Regional.
Wirtschaftsmagazin für Baden-Württemberg Schloss Reinach: Munzingens Herz schlägt wieder Lahr gewinnt: Kohler baut neuen Standort Biernot in Baden: Brauereien im Aufwind
Im Porträt: Cult-Chef
Matthias
Ausgabe Südbaden/Ortenau
E 66900 | 9. Jahrgang | Ausgabe 9, 6. September 2013
Wendel
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Intern
Ein Hoch dem Anderssein! Von einem Cult-Unternehmer und Brauereien in Not Von Dirk Werner
Alles anders. Warum soll man denn immer nach Schema F vorgehen? Eben. Matthias Wendel hat sich ebenfalls an kein Lehrbuch gehalten, als er von Freiburg aus die Textilkette Cult aufgebaut hat. Wendel hat nämlich einfach mal gemacht. So wie er zuvor einfach so mit Vitaminpräparaten gehandelt hat – und auf die Nase fiel. Und er als Student gekellnert, schließlich mal eben eine Kneipe nach der anderen auf gemacht hat. Irgendwann will er dann ein Hotel in der Südsee führen. Weil es eben ein Traum ist … Doch da kommt Wendel die Idee mit der Textilkette zuvor. 30 Läden hat er inzwischen, nur in den besten Lagen der Innenstädte. Sein Erfolgsrezept? Wendel hält sich eben nicht ans Lehrbuch, hat unter anderem keinen Internetauftritt. Dafür setzt er auf Vielfalt an Mode. Mehr über diesen ungewöhnlichen Unternehmer lesen Sie in einem Porträt ab Seite 4 Mittelpunkt. Lange Jahre dümpelte das Schloss Reinach vor sich hin. Das Hotel-Restaurant in Munzingen am Tuniberg hat eine schwere Zeit hinter sich. Dann kam René Gessler, erkannte Charme und Chancen und übernahm kurzerhand das Anwesen. Das sind die Geschichten aus der Gastronomie, von denen man gerne erzählt. Denn der Betrieb eines Restaurants hat durchaus eine soziale Komponente: Man trifft sich dort, kommt miteinander ins Gespräch. Im besten Fall entsteht eine Gemeinschaft. Auch das Schloss Reinach ist nun wieder Mittelpunkt des Orts. Mehr noch: Namhafte Gäste geben sich die Klinke in die Hand, Fußball-Mannschaften gastieren hier. Was Patron Gessler nun mit seinem Anwesen vorhat, lesen Sie auf Seite 8 Ausverkauf. Bei Freunden des gebrauten Gerstensaftes hat die Nachricht die Stirn runzeln lassen: Badische Brauereien meldeten leere Lager. Und das inmitten der heißesten Zeit des Jahres! Was die Nachricht aber tatsächlich interessant macht: Laut Statistik nimmt seit Jahren der Bierkonsum ab, stetig und teils rapide. Das Bier an sich liegt eben nicht mehr im Trend. Doch die hiesigen Brauereien haben sich offensichtlich abgekoppelt. Das ist im Sinne der regionalen Wertschöpfung erfreulich! Einen Hintergrund zur Entwicklung im Brauwesen finden Sie ab Seite 12
Viel Vergnügen bei der Lektüre.
Inhalt Unternehmen
Titel Econo: Jigal Fichtner
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er Cult-Chef: D Matthias Wendel hat die Textilkette Cult aufgebaut. Und dabei so ziemlich alles anders gemacht als die Konkurrenz
Foto: Michael Bode
Namen & Nachrichten
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rfolg im Ausland: E Wasserkraft Volk ist bestens ausgelastet
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ohlers Neubau: K Lahr setzt sich gegen Friesenheim durch
Menschen
Politik
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iernot in Baden: B Die Brauereien sind im Aufwind
9/2013
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Index/Impressum
· 06. S eptember 2013 econo
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Unternehmen • Im Porträt
Matthias Wendel ist Chef des Textilhändlers Cult. Und macht so ziemlich alles anders
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Foto: Jigal Fichtner
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Ans Licht gebracht Keine Werbung, keine Website – und doch hat Matthias Wendel die Textilkette Cult zu einer festen Größe im Südwesten gemacht
Z
ögerlich wirkt er, fast ein bisschen unsicher. „Ich mache ja sonst nicht so viel Öffentlichkeitsarbeit“, sagt Matthias Wendel. Der 59-jährige Chef des Textilhändlers Cult hatte bisher weder das Bedürfnis noch sah er die Notwendigkeit, im Rampenlicht zu stehen. 30 Filialen hat Cult – 26 in Deutschland, vier in der Schweiz. Firmensitz ist Freiburg. Das Unternehmen macht keine Werbung, hat nicht mal eine Website. „Das ist in Arbeit“, sagt Wendel. „In etwa zwei Monaten ist es so weit.“ Die FacebookSeite des Unternehmens hat nicht mal 100 „Gefällt mir“Angaben, wird von einer Mitarbeiterin geführt. Die Marketing-Strategie von Cult ist schlicht da zu sein, wo die Leute einkaufen gehen – in den besten Lagen der Städte zwischen Pfalz und Schweiz. Matthias Wendel war schon immer Unternehmer. Andere kellnern während des Studiums. Er macht eine Kneipe nach der anderen auf. Zwölf Jahre Gastronomie – von morgens um neun bis nachts um drei. Dann hat er genug, will weg. „Ich wollte ein
Hotel in der Karibik führen.“ Er lässt sich von einem Makler eine Reihe von Dossiers zusammenstellen, plant einen Insel-Trip durch die Südsee. 14 Tage vor der Abreise lernt er seine heutige Frau kennen. Da ist klar: Die Hotels müssen schon perfekt sein, damit Wendel seinen Weg
dass es nicht eine gute Boutique gibt. „Das wär doch was für dich“, sagt er zu ihr. „Wieso machst du’s nicht selbst?“, fragt sie zurück. So kommt Wendel in die Textilwirtschaft. Später arbeitet er für eine Kette, verantwortet deren Expansion. Sichtet Immobilien, spricht
Er wollte Psychologe werden, landet in der Gastronomie, dann kommt Cult weitergeht. „Doch die waren nicht das Gelbe vom Ei.“ Seine Kneipen hat er längst verkauft oder verpachtet. Der ursprügliche Plan, in die Psychoanalyse zu gehen, ist auch verworfen. Wendel hatte sich für ein Lehramtsstudium eingeschrieben und Psychologie im Nebenfach gewählt. Er zuckt mit den Schultern. „Für das reine Psychologie-Studium war mein Abi zu schlecht.“ Also macht er wieder neue Pläne, beginnt mit Mitte 30 noch mal ein Studium in Landau. Als er mit seiner Frau durch die Stadt schlendert, fällt ihm auf,
mit den Eigentümern, verhandelt die Verträge. Zurück zu Cult. Die Marke hat keinen Online-Handel, verliert Kunden an Wettbewerber. Will Wendel seinen Umsatz halten, muss er Läden eröffnen. Mit 200 Mitarbeitern macht Cult einen Umsatz von etwa 15 Millionen Euro. Der Schritt in die Schweiz hat Geld gekostet, Wendel sieht Cult in einer Konsolidierungsphase, einem Übergangsjahr. Doch wenn sich Möglichkeiten bieten, nutzt er sie. Er berichtet von einer leer stehenden Immobilie in einer Stadt, in der Cult noch nicht vertreten ist. 9/2013
Doch Wendels Karriere verlief nicht schnörkellos. 2005 bekam er den Start Award in der Kategorie Restart. Man könnte sagen: für das beste Stehaufmännchen. Zuvor war Wendel auf den Bauch gefallen. Mit einem Partner setzt er im großen Stil auf Vitaminpräparate. Wendel sollte verkaufen, der Partner produzieren. Die Bank war überzeugt, gab ihm 200 000 Mark – ohne Sicherheiten. Am Ende stand Wendel mit der gleichen Summe in der Kreide, weil sein Partner ihn getäuscht hatte. Dann bekommt er das Angebot, vier Läden einer insolventen Textilkette zu übernehmen. So startet er Cult. Bei Cult ist der Wandel Programm. Wendel arbeitet nur mit Marken, die pro Jahr mindestens zwölf Kollektionen haben, statt der üblichen vier. So wechselt das Gesicht seiner Stores fast wöchentlich. „Jeden Tag kommt neue Ware rein“, sagt Wendel. Und die Zukunft? In zehn Jahren will er das Unternehmen an seine Kinder übergeben. Die sind jetzt 20 und 21 Jahre alt. „Wer weiß, ob es ihnen überhaupt gefällt?“ Philipp Peters
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Namen & Nachrichten • Breisgau-Hochschwarzwald/Emmendingen
kurz notiert
Südglas im Umbruch Der Breisacher Wein-Dienstleister Südglas hat 2012 einen Umsatz von 5,2 Millionen Euro erlöst. Mittlerweile macht das Unternehmen nur noch ein Drittel seines Umsatzes mit dem Reinigen von Flaschen. Das Gros entfällt aufs Handelsgeschäft. Ab Oktober hat das Unternehmen einen neuen Chef: Christian Hurst, 29, übernimmt dann von Hilmar Czwartek, der 65 Jahre alt wird und Südglas zum Jahresende verlässt.
Inomed nennt Zahl Der Emmendinger Medizintechniker Inomed hat 2012 einen Umsatz von 14,5 Millionen Euro gemacht. Diese Zahl nannte Firmenchef Rudi Mattmüller im Rahmen eines Besuches des FDP-Politikers Dirk Niebel. Inomed ist sonst zurückhaltend mit Umsatzzahlen. Das Unternehmen beschäftigt aktuell etwa 130 Mitarbeiter.
Rekordrotor Zwischen Freiamt und Gutach wird das größte Windrad der Region. 185,5 Meter hoch wird der Spargel, den das Landratsamt Emmendingen jetzt genehmigt hat. Die Anlage auf dem Tännlebühl soll fünf Millionen Euro teuer werden. Das Geld wollen private Kleinanleger bringen.
Vorstandschef Josef Haas und Firmengründer Manfred Volk (v. l.)
Exportmeister Wasserkraft Volk ist bis Ende des nächsten Jahres ausgelastet. Die Aktionäre freuen sich über die guten Geschäfte der Gutacher Der Gutacher Turbinenbauer Wasserkraft Volk (WKV) schüttet mehr Geld aus. Von der gestiegenen Gesamtleistung profitieren auch die Aktionäre. Laut Aktienhändler VEH sind rund 3,15 Millionen WKVAktien im Umlauf. Die Dividende liegt damit mit etwa 26 Cent etwas über der Ausschüttung des Vorjahres.
Mit ihren kleinen Kraftwerken ist WKV international erfolgreich. Die Anlagen werden fast ausschließlich in fernen Ländern in Betrieb genommen. Süd- und Mittelamerika und Asien gehören zum Verkaufsgebiet. In Deutschland macht das Unternehmen nach eigenen Angaben gerade mal ein Prozent seines Umsatzes.
2012 ist die Gesamtleistung des Unternehmens auf 25,6 Millionen Euro gestiegen. Aufträge für 30 Millionen stehen in den Büchern. Bis Ende 2014 sei man ausgelastet, so Firmenchef Josef Haas. Die Produktion wurde gerade noch mal um 1300 Quadratmeter erweitert. Wasserkraft Volk beschäftigt aktuell 130 Mitarbeiter. Philipp Peters
Klinik braucht Kur Die Rehaklinik Sonneneck in Badenweiler ist zahlungsunfähig. Das hat Geschäftsführer Joachim Magin auf Anfrage der Badischen Zeitung bestätigt. Laut Insolvenzverwalter Thomas Kaiser aus Freiburg ist der Geschäftsbetrieb hoch defizitär. Ob es gelingt, die Klinik mit 55 Arbeitsplätzen zu retten, sei ungewiss.
Brandstiftung: Feuer zerstört Metzgerei Großfeuer im Gewerbepark Breisgau: Mitte August wurde die Metzgerei Weber samt angrenzendem Werksverkauf von einem Feuer zerstört. Die Polizei geht fest davon aus, dass es Brandstiftung war. Der Schaden
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beträgt knapp eine Million Euro. Firmenchef Wolfgang Weber erreichte die Nachricht von dem Feuer im Urlaub. Die Metzgerei hatte zu jener Zeit Betriebsferien. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Grißheim,
die Produktion wurde jedoch in den Gewerbepark Breisgau in Eschbach verlagert. Weber prüft nun, wie es mit seinem Unternehmen weitergehen kann. Ein Mitbewerber habe bereits Unterstützung zugesagt. pop Foto: Wasserkraft Volk
Dokument: anz_cobus_econo_12_2010.pdf;Seite: 1;Format:(90.00 x 256.00 mm);Plate: Vollfarbe;Datum: 24. Jan 2011 15:00:36
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Kleyling investiert Rund fünf Millionen Euro investiert die Breisacher Spedition Kleyling in den Bau eines neuen Logistikzentrums. Bereits in diesen Wochen soll es losgehen. Kleyling will sein Angebot erweitern und braucht dafür mehr Platz. Kleyling war bislang eher ein reiner Lager- und Umschlagbetrieb. Nun sollen auch Dienstleistungen aus der Kontraktlogistik ins Portfolio aufgenommen werden. Dafür baut das Kirchzartener Stahlunternehmen
Schauenberg eine neue Halle, in der dann auch konfektioniert, verpackt und gekennzeichnet werden kann. „Damit setzt Kleyling neue Impulse“, sagt Michael Doufrain der Badischen Zeitung. Der bisherige Mitgeschäftsführer hat mit seiner Logistics Evolution das neue Konzept als Dienstleister begleitet. Laut Kleyling-Geschäftsführerin Kathrin Kleyling soll der 6000 Quadratmeter große Anbau im April fertig sein. pop
Ganter bleibt international Leicht im Plus: Der Ladenbauer Ganter Interior hat seinen Umsatz gesteigert. Nach 111 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2011/12 waren es nun 112 Millionen. Angetrieben wurde Ganter vor allem vom internationalen Geschäft. Fünf internationale Töchter gehören zur Ganter-Gruppe, die ihren Hauptsitz in Waldkirch hat. Erfolgreichste Auslandsgesellschaft ist Italien. Außerdem ist Ganter mit eigenen Firmen in
China, den USA, der Schweiz und Frankreich vertreten. Die 3100 Projekte von Ganter verteilten sich auf 77 Länder. Davon profitiert auch das Heimatland. Ganter beschäftigt 343 Menschen. Das sind 38 mehr als im Vorjahr. 31 Jobs sind im Inland entstanden, darunter auch die neue Niederlassung in Osnabrück. Die Auftragslage für 2013/14 sei gut, so Geschäftsführer und Inhaber Michael Ganter. pop
Girsbergers Auf und Ab Der Möbelhersteller Girsberger gleicht Schwankungen im internationalen Geschäft gut aus. Wachstum bleibt jedoch aus. Das soll sich dieses Jahr ändern. „Wir sind zuversichtlich, dass wir unsere ambitionierten Ziele für 2013 erreichen werden“, sagt Geschäftsführer Henning Schweizer. Die deutsche Tochter des Schweizer Möbelherstellers hat ihren Umsatz nahezu auf Vorjahresniveau abgeschlossen. 24,7 Millionen Euro entsprechen einem Plus von 0,2 Prozent.
International hat sich jedoch einiges getan. Während der Absatz in England um 37 Prozent zunahm, brach das SpanienGeschäft um 34 Prozent ein. In Benelux steht ein Minus von 15 Prozent. Girsberger macht rund 60 Prozent seines Umsatzes im Ausland. Wachstum erhoffe man sich vom Projektgeschäft mit maßgeschneiderten Möbeln, etwa für Konferenzräume oder Fußballstadien. Girsberger hat etwa das Stadion von Bayer Leverkusen ausgestattet. pop 9/2013
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Namen & Nachrichten • Freiburg
kurz notiert
Düsseldorf legt zu Die Härterei VTN Fritz Düsseldorf hat ihren Umsatz im vergangenen Jahr um 4,5 Prozent auf 10,7 Millionen Euro gesteigert. Trotz des Zuwachses ist das Unternehmen immer noch vom Umsatzrekord aus dem Jahr 2008 entfernt. Für 2013 hofft das zur VTN-Gruppe zählende Unternehmen nun auf ein Plus von sieben Prozent.
René Gessler hat das Schloss Reinach vor sechs Jahren gekauft
Arriva wächst Der private Briefdienst Arriva hat seinen Umsatz 2012 um fast elf Prozent von 22,9 auf 25,4 Millionen Euro gesteigert. Mittlerweile hat Arriva Verteilzentren in Freiburg, Singen und Ettlingen und stellt pro Jahr etwa 54 Millionen Sendungen zu. Das Unternehmen beschäftigt knapp 300 Menschen.
Belebte Bahn Die Schauinslandbahn ist die älteste Personen-Umlaufseilbahn der Welt. Nun wurde die 1930 gebaute Gondelbahn für drei Millionen Euro generalüberholt. Mit Erfolg: In den beiden ersten Monaten nach Wiedereröffnung stiegen die Fahrgastzahlen gegenüber dem Vorjahr um etwa 25 Prozent. Betreiber der Bahn ist das städtische Verkehrsunternehmen VAG.
Teurer Stadttunnel Der Ausbau des Freiburger Stadttunnels wird deutlich teurer als zunächst gedacht. Seit vorigem Jahr gibt es den Plan, den Tunnel zur Autobahn zu deklarieren. So ist auch ein Vollanschluss auf Höhe der Ganter-Brauerei möglich. Der Tunnelausbau würde dann 300 Millionen Euro kosten, 40 mehr als ursprünglich gedacht.
Munzingens Herz Die Familie Gessler hat das Schloss Reinach aus seinem Dornröschenschlaf erweckt – nun wird weiter investiert An seinem Tiefpunkt war das Schloss Reinach vom Dorf isoliert. „Die Munzinger sind nie hierhergekommen“, erinnert sich René Gessler. Sieben Jahre ist es nun her, dass Hotel und Restaurant insolvent waren. Rundherum war ein Flickenteppich von kleinen Geschäften angesiedelt. Eine Post, eine Arztpraxis, dazu ein Italiener und ein Grieche. Dann kamen die Gesslers. 2007 kauft René Gessler das Schloss und möbelt es auf. Gessler, der schon seit mehr als einem Vierteljahrhundert Hotels führt, investiert einen Millionenbetrag in den Neuanfang, den er gemeinsam mit seiner Ehefrau Beatrix Gessler gestaltet. Sie machen aus dem insolventen Hotel einen Musterbetrieb. „Wir
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haben das Haus mit 40 Mitarbeitern übernommen, heute sind es 100“, sagt Gessler. Jetzt wird erneut investiert. Rund vier Millionen Euro stecken die Gesslers in einen Neubau. Denn das Hotel ist ob seines Erfolges zu klein geworden. „Man kann sagen: Wir haben immer 20 Zimmer zu wenig.“ Die Auslastung des Hotels liegt bei 78 Prozent. Zum Vergleich: In der Stadt Freiburg waren es in den ersten Monaten des Jahres 2013 gerade mal 41 Prozent. Der Weinort Munzingen gehört zur Stadt Freiburg. Hier, eine Viertelstunde vor der Stadt, ist die Großstadt nah, doch die Landschaft schon da. Das nutzen Geschäftsreisende, aber auch viele Golfer, die zum nahen Golfclub Tuniberg pilgern,
oder Profifußballer. Außer Bayern München residieren alle Gäste des SC Freiburg im Schloss Reinach. Nun entsteht ein Anbau mit 30 Zimmern nach den Entwürfen des Planungsbüros HPB aus Nußloch. Auf der Rückseite des Hotels wird ein zweiter Innenhof geschaffen, zu dem auch ein 25-Meter-Schwimmbecken gehören wird. Die Tiefgarage wird ebenfalls erweitert. Und auch die Generationenfrage kann der 53-jährige Gessler beantworten: Sein 30-jähriger Schwiegersohn Johannes Gessler wird demnächst in die Hoteldirektion einsteigen. Aktuell ist der noch beim Hotel Louis C. Jacob in Hamburg, einer der besten Adressen in ganz Deutschland. Philipp Peters Foto: Jigal Fichtner
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Neue Strategie wirkt Der Freiburger Dienstleister Hofmann Leasing hat seine Strategie erweitert. Das Unternehmen nimmt jetzt auch Leasingverträge bis 50 000 Euro an, die bislang nicht vermittelt wurden. Der Erfolg zeigt sich nach wenigen Monaten. Bis Ende Juni hat Hofmann so ein Neugeschäft von 4,3 Millionen Euro erreicht. Das ist schon fast so viel wie im gesamten Vorjahr, als Hofmann neue Verträge über 5,5 Millionen Eu-
ro abschloss. Als Ziel fürs gesamte Jahr hatte Firmengründer Michael Hofmann seinerzeit 7,5 Millionen Euro ausgegeben. Ebenso gab er aus, dass der durchschnittliche Vertragswert auf 7000 Euro gesteigert werden soll. „Das ist gelungen“, stellt er zufrieden fest. In den ersten Monaten lag der Durchschnittswert bei 7282 Euro, nach 5331 Euro im Vorjahr. Das war schon eine Steigerung um 400 Euro gegenüber 2011. pop
Hild investiert Millionen Der Rad- und Nähmaschinenhändler Hild investiert mehrere Millionen Euro in einen neuen Standort im Freiburger Industriegebiet Nord. Sein Geschäft in der Innenstadt hat der traditionsreiche Händler bereits verkauft. Die Bauarbeiten für den neuen Standort haben begonnen. Dabei wird die Gesamtfläche an der Engesserstraße auf 5500 Quadratmeter verdoppelt. Wie viel das Unternehmen genau investiert, verrät Firmenchef
Thomas Merkel nicht. Der Badischen Zeitung hat er jedoch bestätigt, dass es mehrere Mil lionen Euro seien. Hild gibt es bereits seit 135 Jahren. Seit 1986 ist Merkel geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens, das mit Fahrrädern und Nähmaschinen handelt. Das jetzige Hild-Haus in der Salzstraße hat Merkel bereits verkauft. Hild beschäftigt aktuell knapp 40 Mitarbeiter. pop
Solarkrise trifft Händler Der Freiburger Fachhändler Ketterer & Liebherr verfehlt seine für 2012 gesetzten Ziele deutlich. Der Umsatz geht sogar zurück. Auslöser ist die schwache Nachfrage der Industrie. Trotz der neuen Niederlassung in Gaggenau, die im September 2012 an den Start ging, ist der Umsatz um fast drei Prozent zurückgegangen – von 25,0 auf 24,3 Millionen Euro. Nach gutem Start erlebte das Unternehmen vor allem im zweiten und dritten Quartal eine Flaute. Einzig der Monat Juli
schloss in dieser Zeit über dem Vorjahresniveau ab. Grund für den Rückgang sei vor allem die gesunkene Nachfrage aus dem Solarmaschinenbau. Ursprünglich hatte Ketterer & Liebherr sich ein dreiprozentiges Wachstum zum Ziel gesetzt. Neben dem Stammsitz Freiburg hat das 1956 gegründete Unternehmen Niederlassungen in Lörrach, Überlingen und Villingen-Schwenningen. Seit 1995 gibt es eine Tochterfirma im Elsass. Das Unternehmen be schäftigt 108 Mitarbeiter. pop 9/2013
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Namen & Nachrichten • Ortenau
kurz notiert
WBK vor Insolvenz Der Xerox-Händler WBK hat Insolvenz beantragt. Bereits 2012 hatte das Unternehmen einen starken Umsatzrückgang. Nun ist der Lahrer Firma das Geld ausgegangen. Laut Stefano Buck von der Acherner Kanzlei Schultze & Braun gibt es Gespräche, das Unternehmen weiterzuführen. Der Kundenstamm sei solide. Die Gläubiger werden jedoch nicht umhinkommen, einen Teil ihrer Forderungen zu erlassen. WBK hat zehn Mitarbeiter.
Hiller setzt auf Akaba Der badische Objektmöbelhersteller Hiller verkauft künftig Stühle seines spanischen Wettbewerbers Akaba. Die Partnerschaft öffnet den Spaniern das Tor zum deutschen Markt. Hiller kann seinen Kunden drei neue Sitzmöbelsortimente anbieten.
Tesas Gewinnsprung Der Klebstoffspezialist Tesa hat seinen Umsatz im ersten Halbjahr um knapp drei Prozent auf 522 Millionen Euro gesteigert. Der Gewinn vor Steuern verbessert sich sogar um ein Drittel auf 85 Millionen Euro. Das liegt daran, dass Tesa 2011 noch Sonderabschreibung auf die ehemalige Tochterfirma Bandfix vornehmen musste.
Meiko expandiert Der Spülmaschinenhersteller Meiko hat eine neue Filiale in Kuala Lumpur, der Hauptstadt von Malaysia, eröffnet. Die Offenburger wollen damit das Asiengeschäft stärken. Der Ort hat Geschichte: Vor zehn Jahren hatte Meiko am Flughafen von Kuala Lumpur eine der größten Spülmaschinen der Welt gebaut.
Kohler zieht um Während Lahr die Ansiedlung des Maschinenbauers als Sieg der Region feiert, hält sich Friesenheim nicht mit der Enttäuschung zurück 50 Meter lang. Das ist nicht die Abmessung der neuen Halle, die der Maschinenbauer Kohler jetzt am Lahrer Flughafen baut. Es ist die Länge seiner Maschinen. 100 Tonnen schwer werden die Anlagen für Richttechnik. Wer solche Giganten baut, braucht Platz. Den hat Kohler jetzt in Lahr gefunden. „Das ist nicht nur eine Entscheidung für Lahr, sondern ein Beitrag für die Wirtschaft in der ganzen Ortenau“, sagt Lahrs Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller. In Friesenheim mag man das anders sehen. Der Abschied von Kohler schmerze natürlich, so Wirtschaftsförderer Andreas Lippert. Friesenheim hatte um den Neubau mitgeboten, hatte Kohler ein Angebot für ein Grundstück unterbreitet.
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Doch nun geht die 14-Millionen-Euro-Investition nach Lahr. Friesenheim profitiert immerhin noch indirekt: Die neue Fläche ist Teil eines interkommunalen Zweckverbandes. Ein Teil der dort erlösten Gewerbesteuer fließt auch nach Friesenheim. Rund zwei Drittel des 50 000 Quadratmeter großen Grundstücks am Flugplatz werden bebaut. Die Pläne für den Neubau stammen vom Ingenieurbüro Erb aus Friesenheim. „Wir müssen Großanlagen für Funktionstests in einer Linie aufbauen“, sagt Reiner Blohorn, geschäftsführender Gesellschafter von Kohler. „Wir brauchen Platz für starke Kräne und Bar rierefreiheit in der Produktion, um den Anforderungen dieser Art von Maschinenbau auf eine
effektive Weise gerecht zu werden. Diese Möglichkeiten waren am alten Standort in Friesenheim nicht mehr gegeben.“ Anders sehe es am Lahrer Flugplatz aus. Ein echtes Filetstück sei das neue Grundstück, findet Blohorn. Schienenanschluss, Flugplatz und Autobahn vor der Haustür. „Hier hat alles gepasst.“ 150 Mitarbeiter beschäftigt Kohler aktuell. Mit dem Neubau soll auch eine Expansion folgen – und neue Jobs. „Die bessere Erreichbarkeit wird sich auch bei der Rekrutierung des für unsere Wachstumspläne notwendigen Fachpersonals positiv auswirken“, glaubt Blohorn. Die Entscheidung wird auch von der Muttergesellschaft Wintersteiger mitgetragen. Den Österreichern gehört die MehrFoto: Kohler
11 kurz notiert
Müllers zweite Pleite Der Offenburger Stahlbauer Müller ist insolvent – zum zweiten Mal in fünf Jahren. Auslöser für die neuerliche Pleite ist die Insolvenz des fränkischen Mutterunternehmens Walthelm. In Offenburg stehen nun 150 Arbeitsplätze auf der Kippe. Die Walthelm-Gruppe erlöste mit ihren 500 Mitarbeitern zuletzt einen Umsatz von 90 Millionen Euro. Insolvenzverwalter Volker Böhm von der Kanzlei Schultze & Braun aus Achern
Burda-Areal verkauft
sucht nun nach einem Weg, die Unternehmensgruppe zu sanieren. Dabei sei es gut möglich, dass neue Investoren ins Unternehmen einsteigen, so Böhm. „Zunächst geht es aber darum, in enger Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren.“ Müller war bereits 2008 das Geld ausgegangen. Ein Jahr darauf war die 166 Jahre alte Firma durch den Einstieg von Walthelm gerettet worden. pop
Eine Investorengruppe um den Immobilien-Entwickler Hurrle aus Oberkirch hat das drei Hektar große Burda-Areal am Rande der Offenburger Altstadt gekauft. 50 Millionen zahlen die Investoren, zu denen auch die Lahrer Gemibau und die Gutacher Breisgau Grund und Boden gehören. Ein Teil der Immobilien soll nach der Sanierung wieder an Burda vermietet werden.
Feuer überstanden
Ende 2014 soll der 14 Millionen Euro teure Neubau fertig sein
heit von Kohler. Vor zwei Jahren hat Wintersteiger 86 Prozent des Unternehmens aus der Ortenau übernommen. Sieben Mitglieder des Kohler-Managements, darunter eben auch Blohorn, sind mit je zwei Prozent am Unternehmen beteiligt. Die Wintersteiger AG erlöst einen Gruppenumsatz von zuletzt 130 Millionen Euro und beschäftigt gut 800 Menschen. Kohler hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von 23 Millionen Euro erwirtschaftet. Gegründet wurde das Unternehmen vor 50 Jahren von Waltraud und Franz Kohler. Die Richtmaschinen führen große Stahlcoils in Pressen und Stanzmaschinen ein. Abnehmer sind unter anderem Auto- und Schiffsbauer. Philipp Peters
Fecke verlässt die Messe Die Messe Offenburg braucht einen neuen Chef. Hanno Fecke ist Geschichte. Seine Nachfolgerin könnte aus dem eigenen Haus kommen. Nach Feckes Abschied hat die bisherige Prokuristin Sandra Kircher die Leitung des Messegeschäfts übernommen. Sie könne sich gut vorstellen, nun auch ihren Hut in den Ring zu werfen, teilt sie der Badischen Zeitung mit. Das könnte ein wenig Kontinuität bringen.
Denn Fecke hat es nicht mal ein Jahr im Amt gehalten. Im Oktober 2012 kam Fecke als Nachfolger von Werner Bock. Nach Bocks Ausscheiden im April übernahm Fecke die alleinige Verantwortung. Nun ist Schluss. Und zwar sofort. Denn Fecke und der Aufsichtsrat hatten sich nicht über den Kurs der Messe Offenburg einigen können. Darüber hinaus geben beide Seiten keine weitere erhellende Stellungnahme ab. pop
Investition trotz Krise Die Erfolgssträhne des Metallverarbeiters Richter Aluminium ist vorbei. Nach zwei Jahren mit Umsatzsteigerungen bricht das Geschäft in diesem Jahr um fast 20 Prozent ein. Mit dem Rückgang von 74,0 auf 60,6 Millionen Euro ist Richter auf das Umsatzniveau von 2010 zurückgefallen. Verantwortlich dafür sei die geringere Nachfrage in der AluminiumHalbzeug-Industrie, so Firmenchef Ludwig Richter. Die gesunkene Nachfrage zeigt sich in der Produktion.
21 600 Tonnen habe man 2012 hergestellt. Das sind 2800 Tonnen weniger als im Vorjahr. Ein Rückgang von elf Prozent. Dennoch hat das Unternehmen auch 2012 kräftig investiert. Mehr als fünf Millionen Euro wurden für die Anschaffung einer Pressenlinie im Werk Schutterwald ausgegeben. Auch der gemäßigte Alupreis spielt eine Rolle. Das Material macht bei Richter mehr als 70 Prozent des Umsatzes aus, das Personal keine zehn. Richter beschäftigt etwa 100 Menschen. pop 9/2013
Der Kehler Tierfutterhändler HTN hat 2012 einen Umsatz von 18,3 Millionen Euro erwirtschaftet – ein Plus von 20 Prozent. Das Feuer in einem Lager vom April 2012 hatte somit keinen negativen Einfluss auf die Bilanz. HTN ist vor allem ein Vertriebskanal für das genossenschaftliche Raiffeisen Kraftfutterwerk, ebenfalls aus Kehl.
Olympische Kälte Prestigeauftrag für den Medizintechniker Philipp Kirsch: Die Offenburger rüsten die Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi mit medizinischen Kühlschränken aus. Kirsch sei in Deutschland in fast jedem Krankenhaus vertreten, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Jochen Kopitzke. 2011 erlöste Kirsch einen Umsatz von 11,6 Millionen Euro.
Grün für Braun Möbel Braun aus Reutlingen hat grünes Licht für den Bau eines Einrichtungshauses in Offenburg. Das Regierungspräsidium Freiburg hat die Pläne für das 27 000 Quadratmeter große Haus genehmigt. Ursprünglich wollte Braun ein 35 000 Quadratmeter großes Haus bauen.
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Politik • Hintergrund
Biernot in Baden Die Regionalbrauereien in Südbaden melden steigende Absatzzahlen auf einem schrumpfenden Markt. Eine Brauerei steht sogar vor leeren Lagerhallen und muss die Kunden vertrösten
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igentlich hatte Dieter Schmid vorgesorgt. „Wir haben in diesem Frühjahr neues Leergut gekauft, damit wir hier keine Engpässe bekommen“, sagt der Chef der Privatbrauerei Waldhaus. Genützt hat es wenig. Anfang August schlägt Schmid Alarm: Das Bier wird knapp. „Wir kommen mit dem Brauen und zeitintensiven Lagern nicht mehr nach.“ Schon bald werde das Waldhaus-Bier vielerorts ausverkauft sein. Das ist jedoch kein Symptom schlechter Planung. Denn Waldhaus hat kürzlich in der Produktion sogar aufgerüstet. „Allerdings in gesundem Maße“, wie Schmid betont. Dass der Absatz der kleinen Regionalbrauerei derart durchs Dach schießen würde – damit hatten Schmid und sein erster Braumeister Bernhard Vötter aber nicht gerechnet. „Die Vollgutlager sind leer“, stellt Vötter resigniert fest. Der Juli etwa war mit einem Ausstoß von 710 000 Litern der beste Monat in der Geschichte der Brauerei. Den bisherigen Rekordmonat – August 2011 – hat man mit diesem Wert pulverisiert. Schmid meldet ein Plus von 20 Prozent. Aufs Jahr werde seine Brauerei noch knapp zehn Prozent über dem Vorjahr liegen. Etwa sechs Millionen Liter Bier – oder im Brauerei-Sprech: 60 000 Hektoliter – werde man dann gebraut haben.
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Brauerei-Experte Maximilian Erlmeier glaubt aber nicht an eine Trendwende. „Mittelfristig dürfte der Bierabsatz weiter zurückgehen“, sagt Erlmeier. Der ehemalige Chef der Freiburger Ganter-Brauerei arbeitet heute als Unternehmensberater. Spezialität: Brauereien. Dass Waldhaus-Chef Schmid zwar vom Absatz spricht, nicht aber vom Umsatz, überrascht Erlmeier wenig. Die gebraute Menge sei nur ein Indikator. Über die erzielten Preise sage das leider nur wenig aus. „Oft ist höherer Umsatz teuer erkauft.“ Schmid schließt so etwas für sich aus. Er hat sein Bier bewusst im oberen Preissegment angesiedelt. Bei den RabattSchlachten macht er nicht mit. Auch die Privatbrauerei Ganter aus Freiburg hat nach dem kalten und damit mauen Frühjahr im Sommer noch mal ordentlich verkauft. „Die Monate Juli und August lassen uns jubilieren“, sagt Geschäftsführer Detlef Frankenberger. „Sollte das restliche Braujahr normal verlaufen, werden wir ein Umsatzwachstum erzielen.“ Das Braujahr endet mit dem September. Der Bierabsatz erreicht aber für gewöhnlich zwischen Mai und August seinen Höhepunkt. 2012 etwa wurde in BadenWürttemberg im August 26 Prozent mehr Bier verkauft als im September. Stärkster Monat war
seinerzeit allerdings der Mai. 2013 lag der Bierabsatz in den Monaten Mai und Juni jedoch um weit mehr als zehn Prozent unter dem Vorjahr (siehe Grafik). Zahlen für Juli und August lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor. Doch da wurde es warm im Land. Da kam die Wende. Knapp 190 Braustätten gibt es in Baden-Württemberg. Fast 20 mehr als vor zehn Jahren. Die kleineren Brauereien mit einer Jahreskapazität von maximal zehn Millionen Litern brauen immerhin jedes vierte Bier, das im Land getrunken wird. Wenn
Eine Brauerei braucht Image, Heimat und einen hohen Preis
Vision und Marke stimmen, sieht Brauerei-Experte Erlmeier hier auch die besten Chancen auf eine gute Zukunft. „Gut aufgestellte Regionalbrauereien mit einem starken Image, Konzen tration auf den Heimatmarkt, kluger Hochpreispolitik und kontinuierlicher sowie klarer Markenstrategie werden eine gute Perspektive haben“, sagt er und fügt hinzu: „Das ist ein positiver Trend.“
Foto: Waldhaus
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Veränderung des Bierkonsums in Baden-Württemberg in Prozent In den meisten Monaten wird weniger Bier getrunken als im Vorjahr. Dabei sind die Ausschläge nach unten deutlich heftiger als die nach oben.
7,5 6,0 1,8
Od min henis alit dolhenis alit dolorer ahenis alit dolo Od min henis alitd ein blinde
0,3 -0,4 -3,1
-11,3 -12,7
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Quelle: Statistisches Bundesamt Unbenannt-1 1
Auch Johannes Dold von der Löwenbrauerei aus Elzach rechnet mit steigendem Absatz. Etwa 500 000 Liter Bier verkauft er pro Jahr und zählt damit zu den kleinsten Brauereien. Sein Verkaufsradius: 50 Kilometer um Elzach herum. Regionalität und Spezialitäten machen viel aus. Ganter rechnet sein Wachstum vor allem dem Stadtbier „Freiburger“ an. Waldhaus braut ein
28.08.2013 9:21:35 Uhr
Sommerbier, Ganter zum Oktoberfest ein stärkeres Helles, genau wie die Brauerei Bauhöfer mit ihrem Ulmer. Auch Bauhöfer trotzt erfolgreich dem sinkenden Bierabsatz. Radler oder gar Alkoholfreies spielen kaum eine Rolle. Ihr Umsatzanteil liegt unter fünf Prozent. „Das Segment ist zu klein, um die Brauereien nach vorne zu bringen“, so Erlmeier. Philipp Peters
9/2013
· 06. S eptember 2013 econo
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Index und Impressum
in diesem heft Blohorn, Reiner Bock, Werner Böhm, Volker Buck, Stefano Czwartek, Hilmar
10 11 11 10
Ganter, Michael Gessler, Beatrix Gessler, Johannes Gessler, René
7 8 8 8
6
6 9 6
Dold, Johannes
12
Haas, Josef Hofmann, Michael Hurst, Christian
Erlmeier, Maximilian
12
Kircher, Sandra
Fecke, Hanno
11 12
Frankenberger, Detlef
Kleyling, Kathrin Kohler, Franz Kopitzke, Jochen
11 7 10 11
Lippert, Andreas
10
Mattmüller, Rudi Merkel, Thomas Müller, Wolfgang G.
6 9 10
Niebel, Dirk
Volk, Manfred Vötter, Bernhard Weber, Wolfgang Wendel, Matthias
6 12 6 4
6
Richter, Ludwig
11
Schmid, Dieter
12 7
Schweizer, Henning
in diesem heft Akaba 10 Arriva 8
Bandfix 10 Bayer Leverkusen 7 Bayern München 8 Brauerei Bauhöfer 12 Breisgau Grund und Boden 11 Burda 11 Cult 4 Ganter 8
Ganter Interior 7 Gemibau 11 Gewerbepark Breisgau 6 Girsberger 7 Golfclub Tuniberg 8
Hild 9
Hiller 10 Hofmann Leasing 9 Hotel Louis C. Jacob 8 HPB 8 HTN 11 Hurrle 11
Meiko 10 Messe Offenburg 11 Metzgerei Weber 6 Möbel Braun 11 Müller 11
10 Inomed 6
Philipp Kirsch Philipp Peters Privatbrauerei Ganter Privatbrauerei Waldhaus
Joachim Magin
Regierungspräsidium
Ingenieurbüro Erb
6
Ketterer & Liebherr
9 Kleyling 7 Kohler 10
Landratsamt Emmendingen 6
Logistics Evolution 7 Löwenbrauerei 12
Freiburg Rehaklinik Sonneneck Richter Aluminium
SC Freiburg
11 6 12 12 11 6 11
8 Schauenberg 7 Schauinslandbahn 8
Schloss Reinach 8 Schultze & Braun 10–11 Südglas 6
Tesa 10 Thomas Kaiser 6 VAG 8 VEH 6 VTN Fritz Düsseldorf 8 VTN-Gruppe 8 Walthelm 11
Wasserkraft Volk 6 WBK 10 Wintersteiger 10
Xerox 10
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