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27. Februar 2011 ISSN 1436-607X

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Erholen, Lernen, Gemeinschaft erleben: Das bietet unsere Kirche

Bewegend n

Was ein Gang nach Emmaus bewirken kann. Seite 13

Erholsam n

Das Hotel Teuchelwald wird 100 Jahre jung. Seite 14

Geduldig n

Warum schlechte Noten keine Katastrophe sind. Seite 19


2 ::: Editorial

So erreichen Sie uns: Redaktion »unterwegs« Telefon 069 242521-150 E-Mail: unterwegs@emk.de Aboservice: 0711 83000-0

kurz gesagt Innere Mission ist die sagte die Politikerin, die Aufgabe der Kirche. Das auch Präses der Synode der betonte die Vertreterin des Evangelischen Kirche in Pietismus im Rat der EKD, Deutschland (EKD) ist. Für die Erzieherin Tabea Dölker. Christen sei auch behinderBei der Jahrestagung der tes oder schwerstbehinderLudwig-Hofacker-Vereinites Leben Ebenbild Gottes. gung in Stuttgart forderte Über die ethische Bewersie, man müsse dringend tung der PID gibt es in der darüber nachdenken, wie evangelischen Kirche unterlebendige missionarische schiedliche Standpunkte, Gemeinden in die Gesellvon der römisch-katholischaft hineinwirken könnschen Kirche wird sie ten. Dölker begrüßte, dass ­vehement abgelehnt. Der in der evangelischen Kirche EKD-Ratsvorsitzende heute weitgehend Überein­Nikolaus Schneider hält vor stimmung herrsche, dass allem aus seelsorgerlicher Mission Vorrang haben Sicht eine Anwendung der müsse. So sei es das Ziel, PID unter strengen Auflagen in jeder Kirchengemeinde für denkbar. Glaubenskurse anzubieten: »Das hätte ich vor 15 Jahren In Pakistan sorgt eine noch nicht zu träumen ge­weitere Verhaftung wagt.« ­wegen angeblichen Vorstoßes gegen das umstrittene Offener für das Wirken ­Blasphemie-Gesetz für Aufdes heiligen Geistes soll sehen. Menschenrechtsorgadie Pfingstbewegung in nisationen verurteilten die Deutschland werden. Dazu Festnahme eines 17-jährigen hat der Präses des Bundes Schülers aus der Hafenstadt Freikirchlicher PfingstgeKarachi, der in einer Klasmeinden (BFP), Pastor senarbeit gotteslästernde ­Roman Siewert (NordPassagen geschrieben haben deich), in der Zeitschrift soll. Die Organisation GEISTbewegt aufgerufen. ­»Human Rights Watch« Zu den Kennzeichen der ­appellierte an die pakistaniPfingstgemeinden gehört, sche Regierung, die Vorwürdass sie das übernatürliche fe gegen den Jungen fallenWirken des Heiligen Geistes zulassen und ihn umgehend betonen, etwa Kranken­ aus der Haft zu entlassen, heilungen und das Sprachen­ wie die pakistanische Zeigebet – ein ­Reden in unvertung »News International« ständlichen Lauten. berichtete. Vorerst blieb ­unklar, was genau der musGegen die Präimplantatilimische Schüler geschrieben onsdiagnostik (PID) hat haben soll. Die Ermittler sich Bundestagsvizepräsiden­erklärten lediglich, sie tin Katrin Göring-Eckardt könnten die Formulierungen erneut ausgesprochen. Die nicht wiederholen, weil sie Gentests an Embryonen sich sonst selbst der Blashätten mit dem christlichen phemie schuldig machen Menschenbild nichts zu tun, würden. epd/idea

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Titelillustration: Andreas beck

Jungschar- und Jugendfreizeiten gehören für die meisten Menschen zu den prägenden Erfahrungen im Leben. Wenn wir in Fotoalben blättern, so werden viele schöne Erinnerungen an Menschen, Orte, Häuser wach. Oft sind dort Freundschaften entstanden, die das ganze Leben über bestehen. Viele Menschen haben auch bei Freizeiten lebensentscheidende Glaubenserfahrungen gemacht. In unserer Kirche gibt es viele solcher Orte, die Freizeit, Bildung, Gemeinschaft und geistliches Wachsen möglich machen. Wir haben sie in diesem Heft zusammengetragen. Vielleicht erinnern Sie sich, wenn Sie die Seiten durchblättern, an wichtige Begegnungen und Begebenheiten in Ihrem Leben. Und vielleicht bekommen Sie Lust, solche Erfahrungen zu erneuern. Denn die Angebote zielen auch heute darauf, Gott, sich selbst und den Mitmenschen in einer offenen und entspannten Atmosphäre zu begegnen. Natürlich haben sich die Inhalte auch verändert, Erholung an Leib und Seele sind aber nach wie vor zentral. Lassen Sie sich einladen von Freizeiten, Einkehrtagen, Angeboten für Familien, Begegnungs- und Lerntagen, und vielem mehr. Und wenn Sie mögen, berichten Sie uns über Ihre Erlebnisse: Redaktion »unterwegs«, Ludolfusstraße 2–4, 60487 Frankfurt, ­redaktion@emk.de Wir freuen uns auf Ihre Zuschriften! Volker Kiemle, Redaktionsleiter


Freizeit und Bildung::: 3

Eine besondere Aufgabe Was ist das Besondere an einem evangelisch-methodistischen Bildungs- und Begegnungshaus? Wir haben die Verantwortlichen der Häuser in Scheibenberg und Schwarzenshof gefragt.

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ir sehen es in einer Zeit verstärkter Suche nach Heil, Sammlung und Orientierung als unsere Aufgabe an, auf Menschen zuzugehen, sie mit dem Evangelium vertraut zu machen. Zu diesem Auftrag wissen wir uns als Team der Begegnungs- und Bildungsstätte Scheibenberg berufen. Scheibenberg war immer ein Ort der Begegnung, in dem Menschen Gottes Segen erfahren haben, und will dies auch unter den Herausforderungen der Zukunft bleiben. Es ist eine Einrichtung n mit einer über 80-jährigen Tradition – auch im Hinblick auf unseren Auftrag n mit einer örtlichen Gemeinde und im Haus n mit dem eindrucksvollen Umfeld des Erzgebirges n mit regionaler Anbindung und vielen touristischen Möglichkeiten in der Nähe. Wir sind ein offenes Haus, in dem vor allem Möglichkeiten und Räume zur Verfügung stehen, die geistliche Besinnung, Orientierung, Begegnung, Bildung und Erholung von Menschen verschiedener sozialer Herkunft und Generationen fördern. So treffen sich hier Gemeindegruppen, Familien und Werke zu Rüstzeiten und Erholungssuchende zum Urlaub. Bei der Gestaltung und Führung des Hauses sind die besonderen Beherbergungsbedürfnisse von Familien mit kleinen Kindern bedacht und Räume für die Begegnung der Generationen vorhanden. Und unser Haus will auch ausdrücklich die Begegnung von Menschen mit Behinderung und Nichtbehinderten ermöglichen und fördern. Sozial schwache Menschen sind hier ebenso willkommen wie alle anderen. Unser Auftrag ist, die Einladung Jesu zu leben: »Er spricht: Kommt her zu mir, alle, die ihr müde seid und ermattet von übermäßiger Last; die ihr seufzt unter harten Geboten und unter der Last eurer Schuld. Aufatmen sollt ihr und frei sein« ­(Matthäus 11,28 nach Jörg Zink). Pastor Stefan Lenk, verantwortlich für die Begegnungs- und Bildungsstätte Scheibenberg

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as bedeutet es für mich, genau diese Bildungsund Begegnungsstätte der EmK zu leiten? Ich verstehe diese Aufgabe in erster Linie als Auftrag und Berufung Gottes in seinen Dienst. Schon als Zwölf- bis Vierzehnjähriger war ich zu kleinen Arbeitseinsätzen auf Schwarzenshof. Anfang der siebziger Jahre nahm ich regelmäßig an den Jugendfreizeiten teil. Dass ich nun 40 Jahre später meine Erfahrungen aus meiner vorherigen Leitungstätigkeit in Brandenburg auf Schwarzenshof einbringen kann, ist für mich schon etwas Besonderes. Ich bin überzeugt, dass die Begegnungsstätten unserer Kirche wichtige Orte sind, wo Gemeinschaft im Sinne Jesu erlebt und gelebt werden kann, wo theologisch-pädagogische Arbeit stattfindet, wo Ruhe und Besinnung erlebt werden können, wo ökumenische Begegnung und missionarische Arbeit möglich sind. Kurz vor Beginn meiner Dienstzeit 2004 – das Gebäude des ehemaligen Altenheims war gerade modernisiert worden – lautete die Hauptfrage: Wie wird es gelingen, schrittweise aber zielstrebig und konsequent und ohne weitere Kredite Schwarzenshof zu einem ansprechenden und einladenden Ort im Sinne unserer Glaubensväter aus den 1920er Jahren zu erhalten und weiter voranzubringen? Ich habe in den vergangenen Jahren erfahren, dass, wenn man mit einer schlüssigen Konzeption gut motiviert eine gewollte Arbeit der OJK verrichtet und mit einem Schuss Gottvertrauen erste Schritte geht, plötzlich Menschen ihre Hilfe, ihr Engagement, ihre Zeit und Kraft und Geld anbieten. Für diese Erfahrung bin ich sehr dankbar, denn sie ist nur möglich, wenn man sich wirklich aufmacht und losgeht! Ich wünsche mir, dass auch in Zukunft viele Gäste Schwarzenshof als einen landschaftlich besonderen Ort kennenlernen dürfen und Begegnung erleben mit Menschen, mit sich selbst und mit Gott und seiner Schöpfung. Ralf Münzner, Leiter der Begegnungs- und Bildungsstätte Schwarzenshof


4 ::: Unterkünfte der Emk

Gemeindezentrum Fr iedenskirche Bildungs- und Begegnungszentrum

Die Bildung und Begegnung – die Merkmale, die unserem Haus den Namen geben sind nicht zufällig gewählt. Seminare, Lehrgänge und Sitzungen in modernen, freundlichen Räumen mit aktueller Tagungstechnik können wir unseren Gästen bieten. 29 variable Zimmer (Einzel- oder Doppelzimmer), davon 9 behindertengerechte Zimmer und 5 Mehrbettzimmer verteilen sich auf 3 Stockwerke. Insgesamt verfügen wir über 65 Betten. Mehrere Gruppenräume stehen unseren Gästen zur Verfügung. Das Bildungs- und Begegnungszentrum liegt am grünen Rand von Stuttgart im Ortsteil Giebel. Mit einer sehr guten Verkehrsanbindung (U-Bahn, Autobahn).

Das preiswerte Selbstversorgerhaus im Erzgebirge mit 5 gemütlichen Zimmern und 11 Betten, bis zu 3 Aufbettungen, Kalt- und Warmwasser in jedem Zimmer, Etagendusche/WC, gut ausgestattete Küche, Aufenthaltsraum und Terrasse ist gut geeignet für kleinere Gruppen und Familien. Es befindet sich gleich neben der EmK Erlöserkirche und ist umgeben von einem großen Garten. Dieser eignet sich zum Fußballspielen ebenso wie zum Grillen oder Entspannen. In der Umgebung gibt es viele Ausflugsmöglichkeiten, zum Beispiel in Schneeberg die St. Wolfgangskirche mit Lukas Cranach Altar oder das Museum für erzgebirgische Volkskunst, bis Bad Schlema mit seinem Radonbad sind es etwa 4 km und die Robert-Schumann Stadt Zwickau ist etwa 20 km entfernt, außerdem kann man auf den Spuren der Bergleute den »Bergbaulehrpfaden« wandeln oder in ein altes Bergwerk einfahren, sogar Leipzig oder Dresden, kann man in 90 Autominuten erreichen.

Gästehaus SchneebergNeustädtel

informationen Bildungs- und Begegnungszentrum Giebelstraße 16 70499 Stuttgart Telefon 0711 86006-60 Telefax 0711 86006-66 E-Mail: bbz@emk.de www.bbz-stuttgart.de

Das Gemeindezentrum Friedenskirche liegt am Stadtrand von Dresden, unmittelbar an der Dresdner Heide, dem großen Waldgebiet im Nordosten der Stadt mit günstiger Verkehrsanbindung zum Stadtzentrum. Unser Haus ist eine Stätte der Begegnung. Christen und Nichtchristen aller Altersgruppen, Gäste aus allen Gegenden Deutschlands und dem Ausland sind hier herzlich willkommen. Im Obergeschoss, über unserem Kirchsaal, befinden sich sechs liebevoll eingerichtete Zimmer – ein Einzelzimmer und fünf Zweibettzimmer, alle mit Waschgelegenheit und Telefon. Dusche und WC’s sind auf der Etage. Ein Aufenthalts- und Speiseraum sowie eine Küche bieten gute Bedingungen zur Selbstverpflegung.

informationen informationen Fam. Hamp Forststraße 18 08289 Schneeberg Telefon 03772 20545 E-Mail: FamilieHamp@aol.com

Gemeindezentrum Friedenskirche I. & K.-H. Pollmer Neubühlauer Straße 3 01324 Dresden Telefon 0351 26865-22 Telefax 26865-70 E-Mail: gzfrieden.emk@t-online.de

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Unterkünfte der Emk ::: 5

Herberge am Kloster wald

Hotel Teuchelwald Die Herberge liegt am Rand von Bad Klosterlausnitz, im wunderschönen Holzland. Das einfach ausgestattete Heim ist besonders geeignet für Kinder- und Jugendfreizeiten, Gruppenseminare, kleine Tagungen, Gemeindebzw. Hauskreis-Wochenenden, Familientreffen und Schulklassen. Es stehen 36 Übernachtungsmöglichkeiten in 2/5/6-Bett-Zimmern und eine Küche für Selbstversorger zur verfügung. Es ist möglich, alle Mahlzeiten oder nur das Mittagessen von der Küche der nahegelegenen Fachklinik Klosterwald zu beziehen. Das Haus ist ebenerdig und mit behindertengerechten Duschen und WC’s ausgestattet. Es besitzt einen großen teilbaren Gruppenraum und eine überdachte Veranda mit TischtennisPlatte. Eine große Spielwiese mit zwei Fußballtoren und Spielgeräten, ein Gehege mit Schafen und Ziegen, ein Volleyballplatz und ein Baskettballkorb sind gleich am Haus. Nach Absprache können Schwimmbad, Sauna, Turnhalle und Kletterwand in der Fachklinik genutzt werden. Die nähere Umgebung bietet reizvolle Wander- und Ausflugsziele z. B. Mühltal (7 Mühlen) und Zeitzgrund. Jena, Weimar, Erfurt, Gera ... sind mit der Bahn sehr gut zu erreichen(1 km bis zum Bahnhof). Auf Wunsch wird ihr Gepäck abgeholt.

Auf der Sonnenterrasse des Schwarzwaldes, mit herrlichem Panoramablick liegt das charmante Hotel Teuchelwald, das in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum feiert. Mitten im großzügigen Naturpark Kienberg finden Sie herzliche Gastlichkeit und eine exzellente Küche. Wählen Sie zwischen Übernachtung mit Frühstück, Halb- oder Vollpension. Wir bieten Ihnen täglich ein kurzes besinnliches Wort an. 100 Betten stehen in neu gestalteten Doppel- und Einzelzimmern zur Verfügung und stilvolle Gesellschaftsräume laden zum Verweilen und Erholen ein. Das neue großzügig moderne Schwimmbad mit Sauna und Dampfbad, der separate Wellnessbereich, geführte Wanderungen ab Haus und kulturelle Veranstaltungen bieten vielfältige Freizeitmöglichkeiten. Und in unserem Veranstaltungskalender finden Sie Angebote für Körper, Geist und Seele. Das Hotel eignet sich besonders auch für Tagungen, Seminare und Gruppen: vier Tagungs- und Gruppenräume für bis zu 115 Personen mit entsprechender Ausstattung und Technik stehen zur Verfügung.

informationen

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Petra Ziermann Birkhausen 15 07589 Harth-Pöllnitz Telefon 036607 60226 E-Mail: anmeldung@herberge-am-klosterwald.de www.herberge-am-klosterwald.de

Hotel Teuchelwald Schömberger Straße 9 72250 Freudenstadt Telefon 07441 532-0 E-Mail: rezeption@hotel-teuchelwald.de www.hotel-teuchelwald.de

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6 ::: Unterkünfte der Emk

Mitten in der Bergstadt BrandErbisdorf in Sachsen liegt das Selbstversorgerhaus. Es ist ideal für Familien, Kinder- und Jugendfreizeiten oder kleine Konferenzen. Im Gemeindezentrum gibt es 3 Schlafräume (1. Raum – 3 Stockbetten, Sitzecke mit Couch und Couchtisch; 2. Raum – 1 Stockbett; 3. Raum – 1 Stockbett und Waschbecken), zwei Toiletten, zwei Duschen mit Kalt- und Warmwasser, Gesellschafts- und Esszimmer, eine gut ausgestattete Küche mit Elektroherd und Kühlschrank, Gas-Zentralheizung und auf dem Grundstück bzw. der Straße ausreichend Parkplätze. Der Kirchensaal (mit Klavier und Harmonika) kann leicht zu einem Raum für Spiele oder zum Schlafsaal umfunktioniert werden. Brand-Erbisorf liegt an der B101 »Silberstraße«. Im Wald befindet sich ein Freibad (2 km). In der Umgebung laden das schöne Erzgebirge und die Städte Freiberg (7 km), Seiffen (20 km), Chemnitz (30 km), Dresden (30 km) zu Ausflügen ein.

Gemeindezentrum Kreuzkirche

Haus am Wonneberg Die Freizeit- und Begegnungsstätte ist ein Selbstversorgerhaus und befindet sich in Bad Bergzabern. Der Ort liegt in einem der schönsten Wandergebiete Deutschlands – dem Naturpark Pfälzerwald. Neben einem großen Gruppenraum bietet das Haus einen Speiseraum, einen Spiel- und Bastelraum, ein Musik- und Fernsehzimmer, eine neue Sauna und einen kleinen Büroraum, 15 Zimmer (4 Einzel-, 5 Doppel-, 4 Dreier- und 2 Viererzimmer) mit insgesamt 34 Betten, Terrasse, sowie Spiel- und Liegewiese. Alle Zimmer sind mit fließendem Kalt- und Warmwasser ausgestattet. Toiletten sind auf allen Etagen vorhanden und es gibt 8 Duschen. Ausreichend Geschirr ist vorhanden und die Küche verfügt u. a. über eine große Kippbratpfanne, einen Herd, einen Kühlschrank und eine Industriegeschirrspülmaschine. In der gegenüberliegenden EdithStein-Klinik kann auf Wunsch das Mittagessen eingenommen werden.

Das Jakob-Albrecht-Haus, ein Gästehaus für Gruppen bis zu 35 Personen, ist durch seine verkehrsgünstige Lage besonders als Ausgangspunkt für BerlinErkundungen geeignet. Es liegt in einem ruhigen Villenviertel im Norden Berlins. Der Waldsee und das Tal des Tegeler Fließes sind in unmittelbarer Nähe, ein größeres Waldgebiet mit Freibad liegt etwa 2 km entfernt und bieten Möglichkeit auch zur »anderen« Freizeitgestaltung in Berlin. Wir bieten Ihnen eine komplett ausgestattete Küche zur Selbstversorgung, die Ihnen zur freien Verfügung steht. Dadurch sind sie unabhängig. In den Schlafräumen von 3x acht und 1x sechs Betten sowie in den Leiterzimmern (2 und 3 Betten) können insgesamt 35 Personen übernachten. Bettwäsche ist mitzubringen. Das Jakob-AlbrechtHaus bietet Lese- und Speiseraum, 2 Tagungsräume sowie einen Tischtenniskeller.

JakobAlbrechtHaus

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EmK Gemeindezentrum Wettinstraße 8 09618 Brand-Erbisdorf E-Mail: colin.barrett@freenet.de

Bernd Lowitsch Friedrich-Naumann-Straße 36 76187 Karlsruhe Telefon 0721 751066

Claudia Stötzer Welfenallee 22 13465 Berlin Telefon und Telefax 030 4062034

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foto: York schön

»Denn des Herrn Wort ist wahrhaftig und was er zusagt, das hält er gewiss.« Psalm 33,4

Wort auf den Weg ::: 7

Verlass Dich drauf!

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ei einem Trauergespräch drückten mir die Angehörigen die Bibel des Heimgerufenen in die Hand. »Sicher werden Sie darin eine Stelle finden, die ihm wichtig war. Er hat viel angestrichen, in seiner Guten Nachricht Bibel«, so sagten sie zu mir, als ich nach einem Wort für die Trauerfeier fragte. Ich fand viele Markierungen, darunter auch Psalm 33,4: »Was der Herr sagt, ist zuverlässig, er beweist es durch seine Taten.« Das entsprach der Erfahrung des Mannes, dem die Bibel gehörte. In seinem Leben gab es Freuden und viele Tiefen. Bei einer Besinnungswoche in einem christlichen Heim hörte er Gottes Wort und das änderte sein Leben. Vorher hatte er sich auf den Alkohol und falsche Freunde verlassen. Jetzt entdeckte er, dass Gottes Wort wahr ist und er sich darauf verlassen kann. Er erlebte die Zuverlässigkeit Gottes. Gott hatte dem Heimgerufenen im Leben gezeigt, dass er seine Zusagen hält.

Gottes Wort teilen Eine kleine Gruppe traf sich in einem Haus unserer Kirche zu Oasentagen. Unter den Teilnehmenden wuchs eine intensive Gemeinschaft. Menschen erlebten, dass die Zusagen Gottes gelten, auch dann, wenn sie in der Hektik des Alltags manches Mal vergessen werden. Über 50 Leute trafen sich zur Gemeindefreizeit in einer Begegnungsstätte der EmK. Die Teilnehmenden waren zwischen anderthalb und 92 Jahren alt. Neben den gemeinsamen Mahlzeiten, Spaziergängen und Spielen beschäftigten wir uns auch mit Gottes Wort. Bei der Bibelarbeit waren Kinder und Erwachsene gemeinsam dabei. In Kleingruppen entdeckten wir die guten Möglichkeiten, einander von der Wahrhaftigkeit des Wortes Gottes zu erzählen. Menschen, die sich schon lang kannten, aber wenig voneinander wussten, teilten ihre Erfahrungen mit dem Wort und ihre Freude über die Zuverlässigkeit Gottes.

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In den vergangenen Jahren leiteten Gerlinde Bay und ich die Missionsfreizeiten. Besonders beeindruckten mich die Erfahrungen der Missionarinnen und Missionare mit dem wahrhaftigen Wort, dessen Zuverlässigkeit in Situationen der Not und persönlicher Krisen besonders deutlich wurde. Wir spürten dabei auch unsere Unzuverlässigkeit. Wie schnell sind die Probleme der Mitarbeitenden in der Mission und die Versprechen der Fürbitte vergessen, wenn wir wieder im Alltag sind. Dabei hatten wir doch versprochen, täglich für sie zu beten.

Für andere einstehen Wir stehen in der Gefahr des Scheiterns. Die Erfahrung mit Gott und seinem Wort zeigen einen anderen Weg. »Sollte er etwas sagen und nicht tun? Sollte er etwas reden und nicht halten?« (4. Mose 23,19). Die Beispiele der Erfahrungen mit dem wahrhaftigen Wort, die das Leben von Menschen veränderten, ließen sich fortsetzen. Ich wünsche sehr, dass die Häuser der EmK noch vielen suchenden und glaubenden Menschen die Möglichkeit der Begegnung mit dem Wort Gottes geben und dass in unseren Gemeinden das Interesse am gemeinsamen Bibellesen wieder wächst. In einer Zeit, wo uns Worte überfluten, die nicht immer wahr sind, brauchen wir die Begegnung mit dem wahrhaftigen Wort. In einer Gesellschaft, wo das Vertrauen in Versprechen, die sich Menschen geben, verloren geht, ist Gottes zuverlässiges Wort unverzichtbar. Ich wünsche uns, dass wir Gottes Wort vertrauen und seine Zuverlässigkeit im Alltag erleben. Aus diesem Erleben folgt das praktische Leben. Unsere Gesellschaft braucht Menschen, deren Ja ein Ja, deren Nein ein Nein und auf deren Worte Verlass ist.

Birgit Klement ist Pastorin im Bezirk Raschau.


8 ::: Unterkünfte der Emk

JohannesSonn-Hütte

Die Johannes-Sonn-Hütte steht im waldreichen, schönen Tiefenbachtal auf einer versteckten, gut erreichbaren Waldwiese. Das Holzhaus bietet eine große überdachte Terrasse, Wiese mit Grillund Feuerstelle, zwei Schlafräume mit 10 bzw. 12 Betten/Lager mit durchgehenden Matratzen, komplett ausgerüstete Küche mit Geschirr für 40 Personen, beheizbarer Tagesraum für 40 Personen Waschraum mit 4 Waschbecken und separater Toilette, Tischtennisplatte, Biertisch-Garnituren.

Auf drei Etagen bietet das Selbstversorgerhaus (Massivbauweise, Nichtraucherhaus) 5 Schlafräume je 10/9/6/4/2 Betten (3 Zimmer mit Stockbetten, 2 Zimmer als Matratzenlager) für bis zu 31 Personen, 3 Waschräume, fließend Warm- und Kaltwasser, Dusche, ZH, eine Küche (für etwa 40 Personen komplett eingerichtet, Kühlschrank mit Gefrierfach, ein großer und ein kleiner Gruppenraum. Die über 1 ha große Außenanlage, mit Sitzund Grillplatz, Spielwiese, Tischtennisplatte, bewegliche Fußballtore sowie Volleyball-Netz, bietet Raum für vielfältige Aktivitäten. Das Haus ist etwa 2 km außerhalb von Laichingen an einer bewaldeten Anhöhe gelegen. Die Natur ist unser Nachbar.

Freizeitheim Laichinger Hütte

LudwigNipper tHütte Das Selbstversorgerhaus bietet Platz für Gruppen bis 25 Personen. Es liegt am Waldrand zwischen Ilsfeld und Pfahlhof, nicht weit entfernt vom Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald und nur ein paar Kilometer vom Neckar entfernt. In der Hütte befinden sich zwei Schlafräume (je sechs Doppelstockbetten), eine Dachkammer mit Einzelbett, ein Gemeinschaftsraum, eine Küche, zwei Waschräume, eine Dusche, drei Toiletten und eine biologische Kleinkläranlage. Außerdem gibt es eine Spielwiese, einen Bolzplatz, eine Grillstelle sowie eine SteinTischtennisplatte. Die Hütte ist für Freizeiten aller Altersstufen, Tagungen, Feste und sonstige Begegnungen von Gruppen, Familien und Schulklassen bestens geeignet.

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Helmut Schmid Robert-Mayer-Straße 13 72622 Nürtingen Telefon 07022 36408

Pastor Wolf-Dieter Kessler Henzenbuch 28 89150 Laichingen Telefon 07333 6277 Telefax 07333 923012 E-Mail: laichingen@emk.de www.laichinger-huette.de

Pastorat der EmK Abstatt-Happenbach Richard-Bäuerle-Straße 3 74232 Abstatt-Happenbach Telefon 07062 62056 E-Mail: abstatt-happenbach@emk.de www.emk.de/abstatt-happenbach

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Unterkünfte der Emk ::: 9

Freizeitheim Müncherlbach Das Selbstversorgerhaus liegt zwischen Nürnberg und Ansbach bei Heilsbronn, am Ortsrand von Müncherlbach – weit weg von Stadtluft und Straßenlärm mit viel Platz zum Rumtoben aber auch zum Seelebaumeln-lassen. Das große Außengelände ist bestens geeignet für Kinderfreizeiten, Jugendkreiswochenenden, Zeltlager, Familienfeste und vieles mehr ... Das Haus hat 21 Betten und ein Kinderbett in 7 Doppelund einem Dreibettzimmer mit Kalt- und Warmwasser und vier Einbettzimmern mit Etagen-Dusche/-Bad/-WC, einen Speiseraum mit Klavier, einen Gruppenraum, eine gut ausgestattete Küche und Telefon, Freisitz mit Kamin und Tischtennisplatte, Fußball-/Kinderspielplatz, Volleyballnetz und eine Feuerstelle für Lagerfeuer. Freizeitangebote in der näheren Umgebung: Heilsbronn – Freibad und Möglichkeit zum Einkaufen, Raitersaich – Bahnhof und Reiterhof, Stein bei Nürnberg – Palm Beach.

In landschaftlich reizvoller Lage, im oberen Erzgebirge, lädt Sie unser Gästeparadies zur Begegnung, Erholung, Entspannung und zum Auftanken sowie Wohlfühlen ein. Bestens geeignet für die unterschiedlichsten Gruppen, für Einzelgäste und Urlauber, für Familien, für Seminare, Feiern und Freizeiten. Unsere Begegnungsstätte gliedert sich in Haupthaus mit einem Speisesaal und zwei Aufenthaltsräumen und drei neu gebaute Ferienhäuser sowie Gartenhaus im großen Grundstück. Für sportliche Aktivitäten stehen Tischtennisplatte, Volleyballnetz, Minigolfanlage und ein Kinderspielplatz zur Verfügung. Wir bieten Übernachtung mit Frühstück, HP, VP und zum Teil Selbstversorgung an. Freizeitangebote in der näheren Umgebung: ausgewiesene Wanderwege und Loipen sowie ein Reiterhof.

nd Begegnungs- u Bildungsstätte Scheibenberg

Freizeitheim Untersteinbach

In der reizvollen Landschaft des Frankenwalds liegt am Ortsrand von Geroldsgrün das Freizeitheim Untersteinbach, das vom Bezirk Naila verwaltet wird. Als Selbstversorgerhaus bietet es in vier Zimmern im UG und zwei Apartments im OG Platz für 28 Personen. Bei Bedarf können bis zu fünf Gruppenräume genutzt werden, außerdem gibt es eine Großküche und zwei kleinere Küchen, sechs Duschen und sechs WC’s. Eine Spielwiese mit Feuerstelle – die Spielwiese kann auch als Zeltplatz benutzt werden – ein Sportplatz mit Fußballtoren sowie ein Stück des angrenzenden Waldes gehören ebenfalls zum Freizeitheim Untersteinbach. Drinnen wie draußen also viel Platz für Aktivitäten aller Art.

informationen

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Esther Marsing Ziegelsteinstraße 74 90411 Nürnberg Telefon 0911 523642 E-Mail: esther@marsing.de www.freizeitheim-muencherlbach.de

Begegnungs- u. Bildungsstätte ­Scheibenberg Silberstraße 61 09481 Scheibenberg Telefon 037349 8329 Telefax 8102 E-Mail: post@himmlischeferien.de www.himmlischeferien.de

Pastorat des Bezirks Naila Frankenwaldstraße 7 95119 Naila Telefon 09282 439 Telefax 09282 984015

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10 ::: Unterkünfte der Emk

Hotel ia r a M a h t r a M au Hohenschwang

Das Martha-Maria-Hotel Hohenschwangau ist ein Hotel garni mitten im Wanderparadies Ostallgäu. Die 18 neu eingerichteten Zimmer verfügen über Dusche, WC, TV- und Internet-Anschluss sowie teilweise Balkon. Es gibt eine Gästeküche, einen Park mit Blick zum Schloss Neuschwanstein, vielfältige Gästeangebote, kurze Morgenandachten und Sonntagsgottesdienste. Als Ausflugsziele warten die Königsschlösser, Oberammergau, das Tannheimer Tal … Ein neu gebauter Gruppenraum bietet beste Voraussetzungen für Gruppen bis etwa 30 Personen, Gemeindefreizeiten, Tagungen, Familienfeiern und Festlichkeiten aller Art. Weitere Informationen, Hausprospekt und Veranstaltungskalender 2011/2012.

Auf Schwarzenshof können Sie, als Einzelgast oder als Gemeindegruppe unterschiedlichster Art, die landschaftlich schöne und idyllische Lage unseres Hauses auf den Höhen Thüringens entdecken. Genießen Sie hier, fernab von jeglichem Verkehrslärm unser 28 ha großes Grundstück mit dem wunderbaren Ausblick in das Saaletal. Ihr Aufenthalt lässt sich durch vielfältige Wanderund Ausflugsziele, die teilweise direkt am Haus beginnen, abwechslungsreich und interessant gestalten. Wir können Ihnen bis zu 130 Betten in Zimmern mit unterschiedlicher Ausstattung und den dazugehörigen Tagungs- und Gruppenräumen anbieten. Besonders freuen wir uns darüber, Ihnen die nunmehr mögliche Nutzung des soeben fertig gestellten Backhauses als geistliches ­Zentrum für die Zeit Ihres Aufenthaltes anbieten zu können.

nd Begegnungs- u Bildungsstätte Schwarzenshof

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Martha-Maria-Hotel Hohenschwangau Leitung: Siegfried Schäfer Pöllatweg 5 87645 Hohenschwangau Telefon 08362 81142 Telefax 08362 509722 E-Mail: Hohenschwangau@Martha-Maria.de

Schwarzenshof Schwarzenshofer Weg 10 07407 Rudolstadt Telefon 03672 4801-0 Telefax 03672 4801-29 E-Mail: schwarzenshof@t-online.de www.schwarzenshof.de

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Unterkünfte der Emk ::: 11

Ferienheim Loffenau im Schwarzwald In dem Selbstversorgerhaus gibt es 29 Betten in 8 Zimmern, außerdem eine gut ausgestatteter Küche, einen großen Tagesraum (Teppichboden), den Speiseraum (40 Plätze) und das Spiel- und Bastelzimmer mit Tischfußball und Tischtennisplatte (Steinboden, 18 m²). Alle Zimmer sind mit fließend Kalt- und Warmwasser ausgestattet. Toiletten und Duschen sind auf den Fluren. Unser Hof mit Betonsteinpflaster ist für Ballspiele nicht geeignet. Dafür gibt es aber den »alten Sportplatz« oberhalb des Hauses (zum Bolzen, Grillen und Spielen) und den »neuen Sportplatz«, der uns nach Absprache zur Verfügung gestellt wird. Beide Plätze sind in drei Fußminuten zu erreichen. Entspannen, Sport treiben und Wandern – ein hoher Anteil an Sonnentagen, die umliegenden Berge, die weitläufigen Wälder und ein Ortskern mit gut erhaltener Fachwerk-Architektur machen Loffenau zum idealen Ausflugsziel für junge Familien, Sportler und aktive Senioren.

Die christliche Freizeit- und Tagungsstätte Haus Höhenblick liegt im nördlichen Taunus zwischen Wetzlar und Weilburg. Unser Haus bietet nicht nur für Einzelgäste und Familien, sondern auch für Gemeindegruppen bis 120 Personen einen angenehmen Rahmen. Etwa 60 Einzel- und Doppelzimmer, überwiegend mit Dusche/WC bzw. WC, fast alle mit Balkon, Telefon und WLAN, stehen unseren Gästen zur Verfügung. Gruppen können entsprechend ihrer Größe im Haus kleine und große Räume nutzen. Zusätzlich gibt es ein Kinderspielzimmer sowie einen Aufzug. Im Heinz-Stossberg-Haus befinden sich weitere Gruppenräume und Gästezimmer. Die erste Etage kann auch als Ferienwohnung für Selbstversorger gemietet werden. Das Grundstück mit etwa 9.000 m² bietet viel Platz zum Entspannen und Spielen. In unserem Haus bieten wir das ganze Jahr über Freizeiten, Seminare und Tagungen für verschiedene Ziel- und Altersgruppen an. Bibelarbeiten, Gebetszeiten und Seelsorge gehören zu jeder Freizeit. Familien genießen die »Family Weeks« im Sommer. Das Haus wird gerne genutzt für Tagungen des Evangelisationswerkes (Forum E/Forum G) und des AGG. Einzelgäste, die Stille und Erholung suchen, können bei uns zur Ruhe kommen und neue Kraft schöpfen.Gerne senden wir Ihnen das aktuelle Jahresprogramm zu und informieren Sie über neue Angebote.

Haus Höhenblick

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Ferienheim Loffenau Michael Moerschel Häldenweg 7 76597 Loffenau im Schwarzwald Telefon 07083 2464 Telefax 07083 5553 E-Mail: info@ferienheim-loffenau.de www.ferienheim-loffenau.de

Haus Höhenblick Christliche Freizeit- und Tagungsstätte Friederike-Fliedner-Str. 9 35619 Braunfels Telefon 06442 937-0 Telefax 06442 31232 E-Mail: email@hoehenblick.de www.hoehenblick.de

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EmK 12 ::: Unterkünfte der Emk

Herberge Fr iedenskirche

Schwerpunkte der Herberge Friedenskirche sind • Gästebetrieb in unserem Selbstversorgerhaus • Missionarische Freizeitarbeit • Jüngerschaft- und Gebetsschulungen Das Selbstversorgerhaus mit 23 Betten bietet Unterkunft in Einzel- und Mehrbettzimmern und in drei Wohneinheiten mit Wohn- und Schlafraum, Küche und Bad/WC. Warm- und Kaltwasser befindet sich in jedem Zimmer, Duschen auf den Etagen. Für Selbstverpflegung stehen eine Gruppenküche und vier kleinen Küchen zur Verfügung. Die Herberge ist familienfreundlich. Es stehen zwei Gruppenräume für Freizeiten und Tagungen zur Verfügung. Im Ort und in der näheren Umgebung gibt es Einkaufszentren und Gaststätten mit Spezialitäten der Thüringer Küche. Die Herberge liegt in einer wenig befahrenen ruhigen Nebenstraße nahe der Ortsmitte. Ein Freibad mit Liegewiese ist in unmittelbarer Nähe. Wandern auf den gut markierten Wanderwegen rings um den Ort und auf dem berühmten Höhenwanderweg »Rennsteig« ist zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis, auch mit Fahrrad oder Mountainbike. Im Winter laden die Skiwanderwege zum Langlauf ein.

In der Nähe von Bad Hersfeld und Fulda liegt eine große Lichtung mitten im Knüllwald im Knüllgebirge. Hier gibt es weder Strom noch fließend Wasser, dafür aber Natur pur. Dazu gehören der dichte Wald, stabile Gerüstzelte und natürlich das Lagerfeuer, das fast nie ausgeht. Die zweite Hälfte des Platzes steht für Fußball, Volleyball unter anderem zur Verfügung. Die Umgebung ist eine wunderschöne, erholsame, ländliche, leicht bergige Gegend, die an Ruhe und Beschaulichkeit ihresgleichen sucht. Kinder wie Jugendliche bewegen sich frei an frischer Luft, erfahren den Wald und das Zeltlagerleben, mit allem was dazu gehört: Kochen, Küchendienst, Geländespiele, Gesprächsgruppen, Hobbygruppen, Schwimmbadbesuche, Ausflüge, Sport, Gemeinschaft, Kontakte, die oft über das Lager hinaus lange Zeit bestehen bleiben - und natürlich das Evangelium, die Botschaft von Jesus. Denn neben allem Spiel und Spaß ist es uns Mitarbeitern der EmK wichtig, zu einem Leben mit Gott zu begeistern und dieses auch im Lager vorzuleben. In dem nahen Dorf Holzheim – von hier erhielt das Zeltlager vor etwa 40 Jahren seinen Namen – befinden sich Gruppenräume, in die man bei schlechtem Wetter ausweichen kann, sowie Lagerräume für Nahrungsmittel, Arbeitsmaterialien und eine ehemalige Dorfkapelle der EmK. Zeltlager Holzheim – ein Kleinod unter den Zeltlagern in unserem Land, eines der ursprünglichsten, romantischsten und prägendsten christlichen Zeltlager!

Zeltlager Holzheim

informationen

informationen

Herberge Friedenskirche Anne Theis Waldstraße 6 99897 Tambach-Dietharz Telefon 036252 36629

Förderkreis Zeltlager Holzheim in der EmK Pastor Dieter Begaße Gerhart-Hauptmann-Straße 30, 16816 Neuruppin Telefon 03391 400243 E-Mail: dieter.begasse@emk.de

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18 ::: unterwegs - Leserreise

Mit Kennern in das Stammland des ­Methodismus! Großbritannien ist das Stammland des Methodismus. Gleichzeitig ist die britische Gesellschaft seit Jahrzehnten von einer wachsenden Entkirchlichung geprägt. Die Kirchen reagieren darauf und entwickeln neue Gemeinde- und Gottesdienstformen. Beispiele aus der Britischen Methodistenkirche können Sie bei der »unterwegs« -Leserreise kennenlernen. Auf dem Programm stehen auch natürlich touristische Höhepunkte.

Ihre Reiseleiter: Kenner von Land und Kirche

1. Tag Samstag, 18. Juni n Flug von Frankfurt am Main nach London n Besuch eines ­Abendgottesdienstes n Übernachtung in London

5. Tag Mittwoch, 22. Juni n Besichtigung von Bristol ­unter

methodistischer ­Perspektive n Nachmittags Fahrt Richtung

­Oxford/Coventry n Besuch einer

methodistischen Gemeinde

2. Tag Sonntag, 19. Juni n Besuch des Gottesdienstes in der Methodist Central Hall, mit ­Besichtigung und Imbiss n Tour auf »methodistischen Spuren« durch London n Übernachtung in London

n Übernachtung in Aylesbury

3. Tag Montag, 20. Juni n Ganztägige ­London-Tour: Westminster Abbey, Buckingham Palace, Tower, Docklands u.v.m. n Abendspaziergang am Embankment n Übernachtung in London

n Übernachtung in Aylesbury

4. Tag Dienstag, 21. Juni n Fahrt über Stonehenge nach Glastonbury n Nachmittags Besichtigung von Glastonbury n Übernachtung in ­Glastonbury

n Fahrt nach London zum

6. Tag Donnerstag, 23. Juni n Besichtigung von Oxford ­unter

methodistischer Perspektive n Besuch einer

methodistischen Gemeinde 7. Tag Freitag, 24. Juni n Besuch des Versöhnungs­

zentrums in Coventry n Stopp in Stratford upon Avon n Übernachtung in Aylesbury

8. Tag Samstag, 25. Juni

Geleitet wird diese »unterwegs«-Leserreise von ­Colin und Muriel Barrett. Colin Barrett ist Pastor der Britischen Methodisten­kirche und derzeit Pastor der EmK-Gemeinde in Brand-Erbisdorf bei Freiberg/Sachsen. Im Sommer werden Barretts wieder nach England zurückkehren. Pastor Barrett kennt die methodistische Kirche bestens. Er bringt Sie mit interessanten ­Menschen zusammen und zeigt Ihnen Orte, die dem normalen Touristen unbekannt bleiben. Kommen Sie mit!

lden! Jetzt anme

h von Abflug auc n möglich. te anderen Or s! un Fragen Sie

­Flughafen n Rückflug nach

Frankfurt am Main

Termin: 18. bis 25. Juni 2011 Leistungen: Flug ab/bis Frankfurt am Main, Busreise in England, 7 x Übernachtung mit HP, Eintrittspreise, Führungen Preis: 1.310,- Euro pro Person im Doppelzimmer Einzelzimmerzuschlag: 248,- Euro Information und Anmeldung: Medienwerk der EmK, Telefon 069 242521-150 E-Mail: medienwerk@emk.de


Freizeit und Bildung::: 25

Erlebte Gemeinschaft macht Fit für den Alltag

Freizeithäuser müssen ihre ­Angebote auf die Bedürfnisse der Menschen ­ausrichten. So ­können sich v­ iele Familien ­einen Warum braucht die EmK eigene Freizeitheime? Wie werden sie zukunftsfähig? Darüber hat Volker langen Urlaub Kiemle mit Hans-Hermann-Schole gesprochen. Er leitet das Haus Höhenblick in Braunfels. nicht mehr ­leisten. Deshalb bietet Warum braucht die EmK Freizeit- und Tagungshäuser? Haus Höhenblick für viele bezahlbar bleibt. Auf der etwa das Haus Hans-Hermann Schole: Die Freizeit- und Tagungsanderen Seite wollen wir als bewusst christliches Haus Höhenblick einstätten der EmK ergänzen die kontinuierliche Arbeit nicht blind hinter jedem Trend am Markt herlaufen. wöchige Familien­ unserer Gemeinden. Im Haus Höhenblick etwa bieten Wir beten für unsere Gäste. Wir erwarten, dass Christus freizeiten an.

Foto: privat

wir nicht nur die Möglichkeit, Gemeindewochenenden und -freizeiten durchzuführen. Sondern mit unseren Bibelfreizeiten, Seminaren, Einkehrzeiten und Tagungen wollen wir dazu beitragen, dass Leute aus unseren Gemeinden in ihrer persönlichen Christusnachfolge und in ihrer Gemeindemitarbeit gefördert, gestärkt und ermutigt werden. Neben der Lehre ist uns darum auch das Seelsorgeangebot für unsere Gäste wichtig. Viele laden hier Schuld und Sorgen ab, über die sie zuhause nicht sprechen können. Und das Größte und Schönste: Immer wieder ist jemand dabei, der zum ersten Mal die Gnade Jesu Christi erlebt, sich bekehrt und zu glauben beginnt.

Welche Angebote braucht es heute, um am Markt bestehen zu können? Hans-Hermann Schole: Die Frage nach dem Markt hat zwei Seiten. Auf der einen Seite sind wir natürlich wirtschaftlich darauf angewiesen, dass Gäste und Gemeinden unsere Freizeiten und unser Haus buchen. Dafür ist es wichtig, die Bedürfnisse und Erwartungen unserer Zeitgenossen zu kennen. Das betrifft die Ausstattung des Hauses und der Zimmer, die immer wieder der Zeit angepasst werden muss, damit unsere Gäste sich wohlfühlen. Das betrifft auch die Freizeiten, mit denen wir unterschiedliche Zielgruppen ansprechen wollen. Und das betrifft immer den Geldbeutel unserer Gäste. Viele Alleinstehende oder auch Familien können sich zum Beispiel einen 14-tägigen Urlaub nicht mehr leisten. Durch kürzere Freizeiten oder mit Sonderangeboten wollen wir mithelfen, dass ein Aufenthalt im

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ihnen während ihres Aufenthaltes begegnet und durch die Bibelarbeiten, Gottesdienste und Seelsorge in ihr Leben hineinspricht. Unser Herr sagt nicht zu allem Ja, sondern fordert uns heraus, unsere Haltungen zu überdenken, Sünde abzulegen und in der Heiligung voranzukommen. Das liegt nicht im Trend. Aber wer einmal auf diese Weise spürbare Lebens- und Glaubenshilfe hier im Haus erlebt hat, der kommt nicht nur gerne wieder, sondern bringt auch andere mit. Was wird in Zukunft für die Häuser wichtig sein? Hans-Hermann Schole: Das Haus Höhenblick ist als Teil unserer kirchlichen Arbeit zuerst kein Wirtschaftsunternehmen, sondern Reich-Gottes-Arbeit. Deshalb steht das Gebet nach wie vor an erster Stelle. Wichtig ist ein klares geistliches Profil. Wenn Menschen ins Haus Höhenblick kommen, sollen sie Christus begegnen. Uns liegt die Erneuerung und Heiligung des Einzelnen und der Gemeinden am Herzen. Das wird in den Themen unserer Freizeiten, Seminare und Tagungen immer wieder deutlich. Dazu gehört, dass noch mehr Einzelne und Gemeinden in unserer Kirche nicht nur wissen, dass es uns gibt, sondern dass sie zum Beispiel hier bei uns in ihr »eigenes« Haus kommen und wichtige geistliche Impulse empfangen. Es gilt, jüngere Zielgruppen zu erreichen. Es gilt, Seminare und Tagungen anzubieten, die hilfreich und alltagstauglich sind. Als geistliches Werk brauchen wir auch in Zukunft die Unterstützung vieler durch ihre Gebete und durch Spenden, damit wir sowohl Renovierungen als auch neue Angebote in Angriff nehmen können.


26 ::: Rätsel

Predigte das Gottes Wort...

Auflösung des Rätsels aus dem letzten Heft 4/2011

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Kirchliches Inventar abzugeben Wegen Kirchenverkauf geben wir folgendes Inventar gegen Spende an Selbstabholer ab: Kanzel, Abendmahlstisch, Kreuz, Orgel. Fotos und Beschreibung unter www.emk-weissach.de. Kontakt: Telefon 07044 31586; E-Mail: weissach@emk.de

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unterwegs Herausgegeben von der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland Ludolfusstraße 2-4 60487 Frankfurt am Main Zeitschriftenredaktion im Medienwerk der EmK: Redaktionsleiter Volker Kiemle Stellvertretender Redaktionsleiter Michael Putzke Ludolfusstraße 2-4 60487 Frankfurt am Main Telefon 069 242521-150 Telefax 069 242521-159 E-Mail: unterwegs@emk.de Vertrieb • Anzeigen- und Abonnementsverwaltung: Blessings 4 you GmbH Postfach 31 11 41 · 70471 Stuttgart Telefon 0711 83000-51 Telefax -50 Anzeigendisposition: E-Mail: anzeigen@blessings4you.de Es gilt der Anzeigentarif 2011. Bezugspreise: Bei Bezug über die EmK-Gemeinde: im Quartal € 13,75. Bei Direktlieferung durch die Post: jährlich € 55,– + Versandkosten. Direkt gelieferte Abonnements verlängern sich jeweils um ein Jahr, wenn bis zum 30. September keine schriftliche Kündigung vorliegt. DTP-Produktion: Grafisches Atelier Arnold, 72581 Dettingen an der Erms Herstellung: frechdruck GmbH, 70499 Stuttgart Beilagen: Brunnen, Kawohl

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Erholung im Schwarzwald unter Gottes Wort Wir laden Sie herzlich ein: Unser Haus liegt sonnig, nahe am Wald. Die meisten Zimmer sind mit Dusche/WC ausgestattet und auch mit dem Aufzug zu erreichen. VP ab 30,00 €.

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28 ::: Freizeit und Bildung

»Es wächst wieder was« Der Senegalese Haidar El Ali gilt als bekanntester Umweltschützer Afrikas. Auch nach 25 Jahren ist er unermüdlich unterwegs für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Meere. Senegal verschwunden, weil der Boden zu viel Salz oder Säure enthält – die Auswirkungen von Verschmutzung und Raubbau. Weltweit ist in den vergangenen 20 Jahren weit mehr als ein Drittel der Mangrovenwälder vernichtet worden. Die Mangrovensümpfe schwinden noch schneller als die Regenwälder. Joal ist einer von mehr als 100 Orten, an denen Haidar El Ali mit Senegalesen Mangroven pflanzte. Das Meer vor dieser 120 Kilometer von Dakar entfernten Stadt ist seit 2004 Wasserschutzgebiet. Der Fischer Abdou Karim Sall, der eng mit Haidar zusammenarbeitet, führt zu dem Meeresarm, in dem die Mangrovenbäume nach einem Brückenbau ab den 1970er Jahren abstarben, weil keinWasser mehr floss. »Sehen Sie, es wächst wieder was!«, ruft Joseph Dior, 59. »Hier war absolut nichts mehr! Nun wird es wieder wie früher werden, überall grün.«

»Ein weißer Grüner bei den Schwarzen« Fast 250 Einwohner machten bei der Pflanzaktion in Joal mit. Nach drei Jahren sind die Bäume je nach Boden zwischen achtzig Zentimeter und fünf Meter hoch. Haidar und seine Umweltschützer haben im Senegal insgesamt 62 Millionen Mangrovenbäume in 523 Dörfern gepflanzt, mit finanzieller Hilfe von Umweltschutzorganisationen wie dem World Wide Fund For Nature (WWF) und Sponsoren wie Danone. Staatliche Hilfe lehnt Haidar nicht ab, aber er traut den herrschenden Politikern nicht. Der Gründer der Grünen Partei Senegals und der Vorsitzende der Grünen Westafrikas klagt Staat und Regierung in Senegal an: »Unsere Politiker sind nur an Macht und Geld interessiert.« Aber auch der Westen als Hauptverursacher der Ökokatastrophen kriegt sein Fett ab: »Afrika ist nicht die Müllhalde der Welt.« Sein Ziel ist es, so schnell wie möglich 100 Millionen Bäume zu pflanzen. »Ich betrachte mich erst als einen Grünen, dann als Weißen, weil ich aus dem Libanon stamme und weißhäutig bin, und außerdem als Schwarzen, weil ich in einem schwarzen Land lebe«, sagt er. »Ein weißer Grüner bei den Schwarzen.« epd Foto: epd

A

m Cap Manuel an der Küste des Senegals liegen felsige Meeresbuchten, das Blau des Himmels strahlt über dem blauen Meer. Haidar El Ali sitzt an der Bar des Umweltzentrums »Océanium«, trinkt einen Kaffee und genießt den Blick. Der 57-Jährige ist seit 1984 Direktor des Zentrums und gilt vielen als bekanntester Umweltschützer Afrikas. »Ich sah, wie der Mensch die Unterwasserwelt beschädigt, ich sah Verschmutzung und Zerstörung, Massen von toten Fischen im Meer«, sagt der Sohn libanesischer Einwanderer. »Es hat mich empört, wie die raffgierigen Menschen den schönen Ozean angriffen.« Seit mehr als 25 Jahren engagiert er sich für einen nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen und gegen Fischereiverträge mit ausländischen Trawlern. Er erreichte die Einrichtung von Wasserschutzgebieten und schuf Strukturen für Ökotourismus. Die Pariser Tageszeitung »Le Monde« bezeichnet ihn als einen der 100 einflussreichsten Umweltschützer der Welt. Besonders am Herzen liegen ihm die Mangrovenwälder an Meeresküsten und Flussmündungen. Mit Filmprojektoren, Plakaten und T-Shirts zieht der Umweltschützer durch die Dörfer. In der Casamence im Süden des Senegals brachte er Männer, Frauen und Kinder dazu, in 43 Tagen mehr als sechs Millionen Mangroventriebe auf 1.200 Hektar zu pflanzen. Mangroven wachsen dort, wo die Bedingungen für gewöhnliche Bäume tödlich sind: Sie schlagen sogar im Salzwasser Wurzeln, unter sengender Sonne, dem Wechsel der Gezeiten ausgesetzt. Diese Ökosysteme im Wasser haben ein Kronendach, auf dem Vögel nisten und in dem sich Boas zusammenrollen. Darunter befindet sich die Gezeitenzone, die regelmäßig überspült wird: Hier klammern sich Muscheln, Seepocken und Austern an. Taucht man im Mangrovensaum, sieht man Algen, Schwämme und Seeanemonen, die Stelzwurzeln einhüllen: Nahrung für Langusten und Garnelen. Wie glitzernde Wolken schweben Schwärme von winzigen Fischen vorbei. Mangroven bilden Lebensräume für Hunderte von Arten. Die Hälfte der Mangroven ist im

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