unterwegs 12/2010

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6. Juni 2010 ISSN 1436-607X

Magazin der Evangelisch-methodistischen Kirche

12/2010

CUP der guten Hoffung: Was die Fußball-WM bringt Achtsam in München n

Was vom Ökumenischen Kirchentag nachklingt. Seite 9

Lachen in Leipzig n

Die OJK feiert – mit Humor und Geist. Seite 10

Mission in Oranienburg n

Wie die EmK-Gemeinde einen Stadtteil bereichert. Seite 6


2 ::: Vorweg

So erreichen Sie uns: Redaktion »unterwegs« Telefon 069 242521-150 E-Mail: unterwegs@emk.de Aboservice: 0711 83000-0

kurz gesagt Gebete begleiten die Fußgelungen. Das Jahresgutachball-Weltmeisterschaft in ten zeige ein »belastbares Südafrika. Am Pfingstsonngegenseitiges Grundvertrautag fand am internationalen en« in der Bevölkerung, sagFlughafen von Johannesburg te der Vorsitzende des Sachein interreligiöses Gebetstrefverständigenrates, Klaus fen statt. Anführer von sie­Bade. Für das Gutachten ben Religionen beteten für wurden 5.600 Personen in einen guten Verlauf der WM. den Regionen Rhein-Ruhr, In einem eigenen Aufruf erStuttgart und Rhein-Main klärte das Oberhaupt der antelefonisch befragt. Dabei glikanischen Kirche in Südwurde erstmals der Inte­ afrika, Erzbischof Thabo grationsalltag von beiden Makgoba: »Lasst uns beten, Seiten der Einwanderungsdass Gott die WM segnet.« gesellschaft und in der In England hat der anglikawechselseitigen Wahr­ nische Bischof Nick Baines nehmung beurteilt. drei Gebete veröffentlicht – eines für Spieler und Zumehr strategisches Denken schauer, eines für Südafrika bei der Verbreitung des und eines für Fußball-Mufchristlichen Glaubens fel, die das WM-Fieber vier wünscht sich der Präsident Wochen lang ertragen müsder Internationalen sen. ­Vereinigung Christlicher ­G eschäftsleute, Christoph Einen Verhaltenskodex für Wyss. Die rund 1.000 den Umgang mit Sexualität ­ehrenamtlichen Mitarbeiter hat der Liebenzeller Geseiner Organisation sollten meinschaftsverband vorsich vor allem an Führungsgestellt. Er soll das Bekräfte in Wirtschaft, Politik wusstsein dafür schärfen, und Gesellschaft wenden. dass auch Christen nicht Nicht nur Einzelne, ­sondern vor sexuellen Verfehlungen die ganze Bevölkerung solle gefeit sind, und helfen, Kinmit dem Evangelium der und Jugendliche vor ­bekannt gemacht werden. ­sexuellen Übergriffen zu ­Dazu sollten Menschen aufschützen. Der Hauptzweck gesucht werden, die mehr sei, Mitarbeiter zu sensibiliEinfluss als andere haben. sieren, um Grenzüberschreitungen zu verhindern, Berichtigung: In »unterwegs« erklärte der Vorsitzende des 8/2010 (Seite 2) haben wir Verbands, Pfarrer Hartmut eine Aussage von Pastor Schmid. ­Alfred Mignon missverständlich wiedergegeben. In Einen »Kontrast zum Inteder Evangelisch-methodisgrationsgejammer« tischen Kirche ist die Teilsieht der Sachverständigennahme am Abendmahl nicht rat deutscher Stiftungen für an die Taufe gebunden. Dies Integration und Migration hatte Pastor Mignon auch in seiner jüngsten Studie. betont. Wir bitten, den Demnach ist die Integration ­Fehler zu entschuldigen. in Deutschland weitgehend Die Redaktion

T itelfoto: C arol in Schock

Auf manchen Autos sind sie schon wieder zu erkennen, die Fähnchen in Schwarz-Rot-Gold. Es werden noch mehr werden. Man spürt die Vorfreude wachsen. Die Fußballweltmeisterschaft kommt näher und ich erinnere mich gerne an die fußballverrückten Wochen im Sommer 2006. Mit der Aktion Kickoff öffneten Gemeinden ihre Türen für Fußballbegeisterte, feierten Gottesdienste und fieberten bei den Spielen mit. Man kann fragen, was hat Fußball mit Glauben zu tun? Die Antwort: Fußball ist ein Spiegelbild unseres Lebens. Wir wollen gewinnen und wir fürchten uns, zu verlieren. In vielen Bereichen unseres Lebens müssen wir kämpfen, um uns zu behaupten. Viele, die im Berufsleben stehen, wissen und spüren das. Wir alle ringen auch um Menschen, um einander. Um die Gesundheit. Um ein bisschen Glück. Der Sieg auf dem Fußballfeld ist schön. Wenn unsere Lieblingsmannschaft gewonnen hat, dann haben wir auch gewonnen. Das hebt die Stimmung. Eine Niederlage tut zwar ein bisschen weh, ist aber zu ertragen. Es ist ja nur ein Spiel. Der Theologe Manfred Jossutis sagte einmal, dass für viele Fußball spannender als Kirche sei. Denn in der Kirche hören wir immer: Du hast schon gewonnen, Gott hat alles für dich getan. Ergreife es und sage »Ja« dazu. Im Fußball steckt viel vom Drama des Lebens. Sieg und Niederlage liegen dicht beieinander. Und doch ist es nur ein Spiel. Ihr Michael Putzke


Fußball am Kap ::: 3

Helfen, wo niemand mehr hilft Die Fußball-Weltmeisterschaft wird vom 11. Juni bis zum 11. Juli das Medieninteresse auf Südafrika lenken. Auch »unterwegs« schaut in das Land am Kap der guten Hoffnung – und vor allem auf unsere Schwesterkirche. Die Südafrikanische Methodistische Kirche kämpft in besonderer Weise gegen Aids und hat sich das Motto »Die Kirche hat HIV/Aids – wir kümmern uns darum« gegeben. Auch die EmKWeltmission unterstützt entsprechende Projekte. Inke Johannsen hat einige besucht.

Foto: www.emkweltmission.de

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ie Südafrikanische Methodistische Kirche (MSA) betreibt zahlreiche Projekte, die HIVinfizierten oder an Aids erkrankten Menschen helfen. Zum Beispiel das Mahube-Projekt in Räumen der methodistischen Innenstadtgemeinde von Pretoria: HIV-Tests und Beratungen, eine kleine 6-Betten-Klinik für HIV-Patienten, die nicht zuhause gepflegt werden können oder kein Zuhause haben, und eine »Kinderdorf-Wohngruppe« auf dem Gelände der Kirche. Eine Krankenschwester der Gemeinde begann 2003 das Projekt. Heute ist es eine professionell arbeitende Institution mitten in Pretoria. In Diepsloot, einem riesigen »Informal Settlement« (eine ungenehmigte Siedlung) mit etwa 100.000 Einwohnern am Rande von Johannesburg, hat die methodistische Gemeinde vor ein paar Jahren ein riesiges Grundstück erwerben können. Neben den Kirchengebäuden befinden sich Sportanlagen, eine Schule und mehrere Projekte auf dem Gelände. Equip ist ein Projekt für Frauen aus Diepsloot, die aufgrund von HIV/ Aids ihre Angehörigen verloren haben. Jetzt müssen sie alleine für die Großfamilie – Kinder, Enkelkinder, Neffen und Nichten – sorgen. Bei Equip lernen sie nähen und eine ganze Reihe weiterer Fertigkeiten, mit deren Erlös sie ihre Familien ernähren können. Im gleichen Gebäude nebenan treffen sich über 700 Schulkinder. Aus 14 verschiedenen Schulen strömen sie jeden Werktag zu AKANI (»jedes Kind kann«). Sie bekommen ein Mittagessen, einen lebendigen kleinen Gottesdienst, Hausaufgabenbetreuung und Sportangebote. Vor allem kommen sie aus ihren beengten Verhältnissen heraus und erfahren eine Atmosphäre der Wertschätzung. Eine Sozialarbeiterin besucht die Kinder, die dringend weitere Hilfen brauchen, und ihre Familien zuhause. Die Mitarbeiterin von AKANI erzählt, dass sie mit ganz wenigen Kindern angefangen haben. Jetzt platzt die riesige Halle aus allen Nähten. Im Projekt »Ikageng Itireleng« hat jedes Kind eine Akte. Geburtsurkunden, Zeugnisse, wichtige Informationen von verstorbenen Eltern. Hier wird alles wie ein Schatz gehütet. Die Geschichte von Carol Dyantyi, der Gründerin von Itireleng, hat mich besonders berührt. Carol, selbst eine alleinerziehende Mutter von fünf Kindern, hat 2001 einen Anruf erhalten, der ihr Leben

Im Projekt »Ikageng Itireleng (Tu es für dich selbst) erhalten AidsWaisen Hilfe.

verändern sollte. Ein 13-jähriges Mädchen wollte von ihr wissen, wie sie ihre an Aids sterbende Mutter waschen soll. Carol Dyantyi hat dem Mädchen geholfen. Nach dem Tod der Mutter rief sie zu einer Spendenaktion auf, um das Begräbnis zu finanzieren. Medienberichte über diese Aktion hatten unerwarteten Erfolg. Neben einigen Unterstützern meldeten sich 21 weitere Aidswaisen, die auch nicht wussten wohin. Das ­Projekt, Ikageng Itireleng (»Tu es für dich selbst«) in Soweto, war geboren. Heute betreut Carol mit ihrem Team 1.300 Kinder und Jugendliche, die ohne Eltern alleine in 330 Haushalten leben. Zwanzig Hauptamtliche und noch einmal so viele Ehrenamtliche kümmern sich um die Kinder. Ganz praktisch: mit Lebensmittelpaketen für jeden Monat, Begleitung zu Ärzten, der Bereitstellung von Schuluniformen und regelmäßigen Besuchen. Die Helfer bringen Zeit mit zum Zuhören, da wo sonst niemand mehr ist, der sich die seelischen Nöte der Kinder anhört. In den Fluren von Itireleng hängen Zettel: »Aufgrund der starken Nachfrage können wir keine weiteren neuen Familien mehr betreuen.« »Die Zahl der Aidswaisen wird uns in den nächsten fünf bis zehn Jahren wie ein Tsunami überrollen«, sagt Carol zum Abschied.

iNKE jOHANNSEN arbeitet auf Einladung der Methodistischen Kirche im südlichen Afrika als pädagogische Beraterin.


4 ::: Fußball am Kap

Wem nutzt die Fußball-WM? Südafrika ist eine der ungleichsten Gesellschaften der Welt. Der Chef eines großen Bauunternehmens verdient das 250-fache seiner Arbeiter – in der Schweiz ist es knapp das 20-fache. Helfen die ­enormen Investitionen zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010, die gesellschaftlichen Lücken zu ­schließen? Nein, bedauert der Südafrikaner Eddie Cottle, der für den globalen Gewerkschaftsverband »Building and Wood Workers International« (BWI) die Kampagne »Fair Games – Fair Play« ­koordiniert. ­ Die Gesellschaft werde eher noch mehr polarisiert.

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reizehn Prozent mehr Lohn? Was 70.000 Streikende im Juli 2009 forderten, klingt viel. Doch die zwölf Prozent, welche die Arbeiter erreichten, entsprachen genau der Steigerung der Lebensmittelkosten. 260 bis 270 Euro verdiente ein Arbeiter beim Stadionbau im Monat. Die 26 Streiks an den Stadionbaustellen galten nicht nur einem besseren Einkommen, sondern auch mehr Arbeitssicherheit und besserem Eddie Cottle vom Transport. »Die Arbeiter mussten für alles und jedes globalen Verkämpfen«, berichtete Eddie Cottle bei einem Gastvorband der Bautrag bei Brot für die Welt in Stuttgart. Dass die ArGewerkschaften, beiter nicht von der WM profitieren, wurde in Südkritisiert, dass afrika zum großen Thema, die die Bauarbeiter einheimische Presse stand den vom Bau-Boom Arbeitern sehr sympathisch durch die WM gegenüber. Anders die internichts haben. nationale Presse, die in den Streiks eine Gefährdung der WM sah – während die Arbeiten weit vor Plan lagen und die Arbeiter deshalb für einen Bonus kämpften. Im März 2008 kam es in Zürich zu einer formalen Vereinbarung mit dem Internationalen Fußballverband FIFA, der zusagte, anständige Arbeitsbedingungen zu unterstützen. Es folgten gemeinsame Inspektionen aller Stadien. »Die WM wird als wunderbares Mittel zur Stimulierung der Wirtschaft verkauft«,

sagt Cottle. Für Südafrika gingen die Berater von etwa 350.000 Besuchern und über 500.000 neuen Arbeitsplätzen aus. Ob die Schätzungen wohl exakter sind als die der Ausgaben für Infrastruktur und Stadien? War im Jahr 2004 noch von 2,4 Milliarden Rand die Rede, waren es im Oktober 2006 über acht und im Sommer 2009 schon 17,4 Milliarden Rand. »Das ist das Geld der südafrikanischen Steuerzahler«, meint Cottle zu den 4,1 Milliarden US-Dollar, die Südafrika ausgibt. Das sei das Doppelte der Abgabe von Südkorea im Jahr 2002. Frankreich kam 1998 mit weniger als 500 Millionen Dollar aus. Bei der WM 2010 gehe es nicht darum, was für die Spiele nötig sei – Südafrika wolle Weltklasse bieten. Und der Fußballverband FIFA habe strenge Erwartungen, was für die WM gebaut werden müsse. Der Nutzen der WM, kritisierte Cottle, werde gerne überschätzt. Als bei der Sommerolympiade 2000 die Hotels in Sydney voll waren, ging die Belegung in anderen Städten zurück. Während der WM 2002 in Südkorea blieben die sonst zahlreichen japanischen Touristen weg, auch in Südafrika würden WM-Besucher andere Touristen verdrängen. Ausgaben von Einheimischen, die sonst vor Ort geblieben wären, flössen durch die WM ab. Welche Summen durch den Import von Fachkräften und Material ins Ausland abflössen, lasse sich bisher nicht beziffern.

Die Bauunternehmer profitieren Am meisten profitierten die großen Bauunternehmen. Ihre Gewinne seien explodiert. Der Fußballverband FIFA, so Cottle weiter, habe durch diese WM bis zum Jahr 2008 – inzwischen sei die Summe sicher noch gestiegen – 3,5 Milliarden US-Dollar Gewinn gemacht, mehr als je zuvor. Das Organisationskomitee sei sehr stolz darauf. Dieser hohe Gewinn liege auch an Regierungsgarantien, Steuerbefreiungen und der Möglichkeit der FIFA, zu entscheiden, wer an welchem Ort welche Waren verkaufen darf. Einerseits freut sich Cottle über die »erstaunlichen


Fußball am Kap ::: 5

»Die Arbeiter und Armen profitieren nicht von der Weltmeisterschaft«, sagt Paul Jikeka.

Werke der Architektur«, die in seinem Land entstanden sind. Andererseits erinnert er daran, dass die Investitionen kurzfristig waren, denn jetzt sind die Stadien fertig. Und immerhin zehn Prozent der Bausummen gingen an die Berater. Dass das Grundstück für das Mbombela-Stadion in Nelspruit für einen symbolischen Rand den Besitzer wechselte, hält Cottle für einen »großen Skandal«. Wie wenig soziale Belange berücksichtigt wurden, zeigt die Geschichte des Green Point-Stadions in Kapstadt, die Cottle erzählt. Zuerst wollte die Provinzregierung ein bestehendes Stadion in einem Arbeiterviertel renovieren. Davon hätte die lokale Bevölkerung ebenso profitiert wie lokale Geschäfte, Gasthäuser und Unterkunftgeber. Dann flogen Vertreter der FIFA mit dem Hubschrauber über die Gegend. Sie wollten das Stadion lieber woanders – der schönen Aussicht wegen. Deshalb entstand es in einem traditionell weißen Viertel. Ob auch Einheimische die Aussicht werden genießen können, bei im Vergleich zu sonst achtfachen Ticketpreisen? Immerhin hat die FIFA für die Fußball-Weltmeisterschaft 150.000 Eintrittskarten für Bedürftige zugesagt.

Coca-Cola statt lokaler Handel Mit der Dachorganisation »streetNet« setzt sich Nikosinathi Paul Jikeka für die südafrikanischen Straßenhändler ein. Viele hätten keine Alternative. Südafrika verliere kontinuierlich Arbeitsplätze, der Wert auf dem Arbeitsmarkt schwinde schon mit 40 Jahren. Aber die Stadtverwaltungen sähen die Händler als Belästigung, als schmutzig und kriminell. Dabei sorgten sie mit ihren Ständen auch für die Verpflegung der Schüler, die in ihren Schulen keine Mensa hätten und sich an den Ständen vor der Schule versorgten. Damit die Städte schön aussehen, berichtete Jikeka, würden die Händler nun vertrieben, ohne das sie eine Alternative angeboten bekommen. In Durban solle ein in mehr als hundert Jahren organisch gewachsener Markt einem Einkaufszentrum weichen. In Kapstadt

solle der Green Market Square zum Fanpark werden, die Straßenverkäufer drei Monate lang verschwinden. Dabei gehörten sie zur afrikanischen Fußballkultur. Beim Africa Cup of Nations im Jahr 1996 hätten Händler problemlos in und vor den Stadien traditionelles Essen und selbstgemachte T-Shirts verkauft. Nun aber seien in den Stadien nur FIFA-Partner und Sponsoren erwünscht: Coca-Cola statt lokalem Handel. Die FIFA wolle keine Straßenhändler, die städtischen Autoritäten sollten dieses Verbot durchsetzen. Es gelte bis zu 100 Meter vom Eingangstor entfernt. Jikeka vermisst Gespräche aller Beteiligten. »Dass man alle Teilhaber konsultiert, ist in Südafrika Teil des Gesetzes.« Er wünscht sich zudem eine einfache Infrastruktur für Straßenhändler, wie Lagermöglichkeiten und Regenschirme. Seit 1994 sei die südafrikanische Politik zu sehr auf gute Bedingungen fürs große Geschäft ausgerichtet gewesen. »Da wurde in Port Elisabeth ein neuer Hafen gebaut, einen Kilometer vom bestehenden Hafen entfernt. Ein Zug bringt künftig die Geschäftsleute zum Flughafen Johannesburg, während die Arbeiter von Soweto weiterhin ein Problem haben, zur Arbeit in die Stadt zu kommen. Die Arbeiter und Armen profitieren nicht.« »Wir sind sehr glücklich, die WM zu begrüßen«, meint Jikeka dennoch. Aber man solle vom Sport nicht die Grenzüberwindungen verlangen, die er nicht leisten könne. »Es ist nicht das Problem, dass die einen Leute nicht mit den anderen Leuten spielen wollen. Das Problem ist die Verteilung der Ressourcen.«

Peter Dietrich ist freier Journalist. Er lebt in Wendlingen.


6 ::: Fußball am Kap

FRA GE 1

utschWas haben Kirchen in De tisier t: kri 54 19 land bei der WM Sieg Das Glockengeläut zu rbert He von ge b) Die Reporta Zimmermann getauft waren c) Dass Spieler un d) Gar nichts

a)

Fußball&Kirche

FRA GE 2

Wer hat diesen Satz gesag t: »Fußball ist das Heraustr eten aus dem versklavten Ernst des Alltags in den freien Ernst ­dessen, was nicht sein mu ss und deshalb so schön ist .«

FRA GE 4

Fußball&Kirche FRA GE 3

dion gibt es In welchem WM-Sta ? eine Kirche/Kapelle

a)

Karl Barth ischof und EKD Vorsit B zender Wolfgang Huber c) Papst Benedikt XVI. d) Altbischof Walter Klaiber b)

Hannover Hamburg hen c) Gelsenkirc d) Leipzig

a)

Welcher ehemalige Natio nal­ spieler ging als Kind zeitwe ise in eine methodistische Sonn tagschule? a)

Berti Vogts Karl-Heinz Rummenigge c) Stefan Effenberg d) Bernd Schuster b)

b)

Fußball&Kirche FRAGE 5

Wo steht der erste Friedhof für Fußballfans in Deutschland »Fan für die Ewigkeit« in ­Sichtweite des Vereinsstadions.

Benningen am Neck ar Beihinger Str. 30, 71726 Benningen am Neckar eKinderprogramm: Torwandschießen, Kickerspiel 18. Juni ::: Vorrundenspiel – Nachbarschaftsfest mit Grillen (zusätzlich auch bei Teilnahme am Viertelfinale und Halbfinale) W Ingo Blickle, h ingo.blickle@emk.de

B r aunschweig Kreuzstraße 110, 38118 Braunschweig e Alle Spiele werden übertragen. In der Halbzeitpause eine 5-Minuten-Andacht. W Dietmar Wagner, h dietmar.wagner.emk@web.de

Raten & Schauen Viele EmK-Gemeinden bieten während der Fußball-WM Spielübertragungen an. Bis dahin können Sie Ihr Wissen bei unserem Fußballquiz schon mal testen.

Mar bach

W eitef e ld EmK Weitefeld, Bahnhofstraße 8, 57586 Weitefeld eansprechende Verkündigung, Musik, b­ esondere Gäste; jeweils nach dem Gottesdienst verschiedene Angebote: Torwandschießen, Spiele für Kinder, gemütliches Beisammensein mit Getränken 20. Juni ::: mit Markus Lienhard 27. Juni ::: mit Colin Bell 4. Juli ::: mit Claudia Freund 11. Juli ::: mit Jugendchor »Haste Töne« W Pastor Michael Mäule,h michael.maeule@emk.de

O r anienbu rg EmK Oranienburg, Julius-Leber-Str. 26, 16515 Oranienburg eÜbertragung der drei Vorrundenspiele; weitere Spiele geplant. Einlass ist eine halbe Stunde vor Anpfiff. W Pastor Andreas Fahnert, h berlin.nord@emk.de

M ül heim an de r Ru hr Zionskirche, Heißener Str. 25, 45468 Mülheim eÜbertragungen an folgenden Tagen: 13. Juni, 15.30 Uhr ::: Snacks, Getränke 13. Juni, 20 Uhr ::: kaltes Buffet, Getränke 18. Juni, 13 Uhr ::: Grillen, Getränke 19. Juni,15.30 Uhr ::: Snacks, Getränke 23. Juni, 20 Uhr ::: kaltes Buffet, Getränke 25. Juni, 15.30 Uhr ::: Snacks, Getränke W Gisela Kahlweit, Gesa Liedtke, h gesa.liedtke@gmx.de

Hamburg b) München c) Leverkusen d) Dortmund

a)

H ersbruck Jakobsplatz, 91217 Hersbruck Public-Viewing aller Spiele in einem Zelt der EmK-Weltmission. 11. Juni bis 11. Juli ::: jeden Tag ist was los! e Nach dem Eröffnungsspiel tritt die Show-Gruppe »iThemba« aus dem WM-Land Südafrika auf. ­Andachten »90 Sekunden für Gott – 90 Minuten für das Spiel«, Gottesdienste im Zelt, Gebetstafel, Tischfußball-Kicker-Tournier, Kids-Day, Regelquizz, Fan-Prämierung, Torwandschießen, einen Reli-Cup der Konfessionen und Religionen, Hüpfburg, Afrikaabend, Treff der Jugend »Wildes Franken« mit Übernachtung im Zelt, und noch viel mehr ... W Pastor Rainer Zimmerschitt, h rainer.zimmerschitt@emk.de

Chemnitz Ev.-luth. Trinitatiskirche 13. Juni ::: Abschluss unseres Stadtteilfestes W Pastor Barry Sloan, h barry.sloan@emk.de

Ökumenisches KickOff-Studio. Übertragungen im Ev. Gemeindehaus, Steiner­ str. 4 ::: 13.Juni, 20.30 Uhr; 18.Juni, 13.30 Uhr; 23.Juni, 20.30 Uhr Übertragungen in der EmK Erlöserkirche, Schafgartenstr. 4 ::: Achtelfinale: 26.–29. Juni, jeweils 16 Uhr und 20.30 Uhr; Viertelfinale: 2. und 3. Juli, jeweils 16 Uhr und 20.30 Uhr; Halbfinale: 6. und 7. Juli, jeweils um 20.30 Uhr; Spiel um Platz 3: 10. Juli, 20.30 Uhr; Finale: Deutschland – Brasilien am 11. Juli um 20.30 Uhr; 11. Juli um 10 Uhr einen WM-Familien-Gottesdienst – evtl. im Freien. e Alle Spiele werden übertragen. In der Halbzeitpause eine 2-Minuten-Andacht. W Monika Brenner, h monika.brenner@emk.de

Mitte l stadt Eben-Ezer-Kapelle, Am Wieslenbach 5, 72766 Reutlingen-Mittelstadt e alle Spiele der deutschen Nationalmannschaft und das Endspiel. Einlass 30 Minuten vor Spiel­ beginn, Vesper, Getränke W Daniel Böhringer, h boehringer@gmx.de

Ki rchheim EmK Kirchheim, Gemeindehaus der Zionskirche, Armbruststraße 23, 73230 Kirchheim unter Teck e Alle Spiele mit deutscher Beteiligung. Bewirtung (Essen und Trinken), bei den Abendspielen eine Stunde vorher, bei den Nachmittagsspielen danach. W Volker Seybold, h Seybold.Kirchheim@t-online.de

Foto: Claus ARNOLD | Lösung: Quiz FuSSball und Kirche; Frage 1: b)Und zwar die Formul ierung: Turek, du bist ein FuSSballgott …; Frage 2: c); Frage 3: c); Frage 4: c) gut informierten Kreisen zufolge; Frage 5: a)

Fußball&Kirche

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Weil ihr Gottes Barmherzigkeit erfahren habt, fordere ich euch auf, liebe Brüder und Schwestern, mit eurem ganzen Leben für Gott da zu sein. Römer 12,1

foto: York schön

Wort auf den Weg ::: 7

Leidenschaft pur

E

s ist soweit: In ein paar Tagen beginnt die Fußball-WM 2010. Erinnerungen an die WM 2006 in Deutschland werden wach. Deutschland war für viele von einer ganz anderen Seite zu sehen: Fußballfeste, die ausgelassen zelebriert wurden. »Public Viewing« an vielen Orten. Wie viel ausgelassene Freude und Begeisterung ist da spürbar gewesen. Ob es bei der WM in Südafrika in diesem Jahr wieder so sein wird? Ich denke an andere leidenschaftliche Impulse: Zum Beispiel an die gemeinsame Lektüre des Buchs von Robert Schnase in den Gemeinden unseres Bezirks, aber auch an manche Gespräche mit Kollegen und Freunden aus anderen Gemeinden. Nur ein paar Zeilen aus dem Kapitel »Mit Leidenschaft (Gottesdienst) feiern«: »Gottesdienst meint die Anbetung Gottes und alles, was zu seiner Ehre und aus Liebe zu ihm geschieht. Leidenschaftlich meint ein gefühlsmäßiges Mitgehen, das über intellektuelle Zustimmung hinausgeht und von Eifer, Vorfreude, Erwartung, tiefer Hingabe und Glauben geprägt ist. Leidenschaftlich Gottesdienst zu feiern meint, zur Ehre Gottes mit höchstem Eifer das Bestmögliche dafür zu tun, dass Menschen durch den Gottesdienst in Beziehung mit Gott kommen.«

Wie feiern wir Gottesdienst? Im Ohr sind mir die Gespräche in der Kleingruppe sowie in den weiteren Überlegungen: Wie wichtig ist die Einstellung, mit der wir die Gottesdienste in unseren Gemeinden feiern. Im Römerbrief merke ich, dass der Apostel Paulus Gottesdienst viel weiter fasst als eine Stunde am Sonntagvormittag. Unter der Überschrift »Das ganze Leben – ein Gottesdienst« lese ich im Kapitel 12, Vers 1: »Weil ihr Gottes Barmherzigkeit erfahren habt, fordere ich euch auf, liebe Brüder und Schwestern, mit eurem ganzen Leben für Gott da zu sein. Seid ein lebendiges Opfer, das Gott dargebracht wird und ihm gefällt. Ihm auf diese Weise zu dienen ist die angemessene Antwort auf seine Liebe.« (Hoffnung für alle).

Diese leidenschaftliche Liebe als angemessene Antwort auf Gottes Liebe zu uns berührt mich, mehr noch: sie bewegt mich. Dabei ist diese Liebe Gottes zu uns alles andere als selbstverständlich. Wie oft ist diese Liebe mit Füßen getreten worden. Damals schon: so sehr, dass sie Jesus Christus an die schmerzlichsten Grenzen seines Lebens geführt. In die tiefste Verzweiflung innerer Verlassenheit am Kreuz bis hin zu den Worten, die durch Mark und Bein gehen: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?«. Diese leidenschaftliche Liebe wird immer noch mit Füßen getreten und mit Ignoranz bestraft. Und trotzdem schlägt sein Herz immer noch für uns. Ist uns diese Liebe wirklich bewusst? Ich bin mit tiefer Leidenschaft Pastor der EmK. Genauso leidenschaftlich bin ich sportlich aktiv: Habe Fußball, Tischtennis, Volleyball, Tennis gespielt und auch manchen Volkslauf gestartet. Für mich war das immer auch ein Stück Gottesdienst. Die Begegnung auf dem Platz, die Gespräche am Spielfeldrand oder nach dem Spiel beste Möglichkeiten etwas davon zu sagen, wofür mein Herz noch schlägt. Diese Möglichkeit möchte ich am Rande der WM 2010 wieder wahrnehmen. Und deswegen werden die Kirchen unseres Bezirks auch in diesem Jahr offen sein, wenn die deutsche Mannschaft ihre Spiele bestreitet. In der Hoffnung, dass der leidenschaftliche sportliche Einsatz auch als Sinnbild für die leidenschaftliche Liebe im Glauben erkennbar wird. Wer könnte die Frage nach dem Opfer besser verstehen als ein Sportler, der manches Opfer bringt, um die beste Leistung zu bringen. So freue ich mich auf leidenschaftlich geführte Fußballspiele und auf leidenschaftliche Gespräche. Und einen klaren Blick für das leidenschaftliche Opfer Gottes in Jesus Christus für uns.

Lutz Althöfer ist Pastor im Bezirk Winnenden.


88 ::: Fußball am Kap

Birgit Braeske ist Mitarbeiterin in der Geschäftsstelle der EmK-Weltmission in Wuppertal.

Ohne andere wird’s langweilig Alles begann 1974, als die deutsche FußballNationalmannschaft im eigenen Land Weltmeister wurde. Damals spielten alle Kinder in unserer Straße Fußball. Seit dieser Erfahrung »am eigenen Leib« bin ich dem Fußball mehr oder weniger verbunden. Zugegeben – selbst trete ich den Ball nur noch selten. Aber Zuschauen finde ich auch nicht schlecht. Wichtig ist mir dabei die Gemeinschaft mit anderen Fußballfans. Ein Besuch im Stadion ist natürlich ein ganz besonderes Ereignis, bei dem der Gemeinschaftsaspekt offensichtlich ist. Meist muss ich mich jedoch mit dem Erlebnis vor dem Fernseher begnügen. Aber auch das macht allein nur halb so viel Spaß. Dabei finde ich es gar nicht so wichtig, ob alle für die gleiche Mannschaft sind. Fußball bringt mich aber auch mit anderen Menschen ins Gespräch. Wenn ich an Wochenenden unterwegs bin und andere Fans in

Bussen oder Zügen treffe, dann ist Fußball ein Anknüpfungspunkt, der oft noch viel weiter führt. In unserer anonymen Gesellschaft ist dies eine offensichtliche Verbindung, die aus Fremden Gleichgesinnte macht. Manchmal kommen mir dann doch Zweifel: Wenn Mannschaft A wieder einmal nicht Deutscher Meister wird und Mannschaft B wieder einmal absteigt, frage ich mich, ob ich das wirklich jedes Jahr brauche. Da ist es dann gut, wenn man sich gegenseitig trösten und Mut für die nächste Saison machen kann. Fußball verbindet, und das ist manchmal wichtiger als das Ergebnis.

Fußball –Faszination oder Grauen? Die unheimliche Masse Manchmal bin ich eher ein langweiliger Gesprächspartner. Vor allem in Weltmeisterschafts-Jahren: Mit mir kann man nicht über Fußball reden. Ich habe keine Ahnung davon, ich habe nicht einmal eine Antenne für diesen Sport. Beim Friseur, in der Café-Bar oder wo immer man mit Menschen zusammentrifft, fehlt mir manchmal der Anknüpfungspunkt für den Small Talk. Fußball ist mir vollkommen gleichgültig. Das war schon immer so. Ich verstehe die Faszination des Fußballspiels einfach nicht. Ein guter Freund hat es schon oft versucht: »Du musst mal mit ins Stadion kommen, dann wirst du es verstehen«. Doch ich winke ab. Ich fürchte, es wird mir wie in jenem Pop-Konzert gehen, das ich vor Jahren auf eine Einladung hin besuchte: Rings um mich waren die Men-

schen hingerissen und sangen begeistert mit, während ich mir wie im falschen Film vorkam. Dabei habe ich es allen gegönnt, so hingerissen zu sein. Vielleicht ist es die Masse, die mir nicht behagt. Bei Heimspielen des VfB Stuttgart meide ich die Stuttgarter Innenstadt. Wenn ich an Wochenenden mit dem Zug unterwegs bin, gehe ich den Menschen mit den lauten Tröten lieber aus dem Weg. Ich kann mich für vieles begeistern und bin an vielem interessiert. Fußball gehört nicht dazu, und das kann ich nicht mal erklären. Obwohl: Ich will keine Garantie dafür übernehmen, dass ich am 11. Juli nicht doch mitfiebere – wenn die richtige Mannschaft im Endspiel steht.

Volker Kiemle leitet die Zeitschriften­ redaktion der EmK in Frankfurt.


Fußball am Kap ::: 9

Nicht nur in München! Christen gehen menschlich und achtsam miteinander um – das war beim Ökumenischen Kirchentag überall in München zu spüren. Bischöfin Rosemarie Wenner erinnert sich an viele Begegnungen, die das »Fest des Glaubens« zum unvergesslichen Erlebnis machten.

Foto: Cl aus Kellner / Medienwerk der EmK

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er Ökumenische Kirchentag in München war der Grundtenor. Viele Methodisten arbeiteten mit und ein großes Fest des Glaubens. Ich nahm viele die Münchner EmK-Gemeinden waren gute GastgeEindrücke mit. Gern erinnere ich mich an kleine ber. Ich bin dankbar, dass wir uns so engagiert einBegebenheiten am Rande der großen Veranstaltungen: setzten für das Gelingen des ÖKT. Es war am Freitagabend. Wir standen frierend auf Weil ich am Gottesdienst beteiligt war, machte ich dem Odeonsplatz. Als ich kurz nach Beginn der Or- mich am Sonntagmorgen schon früh auf zur Theresienthodoxen Vesper ankam, waren längst alle Plätze an wiese. Doch die jugendlichen Helferinnen und Helfer den 1.000 Tischen besetzt. Nach einem Tag, an dem waren noch früher aufgestanden. Sie hatten ihre Posten ich viele Worte gesprochen und vielen schon bezogen, um später den Massen Menschen zuhörte hatte, tat es gut, den Weg weisen zu können. Da noch einfach still zu sein und den orthodonicht viel zu tun war, saß ein junger »Im Grunde xen Gesängen zu lauschen. Auch so in seinen Schlafsack eingemumspreche ich anderen Mann kann man Gott anbeten: mit getragemelt da. Er versuchte, sich vor dem nen, langen, mehrstimmigen Gesän- etwas zu, über das ich Nieselregen und der Kälte zu schützen. gen, die seit alters her unverändert »Danke, dass ihr da seid«, rief ich den nicht verfüge.« gesungen werden. Noch bevor zur jungen Leuten zu. »Es macht trotz des Tischgemeinschaft eingeladen wurde, schlechten Wetters Spaß«, war ihre verteilte ein Mann Apfelstücke an uns, die wir keinen Antwort. So viele freundliche und hilfsbereite JugendSitzplatz mehr bekommen hatten. Diese kleine Geste liche sind ein Hoffnungszeichen für die Kirche. tat gut. Die »Weltstadt mit Herz« hat während des ÖKT Bei der S-Bahn-Fahrt zum Messegelände kamen gemerkt: Die Christen sind da. Sie gehen menschlich wir miteinander ins Gespräch. Bei Kirchentagen redet miteinander um, sie drücken sich nicht vor schwieriman miteinander bei fast jeder Gelegenheit. Ein Ehe- gen Themen und sie feiern miteinander, weil Christus paar mit zwei kleinen Kindern aus einem Vorort von ihnen Grund zur Hoffnung gibt. Hoffentlich setzen München wollte wenigstens einen Tag beim ÖKT da- viele der 130.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an bei sein. Es war eine konfessionsverbindende Familie. ihren Heimatorten um, was der Grundton der Schluss»Wir praktizieren die Ökumene täglich und wünschen botschaft der beiden Kirchentagspräsidenten war: uns mehr Gemeinschaft zwischen den Kirchen auch »Wir brauchen einen neuen Aufbruch. Wir brauchen nach dem Kirchentag«, sagte die junge Frau. ein Wachstum an Mitmenschlichkeit, an RücksichtImmer wieder sprachen mich Leute aus unseren nahme und Achtsamkeit.« Warum sollte das nur in Gemeinden an. »Wir genießen die Vielfalt hier«, war München möglich sein? Rosemarie Wenner


unterwegsinfo

10 ::: OJK aktuell

Ein Fest des Glaubens Mit einer »Kicherkonferenz« endete am 30. Mai die Tagung der Ostdeutschen Jährlichen Konferenz (OJK) . Nach vier Tagen mit intensiven Debatten, feierlichen Gottesdiensten, einem Kabarettabend und vielen Begegnungen feierte ­eine große Konferenzgemeinde in der Leipziger Kreuzkirche ein Fest des Glaubens.

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Die OJK in Zahlen Haushalt 2010 in Kürze Volumen ::: 3,65 Millionen Euro (Vorjahr: 3,79 Millionen) Umlagen der Bezirke ::: 3 Millionen Euro (2,998 Millionen) Personalausgaben ::: 3,1 Millionen Euro (3,15 Millionen) Lastenausgleich (aus NJK/SJK) ::: 413.000 Euro (413.000) Statistik zum 31. Dezember 2009 Kirchenmitglieder ::: 9.059 (Vorjahr: 9.190) Kirchenangehörige ::: 5.254 (5.316) Gemeindebezirke ::: 62 (63)

NJK OJK SJK

Das Gelände um die Leipziger Kreuzkirche war ein idealer Tagungsort. 126 hielt. Dass Gott Sinn für Humor habe, zeige sich schon daran, dass er einen Engländer dazu berufen habe, auf einer deutschen Konferenz eine Predigt zum Thema Lachen zu halten. Denn Engländer und Deutsche hätten nicht den gleichen Sinn für Humor – was die deutschen Gäste aber nicht daran hinderte, während der Predigt häufig zu lachen. Lachen sei ein Zeugnis des Glaubens, betonte Barrett – nicht das Lachen über einen Witz, sondern Lachen als Ausdruck der Freude, der Freude über die Befreiung aus dem verhedderten Leben in der Sünde, Freude über zurückgegebenes Leben. Mit dem Humor beschäftigte sich auch Pfarrer Hans Lanz in seinem theologischen Referat (siehe nebenstehende Seite). Danach wurde es erst weniger heiter: ­Dieter Weyhrauch, der Vorsitzende der Finanzbehörde, wies auf die angespannte Haushaltslage der OJK hin. Der Haushalt 2009 habe nur durch Zuschüsse der anderen Konferenzen und den Griff in die Rück-

lagen ausgeglichen werden können. Sorge bereite ihm, dass einige Gemeinden die Umlage verspätet überweisen und stattdessen Darlehen pünktlich bedienen. Von der Umlageüberweisung seien die Gehaltszahlungen abhängig. Die Umlage selbst werde nicht erhöht, weil für viele Gemeinden »das Ende der Fahnenstange erreicht ist«. Allerdings deckten die Umlagen nur 83 Prozent der Gesamtkosten. Pastor Frank Eibisch plädierte dafür, das Umlageverfahren zu verändern. Das jetzige System sei fast sozialistisch zu nennen. Herbert Uhlmann wiedersprach. »Wenn wir weiter den Eindruck erwecken, die kleinen Gemeinden sind uns zu teuer, dann müssen wir auch sagen, die großen Gemeinden müssen mehr bringen«, erklärte er. Kleine Gemeinden brächten im Schnitt stabilere Beiträge pro Mitglied als die großen. »Wir müssen uns die Frage stellen, ob wir die Kirche erhalten wollen oder ob wir auch ohne sie leben können. Gott erhält sie uns nicht, wenn wir sie nicht für Gott erhalten!« kie

Fotos: Volker K iemle / York Schön

eil mich mein Gotte das Lachen lehrt.« Unter diesem Zitat aus einem Psalm des Kabarettisten Hans-Dieter Hüsch stand die Tagung der OJK in Leipzig. Und davon ließen sich die rund 200 Konferenzmitglieder anstecken: In Predigten, in Musikund Wortbeiträgen und auch in manchen Gesprächen wurde immer wieder auf das Motto Bezug genommen. So wie Pastor Colin Barrett, der beim Eröffnungsgottesdienst die Predigt zu Psalm


Fußball am Kap ::: 11

»Humor findet Inseln im Meer der Trübsal«, sagt der Theologe Hans Lanz.

Das Lachen und Gottes Geist überm Wasser Zur Tagung der Ostdeutschen Jährlichen Konferenz gehört ein theologisches Referat. In diesem Jahr hielt es der Schweizer EmKPfarrer Hans Lang – mit hintergründigem Humor, der genau zum Tagungsthema passte.

D

ie ersten Lacher erntet Hans Lanz schon mit seinem ersten Satz: »Ich bin ein wenig erschrocken, als ich gelesen habe, dass ich ein theologisches Referat halten soll«, erklärt der Theologe den OJK-Mitgliedern. Das könne er

neue Laienführer haben die Laien der OJK bei der Tagung in Leipzig gewählt: Joachim Blechschmidt wird Konferenzlaienführer und folgt damit Gabriele Lasch, die nicht mehr zu Wahl stand. Blechschmidts Nachfolger als Distriktslaienführer des ­Dresdner Distrikts wird Günter Posdzich. Zum Distriktslaienführer für den Zwickauer Distrikt wurde im dritten Wahlgang Steffen Landrock gewählt. Er folgt Lutz Wiederanders, der sich nicht mehr zur Wahl gestellt hat.

nicht versprechen, zumal er den Eindruck habe, dass Theologie für die meisten Menschen uninteressant sei. Aber an dieser Frage hielt sich Lanz nicht auf. Vielmehr philosophierte er über die Quellen des Humors und darüber, dass Leitende in der Kirche dazu berufen sind, die Menschen »durch die Ozeane der Trübsal zu steuern und dabei möglichst viele Inseln der Heiterkeit zu entdecken«. Dabei warnte er davor, die »theologische Grundlagenarbeit dem Bedürfnis der Menschen nach

zenshof mit 18.000 Übernachtungen bei 120 Betten am ­besten ausgelastet (41 Prozent), Scheibenberg (52 Betten) und die Herberge am Klosterwald (34 Betten) liegen bei rund 25 Prozent Auslastung. Dabei hat Klosterwald deutlich mehr Übernachtungen ­zu ­verzeichnen. Dagegen ist in Scheibenberg im vergangenen Jahr ein Defizit von 32.000 Euro aufgelaufen. Der zuständige Konferenzausschuss sieht die Konferenz in der Pflicht, sich »Gedanken darüber zu machen, wie es weitergehen soll«.

Die Situation der Bildungsund Begegnungsstät ten der OJK hat die Konferenz eingehend Umweltschonender sollen die OJK-Mitglieder künftig unterdiskutiert. Die Auslastung war wegs sein. Die Konferenz hat im vergangenen Jahr nicht zufriebeschlossen, dass Bahnreisen denstellend. Dabei ist Schwar-

Befreiung von Schmerz, Unruhe und Unlust« zu opfern. »Ein paar Minuten des Wohlfühlens im Gottesdienst sind noch keine Garantie, dass das Reich Gottes in unsere Nähe gekommen ist.« Das Meer der Trübsal sei nicht dadurch zu überwinden, indem man es schlechtrede. Vielmehr ­seien Inseln nötig. Der Humor ist für Lanz eine solche Insel – die übrigens von Gott geadelt ist: Denn »Humus« bezeichnet das Feuchte, und über jenem schwebte Gottes Geist am Anfang der Welt. kie

kurz &bündig nur mit Ökostrom durchgeführt werden. Bei Flugreisen soll eine CO2-Ausgleichszahlung an ein Umweltprojekt überwiesen werden. Zudem ­sollen die Jährlichen Konferenzen ein Mobilitätskonzept entwickeln. Das Papier »Got tes erneuerte Schöpfung – ein Aufruf zum Hoffen und Handeln« sollen alle Gemeinden erhalten. Das hat die Konferenz beschlossen. Damit soll es den Gemeinden möglich werden, sich mit dieser Selbstverpflichtung der Bischöfinnen und Bischöfe auseinanderzusetzen.


12 ::: Fußball am Kap

Dienstzuweisungen und Beauftragungen 2010 D ist r ikt Dr esDEN Superintendent ::: Friedbert Fröhlich » 8 Annaberg-Buchholz ::: Thomas Röder » 6 Aue ::: Andreas Hertig » 4, Heidrun Hertig » 4 Bockau/Albernau ::: Mitja Fritsch » 5 Brand-Erbisdorf ::: Colin Barrett » 6 Breitenbrunn ::: Harald Hunger » 6 und Schwarzenberg ::: Lokalpastor Stefan Lenk » 5 Burkhardtsdorf ::: Andreas Günther » 6, Laienprediger mit Dienstzuweisung Dr. ­Michael Wetzel » 6 Chemnitz-Erlöserkirche/Flöha ::: D. Min. Barry Sloan » 13, Pastorin auf Probe Katja Förster » 2 Chemnitz-Friedenskirche ::: Christhard ­Rüdiger » 7, Gemeinde­referentin Petra Iffland » 13 Crottendorf ::: Jörg Herrmann » 4 Dittersdorf ::: Jörg Recknagel » 4 Dresden-Emmauskirche ::: Werner Philipp » 5 Dresden-Friedenskirche ::: zu besetzen; Aufsicht: Superintendent Friedbert Fröhlich Dresden-Immanuelkirche ::: Gottfried ­Fischer » 9 Dresden-Zionskirche ::: zu besetzen; Aufsicht: Superintendent Friedbert Fröhlich Ehrenfriedersdorf ::: Diethelm Schimpf » 7 Eibenstock ::: Klaus Leibe » 2 Görlitz ::: Reinhard Melzer » 24 Großenhain ::: Gottfried Fischer » 4 Grünhain ::: Pastor auf Probe Sebastian Mann » 1, Aufsicht: Andreas Hertig Herold ::: Christin Eibisch » 2, Jörg Recknagel » 2, Diethelm Schimpf » 2 Königswalde ::: Olf Tunger » 15 Lauter ::: Katrin Schneidenbach » 1 Marienberg/Olbernhau ::: Matthias Zieboll » 8 Neudorf ::: Bernt Förster » 1, Gemeinde­ referentin Claudia Küchler » 14 Niederdorf/Lößnitz ::: Andreas Meyer » 6, Gemeindereferentin Petra Iffland » 13 Raschau ::: Birgit Klement » 1 Schneeberg ::: Reinhold Mann » 7, Gemeinde­referentin Dorothea Föllner » 4 Schönheide/Stützengrün ::: Thomas Fritzsch » 7 Venusberg ::: Christin Eibisch » 4 Zittau ::: Hans-Peter Helm » 1 Zschopau ::: Matthias Zieboll » 4 Zschorlau ::: Matthias Meyer » 7, Gemeinde­referentin Dorothea Föllner » 4 Zwönitz ::: Andreas Günther » 6, Lokalpastorin Katrin Bonitz » 6

Dist r ikt Zwick au Superintendent ::: Stephan Ringeis » 2 Auerbach ::: Joachim Schmiedel » 1 Dessau ::: Pastorin auf Probe Carolin Seifert » 3, Aufsicht: Thomas Härtel Ellefeld ::: Norbert Lötzsch » 5 Erfurt ::: Sebastian Ringeis » 7 Falkenstein ::: Michael Schneider » 1 Gera ::: York Schön » 8 Greiz ::: Jörg-Eckbert Neels » 3 Halle ::: Stefan Gerisch » 3 Jena/Weimar ::: Eric Söllner » 3 Kirchberg/Wilkau-Haßlau ::: Pastorin auf Probe Franziska Demmler » 1, Aufsicht: Superintendent Stephan Ringeis Leipzig-Bethesdakirche ::: Thomas Härtel » 1, Gemeindereferentin Simone Focke » 1 Leipzig-Kreuzkirche ::: Thomas Härtel » 7, Gemeindereferentin Simone Focke » 1 Leutenberg/Schwarzenshof ::: Andrea Solbrig » 4, Lokalpastorin Mandy Merkel » 5 Lobenstein/Remptendorf ::: Pastor auf ­Probe Christian Posdzich » 2, Aufsicht: Andrea Solbrig, Lokalpastorin Mandy Merkel » 8 Netzschkau ::: Sebastian Meisel » 5 Oberes Vogtland ::: Friedemann Trommer » 13/3 Plauen ::: Thomas Roscher » 6 Reichenbach ::: Christian Meischner » 5 Reinsdorf/Mülsen/Crossen ::: Uta Uhlmann » 5 Rodewisch ::: Christoph Martin » 5 Schleiz ::: Lokalpastor Manfred Meier » 4, Aufsicht: Jörg-Eckbert Neels Treuen ::: Norbert Lötzsch » 5 Triebes ::: Lokalpastor Manfred Meier » 3, Aufsicht: Jörg-Eckbert Neels Waltersdorf ::: Jörg-Eckbert Neels » 4 Werdau ::: Birgit Wolter » 3 Zeitz-Weißenfels ::: Albrecht Weißbach » 8 Zwickau ::: Lutz Brückner » 2, Lokalpastor Philipp Weismann » 1 Zwickau-Planitz ::: Christoph Georgi » 4, Lokalpastor Philipp Weismann » 1

Di akoniewe rke Evangelisch-methodistisches Diakoniewerk Bethanien Chemnitz – Direktor ::: Frank Eibisch » 7 Fachklinik »Klosterwald« Bad Kloster­ lausnitz – Theologischer Geschäftsführer ::: Eric Söllner » 1 Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau – Seelsorger ::: Stefan Gerisch » 3

AuSSer hal b de r Z ent r a lkon ferenz unte r Aufsicht einer Kon ferenz ode r Behö rde Theologisches Seminar Cambine / Mosambik – Pastor ::: Thomas Günther » 4

B eurl aub ungen In der gesetzlichen Elternzeit ::: Gemeindereferentin Eva Helm » 4, BK Zittau

Pasto rinnen und Pastoren im Ruhesta nd Werner Barth ::: Zwickau Johannes Baumgartl ::: Zschorlau Ernst Beier ::: Marienberg/Olbernhau Dieter Blum ::: Leutenberg/Schwarzenshof Siegfried Bochmann ::: Raschau Gunter Demmler ::: Schneeberg Friedmar Dietrich ::: Auerbach Kerstin Dietrich ::: Gera Manfred Döbrich ::: Naila Rudolf Endler ::: Oberes Vogtland Gotthard Falk ::: Aue Dieter Fleischmann ::: Zwickau Gerhard Förster ::: Burkhardtsdorf Lothar Gerischer ::: Schneeberg Manfred Gottschald ::: Treuen Eberhard Groschupf ::: Zwickau Armin Härtel ::: Chemnitz-Friedenskirche Helmut Halfter ::: Dresden-Immanuelkirche Siegfried Hensel ::: Gera Ludwig Herrmann ::: Bockau/Albernau Hans Hertel ::: Plauen Konrad Jordan ::: Marienberg/Olbernhau Martin Kappaun ::: Chemnitz-Erlöserkirche/ Flöha Friedhelm Kober ::: Ellefeld Johannes König ::: Aue Reiner Kohlhammer ::: Rothenbergen Manfred Kubig ::: Lobenstein/Remptendorf Horst Langer ::: Dresden-Zionskirche Horst Martin ::: Treuen Siegfried Michalski ::: Leutenberg/­ Schwarzenshof Klaus Morgenroth ::: Chemnitz-Friedenskirche Max Nestler ::: Greiz Siegfried Rex ::: Ehrenfriedersdorf Gerhard Riedel ::: Leipzig-Kreuzkirche Eduard Riedner ::: Dresden-Emmauskirche Gerhard Rögner ::: Dresden-Friedenskirche Roland Röseler ::: Erfurt Wolfgang Ruhnow ::: Zwickau Volker Schädlich ::: Auerbach


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Lothar Schieck ::: Reutlingen-Erlöserkirche Johannes Schnabel ::: Zwickau-Planitz Helmut Schönfeld ::: Schwarzenberg Gotthard Schreier ::: Leipzig-Bethesdakirche Karl-Friedrich Siebert ::: Lobenstein/ Remptendorf Gerhard Solbrig ::: Oberes Vogtland Horst Sterzel ::: Wüstenrot Dieter Straka ::: Berlin-Kreuzberg Klaus Straka ::: Halle Herbert Uhlmann ::: Reinsdorf/Mülsen/ Crossen Walter Unger ::: Gera Friedmar Walther ::: Chemnitz-Friedenskirche Siegfried Weigel ::: Crottendorf Gerhard Weigelt ::: Annaberg-Buchholz Andreas Wiederanders ::: Kirchberg/­ Wilkau-Haßlau Harry Windisch ::: Zschorlau Harald Windsheimer ::: Chemnitz-­ Friedenskirche Wolfgang Zehmisch ::: Ansbach Dr. sc. Karl Zehrer ::: Oberes Vogtland

Bewe r be r innen und Bewe r be r f ü r da s P redigta mt – S t udier ende Am Theologischen Seminar Reutlingen Phil Jordan ::: BK Schönheide/Stützengrün Maria Dörffel ::: BK Chemnitz-Friedenskirche Daniel Eibisch ::: BK Chemnitz-Friedenskirche Jeremias Georgi ::: BK Zwickau-Planitz An Universitäten und anderen Ausbildungsstätten Stephanie Frank ::: BK Annaberg-Buchholz Michael Kropff ::: BK Reichenbach Marie-Theres Melle ::: BK Zwickau Marei Günther ::: BK Raschau

Beauf tragungen Hautamtliche Beauftragungen in der Jährlichen Konferenz Lutz Rochlitzer ::: Referent für die Arbeit mit Kindern » 14, Leiter des Kinder- und ­Jugendwerkes » 5 Verona Lasch ::: Referentin für die Arbeit mit Jugendlichen » 4 Nebenamtliche Beauftragungen in der Jährlichen Konferenz Mandy Merkel ::: Kindergottesdienst­ sekretärin » 2 Olf Tunger ::: Konferenzbeauftragter ­ für katechetischen Unterricht » 8 York Schön ::: Jugendsekretär » 8 Lutz Brückner ::: Beauftragt mit der ­Leitung des Kinderchores der EmK » 17 Verona Lasch ::: Beauftragt mit der Leitung des Kinderchores der EmK » 2 Andreas Wiederanders ::: Beauftragt mit der Leitung des Chores »ChornBlumen« » 13 Eric Söllner ::: Beauftragter für Studierendenwerk und Akademikerarbeit » 6 Thomas Roscher ::: Konferenzsekretär für Erwachsenenbildung » 4 Andreas Hertig ::: Konferenzsekretär für Evangelisation » 6 Reinhold Mann ::: Distriktssekretär für Evangelisation DD » 12 Christian Meischner ::: Distriktssekretär für Evangelisation ZD » 8

Gottfried Fischer ::: Diasporaarbeit und Neulandmission » 8 Birgit Klement ::: Konferenzsekretärin für Mission und internationale kirchliche Zusammenarbeit » 10 Jörg Herrmann ::: Konferenzbeauftragter für Kirchenmusik » 2 Diethelm Schimpf ::: Beauftragter für die Arbeit mit Alleinlebenden und ­Alleinerziehenden » 3 Klaus Leibe ::: Konferenzsekretär für ­Seniorenarbeit » 6 Mandy Söllner-Baars ::: Ausländer­ beauftragte » 6 Frank Ufer ::: Suchtbeauftragter » 22 Christina Posdzich ::: Beauftragte für Rundfunkarbeit » 4 Stefan Lenk ::: Beauftragt mit der Leitung der Begegnungs- und Bildungsstätte ­Scheibenberg » 4 Andrea Solbrig ::: Geistliche Begleitung im Diakonischen Altenhilfezentrum, ­Rudolstadt-Saalfeld » 4, Geistliche ­Begleitung in der Begegnungs- und ­Bildungsstätte Schwarzenshof » 4 Nebenamtliche Beauftragungen im Bereich der Zentralkonferenz Jörg Herrmann ::: Kirchenmusik und ­Gesangbuch » 6 Barry Sloan ::: Missionarischer ­Gemeindeaufbau » 5

Leipzig


Ein großes Fest: 14 ::: Fußball am Kap Die OJK-Tagung in Bildern

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Die Leipziger Kreuzkirche g bildete das geistliche Zentrum der OJK-Tagung. Dort sorgten auch Küf Kaufmann und BerndLutz Lange mit ihrem Kabarettprogramm h für viele Lacher. Für die Sitzungen stand das neue baptistische Gemeinde­ zentrum j direkt neben der Kreuzkirche zur Verfügung. Bei der Konferenz wurden Frankziska Demmler und Sebastian Mann k als Pastoren auf Probe aufgenommen. Lutz Wiederanders l (erster von links) wurde als Laiendelegierter des Zwickauer Distrikts verabschiedet. Ihm folgt Steffen Landrock. Neuer Konferenzlaienführer wird Joachim Blechschmidt, Günter Posdzich wird Laienführer des Dresdner Distrikts. Zum Abschluss der Konferenz gab es fünf Generationen­ gottesdienste – unter anderem mit Clown Sacco z in einer Dialogpredigt.

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Mehr n Informatione r und Fotos zu r: te un OJK k.de www.emk-oj

Grüße und Ehrungen gehören fest zu einer Jährlichen Konferenz dazu. In Leipzig wurden Pastoren für langjährige Dienste in der EmK geehrt (Foto oben, von links): Gottfried Fischer, (40 Jahre), Christoph und Bärbel Georgi (40), Gunter und Maria Demmler (60), Gerhard und Gisela Riedel (60), Gerhard und Marianne Rögner (60), Friedemann Trommer (25), Thomas und Maria Fritzsch (40), Dr. Karl Zehrer (60) sowie Harald und Ruth Hunger (40) und Bischöfin Rosemarie Wenner. Nicht im Foto: Max Nestler. Grüße überbrachten für die evangelische Kirche Pfarrerin Dorothes Arndt (von links), für die Stadt Bürgermeister Andreas Müller und für die Baptisten Pastor Frank-Eric Müller.

Fotos: Markus Härtel / Volker K iemle / York Schön

Gemeinden sind ja sehr unter­ schiedlich in ihrer Prägung und Größe. Die Aufgabe »Konferenz« verbindet die Gemeinden. Auch für uns Hauptamtliche ist es schön, diese Arbeit miteinander zu machen.

Die OJK-Tagung wurde von beiden EmK-Gemeinden in Leipzig ausgerichtet. Volker Kiemle hat mit Thomas Härtel, dem Pastor der Kreuzkirchengmeinde, gesprochen. Was bedeutet die Tagung der OJK für die EmK-Gemeinden in Leipzig? Thomas HÄRTEL: Es ist ein Schritt, miteinander etwas zu tun. Die

War es von Anfang an klar, dass beide Gemeinden einladen? Thomas HÄRTEL: Ja! Es war von Anfang klar, dass wir nicht in die Kreuzkirche einladen, sondern nach Leipzig. Dass natürlich in der Kreuzkirche und auf dem Gelände mehr los ist, ist der Örtlichkeit gedankt. Welche Impulse erhoffen Sie sich durch die Konferenz für die Gemeindearbeit? Thomas HÄRTEL: Es gab schon Impulse! Der allererste Anstoß für das Konferenzthema kam aus den Leipziger Gemeinden. Dadurch, dass der Kabarettist Bernd-Lutz Lange hier Gemeindemitglied ist, haben wir den

interview Gedanken seines Programms »fröhlich und meschugge« weitergesponnen. Die Gemeinde hat das Thema sehr gut angenommen. Ich hoffe, dass uns das ein Stück weiterträgt und wir den Schwung hineinnehmen ins Gemeindeleben. Welche Rolle spielt die EmK in Leipzig? Thomas HÄRTEL: Unsere Mitglieder kommen aus allen Himmelsrichtungen. Deshalb ist die Stadtteilarbeit nicht sehr wesentlich. Die Leute, die unser Eltern-Kind-Angebot »Offene Kutsche« annehmen, kommen aus der Nachbarschaft. In der Ökumene sind wir gut eingebunden. Was machen Sie nach der Konferenz? Thomas HÄRTEL: Ich nehme erst mal ein Vollbad!


16 ::: Aus Briefen an die Redaktion

leserbriefe Welch eine Offenheit! Zu »Wesleys Gnadenmittel und die Früchte der Frömmigkeit« (6/2010) Danke für das Interview von Volker Kiemle mit Pastor Thomas Lessmann, welches viele Gesprächsthemen liefert. Bemerkenswert finde ich die Antwort auf die Frage, wie Wesley auf die Gnadenmittel gekommen sei. Thomas Lessmann antwortet: Das war ein Entwicklungsprozess. Wesley hat gute geistliche Impulse übernommen, von wo immer er nur irgend konnte. Daraus hat er etwas methodistisch ganz Eigenes geschaffen. Welch eine Offenheit und Flexibilität von Wesley um der Sache willen! Ja, ja, gute geistliche Impulse von anderen Christen zu übernehmen, wäre das nicht ein Rezept für manche schrumpfende Kuschelgemeinde, wo man den Missionsbefehl Jesu scheinbar nicht mehr kennt? Bedenken wir doch, nicht die Gesunden, sondern die Kranken bedürfen des Arztes (Matthäus 9,12; Markus 2,17; Lukas 5,31). Warum »igelt« man sich mancherorts in Denk- und Handlungsweise nur so ein? Ob da der Satan nicht unbemerkt, aber kräftig mitmischt? Joachim Prusok, Barsbüttel bei Hamburg Auch alte Ordnungen waren gut Zu »Wie sich die Jährliche Konferenz verändern kann« (10/2010) Eine gravierende Veränderung der Jährlichen Konferenzen erfolgte meines Erachtens durch die Abschaffung der »Ordentlichen Ausschüsse«. Bei den Sitzungen der Jährlichen Konferenzen wurden den Ordentlichen Ausschüssen sachbezogene Arbeitsgebiete zugewiesen (zum Beispiel Berichte der »Ständigen Ausschüsse«). Diese brachten dann in einem Bericht mit entsprechenden Beschlussvorlagen

das Beratungsergebnis in das Plenum ein. Durch die Ordentlichen Ausschüsse wurde das Plenum wesentlich entlastet. Heute sollen alle Berichte der Ständigen Ausschüsse im Plenum beraten werden, was ein Unding ist. Das kann eine Jährliche Konferenz zeitlich niemals leisten! Auch manche »alte Ordnung« war gut! Walter Schwaiger, Reutlingen

Wie man Mitspieler motiviert Zum Leserbrief »Fassungslos« (11/2010) Auch wir waren »fassungslos«, wurden dann jedoch aufgeklärt, dass die tollen Preise gespendet wurden. Diese Spenden, egal woher, hätten jedoch besser in den Sammeltopf gepasst. Eine USAReise als Preis passt nicht zu den sonntäglich eingeworfenen Kupfermünzen und zur Molly. Demnächst werden sich die MollyMacher erfolgreich auf die Schultern klopfen, aber haben sie ihre eigene Idee überhaupt ganz verstanden? Hans Pfähler, Wendelstein

Egal, ob es sich um ein Gewinnspiel, eine Tombola oder um den guten alten Krabbelsack handelt, das Prinzip ist in unserer Kirche immer gleich. Die entscheidende Frage lautet: »Wer kann einen attraktiven Preis stiften, der zum Mitspielen motiviert?« Wenn man Pech hat, bekommt man nur ein paar Tombolaspenden von der Volksbank, ein paar Ladenhüter aus irgendeinem Geschäft und die Reste vom letzten Flohmarkt – all

die Sachen eben, die eigentlich keinen Wert besitzen und die niemand wirklich braucht. Wenn man Glück hat, stiftet vielleicht jemand ein Fahrrad im Wert von zwei- oder dreihundert Euro. Als Aktionsteam 5000x1000 hatten wir Glück: Wir haben nach wirklich attraktiven Preisen Ausschau gehalten und die deutschsprachige EmK-Gemeinde in Los Angeles hat eine Woche Aufenthalt in L.A. gestiftet als Gast der dortigen Gemeinde. Jemand aus unserer deutschen EmK hat ein kostenloses Wochenende im eigenen Ferienhaus und aus meiner Gemeinde haben die Inhaber eines Rundfunkgeschäftes den iPod gestiftet. Auch für den Flug nach L.A. gibt es einen Sponsor. Leider haben wir versäumt, das von Beginn an in der Werbung deutlich zu machen. Wir hoffen, dass viele mitspielen und wir uns am Ende über einen kräftigen Erlös aus dem Gewinnspiel für die Aktion 5000x1000 freuen können. Martin Brusius, Pforzheim, für das Aktionsteam 5000x1000

Ihre Leserbriefe erreichen uns am schnellsten per E-Mail: unterwegs@emk.de Leserbriefe geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder. Wir behalten uns vor, Leserbriefe zu kürzen. Ein Anspruch auf Veröffentlichung von Leserbriefen besteht nicht.


Gemeindeportrait Fußball am Kap ::: 17

»Wir wollen zu den Menschen gehen« Mehr als 260 Bezirke gibt es in der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland. Alle haben ihre eigene Prägung. Um diese Vielfalt zu ­zeigen, stellen sich in »unterwegs« regelmäßig EmK-Bezirke vor. In dieser Ausgabe geht es nach Oranienburg. Wer wir sind Oranienburg ist ein Gemeinde­ gründungsprojekt. »Kirche im Container – KiC« hießen wir bis vor einem Jahr. Dann kam der Umzug in unseren Neubau. Noch haben wir keinen neuen Namen. Alle Altersgruppen sind in der Gemeinde vertreten. Die meisten wohnen in Oranienburg. Wo kommen wir her Nach der Wende treffen sich in Oranienburg Frauen und Männer der EmK aus mehreren Berliner Gemeinden und der Umgebung in einem Hauskreis. Der Gedanke wächst, eine Gemeinde vor Ort zu gründen und eine soziale Aufgabe zu übernehmen. Im September 1998 werden als Domizil für die kleine Gemeinde vier Baucontainer bezogen. Neben den Gemeindeveranstaltungen gibt es hier für Kinder und Jugendliche Beschäftigungsund Betreuungsangebote – die einzigen überhaupt in der Umgebung. Dieses Engagement für Kinder und Jugendliche und deren Familien hat sich bis heute erhalten. Was ist um uns herum los Der Standort unseres Containers, aber auch unseres Neubaus liegt in der Weißen Stadt, einem Arbeiter-

viertel aus dem Zweiten Weltkrieg, in dem später russische Soldaten stationiert waren. Nach deren Abzug 1994 erfolgte der Wiederaufbau des Viertels schleppend und nachlässig. Deshalb sieht die Gemeinde es bis heute als ihre Aufgabe an, jungen Menschen eine soziale Heimat zu bieten.

Unser Leitbild: Gottes Wort bietet Hoffnung; Seine Liebe können Sie erfahren. Darum laden wir Sie ein zur Begegnung, zur Besinnung und zum Mitglauben.

anderen Veranstaltungen niederschwellige Angebote für unsere Nachbarschaft anbieten. Beim ersten Oster­feuertreffen hatten wir großen Zulauf. Aus der KU-Gruppe entsteht gerade ein Jugendkreis. Ansonsten bieten wir das »Übliche«: Gottesdienst mit Kindergottesdienst und Kirchenkaffee, Bibelgespräch, Frauentreff und Männerstammtisch, Seniorenkreis und Musikgruppe.

Was haben wir noch vor? Mit »PROJU« und »KiC Inn« sind schon zwei der Herausforderungen für die kommenden Jahre genannt. Ebenso bleibt ein Ziel, Zentrum für den Kiez zu werden. Für das nächste Jahr ist vom Vorstand eine »40-Tage-Aktion« mit dem Buch »Fruchtbare Gemeinden« geplant. Gerhard Mittelstädt, ­Birgit und Andreas Fahnert

Was machen wir? Jeden Nachmittag ist das Gemeindezentrum geöffnet. »KiC Inn« heißt der offene Kindertreff für 8bis 13-Jährige. Die Stadt finanziert die Zweidrittel-Stelle, die wir als Gemeinde tragen und unterstützen. Seit 2010 sind wir auch Träger einer Stelle, die für Jugendliche in ganz Oranienburg Seminare Gemeindegründung Oranienburg und Events vorbereitet: PROn Oranienburg liegt etwa 20 Kilometer nördlich JU. Ein großes von Berlin. Louise Henriette von Oranien Experiment für gab der Stadt ihren Namen und richtete hier unsere kleine 1665 das erste Waisenhaus in Deutschland Gemeinde! Daein. Die Stadt hat über 41.000 Einwohner, neben möchdavon sind rund 4.000 ohne Arbeit. ten wir mit n Die EmK-Gemeinde Oranienburg gehört Konzerten und zum Bezirk Berlin-Wittenau. Zur Gemeinde gehören 28 Mitglieder. www.emk-oranienburg.de

Der offene Kindertreff ist ein Anziehungs­ punkt der EmK in Oranienburg.


unterwegsinfo

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Landessängerfest: »Gott sei Dank!« Mit der Kreuzkirche Dresden fand der Landesverband Sachsen am Sonntag (2. Mai) ein gutes Podium für sein Landessängerfest. Etwa 800 Mitwirkende bekamen bei ihren Beiträgen im Festgottesdienst die schwierige Akustik des Gotteshauses am Dresdner Altmarkt zu spüren.

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en musikalischen Hauptanteil am Programm leisteten die gemischten Chöre unter der Leitung von Landessingwart Uwe Nürnberger. Beeindruckend waren auch die Lieder der Männerchöre (unter Wolfram Junghanns), der Jugendchöre (unter Hedda Gräbner und Stefan Wendrock) und die Lieder der Kinder, die ebenfalls von Uwe Nürnberger geleitet wurden. Die rund 1.500 Zuhörer verliehen ihrer Freude im Verlauf des langen Gottesdienstes immer wieder durch Beifall Ausdruck. Sie wurden in das Programm durch einen Wechselgesang und einen Kanon mit einbezogen, das auch durch Beiträge von Bläsern und der Orgel musikalisch verfeinert wurde. Damit sind alle Gottesdienstbesucher am »Fest der Chöre« der Aufforderung des Psalmisten nachgekommen: Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder! (Psalm 98,1)

kurz &bündig Aktuell und umfangreicher sind die Internetseiten von »Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung (GFS)« in der EmK. Die Seiten bieten eine Fülle von anregenden Informationen und Stellungnahmen zu den drei Themenfeldern (Beispiele: Finanztransaktionssteuer, atomwaf-

800 Sängerinnen und Sänger füllten die Dresdner Kreuzkirche beim Landessängerfest mit einem beeindruckenden Klang. Foto: Markus Geiger

Gelungen war auch das große »Halleluja« aus dem Oratorium »Der Messias« von Georg Friedrich Händel. Ergreifend war auch der Schlusschoral im Gottesdienst, der von allen Chören gemeinsam gesungen wurde und die Bitte um Gottes Wegbegleitung nicht nur bis zum nächsten Landessängerfest in Sachsen vielleicht in zehn Jahren, sondern bis zur Ewigkeit zusammenfasst: »Lass mich dein sein und bleiben, du treuer Gott und Herr ...«

Wir sind dankbar für ein gelungenes Fest, für eine gute Gemeinschaft, für ein gutes Wort in der Festansprache, die vom CS-Bundesvorsitzenden Gabriel Straka gehalten wurde, für neue Motivation beim Singen in der Gemeinde vor Ort und viele fleißige Helfer, die vor und hinter den Kulissen tätig waren – vor allem aber: Gott sei Dank dafür! Gerd Badstübner, CS-Landesvorsitzender Sachsen

fenfreie Welt, ökologischer Fußabdruck). Ein besonderes Angebot halten wir für die Verantwortlichen der Gemeindebriefe bereit: In der betreffenden Rubrik finden Sie Textvorlagen zur Veröffentlichung (Schöpfungszeit, Ökostrom, Recyclingpapier und Bischofsbrief). Und es werden immer wieder neue Texte dazukommen. Bernd-Dieter Fischer

Mit einem Familiengot tesdienst in der EmK StuttgartVaihingen wurde am 9. Mai die neue Aktion »Kinder helfen Kindern« der EmK-Weltmission eröffnet. Die Teilnehmenden wurden dazu ermutigt, für andere zu beten, sich zu informieren und sich ganz praktisch mit Aktionen in den Gemeinden an der Sammlung »Kinder helfen Kindern« zu beteiligen.

www.emk-gfs.de

www.emk-weltmission.de


unterwegs info ::: 19

Liebe, Chaos, Klicks: Jugendkirche auf Tour Um »Liebe, Chaos und Klicks« geht es in dem Musical, das Jugendliche in der Karlsruher Jugendkirche »espírito« einstudiert und aufgeführt haben. Jetzt soll das Werk auf Tour gehen.

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etzt man die chinesischen Schriftzeichen für Gefahr und Chance zusammen, erhält man das Wort »Krise«. Ähnlich wie manche Krise kann auch die Pubertät genutzt werden, um den eigenen Standort neu zu bestimmen und Veränderungen einzuleiten. Auch davon handelt das Musical »Liebe Chaos Klicks« der Karlsruher Jugendkirche espírito, das nach zwei erfolgreichen Auftritten in der Erlöserkirche auf Tour geht. Das Werk greift das Motto der Jugendkirche espírito »Von und mit Jugendlichen« auf. Der Karlsruher Musikpädagoge Peter Ballhausen entwickelte das Stück aus einer Rohfassung mit rund 40 Jugendlichen zusammen weiter. Ziel war es, in einem Teamprozess das Musical zur Aufführung zu bringen und dabei den jugendlichen Akteuren unterschiedliche Fachkenntnisse zu vermitteln und ihr Selbstwertgefühl zu stärken. Die Akteure haben das Stück mit Band, Tanz, Chor, Schauspiel,

Bühnenbau, Kostümen, Maske, Technik und Videoeinspielungen ein halbes Jahr vorbereitet und geprobt. Das Ergebnis war eine gelungene Premiere am 25. April sowie eine weitere Aufführung am 2. Mai. Jede Szene besitzt ihre eigene Thematik, spielt an unterschiedlichen Orten: Komasaufen auf öffentlichen Plätzen, Mobbing in der Schule, Liebe, Schlägereien, Schuluniformen, Sexualität, Auseinandersetzungen mit der Mutter, Internetcafé, Events, Disco.

Zu Tränen gerührt Auf der Suche nach ihrem ureigenen Weg werden in verschiedenen Spielszenen, die direkt aus der Erlebnis- und Gefühlswelt der Jugendlichen entnommen sind, die Sorgen und Nöte, das Suchen, das Miteinander – aber auch das Gegeneinander – einer zutiefst ver-

Foto: Markus Geiger

unsicherten Jugend transparent vermittelt. Die Mutter einer 16-jährigen Tochter ergriffen: »An manchen Stellen kamen mir schier die Tränen. Genauso ist es, hätte ich laut rufen können. Es hat mich sehr berührt.« Für die erst kürzlich eröffnete Karlsruher Jugendkirche war es das erste große Projekt: »Wir wollten den jungen Leuten eine Möglichkeit bieten, sich entfalten zu können und kreativ zu sein. Das lief unglaublich gut«, sagt Oliver Lacher, Pastor der Jugendkirche. Alexia Passias / Pierre Roh n Weitere Aufführungstermine unter www.jugendkirchekarlsruhe.de

Neue Einsichten in das Leben im Erzgebirge V erstehen, Erleben, Genießen – unter diesem Motto fand Ende April die erste Erzgebirgs-Bildungswoche in Scheibenberg statt. Die Teilnehmer kamen jeden Tag in den Genuss eines köstlich schmeckenden Vier-Gänge-Menüs, mit je einer erzgebirgischen Spezialität. Sie konnten das in doppelter Hinsicht aufblühende Erzgebirge mit seinen vielen Besonderheiten

und Einzigartigkeiten erleben – wie etwa Räucherkerzen selbst herstellen, das Lebenswerk eines Schnitzers in einer Ausstellung kennen lernen, einen Weihnachtsberg mit beeindruckender Mechanik und der dazu erzählten Weihnachtsgeschichte, Bergwerksgeschichte und vieles andere mehr. Durch Einblicke in die Geschichte des Bergbaus und die damit ver-

bundenen Phasen von Wohlstand und Armut in der Vergangenheit sowie durch persönliche Erfahrungen aus dem vergangenen 20. Jahrhundert gelang es Heinz-Günter Kraus, die Teilnehmer für das Erzgebirge zu begeistern. Die Gäste gingen mit einer ganz neuen Sicht und einer echten Sympathie für diese Ecke unseres Landes nach Hause. Doris und Walter Rieker


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persönlich Au f genommen

Aue ::: am 23. Mai Rosmarie Stemmler (58); Daniel Posern (18); Jens Hedrich (30) und ­Annett Hänel (31). Aue-Neudörfel ::: am 9. Mai ­Tony Opitz (28) und Felix Süß (16). Bockau/Albernau ::: am 16. Mai Marie Müller (23); am 23. Mai Katja Georgi (30) und Karina Weigel (34). Görlitz ::: am 23. Mai Beatrice Hawelky (35). Hamburg-Hamm ::: am 23. Mai Horst Prochnow (72) und Urte Schubert (35). Kirchentellinsfurt ::: am 2. Mai Erika Finger (76); Manuela ­Hornung (38) und Birgit Meyer (28).

W ir g r atu l ie ren Aue ::: Christa und Günter Jende zur diamantenen Hochzeit. Heimsheim ::: Walter Körner zum 90. Geburtstag; Albert Schrade zum 90. Geburtstag. Königsfeld ::: Elfriede und Oskar Obergfell zur diamantenen Hochzeit. Lauter ::: Anita und Lothar Stemmler zur goldenen Hochzeit; Hanna und Werner Schreier zur diamantenen Hochzeit. Mannheim ::: Elise Yersin zum 90. Geburtstag.

Mittelstadt ::: Frieda Berner zum 90. Geburtstag. München-Erlöserkirche ::: ­Marianne und Hans-Jochen Kopplin zur goldenen Hochzeit. Schorndorf ::: Else Schwenger zum 90. Geburtstag. Sindelfingen ::: Sigrid und ­Eugen Öchsle zur goldenen Hochzeit. Treuen ::: Christine und Rolf ­Fickenwirth zur goldenen Hochzeit; Dorothea und Siegfried Schoof zur goldenen Hochzeit. Tübingen ::: Elfriede Volkmann zum 99. Geburtstag; Helene Kehrer zum 92. Geburtstag. Zwickau-Planitz ::: Gertraud und Christoph Baumann zur ­goldenen Hochzeit.

Heimgeg a ngen Aalen ::: Marianne Wahl am 20. Mai, 86 Jahre. Balingen ::: Ruth Kurtz am 14. Mai, 89 Jahre. Bremen-Vegesack ::: Werner Ackermann am 15. Mai, 88 Jahre. Heilbronn-Friedenskirche ::: Irene Schenk am 18. April, 82 Jahre; Mari Eisenmann am 14. Mai, 90 Jahre. Leutenberg ::: Otto Weigert am 6. Mai, 83 Jahre. Lollar-Salzböden ::: Herta Lotz geborene Wagner am 7. Mai, 69 Jahre.

wowannwas T e r mine Nagold ::: Seniorenzentrum Martha-Maria, (Uferstraße 13), 12. Juni, 15.30 Uhr, Liedermacherkonzert mit Töpelmann & Erben, Erzählende Lieder mit Ausflügen in Reggae, Ska, Funk, Blues oder Rock, Informationen unter Telefon 07452 84380, EMail m.zimber@martha-maria.de. Nagold ::: Seniorenzentrum Martha-Maria (Uferstraße 13), 8. Juli, 10 Uhr, Podium Junger Künstler, Konzert junger Künstler der Musikschule Nagold. Informationen unter Telefon 07452

84380, E-Mail m.zimber@martha-maria.de. Nagold ::: Seniorenzentrum Martha-Maria (Uferstraße 13), 21. Juli, 18.30 Uhr, Schlaganfall, Vortrag von Dr. Hans-Jörg Rühle, Facharzt für Innere- und Allgemeinmedizin, Informationen unter Telefon 07452 84380, E-Mail m.zimber@martha-maria.de. Nürnberg ::: Eben-Ezer-Kirche (Stadenstraße 68), 9. Juni, 17 Uhr, »Das krumme Bein - nur ein Schönheitsfehler oder klinisch relevant?«, Dr. Georg Liebel,

Messstetten ::: Emilie Bühler geborene Strölin am 8. April, 80 Jahre. Münsingen ::: Liselotte Haag geborene Eppinger am 9. Mai, 86 Jahre; Klara Kronenwett ­geborene Hirrle am 11. Mai, 95 Jahre. Neunkirchen ::: Willi Commercon jun. am 4. Mai, 66 Jahre. Oberkollbach ::: Marie Walz ­geborene Kirchherr am 4. Mai, 95 Jahre. Pliezhausen Rübgarten ::: ­Anna Laux am 3. April, 89 Jahre. Recklinghausen/Marl ::: Wally Lämmel am 7. Mai, 87 Jahre. Reutlingen-Erlöserkirche ::: ­Else Kern am 19. Mai, 82 Jahre. Rodewisch ::: Elke Pfeifer am 7. Mai, 67 Jahre. Stuttgart-Feuerbach ::: Helmut Krissler am 13. Mai, 95 Jahre. Uhingen ::: Roland Wessely am 7. Mai, 66 Jahre. Waiblingen-Hegnach ::: Emil Steeb am 8. Mai, 89 Jahre. Wuppertal-Elberfeld ::: Volker Polanz am 18. April, 69 Jahre. Zwickau-Planitz ::: Siegfried Schubert am 7. Mai, 89 Jahre.

Nachruf Ruth Kurtz, geborene Keppler, erblickte am 16. März 1921 in Pforzheim das Licht der Welt. Ihre Eltern waren engagierte

Chefarzt der Orthopädischen Klinik des Krankenhauses Martha-Maria Nürnberg im Rahmen der Vortragsreihe »Ihrer Gesundheit zuliebe!«, Informationen unter E-Mail oeffentlichkeitsarbeit@martha-maria.de.

Rund funk im Internet radio m kompakt: Podcast-­ Magazin – engagiert. radio m im Gespräch: PodcastGespräche über den Glauben. radio m Themen: Berichte und ­Reportagen. radio m Andachten: ­Kostenlos zu abonnieren: www.radio-m.de

Mitglieder der dortigen Evangelischen Gemeinschaft. Ruth Kurtz trat in ihre Fußstapfen, ihre Gabe war insbesondere die Musik. Chorgesang und der Organistendienst begleiteten sie fast ihr ganzes Leben. Der Krieg brachte es mit sich, dass Pastor Willy Kurtz als Soldat in Pforzheim stationiert wurde und so seine spätere Frau kennen lernte. Anfang 1941 heirateten sie, 1944 wurde ihnen das erste von vier Kindern geschenkt. In einer Bombennacht Februar 1945 verlor Ruth Kurtz beide Eltern. Sie selbst überlebte mit ihrem sieben Monate alten Sohn. In der ganzen Straße gab es nur drei Überlebende. Als ihr Mann im Januar 1946 aus dem Lazarett nach Hause kam, bekam er eine Dienstzuweisung in den Gemeindebezirk StuttgartZuffenhausen, verbunden mit einem Lehrauftrag für das Predigerseminar Reutlingen. Als weitere Dienstzuweisungen folgten die Gemeindebezirke Mössingen, Stuttgart-Bad Cannstatt und Plochingen. In allen Gemeinden wirkte Ruth Kurtz mit als Pastorenfrau in ehrenamtlichem Vollzeitdienst. Ihr war es stets wichtig gewesen, ein offenes Ohr und Haus zu haben. Einander zu lieben, wie Christus uns geliebt hat und an dieser Liebe erkannt zu werden – das war ihr ebenfalls sehr wichtig. Nach kurzer Leidenszeit durfte sie am 14. Mai heimgehen zu ihrem himmlischen Herrn. Reinhold Twisselmann

radio m bei Klassik Radio (bundesweit) Andachten »Carpe diem«: 14. bis 19.6. | kurz nach 6 Uhr: mit Anja Kieser; Sonntagsmagazin »Klassik und ­Kirche«: sonntags | 7–8 Uhr: mit Kerstin Vogel. Radio AREF – Christen machen Musik, sonn- und feiertags von 10-12 Uhr. www.aref.de und UKW 92,9 MHz (Großraum Nürnberg) ERF Jeden Donnerstag, 20 Uhr, Bilanz, mit Horst Marquardt.


EVANGELISATIONSWE WE EVANGELISATIONS RRKK

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Evangelisch-methodistischen Kirche derder Evangelisch-methodistischen Kirche

Hans-Martin Kienle ist neuer Leiter der Zeltmission ab 1. Juli 2010 Der Kirchenvorstand der EmK in Deutschland hat auf Vorschlag der Kommission für Evangelisation in seiner Sitzung am 26. März 2010 in Wuppertal Hans-Martin Kienle einstimmig zum neuen Leiter der Zeltmission ab 1. Juli 2010 gewählt. Hans-Martin Kienle löst Pastor Wilfried Bolay ab, der dieses Amt mit 50 Prozent genau 25 Jahre und 3 Monate innehatte. Pastor Bolay wird zukünftig zu 100 ­Prozent als Sekretär für Evangelisation und Geschäftsführer des Evangelisationswerkes arbeiten. Vorläufig wird er zur Entlastung von Hans-Martin Kienle auch die Finanzen der Zeltmission weiterführen. Auch die theologische Leitung bleibt bei der Stelle des Sekretärs angesiedelt. Im Hause ändert sich durch diesen Schritt nicht viel, denn Hans-Martin Kienle hat auch bisher als Technischer Leiter schon die meisten Aufgaben der Zeltmission selbständig und verantwortlich wahrgenommen. Wir wünschen Hans-Martin Kienle viel Freude, Kraft und Weisheit für diese Aufgabe und – darin ist alles erdenklich Gute eingeschlossen, was man nur wünschen kann – Gottes Segen! Wilfried Bolay Ganz oben angekommen ist Hans-Martin Kienle als neuer Leiter der Zeltmission.

Eine Zeltevangelisation an Ostern – ein ungewöhnlicher Termin Die Gemeinden der Emk aus Güglingen und Botenheim und die Gemeinde Gottes aus Frauenzimmern probierten genau dies und machten sehr gute Erfahrungen. Die unvermeidlichen Argumente, die gegen einen solchen Termin sprechen, führte man sich gleich selbst vor Augen: • Schulferien • Erhöhtes Feiertagsaufkommen und Verwandtschaftslastigkeit • Vermutlich unsichere Wetterlage im April

Doch nichts von alldem traf ein. Das Wetter war gerade gut genug, um Besucher nicht abzuhalten und doch nicht so gut, um die Ausflugsfreude an Ostern zu fördern. Die Ferien entpuppten sich nicht als Reisezeit und die Besucher aus der Verwandtschaft wurden zu den Zeltveranstaltungen gleich mitgebracht. Zu verlockend war die Möglichkeit, die zentrale Botschaft von Kreuz und Auferstehung an den passenden Feiertagen in aller Öffentlichkeit zu verkündigen.

Und so wagten wir vom 1. bis 8. April eine Zeltwoche unter dem Motto: »wasserleben – Leben erleben« Mit den Themen der einzelnen Abende wurden Lebenssituationen, Bedürfnisse, Nöte und Fragen der Besucher angesprochen. Dazu gab es Sonderveranstaltungen für Jugendliche, ein Weißwurstfrühstück für Männer am Ostermontag, ein Zeltcafé für Frauen und einen Familiengottesdienst am Ostersonntag. Als Redner unterstütze Lutz Scheufler, Musiker und Evangelist im sächsischen


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Schon der erste Einsatz des neuen Kletterturms vom emk-Spielmobil in Brackenheim war ein großer Erfolg.

Landesjugend-Pfarramt der Evangelisch-Lutherischen Kirche, die Aktion. Ihm gelang es, die Botschaft von Jesus Christus biblisch fundiert, mit eindeutigen Aussagen, einladend und lebensnah rüberzubringen. Über die Festtage arbeiteten die Liedermacher Frank Döhler und Daniel Scheufler mit. Besucher schnupperten herein und kamen danach immer wieder. Sie fühlten sich angesprochen und genossen die Atmosphäre. In vielen Gesprächen wurde deutlich, dass das Evangelium die Herzen erreichte. Der Besuch ­steigerte sich von Abend zu Abend. Ausschlaggebend war wohl einerseits die Kombination von einem stimmigen Ambiente, lebensnahen Themen, einem äußerst geeigneten Termin und harmonisch in das Gesamtgefüge passenden, authentischen Mitarbeitern. Andererseits kam hinzu, dass die Gemeinden auf breiter Ebene hinter der Aktion standen, sich mit einer großen Schar Mitarbeitern einbrachten, den Schwerpunkt der Werbung auf die persönliche Einladung legten, sich den Besuchern konsequent zuwandten und das persönliche Gespräch suchten. Hier ging eine Veränderung durch die Gemeinden. Anstatt eine Evangelisation »zu veranstalten«, evangelisierten sie selbst … und das ist ein großer Unterschied! Wir wünschen viel Freude beim ­Nachahmen. Pastor Klaus Schroer, Güglingen Impressum für diese Einheftung Herausgeber: Evangelisationswerk der Evangelisch-methodistischen Kirche • Redaktion: Pastor Wilfried Bolay, Sekretär für Evangelisation Fotos: Evangelisationswerk • Geschäftsstelle: Im Brühl 28–32, 89150 Laichingen, Telefon 07333 50-61/-62, Telefax 07333 21186 Spendenkonto: EmK Evangelisationswerk, Volksbank Laichingen, BLZ 63091300, Konto 8570000 • www.evangelisationswerk.de


Foto: Ak ademie Bad Boll / Gi acinto C arlucci

Fußball Zeitgeschehen am Kap ::: 23

Ein Hindernis für die Mission der Kirche ist die lebenslange Beschäftigungsgarantie für ordinierte Geistliche der Evangelisch-methodistischen Kirche. Sie sollte deshalb gestrichen werden. Das ist dem Zwischen­ bericht einer Arbeitsgruppe zu entnehmen, der dem Bischofsrat der EmK bei seiner Frühjahrstagung vorgelegt wurde. Die Studienkommission arbeitet zurzeit zusammen mit anderen, auch globalen Gremien der Kirche an der Ausgestaltung der Empfehlung an die Generalkonferenz 2012. Das augenblickliche Verständnis ist, dass ordinierte Pastorinnen und Pastoren der EmK eine lebenslange Beschäftigungsgarantie haben. Das soll sich nach dem Vorschlag der Arbeitsgruppe ändern. In einer Zeit, in der einige Gemeinden ums Überleben kämpften und manche Konferenzen zu viele Pastorinnen und Pastoren hätten,

würden »garantierte Dienstzuweisungen« zu einem Hindernis für die Mission der Kirche. Das ist die Auffassung der Arbeitsgruppe. Garantierte Dienstzuweisungen trügen stark zur Mittelmäßigkeit und zur Wirkungslosigkeit kirchlicher Arbeit bei. Sie ließen es zu, nur das Nötigste zu tun, benachteiligten die jüngeren Geistlichen und betonten die Bedürfnisse der Pastorinnen und Pastoren anstatt den Sendungauftrag der Kirche und der Gemeinden. »Das Problem ist, dass die Kirche jetzt vor der Herausforderung steht, dass sie eine riesige Verantwortung für Menschen hat, ob sie weiterhin in der Kirche beschäftigt werden oder nicht«, sagte Bischof Alfred Gwinn jr., der Vorsitzende der Arbeitsgruppe. Allerdings soll es für aus dem Dienstausscheidende Hauptamtliche eine gewisse Vorsorge geben. UMNS / Übersetzung: Reinhold Parrinello

Versöhnung bei den Mennoniten: 150 Jahre nach der Entstehung der ersten Mennoniten-Brüdergemeinden haben drei Bünde dieser Bewegung ihren Glaubensgeschwistern – den Mennoniten – die Hand zur Versöhnung ausgestreckt. Vor über 2.000 Besuchern wurde bei der Missionskonferenz des Bundes Taufgesinnter Gemeinden und der Arbeitsgemeinschaft mennonitischer Brüdergemeinden in Detmold ein »Statement zur Aussöhnung« verlesen. Darin wird sich für das »Fehlverhalten der geistlichen Überheblichkeit« entschuldigt. Der Verband der Evangelischen Freikirchen mennonitischer Brüdergemeinden in Bayern schloss sich der Erklärung an. In dem Papier heißt es, dass es sowohl in der MennonitenBrüderbewegung als auch den Mennoniten »Erneuerung, Mission und Wachstum« gab. Man bedauere »unseren Stolz und die Lieblosigkeit, die in unbrüderlichem Ablehnen von Geschwistern, in verletzender Verweigerung der Gemeinschaft und in verachtender Haltung anderen Mennonitengemeinden gegenüber zum Ausdruck kamen«.

1860 gab es in der Ukraine im Zuge einer von Pietisten geförderten Erweckungsbewegung eine Spaltung unter den Mennoniten – die Mennoniten-Brüdergemeinden entstanden. Nach dem Zuzug von Flüchtlingen aus Osteuropa gründete die Bewegung 1950 die erste Gemeinde Westeuropas in Neuwied. Nach der Zuwanderung von Russlanddeutschen ab 1965 entstanden viele weitere Gemeinden. Heute gibt es in Deutschland etwa 140 mennonitische Brüdergemeinden mit 27.500 Mitgliedern. Hinzu kommen rund 13.000 Mennoniten, die sich in anderen Verbänden zusammengeschlossen haben. idea

Nach heftigen Protesten ist das Programm einer Nahost-Tagung in der Evangelischen Akademie Bad Boll verändert worden. Bei der Tagung mit dem Titel »Partner für den Frieden. Mit Hamas und Fatah reden« will man nun auch der Frage nachgehen, mit wem überhaupt über Friedensfragen diskutiert werden kann. Die Tagung hatte heftige Kritik ausgelöst, weil dazu ein namhafter Vertreter der radikalislamischen und antijüdischen Hamas im GazaStreifen, Gesundheitsminister Basem Naim, eingeladen worden war. Landesbischof Frank Otfried July bedauerte, dass »durch Überschrift und Bestandteile des Programms manche abwegigen Vermutungen ausgelöst worden seien.« Landeskirche und Akademie seien vielfältig mit Israel und dem jüdischen Volk verbunden und nähmen auch die

Fragen palästinensischer Christen auf. Die geplante Akademietagung sei vom Willen getragen, aus einer Haltung der Verbundenheit mit Israel und der Friedenssehnsucht für alle Menschen im Nahen Osten Wege aus einer Sackgasse zu suchen. Die Veranstaltung hatte für Aufregung gesorgt, da Naim laut einem Artikel der »Jerusalem Post« den Terrorismus unterstützt. Die Bundeszentrale für politische Bildung hatte die finanzielle ­Förderung der Akademietagung abgesagt. Es wird erwartet, dass Naim kein Einreisevisum bekommt, da die Hamas vom Bundesinnenministerium als terroristische Organisation eingestuft wird. epd


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S A M A R I A

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O S T E N

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waagerecht: 1. Fußball spielen, 6. Kfz-Kennz.: Nordvorpommern, 8./9. siehe Anmerkung, 12. griech. Buchstabe im Christusmonogramm, 13. die Frommen werden Gutes ...« (Spr 28,10), 15. fromm, 17. Abk.: Heidelberger Katechismus, 19. KfzKennz.: Finsterwalde, 20. Jesus: »Solange ich ... der Welt bin, bin ich das Licht der Welt« (Joh 9,5), 21./23. siehe ­Anmerkung, 26. KfzKennz.: Nauen, 27. Damit erklärte Jesus »alle ­Speisen für ...« (Mk 7,19), 28. Kfz-Kennz.: Sondershausen, 29. Tragesessel für Salomo (Hld 3,7), 30. der Pharao legte Josef »eine goldene ... um seinen Hals« (1. Mose 41,42), 32. Abk.: Tetanus, 33. chem. Zeichen: Lawrencium, 34. Abk. für waagerecht 15, 37. Heilpflanze (Ps 45,9), 39. Dorf, zwei Wegstunden entfernt von Jerusalem (Lk 24,13), 42./43./44. siehe Anmerkung, 45. erzählendes Buch im AT, 46. Abk.: Sanitätskraftwagen.

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B U C H R I O G A L O Z S O W D L E A I S T E U N H R N G S

P S E T O L E A I E R R M S T A F I T

A L A S M Y M N O R D E E A N N A

M A D E

M E N A I U M P H E F U N S T F A D E G U T E N T A E N S T E

Auflösung des Rätsels aus dem letzten Heft 11/2010

Anmerkung: Waagerecht 8, 9, 21, 23, 42, 43 und 44 ergeben eine Zusage Gottes an Israel aus dem 2.Buch Mose.

senkrecht: 1. Gemeinschaft der Gläubigen, 2. »Er muss wachsen, ... aber muss abnehmen« (Joh 3,30), 3. Singgemeinschaft (Neh 12,24), 4. Da stand Bileam »auf und sattelte seine ...« (4. Mose 22,21), 5. Vorfahr Josefs (Lk 3,27), 6. Berg, von dem Mose das gelobte Land sah (5.Mose 34,1), 7. Malereibedarf, 10. abstreiten, 1. »nach acht Tagen waren seine Jünger abermals ... versammelt« (Joh 20,26), 14. postalische Abk. von Estland, 16. Kletterpflanze (2. Makk 6,7), 18. ohne Nachkommen (Lk 20,29), 22. Nählinie, 24. Gebissteil mancher Schlangen, 25. Federvieh, 28. »Ist denn Israel ein ... oder unfrei geboren?« (Jer 2,14), 29. Jesus: »Lasst uns über den ... ­f ahren« (Lk 8,22), 31. ital.: drei, 35. rumän. Münze, 36. ein bedeutender Schrifttgelehrter (Esr 7,6), 38. »Stecke dein Schwert an seinen ...« (Mt 26,52), 40. Abk.: mistress (engl. für Frau), 41. Abk.: Union Evangelischer Kirchen, 43. Abk.: Doktor.

Die gesuchten Worte Jesu aus dem Lukasevangelium lauten: »Suchet, so werdet ihr finden« (Lukas 11,9)

Für Menschen, die unterwegs sind.

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Gerechtigkeit – Frieden – Bewahrung der Schöpfung als missionarisches Handlungsfeld

Ein wesentlicher Teil der Arbeit der EmK-Welt­ mission ist das ­Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und die ­Bewahrung der Schöpfung. Denn unter Mission verstehen wir das »Leben in der Sendung Jesu. Darum ist alles, was wir tun, um Menschen in ­Berührung mit Gottes Liebe zu bringen, Mission« (Missions­ verständnis der EmK). ­Dieses ganzheitliche Verständnis von Mission spiegelt sich in den fünf Förder­bereichen, mit denen wir unsere Arbeit ­beschreiben. Sie sind auf­einander bezogen und gehen ­ineinander über: ■ Evangelisation, Gemeindeaufbau, ­ theolo­gische ­Ausbildung ■ Arbeit für Kinder und Jugendliche ■ Projekte mit und für Frauen und Mädchen ■ Einsatz für Gesundheit und Kampf gegen HIV/Aids ■ Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und die ­ Bewahrung der Schöpfung

Auf diesen Seiten wollen wir Ihnen beispielhaft einige ­Projekte aus dem Förderbereich »Gerechtigkeit – Frieden – ­Bewahrung der Schöpfung« vorstellen, die von uns unterstützt werden.

Tremembé Neues indianisches Leben Das Stammesgebiet der Tremembé-­Indianer erstreckte sich ursprünglich über einen weiten Bereich der Nordostküste Brasiliens. Das änderte sich aber im Zeitalter des Kolonialismus. Zurückgedrängt in sogenannte Reservate verloren die Tremembé immer mehr Land und damit ihre Existenzgrundlage. Sie wurden gezwungen, die neue – für sie fremde - Kultur anzunehmen. Erst 1988 wurde durch die neue Verfassung Brasiliens festgelegt, dass die indigenen Völker ein Recht auf ihr eigenes Land haben. Heute leben die Tremembé im brasilianischen Bundesstaat Ceará. Nachdem sie viele hundert Jahre ihre Sprache nicht sprechen und ihre Feste nicht feiern durften, galten sie im vergangenen Jahrhundert schon als »ausgestorben«. Doch das Leben ist zurückgekehrt in ihre Dörfer an der Nord-

ostküste Brasiliens: 4.500 Tremembé bekennen sich inzwischen wieder zu ihrem Volk und ihrer Geschichte. Sie leben hauptsächlich von der Landwirtschaft und vom Fischfang für den Eigenbedarf. Doch Großgrundbesitzer und Firmen beuten die natürlichen Ressourcen im Gebiet der Tremembé im industriellen Maßstab aus. Regenwald wird großflächig vernichtet und die Fischbestände werden geringer. Die Tremembé fühlen sich erneut bedroht. Um dem etwas entgegenzusetzen, kämpfen ­sie um kulturelle Gemeinsamkeiten in ­ihrem Volk. Seit 1997 unterstützt die brasilianische Methodistische ­Kirche die Tremembé in ihrem Kampf ums Überleben und ­finanziert dabei zwei Schulen, die in besonderer Weise die indianische Kultur bewahren helfen. Hier lernen die Kinder der Tremembé nicht nur ihre alte Sprache, sondern auch ­etwas über ihre Geschichte, Kultur und ­Tradition. Die EmK-Weltmission unterstützt ­dieses Projekt in diesem Jahr mit 8.500 Euro.


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Alphabetisierungsprogramm in Malawi

Bewahrung der Schöpfung in Cambine

Sowohl für die Entwicklung der jungen Kirche als auch für die der gesamten Gesellschaft in Malawi ist Bildung entscheidend. Vor allem in den ländlichen Gebieten können bisher aber nur wenige Menschen lesen und schreiben. Erst 1995 wurde in Malawi die freie Grundschule eingeführt. Bis dahin besuchten nur etwa 50 Prozent der Kinder eine Schule (heute sind es immerhin rund 80 Prozent) und das waren – entsprechend der afrikanischen ­Kultur – überwiegend Jungen. Vor allem Frauen sind daher in Malawi häufig Analphabetinnen. Deshalb hat das Frauenwerk der Kirche Alphabetisierungskurse für Erwachsene gestartet. Ihr Argument: »Der christliche Glaube basiert auf einem Buch. Es ist deshalb zu wünschen, dass alle die ­Bibel selbst lesen können.« Auch in der Gemeindearbeit besteht immer wieder die Notwendigkeit, ­lesen und schreiben zu können, z. B. als Schriftführerin oder Schriftführer in einem Gremiun oder als Lektorin oder Lektor im Gottesdienst. Dass es den Menschen auch in ihrem Privat- und Berufsleben weiterhilft, wenn sie lesen und schreiben können, versteht sich von selbst. Mit Hilfe der ­Finanzierung aus Deutschland kann die Kirche in Malawi Unterrichtsmaterial kaufen und eine kleine Vergütung für die Lehrenden bereitstellen. Benachteiligte Menschen in der Gesellschaft erleben so mehr soziale Gerechtigkeit. Die EmK-Weltmission unterstützt das Alphabetisierungs­ programm in ­diesem Jahr mit 1.000 Euro.

Schon in den 1890er-Jahren gründeten Missionare in Cambine in Mosambik ein Landwirtschaftsprojekt. Hauptziel ist die Versorgung von Waisenkindern, Internatsschülerinnen und -schülern sowie Studierenden am Theologischen Seminar mit Lebensmitteln. Doch auch wenn Umweltschutz unter armen Menschen ­häufig noch als Luxusproblem gilt und deshalb auch in ­Mosambik allgemein nicht viel Beachtung findet, versucht der burundische Agrarwirtschaftler Dieudonné Karihano, der das Landwirtschaftsprojekt leitet, neue Wege einzuschlagen. So soll besonders das Bewusstsein für den Wert des Wassers gestärkt werden. Bewässerung erfolgt in Cambine nicht nach dem »Gießkannenprinzip«, sondern gezielt an jeder einzelnen Pflanze. Mit solchen Schwerpunkten versucht das Projekt, eine ­produktive Nutzung der Ressourcen mit dem schonenden Umgang derselben in Einklang zu bringen. Und da viele ­junge Menschen im Landwirtschaftsprojekt ausgebildet ­werden, besteht Hoffnung, dass es gelingt, dieses neue ­Bewusstsein möglichst weit zu verbreiten. Die EmK-Weltmission unterstützt das Landwirtschaftsprojekt Cambine in ­diesem Jahr mit 9.000 Euro.

Ich unterstütze die EmK-Weltmission mit: monatlich 30 Euro vierteljährlich 90 Euro halbjährlich 180 Euro jahrlich 360 Euro anderer Betrag: _______ Euro

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Susan Meissner

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Rose Muriens Hochzeitsträume kommen zu einem jähen Ende, als sie kurz vor der Trauung von ihrem Auserwählten sitzengelassen wird. Als Medizin für ihr gebrochenes Herz eröffnet sie einen Laden für gebrauchte Hochzeitskleider. Laurent, ein Geistlicher, steht Rose dabei zur Seite. Doch als der alte Mann schwer erkrankt, will ihn sein Sohn Ramsey aus der gewohnten Umgebung herausreißen, damit er sich um ihn kümmern kann. Rose setzt alles daran, dies zu verhindern. Inmitten der Auseinandersetzung mit Ramsey wird ihr immer klarer, dass sie ihren Traum nicht aufgeben will – die große Liebe ihres Lebens zu finden. Eine fesselnde Geschichte über Gottes unfehlbare Pläne.


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Wolfgang Neumeister greift für seine Radierungen oft auf religiöse Themen ­zurück.

Kunstvolle Kratzer: Die Faszination der Radierung ums Malen gegangen, sondern auch um Lebensberatung, sagt Neumeister. Vor drei Jahren zog er an den Bodensee, um die Familie seiner Tochter bei der Kinderbetreuung zu unterstützen. Mitgenommen hat er seine Malwerkstatt, in der er für die Ausstellung in der Friedenskirche arbeitete. Sie basiert auf der Idee, Gemeindemitglieder nach Bibelworten zu fragen, die in ihrem Leben eine besondere Bedeutung haben.

Lebensbegleiter aus der Bibel Neumeister dachte zunächst, die meisten würden den Satz »Der Herr ist mein Hirte« aus Psalm 23 nennen. Doch der er täuschte sich: Fast jeder hat eine andere Bibelstelle. Für die Ausstellung unterlegte Neumeister die Zitate mit farbigen Motiven, die sich an die Kalligrafie anlehnen. Radierungen ergänzen die Schau. Auf einer ist ein vor Kraft strotzender Stier zu sehen. In einem Kreis zwischen den Hörnern des mächtigen Tiers ist ganz schwach die Kreuzigungsgruppe zu erkennen. Neumeister versteht sein Stier-Bild als Variation des Motivs »Tanz ums goldene Kalb«. Er verarbeitet künstlerisch, wie sich Menschen nach Zeichen für ihre Religion sehnen, obwohl diese oft ablenken von den wesentlichen Inhalten. Auch in anderen Werken greift Neumeister religiöse Themen auf, oft auch mit witzig-ironischen Anspielungen. Manche seiner Bilder wirken wie Karikaturen. So etwa der Holzschnitt, der Menschen zeigt, die sich in engen Gängen nach oben buddeln, dabei aber immer wieder in Sackgassen geraten. Was das Bild zeigt, verrät die Notiz am unteren Papierrand: Neumeister nennt sein Werk: »Gemeindearbeit«. Claudia Rindt

Foto: Cl audi a Rindt

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olfgang Neumeister liebt die Herausforderung, sorgfältig arbeiten zu müssen. »Es ist eine ehrliche Kunst. Man darf sich keine Fehler erlauben«, sagt der Laienprediger und pensionierte Lehrer über seine Leidenschaft, Radierungen anzufertigen. Selbst Bilder seiner Enkel hat der 68-Jährige schon mit Stahlstiften auf Metallplatten gekratzt und gedruckt. Von einem Bild in Neumeisters Werkstatt in Hegne bei Konstanz lacht das Gesicht einer Katze mit überlangen Schnurrbarthaaren. Viele von Neumeisters Werken haben religiöse Motive wie etwa die Drucke, die eine Ausstellung über Bibelworte in der Konstanzer EmK-Friedenskirche ergänzen. Im Leben des Mannes spielt Kunst nicht nur als Hobby eine große Rolle. Sie war für ihn auch ein Mittel, Hörgeschädigten neue Welten des Ausdrucks zu eröffnen. Wolfgang Neumeister war mehr als zwei Jahrzehnte lang Lehrer und Rektor an einer staatlichen Realschule. Dann wollte er Neues wagen. Der vierfache Vater sattelte beruflich um und studierte Sonderpädagogik und Kunsttherapie. Der Mann, der als Kind selbst unter Stottern gelitten hatte, unterrichtete bald an einer Realschule für Hörgeschädigte und Sprachbehinderte in Nürtingen – und erlebte dabei Zufriedenheit. An der Schule gibt er unter anderem Förderunterricht mit kunsttherapeutischen Elementen. Die Schüler waren so begeistert, dass sie nach ihrem Abschluss eine Fortsetzung des Kurses wünschten. Neumeister rief eine freie Malgruppe ins Leben, die er 18 Jahre lang begleitete. Erst kamen nur ehemalige Schüler, später auch Senioren mit Hörproblemen. Im Kurs sei es nicht nur


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