Standortporträt Singen

Page 1

econo.de

Standortportr채t

Standortportr채t

Singen


76

Politik • Standort Singen

Traumhafte Entwicklung Singen ist eine Arbeiterstadt. Dieses Image haftet dem Ort am Fuße des Hohentwiels seit 100 Jahren an. Dabei hat sich die Stadt in den vergangenen Jahren rasant gewandelt. Jetzt werden Millionen investiert

econo 5 / 2 0 1 0 · 3 0 . Ap r il 2010

Foto: Gruppe Drei


77

D

iese Stadt macht es ei­ nem nicht leicht. Denn wer Singen verstehen will, der muss erst einmal schwitzen. Steil zieht sich der Weg Hunderte Meter hinauf auf den Hohentwiel. Der ehemali­ ge Vulkankegel ist der Hausberg der Stadt. Obendrauf thronen die Reste einer mächtigen Burg­ anlage, die größte ihrer Art in Deutschland. Sie wurde kriege­ risch nie bezwungen. Und wer es heute friedlich tun möchte, der sollte feste Schuhe anzie­ hen. Der Weg hinauf ist aus groben Steinen gesetzt. 100 000 Besucher schnaufen jährlich diesen Berg hinauf. Oben orientiert man sich in Richtung Süd­Ost. An der alten Burgmauer schweift dann der Blick weit ins Land, mit Glück erhascht man das komplette

Alpenpanorama. Der Bodensee schimmert kaum den berühm­ ten Steinwurf entfernt. Und direkt zu Füßen des Betrachters schafft Singen. Schaffen darf man sagen, so­ gar malochen ist erlaubt. Denn

zwischen teilt die Bahnlinie die Stadt. Diese Konstellation ist ein Glücksgriff. Jahrhundertelang war Singen ein Flecken wie viele andere. Zwar schön gelegen, aber die Besitzer wechselten häufig und

Mit Maggi und der Eisenbahn beginnt der Aufstieg des Ortes Singen Singen ist eine Arbeiterstadt. Die Industrie hat die Entwick­ lung geprägt. Man kann das sehr gut erkennen: Im Süden ziehen sich in gefühlter End­ losigkeit die Produktionshallen von Alcan, Maggi und Co. da­ hin. Nördlich stehen Innen­ stadt und Wohnquartiere. Da­

recht voran ging es auch nicht. Bis Ende des 19. Jahrhunderts zwei unabhängige Ereignisse das Schicksal der Stadt bestim­ men: 1886 bringt Julius Maggi nach jahrelangen Experimen­ ten die berühmte Maggi­Würze auf den Markt. Wenige Jahre zuvor bildeten die Schwarz­

wald­ und die Gäubahn in der Stadt einen Knoten. Von nun an geht es bergan. 1899 erhält Singen das Stadtrecht. Auf Maggi folgen weitere Un­ ternehmen. Die Schweizer Ge­ org Fischer AG baut ein Alumi­ nium­Walzwerk. So ziehen sich die Jahrzehnte dahin. Maggi gehört seit 1947 zwar zum Nestlé­Konzern. Doch den Standort Singen prägt das Syno­ nym für Ravioli und Brühwür­ fel weiterhin. Ebenso die Alu­ werke. Deren Besitzerstruktur ist nach dem Verkauf durch Georg Fischer zwar nicht ganz klar nachvollziehbar. Aber Al­ can und Rio Tinto als Eigentü­ mer halten den Standort weiter technologisch auf dem mo­ dernsten Stand. „Die Industrie ist unser Backbone“, formuliert es

Singen am Abend: Gut erkennbar ist der Hegau-Tower, das Sinnbild für das neue Singen

5/2010

· 30. Apr i l 2 0 1 0 econo


Traceability chirurgischer Instrumente Das DataMatrix DMT100TischLesesystem von IOSS GmbH aus Radolfzell am Bodensee präsentiert sich innovativ, ästhetisch und zuverlässig in seiner Funktionalität. Das speziell für DataMatrix Codierungen auf Instrumenten entwickelte Lesesystem garantiert sichere Identifikation blitzschnell. Es ist die gelungene Synergie einer erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen renommierten Herstellern chirurgischer Instrumente und der IOSS GmbH. Effizientes Kostenmanagement, reibungslose Sterilisations-, Versorgungs- und Operationsabläufe sind heute mehr denn je gefragt.

Individualcodierung auf Instrumentenebene mittels 2D-Code ermöglicht Rückverfolgbarkeit professionell und zuverlässig! Für Fragen und weitere Informationen stehen wir gerne zur Verfügung.

IOSS GmbH D-78315 Radolfzell +49 (0) 77 32/98 27 96-0 info@ioss.de www.ioss.de

78

Politik • Standort Singen

Michael Hübner, bis Anfang April städti­ Deshalb die Weichenstellungen. Man kann scher Wirtschaftsförderer und jetzt Verant­ auch sagen: Ein Investitionsstau wurde gelöst. wortlicher für den Haushalt der Stadt. Dieses Im Freibad wurden dringend nötige Sanierun­ Rückgrat sichert rund 15 000 der gut 22 000 gen vorgenommen, die Stadthalle komplett neu Arbeitsplätze. Hübner: „Seit 100 Jahren haben gebaut. Dazu eine psychologisch wichtige Ent­ die Schlüsselindustrien Singen geprägt.“ scheidung: Ein Business­Areal sowie das Singe­ Er formuliert den Satz bewusst in dieser ner Technologie­Zentrum Sintec mit aktuell Form. Denn Singen hat einen beinahe traum­ rund 25 Existenzgründern entstehen bis 2005 haften Wandel vollzogen. „Singen erfindet sich auf einem Gelände unweit der Innenstadt. Eine neu“, umschreibt es OB Oliver Ehret. Im Schat­ Brache verschwindet, Arbeitsplätze entstehen. ten der Konzerne hat sich ein bunter Mix aus Dafür zeichnet die GVV Städtische Wohnbau­ technologisch­innovativen und dienstleistungs­ gesellschaft verantwortlich. Das Unternehmen mit 25 Mitarbeitern reaktivierte das Areal mit orientierten Unternehmen entwickelt. Dazu die Logistikbranche mit einem Autobahnkreuz vor 30 000 Quadratmetern Büroflächen in fünf der Haustür und einer Verladestation Schiene­ Gebäuden. Für GVV­Geschäftsführer Roland Straße von Hupac. Die Innenstadt ist belebt. Grundler kein Muss, sondern eine Notwendig­ keit: „Wir sehen uns auch als Wirtschaftsförde­ Auch ohne Altstadt locken die gut sortierten Einzelhändler Käufer aus der Region, ja selbst rer. Die Stadt legt die Kontakte und wir schaffen Schweizer an. die Fakten.“ 50 Millionen Deshalb küm­ Euro flossen „Das Miteinander von GVV und Wifög ist mert sich die in den vergan­ GVV nicht al­ das Erfolgsmodell der Stadt Singen“ genen Jahren lein um den in die Sanie­ Bestand an rungen in der städtischen Wohnungen, sondern baut auch im Industrie­ City, weitere Millionen sind geplant. 140 000 gebiet passgenaue Firmengebäude. „Das Zusam­ Quadratmeter Verkaufsfläche bieten alles. Doch der Reihe nach. Den Ausgangspunkt menspiel zwischen GVV und Verwaltung ist das Erfolgsmodell der Stadt Singen“, so Grundler. der Veränderung kann man vom Hohentwiel Das wichtigste Erfolgsmodell des neuen Sin­ aus gut erkennen. Westlich hinter dem Rathaus gen sieht man indes nicht nur vom Hohentwiel befindet sich eine große Grünfläche, Kunst­ werke leuchten darauf in grellen Farben. Es ist aus, sondern von vielen Stellen der Region: den die Fläche der Landesgartenschau. Im Jahr Hegau­Tower. Unter Federführung der GVV 2000 bekennen sich die Singener im Verlauf des entstand bis Juli 2008 in 18 Monaten Bauzeit Festjahres zu ihrer Stadt – nach dem im Vorfeld das von Stararchitekt Helmut Jahn gebaute Hochhaus. Grundler wählte den Planer be­ kritische Stimmen dröhnten. Doch die verstum­ men. Ehret: „Die Gartenschau hat der Stadt wusst: „Die Schlagzeile ‚Jahn baut in Singen‘ einen wichtigen Entwicklungsschub gegeben.“ setzt positive Signale im ganzen Land.“ So ist es. Das Glasgebäude zieht Interessen­ Denn im Nachgang der Schau entwickeln ten an, die Aufzugstochter von Thyssen­Krupp sich viele Ideen. Und das durchaus auf Druck: Die Konjunktur bricht ein, die Konzerne wan­ wurde deshalb auf den Standort aufmerksam. ken. Wie lange halten deren entfernt sitzende Auch in der Stadt macht sich positive Stimmung Führungsebenen noch am Standort Singen fest? breit: „Die ist spürbar“, betont Heinz­Oskar Die Frage stellen Mitarbeiter und Einwohner Stärk, Inhaber des Best Western Hotels Lamm. Auch er nutzt die traumhafte Entwicklung, hat immer wieder in den vergangenen Jahren.

Einwohner davon weiblich Ausländer Haushalte Wanderungsgewinn

45 531 23 501 8320 21 820 62

Beschäftigung Arbeitsplätze Produz. Gewerbe sonst. Dienstleistungen Handel/Gastgewerbe/Verkehr

Steuern Gewerbesteuer Grundsteuer A Grundsteuer B Zentralitätskennziffer GfK Kaufkraft-Index

21 937 9498 7250 5189

Freie Gewerbeflächen Hardmühl Nord 2,1 ha Tiefenreute (in Planung) 22 ha Grundstückspreis/qm ab 55 Euro

14 026 5530 6,3 Prozent

Verkehrsinfrastruktur Autobahn A98, 2 Abfahrten Bundesstraßen B33

Einpendler Auspendler Arbeitslosenquote

360 360 360 199,4 96,9

Bahnhof ICE-Halt, Schwarzwaldbahn, Regionalbahnen Flughafen Zürich, Stuttgart, Friedrichshafen Regionalflughafen Konstanz Stadtteile Beuren an der Aach (1030 Ew.), Bohlingen (1830), Friedingen (1423) Hausen an der Aach, Schlatt unter Krähen (1119), Überlingen am Ried Sport und Freizeit 14 Sporthallen, 6 Mehrzweckhallen, 11 Sportplätze, Freibad, Hallenbad, Skatebahn, Tennisplätze u. a.


www.gruppedrei.com

BITTE STÖREN!

www.standortmarketing.com

79

Im Gründerzentrum Sintec haben sich moderne Dienstleister angesiedelt

eine halbe Million Euro in die Re­ novierung investiert. Das ist beileibe nicht die einzige. Möbel Braun investiert rund 50 Millionen Euro und verdoppelt die Fläche des Möbelhauses auf gut 35 000 Quadratmeter. Eine penible Analyse des Standortes hat hier einfach beste Voraussetzungen dafür gesehen. Ähnlich formuliert es die Reichenau­Gemüse Genos­ senschaft. Die wollen bei Singen zwölf Millionen Euro in eine elf Hektar große Gewächshausfläche für den Paprika­Anbau investieren. Dazu die Handwerkskammer Kon­

stanz: Sie wird für 24 Millionen Euro eine 7400 Quadratmeter gro­ ße Bildungsakademie bauen. Dazu passt, dass die Stadt in den vergan­ genen Jahren 20 Millionen Euro in den Ausbau der Schulen ge­ steckt hat. Für den Betrachter auf dem Ho­ hentwiel bleibt die Aussicht auf die Stadt also spannend. Trotz des stei­ nigen Aufstiegs. Dirk Werner

Zunächst wurden die Verantwortlichen ausgelacht. Eine moderne Stadthalle Singen? Ein Kulturangebot in der Arbeiterstadt? Doch die Verantwortlichen lassen sich nicht beirren. Im September 2007 öffnet das architektonisch hochwertige Haus. Inzwischen hat sich die Halle etabliert. Namhafte Künstler treten auf, die Zuschauer kommen aus dem weiten Umkreis. Die Stadthalle hat aber auch einen guten Ruf bei den Unternehmen: „Der

Umsatzanteil mit Tagungen und Kongressen liegt mittlerweile bei 30 Prozent“, sagt Reinhold Maier, Marketingleiter der Kultur und Tourismus Singen. Er befragt auch regelmäßig die Gäste:„Die positive Resonanz liegt bei 95 Prozent.“ Der Erfolg bei Firmen hängt entscheidend mit einem Faktor zusammen: Direkt neben der Halle steht ein Hotel der Kette Holiday Inn Express. Damit hat die Arbeiterstadt erreicht, woran andere seit Jahren scheitern.

Foto: Gruppe Drei

Wer am Markt erfolgreich sein will, sollte das menschliche Gehirn nicht zur Verschlusssache machen. Intelligente Strategien im alltäglichen Wettbewerb sind gefragter denn je. Erst wenn unsere Schubladenschränkchen gestört werden, öffnet sichdie Wahrnehmung. So beginnt Verkaufen. GRUPPE DREI – Die Strategen.

www.singen.de

5/2010

· 30. Apr i l 2 0 1 0 econo


80 Anzeige

Im Namen der Farbe Mehr als zwei Millionen Farbtöne, 13 000 Produkte und 25 Niederlassungen: Farbtex Kaltenbach + Maier ist das führende

D

en Servicegedanken von Farbtex kann man an einer Zahl ablesen: Fünfzig. „In unserem Sortiment finden sich al­ lein bei der Innenfarbe 50 verschie­ dene Produkte im Farbton Weiß“,

sagt Robin Randecker, Abteilungs­ leiter Produktmanagement bei Farbtex Kaltenbach + Maier GmbH & Co. KG. Eigentlich bieten Händ­ ler zehn verschiedene Abstufun­ gen. Doch die Dornstettener sind

Aktuell verfügt der Farbengroßhändler Farbtex über 25 Niederlassungen im Land. In Jubiläumsjahr werden noch weitere hinzukommen

econo 5 / 2 0 1 0 · 3 0 . Ap r il 2010

eben die Nummer eins im Ländle: 25 Niederlassungen überziehen Baden­Württemberg. Dazu kom­ men 25 eigene Außendienstmitar­ beiter und rund 50 Industrieaußen­ dienstler. Robin Randecker: „Wir erreichen im Land jeden Winkel.“ Im Angebot ist alles, was Handwer­ ker und Verarbeiter an Farben, Lacken, Bodenbelägen, Heimtexti­ lien, Maschinen und Zubehör der führenden Anbieter wie Caparol, Henkel, Vorwerk, Bosch, Wagner oder auch Erfurt benötigt. Begonnen hat das Unternehmen 1910 als normaler Malerbetrieb. Aufgrund einer Kriegsverletzung stellte Gründer Hermann Kalten­ bach den Betrieb auf die Herstel­ lung von Farben um. Und legte zugleich den Grundstein für einen eigenen Vertrieb. Sohn Hermann Kaltenbach junior trieb nach dem Zweiten Weltkrieg den Expan­ sionsdrang voran. Die Niederlas­ sung Göppingen ist im Jahr 1960 die Erste, aber nicht die Letzte. Bemerkenswert ist dabei, dass Hermann Kaltenbach schon da­ mals sich nicht von den Grenzen zwischen Baden und Württemberg aufhalten ließ. „Das zeigt, wie sehr er schon damals im Sinne der Kun­ den handelte. Dabei gab es das Schlagwort von der Kundenzufrie­ denheit noch gar nicht“, sagt Horst

Foto: Jigal Fichtner

Farbengroßhandelsunternehmen im Land.

Randecker. Er führt heute gemein­ sam mit Ulrich Schabel das Fami­ lienunternehmen. Dieser Expansionsdrang ist noch immer umgebrochen. Auch im Jubiläumsjahr 2010 werden wie­ der zwei bis drei Filialen eröffnet. Doch das ist kein Selbstzweck, wie Horst Randecker betont: „Dahin­ ter steht immer das Ziel, weitere Kundennähe zu schaffen.“ Deshalb legt man bei Farbtex auch großen Wert auf die Produkt­ palette. „Unsere Kunden können aus 13 000 verschiedenen Posi­ tionen wählen“, rechnet Robin Randecker vor. Hinzu kommen noch die Heimtex­Produkte aus dem Lager in Speyer. „Unser Ziel ist es, den Kunden Gesamtpakete anbieten zu können. Eben alles aus einer Hand“, so Horst Randecker. Allerdings nützt ein dicker Ka­ talog alleine nichts. Robin Rande­ cker: „Die Verfügbarkeit bringt


81 Anzeige

Unternehmen Farbtex wurde vor 100 Jahren in Dornstetten von Hermann Kaltenbach als Malerbetrieb gegründet. Inzwischen ist der Familienbetrieb der führende Farbengroßhändler in BadenWürttemberg. Über das Zentrallager Singen werden die 25 Niederlassungen bedient. Farbtex beschäftigt 200 Mitarbeiter. Neben den Verkaufsräumen für Direktabholer in jeder Niederlassung hat sich die Bestellung über das Internet etabliert. Zudem bietet Farbtex über die Plattform„Die Platzhirsche“ den Kunden eine umfassende Hilfestellung beim StammkundenMarketing.

Die Farbtex-Niederlassung in Singen ist auch das Zentrallager des Händlers für Malerbedarf

dem Kunden den entscheidenden Nutzen.“ Zu mehr als 90 Prozent sind bei Farbtex die Produkte ge­ lagert. Zudem versorgt das Zentral­ lager in Singen mit fünf Lastwagen die Niederlassungen per Nacht­ sprung mit Waren. „Heute bestellt, morgen geliefert ist bei uns keine Phrase. Ab 7 Uhr stehen die Waren in den überwiegenden Fällen be­ reit“, so Robin Randecker. Dabei können die Kunden wählen, ob sie die Waren an der Niederlassung selbst abholen oder geliefert wird. Wobei sich Selbstabholer und Lie­ ferer die Waage halten: Immerhin gibt es in den Verkaufsräumen der Niederlassungen immer noch aller­ lei Nützliches „im Vorbeigehen“. Bei Farbtex wandelt sich aber nicht nur das Filialnetz. Horst Randecker: „Wir prüfen ständig unsere Leistungen, damit wir die Kundenzufriedenheit weiterhin hochhalten können.“ Deshalb ge­

hört das Unternehmen zu den Pionieren im Online­Bereich. Ein Engagement, das sich auszahlt: „15 Prozent unseres Zufuhrumsatz machen wir schon jetzt mit On­ line­Bestellungen“, sagt Robin Randecker. Damit sind die Dorn­ stettener führender Anbieter in Deutschland. Zugleich bietet das Unterneh­ men mit dem Marketinginstru­ ment „Platzhirsche“ den eigenen Kunden Hilfestellungen beim Mar­ keting. Für einen Jahresbeitrag erhalten die eingetragenen Hand­ werker Unterstützung beispiels­ weise bei Mailingaktionen, um bei Stammkunden im Hinterkopf zu bleiben. Robin Randecker: „Hand­ werker gelten zwar als Werbe­ und Online­Muffel, wir haben mit un­ seren Angeboten aber ganz andere Erfahrungen gemacht.“ Rund 120 Handwerker haben sich bereits als Farbtex­Platzhirsche registriert.

So wichtig die virtuelle Welt für die Dornstettener auch ist. In der realen darf man ebenfalls nicht den Anschluss verpassen. „Unsere An­ gebotspalette steht immer wieder auf dem Prüfstand“, erläutert Robin Randecker. Ein Beispiel: Die Wärmedämm­Verbundsysteme waren bis vor wenigen Jahren das Thema der Gipser, nicht der Maler. Das hat sich gewandelt. Deshalb listet nun auch Farbtex die Syste­ me samt Zubehör. Diese Wandlungsfähigkeit ist für Firmenchef Horst Randecker der Schlüssel zum Erfolg: „Durch Schnelligkeit, Produktvielfalt und Zuverlässigkeit wollen wir uns vom Wettbewerb abheben.“ Des­ halb setzt Farbtex auch auf ein Farbmischsystem: Wem die 50 Weißprodukte im Sortiment nicht zusagen, der kann sich aus der Farbpalette mit zwei Millionen Tönen etwas anmischen lassen.

Chronologie 1910 gründet Hermann Kaltenbach ein Malergeschäft. 1919 wandelt der Gründer das Unternehmen in einen Farbenhersteller um. 1960 eröffnet in Göppingen die erste Filiale. 2000 entsteht im Zuge der Übernahme von Farben Maier das Zentrallager in Singen. 2010 verfügt Farbtex über 25 Niederlassungen und ein enges Vertriebsnetz im Land.

Kontakt Farbtex Kaltenbach + Maier GmbH & Co. KG Verwaltung Freudenstädter Straße 28–32 77280 Dornstetten info@farbtex.de www.farbtex.de Telefon: 0 74 43/26-0 Telefax: 0 77 31/26 54 Niederlassung Singen Rudolf-Diesel-Straße 17 78224 Singen singen@farbtex.de Telefon: 0 77 31/88 08-0 Telefax: 0 77 31/88 08-50 5/2010

· 30. Apr i l 2 0 1 0 econo


82

Politik • Standort Singen

Offene Türen Daniel Dietrich gehörte mit der Gruppe Drei zu den ersten im Hegau-Tower. Jetzt sind die Firmen in dem Hochhaus Sinnbild für Singen

Foto: Jigal Fichtner

Clever inserieren.

Sonderthema: IT für den Mittelstand! Das große Sonderthema in der Ihrem Wirtschaftsmagazin der Region Mit durchschnittlich 18.000 Exemplaren Auflage erreicht Ihre Werbebotschaft in Econo die Entscheider im Südwesten – jeden Monat! Fragen Sie nach Angeboten für ein Firmenporträt!

econo 5 / 2 0 1 0 · 3 0 . Ap r il 2010


83

D

en Aufzug schätzt Daniel Dietrich besonders. Denn natürlich macht es wenig Spaß, die 17 Stockwerke des He­ gau­Towers per Treppe zu über­ winden. Dietrich sitzt als Ge­ schäftsführer des Standorts Singen der Agentur Gruppe Drei in der Mitte des Hochhauses. Und immer wieder ist er im Haus unterwegs: „Im Gebäude hat sich ein familiärer Austausch zwischen den Mietern entwickelt. Wenn man eine Frage hat, geht man einfach beim ande­ ren vorbei.“ Diese Hausgemeinschaft in dem 67 Meter hohen Bauwerk ist ein Sinnbild für die wandelnde Bedeu­ tung der Stadt. Einerseits, weil sich ein bunter Branchenmix an­ siedelt. Andererseits, weil die Fir­ men in ihren Branchen eine beson­ dere Stellung haben. Da gibt es im Tower den Dienst­ leister Zehnacker. 1933 gründet Albert Venedai Zehnacker in Sin­ gen das Gebäudereinigungsunter­ nehmen. Heute sind mehr als 10 000 Mitarbeiter bei mehr als

700 Kunden in halb Europa tätig. Dennoch bleibt der seit 2009 zur Sodexo­Gruppe gehörende Dienst­ leister Singen treu. Neu angekommen ist dagegen die Kanzlei Schrade & Partner. Die Architektur des Towers war eben verlockend. Das gilt auch beim Softwarehaus Nexus. Der europa­ weit agierende Spezialist für

nete das Hegau­Tower­Hotel mit 13 hochwertigen Suiten. Der Gast blickt weit in Richtung Hegau und Bodensee. Als Wagnis sieht der branchenfremde Stegmiller den Einstieg in die Hotelbranche nicht: „Das Potenzial an Geschäftsleuten, die nach einem langen Sitzungstag Komfort zu schätzen wissen, ist hier eindeutig richtig groß.“

„Hier im Hegau-Tower hat sich ein familiärer Austausch entwickelt“ Klinikinformationssysteme wie elektronische Krankenakten ver­ legte sogar den Hauptsitz an den Fuß des Hohentwiels. Ludwig Stegmiller hat sich mit Bekannten der Hausgemeinschaft im Jahr 2009 auf seine Art ge­ nähert: „Wir haben auf den Hegau­ Tower geblickt und überlegt, was darin noch fehlen könnte.“ Am Ende des Abends war klar: Ein Hotel fehlt. Im Oktober 2009 öff­

Dieses Potenzial gab auch für die Gruppe Drei den Ausschlag, sich neben dem Hauptsitz Villin­ gen­Schwenningen in Singen zu positionieren. Die Agentur gehörte 2008 zu den ersten Mietern im Hochhaus. „Die Unternehmen haben sich hier im Schatten der Konzerne sehr gut entwickelt“, begründet Dietrich den Schritt. Acht der gut 30 Mitarbeiter be­ schäftigt die Agentur mittlerweile

am Standort Singen. Dietrich: „Wir denken hier aktuell über die Aufstockung um weitere Mit­ arbeiter nach, da wir komplett aus­ gelastet sind.“ Gefragt sind vor al­ lem die strategischen und analyti­ schen Kompetenzen der Agentur. Denn der Mittelstand aus Sin­ gen ist mittlerweile weltweit tätig. So fertigt Peter Maier Leichtbau PML beispielsweise Alubrücken mit großen Spannweiten selbst für China und Australien. „Der Ge­ schäftsbereich ist trotz Krise ge­ wachsen“, sagt Geschäftsführer Jürgen Seussler. Und in der Refe­ renzliste des Spezialisten für Kühl­ systeme E.W. Gohl finden sich wohlklingende Namen aus Bran­ chen wie dem Automobilbau, der Chemie­ und Luftfahrtindustrie. An die Internationalität hat üb­ rigens auch Ludwig Stegmiller im Hegau­Tower gedacht. Zum Hotel gehören eine Vinothek sowie das „Restowerrant“ mit entsprechen­ dem Flair. Zwei weitere Gründe, warum die Hausgemeinschaft ger­ ne die Aufzüge benutzt. wer

Singen wird neuer Bildungsstandort für das Handwerk Eine Nutzfläche von über 5.000 Quadratmetern, darin große Werkstätten und Theorieräume in zwei Flügeln und ein geringer Energiebedarf – ausreichend Raum also für eine zukunftsweisende Aus- und Weiterbildung der Berufsbilder Anlagenmechaniker SHK, Bürokaufleute, Elektroniker, Energie- und Gebäudetechnik, IT-Techniker, Karosseriebauer, Kraftfahrzeugmechatroniker, Klempner, Metallbauer und Zweiradmechaniker. Mit dem Neubau der Bildungsakademie Singen an der Lange Straße setzt die Handwerkskammer Konstanz baulich wie bildungspolitisch neue Zeichen. Ab 2012 werden dort Auszubildende in der Überbetrieblichen Ausbildung unterwiesen, Meisterkurse und sonstige Weiterbildungen im gewerblichen Bereich in modernen Werkstätten angeboten. „Wir setzen in unserer neuen Bildungsakademie ganz neue Standards in der Bildung, einer unserer wesentlichsten uns vom Staat übertragenen Aufgaben,“ so Bernhard Hoch, Präsident der Handwerkskammer Konstanz. Ein Ziel ist dabei auch, zukunftsfähige Kooperationen im Bereich der Aus- und Weiterbildung mit regionalen Wirtschaftspartnern einzugehen. Die zentrale Lage und die gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel waren letztlich ausschlaggebend für die Standortwahl. Die Handwerkskammer Konstanz hat mit Singen einen Partner gefunden, der sich durch Aufgeschlossenheit und schnelle Genehmigungsphasen auszeichnet.

Handwerkskammer Konstanz Webersteig 3 78462 Konstanz

Tel. 0 75 31 2 05-0 Fax: 07531/16468 www.hwk-konstanz .de

5/2010

· 30. Apr i l 2 0 1 0 econo


84

Hegau-Tower - die 1. Adresse in der Region

Büroräume von 20 – 3000qm!

GVV Städtische Wohnbaugesellschaft Singen mbH Maggistr. 5 | 78224 Singen am Hohentwiel Telefon: 07731/148160-82 | Fax: 07731/148160-65 info@gvv-singen.de | www.gvv-singen.de

econo 5 / 2 0 1 0 · 3 0 . Ap r il 2010


85

Vor allem Kreative und Dienstleister schätzen die flexiblen Bürogrundrisse im Hegau-Tower

Fotos: Jigal Fichtner

Anzeige

Unternehmen Die GVV… Städtische Wohnbaugesellschaft Singen wurde 1985 als Unternehmen für Stadtentwicklung gegründet. „Unser Aufgabenspektrum ist sehr breit“, sagt GVV-Geschäftsführer Roland Grundler. Die Gesellschaft mit 95 Millionen Euro Bilanzvolumen und 25 Mitarbeitern ist als Bauträger und in der Infrastrukturentwicklung tätig. Zudem werden 600 ehemals städtischeWohnungen verwaltet.

Bauträger

Hoch hinaus Die Städtische Wohnbaugesellschaft ist mehr als ein Verwalter von Wohnungen. Die GVV prägt die Entwicklung der Stadt Singen

P

ger Arbeit saniert und neu gestaltet worden. Entstan­ rägnanter kann ein Zeichen kaum sein: 67,6 Me­ ter hoch und von Stararchitekt Helmut Jahn auf­ den ist unter anderem das Singener Technologie strebend und schlank ganz in Glas gestaltet. „Der Zentrum SinTec, in dem rund 25 Existenzgründer Hegau­Tower steht für das neue Image der Stadt Sin­ angesiedelt sind. „Auf dem gesamten Areal befinden sich 650 Arbeitsplätze“, sagt der GVV­Chef. Mit der gen“, sagt Roland Grundler, Geschäftsführer der GVV… Aussage stellt er klar: „Bei der Wohnbaugesellschaft Städtische Wohnbaugesellschaft Singen mbH. Die GVV verantwortet Bau und Verwaltung des neuen Singener sehen wir uns als Bindeglied zur Wirtschaftsförderung Wahrzeichens. Aber nicht nur für die Stadt ist es ein der Stadt. Wir liefern die Hardware.“ Denn über den sichtbares Zeichen, auch für die GVV. „Wir sehen un­ Zweig Infrastruktur und damit das Sanierungs­ und sere Aufgabe eben nicht allein in der klassischen Woh­ Projektgeschäft wird die GVV auch für Unternehmen nungsverwaltung, sondern sind aktive Gestalter des aktiv. Roland Grundler: „100 neue Arbeitsplätze konn­ städtischen Umfeldes“, so Roland Grundler. ten durch unser Engagement im Hegau­Tower ange­ In den 25 Jahren des Bestehens hat sich die städti­ siedelt werden, 50 davon sind neu entstanden.“ sche Tochtergesellschaft für diesen Anspruch in der Anfangs belächelt ist der mit 18 Stockwerken höchs­ Region einen Namen gemacht. Vor allem die Erfahrun­ te Büroturm südlich von Stuttgart ein Erfolgsmodell. gen als Bauträger sind gefragt. Roland Grundler: „Bei „Die Auslastung beträgt derzeit 75 Prozent“, so Roland der Erstellung und Ver­ Grundler. Knapp zwei Jahre marktung von gehobenem nach Fertigstellung durch­ Wohneigentum sind wir aus ein Meilenstein. Und sehr erfolgreich.“ die Nachfrage nach Flächen Vielfache Erfolge kann ist ungebrochen, vor allem die GVV auch im Bereich Kreative und Dienstleister der Infrastrukturentwick­ schätzen die Klarheit des lung vorweisen. So ist das Jahn­Baus. Sogar gehobene Business­Areal rund um Gastronomie hat sich dort den Hegau­Tower mit angesiedelt. Roland Grund­ 30 000 Quadratmetern Bü­ ler: „Der Hegau­Tower ist roflächen von der Wohn­ damit zum In­Treff in der baugesellschaft in jahrelan­ Roland Grundler führt die Wohnbaugesellschaft GVV Region geworden.“

Die GVV hat sich zu einem gefragten Partner bei der Erstellung von Wohneigentum entwickelt. GVV-Chef Grundler:„Bei der qualitätsvollen Stadtentwicklung sind wir sehr erfolgreich.“ Das Verkaufsvolumen beträgt pro Jahr zwischen sechs und acht Millionen Euro. Auch in den umliegenden Gemeinden wie Radolfzell ist die GVV als Bauträger aktiv.

Infrastruktur Die Infrastrukturentwicklung gehört zu den Kernaufgaben der GVV. So wurde ab 1995 mit der Entwicklung des BusinessAreals unweit des Singener Bahnhofs die Grundlage für die neue Dienstleistungsorientierung der Stadt gelegt. Entstanden sind fünf Bürogebäude, inklusive des Hegau-Towers. Die GVV zählt zu diesem Zweig auch Aufgaben als Sanierungsund Erschließungsträger sowie Projektentwickler.

Kontakt GVV … Städtische Wohnbaugesellschaft Singen mbH Maggistraße 5 78224 Singen/Hohentwiel info@gvv-singen.de www.gvv-singen.de Telefon: 0 77 31/14 81-60 62 Telefax: 0 77 31/14 81-60 65 5/2010

· 30. Apr i l 2 0 1 0 econo


86

Politik • Standort Singen

„Wir ve OB Oliver Ehret über die Entdeckung des Mittelstandes in Singen und nötige Investitionen

D

Oliver Ehret, 45, ist seit 2005 OB in Singen am Hohentwiel. Zuvor war der Diplom-Verwaltungswissenschaftler Bürgermeister in Mühlheim an der Donau (Kreis Tuttlingen). Der CDU-Politiker ist verheiratet und hat drei Kinder. In seiner Freizeit betätigt er sich als Hobbyhistoriker.

econo 5 / 2 0 1 0 · 3 0 . Ap r il 2010

ie Konzerne bekommen in Singen Konkurrenz: „Der Mittelstand ist für uns nun ein wichtiges Standbein“, sagt OB Oliver Ehret im Econo­Interview. Die finanzielle Lage der Stadt birgt zudem neue Herausforderungen: Die Gewerbesteuer bricht weg. Kennen Sie die aktuelle Eigen­ tümerstruktur bei Alcan? ➤ Oliver Ehret: (lacht) Die Sin­ gener Aluminium­Industrie hat sich in den vergangenen Jahren häufig geändert. Mittlerweile hat der Alcan­Mutterkonzern Rio Tin­ to die Sparte Packaging an Amcor verkauft. Die anderen Bereiche von Alcan Singen sind noch in der Hand des englisch­australischen Konzerns. Aber auch dafür wird nach einem Käufer gesucht. In welchem Maß ist die Verän­ derung bei Alcan Sinnbild für die Veränderungen in Singen? ➤ Ehret: Wir haben eine Reihe von internationalen Großkonzer­ nen, die global verwoben und ver­ flochten sind. Das macht es schwie­ rig, den Bezug zwischen Eigentü­ mern und dem Standort herzustellen, und es ist schwerer, den Konzer­ nen bei Entscheidungen die Lage hier vor Ort zu verdeutlichen. Deshalb entdeckt die Arbeiter­ stadt Singen den Mittelstand? ➤ Ehret: Uns ist seit Längerem klar, dass wir uns diversifizieren müssen. Wir haben bereits eine Reihe von Firmen, die hier gegrün­ det und gewachsen sind und nun international Erfolg haben. Für uns ist der Mittelstand ein wichtiges Standbein. Dennoch sind wir von den Konzernen stark abhängig. Wie sieht die Top Ten der Unter­ nehmen in Singen aus? Foto: Jigal Fichtner


87 Anzeige

➤ Ehret: Das schwankt sehr stark. Früher haben allein Nycomed und Alcan die Hälfte der Gewerbesteu­ er bezahlt. Das ist heute nicht mehr so, trotzdem zahlen die Kon­ zerne noch immer im Schnitt 50 Prozent der Gewerbesteuer. Der Standort entwickelt sich so gut, dass die Flächen ausgehen. ➤ Ehret: Nicht ganz. Im Gewer­ begebiet „Hartmühl Nord“ an der B 34 haben wir noch Flächen, trotzdem es in den vergangenen drei bis vier Jahren sehr gut be­ stückt worden ist. Aber es stimmt, wir entwickeln mit „Tiefenreute“

nen Euro. Andererseits müssen wir aufgrund der Zeitverzögerung bei den Umlagen aktuell hohe Beträge abführen. Wir nehmen also weniger ein und müssen mehr ausgeben. Braucht es eine neue Finanz­ beziehung zwischen Bund, Län­ dern und Kommunen? ➤ Ehret: Die Gewerbesteuer bie­ tet den Kommunen aufgrund vieler Einflussmöglichkeiten wie Hebesätze und Rahmenbedingun­ gen gute Möglichkeiten zur Gestal­ tung. Ich denke nicht, dass es eine grundlegend neue Finanzbeziehung braucht. Allerdings sollten Bund

Foto: MDS Raumsysteme/Joseph Sohm

rändern uns“

FreiRäume schaffen – mit den innovativen Raumsystemen und dem FullService von MDS schaffen auch Sie sich Ihre persönlichen Freiräume.

Erfolgreiches Event

„Neben den Konzernen ist der Mittelstand ein wichtiges Standbein für Singen“ ein neues Gewerbegebiet in un­ mittelbarer Nachbarschaft zum großen Gebiet entlang der Georg­ Fischer­Straße. Es liegen bereits sehr interessante Anfragen vor. Wie viel Fläche kommt hinzu? ➤ Ehret: Wir entwickeln „Tiefen­ reute“ in mehreren Abschnitten. Im ersten Bauabschnitt sind es ungefähr 25 Hektar. Wie finanzieren Sie diese Er­ schließung? ➤ Ehret: Die Erschließung finan­ zieren wir mit den ersten Grund­ stücksverkäufen, es kann also haus­ haltsneutral dargestellt werden. Das hat uns das Regierungspräsidium Freiburg genehmigt. Haushaltsneutral ist ein gutes Stichwort: Singen hat eigentlich beste Bedingungen, dennoch ist die Stadt finanziell nun nicht auf Rosen gebettet. Woran liegt es? ➤ Ehret: Wir haben in den vergan­ genen Jahren im Allgemeinen Haus­ halt den Schuldenstand auf null reduziert. Das ist uns aufgrund der hohen Gewerbesteuereinnahmen gelungen. Nur: Die sind jetzt weg­ gebrochen. Im für den aktuellen Finanzausgleich maßgeblichen Jahr 2008 hatten wir Einnahmen in der Größenordnung von 50 Millionen Euro. Jetzt liegen wir bei 24 Millio­

und Land, wenn sie Aufgaben de­ legieren, auch die Finanzierung sicherstellen. Das ist häufig nicht geschehen, sollte aber neben dem erreichten Verfassungsrang auch Beachtung im politischen Handeln uneingeschränkt erhalten. Inwieweit behindert der Gewer­ besteuereinbruch die Fortent­ wicklung der Stadt? ➤ Ehret: Wir haben das Diktat des Regierungspräsidiums, den Haushalt stark zu konsolidieren, und unsere Kreditaufnahme ist erschwert. Wir müssen also den Verwaltungshaushalt und die all­ gemeinen Kosten kontrollieren. Singen hatte immer ein breites Spektrum an freiwilligen Leistun­ gen. Diese kommen dezidiert, aber differenziert auf den Prüfstand. Hat Singen mit Investitionen in Stadthalle, Aachbad oder auch Hegau­Tower übertrieben? ➤ Ehret: Nein. Die teils in PPP­ Modellen getätigten Investitionen im kulturellen, freizeit­ und wirt­ schaftlichen Bereich von mehr als 40 Millionen Euro waren notwen­ dig. Und der Hegau­Tower ist das Zeichen, dass sich Singen neu auf­ stellt. Klar, große Investitionen sind jetzt erst einmal nicht drin, aber auch nicht dringend nötig. wer

Auf großen Besucher-Zuspruch stieß der Tag der offenen Tür bei MDS Raumsysteme.

Ü

ber 1000 Besucher kamen, um sich über den neuen Geschäftszweig, den Mietcontainerpark, zu informieren. Der neue MDS-Premiumcontainer ist dabei die ideale Raumlösung für das Baugewerbe, die Industrie und Kommunen – auf Kauf-, Miet- oder Leasingbasis. Der Tag der offenen Tür hatte zahlreiche Interessenten und auch Familien nach Welschingen gelockt. Während die Erwachsenen bei Betriebs- und Mietparkführungen einen Eindruck von den Arbeitsbereichen und der Angebotspalette von MDS Raumsysteme gewinnen konnten, hatten die Kinder bei zahlreichen Attraktionen wie Kinderschminken, in der Hüpfburg, am Kletterberg oder beim Bungee-Trampolin ihren Spaß. Außerdem rundeten Auftritte örtlicher Vereine das Angebot ab. Insgesamt spiegelte das ganze Wochenende die MDS-Firmenphilosophie „Freiheit, Freude, Harmonie, Leistung und Gerechtigkeit“ wider. „Bei uns stehen der Mensch und die Freude am Leben

im Mittelpunkt – sowohl bei unserer Arbeit als auch bei unseren Events“, erklärt Dirk Solbach, Inhaber und Gründer von MDS Raumsysteme. Das verdeutlicht, warum der innovative Hersteller von flexiblen Raumund Trennwandsystemen Anfang des Jahres von Bundeswirtschaftsminister a. D. Wolfgang Clement als einer der besten Arbeitgeber im deutschen Mittelstand geehrt und mit dem Gütesiegel „Top Job“ ausgezeichnet wurde.

Kontakt MDS Raumsysteme Dirk Solbach e. K. Otto-Hahn-Straße 4 78234 Engen-Welschingen info@mds-raumsysteme.com www.mds-raumsysteme.com Telefon: 0 77 33/94 89-3 Telefax: 0 77 33/94 89-50


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.