Einstieg Magazin 2/2012

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No 2-2012 · 17. Jahrgang · € 3,50 www.einstieg.com

Foto: Anke Tillmann

magazin für ausbildung und studium

Oliver Ewy, Abi 2011 Traumberuf: Musicaldarsteller

Jura

Die Note macht’s Medizinstudium

Vom Hörsaal ans Krankenbett Special: Berufswahl

Was soll ich werden? Technik und Ingenieurwesen

Neue Tüftler braucht das Land

s Große 3. Teil , dsquiz Auslan

g Einstie 12 t 20 h c i s e G t! gesuch


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Editorial Liebe Leserinnen und Leser, der Sommer steht vor der Tür, und da passt es natürlich bestens, dass wir bei der Suche nach dem Einstieg Gesicht des Jahres von LAL Sprachreisen unterstützt werden. LAL spendiert der Siegerin oder dem Sieger eine Sprachereise nach Malta mit allem, was dazu gehört (mehr dazu auf Seite 5). Karriere als Ingenieur: Eine Frage der Technik Wer gut mit Zahlen kann und technisches Verständnis hat, sollte die Titelgeschichte ab Seite 10 nicht verpassen. Denn Technik und Ingenieurwesen sind weiterhin ein Jobmotor. Wer sich nicht ganz sicher ist, ob er das Zeug zum Ingenieur hat, dem sei erst einmal der Test auf Seite 14 empfohlen. Jura: Auf die Note kommt es an. Ganz anders als bei den Ingenieuren sieht der Arbeitsmarkt für Juristen aus (S. 28). Mit guten Noten können sich die Absolventen später ihre Jobs aussuchen, allerdings schließen die meisten nur mit „ausreichend“ ab.

Foto: Anke Tillmann

Medizinstudium: vom Hörsaal ans Krankenbett Krankenhausserien erfreuen sich größter Beliebtheit, Arzt gilt für viele als Traumberuf. Hält das positive Image der Realität eigentlich stand. Wir haben nachgefragt (S.34).

Unser Covermodel heißt Oliver Ewy. Im vergangenen Jahr hat er Abi gemacht und studiert nun im zweiten Semester Architektur. Außerdem nimmt der 20-Jährige Gesangs- und Schauspielunterricht, denn er möchte unbedingt Musicaldarsteller werden. Erste Erfolge auf dem Weg dorthin hatte er bereits: Als Jugendlicher schaffte es Oliver ins Finale eines großen Gesangswettbewerbs, und im Theater spielte er schon Hauptrollen.

Die Qual der Berufswahl Für viele von euch steht gerade der schulische Endspurt und danach die Weichenstellung für die berufliche Zukunft an. Wie gut, dass wir in dieser Ausgabe ein Special zum Thema Berufswahl haben (ab Seite 46). Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe wünscht euch das Einstieg Team.

fs Cover? Willst du auch au auf Seite 5! Dann lies weiter

Einstieg ∙ 2/2012 ∙ 3


Inhalt alles hier drin 06 Wir fragen, ihr antwortet

12

08 News zu Ausbildung und Studium

38 Bio-Studiengänge Nachhaltigkeit im Fokus 40 Studium News

Titelthema: Technik und Ingenieurwesen 10 Ohne Ingenieure geht nix Die wichtigsten Fachrichtungen im Überblick 14 Eignungstest Hast du das Zeug zum Ingenieur?

42 Studienplatzbewerbung Wie komme ich an die Hochschule? 44 Neue Studiengänge

34

Special Berufswahl 47 Selbsteinschätzung ist wichtig

16 Azubis und Studenten geben Ein- blicke

48 Berufswahltests im Internet 50 Plan B im Hinterkopf

18 Erneuerbare Energien Sonnige Zeiten

Ausland 20 Raumfahrt-Wettbewerb Hamburger Doktorand will Roboter zum Mond schießen

52 Tourismus Studium für Fernweh-Spezialisten

22 Luft- und Raumfahrttechnik Träume und Visionen

54 Auslands-Quiz, letzter Teil! Gewinne ein Jahr in Australien

Ausbildung und Studium

Arbeitswelten

24 Berufsfachschulen Alternative zur dualen Ausbildung

56 Journalismus Interview mit Reporter Denis Gastmann

26 Ausbildung News

20

28 Jura-Studium Wenn A auf B schießt 30 Moot Courts Rollenspiele vor Gericht 32 Konfliktherd Wohngemeinschaft Interview mit „WG-Psychologe“ Ludger Büter 34 Medizinstudium Traumberuf Arzt? 4 ∙ Einstieg ∙ 2/2012

Sprich uns an! Du hast Fragen zu einem Artikel aus dem Einstieg Magazin? Oder du möchtest Lob oder Kritik zur aktuellen Ausgabe loswerden? Wir freuen uns über dein Feedback! redaktion@einstieg.com www.facebook.com/berufswahl www.twitter.com/berufswahl

58 Arbeiten für die PIXAR-Studios Interview mit Tanja Krampfert und Axel Nehls 60 Platz im Modecamp zu gewinnen 61 Anzeigenquiz 62 Impressum, Ausblick


Einstieg und LAL bringen dich groß raus!

Willst du aufs Cover? Die Siegerin oder der Sieger des Wettbewerbs wird das Cover der August-Ausgabe von Einstieg und des neuesten Katalogs von LAL Sprachreisen zieren. Außerdem spendiert LAL eine einwöchige Sprachreise nach Malta.

Das erwartet dich:

Und so geht’s weiter:

• Fotoshooting für das Cover der nächsten Ausgabe von  Einstieg und des neuen LAL-Katalogs „Internationale Sprach-  reisen für Schüler und junge Erwachsene“ • einwöchige Sprachreise nach Malta, inklusive Flug, Transfer,  Unterkunft, Englisch-Sprachkurs mit allen zugehörigen  Materialien • Interview und Nachberichterstattung zum Shooting und zur  Sprachreise

Bis Ende Mai können die User auf www.einstieg.com/covervoting darüber abstimmen, wer aufs August-Cover von Einstieg und den neuen Katalog von LAL Sprachreisen kommt. Die Siegerin oder den Sieger laden wir zum Shooting für die beiden Cover ein und schenken ihr/ihm eine einwöchige Sprachreise nach Malta.

Das musst du tun: Trage dich bis zum 21. Mai auf www.einstieg-lal-cover.de ein und lade drei Fotos von dir hoch.

Fabian Kläs, 2011

Farina Fichtner, 2010

Marco Aurelio, 2009

Bildergalerie Auf www.einstieg.com/covervoting findest du alle bisherigen Sieger des Wettbewerbs und Bilder von den Fotoshootings.

www.facebook.com/berufswahl www.lal.de/facebook

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Wir fragen... ihr antwortet

„Bei der Kripo wird’s nie langweilig“

Auf unseren Einstieg Messen informieren sich jedes Jahr zehntausende Schülerinnen und Schüler über ihre Möglichkeiten nach dem Abitur. Wir haben einige von ihnen nach ihren Zukunftswünschen gefragt.

Alina, 19, singt und schauspielert in ihrer Freizeit:„Meine Vorbilder sind Scarlett Johansson und Meryl Streep. Beruflich auf die Schauspielerei zu setzen, wäre mir aber zu riskant. Ich wäre gerne TV-Journalistin, deswegen werde ich mich nach dem Abi um Praktika beim Fernsehen bemühen. Egal wie es auch kommt, ich möchte beruflich auf jeden Fall etwas Kreatives machen.“ 6 ∙ Einstieg ∙ 2/2012


Veit, 19, ist gerade mitten im Abi-Stress: „Später würde ich gerne als Journalist arbeiten. Bei der Fußball-WM der Frauen im vergangenen Jahr war ich als Twitter-Reporter für eine Zeitung im Einsatz, das hat großen Spaß gemacht. Ich will auf jeden Fall noch einen Auslandsaufenthalt einschieben, um mein Englisch aufzubessern. In meiner Freizeit schreibe ich und spiele Fußball, Klavier, Trompete und Gitarre.“

Christina, 16, überlegt, ob sie später zur Polizei gehen soll: „Bei der Kripo zu sein, fände ich reizvoll, da wird es wenigstens nie langweilig. Auf jeden Fall ist mir der Spaß im Beruf wichtiger als viel zu verdienen. Außerdem kann man ja immer noch einen reichen Mann heiraten. Im Moment freue ich mich am meisten auf meinen Flug nach Argentinien in den Sommerferien. Dort werde ich die Familie besuchen, bei der ich schon mal für ein halbes Jahr gelebt habe.“

Sebastian, 18, organisiert den Abiball seiner Schule im nächsten Jahr: „Da werden rund 1.500 Personen kommen, das ist also gar kein so kleines Event. Mein Traum ist es, später als Journalist bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu arbeiten. Wenn ich mal für einen Tag mit jemand tauschen dürfte, dann mit meiner Mutter. Dann könnte ich sehen, wie es ist, mit mir zusammenzuleben und würde vielleicht ein paar Dinge ändern.“

Marie, 17, ist im Tauchverein und nicht bei Facebook: „Ich bin im Tanzclub und im Tauchverein. Mein Tauchrekord liegt bei 25 Metern. Später würde ich am liebsten als Meeresbiologin arbeiten. Bei Facebook bin ich nicht, weil ich nicht ständig etwas von mir preisgeben möchte. Und wenn man dabei ist und nichts postet, gilt man gleich als langweilig. Ist man nicht bei Facebook, wird man allerdings auch schräg angeguckt.“

Interviews: Stefan Moskopp; Fotos: Linda Hammer

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News

Einstieg und NIVEA SUN verlosen Styling-Gutscheine für deinen Abiball Auf dem Abiball darfst du nicht nur die bestandene Reifeprüfung gebührend feiern, sondern dich auch mal so richtig schick machen. Ob Abendkleid, Schuhe oder die Frisur – alles muss sitzen, schließlich willst du an deinem großen Tag richtig toll aussehen. Noch schöner wirkt das ganze Outfit natürlich, wenn du mit frisch gebräunter Haut in deiner Kleidung steckst. Damit du dabei keinen Sonnenbrand riskierst, verlosen Einstieg und NIVEA SUN insgesamt 12 Sets der „sun touch“-Selbstbräunerserie von NIVEA SUN. Darüber hinaus können sich zwei von euch auf einen kostenlosen Besuch bei ihrem Lieblingsfriseur freuen – wir spendieren euch und euren besten Freundinnen je einen Gutschein im Wert von 75 Euro. „sun touch“ bietet von der Creme für Gesicht, Hals und Dekolleté über die Milch für den Körper bis hin zum Selbstbräunungs-Tuch alles, was du für eine sommerliche Bräune brauchst. Der schöne Effekt hält bis zu vier Tage an. So steht dem strahlend schönen Abschluss deiner Schulzeit nichts mehr im Weg! Wenn du perfekt gestylt zum Abiball gehen möchtest, trag dich bis zum 31. Mai unter www.einstieg.com/gewinnspiel ein.

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Wenige Azubis gehen ins Ausland Weniger als ein Prozent aller Auszubildenden nutzen ihre Chance, während der Ausbildung ins Ausland zu gehen. Das geht aus einem Bericht der Universität Mainz hervor. Die geringen Zahlen gelten nicht nur für deutsche Azubis, sondern europaweit. Lediglich Dänemark, Finnland und Zypern lagen über einem Prozent. Um mehr Auszubildenden einen Auslandsaufenthalt schmackhaft zu machen, raten die Autoren dazu, die Bedeutung von Mobilität und internationalen Erfahrungen stärker ins Bewusstsein zu rücken und den Unternehmen und Ausbildern nahezubringen. Das könne beispielsweise durch Sprachkurse, bessere Informationen und die Anerkennung der im Ausland gewonnenen Fähigkeiten geschehen.

Ich will ein erstklassiges Studium mit besten Perspektiven Deshalb ist die EBS Universität für mich die richtige Adresse: • Ihr einzigartiges Netzwerk nutzt mir jetzt und später. • Erstklassige Professoren fördern und fordern mich fundiert und praxisnah in kleinen Gruppen. • Die EBS inspiriert Persönlichkeiten. BWL an der EBS Business School • Bachelor in General Management (BSc) mit der Option International Business Studies • Bachelor in Aviation Management (BSc)

Online-Ratgeber „Bremer Schreibcoach”

Schnell sein und bis zum 23. Mai 2012 bewerben unter: www.ebs.edu/bewerbung

Du schreibst zum ersten Mal eine Hausarbeit oder leidest unter einer Schreibblockade? Keine Panik: Der „Bremer Schreibcoach” hilft dir mit Empfehlungen und Strategien zum Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten aus der Patsche – online und kostenlos. Unterstützung erhalten nicht nur Erstsemester – die Ratschläge und Strategien gelten auch für Abschlussarbeiten in Bachelor-, Master- oder Diplomstudiengängen oder für Doktorarbeiten. In aufeinander aufbauende Module aufgeteilt, bietet der Schreibcoach Empfehlungen zum wissenschaftlichen Schreiben. Hinter dem Projekt steckt der Bremer Linguistik-Professor und Schreibforscher Hans Krings. Sein Ratgeber begleitet dich durch alle Phasen deines Projektes, von der Planung und Vorbereitung über die Literaturrecherche und Materialsammlung bis hin zur Strukturierung, Formulierung und Korrektur sowie der optischen Gestaltung des Textes. www.bremer-schreibcoach.uni-bremen.de

Infos unter: www.ebs.edu/bachelorstudiengaenge EBS Universität für Wirtschaft und Recht • Wiesbaden/Rheingau anz_dhfpg_0312_anz_dhfpg_0711.qxd 09.03.12 08:33 Seite 1

Ausbildung oder Studium? Beides! Studium mit Gehalt

Welcher Auslandsaufenthalt passt zu dir? Mit dem „auslandszeit-Test” des Infoportals auslandszeit.de kannst du herausfinden, welche Form des Auslandsaufenthalts am besten zu dir passt. Viele träumen nach dem Abi davon, ins Ausland zu gehen, und die Möglichkeiten sind vielfältig. Wer sich jedoch nicht sicher ist, ob Au-pair, ein Auslandspraktikum, Work & Travel oder vielleicht doch ein Summercamp das Richtige ist, der kann den „auslandszeit-Test” auf auslandszeit.de zur Hilfe nehmen. Mit der Beantwortung von 20 Fragen erhältst du individuelle Vorschläge, welche Formen des Auslandsaufenthalts für dich infrage kommen. Anschließend kannst du dich ausführlich über die vorgeschlagenen Möglichkeiten informieren. Übrigens: Den „auslandszeit-Test” findest du auch auf Einstieg.com unter www.einstieg.com/ausland.

• Bachelor in Sportökonomie NEU • Bachelor in Fitnesstraining • Bachelor in Fitnessökonomie • Bachelor in Ernährungsberatung • Bachelor in Gesundheitsmanagement • zusätzlich: zwei Masterstudiengänge

Duales Bachelor-Studium: Studieren + Geld verdienen + Praxiserfahrung sammeln Das dreijährige Studium verbindet eine vergütete Ausbildung (Festanstellung) in einem Betrieb und ein Hochschulstudium, bestehend aus Fernstudium und kompakten Präsenzphasen an bundesweiten Studienzentren.

Regelmäßige kostenlose Informationsveranstaltung an den regionalen Studienzentren. Termine und Anmeldung über Internet.

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Tel. +49 681 6855-150 • www.dhfpg.de

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Titel: Technik und Ingenieurwesen

Flugzeug, Stadion, Smartphone – ohne Ingenieure geht nix!

Das Ingenieurwesen bietet tolle Zukunftsaussichten. Berufseinsteigern winken gut bezahlte und spannende Jobs. Der Weg dorthin ist allerdings hart.

W

as genau machen Ingenieure eigentlich? Gegenfrage: Was machen Ingenieure eigentlich nicht? Ingenieurarbeit steckt heute in fast allen Dingen des täglichen Lebens. Egal, ob man mit dem Flugzeug in den Urlaub abhebt, eine SMS auf dem Handy tippt, im Internet gegen andere User zockt oder einfach nur zu Hause das Licht einschaltet – ohne Ingenieure wäre all dies nicht möglich. Und bevor Jogis Jungs im Sommer bei der EM auf Torejagd gehen können, braucht es in Polen und in der Ukraine natürlich erst einmal moderne neue Stadien – auch sie werden von Ingenieuren geplant. Ein Ingenieur ist ein studierter Spezialist für ein Fachgebiet der Technik. Die theoretische Grundlage seiner Arbeit bilden Kenntnisse in Mathematik, Physik und Informatik, dazu kommt Fachwissen aus seinem ingenieurwissenschaftlichen Ressort. Die Arbeitsmarktchancen für Ingenieure sind gut. Insbesondere in den Sparten Maschinen- und Fahrzeugbau und Elektrotechnik sind hochqualifizierte Berufseinsteiger gefragt. Und auch im Ausland haben deutsche Ingenieure einen guten Ruf: Bis zur Einführung der Abschlüsse Bachelor und Master galt der deutsche „Dipl.-Ing.“ (Diplom-Ingenieur) weltweit als Markenzeichen für hervorragend ausgebildete Fachleute. Heute gibt es das Diplom zwar nicht mehr, Ingenieure „made in Germany“ stehen aber international weiter hoch im Kurs. Die guten Arbeitsmarktchancen wirken sich auch auf die Gehälter aus: Viele Ingenieure verdienen schon im ersten Jahr zwischen 40.000 und 45.000 Euro – und damit mehr als die meisten anderen Hochschulabsolventen.

Welche Fachgebiete gibt es?

Foto: Anke Tillmann

Der technologische Fortschritt sorgt dafür, dass sich die Anforderungen an Ingenieure stetig verändern. Das bedeutet, dass die Aufgaben vieler Ingenieure heute ganz andere sind als noch vor zwanzig, fünfzig oder hundert Jahren – und dass Ingenieure sich im Laufe ihres Berufslebens immer wieder auf Neuerungen einstellen müssen. Trotzdem lassen sich die Ingenieurwissenschaften in vier Hauptgruppen unterteilen: 10 ∙ Einstieg ∙ 2/2012


Maschinen- und Anlagenbau Der Maschinen- und Anlagenbau ist der größte Industriezweig in Deutschland. Mehr als 900.000 Beschäftige arbeiten in rund 6.000 Unternehmen zwischen Flensburg und Konstanz, darunter etwa 170.000 Ingenieure. Sie alle entwickeln, produzieren und verkaufen Maschinen und technische Anlagen in die ganze Welt – von der Abfüllanlage einer Bierbrauerei in Oberfranken bis zum Kohlekraftwerk in China. So vielfältig wie die Aufgaben sind auch die Studienmöglichkeiten: Angehende Maschinenbau-Ingenieure können unter nahezu 500 Studiengängen wählen, viele davon mit Spezialisierungen auf bestimmte Teilgebiete oder Branchen. Eins haben jedoch alle gemeinsam: In den ersten Semestern stehen vor allem Mathematik und Naturwissenschaften auf dem Lehrplan. Auch Informatik ist unverzichtbar, denn das wichtigste Werkzeug des Maschinenbauers ist nicht der Schraubenschlüssel, sondern der Computer. Bevor auch nur ein Bauteil produziert wird, simulieren Maschinenbau-Ingenieure Maschinen und Abläufe mit Hilfe spezieller Software.

Elektrotechnik und Elektronik Die Arbeit von Elektrotechnikern begegnet uns jeden Tag dutzende Male. Ohne sie müssten wir nicht nur auf Handys, Notebooks und Flachbildfernseher verzichten – sondern auch auf den Strom, der aus der Steckdose kommt. Elektrotechniker beschäftigen sich, kurz gesagt, mit der Frage, wie man Elektrizität erzeugt, überträgt und nutzbar macht. Sie verbessern die Effizienz von Solarzellen und die Ladekapazitäten von Akkus. Sie haben die Touchscreens unserer Smartphones und den MP3Player entwickelt, und vielleicht sorgen sie in Zukunft dafür,

dass wir an der Tankstelle nicht mehr Benzin und Diesel kaufen, sondern ausschließlich Strom. Wie für alle Ingenieure gilt auch für Elektrotechniker: Zu Beginn des Studiums werden vor allem Grundlagen der Mathematik, Physik und Informatik gepaukt. Später gilt es, sich für einen der Schwerpunkte Mikroelektronik, Halbleitertechnik, Mechanik, Werkstoffkunde, Messtechnik, Automatisierungstechnik, Informationstechnik oder Energietechnik zu entscheiden.

Bauingenieurwesen Die ägyptischen Pyramiden, die römischen Bäder oder der Eiffelturm: Ohne Bauingenieure wären solche Bauwerke nie entstanden – oder längst wieder eingestürzt. Bauingenieure berechnen die Statik, wählen geeignete Baustoffe aus und organisieren die Arbeitsabläufe auf der Baustelle. Auch ihr wichtigstes Arbeitswerkzeug ist der Computer. Das Studium des Bauingenieurwesens beginnt mit Mathematik, Physik und Informatik, dazu kommen Fächer wie Baustoffkunde und Konstruktionslehre. Später gilt es, sich zu spezialisieren: Die meisten Bauingenieure sind im konstruktiven Ingenieurbau beschäftigt. Sie planen zum Beispiel Brücken, Türme oder Stadien. Im Bereich der Umwelttechnik geht es dagegen um Kläranlagen, Staudämme oder Trinkwassernetze. Wer im Baubetrieb arbeitet, plant gar keine Gebäude, sondern ist für die Organisation von Bauprojekten zuständig. In der Verkehrs- und Raumplanung dreht sich alles um Autobahnen, Bahntrassen oder Flughäfen, und die Geotechnik befasst sich mit allem, was unter der Erde gebaut wird, zum Beispiel Tunnel oder Fundamente.

Einstieg ∙ 2/2012 ∙ 11


Verfahrenstechnik Als Jesus Wasser zu Wein verwandelte, galt dies noch als Wunder. Heute würde man seine Performance wohl eher als Ergebnis der Verfahrenstechnik beschreiben. Ingenieure für Verfahrenstechnik, die je nach Fachgebiet auch als Chemieingenieure bezeichnet werden, kennen sich mit den Eigenschaften von Rohstoffen aus – und wissen, wie man aus mehreren Zutaten einen neuen Stoff entwickelt, der über ganz bestimmte Eigenschaften verfügt. Sie verwandeln Rohöl in Super-Benzin oder Hautcremes und haben sich vom Pflanzenreich die Mechanismen für eine Schmutz abweisende Fassadenfarbe abgeguckt. Ihre Werkstoffe sind nicht Stahl, Holz oder Stein, sondern Flüssigkeiten und Gase, die erhitzt, gekühlt, gemischt, in ihre Bestandteile zerlegt und neu wieder zusammengesetzt werden – und das in großen Mengen und mit großem Gerät, denn Aufgabe der Verfahrenstechniker ist es, Innovationen aus der Chemie industriell nutzbar zu machen. Studierende erwartet neben Mathematik und Informatik die ganze Palette der Naturwissenschaften. Dazu kommen weitere Fächer wie zum Beispiel Mechanik, Elektrotechnik oder Strömungslehre und viel Basiswissen aus angrenzenden Ingenieurwissenschaften.

Foto: Anke Tillmann

Weitere Ingenieursparten Rund um die Hauptdisziplinen und an den Schnittstellen zu anderen Wissensbereichen entstehen immer wieder neue Aufgabengebiete für Ingenieure. Vor allem an den Grenzen zur Informatik und zur Betriebswirtschaft haben sich in den letzten Jahren neue Berufe etabliert. So schlagen Wirtschaftsingenieure beispielsweise die Brücken zwischen verschiedenen Abteilungen innerhalb von Unternehmen. Sie denken über den Tellerrand hinaus und sorgen in vielen Betrieben für bessere Arbeitsabläufe und Kommunikation zwischen Entwicklung, Produktion, Vertrieb, Controlling und Logistik. Auch viele Studiengänge und Wissensgebiete der Informatik werden den Ingenieurwissenschaften zugeordnet – schließlich muss die Soft- und Hardware, mit der Ingenieure täglich arbeiten, von Fachleuten entwickelt werden, die wissen, was genau neue Programme eigentlich können müssen.

Ist der Ingenieur-Job nicht nur was für Jungs? Quatsch! Zwar hinkt die Zahl der Technik-Studentinnen an deutschen Hochschulen im internationalen Vergleich immer noch hinterher, allerdings hat sich die Situation in den letzten Jahren schon deutlich gebessert. Frauen arbeiten heute in allen Ingenieurberufen, als Bauleiterinnen auf der Großbaustelle genauso wie im Leitstand des Kernkraftwerks. Und Unternehmen suchen mittlerweile explizit Absolventinnen, weil sie wissen, dass gemischte Teams mit unterschiedlichen Begabungen bessere Ergebnisse bringen. 12 ∙ Einstieg ∙ 2/2012

Frauen arbeiten heute in allen Ingenieurberufen.

Link-Tipps Studiengänge, Reportagen und Branchenporträts rund um das Ingenieurwesen www.einstieg.com/ingenieurwesen Infoseite zum Thema Ingenieurwesen mit Eignungstest und Studiengang-Datenbank www.think-ing.de Infoseite des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) für Berufseinsteiger www.ingenieurkarriere.de


Die wichtigsten Ingenieur-Sparten Was man damit später machen kann

Möglichkeiten zur Spezialisierung im Studium (Beispiele)

Einsatzmöglichkeiten

Links

Bauingenieurwesen

Bauwerke von der Eisenbahnbrücke bis zum Fußballstadion planen und realisieren

Verkehrswesen, Wasserbau, Umweltschutz

Bauwirtschaft, Bauverwaltung, Ingenieurbüro

www.werde-bauingenieur.de

Elektrotechnik

Mikrochips entwickeln, die Geräte wie Handys, Computer, Flugzeuge, Maschinen steuern. Stromerzeugung im Kraftwerk planen

Mikroelektronik, Halbleitertechnik, Energietechnik

Elektro- und Elektronikindustrie, Energiebranche

www.vde.com/VDE/YoungNet www.zvei.de

Maschinenbau

Maschinen konstruieren – von der Brotteigmaschine bis zum Fließband in der Autofabrik

Kraftfahrzeugtechnik, Medizintechnik, Klimatechnik

Anlagenbau, Fahrzeugindustrie, Beratungsfirmen

http://studieninfo.ftmv.de www.karriere-im-maschinenbau. org

Verfahrenstechnik

Chemische, biologische und physikalische Prozesse planen, bei denen z.B. Benzin aus Holz wird, Käse aus Milch oder Trinkwasser aus Meerwasser

Chemische Verfahrenstechnik, Pharmazeutische Technologie, Lebensmitteltechnologie

Chemieindustrie, Pharmaindustrie, Lebensmittelindustrie

www.dechema.de www.vdi.de/gvc

Wirtschaftsingenieur

Produktionsprozesse überwachen und optimieren

Zweige aus Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften wie Maschinenbau oder Marketing

fast alle Branchen

www.vwi.org

Informatik

Hard- und Software entwickeln. Datenverarbeitungssysteme betreiben und warten

Technische Informatik, Angewandte Informatik, Praktische Informatik

breites Spektrum, insbesondere Informationstechnologie-Branche

www.bwinf.de

Zukunft bewegen.

„Abwechselnd studieren und arbeiten. Das ist das Spannende am dualen Studium bei der DB.“

Marie Richtsteiger, Duales Studium Elektrotechnik

lätze Noch freie P für 2012

Die Deutsche Bahn ist ein weltweit führendes Mobilitäts- und Logistikunternehmen. Mit vielfältigen Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten sind wir einer der attraktivsten Partner für Studenten dualer Studiengänge. Wir suchen jährlich zum 1. Oktober für unsere dualen Studiengänge an der Dualen Hochschule/Berufsakademie:

(Fach-)Abiturienten (w/m) Studium Ingenieurwissenschaften (Bachelor of Engineering): Wirtschaftsingenieurwesen/Projekt Engineering Elektrotechnik Elektrotechnik, Nachrichten- und Kommunikationstechnik Maschinenbau Service Ingenieurwesen Facility Management Bauwirtschaftsingenieurwesen Mechatronik (auch trinational) Studium Betriebswirtschaft (Bachelor of Arts): Dienstleistungsmanagement bzw. Industrie Spedition, Transport & Logistik/Logistics & Transportation Immobilienwirtschaft Dienstleistungsmarketing Accounting & Controlling

Studium IT (Bachelor of Science): Wirtschaftsinformatik Informatik / Praktische Informatik Steigen Sie ein! Wir unterstützen Sie durch optimale Betreuung, attraktive Vergütung, Sozialleistungen, z. B. Fahrvergünstigungen, und die Förderung Ihrer persönlichen Weiterentwicklung in Seminaren und Workshops. Nach nur drei Jahren erreichen Sie Ihren international anerkannten Bachelor-Abschluss und haben sehr gute Übernahmechancen in unserem Unternehmen. Interessiert? Alle Stellenangebote und die Möglichkeit der Onlinebewerbung finden Sie unter www.deutschebahn.com/stellenboerse. Weiterführende Informationen rund um den Arbeitgeber DB und das duale Studium finden Sie unter www.deutschebahn.com/schueler. Wo Sie uns sonst noch finden: www.facebook.com/dbkarriere www.twitter.com/dbstart

Einstieg ∙ 2/2012 ∙ 13


Titel: Technik und Ingenieurwesen

Hast du das Zeug zum Ingenieur?

Unsere Fragen stammen aus de m Ingenieur-Eignu ngstest auf de r Webseite www. think-ing.de. Do rt kannst du den ganzen Test du rc hlaufen und erhä ltst am Ende ei ne Empfehlung.

Logisches Denken, räumliches Vorstellungsvermögen, Mathe-Wissen: Unser Test verrät dir, ob du die Voraussetzungen für ein Ingenieurstudium mitbringst.

1. Was genau ist der berühmte Werkstoff Stahl? a) eine metallische Legierung, deren Hauptbestandteil Eisen ist und deren Kohlenstoffgehalt zwischen 0,002% und 2,06% liegt.

2. Womit erzeugen LCD-Fernseher ein gestochen scharfes Fernsehbild? a) mit Edelgasen b) mit einer Photonen-Folie

b) eine metallische Legierung, deren Hauptbestandteil Eisen ist und deren Aluminiumanteil zwischen 0,002% und 2,06% liegt.

c) mit einer Bildröhre d) mit Flüssigkristallen

c) das chemische Element mit der Ordnungszahl 13 und das dritthäufigste Element in der Erdkruste. d) ein Metall der 4. Periode in der 8. Nebengruppe im Periodensystem.

3. Welche Zahl muss hier nach den Prinzipien der Logik als nächste folgen?

4. Wähle unten das Element (a, b, c oder d), das die obere Reihe logisch ergänzt!

(Wenn mehrere Fortsetzungen denkbar sind, bitte diejenige mit der einfachsten Erklärung wählen.) 14 / 7 / 28 / 14 / 56 / ? a) 14

b) 84

c) 28

d) 112 a)

b)

c)

d)

5. Angenommen, ein 80 kg schwerer Mann würde zu Bett gehen und am nächsten Morgen aufwachen und feststellen, dass er in allen Dimensionen doppelt so groß geworden ist. Wie viel würde er dann wiegen?

6. In einem Garten blühen insgesamt fünfzig Blumen. Rote und violette. Und gleichgültig, welche beiden Blumen man pflückt, immer ist eine violette dabei. Wie viele rote Blumen blühen in dem Garten?

a) 160 kg c) 480 kg

a) 20

b) 320 kg d) 640 kg

14 ∙ Einstieg ∙ 2/2012

b) 25

c) 1

d) 49


7. Wenn man einen Korb mit ganz unterschiedlich großen Äpfeln schüttelt, was geschieht dann mit den großen Äpfeln?

10 = a)

a) Sie fallen im Korb nach unten. b) Sie verändern ihre Höhe nicht. c) Sie lagern sich an den Korbrändern an. d) Sie kommen nach oben.

9 = c) 8 = a) 7 = d) 6 = c) 5 = d)

8. Wenn sich das Rad oben links im Uhrzeigersinn dreht, in welcher Richtung dreht sich dann das Rad rechts unten?

4 = b) 3 = c) 2 = d) Frage 1 = Antwort a)

c) mal so, mal so d) kann man nicht vorhersagen

Lösungen

a) im Uhrzeigersinn b) gegen den Uhrzeigersinn

Magazin-Tipp THINK ING. hat auch ein gedrucktes Magazin: Die ALL ING 2012 zeigt die verschiedenen Wege in den Ingenieurberuf und präsentiert die Vielfalt der Ingenieurwissenschaften. Das Heft ist kostenlos und kann online bestellt werden: www.all-ing.info

9. Ein Flugzeug wirft für Schiffbrüchige auf einer einsamen Insel ein Rettungspaket, das in einer großen Stahlkugel verpackt ist, ab. Welche Linie entspricht am ehesten der Flugbahn der Kugel?

mVerkehrssyesnte managem t and« 2

1 a) Flugbahn 1

b) Flugbahn 2

c) Flugbahn 3

3

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4 d) Flugbahn 4

Deutschl

vativ, Mobilität inno d und zukunftsweisen ten stal nachhaltig ge

10. In einer Badewanne, in der ein kleiner Eisberg schwimmt, steht das Wasser bis zum Rand. Was passiert, wenn der Eisberg schmilzt? a) Der Wasserstand bleibt der Gleiche.

ngang mit Bachelorstudie ungen: ht ric gs un ef rti Ve 3 atik, Verkehrstelem g Verkehrsplanun NV ÖP d un

b) Der Wasserstand steigt und die Badewanne läuft über. c) Der Wasserstand sinkt ein wenig. d) Die Veränderung des Wasserstands lässt sich nicht vorhersagen.

e.de/ www.hs-karlsruhmanagement verkehrssystem

Näher dran. Einstieg ∙ 2/2012 ∙ 15


Titel: Technik und Ingenieurwesen

„Mit Begeisterung

Stecker auseinanderschrauben“ Azubis und Studenten erzählen, warum sie sich für den Bereich Technik und Ingenieurwesen entschieden haben.

Marie (22) Duales Studium Angewandte industrielle Elektrotechnik Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin / Deutsche Bahn

Sebastian (22) Duales Studium Allgemeine Mechatronik Duale Hochschule Baden Württemberg (DHBW) / Schenck Process GmbH

„Schon im Grundschulalter war ich von Technik fasziniert und habe mit Begeisterung Stecker auseinandergeschraubt. Am Gymnasium habe ich dann Mathe und Physik als Leistungskurse gewählt. Nach einem Praktikum in einem Kraftwerk kam für mich als Studienrichtung nur noch Elektrotechnik in infrage. Mein Studiengang ist sehr vielseitig und ich kann in verschiedenen Bereichen arbeiten: Ich lerne zu programmieren, ein Mainboard zu bestücken, die Energieversorgung zum Computer zu installieren, aber auch, wie die Energie in einem Kraftwerk umgewandelt wird.”

„Ich war schon immer technisch sehr interessiert und habe zu Hause gern gewerkelt. Nach einem Praktikum bei Schenck Process in der 11. Klasse als Technischer Zeichner stand für mich dann fest, dass ich später gerne in der mechanischen Konstruktion arbeiten möchte. Da ich jedoch nicht nur die graue Theorie während des Studiums wollte, habe ich mich für ein duales Studium mit einem hohen Praxisanteil entschieden. Für einen technischen Studiengang sollte man selbstverständlich technisch interessiert und fit in Mathe und Physik sein. Bei einem dualen Studium ist zusätzlich eine gesunde Portion Ehrgeiz und Disziplin erforderlich.“

16 ∙ Einstieg ∙ 2/2012


Nancy (22) Ausbildung zur Oberflächenbeschichterin Atotech Deutschland GmbH

Claudia (21) Duales Studium Maschinenbau Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) / John Deere

„Ich habe mich schon immer für besondere Dinge interessiert. Vielleicht habe ich mich auch aus diesem Grund für meine Ausbildung entschieden. Als Oberflächenbeschichterin braucht man ein gewisses Grundwissen in Mathematik, Chemie und Physik. Und wie bei allem, was man tut, sollte man möglichst viel Spaß daran haben und Ausdauer mitbringen. Nach meiner Ausbildung würde ich gerne mit der Unterstützung meines Arbeitgebers Atotech eine Weiterbildung zur Galvanotechnikerin absolvieren.”

„Seit der ersten Klasse war mir und meinen Lehrern bewusst, dass mein Talent eindeutig bei mathematischen und naturwissenschaftlichen Fächern zu finden ist. Durch den landwirtschaftlichen Betrieb meiner Eltern bin ich schon früh mit moderner Landtechnik in Berührung gekommen. Ich habe mich deswegen für ein duales Maschinenbau-Studium an der DHBW und bei John Deere, einem weltweit agierenden Landtechnik-Unternehmen, entschieden.”

Franziska Greiser | Ingenieurin

„Ich nutze Freiräume für andere Perspektiven. Schön, dass das auch im Job funktioniert.“ Ranzoomen, sich ein genaues Bild machen. Und dann einfach noch mal den Standpunkt wechseln: Das ist bei Atotech an der Tagesordnung. Wir forschen an innovativen Produkten und Verfahren für eine nachhaltigere Galvanotechnik – in Asien, Nord- und Südamerika sowie Europa. Seit Jahrzehnten gestalten wir die Zukunft unserer Branche sowie unserer weltweiten Partner. Herausforderungen erkennen, Verantwortung übernehmen Unser gemeinsames Bild einer lebenswerten Zukunft für alle spornt unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an, weiterzudenken und bessere Lösungen zu finden. Unsere Mission: weniger Ressourcen – mehr Umweltschutz! Today’s People for Tomorrow’s Solutions

www.atotech.de/karriere

Einstieg ∙ 2/2012 ∙ 17


© Ramona Heim / fotolia.de

Erneuerbare Energien: Studiengänge und Arbeitsmarktperspektiven

Sonnige Aussichten Nicht erst seit dem endgültigen Beschluss über den Atomausstieg sind erneuerbare Energien auf dem Vormarsch: An den Hochschulen wurde die Energiewende bereits eingeleitet. Einstieg hat Studenten zu ihren Erfahrungen mit den „grünen“ Studiengängen befragt.

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pätestens seit dem tragischen Störfall im japanischen Kernkraftwerk Fukushima ist klar: Die Atomenergie hat endgültig ausgedient, die Zukunft gehört den erneuerbaren Energien. Da passt es gut, dass die Energiewende in der Hochschullandschaft längst in vollem Gange ist. Das Studienangebot mit einem Bezug zu erneuerbaren Energien ist in den letzten Jahren rasant gewachsen: Knapp 300 Studiengänge verschiedenster Ausprägung gibt es mittlerweile. Zum einen handelt es sich dabei um klassische Ingenieurstudiengänge wie Maschinenbau oder Elektrotechnik, die im Verlauf des Studiums eine Schwerpunktsetzung im Bereich der erneuerbaren Energien ermöglichen. Neu ist, dass immer mehr Hochschulen Studiengänge anbieten, die komplett auf erneuerbare Energien ausgerichtet sind – sowohl allgemeine Varianten, die die Gesamtheit der erneuerbaren Energien behandeln als auch solche Studiengänge, die sich gezielt und ausschließlich auf eine bestimmte Form der Energiegewinnung beziehen, etwa Windkraft oder Erdwärme.

Der Allrounder Benjamin Maschler hat sich dafür entschieden, sich vor dem Studienbeginn erst einmal nicht zu entscheiden – für eine be18 ∙ Einstieg ∙ 2/2012

stimmte Energiequelle als Schwerpunkt. Sein Studiengang Erneuerbare Energien an der Uni Stuttgart ist breit angelegt und erlaubt es ihm, sich erst später zu spezialisieren. „Es ist schwierig, schon vor dem Studium zu beurteilen, welchen Bereich man am spannendsten findet. Deswegen wäre mir eine frühzeitige Festlegung auf einen bestimmten Schwerpunkt auch zu starr gewesen“, meint er. Benjamin und seine Kommilitonen verschaffen sich in den ersten Semestern erst mal einen Überblick über das komplette Feld der Energiegewinnungsmethoden und lernen in zwei- bis dreiwöchigen Intensivkursen die verschiedenen Energieträger kennen. Erst nach dem Grundstudium müssen sie sich schließlich für einen von drei Schwerpunkten entscheiden. Zur Wahl stehen elektrische (Photovoltaik, Windenergie), thermische (Biomasse, Solarthermie) oder kinetische (Windenergie, Wasserkraft) Energiesysteme. Bis dahin bleibt Benjamin ein gehöriges Maß an Büffelei nicht erspart. Denn auch wenn der ingenieurwissenschaftliche Studiengang hauptsächlich die Fächer Maschinenbau und Elektrotechnik vereint, müssen die Stuttgarter Studenten sich mit Grundlagen aus dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich auseinandersetzen. „Das macht zwar nicht alles Spaß, ist aber unbedingt notwendig – denn niemand kann ein Was-


serkraftwerk oder eine Photovoltaikanlage bauen, ohne ein Verständnis von Statik oder Mathematik zu besitzen“, so Benjamin. Demnächst steht aber erst mal ein Auslandsaufenthalt für den 21-Jährigen an: Er geht für ein Semester nach Südafrika, ans Institut für Energieforschung der Uni Kapstadt.

Der Spezialist Robin May hat sich für den Studiengang Photovoltaik uns Halbleitertechnologie an der Fachhochschule Jena entschieden und lernt dort, wie man mikroelektronische Bauelemente wie Solarzellen herstellt, die die Sonneneinstrahlung in elektrische Energie umwandeln. „Die Verbindung aus Mikrotechnologie und erneuerbaren Energien hat mich gereizt“, sagt er. „Und die Entscheidung für den Studiengang fiel mir recht leicht. Feinmechanik, Materialbearbeitung und handwerkliche Tätigkeiten – ich wusste, dass mir das liegt.“ Sein Studiengang ist sehr praktisch ausgerichtet: 40 bis 50 Prozent des Studiums bestehen aus Laborpraktika an der Hochschule. „Dabei erfährt man zum Beispiel, wie man einen Stromkreis aufbaut, Schaltungen realisiert oder Mikrochips bearbeitet.“ Ähnlich wie Benjamin musste sich Robin in den ersten Semestern zunächst mit den naturwissenschaftlichen Grundlagen auseinandersetzen, die für die Prinzipien der Halbleiterelektronik und Photovoltaik notwendig sind: Mathe, Chemie und vor allem Physik. Da es sich bei der Fertigung von Solarzellen und Mikrochips um hochgradig automatisierte Prozesse handelt, beschäftigte der 28-Jährige sich zudem mit der Steuerungs- und Automatisierungstechnik. Wie Benjamin hatte auch Robin anschließend die Möglichkeit zu einer individuellen Schwerpunktsetzung – entschieden hat er sich für Umweltmanagement.

Branche im Aufwind Große Zukunftssorgen müssen sich weder Spezialisten noch Allrounder machen, denn der Ausbau der erneuerbaren Energien schafft jede Menge neuer Arbeitsplätze. „Man kann noch immer

von einer Boombranche reden“, bestätigt Theo Bühler, der als Experte des Wissenschaftsladens Bonn und Ausrichter der Jobund Bildungsmesse Erneuerbare Energien die aktuelle Arbeitsmarktsituation im Auge behält. Knapp 370.000 Menschen arbeiteten laut einer Statistik des Bundesumweltministeriums im Jahr 2010 an der Erzeugung von Strom, Wärme und Kraftstoffen aus regenerativen Quellen – das sind fast zehn Prozent mehr als im Vorjahr und im Vergleich zum Jahr 2004 sogar mehr als doppelt so viele Beschäftigte. Das Ende der Fahnenstange ist damit voraussichtlich noch lange nicht erreicht: „Seriöse Schätzungen gehen von mindestens 500.000 Beschäftigten im Jahr 2020 aus“, so Bühler. „Und bisher wurden sämtliche Prognosen übertroffen.“ Patrick Agis-Garcin

Link-Tipps Informationen des Bundesumweltministeriums www.erneuerbare-energien.de Online-Portal der Agentur für Erneuerbare Energien www.unendlich-viel-energie.de Studiengang "Erneuerbare Energien" der Uni Stuttgart www.uni-stuttgart.de Studiengang „Photovoltaik- und Halbleitertechnologie“ der FH Jena www.scitec.fh-jena.de/de/photovoltaik_halbleitertechnologie Job- und Bildungsmesse Erneuerbare Energien www.jobmesse-ee.de Teste deine Kompetenz für die erneuerbaren Energien mit dem Online-Test des Wissenschaftsladens Bonn www.taste-ee.de

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Raumfahrt-Wettbewerb

Mondmission © Alex Adler

Marke Eigenbau

Rover Asimov Jr. soll bald zum Mond fliegen: „Im Prinzip nur ein ferngesteuertes Auto”

Google verspricht demjenigen 30 Millionen Dollar, der es zuerst schafft, einen Roboter auf den Mond zu schießen. Ein Doktorand aus Hamburg nimmt die Herausforderung an.

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ort, wo Karsten Becker mit Asimov Junior hin will, kann es nachts schon mal minus 180 Grad kalt werden, und bis die Sonne wieder aufgeht, verstreichen lange 348 Stunden. Noch dazu ist das Gelände am Ausflugsziel ziemlich unwegsam – es gibt hohe Berge und tiefe Krater, und überall liegen Gesteinsbrocken herum, die sich schnell als unüberwindliches Hindernis für das kleine silberfarbene Gefährt erweisen könnten. Und dann muss Asimov ja überhaupt erst einmal heil ankommen, was bei einer Strecke von fast vierhunderttausend Kilometern auch nicht als Selbstverständlichkeit betrachtet werden kann. „Seit 40 Jahren war niemand mehr auf dem Mond“, sagt Karsten Becker. „Wird langsam Zeit, dass mal jemand vorbeischaut und guckt, ob da oben alles in Ordnung ist.“ 20 ∙ Einstieg ∙ 2/2012

Konstruieren Sie einen Roboter, schießen Sie ihn auf den Mond, lassen Sie ihn dort 500 Meter zurücklegen und währenddessen Bilder und Videos zur Erde senden! So etwa liest sich in Kurzform die Aufgabenstellung des „Lunar X“-Wettbewerbs, den Google vor fünf Jahren ausgeschrieben hat. Der Internet-Konzern will damit den Beweis antreten, dass auch private Initiativen eine Weltraum-Misson auf die Beine stellen können – und zwar wesentlich kostengünstiger als staatliche Organisationen wie die NASA. Rund 30 Teams aus der ganzen Welt nahmen die Herausforderung an und konkurrieren seitdem darum, wer es als erstes auf den Erdtrabanten schafft und – im Erfolgsfall – die 30 Millionen Dollar Preisgeld abstaubt. Mit dabei und derzeit gut im Rennen: die „Part-Time-Scientists“ aus Deutschland mit Karsten Becker.


Mitgliedern des Teams. Nicht umsonst lautet ihr Motto „Hell yeah, it’s rocket science!“. Wir schießen ein Auto zum Mond, verdammt nochmal!

Russische Mittelstreckenrakete als Vehikel

Karsten Becker hat das Gehirn des Roboters programmiert

„Sowas Geiles macht man nur einmal im Leben“ Der 30-Jährige, Studienabschluss in Technischer Informatik, kombiniert die Mondmission mit seiner Doktorarbeit, die er derzeit an der TU Hamburg-Harburg schreibt. Bei den „Teilzeit-Wissenschaftlern“ ist Becker für die Elektronik zuständig. Er hat das Gehirn von Asimov Junior programmiert, dem solarbetriebenen Rover, der ein bisschen so aussieht wie der Roboter Wall-E aus dem gleichnamigen Pixar-Film. Daneben kümmert er sich auch um die Steuerung des Gefährts. Das größte Problem dabei: Wegen der riesigen Entfernung zwischen Erde und Mond beträgt die Signallaufzeit hin und zurück jeweils anderthalb Sekunden. Der Mann am Joystick muss also stets antizipieren, wo Asimov in drei Sekunden sein wird und ob dort möglicherweise ein Hindernis lauert. Dabei sollen ihm hochauflösende 3D-Bilder helfen, die der Rover mit seinen Kamera-Augen zur Bodenstation senden wird. „Im Prinzip ist Asimov nur ein ferngesteuertes Auto“, sagt Karsten Becker. „Allerdings schon ein ziemlich schickes.“ Angefangen haben die Part-Time-Scientists vor drei Jahren zu fünft. Als Becker hinzustieß, waren sie schon zwanzig. Inzwischen arbeiten rund hundert Leute an der Mission – darunter gestandene Wissenschaftler genauso wie Hobby-Tüftler und Studenten. „Jeder steuert das bei, was er am besten kann“, sagt Becker. Wenn der Doktorand über die Arbeit am Projekt Mondlandung erzählt, fangen seine Augen an zu leuchten. „Sowas Geiles macht man nur einmal im Leben. Daran werde ich mich immer erinnern.“ Und so wie ihm geht es fast allen

Bevor es so weit ist, müssen aber erst noch ein paar Klippen umschifft werden. Und die sind längst nicht nur technischer, sondern auch finanzieller Natur, denn die jahrelange Entwicklungsarbeit verschlingt Unmengen an Geld. Eine der wichtigsten Aufgaben des Teams ist es deshalb, immer wieder neue Sponsoren anzuwerben, die die Mission entweder mit Barem oder mit technischem Gerät unterstützen. Allein die Rakete, die hinzugekauft werden darf, kostet um die 15 Millionen Euro. Hier stehen die Part-Time-Scientists derzeit in Verhandlung mit den Russen, die ihre alten Interkontinentalraketen aus dem Kalten Krieg loswerden wollen – natürlich ohne die Sprengköpfe. An Bord einer solchen „Dnepr“ soll Asimov Junior spätestens Ende nächsten Jahres von der Ukraine aus in die Erdumlaufbahn aufbrechen. Dort angekommen, wird sich, wenn alles gut geht, die selbstgebaute Landefähre abkoppeln, mit ihrem Triebwerk in die Mondumlaufbahn einschwenken, per Schubumkehr senkrecht auf der Oberfläche des Trabanten landen und wenig später ganz sanft den Rover absetzen. Und wenn ihnen ein anderes Team mit dem Start zuvorkommt? „Dann machen wir trotzdem weiter“, sagt Karsten Becker. „Das Preisgeld von Google ist längst nicht mehr unsere Motivation. Wir wollen das Ding einfach rocken.“ Nach seiner Doktorarbeit will Becker übrigens an der Uni bleiben und selbst Studenten unterrichten. „Da hätte ich schon Bock drauf, jungen Menschen etwas mit auf den Weg zu geben.“ Sollte die Mondmission der Part-Time-Scientists tatsächlich erfolgreich verlaufen, wird er ihnen auf jeden Fall ein paar spannende Geschichten erzählen können. Daniel Schwitzer

Link-Tipps www.ptscientists.com www.facebook.com/PartTimeScientists Das Team der Part-Time-Scientists hat eine eigene Website und ist auch auf Facebook aktiv. www.googlelunarxprize.org Infos zum „Google Lunar X Prize“

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© Guido Vrola/fotolia.de

Studiengang Luft- und Raumfahrttechnik

Der Traum vom Fliegen An der FH Aachen lernen Studierende, wie man Flugzeuge, Triebwerke, Raumstationen und Satelliten konstruiert.

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ass die Fliegerei und die Erkundung des Weltraums nach wie vor große Anziehungskraft auf die Menschen ausüben, merkt Engelbert Plescher jedes Jahr aufs Neue, wenn er in die leuchtenden Augen der Erstsemester blickt. Plescher arbeitet an der Fachhochschule Aachen im Studiengang Luft- und Raumfahrttechnik als wissenschaftlicher

Der Studiengang Luft- und Raumfahrttechnik kann man als Vollstudium in Deutschland nur an einer Handvoll Hochschulen belegen, neben der FH Aachen zum Beispiel an der Uni Stuttgart, der TU Berlin, der Bundeswehr-Uni München sowie der TU München. Anderenorts integrieren Hochschulen das Fach als Schwerpunkt in ihre Maschinenbau-, Fahrzeugtechnik-, Wirtschaftsingenieur- oder Verkehrswesen-Studiengänge. 22 ∙ Einstieg ∙ 2/2012

Mitarbeiter. „Es gibt nicht mehr viele Berufsfelder, die Platz für Träume und Visionen bieten“, sagt er. „Unseres gehört definitiv dazu.“

Die meisten Jobs sind am Boden Um direkt eines klarzustellen: Astronaut kann man in Aachen nicht werden, wenngleich das Studium eine gute Grundlage für den Beruf schafft. Anschließend ist aber noch eine lange Spezialausbildung in verschiedensten Disziplinen nötig, die nur alle 15 bis 20 Jahre von der Europäischen Weltraumorganisation ESA ausgeschrieben wird. Am letzten Bewerbungsverfahren nahmen vor vier Jahren fast 8.500 Kandidaten aus 18 Ländern teil. Genau sechs von ihnen bekamen schließlich den Zuschlag und bereiten sich seitdem auf ihren ersten Ausflug ins All vor. Die weitaus meisten Jobs in der Luft- und Raumfahrttechnik finden jedoch am Boden statt. Absolventen des Aachener Ba-


Lust auf Luftfahrt?

chelor-Studiengangs arbeiten zum Beispiel in der Industrie, wo sie Flugzeuge, Hubschrauber, Raumfahrzeuge und Satelliten oder deren Komponenten entwickeln, konstruieren und testen. Bei Fluggesellschaften planen, überwachen und warten sie die Flotte. In Forschungseinrichtungen erproben sie neue Materialien und Antriebstechniken mit dem Ziel, die Luft- und Raumfahrt günstiger und effektiver zu gestalten. Das Studium selbst ist stark naturwissenschaftlich-technisch geprägt und deshalb lernintensiv: An zuweilen staubtrockenen Kursen in Mathematik, Physik und Technischer Mechanik kommt in den ersten Semestern niemand vorbei. „Die Grundlagen müssen einfach sitzen“, erklärt Engelbert Plescher. Darüber hinaus werden im Grundstudium Fächer wie Werkstoffkunde, Elektrotechnik, Thermodynamik und Strömungslehre unterrichtet, in denen bereits der konkrete Bezug zur Luft- und Raumfahrt hergestellt wird, sei es durch Anwendungsbeispiele, Praktika oder Laborarbeit.

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Praxisprojekt: Satellit bauen Weil der Himmel uns braucht! Noch mehr Anwendungsbezug folgt dann im Hauptstudium, wenn sich die angehenden Ingenieure auf einen von vier Bereiimport lejos.nxt.*; chen spezialisieren – Flugzeugbau, Raumfahrttechnik, Flugbetriebstechnik oder Triebwerktechnik. Fest in den Lehrplan inte1 26.03.12 √x+y≤√x+√y publiclass LineFollower{ griert ist hier auch ein umfangreiches Praxisprojekt: Vor ein DFS_E2-12_89x132_pp.indd paar Jahren etwa konstruierte eine Gruppe Studierender, betreut von Pleschers, einen echten Forschungssatelliten, mit Solarmodulen, final int BLACK_WHITE_THRESHOLD = Kamera und allem drum und dran. „Der kreist heute in 620 Kilofinal int FORWARD = 1; metern Höhe und sendet regelmäßig Daten an unsere Bodenstafinal int STOP = 3; tion hier in Aachen“, erzählt Plescher stolz. „Mit cleveren Ideen Praktische Bachelor und viel Engagement kann man in der Luft- und Raumfahrt eben finalAusbildung int FREEWHEEL = 4; Studium auch ohne viel Geld etwas Tolles auf die Beine stellen.“ final int POWER = 80;

Da kann sich was draus entwickeln

Daniel Schwitzer

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45;

public static void main (String[] aAr ception{ LightSensor light = new Code Link-Tipps LightSensor(SensorPort.S3); Kunde light.setFloodlight(true); http://bit.ly/JemM0H Der Studiengang Luft- und Raumfahrttechnik an der FH AaMathe LCD.drawString(„Light %: „, chen Teamwork Kreativität while (!Button.LEFT.isPressed()){ www.dlr.de/schoollab Kommunikation LCD.drawInt(light In den Schülerlaboren des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt können Jugendliche an zehn Standorten bundesweit alles über Gravitation, Raketentriebwerke und Schwerelosigkeit lernen.

Ausbildung zum/r Mathematisch-technischen Softwareentwickler/in (MATSE) mit Studium »Scientific Programming« an der FH Aachen

http://bit.ly/iekVQ Seite der Europäischen Weltraumagentur ESA mit Infos zum Astronautenberuf (auf Englisch)

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Ausbildung an der Berufsfachschule

Zurück auf die Schulbank Manche Berufe können auch oder sogar ausschließlich an Berufsfachschulen erlernt werden. Wir verraten euch, welche guten Gründe es dafür gibt, wieder die Schulbank zu drücken.

© contrastwerkstatt/fotolia.de

An der Berufsfachschule lernen Azubis nicht nur graue Theorie, sondern sammeln auch praktische Erfahrungen.

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er eine Ausbildung absolviert, pendelt meist zwischen Betrieb und Berufsschule. Das ist allerdings nicht immer der Fall: Neben der klassischen betrieblichen Ausbildung im dualen System gibt es in Deutschland auch die schulische Ausbildung. Die heißt so, weil sie ausschließlich an Schulen stattfindet, meist an so genannten Berufsfachschulen. Der regelmäßige Gang in den Betrieb bleibt den Azubis 24 ∙ Einstieg ∙ 2/2012

hier erspart. Wichtig ist dabei die Unterscheidung zwischen voll- und teilqualifizierenden Berufsfachschulen. Erstere führen zu einem vollwertigen Berufsabschluss, letztere vermitteln dagegen lediglich eine berufliche Grundbildung und richten sich somit vor allem an Jugendliche, die keinen Ausbildungsplatz im Betrieb gefunden haben.


Anders als die Azubis im dualen System erhalten Berufsfachschüler in der Regel kein Ausbildungsgehalt. Nur in den Pflegeberufen ist eine Vergütung üblich. Statt eines Gehalts müssen die Azubis sogar mit zusätzlichen Gebühren rechnen, denn an vielen privaten Bildungshäusern fällt monatlich ein oft nicht gerade knappes Schulgeld an. Allerdings haben Azubis an Berufsfachschulen die Möglichkeit, Bafög zu beantragen.

Nicht nur graue Theorie Die schulischen Ausbildungsgänge dauern je nach Beruf zwischen einem und dreieinhalb Jahren und enden mit einer staatlichen Prüfung. Auch wenn die Azubis in der schulischen Ausbildung nicht regelmäßig im Betrieb mitarbeiten, praktische Erfahrungen sammeln sie trotzdem: sowohl in projektorientierten Unterrichtseinheiten als auch durch Praktika, die in die Ausbildung integriert sind. Manchmal muss im Anschluss an die schulische Ausbildung auch ein Anerkennungsjahr absolviert werden.

nahme ist meist die Mittlere Reife. Manchmal reicht auch schon ein Hauptschulabschluss, in anderen Fällen müssen Bewerber auch ein Vorpraktikum nachweisen oder einen Eignungstest bestehen. Link-Tipps www.kursnet.arbeitsagentur.de Datenbank der Arbeitsagentur mit allen schulischen Ausbildungsangeboten in Deutschland. Dort finden sich auch die Kontaktdaten sämtlicher Berufsfachschulen und sonstiger schulischer Ausbildungsstätten. www.das-neue-bafoeg.de Übersicht über die zuständigen Ämter für Ausbildungsförderung.

Zwischenstopp auf dem Weg zum Studium

Julia K., Handelsassistentin, Gunzenhausen

Neben fachlichen Kenntnissen werden den Azubis in der schulischen Ausbildung auch allgemeinbildende Inhalte vermittelt. Als Sahnehäubchen verleiht so manche Berufsfachschule ihren Absolventen zusätzlich noch die Fachhochschulreife. Für Jugendliche mit mittlerem Schulabschluss stellt sie deshalb die ideale Zwischenstation auf dem Weg zu einem anschließenden Studium dar.

„An meinem ersten Tag bei KiK wurde ich einfach ins kalte Wasser geworfen, aber das hat mir nicht geschadet. Ganz im Gegenteil. Man lernt einfach viel mehr, wenn man schnell Verantwortung trägt und auch mal spontan sein muss. Das habe ich in der Zeit, die ich schon dabei bin, schnell festgestellt.“

Etwa ein Drittel aller frischgebackenen Azubis in Deutschland lernt an Berufsfachschulen. Rund 130 spezielle schulische Ausbildungsgänge gibt es bundesweit, quer durch alle Berufszweige – von Wirtschaft über Fremdsprachen, Technik und IT bis hin zum Handwerk. In manchen Branchen ist die schulische Ausbildung sogar die Regel – insbesondere im Dienstleistungsbereich sowie im Gesundheits- und Sozialwesen. Die nach Bundesrecht geregelten Ausbildungen im Gesundheitswesen gelten als besonders anspruchsvoll und ziehen überwiegend Abiturienten an. Im Gegensatz zu ihnen fallen die meisten anderen schulischen Ausbildungen jedoch in die Verantwortung der jeweiligen Bundesländer. Daher kann die Ausbildung für ein und denselben Beruf in verschiedenen Bundesländern oftmals komplett unterschiedlich gestaltet sein.

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Grundsätzlich richten sich Berufsfachschulen an alle Schulabgänger zwischen 16 und 18 Jahren. Voraussetzung für die Auf-

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Ausbildung News

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Büroausbildung wird renoviert Die Büroberufe in der deutschen Ausbildungslandschaft werden grundlegend modernisiert: Aus den drei bisherigen Ausbildungen zum Bürokaufmann, Kaufmann für Bürokommunikation und Fachangestellten für Bürokommunikation entsteht künftig ein neuer, einheitlicher Ausbildungsberuf. Die dreijährige duale Ausbildung mit der vorläufigen Bezeichnung „Kaufmann für Büromanagement“ soll voraussichtlich zum 1. August 2013 oder 2014 in Kraft treten. Grund für die Generalüberholung der Büroberufe ist unter anderem ihr stattliches Alter: Die Ausbildungsordnungen wurden bereits Anfang der Neunziger Jahre konzipiert, und in den Büros und somit auch in den dazugehörigen Berufsbildern hat sich seitdem viel verändert. Durch die Zusammenlegung der bisherigen Ausbildungsberufe unter einer einheitlichen Berufsbezeichnung soll zudem ein breiteres Profil für die Ausbildung im Büro entstehen. Im Verlauf der Ausbildung entscheiden sich die Büro-Azubis für mindestens zwei Wahlqualifikationen mit einer Dauer von jeweils fünf Monaten und setzen sich so einen eigenen Ausbildungsschwerpunkt.

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Die deutschen Industrie- und Handelskammern (IHK) bieten ab sofort online eine gemeinsame zentrale Lehrstellenbörse an, die eine bundesweite Suche nach Ausbildungsplätzen ermöglicht. Zum Start sind rund 10.000 Angebote für über 20.000 Lehrstellen in der überregionalen Börse vertreten. Betriebe können ihren Suchradius in dem neuen Online-Angebot auf ganz Deutschland ausdehnen, statt wie bisher nur in ihrem jeweiligen IHK-Bezirk zu inserieren. Umgekehrt haben Jugendliche, die sich für einen bestimmten Beruf interessieren und dabei nicht vor einem Umzug zurückschrecken, viel bessere Chancen, einen passenden Ausbildungsplatz zu finden – wenn nicht in der Hei16:54 11:39 matregion, dann vielleicht in einer anderen Stadt. Registrierte Nutzer werden übrigens täglich über neue Ausbildungsplätze benachrichtigt. Darüber hinaus bietet die Lehrstellenbörse jede Menge nützlicher Informationen – zum Beispiel Steckbriefe zu rund 270 Berufen. www.ihk-lehrstellenboerse.de

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Ausbildungsplatz sucht Azubi In jedem dritten deutschen Betrieb bleiben Lehrstellen unbesetzt. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Erhebung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zur bundesweiten Ausbildungsmarktsituation im Jahr 2010, für die mehr als 2.000 Betriebsinhaber, Personalverantwortliche und Geschäftsführer zur Aus- und Weiterbildung im eigenen Unternehmen befragt wurden. Demnach konnten bundesweit 35 Prozent der Betriebe ihre Ausbildungsplätze nicht oder nicht vollständig besetzen. Vor allem Betriebe im Dienstleistungsgewerbe haben große Schwierigkeiten bei der Suche nach geeigneten Azubis. Neben der Branche wirkt sich aber auch die Region auf die Erfolgsquote bei der Azubi-Suche aus: In Ostdeutschland konnte fast jeder zweite Betrieb (48 Prozent) nicht genug Lehrlinge finden, im Westen war hingegen nur etwa jeder dritte (33 Prozent) betroffen. Für die Betriebe sind unbesetzte Lehrstellen auch deshalb ein großes Problem, weil Azubis nicht etwa nur etwas lernen, sondern schon früh erheblich zur Produktivität eines Betriebs beitragen: Laut der BIBB-Befragung können Azubis bereits im ersten Ausbildungsjahr durchschnittlich etwa die Hälfte der Zeit, die sie im Ausbildungsbetrieb verbringen, produktiv eingesetzt werden.

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Mehr Anfänger in Ausbildung Die Zahl der frischgebackenen Azubis ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen: Über 742.000 deutsche Jugendliche haben 2011 eine neue Berufsausbildung begonnen, das sind 1,7 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Das Statistische Bundesamt zählte dabei alle Ausbildungsstarter im dualen System und an Berufsfachschulen. Für den Zuwachs sorgten vor allem Azubis im dualen System, die also Betrieb und Berufsschule besuchen: Hier erhöhte sich die Zahl der Ausbildungsanfänger um fast drei Prozent. Die vollzeitschulische Ausbildung war hingegen weniger nachgefragt: Während es in Berufen des Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialwesens noch einen leichten Anstieg (0,3 Prozent) gab, sank die „Nachwuchs”-Quote in der übrigen vollzeitschulischen Ausbildung um annähernd fünf Prozent.

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Jura-Studium

Schüsse im Hörsaal © steffne/photocase.com

Wer Jura studieren möchte, sollte genau wissen, was auf ihn zukommt: Mord, Totschlag, viel Paukerei und schwere Prüfungen.

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will B aus Eifersucht erschießen, verfehlt diesen aber und trifft C tödlich, der seinerseits gerade den D erschießen wollte. Wie hat sich A strafbar gemacht? Anhand solcher Fälle lernen Jura-Studenten die Anwendung des Rechts. Und das immer mithilfe der Gesetzessammlungen, womit das Vorurteil, Jura sei ein reines Auswendiglernen von Paragraphen und daher staubtrocken, schnell entkräftet wäre. Getreu dem Spruch „Jura fängt da an, wo der Gesetzestext aufhört“ gilt es, die Gesetzesvorschrift unter Berücksichtung von Gerichtsentscheidungen, Kommentaren, Lehrbüchern, Aufsätzen und Doktorarbeiten auszulegen. Entsprechend werden die rechtswissenschaftlichen Bibliotheken der Unis während der zahlreichen Hausarbeiten, die während des Studiums jeweils über mehrere Wochen bewältigt werden müssen, zum zweiten Zuhause für die angehenden Juristen.

Wo der Gesetzestext aufhört Das Jura-Studium dauert mindestens acht Semester und endet mit dem Ersten Staatsexamen. Der Weg dorthin ist für die meisten Studenten sehr steinig. Mittlerweile gibt es von Bundesland zu Bundesland kaum noch Unterschiede im Aufbau des rechtswissenschaftlichen Studiums. In den drei Kerngebieten Zivilrecht, Strafrecht und Öffentliches Recht muss jeder Student je einen Grundlagen- und einen Fortgeschrittenenschein erwerben. Notwendig sind dafür eine Klausur und eine Hausarbeit. Zudem muss eine Prüfung in einem frei wählbaren Schwerpunktbereich (beispielsweise Arbeitsrecht) bestanden werden. Der schriftliche Teil des Ersten Staatsexamens besteht in der Regel aus sechs fünfstündigen Klausuren, die im Abstand von zwei Tagen geschrieben werden. Wer den Klausurenteil besteht, wird zur mündlichen Prüfung eingeladen. Das Erste Juristische Staatsexamen gehört zu den schwierigsten Studienabschlüssen überhaupt. Nicht zuletzt, weil der gesamte Stoff – vom ersten bis zum achten Semester – abgefragt wird. So ist es denn auch üblich, dass sich Jura-Studenten ein bis zwei Jahre intensiv auf das Examen vorbereiten, und das mindestens acht Stunden täglich. Die meis28 ∙ Einstieg ∙ 2/2012

ten nehmen die Hilfe eines Repetitors in Anspruch, der ihnen den Examensstoff in der Regel für viel Geld einpaukt.

Mathe als Eignungsindikator Die Tatsache, dass Jura praktisch das einzige Fach ist, in dem die Studenten tief in die Tasche greifen, um sich privat für die Abschlussprüfung fit machen zu lassen, sagt einiges über den Schwierigkeitsgrad des Staatsexamens aus. Und ohne logisches Denken geht gar nichts in der Juristerei, wer also in Mathe immer um einen Punkt kämpfen musste, sollte sich sehr genau überlegen, ob er mit dem passenden Fach liebäugelt. Besteht man das Erste Staatsexamen nicht, hat man grundsätzlich nur noch einen Versuch. Wer sich allerdings bis zum Ende des achten Semesters zur Prüfung anmeldet, wird für seine Schnelligkeit mit dem so genannten „Freischuss“ belohnt. Das heißt, man bekommt einen Versuch geschenkt und hat damit insgesamt dreimal die Chance, das Examen zu bestehen. Wer das Erste Staatsexamen in der Tasche hat, ist noch immer weit vom Tragen einer Robe entfernt. Denn zum Ausüben der klassischen juristischen Berufe, Richter, Staats- oder Rechtsanwalt muss man noch einen zweijährigen Referendardienst absolvieren, an dessen Ende wieder eine „Hammer“-Prüfung wartet: das Zweite Staatsexamen. Stefan Moskopp

Bachelor weiterhin unerwünscht – Staatsexamen bleibt Die Justizministerkonferenz hat sich zuletzt gegen eine Umstellung der juristischen Ausbildung auf die Bachelor-MasterStruktur ausgesprochen. Damit bleibt es beim Staatsexamen als Abschluss für die klassische Juristenausbildung.


Per Kristian, 27, studiert im 15. Semester Jura: „Im Grundstudium, das ich in Marburg und Bonn gemacht habe, waren wir bis zu 800 Leute in den Vorlesungen. Das Hauptstudium hier in Köln ist etwas entspannter – in den Übungen sitzen selten mehr als 30 Leute. Den „Master of Law“ sehe ich vor allem als gute Möglichkeit, noch mal ein Jahr ins Ausland zu gehen, bevor das Referendariat losgeht. Das wäre eine gute Gelegenheit, ein bisschen Spaß nachzuholen und sich gleichzeitig zu qualifizieren.“

Foto: Anke Tillmann

Foto: Anke Tillmann

Jonas, 26, studiert im 13. Semester Jura: „Ich dachte, Jura bietet mir ein breites Spektrum und gute Berufschancen. Ich weiß noch gar nicht, was genau ich später beruflich damit machen werde. Aber genau das war auch ein Grund für die Entscheidung: sich nicht von vornherein festlegen zu müssen. Anders als beispielsweise jemand, der auf Lehramt studiert, sondern einfach zu gucken, in welche Nischen man reinrutschen kann.“

Verlosung: „Auf Bewährung – Mein Jahr als Staatsanwalt“

Jobs für Juristen – Eine Frage der Note In kaum einem anderen Studienfach spielt die Abschluss-Note eine solch große Rolle wie bei Jura. Die rund 15 Prozent der Absolventen, die ein Prädikatsexamen erreichen, also mindestens mit der Note vollbefriedigend abschließen, können sich die Jobs anschließend praktisch aussuchen. In großen Anwaltskanzleien verdienen sie oft bereits im ersten Jahr 80.000 bis 100.000 Euro. Wer hingegen mit „ausreichend“ abschließt, – und das sind immer noch die meisten Absolventen – muss auf dem Arbeitsmarkt hart kämpfen.

Robert Pragst schildert spannende Fälle und Absurditäten aus seiner Ausbildungszeit bei der größten Staatsanwaltschaft Deutschlands in Berlin-Moabit. Gemeinsam mit dem Deutschen Taschenbuch Verlag verlosen wir drei Exemplare. Macht mit und trag euch bis zum 31. Mai unter www.einstieg.com/gewinnspiel ein.

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Wirtschaftsrecht:

Nur halber Jurist – von wegen! Der Studiengang Wirtschaftsrecht an der Rheinischen Fachhochschule Köln (RFH) stellt eine Alternative zum klassischen Jurastudium dar. Die Verzahnung juristischer und betriebswirtschaftlicher Inhalte gewährleistet eine praxisbezogene akademische Qualifikation. Wirtschaftsjuristen leben fachlich zwischen den Welten. So beschäftigt sich der Wirtschaftsjurist im Laufe seines Studiums mit juristischen Kernthemen und darüber hinaus runden Personalwesen, Controlling oder Marketing das Bild ab. Die Behandlungen der Rechts- und Wirtschaftssprache werden durch das internationale Wirtschaftsrecht, Vertragsgestaltung und Rhetorik ergänzt. Der Wirtschaftsjurist besitzt somit fundiertes Wissen an den wichtigen Schnittstellen zum Recht.

Zwischen Paragraphen und Zahlen

ten die Regel ist. Dafür ist der Wirtschaftsjurist bei Abschluss des Studiums von vorneherein wirtschaftlich vorgebildet. Der interessante Mix macht´s. Personalleiter sind längst aufmerksam geworden, denn der Wirtschaftsjurist hat sich in den letzten Jahren neben dem klassischen Volljuristen und dem Betriebswirt als wichtiger eigenständiger Beruf in der Wirtschaft etabliert. Hauptsächlich werden Wirtschaftsjuristen in Unternehmen eingesetzt z.B. in Finanz-, Vertriebs-, Beschaffungsund Personalabteilungen. Alle weiteren Informationen zum Studiengang Wirtschaftsrecht findet man auf www.rfh-koeln.de

Die juristische Ausbildung geht wegen der breiten fachlichen Varianz naturgemäß nicht so in die Tiefe wie es beim Volljuris

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Gerichts-Rollenspiel „Moot Court“

Das erste Mal in Robe

Ünal Aslam vertritt als Anwalt den Sportbund. Er findet: „Beim Boxen gibt es auch verschiedene Gewichtsklassen, kein 10-Jähriger würde gegen einen 25-Jährigen antreten."

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ufgeregte Stille herrscht im Saal 142 des Landgerichts Köln. Der Zuschauerraum ist prall gefüllt. Das Publikum erhebt sich ehrfurchtsvoll, als Richter, Schöffen und Beisitzer erscheinen. Alles läuft genau wie bei einem echten Gerichtsprozess ab. Der einzige Unterschied: Kläger, Verteidiger und Sachverständige sind einige Jahre jünger als das Richterkollegium vorne – und ziemlich aufgeregt. Carolin Schier studiert im sechsten Semester Jura und tritt heute als Anwältin auf: „Man kommt sich schon ein bisschen verkleidet vor. Ich finde, in die Robe muss man erst mal hineinwachsen“, sagt die 23-Jährige. Neun Studierende der Uni Köln dürfen beim "Moot Court", einem Gerichtsrollenspiel, ihr theoretisches Wissen zum ersten Mal praktisch anwenden. Inhaltlich geht es bei dem erfundenen Prozess um Chancengleichheit: Einer Spitzensportlerin wurde wegen ihres maskulinen Aussehens zum Geschlechtstest gebeten. Weil sie diesen ablehnte, schloss der Sportbund sie von Wettkämpfen aus. Da30 ∙ Einstieg ∙ 2/2012

Foto: Julia Kunze

Jahrelang Gesetzestexte wälzen und dann ab ins kalte Wasser der Wirklichkeit? Das war einmal. Jurastudenten von heute können Gerichtsverhandlungen schon vor dem Examen üben.

gegen klagt sie nun. Carolin Schier vertritt die Sportlerin. Mehrere Monate hat sie sich mit ihrem Team auf den Prozess vorbereitet. Als sie ihr Plädoyer vorliest, zittert ihre Stimme trotzdem, sie rast durch die Paragrafen. Später erzählt sie: „Ich habe mich aus dem Konzept bringen lassen, weil die vorsitzende Richterin ein bisschen böse geguckt hat. Da habe ich mir gedacht: 'Oh Gott, die ist bestimmt nicht unserer Meinung?“

Böser Blick von der Richterin Wie bei einem echten Prozess gehen die Anwälte von Klägerin und Beklagtem nicht gerade zimperlich miteinander um. 20 Minuten hat jede Seite Zeit, ihren Standpunkt klar zu machen. Carolin fordert 25.000 Euro Schadensersatz und Schmerzensgeld für ihre Klientin, die wegen der Affäre einen erheblichen Imageverlust erlitten und ihren Werbevertrag verloren habe. Ünal Aslam, der als Anwalt den Sportbund, also die Gegenseite, ver-


tritt, formt die Hände zum Dreieck und sagt mit ruhiger Stimme: „Beim Boxen gibt es auch verschiedene Gewichtsklassen, kein 10-Jähriger würde gegen einen 25-Jährigen antreten. Sport zeichnet sich dadurch aus, dass man nicht weiß, wer gewinnt, sonst wird es uninteressant.“ Die Gegenseite hegt große Zweifel am Geschlecht der Sportlerin wegen ihres markant-maskulinen Äußeren und einer starken Leistungssteigerung. Und wenn die Sportlerin tatsächlich eine Frau sei, warum weigere sie sich dann, einen Geschlechtstest zu machen? „Es gab keine andere Wahl, als sie zu sperren“, sagt Ünal mit fester Stimme.

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Beruf und Studium Das so genannte Verbundstudium an der Fachhochschule Bielefeld ist ein speziell auf die Anforderungen von Berufstätigen bzw. Auszubildenden ausgerichtetes Studienkonzept. Die Bachelor-Studiengänge Betriebswirtschaft (B.A.) und Wirtschaftsrecht (LL.B.) bestehen zu ca. 70 Prozent aus Selbststudienabschnitten und zu ca. 30 Prozent aus Präsenzveranstaltungen (in der Regel vierzehntäglich samstags). In neun Semestern werden profunde Kenntnisse des Wirtschaftsrechts bzw. der Betriebswirtschaft vermittelt. Absolventinnen und Absolventen der Verbundstudiengänge Betriebswirtschaft oder Wirtschaftsrecht übernehmen anspruchsvolle Aufgaben als Führungskräfte oder Fachspezialisten in Wirtschaft und Verwaltung. Informationsveranstaltungen finden jährlich im Frühjahr/Sommer an der Fachhochschule Bielefeld statt.

Bio-Studenten als Sachverständige So geht es hin und her. Auch Sachverständige, die von Biologiestudenten gespielt werden, kommen zu Wort und erklären, weshalb die Sportlerin nun als Mann oder als Frau gesehen werden muss, und wie sich das Geschlecht ihrer Meinung nach definiert. Es geht um Dopingkontrollen, die Pubertät, XY-Frauen, Testosteron und den Schutz der Wettkampfklasse. Am Ende hakt das Gericht nach: „Wo ist die Rechtsgrundlage für einen Geschlechtstest?“ Das bringt Ünals Team ganz schön ins Schwitzen. Die Vertreter des Sportverbandes argumentieren damit, dass man die Wettkampfklasse der Frauen und die Regelungen des internationalen Sportverbandes schützen müsse. Doch das hohe Gericht gibt der Sportlerin Recht: „Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil: Der Beklagte zahlt 25.000 Euro inklusive 10.000 Euro Schmerzensgeld, die Teilnahme der Sportlerin an allen Wettkämpfen ist gewährleistet.“

Infos www.fh-bielefeld.de

Carolin ist froh, dass ihr Team gewonnen hat. Dabei hätte es auch ganz anders ausgehen können. Vor Gericht gehe es um die schlüssigere Argumentation, sagt Carolin: „Durch einen Moot Court lernt man, andere Standpunkte besser zu verstehen. Früher hätte ich auf jeden Fall die Beklagtenseite vertreten wollen, weil ich damals auch sehr viele Wettkämpfe bestritten habe. Aber jetzt denke ich, man darf keinen Geschlechtstest fordern. Das verstößt gegen unsere Grundrechte.“ Julia Kunze

Beruf & Studium miteinander verbinden!

Kurs: Karriere Studienbeginn: September 2012 Bachelor of Arts (B.A.) Betriebswirtschaft Bachelor of Laws (LL.B.) Wirtschaftsrecht

Jura-Olympia Die Bezeichnung Moot Court kommt aus dem Englischen und bedeutet „fiktives Gericht“. In kleinen Moot Courts wird meist nur ein Fall verhandelt. Wer an einem großen Moot Court teilnimmt, misst sich mit Studierenden anderer Universitäten und schließlich auch international beim „Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot“. Der findet jährlich in Wien und Hongkong statt und gilt als „Rechtswissenschaftliches Olympia“. Mehr Infos dazu gibt es bei Elsa, der weltgrößten Jurastudentenvereinigung: www.elsa-germany.org/de/moot-courts/

Studienbeginn: März 2013 Master of Business Administration (MBA) Techn. Betriebswirtschaft Master of Laws (LL.M.) Wirtschaftsrecht

Beratung und Infos fon +49.521.106-5068 email info@kurs-karriere.de website www.kurs-karriere.de Nächste Infoveranstaltung Bachelor 19. Mai 2012, 10:00 - 12:00 Uhr

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Zu laut skypen WG-Leben

.. Ludger Buter

Wer ist dran mit Spülen? Wie oft muss das Klo geputzt werden? Und warum stehen noch die Bierkästen von der Geburtstagsparty im Flur? Das Leben in einer Wohngemeinschaft birgt jede Menge Konfliktstoff. Keiner weiß das besser als “WG-Psychologe” Ludger Büter.

Herr Büter, zu Ihnen kommen WGBewohner, die Streitigkeiten mit ihren Mitbewohnern nicht allein lösen können. Was sind das für Konflikte? Natürlich gleicht kein Streitfall dem anderen, aber zwei Probleme begegnen mir immer wieder: mangelnde Hygiene und Lärm. Vor kurzem hat mir zum Beispiel jemand berichtet, er sei von seinem Mitbewohner regelrecht bedroht worden, weil er sich manchmal nicht an den Putzplan halte. Diese Geschichte ist richtig eskaliert – da kam es sogar zur Strafanzeige. Das ist natürlich ein Extremfall, aber unterschiedliche Auffassungen davon, wie sauber die Wohnung sein sollte, gibt es sicher in vielen WGs.

Diplom-Psychologe Ludger Büter arbeitet in der Abteilung „Studentisches Wohnen” des Kölner Studentenwerks. Seit 2009 ist er dort als Streitschlichter für WG-Bewohner im Einsatz - ein bundesweit bislang einmaliger Service. 32 ∙ Einstieg ∙ 2/2012

Und der Lärm? Auch das ist ein sensibles Thema. Wer für eine Prüfung lernen muss, den kann schon lautes Türenknallen oder der laufende Fernseher in Rage bringen. Einmal beschwerte sich jemand bei mir, weil die Mitbewohnerin im Nebenzimmer regelmäßig mitten in der Nacht sehr laut per Skype mit ihrer Familie in Übersee telefonierte. Und kürzlich musste ich eine junge Dame bitten, ihr Liebesleben etwas leiser zu gestalten, weil Mitbewohner und Nachbarn im Wohnheim sich gestört fühlten. Finden denn die Mitbewohner durch Ihre Hilfe immer wieder zusammen? Das ist ganz unterschiedlich. Ich bleibe mit vielen Studenten, die ich beraten habe, per E-Mail eine Weile in Kontakt. Daher weiß ich von WGs, in denen sich die Bewohner ausgesprochen und eine dauerhafte Lösung gefunden haben. Einmal habe ich allerdings zwei Studenten vorschlagen müssen, in meiner Gegenwart auszulosen, wer die WG verlassen muss, denn die beiden schienen

unlösbar zerstritten zu sein. Da keiner von beiden ausziehen wollte, haben sie sich noch einmal ausgesprochen und ihren Streit schließlich doch beigelegt. Gibt es Tricks, mit deren Hilfe man Streit mit dem Mitbewohner vermeiden kann? Das fängt bei einem selbst an! Wer in einer WG lebt, sollte eine gewisse Offenheit mitbringen und vor allem bereit sein, Kompromisse einzugehen. Wenn Vereinbarungen unter mehreren getroffen werden, ist es sinnvoll, diese aufzuschreiben – das hilft, Missverständnisse zu vermeiden. Außerdem ist es nie verkehrt, mit gutem Beispiel voranzugehen: Wer seine Mitbewohner um mehr Sauberkeit bittet, wird vor allem dann Erfolg haben, wenn er auch mal Schmutz beseitigt, den er gar nicht selbst verursacht hat. Interview: Stefan Holzbrecher

© Studentenwerk Köln, Eric Lichtenscheidt

© leonrojo/photocase.com

Gibt’s in jeder WG: Studenten am Krisenherd


Einstieg vergibt sechs Stipendien

Schülerakademie an der Zeppelin Universität | Friedrichshafen am Bodensee Es gibt keine dummen Fragen. Nur Dumme, die keine stellen. Mach dich mit 120 Schülern aus ganz Deutschland auf die Suche nach Antworten.

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Wähle eine von vier Akademien und studiere eine Woche (31. Juli – 4. August 2012) mit Professoren der Zeppelin Universität und Gastdozenten aus Wirtschaft, Kultur und Politik. Auf dem Programm stehen theoretische Reflexionen, Fallstudien sowie Gespräche mit Wissenschaftlern, Unternehmern, Kulturmanagern und Politikern – und natürlich ein Eintauchen ins Studentenleben am Bodensee. Bewirb dich jetzt auf www.zu.de/schuelerakademie! Unter den Bewerbern, die im Feld „Wie hast du von der Sommerakademie erfahren?“ das „Einstieg Magazin“ eintragen, vergeben wir sechs Vollstipendien. Darin sind die Kursgebühr sowie die Kosten für Unterkunft und Verpflegung enthalten.

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Akademie 1 I Wirtschaft „Globalisierung – Segen oder Fluch?“ Akademie 2 I Medien & Kommunikation „über|morgen – Kann man die Zukunft erfinden?“ Akademie 3 I Politik „Open Government – Wie öffnen wir Staat und Verwaltung?“ Akademie 4 I Gesellschaft „Staatsverschuldung – Gibt es einen Ausweg?“

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Studienangebote Bachelor: International Business (German/English Track) Master: International Business, Sports Business and Communication, MBA: General Management, Health Care Management

International Business Bachelor of Arts an der Munich Business School Die Welt der Wirtschaft entdecken und dabei die Zukunft im Blick: Mit dem Bachelor-Studium International Business an der Munich Business School legen Sie eine solide Grundlage für Ihren beruflichen Erfolg. Sie erwerben fundiertes Fachwissen, lernen Fremdsprachen und absolvieren Praktika. Internationale Erfahrung sammeln Sie während Ihres Auslandssemesters an einer renommierten Partner-Hochschule der MBS. Im dritten Jahr wählen Sie Ihre Studienprogramme: Marketing, Finance, Medien, International Management oder Accounting and Corporate Taxation. Im English Track studieren Sie komplett in englischer Sprache. Jetzt bewerben fürs WS 2012!

Bachelor Aufnahmeprüfungen 1./2. Juni (Bewerbungsfrist: 19. Mai) 13./14. Juli (Bewerbungsfrist: 30. Juni) 3./4. August (Bewerbungsfrist: 21. Juli) Semesterstart Wintersemester: September 2012 Kontakt Munich Business School Studienberaterin Frau Christine Heber Elsenheimer Straße 61 80687 München Tel.: 089 / 547678-272 bachelor@munich-business-school.de www.munich-business-school.de

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Medizinstudium

Wächter

des Wohlbefindens

M

edizinstudiengänge sind bundesweit zulassungsbeschränkt, das Bewerbungsverfahren läuft zentral über hochschulstart.de. Die verfügbaren Studienplätze werden an die Bewerber mit der besten Abitur-Durchschnittsnote sowie an jene mit der längsten Wartezeit vergeben, manche Hochschulen setzen zusätzlich ihre eigenen Kriterien an. Der Numerus clausus liegt in den meisten Bundesländern zwischen 1,0 und 1,1, die Wartezeit betrug zuletzt 13 Semester. Wer einen Studienplatz ergattern möchte, muss also entweder spitzenmäßige Schulnoten haben – oder aber einen extrem langen Atem beweisen.

Bewährungsprobe Vorklinik In Regelstudiengängen der Humanmedizin gibt es zwei Studienabschnitte: die Vorklinik und die Klinik. Im ersten, vorklinischen Abschnitt beschäftigen sich die Studierenden mit der Frage, wie der menschliche Körper aufgebaut ist und funktioniert. Dementsprechend werden die angehenden Mediziner vornehmlich in naturwissenschaftlichen Fächern wie Anatomie, Biochemie, Physiologie und Psychologie unterrichtet, zum Grundverständnis kommen aus der Schule bekannte Fächer wie Biologie, Physik und Chemie hinzu. Die ersten Semester des Medizinstudiums werden so von recht trockenen Inhalten dominiert, die noch keinen unmittelbaren Bezug zum Klinikalltag und Arztberuf aufweisen, als Grundlagen für dessen Ausübung aber notwendig sind. Nach vier Semestern schließt die Vorklinik mit der ersten ärztlichen Prüfung (ehemals Physikum genannt) ab – einer Hürde, an der nicht wenige Medizinstudenten scheitern. 34 ∙ Einstieg ∙ 2/2012

© Valua Vitaly/fotolia.com

Arzt gilt nach wie vor als Traumberuf, doch bis zur Approbation ist es ein weiter Weg. Wir erklären, wie das Medizinstudium abläuft und wie man an einen Studienplatz kommt.

Der Lohn für den erfolgreich absolvierten Prüfungsmarathon ist ein größerer Praxisbezug: Mit dem theoretischen Grundwissen um den menschlichen Körper ausgestattet, geht es im klinischen Abschnitt darum, was eben jenem „zustoßen“ kann. Im Fokus stehen hier Krankheiten, Symptome und Heilmethoden, die in Verbindung mit den einzelnen Fachgebieten der Medizin betrachtet werden – von der Allgemeinmedizin über die Chirurgie, Neurologie oder Orthopädie bis hin zur Rechtsmedizin.

Vom Hörsaal ans Krankenbett In der Klinik kommen die Studierenden nun regelmäßig mit Patienten in Kontakt und stehen fast täglich am Krankenbett. So auch in der Famulatur, einem viermonatigen Praktikum in einem Krankenhaus und einer Arztpraxis. Das letzte von insgesamt vier Jahren des klinischen Abschnitts ist darüber hinaus für das so genannte „Praktische Jahr“ (PJ) reserviert. In dieser Phase durchlaufen die Studierenden drei jeweils viermonatige Studienabschnitte in der Inneren Medizin, der Chirurgie und einem Wahlfach. Dabei arbeiten sie eigenverantwortlich, aber unter stetiger Aufsicht eines Ausbildungsarztes im täglichen Betrieb eines Krankenhauses mit und stellen eigene Diagnosen oder entwickeln Vorschläge für die Therapie von Patienten. Im Anschluss an das PJ folgt schließlich die zweite ärztliche Prüfung, die den letzten Schritt auf dem Weg zur Approbation darstellt – das so genannte „Hammerexamen“.


Vorklinik (1. - 4. Semester)

inkl. Krankenpflege-Praktikum (90 Tage) Abschluss durch erste ärztliche Prüfung („Physikum“)

Klinikum (6. - 12. Semester)

inkl. Famulatur (4 Monate) inkl. Praktisches Jahr (3 x 16 Wochen) Abschluss durch zweite ärztliche Prüfung („Hammerexamen“) Approbation (Befähigung zur Ausübung des Arztberufs)

Facharztweiterbildung (vier bis sechs Jahre)

Selbstständigkeit als Facharzt

ersten Semester der Vorklinik integriert, in anderen die Schranke zwischen Vorklinik und Klinik gleich ganz aufgehoben. Auch die einzelnen Fächer werden nicht mehr streng voneinander getrennt, sondern in gemeinsamen Lernblöcken unterrichtet, in denen das Wissen zu einem bestimmten Oberthema – zum Beispiel einem bestimmten Organ – zusammengefasst wird. Nach dem Prinzip des „Problemorientierten Lernens“ studiert man hier zudem oft in Kleingruppen anhand konkreter Fallbeispiele.

Bis man sich offiziell Arzt nennen und den Beruf ausüben kann, ist es also ein weiter Weg: Die Regelstudienzeit für Humanmediziner beträgt sechs Jahre und drei Monate. Und selbst danach ist die Zeit des Lernens noch nicht vorbei: Wer als selbstständiger Arzt arbeiten möchte, muss sich weitere vier bis sechs Jahre lang zum Facharzt weiterbilden und auf ein bestimmtes Gebiet spezialisieren. Vom Hausarzt über den Gynäkologen bis hin zum Nuklearmediziner stehen über 30 verschiedene Facharztrichtungen zur Wahl. Während der Weiterbildung arbeiten die angehenden Fachärzte als Assistenzärzte.

Patrick Agis-Garcin

Ein neues Medizinstudium? In den letzten Jahren gibt es vermehrt Versuche, das deutsche Medizinstudium zu modernisieren und umzugestalten. Dem Wunsch nach mehr Praxisnähe wird in Reform- und Modellstudiengängen entsprochen: In manchen dieser „experimentellen“ Studiengänge wird der Unterricht am Krankenbett bereits in die

Link-Tipp www.bvmd.de Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland

THERAPIEREN STUDIEREN Bachelor und Master • Logopädie • Physiotherapie • Ergotherapie Tage der offenen Tür: 21. April 10 bis 13 Uhr 23. Mai 17 bis 19 Uhr 30. Juni 10 bis 13 Uhr

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Arzt-Porträts

Sprechstunde Wir haben am Uniklinikum in Aachen vier junge Mediziner getroffen und sie gebeten, uns von ihrem Studien- und Arbeitsalltag zu erzählen.

„Später vielleicht ins Krisengebiet“ Name: Stephan Krämer Alter: 24 Position: Student, schreibt gerade an seiner Doktorarbeit Lieblings-Arztserie im TV: Dr. House („Mit dem Spezialwissen konnte ich während der Visite auf Station schon häufig glänzen.“)

„Für meine Doktorarbeit habe ich im Labor ein bestimmtes Hormon darauf getestet, ob es sich für die akute Behandlung von Schlaganfällen eignet. Ziel ist, dass der Patient weniger Ausfälle und Lähmungen zurückbehält – ein spannendes Thema. Meinen Facharzt möchte ich später trotzdem nicht in der Neurologie, sondern lieber in einer chirurgischen Disziplin machen, weil man dort das Ergebnis seines Wirkens unmittelbarer sieht. Dazu bietet das Fach viel Abwechslung, und man kann seine Kreativität einsetzen. Mich interessiert zum Beispiel die

plastische Chirurgie. Und damit meine ich jetzt nicht Brustvergrößerungen oder Lippen aufspritzen, sondern medizinisch notwendige Operationen wie die Rekonstruktion von Körperteilen nach Unfällen oder die Behandlung von Verbrennungsopfern. Damit kann man den Patienten eine Menge Selbstvertrauen zurückgeben. 40 Jahre würde ich den Job im Krankenhaus aber nicht machen wollen. Zumindest nicht hier in Deutschland, wo Kostendruck und Arbeitspensum inzwischen so hoch sind, dass man sich kaum noch

Zeit für den einzelnen Patienten nehmen kann. Dazu die ganze Bürokratie! Stattdessen könnte ich mir vorstellen, für Organisationen wie „Ärzte ohne Grenzen“ in ein Krisengebiet zu gehen und dort den Menschen zu helfen, die uns am dringlichsten brauchen. Oder ich studiere später noch „Public Health“ und setze mich aktiv für die Verbesserung des deutschen Gesundheitswesens ein.“

„Vorher nur an Schweinen geübt“ Name: Tarah Kuschel Alter: 30 Position: Assistenzärztin in der Herz-Thorax-Chirurgie Lieblings-Arztserie im TV: Scrubs („Aber ehrlich gesagt: Ich gucke fast alle.“)

„Die Herzchirurgie hat mich schon im Studium am meisten interessiert. Besonders die Arbeit im OP macht mir Spaß, dort werde ich inzwischen auch richtig gefordert. Beispiel: In der Herz-ThoraxChirurgie machen wir täglich an die sechs Bypass-Operationen. Meine Aufgabe ist es dabei, dem Patienten anfangs eine Vene aus seinem Bein zu entnehmen. Mit diesem Venenstück überbrücken wir später die Engstelle in der betroffenen 36 ∙ Einstieg ∙ 2/2012

Herzarterie, sodass die Blutversorgung des Herzmuskels wieder ausreichend funktioniert. Ich erinnere mich noch ziemlich gut an meinen ersten Einsatz im OP. Das war während des Studiums, und ich fand alles total aufregend. Anfangs assistiert man nur, hält zum Beispiel mit Operations-Häkchen das Gewebe zur Seite, damit der Operateur freie Sicht auf das Operationsgebiet hat. Eines Tages sollte

ich dann zum ersten Mal ein Bein selber zunähen. Das hatte ich zwar vorher schon geübt, allerdings nur an Schweinen. Ich hatte wirklich große Sorge, etwas falsch zu machen, und war in den Tagen nach der Operation ständig bei meinem Patienten, um sicherzugehen, dass die Wunde auch gut verheilt. Mit der Zeit entwickelt man in diesen Dingen aber eine gewisse Routine, und irgendwann fängt es sogar an, richtig Spaß zu machen.“


„Ein guter Arzt sollte mitfühlen können“ Name: Ilka Mikoteit Alter: 25 Position: Studentin, absolviert derzeit ihr Praktisches Jahr in der Anästhesie Lieblings-Arztserie im TV: Emergency Room („Eindeutig am nächsten an der Realität. Ausschnitte daraus haben wir schon in Vorlesungen durchgenommen.“)

„Als Wahlfach im PJ habe ich mir die Anästhesie ausgesucht, trotz der vielen Vorurteile, die über das Fach kursieren. Es heißt ja, Narkoseärzte würden nur Kaffee trinken und Kreuzworträtsel lösen, während ihre Patienten schlafen. Tatsächlich trifft das Gegenteil zu: Der Job verlangt unglaublich viel Aufmerksamkeit und Konzentration, denn wenn mal etwas passiert, der Patient zum Beispiel während der OP instabil wird oder sein Kreislauf zusammenbricht, muss der Anästhesist blitzschnell entscheiden und

reagieren. Überhaupt ist der schlafende Patient ja nur das Endprodukt unserer Arbeit. Bevor es so weit ist, stehen erst mal intensive Gespräche mit ihm an. Wir müssen erfragen, ob er Vorerkrankungen hat und Medikamente nimmt, die sich vielleicht nicht mit den Narkosemitteln vertragen. Außerdem klären wir ihn über mögliche Risiken auf, denn eine Vollnarkose ist immer eine Belastung für den Körper. Ein guter Arzt sollte sich meiner Meinung nach Zeit für seine Patienten nehmen. Er

sollte gut zuhören können und Mitgefühl aufbringen. Klar gibt es Situationen, die mir nahe gehen. Wenn ich heute mit einem schwerstkranken Patienten spreche, und morgen komme ich an seinem Zimmer vorbei, und sein Bett ist leer, dann lässt mich das natürlich nicht kalt. Andererseits habe ich aber auch viele schöne Erlebnisse mit Patienten, denen ich helfen konnte. Man bekommt schon eine Menge Emotionen ab.“

„Ich kämpfe mich so durch“ Name: Dinah Hartleb Alter: 27 Position: Assistenzärztin in der Herz-Thorax-Chirurgie Lieblings-Arztserie im TV: Grey’s Anatomy

„Mein Tag beginnt morgens um halb acht mit einer großen Besprechung. Daran nehmen alle Ärzte unseres Teams teil, insgesamt 30. Wir erfahren, wie der Nachtdienst gelaufen ist, ob es neue Patienten gibt, und welche Fälle besonders kompliziert sind. Außerdem besprechen wir den aktuellen OP-Plan, auf dem genau vermerkt ist, wer an diesem Tag an den Tisch muss. Ich selbst darf noch nicht operieren und bleibe deshalb auf der Station, wo ich die neuen Patienten auf ihre Operationen vorbereite. Dazu

gehört unter anderem, ihre individuelle Leidensgeschichte aufzunehmen, die so genannte Anamnese, und sie gründlich körperlich zu untersuchen. So versuche ich auszuschließen, dass neben der primären Diagnose noch andere Erkrankungen vorliegen, die später zu Komplikationen führen könnten. Sind alle Untersuchungen abgeschlossen und die Befunde in Ordnung, gebe ich den Patienten zur OP frei. Mein Job als Assistenzärztin gefällt mir bisher sehr gut, auch wenn ich mich der-

zeit noch so richtig durchkämpfen muss. Am Ende des Studiums hat man zwar die wichtigsten medizinischen Vorkenntnisse, aber es fehlt einfach die klinische Erfahrung. Deshalb kann ich viele Dinge noch nicht selbst entscheiden und muss häufig meine erfahrenen Kollegen um Hilfe oder Rat bitten.“

Aufgezeichnet von Daniel Schwitzer

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© Fotos: Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig, Bonn

Studiengänge mit Nachhaltigkeitsaspekt

Mit Biologie für das Zukunftsprojekt Erde Studierende der Biologie haben mit Organismen, Botanik, Zoologie, Evolution und vielem mehr zu tun. Ein interdisziplinärer Studiengang mit Nachhaltigkeitsaspekt packt noch einmal andere spannende Studieninhalte wie Geografie, Jura oder BWL obendrauf.

F

ast 370 Bachelor-Studiengänge mit Bio-Bezug gibt es in Deutschland. Die meisten sind klassische Biologie-Studiengänge, aber immer mehr junge Menschen starten in ein interdisziplinäres naturwissenschaftliches Studium – und hoffen, dadurch ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Ein Studiengang, der den Nerv der Zeit trifft, ist „Biologische Diversität und Ökologie“ an der Georg-August-Universität in Göttingen. „Nachhaltigkeit ist vielen Schüler ein besonderes Anliegen“, erklärt Studiengangsleiter Dr. Dirk Gansert das Interesse an diesem Angebot. Die Vielfalt der Organismen ist wesentliches Element der Ökosysteme der Erde, die zunehmend gefährdet sind. „Die Kenntnis der Arten und ihrer vielfältigen Funktionen im Naturhaushalt ist noch sehr begrenzt“, so Gansert. Auf dem Stundenplan stehen von A wie Agrarökologie über M wie Marine-Biodiversität bis zu Z wie Zoologie viele span38 ∙ Einstieg ∙ 2/2012

nende Themen. „Am meisten Spaß machen den Studierenden die praktischen Übungen, insbesondere die Geländearbeit“, berichtet Gansert. Typische Projekte sind Untersuchungen zu Waldökosystemen – vom tropischen Regenwald bis zu den Wäldern der Taiga – und deren Reaktion auf Klimaveränderungen. Oder auch Forschung über die Auswirkungen von Bioenergieerzeugung auf die Artenvielfalt in unserer Agrarlandschaft und zu den möglichen ökologischen Problemen in der Zukunft.

Raus ins Feld! Auch Schlüsselkompetenzen kommen nicht zu kurz: Naturwissenschaftliches Englisch, Zeitmanagement, interkulturelle Kompetenz, Präsentationstechniken und Projektmanagement helfen, nach dem Bachelor einen Job zu finden. Wenn nicht eh der Entschluss fällt, den Master zu machen. „Mehr als 90 Pro-


zent der Bachelor-Absolventen studieren weiter“, sagt Gansert, „denn die Zunahme des Wissens in den Naturwissenschaften einerseits und die unverzichtbare Grundlagenvermittlung andererseits sind nicht in einer dreijährigen Ausbildung zu bewältigen.“ Deshalb können Absolventen der Biologischen Diversität und Ökologie in Göttingen ihre Ausbildung direkt in einem Master-Studium fortsetzen. Wer das Studium beendet hat, findet Arbeit in Naturschutzeinrichtungen, beispielsweise in Nationalparks, als Naturschutzbeauftragter, in Naturschutzorganisationen, in den Medien und im Ökotourismus, aber auch in Museen oder zoologischen Gärten. Im Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig in Bonn, einem der großen naturgeschichtlichen Forschungsmuseen in Deutschland, arbeiten beispielsweise zahlreiche Biologen. Dr. Klaus Riede (siehe Kasten) ist einer davon. Er hat Biologie in Frankfurt und Tübingen studiert, am Max-PlanckInstitut für Feldforschungen in Zoologie promoviert, in Argentinien und Ecuador Feldforschungen an Heuschrecken betrieben. Im Museum Koenig hat er unter anderem das Weltregister der wandernden Tierarten aufgebaut und arbeitet nun als Forschungsassistent. Wer etwas über Biodiversität lernen möchte, der ist in Bonn übrigens genau richtig.

Bio + Geo + Karriere Einige Kilometer südlich arbeitet, forscht und lehrt Prof. Dr. Ulrich Sinsch am Institut für Integrierte Naturwissenschaften der Universität Koblenz-Landau. Zuständig ist er auch für den Bachelor-Studiengang Bio-Geo-Wissenschaften am Standort Koblenz. Die englische Bezeichnung „Ecological Impact Assessment“ vermittelt schon eher einen Eindruck davon, worum es genau geht, nämlich um ökologische Risikoanalyse. Auch dieser Studiengang wird integrativ studiert, Biologie mit geografischer Landschaftsökologie und Umweltmanagement und -recht kombiniert. „Diese Kombination qualifiziert besser für den Arbeitsmarkt und den umweltforschenden Hochschulbereich als die klassischen Ein-Fach-Studiengänge“, ist Sinsch überzeugt. Zwingend notwendig sind daher nicht nur gute Kenntnisse in Biologie oder Geografie – möglichst auf Leistungskursniveau –, sondern auch Englischkenntnisse und ein Interesse an Jura und Betriebswirtschaft. Auch in Koblenz ist der Praxisanteil hoch, Exkursionen, Freiland- und Laborpraktika sind bei den Studierenden beliebt. Am Ende des Bachelor-Studiums steht eine Fallstudie an, in der die theoretischen Kenntnisse genutzt werden. Die meisten Studierenden arbeiten nach dem Bachelor bei Umweltconsulting-Unternehmen oder im Bereich der behördlichen

Umweltverwaltung. Wer eine verantwortungsvolle, gut bezahlte Position erreichen möchte, dem rät allerdings auch Prof. Sinsch zum Master-Studium. Ein Rat, den circa 80 Prozent der Koblenzer Bachelor-Absolventen beherzigen. „Es schadet sicher nicht, sich schon vor Beginn des BachelorStudiums zu informieren, welche Hochschulen vertiefende Master-Studiengänge zur Nachhaltigkeit anbieten“, rät auch Dr. Kerstin Elbing vom VBIO, dem Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland. „Erwischt man einen Studienplatz an einer solchen Hochschule, kann man schon als Bachelor-Student einen Einblick gewinnen und erste Kontakte knüpfen.“ Für die Chancen am Arbeitsmarkt sieht es auch Elbing als wichtig an, zunächst gute und möglichst breite naturwissenschaftliche Kenntnisse zu erwerben. Melanie Walkenbach

Forscher in der Schule & Job-Porträts Die Forschungsbörse im Wissenschaftsjahr bringt moderne Nachhaltigkeitsforschung auch ins Klassenzimmer: Von Experten erfahrt ihr aus erster Hand, wie die Wissenschaft daran arbeitet, die Zukunft unserer Erde zu bewahren. Online können Schulklassen die Spezialisten nach Thema und Region direkt „buchen“ und zu sich ins Klassenzimmer einladen oder am Arbeitsplatz besuchen. Auch auf Einstieg.com berichten Forscher und Praktiker – wie Dr. Klaus Riede – unter dem Titel „Zukunftsprojekt ERDE“ über ihre Jobs, ihre Ausbildung und ihre Zukunftsträume.

Link-Tipps

Recherchetipp Die Datenbank www.leitfaden-nachhaltigkeit.de hilft dir bei der Suche nach weiteren naturwissenschaftlichen Studiengängen. Unter den über 130 gelisteten Angebote sind z.B. auch Agrarbiologie an der Universität Hohenheim und Bio-Energie an der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg.

www.forschungsboerse.de www.einstieg.com/meinjob

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Die wichtigste Entscheidung fällt vor Ihrer Karriere!

60 Studis, ein Prof

Überfüllte Hörsäle und Seminarräume sind an deutschen Universitäten Gang und Gäbe. Kein Wunder also, dass sich laut Statistischem Bundesamt auch das Betreuungsverhältnis zwischen Studierenden und Professoren verschlechtert hat. Ein Professor betreute demnach im Jahr 2010 durchschnittlich 60 Studierende. Zwar wurden im Vergleich zum Vorjahr wieder etwas mehr Professoren an den Universitäten eingestellt, diese konnten mit der Masse an neuen Studienanfängern jedoch nicht Schritt halten: Auf etwa 25.000 Professoren kamen circa 1,5 Millionen Studierende. Ganz neu ist das ungleiche Verhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden allerdings nicht: Schon vor zehn Jahren kamen durchschnittlich 56 Studierende auf einen Prof.

Karrieren beginnen mit der Entscheidung für den richtigen Studiengang. Das breite Angebot, die internationalen Möglichkeiten, die hervorragenden Rankingergebnisse und der gelebte, gemeinschaftliche Spirit der ESB Business School wird Ihnen Ihre wichtigste Karriere-Entscheidung leicht machen. - Internationale Doppelabschlussprogramme - Integrierte Praxissemester - Über 100 Partnerhochschulen in 28 Ländern - Spitzenplätze in Hochschulrankings - Zugang zu attraktiven Arbeitgebern - Interkulturelle Kompetenz - Vorteile einer staatlichen Hochschule

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Paris ist das Studentenparadies

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In welcher Großstadt lebt es sich als Student weltweit am besten? Dieser Frage geht das „Best Student Cities Ranking“ des Karriere- und Bildungsdienstleisters QS Quacquarelli Symonds auf den Grund. Das Ergebnis: Die französische Hauptstadt Paris ist das Studentenparadies schlechthin. Doch auch wer in London, Boston, Melbourne oder Wien studiert, hat ein gutes Los gezogen. Mit Berlin (Platz 8) und München (Platz 13) konnten sich auch zwei deutsche Städte weit oben platzieren. Auffällig: Das Ranking wird von Europa dominiert: So befinden sich 11:29 gleich sechs europäische Städte in den Top 10. Und auch, wenn man die komplette Rangliste mit den 50 weltbesten Studentenstädten als Maßstab nimmt, ist Europa (21 Städte) deutlich häufiger vertreten als Asien (zehn), Nordamerika (neun), Australien (fünf), Südamerika (vier) und Afrika (eine Stadt). Für die Erstellung der Rangliste berücksichtigte die Macher mehrere Kriterien, darunter neben der Qualität und Anzahl international gerankter Universitäten unter anderem die Internationalität, Bezahlbarkeit und Lebensqualität der Stadt sowie den Ruf der lokalen Universitäten unter Arbeitgebern.

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Stipendien für alle Die Möglichkeiten zur Studienfinanzierung sind zahlreich, doch viele werden entweder erst gar nicht gekannt oder nicht ausreichend genutzt: Einer Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach zufolge bewerben sich 92 Prozent aller Kandidaten bei nur 0,8 Prozent der entsprechenden Stiftungen, vor allem den zwölf großen und bekannten Begabtenförderungswerken. Das Online-Portal MyStipendium.de hat es sich daher zum Ziel gesetzt, über die zahlreichen Stipendienangebote aufzuklären, die Studierenden, Schülern und Doktoranden offen stehen. Die Datenbank enthält über 1.200 Fördereinträge, die sich nicht nur an Studienanfänger richten: Die Bandbreite reicht von der Finanzierung der Lebenshaltungskosten bis hin zur Unterstützung von Auslandsaufenthalten oder wissenschaftlichen Arbeiten. Bei der Suche hilft ein spezielles Matching-Verfahren, das den Nutzern diejenigen Stipendien anzeigt, die zum eigenen Lebenslauf passen. Möglich wird dies durch einen automatischen Abgleich mit den Anforderungen der jeweiligen Stiftung.

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Reifeprüfung bestanden In hiesigen Hörsälen dürfte es weiterhin eng bleiben: Mehr als eine halbe Million Schüler haben sich im Jahr 2011 den Weg zu einem Studium freigepaukt und die Hochschul- oder Fachhochschulreife erworben. Die Zahl der Studienberechtigten schnellte somit laut dem Statistischen Bundesamt im Vergleich zum Vorjahr um rund zehn Prozent in die Höhe. Ein Grund dafür ist die verkürzte Gymnasialzeit in Bayern und Niedersachsen – dort erreichten 2011 jeweils gleich zwei Schuljahrgänge auf einmal die Hochschulreife. Die Studienberechtigungsquote stieg folglich vor allem dort drastisch an (Bayern: plus 55 Prozent; Niedersachsen: plus 43 Prozent).

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Studienplatzbewerbung

Wie komme ich an die Uni? Auch in diesem Jahr wird es voll an den Unis: In Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Brandenburg und Teilen von Hessen stürmen gleich zwei Abiturjahrgänge die Hochschulen. Wer sich einen Studienplatz sichern möchte, sollte also gezielt vorgehen.

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evor du mit deiner Bewerbung loslegen kannst, solltest du in Erfahrung bringen, ob dein Wunschstudiengang zulassungsbeschränkt ist oder nicht. Es gibt nämlich auch jede Menge Studiengänge, in denen es mehr Plätze als Bewerber gibt. In solche zulassungsfreien Studiengänge kannst du dich einfach einschreiben. Alles, was du brauchst, ist dein AbiZeugnis oder eine andere Hochschulzugangsberechtigung, einen gültigen Personalausweis und den Nachweis, dass du krankenversichert bist. Dein Studienplatz ist dir also sicher – wenn du die Fristen einhältst: Zum Sommersemester kannst du dich an den meisten Hochschulen bis zum 31. März immatrikulieren, zum Wintersemester hast du bis zum 30. September Zeit. Diese Fristen sind jedoch nur ein Richtwert – die genauen Daten solltest du auf jeden Fall auf der Homepage deiner Wunschuni in Erfahrung bringen.

Örtliche Zulassungsbeschränkung In besonders beliebten Städten und Fächern sind die Studienplätze knapp – und daher zulassungsbeschränkt. Wenn du beispielsweise an der Uni Köln BWL studieren willst, sollte dein Abi-Schnitt eine 1 vor dem Komma haben, um den NC zu knacken. Denn dieser Studiengang gehört zu den Fächern mit örtlicher Zulassungsbeschränkung. Hierbei legen die Hochschulen fest, welche Anforderungen die Bewerber erfüllen müssen, um einen Studienplatz zu bekommen. Entscheidendes Kriterium ist fast immer die Abi-Durchschnittsnote. Nur wenige Hochschulen – in der Regel kleinere oder private – führen Auswahlverfahren durch oder verlangen ein Motivationsschreiben. In diesem solltest du klarstellen, warum du dich für ein bestimmtes Fach interessierst, warum du ausgerechnet an der betreffenden Hochschule studieren möchtest und warum du für dieses Studium besonders geeignet bist. Ein Beispiel findest du unter www.einstieg.com/motivationsschreiben. Du kannst dich übrigens nicht nur an mehreren Unis für das gleiche Fach bewerben, sondern auch an einer Hochschule für mehrere Studiengänge: Wer sich also nicht zwischen Informatik und Wirtschaftsinformatik entscheiden kann, bewirbt sich erst mal für beides! Die Bewerbungsfristen für Studiengänge mit örtlicher Zulassungsbeschränkung enden meist am 15. Januar bzw. 15. Juli. 42 ∙ Einstieg ∙ 2/2012

Bundesweit zulassungsbeschränkte Fächer Ganz ähnlich geht es bei der Bewerbung über die Servicestelle Hochschulstart zu, die für die bundesweit zulassungsbeschränkten Fächer Medizin, Pharmazie sowie Tier- und Zahnmedizin zuständig ist. Dabei werden 20 Prozent der Studienplätze nach Note und 20 Prozent nach Wartezeit vergeben. Bei 60 Prozent der Plätze bestimmen die Hochschulen selbst, was ihnen neben der Note noch wichtig ist – das können Testergebnisse, Schulnoten in einzelnen besonders relevanten Fächern, aber auch praktische Erfahrungen sein. Bei der zentralen Bewerbung über hochschulstart.de stellst du einen Antrag für nur ein Fach und gibst an, an welchen Hochschulen du am liebsten studieren möchtest. Mit der Ortspräferenz kannst du deine Chancen auf einen Studienplatz erhöhen, wenn du eine nicht ganz so überlaufene Uni an erster Stelle wählst. Das Ganze funktioniert online über das Bewerbungsportal AntOn (Antrag Online), und auch hier musst du Bewerbungsfristen einhalten: Für das Wintersemester gilt der 31. Mai für „Alt-Abiturienten“ und der 15. Juli für diejenigen, die ihr Abi nach dem 16. Januar des Bewerbungsjahres gemacht haben. Wer erst im Sommersemester anfangen möchte, kann sich bis zum 15. Januar Zeit mit seiner Bewerbung lassen.

Wartezeit Rund 20 Prozent aller zulassungsbeschränkten Studiengänge werden über die Wartezeit vergeben. Dieses Kriterium ist – auch wenn viele das denken – völlig unabhängig vom Numerus clausus und deiner Abi-Note. Das Prinzip ist einfach: Wer unter den Bewerbern für einen Studiengang die meisten Wartesemester hat, bekommt den Platz. So lange, bis 20 Prozent aller Studienplätze vergeben sind. Als Wartesemester zählt jedes Semester zwischen Abitur und Bewerbung, in dem du nicht eingeschrieben bist. Wenn du also zwischendurch etwas anderes studierst, nutzt du zwar deine Wartezeit sinnvoll, verbaust dir aber den Weg, über diese Quote an einen Studienplatz zu kommen.


Wunschstudiengang

zulassungsfreier Studiengang

einfach zur Uni gehen und einschreiben

örtliche Zulassungsbeschränkung

Infos zur Bewerbung über die Homepage der jeweiligen Uni

Medizin, Pharmazie, Tiermedizin, Zahnmedizin

(TMS)

10 bis 25 % Wartezeit 75 bis 90 % eigene Kriterien (meist Noten)

hochschulstart.de 20 % Note, 20 % Wartezeit, 60 % Kriterien der Hochschule (meist auch Noten + evt. Testergebnisse oder Gewichtung einzelner Fächer

Zentrale Studienplatzvergabe Schon jetzt haben viele Hochschulen ihr Bewerbungsverfahren für Studiengänge mit örtlicher Zulassungsbeschränkung an die Stiftung für Hochschulzulassung (hochschulstart.de) abgegeben. Was immer noch fehlt, ist jedoch eine zentrale Vergabestelle für Studienplätze, die dafür sorgt, dass tatsächlich alle verfügbaren Studienplätze vergeben werden. Da sich fast alle künftigen Erstsemester mehrfach bewerben, wurden in den letzten Jahren viele Studienplätze zu spät oder gar nicht besetzt, weil die Informationen nicht an einer Stelle zusammengelaufen sind. Bislang verhinderten technische Probleme die seit Jahren angekündigte zentrale Vergabe und tun es weiterhin: Vor 2013 ist nicht mit einer zentralen Bewerbungsplattform zu rechnen. Wahrscheinlich wird es sich auch dann zunächst um einen Probelauf handeln, an dem nicht alle Hochschulen teilnehmen werden.

Nachrücken und Losverfahren

noch Plätze frei – was durch das Einschreibechaos der vergangenen Semester keine Seltenheit ist – werden die Studienplätze fürs Losverfahren frei gegeben. Unter www.freie-studienplaetze. de findest du jeweils circa sechs Wochen vor Semesterstart eine Datenbank mit freien Studienplätzen. Du kannst dich über das Losverfahren bewerben – und mit etwas Glück dein Studium beginnen, obwohl du die ursprünglichen Zulassungsbedingungen gar nicht erfüllst.

Medizinertest Wer Medizin studieren möchte, tut gut daran, vor der Bewerbung den Test für medizinische Studiengänge (TMS) abzulegen. Zehn Unis sowie einige zahnmedizinische Fakultäten berücksichtigen diesen Studierfähigkeitstest bereits als Auswahlkriterium, weitere sollen folgen. Das Testergebnis wird mit der Note verrechnet – du kannst deine Chancen auf einen Studienplatz also deutlich erhöhen! Annette Kamps

Besser zum Sommersemester bewerben

Wo so viele Studienplätze aufgrund von Mehrfachbewerbungen frei bleiben, erhöht sich die Chance für Nachrücker. Dazu gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten: Wenn du dich bereits bei einer Uni beworben hast, aber zunächst leer ausgegangen bist, kann es dir passieren, dass drei Wochen später doch die Zulassung in deinem Briefkasten landet. Im Nachrückverfahren werden die nicht angenommenen Studienplätze an die übrig gebliebenen Bewerber vergeben. Bleiben auch nach dem Nachrückverfahren

Wenn dein Wunschstudiengang auch zum Sommersemester beginnt, hast du bessere Chancen auf einen Studienplatz. Traditionell bewerben sich die meisten zum Wintersemester – im Frühjahr hast du also weniger Konkurrenz zu befürchten.

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© fotolia.de/Werner Hilpert

Mehr neue Studiengänge: www.einstieg.com/wasstudieren

Braunschweig Kunst.Lehramt

Gießen Hamburg Krankenhaushygiene Brand Design

Künstler – bei diesem vermeintlich brotlosen Berufswunsch ihres Kindes stehen besorgten Eltern häufig die Haare zu Berge. Warum nicht Papa und Mama Beruhigung verschaffen und das künstlerische Interesse mit einem sicheren Job kombinieren, zum Beispiel dem Lehrerberuf? Die Hochschule für Bildende Künste Braunschweig führt zum Wintersemester 2012/13 den passenden Studiengang ein: Kunst.Lehramt richtet sich an diejenigen, die später an Gymnasien oder Gesamtschulen unterrichten wollen. Das Curriculum umfasst unter anderem die Fächer Kunst, Architektur und Gestaltung, aber auch Kunstvermittlung, Kunstpädagogik, Medienwissenschaften, Designtheorie und Designpraxis. Im Anschluss an den achtsemestrigen Bachelor bietet die Hochschule einen Master-Studiengang für die Fächerkombinationen Kunst und Deutsch oder Englisch an, der den Zugang zum schulischen Vorbereitungsdienst öffnet. Studienbeginn ist jährlich zum Wintersemester. Wer einen Studienplatz ergattern möchte, muss das Abitur haben, eine Mappe mit künstlerischen Arbeiten einreichen und die Aufnahmeprüfung bestehen. www.hbk-bs.de

Über 30.000 Todesopfer gibt es laut der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene jährlich durch Krankenhausinfektionen zu beklagen. Wie man den Operationssaal steril hält und Bakterien bekämpft, lernt man im Bachelor-Studiengang Krankenhaushygiene, der zum Wintersemester 2012/13 an der Technischen Hochschule Mittelhessen startet. Innerhalb von sieben Semestern Regelstudienzeit vermittelt er Fachkenntnisse zur Risiko- und Infektionsprävention in Gesundheitseinrichtungen. Im Grundstudium eignen sich die Studierenden zunächst Basiswissen in Anatomie, Physiologie, Naturwissenschaften, Mikrobiologie, Präventivmedizin und Datenverarbeitung an. Im Hauptstudium stehen schließlich hygienerelevante Aspekte der Medizin- und Krankenhaustechnik sowie des Krankenhausbaus im Fokus. Für Lehre und Forschung steht den Studierenden dabei ein eigener Operationssaal zur Verfügung. Die Absolventen des Studiengangs können in beratender Funktion tätig werden und arbeiten zum Beispiel mit Ärzten, Pflegediensten, Apotheken oder Küchen zusammen, um die Verbreitung von Bakterien zu verhindern. www.hs-fulda.de

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Ob T-Shirt, Auto oder Erfrischungsgetränk – erst das Branding, also die Markenführung, macht ein Produkt unverwechselbar und steigert im besten Fall die Attraktivität für den Käufer. Markendesigner haben die Aufgabe, die Einzigartigkeit eines Unternehmens und seiner Produkte visuell umzusetzen, und gestalten dessen Image in passenden Schriften, Farben, Formen und Bildern. Berücksichtigt werden müssen dabei die Werte und Ziele des Unternehmens. Die private Brand Academy in Hamburg bietet seit 2010 den passenden Bachelor-Studiengang „Brand Design“ an. Innerhalb von sechs Semestern Regelstudienzeit lernen die Studierenden die gestalterischen, wissenschaftlichen und kommunikativen Aspekte von Design und Marken kennen. Ab dem dritten Semester besteht die Wahl zwischen den Schwerpunkten „Interactive Design“ und „Motion Design“. Markenware hat allerdings ihren Preis: Das Studium an der privaten Hochschule kostet insgesamt 21.240 Euro Studiengebühren. Wer sich für einen Studienplatz interessiert, muss zudem ein dreistufiges Bewerbungsverfahren bestehen. www.brand-acad.com


Neue Studiengänge Karlsruhe

Verkehrssystemmanagement Jeder von uns hat schon mal im Stau gestanden oder sich darüber geärgert, nicht schnell genug von A nach B zu kommen. Der Studiengang Verkehrssystemmanagement der Hochschule Karlsruhe setzt genau hier an: Es geht um die Optimierung des Zusammenspiels von Verkehrsangebot und -nachfrage. Den Studenten werden Kompetenzen in den Bereichen Mobilität, Geoinformation und Navigation vermittelt. Zudem stehen mit Verkehrstelematik, Verkehrsplanung und ÖPNV drei Vertiefungsrichtungen zur Wahl. Für das richtige Maß an Praxisnähe sorgen ein ins Studium integriertes Praxissemester sowie die Zusammenarbeit mit Unternehmen als Kooperationspartner, die den Studiengang in der Lehre und Studienprojekten unterstützen. Der Abschluss Bachelor of Engineering erfolgt nach sieben Semestern Regelstudienzeit, die Absolventen qualifizieren sich dadurch unter anderem für Jobs in Ingenieurbüros, der Fahrzeugindustrie oder in öffentlichen Nahverkehrsbetrieben. Der Studiengang startet jährlich zum Wintersemester, die Bewerbungsfrist für den ersten Jahrgang läuft noch bis zum 15. Juli. Für die Zulassung ist unter anderem ein zweimonatiges Vorpraktikum notwendig. www.hs-karlsruhe.de

Schwäbisch Hall Personal-Management

Nürnberg Kindheitspädagogik

Die wertvollste Ressource, über die Unternehmen verfügen, ist der Mensch – denn das Personal ist der wichtigste Erfolgsfaktor für ein jedes Unternehmen. Das sagt die Hochschule Heilbronn und bietet daher ab dem Wintersemester 2012/13 den zu dieser Philosophie passenden Bachelor-Studiengang „Management und Personalwesen“ an. Es handelt sich um ein Wirtschaftsstudium mit Schwerpunkt Personalwesen. Am Studiencampus in Schwäbisch Hall lernen die Studierenden so neben klassischen BWL-Inhalten wichtigen Prozesse des Personalwesens kennen – von der Personalplanung über die Rekrutierung bis hin zur Personalentwicklung. Auch kulturelle und internationale Aspekte kommen im Studium zur Sprache. Apropos: Wirtschaftsenglisch darf auf dem Lehrplan ebenfalls nicht fehlen. Der Studiengang schließt nach sieben Semestern mit dem „Bachelor of Arts“ ab. Absolventen können danach sowohl im Personalwesen von Unternehmen als auch als Unternehmensberater tätig werden. www.hs-heilbronn.de/mpw

Bildungs- und Erziehungsprozesse werden seit jeher nicht nur praktisch umgesetzt, sondern auch wissenschaftlich beobachtet und weiterentwickelt. Im dualen Studiengang „Erziehung, Bildung und Gesundheit im Kindesalter” verschmelzen Theorie und Praxis miteinander, denn die Studierenden haben die Möglichkeit, ihr erlerntes Fachwissen direkt in der Krippe, im Kindergarten oder im Hort anzuwenden. Der Studiengang, den die Evangelische Hochschule Nürnberg zum Wintersemester 2012/13 erstmals anbietet, verbindet ein Bachelor-Studium der Kindheitspädagogik mit der Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher. Nur die ersten vier von acht Semestern Regelstudienzeit verbringen die Studierenden dabei parallel mit Ausbildung und Studium – das fünfte Semester ist als Praxissemester vorgesehen, danach wird in Vollzeit an der Hochschule weiterstudiert. Die Ausbildungsphase findet an einer der kooperierenden Fachakademien für Sozialpädagogik in Nürnberg, Gunzenhausen oder Rummelsberg statt. Absolventen können unter anderem als Leiter von Kindertageseinrichtungen oder Fachberater in Erziehungsund Bildungseinrichtungen arbeiten. Die Gebühren für das Studium betragen 350 Euro pro Semester, hinzu kommt das monatliche Schulgeld der jeweiligen Fachakademie. www.evhn.de

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Special

Berufswahl Wer bin ich, was kann ich und wenn ja, was soll ich machen?

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Selbsteinschätzung

Vertrau deinen Neigungen Was man gerne macht, macht man in der Regel auch gut. Wenn du gerade mitten in der Berufswahl bist, solltest du erst mal herausfinden, was deine Talente sind – und deine Lieblingsfähigkeiten.

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ährend der Oberstufe, wenn es langsam, aber sicher aufs Abitur zugeht, fehlen häufig Zeit und Muße, sich intensiv mit dem eigenen Potenzial und den Wünschen für die Zukunft zu beschäftigen. Diese Zeit solltest du dir aber nehmen – denn wenn man es richtig anfängt, ist das Gedankenmachen über die berufliche Zukunft gar nicht so schwierig. Deine eigenen Fähigkeiten kannst du schon herausfinden, indem du einfach mal ganz systematisch durchgehst, wofür du dich am meisten interessierst, wie du gerne einen freien Tag verbringst, und was deine Hobbys sind. Wichtig ist dabei, dass du nicht nur darauf achtest, was du gut kannst, sondern vor allem darauf, was du am liebsten machst. Viele Berufsberater sprechen hier von den „Lieblingsfähigkeiten“. Ihre These: Das individuelle Interesse an einem Fach und die eigenen Fähigkeiten sind die besten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Studium oder eine gelungene Ausbildung – und helfen dir morgens auch besser aus dem Bett, wenn um sieben der Wecker klingelt.

Die Suche konkretisieren

men, Sprachreise-Veranstaltern und öffentlichen Institutionen, kannst dich über Ausbildungsmöglichkeiten, Studiengänge, Karrierechancen und Auslandsaufenthalte informieren. Häufig gewährt auch ein umfangreiches Vortragsprogramm Einblick in einzelne Berufe und ganze Branchen. • Ein Schnupperstudium oder der Besuch einer Hochschule am Tag der offenen Tür helfen dir dabei, Uni-Alltag und einzelne Studiengänge kennen zu lernen. Hierbei solltest du versuchen, mit möglichst vielen Studierenden zu sprechen. Auch eine Infomöglichkeit sind Uni-Podcasts und Filme auf den Uni-Webseiten. •  Das Absolvieren eines Vorsemesters bereitet sogar noch intensiver auf Uni oder FH vor als ein Schnupperstudium. So ist es etwa in den Fächern Biologie und Medizin möglich, ein „LernHalbjahr“ vor dem eigentlichen Studienstart zu absolvieren. Danach weiß man sicher, ob das Fach zu einem passt. • Im künstlerischen Bereich helfen Mappen-Vorbereitungskurse dabei, herauszufinden, ob man eine Chance hat, an der Design- oder Kunsthochschule angenommen zu werden. Solche Vorbereitungskurse gibt es an privaten Instituten, aber auch an mancher Volkshochschule.

Es gilt also herauszufinden, welche Ausbildungsberufe oder Studiengänge am besten zu deinen Fähigkeiten und Interessen passen. Oft geben schon die Lieblingsfächer aus der Schule oder Hobbys entscheidende Hinweise, in welche Richtung die Ausbildung gehen sollte. Um die Suche zu konkretisieren, bietet sich eine Reihe von Möglichkeiten an:

Buch-Verlosung: „Aus dir wird was!“ Was kommt nach der Schule? „Aus dir wird was!“ schlägt einen Pfad durch den Orientierungsdschungel. Die erweiterte dritte Auflage beantwortet die wichtigsten Fragen zur Studien- und Berufswahl.

•  Gespräche mit Freunden und Bekannten, die bereits studieren oder schon eine Berufsausbildung hinter sich haben, klären häufig viele offene Fragen. Führe am besten richtige Interviews mit ihnen und vergleiche nachher kritisch die Antworten. • Im Rahmen einer Studien- und Berufsberatung helfen dir Experten dabei, genau den passenden Studiengang bzw. die richtige Ausbildung zu finden. Solch eine Beratung gibt es direkt an der Uni, bei der Arbeitsagentur oder bei einem privaten Beratungs-Unternehmen. •  Ein Praktikum oder Nebenjob schlägt die Brücke von der Schule ins Berufsleben. Wer für ein paar Wochen Einblick in den Alltag eines Bankkaufmanns oder einer Chemie-Laborantin gewinnt, kann anschließend mit größerer Sicherheit sagen, ob der Job wirklich etwas für ihn ist. •   Beim Besuch von Abiturienten- oder BerufsorientierungsMessen triffst du auf Vertreter von Hochschulen, Unterneh-

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Special: Berufswahl

Zum Traumjob in 20 Minuten

Keine Ahnung, welcher Studien- oder Ausbildungsgang der richtige für dich ist? Selbsteinschätzungs- und Interessenstests im Internet liefern dir einen ersten Anhaltspunkt.

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e näher das Ende der Schulzeit rückt, desto intensiver sollte man sich damit beschäftigen, wie es danach weitergeht. Manch einer weiß schon in der fünften Klasse, dass er einmal Zoodirektor, Fußballprofi oder Krankenschwester werden will, und arbeitet konsequent darauf hin. Für die meisten ist die Sache allerdings nicht so klar: Sie schwanken entweder zwischen mehreren Ideen hin und her oder wissen überhaupt noch nicht, wohin die Reise nach dem Abitur gehen könnte. Orientierungshilfe versprechen hier so genannte Berufswahltests im Internet. Das Angebot klingt erst mal verlockend: „Finde heraus, welche Ausbildungen und Studiengänge zu dir passen – in 20 Minuten!“ So steht es auf der Website, die Marco Specht gerade vom heimischen PC aus angesteuert hat. Der 19-Jährige macht diesen Frühling sein Abitur an der Willy-Brandt-Gesamtschule in Kerpen und will danach auf jeden Fall studieren. Bloß was? „Ganz sicher bin ich mir noch nicht“, sagt er. „In der engeren Wahl sind Medizin und Lehramt“. Der Online-Berufswahltest scheint ihm eine gute Gelegenheit, seine Wünsche und Interessen noch einmal genau auf den Prüfstand zu stellen. Die Registrierung schafft Marco in weniger als zwei Minuten. Und dann kann’s auch schon losgehen.

Fahrrad flicken oder Rechnungen verbuchen? Tests zur Studien- und Berufsorientierung für Schüler haben in Deutschland seit einigen Jahren Konjunktur. Entwickelt und im Internet bereitgestellt werden sie meist von psychologischen Instituten, manchmal kostenlos, manchmal gegen Gebühr. Zunehmend bieten auch Hochschulen die Self-Assessments auf ihren Websites an, um potenziellen Studierenden die Auswahl des Studiengangs zu erleichtern. An der RWTH Aachen etwa ist die Teilnahme für Studienplatzbewerber sogar verpflichtend. Die Ansätze der Tests sind verschieden: Es gibt eher unspezifische Selbsteinschätzungstests, bei denen der Schüler Fragen zu seinen individuellen Interessen, Fähigkeiten und Motivationen beantwortet. Bei einem Eignungstest hingegen muss er in einer vorgegebenen Zeit eine Reihe kognitiver Aufgaben lösen, etwa zum logischen Denken oder zum räumlichen Vorstel48 ∙ Einstieg ∙ 2/2012

lungsvermögen. Das Ergebnis gibt in beiden Fällen Aufschluss darüber, für welche Studienbereiche oder Berufsfelder er sich am ehesten eignet. Hundertprozentig verlassen sollte man sich darauf natürlich nicht. Berufswahltests bieten lediglich einen Anhaltspunkt – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Marco Specht absolviert den kostenlosen Selbsteinschätzungstest auf Einstieg.com. Hier soll er zunächst auf einer Skala bewerten, wie sehr ihn bestimmte berufliche Tätigkeiten interessieren, zum Beispiel kranke oder verletzte Personen pflegen, in einem Labor Versuche ausführen, öffentlich eine Sache repräsentieren oder Rechnungen richtig verbuchen. Anschließend erhält er eine Auflistung von Fähigkeiten und soll angeben, wie gut er diese jeweils beherrscht: einen platten Fahrradschlauch reparieren, eine Gruppe anführen, über lange Zeit sorgfältig arbeiten etc. Entwickelt wurde der Einstieg-Berufswahltest von dem renommierten schweizerischen Personaldienstleister Multicheck. „Das Verfahren basiert auf einem sehr anerkannten testpsychologischen Modell, das seit über 30 Jahren im Einsatz ist und laufend wissenschaftlich überprüft wird“, erklärt dessen Geschäftsführer Adrian Krebs. Krebs empfiehlt Schülern, den Test unbedingt alleine zu bearbeiten, um bei den Antworten von niemandem beeinflusst zu werden. Ihr Ergebnis können die Teilnehmer am Ende zusammen mit ihren Bewerbungsunterlagen ebenfalls kostenlos auf dem Multicheck-Karriereportal „Gateway“ einstellen. Dort kann es von Unternehmen eingesehen werden, die nach Auszubildenden suchen.

Auswertung bietet passende Berufsfelder Marco Specht hat den Berufswahltest abgeschlossen und berichtet von seinen Erfahrungen. „Sich selbst einzuschätzen, ist gar nicht so einfach“, sagt er. Nun liest sich der angehende Abiturient interessiert die mehrseitige Auswertung durch, die nur ein paar Sekunden nach dem letzten Klick auf seinem Bildschirm aufgepoppt ist. Sie beinhaltet die beiden Berufsfelder, die seinem Interessen- und Fähigkeiten-Profil am nächsten kommen – bei Marco sind das „Medizin/Gesundheitswesen“ und „Mathematik/Naturwissenschaften“. Dazu eine Liste mit konkreten Berufsvorschlägen.


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Was soll ich studieren? Alle Antworten für die richtige Studienwahl

Der 19-Jährige fühlt sich in seinen Überlegungen bestätigt und will sich nun um einen Studienplatz in Medizin bewerben. Zuvor plant er jedoch, die nächste Einstieg Messe zu besuchen, auf der sich viele Hochschulen aus ganz Deutschland vorstellen. Dort will er sich noch einmal gründlich persönlich beraten lassen. Eine Auflistung der ausstellenden Unis, die das Fach Medizin anbieten, war praktischerweise ebenfalls Teil seiner Testauswertung. „Danach kann ich dann nur noch hoffen, dass ich auch einen Studienplatz bekomme, denn der NC liegt ziemlich hoch“, sagt Marco. Und falls nicht? „Dann mache ich eben Mathe und Bio auf Lehramt. Auch eine gute Wahl.“ Daniel Schwitzer

Der Einstieg Berufswahltest Mit dem kostenlosen Einstieg Berufswahltest kannst du herausfinden, welche Ausbildungen und Studiengänge für dich besonders geeignet sind. Zusätzlich bekommst du eine Liste von Ausstellern auf den Einstieg Messen, deren Angebote zu deinem Testergebnis passen.

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Special: Berufswahl

Es gibt immer Alternativen Der NC fürs Wunsch-Studium war zu hoch, der Lieblings-Ausbildungsplatz ist weg und noch länger warten oder ins Ausland willst du nicht? Dann wird es Zeit für einen Plan B.

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enis wollte immer Pilot werden, doch er wusste schon früh, dass sein Traumberuf nur sehr schwer zu erreichen sein würde. Denn Denis ist Brillenträger, ein starkes Handicap für Piloten-Anwärter. Er machte verschiedene Tests, flog sogar extra für eine Untersuchung nach Zürich. Er schöpfte alle Möglichkeiten aus, doch dann musste er erkennen: Er brauchte einen Plan B. So wie viele andere Berufsanfänger auch. „Es gibt Abiturienten, die extrem motiviert sind und so genau wissen, wo sie hin wollen, dass sie dabei einen Plan B vernachlässigen“, sagt Ullrich Löser, akademischer Berater der Bundesagentur für Arbeit in Dortmund. Doch gerade bei begehrten Studiengängen oder Ausbildungsplätzen läuft man Gefahr, dass es mit den Plänen nichts wird. Das populärste Beispiel ist das Medizinstudium: Jahr für Jahr scheitern viele Schulabgänger am hohen Numerus Clausus. Einige sammeln Wartesemester, andere versuchen ihr Glück im Ausland. Doch was, wenn man nicht warten oder seine Heimat verlassen möchte? „Man sollte sich immer überlegen: Warum will ich unbedingt dieses Studium oder diese Ausbildung?“, sagt Löser. Dann böten sich einem auch verschiedene Alternativen. 50 ∙ Einstieg ∙ 2/2012

Beispiel Medizin: Wenn man das Fach selbst interessant findet, könnte man sich danach umsehen, was in etwa in die gleiche Richtung geht. Es gibt diverse Fachhochschulen in dem Bereich, etwa die Hochschule für Gesundheit in Bochum, oder duale Studiengänge wie zum Beispiel Angewandte Gesundheitswissenschaften an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart. Außerdem könnte man überlegen, ob man nicht eine Ausbildung zum medizinischen Fachangestellten oder pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten in einer Apotheke beginnt.

Zur Not von der Wunschvorstellung lösen Auch wer Lehrer werden wollte, aber keinen Studienplatz bekommen hat, muss sich fragen, welche Aspekte ihm an dem Beruf gefallen. Arbeitet man gerne mit Menschen oder Kindern zusammen, könnte man auch auf den Studiengang Soziale Arbeit umschwenken oder die Berufslaufbahn eines Erziehers einschlagen. Liegen die Interessen eher im Fachwissen gibt es eine andere


Alternative: „Man könnte es als Quereinsteiger versuchen“, sagt Berater Löser. „Denn gerade in naturwissenschaftlichen Fächern herrscht Lehrermangel.“ Wenn man zum Beispiel ein IngenieurStudium mit einer guten Note abgeschlossen hat, kann man sich bei einer Schulverwaltung um einen Job als Physik-Lehrer bewerben. Wird man angenommen, startet man ins Referendariat und lernt berufsbegleitend ein weiteres Fach. Auch wer seine Wunsch-Ausbildung nicht bekommen hat, sollte sich nach Alternativen umsehen. Manchmal ergeben sich sogar solche, auf die man zuerst gar nicht gekommen wäre: Anstatt Augenoptiker könnte man auch eine Ausbildung zum Goldschmied, Metallbildner, Uhrmacher, Feinwerkmechaniker oder Glasveredler beginnen. Denn auch in diesen Berufen wird mit sehr feinen Werkzeugen gearbeitet; Konzentration und Geschick sind gefragt. „Manchmal wird auch übersehen, dass sich viele Berufe angenähert haben“, sagt Alfred Koller von der Handwerkskammer Köln. „Die Verarbeitung von Metall und Holz ist mittlerweile oft computergesteuert und unterscheidet sich nicht mehr so stark wie noch vor einigen Jahren.“ Allerdings hat die Berufswahl manchmal mehr mit dem Image als mit dem Handwerk zu tun. „Ein zukünftiger Kfz-Mechaniker will vor allem mit schnellen Autos arbeiten und nicht mit Land- und Baumaschinen“, so Koller. Ein Schritt für einen Plan B wäre es vielleicht auch, sich von diesen Vorstellungen zu trennen.

Denis hat ebenfalls erkannt: Vor allem seine Leidenschaft für die Luftfahrt ließ in ihm den Wunsch reifen, Pilot zu werden. Als sein Traumjob aber in weite Ferne rückte, begann er ein Studium als Ingenieur mit Schwerpunkt Luftverkehr. „Ich habe meinen Traum nicht aufgegeben, sondern einfach die Chancen realistisch eingeschätzt“, sagt Denis heute. Das Wichtigste für einen Plan B aber ist es, den Kopf nicht hängen zu lassen. „Viele sehen eine Absage als persönliches Scheitern an. Doch das ist es nicht!“ Denis kennt dieses Gefühl: „Es war schon sehr hart, sich damit anfreunden zu müssen, dass es mit dem Traum nichts wird“, sagt der mittlerweile 33-Jährige. „Doch man muss das Beste daraus machen.“ Schon während seines Studiums arbeitete er für ein Unternehmen auf einem Flughafen und schrieb schließlich seine Diplomarbeit bei einer Fluggesellschaft. Nach seinem Abschluss wurde er übernommen, und heute ist Denis für die weltweite Flugzeugabfertigung seines Arbeitgebers zuständig. Dafür muss er viel reisen, hebt also immer wieder ab. Er ist zwar kein Pilot, aber dennoch vollkommen zufrieden: Dank seines Plan B ist Denis seinem Traum sehr nahe gekommen. Steffen Meyer

Einstieg ∙ 2/2012 ∙ 51


Karriere im Tourismus mal anders

Hauptberuflich Fernweh? Du träumst vom beruflichen Einstieg in den Tourismus, ob als Wellness-, Event- oder Kreuzfahrt-Experte? Wir haben uns umgeschaut und spannende Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten gefunden.

P Foto: Anke Tillmann

er Telefon schnell für einen Firmenkunden „business class“ in die USA buchen, einer Familie das passende All-inclusive-Hotel empfehlen oder eine Schlemmerwoche mit den lokalen Spezialitätenrestaurants organisieren: Wer es traditionell mag, der kann mit einer dreijährigen Ausbildung zum Tourismuskaufmann oder dem Kaufmann für Tourismus und Freizeit hauptberuflich in die Urlaubswelt starten. Beide Tourismusexperten beraten Kunden über touristische Leistungen und Angebote. Der Kaufmann für Tourismus und Freizeit ist jedoch auch kompetent in der Planung und Umsetzung von Marketingaktionen zur Förderung des regionalen Tourismus. Er arbeitet eng mit Vereinen und anderen Partnern vor Ort zusammen. Beschäftigung finden Kaufleute für Tourismus und Freizeit in Tourismusbüros, Wellnesshotels und Kureinrichtungen. Tourismuskaufleute arbeiten hauptsächlich in Reisebüros und bei Reiseveranstaltern. Beim Touristik-Unternehmen TUI starteten 2011 über 180 Auszubildende in ihre berufliche Zukunft, viele davon als Tourismuskaufleute mit den Schwerpunkten Reiseveranstaltung, -vermittlung oder Geschäftsreisen. Bettina Gläser-Krahn, Leiterin Ausbildung und Entwicklungsprogramme bei TUI Deutschland, erklärt: „Jugendliche, die im Tourismus erfolgreich sein möchten, sollten offen, flexibel, motiviert, serviceorientiert und teamfähig sein. Gute Fremdsprachenkenntnisse sind ebenfalls von Vorteil, genauso wie Auslandserfahrung.“

Studium für Fernweh-Spezialisten Wer höher hinaus will, der kann mit dem Bachelor in seine akademische Ausbildung starten. Die Vielfalt reicht von „Gesundheits- und Tourismusmanagement“ über „Tourism & Event Management“ bis hin zu „Cruise Tourism Management“. Ganz oben auf dem Studienplan stehen dann Fächer wie Englisch, Spanisch, BWL, Marketing und Tourismusrecht. Wer es spezieller mag, der kann an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Deggendorf den Schwerpunkt „Medical and Health Tourism“ oder an der Hochschule Heilbronn „Nachhaltigen Tourismus“ oder „MICE Industrie“ wählen. Zur Erklärung: Hinter MICE verbirgt sich die Arbeit im Bereich Kongress, Messe und Events. Für den Bachelor in „Gesundheits- und Tourismusmanagement“ an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt 52 ∙ Einstieg ∙ 2/2012


Nürtingen-Geislingen lernen die Studierenden sogar die medizinischen Grundlagen der Humanbiologie, um später Arbeitgeber wie Rehakliniken, Wellnesshotels oder Krankenkassen von sich zu überzeugen. Ob mit oder ohne Spezialisierung, wichtig ist für alle zukünftigen Tourismusexperten die Fremdsprachenkompetenz. In den Studienplänen findet sich daher Business English genauso wie Französisch, Spanisch oder Chinesisch. Ein Auslandssemester an einer Partnerhochschule oder ein Praktikum im Ausland sind meist obligatorisch.

TUI Deutschland

Melina Kostmann (20), Auszubildende bei TUI im ersten Lehrjahr zur „Tourismuskauffrau (Privat- und Geschäftsreisen)“ „Ich denke, für meinen Job sollte man kreativ, engagiert und kommunikativ sein. Teamfähigkeit und Serviceorientierung stehen bei dem täglichen Kontakt mit Mitarbeitern und Kunden an erster Stelle. Wer des Weiteren gerne selbstständig arbeitet, offen für andere Kulturen ist und keine Herausforderungen scheut, wird sich in diesem Beruf wohl fühlen.“

Zu Land, zu Wasser und in der Luft

Deutsche Lufthansa AG

Von Fernweh Geplagte können sich auch für den Bachelor „Cruise Tourism Management“ an der Hochschule Bremerhaven entscheiden. In vier Jahren lernt man hier alles, um in der Tourismus- und Kreuzfahrtbranche durchzustarten. Wer eher technisch begabt ist und trotzdem gerne auf den Weltmeeren unterwegs sein möchte, kann bei AIDA Cruises ein Bachelor-Studium in Elektrotechnik, Nautik/Seeverkehr oder Schiffsbetriebstechnik beginnen. In die Luft geht es mit dem dualen Bachelor of Science in Aviation Management und der Ausbildung zum Luftverkehrskaufmann von Lufthansa. Hinter dem Doppel-Programm verbergen sich ein Studium an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht in Oestrich-Winkel und eine kaufmännische Ausbildung, die vor der IHK Frankfurt abgeschlossen wird. Nicole Traut

Stephanie Grönke (21), Luftverkehrskauffrau und duale Studentin of Business Administration – Aviation Management bei Lufthansa „In den praktischen Phasen wollte ich nicht nur in administrativen Funktionen Erfahrungen sammeln, sondern in Uniform am Flughafen hautnah miterleben, was es heißt, bei einer Airline zu arbeiten. Während verschiedenster Praktika im In- und Ausland, sollten Bewerber offen für Neues sein und auch mal ein paar Wochen „aus dem Koffer“ leben können.“

Link-Tipps Cruise Tourism Management: www.ctm.hs-bremerhaven.de Gesundheits- und Tourismusmanagement: www.hfwu.de Management im Gesundheitstourismus: www.baltic-college.de Tourism & Event Management: www.ism.de Tourismusmanagement: www.hdu-deggendorf.de Tourismusmanagement: www.hs-heilbronn.de AIDA: www.european-cruise-academy.com Lufthansa: www.be-lufthansa.com/jobs/studium/ TUI: www.tui-group.com/de/jobkarriere/einstieg/

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Einstieg ∙ 26.03.12 2/201211:28 ∙ 53


Auslands-Quiz von Einstieg und TravelWorks

Rate dich zur Traumreise Vorhang auf für das große Finale unseres Auslands-Quiz: Den Gewinner erwartet ein Jahr Work & Travel in Australien!

Der Pr eis dieser Ausga Auch be wenn du

© TravelWorks

die bis Runde herige n de n s A v e usland rpasst gewin mern s-Quiz hast, k nen: U dieser annst nter d Runde du etw Set, da en pu verlose as n s euch k t b n wir e esten m it dio, D Teilneh aufbla in läss ecke, K sbarer iges S trandühltasc Bar, Sc den So Partyhwimm he und mmer insel, S vielen versüß trandr weiter en wird aen Bea . ch-Go odies

Und so machst du mit

Der Hauptpreis

Unser großes Auslands-Quiz ist beim dritten und letzten Teil angelangt und geht somit in die entscheidende Phase: Die letzten 15 Fragen sind ab sofort auf www.einstieg.com/auslandsquiz freigeschaltet. Eine kleine Auswahl findest du bereits auf der rechten Seite. Pro richtig beantworteter Frage erhältst du einen Punkt. Deine Punktzahl addieren wir am Ende mit deinem Ergebnis aus den ersten beiden Runden. Der Teilnehmer mit der höchsten Gesamtpunktzahl gewinnt ein Jahr Work & Travel auf dem Fünften Kontinent. Teilen sich mehrere Einsender dasselbe Ergebnis, so entscheidet das Los.

TravelWorks schickt dich mit einem kompletten „Work & Travel“-Paket ins Land der Koalas und Kängurus. Du bereist bis zu zwölf Monate lang Australien, lernst Land und Leute kennen, entdeckst die typisch relaxte Aussie-Mentalität und jobbst nebenbei ganz nach Belieben, um die Reisekasse aufzubessern, zum Beispiel als Erntehelfer auf einer Obst-Plantage oder als Nanny in einer australischen Familie. Der Preis hat einen Gesamtwert von circa 2.000 Euro und beinhaltet unter anderem die folgenden Leistungen: • Betreuung durch TravelWorks bei der Beantragung des Working-Holiday- Visums • Beratung bei der Planung der Flug- und Reiseroute • Zugang zur TravelWorks-Community

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• Jahres-Flugticket Frankfurt – Sydney – Frankfurt, Flughafenabholung in Sydney • die ersten drei Übernachtungen im Hostel in Sydney • australische Handy-SIM-Karte und Lonely Planet Reiseführer • Orientierungsveranstaltung und Unterstützung bei der Jobsuche vor Ort, bei der Eröffnung eines australi- schen Bankkontos und der Beantra- gung einer australischen Steuernummer durch die TravelWorks-Partnerbüros in Sydney, Brisbane, Melbourne und Perth • 24-Stunden-Notrufnummer bei Schwie- rigkeiten jeder Art • Zertifikat nach Rückkehr Mehr Infos zum TravelWorks-Programm sowie den kostenlosen Katalog erhältst du auf www.travelworks.de.


Quiz Beantworte hier die ersten drei Fragen und mach das Quiz dann online fertig! 1. Welche Nationalhymne kommt ganz ohne Text aus? • Maamme (Finnland) • Marcha Real (Spanien) • Der er et yndigt land (Dänemark)

2. Wo verbrachte der niederländische Maler Vincent van Gogh kurz vor seinem Tod mehrere Monate? • in einem belgischen Gefängnis • in einem italienischen Kloster • in einer französischen Psychiatrie

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3. Welcher heutige Regierungschef war früher als Auslandsspion tätig? • Hugo Chavez (Venezuela) • Wladimir Putin (Russland) • Raúl Castro (Kuba)

Hier geht’s online weiter: www.einstieg.com/auslandsquiz

Rock the Kiwi-Boat Jobben im Land der Kiwi, wie sich die Neuseeländer selbst nennen – das ist der Traum, den sich viele Leute zwischen 18 und 30 Jahren mit dem Working-Holiday-Visum erfüllen. Für bis zu einem Jahr bereisen sie das Land voller Naturwunder und langer Sandstrände und finanzieren sich dies durchs Jobben vor Ort. Und nun kommt „Rock the boat“: Zusammen mit dem neuseeländischen Fremdenverkehrsamt vergibt die Organisation TravelWorks jetzt einen Traumjob auf einem Schiff in der Bay of Islands. Im Gewinnpaket inklusive sind außerdem Flug, erste Übernachtungen, zwei Wochen Sprachkurs, Hilfe bei der weiteren Jobsuche, Kontoeröffnung und viele Serviceleistungen mehr.

adventurous

Bewerben kann man sich im Juni auf www.travelworks.de.

Studium in Neuseeland Die deutsche Schülerin Lili Bachmann lernt wichtige Grundlagen an Land und auf See mit ihrem Outdoor Education Kurs. In Neuseeland profitieren internationale Schüler und Studenten von einem exzellenten Bildungssystem, netten Menschen und einer atemberaubenden Natur. Unendliche Möglichkeiten: High School für 3, 6, 9 oder 12 Monate Studium oder Gastsemester an einer Hochschule Sprachkurse (z. Bsp. Business English, TOEFL, IELTS) Wir freuen uns auf dich!

www.newzealandeducated.com

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©Matthias Sdun/freeeye.tv

Journalismus

„Die besten Reporter sind Freaks“

Als rasender Reporter reist Dennis Gastmann für das NDR-Auslandsmagazin „Weltbilder“ um den Globus. Mit einem Augenzwinkern berichtet er über eine Misswahl im amerikanischen Hinterland oder ist zu Gast bei Google im Silicon Valley. Im vergangenen Jahr erschien sein erstes Buch „Mit 80.000 Fragen um die Welt“.

Sie haben Journalistik studiert und ein Volontariat beim NDR absolviert. Muss man als Journalist zwangsläufig Journalistik studiert haben? Ich würde sagen: So wie kein Politiker zwingend Politikwissenschaft studiert haben sollte, muss auch kein Reporter unbedingt Medienwissenschaften oder Journalistik studieren. Es schadet aber auch nicht. Im Gegenteil: Ich habe Reportage und New Journalism gelernt und profitiere davon bis heute. Außerdem kenne ich so tolle Wörter wie „Immermehrismus”. Was bedeutet das? Immer mehr Journalisten nutzen immer häufiger die Worte "immer mehr", um die angebliche Relevanz von Minoritätserscheinungen zu suggerieren. Nach dem Motto: „Bizarrer Szene-Trend Happy Slapping: Immer mehr Jugendliche verprügeln hilflose Omis, lassen sich dabei filmen und verbreiten ihre brutalen Gewaltvideos im Internet.“ Warum haben Sie sich für den satirischen Schwerpunkt entschieden? Als NDR-Azubi habe ich es drei Tage bei 56 ∙ Einstieg ∙ 2/2012

der Tagesschau ausgehalten. In dieser Zeit schrieb ich drei Nachrichten, keine wurde in der Sendung verlesen. Dann bekam ich ein schlimmes Rückenleiden. Anders gesagt: Ich habe früh erkannt, dass nüchternes, wertfreies Berichten nichts für mich ist. Heute werfe ich die Objektivität zunächst über Bord und begebe mich als Reporter mitten ins Geschehen: Ich trainiere mit Toreros, ballere mit schießwütigen Texanern oder verbringe einen freizügigen Nachmittag im kalifornischen Nudistenclub. Erst danach schaffe ich journalistische Distanz, bewerte meine Erlebnisse und erzähle die Stories mit feiner Ironie. Am stärksten sind eben Geschichten, die vom Lachen ins Weinen führen. Und ja: Ich war schon als Kind ein nervender, scherzender Quälgeist. Welche Eigenschaften sollte man mitbringen, um in der Medienwelt erfolgreich sein zu können? Die besten Reporter sind Freaks. Sie schlafen im Büro, lassen ihre Wohnung verkommen, fahren nie in Urlaub und vernachlässigen ihre Freundin. Nur die Story zählt. Dieser Beruf kann einen auffressen

und das sollte sich jeder klarmachen, der Journalist werden möchte. Was war Ihr spektakulärstes Erlebnis als Reporter? Als Volontär erlebte ich den Absturz zweier Tornado-Maschinen aus nächster Nähe. Das hat mich verändert. Seither reizen mich ernsthafte Themen, die ich unterhaltend aufbereiten kann: Für das NDR-Satiremagazin „extra3” folgte ich den schmutzigen Spuren von Peter Hartz bis ins Rotlichtmilieu oder legte mich mit Ronald Schill an. Heute interviewe ich kenianische Hexenheiler, texanische Henker und argentinische Holocaustleugner. Vor zwei Jahren habe ich den Ku-Klux-Klan in Arkansas besucht. Die genaue Anfahrtsbeschreibung finden Sie in meinem Buch. Ein Medienmagazin bezeichnete Sie als „Peter Scholl-Latour der Generation Twitter“. Inwiefern sehen Sie sich als Vertreter einer neuen Reportergeneration? Zunächst einmal: Peter Scholl-Latour ist ein Wissender, ich bin nur ein Fragender. Ansonsten versuche ich, dem Geist der großen Korrespondenten zu folgen: Sei


mutig und riskiere eine eigene Meinung. Das ist keine Frage der Generation.

Verlosung: „Mit 80.000 Fragen um die Welt“

Wie hat sich der Beruf des Reporters durch das Social Web verändert? Twitter, Facebook & Co. beschleunigen die News, verwässern sie aber auch. Die Quellenlage ist oft völlig unüberschaubar, Fakes nehmen zu. Andererseits helfen Social Networks sehr, um auf Sendungen aufmerksam zu machen, die das ÖffentlichRechtliche im späten Abendprogramm versteckt. Meine Serie „Mit 80.000 Fragen um die Welt" im Auslandsmagazin „Weltbilder" läuft übrigens dienstags um 23:30 Uhr. Sozusagen kurz vor der Datumsgrenze. Interview: Nicole Traut

Trag dich bis zum 31. Mai unter www.einstieg.com/gewinnspiel ein und gewinne das Buch von Denis Gastmann.

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Therapieren studieren Freie Studienplätze Parallel zum Abschluss eines staatlich geprüften Logopäden, Ergotherapeuten oder Physiotherapeuten können an einem Studienabschluss interessierte Schüler an der Europäischen Fachhochschule in Rostock in nur sieben Semestern den akademischen Grad Bachelor of Science erlangen. Nach weiteren vier Semestern ist der Master of Science in der jeweiligen Fachrichtung möglich. Patientenorientierte Forschung und Primäre Prävention bilden die Schwerpunkte des Studiums, das stark an der zukünftigen Entwicklung des Gesundheitswesens ausgerichtet ist. Diese Schwerpunkte werden die neuen wissenschaftlichen Disziplinen prägen. Bewerbungen um die begehrten Studienplätze für das kommende Wintersemester sind ab sofort möglich! Europäische Fachhochschule (EUFH) Studienzentrum Rostock Tel.: 0381-8087222 www.eufh-med.de

Duales Bachelor-Studium im Zukunftsmarkt Studieren, was Spaß macht und Zukunft hat: In den dualen Bachelor-Studiengängen im Zukunftsmarkt Prävention, Fitness und Gesundheit stehen freie Studienplätze ohne Zugangsbeschränkung durch Numerus clausus zur Verfügung. Die staatlich anerkannte private Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement qualifiziert bundesweit Bachelor-Studierende, die parallel in einem Ausbildungsunternehmen wie z. B. Fitness- oder Gesundheitszentren, Vereinen, Verbänden, Apotheken, Kliniken, Krankenkassen etc. angestellt sind und somit schon während des Studiums Geld verdienen. Das Studium besteht aus Fernstudium und Präsenzphasen an bundesweiten Studienzentren, sodass ein Wohnortwechsel nicht erforderlich ist. Der Start ist für alle Interessenten mit Hochschulzugangsberechtigung möglich, sobald ein Ausbildungsbetrieb gefunden ist. Dafür steht eine kostenlose Online-Jobbörse zur Verfügung. Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement Telefon: +49 681 6855-150 www.dhfpg.de

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Interview mit deutschen PIXAR-Künstlern

„Kreativität hat viele Facetten“

© Disney/Pixar

Zwei Deutsche hat es nach Emeryville, ganz in die Nähe von San Francisco, verschlagen. Hier hat PIXAR seine Zentrale und hier entstehen Filme wie „Toy Story“, „Findet Nemo“ oder „Oben“. Tanja Krampfert und Alex Nehls gaben uns einen kleinen Einblick in ihren Traumjob.

Tanja Krampfert an ihrem Arbeitsplatz bei den Pixar Studios in Kalifornien.

Sie haben an der Filmakademie Baden-Württemberg bzw. der Deutschen Filmhochschule studiert. Was haben Sie aus dem Studium für den Job mitgenommen? Tanja Krampfert: Ich habe vier Jahre lang Kommunikationsdesign an der Hochschule für Technik und Gestaltung in Mannheim und drei Jahre Animation an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg studiert. Vor meiner Spezialisierung als Character Modeler und Animator habe ich die verschiedenen Bereiche des Produktionsprozesses, die so genannte „Production Pipeline“, kennen gelernt. Ich habe zum Beispiel nicht 58 ∙ Einstieg ∙ 2/2012

nur Figuren entworfen, modelliert und animiert, sondern auch Beleuchtungs-, Effekt-, Rendering- und CompositingKurse besucht. Alex Nehls: Ich bin Diplom Digital Artist. In dem dreijährigen Kompaktprogramm erlernt man 2-D-, 3-D-Animation und Realfilm-Techniken. Wir haben zwar mit einigen speziellen Production-Tools gearbeitet, aber die waren nie der Schwerpunkt. In Projekten haben wir zudem gezielt den Umgang mit Software-Paketen wie Maya, XSI oder 3DsMax gelernt. Dieses abstrakte Fundament machte es leicht, bei PIXAR anzufangen, weil die meisten

Software-Anwendungen hier firmenintern und geheim sind. Welche Talente sollte man für das Studium mitbringen? Krampfert: Das ist schwer zu sagen. Jeder Student hat seine ganz persönlichen Stärken. Einige sind technisch versiert und haben gelernt, zu programmieren. Andere – wie ich – haben einen künstlerischen Background. Bei mir war es die Liebe und Faszination für Filme, die mich dazu gebracht haben, alles über die kreativen und technischen Aspekte und über die Geschichte des Mediums lernen zu wollen.


Haben Sie schon immer davon geträumt bei einer so großen TrickfilmSchmiede wie PIXAR zu arbeiten? Krampfert: Seit ich ein kleines Kind war, haben mich Filme fasziniert. Ganz besonders Zeichentrickfilme. Die tollsten Weihnachtsgeschenke waren DisneyVideos oder –DVDs. Ich habe immer davon geträumt, ein Teil dieser Filme zu sein, und ich habe schon früh damit begonnen, mit einer Freundin rumzulaufen und Dinge zu filmen. Nehls: Um ganz ehrlich zu sein, nein. Meine Leidenschaft für Computeranimation kam erst mit 16 Jahren so richtig, als mir einer meiner besten Freunde die Maya-Software zeigte. Damals wollte ich Architekt werden. Ich mochte PIXARFilme als Kind, aber erst in den letzten Schuljahren kam mein Interesse für den Herstellungsprozess digital animierter Figuren. Als ich dann mein Studium an der Deutschen Filmhochschule begann, war PIXAR das große Ziel. Was macht man genau als CharakterDesignerin bzw. Simulation Technical Lead? Krampfert: Als Charakter-Designerin modelliere ich die Figuren am Computer und statte sie aus. Zeichnungen oder Skulpturen, die unsere Designer angefertigt haben, nehmen wir als Basis für den Prozess. In dieser Zeit arbeiten

© Disney/Pixar

Nehls: Viele glauben, dass jeder, der im Bereich Animation arbeitet, toll zeichnen kann. Viele meiner Kollegen sind sehr talentierte Zeichner, aber ich ganz sicher nicht. Die Talente, die die Leute mitbringen, sind sehr verschieden. Zeichentalent ist ein Vorteil, aber Kreativität hat viele Facetten. Ein gutes Auge zu haben und Ideen in einer Vielzahl von Medien transportieren zu können, ist genauso wichtig. Die Fähigkeit, abstrakt zu denken, Multitasking und die Bereitschaft, sich einer sich ständig entwickelnden Industrie anzupassen, helfen beim Erfolg. Das Wichtigste ist aber, dass man im Team arbeiten kann.

Reaktionen und Interaktionen. Als Modeler und Ausstatter verbringe ich viel Zeit damit, mich mit der Anatomie von Menschen und Tieren auseinanderzusetzen, um die Positionen und Bewegungen ihrer Muskeln glaubwürdig auf die Leinwand bringen zu können.

Alex Nehls wollte zunächst Architekt werden.

wir sehr eng mit dem Art Department zusammen. Nachdem der Regisseur ein Modell freigegeben hat, beginne ich damit, die Figur auszustatten. Das heißt, dass ich Knochen und Gelenke einbaue, die dem Animator dann ermöglichen, die Figur zu bewegen. Nehls: Ich war im Simulations-Team für „Merida – Legende der Highlands“. Hier haben wir Haare und Kleider für die Figuren entworfen und uns darum gekümmert, dass sie sich in jeder Einstellung des Films richtig verhalten. In „Merida“ wurde eine neue Software gebraucht. Mit meiner Erfahrung im Ausstatten von Charakteren habe ich neue Techniken für das Simulieren von Haaren und Kleidung entworfen und Tools, um sie später leichter zu verformen. „Merida – Legende der Highlands“ startet am 2. August in den Kinos. Wie bringen Sie die Highlands möglichst lebensecht auf die Leinwand? Krampfert: Sehr wichtig ist die Glaubwürdigkeit der kreierten Welt und Figuren. Wir setzen stark auf Recherche. Das sieht man vielleicht nicht beim ersten Mal, wenn man sich einen Film ansieht. Aber man fühlt die Liebe, die jede Abteilung in die Details steckt. Und ich meine nicht nur die Umwelt, die Sets, die Figuren oder ihre Kleidung. Ich denke auch an die Bewegungen, ihre

Nehls: Wir versuchen immer, das Leben sehr stilisiert, manchmal idealisiert darzustellen und es gleichzeitig real wirken zu lassen. Dieses Prinzip gilt auch für die Simulation. „Merida“ ist vielleicht der optisch bislang realistischste Film von PIXAR. Trotzdem sind die Haare und die Kleidung der Figuren sehr stilisiert. Meridas Haar ist ein eigenständiger Charakter. Kilts in verschiedensten Größen und Formen spielen eine weitere große Rolle. Das Team hat zuerst gelernt, wie man einen richtigen Kilt schneidert, bevor sie versucht haben, ihn digital zu entwerfen. Wie erhalten Sie sich Ihre Kreativität? Krampfert: Hier gibt es die „PIXAR University“, wo Angestellte von Profis anderer Firmen oder Kollegen lernen können. Wir können künstlerische oder technische Kurse besuchen, um unsere Fähigkeiten auszubauen und unsere Kreativität zu vergrößern. Ich besuche viele Zeichen-, Bildhauer-, Anatomie-, Fotografie- und Malkurse. Nehls: Wir haben glücklicherweise die Möglichkeit, an vielen verschiedenen Aktivitäten teilzunehmen. Außerdem gibt es eine Menge Freizeitmöglichkeiten, zum Beispiel ein Fußball-, ein Basketballfeld und ein Fitness-Studio, das rund um die Uhr besucht werden kann. Ich spiele am liebsten Beach-Volleyball in der Mittagspause, um neue Energie zu tanken. Interview: Nicole Traut

Einstieg ∙ 2/2012 ∙ 59


rb t! i w tz e B je ch i d

Gewinne einen Platz im Modecamp „Fashion-Debut“ an der MD.H und erlebe

Wochen Mode pur! Du bist in der Klasse 10 – 13? Du überlegst, etwas Kreatives zu studieren? Du interessierst dich für Mode? Dann ist dies deine große Chance, denn die Mediadesign Hochschule (MD.H) vergibt zusammen mit Einstieg die Teilnahme an einem zweiwöchigen Modecamp! Das erwartet dich: • spannende Einblicke in verschiedene Entwicklungs- und Designphasen in der Mode • Du entwirfst ein Kleidungsstück und setzt es komplett an der Nähmaschine um. • Mit dir und den neu entwickelten Modellen gibt es ein Fotoshooting im Studio der MD.H.

Was du tun musst: Schicke uns deinen Lieblings-Street-Fashion-Look als Foto zu! Du kannst dich oder Freunde fotografieren oder durch die Straßen ziehen und dort dein Lieblingsoutfit suchen! Schicke dein Foto zusammen mit einem kurzen Lebenslauf per E-Mail an die Studienberatung der Mediadesign Hochschule in Düsseldorf: n.grootens@mediadesign-fh.de Die Bewerbungsfrist endet am 15.06.2012 Weiter Infos über die MD.H findest du unter: www.mediadesign.de

3 Termine zur Auswahl: ab 02.07.2012 in Berlin ab 16.07.2012 in Düsseldorf ab 27.08.2012 in München

Victor Raphael, Gewinner des letzten Jahres: „An der Mediadesign Hochschule Düsseldorf habe ich die ersten Ansätze eines professionellen Modestudiums erleben dürfen. Vom eigenen Entwurf über den Schnitt bis hin zum selbst genähten Kleid und der Präsentation auf einer Modenschau.“

60 ∙ Einstieg ∙ 2/2012


Mach mit beim großen Einstieg Anzeigenquiz und gewinne 100 Euro! Und so geht’s: Zu jeder Frage gibt es eine korrekte Antwort. Notiere jeweils den Buchstaben dieser Antwort und du erhältst den gesuchten Satz. Maile diesen zusammen mit deiner Adresse bis zum 31. Mai an quiz@einstieg.com. Unter den richtigen Einsendungen losen wir drei Sieger aus, die jeweils 100 Euro erhalten. Beim letzten Anzeigenquiz lautete der Lösungssatz: EINSTIEG ABI, AB JETZT OHNE ABI Gewonnen haben Anne aus Völkershausen, Kaan aus Istanbul und Elena aus Hürth – herzlichen Glückwunsch!

1. Wo erhält man den neuen „Zeit Studien-

10. Welche Ausbildung bietet die RWTH

18. Wie viele Partnerhochschulen hat die ESB

führer“ (S. 2)?

Aachen (S. 23) an?

im Ausland (S. 40)?

F) an der Schule

S) zum MATSE

N) über 50

G) am Kiosk

P) zum Matrosen

D) über 100

2. Die EBS (S. 9 ) ist eine Universität für

11. Wie lautet das Motto von KiK (S.25)?

19. Wie lautet der Slogan von Jobguide.de (S. 40)?

E) Wirtschaft und Recht

E) Lieber weiter kommen als stehen bleiben

E) Chancen. Märkte. Arbeitgeber.

A) Politik und Germanistik

G) Lieber wieder kommen als stehen bleiben

P) Fakten, Fakten, Fakten.

3. Wann ist Studienbeginn an der DHfPG (S. 9)?

12. Woolworth (S. 26) bildet aus zum

20. Was gibt es an der Euro Akademie (S. 41 )?

D) im September?

R) Handelsfachwirt

K) First Class BahnCard?

S) jederzeit?

D) Handelsassistenten

S) First-Class Education?

4. Wie viele Studiengänge hat die Uni Erfurt

13. Aubi Plus (S. 27) ist ein place for

21. Wo hat die ISM (S. 41 ) einen Campus?

(S. 11) im Angebot?

I) students

J) in Dortmund

E) 23

C) talents

L) auf Schalke

14. Bei ESO (S. 27) ist die Ausbildung inklusive

22. Studieren-in-Göttingen.de (S. 45) ist eine

5. Wie viele duale Studiengänge bietet die

S) iPhone

A) Initiative

Deutsche Bahn (S. 13) an?

O) MacBook

M) Kooperation

15. Wofür steht MHMK (S. 27)?

23. Wie heißt der Autor von „Was soll ich

U) 43

R) 5 C) 15

T) Macromedia Hochschule für Medizin und

studieren?“ (S.49)

6. Was trägt die Hochschule Karlsruhe (S.15)

Kosmetik

H) Patrick Ruthven-Murray

noch im Namen?

V) Macromedia Hochschule für Medien und

U) Patrick Helmes

H) Technik und Wirtschaft

Kommunikation 24. Wo befindet sich die Hospitality Manage-

S) Technik und Wissenschaft 16. An der FH Bielefeld (S. 31) kann man was

ment School Glion (S. 53)

7. Bei Atotech (S. 17) steht was im Mittelpunkt?

verbinden?

A) Österreich

J) Fotografie

E) Beruf und Studium

R) Schweiz

T) Galvanotechnik

H) Studium und Führerschein

8. Erneuerbare Energien Hamburg (S. 19)

17. Was kann man an der EUFH Rostock (S.

Grundlagen an Land und auf See?

U) ist ein Netzwerk

35) studieren?

E) in Neuseeland

A) ein Verein

F) Logistik

B) in Neufundland

25. Wo lernt Lili Bachmann (S. 55) wichtige

R) Logopädie 9.) Die Deutsche Flugsicherung (S. 23) bildet

26. Wie lautet der Slogan der Deutschen Bank

aus zum

(S. 64, Magazinrückseite)?

R) Piloten

U) Leistung mit Leidenschaft

N) Fluglotsen

S) Leistung aus Leidenschaft

Einstieg ∙ 2/2012 ∙ 61


Folge 14 So, und nun wertet unser System Ihre Profildaten aus und schlägt uns spannende Berufe für Sie vor.

Ich sehe Sie schon als Management Assistant in Retail Business oder Help Desk Support Specialist ...

... oder als Knowledge Manager of Free Time and Laid-Back Department ... PLING!

Text und Illustration: Christian Sommer • www.illusommer.de

Sprich uns an! Du hast Fragen zu einem Artikel aus dem Einstieg Magazin? Oder du möchtest Lob oder Kritik zur aktuellen Ausgabe loswerden? Wir freuen uns über dein Feedback! redaktion@einstieg.com www.facebook.com/berufswahl www.twitter.com/berufswahl

Verlag Einstieg GmbH Venloer Str. 241 | 50823 Köln Telefon: +49.221.3 98 09-30 Fax: +49.221.3 98 09-60 E-Mail: info@einstieg.com Web: www.einstieg.com Herausgeber Christian Langkafel Chefredaktion (verantwortlich) Stefan Moskopp s.moskopp@einstieg.com

Das nächste Einstieg Magazin erscheint am 13. August 2012 und informiert euch ausführlich über Karrieremöglichkeiten im Handel. Nicht nur im kaufmännischen Bereich beliebt ist das duale Studium, für das sich immer mehr Abiturienten interessieren. Wir zeigen euch, welche Varianten es gibt, welche Studienfächer man überhaupt dual studieren kann und vor allem, wie man an einen Studienplatz kommt. Außerdem widmen wir uns dem BWL-Studium und dem für alle Studenten wichtigen Thema Studienfinanzierung.

Redaktion Annette Kamps, Stefan Holzbrecher, Daniel Schwitzer, Patrick Agis-Garcin, Nicole Traut, Melanie Walkenbach, Diane Stadtfeld, Steffen Meyer Chef vom Dienst René Glinkowski Design und Layout Judith Strücker (Art Direction) Titelfoto Fotografin: Anke Tillmann Model: Oliver Ewy

Druck Weiss-Druck GmbH & Co. KG Hans-Georg-Weiss-Strasse 7 52156 Monschau Vertrieb Das Einstieg Magazin ist kostenlos an rund 3.000 zum Abitur führenden Schulen und Bildungseinrichtungen im gesamten Bundesgebiet erhältlich. Einzelverkaufspreis € 3,50. Jahresabonnements bei 4 Ausgaben € 13,00 (inkl. Versandkosten und MwSt.) © für alle Beiträge bei der Einstieg GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in Onlinedienste und Internet und Vervielfältigung auf Datenträgern nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des Verlages. Druckauflage: 150.000 Stück (IVW 4/2011) Verbreitete Auflage: 148.541 Stück (IVW 4/2011)

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Messe Frankfurt Halle 1.2 11. + 12. Mai 2012 9.00 - 16.00 Uhr www.einstieg.com/frankfurt

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Einstieg ∙ 2/2012 ∙ 63 5 €) (regulärer Eintritt


Deutsche Bank

Der perfekte Karrierestart liegt näher, als Sie denken

Die Mischung macht’s: Ihr Start mit dem dualen Studium. Ihr Schulabschluss ist in Sicht, Ihre Zukunft liegt vor Ihnen – nun steht die Entscheidung an: Studium oder Berufsausbildung? Mit einem dualen Studium ermöglicht Ihnen die Deutsche Bank eine optimale Kombination! Ob im Studiengang Business Administration, Wirtschaftsinformatik, Betriebswirtschaft oder BWL-Bank: Sie studieren an einer dualen Hochschule in Hamburg, Frankfurt am Main, Berlin oder Baden-Württemberg und absolvieren Ihre Praxisphasen in den Geschäftsbereichen der Deutschen Bank, wo Sie die theoretischen Inhalte direkt anwenden können. In 3 bzw. 3,5 Jahren bereiten wir Sie bestens vor, damit Ihrer anschließenden Karriere nichts im Wege steht! Klingt nach einem vielversprechenden Start ins Berufsleben? Ist es auch! Mehr Informationen über die dualen Studiengänge finden Sie auf unserer Karrierewebsite. Dort stellen wir Ihnen auch unsere klassischen Ausbildungsberufe vor. Bewerben Sie sich noch heute! Weitere Infos: deutsche-bank.de/ausbildung

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