econo - Heft 4 - Ausgabe März 2013

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E 66900 | 9. Jahrgang | Ausgabe 4, 22. März 2013 | Deutschland 6,50 € | Schweiz 10,00 SFR

Wirtschaftsmagazin für Baden-Württemberg Thema Bauen: Die besten Projekte im Land Stille Schätze: Die Banken und ihre Reserven System Hess: Das Firmengeflecht in der Übersicht

Im PoRtRät: DIE tIPP-KIcK-chEFS

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Jochen und Mathias

Mieg


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Intern

Das Geflecht der Fragezeichen Vom System Hess und den stillen Schätzen der Banken Von Dirk Werner Unergründlich. Es kommt nicht häufig vor, dass sich das Interesse an Vorgängen in einem Unternehmen über einen solch langen Zeitraum halten. Beim Leuchtenhersteller Hess ist das der Fall. Das Schicksal der AG in VS-Villingen bewegt. Die am häufigsten gestellten Fragen: Was ist das System Hess? Wie war es über Jahre möglich, offenbar mittels Scheingeschäften die Umsätze der AG in die Höhe zu treiben? Das alles mit einem ganzen Netzwerk aus Unternehmen, die in Verbindung mit den beiden Ex-Hess-Vorständen Christoph Hess und Peter Ziegler zu bringen sind. Econo ist es gelungen, das Geflecht weitgehend zu entwirren. Als erstes Magazin drucken wir eine grafische Aufstellung des Hess-Netzwerks. Sie finden es ab Seite 29 Übrigens: Über die aktuelle Entwicklung bei Hess informieren wir Sie auch im Internet auf econo.de sowie in unserem wöchentlichen Newsletter. Stille Schätze. Erlauben Sie sich mal einen kleinen Spaß: Fragen Sie Ihren Bankberater einfach, wie hoch die Rückstellungen seines Instituts nach Paragraf 340f sind – bestenfalls werden Sie ein Lächeln ernten. Auf eine erschöpfende Antwort warten Sie garantiert vergebens. Diese sogenannten Vorsorgerückstellungen zählen zu den bestgehüteten Geheimnissen der Sparkassen und Volksbanken. Und das rief Econo-Redakteur Robert Schwarz auf den Plan. Denn dank der Vorstöße der EU zur Verschärfung der Basel-III-Richtlinien bietet sich ein kleiner Blick hinter die Kulissen: Viele Sparkassen und Banken haben nämlich 340fRückstellungen aufgelöst und in den Posten 340g umgebucht – weil sie hier als Eigenkapital angerechnet werden können. Jedenfalls war das einige Zeit die Planung der EU. Denn glaubt man den aktuellen Diskussionen, werden wohl die Banken auch den 340f-Posten zum Eigenkapital zählen dürfen. Die kurze Zeit der Unsicherheit nutzt Redakteur Schwarz für einen Einblick in die „stillen Schätze“. Seinen Bericht lesen Sie ab Seite 32 Partnerschaft. Econo sieht sich von Beginn an als Netzwerker in Sachen Mittelstand. Als Nachrichtenmagazin führen wir alle Protagonisten zusammen. Das Ziel: die Unternehmen stärken. Aus diesem Grund pflegen wir ebenfalls seit Beginn Partnerschaften. Aktuell sind wir weitere neue Kooperationen eingegangen. So unterstützen wir künftig redaktionell das Cyberforum aus Karlsruhe, das größte regionale Netzwerk von HightechUnternehmen – mit mehr als 1000 Mitgliedern. Wir kooperieren mit der TechnologieInitiative „Technology Mountains“ mit ihren branchenübergreifenden Projekten und Entwicklungspartnerschaften. Und der landesweiten Veranstaltungsreihe „Unternehmen Zukunft“ sind wir ebenso verbunden. In diesem Sinne: Auf ein gutes Netzwerken!

Titel Econo: Jigal Fichtner

Viel Vergnügen bei der Lektüre.

Foto: Michael Bode

Form. Vollendet. Warum WeberHaus bei Architektur und Planung tonangebend ist? Weil wir Design und gesunden Menschenverstand zusammenbringen. Wir finden: Im eigenen Zuhause ist kein Platz für Kompromisse. Mehr formvollendete Häuser auf www.weberhaus.de


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Inhalt

April

Namen & Nachrichten 6

Automotive. Große Ziele, große Probleme: Reifenhändler Reiff verdient kaum noch Geld

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Bauen/Handwerk. Das Stuttgarter DesignBüro Blocher Blocher hat ein Einkaufszentrum in Indien geplant

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Energie/Rohstoffe. Der Wolfschlugener Windkraft-Projektierer Windreich ist ins Visier der Ermittler geraten. Die Vorwürfe sind massiv

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Finanzen/Immobilien. Die Südvers-Gruppe wächst dank der internationalen Märkte

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Gesundheitswirtschaft. Gesund gewachsen: In Bad Boll investiert Wala 23 Millionen Euro in seinen Standort

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IT/Elektronik. Offensive: Die Doduco-Gruppe

aus Pforzheim will wachsen – und investiert massiv

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Kommunen/Tourismus. Der Schwarzwald boomt. 2012 gab es einen neuen Gästerekord

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Kreativwirtschaft. Firma mit Vision: Leitwerk will die Nummer eins in Baden werden

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Logistik/Handel. Papierhändler Papyrus verkauft seine KuvertSparte nach Heilbronn

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Luft-/Raumfahrttechnik. Der Druck auf die Zulieferer wächst weiter

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Präzisionstechnik. Lapps Wachstum erlahmt. Dennoch investieren die Stuttgarter

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Maschinen-/Anlagenbau. Meiko spült sich zu einem neuen Rekord

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Das System Hess. Enträtselt: das schier undurchdringliche Geflecht des insolventen Leuchtenbauers Hess Stille Reserven. Entdeckt: Die Banken im Land heben ihre gut gehüteten Schätze, um

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Die stillen Schätze der Banken im Land

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Architektur à la 2013: die besten Bauten im Land

Management

Unternehmen 29

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die steigenden Kapitalanforderungen zu erfüllen

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De Jure. Ein Jahr Schutzschirmverfahren: eine Praxis-Bilanz

Bilanz der Banken. Entwirrt: So haben die Banken im Land im vergangenen Jahr gewirtschaftet

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Spezial: Bauen & Einrichten. Beispielhaftes Bauen: So machen Unternehmen ihre Gebäude zu Trümpfen im Kampf um die Fachkräfte

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Marketing-Club Karlsruhe.

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Marketing-Community Freiburg/Südbaden.

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WFG Nordschwarzwald.

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Technology Mountains.

Fotos: canstockphoto, Jigal Fichtner


Partner gesucht? FREYLER Industriebau, Stahlbau und Fassaden – Sie werden uns lieben.

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Tipp-Kicker aus Passion: Jochen und Mathias Mieg

Für die meisten Kunden ist das erste Projekt mit uns der Beginn einer wundervollen Freundschaft. Dass wir viele von ihnen sogar auf dem gesamten Weg vom Marktteilnehmer zum Marktführer begleiten durften, sagt bestimmt mehr über unser Verständnis von Partnerschaft als 1000 Worte. FREYLER ist, wenn sich Bauen anders anfühlt – und zu ein-

Menschen 60

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Im Porträt. Ein Leben lang Tipp-Kick-Figuren in der Hand. Die Chefs des Schwarzwälder Kultunternehmens im Porträt Menschen des Monats/ Impressum. Der Mensch des Monats kommt aus

Karlsruhe: Ex-OB Heinz Fenrich. Und: Eine Grüne bekommt den Mittelstandspreis 2013

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Index.

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Letzte Worte.

zigartigen Mehrwerten führt.

Industriebau | Stahlbau | Metallbau info@freyler.de


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Namen & Nachrichten • Automotive

kurz notiert

Neuer Init-Rekord Ein starkes viertes Quartal hat dem Karlsruhe Telematik­ spezialisten Init ein neues Re­ kordjahr eingebracht. Wie das Unternehmen mitteilt, sei der Umsatz um 9,7 Prozent auf nun 97,3 Millionen Euro gestiegen. Der Auftragsbestand liegt mit 176 Millionen Euro sogar um 50 Prozent über dem Wert des Vor­ jahres. Unterm Strich blieb bei Init allerdings weniger hängen als 2011: Wegen Anlaufverlus­ ten bei der neu gegründeten US­Tochter sank das operative Ergebnis von 20,4 auf 17,3 Mil­ lionen Euro.

Zum Teil gerettet Vier Monate steckte der Auto­ mobilzulieferer Gaukel Modellund Formenbau aus Neuen­ stadt in der Insolvenz. Nun hat Prototools das Unternehmen übernommen. 30 der 50 Ar­ beitsplätze sind gerettet. Die Abteilungen Verwaltung und Formenbau werden aber ge­ schlossen. Der Standort firmiert nun unter dem Namen Proto­ tools Neuenstadt.

Russland ruft Der Klimaanlagenspezialist Eberspächer expandiert weiter im russischen Markt. Deshalb haben die Esslinger nun ihr bis­ heriges Joint Venture Otem Zao komplett übernommen. „Auf­ grund der prognostizierten Zu­ wachsraten von jährlich sieben Prozent gilt Russland als ein Land mit sehr großem Markt­ potenzial“, so Eberspächer­Ge­ schäftsführer Klaus Beetz.

Der Reiff-Gruppe fällt es zunehmend schwer, Geld zu verdienen. Das Problem: Die Margen im Reifenhandel sind unter Druck wie nie zuvor

Unwu der Reif Nur ein paar Stunden, dann war es vorbei. Als im Mai 2011 die Inhaber-Terminschuldverschreibung der Reiff-Gruppe an der Börse Stuttgart platziert wurde, rissen sich die Anleger um das Papier. Rund 30 Millionen Euro nimmt der Reifenhändler damals ein, um das eigene Wachstum zu finanzieren. Das Problem zwei Jahre später: Reiff wächst nicht mehr. Um sechs Prozent ist der Umsatz 2012 auf 528 Millionen Euro gesunken. Noch schwerer wiegt: Reiff verdient kaum noch Geld, der Gewinn sackte von 12,8 Millionen auf 600 000 Euro. Ein „noch nie da gewesener Einbruch in der deutschen und europäischen Reifenhandelsbranche“ sei Schuld am schlechten Ergebnis, erklärt das Unternehmen in einer Mitteilung. Bereits im Halbjahresbericht des vergangenen Jahres klagte Reiff über ein schwaches Sommerreifengeschäft. Viele Autofahrer würden statt zu wechseln mit Winterreifen durchs Jahr fahren. Die entsprechende Hoffnung auf den Winter zerschlug sich jedoch ebenfalls. Doch nicht nur der Absatz hinkt: Mit dem Verkauf von Reifen verdient Reiff schon seit Jahren kaum noch Geld. So weist Reiff in seinen Halb-

Besser als der Markt Um rund vier Prozent ist der Umsatz des Ventilatorenherstel­ lers Ziehl-Abegg aus Künzelsau 2012 gewachsen. Mit einem Umsatz von 371 Millionen Euro habe man sich besser entwi­ ckelt als die Wettbewerber, so Vorstandschef Peter Fenkl. Zum Gewinn machte er keine Angaben. 2011 lag dieser bei rund 25 Millionen Euro.

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Foto: goodyear


7 kurz notiert

Inder übernehmen

cht in f-Bilanz jahresberichten seit 2010 Ebitda-Margen von null bis zwei Prozent im Geschäftsbereich Reifen aus. Im ersten Halbjahr 2012 hat Reiff im Reifensegment einen Umsatz von rund 168,7 Millionen Euro erwirtschaftet – unterm Strich steht ein Ebitda von nicht mal 300 000 Euro. Auch im erfolgreichen „Ausnahmejahr 2011“ lag die Marge bei mageren zwei Prozent. Während der Absatz kränkelt, nimmt der Preisdruck immer weiter zu. Vor allem Reifendiscounter aus dem Internet drehen immer stärker an der Preisschraube und setzen die traditionellen Fachhändler vor Ort massiv unter Druck. Reiff verdient den Großteil seines Geldes seit Jahren mit dem Geschäftsbereich Technischer Handel. Hier sind die Margen stabil und schwanken zwischen acht und zehn Prozent. Zugleich versuchen die Reutlinger das Zukunftsfeld Elastomertechnik auszubauen – was aber mit entsprechenden Investitionen verbunden ist, die auf das Ergebnis drücken. Für 2013 hat Reiff deshalb das Jahr der Konsolidierung ausgerufen. Das Wachstum hat erst mal Pause. rs

Der kriselnde Autozulieferer Neumayer Tekfor ist gerettet. Das indische Unternehmen Amtek Auto übernimmt die Offenburger. Wie Neumayer mitteilt, umfasst der Deal neben den drei deutschen auch die beiden italienischen Standorte. Alle 3300 Mitarbeiter sollen bei dem Zusammenschluss übernommen werden. Über den Kaufpreis ist Stillschweigen vereinbart worden. Neumayer Tekfor hatte zuletzt rund eine halbe Milliarde Euro pro Jahr umgesetzt.

Auf der Überholspur Mehr Umsatz, mehr Gewinn und so viele Mitarbeiter wie noch nie: Der Ehninger AutoEntwickler Bertrandt bleibt auch im neuen Geschäftsjahr auf der Überholspur. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres kletterten die Erlöse um 14,5 Prozent auf 184,3 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis stieg um 13,5 Prozent auf 17,6 Millionen Euro. Bertrandt beschäftigt derzeit rund 10 000 Menschen.

Verhaltener Ausblick Zum zweiten Mal in Folge hat der Uhinger Autozulieferer Allgaier ein Rekordjahr absolviert. Nachdem der Umsatz 2011 zum ersten Mal über die 300-Millionen-Euro-UmsatzMarke sprang, legt das Unternehmen 2012 um etwas mehr als zehn Prozent auf 337,6 Millionen Euro zu. Für 2013 erwarten die Uhinger indes ein„allenfalls moderates Wachstum“.

Werk eröffnet Rund 20 Millionen Euro hat der französische Autozulieferer A. Raymond in einen neuen Standort im Gewerbepark Breisgau in Eschbach investiert. Nun wurde das Produktionswerk zur Herstellung von Schnellkupplungen eröffnet. A. Raymond beschäftigt auf dem rund 31 000 Quadratmeter großen Grundstück 150 Mitarbeiter.

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Namen & Nachrichten • Bauen/Handwerk

KURZ NOTIERT

Sto kauft zu Der Stühlinger Baustoffhersteller Sto hat die Natursteinindustrie Johann Neumeyer & Brigl in Eichstätt samt der 66 Mitarbeiter übernommen. Zum Kaufpreis gibt es keine Angaben. Neumeyer & Birgl ist ein Hersteller von Jura und Solnhofer-Kalkstein, der in eigenen Steinbrüchen abgebaut und weiter verarbeitet wird. Sto baut damit sein Angebot an Glas- und Steinfassaden für den europäischen Markt aus.

Bank baut Zentrale Die Raiffeisenbank Ravensburg will bis voraussichtlich 2015 ihre neue Zentrale in der Türmestadt errichten. Geplant ist ein Bürokomplex in der sogenannten Bahnstadt, der künftig bis zu 60 Mitarbeitern Platz bietet. Rund ein Drittel der vorgesehenen Nutzfläche von insgesamt 6300 Quadratmetern sollen vermietet werden. Die Bank will einen zweistelligen Millionenbetrag investieren.

Schöner shoppen Blocher Blocher hat in Indien eine Einkaufsmall geplant Architekturkönnen aus dem Land ist auch in Indien gefragt: Die indische Tochterfirma des Stuttgarter Architektur- und Designbüros Blocher Blocher Partners hat in Ahmedabad eine extravagante Outdoor-Mall realisiert. Auftraggeber ist die Projektentwicklungsgruppe HN Safal. Der „Mondeal Retail Park“ in einem der teuersten Stadtteile Ahmedabads umfasst 16 Geschäftseinheiten für Einzelhandel, Service-Angebote und

Gastronomie. Zu den Baukosten macht das Unternehmen keine Angaben. Ahmedabad ist eine Metropole mit 5,6 Millionen Einwohnern und gleichzeitig Wirtschaftszentrum im Nordwesten. Das Ensemble aus vier Baukörpern bietet auf jeweils drei Geschossen eine Bruttonutzfläche von 25 000 Quadratmetern. Die Gebäude zeigen eine beigefarbene Sichtbetonfassade, die in schmale, horizontale Stufen gegliedert ist. So wirken sie, schreiben die Architekten von Blocher Blocher, „trotz monolithischer Kubatur filigran.“ Die Gebäude gruppieren sich um eine zentrale Plaza mit Wasserspielen und Grünflächen, beschattet von großformatigen Se-

geln. Die sollen vor allem in den heißen indischen Sommermonaten den hitzegeplagten Städter vor der Sonne schützen. Blocher Blocher Partners wurde 1989 gegründet und beschäftigt heute rund 150 Architekten, Innenarchitekten, Bauleiter, Grafiker, sogenannte Visual Merchandiser und Journalisten. Die indische Dependance plant und realisiert vor allem Einzelhandelsprojekte sowie private Wohnhäuser. Das Büro ist unter anderem für namhafte indische Unternehmen wie Pantaloons, Madura Garments Lifestyle (The Collective, Planet Fashion, Van Heusen), die SKNL Group oder HN Safal tätig. René Kius

Schneeweiss legt zu Die Schneeweiss AG Interior in Schmieheim hat ihren Umsatz 2012 von 43 auf 46 Millionen Euro erhöht. Dazu trugen nach eigenen Angaben vor allem die Geschäftsbereiche Laden- und Messebau bei. Rund 25 Prozent (2011: 23 Prozent) erwirtschaftete der Firmenverbund mit Aufträgen aus dem Ausland. In diesem Jahr plant die Gruppe Investitionen in Höhe von mehreren Millionen Euro.

Einkaufen unter Indiens sengender Sonne: Großformatige Segel spenden Schatten

Waldhaus braut mehr Die Privatbrauerei Waldhaus braut gegen den Branchentrend und wächst. Im Geschäftsjahr 2011/2012 hat das Unternehmen mit knapp 55 000 Hektolitern etwa 9,1 Prozent mehr Bier gebraut als im Vorjahr – so viel wie noch nie seit Bestehen der Brauerei. Nun will Brauereichef Dieter Schmid vier Millionen Euro in ein neues Logistikzentrum investieren.

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Blanco baut Blockheizkraftwerk Der Spülenhersteller Blanco aus Oberderdingen setzt auf regenerative Energien. Erst im Januar 2012 installierte das Unternehmen auf dem Dach seines Logistikzentrums in Bruchsal eine Photovoltaikanlage mit einer Fläche von mehr als 6000 Quadratmetern. Nun hat Blanco am Produktionsstandort in

Sulzberg ein Blockheizkraftwerk (BHKW) in Betrieb genommen. Das BHKW wird künftig jährlich rund 900 000 Kilowattstunden Strom und mehr als 1,3 Millionen Kilowattstunden Heizwärme für Betriebs- und Verwaltungsgebäude erzeugen. Darüber hinaus hat das Unternehmen seine zentrale Hei-

zungsanlage umfassend saniert. Damit reduzieren die Kraichgauer nach eigenen Angaben ihren Primärenergiebedarf deutlich und den jährlichen CO2-Ausstoß um bis zu 370 000 Kilogramm. In BHKW-Bau und Sanierung investierte Blanco insgesamt rund 1,5 Millionen Euro. rek Foto: Blocher Blocher


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Namen & Nachrichten • Energie/Rohstoffe

KURZ NOTIERT

Scholz leidet Der Rückgang der europäischen Stahlproduktion Ende 2012 hat auch die Essinger Scholz-Gruppe belastet: Die Gesamtleistung ging um 1,3 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro zurück. Noch drastischer sieht es beim Ergebnis vor Steuern aus. Nach 57,4 Millionen Euro am Ende des Jahres 2011 stehen nun nur noch 13,8 Millionen auf der Rechnung.

Klenk beliebt Der unter Druck stehende Sägewerker Klenk Holz aus Oberrot steht vor der Lösung seiner Finanzprobleme: Wie die AG mitteilte, gebe es aktuell 20 Interessenten, die sich beteiligen möchten. Ende Mai soll eine Entscheidung gefallen sein. Bei einem Umsatz von 381,4 Millionen Euro soll bei Klenk Ende des Jahres 2012 erneut ein zweistelliger Fehlbetrag in Millionenhöhe in den Büchern gestanden haben.

Solar-Fabrik bricht ein

Willis Wunderland Windreich ist im Visier der Ermittler: Der Windpark-Projektierer von Chef Willi Balz soll seine Bilanzen massiv manipuliert haben Die erste Reaktion ist erwartbar: „Ich fühle mich als Opfer“, sagt Willi Balz Anfang März, als er mit den Vorwürfen konfrontiert wird. Diese Opferrolle ist symptomatisch. Willi Balz als Chef der Windreich gegen die Energiebranche. Der David, der den Konzernen die Stirn bietet. Und die sich dafür an ihm rächen. So funktioniert die Wunderwelt von Balz. Doch die echte Welt tickt anders, jedenfalls wenn die Staatsanwaltschaft Stuttgart recht behält: Balz soll die Bilanzen der Jahre 2010 und 2011 seiner Windreich AG gefälscht haben. Der Stammsitz in Wolfschlugen wurde im März durchsucht, ebenso vier

Privatwohnungen. Im Visier der Ermittler stehen fünf teils ehemalige, teils amtierende Vorstandsmitglieder – neben Balz soll auch der ehemalige Wirtschaftsminister Walter Döring dazugehören. Er war bis Mitte 2012 Vize-Vorstand und wurde Opfer von Balz’ unorthodoxer Personalpolitik. Doch wer ist Windreich überhaupt? Nicht weniger als eine der wichtigsten deutschen Projektentwickler im Bereich der Windenergie. Seit 1999 hat der Bauern-Sohn und SelfMade-Multimillionär Balz mit einem unübersichtlichen Geflecht aus Projekt- und Beteiligungsgesellschaften international mehr als 1000 Windräder

gebaut. Zugleich hat sich die AG große Windpark-Flächen in der Nordsee gesichert. Neben ihm sind EnBW, RWE und Co. kleine Player. Wollte Balz alles umsetzen, was er könnte, er würde 40 Milliarden Euro investieren (lesen Sie auch den Bericht in Econo 6/2012). Geld, das natürlich nicht von ihm allein stammen kann. Hunderte Millionen Euro hat Balz in den vergangenen Jahren bei Anlegern eingesammelt. Und bei den Investoren rumorte es seit Wochen gewaltig. Der Grund: Zinsen für Anleihen wurden nicht pünktlich bezahlt. Zugleich machten Gerüchte über eine finanzielle Schief-

2012 war für die Solar-Fabrik ein schwarzes Jahr: Die Erlöse brachen um 45 Prozent auf 96,1 Millionen Euro ein. Vor Zinsen und Steuern steht ein Verlust von 21,8 Millionen Euro. Die Bilanz der Freiburger spiegelt die desolate Situation der Branche wider. Vorstand Günter Weinberger gibt sich dennoch optimistisch: Die Eigenkapitalbasis sei solide und die Nachfrage steige spürbar an.

Aprithan erweitert Die Aprithan Schaumstoff aus Abtsgmünd errichtet eine weitere Lagerhalle mit rund 1600 Quadratmetern Grundfläche, eine erste mit derselben Größe steht bereits. Nach Angaben von Geschäftsführer Edgar Schaal ist die Erweiterung unabdingbar, um flexibel die Kunden bedienen zu können. Das zur Puren-Gruppe gehörende Unternehmen stellt mit 300 Mitarbeitern Dämmstoffe her.

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Willi Balz hat mit Windreich eine der wichtigsten Firmen der Windpark-Branche

Illustration: Jigal Fichtner


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Voll Energie

lage die Runde. Und tatsächlich belaufen sich die Verbindlichkeiten von Windreich auf bis zu 430 Millionen Euro – bei einem Umsatz von rund 120 Millionen Euro. Um das zu verschleiern, soll Balz Beteiligungen an Windparks an seine eigenen Unternehmen verkauft haben. Doch Gelder in Höhe von 100 Millionen Euro sollen bislang nicht überwiesen worden sein. Was es damit auf sich hat, ist nur eine von vielen Fragen, die bis zum Redaktionsschluss nicht geklärt werden konnte. Doch jetzt haben ohnehin erst einmal die Ermittler das Sagen in Balz’ Wunderwelt. Dirk Werner

Die Koehler Renewable Energy aus Oberkirch hat 80 Prozent der Anteile an der GBE – Gocher Bioenergie und 51 Prozent der Anteile an der BEB – Bio Energie Baden in Kehl von der Essener RWE übernommen. Die KoehlerGruppe ist damit alleiniger Inhaber der BEB. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Energie-Tochter des Papierherstellers Koehler (Gruppen-Umsatz: 275 Millionen Euro) wurde erst 2012 gegründet. wer

Mehr Länge Richter Aluminium aus Schutterwald hat zwölf Millionen Euro in eine neue Pressenanlage investiert. „Es ist wahrscheinlich die modernste Anlage in Europa“, so Geschäftsführer Klaus Higel. Die 120 Meter lange Anlage kann bis zu 55 Meter lange AluProfile herstellen. Nach Angaben von Inhaber Ludwig Richter werden die Bauteile unter anderem für den Bau von Glasfassaden an Bürogebäuden eingesetzt. Mit 100 Mitarbeitern bearbeitet das Unternehmen rund 22 000 Tonnen Aluminium pro Jahr. wer

Unter Druck Der Energiekonzern EnBW steht erwartungsgemäß unter Druck: Durch die Abschaltung zweier Atomkraftwerke ging das Ergebnis im Geschäftsfeld Strom um 18 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zurück. Da konnten auch die positiven Ergebnisse von plus 42 Prozent im Geschäftsfeld „Netz und Vertrieb“ auf 685,7 Millionen Euro sowie das Plus von 27 Prozent beim Gasabsatz wenig ausrichten. Das Ergebnis vor Zinsen ging um 4,3 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro zurück. Aber: Der Überschuss wurde dennoch dank Einsparungen um 0,7 Prozent auf 652,4 Millionen Euro gesteigert. wer

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Namen & Nachrichten • Finanzen/Immobilien

KURZ NOTIERT

In Hall wird gebaut Rund 20 Millionen Euro investiert die Bausparkasse Schwäbisch Hall in ihre Zentrale.„Das ist ein deutliches Zeichen, dass wir an den Standort glauben“, so Vorstandschef Matthias Metz. „Und das in einer Zeit, in der große Teile der Finanzbranche schwierigen Zeiten entgegenblicken.“ So wird die Kindertagesstätte erweitert und Schulungsräume für die Auszubildenden gebaut.

Gaskugel als Standort Der Unternehmer Ralf Klenk will aus dem Heilbronner Gaskessel ein Gebäude mit Büround Veranstaltungsflächen machen. Die Gaskugel, die 1964 gebaut wurde, soll dabei in ihrer Form erhalten bleiben. Klenk hat das Projekt „Skyball“ genannt. Derzeit arbeiten Planer an möglichen Konzepten.

Florian Karle führt die auf Spezialversicherungen geeichte Südvers-Gruppe

Ebner baut aus Die Beratungsgesellschaft Ebner Stolz Mönning Bachem aus Stuttgart arbeitet künftig mit dem Münchner Restrukturierungs- und Sanierungsspezialisten Management Team AG zusammen. Mit diesem Zusammenschluss wachse die Restrukturierungsabteilung auf 60 Mitarbeiter. Ingesamt beschäftigten die Stuttgarter bundesweit rund 1000 Mitarbeiter.

Neue Zentrale Mehr als acht Millionen Euro hat die VR-Bank Asperg-Markgröningen in ihren Neubau in Markgröningen investiert. Der Neubau der Zentrale hat eine Fläche von rund 1800 Quadratmetern. Künftig arbeiten dort mehr als 80 Mitarbeiter.

Familien statt Firmen Auf dem Areal der ehemaligen Hukla-Werke in Gengenbach plant die Stadt den Neubau eines Wohngebiets. Derzeit laufen die Planungen für die fast 18 Hektar große Brache.

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Gut gemakelt Florian Karle hat mit der Südvers-Gruppe das Volumen gesteigert. Trotz sinkender Margen. Möglich macht’s die Internationalisierung Österreich ist für Florian Karle ein gutes Land. Klar, auch wegen der touristischen Qualitäten. Doch mehr noch schätzt der geschäftsführende Gesellschafter des Spezialversicherers Südvers aus Au bei Freiburg den Versicherungsmarkt. Kaum zwei Jahre vor Ort, zählt man zu den führenden Maklern. „Unser Wachstum wird von der Internationalisierung getragen“, so Karle, der mit seinem Vater Manfred Karle die Gruppe führt. In Zahlen bedeutet das: Das Prämienvolumen stieg im vergangenen Jahr um 5,2 Prozent auf rund 242 Millionen Euro. Im vorvergangenen Jahr gab es noch ein Plus von acht Prozent. Dazu muss man wissen: Die Versicherungsprämien im Industriegeschäft sind stetig

unter Druck. Entsprechend sinken die Vergütungen der Makler. Ergo müssen sich die Versicherer nach neuen Geschäftsfeldern umschauen. Eines lautet Internationalisierung. Einerseits gründet Südvers dafür eigene Niederlassungen: Aktuell sind es zusammen acht in Österreich und Kroatien – und damit mehr als im Heimatmarkt mit sechs. Die größte Zahl der inzwischen 357 Mitarbeiter arbeitet aber weiter am Stammsitz: Mit 105 hat deren Zahl seit 2011 um zwölf zugelegt. Andererseits stoßen die Makler auch in Märkte vor, ohne selbst vor Ort zu sein: „Unsere Mitarbeiter begleiten die Unternehmen bei ihrem Weg ins Ausland“, erläutert Florian Karle. Möglich macht es

das Worldwide Broker Network. Über diese Kooperationen können die Auer Mittelständlern Versicherungen vermitteln, die den Anforderungen der jeweiligen Länder entsprechen. Daneben hat sich Florian Karle entschlossen, den Bereich der Manager-Haftplichtversicherungen seit Januar in Eigenregie zu führen: „Die neue Struktur gibt uns mehr Unabhängikeit. Wir können damit zusätzliche Geschäftsfelder aufbauen, auch international“, so der Geschäftsführer. Die 1948 gegründete Südvers zählt zu den Top Ten der Branche. Kerngeschäft ist die industrielle und großgewerbliche Versicherung sowie Altersvorsorge und Risk-Management. Dirk Werner Foto: Michael Bode (Archiv)


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Neuer Standort auf der Haid Die Freiburger Sozietät Dr. Stilz Behrens & Partner hat einen neuen Standort im Gewerbegebiet Haid bezogen. Laut der Kanzlei war die Erweiterung unter anderem durch den Zusammenschluss mit der Kanzlei Martin Behrens nötig geworden. Gemeinsam mit dem bisherigen Stammsitz habe man die Bürofläche um rund 50 Prozent vergrößert. „Nun können wir allen Kollegen einen angemessenen Arbeitsplatz bieten“, erklärt Partnerin Anita Stilz.

Die beiden Sozietäten hatten sich bereits im Herbst vergangenen Jahres zusammengetan. Behrens agiert seither zudem als Gesellschafter. Derzeit beschäftigt Dr. Stilz Behrens & Partner rund 40 Mitarbeiter und ist mit rund 1000 Mandanten aus dem unternehmerischen und privaten Bereich eigenen Angaben zufolge eine der größten Sozietäten in Südbaden. Das Unternehmen wurde 1955 als Steuerberatungskanzlei von Felix Stilz gegründet red

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Vor wenigen Monaten hatte Ernst & Young-Chef Georg Graf Waldersee bereits starkes Wachstum für sein Unternehmen angekündigt. Nun haben die Stuttgarter die Mannheimer Unternehmensberatung J & M Management übernommen. Über den Kaufpreis ist nichts bekannt. „Mit J & M haben wir ein renommiertes und exzellent positioniertes Beratungshaus für uns gewonnen“, erklärt Markus Schweizer, Mitglied der Geschäftsführung bei Ernst & Young. J & M hat sich eigenen Angaben zufolge auf die Optimierung von

Lieferketten und operativen Prozessen fokussiert. Ernst & Young erweitere mit dem Zukauf sein Beratungs-Portfolio, so die Stuttgarter in einer Mitteilung. Die Mannheimer beschäftigen europaweit derzeit rund 320 Mitarbeiter. 2011 hat J & M einen Umsatz von rund 50 Millionen Euro erwirtschaftet, den Großteil davon, nämlich rund 80 Prozent in Deutschland. Die J & M-Vorstände Frank Jenner, Andreas Müller sowie Christoph Kilger werden nach der Übernahme Partner bei Ernst & Young. rs

Die Folgen des Klimawandels sind groß. Seine Opfer klein. Mit der Erwärmung des Klimas drohen Kindern Gefahren wie Mangelernährung oder Malaria. Helfen Sie uns, Kinder heute zu versorgen und sie auf die Veränderungen von morgen vorzubereiten. Spendenkonto 300 000, BLZ 370 205 00, www.unicef.de

Neues Kapital für Grenke Der Büro-IT-Leasingdienstleister Grenkeleasing aus Baden-Baden plant weiteres Wachstum. Um dieses zu finanzieren, hat das Unternehmen eine Kapitalerhöhung platziert. Rund eine Million Aktien haben die Baden-Badener neu ausgegeben. Der Bruttoerlös dieser Kapitalerhöhung beträgt rund 54 Millionen Euro, teilte das Unternehmen mit. Grenke verfolgt mit der Kapitalerhöhung zwei Ziele. Zum einen steigert das Unternehmen seine Eigenkapitalquote auf nun 17 Prozent. Zum anderen sei „der Nettoerlös Grundlage für das weitere Wachstum der Grenke-Gruppe“,

teilt das Unternehmen mit. Gründer und Vorstandschef Wolfgang Grenke selbst erklärt: „Nach dem besten Jahr in unserer Unternehmensgeschichte wollen wir die Opportunitäten im gegenwärtigen Markt- und Wettbewerbsumfeld für einen weiteren Ausbau unseres Geschäfts nutzen.“ Die Grenke-Gruppe hatte 2012 ihre Bilanzsumme von 470 auf rund 512 Millionen Euro gesteigert. Der Gewinn war wegen erhöhter Abschreibungen sowie dem gestiegenen Verwaltungsaufwand leicht von 19 auf 17,1 Millionen Euro gesunken. Grenke beschäftigt 300 Mitarbeiter. red 4/2013

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Dokument: UNICEF AnzKlima 90x126.pdf;Seite: 1;Format:(90.00 x 126.00 mm);Plate: Vollfarbe;Datum: 08. Jun 2011 10:27:15

Übernahme der Berater


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Namen & Nachrichten • Gesundheitswirtschaft

KURZ NOTIERT

Medica bewegt sich Die Medica Medizintechnik aus dem oberschwäbischen Hochdorf hat rund 1,1 Millionen Euro in den Ausbau des Standorts investiert. Entstanden ist eine Halle, in der die Produkte unter dem Namen „Thera“ gebaut werden. Das Unternehmen von Geschäftsführer Peter Kopf beschäftigt 105 Mitarbeiter und zählt zu den führenden Herstellern von Geräten zur Bewegungstherapie – die in 60 Länder weltweit exportiert werden. Der Exportanteil liegt bei 70 Prozent.

Roches neue Pille Der Pharmakonzern Roche aus Grenzach-Wyhlen hat die EUZulassung für ein Medikament gegen eine besonders aggressive Form von Brustkrebs erhalten. Der Konzern verspricht sich davon Umsätze in Milliardenhöhe. Roche beschäftigt weltweit 82 000 Mitarbeiter und setzt 45,5 Milliarden Franken um.

Be-Wasch im Glück Andreas Effinger ließ nicht locker: Im Zuge der Neugründung der Klinik-Holding im Landkreis Konstanz verlor der Geschäftsführer des Singener Wäscherei-Integrationsbetriebs Be-Wasch als Subunternehmer der Singener Großwäscherei Hugenschmidt-Ruck den Auftrag. 21 Arbeitsplätze von behinderten Menschen standen bei Be-Wasch auf der Kippe. Effinger erreichte nun einen eigenen Vertrag mit der Klinikholding.

60 müssen gehen Der Betriebsrat und die Geschäftsführung der Universitätsund Rehabilitationskliniken Ulm (RKU) haben sich auf einen Arbeitsplatzabbau geeinigt: 60 Mitarbeiter müssen gehen. Laut RKU-Geschäftsführer Matthias Gruber fiel die Entscheidung einhellig. Die zuvor genannte Zahl von 75 wurde durch Umstrukturierungen verhindert.

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Walas Welt Mehr als 60 Millionen Euro investiert der Arznei- und Kosmetikmittelhersteller Wala in seine Standorte in Bad Boll und Zell Bald ist Schluss mit den Containern. Mit denen muss sich der Arznei- und Kosmetikhersteller Wala an seinem Stammsitz in Bad Boll schon seit einiger Zeit behelfen. Das Wachstum ist für den aktuellen Standort einfach zu viel. Seit 2000 hat sich der Umsatz des Unternehmens mehr als verdoppelt. 2011 haben die Boller rund 104 Millio-

nen Euro erwirtschaftet, wie Unternehmenssprecher Antal Adam erklärt. Deshalb holt Wala nun zur räumlichen Gegenoffensive aus. Rund 23 Millionen Euro investiert das Unternehmen bald in die ersten Bauten des neuen Stammsitzes. Im ersten Schritt soll das 9000 Quadratmeter große „Technikum“, ein Labor-

und Technikgebäude, entstehen. Neben Parkplätzen sollen zudem ein Naturkräutergarten und zwei Seen gebaut werden. In der Endausbaustufe sollen dem Unternehmen einmal insgesamt 50000 Quadratmeter zur Verfügung stehen – das wäre doppelt so viel wie derzeit. Die Grundstücke hat sich Wala bereits gesichert. Wann die folgen-

Klinik in Not

Mediclin hat Schnupfen

Die Privatklinik SchwarzwaldSanatorium Obertal in Baiersbronn hat Insolvenzantrag gestellt, betroffen sind 111 Mitarbeiter. Der vorläufige Insolvenzverwalter Stefano Buck hält den Geschäftsbetrieb aufrecht und bezieht die Hausbank in die Sanierung ein. Die Hausbank war es auch, die die Insolvenz ausgelöst hat: Sie trug das vorgelegte Fortführungskonzept nicht mehr mit. Die Klinik schreibt seit Jahren rote Zahlen in Millionenhöhe. wer

Der Offenburger Klinikkonzern Mediclin hat im abgelaufenen Jahr den Umsatz um rund 16 Millionen Euro auf 509,7 Millionen gesteigert. Doch wirklich freuen konnte sich der Vorstandsvorsitzende Frank Abele an den vorläufigen Zahlen nicht. Denn: Das Konzernbetriebsergebnis brach um rund acht Millionen auf 4,3 Millionen Euro ein. Nach Auskunft von Abele sei dies neben gestiegenen Personalkosten vor allem „gegen Jahresende aufgetretenen Sonder-

und Einmaleffekten“ geschuldet. Nähere Angaben gab es nicht. Die von Abele ins Feld geführten Effekte belaufen sich auf 2,8 Millionen Euro. Die Personalkosten stiegen um 13,4 Millionen auf 290,4 Millionen Euro. Der Materialaufwand blieb mit 111,2 Millionen Euro konstant. Wenig Freude bereitet das Segment „Akut“: Hier halbierte sich das Ergebnis auf 7,2 Millionen Euro. Die „Pflege“ verbesserte sich um rund eine Million auf 13,1 Millionen Euro. wer Foto: Wala


den Ausbaustufen angegangen werden sollen, steht aber noch nicht fest. Konkreter sind die Planungen hingegen für das neue Logistikzentrum in Zell. Dort soll in den kommenden zwei Jahren ein rund 200 Meter langer und 67 Meter breiter Komplex entstehen, der Platz für 11000 Paletten und rund 100 Arbeitsplätze bietet. Mit den Projekten wäre Walas Wachstum dann gesichert. Der Umsatzanstieg hat vor allem der gestiegenen Nachfrage nach den homöopathischen

Kosmetikmitteln aus Bad Boll zu tun. Inzwischen erwirtschaftet das 1935 gegründete und seit 1950 in Bad Boll beheimatete Unternehmen rund drei Viertel des Erlöses mit Produkten aus dem Bereich Kosmetik. Das restliche Viertel entfällt auf die rund 900 verschiedenen Arzneimittel. Wala exportiert in knapp 40 Ländern. Der Auslandsanteil beträgt rund 40 Prozent. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 800 Mitarbeiter, davon sind rund zwei Drittel weiblich. rs

Patient Mettnaukur Bis zum Redaktionsschluss war noch nicht raus, wer der neue Kurdirektor in Radolfzell wird. Fest steht aber schon jetzt: Dessen vordringlichste Aufgabe ist eine schwere. Denn die Person muss die bundesweit bekannte und bei Prominenten beliebte Mett­ naukur heilen. Der Klinikbetrieb mit seinen vier Häusern hat in den vergangenen Jahren Verbindlichkeiten in Höhe von sieben Millionen Euro aufgehäuft. Für das abgelaufene

und das laufende Jahr sollen noch einmal 600 000 Euro hinzukommen. Dazu summiert sich ein Investitionsstau, der sich auf – je nach Lesart – 60 bis 80 Millionen Euro beläuft. Auch fehlt es dem Betrieb nach Einschätzung des Gemeinderates an einer zukunftsfähigen Strategie. Der bisherige Kurdirektor Markus Komp war im vergangenen Herbst überraschend entlassen worden. Ihm wird ein Gutteil der ungesunden Lage zugeschrieben. wer


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Namen & Nachrichten • IT/Elektronik

KURZ NOTIERT

Sparkurs trotz Erfolg Der Chiphersteller Micronas plant erneut ein Sparprogramm mit Kurzarbeit am Standort Freiburg. Dabei war 2012 ein hervorragendes Jahr: Der operative Gewinn kletterte auf 20 Millionen Euro vor Zinsen und Steuern – bei einem Umsatzplus von 6,1 Prozent auf rund 137 Millionen Euro. Konzernchef Matthias Bopp begründet die Sparmaßnahmen mit getrübten Aussichten für die Autoindustrie.

Stahls starkes Jahr Der Explosionsschutzspezialist R. Stahl aus Waldenburg hat seinen Umsatz um 20 Prozent auf 291 Millionen Euro gesteigert. Das Ergebnis vor Steuern steigt um mehr als 60 Prozent auf 21,1 Millionen Euro. Damit seien die im Jahresverlauf angehobenen Prognosen für Umsatz und Ergebnis übertroffen worden, so die Firma. „Wir sind mit dem Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres ausgesprochen zufrieden“, so Vorstandschef Martin Schomaker.

Franz Kaspar (l.) und Hajo Kufahl, Geschäftsführer bei Doduco in Pforzheim

Die Kontakter Ohne Strom ist alles nichts. Die Doduco-Gruppe aus Pforzheim sorgt dafür, dass er fließt. Eine wichtige Rolle spielt dabei ein Edelmetall

Multek ist Geschichte Der Preisdruck in der Leiterplattenindustrie hat ein Opfer im Land gefordert: Der Flextronics-Konzern schließt das Werk seiner Tochterfirma Multek in Böblingen. 400 Mitarbeiter sind betroffen. „Aufgrund der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation musste Flextronics die schwierige Entscheidung treffen, den Standort zu schließen“, so der Konzern. Multek hatte das Werk 1998 von HewlettPackard übernommen.

Guter Start ins Jahr Solide Zahlen für den Telekommunikationsspezialisten LS Telcom aus Lichtenau: In den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres ist der Umsatz um 16 Prozent auf 7,6 Millionen Euro gestiegen. Der Gewinn legte auf 0,8 Millionen Euro zu. LS Telcom beschäftigt 160 Mitarbeiter.

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Von außen wirkt der Stammsitz von Doduco in Pforzheim wie ein klassischer Industriebau aus den späten 1970er-Jahren. Auf den ersten Blick lässt nichts darauf schließen, dass hier einer der größten Silberproduzenten der Welt zu Hause ist. Rund 500 Tonnen des Edelmetalls gewinnen die Scheideanlagen der Pforzheimer pro Jahr. Einst wurde das Unternehmen im Jahr 1922 zu diesem Zweck gegründet. Heute ist die Silberproduktion im Hause Doduco Mittel zum Zweck. Denn die Pforzheimer sind ein Global Player in der Herstellung von elektrischen Kontakten. „Strom sichert unser Leben. Wir schalten ihn.“ So hat das Unternehmen seinen Leitsatz formuliert. Doduco fertigt Kontaktwerkstoffe, Kontaktoberflächen und Kontaktteile, die etwa in Kraftwerken zum Einsatz kommen – oder in haushaltsüblichen Sicherungen. Den Namen Doduco kennt kaum ein

Endverbraucher. Dennoch werden hier in Pforzheim auf einer Fläche von fast 50 000 Quadratmetern Jahr für Jahr Millionen solcher Teile hergestellt. Neben dem Scheiden hat Doduco noch vier weitere Geschäftsfelder: eine Stanztechnik mit eigenem Werkzeugbau, Oberflächenbeschichtung und die Halbzeuge- sowie KontaktwerkstoffProduktion. 750 Mitarbeiter beschäftigen die drei Geschäftsführer Ralf Maus, Hajo Kufahl und Franz Kaspar in Pforzheim. Weltweit arbeiten 1250 Menschen für Doduco, etwa an Standorten wie Sinsheim, Madrid oder in China, wo Doduco noch in diesem Jahr eine zweite Fertigung aufbauen will. Das ist Teil eines massiven Investitionsprogrammes, das die Pforzheimer aufgelegt haben. Genaue Zahlen nennt Doduco nicht. Die Ausrichtung bei den Pforzheimern ist längst international. „Das Wachstum wird nicht mehr in

Europa generiert, sondern außerhalb, in Indien oder in China“, sagt Kufahl. 2012 ist der Umsatz der Pforzheimer dennoch um 30 auf 264 Millionen Euro gesunken. Zum einen ist die Konjunktur in der Branche sehr volatil, zum anderen ist der Silberpreis gefallen. Das wirkt sich auf den Umsatz aus. Die Eigentümer haben dennoch große Ziele mit Doduco. Seit rund zwei Jahren gehören die Pforzheimer einem amerikanischen Privatinvestor, der das Vermögen einiger wohlhabender Familien verwaltet und vor allem in klassische Industrieunternehmen investiert. „Sicher wollen Investoren Geld mit Unternehmen verdienen. Das geht aber nur, wenn die Unternehmen investieren“, sagt Kufahl. Entsprechend plant Doduco nicht nur ein neues Werk in China, auch an anderen Standorten soll in den Anlagenpark sowie in Forschung und Entwicklung investiert werden. Robert Schwarz Foto: Jigal Fichtner


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Namen & Nachrichten • Kommunen/Tourismus

KURZ NOTIERT

DBT legt los Die Deutsche Bodensee Tourismus GmbH (DBT) hat in Friedrichshafen ihre Arbeit aufgenommen. Geschäftsführer ist der Freiburger Christoph Kunz. Die DBT soll die deutsche Bodenseeregion international vermarkten. Der Bodenseekreis ist größter Gesellschafter; im Boot sitzen Lindau und Sigmaringen. Den Landkreis Konstanz vertreten lediglich Stockach und Bodman-Ludwigshafen.

Horb kauft Kaserne Die Stadt Horb hat für etwa 1,95 Millionen Euro die HohenbergKaserne von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) übernommen. Wie die Flächen und Gebäude des 133 000 Quadratmeter großen Areals künftig genutzt werden, ist noch offen. Einziger fixer Mieter ist bislang die Duale Hochschule.

Museum eröffnet Das Kunstmuseum Ravensburg, weltweit erstes Museum im Passivhausstil, zeigt seit Anfang März die mehr als 200 Werke umfassende Sammlung Selinka. Bauherr ist die Georg Reisch GmbH aus Bad Saulgau, der Entwurf stammt von dem Stuttgarter Architekturbüro Lederer Ragnarsdóttir Oei. Die Stadt ist lediglich Mieter. Zu den Baukosten für den Komplex mit Wohnungen, Café und Tanzschule gibt's keine Infos.

Gästerekord Die Urlaubsregionen des Landes verzeichneten 2012 mehr Gäste und Buchungen als im Vorjahr. Stärkste Marke bleibt der Schwarzwald Für die Tourismusregion Schwarzwald war 2012 ein erfolgreiches Jahr. Die Schwarzwald Tourismus GmbH verzeichnete rund 7,34 Millionen Ankünfte – 4,4 Prozent mehr als im ohnehin schon guten Vorjahr. Die Zahl der Übernachtungen stieg um etwa 4,3 Prozent auf rund 20,5 Millionen. Damit erwirtschafteten die Touristikbetriebe einen Umsatz von etwa 8,6 Milliarden Euro. Wolfgang Weiler, Sprecher des Unternehmens, geht davon aus, dass der Aufwärtstrend auch 2013 anhält. Der Schwarzwald profitiert zum einen von immer mehr Urlaubern aus dem In- und Ausland, die immer häufiger Kurztrips buchen. Zum anderen feilen die Schwarzwald-Touristiker seit 2008 an ei-

nem neuen Image, um unterschiedliche Altersgruppen anzusprechen – offenbar mit Erfolg. Den stärksten Zuwachs verzeichnete die Region Mittlerer Schwarzwald mit einem Plus von 7,4 Prozent. Der traditionell starke Südliche Schwarzwald legte um 3,0 Prozent zu. Ähnlich sieht es aus in den Stadt- und Landkreisen. Der Breisgau-Hochschwarzwald samt Feldberg etwa kann mit 4,6 Millionen die höchsten Übernachtungszahlen vorweisen – immerhin 2,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Freiburg legt um 1,7 Prozent auf rund 1,4 Millionen Übernachtungen zu, die Tagesausflügler nicht eingerechnet. Karlsruhe ist den Breisgauern auf den Fersen, knackte mit einem Plus von 2,1 Prozent die Millionengrenze.

Der Schwarzwald ist die größte Urlaubsregion Baden-Württembergs. Am Bodensee machten 2012 lediglich etwa 2,3 Millionen Menschen Urlaub und buchten rund 7,8 Millionen Übernachtungen. Im Allgäu waren es knapp drei Millionen Gäste und etwa elf Millionen Übernachtungen. Und in die Urlaubsregion Alb-Donau kamen im selben Zeitraum 232 500 Feriengäste bei insgesamt 486 000 Nächten. Fazit: Die Internationale Bodensee Tourismus (IBT) freut sich über „ein gutes Plus“, das Allgäu, resümiert sein Tourismusverband, ist beliebt wie nie. Die stärkste Tourismusmarke Baden-Württembergs aber bleibt der Schwarzwald. René Kius

Bus global Der Freiburger Busunternehmer Hans-Peter Christoph startet am 8. April mit einem FünfSterne-Bus und bis zu 22 Reisenden zu einer 52 000-Kilometer-Tour um die Welt. Der Megatrip mit Hotelübernachtungen führt via Türkei, die Seidenstraße, Schanghai und die Westküste Nord- und Südamerikas hinunter bis nach Feuerland. Die fünf Reiseabschnitte werden von Avanti Busreisen geplant. Kostenpunkt? 64 000 Euro.

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Bei Touristen beliebt: Ruhe und Erholung in den Bergen und Hügeln des Schwarzwalds

Foto: Jigal Fichtner


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Namen & Nachrichten • Kreativwirtschaft

KURZ NOTIERT

Ein gutes erstes Jahr Im ersten Jahr nach dem Management-Buy-out hat Transcat PLM erneut seinen Umsatz gesteigert. Der Product-Lifecycle-Dienstleister erwirtschaftete rund 40 Millionen Euro, elf Prozent mehr als im Vorjahr. Für Günther Öhlschläger, der das Unternehmen zusammen mit Etienne Droit und Gerhard Keller 2012 vom französischen Konzern Dassault Systèmes übernommen hatte, Folge des Ausbaus der Kundenbasis: Vor allem Maschinenbauer und Automobilisten setzen auf die Dienste der 200 Mitarbeiter.

Kögel räumt auf Karlheinz Kögel verkauft seinen 30-prozentigen Anteil an Media Control GfK an den Joint-Venture-Partner GfK aus Nürnberg, der künftig alleine die Charts für Musik, Kino usw. ermitteln wird. Der Medienunternehmer will damit das Portfolio seiner Media-ControlGruppe weiter bereinigen. Derzeit beschäftigt Kögel rund 700 Mitarbeiter. Der Großteil arbeitet beim Reiseanbieter Ltur.

Raus aus Stuttgart Der Konrad-Theiss-Verlag wird seinen Standort in Stuttgart in diesem Jahr schließen. Wie der Besitzer des Verlags, die WBG aus Darmstadt, mitteilt, werde der Verlag in den Mutterkonzern integriert. Die Marke Theis soll aber erhalten bleiben. Rund 25 Mitarbeiter sind von der Schließung betroffen. Ein Großteil von ihnen werde übernommen, so WBG.

In China Fuß gefasst Die technische Unternehmensberatung Ingenics aus Ulm wird einen zweiten Standort in China eröffnen. Die Ulmer sind bereits seit zehn Jahren im dortigen Markt vertreten und wollen mit dem Ausbau ihre Position weiter stärken. In Shenyang will Ingenics weitere 50 Arbeitsplätze aufbauen.

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Rico Siefermann, seit sechs Jahren bei Leitwerk, seit 2012 Vorstandschef der AG

Die Baden-Vision Das Appenweierer IT-Systemhaus Leitwerk will auch mit dem neuen Chef weiter wachsen. Kernmarkt soll aber weiter die Heimat bleiben Seit vergangenem Jahr ist Rico Siefermann Vorstandschef beim IT-Systemhaus Leitwerk in Appenweier. Nun hat der Neue an der Spitze seine erste Bilanz vorgelegt: Auf rund 30 Millionen Euro ist der Umsatz der Badener gestiegen, ein Wachstum im zweistelligen Prozentbereich. Angaben zum Gewinn macht das Familienunternehmen nicht. Auch 2013 soll Leitwerk weiter wachsen. Und dieses Wachstum braucht Platz. In Achern-Gamshurst eröffnet das Systemhaus bald seinen fünften Standort. 25 Mitarbeiter von drei Tochterfirmen der Gruppe sollen dorthin wechseln. Leitwerk betreibt derzeit vier Standorte: neben dem Stammsitz sind das Freiburg, Karlsruhe und

Straßburg. Die Pläne für eine Erweiterung des Unternehmenssitzes in Appenweier gibt es bereits. Zunächst jedoch will sich Leitwerk weiter aufs eigene Wachstum konzentrieren. „Baden ist und bleibt unser Stammmarkt. Strategisch ist es das Ziel, zwischen Mannheim und Lörrach gut aufgestellt zu sein“, erklärt Siefermann, der im vergangenen Jahr die Nachfolge von Unternehmensgründer Martin Foshag angetreten hat. „Ziel und Vision ist die Marktführerschaft in Baden“, unterstreicht der gebürtige Oberkircher Siefermann, der seit sechs Jahren bei Leitwerk arbeitet und zuvor rund 20 Jahre in einem internationalen IT-Konzern tätig war. Am Firmenprofil soll sich bei Leitwerk nichts ändern.

„Wir passen uns flexibel dem Markt an und decken das Produktportfolio rund um die IT und deren Prozesse ab“, so Siefermann. Zu den Kunden gehören EinMann-Unternehmen wie Konzerne. Allein im vergangenen Jahr hat Leitwerk rund 20 neue Stellen geschaffen. Derzeit arbeiten 190 Menschen für das Systemhaus. Die Zahl dürfte angesichts des Wachstums weiter steigen. Zudem will Siefermann 2013 in die eigene Infrastruktur investieren und etwa die Serverkapazitäten weiter ausbauen. Der vor einem Jahr gestartete Dienst „Baden-Cloud“ ist so erfolgreich, dass inzwischen sogar schon schwäbische Unternehmen daran interessiert sind. Robert Schwarz Foto: Jigal Fichtner


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Bilanz des Umbaus Mit einem erheblichen Umsatzeinbruch hat der Stuttgarter Technologiedienstleister GFT das Jahr 2012 abgeschlossen. Die Erlöse sanken um 15 Prozent auf rund 231 Millionen Euro. Grund dafür ist der Umbau des Unternehmens: GFT hatte das sogenannte ThirdParty-Management-Geschäft (Beschaffungs- und Lieferantengeschäft) um rund 50 auf knapp 19 Millionen Euro reduziert, da das Unternehmen in diesem Segment kaum Geld verdient.

Bereinigt um diesen Effekt sei der Umsatz um drei Prozent gestiegen. Besonders erfreulich für Vorstandschef Ulrich Dietz: Die Stuttgarter haben im US-Markt Fuß gefasst, der Umsatz dort stieg um fast 40 Prozent. „Die Gruppe hat sich in einem anspruchvollen konjunkturellen Umfeld gut behauptet“, so Dietz. Trotz des Umsatzeinbruchs hat GFT 2012 mehr Geld verdient als noch im Vorjahr: Das Ergebnis vor Steuern stieg von elf auf zwölf Millionen Euro. rs

Prognose übertroffen Der Unternehmensberater Solcom ist 2012 stärker gewachsen als erwartet. Im laufenden Jahr will Geschäftsführer Thomas Müller den Hauptsitz in Reutlingen erneut erweitern. Solcom weist für das Jahr 2012 erstmals mehr als 60 Millionen Euro Umsatz aus. Damit sei das ursprünglich angepeilte Ziel von 55 Millionen Euro deutlich übertroffen worden, teilte das Unternehmen in Reutlingen mit. Zum Ergebnis macht der Unternehmensberater keine Angaben. Geschäftsführer Müller spricht

lediglich von einem „mehr als soliden Jahresergebnis“. Im vergangenen Jahr hatte Solcom seine Büroflächen am Hauptsitz in Reutlingen bereits erweitert. Jetzt will das Unternehmen erneut vergrößern. Die Aufstockung der personellen Kapazitäten mache zusätzliche Erweiterungsarbeiten notwendig, teilte Solcom weiter mit. Die Arbeiten befänden sich derzeit in der Planungsphase. Derzeit beschäftigt der 1994 gegründete Unternehmensberater nach eigenen Angaben rund 600 Mitarbeiter. ad

Bangen bei IMG Es ist die dritte Insolvenz eines ehemaligen Tochterunternehmens der Heilbronner Läpple-Gruppe. Nach Formenbau Züttlingen (FBZ) und GIW hat es nun den Personaldienstleister IMG erwischt. Die Heilbronner beschäftigen 75 Mitarbeiter. „Der Ausfall einer Forderung gegenüber einem anderen insolventen Unternehmen hat bei uns zu einer kurzfristigen Liquiditätslücke geführt“, so Geschäftsführer Detlef Books. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Holger Blümle von der Kanzlei Schultze & Braun berufen. Er macht den 75 Beschäftigten Hoffnung. „Der Betrieb läuft

ohne Einschränkungen weiter wie bisher“. Er ist zuversichtlich, das Unternehmen schnell sanieren zu können. „Erste Gespräche mit Investoren hat es schon vor dem Insolvenzantrag gegeben“. Zudem würden die Kunden an IMG unverändert festhalten. Die IMG wurde 2010 gegründet. Zuvor war der Personaldienstleister Teil des Automobilzulieferers Läpple, der sich in den Jahren 2009/2010 restrukturiert und Teile seines Geschäfts verkauft hatte. Den Zuschlag für die Personaldienstleistungssparte erhielt die Beteiligungsgesellschaft Inkap Industriekapital aus Köln. rs 4/2013

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Namen & Nachrichten • Logistik/Handel

kurz notiert

Noch im Takt Dank der Zukäufe von Ratioform und GPA hat der Stuttgarter Spezialversender für Büromaterial Takkt 2012 mit einem Umsatzplus abgeschlossen. Die Erlöse wuchsen um zehn Prozent auf 940 Millionen Euro. Das Ebitda stieg dank der Akquisitionen von 121 auf 133 Millionen Euro. Takkt beschäftigt weltweit 2000 Mitarbeiter.

Stellenabbau ist fix Im Dezember hatte FrieslandCampina einen Stellenabbau im früheren Südmilch-Werk in Heilbronn angekündigt. Nun steht fest, dass der holländische Milchkonzern 85 Stellen streicht. Vor allem die Joghurt- und Pudding-Produktion ist betroffen. Friesland begründet den Schritt mit Ertragsproblemen.

Neu in der Hauptstadt Der Outdoor-Händler Globetrotter wird 2014 in Stuttgart eine Filiale eröffnen. Wie viel das Unternehmen in die 6000 Quadratmeter große Filiale investiert, ist nicht bekannt. Der Stuttgarter Einzelhandel befürchtet nun ein Überangebot an Sporthandelsflächen. Derzeit werden in der Stadt auf mehr als 40 000 Quadratmetern Sportartikel verkauft.

Huber schließt Werk Aus für den Standort Bottrop: Der Öhringer Verpackungshersteller Huber wird sein dortiges Werk schließen. 115 Mitarbeiter sind betroffen. Huber plant, die deutsche Fertigung am Standort in der Hohenlohe zu konzentrieren. Huber hat 2012 rund 145 Millionen Euro Umsatz erzielt.

Ausgesprudelt Die Freyersbacher Mineralquellen in Bad Peterstal-Griesbach schließen. Laut Chef Bernd Raebel macht ein teurer Rechtsstreit mit der Deutschen Bahn notwendige Investitionen unwirtschaftlich. 15 Mitarbeiter sind betroffen.

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Versandfertig Der Umbau beim Papiergroßhändler Papyrus in Ettlingen geht weiter. Nun wird die Kuvert-Sparte nach Heilbronn verkauft Seit 2005 gehört das einstige Ettlinger Traditionsunternehmen Schneidersöhne zum schwedischen Papierkonzern Papyrus. Der große Name von einst ist getilgt. Stattdessen wird seit einigen Jahren am Standort Ettlingen munter umgebaut. Grund: Die Nachfrage nach Papier sinkt weiter. Entsprechend hatten die Schweden bereits vor zwei Jahren rund zehn Prozent der Belegschaft an den deutschen Standorten abgebaut. Nun geht die Restrukturierung in die nächste Runde: Papyrus trennt sich von seiner Kuvert-Sparte. Wie das Unternehmen mitteilt, wird die Tochter Papyrus Kuvert an das Heilbronner MayerKuvert-Network verkauft. Zum Kaufpreis machten die Unternehmen keine Angaben. Betroffen vom Verkauf sind rund 70 Mitarbeiter, die zuletzt rund eine Milliarde Briefumschläge pro Jahr in Ettlingen produziert haben.

Laut Papyrus-DeutschlandChef Stefan Peter sei der Verkauf notwendig, um sich auf die Kernkompetenz zu besinnen. „Wir sind dazu verdammt, dauerhaft und wirtschaftlich am Markt zu agieren“, so Peter in den „Badischen Neusten Nachrichten“. „Das ist wie im Fußball: Nur, wenn sie gut sind, können sie kicken“. Bereits seit einigen Monaten herrscht am Standort Ettlingen Unruhe in der Belegschaft ob des massiven Umbaus, den Peter vorantreibt. Während sich das Personalkarussel laut lokalen Medienberichten munter weiterdrehe, hat Peter die Konzentration auf den Papiergroßhandel im Blick. Was mit den rund 70 Mitarbeitern geschehe, sei noch nicht klar, sagt Peter. „Es gibt keine Arbeitsplatzgarantie. Was der Käufer mit den Stellen macht, war nicht Gegenstand der Verhandlungen“, wird der Chef weiter zitiert.

In Ettlingen werden seit 1949 Kuverts produziert. Die PapyrusTochter ist eigenen Angaben zufolge zwar die Nummer fünf im deutschen Markt, allerdings nicht groß genug, um sich dem Konzentrationsprozess im Markt zu widersetzen. Der neue Eigentümer aus Heilbronn wiederum gilt als Markführer und ist an mehr als 50 Firmen beteiligt. In Heilbronn arbeiten rund 200 Beschäftigte in der Zentrale. Weltweit arbeiten rund 2400 Menschen an 50 Standorten in 23 Ländern für Mayer. Die Firmengruppe stellt jährlich rund 26 Milliarden Briefumschläge her. Wie das Unternehmen mitteilt, baue man mit dem Kauf seine Spitzenposition auf dem europäischen Briefhüllenmarkt weiter aus und intensiviere die nutzenträchtige Zusammenarbeit mit Papyrus. Robert Schwarz

Foto: Jigal Fichtner


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Hellmann übernimmt Kunze Die Karlsruher Logistikgruppe Kunze hat einen neuen Besitzer. Der Hellmann-Konzern mit Sitz in Osnabrück übernimmt das Karlsruher Traditionsunternehmen. Zum Kaufpreis machten die Firmen keine Angaben. Kunze beschäftigt an den Standorten Karlsruhe, Dresden und Bielefeld rund

470 Mitarbeiter. Bislang hatte Matthias Kunze das 1927 in Dresden gegründete Unternehmen in dritter Generation geführt. Der Jahresumsatz der Kunze-Gruppe, zu der auch die auf Seefracht und Projektgeschäft ausgerichtete Schwesterfirma S+L gehört, lag zuletzt bei 82 Millionen Euro.

Börsigs Jahr Laut Hellmann-Chef Klaus Hellmann stärke man mit dem Zukauf das Stückgutgeschäft und die Einzugsgebiete des Konzerns. Hellmann wurde 1871 gegründet, beschäftigt 10 000 Mitarbeiter und betreibt mehr als 200 Niederlassungen in 54 Ländern. Der Umsatz liegt bei 2,6 Milliarden Euro. rs

BHG auf Einkaufstour Das Fusionsfieber im deutschen Autohandel ist weiter hoch. Das Horber Autohandelsgeschäft BHG hat die Automobile Zollernalb übernommen. Das Unternehmen betreibt Standorte in Ebingen, Balingen sowie Rottweil und beschäftigt derzeit rund 200 Mitarbeiter. Das Unternehmen stand seit dem vergangenen Herbst zum Ver-

kauf. Damals teilte der Eigentümer, die Josef Haug GmbH & Co KG, mit, sich aus dem Unternehmen zurückziehen zu wollen. Der Grund: Automobile Zollernalb kämpft seit Jahren mit finanziellen Schwierigkeiten. Der neue Eigentümer BHG war vor drei Jahren beim angeschlagenen Autohaus Geiger in Kehl

Standortporträt online Alle Standortporträts sind auch online verfügbar. www.econo.de

eingestiegen und betreibt derzeit Standorte in Bopfingen, Freudenstadt sowie Reutlingen. BHG gehört selbst zur Horber Autohandelsgruppe AHG, einer der größten Autovetriebsfirmen des Landes, die allein in Baden-Württemberg rund 1200 Menschen beschäftigt und deutschlandweit mehr als 30 Standorte betreibt. rs

Dem deutschen Bauteilehandel ging es im vergangenen Jahr nicht gut. Laut Branchenverband FBDi schlug ein Minus von zehn Prozent zu Buche. Gegen den Trend gewachsen ist der Elektronik-Distributor Börsig aus Neckarsulm. Die Unterländer erwirtschafteten ein Umsatzplus von rund fünf Prozent auf nun 35,7 Millionen Euro. Unterm Strich des Geschäftsjahres 2011/12 steht zudem ein Plus von rund 1,7 Millionen Euro. Börsig hat sich auf den Handel mit elektromechanischen Bauteilen konzentriert und so seine Erlöse seit 2009 mehr als verdoppelt. Im vergangenen Jahr hatte das Familienunternehmen zudem seine Lagerflächen in Neckarsulm verdoppelt. Geschäftsführer Stefan Börsig rechnet auch im laufenden Jahr mit einem Plus von vier Prozent. Dazu soll vor allem der Exportanteil von derzeit 14 Prozent weiter ausgebaut werden. rs

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Namen & Nachrichten • Luft-/Raumfahrttechnik

KURZ NOTIERT

Cassidian baut ab Sinkende Verteidigungsausgaben bescheren der EADSRüstungsparte Cassidian spürbaren Umsatzrückgang. Nun will das Unternehmen 200 Millionen Euro einsparen und weltweit 850 Stellen in Administration und Management abbauen, die Hälfte davon in Deutschland. Allein in Immenstaad sollen bis zu 90 Jobs gestrichen werden – sozialverträglich, also ohne betriebsbedingte Kündigungen, verspricht Konzernchef Bernhard Gerwehrt.

Auf Sicht: Deutschlands Luftfahrtzulieferindustrie steht vor Veränderungen

Dornier in Berlin Die Dornier Consulting hat ihren Hauptsitz vom Bodensee nach Berlin verlegt, um „im Herzen Europas und am Puls der Zeit zu sein“, sagt Geschäftsführer Jürgen R. Koffler. Das Unternehmen, das auf die 1962 in Friedrichshafen gegründete Dornier-Planungsberatung zurückgeht, ist eine 100-Prozent-Tochter der EADS und erwirtschaftet einen jährlichen Honorarumsatz von etwa 40 Millionen Euro. Die weltweit rund 300 Beschäftigten beraten und steuern Projekte unter anderem in den Bereichen Energie- und Wasserversorgung, Elektromobilität, Telematik, Automotive sowie im Verkehrsinfrastrukturmanagement.

Fildernairport legt zu Mit rund 9,7 Millionen Passagieren in 2012 rangiert der Flughafen Stuttgart im bundesweiten Vergleichsranking nun auf Platz sechs – hinter Frankfurt, München, Berlin, Düsseldorf und Hamburg, vor dem Flughafen Köln/Bonn. Trotz Startschwierigkeiten hat sich der Fildernairport damit um eine Position verbessern können. 41 Airlines fliegen regelmäßig zu 118 Zielen in 32 Ländern. Das sind zwei mehr als noch vor einem Jahr.

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Weniger für mehr Der Druck der Hersteller der Luftfahrtindustrie auf ihre Zulieferer wächst und wächst – und zwingt sie, sich neu zu erfinden Deutschlands Luftfahrtzulieferindustrie steht vor einer weiteren Konsolidierungswelle. Demnach werde sich die Zahl der Unternehmen bis 2020 um 30 Prozent verringern. Das behaupten zumindest die Unternehmensberater der Staufen AG in einer Marktanalyse. Einer der Gründe: „Es gibt in Deutschland viele kleine und mittelständische Betriebe“, sagt Vorstand Jens Zimmermann. Viele kämen bei Tempo und Komplexität der Aufgaben beim Bau neuer Flugzeuge nicht mehr mit. Das zeige etwa das „Dreamliner-Debakel“ bei Boeing. Die Konsequenz: Die Hersteller stellen ihre Zulieferer auf den Prüfstand. „Wir sehen eine ähnliche Entwick-

lung wie in der Automobilindustrie“, erklärt Zimmermann. Statt auf eine Vielzahl von Komponentenlieferanten setzen die Hersteller verstärkt auf Systemlieferanten. Von denen verlangen sie technisches Know-how, die für die Produktenwicklung nötigen finanziellen Mittel und eine lückenlose Qualitätssicherung. Zimmermann: „Kleinere Betriebe können das nicht leisten.“ Airbus-Vorstand Günter Butschek empfiehlt denen in einem Zeitungsinterview daher, „sich zu robusten Verbünden zusammenzuschließen.“ Größeren Unternehmen schlägt Michael Linnig, Chef der Quality-Services von Zeppelin Systems in Friedrichshafen vor,

„komplementäre Produktionsbereiche und Know-how neu aufzubauen oder zuzukaufen und so ihre Fertigungstiefe zu erhöhen.“ David Voskuhl, Sprecher der Diehl Aerosystems in Überlingen hingegen rät vor allem zur Gelassenheit. „Konsolidierung ist ein organischer Prozess.“ Er beobachtet, dass sich die OEMs immer weiter aus der Fertigungstiefe zurückziehen und damit auch die Qualitätsverantwortung für Produkte und Systeme delegieren. Da stelle sich ihm die Frage, „wie weit können wir das noch treiben?“ Und schließlich: weniger Anbieter, weniger Wettbewerb. „Das kann auch keiner wollen.“ So müssen die Zulieferer ihren Weg finden. René Kius Fotos: Felix Kästle


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Namen & Nachrichten • Präzisionstechnik

KURZ NOTIERT

Abbau geringer Der Armaturenhersteller Martin Lohse mit Sitz in Oggenhausen baut weniger Stellen als zunächst befürchtet ab: 24 der 130 Mitarbeiter müssen gehen. Zunächst war man bei dem sich in Schieflage befindlichen Unternehmen noch von 50 Stellen ausgegangen. Die IG Metall hat die Führungsschwäche des Geschäftsführers Martin Lohse als Grund für die Schieflage ausgemacht. Der 63-Jährige kündigte seinen Rückzug aus dem Unternehmen an.

Alles neu bei Pfeiffer Wechsel bei der Metallverarbeitung Gerhard Pfeiffer GmbH in Firttlingen: Reiner und Robert Pfeiffer haben von Vater Gerhard Pfeiffer die Firmenanteile übernommen und das Unternehmen in Pfeiffer Metalltechnologie umbenannt. Das Unternehmen besteht seit 35 Jahren und beschäftigt mehr als 100 Mitarbeiter. Pfeiffer zählt nach eigenen Angaben zu den führenden Firmen bei der Aluminiumbearbeitung durch Laser, Stanzen und Drehen.

Mildes Wachstum 2012 ist Lapp nur langsam gewachsen. In Stuttgart ist man dennoch optimistisch – und setzt auf Innovationen und Personalaufbau Andreas Lapp hat nicht die Neigung, schnell nervös zu werden. Der Chef des gleichnamigen Kabel- und Verbindungsspezialisten hat schon spektakulärere Bilanzen vorgelegt. Die Aufholjagd nach der großen Krise 2009 ist zu Ende. Lapp hat im vergangenen Geschäftsjahr 2011/12 nur rund 1,5 Prozent auf rund 860 Millionen Euro Umsatz zugelegt. Auch der Gewinn fiel schon üppiger. Das Ergebnis vor Steuern fiel um 13,9 auf 54,3 Millionen Euro. Alles kein Grund zur Panik, sagt Lapp, das Unternehmen ist weiter auf Kurs. „Wir haben getrotzt und uns gut gehalten.“

Hansgrohe will bauen Kaum stand nach zähem Ringen das Ja des Offenburger Gemeinderates zur Erweiterung des Gewerbegebietes Elgersweier fest, da legte der Schiltacher Armaturenhersteller Hansgrohe seine Pläne vor: Ab 2014 soll das Produktionswerk für 30 Millionen Euro erweitert werden. 300 neue Arbeitsplätze sollen entstehen.

Graupner baut ab Der insolvente Modellbauer Graupner aus Kircheim unter Teck wird übernommen. Neuer Eigentümer ist die koreanische SJ Inc., die die Produktion in Kirchheim schließen wird. 80 der 120 Mitarbeiter müssen gehen. Graupner kämpft seit Jahren mit Problemen. Zuletzt sank der Umsatz von 40 Millionen auf 27 Millionen Euro.

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Andreas Lapp, Vorstandschef der Stuttgarter Lapp AG

Lapps Probleme, wenn man sie so nennen darf, hängen mit den Stammmärkten zusammen. Zwar ist der deutsche trotz stagnierenden Umsatzes ein kräftiger Anker, die südeuropäischen hingegen schleift das Lapp-Boot derzeit eher mit durch. Und so haben die Stuttgarter in Europa 594 Millionen Euro umgesetzt, 26 weniger als im Vorjahr. Da Lapp 70 Prozent seiner Erlöse in Europa erwirtschaftet, ist das milde Wachstum schnell erklärt. Die Stuttgarter machen sich deshalb auf, die Märkte in Asien und Amerika besser zu bearbeiten. Dort fallen die Wachstums-

raten zweistellig aus. In China hat Lapp gerade damit begonnen, ein weiteres Werk zu bauen und investiert rund fünf Millionen Euro. „Wir wollen beide Märkte weiter ausbauen“, sagt Lapp. Der Sohn des Firmengründers setzt dabei auf die solide finanzielle Situation des Familienunternehmens: Die Eigenkapitalquote beträgt inzwischen 54 Prozent. Investitionen werden ohne Bankschulden bestritten. Trotz des verhaltenen Wachstums hat Lapp zudem weiter seinen Personalstand ausgebaut, um rund 150 Mitarbeiter weltweit. Allein in Deutschland beschäftigt das Unternehmen rund 1200 Mitarbeiter. Tendenz steigend. Denn Lapp weiß, warum die Kunden seine Kabel und Stecker kaufen: weil sie meist besser sind als die der Konkurrenz. Deshalb braucht es Mitarbeiter, die die entsprechenden Innovationen entwickeln. Entsprechend stolz reckt der Vorstandschef während der Bilanzpressekonferenz die neueste Erfindung der Gruppe in die Höhe: ein neuartiges Kabel namens Ölflex Smart, das neue Kundengruppen erschließen soll. Für Laien ist der Unterschied nur schwer zu verstehen, geschweige denn auf den ersten Blick zu erkennen. Auf die Frage eines Journalisten, was Lapp mit diesem Kabel denn nun besser gemacht habe als der Rest des Markts, antwortet der Chef mit einem spitzen Grinsen: „Das wüsste die Konkurrenz auch gerne“, sagt er und fügt an: „In einem Jahr darf ich’s Ihnen vielleicht sagen.“ Robert Schwarz

Foto: Lapp


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Vom Hof in den Neubau Der Präzisionsdrehteilehersteller Seeger aus Salem-Neufrach vergrößert sich: Im April soll mit dem Bau eines neuen Unternehmenssitzes begonnen werden. Das teilte Firmengründer Wilhelm Seeger mit. Als Grund für den Neubau nannte er Platzgründe. Am bisherigen Standort unterhält Seeger drei Hallen mit je 1000 Quadratmetern Nutzfläche. Der Neubau unweit des bisherigen Baus wird mit 6200 Quadratmetern Produktionsfläche und 800

Quadratmetern Verwaltung mehr als doppelt so groß. Wichtig dabei: Alle Abläufe lassen sich innerhalb des Neubaus abbilden. Seeger: „Bislang spielt sich noch viel auf dem Hof ab.“ Ende des Jahres will das Unternehmen umziehen. Zur Investitionssumme machte Seeger indes keine Angaben. Wilhelm Seeger hat das Unternebmen 1981 gegründet. Heute sind 85 Mitarbeiter beschäftigt, die täglich bis zu 250 000 Drehteile herstellen. wer

Flexible Räume mit Zukunft

Manz: Die Lage dreht sich Der Reutlinger Sondermaschinenbauer Manz hat gleich mehrere wichtige Großaufträge erhalten: Neben Anlagen zu Produktion von Touchpanel-Displays für Smartphones und Tablet-Computer im Wert von 24 Millionen Euro kommen weitere Aufträge aus der Display-Sparte im Volumen von 56 Millionen Euro hinzu. Damit habe der Auftragsbestand einen Wert von 128 Millionen Euro erreicht – und liegt damit nach Auskunft von Vorstandschef Dieter Manz doppelt so hoch wie im vergangenen Jahr. Damit zahle

sich aus, dass die AG sich nicht komplett auf die PhotovoltaikSparte gestützt habe, so die weitere Einschätzung des Gründers. Damit dreht sich generell die Stimmung bei den Reutlingern: Zuvor hatte es in einer Mitteilung an die Aktionäre noch einen pessimistischen Ausblick gegeben. Die Börse honorierte das mit einem Kursanstieg nach Bekanntgabe der Aufträge in Höhe von zwei Prozent. Manz beschäftigt nach eigenen Angaben rund 2000 Mitarbeiter und setzt gut 240 Millionen Euro um. wer

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Die Milliarde zum Fest Im 90. Jahr des Bestehens durchbricht die Nagolder Häfele-Gruppe erstmals die Milliarden-Marke beim Umsatz: Der stieg in 2012 um 90 Millionen Euro auf 1,035 Milliarden Euro. 76 Prozent davon erwirtschafteten die 37 Tochterunternehmen in 150 Ländern weltweit. Für das laufende Jahr ist man in Nagold indes weniger optimistisch: Man rechnet nur noch mit einem Wachstum „im mittleren einstelligen Bereich“. In 2012 lag das Plus noch bei neun Prozent. Um künftig noch flexibler auf Marktschwankungen reagieren zu können, treibt die Gruppe die

Internationalisierung weiter voran. 40 Millionen Euro sind dafür im laufenden Jahr vorgesehen. Welchen Prozentsatz Häfele in welchem Zeitraum erreichen möchte, darüber schweigt man sich bei der Gruppe indes aus. Fest steht: Vor zehn Jahren lag der Exportanteil noch bei 66 Prozent. Häfele beliefert mit Beschlägen und elektronischen Schließsystemen die Möbelindustrie ebenso wie Handwerker, Architekten und den Handel. Der Katalog gilt als Standardwerk der Beschlagtechnik. Für die Gruppe arbeiten 6150 Menschen weltweit – ein Plus von 450 im Jahr 2012. wer 4/2013

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Namen & Nachrichten • Maschinen-/Anlagenbau

KURZ NOTIERT

Optima wächst Die Optima Packaging Group aus Schwäbisch Hall hat im vergangenen Jahr beim Umsatz um neun Prozent auf 240 Millionen Euro zugelegt. „Die Kontinuiät im Wachstum wird sich wohl auch im aktuellen Geschäftsjahr fortsetzen“, blickt der geschäftsführende Gesellschafter Hans Bühler in die Zukunft. Optima ist ein führender Hersteller von Abfüll- und Verpackungsanlagen.

Bei Meiko ist derzeit alles im Reinen. Zudem wird in die Produktion kräftig investiert

Stillstand bei Schuler Beim weltgrößten Pressehersteller Schuler aus Göppingen backt man im Geschäftsjahr 2012/2013 kleinere Brötchen: Schuler-Chef Stefan Klebert rechnet nicht mit Wachstum. Der Umsatz solle wieder bei rund 1,2 Milliarden Euro liegen. Als Grund nannte er die anhaltende Nachfrageschwäche in Asien, dem nach Deutschland zweitwichtigsten Markt für die Gruppe.

Fusion zahlt sich aus Die Übernahme der Haaga Kehrsysteme durch Electrostar erfüllt die Erwartungen: Die beiden Unternehmen aus Reichenbach legten beim Umsatz zu. Während Electrostar laut Geschäftsführer Roman Gorovoy leicht auf 24,5 Millionen Euro wuchs, wuchs Haaga um 19 Prozent auf 4,3 Millionen Euro zu. Govoroys Ziel: In 2013 soll gemeinsam die 30 MillionenMarke geknackt werden.

Sauberer Rekord Die Meiko-Gruppe legt beim Umsatz um zehn Millionen zu. Und investiert in den Stammsitz Der große Auftritt ist nicht die Sache von Burkhard Randel und Stefan Scheringer. Deshalb verstecken die Geschäftsführer der Offenburger Meiko-Gruppe den wichtigsten Teil ihrer Nachricht ein wenig: „Meiko hat den konsolidierten Umsatz um zehn Millionen auf 260 Millionen Euro gesteigert. Damit haben wir einen neuen Rekord in der 85-jährigen Unternehmensgeschichte erzielt.“ Vor allem das Ausland bereitet der auf gewerbliche Spültechnik sowie Reinigungs- und Desinfekti-

onsautomaten spezialisierten Gruppe reine Freude: Während der Auftragseingang im Inland um gut fünf Prozent auf 46 Millionen Euro zulegte, lag der Anstieg im Export bei satten 40 Prozent. Meiko liefert weltweit in mehr als 90 Länder, ist in zwölf mit eigenen Töchtern vertreten. Aus dem Ausland kam denn auch der laut Randel und Scheringer bislang größte Einzelauftrag: Für drei Millionen Euro orderte ein Krankenhaus in Kanada Reinigungs- und Desinfektionsautomaten.

Doch der Stammsitz wird darüber nicht vergessen – immerhin arbeitet dort mit 1050 Menschen das Gros der 1800 Mitarbeiter starken Gruppe. Ergo fließt Offenburg auch der größte Batzen aus dem für 2013 aufgelegten Investitionsplan mit einer Gesamthöhe von zehn Millionen Euro zu. Es soll in den Aufbau einer neuen Fertigungslinie für Programmautomaten fließen. Über die Höhe der Investition machten die Geschäftsführer indes keine Angaben. Für das angelaufene Jahr sind Randel und Scheringer generell optimistisch – ohne Details zu nennen. Vielleicht ist 2013 wieder für einen Rekord gut. Dirk Werner

Starke Aufholjagd Die Friedrichshafener Tognum hat im abgelaufenen Jahr den Umsatz um 1,4 Prozent auf 3,01 Milliarden Euro gesteigert. Nach der konjunkturell kühleren Jahresmitte konnte der Konzern laut Vorstandschef Joachim Coers„aufgrund eines außergewöhnlich starken vierten Quartals“ die eigenen Ziele noch erreichen. Die Ebit-Marge liegt mit 9,8 Prozent rund zwei Punkte unter dem Vorjahr.

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Homag übertrifft die Prognose Aufatmen bei dem Schopflocher Maschinenbauer Homag: Trotz der Querelen der Großaktionäre wurden die Prognosen für das Jahr 2012 erreicht oder sogar übertroffen. „Das wir trotz der schwierigen Rahmenbedingungen einen so guten Auftragseingang realisieren konnten, werten wir als klaren

Vertrauensbeweis der Kunden“, so der Vorstandschef Markus Flik. Konkret bedeutet das: Der Auftragseingang lag mit 575,8 Millionen Euro knapp eine Million Euro über dem des Vorjahres. Der Umsatz sank um 30 Millionen Euro auf 767 Millionen Euro – dennoch jubelt Finanzvorstand Hans-Die-

ter Schumacher: Denn erwartet waren nur 750 Millionen Euro. Wichtiger noch: Es gibt einen Jahresüberschuss von 12,7 Millionen Euro – im Vorjahr betrug der Verlust 4,7 Millionen Euro. Homag ist der führende Hersteller von Maschinen und Anlagen für die holzverarbeitende Industrie wer Foto: Meiko


Das System Hess • Unternehmen

Das System

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Hess

Wie kam es zu den Bilanzmanipulationen

bei dem Leuchtenhersteller? Econo gibt einen Einblick in das verzweigte Firmennetzwerk

D

as Bild zeigt eine attraktive Dame mittleren Alters mit Kurzhaarschnitt. Sie trägt ein Dirndl, die Bluse ist offenherzig. Offensichtlich eine lebensfrohe Person, die in Schützenvereinen am Bodensee aktiv ist und golft. Die Dame heißt Kirsten Bohr und bietet mit diesem Bild in einem Geschäftsnetzwerk ihre Dienste an: „Gründung von CH-Gesellschaften mit Treuhandfunktion…“ Kirsten Bohr spielt nach Recherchen von Econo eine Schlüsselrolle im System Hess, auch sie soll im Visier der Staatsanwaltschaft sein. Das System Hess – seit dem Rauswurf von Christoph Hess und Peter Ziegler aus dem Vorstand des renommierten Leuchtenherstellers Hess in VS-Villingen (lesen Sie hierzu auch den Bericht in der Econo-Ausgabe 3) Ende Januar ist viel darüber spekuliert worden: Wie haben die beiden gemäß den Vorwürfen die Bilanzen der AG mittels fingierten Rechnungen an Strohfirmen manipuliert? Dass es Manipulation gab, steht nach Einschätzung des Hess-Aufsichtrats – dem der ebenfalls beschuldigte Jürgen Hess angehört – fest. Eine Sonderuntersuchung kommt zu dem Schluss: Der Umsatz für das Geschäftsjahr 2011 ist um neun Millionen Euro zu hoch angegeben worden, betrug also nur rund 59 Millionen Euro. Und der Jahresüberschuss steht sechs Millonen Euro zu hoch in den Bü-

chern – statt eines Überschusses von 1,3 Millionen gab es ein Minus von 4,7 Millionen. Für das Jahr 2012 ist der Umsatz gar um 15 Millionen Euro zu hoch ausgewiesen, der Überschuss um neun Millionen Euro geschönt. Der Verlust für das Jahr 2012 beträgt laut Sonderprüfung „mindestens 15 Millionen Euro“.

Als Geschäftsführerin der K+K Objekt laufen bei ihr in einer Art Holding die Fäden für drei Firmen aus dem System zusammen. Vier Punkte fallen generell auf: • Es gibt eine Art Arbeitsteilung zwischen Christoph Hess und Peter Ziegler. Hess ist der Repräsentant mit Botschaftertitel und Sitzen in Gremien aller Art. Zieg-

Christoph Hess und Peter Ziegler bauten eine Art Schatten-Wirtschaft auf Besonders heikel: Beide Zahlenwerke bildeten die Grundlage für den Börsengang im Oktober 2012. Und das wirft die lauter werdende Frage nach der Verantwortung der Banken von LBBW bis zu Sparkassen sowie von Wirtschaftsprüfern auf, die nicht erst vor dem Parkettsturm im Dutzend die Bücher der inzwischen zahlungsunfähigen AG auf den Kopf gestellt haben. Zurück zum System Hess. Fest steht: Ab 2008 begannen Hess und Ziegler, ein Firmennetz zu spannen (lesen Sie hierzu die Grafik auf den Folgeseiten), wie auch das Handelblatt berichtet. Spätestens ab 2011 taucht in Handelsregistern und Auskunfteien der Name Kirsten Bohr auf. Sie hat bei mindestens vier Firmen die Geschäftsführung – und das sind nur die Firmen, die mit Hess in Verbindung stehen.

ler operiert im Hintergrund, führt die Geschäfte bei Firmen aus dem Netzwerk. • Das System bildet eine Art Schatten der Hess AG und deren offizieller Töchter: So entwickeln, produzieren und vertreiben Light Design und Light Design Solutions Beleuchtungssyteme insbesondere im Bereich der LED-Technik. Oder die Econ Projektmanagement: Die GmbH mit Sitz in Dresden projektiert technische Anlagen und entwickelt, produziert und vertreibt elektrotechnische Produkte. Und die Evros, die seit 2011 nur einen Steinwurf vom HessStammsitz entfernt firmiert: Sie wird von einem Hess-Vorstand geführt und erbringt Leistungen im Bereich der computergestützten Produktentwicklung. All das

Aufgezählte gehört zu den Kernkompetenzen der AG. • Wobei einerseits der Gegenstand des jeweiligen (Schein-)Unternehmens im Handelsregister ohnehin meist äußerst weit gefasst ist. Beispiel: die erst 2011 gegründete K+K Objekt. Sie hat laut Eintrag den Zweck: „Die Erbringung von Beratungs- und Projektmanagementleistungen sowie die Verwaltung von Immobilien. Ferner die Entwicklung, Herstellung und der Vertrieb von technischen Produkten.“ Keine schlechte Grundlage, um Rechnungen zu schreiben. Andererseits ist fraglich, ob die angegebenen Firmenzwecke überhaupt erfüllt werden können. Beispiel: Die von Peter Ziegler seit 2008 geführte AMW Präzisionstechnik teilt sich offensichtlich mit der RosenbergerGruppe in Simonswald (bei der Ziegler vor und während seines HessEngagement aktiv war) das Gebäude. Wer bei AMW indes jüngst anrief, der landete sozusagen bei Familie Ziegler im Wohnzimmer in VS-Obereschach. Für ein Unternehmen, das mechanische Komponenten und Teile entwickelt und herstellt ungewöhnlich. Und hatte Ziegler bei Hess in Sachen Finanzen und Controlling nicht ohnehin ausreichend zu tun? • Alle Firmen aus dem Netzwerk haben eine bemerkswerte Biografie. Bis aus einer Pensum Marketing eine LD Technologie 4/2013

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Unternehmen • Das System Hess

wurde, waren mehrere Übergänge nötig. Ebenso auffallend: Vor und nach dem Börsengang war besonders viel Bewegung im Netzwerk. Ziegler verließ die Geschäftsführung der LD Technologie. Die K+K Objekt übernahm dort die Mehrheit von AMW, ebenso wie an der Econ Projektmanagement. Bei Econ kam dann auch gleich noch Kirsten Bohr an die Spitze. Zugleich wurde die Thorn Vertrieb, ein weiterer fraglicher Betrieb aus dem Netzwerk, in Vulkan Schweiz umbenannt, Auch hier hat Bohr offiziell das Sagen. Wer sie indes kontaktieren möchte, landet bei der deutschen Vulkan, einer Hess-Tochter. Und erhält keine Antwort.

Christoph Hess und Peter Ziegler machen vom Schweigerecht Gebrauch Das Hin und Her diente einem Zweck: verschleiern. Denn all die Firmen haben sich und der AG nach Econo-Informationen Rechnungen gestellt. Belegbare Leistungen hat es indes kaum gegeben. Der Zweck des Spiels: Die Finanzschwäche von Hess vernebeln, um Banken und Investoren zu locken. Das gelang – bis zum Januar. Was am Ende davon strafrechtlich relevant sein wird, werden die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zeigen. Wann das sein wird? „Das ist derzeit nicht absehbar“, so Staatsanwalt Peter Lintz zu Econo. Zumal die Ex-Vorstände Hess und Ziegler von ihrem Schweigerecht gegenüber den Ermittlern Gebrauch machen. Bis zum Redaktionschluss gab es auch keine Stellungnahme zu den Ergebnissen der Sonderprüfung. Auch Kirsten Bohr schweigt. Auf verschiedene Kontaktversuche von Econo hat sie nicht reagiert. Wahrscheinlich entspricht das ihrer Aufgabe im System Hess: schweigsam im Hintergrund, auf hoffentlich gut dotiertem Posten. Dirk Werner

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Illustration: Dirk Werner, Jigal Fichtner


Quelle: Handelsregister, eigene Recherchen

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Unternehmen • Stille Reserven

Die Kapitalanforderungen für die Banken steigen. Um die Quoten schnell zu erfüllen, werden ihre stillen Einlagen umgewandelt

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homas Renner redet nicht lange um den heißen Brei herum. „Wir können unser Eigenkapital nicht einfach wie Aktiengesellschaften durch eine Kapitalerhöhung vermehren“, sagt der Vorstandschef der Sparda Bank, als er die Bilanzzahlen des vergangenen Jahres präsendiert. Der Wettbewerbsdruck

Entscheidende Frage: Dürfen Banken ihre stillen Einlagen zum Kernkapital zählen? und die Dauerniedrigzinsphase sind eine ungute Kombination für die Banken im Land: Das Geldverdienen fällt schwer. Das kommt zu einer ungünstigen Zeit. Denn einige Banken müssen gerade jetzt – Stichwort Basel III – ihr Kernkapital aufbessern. Und wer kaum Geld verdient, kann keines zur Seite legen. Die Sparda Bank hat deshalb etwas getan, was viele Banken derzeit tun: Sie hat einen Teil ihrer stillen Schätze gehoben. Rund 100 Millionen Euro der sogenannten stillen Reserven werden umgewidmet in hartes Kernkapital.

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„Eine Teilauflösung“, wie Renner sagt. Der Unterschied zu anderen Banken: Renner redet darüber. Über die Jahre hinweg haben die Banken im Land Teile ihrer Überschüsse in den Posten mit dem Namen § 340 f verschoben – und damit eine beträchtliche Notfallvorsorge gebildet. Wer danach fragte, erntete allenfalls ein freundliches Lächeln. Sonst nichts. Über die stillen Schätze, die am Grunde der Bank-Bilanzen schlummern, wird nicht gern gesprochen. Man hat sie oder eben nicht. Dass sie nun von mancher Bank doch gehoben werden, liegt an der unsicheren politischen Situation: Die stillen Reserven sind eine EU-weite Eigenheit der deutschen Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Die entscheidende Frage lautet: Dürfen diese Einlagen im Zuge der verschärften Kapitalanforderungen zum Kernkapital zählen? Und wenn ja, in welchem Maße? Darüber wird derzeit noch in den Gremien der EU eifrig diskutiert, verhandelt. Ausgang offen. Obgleich mancher Banker munkelt, die Debatte entwickle sich Richtung stilles, gleich hartes Kapital.

Wer nicht abwarten und auf Nummer sicher gehen will, widmet um: Die Sparda Bank hebt damit ihre Kernkapitalquote von 6,3 Prozent auf rund neun Prozent an. Zum Verständnis: Eine Quote von mindestens sieben Prozent gilt als Indikator für eine gesunde Bankbilanz. Basel III fordert spätestens ab 2019 eine sogenannte „harte Kernkapitalquote“ (Summe von Tier-I- und Tier-II-Kapital) von mindestens acht Prozent. Wichtig dabei zu wissen: Kernkapitalquote ist nicht gleich Kernkapitalquote. Bilanziert eine Bank nach HGB, dann gelten die stillen Einlagen nicht als Kernkapital. Wer nach IFRS bilanziert, darf diese aber dazuzählen – und weist entsprechend eine höhere Quote aus. Durch diesen völlig legalen Kniff steht manches Institut in der Öffentlichkeit um einiges besser da. Zurück zur Sparda Bank: Die ist nicht die erste Bank im Land, die ihre stillen Schätze gehoben hat. Die Landesbank BadenWürttemberg (LBBW) beugte sich dem Druck ihrer Gesellschafter und wandelte einen Teil der Reserven in Kernkapital um.

Foto: canstockphoto


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Und 2011 haben sich viele Sparkassen dazu entschlossen, Teile umzuwidmen und sie dem Kernkapital zuzuführen. Genaue Zahlen geben die Institute ungern preis. Allerdings sind im Jahresvergleich außergewöhnlich hohe „Zuführungen zu dem Fonds für allgemeine Bankrisiken“ (oder auch Sonderposten für allgemeine Rücklagen nach § 340 g HGB), wie es in den Bilanzen heißt, ein sicherer Indikator für eine solche Umschichtung. So hat zum Beispiel die Sparkasse Hohenlohekreis im Jahr 2011 rund 25 Millionen Euro umgeschichtet. 2010 waren es lediglich drei Millionen Euro gewesen. Die Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau hat 68 Millionen Euro, die Kreissparkasse Böblingen rund 100 Millionen Euro und die Kreissparkasse Heilbronn rund 150 Millionen Euro im Jahr 2011 dem Fonds zugeführt, der Großteil dürfte aus den stillen Einlagen stammen. Das bedeutet indes nicht, dass in den Schatzkammern nichts mehr übrig ist. Wer Andreas Götz, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Ostalb, auf die ungewöhnlich hohe

340g-Zuführung von rund 80 Millionen Euro im Jahr 2011 anspricht, erntet ein freundliches Lächeln. Es handle sich dabei selbstverständlich lediglich um eine Teilauflösung. „Wir haben noch ausreichend stille Reserven. Wir müssen uns keine Sorgen machen.“ Die Umwandlungswelle bei den Sparkassen soll indes nur der Anfang gewesen sein. So raunte ein hochrangiger Banker der Sparda Bank am Rande der Bilanzpressekonferenz, 2012 werde so manche Genossenschaftsbank der Sparda Bank und den Sparkassen folgen. Bei der Volksbank Lahr zum Beispiel gibt man sich indes gelassen: Aufgrund „der sehr guten Kernkapitalausstattung der Volksbank Lahr“ ist es derzeit nicht notwendig, stille Einlagen umzuwidmen, teilt die Bank auf Anfrage mit. Generell ausschließen will man in der Ortenau aber nichts: „Je nachdem wie Basel III sich konkret entwickelt, könnten wir es uns auch vorstellen, mittel- bis langfristig die stillen Reserven in Kernkapital umzuwandeln“, heißt es. Und auch die Volks-

bank Offenburg hat bislang bei einer Kernkapitalquote von rund zehn Prozent keine stillen Reserven aufgelöst. Die Volksbank Stuttgart, die größte Genossenschaftsbank im Land, wiederum hat in diesem Jahr einen Teil ihrer stillen Schätze gehoben. Mit der Auflösung von rund 84 Millionen

2011 haben die Sparkassen Hunderte Millionen Euro in Kernkapital umgewidmet Euro hat das vor zwei Jahren neu fusionierte Institut die Kernkapitalquote um drei Punkte auf nun 11,1 Prozent erhöht. Dies und ein Blick zur Kreissparkasse Rottweil zeigt: Viele Banken erfüllen Basel III auch ohne Umwidmung locker. Die Rottweiler etwa haben laut ihren Offenlegungsberichten 2010 und 2011 rund 53 Millionen Euro von 340f in den Posten 340g eingestellt – und ihre ohnehin proppere Kernkapitalquote von 10,7 auf 15,1 Prozent erhöht. Sicher ist eben sicher. Robert Schwarz

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Unternehmen • Bilanz der Banken

Thimms erstes Mal Bei der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau setzt der neue Vorstandschef auf Kontinuität. Ein Blick auf Details lohnt dennoch

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trotz eines Anstiegs der Kreditnachfrage von großen Firmenkunden um 8,4 Prozent auf 258 Millionen Euro. Der Grund: Die Kreditnachfrage von Bauträgern ist um 15,3 Prozent beinahe eingebrochen. In Freiburg gibt’s schlicht zu wenig baureife Flächen. Auch ein anderer Blick lohnt: Die Kernkapitalquote ist mit 11,1 Prozent sehr gut. Thimm aber gibt lieber die Zahl von 14 Prozent an: Die sei nach den internationalen Bilanzierungsregeln errechnet, schließlich stehe man mit internationalen Banken im Wettbewerb. Und da wolle man eben auf Augenhöhe sein. Dirk Werner

Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau

Quelle: Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau

Marcel Thimm setzt bei der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau auf Kontinuität

ie Frage steht natürlich im Raum: Wo ist denn nun die Handschrift von Marcel Thimm in diesem Zahlenwerk erkennbar? Immerhin ist es die erste Bilanz, die Thimm als Vorstandschef der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau vorlegt. Die Antwort ist schlicht: nirgends. Das ist beileibe keine Kritik. Denn die Bilanz der größten Roten in der Region für das Jahr 2012 ist wieder ausgewogen, ist ein Statement der Kontinuität. Das Zinsergebnis stieg um eine Million auf 117 Millionen Euro, das Provisionsergebnis sank um eine Million auf 42 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern stieg um zwei Millionen auf 28 Millionen Euro und der Jahresüberschuss ist mit neun Millionen Euro gleich geblieben. Die Bilanzsumme ist – wie bei fast allen Banken – aufgrund der Rückführung von Interbankengeschäften um 0,9 Prozent auf 5,420 Milliarden Euro gesunken. Doch auch bei der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau lohnt ein genauerer Blick. So ist die Nachfrage von Unternehmenskrediten um sechs Millionen auf 561 Million Euro zurückgegangen –

Bilanzsumme Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen Mitarbeiter

5,425 Mrd. (5,473) 117 Mio. (116) 42 Mio. (43) 28 Mio. (26) 57,5(58,8) 11,1 Prozent (k.A.) 3,662 Mrd. (3,676) 3,785 Mrd. (3,765) 1265(1290)

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahreswerte in Klammern)

Effiziente Hohenloher Quelle: Sparkasse Schwäb. Hall Craislheim

Sparkasse Schwäbisch Hall Crailsheim Bilanzsumme Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen Mitarbeiter

3,06 Mrd. (2,98) 60,2 Mio. (59,9) 14,5 Mio. (14) k. A. (k. A.) 53,4(52,5) 13,1 Prozent (7,8) 1,890 Mrd. (1,178) 1,746 Mrd. (1,674) 587(579)

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahreswerte in Klammern)

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Erstmals steht die Drei vorm Komma: Die Sparkasse Schwäbisch Hall Crailsheim hat 2012 eine Bilanzsumme von 3,06 Milliarden Euro erwirtschaftet. Für Vorstandschef Thomas Lützelberger aber nur ein schöner Nebeneffekt. Viel mehr hat den Sparkassenchef gefreut, dass das Einlagenwachstum bei seinem Institut weiter anhält. Seit 2007 sind diese um rund eine halbe Milliarde auf nun fast 1,9 Milliarden Euro angewachsen. An-

gesichts der harten Konkurrenz in jenen Jahren ein toller Erfolg, erklärt der Vorstandchef. Entsprechend zufrieden ist Lützelberger: „Es war ein sehr, sehr starkes Jahr. Wir sind zufrieden. Wir haben unsere Position als Marktführer gefestigt und weiter ausgebaut.“ Etwas zurückhaltender gibt sich die Bank beim Gewinn: Angaben zum Betriebsergebnis macht Lützelberger keine. Man liege jedoch über dem Niveau des Vorjahres.

Provisions- und Zinsergebnis halten das Niveau von 2011, während die Sparkasse die Kosten weiter im Griff hat. Eine Cost-Income-Ratio von 53,4 ist für eine Flächenbank wie die Sparkasse Schwäbisch Hall Crailsheim sehr gut. Sorgen macht sich der Chef indes um die immer weiter greifenden regulatorischen Maßnahmen seitens Staat und EU. „Ich bewundere, wie die noch kleineren Häuser mit dieser Flut umgehen.“ rs Fotos: Michael Bode (Archiv), Sparkasse Karlsruhe


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Michael Huber hat als Direktor der Sparkasse Karlsruhe Ettlingen Platz sieben im Land verteidigt

Die Geburtstagsbilanz wuchs um 4,7 Prozent oder 203 Millionen Euro auf 4,545 Milliarden Euro – und damit deutlich über dem Sparkassenschnitt von 4,7 Prozent. Und die Kundeneinlagen kletterten um 235,7 Millionen auf 5,058 Milliarden Euro. Doch rosig ist in der badischen Metropole nicht alles. Huber fürchtet nämlich um die Einnahmen aus den Wohnbaukrediten, immerhin gab es in 2012 435,4 Millionen Euro neu zugesagter Engagements. Aber: „Der Karlsruher Immobilienmarkt ist ‚ausver-

kauft‘. Die Kommunalpolitik steht in der Verantwortung, heute die Weichen für eine positive Entwicklung zu stellen.“ Aber auch Huber steht in der Verantwortung, wie ein vertiefender Blick in die vorläufigen Zahlen von 2012 zeigt: Der Zinsüberschuss sank um knapp neun Millionen auf 158,2 Millionen Euro. Das Provisionsergebnis um 1,8 Millionen auf 37 Millionen Euro. Und das Betriebsergebnis rutschte um satte 14 Millionen Euro auf 83,3 Millionen Euro. wer

Sparkasse Karlsruhe Ettlingen

Quelle: Sparkasse Karlsruhe Ettlingen

Michael Huber ist bester Laune. Das liegt nicht nur daran, dass der Sparkassensdirektor mit der Sparkasse Karlsruhe Ettlingen die 200-Jahr-Feier im Jahr 2012 gut hinter sich gebracht hat. Auch die Bilanz überzeugt seiner Ansicht nach: „Wir sind mit dem Jahr 2012 überaus zufrieden.“ Auf den ersten Blick stimmt das auch. Die Bilanzsumme ist um 2,7 Prozent auf 6,81 Milliarden Euro angewachsen. Die Karlsruher sind damit weiterhin die Nummer sieben im Land. Der Kreditbestand

Bilanzsumme Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen Mitarbeiter

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahreswerte in Klammern)

Auf Expansionskurs

Effizienter ist keiner

Wolfgang Müller, Vorstandschef der BBBank, plant, die Expansion des Karlsruher Instituts weiter voranzutreiben. 2012 kamen zwei neue Filialen in Ulm und Erlangen hinzu. Insgesamt hat die BBBank im vergangenen Jahr 8,2 Millionen Euro in ihre Filialen investiert. 2013 eröffnet die genossenschaftliche Privatbank in Speyer eine neue Filiale. In Planung seien Filialen in allen Landeshauptstädten. Die Karlsruher planen die Expansion maßvoll: Zulasten der Zahlen geht sie nicht. Das Teilbetriebsergebnis ist 2012 um rund fünf auf fast 55 Millionen Euro gewachsen. Zu verdanken ist dies dem gestiegenen Zinsüberschuss, der überproportional stark zugelegt hat. Auch bei Kundeneinlagen und Kreditvolumen ist die BBBank auf einem guten Weg. 2012 habe man fast 850 Millionen Euro an Baudarlehen an insgesamt 9500

Aufsichtsratschef Heinrich Ullmann hatte schon 2012 erklärt, die Volksbank Staufen sei weder Ferrari noch Porsche. Wenn man das Institut und seine Zahlen mit einem Auto vergleichen mag, fällt einem am ehesten das nie gebaute Drei-Liter-Auto ein: klein, fein, mit tollen inneren Werten. Denn: Mit einer Cost-Income-Ratio von 27,8 dürften die Staufener die effizientesten Banker im Land sein. 2012 hat man auch die anderen Werte weiter verbessert. Die Staufener haben Bilanzsumme, Kreditvolumen und auch Kundeneinlagen gesteigert. Die Einlagen legten sogar um mehr als sieben Prozent zu. Das Betriebsergebnis steigt auf mehr als 15 Millionen Euro, auch wenn die Bank mit Provisionen weniger verdient hat. Kapitalseitig ist man so gut ausgestattet wie nie zuvor. Die Bank verfügt über ein Eigenkapital von 81 Millionen Eu-

Quelle: BBBank Karlsruhe

BBBank Karlsruhe Bilanzsumme Zinsergebnis Provisionsergebnis Teilbetriebsergebnis Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen Mitarbeiter

7,597 Mrd. (7,4) 171,7 Mio. (159,0) 36,6 Mio. (37,8) 54,6 Mio. (49,2) 73,7 (76,1) 18,3 Prozent (14) 6,368 Mrd. (6,162) 3,346 Mrd. (2,933) 1633 (k. A.)

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahreswerte in Klammern)

ro. Die Kernkapitalquote liegt bei mehr als 20 Prozent. Einzig, dass der erst im vergangenen Jahr angetretene Andreas Langer schon nach wenigen Monaten wegen persönlicher Gründe wieder den Vorstand verließ, sorgte in Staufen für ein wenig Aufregung. Die Zahlen sind dennoch ausgezeichnet. rs

Volksbank Staufen

Quelle: Volksbank Staufen

Mitglieder vergeben. Deren Zahl soll zudem weiter steigen. Fast 395 000 zählt das Institut derzeit, das sind rund fünf Prozent mehr als noch im Jahr zuvor. Wenn es nach Müller geht, sollen bald 600 000 Menschen Anteile des Karlsruher Instituts besitzen. Laut Müller ist die Mitgliedersuche Teil der Vision Erfolgsbank 2020. rs

6,815 Mrd. (6,629) 158,2 Mio. (137,5) 37,0 Mio. (38,8) 83,3 Mio. (97,2) 57,48(56,56) 13,2 Prozent (12,3) 5,058 Mrd. (4,822) 4,545 Mrd. (4,341) 1626(1649)

Bilanzsumme Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis v. Bew. Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen Mitarbeiter

609 Mio. (572) 18,1 Mio. (17,1) 3,1 Mio. (3,2) 15,4 Mio. (14,2) 27,8 (29,1) 21,2 Prozent (19,1) 417 Mio. (389) 258 Mio. (249) 85 (85)

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahreswerte in Klammern)

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Unternehmen • Bilanz der Banken

Fast 600 Menschen beschäftigt die Südwestbank. Hier die Zentrale in Stuttgart

Quelle: Südwestbank

Südwestbank Bilanzsumme Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis v. Bew. Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen Mitarbeiter

4,8 Mrd. (4,2) 70,6 Mio. (71,1) 23,6 Mio. (21,5) 25,9 Mio. (23,2) 68 (k. A.) 5,5 Prozent (k. A.) 3,6 Mrd. (3,4) 3,2 Mrd. (3,1) 567 (558)

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahreswerte in Klammern)

Auf Wachstumskurs Die Südwestbank ist 2012 kräftig gewachsen. Das reicht dem Vorstand aber nicht. 2013 soll die Expansion weiter fortgesetzt werden

N

ichts.“ Wolfgang Kuhns Antwort auf die Frage, was denn der Mehrheitseigentümer der Südwestbank, die Santo Holding, an Ausschüttung erwarte, fällt knapp aus. Inzwischen gehört die Bank zu 94 Prozent dem Unternehmen, hinter dem die HexalGründer Andreas und Thomas Strüngmann stehen. Die Eigentümer dürften dennoch zufrieden sein mit der Entwicklung der Südwestbank. Das

Institut ist weiter auf Wachstumskurs. Das Geschäftsvolumen stieg 2012 um rund 14 Prozent. Im Bereich Private Banking stieg das Einlagen- und Depotvolumen im vergangenen Jahr um 15 Prozent auf rund eine Milliarde Euro. Seit 2010 hat die Südwestbank ihr Kreditvolumen um rund ein Viertel erhöht. Dem Expansionskurs entsprechend nimmt Kuhn auch bewusst höhere Personalkosten in Kauf. „Wir werden auch 2013 in

die Stärkung unserer Personalbasis investieren.“ Der Preis des Wachstums: Die Kernkapitalquote fällt im Vergleich zu manch anderer Bank bescheiden aus. Deshalb ist ein weiteres von Kuhn ausgegebenes Ziel, die Expansion so profitabel wie möglich zu gestalten, sprich: das Betriebsergebnis weiter zu steigern und die Kernkapitalquote schrittweise Richtung Basel-III-Niveau zu hieven. Die eigene Vorgabe, die

Vorstandschef Wolfgang Kuhn

Eigenkapitalrendite auf zehn Prozent zu schrauben, hat man im vergangenen Jahr bereits nur knapp verpasst. Robert Schwarz

Nach Fusion weiter im Plan

econo 4 / 2 0 1 3 · 2 2 . M är z 2013

100 Millionen Euro). Laut Vorstandschef Jürgen Zachmann sei diese „im Rückblick äußerst erfolgreich verlaufen“. Der Trend zu weiteren Zusammenschlüssen im Genossenschaftsbereich werde erkennbar. Das Provisionsergebnis notiert etwas oberhalb des Vorjahres. Wie viel von den Einnahmen übrig bleibt, teilte die Volksbank Pforzheim nicht mit, das Betriebsergeb-

nis dürfte aber oberhalb des Vorjahreswerts von 22,5 Millionen Euro liegen. Als Bilanzgewinn weist das Institut drei Millionen Euro aus, 1,6 Prozent mehr als noch 2011. „Die Volksbank Pforzheim konnte mit diesem Ergebnis erneut ihr Eigenkapital verstärken“, erläutert Vorstandsmitglied Frank Bischoff. Für die Mitglieder plant die Volksbank mit einer Dividende von 5,1 Prozent. rs

Volksbank Pforzheim

Quelle: Volksbank Pforzheim

Erneut hat der eigene Wertpapierbestand der Volksbank Pforzheim zu einem glänzenden Zinsergebnis verholfen: Rund 1,3 Milliarden Euro an Aktien halten die Genossen, die Performance war auch im vergangenen Jahr erneut gut. Entsprechend zufrieden ist man in Pforzheim. Allgemein stand 2012 vor allem im Zeichen der Fusion mit der Raiffeisenbank Birkenfeld (Bilanzsumme rund

Bilanzsumme Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis v. Bew. Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen Mitarbeiter

2,65 Mrd. (2,51*) 55,7 Mio. (51,44*) 18,0 Mio. (17,7*) k. A. (22,5 Mio.*) k. A. (69*) k. A. (9,6 Prozent*) 1,56 Mrd. (1,43*) 1,28 Mrd. (k. A.) 545 (526)

Kennzahlen in Euro / * Zahlen '11Voba Pforzheim ohne Raiba Birkenfeld

Fotos: Südwestbank


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Barths Ruhe vor dem Sturm Uwe Barth dann doch nicht einstimmen. Er sieht unruhige Zeiten kommen: „Die Branche wird sich auf niedrigere Betriebsergebnisse einstellen müssen.“ Was Barth pessimistisch werden lässt, sind zwei Faktoren: Erstens ist die Euro-Krise nicht vorbei, „da die Ursachen nicht wirklich bekämpft werden“. Und zweitens setzt die Volksbank Freiburg wie anderen Banken das niedrige Zinsniveau unter Druck. Immerhin ist der Zinsertrag mit die wichtigste Einnahmequelle. Was bedeute das nun konkret? „Ich rechne mit einem Rückgang des Zinsergebnisses zwischen zehn und 15 Prozent“, so der Vorstands-

sprecher. Das wären künftig Werte um die 42 bis 45 Millionen Euro. Auf das Betriebsergebnis wirkt sich das entsprechend aus. Was ebenfalls schwer wiegt: Die künftigen Anforderungen an das Eigenkapital. Konnten die Freiburger Genossen bislang für einen Euro Eigenkapital zwölf Euro Kredit ausgeben, werden es künftig wohl nur noch neun Euro sein. Trotz allem, Barth resigniert nicht. Sein Ziel: „Jährlich so viel zu verdienen, um das Eigenkapital zu erhöhen, die Dividende zu zahlen, Risiken aus dem laufenden Ertrag abbilden zu können und zu investieren.“ Nun denn. wer

Volksbank Freiburg

Quelle: Volksbank Freiburg

Das Jahr 2012 war auch für die Volksbank Freiburg ein solides. Das Betriebsergebnis liegt mit 24 Millionen Euro beinahe auf Vorjahresniveau, das Provisionsergebnis mit 21,5 Millionen Euro ebenfalls. Die Zinsergebnis stieg um rund zwei Millionen auf 51 Millionen Euro. Und eine Cost-Income-Ratio von 65 Punkten ist anständig. Eine Kernkapitalquote von zehn Prozent sogar sehr gut. Zudem gab es keinen Abschreibungsbedarf – erwartbar wären rund sechs Millionen Euro pro Jahr. Also alles in Butter? In den allgemeinen Jubel über ein gelungenes Jahr will Vorstandssprecher

Bilanzsumme Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen Mitarbeiter

2,44 Mrd. (2,55) 51,1 Mio. (49,0) 21,5 Mio. (22,5) 24,0 Mio. (24,7) 65 (64) 10,64 Prozent (9,29) 1,87 Mrd. (1,82) 1,5 Mrd. (1,42) 498 (501)

Kennzahlen in Eiuro (Vorjahreswerte)

Wachstum im nördlichen Breisgau Entsprechend muss die Bank Abschied nehmen von der hervorragenden Cost-Income-Ratio von 2011. Damals musste die Volksbank nur 60 Cent aufwenden, um einen Euro zu verdienen. Das betreute Kreditvolumen stieg 2012 erstmals über die Marke von einer Milliarde Euro. Bilanziell wirksam sind indes nur 90 Prozent davon. Auch im Kampf um die Kundeneinlagen sind die Nordbreisgauer

gut aufgestellt und legen um rund 60 Millionen Euro zu. Das gute Bewertungsergebnis von 2,7 Millionen Euro hievt das Betriebsergebnis über das Niveau von 2011. Der Verwaltungsaufwand indes stieg um 0,8 Millionen Euro. Der Grund sind bauliche Investitionen in das Filialnetz. Basel III sieht man in Emmendingen angesichts eines Eigenkapitals von 136 Millionen Euro gelassen entgegen. rs

Volksbank Breisgau Nord

Quelle: Volksbank Breisgau Nord

Es war zumindest ein kleines Jubiläum 2012: Seit zehn Jahren gibt es die Volksbank Breisgau Nord. In dieser Zeit hat die Bank ihr Eigenkapital mehr als verdoppelt und das Betriebsergebnis um mehr als 60 Prozent gesteigert. Insofern liegt das vergangene Jahr im Trend. Auch wenn das Zinsergebnis unter der Niedrigzinsphase leidet und das Provisionsergebnis dies nicht ausgleichen konnte.

Bilanzsumme Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis n. Bew. Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen Mitarbeiter

1,424 Mrd. (1,341) 32,8 Mio. (34,4) 11,6 Mio. (11,5) 18,6 Mio. (18,0) 64,4 (60,3) 12,6 Prozent (11,9) 1,142 Mrd. (1,080) 909 Mio. (870) 331 (332)

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahreswerte in Klammern)

Im Tal ist alles im Lot

Schweigen an der Grenze

Die auffälligste Entwicklung im Zahlenwerk der Volksbank Kinzigtal ist das Betriebsergebnis nach Bewertung. Dieses notiert mit knapp vier Millionen Euro rund eine Million Euro unter dem Vorjahreswert. Man habe im Berichtsjahr 2012 verschiedene Steuerungsmaßnahmen durchgeführt, welche die zukünftigen Erträge stabilisieren sollen, aber einmalig zulasten des aktuellen Ergebnisses gingen, teilt die Bank mit. Ansonsten ist im Kinzigtal alles wie immer: Kundeneinlagen und Kreditvolumen halten sich die Waage. Plus und Minus bei

Das Wachstum der Bilanzsumme der Sparkasse Hanauerland ist enorm. Seit 2006 steht ein Plus von fast 60 Prozent zu Buche, von 2011 auf 2012 wuchs die Bilanzsumme um 11,6 Prozent auf 1,47 Milliarden Euro. Um fünf Prozent etwa hat das Kreditvolumen zugenommen. Die Wohnfinanzierung legt sogar um 30 Prozent auf 71,1 Millionen Euro zu. Sonst gibt man sich in Kehl schweigsam: Aktuelle Zahlen zu Kernkapitalquote oder Cost-Income Ratio werden nicht kommuniziert. Laut Auskunft seien „aufgrund einer Umstrukturie-

Quelle: Volksbank Kinzigtal

Volksbank Kinzigtal Bilanzsumme Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis v. Bew. Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen Mitarbeiter

547 Mio. (529) 12,0 Mio. (12,2) 4,3 Mio. (4,1) 5,0 Mio. (4,9) 73,6 (75) 9,5 Prozent (8,9) 379 Mio. (367) 384 Mio. (369) 87 (88)

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahreswerte in Klammern)

rung die Zahlen nur bedingt vergleichbar“ und würden „ein falsches Bild“ zeichnen. rs

Sparkasse Hanauerland

Quelle: Sparkasse Hanauerland

Zins- und Provisionsüberschuss gleichen sich aus. Das Institut bleibt eine solide Land-Bank.

Bilanzsumme Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis n. Bew. Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen Mitarbeiter

1,470 Mrd. (1,317) 22,1 Mio. (19,9) k. A. (6,4 Mio.) 5,6 Mio. (k. A.) k. A. (k. A.) k. A. (6,6 Prozent) 703 Mio. (690) 680 Mio. (647) 267 (272)

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahreswerte in Klammern)

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Unternehmen • Bilanz der Banken

Kattingers Schluss-Bilanz Zwei Jahre nach der Fusion ist die Volksbank Stuttgart auf Kurs. Auch wenn der Kapitän 2013 von Bord geht

Bilanzsumme Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen Mitarbeiter

4,955 Mrd. (4,736) 114 Mio. (115) 32 Mio. (34) 48 Mio. (64) 69,99 (67,07) 11,1 Prozent (8,1) 4,024 Mrd. (3,858) 2,989 Mrd. (2,763) 1059 (1074)

Finanzkennzahlen in Euro (in Klammern Vorjahresergebnisse)

64 auf 48 Millionen Euro. Zum anderen ist der Verwaltungsaufwand wieder über die „magische Grenze von 100 Millionen Euro gestiegen“, wie Kattinger erklärt. Ein Grund hierfür sind die fast vier Millionen Euro, die in das Filialnetz investiert wurden. „Summa summarum haben wir ein durchaus zufriedenstellendes und schönes Ergebnis erzielt“, sagt Kattinger. Das Zinsergebnis geht nur um eine auf 114 Millionen Euro zurück. „Wir hatten größere Bedenken“, so der Vorstandschef. „Das Thema wird uns dennoch noch eine Weile beschäftigen. Vor allem die kleineren Genossenschaftsbanken werden es zu spüren bekommen“, sagt Kattinger. Die Volksbank Stuttgart ist nach der Fusion die größte Genossensschaftsbank in Baden-Württemberg. Deutschlandweit rangiert sie mit einer Bilanzsumme von fünf Milliarden Euro auf Platz 5. Wenn

es nach Kattinger-Nachfolger Zeisl geht, ist das noch nicht das Ende. „Wir sind offen für Fusionen“, sagt er und spielt auf die zerklüftete Genossenschaftsbankstruktur in der Region an. Allein im RemsMurr-Kreis gibt es rund ein Dutzend Genossenschaftbanken. Auch weiter östlich wurden Zeisl in Bezug auf die Volksbank Gmünd, wo er selbst einst Chef

Rastetter geht in Ruhestand

Gerhard Rastetter, Vorstandschef der Volksbank Karlsruhe

econo 4 / 2 0 1 3 · 2 2 . M är z 2013

Auch die Volksbank Karlsruhe bekommt einen neuen Vorstandschef. Der Neue kann auf solide Zahlen aufbauen. Eins hat Gerhard Rastetter aber nicht geschafft. Nachdem die Fusion mit der Volksbank Durlach vor einigen Jahren fix war, hatte der Vorstandschef weitere Zusammenschlüsse angekündigt. Allein: Es hat nicht sollen sein, „zu meinem großen Bedauern“, wie Rastetter anlässlich der letzten Bilanz seiner Karriere erklärt. Rastetter, der die Altersgrenze erreicht und in diesem Jahr in den Ruhestand geht, weiß, dass die Herausforderungen für die Genossenschaftsbanken nicht kleiner werden. Seine Volksbank sieht er als „Stabilitätsanker“, der auch für 2012 gute Zahlen vorlegt.

Wie bei vielen anderen Banken ist auch bei den Karlsruhern die Zinsspanne das prägende Thema. „Wir müssen damit leben und das Beste daraus machen“, sagt Rastetter. Das belastet entsprechend das Teilbetriebsergebnis, das nachgegeben hat. Die Lösung: „Wir müssen schauen, dass wir effizienter werden.“ Das ist 2012 noch nicht ganz gelungen: Die Cost-Income-Ratio stieg um drei Punkte auf 72. Auch weil der Personalaufwand trotz weniger Stellen um 0,8 auf 26,7 Millionen Euro gewachsen ist. Auf der Aktivseite ist dagegen alles im Lot. Die Privatkredite legen um fünf, die Firmenkredite um vier Prozent zu. Die Privatkunden verlangen dem Trend gemäß nach mehr Baufinanzierungen, wohin-

gegen die Firmen weiter ihr Wachstum finanzieren. Nachfolger Andreas Lorenz übernimmt also eine gesunde Bank. Und vielleicht hat er bei der Fusionsfrage mehr Glück als sein Vorgänger. rs

Volksbank Karlsruhe

Quelle: Volksbank Karlsruhe

Quelle: Volksbank Stuttgart

Volksbank Stuttgart

F

ür Rainer Kattinger ist die Zeit reif. Der Vorstandschef der Volksbank Stuttgart geht in diesem Jahr in den Ruhestand, sein Nachfolger wird sein bisheriger Stellvertreter Hans R. Zeisl. Seine letzte Bilanz zeigt er „gerne“. Die vor zwei Jahren neu entstandene Bank (aus der Stuttgarter Volksbank und der Volksbank Rems) hat die Wehen der Fusion größtenteils hinter sich gelassen. Allein bei der Cost-Income-Ratio bewegt man sich bedrohlich an der selbst auferlegten 70er-Grenze. 2012 lag die Kosten-Nutzen-Relation bei 69,99. Das liegt zum einen am gesunkenen Betriebsergebnis. 2011 hatten die Stuttgarter noch Kreditrisiken von rund 20 Millionen Euro aufgelöst – und damit einen schönen Einmaleffekt generiert, der dieses Mal jedoch ausbleibt. Das Betriebsergebnis nach Risikovorsorge sinkt entsprechend von

Bilanzsumme Zinsergebnis Provisionsergebnis Teilbetriebsergebnis Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen Mitarbeiter

2,252 Mrd. (2,165) 40,2 Mio. (43,1) 15,1 Mio. (14,6) 14,8 Mio. (17,9) 72 (69) k. A. (9,7%) 1,442 Mrd. (1,458) 1,364 Mrd. (1,297) 352 (359)

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahresergebnisse in Klammern)

Fotos: Nikolaus Gruenwald, Volksbank Karlsruhe


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Die ÖKUMENISCHE JUGENDARBEIT GERNSBACH e.V. wurde am 10. Juli 2012 mit dem Ziel gegründet, einen spendenfinanzierten Jugendreferenten (m/w) anzustellen. Dazu haben sich Initiatoren aus vier Gernsbacher Kirchengemeinden zusammengeschlossen: „ökumenisch“.

Rainer Kattinger, Vorstandschef der Volksbank Stuttgart, und Hans R. Zeisl, der Kattinger im Laufe des Jahres ablösen wird

war, Ambitionen nachgesagt. Die aber warten müssen. Eben hat der Genossenschaftsverband, der dem kriselnden Institut im vergange­ nen Jahr mit 28 Millionen Euro unter die Arme greifen musste, entschieden, dass die Gmünder vorerst selbstständig bleiben. Statt­ dessen werden 25 der 150 Stellen gestrichen, fünf der 17 Filialen werden geschlossen. rs

Dickes Polster fache. Für Preiss dennoch kein Grund nachzulassen: Rund 5,8 Millionen Euro flossen 2012 dem bilanziellen Eigenkapital zu. Die­ ses beträgt nun 115,3 Millionen Euro. Ein dickes Polster. rs

Volksbank Bühl

Quelle: Volksbank Bühl

„Das Jahr hat den gesamten Finanz­ dienstleistungssektor vor enorme Herausforderungen gestellt“, sagt Claus Preiss, Vorstandschef der Volksbank Bühl. Allzu viele Sorgen haben er und sein Vorstandskolle­ ge Thomas Meier sich aber nicht machen müssen. Die Bank gehört mit einer Kernkapitalquote von 16,8 Prozent zu den am besten ausgestatteten Instituten. Den recht starken Rückgang der Bilanzsumme begründet Preiss mit dem Zurückfahren des Interban­ kengeschäfts. Unterm Strich weist die Volksbank Bühl einen Jahres­ überschuss von 6,6 Millionen Euro aus. Mit einer Eigenkapital­ kennziffer von 22,6 Prozent über­ treffe man alle aufsichtsrechtlichen Anforderungen um fast das Drei­

Bilanzsumme Zinsergebnis Provisionsergebnis Betriebsergebnis Cost-Income-Ratio Kernkapitalquote Kundeneinlagen Kreditvolumen Mitarbeiter

929,2 Mio. (983,3) 23,7 Mio. (24,2) 10,4 Mio. (10,2) 11,6 Mio. (12,3) 63,6 (62) 16,8% (15,4) 733,3 Mio. (757,8) 526,4 Mio. (507,0) 307 (308)

Nach Analyse der örtlichen Lage werden konkrete Freizeit- und Bildungsangebote wie Musikprojekte, Hausaufgabenbetreuung oder Ferienprogramme erstellt. Jugendliche sollen aktiv beteiligt werden. Mitarbeiter werden aus- und weitergebildet. Bestehende Kinder- und Jugendgruppen werden einbezogen: „die Jugend im Blick“. Zwei Einsichten motivieren die Verantwortlichen: Kirchengemeinden sind miteinander zu mehr fähig und bereit als im Alleingang. Und: die älteren Menschen sollen den Jüngeren ein deutliches Zeichen setzen, dass sie ihnen wichtig sind. Darum: die Kirchen. Das heißt:unsere Gemeindeglieder- investieren in die Jugend: „sozial“. Wer dabei sein will, kann den Verein durch eine jährlich einmalige Spende, durch einen monatlichen Beitrag, als förderndes oder als aktives Mitglied unterstützen. Dabei sind Ideen,Tatkraft und Gottvertrauen wichtig. Spenden- und Antragsformulare sind zu finden auf der Homepage. Für Gewerbetreibende bietet das PR-Mobil Werbeflächen. Weitere Informationen beantwortet gerne der Vorsitzende Pfr. Hans-J. Scholz: scholz@oejg.de

www.oejg.de

Finanzkennzahlen in Euro (Vorjahresergebnisse in Klammern)

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Management • Kapital & Recht

Econo-Expertenrat

Pro Familienverfassung

Happy Schu Das Esug zur Vereinfachung des Insovenzrechts

Reinhold W. Schlegel ist Geschäftsführer der RWS Treuhand in Balingen

Immer mehr Familienunternehmer erkennen, dass ein kompetenter „Clan“ hilfreich sein könnte. Bei der Umsetzung hapert es aber noch. Solche Aussagen regen den einen oder anderen Familienunternehmer an, ernsthaft über sein Unternehmen, aber insbesondere über seine Familiengesellschaft nachzudenken. Die Nachfolge strategisch planen, ohne dass die Familie in diese Prozesse und Planungen eingebunden ist, geht wohl kaum. Gerade deshalb und immer mehr kommt ein sogenannter Governance Kodex für Familienunternehmen ins Gespräch, ja sogar als Basis für ein erfolgreiches Miteinander der Familiengesellschafter. Auch die weiteren strategischen Ausrichtungen, Kooperationen, Fusionen und anderes sind hiervon tangiert. Familienunternehmen gehen von folgenden Prämissen aus: Unabhängigkeit vom Kapitalmarkt, situationsadäquate Gestaltung, verantwortungsvolle Einflussnahmen auf das Unternehmen. Was prägt Familienunternehmen? Dominante Inhaberschaft einer Familie, dynastischer Wille, das Unternehmen ist die wichtigste Investition, Vorrang der Unternehmensinteressen vor Unternehmerinteresse und anderem. Ist die Familienverfassung deshalb empfehlenswert? Gut zehn bis 20 Prozent der Familienunternehmen haben bereits eine solche Familienverfassung, gut 50 Prozent haben die Absicht, eine Familienverfassung in den nächsten Jahren zu erstellen. Eventuelle Gründe für eine Familienverfassung sind zweifelsfrei die Nachfolgeregelung sowie die Konfliktprävention. In der Familienverfassung werden alle Regeln dokumentiert, an denen sich das Handeln der Inhaber orientieren soll. Sie ist moralisch bindend, allgemein verständlich verfasst und wird von der Gesamtheit der Gesellschafter erarbeitet. Zahlreiche Regelungen sind zweifelsfrei auch in der Gestaltung von Ehe- und Erbverträgen wiederzufinden. Nach einer Studie werden durch eine Familienverfassung der Zusammenhalt, die Identifikation, die Führungs- und Kontrollstrukturen sowie die Stabilität des Unternehmens gestärkt. Fazit: Es kann zweifelsfrei festgehalten werden, dass das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Identifikation der Familien mit den Unternehmen sehr stark gefördert und gelebt wird. Das alles sind Argumente für die Erarbeitung einer Familienverfassung. Reinhold W. Schlegel Geschäftsführer RWS Treuhand Verwaltungs-GmbH Wirtschaftsprüfung, Steuerberatungsgesellschaft Eine Langfassung der Kolumne finden Sie auch im De Jure-Expertenrat auf econo.de

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ist ein Jahr alt: Zeit für einen ersten Praxistest

1. Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben sich die Änderungen des ESUG, insbesondere im Hinblick auf die Einsetzung eines vorläufigen Gläubigerausschusses, durchgesetzt. 2. Die Einsetzung des vorläufigen Gläubigerausschusses führt in größeren Verfahren dazu, dass von Beginn des Verfahrens an ein enger Kontakt zwischen dem vorläufigen Insolvenzverwalter und den wesentlichen Gläubigern besteht und so frühzeitig eine Abstimmung über die Sanierung des Unternehmens stattfindet. Das führt zu einer größeren Tragfähigkeit von Konzepten. 3. Vor dem Hintergrund, dass die rechtlichen Änderungen erst mit Verzögerungen in die Rechtspraxis Einzug gefunden haben, halte ich es für zu früh, zurzeit bereits über neue Änderungen nachzudenken. Thorsten Schleich, Rechtsanwalt Schleich & Kollegen Rechtsanwälte und Insolvenzverwalter

D

er Geburtstag ging still und leise über die Bühne. Am 1. März 2012 traten wichtige Teile einer der einschneidensten Neuerungen im Insolvenzrecht in Kraft: Das Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung von Unternehmen, kurz Esug. Das Ziel ist schlicht formuliert: Unternehmen haben jetzt vereinfacht gesagt die Chance, eine Sanierung in Eigenregie vorzunehmen, bereits wenn eine finanzielle Schieflage erkennbar wird. Schutzschirmverfahren lautet dafür das Zauberwort in der Praxis. Die Helia Ladenbau gehörte zu den ersten Unternehmen, die sich unter den Schirm stellten und mithilfe von Kanzlei und überwacht

1. Die Instrumente des neuen Insolvenzrechts sind den Geschäftsleitungen von Krisenunternehmen zumindest in den Grundstrukturen bekannt, werden allerdings noch nicht von allen Amtsgerichten vollumfänglich angewandt. 2. Die modifizierten Regelungen zur Eigenverwaltung sowie das neu eingeführte Schutzschirmverfahren sind geeignete Mittel, um die Furcht der Geschäftsleitung vor einem Kontrollverlust im Insolvenzverfahren zu beseitigen und eine frühzeitige Antragstellung zu forcieren, die als Schlüssel zur erfolgreichen Sanierung gilt. Ob dies eine „neue Sanierungskultur“ hervorruft, bleibt abzuwarten. 3. Die erfolgreiche Nutzung der Sanierungsinstrumente setzt eine deutlich umfangreichere Insolvenzantragsstellung voraus. Insoweit bestehen Wissensdefizite der Geschäftsleitung betroffener Unternehmen und entsprechender Aufklärungsbedarf. Jan Gerrit Kehbel, Rechtsanwalt KPMG Rechtsanwaltsgesellschaft Fotos: Jigal Fichtner, RWS Treuhand


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tzschirm vom Gericht die eigenen Probleme angingen. Mit Erfolg. Generell kann man sagen, dass sich die Vereinfachungen in der Praxis bewährt haben. Jedenfalls gibt es kaum Stimmen von Experten, die Esug kritisieren. Im Gegenteil. Sogar die Änderungswünsche halten sich in Grenzen. Damit kann man zum ersten Geburtstag einen Glückwunsch aussprechen: Das von den Abgeordneten im Bundestag und Bundesrat mehrheitlich beschlossene Gesetz hält, was sich die Praktiker an der Basis von ihm erhofft haben. Das ist ja bei der Einführung von Gesetzen nicht immer der Fall … Econo bat Praktiker aus Kanzleien aus Anlass des Jahrestages des

Inkrafttretens um eine erste Einschätzung, wie sich die Neuerungen des Esug-Schutzschirms in der täglichen Arbeit bewähren. Folgende Fragen galt es zu beantworten: 1. Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Esug gemacht? 2. Haben sich Ihre Erwartungen an die „weitere Erleichterung der Sanierung von Unternehmen“ erfüllt? 3.Was sollte aus Ihrer Praxiserfahrung heraus noch geändert werden? Die Antworten finden Sie unten in den entsprechenden Kästen. Die ausführlichen Stellungnahmen finden Sie in der Rubrik De Jure aus econo.de. wer

1. Die Erfahrungen sind sehr positiv. Beide Seiten haben gewonnen: die Unternehmen wie die Gläubiger. Die Sanierungsinstrumente erhöhen die Chance für die Unternehmen, aus der Zahlungsunfähigkeit herauszukommen. In der Praxis erleben wir aber insbesondere bei kleinen Unternehmen schlecht vorbereitete Insolvenzanträge, die in der Konsequenz die Wirkung verfehlen. 2. Der Werkzeugkasten für eine erfolgreiche Sanierung ist in jedem Falle größer geworden. Durch eine frühere Antragstellung haben sich die Sanierungschancen deutlich erhöht. 3. Da die Reform noch jung ist, ist die Frage schwierig zu beantworten. Wir sollten aber auf jeden Fall darüber nachdenken, das Insolvenzverfahren umzubennen. Allein der Begriff Insolvenz sorgt bei Lieferanten und Kunden für Überreaktionen.

1.+2. Es zeigt sich, dass bei guter Vorbereitung und Abstimmung das Verfahren deutlich mehr Spielraum aufweist als die bisherigen Möglichkeiten. Allerdings wird auch von Missbrauch durch sogenannte Unternehmensbestatter berichtet und einige Gerichte sind nicht bereit, die eingetretenen Pfade zu verlassen und verhindern mit allen möglichen Auflagen die effiziente Umsetzung von Konzepten. Auch auf Gläubigerseite beispielsweise bei Banken besteht noch eine große Skepsis gegenüber diesen Instrumenten. 3. Für kleinere und mittlere Unternehmen sind die neuen Instrumente oft nicht handhabbar, weil umfangreiche Dokumentationen erstellt werden müssen, die einiges an Mitteln binden, die oft nicht mehr vorhanden sind. Hier könnten eventuell die Anforderungen gesenkt werden.

Holger Blümle, Rechtsanwalt Schultze & Braun Rechtsanwaltsgesellschaft

Christian Schlemmer, Rechtsanwalt Caemmerer Lenz

1.+2. Mit den Vorschriften über den Schutzschirm und die weiteren Bestimmungen über die Eigenverwaltung habe ich bislang überwiegend positive Erfahrungen gemacht. Es hat sich gezeigt, dass die Kontrollmechanismen des vorläufi vorläufigen gen Sachwalters und des vorläufigen Gläubigerausschusses ausreichen, das Verfahren zu beherrschen. Voraussetzung ist freilich, dass der vorläufige vorläufige Sachwalter seine Rechte ausschöpft, im Betrieb des Schuldners präsent ist und sich somit eine gewisse Autorität erarbeitet. Die Praxis hat gezeigt, dass es nicht im Interesse der Gläubiger ist, wenn sich der vorläufige Sachwalter auf die ihm vom Gesetz zugewiesene Kontrollaufgabe beschränkt. 3. Insgesamt haben sich meine Erwartungen an das ESUG erfüllt. Änderungen in grundsätzlichen Fragen halte ich deshalb nicht für notwendig. Wolfgang Bilgery, Rechtsanwalt Grub Brugger Rechtsanwälte 4/2013

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Management • Bauen & Einrichten

Neidlose Anerkennung: Der im Oktober 2011 eröffnete Supermarkt hebt sich erfrischend vom ZweckbauEinerlei des Wettbewerbs ab

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Illustration: Jigal Fichtner, Foto: Thomas Dix


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Außenwirkung

mit Innenleben

Beispielhaftes Bauen schafft den Spagat zwischen Statement

und einem Interieur, in dem sich Kreativität und Produktivität entfalten können

D

a haben die Planer des Architekturbüros Müller + Huber aus Oberkirch wohl einen Nerv getroffen. Statt „Hiebers Frische-Center“ in Bad Krozingen in einen schnöden Zweckbau zu stecken, verpassten sie ihm ein futuristisch anmutendes Kleid – und überzeugten damit sowohl Bauherr Dieter Hieber als auch die Jurys renommierter Preisgerichte. So honorierte der Handelsverband Deutschland (HDE) das innovative Ladenkonzept im März 2012 mit dem „Store of the Year“-Preis. Und mit dem Euroshop Retail Design Award 2013, den das EHI Retail Institute in Köln zusammen mit der Messe Düsseldorf vergibt, zeichnete das Gremium neben der ausgefallenen Architektur „das gelungenste Storekonzept mit klarer Sortimentsanordnung und -botschaft“ aus. Im „schönsten Supermarkt der Welt“, so Hieber, sollen sich die Kunden begeistern, inspiriert werden und – vor allem – wieder kommen und konsumieren. „Ein Gebäude ist immer auch ein steingewordenes Statement“, sagt Carmen Mundorff von der Architektenkammer Baden-Württemberg in Stuttgart. Unternehmen wollen sich in Szene setzen, zeigen, wie modern und innovativ sie sind. Neu ist, dass „gute Architektur nicht nur nach außen strahlen soll, sondern immer mehr auch

nach innen wirken muss“, erklärt Mundorff. Die Herausforderung liege darin, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich die Mitarbeiter eines Unternehmens wohlfühlen – und auch Kunden gerne einkaufen. Nur wenn das Raumklima stimmt, das Gesamtkonzept, können sich Kreativität und Produktivität frei entfalten, ist die Architektin überzeugt. „Für Arbeitnehmer stehen heute weniger monetäre Kriterien im Vordergrund als vielmehr die Qualität der Arbeitswelt.“

Gute Architektur ist auch ein MarketingInstrument im„War of Talents“ Nicht zu unterschätzen: Gute, ganzheitliche Architektur sei daher auch ein Marketing-Instrument im Wettbewerb um Fachkräfte. Waren bislang vor allem die Planer und Gestalter die treibende Kraft, nehmen immer mehr Unternehmen den Faden auf und setzen mit Partnern auf innovative Konzepte. Auf den Folgeseiten stellt Econo einige ausgewählte Projekte für beispielhaftes Bauen vor und zeigt auf, in welche Richtung sich die Arbeitswelt in den kommenden Jahren entwickeln wird. René Kius

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Management • Bauen & Einrichten

Fingerzeig in lieblicher Kulisse Die neue Firmenzentrale von Testo in Lenzkirch, Spezialist für Messgeräte und -lösungen für Klima und Umwelt, vereint Verwaltung, Entwicklung, Forschung und Produktion samt Tiefgarage unter einem Dach. Der erste von insgesamt vier Gebäudefingern steht modern und markant in der imposanten Schwarzwaldkulisse. So haben die Planer ein Gleichgewicht aus Architektur und Natur geschaffen – weder versteckt sich das Gebäude noch drängt es sich durch störende Baumassen in den Vordergrund. Dafür trägt zum einen die abwechs-

lungsreiche Gestaltung der Natursteinfassade, viel Glas und Messingpaneele Sorge. Zum anderen, weil zwei von insgesamt sieben Geschossen im Geländehügel verschwinden. Durch die nach außen geneigten Fassaden verliert der Bau an Größe, wirkt sogar dynamisch. Natürliche Lüftung, Bauteilaktivierung, Nachtauskühlung und die Nutzung von Prozesswärme senken den Gesamtenergiebedarf signifikant – ein verantwortungsbewusster Einsatz der Ressourcen schafft optimale Umwelt- und Arbeitsbedingungen.

Daten & Fakten

Setzt einen weithin sichtbaren Akzent vor imposanter Schwarzwaldkulisse: die neue Firmenzentrale von Testo

Bauherr: Testo, Lenzkirch, Konzeption, Planung und Ausführung: Sacker Architekten, Freiburg, Bauaufgabe: Neubau der Hauptverwaltung mit Büroflächen, Laborräumen, Empfang, Kantine Planungs-/Bauzeit: 1/2009 bis 3/2011, Investitionsvolumen: 30 Millionen Euro, Besondere Kennzeichen: zurückhaltende Architektur, Multifunktionalität, natürliche Materialien,„Green Building“-Konzept

Arbeit und Entspannung Transparent und freundlich, ein ausgewogener Mix aus Arbeits- und Ruhezonen, dazu eine äußerst hochwertige Ausstattung, das war der Anspruch von Jürgen Spielberger, Geschäftsführer des Ingenieur-Dienstleisters Exco an den neuen Firmensitz des Unternehmens im pfälzischen Frankenthal. Das Team von Freyler realisierte ein zweistöckiges Bürogebäude mit u-förmigem Grundriss. In den Längsflügeln sind die Büros für 20 bis 25 Mitarbeiter je Etage untergebracht, im Verbindungstrakt befinden sich die Aufenthaltsbereiche. Eine komplette Front-

verglasung des Zwischenbaus, viele Fenster in den beiden Gebäudeflügeln, ein aufgeräumter Innenhof, der an einen japanischen Garten erinnert, sowie eine stimmige Fassade in Weiß und Terrakotta wirken einladend auf Mitarbeiter, Kunden und Bewerber. Auch innen dominiert viel Glas – das schafft Sichtkontakt, fördert die Kommunikation und sorgt überall für Tageslicht. Ruheinseln und Loungezonen, eine stylische Kaffeebar und eine schicke Kantine samt Terrasse bieten Raum zur Erholung und runden das Gesamtkonzept ab.

Daten & Fakten

Offen und transparent: Der im Oktober 2011 fertiggestellte Firmensitz des pfälzischen Ingenieur-Dienstleisters Exco

Bauherr: Exco, Frankenthal, Konzeption, Planung und Ausführung: Freyler Industriebau, Karlsruhe, Bauaufgabe: Neubau der Hauptverwaltung mit Büroflächen, Laborräumen, Empfang, Kantine Bauzeit: 1/2011 bis 10/2011, Investitionsvolumen: keine Angaben Besondere Kennzeichen: Nachhaltigkeit – Gebäude kann bei Bedarf um eine Etage aufgestockt werden, was rund 950 Quadratmeter zusätzlichen Raum für 30 bis 35 Mitarbeiter schafft

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Fotos: Roland Halbe, Vollack, Freyler


JUBILÄUM

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JAHRE

KOMPETENZ DURCH ERFAHRUNG

Lernatmosphäre mit Ausblick: Die Arbeitsplätze in den Büros sind flexibel erweiterbar

Ganzheitliche Raumkonzepte

+ flexibel

+ funktional

Lernen im Licht Karlsruhe ist einer der führenden IT-Standorte Europas, und die CAS Software seit 1986 mittendrin. In bester Lage im Technologiepark Karlsruhe beschäftigt das Unternehmen mehr als 300 Mitarbeiter, die in drei Bürogebäuden sogenannte Customer-Relationship-Management-Lösungen und Applikationen für mobile Anwendungen entwickeln. Ende 2012 kamen zwei weitere Gebäude hinzu, die auf drei Geschossen circa 120 weitere Arbeitsplätze bieten. Das Ensemble des nunmehr CASCampus genannten Areals gruppiert sich um einen

großzügig gestalteten, grünen Innenhof, die offene, lichtdurchflutete Architektur im Baushaus-Stil versprüht echten Campus-Charme. Neu ist auch ein Culinarium genanntes „Wohlfühlrestaurant“ samt Sonnendeck. Alle Büros sind mit Echtholz-Parkett ausgestattet; es dominieren warme Farben und große Holzfenster. Wichtig war dem Bauherrn eine verantwortungsbewusste, nachhaltige Energieversorgung aus weitestgehend regenerativen Ressourcen – die Wahl fiel auf Fernwärme aus dem Netz der Stadtwerke Karlsruhe.

+ wirtschaftlich

Daten & Fakten

Bauherr: CAS Software, Konzeption, Planung und Ausführung: Vollack Management + Beteiligungen, Karlsruhe Bauaufgabe: Erweiterung des bestehenden Firmen-Areals um zwei Bürogebäude zum unternehmenseigenen Software-Campus , Bauzeit: 2/2012 bis 12/2012, Investitionsvolumen: keine Angaben Besondere Kennzeichen: Mit seinem Energiekonzept liegt der CAS-Campus bereits 20 Prozent unter den gesetzlichen Anforderungen der Energieeinsparverordnung EnEV

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Management • Bauen & Einrichten

Quantensprung im Westen Das neue Stadtteilzentrum Westarkaden in FreiburgMooswald setze Maßstäbe für den innerstädtischen Wohnungsbau, sind sich die Planer von Unmüssig und die Investoren sicher. Und auch Oberbürgermeister Dieter Salomon sprach von einem „Quantensprung für den Freiburger Westen“, der weitere Investoren für Wohnungsprojekte in unmittelbarer Nachbarschaft anziehen werde. In dem fünfteiligen Mischkomplex mit einer Bruttonutzfläche von 23 000 Quadratmetern, der nun auf einem ehemaligen Brachgelände an der Berliner Allee

entstanden ist, finden 270 Wohnungen für einen „Mietermix mit ausgewogener sozialer Struktur“ Platz, dazu Einzelhandel, Restaurants, Büros für Dienstleistung und Gewerbe. Beheizt wird das “Städtle in der Stadt“ aus der zurückgewonnenen Abwärme des Heizkraftwerks der benachbarten Universität. Die ersten Gewerbemieter sind schon eingezogen, weitere folgen im April. Was noch fehlt ist der 13-geschossige „Städtleturm“, künftiges Wahrzeichen der Westarkaden; Baubeginn ist voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte.

Daten & Fakten

Markant im Westen: Der„Städtleturm“ ist das künftige Wahrzeichen der Westarkaden

Heimspiel Klar, dass gerade die Firmenzenrale eines Baukonzerns wie die Ed. Züblin was hermachen muss. Das Unternehmen scheute daher kaum einen Aufwand für das neue Konzernhaus der Bezirksdirektion Karlsruhe im Nordosten der Stadt – und ging mutig zu Werke. Die Planer von MHM Architects aus Wien entwarfen ein siebengeschossiges Bürogebäude in Stahlbetonskelettbauweise, das sich mit einer zweigeschossigen Auskragung an der beinahe vollverglasten Nordfront und den schräg abfallenden Seitenwänden der Dachterrasse im Süden markant von der Nach-

Bauherr: Fondshaus Hamburg und aik-Immobilien-Kapitalgesellschaft, Düsseldorf, Konzeption, Planung und Ausführung: Unmüssig Bauträgergesellschaft Baden, Freiburg Bauaufgabe: Entwicklung eines neuen Stadtteilzentrums mit Wohnungen, für Einzelhandel, Restaurants, Büros und Gewerbe Planungs- und Bauzeit: (1. Konzeptentwurf: 2006); 10/2011 bis 4/2013, Investitionsvolumen: 90 Millionen Euro plus 40 Millionen Euro für den „Städtleturm“, Besondere Kennzeichen: intensiv begrünte Dächer, Innenhöfe mit Grünfläche; die Stadt Heidelberg will das Konzept samt Turmbau adaptieren

barschaft abhebt. 95 Büros mit einer Fläche von rund 2300 Quadratmetern bieten Platz für mehr als 150 Mitarbeiter, überwiegend Ingenieure, Architekten und Kaufleute. Im Innenbereich sorgen vor allem die Glaswände und -türen für viel Licht und Transparenz. Der Clou: Das Gebäude ist von fossilen Brennstoffen völlig unabhängig – für Wärme und Kühlung sorgt eine thermische Betonkernaktivierung mit etwa 3000 Metern Erdsonden. Die Ressourcen schonen auch die automatische Sonnenschutzsteuerung und sensorgesteuerte Lichttechnik.

Daten & Fakten

Bauherr: Ed. Züblin, Stuttgart, Konzeption, Planung und Ausführung: MHM Architects, Wien und Ed. Züblin AG, Karlsruhe Bauaufgabe: Neubau des Konzernhauses der Direktion Karlsruhe Bauzeit: 6/2010 bis 12/2011, Investitionsvolumen: 10 Millionen Euro Besondere Kennzeichen: Ressourcen schonende Technik. Die Thermische Baukernaktivierung mit 3000 Erdsonden heizt und kühlt das Gebäude. Zum Einsatz kommen auch eine automatische Sonnenschutzsteuerung und sensorgesteuerte Lichttechnik

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Mutiger Wurf: Die neue Heimstätte der Karlsruher Züblin-Direktion setzt sich markant vom Karlsruher Himmel ab

Fotos: Windmann, Unmüssig


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Anwälte tragen nur Nadelstreifenanzüge und kennen nichts als Paragraphen. Tatsächlich? Dieser hier ist auch im Trikot souverän.

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Viele Projekte bieten Energie-Einsparpotentiale von 25 bis 50% bei den jährlichen Betriebskosten!

■ Individuelle Kundenlösungen

Für jede Projektanfrage gibt es eine optimale Lösung. Eine besondere Stärke der Firma WSK ist die umfängliche Beratung und Ausarbeitung geeigneter Lösungsvarianten. Dabei werden kleinere Projekte im Privatkundenbereich genauso sorgfältig bearbeitet wie industrielle Großanlagen der Pharmazie oder Automobilbranche. Die technisch perfekte Umsetzung zur vollsten Zufriedenheit der Kunden, steht immer im Vordergrund. Hierbei setzt die Firma WSK auf Qualität, sowohl in der Auswahl aller Komponenten wie auch bei der fachgerechten lnstallation und Instandhaltung. Etliche Kälteanlagen sowie auch Wärmepumpen, die in den 70er und 80er Jahren noch in eigener Regie gebaut wurden, sind zum

Teil heute noch in Betrieb oder werden erst ca. 35 Jahre später ersetzt. Diese hohe Qualität erfreut zahlreiche Privatund lndustriekunden.

■ Energieoptimierte, nachhaltige Systeme

Auch wenn es mit den Anlagenkomponenten manchmal per Kran hoch hinauf geht, bleiben die Betriebskosten im Keller. Als kundenorientierter Dienstleister hilft und berät WSK um nachhaltige, energieoptimierte Kälte- und Klimaanlagen für ihre Kunden zu realisieren. Dabei stehen die Lebenszykluskosten der Anlagen im Fordergrund.

■ Kält-Spezialist für Klein- & Großanlagen

Die WSK realisiert u. A. Neuanlagen im Wert von 2.500,- bis 500.000,- €. und mehr. Hierbei steht die bestmöglichste Lösung für den Kunden immer im Vordergrund. Die Praxis zeigt, dass sich Qualität und eine regelmäßige Gerätewartung immer positiv auf die Lebensdauer einer Anlage auswirken.

Claus Schmager

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■ Firmeninhaber Claus Schmager

Mit dem Kältehandwerk aufgewachsen und groß geworden, verfügt Herr Schmager über eine Praxiserfahrung par excelence. 1980 Bundessieger des Kälteanlagenbauerhandwerks, Meisterbrief und etliche Ehrenurkunden belegen seine Fachkompetenz.

■ Sicherheit für die Umwelt

Umweltbewusstsein und Schutz der natürlichen Ressourcen sind ein wichtiges Thema bei der umfassenden und kompetenten Kundenberatung. Zur Einhaltung des Gewässerschutzes bietet WSK für Ihre klima- und kältetechnischen Anlagen das durch denTÜV-Süd geprüfte Öl-Rückhalte Sicherheitssystem OilLoxx an. www.oilloxx.de

■ langlebige Kälteanlagen

Eine auf die Bedürfnisse hin ausgelegte und hochwertig erstellte Kälte- Klimaanlage kann durchaus über 25 Jahre lang ihre Dienste erfüllen. Dies beweisen z.B. kundenspezifische Anlagen, die bei stärksten Belastungen imTagebau einge-


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Firmengebäude WSK

setzt werden. Für Anfragen aus Industrie und Prozesskühlung ist WSK in Kehl die erste Adresse.

■ Moderner Fachbetrieb

Fast schon eine amerikanische Erfolgsstory, wie der Familienbetrieb WSK 1961 in einer Garage begonnen hat und 2001 dank harter Arbeit und eines kontinuierlichen Wachstums in ein großes neues Firmengebäude umziehen konnte. Badische Tüchtigkeit und Kundennähe sind der Schlüssel zum Erfolg.

■ Warmer und kalter Sonderanlagenbau

WSK realisiert Großanlagen als Hochtemperatur Wärmepumpen bis +90°C Vorlauftemperatur sowie auch Anlagen im Tieftemperaturbereich bis -80°C. Beispielsweise werden für die Firma Ferring in der Schweiz Anlagen zur Auskondensierung von Lösemittel wie Aceton konzipiert und betreut. Ein wichtiges Kriterium im Anla-

Kontakt

WSK Kälte-Klimatechnik GmbH

genbau ist bei allen Projekten die Energieeffiziens. So wurde unter anderem für den Kartoffelgroßbetrieb Wild in Eppingen eine Absorptionskälteanlage realisiert.

■ Seit über 50 Jahren

Nach dem frühenTod von Werner Schmager übernahm sein Sohn Claus die Geschäftsführung und steuert seither das Unternehmen mit viel Engagement und Innovationsgeist. Exakt auf die Kunden zugeschnittene Lösungen sind eine Stärke von WSK. Geplant, angeboten und verkauft wird sowohl regeltechnisch Neues, wie auch optisch Ansprechendes.

■ EDV-Raumkühlung

Insbesondere bei Technikräumen ist zu beachten, dass die Summe aller Wärmequellen die mindestens abzuführende Wärmelast (gleich sensible Kühllast) ergibt. Die Leistungsgröße einer EDVRaumkühlung ist entsprechend dieser sensiblen Kühllast zu treffen.

Linxer Str. 26 77694 Kehl-Leutesheim

■ Regional und weltweit

Durch eine jahrelange Zusammenarbeit mit namhaften Firmen der Region ist die WSK GmbH ein starker Partner vor Ort und im angrenzenden Ausland, wie der Schweiz, Frankreich, Italien u. Luxemburg. Auf Grund kundenorientierter Sonderlösungen werden aber auch weltweite Großprojekte für z.B. Brasilien, Israel, Saudi-Arabien, China und Russland umgesetzt und betreut.

■ Zuverlässige Anlagenbetreuung

Regelmäßige Anlagenwartung und ggf vorausschauende Verbesserungen und Anpassungen an einen aktuellen Stand der Technik, erhöhen die Betriebssicherheit von kälte- und klimatechnischen Anlagen. Die Firma WSK bietet, mit ihren hochqualifizierten Kälteanlagen-Technikern, eine sehr hohe Servicebereitschaft und schnelle Hilfe bei Störfällen.

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Management • Bauen & Einrichten

Black Forest Games von innen: Die Bürogestaltung verleiht einem Unternehmen eine unverwechselbare Identität

Weniger Was, mehr Wie Moderne Arbeitswelten schaffen vor allem Raum für Kommunikation, Interaktion und Kooperation. Im Büro wie in der Produktion

Sofa im Büro: Corona Zoller, Geschäftsführerin der Paul Feederle in Karlsruhe

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üstere Flure und Einzelzellen sind ein Relikt der Vergangenheit. Auch das Großraumbüro ist längst verpönt, schon der Begriff verbrannt. „Eine moderne Bürolandschaft ist offen und transparent, mit Arbeitsinseln, die auf die Bedürfnisse und Anforderungen der einzelnen Teams zugeschnitten sind“, weiß Corona Zoller, Geschäftsführerin des Innenausbau-Spezialisten Paul Feederle in Karlsruhe. In unserer schönen neuen Arbeitswelt stehen der Mensch im Vordergrund und seine persönlichen Bedürfnisse, insbesondere nach Kommunikation und Kooperation. Wände und Glasflächen schirmen ab, ohne zu trennen, spezielle Akustikdecken und Teppichböden dämpfen die Raumgeräusche und fördern die Konzentration. Der eigentliche Arbeitsplatz rückt dabei in den Hintergrund. Die frei werdenden Flächen bieten Raum für Rückzugsmöglichkeiten, für Caféterias, die zu spontanen

Meetings einladen, für Ruheinseln und gemütliche Lounges. Die Autoren des Wiener Büroeinrichters Bene, der auch in Villingen-Schwenningen ein Geschäft betreibt, formulieren das in ihrem Trendreport „Räume der Arbeit“ so: „Die Bedeutung von Austausch und Bewertung von Informationen, die Vernetzung nach innen und außen nimmt zu.“ Für das Arbeiten im Büro habe das Folgen: Die Wissensarbeiter verbringen weniger Zeit alleine am Schreibtisch, sondern arbeiten in wechselnden Teams, in unterschiedlichen Arbeitsformen- und positionen – und an wechselnden Orten im Büro und außerhalb. Dabei vermischen sich Berufliches und Privates immer mehr – Büros werden wohnlicher. Zoller: „Auch das Arbeiten auf einem Sofa kann produktiv sein, das anerkennen auch immer mehr Arbeitgeber.“ Die Entwicklungen in der ITTechnologie tragen ihren Teil dazu bei: Die Geräte werden kleiner, Fotos: Thomas Dix, N.Kazakov, Halbe


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WorkWellness©

Feco-Forum in Karlsruhe: Das Büro der Zukunft ist so individuell wie jedes Unternehmen selbst. Das One-size-fits-all-Prinzip hat jedenfalls ausgedient

smarter, mobiler. Das schafft Raum für mehr Individualität und Flexibilität – und Dynamik. „Wir kleben nicht mehr am Schreibtisch, sondern sind mobil und arbeiten auch mal im Stehen“, sagt Joachim Speck, Leiter von Streit inhouse in Hausach. Speck nennt das Work Wellness – eine einfache Formel: mehr Bewegung und bessere Durchblutung gleich mehr Kreativität und Produktivität. Wie weit sich die Gestaltung des Arbeitsumfelds beispielsweise treiben lässt, zeigt das InteriorDesign von Black Forest Games in Offenburg. Die Programmierer des Spieleherstellers arbeiten an relativ konventionellen Arbeitsplätzen quasi im virtuellen Raum. Wer zurück in die Realität will, muss durch eine Art Schleuse – ein giftgrüner Mäander, der sich über zwei Geschosse und um Bewegungs- und Kommunikationszonen herumwindet. „Wenn es um kreatives Arbeiten geht, brauchen wir neue, mitunter auch radikale

Konzepte“, sagt Matthias Stippich vom Architekturbüro Müller & Huber in Oberkirch. Doch es muss und kann nicht immer so spektakulär sein. In den Hallenbüros von MDS Raumsysteme in Engen beispielsweise sitzen Menschen an der Schnittstelle zwischen Administration und Produktion. Sie tragen Verantwortung für die Prozesse, für Qualität und Liefertreue, erläutert Dirk Solbach, Inhaber und Geschäftsführer des Unternehmens. MDS arbeitet seit mehr als 15 Jahren daran, die Arbeitsbedingungen zu optimieren. „Schalldämmung, Lichtverhältnisse und Lüftung sind hier die wichtigsten Faktoren“, sagt Solbach. Viel Spielraum gibt es freilich nicht. Aber auch in diesem Bereich ist die Qualität des Arbeitsumfelds ein Zeichen von Wertschätzung für die Mitarbeiter. Und heute mehr denn je Entscheidungsgrundlage für Bewerber. René Kius

Entspannt auf kreative Gedanken kommen. Motivierte Kundengespräche führen. Engagiert im Team. Wie geht das? Die Einrichtungskultur von Streit inhouse verbindet Funktionalität mit Wohlbehagen und Ergonomie mit Ästhetik. Wir nennen das WorkWellness©. Denn wir stellen den Menschen in den Mittelpunkt.

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Management • Bauen & Einrichten

Sicherheit geht vor F Rein, wer darf – raus, wer muss. Zugangskontrolle und Fluchtwegeleitung sind eine komplexe Aufgabe

rüher winkte der freundliche Pförtner am Werkstor, wenn die Sirenen zur Arbeit riefen. Er wusste immer, wer passieren darf, Gesichtskontrolle genügte. Heute unterscheiden oft automatische Zugangskontrollsysteme zwischen Freund und Feind. Pforten öffnen sich per Chipkarte, der passende Code vorausgesetzt, oder per Fingerzeig. Die biometrische Zugangskontrolle ist längst keine Science-Fiction mehr. „Wie komplex die Zugangssysteme ausgelegt sein sollten, orientiert sich an den Sicherheitsanforderungen eines Unternehmens und der konkreten Aufgabe“, sagt Ralf Jann von Kaba in VillingenSchwenningen. Das Spektrum von Kaba ist breit: Simple Drehkreuze reglen den Eingang im Schwimmbad. Zutritt zu Fußballstadien gibt’s nur mit dem richtigen Ticket durch vandalismussichere Schleusen. Einen sehr hohen Sicherheits-

Fingerzeig: Biometrische Zugangskontrollsysteme sind längst keine Science-Fiction mehr Illustration: Jigal Fichtner, Foto: Kaba

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standard haben Flughäfen. Auch Banken und Hotels, Institutionen aus Forschung und Entwicklung, produzierende Unternehmen gehören zu den Kunden von Kaba. Während Zugangskontrollsysteme in der Regel zum Schutz von

Brandmeldeanlage ausgelegt sein“, sagt Andreas Schneckener, Produktmanager des Brandschutzspezialisten Hekatron aus Sulzburg. Dafür gibt es natürlich Vorschriften. „Doch Sicherheit ist auch ein Kostenfaktor“, erklärt Schnecke-

„Sicherheit ist nun mal kein Wettbewerbsvorteil“ physischem wie geistigem Eigentum regeln, wer wo reinkommt, geht es bei Brandmeldeanlagen und Fluchtwegeleitsystemen um das Herauskommen. Brandmeldeanlagen sind in der Lage, in die Haustechnik einzugreifen. So schließen sie bei Bedarf Türen, Fenster, Lüftungsschleusen, öffnen Rauchabzüge und legen sogar Aufzüge lahm. „Je größer ein Gebäude, desto umfassender muss eine

ner. Die Krux: Wie viel ein solches Sicherheitssystem wert ist, wird immer erst im Ernstfall deutlich. „Da sollte man nicht am falschen Ende sparen.“ Markus Thrun, Geschäftsführer der Everglow in Wuppertal, ein Tochterunternehmen der BischoffGruppe aus Muggensturm, kennt diese Diskussionen. „Sicherheit“, sagt er, „ist nun mal kein Wettbewerbsvorteil.“ Für Fluchtwegeleit-

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systeme gibt es Richtlinien, die vorschreiben, welche Anforderungen die Systeme erfüllen müssen. Dennoch gebe es hier Interpretationsspielraum. Deshalb setzt sein Unternehmen, das sich auf sogenannte Langleuchtende-Sicherheitsprodukte und Leitsysteme spezialisiert hat, auf fundierte Beratung. „Lumineszierende Schilder, Leuchtstreifen und Farben, das klingt erst mal trivial“, sagt Thrun. „Ist es aber nicht.“ Schon gar nicht die Konzepte, die die Grundlagen für Sicherheit in Flugzeugen, Hotelfluren oder auch Produktionshallen liefern sollen. Im Ernstfall gehe es schließlich um Menschenleben. René Kius

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Management • Bauen & Einrichten

Stille Helden am Bau Schalungsmodule für Betonbauer, Arbeitsbühnen für Elektriker, Container für den Bauleiter – ohne Verleiher läuft auf Baustellen nichts

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patenstich, Richtfest, Einweihung – Bauherr und Architekt, vielleicht noch ein Vertreter vom Bauamt, der Direktor der Hausbank, sie lächeln in die Kameras der versammelten Medien. Nur selten im Lichte der Öffentlichkeit hingegen stehen all die Zulieferer und Dienstleister, ohne die auf dem Bau nichts gehen würde. Wer etwa bringt den Beton in Form? Die Paschal-Gruppe mit Sitz in Steinach ist einer der weltweit größten Hersteller von Betonschalungs- und Rüstsystemen. Der Konzern, seit 40 Jahren am Markt, verleiht und verkauft seine Schalungen und Dienstleistungen in mehr als 60 Ländern. „Der Aufwand für Schalung und Rüstung machen bis zu 40 Prozent der Rohbaukosten aus“, sagt Unternehmens-

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sprecher Frank G. Gerigk. Im vergangenen Jahr waren Schalungssysteme beim Bau der Stadion-Haupttribühne des FußballZweitligisten 1. FC Union Berlin im Einsatz. Aktuell sind Schalungen von Paschal zudem bei einem großen Infrastrukturprojekt in Abu Dhabi im Einsatz. Anderes Beispiel: Wer auf dem Bau hoch hinaus will, braucht eine Arbeitsbühne. Die meisten Handwerksbetriebe halten keine eigenen Maschinen vor, sie leihen lieber bei Bedarf, etwa bei Anbietern wie Butsch & Meier in BadenBaden oder Powertec in Schwanau. „Zu unseren Kunden zählen Betriebe, die auf Baustellen etwas installieren müssen“, erklärt Powertec-Chef Oliver Weber. Dazu zählen Elektrotechnik, Haus- und Klimatechnik, Rolltore. Und die Betriebe, die den Bau schließlich

endreinigen. Weber, der das Unternehmen in zweiter Generation leitet und nach einer Fastpleite ab 2011 wieder in die Erfolgsspur geführt hat, hat rund 440 Maschinen auf Lager – Reinigungsautomaten, Arbeitsbühnen, Stapler und schwere Teleskopstapler. Container auf Baustellen dienen häufig als Büro der Bauleitung oder Aufenthaltsraum für die Bautrupps. Containerland in Friedrichshafen liefert die Quader an, auch in Österreich und der Schweiz. Die Einsatzbereiche für Container sind so vielfältig wie ihre Formen und Ausführungen. Und manchmal fallen auch die Standorte aus dem Rahmen: Im Herbst vergangenen Jahres haben die Häfler einen Container auf der Zugspitze aufgestellt. Der dient nun als Winterlager für die Terrassenmöbel. René Kius

Foto: Jigal Fichtner


55 http://karlsruhe.zueblin.de

WIR SETZEN MASSSTÄBE

In der Region Baden/Rheinland-Pfalz/Saarland entwickelt die Züblin-Direktion Karlsruhe seit über 80 Jahren maßgeschneiderte Lösungen für anspruchsvolle Bauvorhaben und bietet ihren Kunden mit dem Züblin teamconcept ein bewährtes Partneringmodell, das neben hohem Qualitätsstandard zu einem sehr frühen Zeitpunkt Kosten- und Terminsicherheit garantiert. Als wichtiger Ausbildungsbetrieb ist Züblin zudem Partner aller Berufs- und Hochschulen der Region und widmet sich intensiv der Förderung qualifizierter Nachwuchskräfte. Ob im Ingenieur- oder Brückenbau, im komplexen Schlüsselfertigbau, bei der Produktion von Fertigteilen oder im Bereich Public Private Partnership – Züblin setzt Maßstäbe.

Ed. Züblin AG, Direktion Karlsruhe An der Tagweide 18, 76139 Karlsruhe Tel. +49 721 6204-0, Fax +49 721 6204-300, karlsruhe@zueblin.de Ed. Züblin AG, Direktion Karlsruhe, Bereich Freiburg Schnewlinstr. 10, 79098 Freiburg Tel. +49 761 29298-0, Fax +49 761 29298-29, freiburg@zueblin.de


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Management • Marketing-Club Karlsruhe

Mehr Informationen zu Bernd Venohr online: www.berndvenohr.de

Der Mahner Professor Bernd Venohr untersucht den Niedergang von Weltmarktführern – und erklärt, wie sich der Sturz vom Thron vermeiden lässt und vor allem: wie man oben bleibt

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anz oben, auf dem Gipfel, ist die Luft dünn. Das gilt für Bergsteiger. Und für Firmen. Das weiß kaum jemand besser als Bernd Venohr. Der Unternehmensberater, Professor und Lehrbeauftragte an der Hochschule Berlin beschäftigt sich mit Firmen, die Märkte revolutioniert haben, aber dann abgestürzt sind. Wie es dazu kommt – und wie man an der Weltspitze bleibt, erklärte er dem Marketing-Club Karlsruhe in seinem Vortrag „Vergängliche Stärke“. Allein in den vergangenen beiden Jahren haben laut Venohr 50 frühere Weltmarktführer Insolvenz angemeldet. Marktveränderungen, Arroganz, Überheblichkeit. Die Ursachen sind vielfältig. Venohr identifziert in seinem Vortrag fünf Typen von Gründen für das Scheitern. Tiefgreifende technische Veränderungen wie etwa das Beispiel

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Kodak zeigt. Dort war das Knowhow für die digitale Fotografie sogar vorhanden. Allein: „Statt sie zu nutzen, hat man sie zurückgehalten, um das eigene Stammgeschäft nicht zu schädigen.“ Besonders gefährlich so Venohr, werde es, „wenn ein Unternehmen zu stark von einer Nische abhängig ist.“ Der Niedergang von Märklin hatte diese Ursache. Manchmal wächst ein Unternehmen aber auch zu schnell, wie Rinol, einst Weltmarktführer bei Industriefußböden. „Rinol hatte seinen Umsatz innerhalb von sechs Jahren vervierfacht, aber schlicht den Überblick verloren und zu hohe Schulden angehäuft“. Die Folge: Insolvenz. Schwierig wird es auch bei „verstrickten Systemen“, etwa beim Bankhaus Sal. Oppenheim, bei dem Betrieb und Familie zu eng verzahnt waren,

um wirklich effizient zu funktionieren. Manchmal bringt die Firmen aber auch schlicht ein zu hohes Fremdkapital zu Fall, etwa den Kfz-Zulieferer Edscha. Wie’s besser geht, zeigt etwa der Schraubenhändler Würth. Zweimal hat man in Künzelsau das Geschäftsmodell revolutioniert, etwa als Würth den Eisenwarenfachhandel durch den Direktvertrieb ersetzte. Nun investiere Würth in einen breiten Vertriebsmix. Venohr: „Dauerhaft erfolgreiche Firmen stellen sich immer wieder selbst infrage, beginnen rechtzeitig zu überlegen, was zu tun ist, wenn das Wachstum im Kerngeschäft abflacht.“ Das Erfolgsrezept sei die Kombination einer offenen Unternehmenskultur unterlegt mit einer Systematik, etwa in Sachen Innovationsplanung. Dann klappt’s auch dauerhaft mit dem Gipfel. rs

Mit Grips Aus fünf Marken wurden eine: Kerstin Köder von der Freenet AG erläutert, wie sich fünf fusionierte Mobilfunkanbieter repositioniert haben. Wo Radisson Blu, Ettlingen Wann 16. Mai, 19 Uhr Kontakt www.marketingclubkarlsruhe.de

Foto: Andrea Fabry


Marketing Community Freiburg/Südbaden • Management

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Reine Kopfsache Noch ein Vortrag zur Selbstmotivation? Nein! Der Sport-Psychologe Hans-Dieter Hermann brachte der Marketing-Community echtes Wissen und praktische Tipps mit

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ie randvollen Reihen im Forum Merzhausen forderten Hans-Dieter Hermanns Ironie geradezu heraus: „Dabei steht hier doch nur wieder so ein Psycho-Heini, der einem sagt: ‚Du schaffst es!‘“ Denn natürlich ist Hermann nicht irgendein „Heini“. Der Sportpsychologe coacht unter anderem namhafte Sportler quer durch alle Spielarten, darunter die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Männer. Damit stand auf der von der Marketing Community Freiburg/ Südbaden bereiteten Bühne ein Mann der Praxis. Denn kaum etwas ist schwieriger, als einen Sportler zu Höchstleistungen zu treiben: „Die Sportler müssen ihre eigenen Leistungen ständig übertreffen, um weiter ganz vorne da-

bei sein zu können.“ Praktisch bedeutet das: Würde Roger Federer als einer der weltbesten Tennisspieler heute noch so spielen, wie er es vor wenigen Jahren getan hatte – er wäre nicht mal mehr unter den Top 100 zu finden. Jeder Erfolg beginnt im Kopf. Das ist der einfache Nenner, auf den sich die Ausführungen Hermanns reduzieren lassen. Eine Erfahrung, die auch die Tochter von Marketing Community-Präsident Andreas Seltmann gemacht hat, wie der launig anmerkte: Die Tochter wollte jonglieren lernen und hatte es in kurzer Zeit sogar geschafft, das Können des Papas zu übertrumpfen. Doch wie beginnt der Erfolg im Kopf? Hermann: „In jeder Situation, egal ob man Sportler ist oder

Verkäufer, habe ich drei Möglichkeiten, wie ich sie empfinde: 1. als Bedrohung. 2. als Herausforderung. 3. als Routine.“ Wer Variante drei wählt, hat schon verloren. Bei Variante eins hat man über Eigenmotivation noch eine Chance. Aber nur Variante zwei bringt einen entscheidend weiter. „Sogar wer dann eine Niederlage einstecken muss, kann daraus noch Positives ziehen“, so die Erfahrung des Psychologen. Und wie stellt man sich auf Herausforderungen ein? Auch auf diese Frage hatte Hermann drei Antworten im Gepäck: – Keine Angst vor motivierenden Selbstgesprächen. Hermann: „Die helfen tatsächlich.“ – Trainieren der eigenen Kompetenzen. Denn mit dem richtigen

Selbstbewusstsein lässt sich jede Situation meistern. Hermann: „Wenn ich mir aber meiner Stärken und Argumente nicht sicher bin, kann es nichts werden.“ – Holen Sie sich persönliche Unterstützung. Hermann: „Sie kriegen ihren Job alleine nicht hin!“ Denn jeder benötige praktische, fachliche und auch emotionale Unterstützung, um seine Kompetenzen richtig ausbilden zu können. In diesem Sinne hatte die Marketing Community alles richtig gemacht: Denn mit diesem für alle Interessierten offenen Vortrag betraten die Breisgauer Neuland, begriffen es als Chance und trafen die Vorbereitungen im Team. Und fuhren am Ende mit mehr 340 Gästen einen Sieg ein. Chapeau! Dirk Werner

Wohl sein! Wie gibt man einem traditionsreichen Weingut ein frisches Image? Dieser Frage spürt Armin Sütterlin, Geschäftsführer des Weinguts Abril nach. Abril macht es mit emotionaler Bildsprache und prägnanter Architektur vor.

Der Sport-Psychologe HansDieter Hermann betreut auch die DFB-Fußballer

Foto: Stefan Gihring

Wo Weingut Abril Wann 22. April, 18.30 Uhr Mehr Informationen unter www.macs-online.de

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Management • WFG Nordschwarzwald

Rund um die Welt Bei Ligaproduction in Heimsheim werden Dekorationen für Läden in aller Welt gebaut. Doch das Unternehmen ist längst mehr als ein gewöhnlicher Ladenbauer

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oha, Buenos Aires, London. Die Verkaufs- und Produktpräsentationen, die der Heimsheimer Brand Retail Manufacturer Ligaproduction hier an seinem Standort an der A8 entwickelt und baut, sind weltweit im Einsatz. Aktuell ist die Betriebsamkeit in Heimsheim groß. Pakete werden gepackt, kommissioniert, gescannt und verschickt. Der Grund: Nespresso, einer der größten Kunden, rüstet seine Shops weltweit mit neuen Dekorationselementen aus: Eben ein Fall für Ligaproduction, einem jener Hidden Champions aus dem Nordschwarzwald, die Econo jeden Monat in Kooperation mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordschwarzwald (WFG) vorstellt. Trotz der Hektik: Robert Kogel, technischer Leiter von Ligaproduction steht gelassen im Besprechungsraum des Unternehmens. Wobei es Showroom eher trifft. Teile der blinkenden Schaufensterdekoration einer Adidas-Filiale sind

neben Metall-Aufstellern einer Modemarke und Roadshow-Elementen einer Automarke drapiert. Auf dem Besprechungstisch: drei Kaffeebohnen aus Holz, aus denen jeweils eine überdimensionierte Kaffeekapsel von Nespresso lugt. Alles gefertigt in Heimsheim.

nehmens. Die Entwürfe kommen meist von Agenturen oder Marketingabteilungen. Dann ist es an den Heimsheimern, die einzelnen Elemente der Dekorationen, Laden-, Schaufenster-, oder Sonderbauten zu entwickeln und zu produzieren. „Dass Ligaproduc-

„Wir verstehen uns als Full-Service-Dienstleister“, sagt Kogel, der fürs Tagesgeschäft verantwortlich ist. Prototypenbau, Beschaffung, Produktion, weltweite Logistik und Montage, all das gehört zum Portfolio. Das Unternehmen verfügt über Abteilungen fürs Lackieren sowie über eine eigene Holz-, Kunststoff-, CNC-, Werbe- sowie Metalltechnik. „Wir vereinen unter einem Dach alle notwendigen Gewerke“, sagt Timo Schönauer, kaufmännischer Leiter des Unter-

tion über ein eigenes Inovationslabor verfügt, weist die Heimsheimer als ,Tüftlerunternehmen‘ aus, wie wir im Nordschwarzwald so viele haben“, erklärt Jens Mohrmann, Geschäftsführer der WFG. „Geht nicht, gibt’s nicht. Die Herausforderung ist es, den Entwurf so effizient und effektiv wie möglich in der Praxis umzusetzen“, erklärt Jochen Schirrmacher, bei den Heimsheimern Herr über die Produktion. Der Spagat: Im Prinzip werden Produkte gefertigt, die

nur wenige Wochen in Shops oder auf Roadshows zu sehen sind. Auf der einen Seite muss das so edel und hochwertig wie möglich aussehen, auf der anderen Seite aber auch schnell und einfach montiert und demontiert werden. „Im Prinzip darf der Aufbau nicht schwerer sein als der eines Ikea-Möbels“, sagt Schirrmacher. Komplizierter als ein Billy-Regal ist in jedem Fall die Ausrüstung der Coca-Cola-Weihnachtstrucks, die Ligaproduction übernommen hat. Für einen Salzhersteller hat die Firma einen Anhänger zu einer kleinen Karaokebar in Form einer Salzdose umgebaut, für einen Damenschuhhersteller einen zwei Meter hohen Pumps entwickelt. „Das ist das Schöne an unserem Beruf“, sagt Schönauer. „Jeder Auftrag ist eine komplett neue Aufgabe. Wir müssen uns immer wieder eine neue Lösung einfallen lassen.“ Die dann von Heimsheim aus in die Welt verschickt wird: nach Doha, Buenos Aires oder London. rs

Die Betriebsleiter von Ligaproduction: Robert Kogel, Timo Schönauer, Jochen Schirrmacher (v. l.)

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Foto: Jigal Fichtner


• Management

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TERMINE

Kunststoff-Institut Südwest ■ Leichter Einstieg Ein mehrtätiger Kurs zum EinstiegindieSpritzgießtechnik startet am 15. April am Standort in VS-Villingen. ■ Finde den Fehler! Formteilfehler – liegt es am Werkzeug oder der Produktion? Das klärt ein Kurs am 7. Mai. ■ Ausbildungsstart Ein Grundkurs zur Ausbildung zum Prozessoptimierer startet am 11. Juni am KunststoffInstitut Südwest.

Medical Mountains

Yvonne Glienke, Thomas Link und Siegfried Kaiser (l.) stehen hinter Technology Mountains

Wissensvermehrer Der neue Verein Technology Mountains will vor allem eines: Firmen branchenübergreifend bei Entwicklungsaufgaben unterstützen

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ie Antwort auf die Frage, wo sich ein chirurgisches Instrument gerade befindet, ist nicht nur für Patienten entscheidend. Auch Kliniken haben größtes Interesse daran. „Deshalb arbeiten wir in einem Entwicklungsprojekt branchenübergreifend an Instrumenten mit RFIDChips“, erläutert Yvonne Glienke, Verantwortliche des Verbunds Technology Mountains. Dem Wort „branchenübergreiend“ kommt bei dem neu gegründeten Verbund besondere Bedeutung zu: Denn Technology Mountains ist das Dach für Medical Mountains von Yvonne Glienke, dem von Siegfried Kaiser geführten Kunststoff-Institut Südwest sowie der Micro Mountains AppliFoto: Michael Kienzler

cations mit Thomas Link an der Spitze. Glienke: „Von den Unternehmen kam der Anstoß, hier eine Klammer zu bilden.“ Denn die Anforderungen, branchenübergreifen nach Lösungen zu suchen, nimmt stetig zu. Beispiel Medizintechnik: Der Wunsch nach einem schlichten Instrumenten-Mangementsystem ist verständlich. „Technologisch ist das aber ein aufwendiges Unterfangen“, so Yvonne Glienke. Die Integration des RFID-Chips im Instrument ist eine knifflige Sache, die Massen-Detektierung der Instrumente eine weitere. Und das Zulassungsverfahren am Ende eine weitere Facette. „Mit der Mitgliedschaft bei Technology Mountains erhalten die

Unternehmen Zugang zu allen Angeboten der drei Partner“, unterstreicht Glienke. Kurzum: Mit einem Beitritt zum Verein gibt es das dreifache Wissen. 50 Firmen und Institutionen nutzen die Möglichkeit bereits, bis Ende des Jahres will Glienke die Marke von 100 Mitgliedern knacken. Wobei der Verein ausdrücklich brachenübergreifend und landesweit tätig ist. Glienke: „Wir bieten Entwicklungsprojekte für Technologien aller Art an.“ Schließlich will man nicht nur in der Medizintechnik wissen, wie es geht. wer

www.technology-mountains.de

■ Der Medtalk Die Reihe Medtalk bietet einen praxisnahen Austausch: „Produktinnovationen beschleunigen“ lautet das Thema am 11. April und die Usability in der Medizinprodukte-Entwicklung wird am 12. Juni beleuchtet. ■ Töpfe gesucht! Ein Fördermittelsprechtag findet am 14. Mai statt. ■ Wissen mehren Eine Vielzahl an Seminaren bietet Medical Mountains in Tuttlingen an. Beispielsweise geht’s am 16. April um Sicherheitsbeauftragte nach dem Medizinproduktegesetz.

Micro Mountains Applications ■ Volle Beratung Die Fachleute des Micromountains Mountains Applikationszentrums bieten frei vereinbare Beratungstermine zu unterschiedlichen Themenfeldern. Dabei werden FirmenbeiderPotenzialanalyse und der Erstellung einer Innovationsstrageie ebenso unterstützt wie bei der Suche nachgeeignetenFördermitteln. Darüber hinaus verfügt das Applikationszentrum über den Zugang zu HochtechnologieInfrastruktur und bietet ein fachübergreifendes Technologieportfolio vor allem aus denBereichenMiniaturisierung, Sensorik, Aktorik und Systemintegration.

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Menschen • Im Porträt

Die Cousins Jochen und Mathias Mieg (l.) sind die Enkel des Firmengründers

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Foto: Jigal Fichtner


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Zwei Freunde müsst ihr sein! Jochen und Mathias Mieg führen Edwin Mieg. Die OHG kennt kaum einer. Wohl aber das Produkt: Tipp-Kick. Die Figuren mit dem roten Knopf auf dem Kopf sind Legende. Für die Cousins macht es das nicht leichter

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ie Legenden liegen hier zu Dutzenden, sauber verpackt in großen Kartons, die im Regal entlang der Wand stehen. Die Legenden sind TippKick-Figuren, bemalt in den Farben des brasilianischen Nationaltrikots des Jahres 1970 oder Deutschland 1954. Hier liegen aber auch Spieler in den aktuellen Vereinsfarben von Bayern München, Barcelona oder Mailand. Die Legenden sind Mathias und Jochen Mieg gerade herzlich egal. Die beiden Geschäftsführer stehen inmitten weiterer Kartons mit „Digitaler Halbzeituhr“ und „LEDFlutlichtanlage“ vor einem Spieltisch: Mit hochgeschobenen Ärmeln versuchen sie den zwölfeckigen Ball durch geschicktes Anschneiden mit dem beweglichen Bein der Spielfigur exakt zu positionieren. Das klappt nicht auf Anhieb. Und weckt den Ehrgeiz der Miegs. Da muss der FirmenHund auf seine Fütterung warten. Die Szene in der heimeligen Produktion der Edwin Mieg OHG in VS-Schwenningen sagt alles über das Duo. Tipp-Kick ist ihre Berufung, Fußball eine Leidenschaft, Tennis und Kochen reine Passion. Über Tipp-Kick muss man nicht viele Worte verlieren. Das Fußballspiel im Maßstab 1:100 mit dem

charakteristischen Spieler mit dem roten Knopf auf dem Kopf, durch den man ein Bein bewegt, ist selbst eine Legende. Es gibt mit „Aus der Tiefe des Raumes“ ein filmisches Denkmal, Prominente wie der Musiker Campino oder Uli Hoeneß spielen Tipp-Kick. Sogar eine Art Profi-Liga mit eigenem Verband gibt es und seit 1974 jährlich ausgetragenen Deutsche Meister-

auf immer das Thema, morgens, mittags, abends“, erzählt Jochen Mieg. Und natürlich haben beide in den Schulferien mit angepackt: „Die Mitarbeiter haben uns nicht geschont“, grinst Cousin Mathias. Sogar bei der Bundeswehr auf der Stube haben sie Figuren bemalt. Geschadet habe das nicht. Abgeschreckt auch nicht. Mathias Mieg: „Eigentlich haben wir uns

Die Fans schicken rund gespielte Bälle. Wirtschaftlich geht es dennoch auf und ab schaften. Und immer wieder erhalten Miegs Briefe von Fans: „Da sind rundgespielte Bälle drin!“ Mathias und Jochen Mieg hat dieser Kult nicht abheben lassen. Sie sind leger, im besten Sinne bodenständig. Auf ihren Visitenkarten steht nicht einmal ihre Funktion im Unternehmen. Warum auch? Die Firma hat mit ihnen elf Mitarbeiter, dazu 25 Heimarbeiter. Die eigentliche Produktion ist ausgelagert. Am Stammsitz sitzt mit Verpackung und Vertrieb das Herzstück. Hier muss in Hochzeiten jeder mit anpacken. Für die Miegs kein Problem. „Tipp-Kick war bei uns von klein

nur in der Pubertät nicht für die Firma interessiert – da waren Mädchen und Mofas wichtiger.“ Für das Duo steht seit der Schulzeit fest: Sie werden als Enkel des Gründers Edwin Mieg die Firma übernehmen. Gemeinsam. Zwei Freunde müsst ihr sein! Der abgewandelte FußballerSpruch half dem Duo gerade in den vergangenen Jahren. Denn Kult und Legende hin oder her. TippKick ist im 89. Jahr des Bestehens nur bedingt ein Selbstläufer. Jochen Mieg: „Die ungeraden Jahre erfüllen uns mit Sorge.“ Denn in diesen Jahren gibt es weder WM noch EM und die Verkaufszahlen sacken um

bis zu 30 Prozent ab. Für ein Unternehmen mit 1,5 Millionen Euro Umsatz eine Herausforderung. „Wir müssen eben in guten Jahren so viel erwirtschaften, um die anderen ausgleichen zu können“, so Mathias Mieg. Neuerungen, um den Verkauf anzukurbeln? Das funktioniert mit Halbzeituhr und Flutlichtmasten sehr gut. Die Einführung einer weiblichen Tipp-Kick-Figur war indes ein Flop. Jochen Mieg: „Aber wir können als Familienunternehmen abwarten. Die Zeit kommt!“ Andere Länder als Absatzmärkte? Sehr schwer. Denn die Spielkultur ist anders, die Kapitaldecke dünn. Überhaupt die Spielkultur: Der Fachhandel, bislang eine Domäne des Tipp-Kick-Absatzes, schwächelt, das Internet boomt. Eine Herausforderung für die Miegs. Sie nehmen es sportlich, eine TippKick-App gibt es bereits. Der sportliche Ehrgeiz zahlt sich am Ende aus. Auch am Spieltisch. Der Ball überfliegt elegant angeschnitten aus kurzer Entfernung den Torwart „Toni“. Tor! Siegerlächeln! Geballte Faust! Diese Leidenschaft hat das Duo an die Söhne weitergereicht. Sie wollen die Firma übernehmen, ein Spieltisch ist beim Studium dabei. Dirk Werner 4/2013

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Menschen • Menschen des Monats

Menschen des ■ Kerstin Andreae, Bundestagsabgeordnete der Grünen aus Freiburg, hat den Mittelstandspreis 2013 der Union Mittelständischer Unternehmen (UMU) gewonnen.

■ Georg Fichtner ist neuer IHK-Präsident der Region Stuttgart. Fichtner ist Chef und Inhaber des gleichnamigen Ingenieurdienstleisters, der rund 2000 Mitarbeiter beschäftigt.

■ Thomas Seeler ist neuer Geschäftsführer beim Lahrer Feinchemikalienhersteller CU Chemie Uetikon. Sein Vorgänger, Heinz Sieger, wechselt in den Aufsichtsrat.

■ Dieter Teufel ist als Präsident der IHK SchwarzwaldBaar-Heuberg einstimmig wiedergewählt. Teufel ist Geschäftsführer der Teufel Steuerberatungsgesellschaft mbH in Tuttlingen.

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Mann des Monats: Heinz Fenrich Eine„Art moderner Großherzog“ sei er, hat eine lokale Zeitung über Karlsruhes Jetzt-Alt-OB Heinz Fenrich geschrieben. Auch wenn das übertrieben scheint: Der nun verabschiedete CDU-Politiker hat trotz seiner konservativen Art immer polarisiert. Viele Firmen in Karlsruhe etwa fühlten sich ob seiner wenig wirtschaftsfreundlichen Politik oft stiefmütterlich behandelt, wenn nicht gar ungeliebt. Auf der anderen Seite hat Fenrich der drittgrößten Stadt im Land in 15 Jahren Amtszeit ein neues Gesicht gegeben: Die Neue Messe in Rheinstetten, das ECE-Center in der Innenstadt und natürlich die noch immer heftig umstrittene Kombilösung der Straßenbahn fielen in die Amtszeit des 68-Jährigen.

■ Werner Allgöwer, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bodensee, hat seinen 60. Geburtstag gefeiert. ■ Helmut Baumann ist tot. Der langjährige Geschäfsführer des Protektorwerk Florenz Maisch in Gaggenau wurde 67 Jahre alt. Baumann arbeitete 42 Jahre lang für das Unternehmen. ■ Till Becker war nur einen Monat Chef beim insolventen Leuchtenbauer Hess aus Villingen-Schwenningen. Dann sah er seine Aufgabe als erledigt an. Sein Nachfolger wurde der Sanierer Andreas R. Budde. ■ Stefan Brand, Geschäftsführer der Vollmer-Gruppe aus Biberach, ist vom Verein Deutscher

Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) und vom Fachverband Werkzeugmaschinen und Fertigungssysteme in den Vorstand gewählt worden. ■ Uwe Burkert ist neuer Chefvolkswirt der Landesbank BadenWürttemberg (LBBW). ■ Andreas Gögel ist neuer Chef des IHK-Zentrums für Weiterbildung (ZFW) in Heilbronn. ■ Thomas Graf ist neuer Prorektor für Wissens- und Technologietransfer an der Universität Stuttgart. ■ Andrea Grusdas ist neues Vorstandsmitglied der Sparkasse Ulm. Die 44-Jährige ist Nachfolgerin von Guido Steeb, der in den Ruhestand gegangen ist.

■ Thomas Hain ist nicht mehr Geschäftsführer der städtischen Volkswohnung in Karlsruhe. Er wechselt zur Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte Wohnstadt in Frankfurt, einem der größten Immobilienunternehmen des Landes. ■ Michael Hilbert wird neuer Baumeister des Ulmer Münsters. Der Stuttgarter Architekt tritt seinen Dienst im Juli an. ■ Cornelia Horz wird Präsidentin des Stuttgarters Landgerichts. Die 55-Jährige tritt die Nachfolge von Franz Steinle an. ■ Dieter Jauch, langjähriger Leiter der Stuttgarter Wilhelma, geht Ende des Jahres in den Ruhestand. Der 65-Jährige arbeitet

Fotos: Roland Fraenkle, IHK Stuttgart, Bündnis 90/Die Grünen, Uetikon, Jigal Fichtner


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Monats seit 33 Jahren für die Wilhelma, seit 1989 ist er Direktor. ■ Hans-Peter Keitel, ehema­ liger Präsident des Bundesver­ bandes der Deutschen Industrie (BDI), ist von der Voith­Gesell­ schafterversammlung sowohl in den Gesellschafterausschuss als auch in den Aufsichtsrat der Voith GmbH gewählt worden. ■ Richard Kenner, Schöpfer des Werbe­Slogans „Kenner trinken Württemberger“, ist im Alter von 93 Jahren gestorben. Kenner war der Spruch an Heiligabend 1961 eingefallen. ■ Stefan Kerl ist neuer Marke­ tingleiter der Esslinger SKIT GmbH. ■ Börse­Stuttgart­Chef Christoph Lammersdorf hat sein Amt als Geschäftsführer der Bör­ se­Tochter Börse Stuttgart Secu­ rities niedergelegt. Rupertus Rothenhäuser wird als sein Nachfolger künftig neben Ralph Danielski Geschäftsführer der Gesellschaft sein. ■ Nach der Übernahme des Pressenherstellers Schuler durch die Andritz­Gruppe ist deren Chef, Wolfgang Leitner, zum neuen Aufsichtsratschef der Göppinger berufen worden. Der Österreicher folgt auf Robert Schuler-Voith. ■ Lars Mitlacher, Professor an der Dualen Hochschule in Villin­ gen­Schwenningen, ist tot. Er starb im Alter von 37 Jahren. ■ Georg Müller bleibt für weitere fünf JahreVorstandschef des Mann­ heimer Energieversorgers MVV. ■ Wolfgang Müller wechselt von der Kreissparkasse Ravens­ burg in den Vorstand der Spar­ kasse Salem­Heiligenberg, der ältesten Sparkasse des Landes. ■ Wolfgang Palm, Chef der Aalener Palm­Gruppe, hat seinen 60. Geburtstag gefeiert. ■ Die Stadt Kehl muss sich einen neuen OB suchen. Günther Petry wird sich nach zwei Amts­ perioden nicht mehr zur Wahl stellen. Der 63­Jährige regiert in der Grenzstadt seit 1998.

■ Manfred Prechtl ist tot. Er war lange Jahre Sprecher des Vorstands der BW­Bank. Der ge­ bürtige Stuttgarter starb im Al­ ter von 84 Jahren. Seit 1967 war Prechtl Bankvorstand, zuerst bei der Württembergischen, dann bei der BW­Bank, wo er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1994 Vorstandschef war. In seiner Zeit wuchs die Bilanzsumme der Bank von 300 Millionen auf mehr als zehn Milliarden Euro. ■ Die Voith Hydro Holding hat ein neues Vorstandsmitglied: Norbert Riedel verantwortet künftig als CTO unter anderem Forschung und Entwicklung bei den Heidenheimern. ■ Oskar Sörensson ist Leiter des neuen Geschäftsbereichs Allgemeine Industrie beim An­ langenbauer SCA Schucker in Bretten. ■ Josef Spanagel, Inhaber des Obstgroßmarktes in Eriskirch und Träger des Bundesverdienst­ ordens, ist im Alter von 82 Jahren gestorben. ■ Markus Stiepermann ist seit 1. Januar neuer Leiter des Be­ reichs Private Banking Kunden bei der Volksbank Schwarzwald Baar Hegau. Stiepermann war zuvor Vertriebsleiter Bayern bei der Deka Bank. ■ Adrian Strauß, Chef des gleichnamigen Unternehmens aus Neukirch, ist tot. Er starb im Alter von 72 Jahren. ■ Raphael Walz aus Freiburg ist neuer Leiter im Kommunal­ und Rechnungsprüfungsamt beim Landratsamt Schwarzwald­Baar­ Kreis. Er ist Nachfolger von Katja Muscheler. ■ Beatrice Weder Di Mauro ist neu im Aufsichtsrat der Robert Bosch GmbH. Die ehemalige Wirtschaftsweise folgt auf Hermut Kormann, der aus Alters­ gründen aufhört. ■ Manfred Wischnewski geht in den Ruhestand. Der Geschäfts­ führer der Schuler SMG aus Wag­ häusel wird durch Arnd Kulaczewski ersetzt. red

Impressum Econo Verlags-GmbH Geschäftsführung Dirk Werner Christian Hügerich Marlener Straße 2, 77656 Offenburg Registergericht Freiburg i. Br. HRB 709051 Ust-IdNr. DE815390285 www.econo.de · verlag@econo.de Tel. 07 81/28 94 36-40 Chefredaktion Dirk Werner (V.i.S.d.P.) 0 77 20/40 31 dwerner@econo.de Redaktion Andreas Dörnfelder (ad), René Kius (rek) Robert Schwarz (rs), Dirk Werner (wer) Assistenz Nadine Sommermann Schlussredaktion Andreas Frasch, Christina Ganter, Wolfgang Grundel, Alexandra Herp, Ursula Vetter, Sibylle Wenzel Leiter der Bildredaktion Jigal Fichtner Fotografie Lisa Berger, Jigal Fichtner, Michael Kienzler Anzeigenleitung Christian Hügerich (Verantwortlich für Anzeigen) 07 81/28 94 36-44 chuegerich@econo.de Verlagsbüro Offenburg Marlener Straße 2, 77656 Offenburg Verkaufsgebiet Mitte: Hanna Dauphinot 07 81/28 94 36-42 · hdauphinot@econo.de Verkaufsgebiet Nord: Christian Hügerich 07 81/28 94 36-44 · chuegerich@econo.de Verkaufsgebiet Süd: André Petras 07 81/28 94 36-43 · apetras@econo.de Verkaufsgebiet Ost: Margita Miller 07 41/17 57 56 16 · mmiller@econo.de Nadine Sommermann (Assistenz) 07 81/28 94 36-41 · verlag@econo.de Verlagsbüro Mitte Postfach 50 28, 78057 Villingen-Schwenningen Dirk Werner · 0 77 20/40 31 · dwerner@econo.de Margita Miller · 07 41/17 57 56 16 · mmiller@econo.de Verlagsbüro Nord Postfach 10 02 65, 73525 Schwäbisch Gmünd Robert Schwarz · 0 71 76/4 52 97 59 · rschwarz@econo.de Verlagsbüro Stuttgart Verlags und Marketingservice Jörg Bachmann · 07 11/24 89 22 60 · jbachmann@econo.de Verlagsbüro Süd Mühlbruckstraße 5/1, 88212 Ravensburg René Kius · 07 51/3 59 06 31 · rkius@econo.de Vertrieb und Leserservice Telefon: 08 00/7 80 78 03 Leserservice-Mail: abo@econo.de Bezugspreis: 60,00 Euro im Jahresabonnement Technische Produktion Kresse & Discher GmbH Design & Produktion Josef Appenzeller, Sarah Frei, Dennis Vogel Stephanie Klein, Madlén Pohl, Ellen Schmitz, Benjamin Simon Druck Druckerei Vetters GmbH & Co. KG Gutenbergstraße 2, 01471 Radeburg www.druckerei-vetters.de Unsere Partner:

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Marketing-Club Karlsruhe Marketing-Club Schwarzwald-Baar

Hervorgegangen aus:

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Index

In dIesem heft

Abele, Frank

14 14 62 62

Balz, Willi

10 37 62 62 6 13 36 21 29 21 16 23 62 14 62 28 62 24

Adam, Antal Allgöwer, Werner Andreae, Kerstin

Barth, Uwe Baumann, Helmut Becker, Till Beetz, Klaus Behrens, Martin Bischoff, Frank Blümle, Holger Bohr, Kirsten Books, Detlef Bopp, Matthias Börsig, Stefan Brand, Stefan Buck, Stefano Budde, Andreas R. Bühler, Hans Burkert, Uwe Butschek, Günter

Christoph, Hans-Peter Coers, Joachim

18 28

Danielski, Ralph Dietz, Ulrich Döring, Walter Droit, Etienne

62 21 10 20

Effinger, Andreas

14

Fenkl, Peter Fichtner, Georg Flik, Markus Foshag, Martin

6 62 28 20

Gerigk, Frank G.

Gerwehrt, Bernhard Glienke, Yvonne Gögel, Andreas Gorovoy, Roman Götz, Andreas Graf, Thomas Grenke, Wolfgang Gruber, Matthias Grusdas, Andrea

Hain, Thomas

54 24 59 62 28 32 62 13 14 62

Hellmann, Klaus Hermann, Hans-Dieter Hess, Christoph Hess, Jürgen Hieber, Dieter Higel, Klaus Hilbert, Michael Horz, Cornelia Huber, Michael

62 23 57 29 29 42 11 62 62 35

Jann, Ralf Jauch, Dieter Jenner, Frank

52 62 13

Kaiser, Siegfried Karle, Florian Karle, Manfred Kaspar, Franz Kattinger, Rainer Keitel, Hans-Peter Keller, Gerhard

59 12 12 16 38 62 20

econo 4 / 2 0 1 3 · 2 2 . M är z 2013

Kenner, Richard Kerl, Stefan Kilger, Christoph Klebert, Stefan Klenk, Ralf Koffler, Jürgen R. Kögel, Karlheinz Kogel, Robert Komp, Markus Kopf, Peter Kormann, Hermut Kufahl, Hajo Kuhn, Wolfgang Kulaczewski, Arnd Kunz, Christoph Kunze, Matthias

62 62 13 28 12 24 20 58 15 14 62 16 36 62 18 23

Lammersdorf, Christoph

62 35 26 62 59 24 29 26 34

Langer, Andreas Lapp, Andreas Leitner, Wolfgang Link, Thomas Linnig, Michael Lintz, Peter Lohse, Martin Lützelberger, Thomas

Manz, Dieter Mauro, Beatrice Weder Di Maus, Ralf Meier, Thomas Metz, Matthias Mitlacher, Lars Mohrmann, Jens Müller, Andreas Müller, Georg Müller, Thomas Müller, Wolfgang Mundorff, Carmen Muscheler, Katja

27 62 16 39 12 62 58 13 62 21 35, 62 42 62

Öhlschläger, Günther

20

Palm, Wolfgang

62 22 62 26 26 62

Peter, Stefan Petry, Günther Pfeiffer, Gerhard Pfeiffer, Robert Prechtl, Manfred

Raebel, Bernd

Randel, Burkhard Rastetter, Gerhard Renner, Thomas Richter, Ludwig Riedel, Norbert Rothenhäuser, Rupertus

22 28 38 32 11 62 62

Schaal, Edgar Scheringer, Stefan Schirrmacher, Jochen Schmid, Dieter Schneckener, Andreas Schomaker, Martin Schönauer, Timo Schuler-Voith, Robert Schumacher, Hans-Dieter Schweizer, Markus Seeger, Wilhelm Seeler, Thomas Seltmann, Andreas Siefermann, Rico Sieger, Heinz Solbach, Dirk Sörensson, Oskar Spanagel, Josef Speck, Joachim

10 28 58 8 52 16 58 62 28 13 27 62 57 20 62 50 62 62 50

Spielberger, Jürgen Steeb, Guido Stiepermann, Markus Stilz, Anita Stilz, Felix Stippich, Matthias Strauß, Adrian Strüngmann, Andreas und Thomas

44 62 62 13 13 50 62 36

Teufel, Dieter Thimm, Marcel Thrun, Markus

62 34 52

Ullmann, Heinrich

35

Venohr, Bernd Voskuhl, David

56 24

Waldersee, Georg Graf

13 62 54 18 10 62

Zachmann, Jürgen

36 38 29 24 50

Walz, Raphael Weber, Oliver Weiler, Wolfgang Weinberger, Günter Wischnewski, Manfred Zeisl, Hans R. Ziegler, Peter Zimmermann, Jens Zoller, Corona

In dIesem heft

1. FC Union Berlin

54

A. Raymond

7 23 44 24 7 7 29 62 10

AHG Aik-Immobilien-Kapitalgesellschaft Airbus Allgaier Amtek Auto AMW Präzisionstechnik Andritz Aprithan Schaumstoff Architektenkammer Baden-Württemberg Architekturbüro Müller & Huber Autohaus Geiger Automobile Zollernalb Avanti Busreisen

BBBank BDI BEB – Bio Energie Baden Bene Bertrandt Be-Wasch BHG BImA Bischoff Black Forest Games Blanco Boeing Börse Stuttgart Securities Börsig Butsch & Meier BW-Bank

42 50 23 23 18 35 62 11 50 7 14 23 18 52 50 8 24 62 23 54 62

Cassidian CAS Software Claus Preiss Containerland CU Chemie Uetikon

24 44 39 54 62

Dassault Systèmes 20 Deutsche Bodensee Tourismus GmbH (DBT) 18 Deutschen Bahn 22 Diehl Aerosystems 24 Doduco 16 Dornier Consulting 24 Dr. Stilz Behrens & Partner 13 Duale Hochschule Villingen-Schwenningen 63 EADS

Eberspächer Ebner Stolz Mönning Bachem Econ Projektmanagement Ed. Züblin Edscha Electrostar EnBW Ernst & Young Everglow Exco

24 6 12 29 44 56 28 11 13 52 44

FBDi Fichtner Flextronics Flughafen Stuttgart Fondshaus Hamburg Formenbau Züttlingen Freyersbacher Friesland-Campina

23 62 16 24 44 21 22 22

Gaukel Modell- und Formenbau

6 11 18 26 20 21 21 22 22 26 13

GBE – Gocher Bioenergie Georg Reisch GmbH & Co. KG Gerhard Pfeiffer GmbH GfK GFT GIW Globetrotter GPA Graupner Grenkeleasing

Haaga Kehrsysteme

Häfele Handelsverband Deutschland Hansgrohe Hekatron Helia Ladenbau Hellmann Hess Hewlett-Packard Hexal Homag Huber Hugenschmidt-Ruck Hukla

28 27 42 26 52 40 23 29, 62 16 36 28 22 14 12

IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg IMG Ingenics Init Inkap Industriekapital

62 21 20 6 21

J & M Management Josef Haug GmbH & Co KG

13 23

K+K Objekt Kaba Klenk Holz

29 52 10


65 Kodak Koehler Renewable Energy Konrad-Theiss-Verlag Kreissparkasse Böblingen Kreissparkasse Heilbronn Kreissparkasse Ostalb Kreissparkasse Ravensburg Kreissparkasse Rottweil Kunstmuseum Ravensburg Kunststoff-Institut Südwest Kunze

Landesbank Baden-Württemberg Lapp LBBW LD Technologie Lederer Ragnarsdóttir Oei Leitwerk Ligaproduction LS Telcom Ltur

Management Team AG Manz Marketing-Club Karlsruhe Märklin Martin Lohse Mayer-Kuvert-Network MDS Raumsysteme Media Control GfK Medica Medizintechnik Mediclin Meiko Mettnaukur MHM Architects Micro Mountains Applications Micronas Müller + Huber Multek MVV

56 11 20 32 32 32 62 32 18 59 23 32 26 29, 62 29 18 20 58 16 20 12 27 56 56 26 22 50 20 14 14 28 15 44 59 16 42 16 62

Nassauische Heimstätte Wohnstadt 62 Natursteinindustrie Johann Neumeyer & Brigl 8 Nespresso 58 Neumayer Tekfor 7 Optima Packaging Group

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62 22 22 54 50 29 26 54 8 62 6 10

R. Stahl Raiffeisenbank Birkenfeld Raiffeisenbank Ravensburg Ratioform Reiff Richter Aluminium Rinol Robert Bosch GmbH Roche RWE

16 36 8 22 6 11 56 62 14 11

Sacker Architekten Sal. Oppenheim Santo Holding SCA Schucker

44 56 36 62

Schneeweiss AG Interior 8 Schneidersöhne 22 Scholz-Gruppe 10 Schuler 28, 62 Schuler SMG 62 Schultze & Braun 21 Schwäbisch Hall 12 Schwarzwald-Sanatorium Obertal 14 Schwarzwald Tourismus GmbH 18 Seeger 27 SJ Inc. 26 Solar-Fabrik 10 Solcom 21 Sparda Bank 32 Sparkasse Bodensee 62 Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau 32, 34 Sparkasse Hanauerland 37 Sparkasse Hohenlohekreis 32 Sparkasse Karlsruhe Ettlingen 35 Sparkasse Salem-Heiligenberg 62 Sparkasse Schwäbisch Hall Crailsheim 34 Sparkasse Ulm 62 Staufen AG 24 Sto 8 Strauß 62 Streit Inhouse 50 Südmilch 22 Südvers 12 Südwestbank 36

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Wirtschaftsmagazin für Baden-Württemberg

4/2013

· 22. M ä r z 2013 econo


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Letzte Worte

„Stellen Sie sich vor, Sie liegen auf dem OP-Tisch und hören wie der Arzt murmelt: ‚Heute wird das eh nichts … Und in OP drei hat sowieso noch nie etwas geklappt …‘ Sie lachen! Aber mit solchen Gedanken gehen viele im Verkauf in Kundengespräche.“ Hans-Dieter Hermann Der bekannte Sportpsychologe erläuterte bei der Marketing-Community Freiburg/Südbaden warum Erfolg im Kopf entsteht. Und das Gegenteil ebenfalls …

„Facebook, Twitter, Twix und wie sie alle heißen.“ Thomas Lützelberger Der Chef der Sparkasse Schwäbisch Hall Crailsheim kommentiert launig die gewachsene Vielfalt der sozialen Medien

„Wie würden Sie als Banker reagieren, wenn ich einen Kredit anfrage und Ihnen verspreche:‚Ich ziehe es ernsthaft in Erwägung ihn zurückzuzahlen …‘ “ Mojib Latif Der renommierte Klimaforscher entlarvte bei der Verleihung des Innovationspreises der Sparkasse SchwarzwaldBaar die Sprechblasen der Politik

„Ich lade Sie mal ein zu mir in meinen Technikkeller. Da gibt es so viele Kabel. Das ist unglaublich.“

„So arrogant bin ich einfach mal, um zu sagen: Wir sind nicht dümmer als die anderen.“ Wolfgang Kuhn Der Vorstandschef der Südwestbank ist sicher, dass die anderen Banken auch nur mit Wasser kochen

Andreas Lapp Der Vorstandschef des Kabelspezialisten Lapp ist offenbar selbst einer seiner besten Kunden

„Wir haben neulich eine Lieferung von unserem asiatischen Produzenten erhalten, da stimmte kein rechter Winkel. Für ein Fußballtor ist das natürlich ein Unding … “ Jochen Mieg Der Geschäftsführer des Tipp-Kick-Herstellers Mieg zu Überlegungen, die Produktion wieder komplett nach Europa zu holen

„Bei einem Unternehmen sitzen alle, egal ob Geschäftsführung oder Mitarbeiter, im gleichen Boot. Es darf nur keine Galeere sein.“ Uwe Barth Der Vorstandssprecher der Volksbank Freiburg in seiner Begrüßung bei der Marketing Community Freiburg

Das nächste Econo erscheint am 26. April 2013

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econo 4 / 2 0 1 3 · 2 2 . M är z 2013


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