Ausgabe 04 Juni 2012
Liebe Lehrerinnen, liebe Lehrer, kurz vor den Sommerferien und mitten im Fußball-Fieber rund um die Europameisterschaft erhalten Sie unseren Newsletter. Im Titelthema dieser Ausgabe erklären wir Ihnen, wie Fußball und Wissenschaft zusammenhängen und wie man Schüler* über den Sport für Mathematik begeistern kann. Im Interview stellt der Meteorologe und Wissenschaftsjournalist Karsten Schwanke das neue Internet-TV-Format „WQ“ für Jugendliche vor. Außerdem präsentieren wir Ihnen, wie gewohnt, spannende MINTStudiengänge und -Ausbildungen sowie aktuelle Meldungen. Über Ihre Teilnahme an unserer Leserbefragung auf Seite fünf würden wir uns freuen.
Dr. Ekkehard Winter Geschäftsführer Deutsche Telekom Stiftung
Inhalt auf einen Klick Mathematik und Fußball
S. 1
Internet-Fernsehen für Wissenshungrige
S. 2
MINT-Ausbildungen und -Studiengänge
S. 3
Aktuelles aus der MINTLandschaft
S. 4
MINT-Terminkalender / Impressum
S. 5
Eine Kooperation von:
© Klaus Eppele/fotolia.de
MINT Lehrer-News
Ob wohl schon Pythagoras gegen den Ball getreten hat?
Die EM im Mathe-Unterricht
Rechnen lernen mit Fußball „Um Jugendliche für Mathe zu begeistern, müssen Lehrer auch ungewöhnliche Ideen umsetzen“, sagt der Didaktiker Matthias Ludwig. Er nutzt den Fußball als Transportmittel. Den Einzug ins EM-Viertelfinale hätten Jogi Löws Jungs also schon mal geschafft, so viel steht seit dem Sieg gegen Dänemark im letzten Vorrundenspiel der „Todesgruppe“ B fest. Und wenn es nach Matthias Ludwig geht, dann können Lahm, Özil & Co. auch weiterhin ganz beruhigt schlafen. Denn laut Ludwig, von Beruf Mathematik-Professor, wird Deutschland mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit sogar das Endspiel erreichen. Woher er das weiß? Er hat es vor Turnierbeginn ausgerechnet. Auf seiner Internetseite präsentiert er ein stochastisches Modell, das die Erfolgsaussichten der teilnehmenden Teams berechnet. Als Faktoren flossen sowohl historische Ergebnisse als auch die aktuelle FIFA-Rangliste ein. „Die größten Titelchancen haben Deutschland und Spanien“, sagt Ludwig, darauf würde er sogar Geld
wetten. Wenngleich ihm die Anfälligkeit seiner Vorhersage bewusst ist. „Letztlich regiert im Fußball der Zufall. Oder hätten Sie vielleicht vor acht Jahren auf die Griechen getippt?“ Sein Fußball-Prognosemodell ist für Matthias Ludwig aber mehr als nur eine Spielerei. An der Goethe-Universität Frankfurt bereitet der Mathematik-Didaktiker angehende Lehrerinnen und Lehrer auf ihren Beruf vor. Sie sollen das Fach später so interessant unterrichten, dass die Schüler es nicht nur als lästige Pflicht begreifen, sondern tatsächlich etwas lernen wollen. „Über die intrinsische Motivation erreicht man in Mathe aber leider nur wenige Jugendliche“, erklärt Ludwig, der neun Jahre lang an bayerischen Gymnasien unterrichtet hat. „Deshalb brauchen Sie als Lehrer ein Vehikel, mit dem Sie den Stoff transportieren können.“ »
* Der Lesbarkeit halber verwenden wir, sofern beide Geschlechter gemeint sind, meist nur die männliche Form.
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