EINSTIEG Abi Magazin 4/2010

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No 4-2010 · 15. Jahrgang · € 3,50

www.einstieg.com

Magazin für Ausbildung und Studium

Foto: Anke Tillmann

Abgreifen: Notebook Bücher Kohle

Nach dem Abi ins Ausland

Hau ab! Im Interview

„Langzeitstudent“ David Werker

Gute Aufstiegschancen

Karriere im Handel

Viele Wege führen zum Ziel

Wie werde ich Journalist?


Deutsche Bank Private & Business Clients

Ein wacher Verstand sieht

Aktivität Initiative Vielfalt Potenzial Zusammenarbeit Deutsche Bank mehr

Bankkaufleute (m/w) Ausbildung Sehen Sie mehr als andere und erkennen Sie, wie Leidenschaft und Präzision bei uns zusammenspielen. Sehen Sie mehr und entdecken Sie die Deutsche Bank. Die Schule liegt fast hinter Ihnen und Sie orientieren sich in Richtung Zukunft. Haben Sie schon einmal über Ihre Möglichkeiten in einer Bank nachgedacht? Mit einer Ausbildung im Privat- und Geschäftskundenbereich der Deutschen Bank sind Sie auf der sicheren Seite. Denn wir bieten Ihnen die Karriereaussichten eines erfolgreichen Finanzdienstleisters – und das familiäre Umfeld in einem unserer bundesweiten Filialteams. Bei uns lernen Sie alles über Zahlungsverkehr, Kredite, Geldanlage und Finanzierung und entwickeln sich zum gefragten Experten rund um die Kundenberatung. Ihr Plus: unsere bundesweit einzigartige DIN-geprüfte Vertriebsqualifizierung mit Zertifikat. Außerdem profitieren Sie bei uns von sehr guten Übernahmechancen, überdurchschnittlichen Verdienstmöglichkeiten und erstklassigen Weiterbildungsangeboten. Sie begeistern sich für den Vertrieb und freuen sich auf direkte Kundenkontakte? Dann hoffen wir auf Ihren wachen Verstand, der seine Chance hier erkennt. Sie haben Fragen zur Ausbildung? Unter der Telefonnummer 0180 1000625 (zum Ortstarif) helfen wir Ihnen gerne weiter. Informieren und bewerben Sie sich unter: deutsche-bank.de/ausbildung

SHIBUYA-KREUZUNG, TOKIO


Editorial

Runter von der Couch! Ab ins Ausland – warum eigentlich? Wer die Frage auf die Schnelle beantwortet haben will, der liest sich einfach unten die 4 Argumente für einen Auslandsaufenthalt durch. Wer sich ein bisschen mehr Zeit dafür nehmen will, dem sei das ausführliche Special zum Thema Studieren und Arbeiten im Ausland ab Seite 54 empfohlen.

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Daneben hat diese Ausgabe aber noch viele andere spannende Themen zu bieten: Karriere im Handel (S. 12), Journalismus (S.28) und in den Geisteswissenschaften (S.34). Viel Spaß beim Lesen wünscht euch das Team von EINSTIEG Abi.

gute Gründe

© madochab/photocase.com

für einen Auslandsaufenthalt

werden g i d n ä t n, eine Selbsts ensche

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EINSTIEG Abi IV-2010

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Inhalt

03 Editorial Ich bitte Sie!

Zu meiner Studienzeit gab es Inhalt auch alle Hände 04 voll zu tun.

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06 News zu Ausbildung und Studium 08 Wir fragen – ihr antwortet 10 Setzt euch nicht so unter Druck! Tipps von Studien- und Berufsberater Denis Buss

46 Nightline – von Studenten für Studenten Telefonische Lebenshilfe

UNI

48 Studieren in Westdeutschland 50 Steffens Universum: Klartext Unser Kolumnist zur Sarrazin-Debatte

52 Praktika: Wie sinnvoll und wenn ja, wie viele?

Karriere im Handel

Special: Ab ins Ausland

12 Vom Azubi zum Filialleiter Alles, was du über die Handelsbranche wissen musst!

54 Au-pair

16 Studis und Azubis geben Einblicke

56 Ausbildung

20 Interview mit Supply-Chain-Manager Wolfram Jütz „Der Preis muss stimmen“

55 Sprachreisen

22

57 Studium 58 Praktikum

22 Test: Bin ich für den Handel bestimmt?

59 Freiwilligendienste

24 Ditzkes Kolumne „Wird das günstiger, wenn ich mehr nehme…?“

60 Work & Travel 62 Erfahrungsberichte

Ausbildung & Studium 26 Ausbildung News 28 Wege in den Journalismus

42

66 Ausland News 70 Studieren in England 72 Eure Fragen zum Auslandsaufenthalt

32 Neue Studiengänge 74 Check und weg! Was tun vor der Abreise?

34 Geisteswissenschaften Arm, aber glücklich

Service 38 Hotelmanagement Bettwäsche und BWL 42 Interview mit „Langzeitstudent“ David Werker „Werd’ doch Bananenbieger!“ 44 Studium News

75 Rock den Osten Studienreise zu gewinnen

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78 Wie überlebe ich die Zeit bis zum nächsten EA-Magazin? 80 Anzeigenquiz Mitmachen und 100 Euro einsacken 82 Basti / Impressum / Ausblick

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Studien- und Berufsberatung

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News

10 things

Verlosung:

I love about Nerds Danke, liebe Nerds, dass es euch gibt! Ihr liefert uns weit mehr als einen Grund, Danke zu sagen und euch einfach nur zu lieben. Zum Beispiel, weil ihr …

Zum Glück gibt es Dinge, die wir ohne Hilfe hinbekommen. Zum nächsten Filmeabend zum Beispiel müsst ihr wirklich nicht früher kommen, um das Ganze zum Laufen zu bringen. Mit Windows 7 und Windows Media Center können wir nämlich Filme auf dem PC ansehen, aufnehmen, anhalten und zurückspulen – ganz alleine!

… unseren Laptop auch dann wieder zum Laufen kriegt, wenn wir zum dritten Mal Kaffee über die Tastatur gekippt haben. … unsere gelöschte Hausarbeit irgendwie wieder herstellen könnt, auch wenn wir sogar den Papier- korb geleert hatten. … unser W-Lan einrichtet. In zweieinhalb Minuten.

Schreib auch du deinem Lieblings-Nerd jetzt, wie sehr und warum du ihn liebst auf www.studentenleben.de.

… das Passwort von unserer Ex-Liebschaft knackt, ohne dass die es merkt. … unser absolutes Lieblings-Lied von Schallplatte irgendwie auf unseren iPod bekommen habt.

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… für alles eine Excel-Formel kennt. Für alles! … die Urlaubs-Fotos doch noch von der Digi-Cam retten konn- tet – nachdem sie in den Pool gefallen war. … uns die Sache mit der Masterfolie so erklärt habt, dass unsere Präsentationen aussehen wie vom Profi.

… es mit ein Mal „Anschauen“ geschafft habt, dass unser Laptop viel schneller hochfährt und keine komischen Geräusche mehr macht.

… im Notfall ganz bestimmt auch die Welt von eurem Computer aus retten könntet.

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News

Stiftung Nordlicht vergibt Auslands-Stipendium Wer sich ehrenamtlich engagiert, hat gute Chancen auf ein Auslands-Stipendium der Stiftung Nordlicht. Es winken Voll- und Teilstipendien für High-School- und VolunteerProgramme weltweit. Als Gegenleistung tust du einfach das, was du auch vorher schon gemacht hast: Du verstehst dich als positiver Botschafter unseres Landes und setzt dein soziales Engagement, wenn möglich, auch im Ausland fort. Besonders gerne gesehen werden Aktivitäten zur Förderung der internationalen Verständigung, aber auch die Mitarbeit in einer Gemeinde, an einer Schülerzeitung, im Alten- oder Behindertenheim oder aktive Nachbarschaftshilfe. Bewerben kannst du dich noch bis zum 30. November 2010. www.nordlicht-stipendium.de

Das ändert sich beim Bafög Im Streit um die Bafög-Reform haben sich Bund und Ländern endlich geeinigt – und das ist dabei herausgekommen: • Der Bafög-Satz wird um zwei Prozent er- höht, d.h. mehr Geld für alle Geförderten. • Die Freibeträge werden um drei Prozent erhöht, d.h. mehr Studierende als bisher bekommen künftig Bafög. • Die Altersgrenze für Master-Studiengänge wird von 30 auf 35 Jahre angehoben, d.h. Geförderte können nach dem Bachelor Be- rufserfahrung sammeln, ohne dass sie Angst haben müssen, ihren Förderan- spruch für ein späteres Master-Studium zu verlieren. • Bei einem Fachwechsel innerhalb der ersten drei Semester erhalten Geförderte künftig im neuen Studiengang komplett bis zum Ende der Regelstudienzeit Bafög. Bislang wurden die studierten Semester im alten Studiengang auf den neuen ange- rechnet. • Die Regelungen für verheiratete Studie- rende gelten künftig auch für eingetragene Lebenspartnerschaften.

Uni-Survival-Kit zu gewinnen Es ist nicht leicht, sich im Dickicht des UniAlltags zurechtzufinden. Vielen Studierenden fällt die Umstellung von Schule und Elternhaus auf Uni und eigene Wohnung schwer. War der Tagesablauf bis jetzt durch Unterricht, Sport und feste Essenszeiten geprägt, so muss man sich nun nicht nur eigenständig ernähren, sondern daneben auch noch Stundenplan und Freizeit selbst gestalten. Der „Studi-Survival-Guide“ hilft dir, all das in den Griff zu kriegen. Nach dem Motto „Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Die Frage ist nur, wie geschmiedet wird!“ liefert Martin Krengel auf rund 250 Seiten Tipps und Tricks zum optimalen Zeitmanagement. Dabei lernst du sogar, deine Studentenbude sinnvoll einzurichten – schließlich ist Ordnung das halbe Studentenleben. Mit Zeichnungen und zahlreichen Tabellen versehen, bietet der Ratgeber einen guten und auch unterhaltsamen Überblick. Vor allem Studienanfängern erleichtert er den Einstieg und die Organisation der schönsten Zeit des Lebens erheblich. Doch auch Fortgeschrittene können hier noch einiges lernen. Wenn du eins von fünf Uni-Survival-Kits gewinnen möchtest, mach bis zum 15. Dezember unter www.einstieg.com/gewinnspiel bei unserer Verlosung mit.

Richtige Erwartungen ans Studium Romanistik-Studenten werden später Übersetzer oder Dolmetscher und Informatiker müssen nur gut in Mathe sein, denn Sprache ist in ihrem Job egal. Beide Behauptungen sind falsch – so wie vermutlich Hunderte weiterer Informationen, die viele angehende Studierende über Studiengänge zu haben glauben. Damit Studieninteressierte vorab überprüfen können, ob ihre Vorstellungen stimmen, hat die Studienberatung der Universität des Saarlandes den „Erwartungscheck“ entwickelt. Im Test werden pro Studiengang 30 bis 35 Aussagen präsentiert, zu denen der Benutzer angeben soll, ob er sie für richtig oder falsch hält. Es geht um Inhalte, Anforderungen und Berufsmöglichkeiten des Fachs. Nach dem Antworten wird angezeigt, ob die Einschätzung richtig war. Darüber hinaus gibt es weiterführende Informationen zu jeder Aussage. Bislang gibt es Erwartungschecks für die Fächer Bildwissenschaften der Künste, Germanistik, Informatik, Interkulturelle Kommunikation & DeutschFranzösische Studien, Lehramt, Materialwissenschaft und Werkstofftechnik, Medizin, Pharmazie, Physik, Psychologie, Romanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft. www.uni-saarland.de/info/schueler/ study-finder/erwartungschecks.html

Studieren ist schwierig? Nicht mit „Studieren – das Handbuch“ Stella Cottrell hat für „Studieren – das Handbuch“ hunderte Studenten gefragt, welche grundlegenden „Soft Skills“ für ein erfolgreiches Studium notwendig sind. Herausgekommen ist ein nützliches Handbuch, das man vom Abitur bis zur Abschlussarbeit benutzen kann. Dabei ist das Buch nie trocken oder öde, sondern wird durch Comics und Grafiken aufgelockert. Am Anfang jedes Kapitels steht eine Zusammenfassung, die einem auch schon mal vom Lesen abrät, wenn man gerade mehr Lust auf Action hat. Mit Selbsttests zu persönlichen Lerngewohnheiten, einem Lerntagebuch und kreativen Tipps zu Lernoptimierung und Zeitmanagement hilft Cottrell Studenten, sich besser zu organisieren und Fristen einzuhalten. Ob Vorträge halten, den passenden Ansprechpartner finden, eine Schreibblockade lösen oder die perfekte Sitzhaltung finden – die Autorin zeigt, wie man mit allen Herausforderungen des Studiums fertig wird. Und selbst ältere Semester kommen auf ihre Kosten: In den ausführlichen Kapiteln über wissenschaftliches Arbeiten, den persönlichen Schreibstil oder die perfekte Bewerbung finden auch sie noch Ratschläge, um ihre (Studien-)Leistungen zu optimieren. Wenn du dir dein Studentenleben erleichtern willst, kannst du bis zum 15. Dezember unter www.einstieg.com/gewinnspiel ein Exemplar gewinnen. EINSTIEG EINSTIEGAbi AbiIV-2010 I-2010

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Wir fragen...

„Nach dem Abi übernehme ich die Regie“ Auf unseren EINSTIEG Abi Messen informieren sich jedes Jahr zehntausende Schülerinnen und Schüler über ihre Möglichkeiten nach dem Abitur. Wir haben einige von ihnen nach ihren Zukunftswünschen gefragt.

Pia, 17, geht in die zwölfte Klasse und wagt sich in ihrer Freizeit häufig aufs Glatteis: „Seit ich fünf bin, mache ich Eiskunstlauf. Inzwischen trainiere ich nebenbei auch die ganz Kleinen und verteile als Preisrichterin Noten. Was meine Abitur-Note angeht, bin ich relativ optimistisch. Wenn ich mich richtig anstrenge, kann ich vielleicht sogar einen Einser-Schnitt schaffen.“

Danny, 18, will nach dem Abi seine Hobbys zum Beruf machen: „Ich habe schon als kleiner Junge Filme mit der Videokamera gedreht, so richtig nach Drehbuch. Vielleicht studiere ich deshalb Regie an einer Filmhochschule. Oder alternativ irgendwas mit Musik. Zu Hause habe ich mir ein kleines Tonstudio eingerichtet und produziere am Computer meine eigenen Beats. Damit könnte ich mich später mal selbstständig machen.“

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... ihr antwortet

Vanessa, 17, hat ihren Traumberuf schon mal ausprobiert: „Ich möchte Psychiaterin werden. Während meines Schulpraktikums in der geschlossenen Psychiatrie habe ich unter anderem schizophrene Patienten betreut. Das war ganz schön hart, aber ich konnte gut damit umgehen. Und wenn das nicht klappt, mache ich ein duales Studium beim Zoll und arbeite in der Drogenfahndung.“

Steffen, 21, macht gerade am Weiterbildungskolleg sein Abitur nach: „Meine Berufsausbildung zum Orthopädietechniker hat mir irgendwie nicht gereicht. Deshalb möchte ich jetzt noch studieren. Ich habe ein bisschen Geld gespart, das reicht erst mal für ’ne eigene Wohnung und ein paar Semester. Trotzdem werde ich wohl Bafög beantragen. Meinen Eltern will ich jedenfalls nicht noch mal auf der Tasche liegen.“

Dennis, 18, macht nächstes Jahr Abitur und will danach Maschinenbau studieren: „Wie eine Maschine aufgebaut ist, wie sie funktioniert, welche physikalischen und mathematischen Grundsätze zu beachten sind – solche Dinge finde ich spannend. Nach der Schule würde ich gerne ein duales Studium beginnen, weil da die Praxis schon drin ist und ich sofort eigene Kohle verdiene. Hoffentlich reicht mein Abi dafür aus.“

Mona, 18, denkt bei der Studienwahl auch an ihr Privatleben: „Ich will Wirtschaftsrecht in Pforzheim studieren. Jura wäre zwar auch interessant, aber dafür müsste ich aus Karlsruhe wegziehen. Und das möchte ich vorerst nicht, weil mein Freund hier wohnt. Eigentlich wollte ich nach der Schule erst mal in die USA, aber nächstes Jahr verlässt der doppelte Abi-Jahrgang die Schulen. Dann wird es schwerer, einen Studienplatz zu bekommen.“

Interviews: Stefan Moskopp, Daniel Schwitzer; Fotos: Moritz Muschenich, Linda Hammer

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Umfrage

Seid nicht so hart zu euch! Auf der EINSTIEG Abi Messe in Dortmund haben wir 500 Schülerinnen und Schüler gefragt, wer sie in Sachen Leistung am meisten unter Druck setzt. Hier das überraschende Ergebnis:

10%

1% Freunde

Lehrer

21% Eltern

68% Ich mich selbst

Diskussionsbedarf? Fragen? Zu diesem Thema gibt es einen Thread im Forum auf EINSTIEG Online!

www.einstieg.com/forum

Auszeit nehmen und Kopf frei bekommen! Denis Buss, Leiter der EINSTIEG Studien- und Berufsberatung, über selbstgemachten Druck und was man dagegen tun kann: Wir erleben auch in unseren Beratungen, dass der größte Leistungsdruck immer noch der selbstgemachte ist − und der kann plötzlich alles blockieren: die Studien- und Berufswahl, die Prüfungsvorbereitung vor dem Abi... Wichtig ist, schon zu Schulzeiten ein Mittel gegen diesen Druck zu finden. Ein gutes Vorgehen ist, sich immer wieder Auszeiten zu gönnen. Egal, ob man eine halbe Stunde joggt, mit der Freundin telefoniert oder über das Wochenende wegfährt − einfach mal den Kopf frei zu kriegen, kann schon vieles bewirken, wenn der Leistungsdruck nicht abnehmen will. Das hört sich banal an, ist aber gerade in der Vorbereitung auf ein Studium ganz wichtig. Denn nur so kann man später in einer neuen Lebenssituation, in der der Druck noch mal zunimmt, einen kühlen Kopf behalten. Aber keine Panik − das erste Semester ist meist das stressigste...

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Karriere im Handel Handelsbranche: Alles, was du wissen musst

Vom Azubi zum Filialleiter Im Handel können ambitionierte junge Leute schneller Karriere machen als anderswo. EINSTIEG Abi stellt die Branche und ihre Einstiegsmöglichkeiten vor.

1.

Handel – was ist das eigentlich? Wissenschaftlich ausgedrückt, versteht man darunter den Austausch von Gütern zwischen Wirtschaftssubjekten. Man könnte aber auch ganz einfach sagen: Handel ist, wenn du dir morgens auf dem Weg zur Schule beim Bäcker ein belegtes Brötchen kaufst. Du bist hungrig und fragst ein bestimmtes Gut nach, um deinen Hunger zu stillen. Ein anderer – in diesem Fall der Bäcker – hat die Nachfrage erkannt, stellt das Gut her und bietet es dir gegen Bezahlung an. Um seine Brötchen backen zu können, benötigt er allerdings erst mal Zutaten wie Mehl, Eier, Hefe und Milch, die er vom Großhändler bezieht. Der wiederum kauft seine Waren direkt beim Bauern. Je nach Knappheit der Ware können solche Handelswege manchmal sogar über mehrere Kontinente führen.

© Barbara Helgason/fotolia.com

„Handel“ bezeichnet aber nicht nur eine Tätigkeit, sondern auch eine ganze Branche – und zwar eine der wichtigsten und umsatzstärksten in Deutschland. Dabei dominieren zunehmend große weltweit tätige Konzerne den Markt und verdrängen mit ihrem breiten Sortiment kleinere Geschäfte wie den viel zitierten Tante-Emma-Laden aus den Innenstädten.

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Geht’s wirklich nur ums Ein- und Verkaufen? Das ist zumindest das klassische Fach eines Händlers. Aber natürlich beschäftigen Handelsriesen wie Metro, Aldi, Rewe, Edeka etc. nicht nur Personal im Vertrieb. Auch die unterschiedlichsten anderen Berufe sind gefragt: • Logistiker sorgen dafür, dass die Ware vom Hersteller über den Zwischenhändler bis ins Geschäft gelangt. • Lageristen kontrollieren in den riesigen Lagern den Ein- und Ausgang der Waren. • Mediengestalter entwerfen Warenkataloge und Werbeprospekte. • Informatiker programmieren Unternehmens-Software und pflegen den Online-Shop. • Marketing-Profis denken sich Werbeaktionen aus, um neue Ziel- gruppen zu erschließen. • Dekorateure schmücken die Schaufenster der Geschäfte, um Kunden anzulocken. • Sogar Köche kommen zum Einsatz, da viele Handelsunternehmen eigene Restaurants für ihre Kunden und Mitarbeiter betreiben.


3.

4.

Wie steige ich am besten ein?

Und wenn ich höher hinaus will?

Verglichen mit anderen Branchen, können ambitionierte junge Leute im Handel ziemlich schnell Karriere machen. Erste Führungspositionen sind schon mit Anfang bis Mitte Zwanzig drin – und zwar ganz ohne Studium. „Der Aufstieg vom Azubi zum Abteilungs- oder Filialleiter und darüber hinaus ist weiterhin keine Seltenheit“, sagt Wilfried Malcher vom Einzelhandelsverband HDE.

Viele Handelsbetriebe und -ketten bieten neben der „normalen“ auch eine so genannte Abiturientenausbildung an. Die dauert ebenfalls etwa drei Jahre, ist aber wesentlich anspruchsvoller, da sie bereits die Fortbildung zum geprüften Handelsfachwirt beinhaltet. Dafür folgt nach dem Abschluss nicht selten direkt ein Posten im mittleren Management. So auch bei Ikea Deutschland. „Unsere fertigen Handelsfachwirte starten entweder als Team-Assistenten oder als Teamleiter und führen je nach Abteilung schon bis zu 25 Mitarbeiter“, erklärt Beate Mini, die beim schwedischen Möbelhaus das Personalmarketing leitet. Jährlich bewerben sich ca. 2.500 junge Leute um die 40 „Hafawi“-Ausbildungsplätze. Wer genommen wird, durchläuft ein straffes Programm mit Praxisstationen in drei Einrichtungshäusern, immer wieder unterbrochen von mehrwöchigen Theoriephasen an der Wirtschaftsakademie Husum. Dass sich zwischen Billy-Regalen und Malm-Betten auch ohne Hochschulabschluss Karriere machen lässt, habe sich mittlerweile herumgesprochen, sagt Beate Mini. „Knapp 25 Prozent unserer Manager sind ehemalige Azubis oder Handelsfachwirte.“ Neben dem Fachwirt gibt es speziell im Einzelhandel übrigens eine weitere Abiturientenausbildung: die zum geprüften Handelsassistent. Anders als der Hafawi, der in allen Fachabteilungen eines Unternehmens eingesetzt werden kann, ist der Handelsassistent aber ein echter Vertriebs-Spezialist. Er kennt sich bestens mit der Ware aus und sucht stets nach neuen Trends und Ideen, um das Sortiment zu erweitern.

Klassischerweise startest du mit einer dreijährigen betrieblichen Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel bzw. zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel. Einzelhandel bedeutet: Der Händler verkauft seine Waren direkt an den Endverbraucher, also den Kunden. Großhändler hingegen beliefern ausschließlich gewerbliche Kunden, zum Beispiel Supermärkte, die die Waren danach weiterverkaufen, oder Großabnehmer (Büros, Handwerker, Gastronomen), die sie für ihr eigenes Unternehmen benötigen.

Wie sieht Ihre Zukunft aus ?

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EINSTIEG BEI LIDL DEUTSCHLAND

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Lidl lohnt sich.


Karriere im Handel

5. Kann man Handel auch studieren? Die Geschäftsprozesse im Handel werden zunehmend komplexer. Deshalb wächst der Bedarf an Akademikern. Gerade die großen Ketten rekrutieren verstärkt Hochschulabsolventen, die dann zunächst ein ein- bis zweijähriges Trainee-Programm durchlaufen. Dabei bevorzugen sie in der Regel Wirtschaftswissenschaftler. Immer mehr Unternehmen wollen ihren Akademiker-Nachwuchs aber nicht erst nach dem Studium, sondern schon früher an sich binden und kooperieren zu diesem Zweck mit Hochschulen und Berufsakademien. So bietet etwa Otto gemeinsam mit der Hamburg School of Business Administration (HSBA) den dualen BWL-Studiengang zum Bachelor of Arts und mit der Nordakademie den Bachelor of Science in Wirtschaftsinformatik an. Dabei wechseln sich Theoriephasen an der Hochschule immer wieder mit Praxiseinsätzen in verschiedenen Abteilungen des Konzerns ab. Ein Gehalt gibt’s während der gesamten Studienzeit. Auch die hohen Studiengebühren an den privaten Hochschulen zahlt Otto. Die Otto Group ist mit über 120 Unternehmen weltweit ein so genannter Multichannel-Händler. Das heißt, Waren und Dienstleistungen gelangen über verschiedene Vertriebswege zum Kunden, zum Beispiel im Laden, per Katalog-, Telefon- und Online-Bestellung oder auch via Smart-Phones. „Wir sind darauf angewiesen, immer wieder neue Vertriebsmöglichkeiten zu entdecken und zu erschließen. Das spiegelt sich auch in den Studieninhalten wider“, sagt Nicole Heinrich, die in der Otto-Zentrale in Hamburg die Ausbildungsabteilung leitet. Gerade beim zukunftsträchtigen Thema E-Commerce profitiert das Unternehmen dabei von der Online-Begeisterung seiner jungen Mitarbeiter. „Als es darum ging, wie wir Facebook oder Twitter für uns nutzen können, haben unsere Azubis und Studierenden echte Pionierarbeit geleistet.“

7. Kann ich auch international arbeiten? Ja, denn die großen Handelsketten sind heute längst weltweit aufgestellt und betreiben in vielen Ländern eigene Filialen. Ein Wechsel in eine ausländische Niederlassung oder zu einem Tochterunternehmen ist mit ein paar Jahren Berufserfahrung und den nötigen Sprachkenntnissen meist problemlos möglich.

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6.

Welche Eigenschaften brauche ich im Handel? „Der Handel ist eine Branche für Leute, die anpacken wollen, analysieren können und entscheidungsstark sind“, sagt Wilfried Malcher vom Einzelhandelsverband. Darüber hinaus zählen Kommunikationsfähigkeit und Serviceorientierung. „Unsere Mitarbeiter arbeiten in Teams und haben ständig mit den Kunden zu tun“, berichtet Beate Mini von Ikea. „Wer da schlecht auf andere zugehen kann, wird bei uns nicht glücklich.“ Die Otto Group wünscht sich von ihren Berufsstartern darüber hinaus unternehmerisches Denken und Handeln. Um beides zu schulen, haben die Hamburger innerhalb des Konzerns die Junioren-Firma „cooperation 5“ gegründet. Dort engagieren sich Azubis aller Berufe und Jahrgänge neben ihrer normalen Arbeit in Projekten; sie planen und organisieren etwa interne Team-Events oder konzipieren Websites für externe Auftraggeber. „Da lernt man, Entscheidungen zu treffen und abzuwägen, was Sinn macht und was nicht“, sagt Ausbildungsleiterin Nicole Heinrich. „Und es funktioniert: cooperation 5 kann sich vor Aufträgen kaum retten!“ Über einen letzten Aspekt sollte sich im Klaren sein, wer eine Karriere im Handel anstrebt: Die Arbeitsbelastung kann immens sein. Schichtdienst bis 22 Uhr oder sogar Mitternacht – auch am Wochenende – ist zumindest im Verkauf keine Seltenheit. Das erfordert Flexibilität.


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Duales Studium bei Kaufland Willst Du Theorie und Praxis miteinander verbinden? Dann bist Du bei uns genau richtig mit einem Studium an der Dualen Hochschule/Berufsakademie zum

Bachelor of Arts oder Bachelor of Science Wir bieten eine Vielfalt an Studiengängen in denen Du bei uns einsteigen kannst: • Accounting und Controlling • Wirtschaftsinformatik

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• Warenwirtschaft und Logistik • Personalmanagement

Kaufland ist ein attraktives Filialunternehmen im Lebensmittelhandel. Lernen Sie uns als dynamischen und engagierten Arbeitgeber kennen. Eine Ausbildung bei Kaufland ist der ideale Start ins Berufsleben. Wir setzen heute und in Zukunft auf Fach- und Führungskräfte aus den eigenen Reihen. Kaufland_EA42010_182x286_pp 1

• Logistik

• Spedition und Logistik

• Angewandte Informatik

• Handel

Keine Lust zu studieren? In der Ausbildung kannst Du bei uns zwischen gewerblich-technischen und kaufmännischen Ausbildungsberufen wählen. Egal ob Studium oder Ausbildungsberuf – wir bieten Dir eine gute Betreuung, eine attraktive Vergütung und hervorragende Entwicklungsmöglichkeiten. Wir freuen uns auf Deine Bewerbung. Weitere Infos findest Du auf unserer Homepage.

www.kaufland.de 20.09.10 13:25


Karriere im Handel

„Wen lange Arbeitszeiten nerven,

der ist hier falsch“

Markus

Julia

Markus Kaluza (27) macht bei Ikea Deutschland eine kombinierte Aus- und Fortbildung zum Handelsfachwirt.

In den ersten 18 Monaten der Ausbildung durchläuft man einmal das gesamte Einrichtungshaus. Mein Schwerpunkt war dabei die Küchenabteilung, wo ich Kunden beraten und mit ihnen bis ins Detail ihre Küchenzeile geplant habe. Derzeit arbeite ich in der Abteilung Sales & Supply Support, die das Warenwirtschaftssystem pflegt und sich darum kümmert, dass immer genügend Ware im Haus ist. Das funktioniert natürlich alles mithilfe von Computern und moderner Software. Ende des Jahres geht’s dann in eine andere Ikea-Filiale in Deutschland. Wohin, das weiß ich jetzt noch nicht. Aber ich möchte dort auf jeden Fall im Kundenservice arbeiten. Hier in Essen haben wir unter der Woche von 10 bis 21 Uhr geöffnet. An verkaufsoffenen Samstagen muss ich auch schon mal bis 24 Uhr ran. Dafür bekomme ich dann aber einen anderen Tag in der Woche frei, was auch ganz schön sein kann. Die langen Arbeitszeiten gehören im Einzelhandel einfach dazu – wenn einen das nervt, ist man in dem Beruf an der falschen Stelle.“ www.ikea.de/jobs 16

EINSTIEG Abi IV-2010

Julia Weise (22) hat in Kooperation mit Galeria Kaufhof ein duales Studium der Betriebswirtschaft, Fachrichtung Handel, absolviert. Im Oktober ist sie fertig geworden. Ihr nächstes Ziel: Abteilungsleiterin im Verkauf. „Im Handel ist kein Tag wie der andere. Ich stehe immer wieder vor neuen Herausforderungen und komme mit den unterschiedlichsten Menschen zusammen, ob Kunden oder Kollegen. Im direkten Kontakt mit dem Kunden sind Offenheit und Freundlichkeit selbstverständlich. Außerdem muss man schnell und beweglich im Denken sein und sich in andere Menschen hineinversetzen können.“ www.galeria-kaufhof.de/karriere

© pixel66/fotolia.com

„Ich habe zuerst Lehramt studiert und parallel dazu als Aushilfskraft bei Ikea im Kundenservice gejobbt. Irgendwann gefiel mir das Studium nicht mehr so richtig, der Job dafür umso besser. Also habe ich abgebrochen und mich bei Ikea als Handelsfachwirt beworben. Mein Stammhaus ist in Essen. Aussuchen konnte ich mir das nicht – das Unternehmen erwartet von seinen Azubis, dass sie mobil sind. Dafür wohne ich gemeinsam mit zwei anderen „Hafawi“-Anwärtern kostenlos in einer Ikea-WG. Dreimal dürft ihr raten, mit welchen Möbeln die eingerichtet ist. Aber mir gefällt’s.


Karriere im Handel Mareike Stobbe (22) studiert im dritten Jahr Betriebswirtschaft beim Versandhändler Otto. Die Theoriephasen absolviert sie an der HSBA – Hamburg School of Business Administration.

Mareike

„Ein duales Studium bei Otto eröffnet einem die unterschiedlichsten Einblicke. Einmal war ich während einer Praxisphase in der Konzernstrategie eingesetzt, wo über die strategische Ausrichtung der Otto Gruppe entschieden wird. Das war ziemlich spannend, weil ich schon einiges von dem anwenden konnte, was ich zuvor an der HSBA gelernt hatte. Derzeit arbeite ich im Online-Marketing und betreue dort den Facebook-Auftritt von Otto. In welcher Abteilung ich nach meinem Bachelor-Abschluss nächstes Jahr weitermachen will, weiß ich noch nicht. Gut vorstellen kann ich mir später auch einen Job im Ausland – Otto ist ja in mehr als 20 Ländern vertreten.“ www.ottogroup.com/karriere

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Karriere im Handel

Patrick Blum (23) ist im dritten Jahr seiner Berufsausbildung zum Industriekaufmann bei Kaufland. Nach dem Abschluss will er als Sachbearbeiter im Einkauf anfangen und sich berufsbegleitend zum Betriebswirt weiterbilden.

Patrick

„Ich glaube, nirgendwo ist Stehenbleiben ein so großer Rückschritt wie im Handel. Deshalb ist es wichtig, sich immer über aktuelle Entwicklungen und Veränderungen auf dem Laufenden zu halten. Ebenso sollte man viel Engagement mitbringen. Gerade im Einkauf zeigt sich deutlich, wie sich die eigenen Leistungen auf den Unternehmenserfolg auswirken können, etwa durch erfolgreiche Preisverhandlungen oder die richtige Artikelplanung. Wer hier motiviert zu Werke geht, kann viel erreichen.“ www.kaufland.de

Rebekka Oettinger (23) absolviert beim Drogeriemarkt dm eine Berufsausbildung zur Drogistin. Derzeit ist sie im zweiten Ausbildungsjahr. Anschließend möchte sie sich vielleicht zur Handelsfachwirtin weiterqualifizieren.

www.dm-drogeriemarkt.de

© pixel66/fotolia.com

Rebekka

„Schon in der Schule habe ich mich für wirtschaftliche Zusammenhänge interessiert. Eine Ausbildung in einem typischen Bürojob kam aber nicht infrage. Der Einzelhandel ist für mich genau das Richtige: Hier lerne ich einerseits die wirtschaftlichen Hintergründe kennen und komme andererseits mit vielen Menschen in Kontakt. Für dm habe ich mich entschieden, weil ich in einem Unternehmen arbeiten wollte, mit dem ich mich identifizieren kann.“

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Advertorial

Karrieresprungbrett Handel Keine Lust auf überfüllte Hörsäle und stapelweise Bücher wälzen? Für alle, die es trotzdem bis in die Chefetage schaffen wollen, ist die Abiturientenausbildung der REWE eine echte Alternative zum Studium. Es ist 5.30 Uhr morgens. Der Wecker klingelt und reißt Sven unsanft aus dem Schlaf. Eine Stunde später zieht der 21-Jährige seine Arbeitskleidung an, setzt ein gezwungenes Lächeln auf und macht sich an die Arbeit. 14 Stunden Dauerschicht stehen ihm bevor – keine Pause, kein Durchschnaufen. Der Tag verspricht kein Zuckerschlecken zu werden: Kisten schleppen, Regale einräumen und Kassieren. Wenn Sven Glück hat, kann er sich um 21 Uhr auf den Nachhauseweg machen. Das ist sein Alltag. Der 21-Jährige ist Auszubildender im Handel. Stopp! Dieses Horror-Szenario entspricht nicht der Realität, das weiß Sven besser als jeder andere. Er ist seit August Azubi bei REWE und froh, das „Wagnis Handel“ eingegangen zu sein. Was ihn am meisten an seiner Ausbildung begeistert? „Die Abwechslung, jeder Tag ist anders“, so der 21-Jährige. „Ich schätze den direkten Kundenkontakt. Ein klassischer Bürojob, bei dem man nur vor dem PC sitzt, wäre absolut nichts für mich“, begründet Sven seine Berufswahl. Neben klassischen Tätigkeiten wie Kassieren und Lücken im Regal auffüllen lernt der Neueinsteiger zum Beispiel, wie die Warenbeschaffung funktioniert. Oder wie Abrechnungen kontrolliert werden. Auch Themen wie Beratung, Marketing oder Arbeitszeitmanagement stehen auf dem Lehrplan. Dass bei REWE bereits Auszubildende Verantwortung übernehmen, gehört zur Philosophie des Unternehmens – und ist eine besondere Motivation für die angehenden Marktmanager.

Nachwuchs gesucht Seinem Traumjob ist der 21-Jährige jetzt schon ein ganzes Stück näher gerückt: „Mein Ziel ist es, in ein paar Jahren einen eigenen Markt zu leiten“. Svens Zukunftschancen sind vielversprechend. Bis 2012 sucht Deutschlands zweitgrößter Lebensmitteleinzelhändler rund 1.000 Führungskräfte. Beste Aussichten also für engagierte Mitarbeiter.

„Ich schätze den direkten Kundenkontakt.“

Powerausbildung für Abiturienten Wer beruflich hoch hinaus möchte, für den ist das Abiturientenprogramm der REWE eine echte Alternative zum Studium. Schon nach 18 Monaten sind die Nachwuchskräfte voll ausgebildete Kaufmänner beziehungsweise Kauffrauen im Einzelhandel. Im Anschluss absolvieren sie eine 22-monatige Weiterbildung zum/zur Handelfachwirt/-in, die sie auf ihre Zukunft als Marktmanager vorbereitet. Regelmäßig finden in den einzelnen Regionen Seminare statt, bei denen die Neulinge aufeinandertreffen und Erfahrungen austauschen können. In den Schulungen werden die Azubis gezielt gefördert und auf die Aufgaben im Markt vorbereitet. „Als genossenschaftlich orientiertes Unternehmen legen wir besonderen Wert auf die gruppenweit enge Zusammenarbeit und ein teamorientiertes, verantwortungsbewusstes Handeln“, sagt REWE-Personalchef Jürgen Billerbeck. Dass diese Leitlinie auch in den Märkten umgesetzt wird, kann Sven nur bestätigen: „Obwohl ich noch nicht so lange dabei bin, fühle ich mich gut ins Team integriert und super betreut.“

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Karriere im Handel Interview mit Supply-Chain-Manager Wolfram Jütz

„Der Preis muss stimmen“ Wolfram Jütz (48) wacht beim Handelsunternehmen „real“ darüber, dass die Ware möglichst preiswert und schnell vom Hersteller in die Läden gelangt.

Dementsprechend teuer käme Sie die Lieferung zu stehen.

Herr Jütz, was ist an Ihrem Job so kompliziert? Jütz: Früher hat der Bauer seine Salatköpfe noch selbst mit dem Handkarren zum Markt geschafft und dort verkauft. Die Lieferwege waren relativ kurz und einfach. Heute liegen in den Supermarktregalen neben Kartoffeln aus Oldenburg aber auch Erdbeeren aus Spanien und Bananen aus Costa Rica. Und die sollen ja möglichst frisch in Deutschland ankommen. Damit das funktioniert, müssen sich die beteiligten Parteien – Hersteller, Lieferanten, Händler – untereinander gut abstimmen. Mit welchen Aufgaben beschäftigen Sie sich konkret? Jütz: Wir Supply-Chain-Manager versuchen, bestehende Prozesse zwischen dem Ein- und Verkauf der Ware zu optimieren und dadurch Zeit und Geld zu sparen. Ein Beispiel: Einer unserer Märkte benötigt Nachschub einer bestimmten Schokoladensorte. Die einfachste Lösung wäre jetzt, dass wir die Schokolade bestellen und der Lieferant sie direkt zum Markt bringt. Aber das wäre höchst unwirtschaftlich, weil der für ein paar Kisten Schokolade einen ganzen Lkw auf die Straße schicken müsste.

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Jütz: Genau. Deshalb bestellen wir direkt eine größere Menge und lassen die Ware erst mal in eines unserer riesigen Zentrallager liefern, die wir in ganz Deutschland bewirtschaften. Dort wird die Schokolade aber nicht eingelagert, sondern sofort umgeschlagen und zusammen mit anderen Produkten bedarfsgerecht an unsere Märkte in der Region weitergeleitet. Das klingt vielleicht simpel, bedeutet aber eine ziemliche Herausforderung, weil alle Rädchen perfekt ineinander greifen müssen, damit die Ware pünktlich in den Märkten eintrifft. Woher wissen Sie eigentlich so genau, wann im Markt X in der Stadt Y der Magerquark oder die Bananen ausgehen?

vorhanden sein muss. Sobald diese Menge unterschritten wird, wird automatisch eine Bestellung ausgelöst. Die stetige Verbesserung der Bestandsgenauigkeit gehört ebenfalls zu den Aufgaben eines Supply Chain Managers. Was ist für Sie das Spannende an Ihrem Beruf? Jütz: Dass kein Tag wie der andere ist. Und dass sich unsere Arbeit tatsächlich unmittelbar auf den Geschäftserfolg auswirkt. Jedes Handelsunternehmen kauft seine Waren heute in etwa zum gleichen Preis ein, da gibt es keine großen Unterschiede. Durch schlanke Prozesse von der Bestellung bis zur Verräumung der Ware werden letztlich für den Kunden attraktive Verkaufspreise möglich, mit denen man sich vom Wettbewerber abheben kann. Und wie wird man Supply-Chain-Manager?

Jütz: Hier hilft unsere riesige Datenbank und eine ausgezeichnete Software. Sämtliche Verkäufe werden ja in den Märkten registriert. Und wenn wir wissen, wie der Verkauf dort gestern, vorgestern oder vor einem Jahr war, können wir daraus ziemlich genau schließen, wie er morgen oder übermorgen sein wird. Eine Unbekannte in dieser Gleichung ist das Wetter: Mineralwasser zum Beispiel geht halt an heißen Tagen zehnmal besser, als wenn es draußen regnet. Deshalb sind Wetterprognosen auch ein klassisches Projektfeld fürs Supply-Chain-Management. Wichtig für die richtigen Bestellmengen sind genaue Bestände. Jeder einzelne verkaufte Artikel wird im Moment des Kassiervorgangs automatisch im Markt aus dem Lagerbestand ausgebucht. Genauso muss jeder angelieferte Artikel genauestens zum vorhandenen Bestand hinzuaddiert werden. Für jeden Artikel gibt es eine Mindestmenge, die im Markt

Jütz: Ich bin den klassischen Weg durch alle Instanzen des Handels gegangen: vom Azubi über den Handelsfachwirt, Abteilungsleiter, Marktleiter bis in die Zentrale. Es gibt aber auch Kollegen, die BWL studiert haben und anschließend direkt ins Management eingestiegen sind. Beide Karrierewege sind möglich. Was man auf jeden Fall in dem Job braucht, ist ganzheitliches analytisches Denken. Ich muss immer überlegen: Wenn ich jetzt diese Entscheidung treffe, wie wirkt sich das dann auf andere Prozesse aus, und ist das Ganze am Ende noch wirtschaftlich? Letztlich geht es im Handel halt immer darum, den Kunden einen möglichst attraktiven Preis zu bieten.

Interview: Daniel Schwitzer


REWE Azubis zum/zur Kaufmann/-frau im Einzelhandel haben klare Perspektiven.

Kristin, Auszubildende zur Kauffrau im Einzelhandel bei REWE.

So wie Kristin. Wer gute Noten und das (Fach-)Abitur mitbringt, wird durch das REWE Abiturientenprogramm individuell gefördert. Und auf dem Weg zur Führungskraft begleitet. Statt der Berufsschule besucht sie die REWE Seminare für Abiturienten. Als Abiturientin kann Kristin die Ausbildung auch schon nach 18 Monaten abschließen. Übrigens: REWE fördert insgesamt rund 3.500 Azubis.

Ausbildung bei REWE ist mehr. Entdecke, was dahintersteckt: www.rewe.de/ausbildung

Jeden Tag ein bisschen besser.


Foto: Anke Tillmann

Karriere im Handel

Test

Hast du das Zeug

zum Discounter-König? Beantworte die Fragen, und du weißt es! So geht’s: Entscheide dich bei jeder Frage für eine der drei Antworten. Der von dir am häufigsten gewählte Buchstabe verrät dir, ob du im Einzelhandel eine gute Figur abgeben würdest. 1. Den Kaufmannsladen, den mir meine Eltern zu Weihnachten geschenkt haben, als ich sechs Jahre alt war, a) … habe ich mit sieben Jahren an den Nachbarsjungen verschenkt. b) … habe ich mit sieben Jahren an den Nachbarsjungen verkauft. c) … baue ich heute noch regelmäßig auf, wenn Besuch kommt. 2. Samstags zu arbeiten, a) … würde mir nix ausmachen. b) … kommt für mich nicht in Frage. c) … so viel ich weiß, darf man samstags gar nicht arbeiten! 3. Wo würdest du die neueste Chips-Sorte platzieren? a) Bei den anderen Chips, denn dort erwartet man sie ja. b) Beim Bier, denn für viele Menschen gehört das eine einfach zum anderen. c) Bei der Seife, weil man von Chips immer so fettige Finger bekommt. 4. An deiner Kasse ist tierisch was los, beim Kollegen nebenan nicht, was machst du? a) Ich lege noch einen Gang zu! b) Ich mache ganz normal weiter, die Länge der Schlangen wird sich ja irgendwann von alleine regulieren. c) Ich denke mir, andere können auch mal was tun für ihr Geld, und gehe erst mal eine rauchen.

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5. In der Mittagspause a) … ziehe ich mir meine mitgebrachten Stullen rein. b) … gehe ich zur Imbissbude um die Ecke. c) … wieso sollte ich mir Stullen mitbringen oder in die Imbissbude gehen, die Regale sind doch voll mit leckeren Sachen – und alles für lau! 6. Ein Kunde spricht dich auf ein bestimmtes Produkt an – wie reagierst du? a) Ich bringe ihn schnell zu dem Regal mit dem Produkt. b) Ich beschreibe ihm ganz genau, wo sich das Produkt befindet. c) Ich stelle klar, dass Supermärkte immer noch Selbstbedienungsläden sind, und räume das Regal weiter ein – zufälligerweise mit dem Produkt, das der Kunde gerade gesucht hat. Lösung: Du hast dich am häufigsten für a) entschieden: Du kannst mit Menschen umgehen, im Handel wärst du sicher gut aufgehoben. Du hast dich am häufigsten für b) entschieden: Du bist geschäftstüchtig und pragmatisch, du wirst es in jeder Branche weit bringen. Du hast dich am häufigsten für c) entschieden: Nein!


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Studieren mit Kaufland Kaufland ist ein attraktiver Arbeitgeber im Handel und bietet jungen Menschen tolle Einstiegsund Entwicklungsmöglichkeiten. Jährlich werden bundesweit über 100 duale Studenten sowie ca. 1.200 Azubis ausgebildet.

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Während des Studiums Der Studiengang BWL − Handel (B.A.) an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) ermöglicht dir eine Karriere im Doppelpack: In einem dreijährigen Studium mit wechselnden Theorie- und Praxisphasen studierst du am Campus Heilbronn. Die praktische Ausbildung findet in unseren Filialen statt, die sich in der Nähe deines Wohnortes befinden. In der Filiale durchläufst du verschiedene Ausbildungsabschnitte, in denen wir dich auf deinen Einstieg als Führungskraft vorbereiten. Du arbeitest im Tagesgeschäft mit und bist für bestimmte Projektthemen verantwortlich. Struktur, Aufgaben und Arbeitsabläufe der relevanten Bereiche im Unternehmen werden dir so transparent. Nach Abschluss des Studiums bieten wir dir einen schnellen Aufstieg in verantwortungsvolle Vertriebspositionen. Auf die Qualität der Ausbildung legen wir großen Wert. Du wirst während der gesamten Ausbildungszeit gut betreut und in deiner Entwicklung gefördert. Die Teilnahme an spannenden Wettbewerben und firmeninternen Veranstaltungen ergänzen darüber hinaus deine Ausbildung. Spezielle Seminare bereiten dich auf deine Prüfungen vor, denn ein erfolgreicher Abschluss deiner Ausbildung ist uns wichtig. Und bei entsprechender Eignung wirst du bei uns garantiert übernommen.

Nach dem Studium Fach- und Führungskräfte aus den eigenen Reihen zu entwickeln – das ist unsere Stärke. So ist es natürlich kein Wunder, dass viele unserer aktuellen Führungskräfte einmal mit einer Ausbildung oder einem dualen Studium bei Kaufland gestartet sind. Gerade im Handel, einer Branche, in der Verantwortungsbewusstsein und Flexibilität wichtig sind, gibt es tolle Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln. Wenn du gerne einmal Verantwortung für einen eigenen Bereich übernehmen und Kaufland bei seinem ständigen Wachstum unterstützen möchtest, dann bist du bei uns genau richtig! www.kaufland.de

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Ditzkes Kolumne

Ich sag mal so... Handeln oder nicht handeln... „Wird das günstiger, wenn ich mehr nehme?“ – Unsere Kollegin geht einkaufen. Komisch. Eigentlich dachte ich, es gebe seit dem Fall des Rabattgesetzes keinen Schlussverkauf mehr, und stattdessen dürfe man generell Preisnachlässe aushandeln. Irgendwie scheint das aber keiner mitbekommen zu haben, denn Schlussverkäufe gibt’s immer noch, und die wenigsten handeln. Mich eingeschlossen. Bei einem Auto würde ich handeln, beim Kauf einer Musikanlage vielleicht auch noch, aber doch nicht bei den Dingen des alltäglichen Bedarfs wie einem Paar Socken oder einer Packung Kinderschokolade. Es reicht doch schon, wenn an der Kasse Stau ist, weil erst die Bonrolle zur Neige geht, dann eine Seniorin ihr Kleingeld aufs Kassenband schüttet und später auch noch der Stornoschlüssel fehlt. Da möchte man doch nicht wirklich, dass der Kunde vor einem auch noch anfängt zu handeln, weil er die Vorteilspackung Cervelatwurst im Internet billiger gesehen hat… Wobei, ich könnte es ja mal versuchen. Ich stelle mich samstagnachmittags an eine der Kassenschlangen beim schwedischen Möbelriesen und sage, wenn ich dran bin, so etwas wie: „Wäre es in Anbetracht der Menge möglich, einen Preisnachlass zu bekommen? Oder alternativ ein Gratispack ‚Glimma‘-Teelichter?“ Da würden sich bestimmt alle freuen. Die Kassenfrau, die Leute in der Warteschlange und der Geschäftsführer, der dann kommen müsste, weil die Dame an der Kasse so etwas nicht alleine entscheiden darf. Bis der endlich da wäre – es ist ja ein langer Weg vom Wohnzimmer durch die SB-Halle bis zu den Kassen – könnte ich mir schon mal den obligatorischen Hot Dog kaufen. Wenn er mir dann schließlich mitteilt, dass ich weder Mengenrabatt noch Teelichter bekomme, würde ich kauend erwidern: „Egal, dann kauf ich die eben.“ Und danach würde ich vermutlich aus Versehen auf dem Parkplatz überfahren werden.

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Es ist zwar erlaubt zu handeln, aber dem Deutschen an sich ist das gerne mal unangenehm. Das hat etwas von: „Ich kann mir das ohne Preisnachlass nicht leisten.“ So ist uns peinlich, was andernorts zum guten Ton gehört. Und das, obwohl man weiß, dass bei vielen Preisen noch Luft nach unten ist, bevor der Händler nichts mehr daran verdienen würde. Trotzdem schaue ich auf den angegebenen Preis und entscheide für mich, ob ich bereit bin, ihn zu zahlen. Und wenn nicht, dann verzichte ich lieber auf meinen Einkauf als zu handeln. Und genau da liegt der Hund begraben. Ich vermute, deswegen halten wir so an unseren geliebten Schlussverkäufen fest, auch, wenn es sie offiziell gar nicht mehr gibt. Denn hier sind die Dinge eh schon günstig, und das ganz ohne zu handeln. Man bekommt die Sachen preiswerter als gewohnt, ohne in diese ungeliebte Bittstellerposition zu geraten. Das gefällt. 38,50 Euro. Bitte. Danke. Tschüss. Da freut sich der innere Kassenwart, und manch einer kauft sogar gleich weiter ein, schließlich hat er ja Geld gespart und kann sich noch was leisten… 20 Prozent auf alles, außer Tiernahrung? Geil! Tschüss, eure Ditzke Judith Strücker j.struecker@einstieg.com

Ditzke heißt eigentlich Judith, den Spitznamen verdankt sie ihren Kollegen. Die Ditzke verhandelt nicht gern – schon gar nicht, wenn es darum geht, das Magazin-Layout zu gestalten.


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neuem Schlüssel Angehende Hotelund Restaurantfachleute sind mit ihrer Ausbildung besonders unzufrieden. Harte Arbeit, viele Überstunden, ein oftmals rauer Umgangston und der Eindruck, als billige Arbeitskraft ausgenutzt zu werden – diese Umstände sorgen bei den Azubis im Hotel- und Gaststättengewerbe für großen Unmut, fand der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) bei einer Befragung tausender Jugendlicher in den 25 häufigsten Ausbildungsberuohne Telefon fen heraus. Besser scheinen es die Industriemechaniker zu haben – die entsprechende Ausbildung setzte sich an die Spitze der Zufriedenheitsskala. Auch die Ausbildungen zum Bankkaufmann und zum Industriekaufmann erhielten in der Befragung gute Bewertungen. Zur Zufriedenheit der Azubis trägt dem Report zufolge eine starke Interessensvertretung innerhalb des Betriebs bei. Negativ wirkt sich hingegen die oft ungeklärte Übernahmesituation aus: Zum Zeitpunkt der Befragung wussten rund zwei Drittel der Befragten nicht, ob sie am Ende der Ausbildung übernommen werden würden.

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Azubis fühlen sich oft unterbezahlt Zwei Drittel aller Azubis sind mit ihrer Ausbildungsvergütung unzufrieden, jeder Vierte geht daher nebenbei noch jobben – das ist das Ergebnis der vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) durchgeführten Studie „Ausbildung aus Sicht der Auszubildenden“, für die rund 6.000 Azubis im zweiten Ausbildungsjahr befragt wurden. Die von den Betrieben gezahlten Löhne variieren dabei je nach Branche sehr stark, im Durchschnitt verdienen die befragten Azubis netto 478 Euro im Monat. Für Frust sorgen laut der BIBB-Analyse neben der niedrigen Vergütung auch regelmäßige Überstunden und die Erledigung von Arbeitsleistungen, die eigentlich für vollwertig ausgebildete Fachkräfte vorgesehen sind. Trotz der häufigen Überstunden geht mehr als ein Viertel der Azubis einer bezahlten Nebentätigkeit nach – 38 Prozent der Jugendlichen deshalb, weil ihre Ausbildungsvergütung nicht ausreicht, um Grundkosten wie Miete und Lebensmittel abzudecken. Im Durchschnitt jobben die Azubis zusätzlich zu ihrer Ausbildung 9,2 Stunden pro Woche.

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Ausbildungsplätze bei Banken umkämpft Worauf achten die Unternehmen der Finanzbranche bei ihren Bewerbern? Und mit welchen Qualifikationen können Schulabgänger besonders gut punkten? Diese und andere Fragen beantwortet der Ausbildungsatlas 2010, den die Öffentliche Versicherung Braunschweig veröffentlicht hat. 200 Ausbildungs- und Personalverantwortliche wurden für die bundesDFS_EA1-2010_89x132_pp.indd weite Studie gefragt, worauf es ihnen bei der Auswahl ihrer Azubis und Trainees ankommt. Der ideale Bewerber ist demnach zuverlässig und zeichnet sich durch einen freundlichen Auftritt und ein einfühlsames Kommunikationsvermögen aus. Ein weiteres Ergebnis: Die Konkurrenz um einen Ausbildungsplatz ist bei Privatbanken wesentlich größer als bei Sparkassen. Während bei den Privatbanken auf eine Lehrstelle gleich 50 Bewerber kommen, sind es bei den Sparkassen nur zwölf. Generell gilt: Schulabgänger, die einen Ausbildungsplatz in der Finanzbranche suchen, haben es nach der Wirtschaftskrise schwer. Zwar bilden immer mehr Unternehmen aus, gleichzeitig werden aber weniger Azubis eingestellt. Die Personaler prophezeien zudem, dass sich der Wettbewerb um Ausbildungsplätze in Zukunft noch verschärfen wird.

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04.02.10 10:00

Erfahrungsberichte aus erster Hand Im Sommer bat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) im Rahmen eines Schreibwettbewerbs um Erfahrungsberichte von Azubis und dual Studierenden. Die Teilnehmer sollten aus ihrem Ausbildungsalltag berichten und allen Interessierten so spannende Einblicke aus erster Hand vermitteln. Über 170 Beiträge gingen in der Folge beim BIBB ein. Zur Siegerin wurde Juliane Haupey für ihren Beitrag über die Zusatzqualifikation „Betriebsassistentin im Handwerk“ gekürt. Ihren Gewinnerbericht und die anderen besten Einsendungen kann man ab sofort unter www.myausbildungplus.de lesen.

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Journalist werden – aber wie?

Früher reichten ein paar Semester Germanistik und solide Rechtschreibkenntnisse, um als Journalist arbeiten zu können. Heute geht ohne abgeschlossenes Studium dagegen fast nichts mehr. Wir stellen vier Wege in den Journalismus vor. Studium an der staatlichen Hochschule Steffen Meyer ist eine Ausnahme. Der 24-Jährige studiert Journalistik an der Technischen Universität (TU) Dortmund und ist damit einer von wenigen, die in diesem Fach einen Studienplatz an einer staatlichen Hochschule ergattert haben. Die Zulassungsbeschränkungen sind hart. In Dortmund lag der NC zuletzt bei 1,3. Wer erst mal drin ist, kann sich jedoch über gute Studienbedingungen freuen. „Die Ausbildung im Bereich Fernsehen und Radio ist topp – mit eigenen Studios und Seminaren, die Journalisten namhafter Zeitungen geben“, sagt Steffen. Sein einziger 28

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Kritikpunkt: „Im Bereich Online-Journalismus haben wir noch Nachholbedarf.“ Neben der „handwerklichen“ Ausbildung nehmen die Studenten das Berufsfeld Journalismus auch wissenschaftlich auseinander: Inhalte sind die Geschichte des Journalismus oder die Rolle von Journalisten in der Gesellschaft. Mit ihrem Zweitfach setzen Studenten zudem einen Schwerpunkt für ihre weitere berufliche Laufbahn. Steffen empfiehlt, sich zu spezialisieren: „Bessere Chancen hat man, wenn man sich in einem ganz anderen Bereich auskennt, zum Beispiel Wirtschaft oder Politik.“

Gar nichts hält er dagegen davon, auf Publizistik oder Kommunikationswissenschaften auszuweichen, wenn man in Journalistik keinen Studienplatz bekommen hat: „Meiner Meinung nach ist das der falsche Weg. Kommunikationswissenschaftler erhalten im Studium keine journalistische Ausbildung, sondern beschäftigen sich wissenschaftlich und theoretisch mit Medien und Massenkommunikation.“ Die bessere Alternative ist, ein Bachelor-Studium in einem anderen Fach zu absolvieren und sich danach für einen Masterstudiengang in Journalistik zu bewerben.


es Ausbildungsstätten, die großen Medienunternehmen angeschlossen sind. Klar ist: In einer Schule, die von einem Zeitungsverlag finanziert wird, dominiert die Ausbildung für den Print-Journalismus, in einer zu einem TVSender gehörenden wird dagegen mehr Wert auf Fernseh- und Multimediajournalismus gelegt. Für alle Schulen gilt: Wer rein will, muss eine schwierige Aufnahmeprüfung bestehen, die in der Regel aus Allgemeinbildungstest, Schreibaufgabe und Vorstellungsgespräch besteht.

Im Gegensatz zu den staatlichen Hochschulen spielt der Abi-Schnitt bei den privaten kaum eine Rolle. Stattdessen zählt der Kontostand: Ein Bachelor an der Macromedia kostet rund 30.000 Euro. Trotzdem werden Aufnahmetests mit den Bewerbern durchgeführt – vor allem, um sicherzustellen, dass der Studiengang wirklich zum Bewerber passt.

Parallel zur journalistischen Ausbildung sind die Studenten der KS an der Universität zu Köln eingeschrieben und studieren dort Volkswirtschaftslehre und Politik. Neben der hochwertigen Ausbildung ist das „Vitamin B“ der größte Vorteil der Journalistenschulen. Durch Praktika und Gespräche mit Gastdozenten aus der Branche knüpfen die Studierenden schon während der Ausbildung jede Menge Kontakte.

Wer Zweifel hat, ob der private JournalismusStudiengang etwas taugt, sollte die Hochschule anhand von Leitlinien checken, die der Deutsche Journalistenverband herausgegeben hat. So ist es zum Beispiel wichtig, ein nichtjournalistisches Nebenfach belegen zu können, um Sachwissen aus einem Spezialgebiet zu erlangen. Außerdem sollte der Abschluss staatlich anerkannt sein, um später weiterstudieren zu können. Und: Da so genanntes crossmediales Wissen gefragt ist, sollte die Hochschule sowohl Kenntnisse im Print- als auch im Hörfunk-, TV- und Onlinebereich lehren und über ausreichende Studios verfügen, in denen die Studenten proben können. Die meisten Privathochschulen sind technisch sehr gut ausgestattet. Ausbildung an der Journalistenschule Die Ausbildung an Journalistenschulen zählt neben dem Volontariat zu den klassischen Wegen in den Journalismus. Neben den unabhängigen Schulen wie der Deutschen Journalistenschule in München oder der Kölner Journalistenschule (KS) gibt

Einer von denen, die die Prüfung bestanden haben, ist Moritz Seidel. Der 21-Jährige studiert seit einem Jahr an der Kölner Journalistenschule. Ihm gefällt der enge Praxisbezug: „Wir machen insgesamt fast ein Jahr Praktikum vor unserem Abschluss. Außerdem finde ich gut, dass wir nicht nur im Printbereich ausgebildet werden, sondern auch online, mit der Kamera oder fürs Radio arbeiten.“

durfte sie Lena Meyer-Landruth interviewen. Dass sie überhaupt das Volontariat bekommen hat, ist, das sagt sie selbst, ein absoluter Glücksfall. Jedes „Volo“, egal ob bei Radio, Tageszeitung oder Fernsehen, ist hart umkämpft. Meist bewerben sich mehrere hundert Anwärter auf eine Volontariatsstelle. Kein Wunder, denn der klassische Weg in den Journalismus führt immer noch über ein Studium mit anschließendem Volontariat. Rund achtzig Prozent aller journalistischen Berufsanfänger beginnen so ihre Karriere, die meisten, wie Hanna, bei einer Tageszeitung. Obwohl man als Volontär in der Redaktionshierarchie ganz unten steht und nicht gerade gut bezahlt wird, ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium bei fast allen Arbeitgebern Pflicht. Daneben ist Praxis-Erfahrung durch Praktika und Nebenjobs Gold wert. Beim WDR müssen Bewerber sogar einen Allgemeinbildungstest, einen Auftritt vor der Kamera und eine Redigieraufgabe bestehen, außerdem sind Auswahlgespräche und Diskussionsrunden die Regel. In ganz seltenen Fällen ergattern Nachwuchsjournalisten auch ohne Studium ein Volontariat – das wird aber meist nur Abiturienten angeboten, die neben der Schule schon als freie Mitarbeiter im entsprechenden Verlag gearbeitet haben. Julia Kunze j.kunze@einstieg.com

Das Volontariat „Man kann Journalismus zwar aus Büchern lernen, Begeisterung aber muss man mitbringen“, findet Hanna Koch. Sie muss es wissen, hat sie doch nach ihrem Politikstudium ein zweijähriges Volontariat bei der „Rheinischen Post“ begonnen. Als Volontärin bei der Regionalzeitung mit Hauptsitz in Düsseldorf wechselt sie alle drei Monate die Redaktion. Im Sommer arbeitete die 28-Jährige beispielsweise als Parlaments-Korrespondentin in der Politik-Redaktion in Berlin. „Klar, dass ich trotzdem nicht direkt Ministerin Ursula von der Leyen interviewen darf“, sagt Hanna. Auf die erste Seite der Rheinischen Post hat sie es trotzdem schon mehrmals geschafft – etwa mit Artikeln über Google Streetview oder die Hitzewelle in der Bahn. Und einmal EINSTIEG Abi IV-2010

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© Sebastian Ingenfeld/fotolia.com

Studium an der Privathochschule Medienstudiengänge an privaten Hochschulen erleben seit Jahren einen Boom. Kleine Kurse und eine moderne technische Ausstattung locken – außerdem kommen die Dozenten zum Teil aus bekannten Zeitungs-, TV- und Radio-Redaktionen. Die Macromedia Fachhochschule für Medien mit ihren fünf Standorten in Deutschland bietet zum Beispiel die Bachelor-Studiengänge Kultur- und Sportjournalismus an. Lara Muhn studiert hier im dritten Semester Kulturjournalismus. Ihr gefällt die Vielseitigkeit des Studiums: „Mit unserem Wissen könnten wir auch in die PR gehen oder etwas Kulturpolitisches machen.“ Sie rät jedoch, sich ein Studienangebot genau anzusehen, bevor man sich einschreibt: „Die Schnupperworkshops, mit denen um Studienanfänger geworben wird, werden von prominenten Journalisten wie Peter Kloeppel oder Ulrike von der Groeben geleitet. In Wirklichkeit unterrichten die aber nicht bei uns.“


Journalismus-Wettbewerb

Mehr Schafe als Kiwis Ein Jahr in einem anderen Land…

Als ich erfuhr, dass ich ein Jahr in Neuseeland verbringen darf, waren meine Erwartungen verhalten, meine Assoziationen mit dem Land eher stereotyp. Doch nach einem Jahr habe ich mich in ein Land verliebt, in dem es zwanzig Mal mehr Schafe als Einwohner gibt. Die erste Frage, die ich mir stellte, als ich von meinem Reiseziel erfuhr: Neuseeland, ist das nicht da, wo „Der Herr der Ringe“ gedreht wurde? Wer einem Neuseeländer jedoch diese Frage stellt, wird bestenfalls belächelt, eher als ungebildet und arrogant beschimpft. Ich muss zugeben: Vor nicht allzu langer Zeit wusste ich auch nicht viel mehr über diese pazifische Insel am anderen Ende der Welt. Neuseeland war für mich das Land der Hobbits und der Kiwis und im Grunde ein Teil Australiens. Dabei ist Australien eigentlich ein Teil von Neuseeland – zumindest, wenn es nach den Neuseeländern geht. Was ich damals auch noch nicht wusste, war, dass der Ausdruck „Kiwi“ nur einen Einwohner Neuseelands oder andernfalls den Nationalvogel bezeichnet, die außen braune und innen grüne Frucht solle ich doch bitte „Kiwifrucht“ nennen. Man kann sich vorstellen, dass meine Frage „Esst ihr hier viele Kiwis?“ bei Vogelliebhabern und Kannibalismusgegnern auf große Empörung stieß. Neuseeland ist bekannt für seine wunderschönen Landschaften, seine Kiwifrüchte und sein Rugbyteam. Was dieses Land jedoch besonders macht, ist die Mentalität, mit der die „Kiwis“ das Leben meistern. Frei nach dem Motto „Kommste

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heute nicht, kommste morgen“ veranstaltet man lieber ein Grillfest am Strand, als sich um die alljährliche Steuererklärung zu kümmern. Auch in der Schule ging es um einiges lockerer zu als in Deutschland: „Was, du hast den Test nicht bestanden? Ach, schreib ihn doch einfach noch mal!“ Nur bei der Schuluniform wurde ein striktes Regiment geführt: „Was fällt dir ein!? Du weißt genau, dass man in Sandalen keine Socken tragen darf! Eine Woche nachsitzen!“ Die „Kiwikultur“ ist schon eine komplexe Wissenschaft. Wer aber bereit ist, sich auf ganz neue und teilweise exotische Erfahrungen einzulassen, für den ist dieser Inselstaat genau das Richtige. Und wer sich die Frage schon immer gestellt hat, aber sich jetzt nicht mehr traut, sie auszusprechen: Ja, Neuseeland ist das Land, in dem „Der Herr der Ringe“ gedreht wurde.

Teresa Stiens (18) vom Mallinckrodt-Gymnasium Dortmund ist mit ihrem Text die Gewinnerin unseres Journalismus-Wettbewerbs. Ihre Belohnung: ein Praktikum bei der Westfälischen Rundschau. Die Texte des Zweitplatzierten Sascha von Staa und der Drittplatzierten Melanie Straub könnt ihr auf www.einstieg.com/magazin lesen. Sascha hat über ein Public Viewing an seiner Schule während der Fußball-WM geschrieben, Melanie über ein Projekt ihrer Schule gegen Rassismus.


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Saarbrücken

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Musikmanagement Ob nun 85.000 Zuschauer bei „Rock am Ring“ wild vor der Bühne feiern oder ein gediegenes Publikum andächtig den Richard-WagnerFestspielen in Bayreuth lauscht – ohne Musikmanager könnten solche musikalischen Großveranstaltungen nicht auf die Beine gestellt werden. Der neue Bachelor-Studiengang „Musikmanagement“ der Universität des Saarlandes in Saarbrücken bildet in genau diesem Metier aus. Das Studium verbindet theoretische Kenntnisse aus dem Bereich der Musikwissenschaft mit vielen praktischen Elementen. Auf dem Lehrplan stehen beispielsweise Musikpädagogik, Ensemble- und Medienpraxis oder Didaktik. Zusätzlich erlernen die Studierenden an der örtlichen Hochschule für Musik mindestens ein Instrument und besuchen Lehrveranstaltungen der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Saar-Uni, um dort insbesondere im Kultur-Management und -Marketing geschult zu werden. Der Studienbeginn ist jährlich zum Wintersemester möglich. Neben dem Abitur müssen Bewerber über gute Kenntnisse in mindestens einem Instrument und Grundkenntnisse in der allgemeinen Musiklehre verfügen und eine Aufnahmeprüfung an der Hochschule für Musik bestehen. www.uni-saarland.de

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Physician Assistant Auch der beste Arzt kommt nicht ohne einen Helfer aus. Seit dem aktuellen Wintersemester bietet die Steinbeis-Hochschule Berlin daher erstmals den berufsbegleitenden Bachelor-Studiengang „Physician Assistant“ an. Das Tätigkeitsfeld eines Physician Assistant liegt zwischen denen eines Arztes und eines Krankenpflegers. Als Assistent gilt es, den operierenden Arzt zu entlasten, damit dieser sich ganz auf die entscheidenden Handgriffe konzentrieren kann. Das Studium beinhaltet einen allgemeinen Teil mit Kursen in Anatomie und Physiologie, Pflegewissenschaft und Gesundheitswissenschaft sowie Qualitäts- und Risikomanagement, aber auch chirurgische Fächer wie etwa Herz- oder Neurochirurgie. Darüber hinaus werden im freien Wahlfach spezielle Inhalte der Orthopädie und Unfallchirurgie erlernt. Die Absolventen qualifizieren sich für Assistenztätigkeiten in OPs und auf den Stationen und Ambulanzen an orthopädisch-unfallchirurgischen Kliniken und Niederlassungen. Der Studienbeginn ist jährlich im Winter möglich, Voraussetzung ist dabei eine abgeschlossene Ausbildung zum staatlich geprüften Gesundheits- und Krankenpfleger/operationstechnischen Assistenten, zum medizinisch-technischen Assistenten oder eine vergleichbare Ausbildung im Bereich der medizinischen Assistenzberufe. www.steinbeis-imea.de

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Informatik Beginnend mit dem laufenden Wintersemester bietet die Fachhochschule Bielefeld am Campus Minden einen neuen Informatik-Bachelor an. Eine Besonderheit ist dabei die Studienform: Der Stundenplan des Studiengangs ist so gestaltet, dass nur an vier Tagen in der Woche Veranstaltungen stattfinden. Somit bleibt ein Wochentag zur freien Verfügung, etwa zur Aufarbeitung der Lehrinhalte oder zum frühzeitigen Sammeln von Berufserfahrung in einem Unternehmen. Neben den grundlegenden Disziplinen der Informatik vermittelt das „Vier-Tage-Studium“ in sieben Semestern Regelstudienzeit unter anderem auch wirtschaftswissenschaftliche Kenntnisse und erlaubt zudem eine individuelle Schwerpunktsetzung – angehende Informatiker haben die Wahl zwischen den Vertiefungsrichtungen Software-Engineering, Systemsicherheit und Computergrafik. Der Studiengang nimmt im Winter neue Jahrgänge an, Bewerbungsschluss ist der 15. Juli eines Jahres. www.fh-bielefeld.de

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American Studies Kaum ein Land fasziniert so viele Menschen wie das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, in dem man der Legende nach vom Tellerwäscher zum Millionär aufsteigen kann: die USA. Mit dem neuen BachelorStudiengang „American Studies“ kann man an der Uni Heidelberg nun seinen ganz eigenen „American Dream“ ausleben. Wer dort studiert, verschafft sich nicht nur einen breiten Überblick über sein Lieblingsland, sondern wird zu einem wahren Experten ausgebildet: Auf dem Lehrplan stehen die Literatur und Kultur, die Geschichte, die Politik, die Theologie, die Geographie und sogar das Recht Nordamerikas. Vor allem die geographischen und theologischen Lehranteile sowie die Möglichkeit, ein juristisches Zusatzzertifikat zu erwerben, heben die Heidelberger Variante dabei von vergleichbaren Studiengängen ab. Das forschungsorientierte Lehrprogramm ist auf 25 Studienanfänger pro Jahr ausgelegt und startet jährlich zum Wintersemester. www.hca.uni-heidelberg.de


Mehr neue Studiengänge findest du auf www.einstieg.com/wasstudieren

Irgendwas mit Medien?

Neue Studiengänge

… dann aber richtig!

Greifswald

Recht-Wirtschaft-Personal

Die wichtigsten Eckdaten trägt der neue Bachelor-Studiengang „Recht-WirtschaftPersonal“ bereits im Namen: Mit einer speziell ausgerichteten Ausbildung in Jura und BWL qualifiziert man sich an der Uni Greifswald zum „Personal-Profi“. In sechs Semestern Regelstudienzeit erhalten die Studierenden eine Grundausbildung sowohl in den Rechts- als auch in den Wirtschaftswissenschaften. Im juristischen Bereich konzentrieren sie sich vor allem auf das, was in der Wirtschaft benötigt wird – etwa das bürgerliche Recht und das private Wirtschaftsrecht. Die wirtschaftswissenschaftliche Seite des Studiums orientiert sich hingegen an der allgemeinen Betriebswirtschaftslehre, legt dabei aber einen Schwerpunkt auf personalökonomische Fragestellungen. Durch die besondere Ausrichtung des Studiums qualifizieren sich die Absolventen insbesondere für Jobs im Personalwesen in Unternehmen, Organisationen und Verwaltungen. www.rsf.uni-greifswald.de

Berlin

Umweltinformatik

Ob ein Vulkan eine Aschewolke quer durch Europa treibt oder im Golf von Mexiko tonnenweise Öl aus einem Bohrloch ins Meer sprudelt: Stets sind Umweltinformatiker zur Stelle, denn diese wissen, wie Menschen negative Auswirkungen auf die Umwelt beheben oder vermeiden können. Das Handwerk eines Umweltinformatikers kann man bisher nur an wenigen deutschen Hochschulen erlernen, eine davon ist die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin. Zum Alltag der Studierenden gehört es dort beispielsweise, die Ausbreitung von Schadstoffen in Ökosystemen zu simulieren, Softwaresysteme für den Abruf von Bioindikatoren zu entwickeln oder Daten für Umweltverträglichkeitsprüfungen zu sammeln. Die Informatik und ihre Technologien helfen, die Komplexität der Wirkungszusammenhänge in den Griff zu bekommen. Trotzdem geht es nicht bloß darum, Daten in den Computer einzuspeisen, sondern diese auch zu visualisieren und vorherzusagen, wie sich die Umwelt in Zukunft entwickeln wird. Das Studium beginnt jeweils zum Wintersemester. www.ui-berlin.de

Paderborn

Chemieingenieurwesen

Chemieingenieure bauen eine Brücke zwischen den Disziplinen Maschinenbau, Physik und Chemie. Sie entwickeln und realisieren Herstellungsverfahren, in denen mittels chemischer, biologischer und physikalischer Prozesse Produkte mit gewünschten Eigenschaften aus Rohstoffen erzeugt werden. Der Chemieingenieur besitzt dabei sowohl das technische Verständnis für die Apparate und Anlagen zur Herstellung dieser Produkte als auch ein Verständnis der dabei ablaufenden naturwissenschaftlichen Prozesse. Eine Ausbildungsstätte für diese Vermittler zwischen Naturwissenschaft und Technik ist seit kurzem die Uni Paderborn. Das Studium ist von Beginn an fächerübergreifend ausgerichtet: Naturwissenschaftliche Fächer wie Mathematik, Physik, Chemie und Informatik stehen ebenso auf dem Lehrplan wie ingenieurwissenschaftliche Inhalte aus der Mechanik oder der Werkstoffkunde. Im Verlaufe des Studiums können die angehenden Chemieingenieure dabei zwischen verschiedenen Schwerpunkten wählen, beispielsweise der Nanotechnologie oder der Energietechnik. www.mb.uni-paderborn.de/ciw

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Jobchancen für Geisteswissenschaftler

Arm,

aber glücklich Geisteswissenschaftler haben es auf dem Arbeitsmarkt traditionell schwer. Wer im Studium Schwerpunkte setzt und die eigenen Stärken gut verkauft, hat jedoch alle Chancen. Geisteswissenschaftler sind die Gewinner auf dem Arbeitsmarkt von morgen. Nach Jahren des Jammerns über die schlechten Berufsaussichten winken endlich sichere Jobs und ordentliche Gehälter − zumindest, wenn man den Überschriften glaubt, die in letzter Zeit immer wieder zu lesen waren. „Keine brotlose Kunst“ titelte beispielsweise der ZEIT Studienführer, und die Frankfurter Allgemeine schrieb „Geisteswissenschaftler: Bereit für den Quereinstieg“. Und immer wieder macht das Schlagwort der „Renaissance der Geisteswissenschaften“ die Runde. Stehen den 34

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Absolventen sprach-, gesellschafts- und kulturwissenschaftlicher Fächer also künftig alle Türen offen? Nein, meint Frank Wießner vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB): „Von einem Boom kann keine Rede sein.“

die Arbeitsmarktsituation, allerdings nicht auf einem hohen Niveau“, prognostiziert er. Fähige Absolventen mit geisteswissenschaftlichem Studium haben jedoch seiner Erfahrung nach schon immer gute Jobs gefunden.

Zusammen mit weiteren Experten hat Wießner die Studie „Arbeitsmarktchancen für Geisteswissenschaftler“ vorgelegt. „Die Geisteswissenschaftler waren noch nie auf Rosen gebettet, und das wird ihnen auch in absehbarer Zukunft nicht passieren. Im Idealfall stabilisiert sich

Im Durchschnitt liegen die Einstiegsgehälter allerdings nach wie vor weit unter denen der meisten anderen Hochschulabsolventen. Wenn die Zeitungen trotzdem positiver über die Geisteswissenschaften berichten als früher, dann liegt das vor allem an der Verände-


rung des Blickwinkels. Jahrelang wurden Studienfächer nur danach bewertet, wie viel Geld die Absolventen im ersten Job verdienten, wie groß ihre Karrierechancen und wie sicher ihre Arbeitsplätze waren. Alles Messwerte, bei denen die Geisteswissenschaftler vergleichsweise schlecht abschneiden. Trotzdem ist etwa jeder vierte deutsche Student in einem der geisteswissenschaftlichen Fächer eingeschrieben. „Wer ein Fach wie Romanistik oder Kunst wählt, weiß, dass er damit nicht reich werden wird“, erklärt Berufsforscher Wießner. „Das ist aber auch nicht sein Ziel. Es misst beruflichen Erfolg daran, dass ihn seine Tätigkeit inhaltlich interessiert, dass sie ihm Spaß macht und gewisse Freiheiten lässt.“ Der Preis dafür – geringeres Einkommen, befristete Jobs, Karriereunterbrechungen – erschreckt die modernen Geisteswissenschaftler nicht.

1,2 Millionen neue Jobs Trotzdem rät Wießner zur Spezialisierung: „Spätestens zur Halbzeit ihres Studiums sollten Geisteswissenschaftler eine Richtung einschlagen und durch aufeinander aufbauende Praktika, Auslandserfahrungen oder das Thema ihrer Abschlussarbeit Schwerpunkte setzen.“ Das ist früh genug, um den roten Faden im Lebenslauf zu stricken, der dem Personaler so wichtig ist, aber auch nahe genug am Abschluss dran, um kurzfristige Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt mitzunehmen. Langfristig spielen den Geisteswissenschaftlern die Globalisierung und die Überalterung der Gesellschaft in die Hände. Die Studie „Arbeitsmarktchancen für Geisteswissenschaftler“ spricht beispielsweise von einem Beschäftigungspotenzial von 630.000 neuen Arbeitsplätzen in den Sozial- und Erziehungsberufen und 600.000 im Berufsfeld Organisation und Verwaltung. Viele Chancen also für Geisteswissenschaftler – wenn man weiß, wie man sie nutzt. Maja Roedenbeck fme@einstieg.com

Die Unikarriere Florian Jeserich, 30, hat Religionswissenschaft und Ethnologie studiert und einen Forschungsaufenthalt an der University of Hawai'i verbracht: „Danach war ich als spiritueller Lebensberater und als wissenschaftliche Hilfskraft an der Uni Heidelberg tätig, bis ich das Angebot bekam, eine Doktorarbeit zum Thema ‚Religiosität und Gesundheit‘ zu schreiben. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter meines Doktorvaters am Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften der Uni Bayreuth betreue ich studentische Arbeiten und arbeite an Fachpublikationen mit.“ Jeserichs Traum ist die Gründung eines Zentrums für ganzheitliches Heilen.

Die Existenzgründung Als freiberuflicher Schreibcoach hilft Anke Fröchling, 41, in der Einzelberatung bei Schreibblockaden und lehrt kreative Schreibtechniken für Beruf und Wissenschaft. Sie leitet Seminare zu Themen wie „Kundenorientierte Korrespondenz“ in Unternehmen und Behörden. „Nach meinem Studium der Literatur, Musik, Psychologie und Soziologie mit dem Abschluss Diplom-Kulturpädagogin wollte ich promovieren, musste aber aus gesundheitlichen Gründen abbrechen“, erzählt Fröchling, „Ich bin dann in der PRAbteilung der Philharmonie Köln wieder eingestiegen, habe an Weiterbildungen im Bereich Schreibtraining teilgenommen und mich vor zwölf Jahren selbstständig gemacht.“

Die mehrgleisige Strategie Theaterwissenschaft aus Leidenschaft, dazu die Nebenfächer Jura aus Vernunft und Psychologie aus Interesse – so die Strategie von Andrea von Rosenthal, 29: „Es war die Hölle, Scheine zusammen mit den Hauptfachjuristen zu machen, aber ungeheuer spannend, die drei grundverschiedenen Denkweisen meiner Fächer kennen zu lernen.“ Von Rosenthals Berufseinstieg lief lückenlos: Mehrere Praktika und Springertätigkeiten beim Radio und als Regieassistentin öffneten ihr die Türen für ein Volontariat beim privaten Hörfunksender 105’5 Spreeradio. Bereits nach einem Jahr wurde sie als fest angestellte Redakteurin übernommen und hat es inzwischen zur stellvertretenden Chefredakteurin und Moderatorin gebracht. EINSTIEG Abi IV-2010

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Der Umweg ans Ziel Der Diplom-Verwaltungswirt war für Thomas Müller-Heuser, 42, eine Vernunftentscheidung. Erst durch sein Zweitstudium der Germanistik und Anglistik samt Aufenthalt als Assistenzlehrer in London entdeckte er seine wahren Interessen: Werbung und Musik. Nach einigen Jahren in einer Agentur und einer Plattenfirma landete Müller-Heuser als PR- und Marketingleiter beim ATZE Musiktheater in Berlin: „Mein Berufseinstieg ist etwas holprig verlaufen“, sagt der 42jährige, „aber in meinem Job kann ich auf alle bisherigen Erfahrungen zurückgreifen. Ich wusste zwar nicht in jeder Phase, was genau ich wollte, aber ich wusste immer genau, was ich nicht wollte, und bin so auch ans Ziel gekommen.“

Was sind eigentlich Geisteswissenschaften?

Was Geisteswissenschaftler auszeichnet

Eine einheitliche Definition gibt es nicht, und die Grenzen zu anderen Fachgebieten sind teilweise fließend. Als Kernbereiche der Geisteswissenschaften gelten in der Regel die Literatur- und Sprachwissenschaften, außerdem Philosophie, Religionswissenschaft, Geschichte, Kulturwissenschaft und Disziplinen rund um darstellende Kunst, Film, Fernsehen, Musik und Medien.

Ein geisteswissenschaftliches Studium qualifiziert die Studierenden nicht für ein bestimmtes Berufsbild, anders als zum Beispiel Recht, Medizin oder technische Studiengänge. Dafür verfügen sie über wichtige Soft Skills, die bei Arbeitgebern gefragt sind. Dazu gehören zum Beispiel Reflexionsfähigkeit, Kreativität, Kommunikationsfähigkeit, Sprachkompetenz, Flexibilität, Durchhaltevermögen und die Fähigkeit zu komplexem Denken.

5 Karriere-Tipps

für Geisteswissenschaftler Über den Tellerrand schauen Dein Studium führt dich zwar nicht zielsicher in einen bestimmten Job – dafür stehen dir aber viele Türen offen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Job bei McKinsey? Unternehmensberatungen schätzen gute Quereinsteiger!

Kontakte knüpfen Viele Unternehmen stellen am liebsten Mitarbeiter ein, die sie schon kennen. Praktika sind daher das A und O.

Durchhalten Schlüsselqualifikationen aneignen Das Fachwissen allein ist bei Geisteswissenschaftlern noch keine Eintrittskarte ins Berufsleben. Stattdessen gilt es, sich Soft Skills anzueignen.

Spezialisieren Lerne ein ausgefallene Sprache oder schau mal in andere Fachgebiete rein als dein eigenes. So bekommt dein Lebenslauf ein Profil, und du hebst dich von der Masse ab. 36

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Der Berufseinstieg verläuft für viele Geisteswissenschaftler holprig. Nach dem Abschluss kommt vielleicht erst mal ein Praktikum, dann eine befristetet Stelle. Studien belegen aber, dass nach zwei bis drei Jahren fast alle fest im Berufsleben stehen.

Diskussionsbedarf? Fragen? Zu diesem Thema gibt es einen Thread im Forum auf EINSTIEG Online!

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2 gewinnt! Duales Studium bei der Deutschen Bank: Zukunft mit Köpfchen Was kommt nach der Schule? Ganz klar: eine super Zukunft! Vor allem dann, wenn Sie mit zwei Dingen auf einmal starten – Studium UND Ausbildung. Wenn Ihr Herz für die Finanzwelt schlägt, können Sie bei der Deutschen Bank nämlich ein duales Studium absolvieren: Sie studieren dann abwechselnd drei Monate an einer Partnerhochschule der Bank in Ihrem gewählten Studiengang, bevor Sie in der folgenden dreimonatigen Praxisphase in Ihrem Geschäftsbereich mitarbeiten.

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Hotelmanagement

Studieren in der

Luxus-Suite Ziel vieler Hotel-Studenten ist ein Fünf-Sterne-Haus. Der Weg dahin ist allerdings lang.

Wer Hotelmanagement studiert, lernt BWL und Bettwäsche falten. Die Absolventen sind gefragt – weltweit. Über ihren Berufswunsch musste Maresa Breuer nie lange nachdenken, denn ihr Traumjob wurde ihr gewissermaßen in die Wiege gelegt. Ihre Eltern besitzen ein Hotel in Rüdesheim am Rhein, einem mittelalterlichen Städtchen, das sich im Sommer vor Touristen aus aller Welt kaum retten kann. „In diesem Umfeld bin ich aufgewachsen“, erzählt die 24-jährige Maresa, „und daher war mir schon früh klar, dass ich nach dem Abi Hotelmanagement studieren möchte.“ Sie entschied sich für die „Internationale Fachhochschule Bad Honnef • Bonn“.

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Dort paukt sie in erster Linie BWL. „Die Basis ist immer die allgemeine Betriebswirtschaft“, erklärt Studienberaterin Dinah Bergmann von der FH Bad Honnef. Vom ersten Semester an stehen daher Kurse in Makro- und Mikroökonomie, Rechnungswesen oder Controlling im Stundenplan. Allerdings werden die betriebswirtschaftlichen Grundlagen durch Seminare ergänzt, die speziell auf die Anforderungen der Hotelbranche zugeschnitten sind, beispielsweise Hotelmarketing, Kitchen Management oder Rooms Division Management. In Praxisphasen lernen die Studierenden zudem die verschiedenen Bereiche des Hotelbetriebs

von innen kennen – vom Empfang über die Küche und das Restaurant bis hin zum Zimmerservice. In Bad Honnef gibt es dafür sogar eigene Suiten und eine Lehr-Küche. Hier lernen die Studierenden zum Beispiel, wie man einen Fisch filettiert oder Fleisch und Gemüse richtig schneidet und dünstet. Zum Semesterabschluss müssen sie dann ein öffentliches Gala-Dinner stemmen, bei dem den Gästen ein vier- oder sogar fünfgängiges Menü aufgetischt wird. Die hochwertige Ausbildung hat allerdings ihren Preis: Wer in Bad Honnef studieren will, muss nicht nur eine Aufnahmeprüfung


Checkliste für künftige Hotelmanager

bestehen, sondern auch das nötige Startkapital mitbringen – für ein Studienjahr an der privaten Fachhochschule werden 8.600 Euro Gebühren fällig.

• Bist du kommunikativ? • Kannst du gut organisieren? • Bist du teamfähig? • Bist du bereit, Überstunden zu leisten? • Bist du auch nach 10 Stunden Arbeit noch freundlich zu den Gästen? • Bist du bereit, im Ausland zu arbeiten?

Studium mit Auslandsgarantie In der Hotelbranche wird viel Wert auf praktische und internationale Erfahrung gelegt – ein längeres Praktikum und ein Auslandsaufenthalt sind daher grundsätzlich in allen seriösen Hotelmanagement-Studiengängen fest eingeplant. Oft kann man beide Fliegen auch mit einer Klappe schlagen – so wie Maresa. „Mein Praktikum habe ich in einem Hotel in Palma de Mallorca gemacht. Dort war ich Assistentin des Food and Beverage Managers. Das war mein Traumpraktikum schlechthin – eine super Stelle, bei der ich viel gelernt habe.“ Da Gastfreundschaft auf der ganzen Welt gefragt ist, werden Hotelmanagement-Studiengänge meist in englischer Sprache gelehrt – so auch in Bad Honnef. „Vorher war mein Englisch nicht so berauschend“, sagt Maresa, „aber nach drei Jahren Studium fällt es mir mittlerweile sogar schwerer, auf Deutsch Texte zu schreiben als auf Englisch.“ Dass sie ihr Englisch so stark verbessert hat, liegt wohl auch am täglichen Umgang mit ihren Kommilitonen, denn diese kommen aus aller Herren Länder – unter anderem aus China, Indien, Norwegen und Amerika.

Hotelmanager auf Kreuzfahrt Die Berufsperspektiven für HotelmanagementAbsolventen sind gut. Allerdings sollte man nicht davon ausgehen, nach dem Studium gleich als Hoteldirektor anfangen zu können. „Im Hotelwesen gibt es ganz unterschiedliche Bereiche, in denen der Jobeinstieg möglich ist“, sagt Studienberaterin Dinah Bergmann, „zum Beispiel im Personalwesen, Controlling, Marketing oder Food and Beverage Manage-

Maresa Breuer kennt die Hotelbranche seit Kindertagen. Jetzt will sie Profi werden.

ment.“ Da es sich beim Hotelmanagement in erster Linie um ein BWL-Studium handelt, sind die Absolventen außerdem auch für andere Branchen fit. „Einige unserer Studenten landen bei Messe- und Kongressveranstaltern, Unternehmensberatungen, Catering-Unternehmen oder in Privatkliniken und privatisierten Altersheimen“, sagt Bergmann. Aber auch bei Reiseveranstaltern, in Ferienanlagen oder auf Kreuzfahrtschiffen sind studierte Hotelmanager gefragt. Um in der Branche Fuß zu fassen, reicht in der Regel der Bachelor-Abschluss. So auch bei Maresa: Momentan schreibt sie zwar noch an ihrer Abschlussarbeit, doch einen Job hat sie schon jetzt sicher an Land gezogen: Schon bald fängt sie als Sales and Marketing-Assistentin an – natürlich in einem Hotel.

Patrick Agis-Garcin p.agis-garcin@einstieg.com Link-Tipps Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e. V. www.dehoga.de Internationale Fachhochschule Bad Honnef • Bonn www.fh-bad-honnef.de

Schweizer Vorreiter In der Schweiz haben HotelmanagementStudiengänge eine längere Tradition als in Deutschland. So legten die renommierten César Ritz Colleges bereits 1985 das erste Bachelor-Programm auf. Die Swiss Education Group (SEG) existiert zwar noch nicht so lange, ist aber mit rund 3.000 Studenten aus über 60 Ländern das größte englischsprachige Bildungsinstitut für Hotelmanagement in der Schweiz (siehe auch Interview auf der nächsten Seite). www.ritz.edu www.swisseducation.com

Ausbildungsbegleitend studieren in Dresden An der SRH Hotel-Akademie in Dresden kann man parallel zur dreijährigen Ausbildung zum „Staatlich geprüften Assistenten für Hotelmanagement“ den BachelorStudiengang Betriebswirtschaft der SRH FernHochschule Riedlingen mit der Spezialisierung Hotel & Tourism Management absolvieren und so auch den Bachelor of Arts (B.A.) erlangen. www.hotel-akademie.com

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Berufe

Restaurant-Manager arbeiten vor und hinter den Kulissen. Wichtigste Voraussetzung: Augen für die Details.

„Offen sein für andere Kulturen“ Sebastian Fischöder hat an der Swiss Hotel Management School studiert und arbeitet heute als RestaurantManager auf der Insel Langkawi vor der Küste Malaysias. Wie sind Sie zu dem Entschluss gekommen, Hotelmanagement zu studieren?

Herr Fischöder, was ist Ihre Aufgabe in dem Restaurant? Fischöder: Zusammen mit meinen Assistant Managern bin ich verantwortlich für das Restaurant einer Hotelanlage. Während der Öffnungszeiten kümmere ich mich hauptsächlich um unsere Gäste und unterstütze das Service-Team, um sicherzustellen, dass jedem Gast der bestmögliche Service geboten wird. Außerhalb der Öffnungszeiten erledige ich viele organisatorische Aufgaben: Ich erstelle zum Beispiel Arbeitspläne oder bereite Feiern oder private Events vor.

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Fischöder: Zum einen hat mich die Möglichkeit gereizt, in verschiedenen Ländern zu arbeiten und täglich mit Menschen unterschiedlicher Kulturen in Berührung zu kommen. Zum anderen habe ich einen Beruf gesucht, der praktische und theoretische Arbeit miteinander verbindet. Schon während des Studiums habe ich mit Studenten aus über 60 Ländern zusammen gelebt und studiert. Der Unterricht hat nicht nur theoretische Kurse wie Management, Finance, Human Resources und Marketing beinhaltet, sondern von Anfang an auch praktische Fächer wie Restaurant Service, Kochen und Housekeeping. Warum haben Sie sich für ein Studium an einer Schweizer Hotelschule entschieden? Fischöder: Vor meinem Studium habe ich mich über die angebotenen Hotelmanagement-Kurse erkundigt und einige Schulen in Deutschland und in der Schweiz besucht. Der Studiengang an der Swiss Hotel Management School (SHMS) hat mich am meisten angesprochen, da das Studium sehr praxisbezogen

ist und man innerhalb von drei Jahren drei international anerkannte Abschlüsse erlangen kann. Außerdem bieten alle Schulen der Swiss Education Group, zu der die SHMS gehört, ein wirklich internationales Umfeld, so dass man sich schon im Studium ein weltweites Netzwerk aufbauen kann. Dies kann im späteren Arbeitsleben sehr hilfreich sein, und im besten Fall ergeben sich sogar neue Freundschaften. Welche Voraussetzungen sollte man erfüllen, wenn man Karriere in der Hotelbranche machen möchte? Fischöder: In erster Linie sollte man Spaß am Umgang mit Menschen haben. Und man muss offen sein für andere Kulturen. Um jedem Gast den besten Service zu bieten, sind außerdem ein Hang zum Perfektionismus und der Blick fürs Detail wichtig. Wegen der Arbeitszeiten im Hotelgewerbe sollte man flexibel sein und auch mit langen Arbeitstagen gut klarkommen. Während des Studiums ist es empfehlenswert, sich so früh wie möglich international zu orientieren, sich also um internationale Praktikumsplätze in größeren Hotelketten zu bewerben. Interview: Patrick Agis-Garcin


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Hotelmanagement at its best Die weltweite Expansion der Hotel- und Touristikbranche bietet mobilen, einsatzfreudigen jungen Menschen exzellente Karrierechancen rund um den Erdball. Beste Voraussetzung dafür: ein Studium mit internationaler Ausrichtung.

Die „César Ritz“ Colleges in der Schweiz gehören zu den führenden Anbietern von Hotel- und Tourismusmanagemen-Programmen. Wir helfen beim Einstieg in die Karriere und organisieren zweimal jährlich „Career Conferences“ in und außerhalb der Schweiz, beispielsweise in Dubai, China und den USA. Dies gibt unseren Studenten die Gelegenheit, mit den international tätigen Hotelgruppen in Kontakt zu treten und sich über die Karrieremöglichkeiten weltweit zu informieren. Darüber hinaus sind wir mit vielen unserer rund zwölftausend Ehemaligen auf der ganzen Welt vernetzt und setzen auch diese Kontakte sehr erfolgreich ein – ganz im Sinne des Namensgebers César Ritz. Das Studium vermittelt neben dem Hotelspezifischen Führungsqualitäten, internationale Betriebswirtschaft sowie den Umgang mit Menschen unter Berücksichtigung der Aspekte multikulturellen Zusammenwirkens. Daher macht das Studium nicht nur fit für die Hotel- und Tourismusbranche, sondern für Unternehmen aus allen Wirtschaftsbereichen, egal ob aus der Consulting-, der Eventmanagement- oder der Banken- und Versicherungsbranche.

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David Werker im Interview

Du kannst alles werden – sogar Bananenbieger! In seinem Buch „Morgens 15:30 in Deutschland“ berichtet Comedian und Langzeit-Student David Werker aus seinem Studentenleben.

Um wie viel Uhr bist du heute aufgestanden? Werker: Heute bin ich um 19:30 Uhr aufgestanden, weil um acht ja die Läden schließen. Ich verbringe ziemlich viel Zeit im Bett. Das liegt auch an meiner Wohnung, einem „modern geschnittenen 0,5-Zimmer-Appartement“. Da kann ich ganz bequem die Nudeln vom Herd nehmen, ohne aus dem Bett aufzustehen! Warum sollten Studienanfänger dein neues Buch lesen? Werker: Wer sich fürs Studieren entscheidet, muss sich zunächst einige Fragen beantworten: Studiere ich Atomphysik oder doch lieber angewandte Konsolenspiellehre? Wie lebe ich von 80 Euro im Monat? Und wie wird in einer Stunde aus einem 2-Seiten-Wikipedia-Artikel eine 40-Seiten-Hausarbeit? All das erkläre ich in dem Buch, und außerdem gibt es wichtige Tipps wie „Schmutziges Geschirr schimmelt nicht, wenn man es einfriert“. Wenn du noch mal wählen könntest: Studium, Ausbildung oder DSDS? Werker: Ich würde mich erneut für das Studium entscheiden. Und wieder nicht auf Lehramt oder auf Magister studieren, sondern einfach auf gut Glück! Schließlich ist es nirgendwo so einfach, nette Mädels kennenzulernen wie an der Uni. Du sagst einfach: „Entschuldigung, sind wir nicht zusammen in der Statistikvorlesung?“ Sie antwortet: „Nein, ich mach hier nur sauber.“ Und schon ist man im Gespräch! 42

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Du reitest ja gern auf dem „faulen Studenten“ rum. Findest du die Klischees in Zeiten von Bachelor und Master nicht überholt?

gibst, siehst du auf jedem zweiten Hausdach: „HELP!“ Bei diesen Voraussetzungen ist es im Grunde unausweichlich, dass ich das auf der Bühne verarbeiten muss.

Werker: Die Kritik am Bachelor, das sei ein schweißtreibendes Powerstudium, wird doch von den Medien völlig aufgebauscht. Ich kenne genug Bachelor-Studenten, die nach dem dritten Semester gerade erst kapiert haben, wo überhaupt die Uni ist!

Was empfiehlst du Abiturienten, die sich gerade überlegen, was sie aus ihrem Leben machen wollen?

Mal angenommen, du wärst nicht Comedian geworden. Was wäre nach dem UniAbschluss gekommen? Werker: Vermutlich hätte ich mein Studium abgebrochen. Dazu sagt man ja heute: Bachelor! Und dann? Keine Ahnung: Als Germanistikstudent ist man es gewohnt, dass die Leute über einen lachen. Und ich studiere in Siegen – wenn du das bei Google Earth ein-

Werker: Mein dringender Appell: Schmeißt euer Leben nicht achtlos weg – studiert nicht in Siegen! Und wenn doch, lasst euch die Zeit wenigstens als „soziales Jahr in einem Krisengebiet“ anrechnen! Ansonsten stehen einem als Abiturient alle Wege offen: Ob Arzt, Anwalt oder Animateur, ob Geologe, Grafiker oder Ghostbuster, ob Beamter, Bezirksrichter oder Bananenbieger, du kannst alles werden, was du dir vorstellen kannst!

David Werker studiert Germanistik an der Universität Siegen und berichtet seit 2007 auf kleinen und großen Bühnen als Comedian aus seinem Studentenleben. Spätestens seit seinen Auftritten im Quatsch Comedy Club und bei TV Total ist er deutschlands berühmtester Langzeitstudent. Gerade ist sein erstes Buch erschienen: „Morgens 15:30 in Deutschland. Handbuch für aufgeweckte Studenten“.

David Werker Morgens 15:30 in Deutschland Langenscheidt Verlag

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„Sag‘s mit Goethe: Walle! Walle! Manche Strecke, dass zum Zwecke, Wasser fließe... heute sprechen wir von Energiemanagement, Mobilität, Verkehrswegen, Stadtentwicklung sowie Klimaschutz.“

Reiner

Theorie

„ Gut, dass ich weiß, was ich studiere.” Kristin E., 18 Jahre, studiert Infrastrukturmanagement an einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg. Ein Ort, an dem die produktive Verknüpfung von Theorie und Praxis Methode hat. Systematisches Wissen geht einher mit dem praktischen Kennenlernen von Unternehmen und Institutionen. Näheres unter www.reiner-theorie.de

Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg. Alles. Außer Reiner Theorie. Die Fachhochschulen in Baden-Württemberg sind seit 2010 Hochschulen für Angewandte Wissenschaften.


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Studium und Nebenjob sind schwer vereinbar

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Nebenjobs sind nach der Unterstützung durch die Eltern die wichtigste Einnahmequelle zur Studienfinanzierung. Durchschnittlich 45 Prozent des Geldes, das Studenten zur Verfügung haben, stammen laut der Studie „unicensus10“ aus dem Elternhaus, dahinter folgen Jobs (31 Prozent) und Bafög (16 Prozent). Für die Studie waren 1.000 Studierende befragt worden. Allerdings fehlt es der Mehrheit der Befragten an der nötigen Zeit für eine Nebentätigkeit: 58 Prozent gaben an, dass sie ihre Arbeit gar nicht oder weniger gut mit ihrem Studium vereinbaren können. Erstaunlich: Trotzdem jobben rund 64 Prozent der Studierenden auch während des Semesters. In der Top 10 der häufigsten Studentenjobs landen allgemeine Bürotätigkeiten (Sekretariat, Assistenz) auf dem Spitzenplatz, dicht dahinter folgen Jobs in der Gastronomie (Kellner, Barkeeper) und die Arbeit als wissenschaftliche Hilfskraft.

n Tür Tag der offene 10 20 r be m ze De 12.

14 bis 18 Uhr

Nationales Stipendienprogramm wird geschrumpft 300 Euro monatlich für jeden zehnten Studenten: Der Bundesrat hat dem umfangreichsten Stipendienprogramm zu, das es je in Deutschland gab, endlich zugestimmt – allerdings erst, nachdem Bundesbildungsministerin Annette Schavan den Bundesländern zugesagt hatte, sie vollständig von den entstehenden Kosten zu befreien. Nun ist jedoch abzusehen, dass das Programm, das mittlerweile „Deutschlandstipendium“ heißt, etliche Nummern kleiner ausfallen wird als geplant. Da sich nicht genügend Geldgeber aus der Wirtschaft finden, können in 2011 statt der geplanten zehn lediglich 0,3 Prozent aller Studierenden gefördert werden.

* in Kooperation mit der Middlesex Universität, London

Studienstiftung öffnet sich für Selbstbewerber

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EINSTIEG Abi IV-2010

Die Studienstiftung des deutschen Volkes hat erstmals Stipendiaten aufgenommen, die nicht von Lehrern oder Professoren vorgeschlagen worden waren, sondern sich selbst beworben hatten. Die Studienstiftung ist das größte der zwölf „Begabtenförderungswerke“, deren Aufgabe es ist, besonders gute Studenten und Doktoranden mit Stipendien zu unterstützen. Im Gegensatz zu den anderen elf Werken konnte man sich bei der Studienstiftung bis zu diesem Jahr nicht selbst bewerben – ins Auswahlverfahren gelangte in der Regel nur, wer von einem Schulleiter oder Professor vorgeschlagen worden war. In diesem Jahr gab es jedoch erstmals zusätzlich zum Vorschlag-Verfahren die Möglichkeit, sich selbst zu bewerben. 924 Selbstbewerber nahmen nach Angaben der Studienstiftung an der ersten Auswahlrunde, einem computergestützten Test, teil. Rund ein Drittel von ihnen gelangte in die zweite Runde und 87 wurden schließlich als neue Stipendiaten aufgenommen. Ihnen stehen allerdings rund 3.400 neue Stipendiaten gegenüber, die über Vorschläge ins Aufnahmeverfahren gelangt sind.

Studieren zahlt sich aus Ein Studium ist der beste Schutz gegen Arbeitslosigkeit und verspricht darüber hinaus ein hohes Einkommen – zu diesem Schluss kommt der diesjährige Bericht „Bildung auf einen Blick“ der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). In Deutschland liegen die


Studieren mit den besten Perspektiven Bachelor in BWL Excellence in Management Education

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Einkommen von Akademikern im Schnitt um 67 Prozent über denen von Arbeitnehmern, die eine Ausbildung gemacht haben. Bildung lohnt sich also, allerdings beginnen in Deutschland noch immer zu wenige junge Menschen ein Studium. Zwar steigerte sich die Zahl der Studienanfänger im Jahr 2009 auf 43 Prozent eines Jahrgangs, im OECD-Schnitt liegt die Quote aber bei 56 Prozent. Auch die Bildungsausgaben sind in Deutschland im internationalen Vergleich relativ niedrig – von den 33 anderen Ländern, die in der OECD vertreten sind, gaben nur die Slowakei, Tschechien und Italien weniger für Bildung aus als Deutschland.

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Studium

Studenten helfen Studenten

Brandbekämpfung

am Telefon

Gegen Prüfungsangst, Liebeskummer oder Einsamkeit in der neuen Uni-Stadt hilft manchmal schon jemand, der einfach zuhört und die richtigen Worte findet. Bei der Telefonhotline Nightline haben Studierende ein offenes Ohr – für andere Studenten. Ein Uhr nachts, die Uhr tickt und du kannst und kannst nicht einschlafen. Deine Gedanken rasen: War es die richtige Entscheidung, allein in eine fremde Stadt zu ziehen? Wirst du neue Freunde finden? Wird deine Beziehung der Entfernung standhalten? Klar, du könntest jetzt deine Freunde oder Eltern anrufen oder deine Mitbewohner ansprechen. Aber ist es nicht schon ein bisschen zu spät dafür, so unter der Woche? Außerdem soll keiner wissen, dass du schon nach zwei Wochen abknickst. Du könntest auch zur psychosozialen Beratungsstelle deiner Uni gehen. Aber die sind ja auch nicht mehr wach. Außerdem bist du ja nicht verrückt – nur ein bisschen einsam.

„Auch Zuhören muss man lernen“ Für solche Momente gibt es in den Universitätsstädten Köln, Münster, Heidelberg, Freiburg, Dresden und Hamburg Nacht für Nacht das Zuhör- und Informationstelefon Nightline – von Studierenden für Studierende. 46

EINSTIEG Abi IV-2010

Sandra ist Studentin in Köln und wird für fremde Anrufer einen Telefonanruf lang zur Freundin. Denn das Prinzip von Nightline ist, dass am anderen Ende der Leitung ebenfalls ein Student sitzt, mit ähnlichen Erfahrungen wie der Anrufer. „Prüfungsangst oder Stress im Studium sind immer ein Thema“, erklärt Sandra, „aber viele rufen auch an, weil sie Beziehungsschwierigkeiten haben, Liebeskummer, aber auch Probleme, sich vielleicht vom Elternhaus abzulösen oder sich zurechtzufinden.“

Ob das dann klappt, erfahren die NightlineMitarbeiter leider selten. Denn Anonymität ist die oberste Maxime. So haben die Telefone keine Nummeranzeige, es wird nicht nach dem Namen gefragt und, was besonders wichtig ist: Nach dem Gespräch dürfen die Mitarbeiter keine Details rausgeben. Nicht an Journalisten und auch nicht an ihre Freunde. Doch was passiert, wenn ein Telefonat Sandra und ihre Mitarbeiter nicht mehr los lässt und sie selbst nicht mehr schlafen können?

Sandra und die anderen ehrenamtlichen Zuhörer werden in Wochenendseminaren geschult. Dabei geht es darum, dem Anrufer zu helfen, sich über seine Gefühle klar zu werden – nicht um voreilige Interpretationen, erklärt Sandra: „Am Anfang ist man immer schnell versucht, Tipps zu geben. Auch Zuhören muss man lernen, das ist gar nicht so einfach. Die andere Person kennt ihre Lage ja viel besser. Wir versuchen, die Situation für die Person zu spiegeln, sodass sie sich im Idealfall klarer darüber wird.“

„Nichts dringt nach draußen“ „Zum Konzept gehört auch, dass wir regelmäßig Supervision haben, also jemand, der speziell dafür geschult ist, noch mal über alles mit uns spricht“, erzählt Sandra mit ruhiger Stimme. „Die Nightliner untereinander dürfen reden, deswegen sind wir auch immer zu zweit im Büro. Aber ganz wichtig ist: Es dringt absolut nichts nach draußen.“


Studium

Anders als bei anderen ehrenamtlichen Jobs geht es den Mitarbeitern von Nightline nicht vorwiegend darum, Erfahrungen zu sammeln, zum Beispiel für ein Psychologiestudium. Die Nightliner kommen aus fast allen Fachbereichen der Uni. „Die Motivation liegt, glaube ich, weniger darin, sich fürs Berufsleben auszubilden“, sagt Sandra. „Ein Motiv für uns ist eher, dass wir helfen möchten, weil sich an einer Massenuni wie in Köln sicher viele verloren fühlen.“

Für Sandra ist die Mitarbeit bei Nightline vor allen Dingen erfüllend. „Es ist ein sehr gutes Gefühl, wenn man jemanden am Telefon hat, der vielleicht zu Beginn des Telefonats aufgelöst war und man wenigstens ein bisschen dazu beitragen konnte, die Situation zu klären.“ Die Mitarbeiter maßen sich nicht an, in einem Telefonat alle Probleme lösen zu können, sagt Sandra: „Das kann man nicht erwarten!“ Die Nightliner sehen sich eher als Erste Hilfe. Oder, wie Sandra schmunzelt: „als Brandbekämpfung“.

Aber es geht auch darum, zu informieren, zum Beispiel die Adresse vom Akademischen Auslandsamt weiterzugeben, die Nummer vom Asta oder einen bestimmten Ansprechpartner zu finden. Auch dafür kann man die NightlineHotline anrufen. Und auch neue Nightliner sind natürlich immer willkommen beim Info- und Sorgentelefon. Zu Beginn jedes Semesters werden neue Schulungen angeboten.

Julia Kunze j.kunze@einstieg.com

Diskussionsbedarf? Fragen? Zu diesem Thema gibt es einen Thread im Forum auf EINSTIEG Online!

www.einstieg.com/forum

Link-Tipps Studentische Zuhörtelefone gibt es in vielen Städten Deutschlands, zum Beispiel in: Heidelberg: www.nightline.uni-hd.de Münster: www.nightline-muenster.de Freiburg: www.nightline.uni-freiburg.de Dresden: www.nightline-dresden.de Köln: www.nightline-koeln.de Hamburg: www.stems.de Die Zeiten, zu denen ihr anrufen könnt, erfahrt ihr auf der jeweiligen Website. Nightlines gibt es zwar nicht in jeder Stadt, Beratungsstellen für Studenten aber auf jedem Campus. Informiert euch auf den Seiten des Allgemeinen Studierendenausschusses (Asta) oder eures Studentenwerkes.

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Studium Wo studieren?

Studieren

in Westdeutschland Im Westen waltet die Wissenschaft: Allein in Nordrhein-Westfalen sind eine halbe Million Menschen an Hochschulen eingeschrieben – das ist rund ein Viertel aller Studierenden in ganz Deutschland.

Westfälische Wilhelms-Universität (Münster)

© knallgrau/photocase.com

Dominante Drahtesel

Münster ist der Inbegriff dessen, was man landläufig als Studentenstadt bezeichnet: Acht Hochschulen mit zusammen 50.000 Studierenden gibt es dort – das ist viel für eine Stadt, die gerade mal 275.000 Einwohner beherbergt. Den größten Anteil der lernwilligen Masse stellt dabei die WilhelmsUniversität, die mit 37.000 eingeschriebenen Studierenden auch deutschlandweit zu den größten Unis zählt. Ein Grund für den Andrang mag das breite Fächerangebot sein: Von A wie Anglistik bis Z wie Zahnmedizin stehen mehr als 250 Studiengänge zur Auswahl. Da die Gebäude der Uni über das ganze Stadtgebiet verteilt liegen, prägen radfahrende Studenten das Stadtbild – ob diese allerdings nur zwischen den Standorten pendeln oder doch eher zwischen der riesigen Auswahl studentischer Kneipen, ist eine andere Frage. www.uni-muenster.de

Universität Trier

Technische Universität Darmstadt

So alt und doch so neu: Die Geschichte der Universität Trier reicht zurück bis ins 15. Jahrhundert. Doch im Zuge der Besatzung durch Napoleons Revolutionstruppen musste die Hochschule im Jahr 1798 ihre Pforten schließen – wegen der „politischen Unzuverlässigkeit“ des Lehrpersonals. Die Neugründung erfolgte erst vor rund vierzig Jahren. Der alte lateinische Wahlspruch ziert aber auch heute noch das HochschulLogo: Treveris ex urbe deus complet dona sophiae. Zu Deutsch: „In der Stadt Trier führt Gott die Gaben der Weisheit zur Vollendung.“ Und das in luftiger Höhe: Die Campus-Uni liegt auf einem Plateau rund 150 Meter oberhalb der Trierer Innenstadt und bietet einen sehenswerten Ausblick aufs Moseltal. www.uni-trier.de

Darmstadt ist eine „Wissenschaftsstadt“, und das ganz offiziell – der Titel wurde ihr 1997 vom Hessischen Innenministerium verliehen. Zu verdanken ist der gute wissenschaftliche Ruf nicht nur den renommierten örtlichen Forschungseinrichtungen und Instituten, sondern auch den Darmstädter Hochschulen – allen voran der Technischen Universität. Gerade den Fachbereichen Maschinenbau, Bauingenieurwesen und Elektrotechnik bescheinigen die Hochschulrankings regelmäßig Bestnoten. Die Studierenden der TU finden in mehr als 100 über die Stadt verstreuten Gebäuden Platz, auch das im Herzen Darmstadts gelegene Residenzschloss dient dabei als Studienort. Und als Partykeller der gehobenen Art: Im Schlossgewölbe finden regelmäßig studentische Konzerte, Lesungen und Partys statt. www.tu-darmstadt.de

Schöne Aussichten

Hessen

Nordrhein-Westfalen

Rheinland-Pfalz

Einwohner

6,1 Mio.

17,9 Mio.

4 Mio.

Fläche (km2)

21.115

34.088

19.853

Studierende

184.000

509.000

110.000

Studiengebühren

keine

bis zu 500 Euro/Semester (Abschaffung zum Wintersemester 2011/12 geplant)

Langzeit (650 Euro/Semester ab 1,75-facher Regelstudienzeit)

Regierung

CDU & FDP

SPD & Grüne

SPD

Mehr Infos über Hochschulen findest du online auf www.einstieg.com/hochschulen. 48

Party im Schlosskeller

EINSTIEG EINSTIEGAbi AbiIV-2010 IV-2010


Studium Segelschulschiff In der Serie „Studieren in Deutschland“ stellen wir euch in den vier EINSTIEG Abi-Ausgaben des Jahres 2010 Hochschulen aus allen 16 Bundesländern vor. Zum Abschluss sind diesmal drei Länder aus dem Westen an der Reihe: Hessen, NordrheinWestfalen und Rheinland-Pfalz.

Frankfurt School of Finance & Management

Wo der Rubel rollt

Mitten im Finanzzentrum Frankfurt hat sich mit der Frankfurt School of Finance & Management eine der führenden deutschen Business Schools angesiedelt. Der Schwerpunkt des international ausgerichteten Fächerangebots liegt auf der allgemeinen Betriebswirtschaftslehre. Neben den üblichen Vollzeitstudiengängen bietet die Hochschule auch viele berufsbegleitende Weiterbildungsmöglichkeiten an. Hier wie da gilt: Wer in der Wirtschaftswelt mitmischen möchte, muss selbst erst das nötige Startkapital aufbringen, denn das Studium an der staatlich anerkannten Privathochschule ist nicht ganz billig – für den BWL-Bachelor fallen zurzeit pro Semester beispielsweise rund 6.000 Euro Studiengebühren an. www.frankfurt-school.de

Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen

Zukunftsweisend

Im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder wurde die RWTH Aachen unter anderem für ihr überzeugendes Zukunftskonzept gelobt. Das hochschuleigene Motto kommt daher nicht von ungefähr: „Zukunft beginnt bei uns“. Rund 33.000 Studierende sehen das derzeit genauso und machen die RWTH Aachen neben der TU Berlin und der TU Dresden zu einer der drei größten technischen Unis in Deutschland. Angelockt werden sie dabei womöglich vom guten Ruf der Hochschule: Vor allem die ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge belegen in nationalen Rankings konstant die vorderen Plätze und genießen auch international eine hervorragende Reputation. www.rwth-aachen.de

Deutsche Sporthochschule Köln

Ruhr-Universität Bochum

Die „SpoHo“ ist die einzige Sportuniversität in Deutschland. Diese Einmaligkeit hat ihren Preis, denn wer hier studieren möchte, muss körperlich topfit sein – die Eignungsprüfung, bei der die Bewerber in zwanzig Disziplinen ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen, ist deutschlandweit berühmt-berüchtigt. Wer die Prüfung aber einmal bestanden hat und auch noch den nötigen NC knackt, findet zum Lohn in Köln ideale Studienbedingungen samt Bundesliga-Flair vor: Der Campus befindet sich am Sportpark Müngersdorf und somit unmittelbar neben dem RheinEnergieStadion – dort trägt der 1. FC Köln seine Heimspiele aus. Apropos: Fußballfreunden könnte an der SpoHo die RasenschachElite von morgen begegnen, denn die Bundesliga-Trainer erwerben hier ihre Lizenz zum Fußball-Lehrer. www.dshs-koeln.de

Studieren im Herzen des Ruhrgebiets – das kann man an der der Uni Bochum, die mit fast 32.000 Studierenden zu den Top Ten der größten deutschen Unis gehört. Der größte Teil der Studentenschaft verteilt sich dabei auf die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften. Hinter den nicht unbedingt schmucken Betonbauten der Uni verbirgt sich übrigens ein architektonisches Konzept: Demnach ist die Ruhr-Uni ein Hafen im Meer des Wissens, während ihre Gebäude die Schiffe verkörpern, die dort angelegt haben. Passend zur Meeresthematik ragt im Campus-Zentrum das Audimax mit seiner muschelähnlichen Dachkonstruktion heraus. www.ruhr-uni-bochum.de

Nur für Sportskanonen

Hafen im Wissensmeer

EINSTIEG EINSTIEGAbi AbiIV-2010 III-2010

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Kolumne

Steffens © mr qm/photocase.com

UNIversum

Klartext Internationale Studien kommen immer wieder zu dem Ergebnis, in Deutschland gebe es zu wenige Studenten. Unser Kolumnist Steffen sieht das anders – und weiß, wie man überfüllte Hörsäle wieder leer bekommt. Ich werde ein Buch schreiben. Ein Buch, in dem ich Klartext über das deutsche Bildungssystem rede. Ich muss einfach mal aussprechen, was sich sonst niemand traut: An deutschen Hochschulen gibt es zu viele Arme und Migranten! Allein an meiner Universität studieren Hunderte von ihnen – und das, obwohl ja gerade diese Bevölkerungsgruppen von Natur aus mit sehr niedriger Intelligenz ausgestattet sind! So oder so ähnlich steht das in Thilo Sarrazins Bestseller „Deutschland schafft sich ab“, und was in Büchern steht, stimmt immer. Jedenfalls: All diese Ausländer und Arbeiterkinder verstopfen Bibliotheken und Hörsäle und stören die Elite beim Bildungskonsum. Um meine Thesen zu belegen, biege ich mir für mein Buch ein paar Statistiken zurecht und zitiere wissenschaftliche Erkenntnisse, die überholt sind, aber genau die Vorurteile und Thesen bedienen, die ich untermauern möchte. Merkt ja keiner.

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EINSTIEG Abi IV-2010

Anschließend präsentiere ich die Lösung für das deutsche Bildungsproblem: Studiengebühren! Um möglichst viele Jugendliche aus armen Verhältnissen vom Studieren abzuhalten, empfiehlt sich eine Art Bezahlschranke. Die Mittel- und Oberschicht muss sich den Hochschulzugang leisten können, die Unterschicht jedoch nicht. Ich schlage etwa 500 Euro pro Semester vor. Gleichzeitig muss an der Sozialstruktur geschraubt werden, um die Hochschulen sicher von Kindern mit türkischem Migrationshintergrund frei zu halten. Da ein schlichtes Bildungsverbot als diskriminierend und rassistisch zurückgewiesen werden könnte, müsste man subtiler vorgehen. Zum Beispiel, indem man die Ghettoisierung unterstützt, so dass türkische Familien unter sich bleiben und nicht mit Deutschen in Kontakt kommen. Dadurch würde ihre Sprachentwicklung gehemmt, was zu schlechteren Leistungen in der Schule führen würde. Damit wäre garantiert, dass die Migrantenkinder keine Chance hätten, das Abitur zu machen. Und ohne Abi darf nun einmal keiner studieren.

Moment. Das wird alles schon praktiziert? Und kaum einer tut etwas dagegen? Wunderbar. Dann brauche ich ja doch kein Buch zu schreiben. Bis zum nächsten Mal Euer Steffen

Unser Kolumnist Steffen finanziert sein Journalistik-Studium mit dem Schreiben von Kolumnen und dem Zapfen von Bier. Auf EINSTIEG Online berichtet er jeden Dienstag aus seinem Studium, seinem Leben oder über ganz andere Sachen. www.einstieg.com/kolumne


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Welche und wie viele Praktika sind sinnvoll?

Eins, zwei, drei – ganz viele Alle Welt sagt, dass man vor, während oder nach dem Studium Praktika machen soll. Doch was nützen die Kurzeinsätze in Unternehmen über© Klaus Eppele/fotolia.com

haupt? Annette Eicker vom Karriere-Portal Jobguide klärt auf. „Jobguide Praktikum“ zu gewinnen Wenn ihr noch mehr Tipps zum Thema Praktikum haben wollt, macht einfach bei unserer Verlosung mit. Bis zum 15. Dezember könnt ihr unter www.einstieg.com/gewinnspiel einen von 10 „Jobguides Praktikum“ gewinnen.

Praxiserfahrung steht bei Unternehmen hoch im Kurs: „Sie bringen interkulturelle Kompetenz durch verschiedene Auslandsaufenthalte und Praktika mit“ oder „Wir erwarten erste Berufserfahrung durch Praxissemester oder relevante Praktika“ – so oder ähnlich lesen sich die Anforderungsprofile in fast jeder Stellenanzeige für Berufseinsteiger. Unsere Umfrage unter 34 Unternehmen bestätigt, dass Praktika sehr nützlich sein können: Bei 82 Prozent der befragten Firmen haben ehemalige Praktikanten die deutlich besseren Karten bei der Auswahl von Kandidaten für feste Stellen.

Wie viele Praktika sind sinnvoll? Doch Vorsicht: Mehr als drei Praktika werden nicht als Zeichen für Aufgeschlossenheit, sondern eher als Beliebigkeit gedeutet. Eindeutig ist die Aussage der von Jobguide befragten Unternehmen: Eine bunte Mischung sehr unterschiedlicher Praktika honorieren die Arbeitgeber nicht. „Vielfalt“ ist für drei Viertel der Befragten kaum bis gar nicht wichtig. Dafür wünschen sich 82 Prozent aussagekräftige Projekte und zwei Drittel schauen auf die Dauer und eine nennenswerte Anzahl an Praktika. Ob Praxiseinsätze vor oder während des Studiums in Angriff genommen werden sollen, ergibt sich aus den fachlichen Anforderungen 52

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des Studiums. Für einige technische Studiengänge ist ein vorheriges Praktikum obligatorisch, in anderen Fächern, beispielsweise Wirtschaftswissenschaften, ist ein Praktikum erst im Hauptstudium nach Wahl des Schwerpunkts sinnvoll. Grundsätzlich sollte ein Praktikum in einem erkennbaren Bezug zum Studium oder zu vorhergegangenen Praktika stehen, um einen roten Faden im Lebenslauf erkennen zu lassen. Zwar ist Praxiserfahrung quer durch alle Studienrichtungen sinnvoll, für einige jedoch „überlebenswichtig“. Dies trifft vor allem auf die nicht berufsqualifizierenden Abschlüsse zu, beispielsweise in Geistes- und Sozialwissenschaften.

Investition in die Zukunft Wer sich in Medien, Kultur oder öffentlichen Einrichtungen um ein Praktikum bewirbt, sollte sich darauf gefasst machen, dass diese Praktika in den seltensten Fällen bezahlt werden. In einem Unternehmen richtet sich die zu erwartende Vergütung nach dessen Größe, Dauer des Praktikums sowie Qualifikationen und Vorkenntnissen des Bewerbers. Unentschlossene Bewerber sollten die Erfahrung des Praktikums gegen die Vergütung abwägen: Gering oder gar nicht bezahlte Praktika können auch als Investition in die Zukunft gesehen werden und öffnen vielleicht anschließend die Tür zum Traumunternehmen. Gerade bei unbezahlten Praktika sollte man jedoch

darauf achten, dass der Lerneffekt nicht zu kurz kommt und man sich schlicht als unbezahlte Arbeitskraft wiederfindet.

Und nach dem Studium? Absolventen, die nicht direkt einen Job bekommen, sollten maximal ein Praktikum an das Studium hängen und bereits während der Tätigkeit ausloten, wie die Chancen auf eine Übernahme stehen. Praktikanten monatelang zu beschäftigen und hinzuhalten, ist jedoch reine Ausbeutung. Eine gute Alternative für Berufseinsteiger bieten je nach Fachrichtung Traineeships, Volontariate oder Hospitanzen. Meist bereiten diese Modelle auf eine konkrete Position vor und werden nach einem Ausbildungsplan organisiert. Tipp: Um genaue Einsatzgebiete während des Praktikums zu erfahren und Überraschungen zu vermeiden, lässt sich bestimmt ein Kennenlerntermin oder Probetag mit dem Arbeitgeber vereinbaren.

Annette Eicker, Herausgeberin der Jobguides


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Foto: Anke Tillmann

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Ab ins Ausland EINSTIEG Abi III-2010 IV-2010

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Special

Au-pair Mit Kindern spielen und ab und zu mal die Geschirrspülmaschine ausräumen, so stellen sich manche Jugendliche das Leben als Au-pair vor. Wer bereits einen solchen Auslandsaufenthalt hinter sich hat, weiß hingegen: Als Au© maremateoo/photocase.com

pair muss man richtig schuften!

Was ist das? Als Au-pair ins Ausland zu gehen, hat nichts mit Urlaub zu tun – acht Stunden Kinderbetreuung und Hausarbeit sind ganz normal. Dafür ist der mehrmonatige Aufenthalt in einer Gastfamilie eine tolle Möglichkeit, preiswert ein fremdes Land zu erkunden und dabei die Sprache, die Kultur und die Lebensgewohnheiten der Menschen kennen zu lernen. Die Gastfamilie stellt Unterkunft und Verpflegung und zahlt zusätzlich ein Taschengeld. Fast alle Au-pairs planen ihren Aufenthalt mit Hilfe einer Agentur. In den USA ist es sogar gesetzlich vorgeschrieben, über eine Vermittlungsorganisation einzureisen. Wer sich nicht daran hält, macht sich strafbar. Diese Vermittlungsagenturen beantragen Visa, schließen Versicherungen ab und finden die richtige Gastfamilie. Viele bieten außerdem Vorbereitungs- und Sprachkurse an, was den Einstieg erleichtert. Während des Aufenthalts helfen sie bei Problemen, zum Beispiel, wenn die Gastfamilie gewechselt werden muss. Die Kosten für eine Vermittlung variieren: Zwischen 100 und 1.000 Euro zahlt man im Normalfall. Der Preis der teuren Angebote relativiert sich jedoch häufig, etwa wenn sie bereits die Flugkosten enthalten.

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Wohin als Au-pair? Die USA sind Ziel Nummer 1 in Sachen Aupair, gefolgt von europäischen Ländern. Auch Australien und Neuseeland sind beliebt. Wie finde ich die richtige Agentur? Das ist gar nicht so leicht, denn bei der Vielzahl der Angebote verliert man schnell den Überblick. Um den schwarzen Schafen der Branche den Garaus zu machen, wurde 2006 die „Gütegemeinschaft Au-pair“ gegründet. Sie zeichnet seriös arbeitende Agenturen mit dem so genannten RAL-Zertifikat aus. Bislang gibt es jedoch nur Prädikate für Organisationen, die ausländische Au-pairs nach Deutschland holen. Für den umgekehrten Weg fehlt eine solche Bewertung noch; da viele deutsche Agenturen mit Partnerfirmen im Ausland zusammenarbeiten, ist eine vollständige Kontrolle schwer machbar. Jedoch kann man davon ausgehen, dass eine Organisation mit dem begehrten RAL-Zertifikat auch bei der Vermittlung deutscher Au-pairs ins Ausland gute Arbeit leistet.

Rechtliche Bestimmungen In Europa gelten für Au-pair-Aufenthalte einheitliche Standards. Auch in den USA sind die Voraussetzungen für Bewerber (Mindest- und Höchstalter, Sprachkenntnisse, Erfahrung in der Kinderbetreuung) und die Leistungen der Gastfamilie staatlich geregelt. Andere Länder wie Australien und Neuseeland haben kein spezielles Au-pair-Programm. Die Arbeit als „Nanny“ ist dort aber über das „Working Holiday“-Visum möglich.

Für Leseratten Georg Beckmann: Das Au-pair Handbuch Europa und Übersee 208 Seiten. Interconnections Verlag 2008. 15.90 Euro

Link-Tipps Checkliste für die Agentursuche • Vertragsunterlagen genau durchlesen, Leistungsversprechen überprüfen • Angebote und Preise vergleichen • über Online-Foren wie aupairUSA.de Rat und Erfahrungen anderer einholen

ww.au-pair-agenturen.de www.aupairUSA.de www.guetegemeinschaft-aupair.de


Ab ins Ausland

Sprachreisen Ob für Studium oder Job: Immer häufiger reicht das normale Schulenglisch nicht mehr aus – es muss entweder perfektioniert oder um eine zweite Fremdsprache ergänzt werden. Der leichteste Weg, eine Sprache zu lernen oder zu festigen, ist eine Sprachreise. Was ist das? Ob zwei Wochen Englisch lernen auf Malta oder vier Wochen Italienisch in Florenz – eine Sprachreise macht dich in kürzester Zeit fit in Fremdsprachen. Warum? Weil du vor Ort gezwungen bist, dich in der jeweiligen Landessprache zu verständigen. Und zwar nicht mit Händen und Füßen, sondern grammatikalisch richtig und mit den passenden Vokabeln. Das ist natürlich etwas anderes als Urlaub, denn du verbringst jeden Tag mehrere Stunden in der Schule: Im Standardsprachkurs drei, im Intensivkurs können es auch schon mal fünf oder sechs Stunden sein. Wo kann ich überall hin? Das kommt natürlich sehr darauf an, welche Sprache du lernen bzw. verbessern willst. Englisch zum Beispiel kann man nicht nur in England oder den USA lernen, sondern auch auf Malta. Französisch nicht nur in Frankreich, sondern auch in der Karibik auf Guadeloupe. Und Spanisch nicht nur in Spanien, sondern zusätzlich in Costa Rica. Für die etwas ausgefalleneren Sprachen kann es aber auch nach Shanghai, Moskau oder Rio de Janeiro gehen. Was kostet eine Sprachreise? Natürlich ist eine Sprachreise – vor allem an Traumstränden oder in Metropolen – teurer als ein einfacher Urlaub. Neben Unterkunft, Verpflegung und den Kosten für Ausflüge und Ausgehen muss schließlich auch die Sprachschule bezahlt werden. Ein zweiwöchiger Aufenthalt in London kostet je nach Anbieter zwischen 1.000 und 1.700 Euro. Enthalten sind in den meisten Angeboten Kost und Logis, das Unterrichtsmaterial und der Sprachkurs. Flug und Taschengeld schlagen zusätzlich zu Buche. Ein Preisvergleich zwischen den zahlreichen Sprachreiseanbietern lohnt sich auf jeden Fall, denn nicht nur der Preis, sondern vor allem die Leistungen können variieren: von der Vollpension in einer Gastfamilie bis zur Unterkunft im Studentenwohnheim ohne Verpflegung. Wie finde ich den richtigen Anbieter? Du kannst deine Sprachreise entweder direkt bei einer Sprachschule im Ausland buchen oder eine deutsche Agentur zwischenschalten. Die Direktbuchung ist zwar meistens billiger, dafür hast du bei einer Agentur mehr Sicherheiten: Bei Problemen mit der Schule oder der Unterkunft hast du immer einen Ansprechpartner zur Seite, der sich um deine Angelegenheiten kümmert. Wie viel dir das wert ist, musst du selbst entscheiden. Falls du dich für eine organisierte Reise entscheidest, solltest du deine Agentur jedoch sorgfältig auswählen: In Deutschland gibt es circa 150 Anbieter – darunter auch einige schwarze Schafe. Um sicher zu gehen, dass du einen seriösen Ver-

anstalter erwischst, solltest du dich auf der Seite des Fachverbandes Deutscher Sprachreise-Veranstalter (FDSV) informieren. Neben der Mitgliedschaft im Verband ist das DIN-Siegel ein zweites verlässliches Qualitätsmerkmal. Link-Tipps Übersichtsseiten: www.sprachreisen-vergleich.de www.sprachreisen-wegweiser.de www.fdsv.de – Fachverband deutscher Sprachreise-Veranstalter Ausgewählte Anbieter: www.cdc.de – Carl Duisberg Centren www.carpe.de – Agentur Carpe Diem www.ef.com – Agentur EF www.stepin.de – Agentur Stepin

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??????????? Ab ins Ausland

Ausbildung im Ausland Im Studium ist es ganz normal, ein Auslandssemester einzulegen. Schwieriger gestaltet sich der Gang über die Grenze in einer Berufsausbildung. Obwohl das Recht inzwischen auf Seite der Azubis ist.

Das Problem Das duale Ausbildungssystem in Deutschland mit dem regelmäßigen Wechsel zwischen Praxis im Unternehmen und Unterricht in der Berufsschule gibt es sonst fast nirgendwo auf der Welt. In den meisten Ländern findet Berufsausbildung an privaten oder staatlichen Schulen statt. Die Inhalte und Prüfungsordnungen unterscheiden sich von denen in Deutschland. Das macht die gegenseitige Anerkennung von Ausbildungsphasen oder sogar kompletten Berufsabschlüssen fast unmöglich.

Rahmenbedingungen für Azubis im Ausland • Maximal ein Viertel der Ausbildung kann im Ausland absolviert werden. • Ein Auslandsaufenthalt muss als Ausbildungsmaßnahme in den Ausbildungsvertrag aufgenommen werden. • Der Ausbildungsbetrieb muss die Ausbildungsvergütung auch während des Auslandsaufenthalts zahlen. Der aufnehmende Betrieb kann einen Teil davon übernehmen. • Kosten für Reise und Unterkunft muss der Azubi tragen. Förder- programme wie Leonardo da Vinci helfen bei der Finanzierung. • Der Azubi muss eine Freistellung der Berufsschule beantragen und den versäumten Stoff nacharbeiten. • Das Berichtsheft muss auch im Ausland geführt werden.

Recht auf Ausland Dennoch steht seit 2005 schwarz auf weiß im Berufsbildungsgesetz, dass Azubis einen Teil ihrer Ausbildung im Ausland verbringen dürfen und die dort erbrachten Leistungen in Deutschland anerkannt werden. Ein bundesweit einheitliches Austausch- oder Stipendienprogramm gibt es jedoch nicht. Wer sein Recht auf einen Auslandsaufenthalt wahrnehmen will, muss viel selbst recherchieren, organisieren und beantragen. Es lohnt sich jedoch, Ausbilder im Betrieb oder Berufsschullehrer um Hilfe zu bitten und sich bei ihnen nach Austausch- bzw. Praktikantenprogrammen erkundigen. Solche Programme beinhalten meist Vorbereitungskurse in Deutschland und können über das EU-Bildungsstipendium Leonardo da Vinci finanziell gefördert werden.

Der Europass Damit die im Ausland erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten nach der Rückkehr auch Anerkennung in Deutschland finden, hat die Europäische Union den Europass erfunden. Dort werden die Inhalte, die Ziele und die Dauer des Auslandsaufenthalts dokumentiert. Der Pass vermittelt damit einen genauen Überblick über den Umfang der internationalen Erfahrung.

Link-Tipps www.ba-auslandsvermittlung.de Auslandsvermittlung der Arbeitsagentur mit Beispielen für Auslandsaufenthalte während der Ausbildung sowie Infos zu Bildungs- systemen in anderen Ländern

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www.mobilitaetscoach.de Infoportal des Deutschen Industrie- und Handelskammertags mit Materialien wie Muster-Bewerbungen fürs Ausland oder Checklisten für die Planung des Auslandsaufenthalts www.ausbildungplus.de Datenbank mit Austausch- und Praktikantenprogrammen für Auszubildende www.europass-info.de Infos zum Europass-Mobilitätsnachweis

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Ab ins Ausland

Studieren im Ausland Ein Auslandssemester ist wichtig für die persönliche Entwicklung und den Lebenslauf. Dabei zahlt sich eine gute Vorbereitung spätestens nach der Rückkehr aus.

Frühzeitig informieren Für die Vorbereitung eines Studienaufenthalts im Ausland sollte man mindestens ein Jahr einplanen, besser anderthalb. Es gibt zahlreiche Fristen, die eingehalten werden müssen, zum Beispiel den Bewerbungsschluss an der Wunsch-Uni. Daneben verschlingt die Zusammenstellung der nötigen Unterlagen oft mehr Zeit, als man denkt. Schließlich ist darauf zu achten, dass die Studienleistungen, die man im Ausland erbringt, in Deutschland auch auf jeden Fall anerkannt werden. Natürlich sollte man auch die Sprache des Gastlandes bzw. die Unterrichtssprache des Studiengangs bis zur Abreise gut beherrschen.

Wichtige Fragen zur Vorbereitung • Wann ist der Einschreibeschluss? • Besteht für mein Fach an der Gast-Hochschule eine Zulassungs- beschränkung? • Wird mein Abitur im Gastland anerkannt? • Welche Kurse werden mir später in Deutschland anerkannt? (unbedingt vorher klären!) • Muss ich vor Studienbeginn eine Sprachprüfung ablegen? • Wie hoch sind Studiengebühren und Lebenshaltungskosten im Gastland, und wie kann ich das finanzieren? • Brauche ich ein Visum, und wenn ja, wo bekomme ich es? • Wo werde ich während meines Aufenthalts wohnen? • Brauche ich eine zusätzliche Krankenversicherung fürs Ausland?

Teil- oder Vollstudium? Erste grundlegende Frage: Wie lang soll der Auslandsaufenthalt dauern? Ein komplettes Studium in der Fremde ist empfehlenswert, wenn man später tatsächlich im Zielland arbeiten möchte. Sieht man hingegen seine berufliche Zukunft eher in Deutschland, so tut man gut daran, sich an einer deutschen Uni oder FH einzuschreiben und es bei einem oder zwei Auslandssemestern zu belassen. Die meisten Hochschulen haben Partnerhochschulen in anderen Ländern und bieten Austauschprogramme an. Infos gibt’s beim jeweiligen Akademischen Auslandsamt.

Bafög auch im Ausland Die meisten Länder erheben Studiengebühren. Sie reichen von 300 bis 15.000 Euro pro Semester, je nachdem, ob man an einer staatlichen Hochschule in Spanien oder an einer Elite-Uni in den USA studieren will. Die Wahl des Gastlandes hängt also auch stark von der Situation auf dem eigenen Konto ab. Zwar gibt es Stipendien wie etwa das Erasmus-Programm der Europäischen Union, doch die Nachfrage übersteigt das Angebot um ein Vielfaches. Positiv hingegen: Auch im Ausland haben deutsche Studierende Anrecht auf Bafög, innerhalb der EU sogar ab dem ersten Semester.

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Die beliebtesten Länder Pro Jahr sind rund 80.000 Deutsche an ausländischen Hochschulen eingeschrieben, die meisten davon in den Niederlanden, Österreich und Großbritannien. Es folgen die Schweiz, die USA und Frankreich.

Link-Tipps www.daad.de Auf der Website des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes gibt es Infos zu Gastländern und deren Studiensystemen, zur Anerkennung von Studienleistungen, die im Ausland erbracht wurden, und zu Fördermöglichkeiten (inkl. Stipendien-Datenbank).

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Fotos: Anke Tillmann

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Praktikum im Ausland Wer nach dem Abi oder während des Studiums Praxiserfahrung sammeln möchte, kann das auch im Ausland tun. Stipendienprogramme und kommerzielle Agenturen helfen bei der Organisation Mit einem Praktikum im Ausland lassen sich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Als Praktikant erhält man Einblicke in einen möglichen späteren Beruf, und gleichzeitig verbessert man die eigenen Fremdsprachenkenntnisse. Wie findet man einen Praktikumsplatz? Für die Planung eines Auslandspraktikums gibt es drei Herangehensweisen: • auf eigene Faust organisieren • an einem Programm teilnehmen • eine Agentur beauftragen Auf eigene Faust organisieren Sich selbst um einen Praktikumsplatz zu bemühen, ist kompliziert. Die Regelungen, wer unter welchen Voraussetzungen für ein Praktikum einreisen darf, unterscheiden sich von Land zu Land. Als erstes gilt es also herauszufinden, ob ein Praktikum im ausgewählten Zielland überhaupt möglich ist. Danach wartet weitere Arbeit, zum Beispiel: • Ansprechpartner und Adressen in interes- santen Unternehmen herausfinden • landestypische Besonderheiten beim Bewerbungsverfahren in Erfahrung bringen • Bewerbungen erstellen und versenden 58

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• Visa-Bestimmungen des Reiselandes nachlesen und fristgerecht entsprechendes Visum beantragen • Im Falle einer Zusage: vorab Zimmer oder Wohnung vor Ort suchen • Versicherungen abschließen An einem Programm teilnehmen Nicht nur für Studenten, sondern auch für Azubis und Berufstätige gibt es internationale Stipendienprogramme für Praktikanten. In manchen werden Praktikumsplätze vermittelt, andere verlangen, zunächst selbst einen Platz zu organisieren. Für die Teilnehmer gibt es finanzielle Unterstützung sowie Hilfe bei der Vorbereitung des Auslandsaufenthalts. Die Plätze sind allerdings begrenzt. Eine Linkliste zu vielen Praktikumsprogrammen findest du auf www.einstieg.com/auslandspraktikum. Eine Agentur beauftragen Auch kommerzielle Anbieter vermitteln Praktikumsplätze im Ausland – und lassen sich dafür bezahlen. Der Vorteil gegenüber der Suche auf eigene Faust: Viele Agenturen wissen, welche Unternehmen Praktikanten aus dem Ausland beschäftigen, und leiten passende Bewerbungen an sie weiter. Einige bieten sogar Online-Datenbanken, in denen Interes-

senten nach freien Praktikumsplätzen suchen können. Weitere Leistungen können sein: • Hilfe beim Erstellen der Bewerbung • Hilfe bei der Suche einer Unterkunft • Organisation von Flug und Reise • Vermittlung von Versicherungen • Hilfe bei Problemen vor und während des Praktikums Ein Qualitätssiegel für Vermittlungsagenturen gibt es nicht. Damit du sicher sein kannst, es mit einem seriösen Anbieter zu tun zu haben, solltest du daher selbst einige Qualitätskriterien überprüfen: • Ist der Anbieter schon lange auf dem Markt? • Wirken Webseite und Info-Material profes- sionell? • Sind Preise und Leistungen detailliert aufgeführt? • Wie ist die Betreuung organisiert – gibt es Ansprechpartner vor Ort?


Ab ins Ausland

Internationale Freiwilligendienste Sich für Menschen, Tiere, die Umwelt oder Kulturprojekte einsetzen und dabei Auslandserfahrung sammeln – all das geht mit einem Freiwilligendienst.

Immer mehr junge Deutsche entscheiden sich dafür, für einen Freiwilligendienst Deutschland für ein paar Monate den Rücken zu kehren. Überall auf der Welt wird ihre Mitarbeit an Projekten in Schulen, Kultureinrichtungen oder Naturschutzgebieten geschätzt. Freiwilligendienste werden vor allem in Europa sowie in Entwicklungs- und Schwellenländern in Lateinamerika, Afrika und Asien angeboten. Viele Freiwilligendienste dauern zwischen sechs und zwölf Monate. Es gibt aber auch kürzere und vereinzelt auch längere Programme. Wer kann teilnehmen? In der Regel muss man mindestens 18 Jahre alt sein. Neben dem Alter zählen Aufgeschlossenheit und Motivation sowie die Bereitschaft, für mehrere Wochen oder Monate auf den gewohnten Komfort zu verzichten, zu den Grundvoraussetzungen. Wer macht Freiwilligendienste möglich? Es gibt eine Reihe deutscher Organisationen und Agenturen, die kostenpflichtig Freiwilligendienste vermitteln und bei der Planung helfen. Dort stehen verschiedene Länder und Projekte zur Auswahl, sodass man sich eine geeignete Stelle und einen passenden Programmbeginn selbst aussuchen kann. Alternativ kann man sich für einen finanziell geförderten Freiwilligendienst bewerben: • Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) im Ausland werden vom Bundesministerium für Familie gefördert. Für das FÖJ gibt es derzeit vergleichsweise wenige Stellen und außerhalb Europas gar keine. Die Reisekosten trägt der Freiwillige selbst, die Lebenshaltungskosten vor Ort werden übernommen.

• Auf ähnliche Weise fördert die EU den Europäischen Freiwilligendienst (EFD). Den Teilnehmern stehen nicht nur europäische Länder offen; der Schwerpunkt liegt jedoch auf Europa. Reisekosten sowie Kosten für Unterkunft und Verpflegung werden den EFD-Freiwilligen erstattet. • Das Programm „weltwärts“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ermöglicht es jungen Menschen, sich ehrenamtlich und fast ohne finanzielle Selbstbeteiligung in Entwicklungsländern zu engagieren. • Das Programm „kulturweit“ wurde von der deutschen UNESCO-Kommission und dem Auswärtigen Amt ins Leben gerufen und bietet Gelegenheit, in der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik aktiv zu werden, zum Beispiel in deutschen Schulen im Ausland, in Außenstellen des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes oder des Goethe-Instituts. Ratsam ist in jedem Fall eine rechtzeitige Planung des Aufenthalts – um keine Bewerbungsfristen zu verpassen idealer Weise circa ein Jahr vor der geplanten Ausreise. Als Zivi ins Ausland, geht das?

Ja, das geht. Als anerkannter Kriegsdienstverweigerer kann man vom deutschen Zivildienst entbunden werden, wenn man stattdessen den „Anderen Dienst im Ausland“ (ADiA) oder das FSJ oder FÖJ im Ausland ableistet. Der Dienst muss vor der Vollendung des 23. Lebensjahrs angetreten und bei einem anerkannten Träger geleistet werden (eine entsprechende Liste gibt’s beim Bundesamt für den Zivildienst). Übrigens kann auch die Teilnahme an „kulturweit“ oder „weltwärts“ als Ersatz für den Zivildienst anerkannt werden. Wichtig ist, dass man sich frühzeitig erkundigt, ob das ausgewählte Programm anerkannt wird oder nicht. Gibt es Alternativen zum Freiwilligendienst? Wer noch nicht volljährig ist oder erst einmal testen möchte, ob ein Freiwilligendienst das Richtige ist, kann in den Sommermonaten ein mehrwöchiges Workcamp besuchen. Hier treffen sich Jugendliche und junge Erwachsene aus verschiedenen Ländern und arbeiten zusammen an einem Projekt, wie zum Beispiel dem Bau eines Abenteuerspielplatzes, der Renovierung eines Gebäudes oder der Veranstaltung eines Kulturfestes. Annika Henrix www.weltweiser.de

Link-Tipps www.soziales-jahr-ausland.de www.zivildienst.de www.go4europe.de www.weltwaerts.de www.kulturweit.de www.workcamps.de EINSTIEG Abi IV-2010

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Titel: Ab insITAusland und Informatik

Work & Travel Dich hat das Fernweh gepackt, doch im Portmonee herrscht mal wieder Ebbe? Dann ist Work & Travel genau das Richtige für dich! Du finanzierst dir deine Reise einfach, indem du zwischendurch arbeitest – zum Beispiel als Erntehelfer, Kellner oder Kindermädchen. Was ist Work & Travel? Jährlich beantragen etwa 20.000 junge Deutsche das spezielle „Working Holiday“Visum und verbringen einen kombinierten Reise- und Arbeitsaufenthalt im Ausland. Sie lernen Land und Leute kennen, erleben jede Menge Abenteuer und frischen zwischendurch mit Gelegenheitsjobs die Urlaubskasse auf. Als Hostess die Restaurantgäste begrüßen, als Nanny die Kinder einer Familie betreuen oder auf einer Plantage Bananen pflücken, sortieren und verpacken – all dies sind typische Jobs für Work & Travel-Trips. Gerade um das „fruit picking“ kommt kaum jemand herum. Es gibt aber auch ausgefallenere Arbeiten: Working Traveller haben schon Flugzeuge betankt, in Krokodilgehegen Dienst getan oder als Wahlkämpfer Parteien unterstützt, die sie selbst gar nicht wählen dürfen. Erfahrungsgemäß reichen die Job-Einkünfte allerdings nur selten aus, um den gesamten Auslandsaufenthalt zu finanzieren. Zudem haben Länder wie Australien im Zuge der weltweiten Wirtschaftsund Finanzkrise einen starken Rückgang an Aushilfsstellen gemeldet, es bleibt also abzuwarten, wie sich der Bedarf entwickelt. Ein gewisses Start- und Notfallkapital sollte man daher schon mitbringen, um nicht plötzlich auf dem Trockenen zu sitzen. Tatsächlich ist ein gut gefülltes Bankkonto sogar eine der Bedingungen für das Visum: Wer nicht belegen kann, dass er genügend Reserven hat, geht leer aus.

Foto: Anke Tillmann

Wo bekomme ich Unterstützung? Agenturen wie Travelworks oder Stepin bieten den Reisenden einen Rundum-Service: Sie beantragen Visum und Steuernummer, buchen Flüge, reservieren für die ersten Nächte ein Bett im Youth-Hostel, helfen bei der Jobsuche und sind Ansprechpartner für jedes Problem. Obwohl viele diese Services schon nach den ersten paar Wochen im Aus-

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land gar nicht mehr in Anspruch nehmen, schätzen die meisten das Gefühl, sich im Notfall an jemanden wenden zu können, der die eigene Sprache spricht und schnell und unbürokratisch hilft. Vorgeschrieben ist das Beauftragen einer Agentur jedoch nicht. Wer bereits Auslandserfahrung hat und die Landessprache beherrscht, kann seine Reise auch auf eigene Faust organisieren und damit Geld sparen. Rechtlicher Hintergrund „Working Holiday“-Visa basieren auf bilateralen Abkommen: Zwei Staaten schließen einen Vertrag, der es ihren Bürgern ermöglicht, einen längeren Auslandsaufenthalt (meist ein Jahr) im jeweils anderen Land zu absolvieren und diesen über Jobs zu finanzieren. Mögliche Ziele Australien, Neuseeland, USA, Kanada, Japan, Südkorea, Hongkong, Singapur Voraussetzungen für das Visum • wird nur einmal im Leben vergeben • Altersgrenzen: In den meisten Ländern müssen Bewerber zwischen 18 und 30 Jahre alt sein (Kanada: bis 35). • vollständig ausgefüllter Visums-Antrag • Reisepass mit biometrischem Passfoto • Nachweis einer Krankenversicherung • Kopie des Rückflugtickets • Nachweis über ausreichend finanzielle Mittel für den Aufenthalt (meist zwischen 2.000 und 3.000 Euro)

Link-Tipps www.rausvonzuhaus.de www.travelworks.de www.stepin.de www.aifs.de www.working-holiday-visum.de


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Anpacken und die Welt erleben! Work&Travel Australien Neuseeland Kanada Europa

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carpe diem Sprachreisen sucht SchülerFilmteams für die Osterferien 2011

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Im Rahmen eines deutschlandweiten Castings sucht carpe diem Sprachreisen Schülerinnen und Schüler zwischen 14 und 17 Jahre, die Spaß am Filmen haben, Fremdsprachen mögen und gerne ins Ausland reisen. Die zwei besten Teams reisen in den Osterferien 2011 nach Brighton bzw. Antibes und halten dort ihre Eindrücke und Erlebnisse per Videokamera fest. Bewerben kann man sich als Zweierteam; gefordert sind Teamfähigkeit, Präsenz und „Spaßfaktor“. Bis zum 31.12. läuft die Aktion – bis dahin können Schülerinnen und Schüler an den Castings teilnehmen bzw. ihr Bewerbungsvideo direkt einschicken. Genaue Informationen zum Casting und den Teilnahmebedingungen siehe www.carpe.de/film-and-win.html

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Eintauchen in fremde Kulturen Immer mehr junge Menschen zieht es nach dem Abi nach Indien. Neben den klassischen Zielen wie Amerika oder Neuseeland entwickelt sich das Land gerade zum neuen Hotspot. „Knowledge Must“ unterstützt Zivildienstleistende, Praktikanten und Studenten bei den ersten Schritten. Flora Saint-Sans hat gerade ihr Studium in „Global Studies“ an der Jawaharlal Nehru University in Neu Delhi beendet und möchte am liebsten direkt wieder zurück: „Was ich in meinem Jahr in Indien erleben durfte, reicht wahrscheinlich für mehrere Leben“, sagt sie. „Ich wusste ja, dass Indien eine ganz neue und fremde Welt sein würde, doch meine indischen Kommilitonen haben mir den Einstieg in das Land sehr leicht gemacht. Vom ersten Tag an bin ich immer wieder angesprochen worden, ob man mir bei der Registrierung an der Uni, der Suche nach den Fakultäten oder dem Kennenlernen der historischen Highlights der Stadt helfen könne.“ Durch das Leben auf dem Campus mit all seinen kulturellen Aktivitäten, Diskussionsrunden und Partys hat Flora schnell Anschluss gefunden. An den spartanischen Lebensstandard der Inder musste sie sich jedoch erst gewöhnen. Der fehlende Komfort wurde jedoch schnell zur Nebensache, so fasziniert war Flora von den Menschen, der Natur und vor allem von ihrer Gastfamilie, die sie wie eine eigene Tochter aufgenommen hat.

Ausländische Arbeitskräfte sind gefragt Diese Faszination kann Nikolai Schuchna nur zu gut nachvollziehen: Er hat seinen Zivildienst in Indien gemacht, und das Land hat ihn seitdem nicht mehr losgelassen. „Als Zivi habe ich mit Kindern gearbeitet, deren Lebensbedingungen ich mir – bei allen Berichten über die Armut in Indien – vorher einfach nicht vorstellen konnte.“ Durch seine Arbeit hat er gelernt, wie einfach und doch wirkungsvoll es sein kann, anderen zu helfen: „Ich war einfach überwältigt von der Dankbarkeit der Menschen dort.“ Heute studiert Nikolai Indische Anthropologie, Politik und Sprache an der Uni Heidelberg. Seiner beruflichen Zukunft kann er gelassen entgegensehen, denn in Indien sind ausländische Arbeitskräfte mit Sprach- und Kulturkenntnissen gern gesehen. Doch so lange möchte der Student nicht warten: Schon in diesem Jahr wird er nach Indien zurückkehren, um eine Hausarbeit über die dortige Reggae- und Graffiti-Szene zu schreiben. 62

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Advertorial

Auch Antonella Hellwig, angehende Wirtschaftsingenieurin aus Jena, ist begeistert: „Ich bin zwar erst ein paar Tage hier, aber es ist einfach Wahnsinn, was hier abgeht. All diese Farben, die Masse an Menschen, das scheinbare Chaos auf den Straßen und die Bazare. Ich kann es kaum erwarten, herumzureisen und noch mehr von diesem Land zu sehen.“ Auch mit ihrer Betreuung vor Ort ist Antonella sehr zufrieden. Dass sie sehr an Religion und der hinduistischen Tradition interessiert ist, macht den Aufenthalt noch spannender. Um mit den Menschen besser ins Gespräch kommen zu können, will sie Hindustani lernen, eine Sprache, die weltweit von mehr als 800 Millionen Menschen gesprochen wird. „Ich freue mich auf diese Herausforderung und kann so nebenbei noch etwas für meinen Lebenslauf tun.“ Wie Flora und Nikolai ist Antonella über „Knowledge must“ nach Indien gekommen. Im Vorfeld half die Organisation bei der Vermittlung von Praktika, der Wohnungssuche, Sprachkursen und kulturellem Training. „Es ist nicht so wichtig, ob man bei einem internationalen Modedesigner oder bei einer lokalen Nicht-Regierungs-Organisation ein Praktikum absolviert“, sagt Daniel Ratheiser, Geschäftsführer von „Knowledge Must“ in Indien. Die entscheidende Komponente sei das kulturelle Bewusstsein: „Je besser man vorbereitet ist, um in die lokale Kultur einzutauchen, desto besser kann man seine Vorstellungen realisieren und Enttäuschungen vermeiden.“

Perspektive Seefahrt! Bis 2013 wird die AIDA Flotte auf insgesamt zehn Schiffe wachsen. Die vielfältigen Karrierechancen in der Kreuzfahrtbranche haben viele junge Leute für sich erkannt. AIDA bietet technisch und naturwissenschaftlich interessierten Schülern spannende Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten. Mechatroniker an Bord der Schiffe Die Ausbildung ist auf die komplexe Schiffstechnik an Bord ausgerichtet. Die AIDA Flotte gehört zu den jüngsten und modernsten Kreuzfahrtschiffen weltweit und zeichnet sich durch innovative Technologien aus. Die Ausbildung erfolgt in Rostock sowie an Bord der AIDA Schiffe. Die Berufseinsteiger werden in dreieinhalb Jahren in der Instandhaltung und Wartung von elektrischen und mechanischen Anlagen ausgebildet. Nach der Ausbildung sind die Mechatroniker an Bord oder auch in der Industrie einsetzbar. Ausbildung plus Studium Neben den Bachelor-Studiengängen in Nautik und Elektrotechnik können Abiturienten den dualen Studiengang Schiffsbetriebstechnik in Kombination mit der Berufsausbildung zum Mechatroniker absolvieren. Die Studierenden vertiefen ihr Wissen während der Praxissemester an Bord der AIDA Schiffe. Die Anforderungen an die Schulabgänger sind hoch. Sie sollten idealerweise das Abitur mitbringen, gute Noten in Mathematik und Physik sowie gute Englischkenntnisse. Den Absolventen bieten sich beste Zukunftschancen als nautische, technische und elektrotechnische Offiziere bis hin zum Leitenden Ingenieur oder Kapitän.

Von ihrer Gastfamilie wurde Flora aufgenommen wie eine eigene Tochter.

Weitere Infos zu Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten unter www.aida-jobs.de und www.european-cruise-academy.de Weitere Infos über das Studium, Praktikum oder Arbeiten in Indien gibt es zum Download unter www.knowledge-must.com/guidebooks.

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Ab ins Ausland Auslandsaufenthalte

So war´s... Jedes Jahr verbringen tausende junge Deutsche eine Zeit im Ausland. Für EINSTIEG Abi schildern drei von ihnen ihre Eindrücke.

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Clara

Aur el Aurel, 20, unterrichtet ein Jahr lang an einer Schule in Brasilien Als ich vor sechs Monaten in Rio de Janeiro ankam, wusste ich kaum, was mich erwarten würde. Doch inzwischen werde ich manchmal gar nicht mehr als Ausländer erkannt und bin aus dem Stundenplan meiner Schule nicht mehr wegzudenken. Ich unterrichte Kunst, Englisch, Hip-Hop-Choreografie und ab und zu auch Musik. Auch, wenn mein Berufswunsch noch nie Lehrer war, macht es mir viel Spaß, die Kinder zu unterrichten. Trotz der vielen Arbeit genieße ich hier jeden Tag, unabhängig davon, ob ich gerade vor der Klasse stehe und Englisch unterrichte, abends den nächsten Unterricht vorbereite oder mit Freunden in der Stadt unterwegs bin. Meine Erfahrungen, Erlebnisse, Freunde und Bekannte werden mich noch sehr lange nach meinem Aufenthalt begleiten. Ich glaube, dass dies das Beste ist, was man nach der Schule machen kann, um sowohl eine fremde Kultur als auch sich selbst besser kennen zu lernen.

Clara, 16, lebt gerade bei einer Gastfamilie in Brasilien Ich lebe jetzt seit mehr als einem halben Jahr hier in Brasilien und kann gar nicht glauben, wie schnell die Zeit vergeht. Ich habe Land und Leute schon fest in mein Herz geschlossen! Die Brasilianer machen es einem mit ihrer herzlichen und freundlichen Art aber auch leicht, sich zu Hause zu fühlen! Meine Schule ist viel kleiner und ganz anders als deutsche Schulen. Wann habe ich schon mal in Deutschland mit meinem Mathelehrer ein Bierchen getrunken oder mit meiner Chemielehrerin Volleyball gespielt? Hier ist das normal, der Lehrer ist dein Freund. Ich habe es keine einzige Minute bereut, diesen Schritt in eine fremde Kultur gemacht zu haben. Sie ist jetzt ein Teil von mir!

Anni

Anni, 16, geht ein Jahr lang in Neuseeland zur Schule Als ich nach Neuseeland kam, hatte ich das Gefühl, gut vorbereitet zu sein. Ich hatte mit ehemaligen Austauschschülern über Kulturschock, Heimweh und Einsamkeit geredet und wusste, dass vielleicht nicht alles immer nur wunderbar sein würde. Inzwischen weiß ich: Man kann sich nicht vorbereiten. Meine Gasteltern sind wundervoll, ich habe Freunde gefunden und atemberaubende Landschaften gesehen. Alles ist wie am Schnürchen gelaufen. Und ich liebe es. Aber es gibt auch Tage, an denen ich meine Familie und Freunde zu Hause in Deutschland unglaublich vermisse. Tage, an denen mir bewusst wird, am anderen Ende der Welt zu sein. Ein Jahr im Ausland zu verbringen, ist wundervoll, einzigartig, manchmal schockierend oder hart. Dennoch bin ich glücklich, hier zu sein. Ich habe keine einzige Sekunde bereut. Clara, Anni und Aurel haben ihre Auslandsaufenthalte mit Hilfe von AFS Interkulturelle Begegnungen e.V. organisiert. Für die Abreise im Sommer 2011 ist der Bewerbungsschluss bei AFS zwar schon vorüber. Für einzelne Ziele gibt es aber noch freie Plätze. www.afs.de 64

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Ab ins Ausland Special

„Ich wollte einfach raften“ Weltenbummler Nico Sportstudent Nico konnte in seinem Praktikum in einem norwegischen Naturpark all das machen, was ihm am meisten Spaß macht: Klettern, Kanu fahren und sogar eine Elch-Safari leiten. Uns hat er berichtet, wie man an solch ein Praktikum rankommt. Du hast im Sommer ein Praktikum bei Viking Adventures in Norwegen gemacht. Wie bist du ausgerechnet auf diesen Arbeitgeber gekommen?

Deutschland, Nepal oder Serbien. Mit Krishna aus Nepal und Milan aus Serbien habe ich auch drei Monate zusammen gelebt und wir hatten jede Menge Spaß zusammen.

Nico: Ich war vor drei Jahren schon mal für „fit&fun tours“ in Norwegen. Damals sind wir mit Viking Adventures raften gewesen und ich dachte mir, es wäre doch auch mal ganz geil, als Guide in so ’nem Boot zu sitzen. Den Kontakt habe ich dann einfach über E-Mail aufgenommen.

War das Praktikum bezahlt?

Was waren dort deine Aufgaben? Nico: Viking Adventures betreibt in SüdNorwegen eine Jugendherberge und ein Aktivitätencenter. Da ich schon Erfahrung in der Anleitung von Kletter- und Hochseilgartenkursen und Kanutouren hatte, habe ich diese Programme direkt leiten können. Nach vier Wochen Training konnte ich auch meinen ersten Rafting-Kurs anbieten. Zuerst noch mit einem zweiten Guide im Boot und zum Schluss dann selbstständig. Außerdem habe ich mit den Gästen nachts Elch-Safaris gemacht. Aber auch Büroarbeit stand mit auf dem Programm, so habe ich einiges über Marketing gelernt. Und was hat dir am besten gefallen? Nico: Auf jeden Fall das Raften und die Zusammenarbeit mit den anderen Guides. Die kamen wirklich von überall her: Schottland,

Nico: Da ich das Klettern, den Hochseilgarten und die Kanutouren von Anfang an eigenverantwortlich anleiten konnte, habe ich das auch direkt bezahlt bekommen. Im letzten Monat kamen dann auch die Raftingtrips dazu, so dass ich am Schluss auf circa 500 Euro gekommen bin. Dazu kam eine Förderung durch das „LLP-ERASMUS placement programme“ von 400 Euro monatlich. Dein Tipp bei der Auswahl eines Praktikums? Nico: Ich denke, man sollte möglichst genau versuchen herauszufinden, was man während des Praktikums lernen will, und ob einem die tägliche Arbeit dies dann auch vermitteln kann. Eine Praktikumsstelle kann noch so toll sein: Wenn man mit den Abläufen, die einen am meisten interessieren, kaum in Berührung kommt, hat man nichts davon. Für ein Auslandspraktikum ist es natürlich auch wichtig, in welchem Land man leben und arbeiten will. Bei mir war die Entscheidung leicht: Ich wollte raften und die Natur in Norwegen kennen lernen!

Du bist vorher auch schon in Costa Rica und Südamerika gewesen. Was hast du dort genau gemacht? Nico: Ich war zwei Monate an einer Schule im ländlichen Peru, und in Ecuador habe ich vier Wochen gegen Kosten und Logis in einem Zoo gearbeitet, der auch durch Wilderei verletzte Tiere aufgenommen hat. Den Rest der Zeit bin ich gereist. In Costa Rica habe ich vier Monate studiert und bin danach durchs Land gereist und war surfen. Hast du dich durch deine Zeit im Ausland verändert? Nico: Definitiv haben mich meine Auslandsaufenthalte geprägt. Erst, wenn bestimmte Verbindungen nicht mehr bestehen, merkt man, wie sehr man mit seinem Heimatland und der Kultur, in der man aufgewachsen ist, verbunden ist. Ich habe außerdem ganz neue Perspektiven kennen gelernt: auf die Welt, auf das Leben und auf mich selbst. Man entdeckt neue Kulturen, Landschaften, Sprachen, Gerüche, Bräuche und natürlich Speisen. Mit das Faszinierendste ist das Eintauchen in einen bis dahin völlig unbekannten Alltag. All die kleinen Selbstverständlichkeiten, die einem zu Hause oft gar nicht bewusst sind, verschwinden. Dadurch bekommt man die Möglichkeit, seine bisherigen Prioritäten aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Interview: Annette Kamps EINSTIEG Abi IV-2010

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Handbuch Weltentdecker Welche Arten von Auslandsaufenthalten gibt es? Wodurch unterscheiden sich die Programmangebote? Wie wird man auf das Abenteuer Ausland vorbereitet? Welche Teilnahmevoraussetzungen sind zu erfüllen? Mit welchen Kosten ist zu rechnen? Das „Handbuch Weltentdecker“ beantwortet nicht nur diese Fragen. Es zeigt nahezu alle gängigen Wege ins Ausland auf und hilft mit fundierten Hintergrundinformationen, den Traum vom Auslandsaufenthalt Realität werden zu lassen – ob für eine Woche, einen Monat oder ein Jahr. Darüber hinaus sorgen klar strukturierte Info-Tabellen für Orientierung auf dem unübersichtlichen Markt der Agenturen, Austauschorganisationen und Bildungsinstitutionen. Alles in allem eine ideale Einstiegsliteratur für Fernwehinfizierte, die auf der Suche nach dem richtigen Programm sind.

die auslandsreise 2010 Die Möglichkeiten eines Auslandsaufenthalts sind ebenso zahlreich wie vielfältig: Das Angebot reicht von Sprachkursen und Auslandssemestern über Praktika und Aupair-Stellen bis hin zu Kibbuzaufenthalten, Teilnahmen an archäologischen Ausgrabungen und bloßen Erlebnisreisen. Einen Überblick über das Angebot kann man sich mit der „auslandsreise 2010“ verschaffen. Auf 336 Seiten werden entsprechende Programme und Organisationen vorgestellt und alle wichtigen Zahlen und Fakten gebündelt. Das Handbuch erscheint jährlich aktualisiert und ist somit immer auf dem neuesten Stand. Nach einem übersichtlichen Schema geordnet, gibt die Autorin unter anderem Auskunft über Ansprechpartner, Termine, Voraussetzungen und Kosten der Angebote. Zudem liefert sie wichtige Adressen, unter denen man weiterführende Informationen erhält.

Handbuch Weltentdecker. Der Ratgeber für Auslandsaufenthalte

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2. Auflage, 2010

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Online-Test: Welcher Auslandstyp bin ich? Work and Travel, Freiwilligenarbeit oder lieber eine Sprachreise? Mit dem OnlineTest des Portals www.auslandszeit.de erfährst du in fünf Minuten, welcher Auslandsaufenthalt am besten zu dir passt. Durch insgesamt 20 Fragen bringt der Test in Erfahrung, ob du dir vorstellen kannst, an gemeinnützigen Projekten in Asien mitzuarbeiten, oder doch besser in einem fünfwöchigen Sprachkurs in Oxford aufgehoben bist. Das Ganze ist in ein paar Minuten erledigt, und allein durch die Fragen lernst du Reisearten und -ziele kennen, an die du vorher nicht im Traum gedacht hättest. Der Test ist kurzweilig und liefert gleich mehrere Vorschläge für deinen Trip ins Ausland – mit Prozentpunkten beziffert, die auf den ersten Blick erkennen lassen, was 100- und was nur 75-prozentig zu dir passt. Nähere Infos über die Ergebnisse und hilfreiche Tipps, wie du deinen Auslandsaufenthalt am besten angehst, liefert das Portal direkt dazu.

Stipendiensuche leicht gemacht Im Dschungel verschiedener Förderungsund Finanzierungsmöglichkeiten für ein Hochschulstudium ist es nicht immer leicht, den Überblick zu behalten. Schützenhilfe bei der Aufgabe, ein passendes Stipendium zu finden, leistet dabei ab sofort das neue Online-Portal www.scholarshipportal.eu. Ein Großteil aller in Europa angebotenen Hochschulstipendien ist dort aufgelistet – die Datenbank verfügt bereits über 800 internationale Einträge. Die User können auf der englischsprachigen Webseite nach den unterschiedlichsten Kriterien suchen, etwa dem anvisierten Abschluss, Fach, Laufzeit, Sprache und Land. Wer ein interessantes Angebot herausgefischt hat, kann sich anschließend über die Details und den Ablauf des entsprechenden Bewerbungsverfahrens informieren.


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Auf die Frage, ob überhaupt bzw. wann sie am liebsten ins Ausland wollen, gab es folgende Antworten: 33,1 %: Ich möchte während meines Studiums bzw. meiner Ausbildung ins Ausland. 26,6 %: Ich weiß noch nicht, ob ich ins Ausland gehe. 22,9 %: Ich plane direkt nach dem Abi einen längeren Auslandsaufenthalt. 17,4 %: Für mich kommt ein Auslandsaufenthalt nicht in Frage. Übrigens konnten sich nur 2,9 Prozent ein komplettes Studium im Ausland vorstellen, während 22,4 Prozent ein Auslandssemester einlegen wollen.

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Der Unterricht findet auf dem Segelschiff statt und hat meistens einen hohen Praxisbezug. Die Kehrseite: Er folgt nicht dem offiziellen Lehrplan.

Ein Klassenzimmer unter Segeln

Meer erfahren , mehr lernen

Beim Projekt „Klassenzimmer unter Segeln“ reisen 30 Schüler für sechs Monate auf einem Segelschiff über den Atlantik – und sehen dabei Korallenriffe, Vulkane und fremde Kulturen. Jennifer ist vollkommen durchnässt, der Regen peitscht ihr um die Ohren, die Wellen schlagen gegen das Schiff. Seit drei Tagen hat es ununterbrochen geregnet, die blonde 16-Jährige hat keinen trockenen Pullover mehr, doch ihre Wache für heute ist noch lange nicht zu Ende. Ihre Klassenkameraden sitzen gerade im fernen Deutschland in einem gut beheizten Schulgebäude – und Jennifer würde niemals mit ihnen tauschen wollen. Jennifer ist eine von 30 Schülerinnen und Schülern, die am Projekt Klassenzimmer unter Segeln (KUS) der Universität Erlangen-Nürnberg teilgenommen haben. Ein halbes Jahr – von Oktober 2009 bis April 2010 – verbrachten die Zehntklässler auf dem Segelschiff Thor Heyerdahl. Sie starteten in Kiel und bereisten Teneriffa, die Karibik, Panama, Kuba und die Azoren. „Das hört sich zwar nach Urlaub und Ferien an, doch 68

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eher das Gegenteil war der Fall“, erzählt Jennifer. Denn die Schüler waren Teil der Besatzung, mit allem, was dazugehört: Sie hielten Wache bei Wind und Wetter, refften die Segel, putzten das Deck, kochten Essen, steuerten das Schiff – und hatten nebenbei auch noch Unterricht. Der unterschied sich jedoch vom Unterricht, wie man ihn aus der normalen Schule kennt. Wenn die Schüler etwa ein 400 Kilo schweres Segel nach oben ziehen mussten, erfuhren sie am eigenen Leib, wie genial das Prinzip eines Flaschenzuges ist; um mit Seekarten navigieren zu können, mussten sie Kosinus- und Sinus-Funktion anwenden können; und der Erdkunde-Unterricht fand am Fuße eines Vulkans statt. „Ich habe wirklich viel gelernt und werde nichts davon so schnell wieder vergessen“, sagt Jennifer. Dazu gehört auch ihr 16. Geburtstag – den hat sie nämlich auf Kuba verbracht.

Doch so viel Abenteuer hat seinen Preis: Pro Monat zahlt ein Teilnehmer 2.550 Euro – für ein halbes Jahr sind das also 15.300 Euro. Fünf Halbund Vollstipendien wurden für den vergangenen Törn an Bewerber vergeben, die das Geld nicht aus eigener Tasche aufbringen konnten. „Wir bemühen uns darum, in Zukunft mehr Stipendien anbieten zu können“, versichert die Projektleiterin Ruth Merk.

Zu sechst in einer Koje Die verpflegung ist inklusive. Telefongespräche nach Hause, neue Kleidung oder RestaurantBesuche an Land zahlen die Schüler dagegen aus eigener Tasche. 720 Euro dürfen die Schüler höchstens mitnehmen, sie sollen so lernen, mit ihrem Geld umzugehen.


Ab ins Ausland Die Route: Kiel / Deutschland St. Cruz de Tenerife /Teneriffa St. Vincent and the Grenadines / Martinique San Blas / Panama / Boca del Torro Maria La Gorda / Kuba / Havanna St. George‘s / Bermudas Horta / Azoren Kiel / Deutschland

Die Schüler übernehmen auf dem Schiff viele Arbeiten, etwa die so genannte Backschaft: Hier müssen sie auf engstem Raum das Essen für die gesamte Crew zubereiten. Die Teilnehmer segeln nicht nur bei Sonnenschein und lauen Lüften: In der Nähe der Bermudas wurde das Schiff ganz schön durchgeschaukelt.

Eigenverantwortung ist aber nicht das Einzige, was die Teilnehmer von der Reise mitgenommen haben: Das Zusammenleben auf engstem Raum hat auch ihre Teamfähigkeit gestärkt – die dreißig Schüler waren in Sechser-Kojen untergebracht, nach Jungen und Mädchen getrennt. Außerdem waren fünf Lehrer, 15 Crew-Mitglieder, der Kapitän und die Projektleiterin an Bord. Anfangs drückten sich noch einige Teilnehmer darum, die Toilette zu putzen oder das Deck zu schrubben. Doch der Gruppendruck war einfach zu hoch, um auf Dauer damit durchzukommen. „Es ist einfach toll zu sehen, wie sich die Schüler über die Reise entwickelt haben“, sagt Matheund Physiklehrer Johannes Schiller. „Die Stillen haben gelernt, auch mal etwas zu sagen, wenn sie etwas stört, und die Extrovertierten haben gelernt, auch mal den Mund zu halten.“ Der 16-jährige Niklas aus Landshut hat eine ganz eigene Erfahrung auf dem Schiff gemacht: Er hatte sich dazu bereit erklärt, ein Segel zu „packen“, es also einzurollen und mit Schnüren zu verbinden. Dazu musste er auf den Mast klettern und hoch oben auf einer Plattform stehen – und das, obwohl er Höhenangst hat. Das Schiff schwankte während seiner Arbeit unentwegt,

Niklas kippte nach vorne und nach hinten und musste sich festhalten. „Eine Hand für dich und eine Hand fürs Schiff.“ So lautete eine wichtige Regel auf der Thor Heyerdahl. Als der 16-Jährige das Segel gepackt hatte, war er glücklich, wieder auf dem Deck zu sein, aber auch, dass er es geschafft hatte. „Man lernt auf der Reise, ehrlich mit sich selbst zu sein“, sagt Niklas.

Bio-Stunde unter Wasser Das Leben während dieses besonderen Segeltörns bestand aber nicht nur aus Arbeit und Unterricht: Es gab auch Freizeit, in der die Schüler auf dem Deck liegen, die Sonne genießen und ein Buch lesen konnten. Und manchmal lagen Lernen und Spaß auch gar nicht so weit auseinander: In einer Biologie-Stunde ankerte das Schiff vor einem Korallenriff. Die Schüler rüsteten sich mit Taucherbrille und Schnorchel aus, sprangen ins Wasser und erforschten das Ökosystem Ozean – an Bord baute der BiologieUnterricht auf diesen Erkenntnissen auf. Auch die Landgänge bestanden nicht nur aus Exkursionen und Referaten, denn wenn man schon mal in der Karibik ist, dann darf man auch den Strand

und die Sonne genießen. Diese gemeinsamen Erlebnisse und das Leben an Bord schweißen zusammen, ob Schüler, Lehrer oder Mitglied der Segelcrew. Niklas bringt es auf den Punkt: „Man lernt seine Lehrer nicht einfach nur als Lehrer kennen, sondern auch als Menschen.“ „Ich habe mich ins Segeln verliebt“, erzählt Jennifer. Die Arbeit auf dem Schiff war hart, aber genau das hat ihr gefallen: die Herausforderung, das Abenteuer. Eine ihrer prägendsten Reise-Erinnerungen war ein Sturm kurz vorm BermudaDreieck. „Wenn man bei Windstärke 10 auf dem Deck steht und die Wellen über einen hereinbrechen, ist das einfach Wahnsinn“, sagt Jennifer. „Es gibt da einen Spruch: Wenn man einmal auf See war, lässt man immer einen Teil von sich zurück.“ Und diesen Teil möchte Jennifer nicht mehr missen. Nach dem Abitur will sie Nautik studieren. Steffen Meyer fme@einstieg.com

Link-Tipp www.kus-projekt.de EINSTIEG Abi IV-2010

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Auslandsstudium in England

Studieren auf der Insel England gehört unter deutschen Studenten zu den beliebtesten Ländern für ein Auslandsstudium. Kein Wunder: Die Studienbedingungen sind hervorragend

© University of Bristol

– und die Studentenpartys auch.

Very british: das Institut für Physik der University of Bristol Lieblingsbeschäftigung englischer Studenten: Rugby und Trinken

„Ich habe meine Entscheidung noch nicht eine Sekunde bereut“, sagt Anna. Seit knapp sechs Wochen studiert die Hamburgerin an der University of Bristol. Um zu erfahren, „wie das Leben im Land von Harry Potter und den Beatles so ist.“ Und natürlich, um Auslandserfahrung zu sammeln und die berühmten Studentenpartys kennen zu lernen. Dafür, sagt die 22-Jährige, bleibe beim relativ gelassenen Stundenplan der internationalen Studenten nämlich jede Menge Zeit: „Mehr als vier Seminare pro Woche hat hier kaum ein Erasmus-Student“. Man müsse sich zwar intensiver auf seine Lehrveranstaltungen vorbereiten als in Deutschland, aber mit ein wenig Zeitmanagement sei das Pensum bequem zu schaffen. „In England geht Qualität vor Quantität“, sagt Anna. Schon vor dem Semesterstart hat ihre Uni ihr Seminare vorgeschlagen und Kontaktdaten von Dozenten gemailt, damit sie sich über ihre Seminare informieren und Fragen zur Organisation des Studium stellen kann. Diesen Service weiß Anna zu schätzen: „In Deutschland wird man mit sowas nur zur Studienberatung geschickt.“ Auch Simon Hoerder, der seit Oktober 2009 an der University of Bristol studiert, bestätigt die ausgezeichnete Kommunikation zwischen Lernenden und Lehrenden. Der 27-jährige Bayer, der in Bochum „Sicherheit in der Informations70

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technik“ studiert hat, will in Bristol seinen Doktortitel erwerben. „Bristol hat für mich sowohl zeitlich als auch thematisch super gepasst. Und da ich einige der Professoren bereits vom Namen kannte, war ich mir sicher, hier in einer anregenden und herausfordernden Umgebung zu landen”, erinnert sich Simon. Im Forschungsstand gibt es laut Simon zwischen der University of Bristol und der RuhrUniversität Bochum in seinem Fach keinen großen Unterschied – doch an der englischen Uni wird sein Doktorandenstudium durch ein Forschungsprojekt finanziert. „In Deutschland hätte ich eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter gehabt und bei Vorlesungen als Übungsleiter aushelfen müssen. Hier kann ich mich nur auf die Forschung konzentrieren.“ Während Simon die Freiheiten in der Forschung genießt, freut sich Anna über die guten Lernbedingungen: „In Hamburg sitzen oft dreißig Studenten in einem Seminar. Diskussionen kommen dort selten zustande. Hier sind die Kurse kleiner und die Dozenten nehmen sich Zeit.“ Allerdings haben die guten Studienbedingungen auch ihren Preis: Bis zu 3.500 Euro können die jährlichen Studiengebühren an staatlichen Hochschulen in England betragen.

Doch nicht nur das Studium kostet. Auch der Lebensunterhalt schlägt in Großbritannien erheblich zu Buche. Es gibt zwar Studentenrabatte für Bahnreisen oder Fahrten mit Fernreisebussen. Die Mietpreise liegen in vielen Städten allerdings deutlich höher als in Deutschland. Für ein Zimmer im Studentenwohnheim zahlt man hier umgerechnet zwischen 450 und 600 Euro. WG-Zimmer sind ähnlich teuer – ohne Nebenkosten.

„Andauernd wird gefeiert“ Trotzdem, findet Simon, sei die Erfahrung ihren finanziellen Aufwand wert: „Die meisten Menschen sind hier entspannter als in Deutschland, und die Gesellschaft ist viel durchlässiger. Wie viele dunkelhäutige Professoren und Dekane gibt es schon an deutschen Unis?“ Auch Anna liebt das Leben auf der Insel. Da sie im Studentenwohnheim lebt, hat sie schnell Anschluss gefunden und sich ins Studentenleben gestürzt: „Andauernd wird hier irgendwas gefeiert. Klar, das Studentenleben kostet, aber hier jobbt fast jeder neben dem Studium, und mit dem Studentenausweis bekommt man jede Menge Rabatte.“ Carolin Mader fme@einstieg.com


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Großbritannien Einwohner: 60,5 Millionen Sprache: Englisch Studiengebühren/Jahr: max. 3.000 Pfund (ca. 3.500 Euro) Deutsche Studierende/Jahr: 12.100 Das Hochschulsystem In Großbritannien studiert man an einer University oder an einem University College. Einige große Universities bilden lediglich den gemeinsamen Rahmen für mehrere weitgehend unabhängig arbeitende Colleges. Daneben gibt es als eigenständige Bildungseinrichtungen Colleges of Higher Education. Sie bieten berufsbezogene Studien- und Weiterbildungsprogramme an. Akademische Abschlüsse verleihen nur wenige von ihnen. Unterrichtssprachen Fast alle Hochschulen verlangen vor Beginn des Studiums den Nachweis guter Englischkenntnisse in Form eines Sprachzertifikats (z.B. IELTS, TOEFL oder Cambridge Certificate).

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Kosten und Finanzierung Im Undergraduate-Bereich (Bachelor-Studiengänge) erheben britische Hochschulen jährliche Gebühren von bis zu 3.000 Pfund. Dazu kommt das teure Leben auf der Insel: In einem Monat können leicht Kosten von 900 bis 1.200 Euro entstehen – zusätzlich zu den Studiengebühren. Wer sein ganzes Studium in Großbritannien absolvieren möchte, kann das Studiendarlehen der britischen Regierung in Anspruch nehmen (www.slc.co.uk). Zulassung und Bewerbung Die Entscheidung über die Vergabe ihrer Studienplätze liegt allein bei der jeweiligen Hochschule. Wer ein Vollstudium in Großbritannien plant, muss sich dennoch zunächst zentral beim „Universities and Colleges Admissions Service“ (UCAS) bewerben. Wer nur einen Teil des Studiums hier verbringen möchte, erfährt die Bewerbungsmodalitäten beim „Admissions Officer“ der Hochschule.

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Ab ins Ausland

Fragen rund ums Ausland

Luisa: „Ich würde total gerne ins Ausland, habe aber gar kein Geld dafür. Für ein Stipendium sind meine Noten zu schlecht. Was tun?“

Es gibt Finanzierungsmöglichkeiten, die unabhängig von deinen Noten sind: zum Beispiel Bafög. Das wird auch für Ausbildungen im Ausland bezahlt, d.h. du kannst eine Zeit lang im Ausland studieren oder einen Teil deiner schulischen Ausbildung dort machen. Betriebliche Ausbildungen können durch Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) gefördert werden – auch im Ausland. Voraussetzung ist jedoch, dass das, was du in einem anderen Land lernst, in Deutschland anerkannt wird. Wenn es dir eher darum geht, ein bisschen zu reisen, eine Sprache zu lernen und Erfahrungen zu sammeln, könnte Work & Travel etwas für dich sein. Bei dieser Art des Reisens finanzierst du dir deinen Aufenthalt, indem du zwischendurch immer wieder arbeitest. Allerdings müsste hierbei jemand für dich bürgen, weil du ein Arbeitsvisum nur mit den nötigen finanziellen Sicherheiten bekommst. Wie wäre es ansonsten mit einem Praktikum (bezahlt natürlich!) oder einem Aufenthalt als Au-pair?

Tobias: „Ich will ein Auslandssemester absolvieren. Ich war bereits in den USA und möchte jetzt eine andere Seite der Welt kennen lernen, zum Beispiel Indonesien, Bali, Südkorea oder auch Neuseeland. Wo finde ich Informationen?“

Je nachdem, welches Fachgebiet du studierst, kannst du dich zum Beispiel beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) nach einem Austauschprogramm erkundigen. Die haben auch deine Wunschziele im Programm. Ansonsten ist es sinnvoll, erst einmal an der eigenen Uni nachzufragen, ob es Partneruniversitäten gibt. Das macht den Gang an eine fremde Uni immer einfacher. In jedem Fall findest du auf folgenden Internetseiten weiterführende Infos: www.studieren-in-korea.de, www.studieren-in-indonesien.de und www.studieren-in-neuseeland.de.

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Valerie: „Ich habe ein duales Studium bei der Deutschen Bank begonnen und absolviere mein BWL-Bank-Studium in Mannheim. Mich interessiert, ob es möglich wäre, ein Auslandssemester zu machen?“ Da fragst du am besten direkt an deiner Hochschule nach. In einigen Studiengängen ist ein Auslandssemester gern gesehen, in anderen – gerade dualen Studiengängen – würde es den Studienverlauf zu sehr unterbrechen. Wenn es Kooperationen deiner Hochschule mit ausländischen Unis gibt, kannst du jedoch davon ausgehen, dass die Studieninhalte ausreichend aufeinander abgestimmt sind. Als duale Studentin bei einem internationalen Konzern könntest du jedoch auch versuchen, deine betriebliche Ausbildung zum Teil im Ausland zu machen. Die Deutsche Bank hat schließlich weltweit Filialen, diese Chance solltest du dir nicht entgehen lassen.

Johanna: „Ich studiere „Molekulare und technische Medizin“ in Villingen-Schwenningen, möchte aber unbedingt für ein Semester ins Ausland. Funktioniert das bei dem außergewöhnlichen Studiengang überhaupt?“

Bei sehr spezialisierten Studiengängen ist es meist recht schwierig, ein Auslandssemester einzulegen bzw. sich seine Leistungen anerkennen zu lassen. Du kannst allerdings versuchen, einen Studiengang zu belegen, der zumindest Teilgebiete deines Faches abdeckt – die volle Anzahl an ECTS-Punkten dürftest du jedoch kaum erreichen. In jedem Fall solltest du mit der Studienberatung oder Dozenten deines Fachbereichs reden, um zu erfahren, welche Studiengänge für dich überhaupt in Frage kommen. Ein Auslandssemester wird sich auf jeden Fall lohnen, auch wenn du dadurch vielleicht ein Semester länger studieren musst. Eine Alternative wäre, bis zum Abschluss deines Bachelor-Studiums zu warten und zum Master ins Ausland zu wechseln.


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Marcel: „Ich möchte in den USA Wirtschaftsmathematik studieren. Wie stehen die Chancen für internationale Studenten, ein Stipendium an einer amerikanischen Uni zu bekommen?

Sich als internationaler Student um ein Stipendium von einer USHochschule zu bewerben, ist aufwendig, kann sich aber lohnen: Es gibt viele Unis, die ausländische Studenten an ihre Hochschule locken möchten und sich das auch etwas kosten lassen. Wer nicht den umständlichen Weg gehen möchte, alle in-Frage kommenden Unis einzeln abzuklappern, kann auch eine Agentur für sich arbeiten lassen: „IST“ oder „IDEA“ beispielsweise bieten spezielle Programme für die USA an und vermitteln Stipendien. Der Service hat allerdings seinen Preis: Für rund 2.300 Euro Vermittlungsgebühr bekommst du mehrere Stipendienangebote, die genau zu deinen Fächerwünschen und Qualifikationen passen. Eine kostenfreie Anlaufstelle für USAStipendien ist das Fulbright-Programm, das jedoch nur Stipendien für einen neunmonatigen Aufenthalt vermittelt. Mehr Infos findest du in den Datenbanken des DAAD, von e-fellows oder unter www. stipendienlotse.de.

Felix: „Ich spiele relativ hochklassig Fußball und könnte von meinem Gehalt auch schon leben. Allerdings möchte ich einen „Plan B“ haben. Ich habe mich an mehreren Unis beworben, jedoch nur Absagen bekommen. Noch ein Jahr zu warten, kommt für mich nicht in Frage, weil sich das schlecht im Lebenslauf macht. Jetzt möchte ich ins Ausland und mir dort einen Club und ein Studium suchen.“ Vielleicht ergibt es für dich als Profisportler ja Sinn, dir einen Verein zu suchen, in dem du die besten Chancen hast (egal ob in Deutschland, England, Spanien oder Italien) und nebenher ein Fernstudium zu absolvieren. Damit wärst du zeitlich flexibler und könntest dich besser auf deinen Sport konzentrieren. Es ist grundsätzlich sinnvoll, dass du dich nicht nur aufs Fußballspielen konzentrieren willst, sondern für „später“ vorsorgen möchtest, allerdings solltest du versuchen, beides unter einen Hut zu kriegen. Wahrscheinlich ist es schwieriger, als Fußballprofi Karriere zu machen als einen Studienplatz zu bekommen. In Deutschland alle Zelte abzubrechen und jetzt auf die Schnelle im Ausland irgendein Studium anzufangen, nur damit du keine Lücke im Lebenslauf hast, ist wenig sinnvoll. Falls ein Fernstudium für dich interessant ist, so kannst du dich auf folgenden Seiten infomieren: www.zfh.de (Zentralstelle für Fernstudien an Fachhochschulen) und www.fernuni-hagen.de (Fernuni Hagen). Wenn du aber auf jeden Fall im Ausland studieren möchtest, findest du unter www.daad.de/ ausland/studienmoeglichkeiten/internationales-studium die Studiengangdatenbank des DAAD.

Laura: „Ich mache gerade eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin und werde diese in drei Jahren abschließen. Anschließend würde ich gerne Erfahrung im Ausland zu sammeln.“

Wenn du deine Ausbildung abgeschlossen hast, gibt es mehrere Möglichkeiten für dich, im Ausland zu arbeiten: Du kannst dich ganz normal in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen im Ausland bewerben. Innerhalb der EU wird dein Abschluss grundsätzlich anerkannt. Wenn du eine Stelle bekommst, kannst du problemlos in jedem EU-Land leben und arbeiten. Wenn es dich weiter in die Ferne zieht, musst du dich vorher um eine Arbeits- bzw. Aufenthaltsberechtigung und die Anerkennung deiner Qualifikationen kümmern. Eine andere Möglichkeit, im Ausland zu arbeiten, ist die Entwicklungshilfe: Über eine Organisation wie den Deutschen Entwicklungsdienst oder das Rote Kreuz wirst du für eine begrenzte Zeit ins Ausland vermittelt, das können ein paar Monate, aber auch mehrere Jahre sein. In der Entwicklungshilfe arbeitet man häufig in Krisen- und Katastrophengebieten, was eine große Herausforderung und sicherlich nicht jedermanns Sache ist. Sehr gute Infos findest du auf den Seiten des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (www.dbfk.de), dort kannst du dir die Broschüre „Arbeiten im Ausland“ herunterladen.

Wie bewerbe ich mich richtig?

Wie immer könnt ihr eure Fragen bei uns loswerden – dieses Mal zum Thema Bewerbung. Die Antworten gibt’s im Februar in der nächsten Ausgabe des EINSTIEG Abi Magazins. Einfach unter www.einstieg.com/fragenstellen das Formular ausfüllen, fertig!

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Ab ins Ausland

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Check und weg! Wer für eine längere Zeit ins Ausland geht, hat schon vor der Abreise einiges zu tun. Unsere Checkliste hilft dir bei deinen Reisevorbereitungen!*

Wohnung rter einrichten • Mailbox/Anrufbeantwo hnung hinterlegen • Zweitschlüssel für die Wo hen • Sicherungen herausdre hen zie el kab nen ten • An • Wasser abstellen • Nachsendeantrag stellen ten-Abos kündigen • Zeitungs- und Zeitschrif digen • Gas, Wasser, Strom kün en • Telefonanschluss kündig • oder untervermieten

Gesundheit • wichtige Medikam ente besorgen • Impfausweis herau ssuchen, wenn nö tig impfen lassen • Blutgruppenauswe is heraussuchen • Zahnarzt aufsuch en zur Routinekont rolle • Hausarzt aufsuch en zur Routinekont rolle • ärztliche Rezepte besorgen (Brillenträ ger, Allergiker, Diabetiker)

Formales • bei der GEZ abmelden • Wohnsitz abmelden • Reisepass beantragen oder Gültigke it prüfen • Visum beantragen • Vollmachten der Eltern einholen (z.B. für Kontoeröffnung) • Internationalen Führerschein bean tragen (außerhalb EU) • Internationalen Studentenausweis (ISIC) beantragen • Internationalen Jugendherbergsauswei s beantragen

Geld und Versicherungen ahlen • offene Rechnungen bez ren hnungskosten organisie Rec der • Bezahlung laufen chließen • Krankenversicherung abs ießen chl abs ung • Unfallversicher chließen abs ng eru ich • Haftpflichtvers arte prüfen ditk Kre und EC• Gültigkeit von rte beantragen • grüne Versicherungska ng abheben • Bargeld in Landeswähru n ffne erö d • Konto im Auslan

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Und sonst? • neue Schuhe einlaufen besorgen • kleine Gastgeschenke n und online speichern) okopieren (oder einscanne fot e ent kum Do e htig wic • Nächte buchen t) • Unterkunft für die ersten ldkartensperre, Botschaf aufschreiben (Notruf, Ge ern mm nnu efo Tel e htig wic • orgen • Phrasenwörterbuch bes im Zielland funktioniert ndy • checken, ob dein Ha algewicht beachten!) • Gepäck wiegen (Maxim igen htigen Dokumente anfert • Übersetzungen aller wic und kopieren n tze rse lauf, Zeugnisse übe • Empfehlungen, Lebens

*Völlig klar: Wer noch keine eigene Wohnung hat, sollte nicht vor der Abreise seinen Eltern das Wasser abstellen, und innerhalb der EU brauchst du keinen Reisepass. Überlege dir, welche der Punkte für dich und deine Reise wichtig sind – und welche du getrost ignorieren kannst.

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! n e t s O n e d k c Ro Du willst die Hochschulen und das Nachtleben im Osten Deutschlands testen? Dann bewirb dich! EINSTIEG Abi und das Deutsche Jugendherbergswerk Sachsen e. V. verlosen 1 x 2 Plätze für die SchnupperStudien-Reise durch Leipzig, Dresden, Chemnitz und Freiberg. Im Osten nichts Neues? Doch! In den neuen Bundesländern warten moderne Hochschulen mit guten Studienbedingungen auf dich. Studiengebühren gibt es keine, und Mieten und Lebenshaltungskosten sind in vielen Städten extrem studentenfreundlich. Warum also nicht darüber nachdenken, fürs Studium nach Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, MecklenburgVorpommern oder Brandenburg zu gehen? Wer sich dort vorher mal umsehen möchte, kann das übrigens mithilfe der Jugendherbergen in Sachsen tun: Die gemeinsam vom Land und dem DJH Sachsen angebotenen „Schnupper-

Studien-Reisen für Abiturienten“ führen in vier bis fünf Tagen durch die vier Hochschulstädte Leipzig, Dresden, Chemnitz und Freiberg. Für 233 bzw. 259 Euro gibt es drei bzw. vier Übernachtungen mit Vollpension, Transfer und jede Menge Programm: Die Hochschulen bieten Campusrundgänge, Workshops und Schnuppervorlesungen, die Städte lernt ihr unter anderem per Stadtrundgang und Kneipenabend kennen. Mehr Infos zur Studienreise gibt es auf www.jugendherberge-sachsen.de und auf www.pack-dein-studium.de, der Webseite mit Infos rund ums Studium in Sachsen.

Für die Tour vom 26. bis zum 29. April 2011 verlosen wir 1 x 2 Plätze sowie An- und Abreise und je 100 Euro Taschengeld. Ihr seid zu zweit und wollt mitfahren? Dann schreibt uns bis zum 15. Januar 2011 eine E-Mail an osten@einstieg.com. Stellt euch kurz vor (Name, Anschrift, Alter und alles, was ihr sonst noch wichtig findet), und mit etwas Glück seid ihr dabei! Falls ihr gewinnt, müsst ihr allerdings ein bisschen was für uns tun: Wir leihen euch eine Videokamera, und ihr filmt eure Eindrücke von der Reise. Die Filme bearbeiten wir anschließend und veröffentlichen sie auf EINSTIEG Online und youpodia.de. Außerdem solltet ihr für ein Telefon-Interview über die Tour zur Verfügung stehen, das im EINSTIEG Abi Magazin erscheint. Rockt den Osten! www.einstieg.com/osten

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EINSTIEG aktuell

Abi –und dann? EINSTIEG-Messen optimal nutzen! Die EINSTIEG Hamburg, die Berufe live Rheinland und die EINSTIEG Abi Messen werden alle von EINSTIEG veranstaltet und bieten dir jede Menge Infos zu Ausbildung, Studium, Finanzierung und Ausland. Du triffst Studienberater und Personaler, Bewerbungsexperten und Berufsorientierungs-Gurus. Wir sagen dir, wie du die Messen optimal für dich nutzt.

1. Überleg dir genau,

was du auf der Messe erfahren möchtest!

Berufe live Rheinland: 26. + 27. Nov. 2010 EINSTIEG Hamburg: 25. + 26. Februar 2011 EINSTIEG Abi Köln: 11. + 12. März 2011

2. Hol dir online alle Infos zur Messe, zu

den Ausstellern, ihren konkreten Angeboten und zum Programm!

5. Bereite die gesammelten Informationen zu Hause nach und nutze sie!

3. Komm zur EINSTIEG Abi Messe

und nutze den Messekatalog mit Hallenplan zur Orientierung!

4. Sprich persönlich mit

Studienberatern und Unternehmensvertretern! Die Vorbereitung Welche Hochschule bietet mir die interessantesten Studiengänge und die besten Studienbedingungen? Welche Ausbildung bei welchem Unternehmen wäre für mich geeignet? Wer hilft mir bei der Orientierung und wer bei der Finanzierung? Zur Vorbereitung überlegst du dir deine konkreten Fragen am besten schon zu Hause. Dann suchst du dir online die für dich interessanten Aussteller und Programmpunkte heraus – das geht übrigens auch per Test auf einstieg.com/testedich/. 76

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Der Messebesuch Auf der Messe angekommen findest du mit Hilfe des Messekatalogs und des Hallenplans schnell zu den Ausstellern, die du treffen möchtest. Fragen beantwortet auch das Team an der Messe-Info. Die Aussteller freuen sich über persönliche Gespräche mit dir und stehen dir gerne Rede und Antwort. Und achte darauf, dass du keinen Vortrag verpasst, der dich brennend interessiert!

Die Nachbereitung Die Messe ist vorbei, aber du hast immer noch einige Fragen? Im Messekatalog findest du im Ausstellerverzeichnis alle Kontaktadressen der Aussteller. Schick ihnen eine Mail oder ruf an, wenn du dich für ein Angebot interessierst. Unter www.webmesse.einstieg.com geht das Messegeschehen online weiter: Die EINSTIEG Webmesse ist sozusagen die virtuelle Schwester der realen Messen und das ganze Jahr über geöffnet.


26. + 27. Nov. 2010 Messe Düsseldorf Ausbildung? Studium?

Alle Infos unter: www.berufe-live.de

Nimm deine Zukunft in die Hand! Informier dich auf der Berufe live Rheinland bei rund 170 Ausstellern über deine beruflichen Möglichkeiten. Höre dir Vorträge und Talkrunden zu einzelnen Berufsbildern, zu Bewerbungsthemen und Karrierechancen an. Der Eintritt ist frei!

In Kooperation mit:

Eine Initiative der:

Medienpartner:

Prinz 221b x 140h blr 4c.indd 1

28.10.2010 16:28:34

Schauspieler Alexander Granzow ist Promipate der EINSTIEG 2011 und live dabei!

Messe

25. + 26. Februar 2011 Hamburg Messe Halle B6 9 – 17 Uhr Eintritt frei! 330 Unternehmen, Hochschulen und Schulen informieren über Ausbildungsberufe und Studiengänge.

Hamburgs Messe für Ausbildung und Studium In Kooperation mit:

Mit freundlicher Unterstützung der:

Du bekommst Bewerbungstipps von Profis, Hilfe bei der Berufsorientierung und erlebst Berufe live! Infos zur Messe erhältst du unter: www.einstieg-hamburg.de


Was geht demnächst ab...

Rihanna und Jogginghose nicht vergessen! Damit euch bis zum Erscheinen des nächsten EINSTIEG Magazins nicht langweilig wird, hier die spannendsten Termine bis zum 28. Februar 2011.

november 2010

© phkl/photocase.com

mo 15

EINSTIEG Abi Magazin 4-2010 heute erschienen!

di

16 Internationaler Tag der Toleranz

mi

17

Jogis Jungs spielen gegen Schweden in Göteborg (Freundschaftsspiel)

fr

19

Abi-Clubbing powered by EINSTIEG in Köln www.abi-clubbing.de

mi

24 Less than Jake & Zebrahead – Köln, Live Music Hall

do

25 Faithless – Philipshalle Düsseldorf

fr

26 Berufe Live Rheinland Messe in Düsseldorf www.berufe-live.de

sa

27

so

28 Fanta4 – Würzburg, S.Oliver-Arena

mo 29

Berufe Live Rheinland Messe in Düsseldorf www.berufe-live.de

Juli – Neu-Isenburg, Hugenottenhalle

Wir machen euch ’nen Knoten ins Taschentuch Wenn ihr selbst wichtige Termine für den Zeitraum vom 1. März bis zum 2. Mai bundesweit in der kommenden Ausgabe veröffentlichen wollt, dann schickt sie uns einfach an termine@einstieg.com.

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EINSTIEG Abi IV-2010


© pPowderPunk!l/photocase.com

dezember 2010 do fr

Spears hat Geburtstag (geb. 1981) – 02 Britney einfach mal auf ein Bierchen vorbeigehen, freut sich riesig!

03 Sportfreunde Stiller – Leipzig, Arena

februar 2011 do

03

so

Bowl in Texas (Football)– das Spiel mit den großen Toren, bei 06 Super dem Handspiel nicht abgepfiffen wird.

09 Jogis Jungs spielen gegen Italien in Dortmund (Freundschaftsspiel)

so   05

Nicht vergessen: Latschen rausstellen – heute Nacht kommt der Nikolaus!

mi

mo 06

Madsen – München, Backstage Werk

do  10

Jogi hat Geburtstag, feiert aber nicht.

Eröffnung der 61. Internationalen Berliner Filmfestspiele

di

07 Scouting for Girls – Köln, Gloria

fr

mi

08 Gossip – Düsseldorf, Philipshalle

sa   12

do

09 Finale Popstars, Pro7

so

sa

11

Fest van Cleef mit KETTCAR u. v. a. – Berlin, C-Halle

mo 14

Valentinstag: Zeigt eure Liebe, aber nicht mit Blumen – der Umwelt und eurem Portemonnaie zu Liebe!

so

12

The Bosshoss – Düsseldorf, Philipshalle

mo 21

Internationaler Tag der Muttersprache

di

14

Stanfour – Hamburg, Große Freiheit 36

do  24

Clueso & Band, München, Tonhalle

do

16

Fettes Brot – Dortmund, Westfalenhalle 2

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25

EINSTIEG Hamburg www.einstieg-hamburg.de

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18

Brad Pitt (geb. 1963) lässt es heute richtig krachen – wegen Geschenk bitte an Angelina wenden!

sa

26 EINSTIEG Hamburg www.einstieg-hamburg.de

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23 Ohrboten – Berlin, Astra Kulturhaus

so

27

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Schenkt reichlich, aber nur Gebasteltes – ist billiger. Lasst euch ordentlich beschenken, aber nur Kohle – kann man leichter umtauschen.

mo 28

fr

31

Silvester – denkt dran: Brot statt Böller! Ihr glaubt ja nicht, wie weit so ein Baguette fliegen kann.

januar 2011 sa

01

do

Rihanna (geb. 1988) 20 Geburtstagparty Achtung: Klingel ist kaputt, Türe aber nur angelehnt.

fr

21

di

25 Jan Delay – Göttingen, Stadthalle

mo 31

11 13

David Hasselhoff – Frankfurt, Ballsporthalle Clueso & Band – Berlin, C-Halle Verleihung der Grammy Awards in Los Angeles

Oscarverleihung in Los Angeles – zieht euch was Ordentliches an und verschmutzt den Teppich nicht. Endlich: Das EINSTIEG Abi Magazin 1-2011 erscheint heute!!! Darin erfahrt ihr nicht nur alles über die Banken und Versicherungsbranche, sondern auch, wie ihr euch dafür bewerben könnt. In einem umfangreichen Special zeigen wir euch, wie Lebenslauf und Anschreiben aussehen sollten – und das nicht nur für künftige Anzugträger. Außerdem stellen wir Jobs und Studiengänge in der Verkehrs- und Logistikbranche vor und gewähren einen Einblick in die Ausbildung in medizinischen Berufen.

Neujahr

Welttag der Jogginghose

Geburtstag Justin Timberlake (geb.1981) – durchklingeln und Ständchen singen. EINSTIEG Abi IV-2010

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Anzeigenquiz

Mach mit beim großen EINSTIEG Abi Anzeigenquiz und gewinne 100 Euro! Und so geht’s: Zu jeder Frage gibt es eine korrekte Antwort! Notiere jeweils den Buchstaben dieser Antwort, und du erhältst den gesuchten Satz. Maile diesen bis zum 15. Dezember 2010 an quiz@einstieg. com, unter den richtigen Einsendungen werden drei Sieger ausgelost, die jeweils 100 Euro erhalten. Beim letzten Anzeigenquiz lautete der Lösungssatz: Kommende Ausgabe: Das Auslandsspecial Gewonnen haben Isabel aus Visbek, Stephan aus Gelsenkirchen und Eva aus Salchow – herzlichen Glückwunsch!

© Andreas F./photocase.com

Lösungssatz:

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1. Die Übernahmechancen bei der Deutschen Bank (S. 2) sind A) ganz gut S) sehr gut

8. Wem bietet Galeria Kaufhof (S. 25) ein spezielles Studium an? I) Modefans T) Fußballfans

2. Was kann man bei der EINSTIEG Studien- und Berufsberatung (S. 5) buchen? P) Einzelcoaching K) Einzeltraining

9. Bei den ESO-Berufsfachschulen (S. 26) erhält jeder Schüler sein eigenes U) iPad N) MacBook

3. Was ist das Motto von BASF (S. 11 )? E) Traum liebt Realität D) Traum wird Realität

10. Welche Ausbildung kann man bei KiK (S. 26 ) machen? D) zum Handelsassistent im Einzelhandel L) zum Handelsfachwirt im Einzelhandel

4. Bei Lidl (S. 13) erwartet dich C) ein sicherer Arbeitsplatz F) ein ruhiger Arbeitsplatz

11. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) (S. 27) bildet aus zum H) Piloten E) Fluglotsen

5. Wie lautet der Slogan von Kaufland (S. 15)? J) Hier bin ich, … I) Hier bin ich richtig, …

12. Die Organisation Schüler Helfen Leben (S. 27) bietet dir ein R) Freiwilliges Soziales Jahr U) Freiwilliges Ökologisches Jahr

6. Peek & Cloppenburg (S. 17) bietet ein duales A) Bachelor Studium M) Master Studium

13. Die Bundeswehr (S. 31) macht aus dir F) einen Offizier A) einen Leutnant

7. Wie heißt die Auszubildende von REWE (S. 21)? L) Kristin S) Christa

14. Wo befinden sich die César Ritz Colleges (S. 32)? P) in Österreich E) in der Schweiz

EINSTIEG Abi IV-2010


Anzeigenquiz

15. Wofür steht MHMK (S. 33) T) Macromedia Hochschule für Medizin und Kosmetik B) Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation

25. Die EINSTIEG Webmesse (S. 51) ist B) Deutschlands erste virtuelle Messe zur Berufsorientierung??? L) die erste virtuelle Messe zur Berufsorientierung in NRW???

16. Wie heißt die Frankfurt School (S. 37) vollständig? G) Frankfurt School of Business & Management R) Frankfurt School of Finance & Management

26. Wie viele Wege, eine Sprache zu lernen, zeigt die auslandsreise (S. 55) E) 20 G) 10

17. Die FHDW (S. 41) ist unter anderem vertreten in: X) Mönchengladbach U) Bergisch Gladbach

27. Was kann man über TravelWorks (S. 61) machen? B) Work & Travel C) After Work

18. Welches Studium bietet die SRH Hotel-Akademie Dresden (S. 41)? A) Hotel & Tourism Management S) Motel & Tourism Management

28. Die FH Arnhem Nijmegen (S. 61) E) ist praxisorientiert und persönlich P) ist theorieorientiert und persönlich

19. Die FHs in Baden-Württemberg (S. 43) sind seit 2010 R) Hochschulen für Angewandte Wissenschaften Z) Hochschulen für Abgewandte Wissenschaften

29. Das Go Campus Programm von iSt (S. 67) vermittelt F) Stipendien in Asien W) Stipendien in den USA

20. Wie oft sind die SAE Institute (S. 44 ) weltweit vertreten P) 30 mal A) 50 mal

30. Wie viele Studienrichtungen bietet die ibs (S.67 )? E) sechs J) fünf

21. Die WHU (S. 45) besitzt ein Netzwerk von F) 1.000 organisierten Alumni U) 2.000 organisierten Alumni

31. The Academy (S. 67) hat ihren Sitz in S) Schweden R) Dänemark

22. Die Cologne Business School (S. 45) bietet Tage der Offenen Tür am S) 17.11. und 11.12. H) 18.11. und. 12.12.

32. Die Studiengänge an der Sheffield Hallam University (S. 71) B) starten im Januar 2011 R) im Juni 2011

23. Seit September hat die ISM (S. 45) auch einen Campus in G) Hamburg N) Gelsenkirchen 24. Den Jobguide Handel (S. 47) gibt es zum kostenlosen Download auch als T) ePaper A) eBook

33. EF (S. 71) steht für U) Education First V) Education Free 34. Der neue Hochschulanzeiger (S. 83) erscheint am N) 22.11. W) 29.11. 35. Welches Studium kannst du bei der Bundeswehr (S. 84, Magazinrückseite) absolvieren? G) Ingenieurstudium M) Sportstudium EINSTIEG Abi IV-2010

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Impressum © vonnypony/photocase.com

Folge 10 Alle Basti-Folgen unter: www.einstieg.com/basti Folge 10

Wie sollen wir das bis nächste Woche schaffen?

Ich bitte Sie! Zu meiner Studienzeit gab es auch alle Hände voll zu tun.

Der Bachelor bringt uns um!

UNI

© gagarenne/photocase.com

Idee und Text: Anke Tillmann

Zeichnerische Umsetzung: Christian Sommer www.illusommer.de

Ausblick Das nächste EINSTIEG Abi Magazin erscheint am 28. Februar. Darin erfahrt ihr nicht nur alles über die Banken- und Versicherungsbranche, sondern auch, wie ihr euch dort bewerben könnt. In einem umfangreichen Special zeigen wir euch, wie Lebenslauf und Anschreiben aussehen sollten – und das nicht nur für künftige Anzugträger. Außerdem stellen wir Jobs und Studiengänge in der Verkehrs- und Logistikbranche vor und gewähren einen Einblick in die Ausbildung in medizinischen Berufen.

Auch diese Ausgabe von EINSTIEG Abi enthält wieder jede Menge Anzeigen von Hochschulen, Unternehmen und privaten Bildungsträgern. Im Internet findet ihr die Anzeigen unter www.einstieg.com/chancen. Es wäre super, wenn ihr euch bei eurer Bewerbung auf das EINSTIEG Abi Magazin bezieht. Vielen Dank!

Impressum Druck

Autoren

Verlag EINSTIEG GmbH

Judith Strücker, Carolin Mader,

Venloer Str. 241 • 50823 Köln

Steffen Meyer, Annika Henrix

Telefon: +49.221.3 98 09-30 Fax: +49.221.3 98 09-60 E-Mail: info@einstieg.com

Anzeigen

(verantwortlich)

Sabine vom Scheidt (anzeigen@einstieg.com)

Chef vom Dienst René Glinkowski

Christian Langkafel

Chefredaktion

Design und Layout (verantwortlich)

Stefan Moskopp (s.moskopp@einstieg.com)

Redaktion Annette Kamps, Stefan Holzbrecher, Daniel Schwitzer, Julia Kunze, Patrick Agis-Garcin

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EINSTIEG Abi IV-2010

Konrad-Adenauer-Ufer 67 • 50668 Köln Telefon: +49.221.9 73 70 45

Web: www.einstieg.com

Herausgeber

Printservice Produktion GmbH

Judith Strücker (Art Direction)

Titelfoto Fotografin: Anke Tillmann/Model: Fabienne Becker

Illustration Comic Christian Sommer • info@illusommer.de

Vertrieb

EINSTIEG Abi ist kostenlos an rund 3.000 zum Abitur führenden Schulen und Bildungseinrichtungen im gesamten Bundesgebiet erhältlich. Einzelverkaufspreis Euro 3,50. Jahresabonnement bei 4 Ausgaben Euro 13,00 (inkl. Versandkosten und MwSt.) © für alle Beiträge bei EINSTIEG GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in Onlinedienste und Internet und Vervielfältigungen auf Datenträgern nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des Verlages. Druckauflage: 150.000 Stück, IVW-Prüfung


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Erscheinungstag:

22.11. 2010

Eine Themenauswahl unserer November-Ausgabe: INTENSIV Tschüss Festanstellung – kommt der radikale Umbruch von Arbeitsmodellen? Von Unternehmen werden unterschiedlichste Arbeits- und Entlohnungsmodelle und individuelle Arbeitsverträge verlangt. Die Konjunkturzyklen werden immer kürzer, und Unternehmen suchen flexible Alternativen. HOCHSCHULE UND STUDIUM Serie: Spitzencluster in Deutschland Unter dem Motto „Deutschland Spitzencluster – Mehr Innovation. Mehr Wachstum. Mehr Beschäftigung“ werden zehn Cluster in Deutschland gefördert. Wir stellen sie in einer Serie vor und starten mit dem „Software-Cluster Rhein-Main-Neckar“.

UNTERNEHMEN UND PRAXIS Jobs in der Energiebranche Die Energiebranche steht vor turbulenten Zeiten und riesigen Herausforderungen: Das Ende der Atomstromproduktion wie auch der Kohleförderung vor Augen, muss die Energiewende geschafft werden. Und dazu braucht es hochqualifizierte Mitarbeiter. Wir stellen spannende Arbeitsfelder vor. Maschinenbau studiert und dann? Vor einem Jahr für nicht möglich gehalten: der deutsche Maschinenbau brummt, und mal wieder werden Nachwuchskräfte händeringend gesucht. Der F.A.Z. Hochschulanzeiger zeigt Wege und Einstiege in eine vielseitige Branche. Finanzbranche: Zurück in die Zukunft? Der F.A.Z. Hochschulanzeiger wirft einen aktuellen und internationalen Blick auf die Finanzbranche. Welche Spuren hat die größte Finanzkrise der Nachkriegszeit hinterlassen und mit welchem Selbstverständnis geht sie in die Zukunft? Änderungen vorbehalten.

Sie wollen keine Ausgabe mehr verpassen? Für nur 8,40 Euro pro Jahr können Sie den Hochschulanzeiger abonnieren. Infos und Bestellung unter www.faz.net/abo oder telefonisch unter (01 80) 2 34 46 77 (6 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunkhöchstpreis 42 Cent pro Minute)

.de



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