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Massimo Cappuccio Peppe Gallo

Mountainbiken

Massimo Cappuccio Peppe Gallo

DI ROCCIA DI SOLE

Klettern auf Sizilien

Giuseppe “Peppino” Gallo wurde 1965 in Palermo geboren und ist einer der vielseitigsten Bergsteiger der ganzen Insel. Er ist Kletterlehrer des CAI (Ital. Alpenverein) und greift auf über 25 Jahre alpine Erfahrung zurück. Er hat seit vielen Jahren Zeit großen Anteil an der Erschließung und Sanierung von Routen und Sektoren sowie der Entwicklung diverser Bergsportdisziplinen (Klettern Bergsteigen, Skibergsteigen) 30 auf Sizilien. mm Er ist Vorsitzender der Bergschule “Estremo Sud” des CAI Catania und (zusammen mit Massimo Cappuccio) einer der Gründer des San Vito Climbing Festivals.

Klettern auf Sizilien

30 mm

DI ROCCIA DI SOLE

30 mm

Sportkletter

Massimo Cappuccio, Jahrgang 1966, ist Natur- und Wanderführer. Seit Anfang der 1990er Jahre klettert er in den Felswänden Siziliens, ist dort als Erschließer tätig und gilt als absolut profunder Kenner der Insel. Zudem kennt er viele der klassischen Routen der Alpen und nahm an Expeditionen in Alaska, den argentinischen Anden und auf den Kilimandscharo teil. Seine große Reiselust führte ihn in die schönsten Bergregionen der Welt, unter anderem in den Himalaya, in die Anden, nach Afrika, nach Borneo, auf die Vulkanberge Mittelamerikas und in die Lavaregionen Islands. In den vergangenen Jahren beschäftigte er sich vor allem mit der Organisation von Sportevents, die der Förderung der Region Sizilien dienen sollen.

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Wandern Bouldern

Im vertikalen Sizilien gab es für Kletterer vor knapp einem Jahrzehnt noch richtig viel zu entdecken. Nur wenige Gebiete waren erschlossen und nur in sehr wenigen Wänden existierten lange Routen. Dafür verantwortlich zeichneten eine Handvoll Kletterer aus Sizilien und vom italienischen Festland. Heute ist die Insel eines der bevorzugten Ziele von Kletterern aus der ganzen Welt und eine der bedeutendsten Kletterregionen im Mittelmeerraum. Die Anzahl der in dieser 3. Ausgabe beschriebenen K l et t e rg e b i et e i s t a u f b e i n a h e h u n d e r t angewachsen. Die Ausgabe von 1994 beinhaltete gerade mal 43 - welch ein Zuwachs! Einen großen Anteil daran hat das Gebiet um San Vito Lo Capo, das (auch dank des alljährlich dort stattfindenden Kletterfestivals) zu den wichtigsten Klettergebieten Europas zählt. Aber Klettern auf Sizilien heißt nicht nur Klettern in San Vito… Alljährlich finden junge Locals neue Felsen, die sie erschließen können, wie beispielsweise Contrada Alfano bei Siracusa oder die neuen Gebiete bei Ragusa. Sie bekommen dabei sehr viel Unterstützung von Kletteren aus dem übrigen Italien und dem Ausland. Diese fruchtbare Zusammenarbeit 30 mm ist begeisternd und lässt darauf hoffen, dass noch viele Seiten im Buch der sizilianischen Klettergeschichte beschrieben werden können.

Alpinismus

pertina “Di roccia di sole”

Eis und Schnee

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ISBN  978-88-96634-57-8

E 34,00 EDIZIONI VERSANTE SUD


Erste Ausgabe Oktober 2012 ISBN 978-88-96634-57-8 Copyright © 2012 VERSANTE SUD S.r.l. Milano via Longhi, 10, tel. 027490163 www.versantesud.it Ale Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung, der elektronischen Speicherung, der Vervielfältigung und der teilweisen öder gänzlichen Bearbeitung.

Umschlagfoto

Mpacchiapecura, 7c+, Grotta dei Santi (ph. Klaus Dell‘Orto)

Texte

Massimo Cappuccio u. Giuseppe Gallo

Übersetzung ins Deutsche Gerd Zimmermann Zeichnungen/Topos

Chiara Benedetto

Symbole

Iacopo Leardini

Layout

Chiara Benedetto

Druck

Monotipia Cremonese (CR)

Danksagungen Die Autoren und die Herausgeber möchten folgenden Personen für ihre Mitarbeit danken: Ignazio Mannarano und Giuseppe Macaluso (Westteil Sizilien) sowie Sergio Soraci und Fabio Failla (Ostteil). Ein besonderes Dankeschön geht an Maurizio Oviglia, Eugenio Pinotti, Luigi Cutietta, Matteo Giglio und Rosario Lo Forti für die Informationen und Fotos zu ihren Routen. Ein großes Dankeschön auch an alle Erschließer und

Sanierer, die hier nicht namentlich aufgeführt sind und uns Informationen zu ihren Routen gegeben haben. Wir möchten auch allen Freunden und Seilpartnern danken, die uns bei den verschiedenen Begehungen und auf den Zustiegen begleitet haben. Nicht zuletzt ein ganz besonders herzliches Danke an unsere Lebenspartner, die uns geduldig ertragen und unterstützt haben.

Hinweis Klettern ist ein potenziell gefährlicher Sport und geschieht immer auf eigene Gefahr. Alle Hinweise in diesem Führer beruhen auf Informationen, die zum Zeitpunkt der Drucklegung aktuell waren. Es wird empfohlen, sich vor der Begehung einer Route über den aktuellen Stand zu informieren.


Massimo Cappuccio Giuseppe Gallo

DI ROCCIA DI SOLE Klettern auf Sizilien


Inhaltverzeichnis

Karte Einleitung Technische Einführung Legende

6 8 14 21

Messina

Ragusa

1 San Fratello Rocche del Crasto 2 Nebrodi 3 Rocca Calanna 4 Capo Calavà 5 Molino 6 Castelmola 7 Stokolm 8 Mazzarò Catania

22 24 26 28 34 44 46 52 56

9 Acqua Rocca 10 Bronte 11 Sarbaggio

60 62 64

Siracusa 12 Brucoli 13 La Pagoda Monti Climiti 14 Panettone 15 Bunker 16 Curvone 17 Sortino 18 Pantalica 19 Cassaro Contrada Alfano 20 Nome e Cognome 21 Paradox Wall 22 Pisciotta 23 Contralfano 24 Grotta Re Lucertola 25 New School 26 Arance Rosse 27 Arena 28 Cavadonna 29 Cava della Contessa 30 Cava Grande 31 Sant’Andrea 32 Gole della Stretta 33 Timpa Rossa

4

68 70 72 74 80 84 88 90 100 102 104 108 110 112 114 116 118 120 122 130 134 148 152 154

34 Cava d’Ispica 35 Castelluccio 36 Iaddinara 37 Settore Ibleo 38 Cimitero 39 Ambiguità 40 Pandora 41 Umpa Lumpa

158 166 168 172 174 178 182 186

Agrigento 42 Rocca San Benedetto

188

Trapani San Vito Lo Capo Monte Monaco 43 Nuova Ossessione 44 Sperone Est 45 Cattedrale nel Deserto 46 Parete Nord 47 Pizzo Monaco Scogliera di Salinella 48 Calamancina 49 Campo Base 50 Grotta del Cavallo 51 Fakiro’s Beach 52 Bunker 53 Portella delle Vacche 54 Camping 55 Sinistra Pietraia 56 Pineta e Pineta Grotta 57 Scomparto Rifiuti 58 Torre Isulidda 59 Salinella Sud 60 Torre Radio Nord 61 Lost World 62 Crown of Aragon 63 Cinema Paradiso 64 Fiamme Gialle 65 Parco Cerriolo 66 Never Sleeping Wall 67 Scopello

190 196 198 202 208 214 222 230 232 240 244 248 250 256 260 264 268 274 276 282 284 286 288 292 296 300 304 308

Crown of Aragon (ph. P. Bagnara) g


Palermo Monte Pellegrino 68 Lo Schiavo 69 Discesa Valdesi 70 Spigolo Valdesi 71 Pablo 72 Valdesi Addaura 73 Mariella Crack’n Up 74 Preistoria 75 Antro della Perciata 76 Parete Nord 77 Anfiteatro 78 Parete dei Rotoli Monte Gallo 79 Bauso Rosso Capo Gallo 80 Grotta degli Svizzeri 81 Capo Gallo vie 82 Monte Santa Margherita 83 Quota 280 84 Punta Baloo 85 Pizzo della Sella 86 Kemonia

312 314 326 328 330 332 342 344 348 350 352 356 358 360 362 372 374 376 386 392 394 396 402

87 Pizzo Impastato Rocca Busambra 88 Parete Nord Quota 1245m 89 Rocca Ramusa 90 Pizzo Nicolosi Madonie Caltavuturo 91 Cabeci 92 Gazzara 93 Rocca di Sciara 2 94 Rocca di Sciara 1080m 95 Monte d’Oro 96 Contrada Croce 97 Passo Scuro

404 406 410 412 416 420 422 424 428 436 438 440 452 454

5


Trapani

Marsala

6 68-86

Palermo

Capo Gallo Mondello

Sciacca

Corleone

88-90

San Giuseppe Iato

87

Scopello Castellamare

Partanna Castelvetrano

43-67

San Vito

91-94

Caltavuturo

42

Agrigento

Caltanissetta

Gela

Enna

Castelbuono Collesano 97 95-96 Madonie

CefalĂš

19

Brucoli

Catania

Taormina

5

33 Modica 39-41 34-35Rosolini Scicli

36-38

Sortino 14-17 18 Floridia Siracusa 20-25 Monti Iblei 26-28Canicattini Ragusa 29-30

31-32

6 7-8

Zafferana

11

Peloritani

12-13

9

Etna

Nicolosi

Bronte

10

2-3

Buccheri

Nebrodi

1

S. Agata

Capo CalavĂ Gioiosa 4

Messina


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Einleitung

Auf Sizilien gibt es viele gebirgige Landstriche. Und diese entwickeln besonders dann, wenn sie nicht bewirtschaftet werden, einen eigenen und sehr speziellen Charme. Die Landschaft ist karg, manchmal schroff, und oft unwegsam und wo es keinen Wald gibt, stößt man meist auf Fels und Steine. Kurz gesagt: Dieses Land, mit hohen Meeresklippen und unzähligen, manchmal kilometerlangen Felswänden, ist oft ein sehr wildes Land. Ich persönlich habe das Glück, dass mir Vieles von dem, was ich auf dieser Insel sah und erlebte, in freudiger Erinnerung ist, mitsamt dem Zauber, der manchen Orten inne wohnt und sich ebenfalls in meiner Erinnerung verfestigt hat. Und gleichzeitig ist diese Erinnerung in Form von Bildern für mich auch Realität. Ich musste auf Sizilien erst viele Erfahrungen sammeln, bevor ich mein Buch ‚Mezzogiorno di Pietra‘ schreiben konnte. Das ist jetzt zwar schon lange her, doch nach wie vor reise ich oft auf diese Insel und zu ihren Felswänden. Die Kletterer des 21. Jahrhunderts sind vermutlich nicht so sehr an Historie interessiert. Aber vielleicht sollten sie sich doch ein paar mehr Gedanken über die beinahe aggressive Entwicklung machen, die der Tourismus bis zur Jahrtausendwende erfahren hatte. Und auch darüber, wie schnell heutzutage ein Wunsch, nämlich in diesem Fall die Reise, Wirklichkeit werden kann. Ich jedenfalls würde mir wünschen, dass sich die „neuen“ Reisenden eher auf die Suche nach Tiefe als auf die Suche nach Masse machen und dabei eher traditionelle als exotische Ziele bevorzugen. Und dass die Felsen alleine nicht der wichtigste Grund für ihre Reise-Neugier sind. Im März 1976 erschien im National Geographic ein Artikel, der im übertragenen Sinn so lautete: „Sizilien, die Insel der traurigen Lieder“. Ich möchte an dieser Stelle anfügen, dass selbst die lustigen sizilianischen Lieder oft einen traurigen Anlass haben. Und mit meinem Kletter- und Wanderführer „Mezzogiorno di Pietra“ ging ich damals das Risiko ein, einem

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dieser traurigen Lieder sozusagen eine Strophe hinzuzufügen. Konnten auch Felswände zu spüren bekommen, was auf Sizilien schon seit vielen Jahrhunderten gang und gäbe war? Auf dieser Insel folgte nämlich eine Fremdherrschaft auf auf die andere: Phönizier, Griechen, Karthager, Römer. Dann Byzantiner, Sarazenen, Normannen, Hohenstaufer, Franzosen und Spanier. Als Garibaldi 1860 versuchte, Italien zu einigen, erlebten ihn viele Sizilianer nur als neuen Eindringling. Wie in früheren Zeiten üblich, mussten die Einwohner den Herren und Hochwohlgeborenen, also den Unterdrückern, ihren Obolus entrichten. Jetzt steht, wie oft im übrigen Italien, die Landschaft „unter Beschuss“, trotz aller Reiseberichte, Bücher, Veröffentlichungen und Hochglanzbilder von einem wunderschönen Land. Das Ergebnis sieht man beispielhaft am Capo Zafferano: Zerstörung, verbunden mit prahlerischem Fortschritt. Die Frage lautet, ob Kletterer einen Beitrag dazu leisten können, dass uns diese Naturlandschaft weiterhin erhalten bleibt… Der Monte Pellegrino erhebt sich zwischen Mittelmeer und den Vororten Palermos. Über diesen Berg schrieb ich in meinem Buch: „Wegen der Felsqualität, der Nähe zu einer Großstadt und den fast immer guten Wetterbedingungen zählt dieses Massiv verdientermaßen zu den lohnendsten Klettergebieten Italiens. Es liegt ein bisschen abseits (vom italienischen Festland) und aus diesem Grund ist es wenig verwunderlich, dass eine große Invasion aus dem Norden bisher ausgeblieben ist. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch Franzosen, Briten, Schweizer und Deutsche hier ankommen werden. Vermutlich wird es schon ausreichen, dass Patrick Berhault (ein damaliger Spitzenkletterer, A.d.Ü), dem Pellegrino einen Besuch abstattet und hier eine unvergessliche Route eröffnet, damit die Massen einfallen…“. Zwischen den Städten Mondello und Sferracavallo und ihren Stränden ragt das Kap des Capo Gallo steil in die Höhe. Von wilder, unberührter Natur kann man in diesem Fall leider nicht sprechen, denn südlich des Kaps

Fabrizio Artino, Balù, Yoghi e Bubu, 7b+, Grotta del cavallo (ph. K. Dell’Orto) g


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Einleitung

existieren zwischen den beiden Städten viele Verbindungsstraßen. Am Capo Gallo liegt uns Kletterern nicht wie am Monte Pellegrino die Stadt zu Füßen, sondern das Meer und der Ort Sferracavallo mit seiner riesigen Ansammlung von Häusern. Mittlerweile wurden viele Häuser und Villen weit am Hang hoch gebaut und drängen dadurch die typischen Pflanzen, Sträucher und Büsche dieser ursprünglichen Naturlandschaft immer mehr zurück. Wer über die Hochfläche wandert, findet dort eine raue Karstlandschaft vor. Gleichzeitig aber auch eine Ruhe, die in der Region Palermo absolut ungewöhnlich ist. Man hört zwar ein unbestimmtes Grundrauschen und man fühlt, dass die Großstadt in der Nähe ist, aber dies ist nicht schlimm. Doch sobald man in einer der steilen Geröllrinnen bergab steigt, ist dieser Zauber wieder verflogen – leider. Die tiefe, mehrere Kilometer lange Schlucht Cava Grande teilt die Monti Iblei im Südosten Siziliens. Der Gebirgsstock erhebt sich mit senkrechten Wänden aus der Landschaft, ohne die üblicherweise anzutreffenden Hänge mit viel Geröll oder Felsblöcken. Das Gestein ähnelt zwar sehr demjenigen im Appenin oder in anderen Regionen Siziliens, das Gebirge selbst stellt sich aber komplett anders dar, nämlich als riesige Hochfläche mit tiefen Einschnitten durch die vielen charakteristischen Schluchten. Ein besonders ungewöhnlicher Blick bietet sich vom bekanntesten Aussichtspunkt der Cava Grande: ein enges Tal mit grünen Wiesen; immer wieder alte und große Platanen in der Nähe der Flussbecken; weißen Felswände, die an die Seiten eines Buchs erinnern. Dieser Blick scheint über die wahren Dimensionen hinwegzutäuschen. Die hier fast körperlich spürbare Ausgesetztheit ist vielleicht noch größer als bei anderen, höheren Wänden. Auch im Talgrund, der nur knapp zweihundert Meter tiefer liegt, scheint eine andere Realität zu herrschen. Man spürt, dass dort noch eine andere Welt existiert, fast ein kleines Paradies, mit den Wasserfällen, den vielen Buchten und Gumpen, dem undurchdringlichen Wald, den weidenden Tieren, die scheinbar schon seit Jahrhunderten dort umher wandern.Bei diesem Anblick

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schweifen die Gedanken in eine Zeit, in der die vielen Höhlen und Grotten den Menschen hier Unterschlupf boten. In Pantalica gibt es Hunderte von Felsgräbern, die in frühchristlicher Zeit auch als Wohnungen benutzt wurden. Den schönsten Blick auf die gesamte Nekropolis und das enge Tal mit den senkrechten Wänden hat man am Ende der befahrbaren Straße, die von Sortino kommt. Weit hinten im Tal hört man das leise Rauschen eines Baches. In scheinbar unzugänglichen Wänden sind quadratische Höhlen zu sehen. Einfach unglaublich, dass sie jemand in diese Felswände gegraben hat. Waren die Höhlen im Innern mit Tunneln verbunden, haben sich ihre Bewohner vielleicht mit einer Art Seilbahn dorthin abgeseilt? Ihre Anordnung scheint zufällig, oder folgt sie vielleicht doch einem Plan? Unser Wissen darüber ist nicht endgültig und so bleibt uns nur die große Bewunderung für diese Leistung. Es ist äußerst beeindruckend, wenn man zusehen kann, wie die ersten Sonnenstrahlen auf die weiße Felswand und die dunklen, geometrischen und unzugänglichen Löcher treffen und diese dadurch noch deutlicher hervortreten. Kurzum ein Anblick, den man nicht vergisst. Nicht vergessen werde ich den Tag, als es (bei unserem ersten Besuch dort) regnete und meine Freunde Marco und Daniele deshalb in einer Höhlen nächtigten. Am Morgen danach gingen wir in der Schlucht entlang, wir wollten eine Route finden durch eine dieser vielen Wände, entlang natürlicher Grotten und Überhänge, und schließlich auf dem Hochplateau stehen und den Anblick dieser Nekropolis genießen. Im nordwestlichen Teil Siziliens, zwischen Palermo und Trapani, erhebt sich hinter einer hohen Bergkette ein stattliches, beeindruckendes Vorgebirge, das bis hin zum Meer abfällt. Eine schmale Ebene, die nur wenig über Meeresniveau hinausragt, ist zwischen Bergen und Meer eingelagert. Aber nicht das Meer beherrscht hier die Szenerie, es sind die unterschiedlich hohen Gebirgsformationen, die diese Land-

Gabriele Gorobey “Sbisighin”, Terra Media, 7c, Grotta dei Santi (ph. K. Dell’Orto) g


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Einleitung

schaft prägen: die Klippen, das Vorgebirge mit dem Monte Monaco und umgebenden Felswände sowie die trockene, vegetationslose und vom Wind gepeitschte Hochfläche. Dahinter sind noch höhere Berge sichtbar, oft nah und von dunklen Wolken umhangen, oft scheinbar so weit entfernt wie der Mond. Sie passen so gar nicht zu dieser Küstenlandschaft, die eigentlich nur ein Zusammenspiel aus Sonne, Strand und Meer und gleichzeitig mit dem Leben im Ort San Vito verbunden ist. Hoch oben auf diesen Bergen findet man eine andere Welt: Nur wenige Pflanzen mit tiefreichenden Wurzeln können überleben, Dürre und Einsamkeit führen hier das Regiment. Die rötliche, überhängende Nordwand des Monte Monaco mit ihren vielen Rissen und Höhlen ist eigentlich das Reich der Wildtauben, Stare und Falken. Sie teilen sich diese Wand jedoch friedlich mit Kletterern, die in den Routen hier ihre Herausforderung suchen. Wenn es windstill ist, kann man am Monte Monaco sogar das entfernte Grollen der startenden Flugzeuge am Flughafen von Palermo hören: ein Geräusch, das zunächst wie eine unbestimmte Drohung klingt, das unser Gehirn dann aber problemlos identifizieren und als ungefährlich einordnen kann. Aber schon bald ist dieses erste Gefühl einer drohenden Gefahr vergessen. Einen ganz bestimmten Tag am Pizzo Monaco werde ich nicht vergessen: Wir waren etwas spät aufgestanden und ziemlich durchnässt von der feuchten Nachtluft. Wir machten uns schnell fertig, aber eine Freundin, die im Garten eines Neubaus geschlafen hatte, brauchte deutlich länger und so erreichten wir den Einstieg am Pfeiler ganz schön spät. Beim Abseilen konnten wir dann plötzlich das Seil nicht mehr abziehen, es hatte sich verklemmt. Ich prusikte also hoch, richtete einen Abseilstand ein, seilte ab und: Wieder das gleiche Problem! Dann stieg Marco hoch, und diesmal ließ sich das Seil abziehen. Welch ein Glück! Und noch ein Blick zurück: Die Hände in den Hüften, schauten wir am

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Strand auf die massive Mole und die weit dahinter liegenden steilen Felswände des Monte Cofano, einem Vorgebirge, das den Golf von Cofano vom Golf von Bonagia teilt. Kurz vor der Abreise hatten wir, an einem Oktobertag, nochmals im warmen Meer gebadet. Vor uns erhob sich ein Felsgrat, der irgendwie an den Südgrat der Aiguille Noire de Peuterey erinnerte, einer der Türme sah sogar genauso aus wie die Punta Welzenbach. Neben den Autos blühten die Agaven, sie würden also bald absterben. Die Mittagshitze verschleierte den Blick auf die südlich ausgerichtete Felswand, die kleineren Grate und Türme waren teilweise kaum erkennbar. In der vergangenen Nacht hatten wir am Strand der Insel Marettimo geschlafen, es war keine gute Nacht. Der Wind hatte feinen Sand aufgewirbelt, der sich im Schlafsack sammelte und morgens überall am Körper klebte. Die Überfahrt mit der Schnellfähre verschlimmert das Ganze, das Meer war sehr aufgewühlt und somit fast gefährlich, und wir begannen, zu bedauern, dass wir uns mit dem guten Kuchen vom Bäcker in Marettimo so vollgestopft hatten. Dass wir das Capo Cofano also nicht gerade begeistert begrüßten, ist vermutlich verständlich. Das Sortieren des Materials auf dem Asphalt dauerte viel länger als sonst, sogar mein Kumpel Marco hatte keine große Lust dazu. Das Ergebnis war eigentlich vorhersehbar, aber erst sehr spät kapierten wir, dass wir die Route an diesem Tag nicht beenden könnten. Nach dem Turm namens Torre Welzenbach wäre ein Rückzug zu problematisch geworden. Dort wartet nämlich eine Abseilstelle und ein zwar leichterer, aber längerer Aufstieg über eine Wand mit vielen kleineren Pfeilern. Wir kehrten also um. Die Route hat später Roby Manfrè vollendet, unbestritten ein besserer Frühaufsteher. Ach, Marettimo …. Es ist die vom Festland am weitesten entfernte der Ägadischen Inseln. Als wir im gleichnamigen, einzigen Ort der Insel ankamen, blickten wir auf eine Ansammlung von quadratischen und gleichfarbigen Häusern, zwischen Meer und macchiabewachsenen

Alessandro Garetto, Hurien, 7b+/c, Nome e Cognome (ph. arch. A. Garetto) g


Hängen. Die Berge dahinter verschwanden allerdings ab einer gewissen Höhe hinter dichten Wolken. Es hatte den Anschein, als hinge die Insel zwischen Meer und Wolken. Ein fast irrealer Anblick. Im Osten ist die Insel fast ohne Bewuchs, im Westen ist sie wegen der tiefen Täler und Schluchten unbewohnbar. Auch vom Meer bleibt der Zugang durch fast dolomitenartige Wände versperrt. Nur ein paar Jäger verirrten sich früher hierher, nicht weil sie dieses Gebiet durchqueren, sondern weil sie die wenigen hier lebenden Tiere aufstöbern wollten. Mittlerweile ist es aber möglich, entlang der Westküste zu wandern. Wegmarkierungen gibt es hier fast keine, diese wilde Gebiet soll seinen Charakter behalten. Eine Wanderung ist also kein einfaches Unterfangen, sondern fast eine Bergfahrt, die man nicht ohne Vorbereitung und eine gewisse Erfahrung angehen sollte. Und die Klettermöglichkeiten? Nun, hier liegt die Zukunft!

Dies sind ein paar meiner Erinnerungen. Ich bin in der Zwischenzeit mehrere Male nach Sizilien zurückgekehrt. Ich hatte zum Glück Gelegenheit dazu. Das Sportklettern auf der Insel hat sich in beeindruckender Weise entwickelt, der Dank dafür gebührt den einheimischen Kletterer und auch einigen Besuchern. Die Gebiete, in denen Klettern möglich ist, bleiben vermutlich noch eine gute Zeitlang intakt. Und dies ist ein grandioser Erfolg, für alle! Wir alle wissen, wie viel Arbeit es bedeutet, Routen und Sektoren zu finden und so einzurichten, dass nicht nur einige wenige Abenteurer den Weg dorthin finden wollen. Diese neue Ausgabe des Kletterführers ist der Beweis dafür, wie lebendig der Klettersport auf Sizilien ist und sicherlich auch in Zukunft bleiben wird. Alessandro Gogna

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Technische Einführung 14

KLETTERN AUF SIZILIEN Sizilien ist eine Insel mit vielen gebirgigen Regionen. Der höchste Berg ist der Ätna, der aktivste Vulkan Europas, mit über 3300 Metern Meereshöhe. Die meisten höherenn Berge findet man entlang der Nordküste in den Gebrigszügen der Monti Peloritani, Nebrodi, Madonie, Monti del Palermitano und Monti del Trapanese. Die Hauptgipfel dieser Gruppen erreichen eine Höhe von 2000 Meter und mehr, oft wechseln sich hier bewaldete Gebiete mit sehr öden und rauen Landschaften ab. Nicht überall sind die Felswände aber zum Klettern geeignet, der interessanteste Bereich ist sicherlich der westliche Teil zwischen Palermo und Trapani. Eine Ausnahme gibt es aber doch in Richtung Osten, nämlich das schöne und einsame Massiv des Rocche del Crasto in den Monti Nebrodi. Im südöstlichen Teil der Insel erheben sich die Monti Iblei, ein Hochplateau mit vielen bis zu 200 Meter tiefen Schluchten. In diesen findet man schon jetzt mehrere Dutzend guter Klettergebiete, und das Potenzial für Neuerschließungen ist noch riesig. Am Ätna selbst konnten nur zwei kleine Sektoren zum Klettern erschlossen werden, nämlich Aqcua Rocca und , etwas nördlich des Vulkans, Castelmola, ein mittlerweile historisches Klettergebiet. Aus der morphologischen Beschaffenheit der Insel geht also hervor, dass sich die am besten zum Klettern geeigneten Felswände im Osten und Norden Siziliens befinden und es folglich kein Wunder, dass die wichtigsten Klettergebiete genau in diesen beiden Regionen entstanden sind. Darüber hinaus trifft man aber auf der gesamten Insel immer wieder auf Felsmassive, an denen Sektoren erschlossen wurden. Im Vergleich zu den oben angeführten Gebieten sind sie aber meist deutlich kleiner und viel weiter verstreut. Insgesamt gesehen stieg die Zahl der Routen in den letzten Jahren stark an, viele Erschließer, ob Locals oder Besucher, bohren nach wie vor

neue Linien ein oder sanieren die schon etwas älteren (wie bespielsweise im Klettergarten Monte Schiavo am Monte Pellegrino. Dass Sizilien mittlerweile eines der wichtigen Klettergebiete Europas wurde, liegt auch daran, dass viele Medien und nicht zuletzt dieser Kletterführer einen großen Beitrag lieferten und liefern. Aber der wichtigste Grund dafür sind natürlich die vielen Kletterer, die die Insel zu ihrem Ziel machen. REISEN AUF SIZILIEN Auch wer nichts als Klettern im Sinne hat, wird bei seinen Reisen über die Insel unausweichlich auf die sizilianische Wirklichkeit stoßen. Die sprichwörtliche Gastfreundschaft der Bewohner, der Geschmack und Duft der Speisen, die wunderschönen Aussichten auf die historischen Stadtzentren und die Schönheit des Meeres sind da nur ein kleiner Teil von Vielem... Ganz sicher lohnt es sich, auch mal in einem der vielen kleinen Orte im Landesinnern Halt zu machen, wo das alte bäuerliche Leben immer noch stark verankert ist. Wer auf diese Idylle verzichten kann und will, ist in den wunderschönen historischen Zentren der Städte bestens aufgehoben. In Palermo, Catania, Siracusa und Ragusa könnt ihr bis in die frühen Morgenstunden abfeiern. Und hier gilt wie überall auf der Welt: Wer seinen gesunden Menschenverstand benutzt, wird auch bei seinen nächtlichen Unternehmungen nichts zu befürchten haben. In vielen Klettergärten ist es möglich, am Wandfuß zu campieren. Einige Felswände liegen auf Privatbesitz, sollte(n) der/die Besitzer auftauchen, dann fragt um Erlaubnis. Ein paar freundliche Worte helfen immer, sich als Besucher und nicht als Eindringling zu erkennen zu geben, und dann wird euch auch niemand belästigen. Wenn ihr im Freien campen wollt, dann bedenkt, dass auf Sizilien die meisten Wasserläufe den größten Teil des Jahres ausgetrocknet sind und ihr einen Wasservorrat m i t b r i n g e n s o l l t et . I n d e n m e i s t e n


Schutzgebieten und Wiederaufforstungsgebieten ist es strengstens verboten, Feuer zu machen. Ein kleiner Funke, der außer Kontrolle gerät, genügt schon, um riesige Flächen abbrennen zu lassen und stellt eine große Gefahr für euch und viele Andere dar. Auch dort, wo offenes Feuer erlaubt ist, solltet ihr euch darauf beschränken, damit zu kochen. Lasst es bitte nie unbeaufsichtigt! W ä h re n d d e r h e i ß e n M o n at e i s t d i e Ze c ke n g e fa h r s e h r h o c h , i n e i n i g e n Klettergebieten schafft dies durchaus Probleme. Kontrolliert immer die Plätze, wo ihr seid und wo ihr eure Klamotten hin legt. Sucht am Ende des Tages euren Körper nach Zecken ab. Achtet beim Entfernen darauf, dass möglichst nichts mehr unter der Haut zurück bleibt. Auch auf Sizilien werdet ihr Dinge finden, die euch nicht passen oder die ihr unmöglich findet. Ungezügeltes, wildes Bauen und wilde Müllkippen sind da nur zwei von vielen Beispielen. Aber auch diese Wirklichkeit zeugt nur von den vielen Widersprüchen, die seit Jahrhunderten auf dieser Insel herrschen. LOGISTISCHE HINWEISE Sizilien ist flächenmäßig die größte Region Italiens und liegt ganz sicher für viele Kletterer auch sehr weit entfernt. Wer also nur mal kurz über das Wochenende zum Klettern gehen will, wird durch diese Entfernung sicher abgeschreckt sein. Wer das Klettern aber mit einer interesssanten Reise verbinden möchte, ist hier genau richtig. Über die Jahrtausende hinweg haben verschiedene Völker und Kulturen hier ihre Spuren hinterlassen. Davon zeugen nicht nur die vielen Monumente und archäologischen Überreste, die zu den schönsten Italiens gehören, sondern auch die vielen Feste und Traditionen der Einwohner. Die unzähligen kulinarischen Köstlichkeiten sollten natürlich ebenso erwähnent werden und nicht vergessen sollte man die Herzlichkeit und die Gastfreundschaft, mit der die Sizilianer schon immer Fremde und Touristen empfangen haben. Und ein ganz großer Pluspunkt für Kletterer sind natürlich die herrlichen Felswände in Meeresnähe, an denen man auch in den

Wintermonaten in Shorts und T-Shirt klettern kann. Sizilien die exotischste Region Italiens und ganz sicher immer einen Besuch wert. Wer die wichtigsten Klettergebiete kennen lernen möchte, sollte mindestens eine Woche einplanen. Sollten nur wenige Tage/ ein Wochenende zur Verfügung stehen, dann ist Palermo sicherlich die beste Entscheidung, denn hier befindet sich das Kletterzentrum der Insel mit den meisten Ein-und Mehrseillängenrouten. Dazu kommt, dass die verschiedenen Sektoren mit öffentlichen Verkehrsmitteln leicht erreichbar sind. Wer länger Zeit hat und eine Tour über die Insel plant, sollte mit dem Auto unterwegs sein. Abgesehen von Palermo liegen die meisten Klettergebiete weit außerhalb bewohnter Gebiete und es ist schwierig, sie mit Bus oder Bahn zu erreichen. Bedenkt bitte auch die großen Entfernungen: Zwischen Ragusa und San Vito Lo Capo liegen z.B. knapp 350 km! Reisevorschläge möchten wir keine geben. Wir überlassen es eurer Fantasie und eurem Organisationstalent, eine Reise zu den verschiedenen Klettergebieten zu planen. Die meisten Gebiete liegen entlang der Küste (oder nicht weit entfernt) und werden auch in dieser Reihenfolge im Kletterführer beschrieben. Dies legt nahe, die Reiseroute auch entlang der Küstenlinie zu legen. ANREISE Sizilien ist mit allen Verkehrsmitteln leicht erreichbar. Durch die Flughäfen von Palermo und Catania bestehen perfekte Verbindungen zu inner-und außeritalienischen Städten. Von den Fluggesellschaften werden preiswerte Flüge in vielen Zeiten des Jahres angeboten und somit ist diese Möglichkeit der Anreise schnell und kostengünstig. Fährverbindungen nach Palermo, Messina und Catania gibt es von vielen größeren Hafenstädten Italiens und dem Ausland. Aktuelle Informationen dazu findet man schnell im Internet. Auf der Insel selbst verbinden Straßen und Autobahnen (einige ohne Mautgebühr) die Städte und großen Ze nt re n . Z w i s c h e n d e n v e rs c h i e d e n e n 15


Technische Einführung

P rov i n z h a u p ts t ä d t e n b e s t e ht e i n g u t ausgebautes Netz von Busverbindungen. Fahrten mit der Bahn sind wegen der langen Fahrzeiten dagegen eher schwierig. KLIMA Sizilien ist eine der niederschlagärmsten und zugleich die wärmste Region Italiens. Im Winter ist es an den Küstenregionen eher mild und im Landesinnern kalt. Im Sommer herrscht entlang der Küsten oft ein sehr warmes, aber windiges Klima, während es im Innern der Insel meist drückend heiß ist. Der größte Teil der Niederschläge fällt zwischen Spätherbst und Winter sowie zu Frühlingsbeginn. Allem Anschein nach ist die starre Einteilung der Jahreszeiten nicht mehr möglich, denn in den letzten Jahren gab es durchaus auch regenreiche Sommer oder auch Winter mit abwechselnd heißen Tagen und dann wieder Schneefällen. Aber wie auch immer: Sizilien bleibt ein idealer Ort für Leute, die im Winter die Kletterschuhe nicht in den Keller stellen, sondern warmen Fels in den Händen halten und unter den Sohlen fühlen möchten. Obwohl es im Winter (insbesondere im zentralen, gebirgigen Teil der Insel) immer wieder sehr kalt werden kann, gibt es doch längere Schönwetterperioden, während derer man in Shorts und T-Shirt klettern kann. Wir raten davon ab, in den heißen Sommermonaten Juli und August nur zum Klettern nach Sizilien zu reisen: Die hohen Temperaturen in Kombination mit der Schwüle machen das Klettern eher zur Qual. Und doch: Wer die richtige Ausrichtung der Felsen und die richtige Tageszeit erwischt, kann auch im Sommer einige Seillängen machen. Die besten Jahreszeiten sind Frühjahr und Herbst, denn es herrschen nicht nur milde Temperaturen, sondern es bleibt auch lange hell und nicht zuletzt lockt nach dem Klettern ein erfrischendes Bad im Meer. KARTOGRAPHIE Die Straßenkarte “Sicilia” des Touring Club Italiano im Maßstab 1:200 000 ist genügend detailliert und aktuell, um alle in diesem

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Führer beschriebenen Orte aufzufinden. Wer genauere Karten benötigen sollte, ist mit den Karten im Maßstab 1:25 000 des I.G.M (Istituto Geografico Militare Italiano) sehr gut ausgestattet. Diese sind für ganz Italien erhältlich, aber nicht immer aktualisiert. Es gibt weitere, sehr genaue Karten im Maßstab 1:50 000 für Schutzgebiete oder Nationalparks. Diese decken aber oft nicht die Gebiete ab, in denen auch die Kletterfelsen liegen. NÜTZLICHE HINWEISE Bergrettung Die Bergrettung auf Sizilien wurde in den vergangenen Jahren hinsichtlich ihrer Organisation verbessert und auch zahlenmäßig besser aufgestellt. Die beiden wichtigsten Rettungsbasen befinden sich in Palermo und am Ätna, was natürlich für weiter entfernte Gebiete einen erhöhten Zeitaufwand bedeutet. Trotz der Rettungsmaßnahmen mit Hilfe von Helikoptern kann es also länger dauern, bis die Hilfe vor Ort angelangt ist (zumal bei Nacht oder schlechter Wetterlage). In Notfällen gilt die in ganz Italien verwendete Notfallrufnummer 118. Wir raten euch, einen eventuellen Unfall exakt zu beschreiben und ausdrücklich den Einsatz von Bergrettern zu verlangen. Diese sind sowohl im Osten als auch im Westen stationiert. Ihr vermeidet somit, dass andere Institutionen alarmiert werden, die meist nichts mit Bergunfällen a n fa n g e n k ö n n e n . We i t e re w i c ht i g e Notfallrufnummern: Für Zentral- und Westsizilien Squadre di Soccorso in Palermo 334-9510149 (24 Std.), für Zentral- und Ostsizilien Soccorso Alpino Guardia di Finanza 095-7916069 (24 Std.). Regionalparks und Schutzgebiete Auf Sizilien gibt es viele Regionalparks, Naurschutzgebiete oder andere Schutzzonen, und oft liegen die Klettergebiete innerhalb solcher Gebiete. Wir beschränken uns hier auf die Auflistung der wichtigsten Parks. Nähere Informationen sind auf der folgender website zu finden: www.parks.it/regione.sicilia/


Riserva naturale di Monte Pellegrino: V.le Diana snc Palermo tel. 091/6716066. Parco dell’Etna: Vie Etnea 107/a Nicolosi (CT) tel. 095/821111. Parco dei Nebrodi: Via U. Foscolo 1, Alcara Li Fusi (ME) tel. 0941/793904-5 Parco delle Madonie: Corso P. Agliata 16, Petraia Sottana (PA) tel. 0921/684011. Campingplätze und Unterkünfte Die meisten Klettergebiete liegen nahe bei größeren Orten, in denen es verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten gibt. Nur einzelne Gebiete liegen so weit ab vom Schuss, dass nur noch Zelten übrig bleibt. Hotels, Pensionen, Privatzimmer (Bed & Breakfast), Agriturismi und Campingplätze in allen Preisund Qualitätskategorien lassen sich heutzutage leicht über das Internet finden, weshalb wir auf eine Auflistung (die zumal schnell veraltet wäre) verzichten. In jedem Kapitel findet ihr beim Stichwort “Stützpunkte” dennoch den einen oder anderen Vorschlag zu diesem Thema. Stützpunkte Hinweise und Vorschläge dazu gibt es direkt bei den einzelnen Klettergebieten. DIE ROUTEN In diesem Führer werden sowohl Ein- als auch Mehrseillängenrouten beschrieben, die den Anforderungen an moderne Sportkletterrouten genügen. Alpine, klassische Wege sind in einem Führer des Italienischen Alpenvereins (CAI) beschrieben. Die kurzen Baseclimbs (Einseillängenrouten) und die Sportkletterrouten sind mit Bohr-/oder Klebehaken und gebohrten Standplätzen abgesichert. In fast allen neuen modernen Sportkletterwegen sind meist nur wenige Bohrhaken vorhanden u n d e s i s t n ot we n d i g , m i t m o b i l e n Sicherungsmitteln (Keile und Friends) für eine bessere Absicherung zu sorgen. Aber die Standplätze sowie schlecht absicherbare Passagen sind immer eingebohrt. Einige der beschriebenen langen Routen wurden schon vor langem im traditionellen Stil erschlossen,

hier sind nach wie vor alte (Normal-)Haken zu finden. Durch den selbstlosen Einsatz Freiwilliger werden solche Routen aber hoffentlich bald saniert und damit sicherer werden können. AUSRÜSTUNG Für die Einseillängenrouten sowie langen Sportkletterrouten reicht die normale Kletterausrüstung: Schuhe, Gurt, ein 60-MeterSeil, 12 Expressschlingen, Sicherungsgerät, ein paar Schraubkarabiner und ein Chalkbag. Für die Mehrseillängenrouten benötigt man zusätzlich: Standplatz- und Sanduhrschlingen, ein komplettes Set Klemmkeile und Friends, Doppelseil (für einen schnellen Rückzug bzw. schnelles Abseilen), ein Helm ist sehr zu empfehlen. Bei den einzelnen Beschreibungen dieser Routen ist genauer angegeben, welches Material erforderlich ist. Nehmt in den Sommermonaten und in sonnigen Wänden genügend zu Trinken mit, erst recht bei den ganz langen Routen. Im Winter schützen eine Windjacke und/oder ein Fleecepullover bei einem unvorhergesehenen Gewitter oder bei starkem Temperaturabfall. ZEITANGABEN Die Zu- und Abstiegszeiten orientieren sich am Zeitbedarf einer durchschnittlich trainierten Person. Die Kletterzeiten werden nicht angegeben, da sie von Seilschaft zu Seilschaft stark variieren. können. AUSWAHLKRITERIEN B e i d e r Au s wa h l vo n G e b i et e n u n d Routen waren für uns folgende Kriterien ausschlaggebend: Schönheit der Gebiete, Absicherung, leichter Zugang und Probleme, die mit Verboten oder Beschränkungen einhergehen können. Der Ausschluss einiger unbedeutender, sehr kleiner Sektoren fiel uns gar nicht leicht. Einige der (historischen) Mehrseillängenrouten wurden deshalb nicht berücksichtigt, weil der Zustand der Absicherung nicht den heutigen Mindeststandards in dieser Hinsicht genügt.

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Technische Einführung

BEWERTUNG DER MEHRSEILLÄNGENROUTEN Für die Einstufung dieser Routen wird eine Bewertungsskala verwendet, die sowohl die allgemeinen Schwierigkeiten (Gebiet und Lage, Zustiegslänge, Routenlänge, psychologische Komponenten) als auch die Absicherung im Einzelnen (Hakenabstand, Sicherheit der Haken) berücksichtigt. Zudem wird die klettertechnische Schwierigkeit mittels der UIAA-Skala oder der französischen Bewertungsskala angegeben. Für jede Route gibt es somit drei Bewertungen: Die technische Schwierigkeit, die Absicherung und die allgemeinen Anforderungen. Um eine möglichst präzise Vorstellung von der Route zu bekommen, ist es also notwendig, alle drei Parameter gleichermaßen in Betracht zu ziehen. Einzeln gesehen geben sie den Wiederholern nicht genügend Informationen. DIE TECHNISCHE SCHWIERIGKEIT Allen Routen liegt die französische Bewertungsskala zu Grunde. Es wird immer sowohl der höchste als auch der obligatorische Schwierigkeitsgrad angegeben, in manchen Fällen zudem die Anzahl der Passagen, die in künstlicher Kletterei überwunden werden müssen (oder können).

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DIE BEWERTUNG DER ABSICHERUNG Diese Skala berücksichtigt ausschließlich den Abstand und die Vertrauenswürdigkeit der Sicherungspunkte. Der Buchstabe “S” weist dabei auf Routen mit Bohrhaken hin; der Buchstabe “R” bezeichnet Routen, die gar nicht oder nur mit Normalhaken abgesichert sind. Mischformen (“RS”) sind möglich. Die Skala ist in sechs Stufen (nach oben offen) unterteilt, wobei “R6” eine Seillänge beschreibt, die fast oder überhaupt nicht abzusichern ist und ein Sturz tödlich enden kann. ALLGEMEINE ANFORDERUNGEN Diese Skala ersetzt die klassische frz. Skala (TD, EDS) bei der Bewertung der allgemeinen Anforderungen einer Route, ihrer (alpinen) Lage, den Schwierigkeiten eines Rückzugs sowie ihrer Entfernung vom Tal. Im Grunde beruht sie auf der US-amerikanischen Skala der Bigwallbewertung, die mit römischen Ziffern von I bis VII (nach oben offen) ausgedrückt wird und zusammen mit der technischen Schwierigkeit angegeben wird. Wie aus der Tabelle ersichtlich, ist diese Bewertung völlig unabhängig vom Grad der klettertechnischen Schwierigkeit. Letztere wird deshalb immer zusätzlich angegeben.


DIE BEWERTUNG DER ABSICHERUNG S1

Absicherung mit Bohrhaken wie im Klettergarten. Der Hakenabstand ist nie größer als 3-4 Meter. Potenzielle Sturzlänge beträgt höchstens ein paar Meter, und ein Sturz ist ohne Folgen.

S2

Größerer Hakenabstand mit zwingenden Kletterpassagen. Potenzielle Sturzlänge beträgt höchstens 10 Meter, und ein Sturz hat keine Verletzungen zur Folge.

S3

Weiter Hakenabstand mit meist zwingenden Kletterpassagen. Der Abstand kann auch größer als 5 Meter sein, weite Stürze bleiben aber ohne schwere Folgen.

S4

Sehr weiter Hakenabstand über 7 Meter mit zwingenden Kletterpassagen. Sturz kann Verletzungen zur Folge haben.

S5

Sehr weiter Hakenabstand über 10 Meter mit zwingenden Kletterpassagen. Sturz auf Terrassen, Bändern oder Boden hat sicherlich Verletzungen zur Folge.

S6

Nur teilweise mit Bohrhaken abgesichert, Sicherungspunkte weit von den Schlüsselstellen entfernt, Abstände bis zu 20 Meter. Ein Sturz kann tödlich sein.

R1

Leicht abzusichern, mit guten und zahlreichen Zwischensicherungen. Sehr wenige zwingende Kletterpassagen. Potenzielle Sturzlänge beträgt wenige Meter, und ein Sturz ist ohne Folgen.

R2

Mittelmäßig abzusichern, mit guten, aber weniger Zwischensicherungen. Zwingende Kletterpassagen zwischen den Sicherungspunkten. Potenzielle Sturzlänge beträgt höchstens ein paar Meter, und ein Sturz ist ohne Folgen.

R3

Schwer abzusichern, mit nicht immer guten und weit entfernten Zwischensicherungen. Lange zwingende Kletterpassagen. Potenzielle Sturzlänge beträgt maximal 7-8 Meter, ein Sturz kann Verletzungen zur Folge haben.

R4

Schwer abzusichern, mit schlechten oder unzuverlässigen und weit entfernten Zwischensicherungen, die nur einen kurzen Sturz halten würden. Lange zwingende Kletterpassagen. Potenzielle Sturzlänge beträgt bis zu 15 Meter mit der Möglichkeit, dass Zwischensicherungen ausbrechen, ein Sturz hat wahrscheinlich Verletzungen zur Folge.

R5

Schwer abzusichern, mit schlechten und unzuverlässigen und weit entfernten Zwischensicherungen, die nur einen kurzen Sturz halten würden. Lange zwingende Kletterpassagen. Lange Stürze sowie das Ausbrechen von Zwischensicherungen sind wahrscheinlich. Sturz hat sicher Verletzungen zur Folge.

R6

Abgesehen von kurzen Stellen unmöglich abzusichern, Sicherungspunkte weit von den Schlüsselstellen entfernt. Ein Sturz kann tödlich sein.

I

Kurze Route in Nähe der Straße mit bequemen Zustieg. Sonnige Lage, kurze Kletterzeit und einfacher Rückzug möglich.

II

Mehrseillängenroute an einer über 200 m hohen Wand. Leichter, eventuell aber langer Zustieg. Einfacher Rückzug möglich.

III

Mehrseillängenroute an einer über 300 m hohen Wand in alpinem Gelände. Lange Kletterei mit anstrengendem Zustieg und kompliziertem Rückzug.

IV

Sehr lange Route an einer über 500 m hohen Wand in schwierigem alpinem Gelände. Kletterzeit beträgt einen ganzen Tag, komplizierter Rückzug, nicht immer entlang der Aufstiegsroute.

V

Sehr lange Route im „Big Wall“-Stil, die normalerweise ein Biwak in der Wand erfordert. Der Rückzug in alpinem Gelände kann äußerst schwierig sein.

VI

Eine „Big Wall“-Route, die einige Tage in der Wand erfordert, in hochalpinem Gelände; der Rückzug ist äußerst schwierig.

VII

Route kann mit einer „Big Wall“ aus dem Himalaja verglichen werden; große alpinistische Schwierigkeiten werden mit Hilfe einer Expedition bewältigt.

DIE ALLGEMEINEN ANFORDERUNGEN

f

Mirto Monaco, Grotta di Calamancina, in einer noch nicht frei gekletterten Route (foto D. Arena)

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COLLANA LUOGHI VERTICALI

Alessandro Tedesco Franco Tedesco

MOUNTAIN BIKE IN SICILIA 50 itinerari nella Sicilia Occidentale

EDIZIONI VERSANTE SUD


Anzahl der Routen unterteilt nach Schwierigkeit

2 2

33

1 1 4

New School

Siracusa

33

10 <6 6a 6b 6c ?

180m

Höhenlage

W

450m

Exposition

Schönheit Wunderbar

Sehr schön

Schön

Absicherung

Schlecht Achtung Gut Sehr gut

Besucherzahl

Niedrig Mittelmässig Hoch Gedränge

Bequemer Wandfuß

Unbequem Bequem Sehr bequem

Parkplatz

Schwierig Mittel Gut Sehr gut

Geht so...

Gut für Anfänger Auch bei Regen Auch für Kinder geeignet Alpiner Zustieg

21


01

25

01

<6 6a 6b 6c 7a 7b 7c 2 3

San Fratello

4

San Fratello

Messina

6 7

1 2

W 600m

Die schöne Felswand am Westhang des Monte Fratello wurde schon Mitte der 80er Jahre eingebohrt und war der erste Klettergarten in der Provinz Messina. Das Massiv aus grauem Kalk ist sehr kompakt, viele Risse und Überhänge kennzeichnen diesen Bereich und bieten eine sehr abwechslungsreiche Kletterei. Die Absicherung ist sehr gut, zudem sind die Schwierigkeitsgrade ziemlich verteilt. Da die Wand von den größeren Städten ziemlich weit entfernt liegt, ist es hier meist sehr ruhig, wenn nicht einsam. Durch die Ausrichtung nach Westen ist der Fels gut für Winternachmittage oder Sommervormittage geeignet. Die Erschließer sind S. Soraci, E. Pagano und G. Sturniolo. In der Region der Monti Nebrodi kann man im Übrigen auch sehr gut Mountainbiken oder Wandern!

Zugang Von der A20 Messina-Palermo bei der Ausfahrt S.Agata di Militello abfahren und weiter in Richtung Palermo. Kurz darauf in Richtung San Fratello (SS 289) und nach einer scharfen Rechtskurve (etwa bei Km 10), parken. Nun zurück zur Kurve, durch ein Gatter und in 5 Min. zum Wandfuß. Stützpunkte In San Fratello gibt es einige gute Restaurants und ein einfaches, kleines Hotel. Etwa 20 km entfernt, bei der Portella Femmina Morta, ist das Rifugio-Albergo Villa Miraglia, das sehr schön mitten in einem Waldgebiet liegt.

S. Agata di Militello SS 113 Palermo

Autobahn

PA

Ausfahrt S. Agata di Militello

5’

SS 289 10 km

S. Fratello 22

ME

SAN FRATELLO Gittertor


1 SCIROCCO 2 FESSURONA 3 NEURO 4 ROCK BOTTOM 5 MOVIMENTI PARTICOLARI 6 MAGNESITE E SANGUE 7 PARCO DEI NEBRODI 8 GIUANNI 9 STRESS 10 FALCO 11 ASPITTANDO GODOT 12 ORIGANO 13 BANANA BAGNATA 14 TANGO PER UNA PSCICOFICA 15 SEBA 16 BARBAGIANNI 17 UMIDITÀ 18 PRUA 19 QE UAPA 20 ETRANGER 21 X=Y 22 GIULIA 23 SECONDA STELLA A SINISTRA 24 VOMITO 25 FREE SAC IN L.A.

5c 15m Erste SL einer klassischen Mehrseillängenroute 5b 15m Platte mit Rissen 6a+ 15m Variante zu 2 mit heiklem Zug 4c 15m Leicht in strukturiertem Fels 6c 13m Platte 6a+ 15m Platte mit Rissen 6a+ 15m Senkrechte Wand 5c 15m Leichte strukturierte Wand 5c 13m Leichte strukturierte Wand 5b 15m Leichte strukturierte Wand 6a 12m Leicht, ein Blockierzug 6a+ 15m Kompakte Wand 6a+ 13m Kompakte Platte 6c 15m Technisch anspruchsvolle Platte 6b 15m Strukturierte Wand 6a 15m Strukturierte Wand 7b 15m Überhängend 7c+ 15m Überhängend 7c+ 15m Überhängend 7b+ 15m Überhang mit ultrahartem Zug 7c 15m Überhängend 7c+ 15m Leicht überhängend und sehr technisch 6c 15m leicht überhängend 7a 15m Sinter und Löcher 6b 15m Platte mit Ausstiegsdach

SAN FRATELLO

7a

6b

18

6c 25

24 23

7b

7c+

7c 7c+ 7c+ 7b+ 22 21

2019

17

6a+6a+ 6c 6a 5c 6a 6c 5b 5c 6b 6a+ 16 6a+ 15 14 131211 10 9 8 7 6 5

4c

6a+ 5b 3

4

2

5c

1

23


Rocche del Crasto Nördlich der Monti Nebrodi, einem bewaldeten Gebirgszug und gleichzeitig einer der wenigen, aber wichtigen „grünen Lungen“ Siziliens, erhebt sich ein markantes Felsmassiv aus einer sonst eher lieblichen Landschaft. Die Rocche del Crasto bestehen eigentlich aus diversen Einzelmassiven, die aus klettertechnischer Sicht interessant sind. Die beiden wichtigsten sind eindeutig Rocca Traora und Rocca Calanna. Ersteres weist eine große und nördlich exponierte Wand auf, die aus klettertechnischer Sicht bedeutsam sein könnte, in der bislang aber keine Routen existieren. Die Rocca Calanna bietet schon jetzt diverse sehr interessante Kletterrouten, nur die Westwand ist bislang noch unberührt. Auch ein neuer Sektor mit Einseillängenrouten wurde eingerichtet, ein zweiter ist im Entstehen. Aus diesen Gründen lohnt ein Besuch dieser Region auf alle Fälle, wer etwas sportliche Abwechslung braucht, findet in dieser Gegend auch genügend Möglichkeiten zum Wandern. In der kleinen Stadt Alcala li Fusi, nicht weit von den Rocche del Crasto, findet alljährlich im Juni ein großes Fest statt: wer einen Besuch in diesem Zeitraum plant, sollte das nicht versäumen!

Zugang Von der Autobahnausfahrt S.Agata Militello (A20 Palermo-Messina) nach Alcara Li Fusi und hier den Wegweisern zum Eremo di S. Nicolo folgen. Am Ortsausgang, gleich nach der Pizzeria Il Grifone, biegt man rechts auf eine Schotterstraße ab, und fährt nach 1,2 km bei der Kreuzung dann links. Nach dem Eremo (Einsiedelei) folgt eine weiter Kreuzung, hier rechts und nach 1 km in der Nähe eines Unterstands für Tiere parken. Hier beginnt ein Pfad, der den Hang hoch und dann linkshaltend zum Wandfuß führt (rote Wegmarkierungen, 20 Min.) Stützpunkte Die Kleinstadt Alcara Li Fusi ist die einzige größere Ansiedlung in der Nähe der Sektoren. Hier findet man diverse Restaurants und einen Supermarkt. Überall verteilt trifft man auf Brunnen, wo man sich mit Wasser versorgen kann. Wer sich den Schlüssel beim Pfarrer besorgt, kann in der Einsiedelei von S. Nicola schlafen. Es ist kein Problem, irgendwo in der schönen Landschaft zu campieren.

NEBRODI ROCCHE DEL CRASTO

Alcara Li Fusi

ROCCA CALANNA Abstieg 30’ eremo S. Nicola

20’

Abstieg 30’

Portella - Gazzana 24

A. Garretto, Toma, 7b (ph. L. Rabito) g


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