Standortporträt Geisingen

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Geisingen


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Politik • Standort Geisingen

Rektor Wolfram Sprung und Birgit Elsäßer vom Bund der Selbstständigen in Geisingen

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Foto: JIgal Fichtner


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Die Stärke Geisingens Die Stadt boomt wie noch nie. Dabei sah es noch vor Jahren nicht danach aus. Möglich macht das der enge Zusammenhalt

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iese Pflanzkübel sind bereits ein Symbol, bevor sie überhaupt existieren. Denn die Kübel sind ein Zeichen für die Stärke Geisingens: Den Schulterschluss innerhalb der 6000-Einwohner-Kommune an der jungen Donau. Birgit Elsäßer, Vorsitzende des Bundes der Selbstständigen, formuliert es so: „Wer erfolgreich sein will, der darf an der eigenen Grundstücksgrenze nicht anhalten.“ Wolfram Sprung sieht die Pflanzkübel nüchterner. Für den Rektor der Grund- und Werkrealschule ­Geisingen sind sie schlicht „positive Verknüpfungen“. Diese Verknüpfung hat viele Knoten: Die Schule arbeitet eng mit der Egon Elsäßer Bauindustrie zusammen, die Schüler mit den Auszubildenden, die Eltern mit den Schülern. „Eine engere Verbindung kann es kaum geben“, freut sich der Rektor. Und beschert den Schülern einige Arbeit: Von den Entwürfen bis zum fertigen Produkt tragen sie die Verantwortung. Einzig die Armierungen werden bei Elsäßer robotergesteuert entstehen, während die Schüler zusehen. Sprung: „Bei allen anderen Arbeiten sind die Schüler gefragt. Sogar die Schalung für den Beton schrauben sie zusammen.“ Das Ziel der Verknüpfung ist klar: Ausbildungsreife! Denn Geisingens Unternehmen suchen händeringend Fachkräfte.

Die Stadt boomt wie selten seit der ersten Erwähnung im Jahre 764. „Die Nähe von Tuttlingen, Donaueschingen und Villingen-Schwenningen erschwert aber die Suche nach Fachkräften. Da muss man sich etwas einfallen lassen“, resümiert Heinrich Engesser, Gründer und Geschäftsführer der Engesser Formenbau und Präzisionsfertigung. Das Unternehmen repräsentiert den Boom wie kaum ein zweites: Aktuell werden Millionen in die Erweiterung der Produktion um 50 Prozent investiert – so wie alle drei Jahre. Wobei die Investition den Mitarbeitern zugute kommt: Die Aufenthaltsräume werden aufgewertet. Sogar eine Sonnenterrasse entsteht – auf einer umfunktionierten Laderampe. Dabei hat Engesser nicht allein den Wert des Images als Arbeitgeber erkannt. Reihum wird investiert, so auch bei Pajunk. Der Medizintechnikhersteller ist mit 400 Mitarbeitern einer der wichtigsten Arbeitgeber und hat zehn Millionen Euro in den Ausbau des Standortes investiert. Inklusive einem grünen Image: Die neue, 4000 Quadratmeter große Produktion hat der Architekt Thomas Kreuzer dank Geothermie und Photovoltaik energieneutral austarriert. Andere am Standort verdienen direkt an den grünen Energien: Der Sondermaschinenbauer Lotus Systems hat sich ebenso in Geisin-

gen angesiedelt, wie Mitbewerber Rena im Teilort Gutmadingen die ehemaligen Kramer-Werke in Beschlag genommen hat. Inzwischen ist das Werk das wichtigste der Gütenbacher: Hier nehmen, mit Blick auf die Donau, die Kunden aus aller Welt die Maschinen ab. Der Logistiker Hermes trägt nach seinem 4,5-Millionen-Invest mit 52 Mitarbeitern ebenso zur besonderen Bilanz Geisingens bei wie der Sitzmöbelhersteller Giro-

Zu keiner Zeit gab es in der Stadt mehr Arbeitsplätze als in diesem Sommer flex als Neuzugang: Noch nie gab es so viele Arbeitsplätze wie in diesem Sommer. „Wir haben die Marke 2500 erreicht“, freut sich Bürgermeister Walter Hengstler. In Jubel bricht er indes nicht aus. Denn der Boom der Donaustadt gleicht einem Wunder, war harte Arbeit. Vor gut acht Jahren verfällt Geisingen in eine Depression. Für Hengstler ist damals Endspurt im Wahlkampf. Und ihn erreicht eine Hiobsbotschaft nach der anderen. Zuerst schließen die Kramer-Werke, dann macht der Baustoffkonzern Holcim sein Werk dicht. Hengstler gewinnt die Wahl. Auch weil er als Einheimischer an die Stärke Geisingens glaubt. 10/2011

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Politik • Standort Geisingen

Einwohner davon weiblich unter 18 Jahre Ausländer

6009 2977 1164 403

Beschäftigung (Werte aus 2010) Arbeitsplätze 1946 Einpendler 1105 Auspendler 1463 Arbeitslosenquote 4,8 % Steuern Gewerbesteuer Grundsteuer A Grundsteuer B Freie Gewerbeflächen Danuvia 81

340 320 350

13 ha

Verkehrsanbindung Autobahn 81 1 km Bundesstraße 31/311 1 km Flughafen Stuttgart 125 km Flughafen Zürich 82 km Flughafen Friedrichshafen 80 km Verkehrslandeplatz Donaueschingen 15 km Bahnhof DB-Haltepunkt, Ringzug

Und er Glück hat: Wenige Wochen nach Hiobsbotschaft und Wahl stehen Vertreter des HolcimKonzerns in Hengstlers Zimmer im architektonisch hochwertig sanierten Rathaus. Ihr Vorschag: Sie helfen der Stadt beim Strukturwandel mit fünf Millionen Euro. Als bald darauf Teile des ortsbildprägenden Zementwerks gesprengt werden, ist der Weg frei für Geisingens Zukunft: Der 23 Hektar große Industrie- und Gewerbepark „Danuvia 81“ entsteht. Architekt Kreuzer hat die Bau­ leitung. So wie sein Büro bei vielen Bauten im neuen Geisingen die gestalterische Verantwortung hat. Was Thomas Kreuzer ernst nimmt: „Bauen ist zugleich auch Architektur-Politik, ist eine sozialpolitische Verantwortung.“ Das hat sein Büro Architektur K gleich beim ersten Bau im neuen Gewerbegebiet bewiesen: Die BE Aluschmiede nutzt mit ihren schweren Maschinen nicht nur die tiefgründigen Fundamente der alten Zementfabrik. Auch die ehe-

maligen, Dutzende Meter hohen Zement-Silos nutzt das Unternehmen unter anderem als Aufenthaltsräume für die Mitarbeiter. Geisingen blieb damit ein von der Autobahn 81 weithin sichtbares Wahrzeichen erhalten. Dabei braucht es die Landmarke eigentlich nicht. Dank der direkten Autobahnabfahrt ist der Stand-

Die Anbindung Geisingens an die A 81 ist eine weitere große Stärke ort ohnehin bestens bekannt. „Erstklassig“, nennt es Birgit Elsäßer. Und bei Rena nennt man die Abfahrt neben der schnellen Verfügbarkeit der Flächen als wichtigsten Grund für die Ansiedlung: „Vor allem für die Fachkräfte ist das wichtig“, so Rena-Sprecherin Michaela Schätzle. Für Karlheinz Tröndle, Chef des Medizintechniker Trokamed mit 75 Mitarbeitern, ist die „gute Verkehrsanbin-

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Politik • Standort Geisingen

Den Neubau der Sport- und Festhalle samt Schul-Mensa gönnt sich die Stadt nun nach überstandenem Strukturwandel

Der Neubau der BE Aluschmiede setzt im Gewerbegebiet „Danuvia 81“ eine besondere Landmarke für Geisingen

dung der besondere Reiz des Standortes“. Und Steffen Berner, Geschäftsführer des Oberflächenspezialisten SGA, schlägt in die gleiche Kerbe: „Geisingen bietet schnelle Verbindungen in alle Richtungen.“ Doch nicht nur die Verkehrsanbindung erhält Bestnoten. „Das Engagement der Schule ist ebenfalls absolut lobenswert. Wir bilden zwischenzeitlich den vierten Schulabgänger zum Maschinenund Anlagenführer aus. Mit positiven Ergebnissen“, betont Berner. 60 Mitarbeiter beschäftigt die SGA. Auch Birgit Elsäßer unterstreicht für die knapp 70 Mitglieder im Bund der Selbstständigen den guten Ruf der Schule: „Überlegungen und Ansätze gehen auf jeden Fall in die richtige Richtung.“ So viel Lob ist Wolfram Sprung beinahe schon peinlich. Der Rektor ist eher zurückhaltend, um-

hat Standdienst, sondern Auszubildene. Sprung: „Daraus entsteht einfach eine ganz andere Atmosphäre.“ Auch weil die Ausbildungsmesse eine geschlossene Veranstaltung ist, allein die Firmen aus Geisingen haben Zutritt.

reißt die eigenen Ziele aber scharf: „Es darf keiner zurückbleiben. Zugleich wollen wir die Grundlage für das lebenlange Lernen legen.“ Deshalb setzt er auf individuelle Förderungen, arbeitet mit der Stiftung Lernen, Fördern, Arbeit zu-

Die gegenseitige Unterstützung hat in Geisingen bereits Tradition sammen, bezieht die Eltern in alle Projekte mit ein und führt die Schüler schon ab der ersten Klasse an das Präsentieren heran: „Das fördert das Selbstvertrauen.“ Mit breiter Brust geht Rektor Sprung auch ein anderes Projekt an: eine Ausbildungsbörse. 20 Firmen präsentieren sich in der Schule an kleinen Ständen. Die Besonderheit: Nicht der Personalleiter

Die Stärke Geisingen ist damit klar umrissen: der Zusammenhalt im Zusammenspiel mit den Standortfaktoren. Birgit Elsäßer: „Wir haben hier eine gute Tradition des gegenseitigen Unterstützens.“ Anders wäre der Strukturwandel nicht gelungen. Deshalb haben sich die Unternehmen an der Aufwertung der weichen Standortfaktoren beteiligt

(lesen Sie dazu auch den Bericht zu den Vereinen). Und deshalb gönnt sich die Stadt nun etwas: Neun Millionen Euro fließen in den Neubau einer Turn- und Festhalle samt Mensa für die Schule. Der Bau wird nicht nur architektonisch prägnant und ist für die musikalisch erstklassige Stadtkapelle ausgelegt. Er ist zugleich energetisch top. Bürgermeister Hengstler: „Der Neubau passt eben zu uns.“ Also alles bestens? Nicht ganz. Die Anbindung an die Schiene muss besser sein, sagen die Unternehmer unisono. Und da ist sie wieder, die Geschlossenheit als Stärke der Stadt. Deshalb wird sich an der Anbindung sicher zeitnah etwas ändern. Dirk Werner

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Fotos: Thomas Kreuzer, Jigal Fichtner


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Der Produktionsneubau von Pajunk

Das Innere des prämierten Ippinger Pfarrhauses

Die Architektur von Thomas Kreuzer setzt, wie hier bei einer Schulsanierung, Akzente Der prämierte Zentrale Leitstand bei Holcim Fotos: Thomas Keuzer (2), Jigal Fichtner, Foto Setzinger, Fotodesign Arno Witt

Verantwortung Thomas Kreuzer und sein Büro-Team setzen in Sachen Architektur Akzente. Weil sie bei ihren Gebäuden mehr als nur Form und Funktion planen

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it einem guten Entwurf ist es für Thomas Produktions- und Reinräume der Firma Pajunk per Kreuzer nicht getan. „Als Architekt habe ich Geothermie und Photovoltaik versorgt. Und auch die auch Verantwortung für die Baukultur und kombinierte Sport- und Stadthalle der Stadt Geisingen die Umwelt. Bauen und Sanieren ist nämlich eine inklusive einer Mensa hält strengen Vorgaben stand. sozialpolitische Aufgabe“, erläutert der Inhaber des Thomas Kreuzer: „Der Komplex erfüllt den PassivhausBüros architektur-k. Dabei geht es Thomas Kreuzer Standard.“ Der Vorteil: „In wenigen Jahren hat sich aber nicht um theoretisch abstrakte Gebilde, sondern in allen Fällen der Mehrpreis amortisiert.“ Energieum die praktische Vereinbarung mit den Vorgaben der preissteigerungen sind damit kaum noch ein Thema. Auftraggeber: „Gute Architektur im Sinne von verantDie Verantwortung für die Architektur setzt Kreuzer wortungsvoller Planung nützt den Bauherren.“ auch bei Sanierungen um, die sensible Neugestaltung Aus diesem Grund hat des ehemaligen Pfarrhauder Architekt neben der ses in Ippingen brachte dem Büro sogar eine PräForm stets die Folgekosten mierung. Ebenso wie die im Blick. „Unser Ziel ist, Gestaltung des Zentralen dass Gebäude mindestens Leistandes des Baustoffso viel Energie erzeugen, wie sie verbrauchen“, erKonzerns Holcim. Thomas läutert Thomas Kreuzer. Kreuzer: „ Auch bei neun Gemäß diesen Zielen hat Teilnahmen an Architekturdas Team von architekur-k Wettbewerben hat unser eine ganze Reihe von GeBüro zwei Mal zweite und bäuden realisiert: Wohnzwei Mal erste Preise erhalten.“ Verantwortung häuser ebenso wie Gewerbebauten. So werden die Architekt Thomas Kreuzer: Verantwortung ist das Maß setzt sich eben durch. 10/2011

Bürogründung: 1985 Mitarbeiter: 5 Wichtigste Bauten: Stadthalle mit zweiteiliger Sporthalle und Schulmensa in Geisingen, Pajunk Medizintechnik (Verwaltung und Produktion), BE Aluschmiede (Produktion), Formenbau Engesser (Erweiterung Produktion in Holz), Kindergarten Aulfingen (Holzgebäude). Auszeichnungen: Sanierung und Restaurierung Pfarrhaus Ippingen: Beispielhaftes Bauen Kreis Tuttlingen 2003 bis 2010. Zentraler Leitstand Holcim Zementwerk: Beispielhaftes Bauen Kreis Zollernalb 2002 bis 2009.

Kontakt architektur-k thomas kreuzer dipl.- ing. (uni) + dipl.-ing. (fh) tuttlinger straße 2 78187 geisingen info@architektur-k.de www.architektur-k.de Telefon: 07704/911-91

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Unternehmen

Heinrich Engesser, Sylvia Engesser, Manuela Engesser-Faas und Bertram Oexle (v.r.) führen die Engesser GmbH Formenbau und Präzisionsfertigung

Fotos: Jigal Fichtner, Engesser

Heinrich Engesser hat die Engesser GmbH Formenbau und Präzisionsfertigung 1988 gegründet – in seiner Garage. Heute bietet das Unternehmen auf bald rund 4600 Quadratmetern Produktionsfläche Perfektion aus einer Hand: Vom Werkzeug- und Formenbau über die CNC-gesteuerte Präzisionsfertigung bis hin zur Montage von Baugruppen. „Aktuell bauen wir noch unsere Kompetenz im Bereich der Mehrkomponentenspritzgießtechnik aus“, so Heinrich Engesser.

Die Praktiker

Leistungen Konstruktion, Produktion sowie Montage sind bei der Engesser GmbH stets auf einem neuen technischen Stand. „Wir legen Wert auf einen modernen Maschinenpark. Damit sind wir einer der führenden Dienstleister“, erläutert Mit-Geschäftsführer Bertram Oexle. Jährlich wird ein Millionenbetrag in neue Maschinen und Technologien investiert.

Märkte Die internationalen Kunden der Engesser GmbH stammen aus dem Automobilbereich ebenso wie aus der Medizin- und Präzisionstechnik. Daneben entstehen bei dem Unternehmen. Werkzeuge, Formen, Einzelteile oder Baugruppen für Verbrauchsgüter aller Art und den Maschinenbau.

Kontakt Engesser GmbH Formenbau und Präzisionsfertigung Tuttlinger Straße 8 78187 Geisingen info@engesser.de www.engesser.de Telefon: 0 77 04/92 84-0 Telefax: 0 77 04/92 84-40

Die Engesser GmbH Formenbau und Präzisionsfertigung erweitert. Damit bekommen die Kunden noch mehr Perfektion aus einer Hand

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al wieder stehen Bagger auf dem Gelände der struktion über die Produkion bis hin zur SerienfertiEngesser GmbH Formenbau und Präzisionsfergung und Baugruppenmontage alle unter einem Dach tigung. Mal wieder steht eine Erweiterung an. zusammenarbeiten ist die Fertigungstiefe hoch und Um 50 Prozent wächst die Produktion, bis Ende 2011 sind die Wege zur Abstimmung kurz. Heinrich Engeswird die Fläche auf 4600 Quadratmeter angewachsen ser: „Das kommt unseren Kunden zugute, da wir sein. „Unsere Lösungen sind eben nah an der Praxis“, mögliche Probleme schon im Vorfeld lösen können.“ Das hängt auch mit der Technikaffinität des Firmenbegründet Firmengründer und Geschäftsführer Heinrich Engesser den Erfolg des Unternehmens. gründers Heinrich Engesser zusammen: Eine VorrichDer Erweiterungsbau eröffnet der Engesser GmbH tung zur Kabelkonfektion war das erste selbst konstruneue Möglichkeiten. „Vor allem der Kunststoffbereich ierte und produzierte Produkt. Heute stammen die proftiert“, erläutert Mit-Geschäftsführer Betram Oexle. Kunden quer aus allen Branchen. „Man schätzt besonAber nicht nur dieser: In der Produktion entsteht mehr ders unsere breite Aufstellung. Deshalb lautet unser Platz für neue Präzisionsmaschinen, der Materialfluss Slogan auch ‚Perfektion aus einer Hand‘“, betont Bertwird optimiert. Die Lehrwerkstatt bekommt den notram Oexle. Mit dem Erweiterungsbau und der Neuwendigen Raum und die Sozialräume eine gründliche strukturierung kann der praxisnah umgesetzt werden. Aufwertung: Eine nicht mehr genutzte Laderampe wird beispielsweise in eine Pausen-Terrasse verwandelt. Heinrich Engesser: „Unsere Fachkräfte und Auszubildenden profitieren von den Investitionen in besonderem Maße.“ Das Unternehmen verfügt im Gegenzug über Know-how quer durch alle Bereiche. Da bei der Engesser GmbH von der Kon- Der Erweiterungsbau gibt der Produktion 1400 Quadratmeter mehr Raum

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Standort Geisingen • Politik

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„Die 3000 sind ein Ziel“ In Geisingen sind 800 neue Arbeitsplätze entstanden. Trotz Strukturwandel. Für Bürgermeister Walter Hengstler nur ein Teilerfolg: Ausruhen gilt nicht

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as Plus lässt einen aufhorchen:  „650 Arbeitsplätze sind durch Neuansiedlungen bei uns entstanden, weitere 150 bei ansässigen Unternehmen“, so Geisingens Bürgermeister Walter Hengstler im Econo-Interview. Doch das ist erst der Anfang. Geisingen hat die 2000er-Marke bei den Arbeitsplätzen geknackt, nicht schlecht für eine Kommune mit 6000 Einwohnern. Was war der Auslöser? ➤ Walter Hengstler: Es stimmt, unser Arbeitsplatzaufbau in den vergangenen Jahren ist regional gesehen überdurchschnittlich. Wir verdanken den Zuwachs hauptsächlich Ansiedlungen von außerhalb. Allein im Gewerbegebiet „Danuvia 81“ gibt es heute rund 130 Arbeitsplätze, das sind mehr als beim früheren Zementwerk. Insgesamt ist die Zahl der Arbeitsplätze um gut 800 gestiegen. Dabei war das Aus für das Zementwerk eine Hiobsbotschaft? ➤ Hengstler: Und was für eine!

Holcim war bis 2004 einer der wichtigsten Arbeitgeber. Aber der Konzern hat uns vorbildlich beim Aufbau von „Danuvia 81“ unterstützt. Daneben haben wir, mit tatkräfiger Hilfe der hiesigen Unternehmen, die weichen Faktoren gestärkt, um ein attraktiver Standort zu werden. Deshalb wird Geisingen heute nicht nur als Wirtschaftsstandort wahrgenommen, sondern beispielsweise dank der einzigartigen Inline-Skate-Arena auch als Sportstadt. Wer hätte gedacht, dass einmal Weltmeisterschaften bei uns ausgetragen werden. Auch im Bereich des Tourismus schärfen wir jetzt unser Profil, der Wohnmobilstellplatz ist dabei nur ein Anfang. Was ist der Preis für diese Neustrukturierung? ➤ Hengstler: Als Flächengemeinde unterhalten wir eine umfangreiche Infrastruktur. Trotz der Krisenjahre 2005 und 2009 haben wir viel in die kommunalen Einrichtungen investiert. Zum Teil war auch

viel ehrenamtliches Engagement damit verbunden, so beim Bühnenanbau an die Halle in Kirchen-Hausen. Unser Schuldenstand liegt über dem Landesdurchschnitt, ein großer Teil davon sind jedoch Schulden der Eigenbetriebe Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung. Im Haushalt der Stadt haben wir die Schulden von 3,1 Miollionen Euro im Jahr 2006 auf 1,9 Millionen abgebaut. Jetzt investieren wir gut 9 Millionen Euro in die neue Stadthalle, für die wir zwei Millionen Schulden aufnehmen müssen. Aber die Rücklagen sind aufgebraucht, braucht Geisingen jetzt ein Sparprogramm? ➤ Hengstler: Nein, noch haben wir Rücklagen. Zudem haben wir „Danuvia 81“: Im Gebiet sind noch fast 13 Hektar bebaubar, das ist eine Art Naturalrücklage. Da wir aktuell mit mehreren Investoren verhandeln, bin ich sehr zuversichtlich, was die Einnahmesituation angeht.

Beim Stichwort weiche Faktoren beklagen die Firmen die fehlende Anbindung an die Schiene. Welche Chancen sehen Sie? ➤ Hengstler: Das ist tatsächlich ein Problem, vor allem für den Kernort. Es war ein Fehler, die Lücke beim Ringzug nicht zu schließen. Gemeinsam mit dem Landrats­ amt Tuttlingen arbeiten wir an einer tragfähigen Lösung. In einem ersten Schritt stimmen wir die Fahrpläne speziell für die Firmen ab. Das Ziel sind weitere Zughalte für Geisingen und möglichst auch die Anbindung des Teilortes Gutmadingen an die Schiene. Damit ist Geisingen fit für weitere Höchstmarken? ➤ Hengstler: Mit der neuen Stadthalle, den anderen weichen Standortfaktoren und den Entwicklungsflächen sind wir tatsächlich sehr gut aufgestellt. Damit können wir uns neue Ziele setzen: Die 3000erMarke bei den Arbeitsplätzen kann eines sein. Dirk Werner

Walter Hengstler, 47, ist gebürtiger Geisinger, er hat im Rathaus seine Ausbildung absolviert und ist seit 2003 hier Bürgermeister. Allerdings hat das CDU-Mitglied auch in anderen Rathäusern Erfahrungen gesammelt: So war er Kämmerer in Brichgachtal und Donaueschingen.

Foto: Jigal Fichtner

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Politik • Standort Geisingen

Ein einig’ Bund Fünf Fußball-Clubs gründen die Fußballschule Geisingen. Wegen des professionellen Auftretens freut das die hiesigen Unternehmen

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ie neue Zeitrechnung beginnt am Dreikönigstag des Jahres 2010 im Clubheim des FC Gutmadingen. Und sie beginnt mit einer Ernüchterung: Christian Keller hat Statistiken mitgebracht. Dem Fußball in den fünf Clubs aus Geisingen geht es nicht gut, 87 Prozent der Mannschaften kicken in den unteren Ligen auf den letzten Plätzen. Die Jugend wandert ab. Keller macht aus der Not ein Projekt mit Vorzeigecharakter. Nicht nur für den Fußball. Anderthalb Jahre später sitzen Armin Stihl und Volkhard Ohnmacht aus dem fünfköpfigen Vorstand der Fußballschule Geisingen mit Jugendleiter Stefan Reiser im Clubheim. Harte Monate liegen hinter ihnen: „Das ist kein Spielzeug-Ding.“ Denn Keller ist mit Anfang Dreißig nicht nur einer der jüngsten Professoren in Deutschland, er ist an der Heidelberger SRH-Hochschule auch Lehrbeauftragter für Sportmanagement mit den Schwerpunkten Vermarktung und Finanzen. Ergo hat er mit seinen Studenten für die Fußballschule Geisingen einen detaillierten Businessplan geschrieben, der reicht von Trainingsanzügen bis zu Finanzierung und Logo. Ohnmacht: „Wir haben eine Marke aufgebaut.“

Doch das war Keller nicht genug. Weil die gemeinsame Fußballschule der fünf Vereine Sponsoren braucht, muss es für die einen Mehrwert geben. Reiser: „Wir wollen die jungen Spieler an die Berufswelt heranführen.“ Das hört sich abstrakt an, ist aber stimmig. Denn die Jugendlichen durchlaufen eine regelrechte Fußballausbildung. Inklusive Regeln bei Verstößen. Stihl: „Es gibt

Zusammenhalt als Stärke des Standorts: „Wenn man erlebt hat, wie man gefördert und unterstützt wird, dem fällt es leichter, das auch weiterzugeben.“ Das Weitergeben positiver Erfahrungen scheint in Geisingen eine Tradition zu sein. Ein Beispiel: Die Arena Geisingen, eine deutschlandweit einmalige, überdachte Inline-Skate-Anlage für Profis und den Breitensport.

Der Anspruch der Fußballschule Geisingen: ausbildungsreife Jugendliche klare Verhaltensregeln. Am Ende wollen wir die Jugendlichen menschlich und charakterlich weiterbringen.“ Alles Dinge, von denen die Firmen profitieren. Ohnmacht: „Vielleicht können wir sogar Tipps geben, wer für welche Ausbildungsstellen geeignet ist.“ Derlei Worte lassen die Wirtschaft aufhorchen. „Das ist absolut positiv“, betont Birgit Elsäßer, Vorsitzende des Bundes der Selbstständigen. Wobei sie zwei Aspekte im Blick hat: Einerseits die Versorgung mit potenziellem FachkräfteNachwuchs. Andererseits den

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„Wir wollten die Attraktivität des Standortes Geisingens steigern“, begründete Geschäftsführerin Sabine Uhrig das Engagement. Denn: Die Arena geht auf die Familie Uhrig zurück. Sie betreibt seit 1962 ein Bauunternehmen, das Thomas Uhrig heute vor allem im Bereich Kanalbau und -sanierung zu einem der führenden in Deutschland aufgebaut hat. Das schärft den Blick für den eigenen Standort, der zwar bestens angebunden ist, über einen breiten Branchmix verfügt und ein attraktives Stadtbild aufweist.

Doch das i-Tüpfelchen bei den weichen Standortfaktoren fehlte Familie Uhrig. Also wurden Pläne geschmiedet. Und am Ende entstand auf einem 35 000 Quadratmeter großen Gelände die SkateArena mit geschwungenem Außen-Rennkurs und Spezialbelag im Innern. Die Profi-Inliner aus aller Welt sind begeistert. Das ist auch Bürgermeister Walter Hengstler. Denn Meisterschaften aller Art werfen Schlaglichter auf den Standort. Daneben ist Geisingen der Einstieg in ein weiteres Segment gelungen: dem Tourismus. Hengstler: „Hier werden wir uns in nächster Zeit weiter stärken.“ Das Ziel ist klar: Wer hier Urlaub gemacht hat, der kommt zum Arbeiten zurück. Vielleicht. Viel Arbeit hat auch das Trio im Clubheim noch vor sich. Denn die Fußballschule wird zwar wohlwollend betrachtet. Dennoch ist der Druck groß. Denn Businessplan hin oder her, man will mehr. ­Armin Stihl: „Wir wollen alle aus dem Tabellenkeller.“ wer

www.arena-geisingen.de www.fs-geisingen.de Foto: Michael Bode


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Gleitschlifftechnik Strahltechnik Sägetechnik Entgratungstechnik Reinigungstechnik Roboter Schleif- & Poliertechnik Armin Stihl, Volkhard Ohnmacht und Stefan Reiser von der Fußballschule Geisingen

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Ökologisch sinnvoll, nachhaltig und ressourcenbewusst produzieren ist Teil unserer Firmenphilosophie. Deshalb setzen wir konsequent auf «Cradle to Cradle» (dt. «Von der Wiege zur Wiege»), den zurzeit höchsten Standard in Sachen Nachhaltigkeit. Die Idee dahinter ist einfach: Produktherstellung in geschlossenen biologischen und technischen Kreisläufen und, nach Ablauf des Produktlebenszyklus, Rückführung verwertbarer Rohstoffe in den Produktionsprozess bzw. Kompostierung des biologischen Anteils. Unsere neue Produktlinie giroflex 656 wurde 2010 mit dem Zertifikat «Cradle to Cradle» ausgezeichnet.

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