Econo mantel 9 2013

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E 66900  |  9. Jahrgang  |  Ausgabe 9, 6. September 2013  |  Deutschland 6,50 €  |  Schweiz 10,00 SFR

Wirtschaftsmagazin für Baden-Württemberg Direktvertrieb: Die Renaissance einer Branche Sigmaringen: Standort mit Schloss Walter Services: Call-Center vor der Zerreißprobe

Im Porträt: Strom-Rebellin

Ursula

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Sladek


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Intern

Weder Fisch noch Fleisch Von Call-Centern mit Problemen und den Sorgen der Rebellen Von Dirk Werner

Kein Anschluss. Mit der Call-Center-Branche ist das so eine Sache. Einerseits muss man sich eingestehen: Deren Anrufe nerven, weil sie immer zur unpassenden Zeit kommen und einem Dinge anpreisen, die man nicht will. Andererseits sind sie eben für viele Unternehmen auch wichtige Dienstleister, beispielsweise für die Serviceabwicklung. Das Verhältnis ist in der landläufigen Meinung eben ambivalent. Eine Branche – nicht Fisch, nicht Fleisch. Das erlebt auch Walter Services in Ettlingen. Man zählt zu den Großen der Branche, aber wirklich vorwärts kommt man nicht. Trotz neuer Investoren. Trotz getilgter Schulden. Jetzt ist man unter den Schutzschirm geschlüpft. Kenner sagen: So kann man besser Standorte schließen, Schutterwald zum Beispiel. Econo-Redakteur Robert Schwarz hat sich auf die Spuren einer Branche begeben, deren Boom vorbei ist und die nach zukunftsfähigen Überlebensstrategien sucht. Mehr erfahren Sie ab Seite 30 Länger leben. Der Direktvertrieb ist tot! Das riefen Unken schon vor Jahren. Doch das Gegenteil ist der Fall: Gemüsehobel, Staubsauger und Schrauben erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, wenn sie an der Haustür oder wahlweise auf dem Wochenmarkt oder am Werkstatteingang erstanden werden. Warum? Menschen kaufen eben gerne bei Menschen. Außerdem binden die Anbieter geschickt die sozialen Netzwerke mit ein. Econo-Redakteur René Kius hat sich die Branche näher angeschaut, während Econo-Redakteur Philipp Peters sich mit Fragen rund um die sozialen Netzwerke für die Unternehmenskommunikation befasst hat. All das erfahren Sie in unserem Sonderthema Marketing & PR ab Seite 36 Platz gesucht. Sigmaringens Bürgermeister Thomas Schärer hat ein Problem, ein kleines zwar nur, aber immerhin: Die Ahnengalerie ist voll. Architekt Friedrich Imbery hat 1925 extra eine Nische anlegen lassen, in der alle Stadtoberhäupter Platz finden – sollten. Denn diese Nische ist voll, sein Vorgänger Daniel Rapp hat gerade noch Platz. Schärer ficht das indes nicht an: Er wurde erst 2010 gewählt, will nicht in der Galerie hängen, sondern hat noch einiges mit dem Standort vor. Und die Herausforderungen für den ehemaligen Pressesprecher von McDonald’s in der Schweiz sind nicht klein: Zwar legt die Stadt eine fulminante Gartenschau hin und der Stadtumbau ist prächtig gelungen. Doch die Bundeswehr zieht ab! Wie sich Sigmaringen diesen Problemen stellt, lesen Sie in einem Standortporträt ab Seite 50 Rebellenmutter. Ohne Allüren und Getue – Ursula Sladek hat noch immer viel von der fünffachen Mutter, die sie bis Mitte der 1980er-Jahre war und natürlich immer noch ist. Doch seit 1986 ist Ursula Sladek zusammen mit ihrem Mann Michael das Gesicht der Stromrebellen aus dem Schwarzwaldort Schönau. Bodenständig ist sie geblieben. Sie hebt sich damit wohltuend ab, auch von vielen anderen Öko-Unternehmern. Eine Sorge treibt sie indes um: dass die Elektrizitätswerke Schönau, heute die Nummer zwei am Öko-Strommarkt, einmal so werden könnten wie die Konzerne, die sie als Rebellin bekämpft hat … Mehr über die Unternehmerin erfahren Sie im Porträt ab Seite 60

Titel Econo: Jigal Fichtner

Viel Vergnügen bei der Lektüre.

Foto: Michael Bode

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Inhalt

September

Namen & Nachrichten 6

Automotive. Pneuhage: wider das Auf und Ab im Reifenmarkt

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ommunen/Tourismus. K Steffen Schoch ist neuer Chef der WFG

8

Bauen/Handwerk. Fensterbauer Weru sucht einen neuen Besitzer

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reativ-/PersonalwirtK schaft. Ausgeguckt: Infopaq wird abgewickelt

10

Energie/Rohstoffe. Die Krise bei der Essinger Scholz AG spitzt sich zu

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L ogistik/Handel. Die besonnene Strategie von Stahlhändler Sülzle

12

inanzen/Immobilien. F Jochen Klüppel über die Pläne von Grazia

24

L uft-/Raumfahrt. Bei ZIM-Flugsitz zieht die Nachfrage an

14

esundheitswirtschaft. G Olaf Storz ist seit der Jugend Unternehmer

26

aschinen-/AnlagenM bau. Kasto entdeckt die Kraft der Mitarbeiter

16

IT/Elektronik. Telenot hat massiv in seinen Stammsitz investiert

28

räzisionstechnik. CeraP tizit wächst und investiert in Empfingen

30 Abgenommen: Walter in der Planinsolvenz

Unternehmen 30

alter Services in der W Krise. Große Pläne, bittere Bruchlandung. Statt den Call-Center-

Markt aufzurollen, muss Walter Services aus Ettlingen saniert werden – mal wieder

Management 34

e Jure. Wer hat Angst D vorm Werkvertrag?

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arketing & PR. Großes M Special: warum der Direktvertrieb gerade jetzt seine Renaissance erlebt. Was vom SocialMedia-Hype wirklich übrig geblieben ist.

36 Weggehobelt: Der Direkt-

vertrieb boomt wie selten

Politik Und: wie Städte richtig für sich werben

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arketing-Community M Freiburg/Südbaden.

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WFG Nordschwarzwald.

48 IHK Schwarzwald Baar-Heuberg.

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tandort Sigmaringen I. S Bange machen gilt nicht: wie sich Sigmaringen nach dem Abzug der Bundeswehr neu erfinden will. Und wie die Gartenschau 2013 dabei helfen soll

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tandort Sigmaringen II. S Interview mit Bürgermeister Thomas Schärer

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irtschaftsbarometer. W Stell dir vor, es ist Wahl und keinen juckt es. Econo-Chefredakteur Dirk Werner über die deutsche Lethargie Fotos: Canstockphoto, Fichtner (2)


5

50 Gut beschirmt: wie Sigmaringen von der Gartenschau profitiert

Menschen 60

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I m Porträt. Sie hat die deutsche Energielandschaft verändert – ohne es wirklich zu wollen. Ursula Sladek, die Stromrebellin aus Schönau im Schwarzwald enschen des Monats/ M Impressum. Walter Ca-

sazza verlässt Karlsruhe – und das nicht überraschend

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On Tour.

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Index.

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Letzte Worte.

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Namen & Nachrichten • Automotive

Reifen-Rallye Der Reifenmarkt ist ein schwieriges Terrain. Trotz einer kleinen Delle ist man bei Pneuhage in Karlsruhe aber optimistisch Es ist die Ruhe vor dem Sturm: Im Warenausgang der Komplettradmontage beim Karlsruher Reifenspezialisten Pneuhage warten an diesem lauen Spätsommernachmittag rund zwei Dutzend mit Winter-Rädern vollgepackte Paletten auf ihre Auslieferung. Sie gehen an Autohäuser und Großkunden in ganz Deutschland. Kunden, die früh dran sind. Denn auch in diesem Jahr wird gelten: Sobald der erste Schnee fällt, setzt der Run auf die ersten Winterreifen ein. Pneuhage – die Abkürzung steht für Pneu-Handels-Gesellschaft – ist neben der Reutlinger Reiff-Gruppe der größte mittelständische Reifen- und Räderhändler in Deutschland. Doch während die Reiffs eine der prominentesten Unternehmerfamilien im Land sind und durch die Finanzierung ihres Unternehmens über eine Anliehe ständig im öffentlichen Fokus stehen, ist es um Pneuhage eher ruhig. Karl und Karl-Heinz Schütterle gründen Pneuhage 1953 als

einfachen Reifenhandel in Karlsruhe. Schon bald allerdings expandieren Vater und Sohn in der Region, 1959 kommt die erste Filiale in Freiburg hinzu, danach folgen Bruchsal, Kehl und Villingen. Inzwischen betreibt Pneuhage 88 Reifendienste in Deutschland und beliefert mehr als 220 Vetriebspartner. In Frankreich ist man über die Tochter Erol im Großhandel aktiv und auch im polnischen Markt ist das Karlsruher Unternehmen vertreten. Anders etwa als Konkurrenten wie Euromaster (gehört zu Michelin) oder Vergölst (Continental) befindet sich Pneuhage noch immer im Familienbesitz. In dritter Generation führt Peter Schütterle das Unternehmen, gemeinsam mit Johannes Kuderer und Wolfgang Koppert. Im vergangenen Jahr hat die Gruppe einen Umsatz von rund 385 Millionen Euro erwirtschaftet, weniger als 2011. Der Reifenboom durch Abwrackprämie und Winterreifenpflicht ist vorbei. Vor

kurz notiert

Erdrich eröffnet Werk Im US-Bundesstaat Georgia hat der Renchener Autozulieferer Erdrich Umformtechnik ein neues Werk eröffnet. Dort sollen unter anderem Bremskolben – etwa für BMW, Mercedes oder Volkswagen – hergestellt werden. Erdrich hat in der Kleinstadt Dublin rund 30 Millionen Euro investiert. Zu Beginn beschäftigt Erdrich hier 30 Mitarbeiter, 2014 soll deren Zahl auf rund 200 steigen.

Fischer im Minus

Dettinger im Plus

Init mit Problemen

Der Verkauf seiner zwei Werke in Friedrichshafen und Garching hat dem Schweizer Autozulieferer Fischer rote Zahlen beschert. Das Unternehmen, dessen deutsche Tochter mit Sitz in Singen einen Umsatzrückgang von 1,2 auf 1,14 Milliarden Euro verzeichnet, hatte die Werke an die Industrieholding IWS verkauft. Nun steht unterm Strich wegen Sondereffekten ein Minus von 15,8 Millionen Euro.

Weil Amerikaner und Chinesen gern deutsche Autos kaufen, geht es beim Zulieferer Elring Klinger aufwärts. Die Firma aus Dettingen an der Erms rechnet für 2013 mit einem Umsatz-Plus von fünf bis sieben Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Vor Zinsen und Steuern will man mehr als 150 Millionen Euro verdienen. Elring Klinger erwirtschaftet den Großteil seiner Erlöse mit deutschen Autobauern.

Beim erfolgsverwöhnten Telematikspezialisten Init aus Karlsruhe ist das erste Halbjahr schlechter gelaufen als erwartet. Der Umsatz sank um fünf auf 37,1 Millionen Euro, das Ebit von 7,6 auf 4,2 Millionen Euro. Init begründet dies mit ausgefallenen und verschobenen Projekte. Am Jahresziel – 105 Millionen Euro Umsatz, 18 Millionen Euro Ebit – hält das Unternehmen aber dennoch fest.

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Foto: Jigal Fichtner


zwei Jahren hatte Pneuhage auch dank dieser Sondereffekte erstmals einen Jahres-Umsatz von mehr als 400 Millionen Euro erzielt. 2012 und 2013 kehrt Pneuhage wie die Konkurrenz in die Realität zurück. Ein „unbefriedigendes Jahr 2012“ konstatiert der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV). Auch 2013 wird nicht einfach. Die Probleme sind bekannt: Der Neuwagenmarkt liegt in Europa weitgehend darnieder. Dazu kommen Internetdienste, die den Reifenhändler das Leben schwer machen, den Preisdruck vergrößern. Die Herausforderungen an die Logistik durch saisonbedingte Hochphasen in Frühjahr und Herbst werden nicht geringer. Das wirkt sich auf die Margen aus: Reiff etwa ist in den ersten sechs Monaten 2013 in die Verlustzone gerutscht, das Minus liegt bei 4,7 Millionen Euro. Bei Pneu-

hage gibt man sich in Ergebnisfragen zugeknöpfter. 2012 hat das Unternehmen aber auf jeden Fall in der Gewinnzone abgeschlossen. Rund 1300 Menschen arbeiten insgesamt für Pneuhage, am Standort Karlsruhe sind es rund 300. Das Zentrallager indes ist schon längst abgewandert. In Karlsruhe gab es schlicht nicht ausreichend Platz. Stattdessen hat Pneuhage schon im Jahr 2008 sein Zentrallager im pfälzischen Speyer aufgeschlagen. Dort lagern bis zu 1,25 Millionen Reifen. 2013 nun ist das Jahr der kleinen Jubiläen: 60 Jahre alt wird das Unternehmen, vor 25 Jahren steigt Pneuhage in die Reifenerneuerung ein, vor 15 Jahren wird das Pneuhage Vertriebspartner-System eingeführt, vor zehn Jahren wird die Pneuhage-Stiftung gegründet. Zeit zu feiern ist jetzt, solange die Ruhe vor dem Sturm noch vorhält. rs

Nizet muss gehen

Hilite plant um

Den Stammsitz in Bad Waldsee in Frage zu stellen, war der letzte Fauxpas von Roel Nizet: Der Vorstandschef des Reisemobilherstellers Hymer muss seinen Hut nehmen. Neuer Chef beim Traditionsunternehmen wird der bisherige Finanzvorstand Andreas Lobe­ jäger. Hymer beschäftigt rund 2800 Mitarbeiter, die zuletzt einen Umsatz von rund 860 Millionen Euro erwirtschaftet haben.

Der Autozulieferer Hilite plant offenbar, einen Teil der Produktion aus seinem Stammwerk in Nürtingen nach Marktheidenfeld bei Würzburg zu verlagern. Nach Angaben der IG Metall sind 70 der etwa 260 Mitarbeiter betroffen. Die Entwicklung soll in Nürtingen bleiben. Hilite, das dem britischen Investor 3i gehört, begründet die Verlagerung mit der Verbesserung von Strukturen und Abläufen.


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Namen & Nachrichten • Bauen/Handwerk

kurz notiert

Kampa zieht um Von Steinheim nach Aalen-Waldhausen verlegt der Fertighausbauer Kampa seinen Stammsitz. Auf der Ostalb baut das Unternehmen für vier Millionen Euro ein Innovationszentrum. Durch die Verlegung entstehen 25 neue Arbeitsplätze. Kampa verfügt über einen Auftragsbestand von 75 Millionen Euro.

Freyler goes East In Baku hat der Kenzinger Stahlbauspezialist Freyler eine 12 000 Quadratmeter große Produk­ tionshalle für Lkw-Auflieger gebaut. Es soll nicht das letzte Projekt in Aserbaidschan sein: Künftig wollen die Kenzinger mit Kooperationspartner Improtex Industries LLC Projekte mit einer Kapazität von 10 000 Tonnen Stahl pro Jahr realisieren.

BWK kauft Erpo Nach vier Jahren hat die Beteiligungsgesellschaft Afinium den oberschwäbischen Polstermöbelhersteller Erpo an den Investor BWK verkauft. Details wurden nicht bekannt. Erpo wurde 1952 gegründet und gilt als Spezialist für hochwertige Sessel und Sofas. Mit 150 Mitarbeitern hat das Unternehmen aus Er­ tingen 2011 einen Umsatz von 22 Millionen Euro erwirtschaftet.

Paschal hebt ab Der Schalungsspezialist Paschal hat einen Großauftrag aus Abu Dhabi bekommen. Die Steinacher liefern die Schalelemente für den „Mid Terminal Complex“ am neuen Flughafen. Das Gebäude soll eine Fläche von bis zu 700 000 Quadratmeter haben.

Imtech muss sparen Der finanziell angeschlagene Imtech-Konzern hat seinen neuen Standort in Aalen eröffnet. Trotz des Neubaus muss dort aber dennoch mit Stellenabbau gerechnet werden. Wie viele der 500 Stellen gestrichen werden, steht noch nicht fest.

Am Stammsitz von Weru in Rudersberg arbeiten aktuell noch rund 370 Menschen

Zum Verkauf Ende einer wechselvollen Beziehung: Der Investor Triton will Fensterbauer Weru abstoßen Zuletzt kam Fensterbauer Weru noch mal richtig in Schwung: 2012 hat das Unternehmen Um­ satz wie Ergebnis erneut ge­ steigert: Die Erlöse legen von 134,9 auf 139,4 Millionen Euro zu, das Vorsteuerergebnis steigt von 2,4 auf 3,6 Millionen Euro. Auch fürs Jahr 2013 erwarten die Ru­ dersberger weiteres Wachstum. Für den Finanzinvestor Triton, dem Weru gehört, offenbar klare Indizien, sich für einen Verkauf des Unternehmens zu entscheiden. Bereits vor Monaten sollen die

Schweden angeblich schon auf der Suche nach Käufern gewesen sein, allerdings nur im außereuropäi­ schen Ausland. Nun soll auch in Europa nach einem Abnehmer gefahndet werden. Ungewöhnlich lange hält Triton bereits die Mehrheit an Weru. 1999 war die Holding beim damals schwer kriselnden schwäbischen Unternehmen eingestiegen. Da­ mals beschäftigte Weru rund 1400 Mitarbeiter, heute sind es noch knapp 920. Zweimal musste Triton frisches Eigenkapital nachschießen,

um das Unternehmen vor der In­ solvenz zu bewahren. 2006 nahm man Weru von der Börse. Der ma­ lade deutsche Häusermarkt nach der Jahrtausendwende machte der Firma zu schaffen. Auch der Stammsitz im Schwä­ bischen Wald, wo heute noch rund 370 Menschen arbeiten, hat­ te im Laufe der 14 Jahre einiges durchzustehen. Im Jahr 2009 hat­ te Weru etwa die Fertigung von Kunststofffenstern nach Triptis verlagert, mehr als 130 Mitarbei­ ter mussten gehen. Nur ein Jahr später ruderte Weru zurück und holte die Fertigung wieder zurück – angeblich wegen Problemen mit der Qualität. rs

Alno: Trendwende und Kauflust Jahrelang machte Küchenbauer Alno Negativschlagzeilen: Arbeits­ platzabbau, rote Zahlen, drohende Insolvenz. Nun aber scheint das Pfullendorfer Unternehmen die Trendwende geschafft zu haben. In den ersten sechs Monaten des Jahres hat Alno einen Gewinn vor Steuern von 4,7 Millionen Euro

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erwirtschaftet. Allerdings brach der Umsatz um 15 Prozent auf 196,5 Millionen Euro ein. Laut Vorstandschef Max Müller habe man mit dem Umsatzminus aber gerechnet. Für das Gesamtjahr ist dennoch ein Umsatz auf Vorjah­ resniveau das Ziel. 2012 setzte Al­ no 446 Millionen Euro um.

Unterdessen arbeitet der Vor­ standschef weiter an jenen Über­ nahmen, die er während der Hauptversammlung angekündigt hatte. Offenbar steht Alno bei ei­ nigen potenziellen Zukäufen kurz vor der Vertragsunterzeichnung. Alno beschäftigt weltweit derzeit 1800 Mitarbeiter. red Foto: Weru



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Namen & Nachrichten • Energie/Rohstoffe

kurz notiert

SHW macht dicht Die insolvente Gießerei-Gruppe SHW hat den Standort Heidenheim geschlossen. Als Grund nannte die IG Metall fehlende Perspektiven: „Es gab weder weitere Aufträge noch einen Investor.“ Zudem produziere das Werk Verluste, allein für dieses Jahr wurde mit einem Minus von 2,5 Millionen Euro gerechnet. Von der Schließung sind 125 Mitarbeiter betroffen.

Profitable Kälte Der in Tübingen ansässige Stadtwerkeverbund Südweststrom (SWR) hat im vergangenen Jahr beim Umsatz gut zugelegt: Der stieg um 20 Prozent auf 937,2 Millionen Euro. Als Hauptgrund gab der SWR den kalten Jahresbeginn 2012 an.

Soitec zieht ab Der Hersteller von Spezialsolarzellen Soitec Solar zieht die Produktion aus Freiburg ab und verlagert sie in die USA. Als Grund nannte das Unternehmen die Kundennähe. In Freiburg sollen Einkauf, Vertrieb und Forschung erhalten bleiben, die Zahl der Mitarbeiter sinkt um gut ein Drittel.

Koehler investiert Der Gemeinderat Oberkirch hat grünes Licht für ein Logistik­ projekt der Papierfabrik Koehler gegeben: Für 40 Millionen Euro soll ein dreigeteiltes Hochregallager mit knapp 30 Metern Höhe entstehen. Koehler erlöst mit seinen Spezialpapieren einen Umsatz von rund 750 Millionen Euro.

Begehrter Filz Der Ettlinger Filzhersteller Schneider hat im vergangenen Jahr den Umsatz um neun Prozent auf 23,8 Millionen Euro gesteigert. Nach Angaben des Unternehmens geht das Plus auf neue Kunden aus dem Automobilbereich zurück. Schneider beschäftigt 100 Menschen.

Systemrelevant Die Scholz-Gruppe ist Marktführer im Metallrecycling. Und finanziell in Schieflage. Nun gewähren alle Gläubiger Zahlungsaufschub. Chef Oliver Scholz sucht derweil nach Partnern. Sein Kandidat: Toyota Für Oliver Scholz ist es ein „Meilenstein“. Der Vorstand der angeschlagenen Scholz-Gruppe aus Essingen hat sich mit allen Finanzgläubigern auf eine umfassende Stillhaltevereinbarung geeinigt. Was im Klartext heißt: Bis Ende 2014 sind sämtliche Tilgungsleistungen ausgesetzt. Die Zeit muss der Vorstand naturgemäß zur Umsetzung eines Restrukturierungsprogrammes nutzen. Im Kern beinhaltet das zwei Punkte: Erstens soll sich die Gruppe auf den Bereich Stahl- und Metallrecycling konzentrieren und den Rest verkaufen. Zu diesem Paket gehören unter anderem das Scholz-Werk in Stockach sowie die MNG-Handelsgesellschaft und die Scholz Edelstahl. Laut einem Zeitungsbericht erhofft sich Scholz daraus einen Erlös von 150 Millionen Euro. Das wäre schon mal ein Beitrag, um die Nettoverschuldung von rund einer Milliarde Euro zu drücken. Als zweiten Punkt sucht Scholz nach einem Partner, der sich über eine Kapitalerhöhung einbringt. Bislang halten Oliver Scholz (75 Prozent) und sein Vater BerndtUlrich Scholz (25 Prozent) alle Anteile allein. Einen Wunschpartner hat Scholz ebenfalls im Auge: den Toyota-Konzern. Hier würden Verhandlungen laufen. Das Ergebnis ist aber offen. Die Einigung von Scholz mit allen finanzierenden Banken, Immobiliengesellschaften, Gläubigern aus Schuldscheindarlehen und Factoring-Gesellschaften zeigt vor allem eines: Die Gruppe ist systemrelevant für die stahlverarbeitende Industrie. Das Unternehmen ist in 20 Ländern aktiv und erzielte 2012 einen Umsatz von 4,7 Milliarden Euro. Und im ersten Quartal des laufenden Jahres brach die Gesamtleistung um 22 Prozent ein. Unter Strich stand ein Verlust von vier Millionen Euro.

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Oliver Scholz hält noch die Mehrheit an dem RecyclingUnternehmen Scholz

Der Druck auf alle Beteiligten in dem Verfahren stieg damit ergo weiter an. Branchenkennern zufolge ist die Größe zugleich die Schwäche von Scholz. Denn in der Branche zählt vor allem die Nähe zu den Kunden, ist der persönliche Kontakt wichtig. „Hier läuft noch viel

per Handschlag“, heißt es von einem Insider. Diese Nähe hat Scholz durch das schnelle Wachstum nicht aufbauen können. Durch die Größe hat die Essinger zudem die Wirtschaftskrise 2008 mit voller Wucht getroffen. Dirk Werner dwerner@econo.de Fotos: Scholz AG, Sunways


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Sunways wendet Zerschlagung ab Der Vorstand des angeschlagenen Photovoltaikherstellers Sunways hat sich mit seinen Gläubigern auf einen Forderungsverzicht geeinigt. Damit ist die Eröffnung des Insolvenzverfahrens abgewendet worden. Für den Vorstandsvorsitzenden Hoong Khoeng Cheong ist damit „ein wichtiges Etappenziel erreicht. Wir haben uns von Belastungen der Vergangenheit befreit“. Konkret verzichten die Gläubiger insgesamt auf eine Summe von rund elf Millionen Euro. Wobei zehn Millionen mit Lieferanten nach Hause gehen, während die früheren Hausbanken BW Bank und Commerzbank zusammen eine Million Euro abschreiben müssen. Auch auf die weitere Rückführung der Bankschulden hat sich das Unternehmen aus Konstanz geeinigt. Demnach werden gut fünf Millionen Euro bis Ende des Jahres fällig, eine weitere Million bis Mitte 2014.

Woraus die Gläubiger ihre Hoffnung auf einen positiven Fortbestand ziehen, ist nach den Verlautbarungen nicht ganz klar. Die Photovoltaikbranche steht noch immer unter Druck. Und die von Cheong ins Feld geführte im vergangenen Dezember beschlossene Neuausrichtung hin zu verstärkten Dienstleistungsangeboten und die Ergänzung des Produktsortiments um Lösungen zur Nutzung von Eigenstrom ist sehr vage. Hinzu kommt: Sunways hat seit Jahren mit seiner zwischen Arnstadt und China aufgeteilten Produktionsstrategie massive Verluste eingefahren. Wie dieses Dilemma künftig behoben werden soll, dazu verliert Cheong kein Wort. Darüber hinaus kocht auch um die finanzielle Lage der Sunways-Mutter LDK die Gerüchteküche. Dass diese nun weiteren Gläubigern den Aufkauf von Forderungen angeboten hat, lässt in diesem Zu-

sammenhang aufhorchen. Kein Wunder also, dass der bisherige vorläufige Insolvenzverwalter Thorsten Schleich zwar erfreut ist, dass die 180 Mitarbeiter in Arnstadt und Konstanz eine Per­

spektive hätten. Denn im Insolvenz­ verfahren hätte die Zerschlagung gedroht. Doch Schleich mahnt auch: „Es ist unbedingt notwendig, die eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen umzusetzen.“ wer

Hoong Khoeng Cheong führt die Konstanzer Sunways

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Namen & Nachrichten • Finanzen/Immobilien

kurz notiert

Kleineres Quartier In Stuttgart steht der Baustart für das Dorotheenquartier in der Innenstadt bevor. Bauherr des 200-Millionen-Euro-­ Projekts ist die Kaufhauskette Breuninger. 38 000 Quadratmeter Fläche werden nach den Plänen des Stuttgarter Architekten Behnisch auf drei Gebäude verteilt. Breuninger, das nur Investor und nicht Nutzer sein wird, wollte ursprünglich sogar 55 000 Quadratmeter bauen.

Wachstum vor Gewinn Moviepilot, Mister Spex, My Sports Group – die Stuttgarter Investment-Gesellschaft Grazia steckt viel Geld in Internet-Ventures. Warum eigentlich?

Die Stuttgarter Investment-Gesellschaft Grazia investiert viel in Internet-Firmen. Econo-Mitarbeiter Philipp Peters sprach mit GraziaPartner Jochen Klüppel über die Geschäfte im Internet. Herr Klüppel, löst das Internet den stationären Handel ab? ➤ Jochen Klüppel: Es wird definitiv eine Koexistenz geben. Beide Bereiche werden sich gegenseitig befruchten. Ob man ins Internet oder ins Geschäft geht, hat viel mit dem Produkt, aber auch mit dem Alter zu tun. Grazia Equity ist an einer ganzen Reihe von Internethändlern

Grün für Aurelis Die Immobiliengesellschaft Aurelis hat grünes Licht für den Bau einer neuen Siedlung auf dem alten Südbahnhof von Heilbronn. Ende 2014 laufen dort die letzten Mietverträge aus, Anfang 2015 sollen bereits die ersten der rund 400 Wohnungen bezugsfertig sein. Auch Gewerbe soll im kleinteiligen Stil entstehen.

Das soziale Nest Die Nestbau AG hat Ende August ihr erstes Bauprojekt in Tübingen gestartet. Die BürgerAG sammelt Geld von Klein­ anlegern, um so sozialen Wohnbau zu finanzieren. Laut ­Firmenchef Gunnar LauferStark haben rund 50 Anleger mehr als eine Million Euro in das Projekt eingebracht. Die Aktionäre können sich online jederzeit über ihr Unternehmen informieren und etwa Vorstandsbezüge oder Mieteinnahmen einsehen.

Jochen Klüppel, 41, ist Partner bei der Investmentfirma Grazia Equity in Stuttgart. Er ist unter anderem zuständig für Internet-Ventures wie Mister Spex, Moviepilot, My Sports Group oder Urbanara. Der Wirtschaftswissenschaftler hat für McKinsey in Palo Alto gearbeitet, ehe er die 100 World Media AG gründete, deren Portfolio er später an den Burda-Konzern verkaufte. Klüppel lebt mit Frau und zwei Kindern in Zürich.

Abendrot in Grenzach Die Schweizer Pensionskasse Abendrot hat das Baugebiet Hornacker in Grenzach-Wyhlen erworben. Dort soll nach den Plänen des Freiburger Architekten Rolf Disch eine Solarsiedlung mit Plusenergie-Häusern entstehen. Geplant sind aktuell etwa 130 Wohneinheiten. Idealistisch passt das gut zu dem Schweizer Investor: Abendrot hatte sich einst aus Atomstromgegnern formiert.

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Foto: Grazia


13 beteiligt – Brillen, Sportartikel, Heimtextilien. Braucht man da einen besonders langen Atem? ➤ Klüppel: Nein, sogar einen deutlichen geringeren Atem, als wenn man offline eine Marke oder Kette etablieren wollte. Die Regel für ein solches Investment sind drei bis fünf Jahre. Letztendlich hängt aber auch viel davon ab, wann man investiert – direkt bei der Gründung oder nach ein paar Jahren, wenn das Unternehmen schon größer ist. Was zieht Grazia vor? ➤ Klüppel: Eine spezielle Philosophie, ein Dogma haben wir nicht. Wir haben aber auch keine Angst, in ganz frühen Phasen einzusteigen. Das haben wir bei Urbanara und auch bei My Sports Group so gemacht. Da kamen wir im Prinzip direkt nach den Business Angels.

„Eine Direktive gibt es nicht“ Am Brillenportal Mister Spex ist Grazia seit 2008 beteiligt. 2011 machte das Unternehmen bei einem Umsatz von 6,4 Millionen Euro noch einen Verlust von 4,5 Millionen. Hat Mister Spex den Break-Even jetzt erreicht? ➤ Klüppel: Ja. Auf Monatsbasis macht Mister Spex Gewinn. Wir gehen davon aus, dass es auch zum Jahresende so sein wird. Man muss aber wissen, dass es noch nicht die erste Aufgabe von Mister Spex ist, Gewinne zu schreiben. Das Unternehmen soll gut aufgestellt sein, damit es weiter wächst. Mister Spex ist auch in Frankreich aktiv, in Skandinavien und demnächst kommen sicher noch weitere Ländern hinzu. Und in jedem dieser Länder gibt es eben Anlaufverluste. Die Gewinne etwa aus Deutschland werden reinvestiert, sodass es durchaus möglich ist, dass Mister Spex keine Gewinne erzielen wird, wenn man sich für den Weg der weiteren Expansion entscheidet. Die Namen dieser Handels­ projekte sind stets international tauglich. Ist das ein Muss? ➤ Klüppel: Die Frage ist: Was wollen die Gründer? Und die haben in der Regel den Anspruch, international anzutreten. Gerade

Nischenhändler haben oft das Ziel, etwas Größeres aufzuziehen. Das bedeutet aber nicht, dass regionale Projekte überhaupt nicht funktionieren können. Grazia Equity ist auch am Werbe-Netzwerk Adconion beteiligt. Kommt Ihnen diese Beteiligung bei anderen Projekten zugute? ➤ Klüppel: Im Moment gibt es keine konkreten Geschäftsbeziehungen zwischen den Unternehmen. Das kann sich aber auch mal ändern. Letztlich ist es den Unternehmern selbst überlassen, ihre optimalen Partner zu finden. Inwiefern haben Sie als Investor überhaupt Einfluss auf das tägliche Geschäft der Unternehmen, an denen Sie beteiligt sind? ➤ Klüppel: Weniger aufs tägliche Geschäft. Die großen strategischen Entscheidung werden natürlich gemeinsam festgelegt. Aber im Operativen mischen wir uns nicht ein. Wir halten auch nie die Mehrheit an diesen Unternehmen. In der Regel sprechen wir über zehn bis 30 Prozent der Anteile. Die Websites dieser Shops sind alle schon tablettauglich, lassen sich ohne viele Klicks ansehen, eher von oben nach unten scrollen. Sicher kein Zufall, oder? ➤ Klüppel: Sicher nicht, weil die Unternehmen sich modern aufstellen. Aber auch da gibt es keine Direktive von uns. Die Partner von Grazia gehen stark mit eigenem Kapital ins Risiko. Welchen Unterschied macht das? ➤ Klüppel: Ich kann jetzt nicht für die anderen Investoren sprechen. Aber wenn das eigene Geld betroffen ist, gehen einem die Entscheidungen sicher näher – positiv wie negativ. Die Plattform Moviepilot verkauft nichts. Es ist eine Filmbewertungsseite. Wie kommt das Geld rein? ➤ Klüppel: Es gibt drei wesentliche Produkte: die .de- und die .comWebsite sowie die FacebookCommunity mit 15 Millionen Mitgliedern. Die wesentliche Einnahmequelle beruht zurzeit auf Online-Werbung. Dank unserer gesammelten Datenintelligenz können wir aber auch Web- und FacebookSeiten anderer Publisher als Mediaagentur mitvermarkten. Geplant ist auch, bald ein gezieltes Video-onDemand-Angebot zu offerieren.

Fotos: Jens Hagen

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Innovation pur Weißer + Grießhaber ist Schrittmacher der Kunststoffbranche. Das prägt den Kundentag

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issen ist das Zauberwort: „Je besser der Austausch zwischen unseren Kunden und uns ist, desto innovativer können wir sein“, so Ute Grießhaber. Klarer konnte die Geschäftsführerin des Kunststoffspezialisten Weißer + Grießhaber den Anspruch an den eigenen Innovationstag nicht formulieren. Dafür öffnete das vor 44 Jahren gegründete Unternehmen die Türen in den eigenen Abteilungen sehr weit. „Die Herausforderung in der Bauteilherstellung ist weniger die Produktion selbst als vielmehr die Einbeziehung des Einsatzumfelds“, erläuterte Mit-Geschäftsführer Reinhard Fauser den Ansatz des Familienunternehmens. Auch deshalb gilt die Firma mit 250 Mitarbeitern und 40 Millionen Euro Umsatz als Schrittmacher der Branche. Und davon 9/2013

überzeugten sich die Teilnehmer des Innovationstages selbst: Egal ob Heißkanal-Spritzgießen oder Hybridtechniken, der Einsatz von Sensoren in Werkzeugen oder die IT-gestützte Werkzeugprüfung, die Ansätze von Weißer + Grießhaber sorgten für anerkennende Diskussionen – nicht nur beim Essen.

Kontakt Weißer + Grießhaber GmbH Waldstraße 11 78087 Mönchweiler information@weisser-griesshaber.de www.weisser-griesshaber.de Telefon: 0 77 21/94 87-0 Telefax: 0 77 21//94 87-50

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Namen & Nachrichten • Gesundheitswirtschaft

kurz notiert

Ada will bauen Der Kosmetikhersteller Ada hat Wachstumspläne: Nachdem der Umsatz zwischen 2010 und 2012 von 43 Millionen auf 50 Millionen Euro gestiegen ist, soll der Stammsitz in Kehl er­ weitert werden. „Wir bauen“, gab Firmenchef Wilhelm B. Könning knapp bekannt und machte keine näheren Anga­ ben. Ada stellt unter anderem Seife, Duschgel und andere Kosmetika für Hotels her. Das 1976 gegründete Unterneh­ men beschäftigt 250 Mitarbei­ ter, 200 davon in Kehl.

Belastetes Ergebnis Gestiegene Personalkosten un­ ter anderem durch höhere Tarif­ abschlüsse belasten das Halb­ jahresergebnis des Klinikbetrei­ bers Mediclin: Zwar steigerten die Offenburger den Konzern­ umsatz auf 257,4 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 254,1 Millionen). Doch unterm Strich bleibt nach dem ersten Quartal ein Minus von 3,6 Millionen Eu­ ro hängen (Vorjahreszeitraum: 1,9 Millionen Euro) und nach dem zweiten ein Plus von 2,3 Millionen Euro (Vorjahreszeit­ raum: 2,7 Millionen Euro).

Gut durchgestartet

Sanierung läuft

Olaf Storz hat das Familienunternehmen unter schlechten Vorzeichen

Der finanziell angeschlagenen Oberschwabenklinik (OSK) in Ravensburg geht es nach Ein­ schätzung von OSK-Chef Sebastian Wolf etwas besser: Der Verlust für das Jahr 2012 liegt mit 4,6 Millionen Euro gut 3,5 Millionen Euro unter dem Vor­ jahresverlust. Wolf setzt den Restruktierungsplan weiter um.

Synlab kauft ein Die Augsburger Synlab-Gruppe hat das Zentrum für Humangenetik und das Institut für Pathologie in Mannheim übernommen. Beide beschäfti­ gen 20 Mitarbeiter und machen niedrige Millionen-Umsätze. Synlab ist nach eigenen Anga­ ben in der EU führend bei Labordienstleistungen.

Olaf Storz führt den Medizintechniker Rudolf Storz in der dritten Generation

übernommen. Heute sind seine Instrumente weltweit gefragt Der Start als Unternehmer kann komfortabler sein. „Ich hatte keine Ahnung, war aber gleich der Chef“, umschreibt Olaf Storz den Einstieg in das Familienunternehmen Rudolf Storz. Für den heute 49-Jährigen war diese Zeit mit Anfang 20 die prägendste: „Ich wurde fokussiert auf das Notwendige: ordentlich wirtschaften.“ Mit dem Sortiment des Medizintechniker aus Emmingen-Liptingen kann man OP-Säle beinahe komplett bestücken: Von Bohrapparaten über Hämmer und Wundspreizer bis zu Sonderanfertigungen ist alles dabei, was den Umsatz auf rund acht Millionen Euro steigen lässt. „Wir sind aber ein reiner OEM-Hersteller, kein Instrument trägt unseren Namen“,

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so Storz. Dafür ist der Name bei den Abnehmern weltweit bestens bekannt. Das Unternehmen wächst und der im Jahr 2000 für rund 2,5 Millionen Euro erstellte Neubau stößt an seine Grenzen, Erweiterungen sind längst geplant. Der Erfolgsgrund des Unternehmens? Für Storz rasch erklärt: „Ich habe Werkzeugmacher gelernt. Das ist die Schlüsseltechnologie.“ Denn das Werkzeug entscheidet am Ende über die Qualität des Instruments. Storz: „Die Produktpalette habe ich darauf abgestimmt.“ Bis dahin war es indes ein harter Weg. Denn der Vater von Olaf Storz stirbt, als dieser 15 Jahre alt ist. Er ist zu jung, um die Geschäfte zu führen. Die nächsten Jahre wird die vom Großvater gegründe-

te Firma von der Familie verwaltet. Als Storz einsteigt, muss er Familienmitglieder auszahlen: „Gestartet bin ich mit Fräßmaschinen, einer Schreibmaschine und Schulden.“ Heute geht es im Firmengebäude zu wie im Bienenstock. Überall wird produziert, poliert und verpackt. Die 100 Mitarbeiter sind gut beschäftigt. Wobei Storz nach weiteren Mitarbeitern sucht, doch der Markt ist fast leer. Deshalb steigert der Unternehmer seine Attraktivität: Er punktet mit einem eigenen Gesundheitsmanagement, ist als Fahrrad-freundlicher Betrieb ausgezeichnet und setzt auf eine autarke Energieversorgung, Storz: „Ohne solche Anreize hätten wir im Kampf um Fachkräfte kaum eine Chance.“ Dirk Werner Foto: Jigal Fichtner


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Kartellamt straft Wala ab Das Image des Naturkosmetik­ herstellers Wala aus Bad Boll erhält Kratzer: Das Bundeskartellamt verhängte ein Bußgeld in Höhe von 6,5 Millionen Euro gegen das Unternehmen. Der Vorwurf hat es in sich. Wala, das unter anderem für die Kosmetik-Serie Dr. Hauschka bekannt ist, soll systematisch Händler unter Druck gesetzt haben, damit diese die Preisvorgaben des Unternehmens bei den Kunden durchsetzen. Wer sich nicht daran

hielt, wurde von Wala mit einer Liefersperre belegt, so das Kartellamt. Die Praxis soll bereits seit 2003 angewandt worden und im Lauf der Jahre noch verschärft worden sein. Die Behörde war im Sommer 2009 nach Beschwerden von Händlern und Kunden aktiv geworden und hatte den Firmensitz durchsucht. Wala hat die Darstellung zurückgewiesen, sich aber gleichzeitig mit dem Kartellamt auf einen Vergleich geeinigt. wer

Lebendige Konzepte für vernetztes Arbeiten.

Die Uniklinik Freiburg hat einen weiteren Baustein ihres Masterplans zur baulichen Neustrukurierung in Auftrag gegeben: Für 62 Millionen Euro entsteht ein Interdisziplinäres Tumorzentrum (ITZ). Aktuell beginnen die Abrissarbeiten, der Neubau nach den Plänen des Münchner Planungsbüros Nickl & Partner soll dann in 2014 starten. Mit dem Bezug des Baus rechnet Klinik-Chef Rüdiger Siewert spätens 2017. Das ITZ wird 104 Betten haben sowie 47 Plätze für die ambulante Chemotherapie. Bei der Klinik-

leitung rechnet man mit bis zu 20 000 Chemietherapien jährlich sowie 55 000 ambulanten Patienten. Auf den 6200 Quadratmetern Nutzfläche des ITZ arbeiten 300 Klinikmitarbeiter. Der Neubau vereinigt verschiedene Bereiche, die bislang auf dem Gelände verstreut untergebracht sind. Die Uniklinik Freiburg ist mit 1600 Betten und rund 10 000 Mitarbeitern das drittgrößte Klinikum in Deutschland. Pro Jahr werden rund 66 000 Patienten stationär und pro Tag 1000 Menschen ambulant behandelt. wer

dröse-design.de

Der 62-Millionen-Invest

Am Storrenacker 22 · 76139 Karlsruhe · Mo- Fr 9-18 Uhr · Fon 07 21/62 89 -300

Hopp und top bei Roche Der Schweizer Pharmariese Roche stärkt seinen Standort Mannheim: Nach Angaben des Konzerns wird für 90 Millionen Euro ein neues Gebäude für die Immundiagnostik mit 14 000 Quadratmetern Fläche gebaut. Die Arbeiten haben bereits begonnen, es sollen auch neue Arbeitsplätze in nicht genannter Höhe entstehen. Aktuell arbeiten rund 7700 Menschen für Roche in Mannheim. Die Quadratestadt ist damit einer der größten Standorte des Konzerns. Von Seiten des Betriebsrats wird der Invest positiv gesehen. Denn: Das zweite Standbein von Roche Mannheim, Produkte

für Diabetiker, hat Absatzschwierigkeiten. Unter anderem, weil der Preisdruck hoch ist. Der Konzern hat deshalb jüngst 125 Arbeitsplätze in dem Segment abgebaut und weitere Maßnahmen zur Kostensenkung angekündigt. Der Bereich Immundiagnostik verzeichnet hingegen zweistellige Zuwachsraten. In Mannheim werden in dem Neubau Reinigungslösungen für sogenannte „Elecsys“Analyseautomaten produziert, mit denen sich Krebserkrankungen diagnostizieren lassen. Roche hat in Mannheim in den vergangenen Jahren rund 250 Millionen Euro investiert. wer 9/2013

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Namen & Nachrichten • IT/Elektronik

kurz notiert

Kürzen und Hoffen Der insolvente Halbleiterhersteller Telefunken Semiconductors aus Heilbronn streicht 97 Arbeitsplätze. Man müsse den Personalstand an die Auftragslage anpassen, so Insolvenzverwalter Jan Markus ­Plathner. Den verbleibenden gut 200 Mitarbeitern machte Plathner Mut: Die Produktion sei durch neue Aufträge bis Ende des Jahres gesichert.

Blick in die Fertigung des Sicherheitsanlagen-Herstellers Telenot am Stammsitz Aalen

Weniger Umsatz Beim Leiterplattenhersteller Schweizer Electronic stagniert das Geschäft. Zwar hat das Unternehmen zuletzt mehr Aufträge gewonnen, im ersten Halbjahr ist der Umsatz aber von 53 auf 49 Millionen Euro gesunken. Allerdings stieg die Ebit-Marge – von 6,9 auf 7,8 Prozent.

Profitables Wachstum Das auf die Gesundheitswirtschaft spezialisierte IT-Unternehmen Nexus aus VillingenSchwenningen hat im ersten Halbjahr seinen Umsatz um 20 Prozent auf 34,4 Millionen Euro gesteigert. Auch der Gewinn legt zweistellig auf 3,3 Millionen Euro zu.

Welt der Wunderle Telenot investiert rund sieben Millionen in seinen Stammsitz in Aalen – weil das Familienunternehmen eine klare Philosophie hat

Zukauf im Ausland Der Internetkonzern United Internet, der in Karlsruhe mehr als 1000 Mitarbeiter beschäftigt, hat den spanischen Webhostingund Cloud-Computing-Anbieter Arsys übernommen. Der Kaufpreis beträgt 140 Millionen Euro. Arsys setzte zuletzt 40 Millionen Euro bei einem Gewinn von 15 Millionen Euro um.

Stahl schwächelt leicht Beim Explosionsschutzspezialisten R. Stahl aus Waldenburg hat sich das Wachstum verlangsamt. Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz um 9,2 Prozent auf 148,3 Millionen Euro, das Ebit aber nur um 2,9 Prozent auf 11,8 Millionen Euro. Der Grund sind hohe Währungsverluste.

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Die Wunderles sind Pragmatiker. Gemeinsam haben die Brüder Peter und Klaus Wunderle das von ihren Eltern gegründete Unternehmen Telenot Schritt für Schritt weiterentwickelt – inmitten von Wohnhäusern und in Nachbarschaft zu Bauernhöfen in Aalen-Hammerschmiede. Rund sieben Millionen Euro haben die Brüder zuletzt in den Komplex investiert. Ein neues Verwaltungsgebäude mit 1500 Quadratmetern, ein neues Parkhaus mit 310 Stellplätzen und ein neues, rund 6000 Quadratmeter großes Produktionsgebäude sind hinzugekommen. Der Hersteller elektronischer Sicherheitstechnik und Alarm­ anlagen ist in den vergangenen

Jahren stark gewachsen – auch weil die Wunderles einiges anders machen als die Konkurrenz. „Wir fertigen zu 90 Prozent hier am Standort“, sagt Peter Wunderle. „Das sichert vor allen Dingen eine Qualität, die unsere Branche braucht.“ Immerhin seien die Sicherheits-Anlagen 24 Stunden am Tag im Einsatz. „Da gibt es keinen doppelten Boden“, erläutert er. Telenot will sich damit von den Billiganbietern im Markt abheben. Die Strategie geht auf. Der Umsatz ist im vergangenen Jahr auf 50 Millionen Euro gestiegen. Telenot beschäftigt inzwischen 320 Mitarbeiter. Und die Wunderles sind weiter auf der Suche. Angst vor dem Fach-

kräftemangel haben die Brüder nicht. „Das Problem ist sicher existent. Es geht aber darum, wie man damit umgeht“, sagt der Geschäftsführer. „Bevor wir überhaupt neue Mitarbeiter suchen, kommt es darauf an, wie wohl sich die bestehenden fühlen.“ Telenot setzt auf moderne Arbeitsplätze und Vertrauen in die Mitarbeiter, so Wunderle. Telenot wurde vor 45 Jahren von Helmut und Rita Wunderle unter dem Namen Süddeutscher Notruf gegründet. 1972 brachte das Unternehmen das erste vollelektronische Wählund Ansagegerät auf den Markt. Heute vertreibt das Unternehmen seine Anlagen vor allem im europäischen Ausland. rs

Foto: Telenot


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Command auf gutem Kurs Das Geschäftsjahr 2012/13 ist für die Ettlinger Command-Gruppe gut gelaufen. Drei Tochterfirmen der Gruppe haben nun ihre Jahreszahlen vorgelegt. Den größten Sprung machte SAP-Channel-Partner Cormeta, der seine Erlöse um 3,6 auf 19,1 Millionen Euro erhöhte. Der Softwareentwickler Oxaion steigerte sich um 1,3 Prozent auf 11,1 Millionen Euro. „Die hohen Entwicklungsaufwände der vergangenen Jahre beginnen, sich auszuzahlen“,

sagte Vorstand Uwe Kutschenreiter. Ähnlich sieht die Lage bei Cortility aus. Der SAP-Spezialist hat Erlöse in Höhe von rund 4,5 Millionen Euro erzielt – und damit das Niveau des Vorjahres gehalten. Geschäftsführer Klaus Nitschke spricht von einer hohen Auslastung. 2013 will Nitschke neue Geschäftsbereiche angehen. Vor allem in der Business- und Strategieberatung gebe es Potenzial. Die Command-Gruppe beschäftigt derzeit 260 Mitarbeiter. rs

Übernahme

Erweiterung

Neuer Besitzer: Der IT-Konzern Accenture will den IT-Dienstleister Prion mit Sitz in LeinfeldenEchterdingen kaufen. Wie Accenture mitteilt, wolle man mit der Akquisition seine Beratung für Software zum Management von Produktlebenszyklen weiter ausbauen. Über den Kaufpreis machen beide Firmen keine Angaben. Prion beschäftigt derzeit rund 330 Mitarbeiter an zehn Stand­ orten weltweit. Accenture ist mit einem Jahresumsatz von 30 Milliarden Euro einer der größten ITKonzerne überhaupt. rs

Es ist die größte Investition in der Unternehmensgeschichte: Die Röwaplan AG lässt sich die Erweiterung ihres Stammsitzes in Abtsgmünd (Ostalbkreis) rund 1,8 Millionen Euro kosten. Das neue Gebäude hat Platz für rund 100 Arbeitsplätze. Mit dem Bau hat Röwaplan bereits begonnen, mit der Fertigstellung rechnet das Unternehmen, das Software entwickelt und Ingenieursdienstleistungen anbietet, im Sommer kommenden Jahres. Die Abtsgmünder beschäftigen aktuell rund 70 Mitarbeiter. rs

OAD DOWNL isbericht ERP-Prax

➔ Beratung und Begleitung

Speedboat aus Stutensee

➔ Vertretung und Vermarktung

Ändern soll sich nichts beim Elektronik-Spezialisten MSC Gleichmann. Das Unternehmen aus Stutensee mit 1300 Mitarbeitern wird vom US-amerikanischen Avnet-Konzern übernommen. Dennoch betont MSC-CEO Lothar Kümmerlin, dass die Selbstständigkeit erhalten bleibe: „MSC Gleichmann soll als separater Geschäftsbereich organisiert werden.“ Kümmerlin verweist dabei auf das sogenannte Speedboat-Modell von Avnet. Der Konzern besitzt mehrere Spezial-Distributoren, die unter eigener Marke agieren. „Wir sehen in der Einbindung in den Konzern eine große Chance,

➔ Vernetzung und Kooperation

Produkte und Dienstleistungen noch besser zu positionieren“, erläutert Kümmerlin, der seit Oktober 2012 das Unternehmen aus Stutensee führt. Für den Standort in Tuttlingen allerdings ist die Übernahme eine Zäsur. Die 120 Mitarbeiter werden nicht von Avnet, sondern vom Maschinenbauer Schubert übernommen. Schubert war bislang nicht nur einer der größten Kunden von MSC Tuttlingen, sondern auch Minderheitsgesellschafter. Nun übernimmt Schubert alle Anteile. Dann soll MSC Tuttlingen zu Schubert System Elektronik umfirmieren. red

➔ Qualifizierung www.technologymountains.de

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Namen & Nachrichten • Kommunen/Tourismus

Steffen Schoch, 47, seit August neuer Chef der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald (WFG)

Gekommen, um zu bleiben Die Marke Nordschwarzwald stärken, das Selbstbewusstsein ebenso. Steffen Schoch geht sein neues Amt als WFG-Chef sehr ehrgeizig an Er ist der vierte Geschäftsführer in vier Jahren: Steffen Schoch hat sein Amt als Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald (WFG) mit Sitz in Pforzheim angetreten – wohl wissend, dass die Fluktuation auf dem Chefsessel in den vergangenen Jahren nicht gering war. Schoch ficht das nicht an. „Meine Vorgänger haben ein stabiles Fundament aufgebaut. Dieses nutzen wir als Basis.“

Schoch ist ein erfahrener Wirtschaftsförderer. Vor seinem zweijährigen Intermezzo bei einer Unternehmensberatung war er zwölf Jahre lang Chef der regionalen Wirtschaftsförderung Heilbronn-Franken (WHF). Dort hat er unter anderem den Claim „Region der Weltmarktführer“ mit­ entwickelt. Der 47-Jährige gilt auch jenseits des Landes als bestens vernetzt.

Als WFG-Chef strebt er vor allem eines an: „Wir wollen die Marke Nordschwarzwald über die Grenzen hinweg sichtbar machen und das Selbstbewusstsein der Region stärken.“ Auch das Thema Fachkräftegewinnung hat Schoch sich auf die Fahnen geschrieben. Was es dazu allerdings brauche: Kontinuität. „Sie ist der zentrale Schlüssel zum Erfolg. In kurzen Zeiträumen kann man nichts wirk-

lich Nachhaltiges bewegen“, sagt der gebürtige Heilbronner, der sein Engagement bei der WFG deshalb langfristig sieht. Schoch ist mittlerweile der achte Geschäftsführer der WFG, die 1996 gegründet wurde. Zu den Gesellschaftern gehören unter anderem die Kreise der Region Nordschwarzwald sowie einige Städte, Unternehmen und auch die IHK Nordschwarzwald. rs

Große Pläne in Herrenalb

Hoffnung im Schwarzwald

Der Plan mutet spektakulär an: 100 Millionen Euro will ein Investorenkonsortium in ein Gebäudekomplex aus Erlebnisbad, Hotel und Klinik investieren. Der Standort: Bad Herrenalb. Laut Axel Feucht, der die Investoren T.A.S aus London sowie RJS Schneider vertritt, wird das zudem erst der Anfang sein. Weitere Invests sollen folgen.

Noch überwiegt beim insolventen Schlosshotel Bühlerhöhe die Hoffnung. Noch immer hat Besitzer Igor Bakai die ausstehenden 14,5 Millionen Euro (des Kaufpreises von 32 Millionen Euro) nicht an den vorigen Eigentümer Dietmar Hopp nicht bezahlt. Trotz der Insolvenz hat das Fünf-Sterne-Hotel nun wieder seine Pforten geöffnet.

Bürgermeister Norbert Mai befürwortet das Projekt, er hofft, so die sinkenden Touristenzahlen von Bad Herrenalb zu stimulieren. Im Ort indes hat sich bereits eine Bürgerinitiative namens „Schweizer Wiese“ gebildet, die die Zerstörung der Landschaft fürchtet sowie Zweifel an der Seriosität des Investors hegt. red

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Unter der Regie von Insolvenzverwalter Ferdinand Kießner soll so ein wenig die Werbetrommel für mögliche Investoren gerührt werden. Denn fest steht: Sollte Bakai nicht zahlen, wird das Insolvenzverfahren eröffnet. Finden sich keine Interessenten, droht der Bühlerhöhe im schlimmsten Fall die Zwangsversteigerung. red Foto: Jigal Fichtner


19 Foto: Jigal Fichtner

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Unternehmen Die Geschichte der BischoffGruppe beginnt im Jahr 1976. Damals gründet Johannes Bischoff, Schwiegervater des heutigen geschäftsführenden Gesellschafters Steffen Hecker, ein Siebdruckatelier. 1983 zieht das Unternehmen an den heutigen Standort im Muggensturmer Gewerbegebiet. Aktuell beschäftigt Hecker rund 50 Mitarbeiter. Zur Gruppe gehören außerdem der Sicherheitsspezialist EverGlow (ebenfalls in Muggensturm) und der „Character“Shop in Baden-Baden.

Immer in Bewegung: ein Blick in die Fertigung des Muggensturmer Druckdienstleisters Bischoff

Besser Bischoff

Produkte

In Muggensturm tut sich was: Der Druckdienstleister Bischoff wächst und investiert – und hat dabei stets nur ein Ziel vor Augen

S

teffen Hecker gibt gerne Gas. Vor allem, wenn es Trends setzt“, gibt er selbstbewusst als Ziel aus. Darum um sein Unternehmen geht. Hecker ist Chef der investiert Hecker jeweils einen rund sechsstelligen Bischoff-Gruppe, einem Druckdienstleister aus Betrag. Allerdings nicht zum Selbstzweck. „Unsere Muggensturm, dessen Produkte jeder kennt – von Investitionen haben stets zum Ziel, unseren Kunden den besten Service zu bieten.“ Zu den Auftraggebern denen aber kaum einer weiß, dass sie aus der badischen Gemeinde an der A5 kommen. Der Kennzeichvon Bischoff gehören Zwei-Mann-Betriebe ebenso wie nungsspezialist stellt unter anderem selbstklebende multinationale Konzerne. Folien her, mit denen Produktkennzeichnungen etwa Ausruhen gibt es in Muggensturm nicht. Bereits kurz nach der Übernahme an Maschinen oder Auto2009 erschließt das Unterteilen optimal haften. Dazu kommen unter anderem Auf- Bischoff ist seit der Übernahme nehmen mit dem Segment Promotion ein neues Gekleber, Schilder, Etiketten auf Wachstumskurs schäftsfeld. Bischoff überoder Banner, die in Muggensturm produziert werden. nimmt dabei die Planung des Doch zurück zu Hecker. Der geschäftsführende gesamten Kommunikationskonzepts eines Produkts. Gesellschafter hat Bischoff vor rund vier Jahren über- „Wir richten den Werbemitteleinsatz effizient auf das Unternehmen und den Zweck aus“, erklärt Hecker. nommen. Damals steckt das Unternehmen, das Heckers Schwiegervater Ende der 70er-Jahre als SiebdruEin weiteres Standbein der Bischoff-Gruppe hat ckerei gegründet hatte, in der Insolvenz. Innerhalb ebenfalls „Character“. Im gleichnamigen, mehr als kurzer Zeit hat Hecker die Gruppe neu ausgerichtet, 200 Quadratmeter großen Shop in Baden-Baden bietet profitabel gemacht und bis heute rund 20 neue ArBischoff personalisierte Produkte, von Heimtextilien über Tassen, Schlüsselanhänger, Tapeten, Taschen bis beitsplätze geschaffen. Und der Chef gibt weiter Gas. hin zu USB-Sticks und anderen Accessoires – alles ist Aktuell investiert er massiv in den Stammsitz: Der individuell gestaltbar. Standort wird komplett modernisiert. Und auch der Maschinenpark wird um eine neue DigitaldruckBei Bischoff herrscht deshalb immer Bewegung. maschine erweitert, die besser und effizienter arbeitet „Wir sind weiter auf Wachstumskurs“, erläutert Hecker. – und gemeinhin als eine der modernsten ihrer Art Seit Jahren wächst das Unternehmen zweistellig. Und weltweit gilt, wie Hecker erklärt. „Unser Ziel ist es, damit das weiter so bleibt, macht der Chef das, was er am besten kann: Er gibt Gas. ein hochinnovativer Druckdienstleister zu werden, der 9/2013

„Wir sehen uns als Partner der Industrie“, sagt Steffen Hecker. Bischoff gilt als Kennzeichnungsspezialist für Etiketten für Produkte. In Muggensturm werden Aufkleber, Schilder, Etiketten, Plakate, Banner und Logos für unterschiedlichste Branchen hergestellt. Bischoff profitiert von breit gefächerten Klebstoffkenntnissen und jahrelang aufgebautem Know-how.

Dienstleistung Neben der Entwicklung von Produkten gemeinsam mit dem Kunden bietet Bischoff mit seinem Geschäftsfeld „Promotion“ die komplette Beratung für den optimalen Einsatz von Werbemitteln. Von der Planung über den Einkauf bis zur Bedruckung übernimmt Bischoff auf Wunsch die Entwicklung eines Kommunikationskonzepts vollständig oder auch nur zum Teil.

Kontakt Bischoff GmbH Draisstraße 19 a–b 76461 Muggensturm office@bischoff-group.com www.bischoff-group.com Telefon: 0 72 22/90 66-0 Telefax: 0 72 22/5 21 29

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Namen & Nachrichten • Kreativ-/Personalwirtschaft

kurz notiert

Wachter gerettet „Das war ein hartes Stück Arbeit, aber es hat sich gelohnt.“ So kommentiert Insolvenzverwalter Holger Blümle die Rettung des insolventen Druckunternehmens Wachter aus Bönnigheim. Die Firma wird von der Haberbeck-Gruppe aus Lemgo übernommen. Alle 85 Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben. Wachter wurde 1952 gegründet und erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz von rund 15 Millionen Euro, der Verlust lag 2011 laut Bundesanzeiger bei rund 1,3 Millionen Euro.

Snoopys neue Heimat

SWR investiert Rund 35 Millionen Euro will der Südwestrundfunk (SWR) in den kommenden Jahren in Neubauten am Standort Baden-Baden investieren. Finanziert werden soll dies laut Intendant Peter Boudgoust über den Verkauf alter Gebäude und Grundstücke. Dies sei ein deutlicher Vertrauensbeweis für den Standort Baden-Baden, so Boudgoust. Dort hatte man zuletzt aufgrund des neuen Rundfunkstaatsvertrags Nachteile gegenüber den Standorten Mainz und Stuttgart gefürchtet.

Ausgeguckt

Punkt für Post

Obwohl der Markt für Medien-Monitoring boomt, stellt Infopaq aus

Großauftrag: Die Karlsruher Typo3-Agentur Punkt.de hat für die Deutsche Post ein zentrales webbasiertes Partnerportal entwickelt und umgesetzt. An die Plattform sind laut Unternehmensangaben 12 700 Terminals in 11 500 Partner-Filialen der Post angeschlossen. Zum Auftrags­ volumen gibt es keine Angaben.

Widmann wird 100 Großes Jubiläum beim Karlsruher Druckdienstleister Printpark Widmann. Das Unternehmen feiert in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag. Aus dem ehemaligen Handwerksbetrieb „J. Widmann – Lithographie und Steindruckerei“ von 1913 ist inzwischen ein Spezialist für digitale Printproduktion geworden.

Vor Wochen war der Verkauf des Schwäbisch Gmünder Spielwarenherstellers Schleich noch gescheitert. Der Preis (angeblich rund 180 Millionen Euro), den Investor HG Capital für seine Beteiligung aufrief, sei schlicht zu hoch gewesen, so Kenner. Stattdessen hat Schleich nun eingekauft: Für einen nicht genannten Betrag sichern sich die Gmünder die weltweiten

Rechte zur exklusiven Herstellung und Vermarktung von Lizenzartikeln der Peanuts. Deren bekannteste Figur neben Trauerkloß Charlie Brown und Deckenfetischist Linus: Hund Snoopy. Schleich plant ein komplettes Sortiment von Spiel- und Sammlerfiguren, um Umsatz und Ergebnis zu steigern. Damit es nach dem Einkauf auch mit dem Verkauf klappt.

Kornwestheim den Betrieb ein. 100 Menschen sind ohne Arbeit Die ersten Meldungen waren falsch. Mehrere Medien berichten von einer angeblichen Insolvenz der Infopaq Deutschland mit Sitz in Kornwestheim. Das Unternehmen dementiert. Viel besser ist die Realität aber nicht: Zwar gibt es keine Insolvenz; das Unternehmen, das für seine Kunden Zeitungen, Radiosendungen oder die sozialen Netzwerke überwacht und analysiert, stellt dennoch den Betrieb ein. Die Kunden des Medienbeobachters sind bereits informiert, den 100 Mitarbeitern wurde gekündigt. In einem Brief an seine Auftraggeber schrieb Geschäftsführer Jacob Meibom von einem Schritt, „der aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung in den letzten Monaten unumgänglich“ sei.

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Das Aus kommt auf den ersten Blick überraschend, laut Branchenkennern wächst der Markt für Medien-Monitoring noch immer stark. Zu den Kunden von Infopaq sollen große Konzerne aus dem Raum Stuttgart wie Bosch oder Porsche gehören oder bis Anfang des Jahres gehört haben. Indes: Über die wirtschaftlichen Probleme von Infopaq wird in der Branche schon lange gemunkelt. Am Stammsitz in Kornwestheim gab es bereits einen Stellenabbau. Ein Teil der Dienstleistungen wurde etwa an den ostdeutschen Standort in Frankfurt (Oder) oder in die baltischen Staaten verlagert. Zudem soll es zu Zahlungsschwierigkeiten gekommen sein. Das berichten zumindest Ge-

schäftspartner des Unternehmens. Deren dänische Muttergesellschaft hatte bereits vor einigen Wochen Insolvenz angemeldet hatte. Damals wurden Auswirkungen auf die deutsche Tochter noch strikt dementiert. Infopaq geht laut seiner Website auf das bereits im Jahr 1887 gegründete Argus Nachrichten-Büro zurück, das 1991 seinen Unternehmensnamen in Argus Media änderte. Anschließend wurden die Schwaben zunächst an Media Control, dann an den schwedischen Observer-Konzern verkauft. Zwischenzeitlich firmierte das Unternehmen als Cision Deutschland, bevor die dänische Infopaq das Unternehmen übernahm – und nun abwickeln wird. rs Illustration: Jürgen Gibowksi


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Reutax findet einen Käufer Im März war der IT-Personalvermittler Reutax in die Insolvenz gerutscht. Nun ist das Unternehmen mit Sitz in Heidelberg von einer Tochter­ firma des Frankfurter Finanz­ investors Rantum Capital übernommen worden. Die Investoren haben Reutax selbst und die Tochterfirma Reutax Temp gekauft. Das ebenfalls zur Gruppe gehörende Unternehmen Lenroxx wird indes abgewickelt.

Bei Reutax arbeiten derzeit rund 60 fest angestellte Mit­ arbeiter, zudem vermittelte das Unternehmen rund 1000 Freelancer an interessierte Unternehmen. „Unser erklärtes Ziel ist es, mit Reutax wieder in eine Spitzenposition unter den Top drei der Branche zu kommen“, erklärte Neu-Reutax-Vorstand Marko Albrecht in einem Interview. Die Insolvenz sei nicht auf „Marktversagen“ zurück-

zuführen. „Scheinbar ist das Unternehmen durch das Management-Verhalten in eine existenzbedrohliche Schief­ lage geraten.“ Albrecht spielt damit auf Reutax-Gründer Soheyl Ghaemian an, der noch immer in Untersuchungshaft sitzt und dem die Staatsanwaltschaft Untreue vorwirft. Er soll unter anderem mit Firmengeldern eine Villa in Beverly Hills gekauft haben. Die Ermittlungen dauern an. red

...ausdrucksstark!

Chefwechsel bei Märklin Wegen Meinungsverschiedenheiten hat Märklin-Geschäftsführer Stefan Löbich sein Amt niedergelegt. Kurz nach der Übernahme durch die Simba-Dickie-Gruppe hatten sich Löbich und der geschäftsführenden Gesellschafter Michael Sieber nicht über die künftige Strategie und Ausrichtung von Märklin einigen können. Böses Blut gibt es nicht: „Es hat einfach nicht gepasst“, sagt Löbich. Offenbar war die internationale Ausrichtung von Märklin der Auslöser:

Während Löbich unter anderem auf den US-amerikanischen Markt setzen wollte, hatte Sieber Bedenken. „Für die USA habe ich kein vernünftiges Konzept gesehen“, wird Sieber zitiert. Er habe dort viel Negatives erlebt. Stattdessen hat Sieber nun seinen Sohn Florian Sieber als neuen Geschäftsführer installiert. Der 28-Jährige ­ soll Märklin gemeinsam mit seinem Co-Geschäftsführer Wolfrad Bächle leiten. „Märk­ lin bleibt ein separates Stand-

bein“, erklärte Sieber, der nun einen Jahresumsatz von mehr als 100 Millionen Euro verantwortet. Genaue Zahlen für 2012 will Sieber nicht nennen. Man habe aber ein leichtes Plus erzielt. Märklin hatte 2011 mit rund 1100 Mitarbeitern einen Erlös von rund 109 Millionen Euro erwirtschaftet. Unterdessen baut das Göppinger Traditionsunternehmen seinen Standort im ungarischen Györ aus. Die Württemberger investieren dort neun Millionen Euro. red

Druck von Druck-Sparte Print steckt in der Krise. Das merkt auch die Mediengruppe Konradin. Im Herzen des Unternehmens steckt ein Fachverlag mit gut einem Dutzend Titeln. Doch Portale und Online-Angebote werden immer wichtiger für das Unternehmen. Auch weil die eigene Druckerei schwächelt. Und Druck ist mit einem Umsatz von 59,6 Millionen Euro immer noch die wichtigste Sparte von Konradin. Doch das Geschäft ist im vergangenen Jahr geradezu eingebrochen. Um 15 Prozent ist der Druck-Umsatz im vergan-

genen Jahr zurückgegangen. Der Umsatz des Konzerns schrumpft daraufhin um acht Prozent auf 113 Millionen Euro. Diese Zahl nennt das Unternehmen in seinem Jahresbericht. Konzernchef Peter Dilger stand auch auf Nachfrage nicht für eine Stellungnahme bereit. Dabei gibt es durchaus Themen, über die man reden könnten. Etwa, wie Personalanpassungen aussehen sollen, die Dilger im Jahres­ bericht beschreibt. 2012 hat Konradin seine Mitarbeiterzahl noch konstant gehalten.

617 Menschen beschäftigt das Unternehmen. Der Umsatzrückgang im Druckgeschäft sei auf zwei Faktoren zurückzuführen. Zum einen sei ein wichtiger Kunde weggefallen. Dilger verweist aber auch darauf, dass der Umsatz der DruckSparte zum großen Teil auch von den Rohstoffpreisen abhänge. Der Gewinn der Gruppe hat sich im vergangenen Jahr nicht groß verändert. Er verharrt auf niedrigem Niveau – statt 0,3 Millionen Euro in 2011 sind es nun eben 0,4 Millionen. pop

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Namen & Nachrichten • Logistik/Handel

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Lila leidet leicht Mit einem Umsatz- und Ergebnisrückgang hat der Logistikdienstleister Müller – die lila Logistik aus Besigheim die ersten sechs Monate abgeschlossen: Der Umsatz sank um 1,8 auf 46,4 Millionen Euro, das Ebit um 0,7 auf 1,6 Millionen Euro. Allerdings hat Müller drei Großaufträge bekannt gegeben: Für Valeo und Mercedes-AMG betreiben die Besigheimer neue Logistikzentren, auch die Partnerschaft mit dem ElectroluxKonzern wird ausgebaut. Müller beschäftigt 1051 Mitarbeiter.

DSV mietet sich ein Rund 34 Millionen Euro investiert die Deutsche Lagerhaus gemeinsam mit dem Projekt­ entwickler Greenfield Development in ein 71500 Quadrat­ meter großes Logistikzentrum in Vaihingen/Enz. Als erster Mieter steht die DSV Solutions, eine Sparte des dänischen Transportund Logistikkonzerns DSV, fest. DSV beschäftigt 19 000 Mitarbeiter an 500 Standorten weltweit.

Kesslers Korkenknaller Deutschlands ältestes Sekthaus, Kessler, versucht nach unsteten Jahren inklusive Insolvenz das Comeback im Ausland. Mit der Genossenschaftskellerei Cavit aus Italien gehen die Esslinger eine strategische Partnerschaft ein. Die Italiener unterstützen die Württemberger unter anderem beim Export. Kessler hatte 2012 mit 30 Mitarbeitern einen Umsatz von fünf Millionen Euro erwirtschaftet.

Krise beutelt VRW Der weltweite Stahlmarkt liegt darnieder. Das wirkt sich auch auf den Eisen- und Metallhändler VRW aus Schwäbisch Gmünd aus. Laut Medienberichten wird das Unternehmen 25 seiner 90 Arbeitsplätze abbauen. Man habe den Markt lange beobachtet, doch es gebe keine Alternativen, so Geschäftsführer Wolfgang Sachsenmaier.

Andreas (l.) und Heinrich Sülzle führen erfolgreich die Sülzle-Gruppe aus Rosenfeld

Die Expandeure Das Familienunternehmen SSK ist im Stahlhandel eine Macht. Die Politik der Sülzle-Brüder: Auslastung vor Aufblähung So recht versteht Heinrich Sülzle momentan die Welt nicht. Die Baukonjunktur brummt, der Baustahl der gleichnamigen Gruppe aus Rosenfeld ist gefragt wie nie und dennoch sind die Preise im Keller. „Es herrscht knallharter Wettbewerb. Irgendwie passt das nicht zusammen“, sagt Sülzle, der zusammen mit seinem Bruder Andreas das Unternehmen führt. Die Rosenfelder haben sich in den 133 Jahren des Bestehens als Sülzle Stahlpartner Kopf (SSK) zu einem der führenden Stahlhändler mit neun Standorten und zwei Partnerbetrieben im Südwesten bis gen Dessau gemausert. Die Geschäftspolitik dahinter lässt sich an der Expansionsstrategie ablesen: „Wir blähen die Kapazitäten

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nicht an einem Standort unnötig auf. Lieber kaufen wir dann einen Standort zu“, erläutert Sülzle. Anschaulich wird das Modell aktuell am 500 Millionen Euro teuren ECE-Neubau „Milaneo“ in Stuttgart: 2000 Tonnen Bewehrungsstahl liefert SSK pro Monat, insgesamt werden die StrabagHandwerker bis zum Abschluss des Projektes rund 25 000 Tonnen verarbeitet haben. Sülzle: „Wir beliefern das Projekt von mehreren Standorten aus.“ Würde nur von einem aus geliefert, wäre es für diesen aufgrund der nötigen Größe für Folgeaufträge schwerer. Von dem Projekt profitiert im Übrigen auch die Sülzle Nutzeisen, die sich auf Stahl für den Spezialtiefbau spezialisiert hat. Die SKK-

Tochter Kopf, die sich dem Anlagenbau, der Solartechik und der Klärgasaufbereitung verschrieben hat, rundet das Gebilde ab. Insgesamt werden rund 450 Menschen beschäftigt. Aktuell hinterlässt indes der Preiskampf kaum Spuren in der Bilanz: „Im ersten Halbjahr haben wir beim Umsatz um 15 Prozent zugelegt“, so Heinrich Sülzle, der mit Zahlen in der Öffentlichkeit äußerst zurückhaltend agiert. Dabei steht die Gruppe mit einem Umsatz von 186 Millionen Euro in 2011 finanziell top da. Und die Eigenkapitalausstattung lässt jeden Banker blass werden. Sülzle umschreibt es mit „komfortabel“: „Weil wir die Gewinne im Unternehmen lassen.“ Dirk Werner Foto: Jigal Fichtner


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Ritter Sport will erweitern Noch mehr Schokolade aus Waldenbuch: Der Schokoladenhersteller Ritter Sport plant, seinen Stammsitz in Waldenbuch zu vergrößern und dort eine zweite Produktion aufzubauen. Deshalb haben die Württemberger für rund sechs Millionen Euro 4,4 Hektar Gewerbefläche und einen Hektar Ackerland gekauft. Laut Ritter sei die Erweiterung notwendig, um im Ausland die Nachfrage nach den Tafeln zu stillen. Vor allem in Russland, Däne-

mark und den USA laufen die Geschäfte gut. „Wir haben sehr gute Prognosen im Bereich der Tafelschokolade“, erläutert Andreas Ronken, Geschäftsführer Produktion und Technik. Derzeit sei die Produktion ausgelastet. Mit dem Baubeginn rechnet das Unternehmen im kommenden Frühjahr. 2012 hatte Ritter Sport einen Umsatz von rund 345 Millionen Euro erwirtschaftet, ein Plus von 15 Millionen Euro. Ritter beschäftigt rund 1000 Mitarbeiter. red

Endlich schwarze Zahlen Der Mineralbrunnen Überkingen-Teinach hat sich in die Gewinnzone gespart und weist nach dem ersten Halbjahr 2013 wieder ein positives Ergebnis aus. Das fällt mit 0,3 Millionen Euro recht bescheiden aus, jedoch hatte die Mineralbrunnen AG (Minag) im vergangenen Jahr ein Minus von 3,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Durch verbesserte Struktur­ kosten und Portfoliobereinigungen habe man den Materialaufwand um rund 4 auf 33,3 Millionen Euro gesenkt. Unter anderem hat die Minag unrentable Lohnabfüllungen

eingestellt und Unternehmensteile wie den Hotel- und Kurbetrieb Bad Teinach verkauft. Deshalb sind auch die Erlöse gesunken: Minag erwirtschaftete in den ersten sechs Monaten einen Umsatz von 70,6 Millionen Euro, ein Rückgang von drei Millionen Euro. Die Minag hatte jahrelang Verluste erwirtschaftet, war nach einem guten 2011 im vergangenen Jahr trotz des Sparkurses von Vorstand Michael Bartholl wieder in die roten Zahlen gerutscht. Die aktuelle Trendwende soll nun aber nachhaltig sein. red

Wer hilft Herrn Maier? Standortporträt online

Alle Standortporträts sind auch online verfügbar. www.econo.de www.kresse-discher.de

Paukenschlag durch Deuerer Rund 2,94 Milliarden Euro haben die Deutschen 2012 für Heimtiernahrung ausgegeben – ein Plus von 2,5 Prozent. Der expandierende Markt bekommt bald einen neuen Platzhirsch: Denn der Tiernahrungshersteller Deuerer mit Sitz in Bretten bei Karlsruhe übernimmt die Mehrheit beim Bremer Markenhersteller Vitakraft. Beide Unternehmen erwirtschafteten 2012 zusammen einen Umsatz von fast einer halben Milliarde Euro. Genaue Zahlen gibt Deuerer nicht bekannt. Das Familienunternehmen, das Helmut Deuerer 1961 als Metzgerei gegründet hat, gilt als öffentlichkeitsscheu. Die

Brettener verdienen ihr Geld mit Handelsware, das in Supermärkten und Discountern verkauft wird. Die aktuellsten Zahlen stammen aus dem Bundesanzeiger. Demnach hat Deuerer im Jahr 2011 mit 372 Mitarbeitern einen Umsatz von 235,5 Millionen Euro erzielt. Auch die Rendite stimmt: Unterm Strich blieb ein Vorsteuergewinn von 23 Millionen Euro. Laut Vitakraft-Sprecher Dieter Meyer habe man die Verhandlungen aus einer Position der Stärke heraus geführt. „Wir haben uns dann für das ebenfalls familien­ geführte Unternehmen Deuerer entschieden.“ rs

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Namen & Nachrichten • Luft- & Raumfahrt

kurz notiert

Direkt nach Moskau Die Fluggesellschaft Germania nimmt eine Direktverbindung vom Flughafen Karlsruhe/ Baden-Baden nach Moskau auf. Der Flug zum Airport Domodedovo dauert etwa dreieinhalb Stunden. Per Expresszug sei man von dort aus in 40 Minuten in der Moskauer Innenstadt, teilt das Unternehmen mit.

Kontech in Hagnau Der Singener Luftfahrt-Zulieferer Kontech hat einen neuen Standort in Hagnau am Bodensee in Betrieb genommen. Für Kontech-Gründer Mathias Urnauer ist das eine Herzens­ sache: Er stammt aus Hagnau, sitzt dort seit neun Jahren im Gemeinderat. Kontech wurde 1997 in Singen als Zwei-MannBetrieb gegründet. Von den heute 150 Mitarbeitern sitzen 50 am neuen Standort. Das ­Büro in Hagnau ersetzt den Standort Immenstaad, wo Kontech seit 1999 ansässig war.

Sitz vom Bodensee ZIM-Flugsitz will kräftig wachsen und hat schon jetzt dafür investiert In asiatischen Fluglinien sitzt man bequem. Thai Airways, Japan Airlines oder Jet Airways, die größte private Fluglinie Indiens, setzen in ihren Maschinen auf Sitze vom Bodensee. „Das Geschäft ist international“, sagt Angelika Zimmermann, die gemeinsam mit ihrem Mann Peter Zimmermann ZIM-Flugsitz aus Markdorf führt und gegründet hat. Das Unternehmen ist allein im vergangenen Jahr um mehr als 40 Prozent gewachsen und hat auch für die nächsten Jahre viel vor.

2012 ist der Umsatz von 21 auf 30 Millionen Euro gestiegen. „Der Umsatz wird in den nächsten fünf Jahren jeweils im zweistelligen Bereich wachsen“, sagt Angelika Zimmermann. Die Voraussetzungen dafür wurden jetzt schon geschaffen. Für rund drei Millionen Euro hat ZIM seine Produktionsfläche am Stammsitz Markdorf verdoppelt. Hier werden die Sitze für internationale Airlines entwickelt und gebaut. Aber auch deutsche Fluglinien wie Lufthansa, Air Berlin

oder Condor zählen zu den Kunden. Dabei fing es ganz klein an. Ursprünglich gründete das Ehepaar ein Ingenieurbüro für die Luftund Raumfahrt. Auch aus der Autoindustrie kamen die Kunden. Das war 1995. Bis weit ins Jahr 2000 hinein wird an erster Stelle entwickelt. Erst ab 2008 werden dann auch Sitze gebaut. Der erste Auftrag: 128 Sitze. Zuletzt wurden pro Jahr etwa 11 000 hergestellt. Jetzt sind bis zu 40 000 möglich. Nun suchen die Zimmermanns neue Mitarbeiter. „Wir haben laufend Bedarf“, sagt die Geschäftsführerin. Aktuell beschäftigt ZIM rund 100 Menschen. Philipp Peters

Die Spanier kommen Das spanische Software-Unternehmen GTD hat ein neues Büro in Markdorf eröffnet. „Ich wollte die Firma unbedingt in der Luft- und Raumfahrtregion Bodensee ansiedeln“, wird der Firmenchef Angel Ramirez in einer Mitteilung zitiert. GTD ist Spezialist für IT-Anwendungen in der Luft- und Raumfahrt.

Air Schönau Der Odenwälder Luftfahrtzulieferer Comtronic wächst. Das Unternehmen aus Schönau hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr um gut acht Prozent auf 7,6 Millionen Euro gesteigert. Comtronic beschäftigt etwa 60 Mitarbeiter. Das Unternehmen stellt Flutlichtfrontplatten, Controlpanels und Tastaturen her, die vor allem in kleinen Flugzeugen und Hubschraubern verbaut werden. Comtronic wurde 1968 als Handelsunternehmen gegründet. Seit 1972 wird selbst produziert.

Zuletzt wurden in Markdorf 11 000 Sitze gebaut – jetzt sind sogar 40 000 möglich

Intersky hebt wieder ab Die Bodensee-Airline Intersky wächst dank neuer Maschinen und zusätzlicher Strecken wieder. 2012 war der Umsatz des Unternehmens noch um 15 Prozent gesunken, von 26,8 auf 22,6 Millionen Euro. Intersky stand am Scheideweg. Dann kamen Anfang 2013 die neuen Investoren.

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Hans Rudolf Wöhrl und Peter Oncken hatten zum Jahresbeginn 74,9 Prozent der Anteile von Intersky übernommen. Und sie setzen auf Expansion. Zwei größere Flugzeuge, mit 70 statt 50 Sitzen, wurden gekauft. Dazu kamen neue Flugverbindungen nach Graz, Salzburg und Hamburg.

Der Plan geht auf. Im ersten Halbjahr wächst der Umsatz um 41 Prozent. Die Passagierzahlen legen um ein Drittel zu. Zudem wurden neue Leute eingestellt. Intersky beschäftigt jetzt 160 Menschen, 60 mehr als im Vorjahr. „Wir sind auf Kurs“, sagt Geschäftsführerin Renate Moser. pop Foto: ZIM-Flugsitz


25 Foto: Jigal Fichtner

Foto: Jigal Fichtner

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Unternehmen DieUnternehmen Exensio Gesellschaft für Informationstechnologie 2006 Die Exensio Gesellschaft wurde für Inforvon Peter Soth und Irving Tschepmationstechnologie wurde 2006 gegründet. BeideTschepverfügen vonkePeter Soth und Irving einen reichen Erfahrungske über gegründet. Beide verfügen schatz ingenieursgetriebeüber einenmit reichen Erfahrungsnen IT-Projekten. Heute beschäfschatz mit ingenieursgetriebetigt das Karlsruher Unternehmen nen IT-Projekten. Heute beschäftigtsieben das Karlsruher Unternehmen Mitarbeiter und zwei sieben Mitarbeiter und zwei Werkstudenten. Werkstudenten.

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Irving Tschepke (l.) und Peter Soth haben den IT-SpeziaPeter Soth haben den IT-Spezialisten Exensio gegründet listen Exensio gegründet

Information Information pur Peter Soth und IrvingTschepke Tschepkerealisieren realisieren mit mit Exensio Software-Lösungen. Peter Soth und Irving Software-Lösungen. Vorteil: Weil derKunde Kundegefragt gefragtwird, wird,funktionieren funktionieren die DerDer Vorteil: Weil der die vom vomStart Startweg weg

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Lösungen erfolgreich ein.

Kontakt

Kontakt Exensio – Gesellschaft fürExensio Informationstechnologie – Gesellschaft GmbH Amfür Rüppurrer Schloß 12 Informationstechnologie GmbH 76199 AmKarlsruhe Rüppurrer Schloß 12 info@exensio.de 76199 Karlsruhe www.exensio.de info@exensio.de Telefon: 07 21/98 96 47 80 www.exensio.de Telefax: 07 21/5 98 41 67 Telefon: 07 21/98 96 47 80 Telefax: 07 21/5 98 41 67

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Namen & Nachrichten • Maschinen-/Anlagenbau

kurz notiert

Hermle im Plus Die Maschinenfabrik Berthold Hermle hat den Auftragsein­ gang im ersten Halbjahr 2013 um 22 Prozent auf 186,3 Millio­ nen Euro gesteigert. Getragen wird das Plus nach Angaben des Gosheimer Unternehmens zum Gutteil aus dem Ausland. Für das Gesamtjahr rechnet man bei Hermle damit, erneut das Rekordergebnis des Jahres 2012 erreichen zu können.

Sicheres Auskommen Der Anlagenbauer Dürr profi­ tiert weiter vom Autoboom in China. Dort seien die Bestellun­ gen bis Juni 2013 um 63,8 Pro­ zent gestiegen, auch Unterneh­ men aus Nordamerika und Brasilien bestellen weiter ver­ stärkt bei den Stuttgartern. Der Auftragsbestand sichert der AG nach Einschätzung des Vor­ standsvorsitzenden Ralf W. Dieter ein Auskommen bis weit über 2014 hinaus.

Guter Bestand Der Göppinger Pressenherstel­ ler Schuler muss einen Auf­ tragsrückgang verkraften. Nach Angaben des Unternehmens ging der Auftragseingang in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres um 20,1 Pro­ zent auf rund 837 Millionen Euro zurück. Der Auftrags­ bestand ist mit einem Wert von 1,1 Milliarden Euro indes nicht besorgniserregend. Deshalb rechnet man bei Schuler für das Gesamt-Geschäftsjahr mit ei­ nem konstanten Umsatz von 1,2 Milliarden Euro.

Weniger verdient Das Familienunternehmen Trumpf hat im Geschäftsjahr 2012/2013 den Umsatz um ein Prozent auf 2,35 Milliarden Euro gesteigert. Das Vorsteuerergeb­ nis wird nach Einschätzungen von Chefin Nicola LeibingerKammüller nicht mehr den Vorjahreswert von 211 Millio­ nen Euro erreichen. Details nennt sie erst im Oktober.

Armin Stolzer auf dem Material-Zug in der Fertigung seiner Kasto Maschinenbau

Flott unterwegs Der Wechsel bei den Gesellschaftern hat der Kasto Maschinenbau gutgetan. Das Unternehmen dreht unter Armin Stolzer richtig auf Die große Säge ist ein anschauliches Beispiel. Sie steht in der Materialaufbereitung der Kasto Maschinenbau am Stammsitz in Achern. Und sollte hier noch nicht stehen. „Wir hatten den Aufbau eigentlich noch gar nicht vorgesehen. Aber die Mitarbeiter haben sich dafür eingesetzt“, erzählt Geschäftsleiter Armin Stolzer. Dieses Engagement sagt viel über die Atmosphäre in dem Unternehmen nach dem Wechsel in der Eigentümerstruktur aus. Kasto ist jetzt komplett in der Hand der Familie von Stolzer. Die hat die vergangenen Monate genutzt, um ihre Vorstellungen von den Strukturen umzusetzen. Man kann es so sagen: Kasto wurde komplett vom Kopf auf die Füße gestellt.

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Die Begründung ist schlicht: „Wir müssen profitabler werden“, so Stolzer. Dabei setzt er auf die Ideen der rund 550 Mitarbeiter. Die wurden zuvor ausgebremst, wenn sie sich einbringen wollten. Heute scheinen sie umso aufgedrehter. Das lässt sich nicht nur an der Säge ablesen. Auch eine Art „Zug“ mit einfachen Anhängern, der Material aller Art zu „Haltestellen“ befördert, wurde von den Mitarbeitern realisiert. Impulse kamen auch zur Einführung der Linienproduktion. Und selbst im Einkauf hat man Einsparpotenziale von rund zwei Millionen Euro identifiziert. Zwar fließt das alles erst in die Bilanz des laufenden Jahres ein. Doch die gute Stimmung bei Kasto kann man schon in die Zahlen für

2012 interpretieren. Der Umsatz stieg auf 110 Millionen Euro, nach 100,6 Millionen im Vorjahr. Das Jahresergebnis hat laut Stolzer „eine schwarze Null“ erreicht. In den Jahren 2010 und 2009 sah es da schlimmer aus. Für 2013 rechnet der Kasto-Chef mit einem „deutlich positiven Ergebnis“. Dazu trägt auch bei, dass er beim Auftragseingang „eine deutliche Bewegung spürt. Der Investitionsstau löst sich vor allem außerhalb der EU auf“. Da bei dem Hersteller von Sägemaschinen und Lagertechnik die Exportquote 50 Prozent erreicht, haben die Mitarbeiter ihre Ideen zum rechten Zeitpunkt eingebracht. Unter Volllast zeigt sich dann, wie sie sich bewähren. Dirk Werner Foto: Jigal Fichtner


Homag hat volle Lager Der Schopflocher Holzmaschinen­ bauer Homag hat ein Problem mit dem operativen Cashflow: Statt 17,3 Millionen Euro wie im ersten Halbjahr 2012 hat die AG im Tagesgeschäft im ersten Halbjahr des laufenden Jahres nur noch 1,1 Millionen Euro mehr einge­ nommen als ausgegeben. Das ist dem deutlich erhöhten Lager­ bestand geschuldet, der liegt gut 20 Millionen Euro höher als im Vorjahreszeitraum. Ein Alarmsignal ist das für Analysten nur bedingt.

Denn Homag hat Aufträge über 250 Millionen Euro in den Bü­ chern stehen. Zugleich blieb von den 372 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2013 ein Gewinn von 4,3 Millionen Euro. Das sind rund 1,3 Millionen Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Für das laufende Gesamtjahr hält das Unternehmen an seiner Prognose von 800 Millionen Euro Umsatz und einem Gewinn von 15 Millionen Euro nach Steuern fest. wer

Rettung durch Insolvenz Die Elumatec, Hersteller von Ma­ schinen zur Bearbeitung von Stahl-, Alu- und Kunststoffprofilen mit Sitz in Mühlacker, hat Insol­ venz angemeldet. Zuvor waren Gespräche mit Banken über wei­ tere Kredite geplatzt. Der Schritt kommt nicht wirk­ lich überraschend. Bereits seit vier Monaten arbeitet Britta Hübner als Interims-Geschäftsführerin an einem Sanierungskonzept. Ihrer Einschätzung nach hat das Unter­ nehmen keine massiven Liquidi­ tätslücken. Das Insolvenzverfah­ ren biete die Chance für den Neu­

anfang. Das sieht auch der vorläufige Insolvenzverwalter Tobias Hoefer ähnlich. Seiner ers­ ten Einschätzung nach „liegen die Ursachen für die Insolvenz nicht im operativen Kerngeschäft“. Viel­ mehr habe es Managementfehler im Zusammenhang mit Investitio­ nen in der Türkei sowie Zahlungs­ ausfälle gegeben. Das 1928 gegründete Unterneh­ men ist in 40 Ländern vertreten und erwirtschaftete mit 720 Mit­ arbeitern einen Umsatz von 130 Millionen Euro. 480 Menschen arbeiten in Mühlacker. wer

Baut Voith weiter ab? Die IG Metall macht sich ernst­ hafte Sorgen um den Papier­ maschinenbereich von Voith. Hintergrund ist die angekündigte Streichung von 430 Stellen am Stammsitz Heidenheim. „Der Be­ reich hat mehr als nur Schnupfen“, sagte Ralf Willeck, Erster Bevoll­ mächtigter der Gewerkschaft in Heidenheim. Die Sorgen von Willeck sind durchaus begründet: Der weltwei­ te Markt für Papiermaschinen ist von einem Volumen von 1,2 Mil­ liaden Euro pro Jahr auf 200 Mil­ lionen Euro eingebrochen. Als Branchenprimus trägt Voith auch den Löwenanteil des Absturzes,

rechnerisch ein Volumen von rund 500 Millionen Euro. Um den Stammsitz macht sich Willeck indes weniger Sorgen. Dort würden die Hausaufgaben gemacht. Andere Standorte könn­ te nach Einschätzung der IG Me­ tall aber durchaus auf der Kippe stehen. Voith produziert Maschi­ nen oder Komponenten auch in Krefeld, Ravensburg sowie im ös­ tereichischen St. Pölten. Vonseiten des Konzerns gab es dazu keine klare Stellungnahme. Voith beschäftigt im Papier­ maschinenbereich 9800 Mitarbei­ ter und setzte zuletzt 1,7 Milliar­ den Euro um. wer

LERNEN SIE

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Namen & Nachrichten • Präzisionstechnik

kurz notiert

Kärcher baut aus Der Reinigungsspezialist Kärcher investiert 29 Millionen Euro in den Ausbau des Stamm­ sitzes Winnenden. Bis Mitte 2015 sollen auf dem Gelände der ehemaligen Ziegelei Pflei­ derer ein Bürogebäude, ein Auditorium für Veranstaltungen sowie ein Kundenzentrum ent­ stehen. In dem Bürogebäude sollen 700 Mitarbeiter Platz fin­ den, die bislang auf andere Ge­ bäude verteilt sind.

ZMB saniert sich Dem Werkzeughersteller ZMB Braun aus Friedrichshafen droht ein Abbau der 150 Ar­ beitsplätze. Der 85 Jahre alte Hersteller von Keramikwerkzeu­ gen arbeitet im Schutzschirm­ verfahren an der Sanierung. Dafür sind laut dem geschäfts­ führenden Gesellschafter Christian Rank auch Kündigungen notwendig. Eine Zahl nannte er nicht. Der Betrieb läuft indes ganz normal weiter.

Aberle baut für Leica Der Leingartener Automatisie­ rungsspezialist Aberle hat von der Leica Camera aus Solms den Auftrag zum Aufbau eines automatischen Kleinteilelagers in Wetzlar erhalten. Die 1984 gegründete Aberle setzt mit 149 Mitarbeitern rund 46 Mil­ lionen Euro um. Die Gruppe ist mit Projekten weltweit aktiv.

Senn zieht um Der Kunststoff-Spezialist Senn kehrt dem Standort im Kleinen Wiesental den Rücken. Manfred Senn wagt in Heilbronn den Neuanfang. Zu Beginn des Jahres war Senn in die Insolvenz geraten. Insolvenzverwalter Uwe Kaiser hat vergeblich nach einem Investor gesucht. Manfred Senn hat ihn gefun­ den, ohne zu sagen, wer das ist. Die Besonderheit: Senn kann mit dem Maschinenpark unbe­ lastet neu anfangen. Denn der ist nicht Teil der Insolvenzmasse, sondern gehört ihm.

Der 40-jährige Arndt Lüdtke steht seit Jahren bei Ceratizit in der Verantwortung

Mit neuem Schub Ceratizit hat mit Arndt Lüdtke einen neuen Geschäftsführer. Und erschließt sich neue Kundenfelder, damit die Rendite stimmt Die Doppelfunktion des Warm­ wasserspeichers war eine besonde­ re Herausforderung. Darin geben bei dem Spezialisten für Hartme­ tallwerkzeuge Ceratizit in Emp­ fingen die Sinteröfen nicht nur ihre Wärme für die Heizanlage ab. Der Tank speist auch die Sprinkler­ anlage. „Da ist es ein Unding, wenn auf die Feuerwehrleute 70 Grad heißes Wasser sprüht“, so Geschäftsführer Arndt Lüdtke. Die Doppelfunktion haben die Ingenieure im Griff. Und auch Ce­ ratizit hat die im Jahr 2010 begon­ nenen Umstrukturierungen mit der Auflösung des Standortes Horb zugunsten von Empfingen beinahe hinter sich. Der Bau einer Mate­ rialaufbereitung mitsamt Techni­ kum für rund sieben Millionen Euro ist in den letzten Zügen. Wenn die Mitarbeiter den Neubau

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in Beschlag nehmen, hat auch der letzte noch verbliebene Funktions­ teil in Horb ausgedient. Lüdtke, der Ende Juni von seinem in den Ruhestand verabschiedeten Vorgänger Peter Schwärzel die Geschäftsführung übernommen hat, hat derweil die internen Vorbereitungen abge­ schlossen. Dazu gehört eine stär­ kere Einbindung der Mitarbeiter in die Prozesse samt Anreizsyste­ men. Zudem wurden die Produk­ tionslinien neu geordnet, der Ma­ terialfluss vereinfacht. „Wir produ­ zieren bis zu 1200 Neuteile pro Monat. Da müssen die Abläufe stimmen“, erläutert der 40-Jährige. Vor allem durch die jetzt er­ reichte Erstzertifizierung nach dem Automobilstandard erwartet Lüdtke für den Standort einen weiteren Schub. Die ersten Groß­

motorenhersteller haben Interesse an dem Hartmetall-Know-how. Deshalb sieht der Geschäftsführer sich auch in Sachen Umsatzpla­ nung „auf einem guten Weg“, die gesteckten Ziele von 65,6 Millio­ nen Euro zu erreichen. Dass es im Vorjahr rund vier Millionen Euro mehr waren, hängt mit dem Ab­ zug einer Produktfamilie inner­ halb der Gruppe zusammen. Weniger zufrieden ist Lüdtke indes mit der Rendite. Man schrei­ be zwar schwarze Zahlen, „aber wir sind nicht da, wo wir hinwol­ len“. Eine Umsatzrendite von gut 15 Prozent werde angestrebt, da­ für muss der Standort durch die neuen Strukturen noch profitabler werden. Doch mit Herausforde­ rungen kennt man sich ja aus. Dirk Werner dwerner@econo.de Foto: Jigal Fichtner


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Hauptzulieferer rettet MC Uhren Die MC Uhren ist zweieinhalb Monate nach dem Insolvenzantrag saniert. Wie Insolvenzverwalter Holger Blümle von Schultze & Braun sagte, ist das Unternehmen an die Kronos Uhren Deutschland verkauft worden. Die zehn Arbeitsplätze sowie der Standort Pforzheim bleiben erhalten.

Kronos ist bei MC kein Unbekannter, das Unternehmen war der bisherige Hauptzulieferer. Was Blümle indes zupasskam: Schon vor der Insolvenz hat es Gespräche über eine Übernahme gegeben. Allerdings kamen die Gesellschafter zu keiner Einigung. „Weil wir in den Gesprächen nicht bei

Hess verkauft

null anfangen mussten, konnten wir so schnell eine Lösung finden“, so Blümle. Nun werde auch das zuvor diskutierte Sanierungskonzept umgesetzt. MC Uhren wurde 1989 in Pforzheim gegründet und wollte modische Uhren zum günstigen Preis anbieten. wer

Roba-Group verwirklicht ehrgeizige Ziele Für rund 8,5 Millionen Euro hat die Roba-Group den Standort Alpirsbach erweitert. Herzstück ist eine Hochleistungs-Wellpappenmaschine samt Kaschieranlage und Weiterverarbeitung sowie ein 4000 Quadratmeter großes Logistikzentrum. Die Bauzeit betrug knapp ein Jahr, wobei die Logistik schon länger in Betrieb ist.

Nach Angaben von Geschäftsführer Roman Bauernfeind ist die Gesamtanlage in dieser Form einzigartig. Und das Ziel von Bauernfeind ehrgeizig: „Das Werk wird bei Brancheninsidern in aller Munde sein.“ Man wolle mit der Anlage Marktführer im Segment der kaschierten, hochwertig bedruckten Verpackungen werden.

Die Bauernfeind-Gruppe hat 1996 das Druck- und Verpackungswerk der Schwäbischen Pappen­fabrik übernommen und stieg zum fünftgrößten Hersteller in Europa auf. Acht Jahre später entstand aus dem Nukleus die Roba-Group mit Sitz in Tägerwilen in der Schweiz, die vier Standorte hat. wer

Die Nordeon-Gruppe hat im Wege eines Asset Deals den insolventen Leuchtenhersteller Hess in VS-Villingen übernommen. Der Stammsitz soll erhalten bleiben und die Zahl der Mitarbeiter aufgestockt werden. Nordeon war für Insolvenzverwalter Volker Grub kein Unbekannter. Schon kurz nach der Insolvenz übernahm das erst vor gut einem Jahr gegründete Unternehmen die Hess-Tochter Vulkan. Das Ziel von Geschäftsführer Pierre van Lamsweerde ist der Aufbau einer Gruppe von Leuchtenherstellern für den Innen- und Außenbereich. Zuvor hatte Nordeon eine Leuchten-Tochter von Philips gekauft. Hinter dem Konstrukt steht die niederländische Investmentgesellschaft Varova. Die hat nach eigenen Angaben keine Verbindung zu dem früheren Hess-Anteilseigner HPE aus Holland. wer

www.FR-MK.de Kongressmotto: Zukunft Unternehmen: Mitten in Europa ~ Grußworte: Dr. Dieter Salomon, OB Stadt Freiburg ~ Eröffnungsvortrag: Europa Aktuell, Peter Friedrich, Minister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten ~ Parallelvorträge: Diversity - Kür oder Pflicht für den Standort Deutschland?, Aletta Gräfin von Hardenberg ~ Das Ende der Stellenanzeige - Zukunftsfähige Ansätze der Personalgewinnung im Mittelstand, Prof. Dr. Armin Trost ~ Gesundheit und Innovation. Gesundheitsmanagement 3.0, Dr. Natalie Lotzmann ~ Digitale Bildungstrends der Zukunft - Wie MOOC’s, App’s und 3D Umgebungen das berufliche Lernen verändern, Prof. Dr Christoph Igel ~ Podiumsgespräch: Erfolgsfaktoren europäischer Unternehmen ~ Moderator Dieter Römer ~ Teilnehmer Marion Bock, Stefanie Claudia Müller, Dr. Markus Feil, Athanasios Syrianos ~ Abschlussvortrag: Lebenswelten 2020, Sven Gábor Jánszky ~ Mitveranstalter: ddn Das Demografie Netzwerk ~ badenIT GmbH ~ Ernst & Young GmbH ~ Haufe-Lexware GmbH & Co. KG ~ Kongresspartner: algeb awell GmbH ~ AOK - Die Gesundheitskasse Südlicher Oberrhein ~ Duale Hochschule Baden-Württemberg Lörrach ~ FREYLER Industriebau GmbH ~ Kienbaum Executive Consultants GmbH ~ Kompass GmbH ~ resin GmbH & Co. KG ~ Sparkasse Freiburg - Nördlicher Breisgau ~ trend SWM EDV-Beratung GmbH & Co. KG ~ Medienpartner: Badische Zeitung ~ econo ~ Kooperationen: Cloudzone ~ Stimmen Festival Burghof Lörrach ~ Freiburger Münsterbauverein e.V. ~ Aussteller: Mitveranstalter ~ Kongresspartner ~ Medienpartner ~ Kooperationen ~ ARNOLD Einrichtungskultur GmbH ~ arriva gmbh ~ Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. ~ BFS finance GmbH / arvato infoscore ~ bwcon südwest ~ Creditreform Freiburg Zimmermann KG Wirtschaftsauskünfte und Forderungsmanagement ~ DVÜD e.V. Deutscher Verband der freien Übersetzer und Dolmetscher ~ Francotyp-Postalia Vertrieb und Service GmbH ~ Girsberger GmbH ~ Mercer Deutschland GmbH ~ Maucher Börjes Jenkins Patent- und Rechtsanwälte ~ TV Südbaden Produktion ~ VdU Verband deutscher Unternehmerinnen e.V. ~ Wirtschaftsförderung Region Freiburg ~ Wirtschaftsjunioren Freiburg ~ Wirtschaftsrat Deutschland Sektion Freiburg-Emmendingen ~ Ideen, Konzeption, Organisation: Freiburger Mittelstandskongress GmbH

9. Oktober 2013, Konzerthaus Freiburg

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Unternehmen • Walter in der Krise

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Illustration: Jigal Fichtner, Canstockphoto


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Verwirrspiel um Walter Services: Rund zwei Jahre nach der bislang letzten Existenzkrise steckt der Ettlinger Call-Center-Betreiber wieder in der Klemme: Planinsolvenz. Dabei hatte das Unternehmen zuletzt mit spektakulären Zukäufen für Aufsehen gesorgt. Doch die erneute Schieflage war in Wirklichkeit nur eine Frage der Zeit

D

er Juni soll der Neuanfang sein. Im blumigen PRDeutsch verkündet CallCenter-Betreiber Walter Services den Austausch der halben Führungsriege. Der erst Anfang des Jahres nach Ettlingen gewechselte Joachim Hofsähs löst Klaus Gumpp an der Spitze der Geschäftsführung ab, aus der sich auch Sascha Zaps verabschiedet. Gumpp hatte Walter durch die Existenzkrise samt Eigentümerwechsel vor zwei Jahren geführt. Nun stelle sich Walter „für die weitere Expansion auf“, heißt es in der Mitteilung. „Walter Services ist eine Erfolgs­ geschichte“, lässt sich Aufsichtsratschef Michael Keppel zitieren. Einen Monat später, Ende Juli, ist diese „Erfolgsgeschichte“ um ein weiteres, weniger erfolgreiches Kapitel reicher. Völlig überraschend verkündet Walter Services, dass man sich in das Schutzschirmverfahren begibt und Gläubigerschutz beantragt. „Angesichts massiver Volumenrückgänge im Kernsegment Telekommunikation, die sich seit Juni deutlich beschleunigt haben, muss die Gruppe restrukturiert werden“, erklärt der neue Chef Hofsähs. „Das gewählte Schutzschirmverfahren ermöglicht es, im Rahmen der Eigenverwaltung einen tragfähigen Plan mit dem Ziel der Restrukturierung der Gruppe zu erarbeiten“, teilt das Unternehmen mit. Zum Sachwalter bestimmt das Amtsgericht Karlsruhe Schlecker-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz. Zudem arbeiten die

Sanierungsexperten Jan Markus Plathner und Christoph Morgen an der Restrukturierung mit. Walter Services, mit rund 6000 Mitarbeitern im Inland hinter der Bertelsmann-Tochter Arvato die Nummer zwei im deutschen CallCenter-Markt, bangt um seine Existenz. Mal wieder. Dabei schienen die schlechten Zeiten vergessen. Bei genauerer Betrachtung indes war die erneute Schieflage nur eine Frage der Zeit. Die Investoren. Rückblende: 2011 gerät Walter in massive Bedrängnis. Die Banken, bei denen Walter nach zahlreichen teuren Übernahmen mit 170 Millionen Euro in der Kreide steht, stellen die Kredite fällig. Ein Wettkampf um die Macht bei Walter entbrennt. An dessen Ende drängen die Investoren HIG Capital und Anchorage die Frankfurter EquityGesellschaft Odewald & Compagnie sowie den bisherigen Geschäftsführer Ralf Kogeler, der 26 Prozent an Walter hält, mit einem Debt-Equity-Swap aus dem Unternehmen hinaus. Ungewöhnlich: Statt den Kauf über Kredite zu finanzieren, tilgen HIG und Anchorage alle Schulden von Walter, lösen die Bankdarlehen ab – wohl mit stattlichem Abschlag. Nach dieser Finanzspritze von fast 150 Millionen Euro ist Walter schuldenfrei. Befreit von der jahrelang ächzenden Finanzlast machen sich die Ettlinger da­ ran, den Auftrag der neuen Besit-

zer umzusetzen. Und der lässt sich in einem Wort zusammenfassen: wachsen! Walter ergreift die Flucht nach vorn – und endet doch wieder in der Sackgasse. Die Branche. Die Boom-Jahre der Call-Center-Firmen sind lange vorbei, von der Goldgräberstimmung kurz nach der Jahrtausendwende ist nichts mehr zu spüren. Für 2012 weist der Branchenverband CCV dennoch ein Plus von 1,3 Prozent aus. Das Wachstum habe sich deutlich verlangsamt, sei

Walter versucht mit dem neuen Investor die Flucht nach vorne aber stabil. Den Call-Centern macht zum einen der Kostendruck, zum anderen die große Konkurrenz zu schaffen. Es gibt schlicht zu viele Anbieter auf dem Markt. Laut der Fachzeitschrift „CallCenter-Profi“ haben die zehn größten Unternehmen der Branche 2011 einen Gesamtumsatz von rund 1,76 Milliarden erwirtschaftet, ein Minus von 100 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Wachstum ist in diesem Markt fast nur noch über Zukäufe möglich. Im Konzernlagebericht 2012 der Walter-Holding, der Econo vorliegt, steht unter anderem: „Der starke Wettbewerbsdruck erzeugt einen Konsolidierungsdruck (...) Es muss davon ausgegan-

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Unternehmen • Walter in der Krise

gen werden, dass sich langfristig nur wenige große Anbieter sowie Spezialisten (…) behaupten können.“ Walter will zu diesen „wenigen Großen“ gehören. Die Strategie. Walter bleibt Walter deshalb in der Offensive. Zum 1. Januar 2013 übernimmt man den Marburger Standort des Medienkonzerns Unitymedia, kurze Zeit später wird die Übernahme

HIG will Kapital nachschießen, fordert aber offenbar Standortschließungen von Perry & Knorr vollzogen, mit 1500 Mitarbeitern und einem Umsatz von 35 Millionen Euro ein bedeutendes Gewicht in der Branche – und im Übrigen nicht von der Planinsolvenz betroffen. „Der Erwerb unterstreicht die Positionierung von Walter Services als aktiver Branchenkonsolidierer“, heißt es dazu im Lagebericht. Laut diesem kostet der Deal fast zwölf Millionen Euro, sichert aber immerhin den Cash-Flow und damit die Liquidität. Walter will den eigenen Problemen entwachsen. Der Plan geht nicht auf. Seit Jahren sinkt der Umsatz (siehe Grafik). Auch mit dem neuen Eigentümer gelingt die organische Restrukturierung nicht. Un-

Die Entwicklung von Walter Services

term Strich steht in jeder Jahres­ bilanz seit 2008 ein Minus, das EBITDA, also der rein organische Gewinn vor Sondereinflüssen, wird durch Effekte wie Abschreibungen oder Restrukturierungskosten mehr als aufgefressen. 2012 sinkt der Umsatz auf 175 Millionen Euro, ein neuer Tiefstand. Der Verlust der Holding beträgt laut Bundesanzeiger 7,9 Millionen Euro. Die Struktur. Langsam wird klar: Die Ettlinger kranken an ihrer eigenen Struktur. Jahrelang hat sich Walter auf den Telekommunikations-Markt verlassen. Im Jahr 2007 etwa erwirtschaftete man rund 60 Prozent des Umsatzes mit Aufträgen aus dieser Branche. Der Anteil sinkt seitdem, dazu kommen Insolvenzen von Großkunden im vergangenen Jahr. „Aufgrund ungeplanter Kundenverluste der Kunden Schlecker und Neckermann sowie einer Umsatzreduzierung bei dem Kunden Deutsche Telekom waren Kapazitätsanpassungen kurzfristig notwendig“, schreibt das Unternehmen in seinem Konzernlagebericht. Walter reagiert. Der Standort in Hamburg mit 1000 Mitarbeitern wird 2012 geschlossen. Neukunden wie 1&1 verfügen schlicht nicht über die Volumina, wie sie die Telekom Walter Services in den vergangenen Jahren erteilte – oder besser: erteilen musste.

Seit der Übernahme der Telekom-Standorte 2006 sinken die Erlöse von Walter Services. Auch das operative Ergebnis (EBITDA) steht seit Jahren stark unter Druck

Umsatz

EBITDA vor Sondereinflüssen 35

250

31,47 31,66

236,0

Quelle: Bundesanzeiger/eigene Recherche

230

28

227,3

21

210 203,8

190

170

197,5

181,0

175,2

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

econo 9 / 2 0 1 3 · 0 6 . S eptem ber 2013

16,23

14 7,14

7

in Mio. Euro 150

20,76

195,6

in Mio. Euro 0

9,14

5,82

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012


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Die Standorte. Erneut rückt ein nun nicht rentable Standorte geZukauf in den Fokus: Im Jahr 2006 schlossen werden. verkauft die Telekom ihre CallDie Gewerkschaften sind schon Center-Standorte in Aachen, Dresalarmiert. Verdi-Call-Center-Experden, Halle, Lübeck, Magdeburg, te Ulrich Beiderwieden etwa forCottbus und Suhl an Walter Servidert „den Erhalt aller Arbeitsplätze ces. Verbunden damit sind zwar und Standorte“. Darüber hinaus garantierte Aufträge – aber eben äußert sich der Bundesverband auch 1050 Mitarbeiter, die zu Teleaber nicht – und verweist aufs laukom-Tarifen bezahlt werden müsfende Verfahren. Man habe derzeit sen. Das belastet natürlich, gerade „keine Hinweise, ob und welche bei ausbleibenden Aufträgen. Die Standorte betroffen sind“, beantZahl der Mitarbeiter an diesen wortet ein Verdi-Sprecher eine Standorten ist entsprechend inzwientsprechende Anfrage. schen auf 650 gesunken. Insgesamt verfügt die WalterDie Zukunft. Ohne StandortHolding über 20 Gesellschaften schließungen dürfte aber Investor und Standorte in 16 deutschen HIG nicht bereit sein, frisches KapiStädten. Schon kurz nach dem tal nachzuschießen. Im Visier sollen Abschied von Klaus Gumpp kursiedabei laut Insidern angeblich die ren Gerüchte, wonach sich GeAlt-Standorte der Telekom sein. Der schäftsführung und Investoren größte Verlustbringer war 2012 in nicht über den künftigen Kurs der Tat das ehemalige Telekom-Calleinig gewesen sein sollen. Wegen Center in Magdeburg: Laut ver­ des ausgebliebenen Turnarounds pochen HIG und Anchorage angeblich auf weitere Standortschließungen, Gumpp soll sich dagegen gewehrt haben. „Im Schutzschirmverfahren lassen sich Stellenstreichungen und Standortschließungen weit einfacher durchsetzen und in der Öffent­ lichkeit verkaufen als kurz nach den Übernahmen von Wettbewerbern wie Perry & Knorr“, erklärt eine Person aus dem Walter-­ Umfeld, die anonym bleiben will. Während der Planinsolvenz sollen

öffentlichter Walter-Holding-Bilanz hat es einen Verlust von rund 2,4 Millionen Euro erwirtschaftet. Auch die polnische Tochter (minus 1,65 Millionen Euro) und die Standorte in Berlin (minus 1,0) und Frankfurt (Oder) (minus 1,4) erwirtschafteten rote Zahlen. In Baden-Württemberg etwa betreibt Walter neben der Zentrale in Ettlingen Standorte in Mannheim und Schutterwald bei Offenburg. Während Ersterer profitabel wirtschaftet, könnte es für Schutterwald eng werden. Dort werden in erster Linie Aufträge der Telekom bearbeitet. 2012 lag das Minus bei 866 000 Euro. Auch 2010 und 2011 schloss man mit roten Zahlen ab. Der Ausgang ist aber – wie für viele andere Standorte – offen. Der Juni ist also durchaus ein Neuanfang für Walter Services. Allerdings anders als gedacht. Robert Schwarz

Joachim Hofsähs, seit Januar bei Walter Services und seit Juni Vorsitzender der Geschäftsführung, muss Walter durch die Planinsolvenz führen

Klaus Gumpp, bis Juni Vorsitzender der Geschäftsführung von Walter Services, schaffte den Turnaround nicht schnell genug

Fotos: Walter Services

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Management • De Jure

Wer hat

Econo-Expertenrat

AGBs überprüfen!

Angst

Das Thema hat Brisanz. Sogar Konzerne wie Pascal Schütze ist Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht bei Schultze & Braun

Deutsche Unternehmen, die Waren nach Südeuropa liefern, müssen zum Teil mehr als 100 Tage auf deren Bezahlung warten. Die Richt­linie zur Bekämpfung von Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr, die seit dem 16. März 2013 in fast allen EU-Staaten gilt, schreibt Zahlungsfristen von maximal 60 Tagen vor. In Zukunft können deutsche ­Exporteure also damit rechnen, dass ihre Kunden schneller bezahlen – auch wenn Deutschland die Richtlinie noch nicht in nationales Recht umgesetzt hat. Ziel der Richtlinie ist es, die Zahlungsläufe EU-weit zu vereinheitlichen. Denn die unterschiedlichen Zahlungsziele der einzelnen Staaten erschweren die Finanzbuchhaltung von Unternehmen aus Ländern, die kurze Zahlungsziele haben. Sie wirken sich auch negativ auf d ­ eren Liquidität aus. Zwar bleibt es beim grundsätzlichen Zahlungsziel von 30 Tagen, nach dessen Ablauf automatisch Verzugszinsen zu zahlen sind. Unternehmen können aber darüber hinausgehende Zahlungsziele nur dann untereinander vereinbaren, wenn diese für den Lieferanten nicht grob nachteilig sind und wenn der Vertragspartner des Exporteurs kein öffentlicher Auftraggeber ist. Weiterhin sieht die Richtlinie vor, dass Waren oder Dienstleistungen in einem Zeitraum von 30 Tagen nach Lieferung abgenommen werden müssen. So soll verhindert werden, dass Vertragspartner die Bezahlung durch eine verspätete Abnahme hinauszögern. Muss der Exporteur seine Forderung eintreiben, kann er eine Entschädigung für seine Kosten von mindestens 40 Euro vom Käufer verlangen. Fraglich ist allerdings, wie die Gerichte in den einzelnen EU-Staaten die unbestimmten Rechtsbegriffe der Richtlinie auslegen werden – dazu zählen auch die genannten grob nachteiligen Zahlungsziele. Unternehmen sollten deshalb prüfen, ob ihre allgemeinen Geschäftsbedingungen und ihre Lieferverträge mit der Richtlinie vereinbar sind. Regelungen, die Verzugszinsen oder die Geltendmachung von Inkassokosten ausschließen, sollten ersetzt werden. Zudem sollten Exporteure darauf achten, dass ihre Vertragspartner die Abnahmefristen einhalten.

Dr. Pascal Schütze Rechtsanwalt Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht Schultze & Braun Rechtsanwaltsgesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Achern

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Daimler verheddern sich in dessen Fallstricken. Dabei muss man eigentlich nur zwei Punkte beachten, um rechtlich sicher zu sein

D

as Konstrukt hat Potenzial zum Unwort das Jahres: Werkverträge. Aktuell vergeht keine Woche, in der das Wort nicht in Publikationen auftaucht – im negativen Sinne versteht sich. Neben niedersächsischen Fleischfabriken steht besonders der Daimler-Konzern im Fokus. Nach Angaben der Staats­ anwaltschaft Stuttgart gibt es Ermittlungsverfahren gegen Unternehmen, die für Daimler Testfahrten vornehmen. Ein Vorwurf: Lohndumping. Das ist Wasser auf die Mühlen der IG Metall, die schon länger davor warnt. Ohnehin ist es für die Stuttgarter nicht das erste Mal, dass sie mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Wenige Tage zuvor hatte das Landes­ arbeitsgericht Stuttgart Daimler wegen der Beschäftigung mit Schein-Werkverträgen verurteilt. Der Konzern hat Revision eingelegt.

Also lieber Hände weg vom Werkvertrag, wenn sogar Konzerne Schwierigkeiten bekommen? „Ganz klar nein“, sagt Rolf Böning, Geschäftsführer der Südwest­ metallbezirksgruppe SchwarzwaldHegau: „Denn Werkverträge gibt es schon so lange, wie es das BGB gibt.“ Und das ist immerhin zum 1. Januar 1900 in Kraft getreten. Für Kenner ist ohnehin klar, ohne Werkverträge funktioniert unser komplettes Wirtschaftssystem nicht. Selbst wer einen Maler beauftragt, ein Zimmer zu streichen, vereinbart einen Werkvertrag. Böning: „Jeder Zulieferbetrieb hat im Prinzip einen Werkvertrag.“ Viel falsch machen kann man eigentlich nicht, wenn man einen Werkvertrag abschließt. Zwei Grundsätze gilt es zu beachten: 1. Das Werkvertragsunternehmen hat bei seinen Mitarbeitern das Sagen. „Arbeitsanweisungen

BGH stärkt Anteilseigner Der BGH hat in einem Urteil (II ZR 73/11) die Rechte der Anteilseigner von Schiffsfonds gestärkt. Wie es in der schriftlichen Begründung heißt, gilt auch für deren Gesellschaftsverträge die sogenannte Unklarheitsregel. Kurz gesagt: Eine Klausel gilt nur dann, wenn sie für den Vertragspartner auch klar verständ-

lich ist. Dies gilt insbesondere für Zahlungsverpflichtungen. Da indes Fonds immer wieder beispielsweise Rückzahlungspflichten nicht eindeutig und verständlich formulierten, hat der BGH nun für Klarheit gesorgt. Denn eigentlich schließen die Verbraucherschutzvorschriften besagte Regel aus. Foto: Schultze & Braun


Social Business bietet innovatives Weiterbildungsprogramm an.

vorm

Werk-

vertrag? an das Werkvertragspersonal dür­ fen nur durch das Werkvertrags­ unternehmen selbst gegeben wer­ den und nicht durch den Kunden“, erläutert Jürgen Sobotta vom Inte­ ressenverband Zeitarbeit. Damit ist diese Direktions- und Weisungsbefugnis einer der Fall­ stricke, in dem sich die Unterneh­ men zu gerne verheddern. Die Einstellung „Was in meiner Werk­ halle getan wird, bestimme ich“ ist hier eben nicht hilfreich. Zumal laut Sobotta die Arbeiter aus Schein-Werkverträgen automa­ tisch zu Zeitarbeitern werden. Und hier gibt es strenge Auflagen! 2. Die Arbeit des Werkvertrags­ unternehmens muss klar abgrenz­ bar sein. Der Norddeutsche Bö­ ning hat damit auf den Werften Erfahrungen gesammelt: „Da wur­ den Arbeiter mit Werkverträgen und eigene Mitarbeiter gemischt im Rohrleitungsbau eingesetzt.

Wer wollte bei den kilometerlan­ gen Röhren am Ende noch sagen, wer für welchen Bereich zustän­ dig war?“ Für den Rechtsanwalt ist deshalb klar: Wer Werkverträge eingeht, der sollte die Mitarbeiter dieser Unternehmen eher nicht in den eigenen Werkhallen arbeiten lassen. Oder aber klar abgrenzte Schnittstellen einführen. Die Regeln scheinen transpa­ rent. Warum fallen dann selbst Konzerne wie Daimler auf die Nase? Eine Einschätzung dazu ist offiziell nicht zu bekommen. Doch wer mit Personalleitern spricht, bekommt zwei Einschätzungen: Entweder die Konzerne lassen es bewusst darauf ankommen. Mot­ to: Wo kein Kläger, da kein Richter. Oder die Verträge werden in der falschen Abteilung aufgesetzt – denn die Produktion hat bekannt­ lich andere Stärken, als Verträge auszuhandeln. Dirk Werner

Sepa? Keine Ahnung … Zum Februar 2014 startet der europäische Zahlungsraum Sepa. Doch ernst scheinen das die Unternehmen kaum zu nehmen: So kommt eine Studie von Inter Card zum Schluss, dass 22 Prozent der Befragten nur vage Vorstellungen von Sepa haben. Und 20 Prozent der Befragten haben keine Ahnung,

wann ihr Unternehmen auf Sepa umstellt. Ähnlich Alarmierendes legen die Wirtschaftsprüfer von PWC vor: Nur 50 Prozent der Firmen haben einen Notfallplan in Sachen Sepa-Umstellung. Dabei können auch fleißige Sepa-Umsteller in Schwierigkeiten kommen, wenn ihre Kunden zu träge sind.

Das Capability Programm stellt Führungskräfte vor die Herausforderung ein Lernzentrum für eine Gemeinde in Kambodscha zu konzipieren und vor Ort umzusetzen. Die besondere Challenge: Als Social Business soll es sich innerhalb eines Jahres selbst tragen. Professionelle Business Experten/-innen und Coaches begleiten diesen Prozess und schulen die Teilnehmer/innen in den Feldern Strategic Planning, Projekt-management und Leadership.

Social Business Projekt Projekt Coaching Modul 1 / 26-28 Oktober 2012 Skill building + Konzeptdesign

Projekt Coaching Modul 2 / 10-11 Januar 2013 Planung + Projektmanagement

Implementation in Kambodscha / 2-11 Februar 2013 Projekt Launch + Implementierung

ProjeKt Coaching Modul 3 / 21-22 März 2013 Evaluation + Transfer

Projektergebnis

Ein nachhaltiges Lernzentrum in Kambodscha

Lernfelder Wie plane und manage ich ein Projekt in ungewohnten Kontexten? Wie kommuniziere ich in virtuellen Teams mit Stakeholdern aus verschiedenen kulturellen Hintergründen? Wie leite ich diverse Teams and manage Gruppendynamiken? Wie reflektiere ich meine eigene Performance?

Individuelle „Take-aways“ Gesteigerte Fähigkeit einen Businessplan und eine Umsetzungsstrategie in neuen Geschäftsfeldern zu formulieren. Verbesserte Kompetenz komplexe Multi-Stakeholder-Projekte zu leiten. Gesteigerte Fähigkeit in diversen Teams zu arbeiten Verbesserte Fähigkeiten die Perspektiven zu wechseln und die eigene Arbeit zu reflektieren.

Haben wir ihr Interesse geweckt? Mehr Informationen auf www.bookbridge.org/join


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Management • Marketing & PR

Gemüsehobelmann aus dem Schwarzwald: Horst Niehues und sein bestes Stück

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Foto: Jigal Fichtner


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Kaufen! Sie! Jetzt! Der Direktvertrieb lebt. Die Branche wird durch neue Anbieter und den E-Commerce-Boom befeuert. Aber sie muss sich dringend wandeln

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en kiwigrünen Gemüse­ hobel hält Horst Niehues fest in der Linken, mit der anderen zieht er die Salatgurke über die Klinge, dass der Saft nur so spritzt. Vor und zurück, immer wieder, mit Schwung, das geht ganz leicht. „Sie müssen nur auf Ihre Finger aufpassen“, mahnt er und zeigt auf den Restehalter, das sei sicherer. Vom heimischen Büro in Sulz am Neckar steuert Niehues ein Netzwerk von zehn freien Handelsvertretern, die auf eigene Rechnung auf Messen, Märkten und Ausstellungen in ganz Deutschland unterwegs sind und seinen Gemüsehobel an die Frau oder den Mann bringen. Von dem TNS 3000, seit 2004 auf dem Markt, gehen so jährlich rund 50 000 Stück über den Tisch, zu je 29 Euro. Seine Verkäufer hobeln den Damen und Herren das Gemüse quasi unter die Nase, in allen Farben und Formen, als Scheibchen, Stäbchen, Schnitzel­ chen. Sie können sehen, riechen, anfassen, kaufen ihnen das Ding gleich aus der klebrigen Hand. Im Handel sind die Gemüsehobel aus dem Schwarzwald bis heute nicht zu kriegen. „Wir setzen nach wie vor auf Direktvertrieb“, sagt der 64-Jährige. Und damit liegt Nie­ hues voll im Trend.

Direktvertriebsunternehmen in Deutschland erwirtschafteten 2012 einen Umsatz von etwa 17,4 Milliarden Euro. Im Durchschnitt legte die Branche in den vergange­ nen fünf Jahren um jeweils elf Prozent zu. Das geht aus einer Studie der Universität Mannheim hervor. „Besonders deutlich stei­ gerten ihren Umsatz Unterneh­ men aus den Bereichen Kosmetik, Wellness- und Accessoires sowie Energie- und Bauwirtschaft“, resü­ miert Florian Kraus, der die Studie erstellt hat. Zum Vergleich: Der stationäre Einzelhandel wuchs im selben Zeitraum um durchschnitt­ lich lediglich etwa 0,5 Prozent, wie der Handelsverband Deutsch­ land (HDE) errechnet hat. „Der Direktvertrieb ist wieder in Mode“, stellt Jochen Clausnitzer, Ge­ schäftsführer des Bundesverbands Direktvertrieb Deutschland (BDD) in Berlin und Auftraggeber der Mannheimer Studie, zufrieden fest. Zu diesem Wachstum tragen vor allem die Klassiker unter den Direktvertriebsunternehmen bei. Die Vorwerk-Gruppe mit Sitz in Wuppertal beispielsweise ist der Goliath der Branche. 2012 erwirt­ schaftete das Unternehmen einen Umsatz von etwa 814 Millionen Euro in Deutschland. Allein der Handstaubsauger Kobold, mit

dem die Vorwerk-Vertreter seit mehr als 80 Jahren unterwegs sind und das Unternehmen groß gemacht haben, brachte im letz­ ten Jahr ein Umsatzvolumen von 202 Millionen Euro, fast 19 Pro­ zent mehr als 2011. Anderes Beispiel: Seit 50 Jahren vertreibt Tupperware seine Pro­ dukte direkt an die Endkunden, mittendrin, am Küchentisch des

Direktvertrieb: sehen, riechen, anfassen und aus der klebrigen Hand kaufen Gastgebers. Das Prinzip der legen­ dären wie auch belächelten Tup­ perware-Partys ist so simpel wie erfolgreich: Meist lädt eine Gast­ geberin ein paar Freundinnen ein, denen eine Tupperware-Beraterin in trauter Runde die neuesten Schüsseln und Schälchen vorführt. Ganz nebenbei kann man die prä­ sentierte Ware auch bestellen. Je­ der bekommt ein kleines Willkom­ mensgeschenk, bei Erreichen ei­ nes bestimmten Umsatzes gibt es ein Präsent für die Gastgeberin on top. Das funktioniert nun so seit mehr als 60 Jahren. Mehr als eine Milliarde Euro erwirtschaftet Tup­ perware so pro Jahr. 9/2013

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STANDORTMARKETING

STRATEGIE

Strategische Markenpositionierung mit Tiefgang. Intelligente Zielgruppenaffinität für nachhaltige Präsenz.

Kommunen, Regionen, Destinationen zur MarketingExzellenz bringen und erstklassig in Szene setzen.

Gute Stimmung also, aber die Branche ist im Wandel. Zum einen entdecken immer mehr Firmen aus anderen Bereichen den direkten Vertriebskanal neu. „Viele Energieversorger wie Eon oder Vattenfall sind erst in den letzten Jahren im Direktvertrieb aktiv geworden“, sagt Studienleiter Kraus. „Auch Telekommunikationsanbieter wie etwa Deutsche Telekom, Vodafone oder 1&1 schicken immer mehr Berater zum Endkunden, um ihre Produkte vorzuführen“, ergänzt Clausnitzer. Zudem bekommen auch die etablierten Tiefkühlkostlieferanten wie Eismann oder Bofrost neue Konkurrenz: „Der Wettbewerb wird härter, mittlerweile drängt selbst der stationäre Lebensmitteleinzelhandel mit

Heimliefer-Konzepten in den Markt“ erklärt Thomas Stoffmehl, Unternehmenssprecher von Bofrost, mit einem Umsatz von 755 Millionen Euro allein in Deutschland europäischer Marktführer mit Sitz in Straelen am Niederrhein. Zum anderen ändern die Unternehmen ihre Vertriebsstrategien.

Vertriebswege im Vergleich Der Einzelhandel ist immer noch Vertriebsweg Nummer eins, doch in Direktvertrieb und E-Commerce ist mehr Musik drin. 440 421,5 415,7

420

402,8

411,2

WERBUNG

400

410,9

Umsatzentwicklung Einzelhandel (Ohne Kfz, Tankstellen, Brennstoffe, Apotheken) in Mrd. Euro

380 Schnell hohe Aufmerksamkeit erzeugen und die Nachfrage steigern: effiziente Werbung!

50

40

Umsatzentwicklung E-Commerce/Handel im Internet in Mrd. Euro 26,1 23,7 21,9 20,0

30

20 18,3 10

10,1

13,1

14,6

15,3

11,1 Umsatzentwicklung Direktvertrieb in Mrd. Euro

2007

2008

Quelle: HDE, BDD/Uni Mannheim 2013

www.gruppedrei.com

2009

2010

2011


39 Anfassen und ausprobieren: Ob Plastikschüsseln, Kosmetika oder auch Dessous – Verkaufspartys liegen im Trend

„Multi Channel Distribution“ heißt das Zauberwort. Klar, sie setzen auf das Internet. E-Commerce boomt, die Umsatzentwicklung zeigt steil nach oben: Von 2007 bis 2012 stiegen in Deutschland die Umsätze von 18,3 auf 29,5 Mil­ liarden Euro. Und für 2013 pro­ gnostiziert der HDE ein Wachstum

von zwölf Prozent auf 33,1 Milliar­ den Euro. Nun könnte man meinen, das Internet kannibalisiere den Direktvertrieb. Stimmt nicht, sagt Clausnitzer vom BDD. Vielmehr „setzt Online-Shopping den Einzelhandel unter Druck, der Direktvertrieb aber profitiert von dem Boom“, erläutert er. So suchten immer mehr Hersteller via Internet den direkten Weg zum Kunden. Zudem hofft die Branche der Direktvertriebler, mit mehr Transparenz im Web sein Klinkenputzer-Image endgültig loszuwerden. Das Tür-zu-Tür-Geschäft sei

Um Kontakte zu knüpfen, nutzen Firmen zunehmend soziale Netzwerke

427,9

432,1*

33,1* 29,5

17,4

2012

k.A.

2013

Foto: Tupperware

heute ohnehin die absolute Ausnahme, sagt Clausnitzer. Inzwischen läuft das so: Um ihre Kunden anzusprechen, nutzen die Unternehmen längst auch soziale Netzwerke wie Facebook. Ist der Kontakt erst einmal hergestellt, ist der Termin für ein persönliches Beratungsgespräch oder eine Verkaufsparty schnell vereinbart, schildert Clausnitzer. Branchenriesen wie Vorwerk gehen auch noch andere Wege, um neue Kontakte zu knüpfen: So schickt das Unternehmen seine Berater auf Promotion etwa in Möbelhäuser. Und Ende 2011 hat Vorwerk in Hamburg seinen ersten Flagship-Store eröffnet, der das Vertriebskonzept ergänzen soll. Auch Horst Niehues setzt aufs Internet, wenn auch noch auf Sparflamme. Und über Shoppingsender wie QSC oder HSE24 ist der Gemüsehobel aus dem Schwarzwald sogar in England, Japan und den USA zu kaufen. Dass er sich nach alternativen Absatzwegen umschaut, tut auch not. Sein Umsatz stagniert seit Jahren, und in ein paar Jahren wird es für ihn „keine Verbrauchermessen mehr geben, wie wir sie heute kennen.“ Wie es dann weitergeht, ist ungewiss. René Kius

Sauberkeit am laufenden Band.

Professionelle KLT-Reinigung Reinigen, Entölen und Entfetten von KLT-Behältern Höchste Sauberkeit von 200 μm Restfeuchte ≤ 2 g/Behälter Hochregallagerung mit Online-Kundenlogin Hol- und Bringservice Scheerer Logistik GmbH & Co KG Karl-Simon-Straße 10 D-78733 Aichhalden Telefon +49 (0) 74 22 / 560 60 01-0 01 0 Telefax +49 (0) 74 22 / 560 01-99 service@scheerer-logistik.de www.scheerer-cleanparts.de

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KONTRAKTLOGISTIK MASCHINENLOGISTIK TRANSPORTLOGISTIK c l e a n p a r t s FULFILLMENT

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Management • Marketing & PR

10 Fragen und 10 Antworten

Infos

Sie müssen was tun. Das wissen Sie selbst. Nur wie und was? Hier finden Sie einige der wichtigsten Antworten zu Social Media

Freunde

Wie reagiere ich auf Anfragen über die Netzwerke? Jan Jacobsen, Schwarzwald Touristik, antwortet: „Wir sind auf Facebook und Twitter, nutzen Youtube und Flickr und bekommen über diese Netzwerke immer mehr komplette Anfragen, etwa für Hotelreservierungen. Und natürlich antworten wir auf Beiträge. Wer eine Frage stellt, bekommt innerhalb von 24 Stunden eine Antwort – das haben wir intern festgelegt.“ econo gefällt das

Wie finde ich in den Netzwerken Freunde bzw. Kunden? Tobias Schied, To Be Social, antwortet: „Jedes Unternehmen sollte eine Social-Media-Strategie entwickeln und sich Ziele setzen, bevor es in sozialen Netzwerken aktiv wird. Social Media muss langfristig gesehen werden, denn nur so werden aus virtuellen Fans und Followern auch reale Käufer sowie loyale und zufriedene Kunden.“ econo gefällt das

Welche Netzwerke sind für mich sinnvoll? Melanie Eggerstedt, Duravit, antwortet: „Wir ergänzen unsere Unternehmenskommunikation durch Facebook, Twitter und Pinterest. So erreichen wir Menschen, die sich für die Marke Duravit als auch für das Unternehmen interessieren. Pinterest soll dazu ergänzend in erster Linie Inspiration geben und unsere Vision vom Leben im Bad visuell transportieren.“ econo gefällt das

Was kann ich über die Netzwerke verkaufen? Maximilian Heinrich, Esono, antwortet: „Wir bekommen als IT-Dienstleister so gut wie gar keine Anfrage dazu, Produkte über soziale Netzwerke zu verkaufen. Das läuft eher über eigene Shops. Bei Drittanbietern wie Facebook bezahlt man mit Marge für Reichweite. Dabei ist die Kaufbereitschaft der Nutzer dort nicht automatisch höher als die anderer User im Netz.“ econo gefällt das

Wie schütze ich sensible Daten, etwa Kundendaten, im Internet? Econo antwortet: Das ist relativ einfach: Solche Daten haben auf Facebook und in anderen Netzwerken nichts zu suchen. Oder würde Sie im XingProfil die Nummer Ihrer Kreditkarte angeben?

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Was kostet es? Andrea Wolf, Frau Wolf Macht Kommunikation, antwortet: „Der Personalaufwand stellt sicher den größten Teil der Kosten. Engagement in sozialen Medien ist nichts anderes als das Eingehen von Beziehungen. Diese wollen tagtäglich mit Aufmerksamkeit bedacht und gepflegt werden. Das kostet Zeit. Nie vergessen sollte man die Kosten für das Vermarkten der eigenen Präsenz.“ econo gefällt das

Wie werden aus Freunden Kunden? André Riehle, Yupanqui & Riehle, antwortet: „Warum sollte ein Fan noch kein Kunde sein? Klar, eventuell keiner, der sofort nach Drücken des Like-Buttons etwas kauft, aber sicher ein Kunde in Lauerstellung. Man sollte Facebook wie ein direktes Kundengespräch sehen, sich attraktiv und transparent zeigen, so wird der Fan bei der nächsten Kaufentscheidung zum Kunden.“

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Was wollen Kunden und Freunde über mich erfahren? Katrin Möllers, Ansel & Möllers, antwortet:

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„Es ist wie im wahren Leben: Wer Interessantes, Spannendes und Unterhaltsames zu erzählen hat, gewinnt Aufmerksamkeit. Aussagen, die der reinen Selbstbeweihräucherung dienen, werden mit Desinteresse bestraft. Auch im B2B-Bereich können fachliche Inhalte unterhaltsam in Wort, Bild und Ton dargestellt werden.“ econo gefällt das

14.02.2013 15:53:21 Uhr

Hier klappt´s! Überraschen, informieren und verführen

Brauche ich eine Verlinkung auf eine externe Seite, etwa meine eigene Website? Econo antwortet: Alles kann, eins muss: das Impressum. Eine Facebook-Seite ist rechtlich gesehen eine Website. Auch sie muss einen klar erkennbaren Urheber haben, wie das Landgericht Regensburg bestätigt hat (AZ: 1 HK O 1884/12). Von jeder Seite des Angebots darf es maximal zwei Klicks dauern, bis man das Impressum findet. econo gefällt das

Wie reagiere ich auf Kritik, vor allem, wenn sie unsachlich ist? Joachim Schindele, Goldkonzepte, antwortet: „Jeder noch so negative Kommentar sollte ernst genommen und niemals gelöscht werden. Eine aktive Stellungnahme sowie ein ruhiger Ton sind essenziell, um einen Reputationsverlust zu vermeiden. Ungerechtfertigte Kritik kann mit einem Kommentar oder mit einer privaten Nachricht richtiggestellt werden.“ econo gefällt das

Fotos: Jigal Fichtner (2), Esono, Goldkonzepte, Volker Schrank, To Be Social

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Management • Marketing

Maskottchen des Umbaus: Maulwurf Kombi-Karle wirbt für Karlsruhes neue U-Bahn

Hört auf Kombi-Karle Auch die Stadt ist eine Marke, die man pflegen muss – doch vor allem kleineren Kommunen fehlt es an Konzepten Der Erklärbär ist ein Maulwurf. Kombi-Karle heißt das knuffige Maskottchen der Kombilösung. Die Megabaustelle in Karlsruhe stört das Stadtbild erheblich. Die Karlsruher Kriegsstraße, eine der Hauptverkehrsachsen von West nach Ost, wird untertunnelt. Karlsruhe bekommt eine U-Bahn. Das muss von Groß und Klein verstanden werden. Eine Mammutaufgabe fürs Stadtmarketing. Also Auftritt Kombi-Karle, der dem kleinen Maulwurf aus „Die Sendung mit der Maus“ nicht ganz unähnlich sieht. Erfunden hat ihn Marcus Hinkel mit seiner Agentur Hinkel 360°. Hinkel lobt die Vorgehensweise, die man in Karlsruhe für dieses Projekt gewählt hat. „Hier waren

alle Beteiligten mit im Boot – der Bauherr, das Rathaus, Stadtmarketing sowie Vertreter von Handel und der City-Initiative. Das hat unsere Aufgabe nicht leichter gemacht, aber zu mehr Verständnis für eine stringente Kommunika­ tion geführt“, so der Agenturchef. Denn laut einer Studie der Industrie- und Handelskammern Baden-Württemberg bleibt beim Stadtmarketing das übergeordnete Konzept gerne mal auf der Strecke. Stattdessen verrennen sich vor allem kleinere Kommunen immer wieder in überbordendem EventMarketing. „Events sind wichtig, allerdings darf sich erfolgreiches Stadtmarketing nicht darin erschöpfen“, so die Studie. Solche Investitionen seien „fragwürdig“,

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findet der Berater Joachim Bullermann, einer der angesehensten Experten im Stadtmarketing. Faktisch läuft aber noch viel auf die Eventfalle hinaus. „Gerade bei kleineren Kommunen ist das so“, bestätigt Hinkel. Laut Studie werden landesweit 27 Prozent der Kapazitäten im Stadtmarketing nur für Events genutzt. Dabei unterscheidet sich die Markenführung einer Stadt nicht wesentlich von der eines Produkts oder einer Dienstleistung. „Um ein erfolgreiches Stadtmarketing zu betreiben, muss den Initiatoren und handelnden Akteuren bewusst sein, was die Stadt oder Gemeinde attraktiv macht“, sagt denn auch der HandelsverbandsPräsident Horst Lenk. Mit dem

Marketingkonzept muss sich im Prinzip jeder einzelne Bürger identifizieren können. Stadtmarketing soll nicht nur überregional Akzente setzen, sondern auch die Identifikation mit der Stadt selbst erhöhen. So hat es etwa Ravensburg mit der preisgekrönten Kampagne „R macht Sinn“ geschafft. Diese fördert Projekte der Kinder- und Jugendarbeit über den Absatz im Einzelhandel. Stadtmarketing ist oft Einzelhandelsmarketing. Berater Bullermann fordert, dass die Städte sich ihrer Pflichten annehmen. Angesichts sinkender Renditen im Handel könne dieser die Aufgaben nicht stemmen. Ohne Hilfe der Städte, so Bullermann, würden die Citys aussterben. Philipp Peters Foto: Hinkel360


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Unternehmen EverGlow gilt auf dem Gebiet der Systemlumineszenz als ausgewiesener Experte. Der Hersteller von langnachleuchtenden Sicherheitsprodukten und Leitsystemen wurde 1997 in Wuppertal gegründet und gehört zur Bischoff-Gruppe aus Muggensturm. Dorthin ist das Unternehmen in diesem Jahr umgezogen. Geschäftsführer Markus Thrun beschäftigt derzeit zehn Mitarbeiter, die sich um die weltweiten Projekte der Neu-Badener kümmern. EverGlow ist zudem Mitglied der PSPA (Photoluminescent Safety Products Association): „Wir arbeiten seit Jahren mit anderen Herstellern auf internationaler Ebene zusammen, um die nachleuchtende Technologie weiterzuentwickeln.“ Zudem arbeitet EverGlow mit allen relevanten Normungsausschüssen eng zusammen, alle Produkte sind auf dem neusten (zertifizierten) Stand.

Leuchtende Lebensretter Im Notfall zählt jede Sekunde. Dank der langnachleuchtenden

Dienstleistung

Sicherheitsleitsysteme von EverGlow weiß auch im Dunkeln jeder, wo

EverGlow übernimmt nicht nur den Vetrieb der Sicherheitsleitsysteme, sondern auch Beratung, Planung und Realisierung der Projekte. Zudem investiert das Unternehmen massiv in Forschung und Entwicklung. „Dazu gehören auch Projekte, die wir gemeinsam mit unseren Kunden angehen“, so Thrun.

der Fluchtweg ist – selbst wenn der Strom schon längst ausgefallen ist

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Kontakt

Für mehr Infor­ mationen einfach den QRCode scannen!

Fotos: Everglow (2), Fichtner

EverGlow® GmbH Draisstraße 19a-b 76461 Muggensturm info@everglow.de www.everglow.de Telefon: 0 72 22/9 66 65-0 Fax: 0 72 22/9 66 65-55

as Lagergebäude an der kurzen Stichstraße im Zum Einsatz kommen die Systeme in allen Gebäuden, in denen sich Menschen aufhalten. Dazu gehören KranMuggensturmer Gewerbegebiet wirkt unkenhäuser, Flughäfen, Parkhäuser und vor allem Firmenscheinbar. Doch in den Räumen stapeln sich Dinge, die Leben retten können. Hier werden die gebäude. „Inzwischen sind viele internationale Flughäfen langnachleuchtenden Sicherheitsprodukte und Leitgroßflächig mit EverGlow-Produkten ausgestattet“, ersysteme von EverGlow aufbewahrt. Mit ihnen werden klärt Geschäftsführer Markus Thrun, der mit seinem Rettungswege und Brandschutzeinrichtungen gekennTeam Projekte in aller Welt realisiert hat: Auf Schiffen zeichnet. Damit im Notfall des Kreuzfahrtbetreibers AIDA Menschen auf dem kürzeskommen sogenannte bodennahe ten Weg aus der GefahrenSicherheitsleitsysteme aus MugAIDA, Empire State Building, zone herauskommen. gensturm zum Einsatz. Offshore-Bohrinseln: EverGlow Das Unternehmen, einst Selbst Bohrinseln auf hoher in Wuppertal gegründet, ist See oder das Empire State Builsorgt für Sicherheit neu in Muggensturm. Seit ding in New York haben die über 15 Jahren entwickelt, Muggensturmer mit ihren Systemen sicherer gemacht. Ein zentraler Vorteil der Technoproduziert und vertreibt EverGlow langnachleuchtende Leitmarkierungen, Farbsysteme und Sicherheitslogie: Zwar verfügen viele der Räume über eine Notkennzeichnungen, deren Clou ihre Lumineszenz ist: stromversorgung, mit der die Beleuchtung im Fall der Für die Installation sind weder teure Leuchtmittel Fälle aufrechterhalten wird, doch EverGlow-Produkte noch komplexe Strominstallationen notwendig, Eversind auch dann zu sehen, wenn etwa bei Bränden Rauch Glow-Produkte leuchten von selbst, auch in lichtdas letzte Licht verdeckt. EverGlow hat sich durch zahlarmen Räumen wie Tunneln oder Kellern. reiche Projekte in aller Welt in den vergangenen Jahren

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Produkte EverGlow bietet Hunderte von langnachleuchtenden Produkten an, die auf die Bedürfnisse der Kunden (sowie die gesetzlichen Vorschriften und darüber hinaus) zugeschnitten sind: Von Warnmarkierungsstreifen über Türkennzeichnungen, Profilsystemen, Leitmarkierungen bis hin zu Schildern reicht das Portfolio. Da diese von selbst (lumineszierend) leuchten, benötigen die Systeme keine Strom- oder Lichtinstallationen. Zum Einsatz kommen die Markierungen und Systeme überall dort, wo Fluchtwege gekennzeichnet werden müssen, etwa an Arbeitsstätten. Selbst in lichtarmen Kellern oder Tunneln werden EverGlow-Produkte verwendet. Möglich macht dies die hohe Leuchtdichte der Systeme.

Markus Thrun, Chef des Sicherheitsspezialisten EverGlow

Referenzen Auf der ganzen Welt kommen Systeme von EverGlow zum Einsatz, inzwischen in mehr als 30 Ländern. In Krankenhäusern helfen die Leitsysteme Personal und Besuchern bei der Selbstrettung. Auch auf zwei Schiffen von AIDA-Kreuzfahrten, auf Offshore-Bohrinseln, Flughäfen sowie Börsen sind die Produkte aus Muggensturm im Einsatz. zum Qualitäts- und Innovationsführer der Branche benes und vor allem komplexes Unterfangen. EverGlow entwickelt. Das gelingt nur mit der dauernden Verbesunterstützt die Kunden deshalb bereits bei der Planung serung des Angebots – und den zahlreichen Innovatiomit einer klaren Zielsetzung: „Je effektiver unsere Systeme funktionieren, desto sicherer ist der Schutz – für nen. „Wir arbeiten ständig daran, mit unserem Netzwerk von Vertriebs- und Servicepartnern, die Produktalle“, sagt Thrun. „Sicherheit bedeutet mehr als die palette zu erweitern und zu verbessern.“ Das Ziel: Der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften. Im Mittelpunkt Qualitäts- und Wirtschaftlichkeitsvorsprung der Eversteht auf Wunsch eine ganzheitliche Planung der Glow-Systeme soll weiter ausgebaut werden. In MugProjekte“, erläutert Thrun. Von der Beratung über die gensturm treibt Thrun deshalb CAD-basierte Planung bis zu Forschung und Entwicklung Installation und anschließenstetig voran. Schließlich gilt In 35 Ländern sind Systeme von dem Service dreht sich bei EverGlow nicht nur als SpeziEverGlow alles um die SicherEverGlow bereits im Einsatz heit. Dazu kommt der Dienstalist für langnachleuchtende Sicherheitsprodukte, sondern leistungsbereich rund um auch als Experte im Bereich der komplexen LuminesSicherheits-Schulung und -Ausbildung. zenztechnik: Mit den phosphoreszierenden LeuchtpigAuch im Ausland ist das Know-how von EverGlow menten werden nicht nur Fluchtwege gesichert, die gefragt. In den USA betreiben die Badener seit 2004 eine eigene Tochterfirma. Inzwischen ist EverGlow in 35 LänStoffe kommen auch zur Dekoration oder Effektgestaldern vertreten. Bald sollen die asiatischen Märkte hinzutung zum Einsatz. kommen. Das Herz von EverGlow wird aber weiter in Doch zurück zur Sicherheit: Für die Unternehmen ist die Kennzeichnung der Rettungswege in ihren Muggensturm schlagen. In einem eher unscheinbaren Gebäuden ein notwendiges, weil gesetzlich vorgeschrieGebäude an einer Stichstraße.

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Neuheit EverGlow hat Lumepox 3D, ein langnachleuchtendes Beschichtungssystem aus der Kartusche, mitentwickelt. Hier wird die feuchte Leuchtmasse mit einer Kartusche sowie einem Spachtel aufgebracht. Das 2K-System ist drinnen wie draußen, sowie vertikal als auch horizontal einsetzbar und vor allem für den ungeübten Anwender konzipiert. Den Link zu einem Anwendungsvideo finden Sie hier: Für mehr Infor­ mationen einfach den QRCode scannen!

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Management • Marketing-Community Freiburg/Südbaden

Christian Schwab ist Marketingdirektor bei der Airline Swiss

Flugzeuge zeigen Billigflieger und neureiche Araber – Fluggesellschaften wie die Swiss stecken in einem härter werdenden Wettbewerb

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ie Bäcker haben sich damit abgefunden. Auch die Hersteller von Mineralwasser oder Bier wissen längst: Erstes Kaufkriterium der breiten Masse ist der Preis. Und so verlieren sie ihre Kunden an die, die das Produkt am billigsten anbieten können: Aldi, Lidl & Co. Doch was ist mit den Airlines? Die Swiss ist eine eher kleine Fluggesellschaft mit 16 Millionen Fluggästen pro Jahr, 71 Reisezielen, 90 Flugzeugen und einem Jahresumsatz von etwa fünf Milliarden Schweizer Franken. Als Schweizer Fluggesellschaft verkörpere man Werte wie Qualität, Präzision und Pünktlichkeit, sagt Christian Schwab. Der gebürtige Oberkircher ist Marketing-Manager bei der Swiss. Vor ein paar Jahren begann der Preisdruck auf die Fluggesellschaften, berichtet er. Zahlreiche Billig-Airlines, angeführt

von Ryanair, drängten auf den Markt. 1996 gab es an 18 Flug­ häfen Billigflieger mit 804 Frequenzen, 35 Fliegern und zwei Millionen Passagieren pro Woche. Gut zehn Jahre später, im Jahr 2008, gab es schon 600 Flugzeuge die von 282 Flughäfen aus 34 000 Frequenzen flogen und so jede Woche 126 Millionen Passagiere beförderten. In diese Zeitspanne fällt auch die Pleite der Swissair, der Vorgängerin der Swiss. Diese hatte sich in einer Reihe von strategischen Investments verhoben und im immer härter werdenden Wettbewerb den Blick fürs Wesentliche verloren. Ein Fehler, aus dem man gelernt habe, versichert Schwab. Heute ist die Swiss eine Tochter des Lufthansa-Konzerns und schafft unterm Strich eine Umsatzrendite von etwa vier Prozent. Das sei ordentlich, weil die wenigsten

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Airlines rentabel seien, so Schwab. Aber es sei dennoch zu wenig. „Um unsere Pläne zu finanzieren, brauchen wir eine Rendite von acht Prozent“, sagt Schwab. Und diese Pläne sind ehrgeizig. Bis 2018 will Swiss zwei Milliarden Franken für neue Flugzeuge ausgeben. Und das in einer Phase, da der Wettbewerb wieder einmal wächst. Denn nach den Billigfliegern drängt nun eine ganze Reihe von Fluggesellschaften aus dem asiatischen Raum auch auf den europäischen Markt. Emirates, Qatar, Turkish, Etihad – in der Regel sind das gut ausgerüstete Unternehmen, die sich nicht scheuen, auch für wenig Rendite viel Geld in die Hand zu nehmen. So ist Emirates bereits die Airline mit dem drittgrößten Werbebudget in der Schweiz – nach Easyjet und Swiss. Dabei hat die Airline aus Dubai gerade mal drei aktive Flugverbindungen. „Eine klare Markteintrittsstrategie“, weiß Schwab. Und wo der Wettbewerb steigt, wird die Marke immer wertvoller. In der Werbung will Swiss jetzt Akzente setzen und wirbt daher in allen Motiven mit etwas, was

die anderen Airlines weglassen: mit einem Flugzeug. Übliche Werbemotive sind sonst nur Ziele, Kunden, Mitarbeiter und – natürlich – der Preis. Philipp Peters

Herzenssache Wie man Spitzenmedizin und Patientenservice in Einklang bringt, erklärt im September Bernd Sahner, kaufmännischer Direktor des Universitäts-Herzzentrums Freiburg/ Bad Krozingen.

Wo Herzzentrum Bad Krozingen Wann Mo., 23. September Mehr Informationen unter www.macs-online.de

Foto: Silke von Freyberg


WFG Nordschwarzwald • Management

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Zu Gast bei Ziefles Seit mehr als 50 Jahren stattet Ziefle Koch Hotelzimmer aus. Aus der kleinen Schreinerei von einst ist längst ein erfolgreicher Mittelständler geworden, bei dem vor allem eins zählt: die Familie

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unnar Ziefle weiß, worauf es ankommt. „Ein Hotelzimmer“, sagt er, „muss funktionieren, optisch ansprechend sein und den Charakter des Hauses widerspiegeln.“ Ziefle spricht aus Erfahrung. Denn das Unternehmen Ziefle Koch, das sein Großvater gegründet hat und seine Eltern bis heute führen, ist ein Spezialist auf diesem Gebiet. Seit 1961 liegt der Schwerpunkt der Waldachtäler auf der Einrichtung von Hotels und Pensionen. Und das ziemlich erfolgreich. Renommierte Hotels in der Region haben die Ziefles ebenso ausgestattet wie Fünf-Sterne-Hotels von Zermatt bis Sylt. Das Unternehmen aus dem Teilort Cresbach gehört zu den klassischen Hidden Champions der Region, die Econo in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald (WFG) jeden Monat vorstellt. „Zu unseren Kunden gehört die ganze Bandbreite an Hotels: von Ein- bis Fünf-Sterne-Häu-

sern, mit einem bis 300 Zimmer“, erklärt Ziefle. 98 Mitarbeiter arbeiten für das Unternehmen, der Großteil in der Produktion: Die Möbel werden komplett von Ziefle Koch gefertigt. „Die enorme Fertigungstiefe ist einer unserer Trümpfe.“

Seit der Gründung 1931 ist Cresbach die Heimat des Unternehmens, das sich zunächst in der Ortsmitte angesiedelt hat und seit 1972 im Gewerbegebiet seinen Sitz hat. 1998 übernimmt Ziefle den Gastronomieexperten Koch aus

Die Geschäfte laufen gut. Derzeit wird an der nächsten Erweiterung des Stammsitzes gearbeitet. Um rund 1500 Quadratmeter wird das Gebäude vergrößert. „Durch den zusätzlichen Platz sind wir flexibler“, sagt Ziefle. Die vergangenen zwei Jahre sind hervorragend gelaufen. Die reduzierte Mehrwertsteuer für Hoteliers und Gastronomen hat sich auf den Auftragsbestand ausgewirkt. Die Erweiterung kommt zur rechten Zeit.

Nagold. Fünf Jahre später wird der dortige Standort nach Cresbach verlagert. Gedanken über einen Wegzug gab es nie. „Warum auch?“, fragt Ziefle. „Cresbach ist unsere Heimat. Es gibt keinen Grund, hier wegzugehen.“ Die Treue zum Standort macht die Planung der Erweiterungen allerdings anspruchsvoll. Das enorme Wachstum war in den 70ern noch nicht abzusehen. Dazu kommt die Hanglage des Standorts: Jede

Erweiterung steht entweder auf Stelzen oder ist komplett unter­ kellert. Die Ziefles haben sich das Problem kurzerhand zunutze gemacht: Der Keller ist wohl das größte nicht öffentliche Wohn­ studio der Region. Auf 2800 Quadratmetern werden nun Hotelzimmer, Bars oder Foyers unterschiedlicher Art präsentiert. Ein Stockwerk drüber liegt Holz in der Luft. Hier werden die Möbel für die Hotels in Deutschland, der Schweiz und Frankreich hergestellt. Der Fokus liegt auf dem deutschsprachigen Raum, erklärt Gunnar Ziefle, der seinem Vater als Geschäftsführer in einigen Jahren nachfolgen soll. Eilig haben es die Ziefles aber nicht. „Wir sind ein Familienunternehmen“, sagt Ziefle. „Die Firma gehört zur Familie.“ Selbst seine Großmutter kommt mit 86 Jahren noch immer jeden Tag ins Unternehmen. Der Erfolg ist bei Ziefles absolute Familiensache. rs

Gunnar und Gottlob Ziefle (r.) führen gemeinsam den Hotelausstatter Ziefle Koch

Foto: Ulrike Klumpp

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Management •

Frank Paliege und Thomas Link haben den Lehrgang Mikrotechnik mitkonzeptioniert

So geht es richtig! Bislang wurschteln viele Firmen bei der Mikrotechnik vor sich hin. Frank Paliege und Thomas Link schaffen nun mit einem Lehrgang Abhilfe

D

ie Bauteile sind winzig, die Chancen riesig. Doch genutzt werden die bislang zu wenig. „Vor allem in mittelständischen Unternehmen gibt es Defizite bei der Umsetzung von Projekten in der Mikrosystemtechnik“, sagt Thomas Link, Vorstand der Micromountains Applications. Der Grund für die vergebenen Chancen? Bislang gibt es bundesweit kein Berufsbild, das sich mit dem Einsatz der Mikrosystemtechnik befasst. „Derzeit begegnen die Unternehmen den Wissensdefiziten mit einem pragmatischen: ‚Wird schon irgendwie gehen …‘. Doch das kostet im Zweifel viel Geld und Zeit“, so Frank Paliege aus dem Bereich Innovation und Technologie der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg. Der Mittelstand droht abgehängt zu werden. Vor diesem Hintergrund haben sich die IHK und das Applikationszentrum innerhalb des Clusters

Microtec Südwest zum gemein­ samen Vorgehen entschlossen. „Wir haben den bundesweit ersten IHK-Zertifikatslehrgang Mikrotechnik entwickelt“, erläutert Paliege und Link ergänzt: „Der Lehrgang richtet sich bewusst an Fach-

Denn in der Aufbaustufe dreht sich alles um elektronische Bauelemente, integrierte Schaltungen sowie Mikrosensoren und -aktoren. In der abschließenden Anwenderstufe werden die Teilnehmer ein konkretes Projekt im eige-

Für den bundesweit einmaligen Kurs gibt es besondere Lehrmethoden kräfte, Ingenieure und Techniker mit Berufserfahrung.“ In drei aufeinander aufbauenden Stufen mit insgesamt 280 Unterrichtseinheiten werden den maximal zwölf Teilnehmern in der Grundstufe zunächst Grundlagen in Physik, Chemie und Halbleitertechnik vermittelt. „Gerade für die praxiserfahrenen Teilnehmer bietet diese Auffrischung wichtige Impulse“, so Link.

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nen Unternehmen umsetzen, wie Paliege betont: „So erwerben die Teilnehmer während der Qualifizierung praktisches Erfahrungswissen.“ Für die Unternehmen liegen die Vorteile auf der Hand. Wobei sich Link und Paliege der Klientel bewusst sind: „Die Teilnehmer sind in der Praxis groß geworden. Sie haben entsprechende Anforderungen an den Kurs.“ Deshalb stammen einerseits die

Dozenten des Zertifikatslehrgangs ebenfalls aus der Praxis. Andererseits werden für diesen bislang einmaligen Kurs besondere Lehrmethoden eingesetzt: „Wir setzen auf 3-D-Visualisierung neuester Generation“, erläutert Link. Beispielsweise wird in Kooperation mit dem Anbieter Visenso der Aufbau einer Spritzgießmaschine als 3-D-Modul simuliert. „Die Teilnehmer können damit den Aufbau und die Funktion derart bis in Details ‚erleben‘, wie es in Wirklichkeit gar nicht möglich wäre“, wirbt Paliege. Wenn das keine Chance ist, die man nutzen sollte. wer

Wo IHK Schwarzwald-Baar Heuberg Wann Start: 16. September Mehr Informationen unter www.ihkakademie-sbh.de Foto: Jigal Fichtner


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Politik • Standort Sigmaringen

Im Zeichen

des

Schlosses Sigmaringen ist bekannt für die Hohenzollern und die Kaserne. Letztere wird aufgegeben. In der Stadt herrscht aber Aufbruchstimmung

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er wirklich etwas über Sigmaringen erfahren will, der setzt sich am besten ins „Theater Café“, wahl­ weise auch auf die Terrasse davor. Oder man geht wenige Hundert Meter weiter auf das Areal des „Alten Schlachthofs“ mit seinen Künstlerateliers. Was man hier erfährt? Dass die Kreisstadt mit ihren 16 567 Einwohnern längst mehr ist als ein touristisch gepräg­ ter Ort mit dem Schloss als Zen­ trum. Sigmaringen hat eine ganz eigene Urbanität entwickelt. Für die notwendige Weiterent­ wicklung der Stadt kann das zum entscheidenden Faktor werden. Um das verstehen zu können, muss man die Zeit zurückdrehen. Nicht bis in die Altsteinzeit, auch wenn Funde eine Besiedelung der Gemarkung belegen. Eher ans En­ de des Frühmittelalters, als erste Aufzeichnungen eine Burg erwäh­ nen, die vergeblich belagert wur­ de. Kein Wunder: Das Bollwerk Fotos: Jigal Fichtner


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Das Schloss am Ufer der Donau in Sigmaringen ist der Stammsitz der Hohenzollern

thront wortwörtlich auf einem frei stehenden Kalkfelsen an einer Donauschleife gut 35 Meter über dem Fluss. Da kommt keiner so rasch rauf. Es folgt das übliche Hin und Her dieser Epoche. Am Ende jedenfalls fällt es ums Jahr 1530 dem Geschlecht der Hohenzollern zu. Über diesen Ableger des Hochadels muss man nicht viel schreiben, ihre Anteile an der deutschen Geschichte sind sattsam bekannt. Jedenfalls prägt das im Verlauf der Jahrhunderte aus unterschiedlichsten Baustilen gepuzzelte Schloss mit seinen gut 200 Metern Länge das Bild von Sigmaringen bis heute. Nicht ohne Grund kommen pro Jahr zusätzlich zu den rund 80 000 Radlern auf dem Donau-Radweg weitere 80 000 Besucher: Immerhin handelt es sich dabei um ein echtes, gewachsenes Schloss. Keine Märchenburg. Eben weil es sich um einen echten Regentensitz handelt, musste

sich der Ort Sigmaringen im Verlauf seiner Historie nicht wirklich Gedanken um sein Fortkommen machen. Man kann es schlicht so sagen: Sigmaringen war eine Beamtenstadt. „Das ist bis heute ablesbar, wir haben ein Verwaltungsgericht, ein Staatsarchiv, ein Kreiskrankenhaus und mit der Hohenzollerischen Landesbank Kreissparkasse Sigmaringen ein In­ stitut, wie man es heute so nicht mehr findet“, ist Bürgermeister Thomas Schärer sichtlich stolz. Man kann es aber auch anders formulieren: Weil Sigmaringen eine Residenzstadt war, hat man eine gewisse wirtschaftliche Trägheit entwickelt. Die Kreissparkasse zählt mit 370 Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebern. Natürlich hat die Unternehmensgruppe Fürst zu Hohenzollern rechnerisch ein Vielfaches davon: Rund 3200 Menschen sind für den Mischkonzern vom Investmentbereich bis zur Forstverwaltung tätig. Nur

eben nicht allein in Sigmaringen. So ist der größte Ableger, die auf Metallverarbeitung spezialisierte Zollern-Gruppe mit 532 Millionen Euro Umsatz, im Nachbarort Sigmaringendorf beheimatet.

Die Gartenschau löst Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe aus Die weitere wirtschaftliche Vielfalt der Stadt reicht von einem Werk des Werkzeugherstellers Gühring über den Elektronikspe­ zialisten Schaefer bis zur Franz Eisele & Söhne, die mit 89 Mitarbeitern Pumpen, Rührtechnik und Fasswagen, sprich Güllewagen, herstellt. Bürgermeister Schärer jedenfalls kann der Mischung etwas Positives abgewinnen: Die Gewerbesteuereinnahmen seien konstant, weil Konjunkturschwankungen ausgeglichen wer9/2013

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Politik • Standort Sigmaringen

den können. Nur liegen die Einnahmen mit 3,5 Millionen Euro nicht besonders hoch für einen Ort mit 16 567 Einwohnern. Dieses Defizit bestätigt auch die Arbeitsplatzstatistik: Von 8121 Arbeitsplätzen lassen sich 60,3 Prozent dem Dienstleistungssektor zuschlagen, 22 Prozent Handel/ Gastgewerbe/Verkehr und nur 17,1 Prozent dem produzierenden ­Gewerbe. Das drückt.

Verlust ist immens: Nach inoffiziellen Angaben wurden pro Jahr Aufträge an zivile Unternehmen in Höhe von rund 3,5 Millionen Euro vergeben. Hinzu kommen Baumaßnahmen, allein im Jahr 2010 im Wert von acht Millionen Euro. Zwar hat Bürgermeister Schärer im Gespräch mit Econo auf diese Daten eine eigene Sichtweise (lesen Sie hierzu auch das Interview auf Seite 54). Eine Bürde bleibt die

Auflösung des Standortes dennoch für die Stadt. Wobei man bei Gesprächen in Sigmaringen den Eindruck gewinnt, dass der Abzug als Chance gesehen wird. Man kann es so sagen: Sigmaringen will ein echter Wirtschaftsstandort werden. Das erklärte Ziel von Stadtverwaltung und Gemeinderat für die rund 130 Hektar Kasernenfläche auf dem Gebiet von Sigmaringen

Die Hochschule Albstadt-Sigmaringen könnte zum Trumpf werden Dieses Defizit droht Sigmaringen nun nach der handstreichartigen Bundeswehrreform auf die Füße zu fallen. Die 1957 erbaute GrafStauffenberg-Kaserne mit ihren über die Jahre bis zu 1150 Soldaten, 213 zivilen Beschäftigten und 200 Wehrpflichtigen wird geschlossen. Das ist ein Schlag ins Kontor. Denn allein der wirtschaftliche

Wir im Süden:

Lieben unsere Heimat – Schluck für Schluck.

t Fürstenberg: Viel Spaß wünsch er der Offizieller Partn gen 2013 in ar m Sig au Gartensch

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53 lautet jedenfalls, nachhaltige Ar­ beitsplätze zu schaffen. Am liebs­ ten Arbeitsplätze in der Produk­ tion, gerne hochwertig. Einen Trumpf hat die Stadt da­ bei im Ärmel: Die Hochschule Albstadt-Sigmaringen mit ihren 1406 Studierenden am geografisch leicht erhöhten Campus in der Zollernstadt hat mit Studiengän­ gen wie B ­ etriebswirtschaft oder auch Biomedical Enginee­

Einwohner 16 567 davon weiblich 8210 davon über 65 Jahre 3283 davon unter 18 Jahren 2630 Ausländer 1385 Beschäftigung Arbeitsplätze 8212 Produz. Gewerbe 17,1 % Dienstleister 60,3 % Handel/Verkehr 22,0 % Einpendler 5448 Auspendler 2567 Steuern Gewerbesteuer 340 % Grundsteuer A 300 % Grundsteuer B 320 % Kaufkraft-Index 93,7

Auch der Leopoldplatz im Herzen der Stadt strahlt nach der Sanierung urbanes Flair aus

Andreas Senghas ist GartenschauProjektleiter. Und die ist eine der erfolgreichsten

Besonderheiten Sigmaringen ist historisch bedingt ein wichtiger Behördenstandort mit Verwaltungs- und Amtsgericht. Die Bundesfinanzverwaltung unterhält ein Bildungszentrum für den Zoll

Fotos: Jigal Fichtner, Markus A. Spoettl

l a m h c u a We r , l l i w n e l au stei . n e l h ä w t g eh Firat Arslan, Profiboxer und Wähler

Am 22. September 2013 ist Bundestagswahl. www.DubistdieWahl.de

Mit freundlicher Unterstützung von:


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Politik • Standort Sigmaringen

ring gute Voraussetzungen für entsprechende Gründungen. Doch um attraktiv zu sein, braucht eine Stadt im ländlichen Raum eben mehr als Natur und Freizeit satt. Und hier kommt die angesprochene Urbanität rund um das „Theater Café“ und den Alten Schlachthof herum ins Spiel. Sigmaringen hat sich nämlich in den vergangenen Jahren regelrecht aufpoliert. „Ein wichtiger Faktor war natürlich die Gartenschau“, erläutert Andreas Senghas. Der 35-Jährige ist Projektleiter der Schau, war zuvor Wirtschaftsförderer in der Stadt. Er hat einen

flossen in die Neugestaltung samt Busbahnhof direkt vor der Sparkasse. Das Ergebnis wirkt wertig. Und löste weitere Investitionen in Millionenhöhe von privater Hand aus bis hin zum Elf-Millionen-EuroNeubau eines Ärzte- und Dienstleistungszentrums der Gesellschaft für Siedlungs- und Wohnungsbau Baden-Württemberg GSW. Daneben flossen rund 17 Mil­ lionen Euro in die Daueranlagen auf dem eigentlichen Gartenschaugelände am Donau-Ufer, wobei für den Löwenanteil von neun Millionen Euro die generell bestens ausgelastete Stadthalle grundlegend

Andreas Senghas: „Die Gartenschau ist ein Glücksfall für die Stadt“ besonderen Blick auf das Ereignis: „Die Gartenschau mitsamt der medialen Aufmerksamkeit ist für uns ein Glücksfall!“ Deshalb wurde investiert, um sich ins rechte Licht zu rücken. Ein Beispiel: der Platz vor dem „Theater Café“. Hier wurde die Kreuzung verlegt, ein Freiraum geschaffen. Was zunächst von den Bürgern mit Skepsis betrachtet wurde, ist inzwischen unumstritten. Senghas: „Die Sitzplätze sind heiß begehrt. Unser Ziel ist voll aufgegangen, hier eine urban anmutende Fläche zu schaffen.“ Ein weiteres Beispiel ist der ­Leopoldplatz, sozusagen das Herz der Stadt. Zwei Millionen Euro

saniert wurde. Für Senghas ist das alles ohnehin Standortförderung pur: „Ohne Gartenschau wären alle Investitionen viel später gekommen.“ Die Neupositionierung der Stadt hätte warten müssen. Die Sigmaringer jedenfalls haben sich bestens mit ihrer wiedererstrahlten Stadt angefreundet. Und einen bundesweiten Rekord aufgestellt: Erstmals wurden in einer Gartenschaustadt mehr Dauerkarten verkauft, als es Einwohner gibt … Dirk Werner

www.sigmaringen.de

Für das Areal der Graf-Stauffenberg-Kaserne sucht die Stadtverwaltung nach Investoren. Das Ziel: nachhaltige Arbeitsplätze ansiedeln

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„Nicht mit Trau  Die Bundeswehr zieht aus Sigmaringen ab und Bürgermeister Thomas Schärer blickt im Econo-Interview nach vorn. Sehr selbstbewusst

H

err Bürgermeister Schärer, die Bundeswehr zieht aus Sigmaringen ab – was wird denn nun aus der Stadt? ➤ Thomas Schärer: Die Antwort auf diese Frage wird für uns eine Daueraufgabe! Das Ziel ist klar: Wir wollen auf dem Areal nachhaltige Arbeitsplätze schaffen. Denn damit steigern wir unsere Attraktivität als Gemeinde weiter, denn die anderen Rahmenbedingungen stimmen bei uns bereits. Auch eine Daueraufgabe beginnt mit dem ersten Schritt … ➤ Schärer: Den haben wir bereits getan. Wir haben zusammen mit Bingen und Sigmaringendorf Anfang des Jahres mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben eine Rahmenvereinbarung geschlossen. Ein solches abgestimmtes Vorgehen in einer Raumschaft ist ein Novum und zeigt unsere

Einigkeit! Jetzt schaffen wir die rechtlichen raumplanerischen Grundlagen für die Konversion. Bis Ende des Jahres liegt eine Bestandsaufnahme des Areals vor und wir stimmen uns mit der Bundesanstalt ab, ob es 2014 eine Teilfreigabe des Areals geben kann. Bis dahin werden wohl 80 Prozent der Soldaten abgezogen sein. Die Daueraufgabe kann man als Herkulesaufgabe sehen: Der Kaufkraftverlust liegt geschätzt bei sechs Millionen Euro, hinzu kommt das Wegbrechen von Aufträgen für örtliche Betriebe und ein Einwohnerschwund … ➤ Schärer: Natürlich kann man das auch als Herkulesaufgabe sehen, aber wir fühlen uns in der Region stark genug dafür! Wobei ich den Bevölkerungsschwund wegen des Abzugs der Bundeswehr für überschaubar halte, denn viele Soldaten Fotos: Jigal Fichtner, Markus A. Spoettl


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Thomas Schärer, 50, ist seit August 2010 Bürgermeister in Sigmaringen – er setzte sich im ersten Wahlgang durch. Zuvor war der Sportler unter anderem Amtsleiter in Ludwigsburg, Geschäftsführer bei RTB Rheintalbus und Pressesprecher bei McDonald’s in der Schweiz.

er aufhalten!“ führten eine Wochenendbeziehung. Und wegen der Aufträge für die ört­ lichen Betrieben wollen wir eben die zivile Nutzung so rasch wie mög­ lich erreichen. Wobei aktuell ohne­ hin weiter investiert wird und die Gebäude instand gehalten werden müssen. Deshalb sehe ich so schwarz nicht. Überhaupt sollten wir uns nicht mit der Trauerarbeit aufhalten, sondern die Chancen nutzen, die sich ergeben. Können Sie die Bürger davon überzeugen? ➤ Schärer: Die nehmen natürlich großen Anteil an der Entwicklung und ich erhalte immer wieder Ideen von den Bürgern, die ich alle in einem „Ideentopf“ bündele. Was geschieht dann damit? ➤ Schärer: Die werden regelmä­ ßig abgearbeitet und kommen auf den Prüfstand. Erstens: Hat es eine Realisierungschance? Zweitens: Bringt es nachhaltig Arbeitsplätze? Drittens: Wie hoch ist der Inno­ vationsgrad? Und viertens: Was spricht sonst dafür oder dagegen? Was spricht für den Standort? ➤ Schärer: Bei uns stimmen die weichen Standortfaktoren beispiels­

weise von der Kleinkindbetreuung bis zur Hochschule. Wir haben ein breites kulturelles Angebot und dank der Gartenschau haben wir das Donauufer sowie durch beglei­ tende Investitionen die Innenstadt weiter aufgewertet. Gut 20 Millio­ nen Euro sind insgesamt in die Auf­ wertung geflossen! Dazu haben wir hochwertige Arbeitsplätze und die Verkehrsanbindung ist gut. Kurzum: Die Lebensqualität stimmt. Die Verkehrsanbindung ist gut? ➤ Schärer: Ja sicher! In einer Stunde Fahrzeit habe ich alle wichtigen Orte im Land inklusive zweier Flughäfen erreicht. Neh­ men Sie dagegen die Raumschaft Stuttgart: Was dort für ein volks­ wirtschaftlicher Schaden durch Staus entsteht! Wir haben hier in der Region freie Fahrt. Abschließend: Was hat es denn mit der Zylindergasse auf sich? ➤ Schärer: (lacht) An der Karlstraße lagen früher alle wich­ tigen Behörden und die Beamten gingen mit Frack und Zylinder zur Arbeit. Dieses Treiben der „Groß­ kopferten“ begleiteten die Sigma­ ringer mit Spott … Dirk Werner 9/2013

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Politik • Cobus Wirtschaftsbarometer

Es ist Gefahr

In Kooperation mit

Einlullen und in Sicherheit wiegen. Das ist die Taktik im Wahlkampf. Hört auf damit, kommentiert EconoChefredakteur Dirk Werner: Die Zukunft steht auf dem Spiel Sonntagsfrage

Geschäftsklima-Index 120 115

111,7

111,3

112,8 70

111,3

110

Wenn am kommenden Sonntag Landtagswahlen in Baden-Württemberg wären, welche Partei würden Sie wählen?

105 106,9

60

100

50

11/2012

01/2013

04/2013

06/2013

08/2013

67,3

CDU 62,8

65,1

61,4

58,3

40

Investitionsklima-Index

30

25,3

110 20 105 100,5

100 95

100,7

102,0

10

FDP/DVP 7,0 SPD7,0

0

97,8 11/2012

01/2013

04/2013

06/2013

110 100,7 100

11/2012

103,4 01/2013

107,7 04/2013

06/2013

–1% –1,62

108,3

110

100

1% 0%

112,5

111,7

01/2013

06/2013

–2%

11/2012

–1,66

01/2013

08/2013

Die detaillierten Ergebnisse des Wirtschaftsbarometers können Sie im Internet herunterladen: www.econo.de, www.cobus.de

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06/2013

Wirtschafts- und Finanzminister Nils Schmid (SPD)

109,5

04/2013

6

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) 0,5 0,71 0,43

101,5 11/2012

04/2013

5,5

08/2013

Superminister Nils Schmid hat die Trendwende bei den Zufriedenheitswerten geschafft 1,29

08/2013

Exportklima-Index 115

01/2013

8,7 6,7

13,1

2%

120

105

11/2012

2,4

16,7

14,7 11,9

Das Land und seine Macher 113

112,3

16,3 9,6

08/2013

Personalklima-Index 120

Grüne 18,6

103,6

–1,65

04/2013

–1,49

06/2013

0,77

–1,18

08/2013

A

m Ende hat Angela Merkel den Sommer gerettet. Glauben Sie mir! Schließ­ lich fliegen der Bundeskanzlerin derzeit alle positiven Nachrichten zu, also auch diese. Und mit ei­ nem derart guten Sommer hat doch vor Monaten niemand ernst­ haft gerechnet. Merkel muss gar nichts machen, um gut dazustehen. Oder viel­ mehr: Obwohl sie gar nichts macht, ist das so. Denn richtig regiert wird in Berlin schon seit Monaten nicht mehr. Einer der letzten Sät­ ze Merkels in der Bundespressekon­ ferenz vor der Sommerpause ist legendär: „Ich warte ab.“ Aha. Das erkennt man auch an den Wahlplakaten. Während die Split­ terparteien in die übliche Alarm­ stimmung verfallen, machen die etablierten Parteien das genaue Gegenteil. Bis auf inhaltsleere Schlagworte kommt nichts rüber. Außer Mitleid des Betrachters für das bis zur Maskenhaftigkeit ver­ zerrte Gegrinse der Kandidaten. Generell gilt in diesen Tagen: Wo sind die Inhalte? Warum gibt es keine? Wir, das Wahlvolk, sind doch nicht blöd! Wir vertragen Wahrheiten! Also gebt sie uns. Denn so einlullend zukunftssi­ cher wohlständig, wie es uns allen voran die CDU in diesen Tagen vom Plakat herab vorgaukelt, ist es in diesem Land nicht. Wir ste­ hen vor ernsthaften Problemen:  – Die Finanzkrise in der EU ist längst nicht ausgestanden. Nicht einmal die eigenen Finanzen vom Bund bis hinab in die Kommunen haben wir im Griff. Selbst in die­ sen fetten Steuerjahren peilt man nicht mehr wie einen strukturell ausgeglichenen Haushalt an. Das fällt uns auf die Füße!  – Die Energiewende könnte uns zur technologisch führenden In­ dustrienation weltweit werden lassen. Mit allen ökonomischen Vorteilen. Aber hier wird gepennt! Foto: Jigal Fichtner


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im Verzug! Bundestagswahl 2013 Zufrieden mit Merkel & Co. Wie zufrieden sind Sie mit der Bundesregierung?

unzufrieden zufrieden 36,5%

63,5%

Schwarz weit vorn Welche Partei würden Sie wählen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre? 4,7 % 7,0 %

1,2 %

CDU 60,5 FDP 16,3 Grüne 10,5 SPD 7,0 Piraten 4,7 AfD 1,2

10,5%

– Die Infrastruktur bröselt an allen Ecken, von der Autobahn bis zur Landstraße, von der Schiene bis zum Wasserweg. Und selbst um den kleinsten Lückenschluss im Straßennetz muss gefeilscht werden, weil es an Geld mangelt. Ein Armutszeugnis für ein exportorientiertes Transitland!  – Der demografische Wandel mit all seinen Facetten vom Pflegenotstand über die Rente bis zur Verödung ländlicher Räume bedarf einer gesellschaftlichen Diskussion: Wie gehen wir damit um?  – Unser Bildungssystem ist zugegeben überwiegend Ländersache, dennoch ist es in dieser Form nicht zukunftsfähig. Wenn wir unseren Wohlstand künftig auch nur halten wollen, müssen wir es endlich schaffen, mehr aus dem Potenzial unserer Jugendlichen (und auch der Erwachsenen durch Weiterbildung) zu machen!

– Die NSA-Affäre kann man nicht einfach wie Kanzleramts­minister Ronald Pofalla für beendet erklären. Dafür sind viel zu viele Fragen offen – auch in welchem Maß das Know-how deutscher Unternehmer abgesaugt wurde. Denn das zählt zu den erklärten Zielen des US- und des britischen Geheimdienstes! Es gab schon einmal eine Zeit, in der von Seiten der Regierung das Einlullen als Wahlkampftaktik erkoren wurde: die Spät-Phase der Ära Kohl. Damals wurden die Herausforderungen der Globalisierung schlicht verkannt. Oder verschlafen. Die Hartz-Reformen haben uns damals geholfen. Jetzt wird das nicht mehr so einfach. Deshalb: Liebe Politiker, es ist Gefahr im Verzug! Hört auf uns einzulullen. Gebt uns endlich Antworten auf unsere Fragen. Dann können wir entscheiden.

60,5% 16,3%

Schwarz muss sein Welche Koalition würden Sie bevorzugen? 37,5

23,1

12,5 6,7

CDU/FDP

CDU/SPD

CDU/Grüne SPD/Grüne

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58 Anzeige

Werte

Schaffen Brugger Magnetsysteme ent­ wickelt und produziert mit 88 Mitarbeitern pro Jahr rund zehn Millionen Magnetsysteme – von Möbelbeschlägen über Anwendungen im Handwerk und in der Automobil­industrie bis zu Magneten für Namens­ schilder. „Wir sehen jede Kun­ denanfrage als Herausforde­ rung, egal wofür der Magnet eingesetzt wird“, betont Ver­ kaufsleiter ­Sascha Bausch.

Fotos: Jigal Fichtner

Seit 50 Jahren besteht das Fami­ lienunternehmen Brugger, seit 45 Jahren entwickelt und pro­ duziert man Magnetsysteme für unterschiedliche Anforde­ rungen. „Im Mittelpunkt unse­ res Handels steht die Nachhal­ tigkeit“, sagt der Management­ beauftragte Heiko Merz. Dazu zählen nicht nur die Anforde­ rungen an die Produkte oder Zertifizierungen, sondern auch Werte wie Familienfreundlich­ keit und soziales Engagement.

zieht an

Zukunft Die Strategie von Geschäfts­ führer Thomas Brugger ist ge­ prägt von der Firmenhistorie: „Wir schauen stets, welche Ent­ wicklungsmöglichkeiten für uns rund um die Kernkompe­ tenz Magnetismus bestehen.“

Das Familienunternehmen Brugger entwickelt und produziert PermanentMagnetsysteme aller Art. Das Team hat eine Vorliebe: Herausforderungen!

Kontakt Brugger Magnetsysteme Gewerbestraße 23 78739 Hardt info@brugger-magnet.de www.brugger-magnet.de Telefon: 0 74 22/95 19-0 Telefax: 0 74 22/95 19-22

econo 9 / 2 0 1 3 · 0 6 . S eptem ber 2013

D

ie großen Hinweisschilder am Rand von Autobahnen oder Bundesstraßen sind aus beschichtetem Alu. Da macht Brugger Magnetsysteme eigentlich keinen Stich. Doch bei dem Familienunternehmen aus Hardt sieht man solche Anfragen sportlich: „Wir schauen eben gerne, was rechts und links unserer Kernkompetenz möglich ist“, sagt der Technische Geschäftsführer Georg Brugger-Efinger. Das neue System zur Auskreuzung von Straßenschildern für einen namhaften Schilderhersteller ist typisch für Brugger Magnetsysteme. „Jede ernst gemeinte Anfrage ist für uns eine Herausforderung, egal ob der Interessent nur einen Prototypen oder eine Großserie möchte“, erläutert Verkaufsleiter und Prokurist Sascha Bausch. Die Kunden haben das Unterneh-

men deshalb längst klar als „Problemlöser“ erkannt, wie die Zahlen belegen: 32 Prozent der rund zehn Millionen Magnetsysteme, die pro Jahr produziert werden, sind Sondersysteme. Für den Kaufmännischen Geschäftsführer Thomas Brugger steckt hinter den Zahlen ein wichtiger Faktor: „Auf diese Weise mehren wir unser Wissen.“ Denn das in den vergangenen Jahrzehnten aufgebaute Know-how rund um Magnetsysteme sichert den entscheidenden Vorsprung bei der Entwicklung neuer Systeme. Thomas Brugger: „Das Wort Vorsprung bezieht sich dabei nicht nur auf die Technologie, sondern auch auf den Faktor Zeit.“ Die dahinterstehende Philo­ sophie geht auf Gründer Rudolf Brugger zurück: Der verwirklicht am 1. Februar 1963 durch die


59 Anzeige Die Brugger-Führungsmannschaft: Sascha Bausch, Verkaufsleiter und Prokurist, Heiko Merz, Managementbeauftragter, Georg Brugger-Efinger, Technischer Geschäftsführer, und Thomas Brugger, Kaufmännischer Geschäftsführer (v. l.)

Das Brugger-Firmengebäude beheimatet alle Bereiche des Unternehmens

Magnete für unterschiedlichste Anforderungen entstehen seit 45 Jahren

Das Familienunternehmen Brugger setzt bei Entwicklung und Produktion aufs eigene Know-how

Übernahme eines kleinen Betriebs seinen Traum. Doch die produzierten Zeltnägel und -gestänge nähren die Familie kaum, die Hoffnung auf eine neuartige Skibindung erfüllt sich nicht. Und so blickt er stets links und rechts, um Lohnaufträge an Land zu ziehen. Die Initialzündung kommt 1968 ebenfalls über einen Lohn-

auftrag: Brugger kommt erstmals mit Magneten in Kontakt. Der Gründer fühlt sich magisch angezogen – und kurze Zeit darauf hängen von Magneten gehaltene Schilder in den zu der Zeit gerade aufkommenden Supermärkten. Heute hat das Familienunternehmen ein ganzes Portfolio an Systemen: Auf der einen Seite der Bandbreite halten Brugger Magnete in Werften tonnenschwere Stahlteile in Position. Auf der anderen Seite entstehen in Hardt Organisationsmagnete für den Kühlschrank. „Grundlage für alle Systeme ist immer ein Permanent­ magnet“, so Sascha Bausch. Die Selbermacher-Mentalität des Gründers ist bis heute Grundlage des Familienunternehmens. „Alle Produktionsschritte haben wir bei uns im Betrieb“, betont der Managementbeauftragte Heiko

Merz. Von der Entwicklung über den Formenbau bis zu Produktion und Verkauf ist deshalb alles auf kurzem Weg erreichbar. „Auf diese Weise sind wir sehr flexibel“, so Thomas Brugger. All das Know-how nützt indes nichts ohne das entsprechende Team. Heiko Merz: „Wir legen aus diesem Grund großen Wert auf hochwertige und familienfreund­ liche Arbeitsplätze.“ Dazu zählen betriebliche Gesundheitsangebote samt einer wöchentlichen Präventionsberatung durch eine externe Beratung ebenso wie ein breites soziales Engagement. „Wir kommunizieren aber auch transparent unsere Werte und Visionen an die Mitarbeiter“, erläutert ­ Georg Brugger-Efinger. Das Ziel ist klar: Brugger Magnetsysteme soll geistig und technisch beweglich bleiben, ganz im Sinn des Gründers.

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Menschen • Im Porträt

Fenster zum Hof: Ursula Sladek in den Büroräumen der EWS in Schönau

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Foto: Jigal Fichtner


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Mutter Rebell Ursula Sladek war eine konservative Hausfrau. Fünf Kinder und das Haus, mehr brauchte sie nicht. Heute ist sie das Gesicht der Energiewende und ihre EWS auf dem Weg zum Konzern

D

er Blick bleibt an den Säulen in dem großen Büroraum hängen. Sie sind aus Gußeisen, tragen das typische Scheddach einer alten Fabrikhalle und ihre Säulenköpfe sind vergoldet. Blattgold zwar, aber immerhin. „Eigentlich passt das gar nicht zu uns“, sagt Ursula Sladek und blickt an den Säulen hoch: „Das ist eher was für die Konzerne.“ Diese kleine Spitze ist typisch für die Geschäftsführerin der Elektrizitätswerke Schönau (EWS). Für die kleine, energische Person, die zusammen mit ihrem Mann Michael seit 27 Jahren der AntiAtombewegung ein Gesicht gibt. Der immer der Stempel „Rebell“ aufgedrückt wird. „Das ist eine Erfindung der Medien. Ich empfand mich nie als besonders rebellisch.“ Ursula Sladek sitzt völlig entspannt seitlich auf dem Stuhl im hellen Besprechungsraum, eine Hand liegt auf dem Tisch, hält die Lesebrille, die andere hängt über die Lehne. Ihre Aussage stimmt. Rebellisch ist nichts an ihr, als sie in den 1970erJahren nach Schönau zieht. Zwar hat die 1946 Geborene Lehramt studiert. Doch eine Stelle tritt sie nie an. Stattdessen wird sie Hausfrau und Mutter, ihr Mann praktiziert als Arzt. Die Familie lebt im Grund stockkonservativ. Die Demos gegen das geplante Atomkraftwerk in Wyhl? „Waren wir nie dabei.“ Ökologisch leben? „Haben wir uns nicht für begeis-

tert.“ Die ganzen Zusammenhänge in der Energiewirtschaft? „Haben mich nicht interessiert.“ Man hat den Eindruck, Ursula Sladek genießt es, am Mythos zu rütteln. 1986 explodiert der Reaktor in Tschernobyl. „Das war für uns wie eine Bombe: Schlagartig ist uns klar geworden, was die Konsequenzen dieser Energiegewinnung sind“, so Sladek. Eine Politisierung im Zeitraffer. „Frau Merkel hat 25 Jahre länger gebraucht  …“ Wieder so eine kleine Spitze; gesetzt, ohne die Stimme zu erheben oder aufzutrumpfen.

Prozesse gegen Konzerne. Sladeks sind bundesweit bekannt. Sie sind die „Stromrebellen aus Schönau“. Es folgen Auszeichnungen, Prämierungen satt, aktuell der Deutsche Umweltpreis 2013, Europas höchstdotierte Auszeichnung in diesem Segment. Aber warum erhält diesen nur sie, nicht das Ehepaar? Ursula Sladek lächelt, ihre Augen werden schmal: „Das entspricht gerade dem Zeitgeist, Frauen in den Mittelpunkt zu heben.“ Der Erfolg birgt eine Gefahr. Die 1996 gegründeten Elektrizitätswerke Schönau sind selbst auf

Die Erfahrung aus 27 Jahren Rebellentum? „Stimmt die Idee, ist Geld kein Problem“ Sladeks Politisierung ist eine bodenständige, vieleicht sogar typisch schwarzwälderische: „Wir haben fünf Kinder! Da muss man sich drum kümmern, wie die Welt aussieht, in der sie aufwachsen.“ Was folgt ist eine Erfolgsgeschichte sondergleichen. Die Sladeks sind Mitinitiatoren einer Bürgerinitiative. Man kümmert sich in Wettbewerben ums Energiesparen – ein Konzept, das von der damaligen konservativen Landesregierung übernommen wird – und man reakitiviert erste kleine Wasserkraftwerke. Es folgen der Netzkauf in Schönau und mit Verve gewonnene

dem Weg, ein Konzern zu werden. Die Strukturen unterhalb der Holding Netzkauf EWS EG mit 3000 Gesellschaftern, die 24 Millionen Euro an Kapital eingebracht haben, sind entsprechend verzweigt. Die Dividende ist von sechs auf vier Prozent gekürzt worden, um das Eigenkapital zu stärken. Denn die EWS sollen wachsen, wollen in Kraftwerke investieren, kooperieren mit Stadtwerken oder unterstützen Bürger und Kommunen bei deren Gründung wie jüngst in Titisee-Neustadt. Mit 135 000 Kunden ist man die Nummer drei am Markt der Ökostromanbieter, die Nummer zwei beim

Preis. 2011 wurden 100 Millionen Euro umgesetzt, von denen drei Millionen als Gewinn blieben. Sladek: „Konzerne würden sich für eine solche Rendite schämen …“ Doch was ist mit der Gefahr, selbst zum Big Player zu werden, wie man einst bekämpft hat? Ursula Sladek legt die Hände auf dem Tisch zusammen, umfasst ihre Brille: „Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Wir dürfen einfach nicht unsere Ziele aus den Augen verlieren.“ Deshalb arbeiten bereits zwei ihrer Söhne in der EWS, die Nachfolge ist damit gesichert. Und Sladek nutzt jede Gelegenheit, um ihren Unmut über die schleppende Energiewende kundzutun. Sogar am Weltfrauentag setzte sie ihre feinen Spitzen vom Podium herab in Richtung Umweltminister Peter Altmaier. Der saß im Publikum und fühlte sich merklich unwohl. Was nimmt Ursula Sladek mit als Erfahrung aus all den Jahren als Rebellin? „Pffff…“. Sie atmet hörbar aus, überlegt kurz: „Entgegen dem, was unsere Eltern immer gesagt haben spielt Geld doch keine Rolle, um eine Idee umzusetzen. Wenn das Projekt stimmt, findet man auch Investoren.“ Punkt. Übrigens: Das Blattgold an den Säulen stammt noch von den Vorbesitzern der alten Maschinenhalle. Aber einfach überpinseln wollte es Ursula Sladek im Zuge der Renovierung dann doch nicht: „Das wäre schade.“ Da klingt ganz die Hausfrau durch. Dirk Werner

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Menschen • Menschen des Monats

Menschen des ■ Ein Möbelpionier feiert Ge­ burtstag: Rolf Benz ist 80 ge­ worden. Der gelernte Polsterer übernahm im Jahr 1951 die Firma seines Onkels. Der Rest der Geschichte ist Legende.

■ Kaum da, schon wieder weg. Hanno Fecke ist seinen Job als Chef der Messe Offenburg nach nicht mal einem Jahr wie­ der los. Zwischen Aufsichtsrat und Fecke gab es Differenzen über den Kurs der Messe.

Mann des Monats: Walter Casazza Der Chef des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV) verlässt die Stadt spätestens 2014 nach Augsburg, wo er den dortigen Nahverkehr managen soll. Der Wechsel kommt nicht überraschend: Wirklich warm miteinander sind Casazza und Karlsruhe nie geworden. Kurz nach dem Amtsantritt Casazzas 2005 setzte in der Führungs­ ebene ein leichter Exodus ein, mehr als einen Kommunalpolitiker hat er verärgert und der Bau der Kombi­ lösung läuft alles andere als fehlerfrei. Nun beginnt die Suche nach einem Nachfolger. ■ Bollenhut statt Bärenmarke: Andreas Schneider wird zum 1. Oktober neuer Chef der Frei­ burger Molkerei Schwarzwald­ milch. Er kommt von Hochland und folgt auf Karl Laible.

■ Die Krise beim Schrottverwer­ ter Scholz in Essingen hat einen neuen Posten hervorgebracht: Markus Schürholz wurde zum neuen Chief Restructuring Of­ ficer (CRO) berufen.

■ Der südbadische Edelstahlver­ arbeiter Bacher hat die Nachfolge geregelt: Der Gründer und ge­ schäftsführende Gesellschafter Manfred Bacher hat das Ruder an Sohn Mario Bacher abgegeben. ■ Michael Barth ist als Vorstand der Immobilienwirtschaft Stutt­ gart (IWS) zurückgetreten. ■ Im Aufsichtsrat des Werkzeug­ maschinenbauers MAG dreht sich das Personalkarussell. Der bisheri­ ge Vorsitzende Eckhard Cordes ist wie Michael Keppel aus dem Gremium ausgeschieden. Neuer Chef ist Rolf Bartke, neue Mit­ glieder Reiner Beutel und Georg Weiberg. ■ Manfred A. Bergsch wird inte­ rimsweise neuer Vorsitzender der

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Geschäftsführung bei Dunker­ motoren. Der Antriebsspezialist aus Bonndorf sucht indes weiter nach Nachfolgern für das bisheri­ ge Führungstrio Nikolaus Gräf, Volker Brunner und Frank Guckel­ berger, das geschlossen zurück­ getreten war. Bergsch soll dann Teil einer neuen zweiköpfigen Führungsspitze sein. ■ Dietrich Birk wird ab Januar neuer Geschäftsführer des VDMALandesverbandes Baden-Würt­ temberg. Der CDU-Politiker im Stuttgarter Landtag und frühere Staatssekretär im Wissenschafts­ ministerium folgt auf Ulrich Hermani, der sein Amt nach 20 Jah­ ren abgibt und in den Ruhestand wechseln wird.

■ Philipp Brucker, von 1961 bis 1981 Lahrer Oberbürgermeister, ist 88-jährig gestorben. ■ Gerd Chrzanowski übernimmt den Vorsitz des Aufsichtsrats der Offenburger IT-Dienstleisters Ave­ nit. Sein Stellvertreter wird Bernd Bartmann. Beide sind neu im Gre­ mium vertreten. ■ Hans-Jürgen Feneberg über­ gibt sein Amt als Vorstandsvorsit­ zender der Baugenossenschaft Oberzellerhau an seinen Sohn Thomas Feneberg. ■ Joachim Gessner ist vom Auf­ sichtsrat der Alstom AG zum neuen Finanzvorstand berufen worden. ■ Gary Haworth ist neuer Leiter des Frankreich-Geschäfts beim Elek­ trowerkzeug-Hersteller Metabo.

Fotos: Verkehrsbetriebe Karlsruhe, Michael Bode, Pourkian Press, Schwarzwaldmilch, Scholz-Gruppe


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Monats ■ Christian Hurst wird neuer Geschäftsführer der Südglas in Breisach. Er löst Hilmar Czwartek ab, der im Alter von 65 Jahren in den Ruhestand geht. ■ Der Schwäbisch Gmünder Spielzeughersteller Schleich hat einen neuen CEO: Thomas van Kaldenkerken folgt auf Paul Kraut. ■ Der Kehler Professor Jürgen Kientz ist neuer Landesvorsitzender des Berufsverbandes der kommunalen Finanzverwaltungen in Baden-Württemberg. ■ Armin Kopf ist tot. Viele Jahrzehnte prägte er den Lahrer Tiefbau-Spezialisten Vogel-Bau. Kopf wurde 77 Jahre alt. ■ Ingmar Kraak wird neuer CEO von The Athlete’s Foot, einer Tochterfirma von Intersport. ■ Ernst-Friedrich von Kretschmann hat seinen 75. Geburtstag gefeiert. Der Unternehmer führte jahrzehntelang den Europäischen Hof Hotel Europa in Heidelberg. ■ Reinhard Krumm, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Lahr, bleibt Aufsichtsrat der genossenschaftlichen VR-Leasing. ■ Dieter Kurz ist neuer Aufsichtsratschef des Spielzeugherstellers Ravensburger. Er folgt auf Klaus Bleyer. ■ Max Mugler ist tot. Der ehemalige Vorstand und Aufsichtsrat der ZF Friedrichshafen und Zeppelin-Geschäftsführer starb im Alter von 81 Jahren. ■ Die Wirtschaftsregion Südwest (WSW) verliert seine Geschäftsführerin Anja Obermann. Sie wird die Wirtschaftsförderung Frankfurt übernehmen. ■ Frank Radynski ist neuer Prokurist und Senior Partner in der Advico AG mit Sitz in Leonberg. ■ Nach acht Jahren hat Aalen wieder einen SPD-Bürgermeister: Thilo Rentschler setzte sich im zweiten Wahlgang durch und folgt auf Martin Gerlach, der auf eine Kandidatur verzichtete. ■ Heidrun Riehle ist neue stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des badischen Wirtschaftsverbands WVIB.

■ Die ehemalige Gesellschafterin des Karlsruher Röser-Verlags, Ortrud Röser, ist 84-jährig gestorben. ■ Jochen Rotthaus wird zum Saisonende 2013/14 sein Amt als Geschäftsführer der TSG Hoffenheim aufgeben. ■ Michael Rudloff ist neuer Leiter des Bystronic-Glass-Standorts Neuhausen-Hamberg im Enzkreis. ■ Bernd Schade, bislang Leiter der Abteilung Immobilien-Projektmanagement bei Union Investment Real Estate, wechselt als Immobilienchef zu Breuninger. ■ Heiko Schapitz ist als Chef der Remstalkellerei in Weinstadt zurückgetreten. ■ Ulrich Schumacher wird neuer Pressesprecher von Hansgrohe. Der 34-Jährige kommt vom schwäbischen Reinigungsspezialisten Kärcher und löst bei den Schiltachern Carsten Tessmer ab, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt und eine Kommunikationsagentur in Hamburg gründen will. ■ Die Alstom AG hat zwei neue Geschäftsführer für ihr Tochter­ unternehmen Alstom Power berufen. Detlef Stramma und Rolf Jeckel sind neu in der Geschäftsführung der Firma. ■ Christoph Strobel ist neuer Chef des VCH-Hotels „Haus St. Elisabeth“ in Hegne bei Allensbach. ■ Die Schmittgall Werbeagentur aus Stuttgart erweitert ihre Geschäftsführung. Neu im Gremium ist Wolf Stroetmann. ■ Alexander Triebnigg ist neuer Geschäftsführer von Panpharma, einer Tochterfirma des Stuttgarter Pharmahändlers Celesio. ■ Die Landesbank Baden-Württemberg hat den Vertrag mit ihrem Vorstandschef Hans-Jörg Vetter bis 2017 verlängert. ■ Brigitte Vöster-Alber, Geschäftsführende Gesellschafterin bei GEZE, wurde zur Ehrenbürgerin der Stadt Leonberg ernannt. ■ Rainer Weisenburger, Geschäftsführer der WeisenburgerGruppe aus Rastatt ist tot. Er wurde 57 Jahre alt. red

Impressum Econo Verlags-GmbH Geschäftsführung Dirk Werner Marlener Straße 2, 77656 Offenburg Registergericht Freiburg i. Br. HRB 709051 Ust-IdNr. DE815390285 www.econo.de · verlag@econo.de Tel. 07 81/28 94 36-40 Chefredaktion Dirk Werner (V.i.S.d.P.) 0 77 20/40 31 · dwerner@econo.de Assistenz Nadine Sommermann 07 81/28 94 36-41 · nsommermann@econo.de Redaktion Andreas Dörnfelder (ad), René Kius (rek) Philipp Peters (pop), Robert Schwarz (rs), Dirk Werner (wer) Schlussredaktion Andreas Frasch, Christina Ganter, Wolfgang Grundel, Alexandra Herp, Ursula Vetter, Sibylle Wenzel Leiter der Bildredaktion/Art Direction Jigal Fichtner Fotografie Lisa Berger, Jigal Fichtner, Michael Kienzler, Markus A. Spoettl Verlagsbüro Offenburg Marlener Straße 2, 77656 Offenburg Verkaufsgebiet Mitte: Hanna Dauphinot 07 81/28 94 36-42 · hdauphinot@econo.de Verkaufsgebiet Süd: André Petras (Verantwortlich für Anzeigen) 07 81/28 94 36-43 · apetras@econo.de Verkaufsgebiet Ost: Margita Miller 07 41/17 57 56 16 · mmiller@econo.de Marco Schwartz (Assistenz) teamassistenz@econo.de Verlagsbüro Nord Postfach 10 02 65, 73525 Schwäbisch Gmünd Robert Schwarz · 0 71 76/4 52 97 59 · rschwarz@econo.de Verlagsbüro Stuttgart Verlags und Marketingservice Jörg Bachmann · 07 11/24 89 22 60 · jbachmann@econo.de Verlagsbüro Karlsruhe Marketing und Verkauf Dirk Fässler · 01 72/7 64 44 22 · dfaessler@econo.de Verlagsbüro Mitte Postfach 50 28, 78057 Villingen-Schwenningen Dirk Werner · 0 77 20/40 31 · dwerner@econo.de Margita Miller · 07 41/17 57 56 16 · mmiller@econo.de Verlagsbüro Süd Mühlbruckstraße 5/1, 88212 Ravensburg René Kius · 07 51/3 59 06 31 · rkius@econo.de Vertrieb und Leserservice Telefon: 08 00/7 80 78 03 Leserservice-Mail: abo@econo.de Bezugspreis: 60,00 Euro im Jahresabonnement Technische Produktion Kresse & Discher GmbH Design & Produktion Josef Appenzeller, Sarah Frei, Dennis Vogel Stephanie Klein, Madlén Hundertpfund Druck Druckerei Vetters GmbH & Co. KG Gutenbergstraße 2, 01471 Radeburg www.druckerei-vetters.de

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9/2013

· 06. S eptember 2 0 1 3 econo


64

Menschen • On Tour

Mehr Input geht kaum! Der Mittelstandstag Bodensee wartet

Geballtes Wissen zu einem breiten Themenfeld. Dafür steht der Mittelstandstag

erneut mit einer Fülle an Themen auf. Zur Freude der Besucher

G

eballter Input an einem Nachmittag. Auch in der 9. Auflage des Mittelstandstags Bodensee bleibt Convent Congresse dem Erfolgsrezept treu, dem immerhin 86 Prozent der bisherigen Teilnehmer die Note gut oder sehr gut verpassen. Bis zu 400 Führungskräfte aus Unternehmen der Region werden zu der Veranstaltung im Graf-ZeppelinHaus in Friedrichshafen kommen. Und auf die wartet unter der Schirmherrschaft von Wirtschaftsund Finanzminister Nils Schmid eine geballte Ladung Wissen. Wobei schon das Eröffnungs­ plenum mit dem Impulsvortrag von Stefan Rief einiges erwarten lässt – immerhin spricht der Leiter des Competence Centers Workspace Innovation des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation über den Workspace 4.0. Oder einfacher ausgedrückt: „Wie wir morgen arbeiten und leben werden.“ Die weiteren Vorträge decken wie gewohnt eine ungeheure Bandbreite ab: Björn Demuth und

Michael Schellenberger von CMS Hasche Sigle erläutern „Wie schütze ich mein Unternehmen und mein Vermögen?“, das Marktpotenzial von Italien wird erörtert und Guy Selbherr, Mitglied des Vorstands der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg, zeigt Wege zu öffentlichen Fördermitteln für den Mittelstand auf. Wobei Jana Kiechle vom Südkurier Medienhaus über das Personalmarketing 2.0 oder „Wie

Noch vier Denkanstöße Rottweil. Endspurt für die Vortragsreihe Denkanstöße des Schwarzwälder Boten in diesem Jahr: Noch vier Veranstaltungen stehen im Kraftwerk in Rottweil auf dem Programm. Als Nächstes wird Oliver Geisselhardt am 11. September seine „besten Gedächtnistipps“ präsentieren. Frieder Gamm hingegen legt am 9. Oktober die Macht der Psychologie in Verhandlungen offen. Über den Faktor Glücklich-

sein sinniert Simone Langendörfer am 6. November und zum Abschluss spricht Gunter Dueck am 4. Dezember über die Entwicklung der Persönlichkeit. wer

Wo Kraftwerk, Rottweil Wann jeweils ab 19:30 Uhr Mehr unter: denkanstoesse. schwarzwaelder-bote.de

econo 9 / 2 0 1 3 · 0 6 . S eptem ber 2013

suchen Talente heute?“ ihre Einschätzung abgibt. Und Axel Klumpp, Stefan Meßmer und Jörg Schneider-Brodtmann, Partner bei Menold Bezler Rechtsanwälte Partnerschaft, geben Einblicke in den Dauerbrenner Compliance, während Lars Kroll als Sicherheitsexperte bei Symantec zusammen mit Ralf Widdig, Partner bei BDO Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, zu Chancen durch die Digitalisierung vom Reporting bis

zur Sicherheit in der Cloud informieren. Econo ist Medienpartner der Veranstaltung. Dirk Werner dwerner@econo.de

Wo Friedrichshafen Wann 10. Oktober, ab 13 Uhr Mehr Informationen unter www.convent.de/bodensee

Treffpunkt mit Bedeutung Baden-Baden. FDP-Mann Philipp Rösler ist der Hauptredner des diesjährigen Internationalen Wirtschaftsforums im Kurhaus in Baden-Baden. Nach Angaben von Initiator und Veranstalter Reinhard Hofmann zeige das die Bedeutung, die das Forum bereits in der dritten Auflage erreicht habe. In vier Foren mit je drei Referenten werden heuer Themen rund um die „Ressourceneffizienz und die Wettbewerbsfähig-

keit Europas“ erörtert. Mit dabei sind unter anderem Umwelt­ minister Franz Untersteller, ZDFChefredakteur Peter Frey und der Philosoph Peter Sloterdijk. wer

Wo Kurhaus, Baden-Baden Wann 25. Oktober, ab 9 Uhr Mehr unter: wirtschafts forum-baden-baden.com Foto: Convent


Index

in diesem heft

Albrecht, Marko Altmaier, Peter

Bächle, Wolfrad

Bakai, Igor Bartholl, Michael Bartmann, Bernd Bauernfeind, Roman Blümle, Holger Böning, Rolf Boudgoust, Peter Brown, Charlie Brunner, Volker Bullermann, Joachim

Cheong, Hoong Khoeng Chrzanowski, Gerd Clausnitzer, Jochen

Deuerer, Helmut Dieter, Ralf W. Dilger, Peter Disch, Rolf Dueck, Gunter

21 60 21 18 23 62 29 20, 29 34 20 20 62 42 11 62 36 23 26 21 12 64

Feucht, Axel

18 64

Gamm, Frieder

64 64 31 21 62 29 62 31

Frey, Peter

Geisselhardt, Oliver Geiwitz, Arndt Ghaemian, Soheyl Gräf, Nikolaus Grub, Volker Guckelberger, Frank Gumpp, Klaus

Haworth, Gary

Hermani, Ulrich Hinkel, Marcus Hoefer, Tobias Hofmann, Reinhard Hofsähs, Joachim Hopp, Dietmar Hübner, Britta Hurst, Christian

Jeckel, Rolf

62 62 42 27 64 31 18 27 62 62

Kaiser, Uwe

28 Kaldenkerken, Thomas van 62 Keppel, Michael 31, 62 Kientz, Jürgen 62 Kießner, Ferdinand 18 Klüppel, Jochen 12 Kogeler, Ralf 31 Könning, Wilhelm B. 14 Kopf, Armin 62 Koppert, Wolfgang 6 Kraak, Ingmar 62 Kraus, Florian 36 Kraut, Paul 62 Kuderer, Johannes 6 Kümmerlin, Lothar 17 Kurz, Dieter 62 Kutschenreiter, Uwe 17

Lamsweerde, Pierre van

29 Langendörfer, Simone 64 Laufer-Stark, Gunnar 12 Leibinger-Kammüller, Nicola 26 Lenk, Horst 42 Linus 20

Lobe­jäger, Andreas Löbich, Stefan Lüdtke, Arndt

6 21 28

Mai, Norbert

18 20 23 24 62 8

Meibom, Jacob Meyer, Dieter Moser, Renate Mugler, Max Müller, Max

Niehues, Horst

36 17 6

Obermann, Anja Oncken, Peter

62 24

Plathner, Jan Markus

16

Radynski, Frank

62 24 28 23 64

Nitschke, Klaus Nizet, Roel

Ramirez, Angel Rank, Christian Ronken, Andreas Rösler, Philipp

Sachsenmaier, Wolfgang

22 Schade, Bernd 62 Schapitz, Heiko 62 Schärer, Thomas 50 Schleich, Thorsten 11 Schmid, Nils 64 Schoch, Steffen 18 Scholz, Berndt-Ulrich 10 Scholz, Oliver 10 Schwab, Christian 46 Schwärzel, Peter 28 Senghas, Andreas 50 Senn, Manfred 28 Sieber, Florian 21 Sieber, Michael 21 Siewert, Rüdiger 15 Sladek, Ursula 60 Sloterdijk, Peter 64 Snoopy 20 Sobotta, Jürgen 34 Stoffmehl, Thomas 36 Stolzer, Armin 26 Storz, Olaf 14

Tessmer, Carsten

62 62

Untersteller, Franz

64 24

Vetter, Hans-Jörg

62 62

Triebnigg, Alexander

Urnauer, Mathias

Vöster-Alber, Brigitte

Weiberg, Georg

Willeck, Ralf Wöhrl, Hans Rudolf Wolf, Sebastian Wunderle, Klaus Wunderle, Peter

Zaps, Sascha

Ziefle, Gunnar Zimmermann, Angelika Zimmermann, Peter

62 27 24 14 16 16 31 47 24 24

HPE in diesem heft

1&1 36

100 World Media AG 12 3i 6

Abendrot 12

Aberle 28 Afinium 8 Alno 8 Anchorage 31 Arsys 16 Aurelis 12

Bacher 62

Behnisch 12 Bofrost 36 Breuninger 12, 62 Bundesverband Direktvertrieb Deutschland (BDD) 36 Burda 12 BW Bank 11 BWK 8

Cavit 22 Ceratizit 28 Command 17 Commerzbank 11 Comtronic 24 Convent Congresse 64 Cormeta 17 Cortility 17

Deuerer 23 Deutsche Post 20 Deutsche Telekom 31, 36 Dürr 26 Easyjet 46 Eismann 36 Elektrizitätswerke Schönau 60 Emirates 46 Erdrich Umformtechnik 6 Erpo 8 Etihad 46

Fischer 6

Flughafen Karlsruhe/ Baden-Baden 24 Franz Eisele & Söhne 50 Fraunhofer-Institut für Arbeits­ wirtschaft und Organisation 64 Freyler 8

Germania 24

Gesellschaft für Siedlungs- und Wohnungsbau Baden-Württem­ berg 50 Grazia Equity 12 Greenfield Development 22 GTD 24 Gühring 50

Haberbeck 20 Handelsverband Deutschland (HDE) 36 Hess 29 HG Capital 20 HIG Capital 31 Hilite 6 Hinkel 360° 42 Hochschule AlbstadtSigmaringen 50 Hohenzollerische Landesbank Kreissparkasse Sigmaringen 50 Homag 27

29

IG Metall

10, 27, 34 Imtech 8 Industrie- und Handelskammern Baden-Württemberg 42 Infopaq Deutschland 20 Init 6 Institut für Pathologie 14 Inter Card 34 Interessenverband Zeitarbeit 34 Internationales Wirtschaftsforum 64 Intersky 24 IWS 6

Kampa 8 Kärcher 28 Kasto Maschinenbau 26 Kessler 22 Koehler 10 Konradin 21 Kontech 24 Kronos Uhren Deutschland 29 Landesbank

Baden-Württemberg 62 LDK 11 Leica Camera 28 Lidl 46 Lufthansa 46

Maschinenfabrik Berthold Hermle 26 McKinsey 12 MC Uhren 29 Mediclin 14 Menold Bezler Rechtsanwälte Partnerschaft 64 Mercedes-AMG 22 Mineralbrunnen Überkingen-Teinach 23 Mister Spex 12 Mittelstandstag Bodensee 64 MNG-Handelsgesellschaft 10 Moviepilot 12 MSC Gleichmann 17 Müller – die lila Logistik 22 My Sports Group 12 Nestbau AG

12 Netzkauf EWS 60 Nexus 16 Nickl & Partner 15 Nordeon 29

Oberschwabenklinik 14

65

Schaefer 50

Schleich 20, 62 Schlosshotel Bühlerhöhe 18 Schmittgall 62 Schneider 10 Scholz Edelstahl 10 Scholz-Gruppe 10 Schubert 17 Schuler 26 Schultze & Braun 29 Schwarzwälder Bote 64 Schweizer Electronic 16 Senn 28 SHW 10 Simba-Dickie 21 Soitec Solar 10 Stadtwerkeverbund Südweststrom 10 Süddeutscher Notruf 16 Südkurier Medienhaus 64 Südwestmetall 34 Sunways 11 Swiss 46 SWR 20 Symantec 64 Synlab-Gruppe 14

Telefunken Semiconductors 16 Telenot 16 Toyota 10 Triton 8 Trumpf 26 Tupperware 36 Turkish 46

Uniklinik Freiburg

15 United Internet 16 Unternehmensgruppe Fürst zu Hohenzollern 50 Urbanara 12

Vitakraft 23 Vodafone 36 Voith 27 VRW 22 Wachter 20 Wala 15 Walter Services 31 WFG 18 WHF 18

Zentrum für Humangenetik

14 Ziefle Koch 47 ZIM-Flugsitz 24 Zollern 50

Odewald & Compagnie 31 Oxaion 17

Paschal 8 Philips 29 Pneuhage 6 Printpark Widmann 20 Prion 17 Punkt.de 20 PWC 34 Qatar 46 R. Stahl

16 Rantum Capital 21 Reiff 6 Reutax 21 Ritter Sport 23 Roba-Group 29 Röwaplan AG 17 Rudolf Storz 14 Ryanair 46

9/2013

FirmenPortr äts Die hier genannten Unterneh­ men präsentieren sich in diesem Magazin mit einem Firmenpor­ trät, das jeweils auf den Seiten als Anzeige gekennzeichnet ist. Wir bedanken uns an dieser Stel­ le bei allen Inserenten.

Bischoff GmbH

19 Brugger Magnetsysteme 58/59

EverGlow 44/45 Exensio – Gesellschaft für Infor­ mationstechnologie GmbH 25

Weißer + Grießhaber GmbH 13

· 06. S eptember 2 0 1 3 econo


66

Letzte Worte

Danke

„Es sagt keiner dafür, dass die Industrie nach falscher Schulausbildung die Mitarbeiter über Jahre hinweg qualifiziert und weiterbildet und trotzdem immer noch Steuern zahlt!“ Klaus Endress Der Chef von Endress + Hauser und Präsident des WVIB macht während einer Pressekonferenz des Wirtschaftsverbandes seinem Ärger über eine seit Jahren verfehlte Schulpolitik Luft

„Die Holländer waren schon immer exzellente Kaufleute.“ Volker Grub Der Insolvenzverwalter des Leuchtenherstellers Hess nennt einen der Gründe, weshalb er sich für die Nordeon-Gruppe als Investor entschieden hat

„Ich habe ganz schnell gelernt, was es heißt, Dienstleister zu sein: Der Kunde zahlt meinen Lohn …“

Rainer Borgmann Der heutige Geschäftsführer des Technologie Parks VS hat 1967 die ersten Sporen im Kundendienst von Saba verdient

„Wenn es uns wirtschaftlich mal schlecht geht, können wir es ja immer noch abkratzen …“

Ursula Sladek Die Geschäftsführerin des Elektrizitätswerks Schönau über das Blattgold an den Säulenköpfen in der ehemaligen Maschinenhalle, die heute die Büros der „Stromrebellen“ beherbergt

„Man glaubt gar nicht, welche Kreativität Mitarbeiter frei­ setzen können, wenn man sie nur mal machen lässt.“

Armin Stolzer Der Geschäftsführer und Inhaber des Maschinenbauers Kasto über die positiven Auswirkungen seiner umfangreichen Umstrukturierungen im Unternehmen

„Die Fensterbänke sind ganz beliebt geworden bei unseren Mitarbeitern.“

Arndt Lüdtke Der Geschäftsführer des Hartmetallspezialisten Ceratizit über die Vorzüge des ökologischen Heiz- und Kühlsystems, das mit Abwärme betrieben wird und unter anderem die Fensterbänke wärmt

Das nächste Econo erscheint am 4. Oktober 2013

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