) gingen zwei Drittel des Wachstums auf das Konto von Unterneh-

men und Selbstständigen. Und trotz der hauptsächlich wegen eines höheren Personalaufwands um zwei Millionen Euro auf 51,6 Millionen Euro gestiegenen Verwaltungsaufwands: Die Cost-Income-Ratio ist um einen Prozentpunkt auf 62,7 Prozent gesunken. Kein Wunder also, dass auch der Jahresüberschuss ein Plus ausweist: Er wuchs um 5,6 Prozent auf 3,8 Millionen Euro. Die Anforderungen an die Kernkapitalquote von (wahrscheinlich) 10,5 Prozent in 2019 erfüllen die Sparkässler aus VS-Villingen bereits heute lässig. Das ist so, da muss man nicht drüber jubilieren. wer

Der Vorstandsvorsitzende Arendt Gruben (r.) führt gemeinsam mit dem Vorstandskollegen Wolfang Wurbs die Sparkasse Schwarzwald-Baar

Quelle: Sparkasse Schwarzwald-Baar

Sparkasse Schwarzwald-Baar Bilanzsumme Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis v. Bew. Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen Mitarbeiter

3,31 Mrd. (3,12 Mrd.) 66,2 Mio. (59,8 Mio.) 20,1 Mio. (20,4 Mio.) k.A. (27,4 Mio.) 62,7 (63,7) 13,4 Prozent (10,3) 2,44 Mrd. (2,26 Mrd.) 1,74 Mrd. (1,70 Mrd.) 682 (679)

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahreswerte)

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Management • De Jure

Econo-Expertenrat

Deutsche Unternehmen gründen für ihre Aktivitäten im Ausland häufig Toch­ tergesellschaften. Dabei werden die leitenden Positionen in diesen Tochter­ gesellschaften regelmäßig – zumindest auch – von den Geschäftsführern der deutschen Muttergesellschaften besetzt, um eine möglichst einheitliche Politik für die gesamte Unternehmensgruppe zu gewährleisten und die Gruppen­ interessen gegenüber den Partikularinteressen der einzelnen Tochtergesellschaf­ ten durchsetzen zu können. Dies birgt erhebliche Risiken. Es gibt international keine einheitlichen Regelungen dazu, wann das Interesse von Tochtergesellschaften hinter dem Interesse der Unternehmensgruppe zu­ rückstehen darf, also wann die Leitungsorgane der Tochtergesellschaft im Grup­ peninteresse Nachteile für ihre Gesellschaft in Kauf nehmen dürfen. Obwohl schon vor fast 30 Jahren ein erster Anlauf für eine Harmonisierung des europä­ ischen Konzernrechts unternommen wurde, bestehen selbst in der EU noch erhebliche Unterschiede zwischen den nationalen Regelungen. Dies gilt sogar im deutschsprachigen Raum zwischen Deutschland und Österreich. Eine deutsche (Tochter-)GmbH genießt von Rechts wegen nur einen sehr ein­ geschränkten Schutz davor, sich dem Gruppeninteresse unterordnen zu müssen und dabei Nachteile zu erleiden. Im Grundsatz gibt es nur zwei Beschränkungen: Das Stammkapital darf durch Maßnahmen der Muttergesellschaft (oder anderer Gruppengesellschaften) nicht angegriffen werden. Und: Vermögenswerte, von denen die Existenz der Gesellschaft abhängt, dürfen dieser – auch im Gruppen­ interesse – nicht entzogen werden (Verbot existenzvernichtender Eingriffe). Einen weitergehenden Schutz vor Nachteilen durch Maßnahmen der Mutter­ gesellschaft genießt eine deutsche GmbH nicht (wobei in diesem Zusammen­ hang der steuerliche Aspekt „verdeckte Gewinnausschüttungen“ nicht thema­ tisiert wird). Anders ist die Rechtslage in einer Vielzahl von anderen Ländern, beispielsweise in Österreich: Dort hat der Gesellschafter einer GmbH nur Anspruch auf den Bilanzgewinn (§ 82 Abs. 1 öGmbHG). Ein weitergehender Entzug von Vermö­ genswerten ist unzulässig; Rechtsgeschäfte mit der Muttergesellschaft (oder anderen Gruppengesellschaften), die nicht dem Drittvergleich entsprechen, führen dazu, dass der Geschäftsführer der Tochtergesellschaft auf Schadens­ ersatz haftet (§ 25 Abs. 2 öGmbHG). In manchen Ländern (so unter anderem Frankreich und Polen) droht sogar eine strafrechtliche Verfolgung. Für die ver­ antwortlichen Personen hat das die unangenehme Folge, dass sie sich fortlaufend in einem Interessenkonflikt befinden. Auf der einen Seite steht die (vermeintliche) Verpflichtung und das Ziel, die Interessen der Unternehmensgruppe zu fördern, auf der anderen Seite aber das Risiko einer persönlichen Haftung. Jeder, der für eine ausländische Gesellschaft Verantwortung übernimmt, sollte sich daher bewusst sein, dass im Ausland vielfach strengere Regelungen gelten und somit erhebliche Haftungsrisiken drohen. . Gerhard Manz Anwalt für Gesellschaftsrecht und M&A Kanzlei Friedrich Graf von Westphalen & Partner Freiburg

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Kennen Sie die IBAN und BIC für Ihr Unternehmen? Diese Angaben ersetzen künftig Kontonummer und Bankleitzahl. Wichtig: Ergänzen Sie IBAN und BIC auf den Rechnungs­ formularen. Und schauen Sie bei der Gelegenheit auch auf anderen Dokumenten wie Musterbriefen, ob die Anga­ ben schon ergänzt sind.

SEPA

ärgere dich nicht

Der Einheitliche Euro-Zahlungsverkehrsraum, kurz SEPA, kommt! Und er krempelt das Rechnungswesen um. Econo gibt Tipps, mit welchen Schritten die Umstellung zum Spiel wird

ZIEL

Gerhard Manz ist Partner bei Friedrich Graf von Westphalen

Start

Zur Haftung von Leitungsorganen ausländischer Tochtergesellschaften

Haben Sie noch Geschäftskonten im europäischen Ausland? Mit Einführung von SEPA ab dem 1. Februar 2014 kann der Zahlungsverkehr in 32 Länder über das „normale“ Geschäftskonto in Deutsch­ land abgewickelt werden, bei vielen Banken inklusive der vollen Einsicht in alle Kontobewegungen.

Foto: Frank Bluemler


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Wie wickeln Sie Ihren Zahlungsverkehr ab? Wenn Sie eine Finanzbuch­ haltungssoftware oder Ähn­ liches nutzen, achten Sie da­ rauf, dass sie „SEPA-fähig“ ist. Wenn Sie unschlüssig sind, sprechen Sie Ihren Steuerbe­ rater oder IT-Dienstleister an. Wenn Sie Formular-Vordrucke verwenden, dann achten Sie auf SEPA-Vordrucke.

Bereit.

Haben Sie Ihre Kundenund Lieferantendateien auf dem aktuellen Stand? Künftig brauchen Sie natür­ lich für den Zahlungsverkehr auch die IBAN und BIC ihrer Kunden und Lieferanten. Al­ so durchforsten Sie die Kar­ teien! Wo die Angaben feh­ len, bitte erfragen. Übrigens: Banken bieten dafür elektro­ nische IBAN-Konverter.

Nutzen Sie noch Daten­ träger, um Überweisungen zur Bank zu bringen? Dann müssen Sie ab dem 1. Februar 2014 mit dem Inkrafttreten von SEPA eine neue Methode nutzen. Welche für Sie infrage kommt, sprechen Sie am besten mit Ihrem Steuer­ berater oder Kundenberater der Bank ab.

Haben Sie schon eine Gläubiger-ID? Bei SEPA-Lastschriftverfahren muss der Empfänger genau zu identifizieren sein. Des­ halb muss man eine Gläubi­ ger-ID vorweisen. Beantra­ gen kann man die bei der Bundesbank, jedes Unter­ nehmen erhält nur eine. Oder Sie sprechen mit Ihrem Steuerberater darüber.

Haben Sie bereits ein Mandat? Grundlage für den Einzug von SEPA-Lastschriften ist das Mandat. Hier ist die Zu­ stimmung des Zahlers samt der Anweisung an die Bank hinterlegt. Hierzu müssen Sie für jeden Ihrer LastschriftKunden eine Mandats-Refe­ renznummer mit maximal 35 Stellen vergeben.

Ist Ihre Buchhaltung in der Lage, die Mandate zu verwalten – und ist die vorgeschriebene Archivierung sichergestellt? Sprechen Sie mit Ihrem Steu­ er- oder Bankberater über das Vorgehen. Denn gerade die Archivierungspflicht ist nicht trivial: Sie ist für 13 Mo­ nate nach dem letzten Last­ schrifteinzug notwendig …

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Der Zahlungsverkehr verändert sich. Sind Sie vorbereitet? Mit SEPA erhalten ab Februar 2014 sämtliche Transaktionen des europäischen Zahlungsverkehrs ein einheitliches Format. Wir sagen Ihnen, was Sie tun müssen, damit die Umstellung in Ihrem Unternehmen reibungslos funktioniert und begleiten Sie auf Ihrem Weg in die neue Zahlungsverkehrswelt. Unsere Spezialisten stehen Ihnen für Fragen rund um SEPA gerne zur Verfügung oder informieren Sie sich vorab unter www.suedwestbank.de/sepa.

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Management • KA-IT-Si

Sicher in der Wolke In Karlsruhe arbeiten Experten am sicheren Cloud Computing. Daniel Eichhorn ist einer von ihnen und erklärt, wie das Projekt „MimoSecco“ funktioniert – und was es bringt

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as Cloud Computing ist einer der wichtigsten ITTrends: Unternehmensdaten werden auf externen Servern gespeichert, was Kosten spart. Aber die Angst vor Attacken auf die teils sensiblen Daten ist allgegenwärtig. In Karlsruhe haben sich deshalb Unternehmen wie die CAS AG, die WIBU-Systems AG und einige Forscher des KIT formiert, um ein Konzept zu entwickeln, das Cloud Computing endlich sicher macht. Daniel Eichhorn von WIBU erläuterte bei einer Veranstaltung der Karlsruher IT-Sicherheitsinitiative (KA-IT-Si), was sich hinter dem Projekt „MimoSecco“ verbirgt, kurz für „Middleware for mobile and secure Cloud Computing“. Die Idee: Die Daten werden auf verschiedene Cloud-Anbieter aufgeteilt und zum Teil verschlüsselt. „MimoSecco“ unterscheidet dabei

zunächst drei Sicherheitszonen: Die Nutzer der in der Cloud liegenden Anwendung, der primäre Cloud-Anbieter, der die Daten aggregiert und verteilt, sowie die nachgelagerten Cloud-Anbieter, zu denen der Anwender keinen direkten Kontakt hat. „Je nach Vertraulichkeit werden die Daten nun verschlüsselt oder teilverschlüsselt und ihrer Vertraulichkeitsstufe entsprechend auf die verschiedenen Anbieter verteilt“, so Eichhorn. Nutzer müssen über ein Sicherheitstoken, beispielsweise einen USB CmStick oder eine CmCard/ SD verfügen, mit dem die für den jeweiligen Arbeitsschritte benötigten Daten entschlüsselt werden. „Diese Tokens nutzen spezielle Smart-Card-Chips, die wichtige kryptografische Funktionen und Schlüssel sicher kapseln können“, erklärt Eichhorn. Die Sicherheitstoken sind so konstru-

iert, dass sie physisch nicht manipuliert werden können, auch Seitenkanalangriffe sind zwecklos, der gespeicherte kryptografische Schlüssel kann nicht ausgelesen werden. Mit dem Sicherheitstoken greift die Anwendung des primären Cloud-Anbieters nun auf den Datenbankadapter zu. Dieser verschlüsselt die Daten nicht nur, er verteilt sie automatisch auf die verschiedenen Cloud-Anbieter. Der Datenbankadapter, dem der Sicherheitstoken zur Verfügung stehen muss, ist quasi das Tor zu den verschlüsselten Daten. „Um die Daten mobil zu nutzen, hat das Expertenteam entsprechende Apps entwickelt“, so Eichhorn. Das Projekt „MimoSecco“ wird vom Bundesministerium für Forschung und Entwicklung gefördert und läuft noch bis Ende März 2014. rs

Veranstaltung IT-Sicherheitsbedrohungen für Firmen nehmen zu – gerade der Mittelstand muss sich immer stärker mit diesem Thema auseinandersetzen. Deshalb laden IHK Karlsruhe, CyberForum, KASTEL und die KA-IT-Si zum 5. Tag der IT-Sicherheit.

Wo IHK Karlsruhe, Haus der Wirtschaft, Wann 4. Juli 2013 14.00 Uhr Mehr Infos unter www.tag-der-sicherheit.de

Daniel Eichhorn von WIBU Systems erläutert das „MimoSecco“-Projekt

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Fotos: Jigal Fichtner


Marketing-Community Freiburg/Südbaden • Management

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Sabine Hübner sprach vor 170 Gästen der Marketing-Community Freiburg/Südbaden

Die Hübnerin Zierlich in der Gestalt, eindrucksvoll im Wort: Sabine Hübner gilt als eine der besten Service-Expertinnen in ganz Deutschland

S

abine Hübner löst Staunen aus. Allein durch ihre Präsenz. Denn die zierliche Person passt so gar nicht zu den Erscheinungen auf den PR-Bildern und auch zu dem Ruf als eine der besten Service-Expertinnen Deutschlands. „Ich hatte gedacht, die ist zwei Meter groß“, meint einer der rund 170 Zuhörer schmunzelnd, als er Sabine Hübner das erste Mal sieht. „Die Hübnerin“, so Sabine Hübner über Sabine Hübner, ist forsch, intelligent, kurzweilig. Wenn sie von Service redet, dann redet sie von Kultur, von Kontaktpunkten, von Prozessen. Alles will verbessert, kreativ gestaltet und vor allem konsequent umgesetzt sein. Doch wo sollen die Impulse herkommen? Wer setzt die innovativen Akzente? „Kunden vergleichen den Service eines Unternehmens immer mit dem, was es

Foto: Stefan Gihring

schon gibt.“ Sie suchen nach Benchmarks. Läuft ja alles schön und gut bei euch, aber Firma XY macht das besser. Das ist dann interessant zu wissen, aber nicht wirklich neu. Kunden wissen auch nicht, was die Zukunft bringen könnte. Ihnen fehle schlichtweg das technische Know-how um neue Möglichkeiten abzuschätzen. Wer, so Hübner, hätte vor zehn Jahren je gedacht, dass man den Check-in fürs Flugzeug heute komplett übers Handy abwickeln wird. Inklusive Platzwahl und digitaler Bordkarte. Hübner liefert viele Beispiele für originellen Service und Ideen, die Aufsehen erregen. Das britische Hotel, das seinen Gästen anbietet, die Betten von Menschen anwärmen zu lassen. Ein Anhalter, der sich an die Autobahn in Richtung Norden stellt und auf dem Schild ein Reiseziel im Süden nennt. Da

halte schneller einer an, um ihm zu sagen, dass er falsch stünde. Doch er steht richtig, denn er will ja nach Norden und das falsche Schild ist nur ein Trick. Und Hübner liefert auch Theoretisches. Schmerzpunkte müssen im Service getilgt werden. Beispiel Münchener Flughafen: Im alten Terminal ist die Laufzeit zum Gepäckband so kurz, dass die aussteigenden Passagiere das Gefühl haben, sie würden ewig warten. Im neuen Terminal hat man nun den Weg zum Band verlängert und unterhaltsam gestaltet. Prompt ging die Zahl der Beschwerden zurück. „Dabei hat sich am Ergebnis nichts geändert.“ Stimmt das Ergebnis, so interessiert die Kunden vor allem der Weg dorthin. Die Prozessqualität. Für die Unternehmen ist es wichtig, auch zufriedene Kunden hin und wieder ins Gespräch zu bekommen, damit man immer weiß, wie der Kunde tickt. Hübner widerspricht da dem Online-Kaufhaus Amazon. Dort meint man, der beste Service sei jener, den man gar nicht braucht. Also wenn der Kunde keinen Anlass sieht, mit

dem Dienstleister in Kontakt zu treten. Das mag für ein Unter­ nehmen mit solcher Marktmacht funktionieren, in der Regel sei es sehr gefährlich, so Hübner. pop

Wurst 2.0 Zum Sommerfest holt sich die Marketing-Community Freiburg/Südbaden Deutschlands ersten Online-Metzger – Claus Böbel von der Metzgerei Böbel aus Georgens­ gmünd-Rittersbach.

Wo Restaurant der Messe Freiburg Wann Freitag, 14. Juni, 18.30 Uhr Mehr Informationen unter www.macs-online.de

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Management • WFG Nordschwarzwald

Sibylle Thierer, seit dem Jahr 2003 Chefin von Häfele in Nagold

Der Stammsitz von Häfele in Nagold: Er wurde im Jahr 1996 neu gebaut

Das Milliardengeschenk Von Nagold aus in die weite Welt: Häfele-Beschläge sind weltweit gefragt. Das sorgt für einen Umsatzrekord nach dem anderen

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um Geburtstag gibt es den Durchbruch: Zum ersten Mal in seiner Geschichte hat der Beschlagtechnikspezialist Häfele mehr als eine Milliarde Euro Umsatz erwirtschaftet. In diesem Jahr wird das Unternehmen 90 Jahre alt. Grund genug, das Traditionsunternehmen aus Nagold im Rahmen der Reihe „Hidden Champions im Nordschwarzwald“, die Econo gemeinsam mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordschwarzwald (WFG) entwickelt hat, vorzustellen. Aus dem 1923 von Adolf Häfele gegründeten Unternehmen ist ein Global Player geworden, der 76 Prozent seines Umsatzes von 1,035 Milliarden Euro im Ausland erwirtschaftet. Zu den Kernbranchen gehören die Möbelindustrie, Architekten und Planer, das Handwerk und der Handel. Allein im vergangenen Jahr hat Häfele welt-

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weit 450 neue Arbeitsplätze geschaffen, 50 davon in Deutschland, wo 1500 Menschen für Häfele arbeiten. „Als schwäbisches Familienunternehmen leben wir diese Internationalisierung auf eine sehr eigenständige, persönliche Art und

Jahre später den Stammsitz nach Nagold. Doch bereits in den 1930er-Jahren expandiert das Unternehmen international, ist 1933 bei einer Messe in Straßburg vertreten, veröffentlicht 1939 sogar seinen ersten Katalog. Adolf Hä-

Weise“, sagt Häfele-Chefin Sibylle Thierer und meint einerseits die Verbundenheit zum Stammsitz in Nagold und die stetig wachsende internationale Ausrichtung andererseits. In 150 Ländern vertreibt Häfele über 37 Tochterunternehmen inzwischen seine Beschläge. Dabei fing es 1923 unter Adolf Häfele unspektakulär an. Häfele gründet damals ein Fachgeschäft für Schreinerbedarf, verlegt vier

fele stirbt 1949, sein Neffe Walter Thierer, übernimmt das Unternehmen mit damals 29 Mitarbeitern. Als Thierer 1982 stirbt, ist Häfele international längst ein Begriff und beschäftigt 700 Mitarbeiter. Sein Nachfolger, der frühere Exportleiter Hans Nock, treibt das Auslandsgeschäft weiter voran. 2003 übernimmt dann Thierers Tochter Sibylle das Unternehmen.

Allein im vergangenen Jahr haben die Nagolder rund 20 Millionen Euro in Märkte, Logistik und Produktion investiert. In diesem Jahr plant Häfele, sogar rund 40 Millionen Euro in den Ausbau der Märkte zu investieren. Vor allem in asiatischen und osteuropäischen Ländern ist Häfele 2012 überdurchschnittlich stark gewachsen – und tarierte so krisenbedingte Umsatzrückgänge in Südeuropa aus. In den USA, wo Häfele bereits seit 40 Jahren aktiv ist, legten die Nordschwarzwälder 2012 sogar zweistellig zu. Im deutschen Heimatmarkt wuchsen die Erlöse um vier Prozent. Entsprechend optimistisch schaut man in Nagold aufs Jahr 2013. Thierer rechnet mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich. Mit der Milliarde ist Häfele also längst nicht ausgewachsen. rs Fotos: Häfele


Cyber-Forum • Management

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Wellness für Gründer Das Cyber-Forum bietet mit dem Cyber-Lab Start-ups mehr als einen Schreibtisch. Andreas Dittes und Maxim Lapis gaben dafür das Café auf

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chon nach kurzer Zeit war Andreas Dittes genervt. „Unser erstes Büro hatten wir in einem Café“, erzählt der Gründer von Fachangebot.de: „Da mussten wir uns mit unseren Bürozeiten an deren Öffnungszeiten halten.“ Für Start-ups mit 70-Stunden-Wochen ein Unding. Deshalb nutzte der 28-Jährige mit Mitgründer Maxim Lapis die Gelegenheit: Seit Kurzem belegt das Duo einen Schreibtisch im neu gegründeten CyberLab in den Räumen des CyberForums in Karlsruhe. „Im Prinzip handelt es sich beim Cyber-Lab um ein Gründerzen­ trum für Start-ups aus der Webund IT-Branche. Bis zu fünf Teams können in diesem Inkubator arbeiten“, erklären die Verantwortlichen Daniel Karszt und Christiane Klobasa die Grundlagen des vom

Wirtschaftsministerium geförderten Inkubators. Doch geht das Angebot weit über das eines normalen Gründerzentrums hinaus. Denn nur allein der ansprechend renovierte Raum in der „Hoepfner-Burg“ hätte auch Dittes und Lapis nicht zum Umzug bewogen: „Wir schätzen vor allem das Coaching.“ Denn die Gründer können sich nicht nur mit anderen Gründern nur einen Tisch weiter austauschen. Ihnen stehen die Profis aus dem Cyber-Forum sowie aus dem im Netzwerk zusammengeschlossenen 1000 Unternehmen mit Rat und Tat zur Seite. Dittes: „Wir haben beispielsweise einen Mentor, mit dem wir uns regelmäßig treffen und die nächsten Schritte beraten.“ Dann kommt alles auf den Tisch: Haben Dittes und Lapis die selbst gesteck-

ten Ziele erreicht? Muss nachjustiert werden? „Gerade in der Startphase sind das wichtige Hilfe­ stellungen“, so der Gründungserfahrene Dittes. Denn somit behalten die Gründer neben den technischen Aspekten – Fachangebot.de stellt mittelständischen Unternehmen Online-MarketingInstrumente zur Verfügung, die eigentlich nur Konzerne nutzen können – auch die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen im Blick. Darüber hinaus finden Start-ups im Cyber-Lab allerlei weitere Annehmlichkeiten: Von HighspeedInternet-Anbindungen über den Empfangsservice und die erst jüngst bezogenenen Besprechungsräume des Cyber-Forums bis hin zur eigens eingerichteten Entspannungsecke – samt Sofa und Spielekonsole. „Ein einzelner

Gründer könnte eine derartige Infrastruktur nur schwer allein finanzieren“, so die Verantwortlichen Klobasa und Karszt. Doch allzu sehr sollten sich die Gründer nicht an den Komfort gewöhnen. Das Cyber-Lab hilft nämlich nur in der Anfangsphase, nach spätestens neun Monaten müssen sie in eigene Räume umziehen. „Wir behalten sie dann aber weiter im Auge“, versprechen Karszt und Klobasa. Und Andreas Dittes hat vor dem Auszugstermin Ende des Jahres keine Bange: „Wir sind auf einem richtig guten Weg.“ Dirk Werner

www.cyberlab-karlsruhe.de www.fachangebot.de

Das Cyber-Lab im Karlsruher Cyber-Forum bietet für Gründer beste Bedingungen

Management im Dialog: Beim Netzwerk-Treffen „Info-Markt“ spricht Joachim Pilarsky, Geschäftsführer von Cronimet. Wo Schalander Wann 4. Juni, 18 Uhr Tamara Högler vom CyberForum stellt beim RoundTable „Fördergelder“ das Förderprogramm Zim und seine Möglichkeiten vor. Wo Cyber-Forum Wann 18. Juni, 17 Uhr Weitere Infos: www.cyberforum.de

Foto: Cyber Forum

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Management •

Termine

Kunststoff-Institut Südwest ■ Mehr Sicherheit Statistische Methoden helfen bei der Prozessoptimierung in der Spritzgießtechnik. Das Wie erklärt ein Kurs ab dem 5. Juni am Standort in VS-Villingen. ■ Leichter Einstieg Ein mehrtätiger Kurs zum Einstieg in die Spritzgießtechnik startet am 18. Juni. ■ Wohltemperiert Über die richtige Temperierung von Spritzgießwerkzeugen wird ab dem 25. Juni informiert.

Siegfried Kaiser leitet das Kunststoff-Institut und ist ein klassischer Dienstleister

Medical Mountains ■ Der Medtalk Die Reihe Medtalk bietet den praxisnahen Austausch: „Usability in der Medizinprodukte-Entwicklung“ lautet das Thema am 12. Juni und die Energieeffizienz wird am 20. Juni beleuchtet. ■ Wissen mehren Eine Vielzahl an Seminaren bietet Medical Mountains in Tuttlingen an. Beispielsweise geht’s am 4. Juni um regulatorische Anforderungen an die Entwicklung von Medizinprodukten und am 18. Juni um Qualitätsmanagement für Quereinsteiger.

Micromountains Applications ■ Volle Beratung Die Fachleute des Micromountains Applikationszentrums bieten frei vereinbare Beratungstermine zu unterschiedlichen Themenfeldern. Dabei werden Firmen bei der Potenzialanalyse und der Erstellung einer Innovationsstrategie ebenso unterstützt wie bei der Suche nach geeigneten Fördermitteln. Darüber hinaus verfügt das Applikationszentrum über den Zugang zu HochtechnologieInfrastruktur und bietet ein fachübergreifendes Technologie­ portfolio vor allem aus den Bereichen Miniaturisierung, Sensorik, Aktorik sowie der Systemintegration.

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Scout gesucht! Das Kunststoff-Institut Südwest bietet einen neuen Service: Ein Mitarbeiter spürt weltweit Innovationen auf

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ie Mobilitätskarte hat Siegfried Kaiser schon besorgt. Denn der Leiter des Kunststoff-Instituts Südwest mit Sitz in VS-Villingen hat an seinen neuen Mitarbeiter klare Ansprüche: „Der Technologie-Scout ist für uns weltweit unterwegs, um Trends und Entwicklungen aufzuspüren.“ Doch bei aller Mobilität, ziellos in der Welt herumjetten gibt es nicht. Dagegen stehen die klaren Vorgaben: „Es gilt einen Aufgabenkatalog abzuarbeiten, auf Messen und bei Untenehmen innovative Produkte und Prozesse kennenzulernen“, erläutert Institutsleiter Kaiser. Denn hinter dem Projekt Technologie-Scout stehen bislang sechs Unternehmen aus der Re­ gion, die ein starkes Interesse an den Ergebnissen der Recherchereisen haben. „Für weitere Firmen sind wir offen“, so Kaiser. Damit erfüllt das erst Mitte vergangenen

Jahres gegründete Kunststoff-Institut Südwest als Teil des Technology-Mountains-Konstrukts die Vorgaben: ein praxisnaher Dienstleister für die kunststoffverarbeitenden Unternehmen aus dem Südwesten zu sein. Kaiser: „Dafür bauen wir unser Labor für die Materialanalyse weiter aus und haben ein sehr umfangreiches Weiterbildungsprogramm ausgearbeitet.“ Das Technikum mit Spritzgießmaschinen wurde ebenfalls komplettiert: Der Komplex Mikro-Spritzgusstechnik wird jetzt abgedeckt. Zugleich gibt es bereits mehrere Netzwerk-Projekte. „Dabei tauschen sich Unternehmen jenseits des Konkurrenzdenkens über Themen aus“, erläutert der Institutsleiter. Zu den Projekten zählen Hybrid-Technologien im Bereich Kunststoff-Metall ebenso wie der Einstieg in die Medizintechnik oder innovative Werkzeugoberflä-

chen für längere Standzeiten und kürzere Taktzyklen. „Insgesamt bin ich mit der Entwicklung sehr zufrieden, wir haben bereits Unternehmen aus der Schweiz, Österreich und dem Elsaß, die unsere Angebote nutzen“, so Kaiser. Das lässt sich auch an den Räumlichkeiten auf dem ehemaligen Saba-Gelände ablesen – erst vor wenigen Monaten bezogen läuft aktuell die Erweiterung. Der Laborbereich erhält mehr Fläche und zusätzliche Schulungsmöglichkeiten werden etabliert. Zudem wächst die Zahl der sechs Mitarbeiter – auch durch den neuen Technologie-Scout. wer

www.kunststoff-institut-suedwest.de www.technologymountains.de Foto: Michael Kienzler


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Politik • Immobilien

Münchner Verhältnisse Egal ob Wohnen, Arbeiten oder Verkaufen – der Markt für Immobilien ist in den größten Städten des Landes ganz schön zäh. Ein Überblick

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Illustration: Jigal Fichtner


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„Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung verfolgt seit einigen Jahren die Politik: Innenwachstum vor Außenwachstum“, erklärt der Oberkircher Architekt Matthias Stippich. Außenwachstum würde bedeuten, dass man da, wo nur eine grüne Wiese ist, per neuem Bebauungsplan den Weg für eine Fabrikhalle, einen Supermarkt oder eine Siedlung frei gibt. Doch stattdessen haben Stadtplaner den Auftrag, nach Baulücken zu suchen. „Aus stadtplanerischer Perspektive ist das zu begrüßen“, so Stippich. „Die Stärkung der Zentren mag auf den ersten Blick aufwendiger sein, ist aber im Sinne einer ökologischen, ökonomischen und ästhetischen Nachhaltigkeit durchaus lohnenswert.“ Dem gegenüber stehen jedoch die mit Sicherheit anstehenden Proteste von Anwohnern, die sich gerade in grünen Städten wie Freiburg durch jedes zusätzliche Stockwerk fast bedroht fühlen und dann auf die Barrikaden gehen.

Städte wie Freiburg, Konstanz oder auch Villingen-Schwenningen profitieren von den sich öffnenden Grenzen im Europa des 21. Jahrhunderts. Sie sind von „einer nationalen Rand- in eine europäische Zentrallage“

Vom Rande Deutschlands hinein ins Herz eines offenen Europas gerückt, wie der Immobiliendienst Thomas Daily in seiner Studie über Freiburg schreibt. Freiburg symbolisiert aber auch die Kehrseite dieser Medaille. Die Stadt boomt. Sie zählt zu den am stärksten wachsenden Großstädten Deutschlands und der Platz für die Stadtentwicklung ist begrenzt. Die Folge sind steigende Mieten. Diese seien schon heute „für Normalverdienende nicht mehr bezahlbar“, so der Bericht weiter. Und was für Freiburg stimmt, ist auch in anderen Städten nicht ganz

Hier gibt es die meisten Cluster

Mannheim

Insgesamt 83 Cluster zählt das Wirtschafts­ ministerium in ganz Baden-Württemberg. Jedes davon beschränkt sich auf eine Region, doch viele decken mehrere Branchen ab. So gibt es allein 24 Cluster aus der Produk­ tionstechnik und 19 aus dem Bereich Auto­motive. Weitere starke Bereiche: Neue Werkstoffe/Oberflächen (18), Gesundheit (17) und die Medizintechnik mit 16 Clustern.

Rhein-Neckar

11

Heilbronn-Franken

8

Heilbronn Karlsruhe

4 Karlsruhe

Pforzheim

5

6

OstWürttemberg

Stuttgart Stuttgart

Nordschwarzwald

Heidenheim

15

Reutlingen

Reutlingen Südlicher Oberrhein

9 Freiburg

5

5

Ulm

9

Ulm

4

SchwarzwaldBaar-Heuberg VillingenSchwenningen

BodenseeOberschwaben

2

Hochrhein-Bodensee

Weingarten

Konstanz

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Quelle: Wirtschaftsministerium

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ür Peter Unmüßig ist die Welt fast immer kleinzukriegen. Jedes noch so große Projekt wird possierlich gemacht. Aus einer Straße wird ein Gässle. Aus einer Siedlung mit Hunderten Wohneinheiten ein Quartier. Aus einem mehrstöckigen Häuserkomplex ein Eck, irgendwann vielleicht sogar ein Eckle. So geht das. Unmüßig ist einer der respektiertesten und profiliertesten Projektentwickler im Südwesten. In seiner Heimatstadt Freiburg kennt sich keiner so aus wie er. Wird eine Baulücke frei, weiß Unmüßig es vor allen anderen. Unmüßig baut der Uniklinik ihre neue Hauptverwaltung, hat das Geduldsspiel am Bakola-Gelände gewonnen und auch das Loch auf der Haupteinkaufsstraße, der Kajo, darf nur er stopfen lassen. Allen Widerständen zum Trotz. Denn die Immobilienwirtschaft im Land hat einen Auftrag: nur nicht zu viel von der schönen Natur kaputt machen.

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Politik • Immobilien

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falsch. Fährt man von Süd- nach Nordbaden, so trifft man in Karlsruhe ähnliche Verhältnisse. Der Immobilienmarkt ist fest in der Hand der Verkäufer und Vermieter. Laut Auskunft der Makler kommen auf ein Angebot neun Nachfragen. Von 2010 auf 2012 gab es einen Preissprung von zehn Prozent. Im Wohnbe-

Dokument: 000_anz_econo_online_stapo.indd_1.pdf;Seite: 1;Format:(106.58 x 83.88 mm);Plate: Vollfarbe;Datum: 14. Feb 2013 17:45:36

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So ist Freiburg zwar um ein Viertel kleiner als Karlsruhe. Die Handelsmieten sind aber um 30 bis 50 Prozent höher. Als Sonderfall gilt Mannheim. Die zweitgrößte Stadt im Land litt auf dem Markt für Gewerbeimmobilien unter der Dominanz der Konzerne. BASF, SAP, Daimler – sie alle drücken der Stadt ihren Stempel auf.

Den Markt haben die Verkäufer und Vermieter in der Hand

reich liegt die Leerstandsquote unter einem Prozent, bei den Büros sind es unter drei. Gerade wird die Innenstadt für rund eine Milliarde Euro auf Vordermann gebracht. Große Filialisten planen sich rund um die 1-a-Lage anzusiedeln, falls sie nicht längst da sind. Die Mieten leiden jedoch darunter, weil die Innenstadt eine Dauerbaustelle ist.

Allein der Pharmakonzern Roche hat in den vergangenen Jahren rund 200 Millionen Euro in Neubauten investiert. „Die Folge ist ein bislang stabiler, kaum volatiler und tendenziell Closed-Shop-Markt mit wenigen Kaufgelegenheiten und relativ hohen Preisen“, schreiben die Analysten von Thomas Daily. Bei den Spitzenmieten im Einzelhandel schafft

„Natürlich sind weiterhin ökonomische, politische und infrastrukturelle Aspekte von entscheidender Bedeutung. Allerdings lässt die Entwicklung der letzten Jahre darauf schließen, dass regionale Identität, landschaftliche Prägnanz und kulturelle Alleinstellungsmerkmale wesentlichen Einfluss auf Entscheidungen haben werden.“ Matthias Stippich, Haus der Ingenieure Oberkirch

„Grundsätzlich benötigt ein Investor aussagekräftige Analysen und Daten für seine Entscheidung. Es muss Nachfrage nach dem Projekt bestehen und eine entsprechende Kaufkraft vorhanden sein. Auch demografische Entwicklung, Verkehrsanbindung, die direkte Umgebung und die baurechtliche Situation spielen eine wesentliche Rolle.“ Oliver Matzek, Steg Stadtentwicklung

Fotos: Kunz-Schulze Immobilien, Jigal Fichtner, Steg, Gruppe Drei, Unmüssig


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Mannheim es genau wie Freiburg sogar unter die Top Ten – und zwar bundesweit. Stuttgart liegt sogar auf Platz 3. Anders sieht es auf dem Wohnmarkt aus. Was ist die beste Wohnlage von Mannheim? Richtig: Heidelberg. Doch dieser alte Maklerwitz könnte bald in die Motten­kiste kommen. Denn mit dem Abzug des Hauptquartiers der US-Armee nach Wiesbaden werden in der Stadt unglaub­ liche 500 Hektar frei. Das entspricht einem Siebtel der gesamten Stadtfläche. Die Zahl der Pendler könnte also sinken und Wohnraum für bis zu 25 000 Menschen entstehen. Die Makler äußern sogar schon die Befürchtung, dass zu viel Wohnraum geschaffen werden könnte, sodass man keine vernünftigen Preise mehr erzielen könne. Das wäre wohl ein Novum in BadenWürttemberg. Die Landeshauptstadt schließlich steht auch

„Investoren und Immobilien verbindet nur eine einzige Dimension: Rendite! Das hört sich zunächst sehr nüchtern und berechnend an, aber schlussendlich ist es immer genau diese Dimension. Rendite entsteht dann, wenn Standorte Perspektive haben, wenn die Lage gut ist und das wirtschaftliche Umfeld Potenzial hat.“ Carolin Doderer Gruppe Drei

Mein Testament machen? Nicht jetzt, dafür habe ich doch noch Zeit. Meinen Sie wirklich?

„Die Lage ist das A und O. Doch nicht für jeden ist eine 1-a-Lage auch wirklich 1 a, denn der Investor wird sich fragen: Will ich ein Büro, einen Einzelhandel, eine Praxis oder ein Logistikunternehmen ansiedeln? Danach kann er entscheiden, ob er in eine Immobilie in der Stadtmitte oder in eine Immobilie am Stadtrand mit Autobahnanschluss investieren sollte. “ Thomas Kunz Kunz-Schulze-Immobilien

„Mit einem neu entwickelten Projekt muss die erwartete Rendite zu erwirtschaften sein. Es muss alles stimmen: die Stadt, der Standort, das Drumherum. Bei einem neuen Projekt müssen mindestens 50 Prozent der Mietfläche vermietet sein, bevor die endgültige Mieterstruktur aufgebaut wird. Nur dann ist der Erfolg garantiert.“ Peter Unmüßig, Projektentwickler

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Politik • Immobilien

Im Land steigen die Mieten Die Tabelle zeigt die Spitzenmieten für Büros oder Wohnungen in sehr guter Lage. Bei den Büromieten wurde der Wert für Flächen ab 200 Quadratmeter genommen, in Klammern steht der Vorjahreswert. Stadt Esslingen Freiburg Karlsruhe Konstanz Ludwigsburg Mannheim Pforzheim Reutlingen Stuttgart Tübingen Ulm Villingen-Schwenningen

Büromiete 13,50 Euro (10,00) 14,50 Euro (13,50) 12,80 Euro (11,80) 14,50 Euro (14,50) 10,50 Euro (10,50) 14,00 Euro (13,30) 11,30 Euro (k. A.) 15,00 Euro (11,50) 19,00 Euro (18,10) k. A. 14,00 Euro (13,80) 9,50 Euro (k. A.)

Wohnungsmiete 12,00 Euro 15,00 Euro 14,00 Euro 18,00 Euro 12,00 Euro 11,50 Euro 12,00 Euro 10,70 Euro 20,00 Euro 12,00 Euro 12,00 Euro 8,00 Euro

Quelle: Thomas Daily

bei Immobilien ganz im Zeichen von Stuttgart 21. Durch den Tiefbahnhof entsteht viel Platz für die bauliche Erweiterung der Innenstadt – 140 Hektar. „Die Stadt ist dabei, sich wieder einmal neu zu erfinden“, schreibt Thomas Daily. Die Innenstadt wird wieder Wohnlandschaft. Neben Büros und Hotels finden auch Stadtwohnungen Raum. Kein Neubau kommt ohne Wohnanteil aus. Hinzu kommt ein Gürtel von Mittelzentren rund um die Hauptstadt, die die Region Stuttgart zum drittgrößten Ballungszen­­trum Deutschlands machen. Den Umbau der Innenstadt sieht Thomas Daily gar als den „deutschlandweit größten Stadt-Transforma­ tionsprozess“.

Das spüren auch die Preise. Vor allem im Wohnsektor. Im gewerblichen Bereich sind viele Eigennutzer da, weshalb Leerstände nicht immer gleich ans Licht kommen. Große Neuansiedlungen hingegen bleiben aus, vielleicht auch, weil der Markt unübersichtlich geworden ist. Doch im privaten Bereich ist Stuttgart nah an der Spitze. Thomas Daily meint: „Bei Einfamilienhäusern scheinen preislich bald Münchner Verhältnisse zu herrschen.“ München ist die teuerste Stadt in Deutschland. Philipp Peters

www.kunz-schulze.de www.thomas-daily.de www.unmuessig.de

Gemeinde

Villingendorf Gewerbegebiet Wasen Standort:

Villingendorf, Kreis Rottweil

Ansprechpartner:

BM Karl-Heinz Bucher

Adresse:

Hauptstraße 2 78667 Villingendorf

Telefon:

0741/9298-0

Email:

bucher@villingendorf.de info@villingendorf.de

Website:

www.villingendorf.de

Fläche und Nutzung Ca. 1,3 ha ebene Gewerbefläche (Gewerbegebiet) Grundstückspreis: 39,50 €/m² (erschlossen)

Erschließung/Infrastruktur des Objektes Voll erschlossene Flächen, Gas-, Wasser-, Strom- und Breitbandversorgung sind vorhanden

Verkehrsanbindung Gute Anbindung an die Autobahn A 81 (3 Km) und Bundesstraßen B 14 und B 27, Bahnanbindung Rottweil (7 Km), Flughafen Stuttgart (96 Km) und Zürich (125 Km)

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53 Fotos: IFP2 Hangs + Schneider GmbH

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Dienstleistungen Architektur, Projektleitung, SiGeKo, Gutachten, Controlling, Generalplanung, Projektsteuerung und Energieberatung – aus einer Hand. IFP2 Hangs + Schneider GmbH Patrick Hangs und Karl-Heinz Schneider

Startschuss für die IFP2 Hangs + Schneider GmbH Spezialist für gewerbliche und öffentliche Bauprojekte im Südwesten Für das renommierte Renchener Architekturbüro Karl-Heinz Schneider wurden in diesen Tagen erfolgreich Nachfolge und Fortbestand organisiert: Durch die Neugründung der IFP2 Hangs + Schneider GmbH haben Patrick Hangs und Karl-Heinz Schneider die Weichen für die Zukunft optimal gestellt. Langjährige Erfahrung, breites Leistungsspektrum, überregionale Präsenz: Mit diesem hohen Anspruch werden weiterhin die vorwiegend mittelständischen und kommunalen Auftraggeber im Südwesten Deutschlands unterstützt. Ob im Industrie- und Gewerbebau oder für Verwaltungsgebäude: Seit rund 30 Jahren plant und realisiert Karl-Heinz Schneider individuelle Bauvorhaben – in enger Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Investoren und Bauherren, mit Fachingenieuren und Behörden. Durch die jetzt gemeinsam mit dem IFP2 Ingenieurbüro für Planung und Projektmanagement Hangs gegründete Nachfolgegesellschaft wird ein entscheidender Meilenstein gesetzt. „Wir sind überzeugt, dass die IFP2 Hangs + Schneider GmbH die optimale Lösung für die Nachfolgeregelung ist. Dadurch ist die Kontinuität gesichert und garantiert. Und dies ist somit der richtige Weg in die Zukunft“,

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betonen die Gründer Patrick Hangs und Karl-Heinz Schneider. Das Lahrer Ingenieurbüro IFP2 Hangs wurde bereits vor rund 10 Jahren aus der Taufe gehoben. Unter dem Motto„Vielseitig, verlässlich, visionär“ überzeugt das Team um Inhaber Patrick Hangs seither durch Innovation, Funktionalität und Qualität in Planung und Ausführung. In allen Bauprojekten stehen kostenbewusste Umsetzung sowie maximale Planungssicherheit im Vordergrund. Auf Termine und Kostenmanagement ist stets Verlass. Renchen, Lahr, Basel und Bern: Überregional stark. „Für das Büro IFP2 Hangs in Lahr ergibt sich durch die Neugründung keine Änderung“, erklärt Patrick Hangs. Im Verbund mit den beiden IFP2-Niederlassungen in der Schweiz engagieren sich nun insgesamt 15 qualifizierte Architekten, Bauingenieure und Zeichner für repräsentative Bauvorhaben in den Bereichen Industrie, Gewerbe und Verwaltung. „Ideen, Erfahrung, Leistungsbreite und Ressourcen: Wir verfügen über die erforderlichen Potenziale, um unsere vielfältigen Projekte in der Region zwischen Karlsruhe und Basel zu realisieren. Planer und Bauleiter sind immer in der Nähe und haben alle Prozesse im Griff“, so Patrick Hangs.

Historie 1985 – Gründung des Architekturbüros Schneider in Renchen 2004 – Gründung IFP2 in Lahr durch Patrick Hangs 2008 – Gründung der IFP2 GmbH in Basel durch Patrick Hangs 2012 – Eröffnung der Zweigniederlassung in Bern 2013 – Gemeinsame Gründung der IFP2 Hangs + Schneider GmbH durch Patrick Hangs und Karl-Heinz Schneider

Kontakt IFP2 Hangs + Schneider GmbH Fliederweg 18 D-77871 Renchen p.hangs@ifp2.de www.ifp2gmbh.de Telefon: +49 (0) 7843 7616 Telefax: +49 (0) 7843 7620 IFP² Ingenieurbüro für Planung und Projektmanagement Hangs Schillerstraße 13 D-77933 Lahr p.hangs@ifp2.de www.ifp2.de Telefon: +49 (0) 7821 92 23 62 Telefax: +49 (0) 7821 92 23 950 IFP2 GmbH Architekten und Ingenieure Prattelerstrasse 27 CH-4052 Basel p.hangs@ifp2.ch www.ifp2.ch Telefon: +41 (0) 61 312 75 25 Telefax: +41 (0) 61 312 75 27 Zweigniederlassung Bern Zentweg 9 CH-3006 Bern Telefon: +41 (0) 31 537 11 11 Telefax: +41 (0) 31 537 11 12 6/2013

Hangs GmbH 24. IFP2 M ai 2 0+1Schneider 3 econo ·Fotos:


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Politik • Standort Baden-Airpark

Baden Airpark Fläche gesamt … davon belegt

150 ha 100 ha

Beschäftigung Arbeitsplätze 2223 … davon Vollzeit 1730 … davon Auszubildende 105 Firmen 138 Branche Dienstleistung 52 Tourismus/Reisen 20 Luftfahrt 19 Handwerk 15 Behörde 6 Gastronomie 5 (Mehrfachnennungen möglich) Verkehrsinfrastruktur Autobahn A5 Autobahn A35 (Frankreich) ICE Bahnhof Baden-Baden Bundesstraße B36 Flughafen

8 km 14 km 12 km am Standort am Standort

Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden Passagiere 2012 1,3 Millionen Passagiere 2013 (Prognose) 1,1 Millionen

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Bereit zum Der Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden hat 2012 ein Rekordjahr hingelegt. Und auch der Gewerbepark nebenan boomt wie nie zuvor

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anfred Jung ist schon eine ganze Weile dabei. Als der Flughafenmanager vom Flughafen Stuttgart ins Badische wechselt, steht alles noch auf Anfang. Die badischen Politiker zanken, welche der ehemaligen Militärflughäfen in Lahr und bei Rheinmünster zum Regionalflughafen entwickelt werden soll. Die Voraussetzungen für Jungs Arbeit am Flughafen Karlsruhe/BadenBaden (FKB) sind alles andere als berauschend. 14 Jahre später sind die Verhältnisse längst geklärt. Der Flughafen Lahr hängt nach jahrelangen Querelen in der Insolvenz und Jung ist Chef eines Regionalflughafens,

von dem im vergangenen Jahr rund 1,3 Millionen Passagiere verreist sind. Ein neuer, nicht erwarteter Rekordwert. „Wir verfügen über ein gutes Einzugsgebiet mit vier Millionen Einwohnern, die innerhalb einer Autostunde den Flughafen erreichen können. Die Zahlen dokumentieren, dass der Bedarf für einen Regionalflughafen vorhanden ist“, sagt Jung. Doch genauso wichtig ist für den Geschäftsführer, dass sich auch das Gewerbegebiet am FKB, der Baden-Airpark, prächtig entwickelt. Über rund 150 Hektar Fläche verfügt der Park, rund zwei Drittel davon sind belegt. Mehr als 2200 Arbeitsplätze sind in den vergangenen zehn Jahren entstanden. „Der Schwerpunkt liegt ganz klar auf dem Aviation-Sektor sowie Unternehmen, die den Flughafen für ihr Gewerbe nutzen“, erklärt Jung. Oder Unternehmen, die unbedingt in der Region bleiben wolFoto: Baden-Airpark


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Abheben len, aber keinen geeigneten Standort gefunden haben. Wie zum Beisspiel der Landmaschinenbauer Rauch, der vor einigen Jahren händeringend nach einem Grundstück in der Region suchte, aber schlicht kein passendes fand. Inzwischen hat Rauch seinen Standort am Baden-Airpark erweitert. Der Verwaltungssitz des 1921 gegründeten Familienunternehmens ist noch immer Sinzheim. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen rund 350 Mitarbeiter, 232 davon im Baden-Airpark. Damit ist Rauch der größte Arbeitgeber am Standort. Jahr für Jahr verlassen rund 16 000 Landmaschinen die Fabrik der Rauchs, der Umsatz lag im Geschäftsjahr 2011/12 bei rund 69 Millionen Euro. Mehr als 150 Patente hält das Unternehmen auf seine Anlagen, die etwa in der Düngetechnik oder dem Winterdienst zum Einsatz kommen. Rund zwei Drittel

der Maschinen werden im Ausland verkauft. Der Standort am Baden-Airpark ist daher ideal. Rund 50 Hektar sind noch frei. Jung setzt sich bei deren Vermarktung nicht unter Druck. „Die Nachfrage nach Flächen verläuft wie die Konjunktur und damit auch der Flugverkehr in Wellenbewegungen. Ein durchschnittliches Wachstum von 100 Arbeitsplätzen pro Jahr ist aber durchaus eine Größe, die wir im Sinn haben“, sagt Jung zur Zielsetzung Das ist in den vergangenen Jahren gut gelungen, neben neuen Unternehmen wie etwa Cambaum oder dem 3-D-Drucker-Hersteller Stratasys, der am FKB mit seiner Tochtergesellschaft Objet vertreten ist. Mit dem Standort will Stratasys seine Marktpräsenz in Europa weiter ausbauen. Aber auch die Firmen, die bereits hier sind, schaffen neue Arbeitsplätze. Die DRF Flugrettung

hat im Januar ihre neue Werfthalle in Betrieb genommen. Aber auch Lötec und die Spedition Karl­ dischinger haben ihre Standorte ausgebaut. Die private Charter­ gesellschaft ACM Air Charter, die derzeit 90 Mitarbeiter hier be-

Die Firmen im Baden-Airpark beschäftigen aktuell mehr als 2200 Mitarbeiter schäftigt, hat ihre Präsenz am Flughafen über die Jahre ausgebaut. ACM, gegründet von Hannelore Kühl-Minninger und Thomas Minninger, ist ein Unternehmen, das von der ersten Stunde an eng mit dem FKB verknüpft ist, immerhin ist dieser seit 1997 der Firmensitz von ACM. Doch zurück zu Jung, der weiter am Ausbau der Infrastruktur arbeitet. Seit Jahren wird um 6/2013

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Politik • Standort Baden-Airpark

einen Anschluss an die Autobahn A5 gerungen. Bislang tuckern Reisende wie Lastwägen auf dem Weg zum FKB oder dem Gewerbepark durch die umliegenden Gemeinden. Das gefällt weder der einen noch der anderen Seite. „Der Wunsch nach einem Autobahnanschluss ist sehr realistisch. Manfred Jung, Geschäftsführer des Baden-Airpark, wechselte 1999 ins Badische an den FKB

Um den Anschluss an die Autobahn A5 wird in der Region seit Jahren gerungen Das Gewerbegebiet wächst, der Verkehr in den umliegenden Gemeinden auch. Wir setzen alles daran, das Projekt so schnell wie möglich zu realisieren.“ Dabei hat er die IHK Karlsruhe auf seiner Seite: „Innerhalb weniger Jahre hat sich der Flughafen Karlsruhe/ Baden-Baden zum zweitgrößten Regionalflughafen in Deutschland entwickelt. Der nächste Schritt muss nun die Anbindung an das Schienennetz sowie an die Auto-

bahn sein“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Hans-Peter Mengele. Der Anschluss soll also kommen, da spielt auch die kleine Delle eine Rolle, die Jung für dieses Jahr erwartet. „Wir kalkulieren für das aktuelle Jahr mit einem Rückgang von rund 15 Prozent auf 1,1 Millionen Passagieren“, erläutert Jung und erklärt: „Fast alle Flughäfen leiden derzeit unter einer rückläufigen Entwicklung der Passagierzahlen. Es ist eine gewisse Sätti-

gung der Nachfrage eingetreten. Die Airlines tun sich deshalb sehr schwer, Geld zu verdienen. Selbst eine Airline wie Lufthansa, die noch schwarze Zahlen schreibt, strukturiert um, streicht Flüge oder schichtet sie um.“ Das ist zwar durchaus ein Pro­ blem für den FKB – aber eines, das Manfred Jung, damals, vor rund 14 Jahren, als alles richtig begann, ziemlich gerne gehabt hätte. Robert Schwarz Foto: Jigal Fichtner


57 Foto: TPK

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Der Standort

Seit 1996 Heimat von Hightech: Der Technologiepark Karlsruhe liegt im Norden der Fächerstadt

Hi, Tech! Der Technologiepark Karlsruhe ist einer der innovativsten Standorte im Land.

Auf bald rund 65 000 Quadratmeter sind im Technologiepark Karlsruhe Firmen aus unterschiedlichen Branchen zu Hause. Die Schwerpunkte liegen auf den wachstumstarken Segmenten Energie und Software. Das Angebot im TPK richtet sich an Kleinunternehmer wie Konzerne. Die Büroflächen sind in Größen ab 100 Quadratmeter verfügbar. Den Leitsatz formuliert Geschäftsführer Thomas Lüdtke so: „Der TPK bringt Menschen aus den Bereichen Forschung und Technologien zusammen, um Wissen auszutauschen und um neue Ideen zu realisieren. Das integrierte Management- und Dienstleistungskonzept bietet den Firmen dabei zahlreiche Vorteile.“ Derzeit wird der TPK um rund 4500 Quadratmeter erweitert.

Das liegt am breiten Branchenmix und einem nachhaltigen Konzept

D

ie Bagger rollen schon. Seit Anfang des Jahres (KIT). Doch neben weiteren klassischen Faktoren wie wird im Technologiepark Karlsruhe (TPK) mal repräsentativen, flexiblen Flächen, moderner Archiwieder gebaut. Um rund 4500 Quadratmeter tektur und entsprechendem Park-Management sind erweitern die Karlsruher ihre Fläche. Der Grund ist es vor allem die weichen Faktoren, die den TPK für Unternehmen aus aller Welt interessant machen. simpel. „Die Nachfrage seitens der Unternehmen ist groß“, sagt TPK-Geschäftsführer Thomas Lüdtke. „Also „Wir sehen uns mehr als Netzwerk, denn als klassihaben wir uns entschieden, den Neubau anzugehen.“ scher Standort“, sagt der Geschäftsführer. Deshalb orEnde dieses Jahres wird das neue Gebäude bezugsganisiert der TPK zahlreiche Veranstaltungen, von der fertig sein. Ein Drittel der Infoveranstaltung über die Gesamtfläche ist bereits verÄnderungen im Steuerrecht Der TPK ist nicht nur Standort, bin hin zu Tauchkursen ist die mietet. „Wir legen dabei Wert auf eine flexible GestalBandbreite enorm. „Die Unsondern auch Netzwerk tung der Mietflächen“, erternehmen sollen am Standort klärt Lüdtke. Zwischen 200 miteinander in Kontakt treten, und 1000 Quadratmeter ist alles möglich. Diese Flevoneinander profitieren.“ Dieser Austausch macht zudem nicht an der Parkgrenze Halt: Die Verbindungen xibilität macht den Standort im Norden Karlsruhe zu Technologieparks in Spanien, Finnland, Frankreich auch so attraktiv. Denn im Technologiepark haben sich und der Schweiz fördern den internationalen Technonicht nur Konzerne wie Intel, sondern auch aufstrelogietransfer. Und der Standort Karlsruhe verfügt über bende Mittelständler wie Karlsruhe Technology Coneine der höchsten Forscherdichten in ganz Europa. sulting, Diensleister wie etwa die Kanzlei Vogel & Partner sowie klassische Hightech-Unternehmen wie Auch die Zukunftsthemen geht man im TPK ein TechniData IT Service niedergelassen. „Wir haben bisschen früher an als andere. Bereits vor Jahren wureinen ausgewogenen Mix an Branchen“, erläutert de eine Kindertagesstätte für die Firmen vor Ort eingerichtet. Dazu kam vor Kurzem eine private GrundLüdtke, „vom Kleinunternehmer bis zum Konzern“. Was die Unternehmen in den TPK zieht? Da ist zum schule. „Bei uns wird Kinderbetreuung nicht diskueinen die exzellente Anbindung an den ÖPNV, auch tiert, sondern umgesetzt“, sagt Lüdtke, der den TPK der Weg zur Autobahn ist nicht weit. Die Firmen provon Beginn an mit aufgebaut hat. Ein Grund sich fitieren zudem von der Nähe zu den Karlsruher Hochauszuruhen, ist das nicht: Gerade beim Thema Kinderschulen und dem Karlsruher Institut für Technologie betreuung wird derzeit an weiteren Konzepten gefeilt.

Das Konzept Neben der hervorragenden Infrastruktur-Anbindung und der Nähe zu den Hochschulen in der Region bietet der TPK den Firmen auf dem Gelände ein umfangreiches Dienstleistungsangebot: etwa Kindertagesstätte, private GanztagesGrundschule und zahlreiche Fach- und Freizeit-Veranstaltungen, die aus dem Standort ein echtes Netzwerk machen. Zudem stehen allen Mietern das TPK-Casino, das TPK-Bistro sowie Konferenz- und Tagungsräume zur Verfügung. Der Technologiepark Karlsruhe ist zu 96 Prozent eine Tochter der L-Bank Baden-Württemberg.

Kontakt Technologiepark Karlsruhe GmbH Emmy-Noether-Straße 11 76131 Karlsruhe tpk@techpark.de www.techpark.de Telefon: 07 21/61 05-01 Telefax: 07 21/61 05-199 6/2013

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Politik • Immobilien

Heavy Metal: Der Transport von Maschinen und Anlagen erfordert Präzisionsarbeit mit schwerem Gerät.

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Fotos: Scheerer


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Herkulesaufgabe: Projekt Neuland Wenn Unternehmen umziehen, geht ohne fleißige Helfer nichts. Immobilienmakler, Speditionen, IT-Dienstleister und engagierte Mitarbeiter sorgen dafür, dass alles reibungslos über die Bühne geht

U

nternehmen müssen wachsen, heißt es. Doch Wachstum stößt auch an Grenzen. Räumliche Grenzen. Wenn eines Tages auf dem Hof Bürocontainer stehen. Wenn die Versandlogistik in Zeltprovisorien hinter der Halle ausgelagert werden muss. Und wenn der nagelneue Hochpräzisionsmessplatz mit Lasertechnologie im Lager verstaubt, weil keiner weiß, wohin damit. Dann ist es an der Zeit für einen Standortwechsel. Nur wohin? In einen Neubau auf die güne Wiese? Oder tut es die gebrauchte Immobilie gleich nebenan? Wer hilft finden? Wer umziehen? Schnell wird klar – hier reift eine Idee zur Herkulesaufgabe. Doch Kompetenz und Erfahrung darin, ein Projekt Neuland zu stemmen, fehlen meist. Dann wird irgendwer dazu bestimmt, sich darum zu kümmern. Wenn es kein betriebliches Immobilien-Management wie in großen Firmen gibt, dann eben jemand aus der Personalabteilung, wie Andreas Klinke, Prokurist und Vertriebsleiter Gewerbe von Gisinger Immobilien in Freiburg schildert. „Unternehmen richten oft eine Art Stabsstelle ein, die Mitarbeiter kennen das Unternehmen, kümmern sich um die Prozesse und sind erste Ansprechpartner für externe Dienstleister“, sagt Klinke. Oh-

ne die wird es nämlich in der Regel schwierig. Bei der Suche nach dem geeigneten Objekt helfen, das liegt nahe, Immobilienmakler wie Klinke. Mit der Entwicklung moderner Gewerbearchitektur beschäftigen sich die Kollegen von Gisinger Wohnund Gewerbebau nebenan. Entscheidet sich ein Unternehmen für einen Neubau, bleibt reichlich Zeit für die Umzugsplanung. Ist der Vertrag für eine gebrauchte Immobilie unterzeichnet, kann es schnell gehen. Gisinger bietet seinen Kunden bei Bedarf ein Rund-umPaket. „Wir unterstützen Unternehmen darin, ihren Umzug reibungslos über die Bühne zu bringen“, versichert Manager Klinke. Etwa mit Beratungsleistungen und Checklisten. Wenn gewünscht, holen sie die richtigen Helferlein ins Boot: ITDienstleister, die über Nacht oder am Wochenende eine komplette IT-Infrastruktur demontieren, transportieren und wieder in Betrieb nehmen – für viele Firmen eine heikle und unternehmenskritische Sache. Auf Büroumzüge spezialisierte Speditionen wie Jüngling in Oberndorf-Bochingen, die Büromöbel ab- und wieder aufbauen und dafür Sorge tragen, dass auch wichtige Unterlagen zur rechten Zeit am rechten Ort sind. Und freilich müssen auch Maschinen, Anlagen und andere Produktions-

mittel umziehen. Dafür braucht es viel Spezialwissen und Erfahrung – und natürlich die richtigen Hilfsmittel. Solche Industrieumzüge übernimmt die Scheerer Logistik in Aichhalden. „Wir müssen uns mit den örtlichen Gegebenheiten am Standort und dort, wo die Maschine wieder aufgestellt werden soll, vertraut machen“, erklärt Christoph Rinderknecht, Leiter Maschinenlogistik bei Scheerer. Entscheidend sind Faktoren wie Böden, Unebenheiten,

Unternehmen richten Stabsstellen ein, bei denen die Fäden zusammenlaufen Hindernisse und Belastungsgrenzen. „Wir bewegen immer Schweres“, sagt Rinderknecht, „da müssen wir genau wissen, wo unsere Kräne und Spezialstapler unter Last fahren dürfen.“ Wo können Zurrgurte und Schäkel angebracht, wo eine Maschine angehoben werden, und wo können womöglich wassergefährdende Flüssigkeiten auslaufen? Auch hier gilt: Eine gute Projektplanung ist alles. „Je eher wir einbezogen werden, desto reibungsloser laufen solche Umzüge in der Regel ab“, erläutert Rinderknecht. Am besten schon in die Planung von Neu- und Umbauten. René Kius

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Politik • Standort Flugfeld Böblingen/Sindelfingen

Flugfeld Böblingen/Sindelfingen Gesamtfläche 80 ha davon zwei Drittel auf Böblinger, ein Drittel auf Sindelfinger Gemarkung Geschichte 1915 Eröffnung als Militärflughafen 1925 Das Flugfeld dient als Landesflughafen, setzt sich gegen den Cannstatter Wasen durch. Das erste Linienflugzeug landet. 1926 gründet Daimler-Chefkonstrukteur Hans Klemm Leichtflugzeugbau Klemm. Seine Idee: das Volksflugzeug 1935 Das Flugfeld stößt an die Grenzen seiner Kapazitäten. Erste Überlegungen eines Flughafens auf den Fildern 1938 militärische Nutzung 1945 bis 1992 Das US-Militär nutzt das Flugfeld als Reparaturwerk 2002 kaufen die Städte Böblingen und Sindelfingen das Areal vom Bund zurück 2005 Abschluss der Kampfmittelbeseitigung und Geländesanierung 2007 Freigabe für die Öffentlichkeit. Die Vermarktung des Geländes beginnt. Verkehrsinfrastruktur Autobahn unmittelbar Bahnhof Böblingen unmittelbar Flughafen 20 km

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Das Hochz  Böblingen und Sindelfingen kommen sich immer näher. Das Flugfeld könnte so zur Blaupause einer künftigen Stadtehe werden

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twas verloren steht es da, das Häuschen, umringt von Bauzäunen. Fenster und Türen sind verrammelt. Die Holzvertäfelung hat schon bessere Tage erlebt. Während drumherum Kräne kreisen, Bagger rollen, Bohrhämmer donnern, Gebäude um Gebäude in den stahlblauen Himmel gezogen werden, steht es da, als sei es aus der Zeit gefallen. Hier auf dem ehemaligen Flugfeld, dem interkommunalen Gewerbe-, Dienstleistungs- und Wohngebiet zwischen Böblingen und Sindelfingen, entsteht derzeit quasi ein neuer Stadtteil. Auf dem Gelände sollen innerhalb der nächsten 20 Jahre rund 7000 Ar-

beitsplätze entstehen, zudem ist die Errichtung von rund 1600 Wohneinheiten mit 4000 Bewohnern geplant. Das Flugfeld ist mit seinen rund 80 Hektar eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Süddeutschlands und nach „Stuttgart 21“ die größte zusammenhängende Fläche in der Region. Ein Drittel des Areals befindet sich auf Sindelfinger, zwei Drittel auf Böblinger Gemarkung. Doch zurück zum Häuschen in der Mitte des Geländes: Es wird all die Bauarbeiten überleben, schließlich steht es unter Denkmalschutz. Früher gingen hier die Passagiere des Flughafens ein und aus. Es war das Empfangsgebäude – und überhaupt das erste Haus auf dem Flugfeld, das im Jahr 1915 eröffnet wurde. Der Böblinger Flughafen war einst der größte industrielle Betrieb. 1939 arbeiteten hier 800 Menschen. Nach dem Krieg nutzten die Amerikaner Foto: Jigal Fichtner


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Aus der Landebahn des Flugfelds ist inzwischen ein künstlicher See geworden

eitsfeld das Gelände bis kurz nach der Wende. Seit 2007 nun wird das Flugfeld zu einem neuen Stadtteil – und dient angesichts der Überle­ gungen, Böblingen und Sindelfin­ gen zu fusionieren, als Blaupause für die künftige Beziehung: Es ist quasi das Hochzeitsfeld. Wenn Peter Brenner das Häus­ chen inmitten des Flugfelds be­ trachtet, sieht er ohnehin mehr als Bauzäune und schiefe Fensterläden. Wenn es nach dem Geschäftsführer der interkommunalen Zweckge­ meinschaft geht, wird aus dem einstigen Empfangsgebäude ein kleines Museum. Drumherum soll sich Gastronomie ansiedeln. Es wäre das Herzstück des Geländes. Doch noch ist es nicht so weit, noch bevölkern größtenteils Kräne und Betonmischer das Panorama hier direkt neben der Autobahn 81. Andernorts ist man schon wei­ ter: Einige Wohngebäude stehen bereits und sind bezogen, mit dem

nächsten Komplex hat der Stutt­ garter Baukonzern Züblin eben begonnen. Bis Dezember 2014 soll eine Wohnanlage mit 143 Mietwohnungen und 215 Tief­ garagenstellplätzen entstehen. Aus dem ehemaligen Hangar des Flughafens ist inzwischen das „Meilenwerk“ geworden. 20 Milli­ onen Euro hat Investor Andreas Dünkel mit seiner Activ Group aus Schemmerhofen bei Ulm in den Umbau der denkmalgeschützten Gebäude in ein Ausstellungs-, Event- und Gastronomieforum investiert. Kernstück des insge­ samt 16 000 Quadratmeter großen Projekts ist die Werkstatthalle mit 56 Glasboxen, in die OldtimerLiebhaber ihre Autos einstellen und pflegen lassen können. Neben einer Kochschule und Anbietern von Kunstgegenständen und Ac­ cessoires rund um das Thema Au­ tomobil, hat hier Dünkels Firma einen Standort eröffnet.

Im April hat der Investor nach­ gelegt und das „Meilenwerk“ für rund zwölf Millionen Euro erwei­ tert. Im Neubau hat sich neben dem Autohaus Gohm eine Nieder­ lassung des Motorradbauers Har­ ley Davidson angesiedelt.

Das Meilenwerk wächst, aber die Ansiedlung von Firmen stockte zuletzt Neben dem „Meilenwerk“ ist vor allem das Senseapolis die Mar­ ke, die das Flugfeld überregional bekanntgemacht hat. Der riesige Indoor-Freizeitpark war eines der ersten Großprojekte auf dem Ge­ lände und grüßt ob seiner expo­ nierten Lage so ziemlich jeden Autofahrer, der die A81 in Rich­ tung Norden befährt. In den vergangenen Jahren in­ des stockte die Ansiedlung 6/2013

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Politik • Standort Flugfeld Böblingen/Sindelfingen

von Gewerbe, was nicht nur Vermarktungsgründe hat, wie Flugfeld-Chef Brenner einräumt: „Die langsame Entwicklung des gewerblichen Bereiches hat mehrere Ursachen. Zum einen war sie durch die Finanzmarktkrise konjunkturell bedingt. Zum anderen sind sich beide Städte der Einmaligkeit des Flugfeldes bewusst. Anders ausgedrückt: Auf dem Flugfeld geht Qualität vor Schnelligkeit. Und das ist auch gut so.“ Brenner ist seit Anfang des Jahres im Amt und gilt in Immobilienkreisen als Die frühere Empfangshalle für Passagiere soll zum FlugfeldMuseum umgebaut werden

„Auf dem Flugfeld geht Qualität vor Schnelligkeit“, sagt Peter Brenner gut vernetzt. Der Neue an der Spitze weiß, was er anders machen will: Der Schwerpunkt liegt nun mehr als früher darauf, Unternehmen anzusiedeln. „Aus meiner Sicht fehlte da bisher ein roter Faden. Eine solche Strategie halte ich persönlich für unabdingbar“, erläutert Brenner. Rückenwind in Sachen Vermarktung bekommt er durch die größte Neuansiedlung in der Geschichte des Hochzeitsfelds: Im April hat der Ingenieurdienstleister MB Tech angekündigt, einen Teil seiner Standorte zu konzentrieren und auf dem Flugfeld seinen neuen Stammsitz zu bauen.

Rund 1200 Mitarbeiter sollen ab Ende des Jahres 2015 hier ihrer Arbeit nachgehen. „Wir sind seit der Gründung der MB Tech 1995 schnell gewachsen und so mussten wir nach und nach verschiedene Flächen anmieten“, erklärt CFO Christoph Schmidt-Arnold, „Schon seit Längerem suchen wir nach einem neuen Standort hier in der Region, um unsere Flächen zu bündeln.“ Natürlich spielt auch die unmittelbare Nähe zum Schlüsselkunden Daimler eine wichtige Rolle. MB Tech, 1995 als Ausgründung des Autobauers entstanden und nun zu 65 Prozent im Besitz

des französischen Akka-Konzerns, will auf dem Flugfeld Büro-, Produktions-, Service-, Werkstatt- und Laborflächen bauen sowie eine Parkgarage mit mindestens 680 Stellplätzen. Brenner erhofft sich durch die Ansiedlung einen Schub. „Möglicherweise ist das der Durchbruch“, sagt er. „Tatsächlich spüren wir in den Tagen seit der Bekanntgabe schon eine gewisse Sogwirkung, die dazu beitragen kann, weitere Unternehmen aufs Flugfeld zu bewegen.“ Das verlassene Häuschen in der Mitte des Flugfelds würde sich über weitere neue Nachbarn sicher freuen. Robert Schwarz Foto: Jigal Fichtner

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Wirtschaftsmagazin für Baden-Württemberg


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Politik • Standort Hafen Kehl

Standortfaktoren Größe Hafengebiet Anzahl Hafenbecken Uferlänge Gleisanlagen Straßen Gewerbesteuer Grundsteuer Grundstücke ab

320 ha 3 12 km 42 km 16 km 360 v. H. 430 v.H. 2 Euro/m2/Jahr

Verkehrsinfrastruktur Autobahn Anschluss A5, A35 (Frankreich) Bundesstraße B28 Bahnhof S-Bahn-Anschluss, Kehl Flughafen Straßburg, Karlsruhe/Baden-BadenBeschäftigung Arbeitsplätze 4280 Speditionen, Schifffahrt, Umschlagbetr. 582 Industriebetriebe 2893 Gewerbebetriebe 597 Dienststellen 208 Umgeschlagene Güter Eisen- u. Stahlwaren Übrige Güter Mineralölprodukte Baustoffe Getreide Feste Brennstoffe

2,7 Mio. t 773 209 t 322 506 t 137892 t 140 148 t 38 019 t

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Nah am Wa  Der Rheinhafen in Kehl ist einer der wichtigsten Umschlagplätze in Deutschland. Und beliebt bei mittelständischen Firmen

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asser beruhigt. Davon ist hier an der Laderampe von Amend Rohstoff wenig zu spüren. Unermüdlich krallt sich der Hydraulikkran mit dem stählernen Greifer in den Haufen Altmetall. Schwenkt he­rum, lässt es polternd im Bauch des Schiffes ab. Hin und her geht das so. Gut 1500 Tonnen passen in ein Schiff und rund 120 000 Tonnen schlägt Amend hier im Kehler Hafen um. Eben Betriebsamkeit pur statt malerischer Hafen-Idylle. Überhaupt geht es hier am Rande des Rheins alles andere als ruhig zu. Nach Auskunft von Hafen­ direktor Kalrheinz Hillenband, Chef der Hafen Verwaltung Kehl

hat im Jahr 2012 „erstmals seit Inbetriebnahme des Kehler Hafens im Jahr 1900 der wasserseitige Umschlag die Marke von vier Millionen Tonnen überschritten“. 2981 Schiffe wurden registriert, die meisten unter niederländischer Flagge. Das bedeutet Platz sieben unter den 100 öffentlichen Häfen in Deutschland. Vor allem der Umschlag von Eisen- und Stahlwaren trägt das Geschäft: Knapp drei Millionen Tonnen wurden davon umgeschlagen. Und wer sich den Kehler Hafen mit seinen fingerartigen Becken aus der Vogelperspektive ansieht, der erkennt auf einen Blick die großen Flächen mit Sekundärrohstoffen aller Art. Und da hat Amend mit 30 000 Quadratmetern Fläche noch lange nicht die Nase vorn. Platzhirsch sind mit mehr als 133 000 Qua­ dratmetern Fläche die Badischen Stahlwerke, kurz BSW – das einFoto: Jigal Fichtner


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Nur auf den ersten Blick ruhig: Der Güterumschlag in Kehl zählt zu den höchsten

sser gebaut zige Stahlwerk in Baden-Württemberg. Eine „Landzunge“ zwischen Hafenbecken und dem Rheinzufluss Kinzig nimmt die 1955 gegründete Gruppe in Anspruch. 800 Mitarbeiter verarbeiten Schrott zu Bewehrungsstahl für die Bauindustrie – setzt man die Zahl der Mitarbeiter ins Verhältnis zur Jahresproduktion von rund 2,2 Millionen Tonnen zählt die BSW zu den weltweit produktivsten Stahlwerken. Haben jedenfalls Branchenkenner errechnet. Doch Ausruhen ist bei aller beruhigenden Wirkung des Wassers auch bei den Stahlwerken nicht angesagt. Aktuell läuft ein Ausbauprogramm in dreistelliger Millionenhöhe. Ein Ziel: Durch den Aufbau der Kapazitäten auf 2,8 Millionen Tonnen die Zukunfts­ fähigkeit sichern. Zukunftsfähigkeit. Das ist auch das Thema im Jahr 1844: Damals wird die kleine Hafenanlage mit

einem Gleis an die Rheintalbahn angebunden, die Badische Staatseisenbahnverwaltung erhält mit dem Areal einen Freihafen. Holz ist das Hauptumschlagsgut. Ums Jahr 1900 folgt die entscheidende Weichenstellung, der Kehler ­Hafen wird erweitert und aufwendig ausgebaut – die Aufnahmen von archaischen SchleppkübelBaggern am Rheinufer lassen die Strapazen der Arbeiter erahnen. Denn der Hafen erhält damals die noch heute genutzten drei Hafenbecken mit zwölf Kilometern Uferlänge. Das Ziel damals: Güter, die zwar für südlicher gelegene Gebiete bestimmt sind, aber aufgrund hier fehlender Kapazitäten in Mannheim gelöscht werden, nach Kehl umleiten. Das gelingt mit Bravour. Und seit der Zeit geht es mit dem Kehler Hafen stetig bergauf. Auch von der Größe her: Durch Flächenzukäufe hat der Hafen mit all seinen Entwicklungs-

und Erweiterungsflächen heute eine Ausdehnung von stattlichen 320 Hektar. Allein auf den 42 Kilometern Schienenstrecke auf dem Hafengelände werden pro Jahr zwei Millionen Tonnen Güter transportiert.

Der Produktmix ist bemerkenswert: von Stahl über Armaturen bis zu Papier Ebenso bemerkenswert ist der Branchenmix, der sich angesiedelt hat. Von einer „gesunden, mittelständischen Unternehmensstruktur“ spricht denn auch Hafendirektor Hillenband. Der Freizeitmobilhersteller Bürstner ist im Hafen ebenso ansässig wie RMA, ein Hersteller von Armaturen für die Gasversorgung. Das Kraftfutterwerk Franz Ehrle für die Landwirtschaft nutzt den günstigen 6/2013

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Politik • Standort Hafen Kehl

Transport von Massengütern per Schiff ebenso wie Rohstoffhändler wie Amend: Immerhin ersetzt eine Schiffladung mit 1500 Tonnen 60 Lastwagenfuhren. Wobei sich beispielsweise Klumpp und Müller unter anderem auf genau diese Kombination von Straße und Wasserweg spezialisiert

Sekundärrohstoffe sind die am meisten umgeschlagenen Güter im Kehler Hafen

Die Hafeninfrastruktur ist gut aufgestellt. Und wird aktuell weiter modernisiert hat. Die moderne Containerabfertigung im Hafen ist dabei hilfreich. Auch der Tunnelbohrgigant Herrenknecht lässt im Kehler Hafen produzieren. Und die KoehlerGruppe lässt sich die Rohstoffe für das hochwertige Thermo- und Dekorpapier aus dem Werk am Rhein ebenfalls per Schiff anliefern. Insgesamt bieten die Firmen 4280 Menschen Arbeit – und auch dank der unmittelbaren Nähe zu Frankreich ist ein möglicher Fach-

kräftemangel gut lösbar. Für die Zukunft also alles in ruhigen Wassern? Durchaus. „Die Hafenunternehmen sind gut aufgestellt und die Hafeninfrastruktur hat keine Defizite“, formuliert es Hafen­ direktor Hillenbrand. Doch ruhig wird es deshalb auf dem Areal nicht. Um zukunftsfähig zu bleiben wird die Hafenverwaltung bis 2014 in neue Krananlagen investieren und die Umschlagskapazitäten modernisieren.

Übrigens: Wer dann doch die beruhigende Wirkung des Wassers sucht, der wird nur wenig rheinabwärts in den Auen fündig. Hier ist Idylle pur. Dirk Werner

www.hafen-kehl.de www.bsw-kehl.de www.koehlerpaper.com www.amend-rohstoffe.de Foto: Jigal Fichtner

[ d e r

s t a n d o r t

m i t

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k o n t u r e n ]

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Politik • Immobilien

Alt ergänzt Neu Projekt: Aufbau des Gründerzentrums „Perfekt Futur“ auf dem Alten Schlachthof-Areal in Karlsruhe Besonderheit: 68 aufgearbeitete Übersee­ container sind in die ehemalige Schweinemarkthalle ein­ geschoben worden. Sie dienen als Büroflächen. Verantwortlich: Karlsruher Fächer GmbH & Co. Stadtentwicklungs-KG

Alt nicht zu erkennen Projekt: Sanierung, Umbau und Erweiterung Haus H. in Friedrichshafen – ein ehemaliges Quelle-Fertighaus Auszeichnung: Beispielhaftes Bauen Bodenseekreis 2006–2012 Bauherren: Thomas Hirthe, Nicolette Singer Architekt: Hirthe Architekt BDA Stadtplaner

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Fotos: Jigal Fichtner, Daniel Stauch


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Alt wie NEU Warum denn immer auf die grüne Wiese? Bauen im Bestand hat einen eigenen Reiz. Und ist ein Trend. Es muss aber mit Sinn geschehen!

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ie Idee ist bestechend – man muss nur drauf kommen: Karlsruhe brauchte ein Gründerzentrum. Und hat auf dem Areal des Alten Schlachthofs die ehemalige Schweinemarkthalle. Andere Städte hätten die Bagger losgeschickt, um Platz zu schaffen. In der Fächerstadt schob man 68 ausrangierte, zu Büros aufgearbeitete Seefrachtcontainer in die im Stil der „Neuen Sachlichkeit“ 1927 erbaute Halle. Fertig. Fast jedenfalls. Besprechungsflächen und ein öffentliches Café kamen noch dazu. „Die Idee stammt von unseren Architekten“, sagt Lina Hosciskawski von der städtischen Karlsruher Fächer Stadtentwicklung nicht ohne Stolz. Und der Erfolg bestätigt sie: Mitte April eröffnet, sind bereits jetzt 25 Mietverträge abgeschlossen. Gründer lieben das historisch-moderne Ambiente mit Charme. Das steigert die Kreativität. Sagt man. Doch nicht nur Kreative fahren auf diese Art des Recyclings ab. „Gerade bei Wohnhäusern ist das ein Trend“, resümiert Carmen Mundorff von der Architektenkammer Baden-Württemberg. Gut 80 Prozent der bei Wettbewerben eingereichten Arbeiten stammen aus der Kategorie „Bauen im Bestand“.

Der Grund? Den einen gibt es nicht. „Es spielen viele Faktoren eine Rolle“, so Mundorff: Man hat Grundstück samt Bausub­ stanz und Infrastruktur, auf allem kann man aufbauen. In manchen Gegenden sind Wohnhäuser, zumal ältere, günstiger zu finanzieren. Und manch einer entdeckt schlicht sein Elternhaus für sich – Emotion pur! Gleich ist allen Gründen eines: „Man muss sich die Bausubstanz genau anschauen“, rät der Architekt Joachim „Jo“ Müller, zugleich Vorsitzender der Kammergruppe Schwarzwald-BaarKreis. Denn vor allem in den 1950er-/60er-Jahren kam das schnelle vor dem nachhaltigen Bauen. Da lohnt der kritische Blick. Und nicht das Schielen nach dem schnellen Euro – denn Energieeinsparung wird zwar stattlich gefördert. Müller: „Sinnvoll ist das Dämmen oder der Austausch der Heizung alleine nicht. Es braucht ein ganzheitliches Konzept, damit am Ende nicht das böse Erwachen kommt.“ Stichwort: Schimmel. Dass sich sogar aus einem Quelle-Fertighaus aus den 1970er-Jahren durch geschickte Neuplanung was rausholen lässt, sehen Sie übrigens neben anderem in den Projektbeschreibun-

gen auf dieser und der nächsten Seite. Weitere Infos gibt es bei der Architektenkammer. Doch zurück zum Bauen im Bestand. Was ist mit Firmen jenseits der Kreativbranche? Nutzen sie die Möglichkeiten des „Alt wie neu“? Eine Antwort fällt schwer. Und das hängt schlicht mit den Anforderungen zusammen: „Unternehmen brauchen

Auch bei Unternehmen kann es sich lohnen, Hand an den Bestand zu legen funktionierende Abläufe, dagegen kann man in Wohnhäusern auch mal Kompromisse machen“, so Architekt Müller. Auch Rainer Kracht, Partner beim Baudienstleister Vollack, gibt keine Pauschalantwort. Dafür haben die Karlsruher eine spezielle Herangehensweise, wenn Erweiterungen bestehender Unternehmen anstehen: „Wir beginnen die Planungen immer mit einer Grundüberlegung: Wie wären in einem Neubau auf der grünen Wiese alle Prozesse optimal abgebildet? Dann prüfen wir, ob und wie gut sich das in den Bestandsbauten realisieren lässt.“ Wenn es

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Politik • Immobilien

Alt komplett neu Projekt: Sanierung Wohnanlage am Sonnenhof in Pforzheim Auszeichnung: Beispielhaftes Bauen Enzkreis und Pforzheim 2004–2011 Bauherren: Stadtbau GmbH Pforzheim Architekt: SWS Architekten Stolz Weisen­ burger Scheidel, Karlsruhe

Alt effizient vitalisiert Projekt: Nachhaltige Weiterentwicklung des Stand­ ortes Karlsruhe der Bäko Mittelbaden. Besonderheit: Statt nur das Dach abzudich­ ten, wurde der Bestandsbau effizient logis­ tisch neu ausgerichtet. Bauherr: Bäko Mittelbaden eG Baudienstleister: Vollack

Fotos: Samuel Kuch, Michael Bode, Dirk Altenkirch

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Friesenheim

...ein schönes Stück Baden


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passt, dann wird Hand an den Bestand gelegt. Im besten Falle mit einem Masterplan, damit die kommenden Erweiterungen gleich passen. So wie es die Bäcker- und Konditoreneinkaufsgenossenschaft Bäko Mittelbaden mustergültig vorgemacht hat. Auch bei diesem Beispiel ist Kracht aufgefallen: „Der Schlüssel für ein erfolgreiches Revitalisierungsprojekt ist die äußere Logistik: Wie kann die Anlieferung und der Abtransport optimiert werden?“Aus der „Hubschrauber-Perspektive“ eines Externen lassen sich oft ganz andere Möglichkeiten finden, so die Erfahrung des Vollack-Partners. Wobei er wie Architekt Müller Bauherren auch bei der Revitalisierung rät: „Die Architektur sollte Akzente setzen. Denn ein Gebäude ist immer auch eine Visitenkarte.“ Eben

ganz genau wie beim Projekt „Perfekt Futur“ in der Schweinemarkthalle. Dirk Werner

www.perfekt-futur.de www.akbw.de www.architekt-mueller.info www.vollack.de

Alt plus Neu Projekt: Neubau eines Einfamilienhauses über denkmalgeschütztem Gewölbekeller in Öhringen Auszeichnung: Beispielhaftes Bauen Hohenlohekreis 2001–2008 Bauherren: Esther Kuch, Volker Stegmaier Architekt: Volker Stegmaier

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Politik • Standort Schiesser-Areal Radolfzell

Vom Rand des kleinen Sees vor dem „Seemaxx“ hat man das Schiesser-Areal im Blick

Beschäftigung/Einwohner Arbeitsplätze 11 603 davon auf dem Schiesser-Areal 1000 Produz. Gewerbe 4979 Dienstleister 4723 Handel/Verkehr 1891 Einpendler 7386 Auspendler 6054 Einwohner 31 838 davon weiblich 15 457 Steuern Gewerbesteuer 350 v. H. Grundsteuer A 330 v. H. Grundsteuer B 330 v. H. Kaufkraft/Einw. 21 570 Euro Kaufkraftkennziffer 102,6 Standortkosten Gewerbegrundstücke 70–95 Euro/m2 Mieten Lager/Produktion ab 2,00 Euro/m2 Mieten Büro/Handel ab 6,00 Euro/m2 Verkehrsinfrastruktur Autobahn/Bundesstraße A81, B33 Bahnhof stündl. Verbindungen Flughafen Zürich, Friedrichshafen

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Wie ein Sec  Die Wäschefirma Schiesser hat in Radolfzell ein 13 Hektar großes Areal – nur gebrauchen kann sie es nicht. Deshalb wurde investiert

D

iese langen Stufen sind ein guter Ort. Wer hier sitzt, der hat die wichtigsten Punkte im Blick. Die Füße im Wasser des kleinen Sees am Ende der Stufen, den Blick von links nach rechts geschwenkt – und schon ist klar: Das Schiesser-Areal in Radolfzell ist ungewöhnlich. Oder wie es OB Jörg Schmidt ausdrückt: „Das Areal ist für uns wie ein Sechser im Lotto.“ Um das zu verstehen, muss man einige Jahre zurückblicken. Damals, Ende der 1990er-Jahre, ist

der Wäschehersteller Schiesser unter Druck. Die damaligen Eigentümer restrukturieren und ver­ lagern Arbeitsplätze. Für den Stammsitz hätte das im Normalfall bedeutet: Knapp 13 Hektar liegen brach. Mit Gebäuden jeglicher Couleur. Die Fläche ist doppelt so groß wie die Altstadt – und auch noch in direkter Nachbarschaft. Doch Schiesser verhält sich nicht normal. Die Schweizer werden ihrer Verantwortung gerecht: Immerhin hat Jacques Schiesser 1875 das Unternehmen in Radolfzell gründet; in einem alten Tanzsaal näht er die erste Unter­wäsche. Eine jahrzehntelange Erfolgsgeschichte beginnt. In Spitzenzeiten beschäftigt Schiesser 4000 Menschen, Ende der 1990er-Jahre sind es noch 2000. Foto: Jigal Fichtner


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hser im Lotto! Schiessers Wundermittel: Die Hesta Immobilien wird gegründet. Die Aufgabe: Das Areal entwickeln. Das Ergebnis: Mehr als 60 Millionen Euro wurden – nicht nur von Hesta – investiert, 1000 Arbeitsplätze sind entstanden. Für das Projekt gab es sogar den Flächenrecyclingpreis des Landes. Warum das Projekt preiswürdig ist, erkennt man auf den Stufen des Sees gut. Direkt am Rand am See liegt das Factory Outlet Center Seemaxx mit Markengeschäften von Tommy Hilfiger, Gerry Weber, Tom Tailor oder auch Schiesser. Nicht weit entfernt liegt das Tagungs- und Kongresszentrum „Milchwerk“, ein architektonisch prägendes Gebäude auf dem Areal. Mit seinem Kulturprogramm hat es sich weit über Radolfzell hinaus einen Na-

men gemacht. Und der ehemalige Wasserturm des „Milchwerks“ wird aktuell zu einem NullenergiePassiv-Hochhaus mit mehr als 34 Metern Höhe umgebaut. In unmittelbarer Nachbarschaft ist mit dem „Kletterwerk“ des Deutschen Alpen Vereins eines der größten Kletterzentren im Südwesten entstanden. Daran schließt sich hochwertige Wohnbebauung an – die Handwerker hatten die Spaten noch nicht richtig in der Hand, da waren die Wohnungen bereits verkauft. Und die ehemalige Schiesser-Lehrwerkstatt mit 2500 Quadratmetern hat sich der Software-Spezialist Sybit geangelt: Mit 120 Mitarbeitern entwickeln die ITler unter anderem interaktive Elemente für Spielshows im Fernsehen.

Was man von den Treppen aus nicht im Blick hat: Die Hesta hat das ehemalige Schiesser-Kesselhaus im Norden des Areals mit Millionenaufwand in einen Bürokomplex mit ganz eigenem Cha-

Klettern, Mode-Logistik, Software, Kultur und Wohnen: Das Areal ist äußerst lebendig rakter umgebaut. Und die ehemaligen Schiesser-Lagerflächen nutzt Multisped: Von Radolfzell aus können täglich bis zu 8000 hängende und 25 000 liegende Kleidungsstücke kommissioniert werden – Aufbügeln inklusive. Namhafte Modefirmen nutzen die Kapazitäten. 6/2013

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Politik • Standort Schiesser-Areal Radolfzell

Für die weitere Erkundung des Areals muss man die Füße aus dem See nehmen. Und nach wenigen Hundert Metern Fußweg erreicht man mit dem „Jahr100Bau“ das Herzstück des Schiesser-Areals: Aus dem imposnanten Verwaltungsbau ist ein Dienstleistungszentrum entstanDas „Kletterwerk“ (l.) ist eine der größten Anlagen im Land. Der Turm wird zum Hochhaus

Der „Jahr100Bau“ ist das Herzstück des Areals. Und weist den Weg in die Altstadt den, das dank seiner Ausrichtung zugleich die Schritte in Richtung der pittoresken Altstadt lenkt. Die zu durchqueren, lohnt sich ebenfalls. Nicht nur wegen des ungewöhnlich vielfältigen Gastronomie- und Einzelhandelsangebots. Mehr noch, weil man in wenigen Gehminuten samt der Unterquerung der Bahnlinie am Ufer des Bodensees steht. Diese Bahnunterführung in ihrer angejahrten Ausführung soll

indes bald Geschichte sein. Mit dem „Leitprojekt Stadt – Bahn – See“ will Radolfzell nach aktuellen Schätzungen rund 16 Millionen Euro in die Steigerung der Attraktivität des Bahnhof-Areals investieren. 2016 könnte das Projekt fertig sein. „Die breite Öffnung des Seezugangs ist für uns ebenso wichtig, wie es die Entwicklung des zuvor abgeschotten SchiesserAreals war“, sagt Wirtschaftsförderer Daniel Seefelder: „Das gibt für

uns noch einmal einen richtigen Schub!“ Treppen, um die Füße wieder in einem See baumeln zu lassen, gibt es aber jetzt schon. D irk Werner

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Kongressmotto: Zukunft Unternehmen: Mitten in Europa ~ Grußworte: Dr. Dieter Salomon, OB Stadt Freiburg ~ Eröffnungsvortrag: Europa Aktuell, Peter Friedrich, Minister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten ~ Parallelvorträge: Diversity - Kür oder Pflicht für den Standort Deutschland?, Aletta Gräfin von Hardenberg ~ Das Ende der Stellenanzeige - Zukunftsfähige Ansätze der Personalgewinnung im Mittelstand, Prof. Dr. Armin Trost ~ Gesundheit und Innovation. Gesundheitsmanagement 3.0, Dr. Natalie Lotzmann ~ Digitale Bildungstrends der Zukunft - Wie MOOC’s, App’s und 3D Umgebungen das berufliche Lernen verändern, Prof. Dr Christoph Igel ~ Podiumsgespräch: Erfolgsfaktoren europäischer Unternehmen ~ Moderator Dieter Römer ~ Teilnehmer Marion Bock, Stefanie Claudia Müller, Dr. Markus Feil, Athanasios Syrianos ~ Abschlussvortrag: Lebenswelten 2020, Sven Gábor Jánszky ~ Mitveranstalter: ddn Das Demografie Netzwerk ~ badenIT GmbH ~ Ernst & Young GmbH ~ Haufe-Lexware GmbH & Co. KG ~ Kongresspartner: algeb awell GmbH ~ AOK - Die Gesundheitskasse Südlicher Oberrhein ~ Duale Hochschule Baden-Württemberg Lörrach ~ FREYLER Industriebau GmbH ~ Kienbaum Executive Consultants GmbH ~ Kompass GmbH ~ resin GmbH & Co. KG ~ Sparkasse Freiburg - Nördlicher Breisgau ~ trend SWM EDV-Beratung GmbH & Co. KG ~ Medienpartner: Badische Zeitung ~ econo ~ Kooperationen: Cloudzone ~ Stimmen Festival Burghof Lörrach ~ Freiburger Münsterbauverein e.V. ~ Aussteller: Mitveranstalter ~ Kongresspartner ~ Medienpartner ~ Kooperationen ~ ARNOLD Einrichtungskultur GmbH ~ arriva gmbh ~ Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. ~ BFS finance GmbH / arvato infoscore ~ bwcon südwest ~ Creditreform Freiburg Zimmermann KG Wirtschaftsauskünfte und Forderungsmanagement ~ DVÜD e.V. Deutscher Verband der freien Übersetzer und Dolmetscher ~ Francotyp-Postalia Vertrieb und Service GmbH ~ Girsberger GmbH ~ Mercer Deutschland GmbH ~ Maucher Börjes Jenkins Patent- und Rechtsanwälte ~ TV Südbaden Produktion ~ VdU Verband deutscher Unternehmerinnen e.V. ~ Wirtschaftsförderung Region Freiburg ~ Wirtschaftsjunioren Freiburg ~ Wirtschaftsrat Deutschland Sektion Freiburg-Emmendingen ~ Ideen, Konzeption, Organisation: Freiburger Mittelstandskongress GmbH

9. Oktober 2013, Konzerthaus Freiburg


75 Foto: Hesta

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Die Hesta GmbH hat in

Unternehmen

Radolfzell Brachflächen

Die Hesta GmbH wurde 1999 als Tochtergesellschaft der Schweizer Hesta-Gruppe gegründet. Aufgabe der GmbH ist die Verwaltung und Vermarktung der ehemaligen Immobilien der Schwesterfirma Schiesser AG. Das größte Projekt ist die Umnutzung des 13 Hektar großen Schiesser-Areals in Radolfzell, das doppelt so groß ist wie die Radolfzeller Altstadt. In diesem Gebiet wurden mehr als 1000 Arbeitsplätze gesichert und neu geschaffen.

zum Stadtquartier umgebaut. Dafür gab es sogar einen Preis Das seemaxx Factory Outlet Center Radolfzell ist ein Projekt der Hesta

Das neue Herzstück

D

ie Umstrukturierungen bei der Schiesser AG gaben den Anstoß. Innerhalb von nur drei Jahren gelang es der eigens gegründeten Hesta GmbH nahezu alle Flächen auf dem Gelände des Modeherstellers zu sanieren und an Unternehmen und Dienstleister zu vermieten. In Zusammenarbeit mit der Stadt Radolfzell wurde das Areal neu strukturiert und sinnvoll an die Altstadt angegliedert. Entstanden ist ein modernes Stadtquartier mit großzügiger, fußläufiger Anbindung an Innenstadt und Bodensee. Das Quartier bietet hochwertige Wohnungen, Handels-, Gastronomie- und Dienstleistungsflächen

sowie moderne Gewerbeeinheiten. Hierzu gehört das Hesta Logistik Center und der Jahr100Bau als Zentrum für Gesundheit, Handel und Dienstleistung sowie das seemaxx Outlet Center Radolfzell, ein modernes Outlet Center für Bekleidung, das Markenprodukte bis zu 70 Prozent reduziert anbietet. Das aktuellste Projekt, das Kesselhaus, die ehemalige Energiezentrale der Schiesser AG, hat sich erst jüngst unter Hesta-Projektleitung in ein viergeschossiges Büro- und Dienstleistungsgebäude mit prägender Architektur verwandelt. Es entstanden stadtnah hochwertige, zeitgemäße Räumlichkeiten für Mieter unterschiedlichster Branchen.

Kontakt Hesta GmbH Schützenstraße 24 78315 Radolfzell info@hesta-immobilien.de www.hesta-immobilien.de Telefon: 0 77 32/94 09 99-0 Telefax: 0 77 32/94 09 99-90

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Menschen • Im Porträt

Will mit seinen Globen die Dimensionen der Erde vermitteln: Torsten Oestergaard

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Foto: Jigal Fichtner


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Globen Player Torsten Oestergaard führt die weltweit älteste Globusmanufaktur Columbus in vierter Generation. Sohn Niklas bastelt schon mit an der digitalen Zukunft des Verlags. Und wird ihn vielleicht eines Tages hineinführen

L

othar Späth und auch Erwin Teufel werden sich noch gut an Torsten Oestergaard erinnern. Fast fünf Jahre stand der gelernte Hotel- und Restaurantfachmann in ihren Diensten. Als Service-Leiter war er einst für den „Wohlfühl-Faktor“ bei Empfängen für die Größen aus Politik und Wirtschaft in der Villa Reitzenstein zuständig. Jetzt sitzt Oestergaard entspannt auf dem weißen Ledersofa im Showroom des Columbus Verlags in Krauchenwies, die goldenen Knöpfe an dem dunkenblauen Jacket erinnern an die Livree des Staatsdieners‚ der er mal war. Und Oestergaard erklärt die Welt. Gewissermaßen. Urgroßvater Paul Oestergaard, gründet den Columbus Verlag 1909 in Berlin. Mit dem Anspruch, „einen Globus in jedes Heim“ zu bringen, fertigt er hochwertige Kartografien in größeren Stückzahlen und zu erschwinglichen Preisen. Das Konzept geht auf, Columbus gedeiht. Bald produziert das Unternehmen Globen in 24 Sprachen. Unter der Leitung von Paul Oestergaard jun. zieht Columbus nach dem Krieg um nach Stuttgart. Sohn Peter, eigentlich Maschinenbauingenieur, übernimmt das Ru-

der 1963. Die Wiedervereinigung Deutschlands 1990 ist eine Zäsur; die ganze Branche kann mit dem Tempo der geopolitischen Verschiebungen in Ost und West kaum mithalten, die Umsätze brechen ein. „Von heute auf morgen waren unsere Globen und Karten praktisch wertlos“, erinnert sich Torsten Oestergaard. Columbus

chenwies vorbei. Und im vergangenen Jahr zeichnete Außenminister Guido Westerwelle Columbus als eine der schönsten Manufak­ turen Deutschlands aus. „Globen sind wieder in Mode“, resümiert Oestergaard und lächelt sein Großer-Junge-Lächeln. Den Erfolg seines Unternehmens begründet der 47-Jährige mit

Die Zukunft der Globen liegt in der Verknüpfung von Analog und Digital steht kurz vor der Insolvenz und übersiedelt nach Krauchenwies. Hier sitzen wichtige Zulieferer, die so enger in die Produktionsabläufe eingebunden werden können. Der Neustart gelingt, Torsten Oester­ gaard übernimmt 1994 die Geschäftsleitung. Heute produziert das Unternehmen mit rund 60 Mitarbeitern im Dreischichtbetrieb bis zu 6000 Globen aus Kristall- und Acrylglas unterschiedlicher Größe und Ausfertigung sowie etwa 200 000 maschinell gefertigte Weltkugeln. 2009, zum Hundertjährigen, schaute Bundeskanzlerin Angela Merkel in Krau-

einer Mischung aus Erfahrung, Exklusivität und großer Fertigungs­ tiefe. Wichtige Faktoren seien zudem die Produktvielfalt und natürlich die Qualität von Kartografie und Handarbeit, doziert Oester­ gaard und streicht an einem der Globen liebevoll mit der Rechten von Tromsø im Norden Norwegens bis hinunter nach Kapstadt. Insbesondere das Handkaschieren der Globen, bei dem linsenförmige sphärische Zweiecke ausgeschnitten und mit Leim auf die Kugeln aufgeklebt werden, erfordere größte Sorgfalt. „Columbus war mit innovativen Ideen schon immer

Trendsetter“, sagt Oestergard. Der „Duo-Globus“ aus den 1950er-Jahren, der zugleich eine physische und politische Karte darstellen kann, ist wegweisend. 1965 bringt Columbus den Duplex-Globus auf den Markt und markiert damit einen Meilenstein in der automatisierten Herstellung von Kunststoffweltkugeln. 2000 stellt das Unternehmen einen Globus vor, der in einem Magnetfeld frei schwebt, sowie die Magnum-Globen mit einem Durchmesser von bis zu zwei Metern. Schließlich verknüpft Columbus die analoge und digitale Welt: Der Audiostift „Ting“ von 2011 bringt die Globen quasi zum Sprechen. Nur ein Jahr später zeigt Columbus seine 4-D-GlobusApp für Smartphones und Tablets, die die geografischen Informationen etwa um aktuelle Wetterdaten der Metropolen ergänzt. Seinen Teil zur Entwicklung von Ting und 4-D-App beigetragen hat Oester­ gaards Sohn Niklas – mit gerade mal 15 Jahren. Der heute 18-Jährige will jetzt erst einmal Informatik studieren. Und dann – wer weiß – in die Fußstapfen des Vaters treten. Damit sich die Welt von Columbus weiterdreht. René Kius 6/2013

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Menschen • Menschen des Monats

Menschen des ■ Wolfgang Gerstner, seit 2006 Baden-Badens Oberbürgermeister, wird 2014 nicht für eine zweite Amtszeit kandidieren. Die Entscheidung habe persönliche Gründe.

■ Karl Laible gibt sein Amt als Geschäftsführer der Molkerei Schwarzwaldmilch ab und wechselt zu den Milchwerken Schwaben aus Ulm. Laible war seit 2009 Chef des Freiburger Unternehmens.

Mann des Monats: Wolfgang Grenke Vor 35 Jahren hat sich Wolfgang Grenke selbstständig gemacht. Aus seiner Idee entstand die Grenke Gruppe, ein Finanzdienstleister mit mittlerweile rund 1000 Mitarbeitern. Der Unternehmer aus BadenBaden wurde nun einstimmig zum Präsidenten der IHK Karlsruhe gewählt. Grenke, 62, passionierter Segler und Schachspieler, folgt auf Bernd Bechtold, der zehn Jahre an der Spitze der Kammer stand. ■ Wolfgang Krause hört überraschend als CEO des Autozulieferers SHW AG aus Aalen auf. Vorstandskollege Andreas Rydzewski (Bild) übernimmt den Posten zunächst kommissarisch.

■  Die nächste Generation beim Reifenhändler Reiff rückt nach: Alec Reiff ist neu in der Geschäftsführung der FirmenGruppe aus Reutlingen: Der 35-Jährige leitet künftig die Reifen- und Autotechniksparte.

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■ Alexander Balzer ist neuer Chef des Breuningerland in Ludwigsburg. Vorgänger Jörg Harengerd leitet künftig ein Shopping-Center in Doha (Katar). ■ Claudia Buch, Volkswirtin aus Tübingen und Wirtschaftsweise, wird neue Chefin des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). ■ Thomas Birtel tritt sein Amt als Chef des Baukonzerns Strabag ein Jahr früher als geplant an. Vorgänger Hans Peter Haselsteiner geht in den Ruhestand. ■ Klaus Eberhardt ist neuer Aufsichtsratschef beim Anlagenbauer Dürr. Er folgt auf Heinz Dürr. ■ Manfred Döss ist neuer Leiter der Hauptabteilung Recht der Porsche Holding.

■ Dirk Dufner, Sportdirektor des SC Freiburg, hat seinen Vertrag aufgelöst. Der gebürtige Hau­ sacher wechselt zum Bundesligisten Hannover 96. ■ Everton Francisco ist neuer Leiter des Geschäftsbereichs „Kleben und Dichten“ beim Maschinenbauer Wagner aus Markdorf. ■ Andreas Frey ist neuer Rektor der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU). ■ Der IT-Dienstleister ICW hat einen neuen Finanzvorstand: Matthias Glück verantwortet bei den Walldorfern die Ressorts Finanzen, Recht, Personal und Marketing. ■ Klaus Grohe bleibt Aufsichtsratschef der Hansgrohe SE aus

Schiltach. Grohe steht seit 2008 an der Spitze des Gremiums. ■ Werner Heer ist tot. Der Göppinger Hotelier starb im Alter von 65 Jahren. ■ Patrick Heinemann ist neuer kaufmännischer Geschäftsführer bei VBH in Korntal. ■ Der Aufsichtsrat des Bildungsund Gesundheitsunternehmens SRH hat einen neuen Vorsitzenden. Christof Hettich übernimmt das Amt von Günter Mächtle. Stellvertretender Vorsitzender ist Axel Ekkernkamp. ■ Wilhelm Jung wurde zum Ehrenpräsidenten der Handwerkskammer Freiburg ernannt. ■ Rudolf Kastner, Chef der Triberger EGT AG, bleibt für zwei Fotos: Grenke, Fichtner, Bode, Reiff, SHW AG


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Monats weitere Jahre Präsident des VfEW, Verband für Energie- und Wasserwirtschaft. ■ Thomas Kusterer bleibt Finanzvorstand der EnBW. Sein Vertag wurde bis 2019 verlängert. ■ Olaf Leonhardt ist neuer Leiter des Geschäftsbereichs Fahrzeugindustrie bei SCA Schucker in Bretten. ■ Werner Losch, Senior-Chef und Gründer von Losch Airport Service aus Stuttgart, ist im Alter von 73 gestorben. Das Unternehmen beschäftigt an den Flug­ häfen Stuttgart und München 1150 Menschen. ■ Der Acherner Vliesstoffhersteller J. H. Ziegler hat einen neuen Geschäftsführer: Dierk Mohr wird Nachfolger von Peter Hartwig, der in Pension geht. ■ Manfred J. Seitz, Gründer und Gesellschafter des Karlsruher Fensterprofileherstellers Aluplast, hat seinen 75. Geburtstag gefeiert. ■ Karsten Ottenberg wird neuer Geschäftsführer des Hausgeräteherstellers Bosch Siemens Hausgeräte (BSH). Der bisherige Chef des Banknotendruckers Giesecke & Devrient tritt sein Amt im Oktober an. Vorgänger Kurt-Ludwig Gutberlet scheide aus persönlichen Gründen aus, so BSH. ■ Sylvia Pilarski-Grosch ist neue Präsidentin des Bundesverbandes Windenergie. Die Anwältin aus Bad Krozingen folgt auf Hermann Albers. ■ Christian Ramm ist neuer Geschäftsführer der Freiburger Agentur für Arbeit. Seine Vorgängerin Bärbel Höltzen-Schoh wechselt nach Hannover. ■ Christian Rasch, bisher Chef von Stuttgarter Hofbräu, wird Alleinvorstand der Brauerei Rothaus. ■ Kurt Rössler, Vorstand der Sparkasse Karlsruhe Ettlingen und vormals Vorstandschef der Sparkasse Ettlingen, geht in den Ruhestand. ■ Jan Schubert ist tot. Der 40-jährige Gründer des IT-Dienstleisters Doubleslash aus Friedrichshafen, kam bei einem Tauchunfall im Bodensee ums Leben.

■ Jürgen Schulze-Ferebee ist neuer Leiter Public Relations/ Investor Relations beim Küchenbauer Alno. ■ Madeleine Seidel tritt die Nachfolge von Martin Diepgen als Chefin der Arbeitsagentur Heilbronn an. ■ Heinz Seiffert bleibt Landrat des Alb-Donau-Kreises. Er bekleidet seit 2005 diesen Posten und wurde mit 57 von 62 Stimmen vom Kreistag im Amt be­ stätigt. ■ Günther Spiesshofer ist tot. Der Gesellschafter und ehemalige Geschäftsführer bei Triumph in Heubach wurde 76 Jahre alt. ■ Karl-Heinz Sprenger bleibt Bürgermeister von Schömberg im Zollernalbkreis. ■ Veränderung im Vorstand der Fiducia IT: Jörg Staff wird neuer Personalvorstand der Karlsruher. Der 47-Jährige folgt auf HansPeter Straberger, der in den Ruhestand geht. ■ Diana Sträuber ist neue Geschäftsführerin des Freiburger Vereins für Erneuerbare Ener­ gien. ■ Jörg Stratmann wird neuer Chef des Autozulieferers Behr aus Stuttgart. Der 43-Jährige beerbt Peter Grunow, der in den Ruhestand geht. ■ Cornelia Tausch ist neue Chefin der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. ■ Stefan Weisbrod ist neuer Bürgermeister von Reilingen. ■ Ulrich Wellhäuser wird künftig Geschäftsführer beim Schwaigerner Kunststoff- und Metallspezialisten Walter Söhner. ■ Volker Wirth, derzeit Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Singen-Radolfzell, wird neuer Vorstand bei der LBBW. ■ Matthias Wittlinger bleibt Bürgermeister von Uhingen. ■ Thomas Zeller ist neues Vorstandsmitglied beim IT-Systemhaus BWG aus Ettlingen. Er leitet das Unternehmen zusammen mit Vorstandschef Joachim Blessing. red

Impressum Econo Verlags-GmbH Geschäftsführung Dirk Werner Christian Hügerich Marlener Straße 2, 77656 Offenburg Registergericht Freiburg i. Br. HRB 709051 Ust-IdNr. DE815390285 www.econo.de · verlag@econo.de Tel. 07 81/28 94 36-40 Chefredaktion Dirk Werner (V.i.S.d.P.) 0 77 20/40 31 dwerner@econo.de Redaktion Andreas Dörnfelder (ad), René Kius (rek) Philipp Peters (pop), Robert Schwarz (rs), Dirk Werner (wer) Assistenz Nadine Sommermann Schlussredaktion Andreas Frasch, Christina Ganter, Wolfgang Grundel, Alexandra Herp, Ursula Vetter, Sibylle Wenzel Leiter der Bildredaktion Jigal Fichtner Fotografie Lisa Berger, Jigal Fichtner, Michael Kienzler Anzeigenleitung Christian Hügerich (Verantwortlich für Anzeigen) 07 81/28 94 36-44 chuegerich@econo.de Verlagsbüro Offenburg Marlener Straße 2, 77656 Offenburg Verkaufsgebiet Mitte: Hanna Dauphinot 07 81/28 94 36-42 · hdauphinot@econo.de Verkaufsgebiet Nord: Christian Hügerich 07 81/28 94 36-44 · chuegerich@econo.de Verkaufsgebiet Süd: André Petras 07 81/28 94 36-43 · apetras@econo.de Verkaufsgebiet Ost: Margita Miller 07 41/17 57 56 16 · mmiller@econo.de Nadine Sommermann (Assistenz) 07 81/28 94 36-41 · verlag@econo.de Verlagsbüro Mitte Postfach 50 28, 78057 Villingen-Schwenningen Dirk Werner · 0 77 20/40 31 · dwerner@econo.de Margita Miller · 07 41/17 57 56 16 · mmiller@econo.de Verlagsbüro Nord Postfach 10 02 65, 73525 Schwäbisch Gmünd Robert Schwarz · 0 71 76/4 52 97 59 · rschwarz@econo.de Verlagsbüro Stuttgart Verlags und Marketingservice Jörg Bachmann · 07 11/24 89 22 60 · jbachmann@econo.de Verlagsbüro Süd Mühlbruckstraße 5/1, 88212 Ravensburg René Kius · 07 51/3 59 06 31 · rkius@econo.de Vertrieb und Leserservice Telefon: 08 00/7 80 78 03 Leserservice-Mail: abo@econo.de Bezugspreis: 60,00 Euro im Jahresabonnement Technische Produktion Kresse & Discher GmbH Design & Produktion Josef Appenzeller, Sarah Frei, Dennis Vogel Stephanie Klein, Madlén Pohl, Ellen Schmitz Druck Druckerei Vetters GmbH & Co. KG Gutenbergstraße 2, 01471 Radeburg www.druckerei-vetters.de Unsere Partner:

Technologieregion Karlsruhe

Marketing-Club Karlsruhe Marketing-Club Schwarzwald-Baar

Hervorgegangen aus:

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80

Index

in diesem heft Bartholl, Michael

22 78 26 43 36 60 30

Häfele, Adolf

Dittes, Andreas

Dünkel, Andreas

45 60

Kaiser, Siegfried

Eichhorn, Daniel

42

Findeklee, Jürgen

38

Gadola, Marco

14 24 37 78 39

Bechtold, Bernd Bender, Hans-Joachim Böbel, Claus Brand, Christian Brenner, Peter Burkhardt, Roland

Gaiser, Bernd Gallist, Klaus Grenke, Wolfgang Gruben, Arendt

Haupt, Johannes Hillenband, Kalrheinz Hirt, Daniel Hosciskawski, Lina

44 17 64 38 68

Jaschinski, Siegfried

37

46 Karszt, Daniel 45 Klinke, Andreas 58 Klobasa, Christiane 45 König, Hans-Joachim 38 Kracht, Rainer 68 Kühl-Minninger, Hannelore 54

Lapis, Maxim

45

Mengele, Hans-Peter

54 76

Merkel, Angela

Minninger, Thomas Müller, Joachim Mundorff, Carmen

54 68 68

Stippich, Matthias Storck, Axel Straub, Joachim

48 37 38

Nock, Hans

44

Thierer, Sibylle

Oestergaard, Paul

44 44

Oestergaard, Torsten

76 76

Thierer, Walter

Unmüßig, Peter

48

Putsch, Martin

24

Vetter, Hans-Jörg

37

Rinderknecht, Christoph

58

Westerwelle, Guido

Schiesser, Jacques

72 72 60 38 37 24 72

76 39

Schmidt, Jörg Schmidt-Arnold, Christoph Schmitt, Ralf Schnippe, Stephan Schürg, Hartmut Seefelder, Daniel

Wurbs, Wolfgang

in diesem heft 3D Solar

30

ACM Air Charter

54 Activ Group 60 Alno 78 Aluplast 78 Amazon 43 Amend Rohstoff 64 Architektenkammer BadenWürttemberg 68 Audi 7 Autohaus Gohm 60

Baden-Airpark 54 Badischen Stahlwerke 64 Badische Staatseisenbahnverwaltung 64 Bäko Mittelbaden 68 BASF 48 Behr 78 Breuningerland 78 BSH 78 Bürstner 64 BWG 78 Cambaum 54 CAS AG 42 Columbus Verlag 76 Cyber-Forum 45

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Daimler 48 Deger 10 Doubleslash 78 DRF Flugrettung 54 Dürr 78

ICW 78 IHK Karlsruhe 54, 78 Internationale Bankhaus Bodensee 37 Intersport 23

EGT AG

78 EnBW 78

J. H. Ziegler

Fachangebot.de 45 Fiducia IT 78 Flughafen Karlsruhe/ Baden-Baden 54 Franz Ehrle 64

Karl­dischinger

Gear Motion

Gisinger Immobilien

6 58

Häfele 44

Hafen Verwaltung Kehl 64 Handwerkskammer Freiburg 78 Hannover 96 78 Hansgrohe 78 Harley Davidson 60 HEM 23 Herrenknecht 64 Hesta Immobilien 72 HfWU 78 Hirthe Architekt BDA Stadtplaner 68

78 Jüngling 58 54 Karlsruher Fächer Stadtentwicklung 68 Klumpp und Müller 64 Koehler 64 Kunststoff-Instituts Südwest 46

L-Bank 36 LBBW 37, 78 LDK 30 Losch Airport Service 78 Lötec 54

MB Connect Line

16 MB Tech 60 Milchwerk 72 Milchwerken Schwaben 78 Multisped 72

Outlet-City, 22


FirmenPortr äts Die hier genannten Unternehmen präsentieren sich in diesem Magazin mit einem Firmenporträt, das jeweils auf den Seiten als Anzeige gekennzeichnet ist. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen Inserenten.

Hesta Immobilien

75

IFP2 Hangs

53

TPK 57 Winkler Bildungszentrum

Porsche 78 Quelle 68

Technology-Mountains 46 Thomas Daily 48 Triumph 78

Rauch 54

Unmüßig 48

SAP 48

VBH 78 Volker Stegmaier 68 Volksbank Donau-Neckar 38 Volksbank Hegau 38 Volksbank Schwarzwald Baar Hegau 38 Volksbank Villingen 38 Vollack 68

Reiff 78 RMA 64 Roche 48 Rothaus 78

SCA Schucker 78 SC Freiburg 78 Scheerer Logistik 58 Schiesser 72 Schlecker 23 Schwarzwaldmilch 78 Seemaxx 72 SHW AG 78 Sparkasse Schwarzwald-Baar 39 Sparkasse Singen-Radolfzell 78 SRH 78 Stadtbau GmbH Pforzheim 68 Strabag 78 Stratasys 54 Stuttgarter Hofbräu 78 Sunways 30 SWS Architekten Stolz Weisenburger Scheidel 68 Sybi 72

Wagner 78 Walter Söhner 78 WFG 44 Whirlpool 8 WIBU-Systems AG 42

Züblin 60

25


82

Letzte Worte

„Wenn der Fernsehturm in Stuttgart in zwei Jahren noch geschlossen ist, dann haben wir eine

Alternative.“

Der Rottweiler OB Ralf Broß tankt angesichts des Thyssen-Krupp-Projekts reichlich Selbstvertrauen

„Wir führen immer wieder unsere Kunden hier rein, damit die sehen: Das ist nicht das Vorstandsbüro …“

Ralf Schmitt Der Vorstand der Volksbank Schwarzwald-Baar-Hegau über die Tücken des weithin sichtbaren, panoramaverglasten Besprechungsraumes in der obersten Etage des Stammsitzes

„Im Automotive-Bereich gibt es keine Cashcows. Dieser Zahn wird Ihnen sehr schnell gezogen. “

Bernd Schilling Der Geschäftsführer des Kleingetriebeherstellers IMS Gear im Rahmen der Jahrespressekonferenz auf die Frage eines Journalisten

„Wir haben jetzt den zweiten Spatenstich in fünf Monaten. Aber die Witterung hat sich nicht dramatisch geändert.“

Hanns-Peter Knaebel Der Vorstandschef des Medizintechnikherstellers Aesculap angesichts des nasskalten Wetters Ende April in Tuttlingen

„Unser Kunden landen in Zürich, testen in Rottweil unsere Aufzüge und unterzeichnen in Stuttgart dann den Kaufvertrag …“ Alexander Keller Der Chief Operating Officer von Thyssen-Krupp hat klare Vorstellungen, wie die Achse Zürich–Stuttgart mit dem Aufzugstesttum in Rottweil effizient genutzt werden soll

„Es kann nur glänzen, was von innen leuchtet. Insofern haben wir fast 1200 Leuchten.“ Hariolf Teufel Der Vorstandschef der Kreissparkasse Göppingen begründet in lyrischer Tonart die guten Zahlen des vergangenen Jahres mit den Verdiensten seiner Mitarbeiter

„Das ist jetzt für uns nicht unmittelbar eine Bank. Die machen nur auf, um Briefmarken zu verkaufen.“

Thomas Lützelberger Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Schwäbisch Hall-Crailsheim kommentiert augenzwinkernd die Konkurrenzsituation mit der Postbank

Das nächste Econo erscheint am 28. Juni 2013

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