PRINT & PUBLISHING 238

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WE LOVE PRINT, MEDIA & COMMUNICATION

ÖSTERREICHISCHE POST AG, MZ 12Z039233 M

Dezember 2017 Folge 238 27. Jahrgang Euro 5,– issn 1018 8054

JAHRESAUSBLICK 2018 DIGITALE TRANSFORMATION & NEUE GESCHÄFTSMODELLE



Termine ƒ Jänner 2018 bis November 2018

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27.01. – 30.01. FRANKFURT, DEUTSCHLAND

Paperworld

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238 … 2017

MAILAND, ITALIEN

www.print4all.it

15.03. - 18.03 Leipziger Buchmesse LEIPZIG, DEUTSCHLAND www.leipziger-buchmesse.de

29.05. – 01.06. Grafitalia

15.05. – 18.05. Fespa 2018 BERLIN, DEUTSCHLAND

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09.10. – 11.10. World Publishing Expo BERLIN, DEUTSCHLAND

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29.05. – 01.06. Converflex MAILAND, ITALIEN

10.10. – 14.10. Frankfurter Buchmesse FRANKFURT, DEUTSCHLAND

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29.05. – 01.06. Inprinting MAILAND, ITALIEN

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20.11. – 22.11. InPrint MAILAND, ITALIEN

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ƒ

Inhalt

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CONTENT

EDITORIAL 07 _ Rückblick und Ausblick …

HERAUSGEBERBRIEF 08 _ Frankfurt und Wien im Buchfieber: Ein Medium glänzt am Publishing Himmel

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BUSINESS &MARKT

PEOPLE &EVENTS

PEOPLE & EVENTS 12 _ Showtime! 20 Jahre Datafest 14 _ Horizon mit Finishing First 2017 15 _ Willi Nemec: It was my way 16 _ Konica Minolta Print Experience 2017

BUSINESS & MARKT 18 _ Organische und gedruckte Elektronik: Umsatzwachstum von 16 Prozent erwartet 19 _ Open House bei Multi Packaging Solutions: Primefire 106 feiert Weltpremiere 20 _ Produkt, Produktion und Geschäftsmodelle: DigitaleTransformation erfordert Umdenken 22 _ Digital Outlook 2018: Worauf unternehmen achten sollten 24 _ PRINT & PUBLISHING Trendbarometer: Der Umgang mit der Digitalisierung

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26 _ Labelexpo Europe 2017: Die Inkjet-Welle rollt 27 _ Domino: Neuer 7-Farben-Tintensatz 27 _ Durst: Configure your digital future 28 _ Gallus: Speed up your success 29 _ Epson mit SurePress L-4533A(W) 30 _ HP mit interessanten Neuentwicklungen: It’s time for a GEM session 32 _ Screen mit zwei neuen Digitaldruckmaschinen 33 _ Konica Minolta AccurioLabel 190 überzeugt 34 _ Xeikon und EFI: Vier neue Digitaldruckmaschinen plus Jetrion Deal 36 _ Bewährungsprobe bestanden: IFRA World Publishing Expo in Berlin 36 _ Kodak: Achieve News Plattenbelichter vorgestellt 37 _ Krause mit PlateStream: Zeitungsplattenproduktion auf höchstem Niveau 38 _ Dritte InPrint in Deutschland: Industrielle Prozesse erreichen langfristige Individualisierung

Die nächsten Ausgaben und deren Schwerpunkte

PRINT & PUBLISHING 239 | WARUM GRÜN?

PRINT & PUBLISHING 240 |

Thema: The Green Issue plus »Grüne Druckproduktion in Österreich« Guide Messe: Wetec, Stuttgart | Event: Online Print Symposium, München Erscheinungstermin: 08. FEBRUAR 2018 Redaktions- und Anzeigenschluss: 18. JÄNNER 2018

AUF DEM PRODUKTIONS-HIGHWAY IST DIE HÖLLE LOS

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Thema: Digitale Transformation in der Werbetechnik Messe: Fespa, Berlin Erscheinungstermin: 30. APRIL 2018 Redaktions- und Anzeigenschluss: 12. APRIL 2018 238 … 2017


Inhalt ƒ

DER UMSCHLAG DIESER AUSGABE WURDE GEDRUCKT AUF Metsä Board Prime 230 g/m2,

GELIEFERT VON METSÄ BOARD.

ZEITREISE 58 _ 25 Jahre Print & Publishing: Europapier vertreibt Druckplatten

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MEDIEN KOMMUNIKATION DESIGN 44

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PRODUKTION &TECHNOLOGIE 44

MEDIEN . KOMMUNIKATION . DESIGN

PRODUKTION & TECHNOLOGIE

42 _ Ein Klassiker im WestLicht: The Polaroid Project 43 _ Ausschreibung für Joseph Binder Award 2018: Internationaler Wettbewerb für Grafikdesign & Illustration 44 _ Tÿpo 2017, St. Gallen: Starke Resonanz für „Resonanz“ 46 _ TransAsien: Mit dem Motorrad die Seidenstraße erleben 47 _ Buchtipps

48 _ Flamingo Group in Südtirol: Die Paradiesvögel 49 _ Zünd Cut Center 3.0: Höhere Produktivität durch intelligente Funktionalitäten 50 _ Die Automatisierung geht weiter: PerfectPattern bringt Version 3.0 von sPrint One 52 _ Aus der Praxis eines Gutachters: Warum schwingt eine neu installierte Druckmaschine? 54 _ Papier und Medien im Recyclingprozess: Positive Umweltbilanz im öffentlichen Bewusstsein verankert 55 _ Heißsiegelfähiges Papier: Umweltfreundliche Lösung für flexible Verpackungen 56 _ Auf nach Munkedal: Von glücklichen Lachsen und wunderbaren Papieren

Impressum EMGroup GmbH . Testarellogasse 1/2, A-1130 Wien . Telefon +43(0)1/983 06 40 . Fax +43(0)1/983 06 40-18 . INTERNET www.printernet.at ADMINISTRATION E-MAIL office@europeanmediagroup.at . REDAKTION E-MAIL edit@europeanmediagroup.at . HERAUSGEBER (e.h.) Prof. Dr. Werner Sobotka CHEFREDAKTEUR | GESCHÄFTS-/VERLAGSLEITUNG Michael Seidl . VERLAGSASSISTENZ/PRODUKTION Rainer Gruber . AUTOREN Rainer Gruber, Stefanie Hermann, MA, Michael Seidl, Dr. Werner Sobotka, Dr. Colin Sailer, Stefan Horst, Francois Martin, Claude Bürki . LAYOUT Zeitmassdesign, Mag. Robert Sabolovic DRUCK »agensketterl« Druckerei GmbH, 2540 Bad Vöslau PRINT & PUBLISHING ERSCHEINT IN DEN JEWEILIGEN LANDESSPRACHEN IN ÖSTERREICH, POLEN SOWIE UNGARN UND UNTERHÄLT MEDIENKOOPERATIONEN IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK, SLOWAKEI, RUSSLAND UND INDIEN. INTERNATIONALE KOORDINATION EMGROUP GMBH, TESTARELLOGASSE 1/2, A-1130 WIEN, TELEFON +43(0)1/983 06 40, FAX +43(0)1/983 06 40-18, E-MAIL: OFFICE@EUROPEANMEDIAGROUP.AT

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Editorial ƒ

Rückblick und Ausblick …

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EDITORIAL

War für ein Jahr … die Weltpolitik hat mit US-Präsident Donald Trump eine neue, und vor allem unberechenbare Herausforderung bekommen. Zu verfahren, chaotisch, unüberlegt und oftmals Grenzen überschreitend sind seine Handlungen, die einem Angst machen. Bestes Beispiel dafür ist seine jüngste Entscheidung, was Jerusalem betrifft. Man kann nur hoffen, dass es in Washington Leute in seinem Umfeld gibt, die, sollte der Mann komplett durchdrehen, ihn aufhalten. Die Politik hat dem Wähler in diesem Jahr einige Aufgaben gestellt, die es nach wie vor zu verarbeiten gilt. In Deutschland genauso wie in Österreich, wo ein personenbezogener Wahlkampf sich in Schlammschlachten manifestierte. Man soll (wiederum) hoffen, dass die neue Regierung sich nun eher den sachlich wichtigen Themen des Landes widmet, denn davon gibt es genug. Schwarz/Blau hatten wir schon mal. Es steht der Wunsch an, dass die aktuellen Protagonisten aus den damaligen Fehlern gelernt haben. Nachdenklich muss man werden, wenn man sich einige aktuelle Zahlen vor Augen führt. Denn es sieht so aus, als hätte unser Wirtschaftssystem aus der letzten Finanzkrise aber auch gar nichts gelernt. Im Gegenteil, es sieht so aus, als würden wir auf die nächste Krise in Windeseile hinsteuern. Vor allem, wenn der eingangs erwähnte Donald Trump unüberlegte Aktionen setzt. Weil mit normalen Renditen nichts mehr zu verdienen ist, flüchten Anleger nun in Kryptowährungen, die wie Bitcoin eine irre Hausse hinlegen. Kann das gut gehen? Auch was die Staatshaushalte betrifft, sollte man meinen, es sollte besser werden. Mitnichten! Die lockere Geldpolitik hat nämlich keine (positiven) Spuren hinterlassen. So steigen die Schulden unaufhörlich. Relativ zur Wirtschaftsleistung standen die Staaten in der Vergangenheit noch nie so hoch in der Kreide. Global liegt die Verschuldung der Regierungen bei 90 Prozent der internationalen Wertschöpfung. Länder wie die USA, Japan oder Italien weisen weit höhere Werte auf. Dazu kommen noch die Schulden privater Haushalte und jene von Unternehmen. Eine kleine Horrorzahl gefällig? Der Weltverband der Banken (Institute of International Finance, IIF) hat kürzlich errechnet, dass die globale Verschuldung bei etwa 200 Billionen Euro liegt. Das entspricht 325 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung. Nur zur Sicherheit: Eine Billion bedeutet 1.000 Milliarden und hat zwölf Nullen. Da hören sich die etwa elf Milliarden Euro der Skandalbank Hyp0 Alpe Adria dagegen wie ein »Lercherlschas« an. Trotz niedriger Zinsbelastung sind weder Unternehmen, noch Haushalte, noch Staaten in der Lage, ihren Schuldenberg abzubauen. Das macht nachdenklich, denn während der Finanzkrise wurde der Anstieg der Verbindlichkeiten des öffentlichen Sektors mit Bankenrettungen und Konjunkturpaketen erklärt. Doch seither sind die Schulden einfach weiter gestiegen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat im Oktober allein die Schulden der größten 20 Industrie- und Schwellenländer mit 135 Billionen Dollar angegeben. Vor Ausbruch der Finanzkrise waren es noch 80 Billionen. Das ist ähnlich wie der Haushalt der Bundeshauptstadt Wien. Im Jahr 2010 waren es noch drei Milliarden Euro, heute steht man inklusive verbundener Tochterunternehmen bei etwa neun Milliarden Euro. Dass die Verschuldung über kurz oder lang zum Problem werden

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wird, liegt wohl auf der Hand, zumal in den letzten Jahren wegen niedriger Renditen immer riskantere Fremdfinanzierungsformen en vogue geworden sind. Siehe Kryptowährungen als Supermonopoly. Hier würden Schocks oder einfach nur das Ende des Konjunkturzyklus zu massivem Rumpeln im Finanzgebälk der Welt führen. Die Flutung der Märkte hat gewaltige Risiken entstehen lassen: »Die Suche nach Rendite könnte zu weit gegangen sein«, meinte ein Experte des IWF kürzlich. Man hat den Eindruck, als bettle man um den Crash. Wachsen um des Wachsens willen, Hauptsache die Rendite stimmt. Die Schulden steigen unentwegt, obwohl die Zinsen niedrig sind. Die USA haben erst heuer die Marke von 20 Billionen Dollar geknackt. Rund zwei Billionen kostet überdies die von Präsident Donald Trump geplante Steuerentlastung. Bei einer Verschuldung von mehr als 100 Prozent des BIP sorgt das Unterfangen bei vielen für Stirnrunzeln. Doch auch im privaten Sektor droht sich (wieder) eine gefährliche Blase zu bilden, die unwillkürlich an den Ausbruch der Finanzkrise 2007 erinnert. Die Kredite an Haushalte haben heuer mit 12,7 Billionen Dollar die Spitzenwerte von vor neun Jahren erreicht. Neben der in den USA immer schon kräftigen Verschuldung für den Immobilienerwerb haben auch anderen Pumpformen Hochkonjunktur: Studenten- und Autokredite, Ratenzahlungen für Einrichtungen, hohe Ausleibungen über Kreditkarten. Die durchschnittliche Verschuldung bei Mastercard, Visa und Co. liegt mittlerweile bei fast 8.000 Dollar pro Person und damit mehr als 50 Prozent über dem Wert von vor zehn Jahren. Wir sollen achtsam sein, denn die Notenbanken haben im Falle eines Crashs keine wirklichen Reserven mehr. In Ihren Händen halten Sie die Weihnachtsausgabe 2017 von PRINT & PUBLISHING. Darin finden Sie viel geschrieben über digitale Transformation, neue Geschäftsmodelle kreieren etc. Keine Frage: die Digitalisierung treibt auch die Druck- und Medienindustrie zu neuen Ufern. Da heißt es klare Sicht und einen guten Kurs haben, damit man nicht strandet. Ich darf Ihnen im Namen des PRINT & PUBLISHING Teams ein geruhsames Weihnachtsfest wünschen sowie alles erdenklich Gute für das Neue Jahr 2018. Herzlichst Ihr Michael Seidl m.seidl@europeanmediagroup.at

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ƒ Herausgeberbrief

FRANKFURT UND WIEN IM BUCHFIEBER EIN MEDIUM GLÄNZT AM PUBLISHING HIMMEL TEXT . Dr. Werner Sobotka

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as war die Buch Wien zum zehnten Geburtstag: 48.500 Besucher, 100.000 Bücher, 450 Events, 380 Stars, 33 Locations, 22 Nationen. »Mit der diesjährigen Buch Wien ist uns ein großer Schritt nach vorne gelungen: Noch internationaler, noch präsenter und noch mehr Publikum. Eine Buchmesse ist ein Ort, der interkulturellen Dialog Raum gibt. Und das wurde erfreulicherweise sehr positiv angenommen«, so Benedikt Föger, Präsident des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels. Blickt man nach Frankfurt, dann heißt es: Das Buch belegt 2016 erneut einen guten vierzehnten Platz im Ranking der häufigsten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen, das 51 Aktivitäten erfasst. 18,8 Prozent der Bundesbürger ab 14 Jahren lesen nach Feierabend »häufig« Bücher (2015: 19,7 Prozent), 27,5 Prozent lesen immerhin »gelegentlich« (2015: 28,3 Prozent). 28,5 Prozent vertreiben sich die Zeit »selten« mit einem Buch (2015: 27,8 Prozent), 25,2 Prozent lesen »nie« (2015: 24,2 Prozent). Die Zahlen zeigen damit zwar eine weitere Verschiebung hin zu den Selten- und Nichtlesern, das Buch spielt aber noch immer für fast die Hälfte der Deutschen eine größere Rolle bei der Freizeitgestaltung. Drei Jahre zuvor hatte dieser Wert jedoch noch näher an der 50-ProzentMarke gelegen (2013: 20,7 Prozent »häufig«, 28,2 Prozent »gelegentlich«). Die Buchmesse in Frankfurt hat wieder neue Rekorde bei den Besuchern und Ausstellern gebracht, und die Vielzahl der Neuerscheinungen zeigt die ungebrochene Kraft des Buches.

Sich selber wandeln können Angela Merkel sagte bei der Eröffnung der Buchmesse: »Da wir uns in einer Welt des Wandels behaupten wollen und müssen, müssen wir uns auch selber wandeln können. Und dabei kann Literatur helfen. Wir haben den Eindruck: der Wandel findet immer schneller statt. Deshalb sind wir dankbar, wenn uns Autoren mit ihrem

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Dass das Buch noch immer von großer Bedeutung ist, zeigten die beiden kürzlich abgehaltenen Messen, die Frankfurter Buchmesse im Oktober und die Buch Wien im November dieses Jahres. Beide Veranstaltungen konnten bei den Besucherzahlen deutlich zulegen. »Die Buch Wien 17 hat alle unsere Erwartungen übertroffen«, so Buch Wien Programmdirektor Günter Kaindlstorfer.

jeweils eigenen Blick auf diese Welt zeigen, wie sie sie verstehen. Wir brauchen sie als Seismografen aktueller und denkbarer Entwicklungen. Wir brauchen sie als Ideengeber und auch als Brückenbauer in einer Welt, in der wir sehen, dass das Wohl einzelner Länder immer stärker voneinander abhängt, aber in der wir auch sehen, dass teilweise Menschen sich immer weiter in ihrem eigenen Land und ihrer eigenen Welt verkriechen.« Der Gastredner Markus Dohle, CEO von Penguin Random House, forderte, dass die Verlagsbranche neue Wege zu den Lesern finden muss. Die Buchmesse hat sich zu einem Gipfeltreffen internationaler Kulturschaffender entwickelt, sagte Jürgen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse. Sie liefert ein dynamisches Bild sowohl des traditionellen Buchmarktes, als auch der angrenzenden Branchen, deren Vertreter immer zahlreicher ihren Weg nach Frankfurt finden. Gleichzeitig ist die Frankfurter Buchmesse ein Forum, auf dem das Weltgeschehen reflektiert wird und Aktivisten, Autoren und Verleger eine Bühne für ihre Anliegen finden. Die Buchmesse ist eine der wenigen Veranstaltungen, bei der Menschen mit verschiedensten Meinungen vertreten sind. Sie ist deshalb bestens dazu geeignet leidenschaftliche Auseinandersetzungen zu führen und der Beliebigkeit der Welt der Blogger und Internetfreaks Qualität und Nachhaltigkeit entgegen zu setzen. Starke

Worte, die gut tun. Anstatt Medien- und Internetchaos besteht eine begründete Sehnsucht nach verlässlicher Information und Meinungsbildung. In seiner Rede zur Entwicklung der internationalen Buchmärkte zeigte sich Dohle bezüglich der digitalen Transformation der Medienindustrie optimistisch. Seit dem Start vor etwa 15 Jahren seien die Buchmärkte in den meisten Ländern langsam aber kontinuierlich gewachsen. Die fundamentale Herausforderung der digitalen Transformation bestehe für die Verlagsbranche und auch für die Druckindustrie darin, neue Wege zu Leserinnen und Lesern zu finden. Die Entwicklung und das Wachstum von E-Commerce für Bücher aller Formate fordert ein völlig neues Buchmarketing und die Fähigkeit Nachfrage für unsere Bücher direkt und skaliert zu erzeugen. Penguin Random House ist die größte Publikumsverlagsgruppe der Welt mit mehr als 250 Verlagen auf fünf Kontinenten.

Das Buch-Mega-Treffen Beim größten Treffen der internationalen Buch- und Medienbranche wurden rund 7.500 Aussteller aus 102 Ländern, 278.000 Besucher, über 400 Veranstaltungen und rund 10.000 akkreditierte Journalisten, davon 2.400 Blogger, gezählt. Es ist einfach die größte internationale Messe des Publishing und auch ein wichtiger Beschäftigungsparameter für eine doch sehr 238 … 2017


Herausgeberbrief ƒ schwächelnde analoge Druckbranche. Das Buch ist noch immer eine der Vorzeigesparten mit wachsenden Umsätzen. Ziel wird es auch in Zukunft sein die Potenziale der Digitalisierung für kreative Inhalte zu nutzen und neue Geschäftsfelder zu erschließen.

Österreich prominent vertreten Der österreichische Schriftstelle Robert Menasse erhielt für seinen Europaroman »Die Hauptstadt« den Deutschen Buchpreis. Es ist ein vielschichtiger Text, der auf meisterhafte Weise existentielle Fragen des Privaten und des Politischen miteinander verwebt und den Leser die EU, am Beispiel von Brüssel und seiner Bürokratie, zu erklären versucht. Bei seiner Lesung auf der Buchmesse schilderte er viele interessante Details über die EU, die er bei seinen Recherchen verarbeitet hat. Das Humane sei immer erstrebenswert, aber niemals vorgegeben. Der 63-jährige Österreicher gilt als leidenschaftlicher Anhänger eines supranationalen Europas. Auch Franzobel war mit seinem Buch »Das Floß der Medusa« nominiert. Aus 200 Einreichungen wurden die Sieger gekürt. Österreich war wieder einmal prominent in der Shortlist der Nominierten vertreten. Das zeigt, welche Kapazitäten österreichische Schriftsteller freisetzen, die aber meistens in Deutschland realisiert werden. Das Buch ist der Hoffnungsträger der anlogen Medienwelt und hat in Frankfurt und Wien wieder einmal deutlich aufgezeigt, wie mächtig und wichtig das gedruckte Wort in Form von Büchern als sichere Informationsquelle für eine meinungsüberflutete Gesellschaft ist. 1

Beim größten Treffen der internationalen Buch- und Medienbranche, der Frankfurter Buchmesse, wurden rund 7.500 Aussteller aus 102 Ländern, 278.000 Besucher, über 400 Veranstaltungen und rund 10.000 akkreditierte Journalisten, davon 2.400 Blogger, gezählt. x © . Frankfurter Buchmesse

»Da wir uns in einer Welt des Wandels behaupten wollen und müssen, müssen wir uns auch selber wandeln kön­nen. Und dabei kann Literatur helfen« , so Angela Merkel bei der Eröffnung der Frankfurter Buchmesse. x © . Frankfurter Buchmesse

Der österreichische Schriftstelle Robert Menasse erhielt für seinen Europaroman »Die Hauptstadt« den Deutschen Buchpreis. x © . Frankfurter Buchmesse

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Reinhard Marschall GESCHÄFTSFÜHRER KBA DEUTSCHLAND GMBH

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Buch- und Bildbände zählen zu den Leckerbissen der grafischen Produktionswelt. Als Anbieter von erstklassigen Druckmaschinen, mit denen unsere Kunden diese Druckprodukte herstellen, ist es für uns wichtig diese Kategorie zu unterstützen. KBA ist der zweitgrößte Druckmaschinenhersteller der Welt und Technologieführer im Bogenoffset Großformat sowie im Verpackungs-, Zeitungs- und Blechdruck überaus erfolgreich. Als Innovationsführer

können wir auf eine langjährige Spitzenposition bei Patentanmeldungen im Druckmaschinenbau verweisen. Zudem bieten wir das breiteste Know-how und Produktprogramm aller Druckmaschinenhersteller. Wir waren die Ersten, die Druckmaschinen gebaut haben. Darauf sind wir stolz, und von diesem Geist geprägt entwickeln wir heute modernste Technologien für unsere Kunden, die damit erfolgreich Unternehmen betreiben und hervorragende Druckprodukte produzieren.

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