unterwegs 25/201

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4. Dezember 2011 ISSN 1436-607X

Magazin der Evangelisch-methodistischen Kirche

Da kommt was auf Sie zu:

25/2011

Das ÂťunterwegsÂŤ-Adventsheft mit Adventskalender


Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des Herrn Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben, und alle Heiden werden herzulaufen, und viele Völker werden hingehen, und sagen: Kommt, lasst uns auf den Berg des Herrn gehen, zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des Herrn Wort von Jerusalem. Und er wird richten unter den Heiden und zurechtweisen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen. JES AJA 2,2–5

Alle Völker, kommen zu Dir, Herr, Alle Völker, strömen zu Deinem Berg, Zu ihnen allen sprichst Du, veränderst ihr Leben Und schenkst ihnen Frieden für immer

D ezemb er

1.

Dezembe r

2.

Gestern haben wir davon gelesen, dass Gottes Verheißung allen Völkern gilt. Alle sollen kommen, um das Wort des Herrn zu empfangen. Und alle sollen ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden. Krieg gibt es nicht mehr. • Die erste VerheiSSung hat sich zumindest zum Teil erfüllt. In aller Welt wird das Wort Gottes gehört und gelesen. Menschen pilgern nach Jerusalem. Aber alle Völker sind noch nicht gekommen. • Noch weiter entfernt wirkt die Prophezeiung »Schwerter zu Pflugscharen«.Waffen gibt es noch mehr als genug. Aber dass sie überwunden werden können, das ist in der Geschichte in Ansätzen immer wieder durchgeschimmert. Der Ruf »Schwerter zu Pflugscharen« spielte eine wichtige Rolle, als das DDR-Regime auf friedliche Weise fiel. Das hat die Welt nicht völlig verändert, aber doch ein starkes Zeichen gesetzt. • Wir erwarten im Advent, dass diese Verheißungen voll und ganz Wirklichkeit werden. Vorzeichen davon haben wir schon gesehen und die große Vollendung erwarten wir.


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s, Herr Jesu Komm zu uns, Komm en, uns Fried ng, g in r B u s Vergeb n ! u g in r ohne Tod s. B n e b e L s un u un Bring , komm z u s e J r r e H Komm ich, wir auf D n te r a w chtig n, , Sehnsü nd wisse u h ic n bringen e D b f e u L a d n n e den u Harr ist! nnst Frie a k u esus Chr D J r r r e Nu H s n lles für u Du bist a

enschen, M r e ll a r e mm, Du Erlös avids Sta D n o Komm v ig htet, Du Kön geschlac s m n m u o r K ü hte, f Lamm, aller Mäc u r D e g m in m w Ko er Bez m! Du stark we, Lam ö L m , r m e o g K brin Friedens

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JE S AJA 63,15 f f.

4.

So schau nun vom Himmel und sieh herab von deiner heiligen, herrlichen Wohnung! Wo ist nun dein Eifer und deine Macht! Deine große, herzliche Barmherzigkeit hält sich hart gegen mich. Bist du doch unser Vater, denn Abraham weiß von uns nichts, und Israel kennt uns nicht. Du Herr, bist unser Vater; »Unser Erlöser«, das ist von alters her dein Name. Warum lässt du uns, Herr, abirren von deinen Wegen und unser Herz verstocken, dass wir dich nicht fürchten? Kehr zurück um deiner Knechte willen, um der Stämme ­willen, die dein Erbe sind! Kurze Zeit haben sie dein heiliges Volk vertrieben, unsere Widersacher haben dein Heiligtum zertreten. Wir sind geworden wie solche, über die du niemals herrschtest, wie Leute, über die dein Name nie genannt wurde. Kein Ohr hat gehört, kein Auge hat gesehen einen Gott außer dir, der so wohltut denen, die auf ihn harren.

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Dezem ber

5.

Gott ist im Himmel, in seiner herrlichen Wohnung. Dort ist er und damit fern von den Menschen in ihrem Menschen können nicht­ Elend. Jesaja und das Volk helfen, nicht einmal Abraham fühlten sich vergessen. und Israel, aber Gott kann es. Gott war fern, durchaus in Und darum bittet Jesaja im seiner Herrlichkeit, aber von ­gestrigen Bibeltext. Jesaja der war dort unten nichts ruft Gott an, den Himmel zu zu spüren. Und in diesem zerreißen. Die Trennung Alleingelassen-Sein ruft zwischen Himmel und Erde, Jesaja zu Gott. die Trennung zwischen Gott Er redet ihn als »Herr« an, und Mensch soll ein für aber sagt ihm dabei »Bist allemal verschwinden. Gott soll du doch unser Vater«. Er er­herabkommen auf die Erde. innert ihn daran, dass er es Er soll die Berge zerfließen doch war, der Israel immer lassen und alles verändern. wieder gerettet hat. Wenn wir den Advent begehen, dann sind wir nicht damit zufrieden, dass Gott im Himmel ist. Wir wollen, dass er hierher kommt und dass er alles verändert. Wir haben keine Angst vor ihm, sondern wir erwarten ihn. Komm unser Gott! können, dass sie frei werden in Christus. Auch die Menschen aus den Heidenvölkern – wozu wir ja gehören – können endlich Gott nah sein und gemeinsam mit den Kindern Israels mit Gemeinschaft haben. Diese Gemeinschaft hat uns Gott in Jesus Christus schon geschenkt. In ihm ist er gekommen. Da ist diese Hoffnung von Jesaja erfüllt worden, sogar mehr, als Jesaja dachte. Und doch erinnert der Jesaja-Text daran, dass diese endgültige Überwindung der Trennung von Himmel und Erde noch aussteht. Jesus hat das Entscheidende getan, aber die Vollendung wird noch kommen. Wir feiern, dass er gekommen ist und harren auf seine Wiederkunft.

Ein Gott, der wohltut

Ein Satz vom Sonntag ist mir noch sehr lang im Gedächtnis geblieben: »Kein Ohr hat gehört, kein Auge hat gesehen einen Gott außer dir, der so wohltut denen, die auf ihn harren« (Jesaja 64,3). Wenn wir auf ihn harren, und darum geht es ja im Advent, dann wird er so gut zu uns sein, wie es sich kein Mensch vorstellen kann. Gott hat uns in Jesus Christus mehr von der Unvorstellbarkeit seiner Güte gezeigt als Jesaja. Bei Jesaja müssen die Völker zittern. Bei Jesus haben wir erlebt, dass die Völker in aller Welt seine Botschaft hören, dass sie sich zu ihm und zu seinem Vater bekehren Dezembe r

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Johann Christoph Blumhardt, aus dem Gesangbuch der Evangelischen Brüdergemeine von 2007, Nr. 1022

Und nun, Herr, du bist unser Schöpfer Und Vater rufen wir zu dir. Wir sind der Ton, du unser Töpfer, Und deiner Hände Werk sind wir. Gedenke ewig nicht der Sünden, O Herr und zürne nicht zu sehr. Wir alle sind dein Volk, lass finden Dein Antlitz uns und schau doch her!

Ach lass die Völker vor dir zittern Durch Wunder, die sie dich tun sehn, Wenn du von dir wirst Berg erschüttern Und niederfährst von deinen Höhn! Ist’s doch mit Ohren nie vernommen, Von keinem Auge je gewahrt, In keines Menschen Herz gekommen, Was dem geschieht, der deiner harrt.

O dass die Himmel du zerissest Und führest von den Höh’n herab! Dass Berge du vor dir zerstießest Mit deinem mächtgen Herrscherstab! O dass doch bald dein Feuer brennte! Zünd an den Tag vertreib die Nacht! O dass doch jedermann erkennte Den Namen der uns Heil gebracht!

vereint

Und der eine Mensch und Gott wird nicht ruhen, Bis wir Menschen ganz mit Dir sind, Du unser Gott, komm zu uns, Sei mit uns ganz eins!

nah

Doch schon damals vor 2000 Jahren Bist Du zu uns gekommen, Seitdem bist Du uns ganz , Seitdem ist ein Mensch in Dir, In Deiner Herrlichkeit, Seitdem sind Gott und Mensch nicht mehr zu trennen.

Im Himmel bist Du, Weit, weit weg von uns, Dort bist Du in Deiner Herrlichkeit, Aber die sehen wir nicht.

Fern bist Du, unser Gott,

Dezembe r

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9.

Der A d schrit vent ist sc hon e ten. Zw in komm t in zw ei Kerzen Stück wei uns, W t vora brenn ei Tag nge­ Ziel u eihnachten en hinzu. en, eine d D nsere ritte ieses rückt sW Beim L n Warte artens in äher, und icht zeigt tus gi n auf d d bt es die V iesem Ad amit das l o v e sagt llend ent. ider k de u tige S n Tag an, einen Adv ng durch Chris­ entsk tunde gesch ra . Und denn Wir warte weige de nz . Nichts och h nn di n und Jesus er ab n h bei u at uns nic en wir ein ichts gesch ich­ ns un ht ve ieht. e fes d rg t Gibt es vi wird uns u essen, so e Zusage. nd ell n für da s das eicht doch d alles vol ern er ist le Kerze Warte n n auf einen Ad nden. v uns s gibt es se J entsk esus? ei hr r des W n Licht bre wohl: Un Eine Form anz s selb nnt, d arten v on s s so in die W heller. Da ann wird u t. Wenn in e nn ns adven lt tliche hinein, w strahlt er ere Welt ie die n Wo durch hnzim K mer s erzen in u uns nsere trahle n.

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10. Johann Christoph Blumhardt, aus dem Gesangbuch der Evangelischen Brüdergemeine von 2007, Nr. 1019

Du wirst’s tun, du wirst vertreiben Alle Nacht und Finsternis, endlich wirst du Sieger bleiben; dein wird alle Welt gewiss. Bricht der helle Tag herein, welche Freude wird es sein!

Alle Nächte zu zerstreuen, lieber Heiland bist du da, So wird alle Welt gedeihen, was da fern ist und was nah, bis vom Lichte wird erfüllt, was gemacht nach Gottes Bild

In die Welt bist du gekommen, Jesu, als ein Licht der Welt, Wer ins Herz dich aufgenommen, sich im Glauben an dich hält, der erfährt’s wie du gewiss Licht bringst in die Finsternis.


3 . Adv en t

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wie geschrieben steht (Psalm 18,50): »Darum will ich dich loben unter den Heiden und deinem Namen singen.« Und wiederum heißt es (5. Mose 32,43): Freut euch, ihr Heiden, und preist ihn alle ­Völker!« Und wiederum (Psalm 117,1): »Lobet den Herrn, alle Heiden und preist ihn alle Völker!« Und wiederum spricht Jesaja: »Es wird kommen der Spross aus der Wurzel Isais und wird aufstehen, um zu herrschen über die Heiden; auf den werden die Heiden hoffen.« Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.

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Denn was zuvor geschrieben ist, das ist zur Lehre geschrieben, damit wir durch Geduld und den Trost der Schrift Hoffnung haben. Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, dass ihr einträchtig gesinnt seid untereinander, Christus Jesus gemäß, damit ihr einmütig mit einem Munde Gott lobt, den Vater unseres Herrn Jesus Christus. Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob. Denn ich sage: »Christus ist ein Diener der Juden geworden um der Wahrhaftigkeit Gottes willen, um die Verheißungen zu bestätigen, die den Vätern gegeben sind; die Heiden aber sollen Gott loben um der Barmherzigkeit willen,

RÖ MER 15,4 –13

s nder an, wie Christu »Darum nehmt eina hat zu Gottes Lob.« euch angenommen ntsdes gestrigen Adve Diese Aufforderung igttextes ist mir kalenders- und Pred len. Wir besonders aufgef al en und mit sollen uns annehm loben. einem Munde Gott cht nur für Vielleicht ist das ni rderung. mich eine Herausfo n gibt es ja Auch unter Christe en. Das gilt Auseinandersetzung einden als sowohl in den Gem Kirchen und auch zwischen den mungen. theologischen Strö dieser Was sollen wir mit ls anfangen? Mahnung des Aposte t die Einheit Paulus forder t nich . ndern im Lob Gottes in der Theologie, so her, n mit char ismatisc Das gilt für Christe ler aler und traditionel evangelikaler, liber es aßen. Selbst wenn Prägung gleicherm run Liedern und Inst mit unterschiedliche erst können wir doch zu t, eh hi sc ge n te en m Lob im Gesang des Gott loben und das sein nn können wir eins anderen hören. Da nn er warten, auch we und ihn gemeinsam m einig sind. wir uns nicht in alle Dezem be r

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Dez ember

Neben der Mahnung zur Einmütigkeit fiel mir im Predigttext vom Sonntag ein zweiter Punkt sehr deutlich auf: Die Verheißungen an die Heidenvölker, die aus dem ganzen Alten Testament zusammengetragen werden. Bei Heiden denkt man heute gerne an Menschen in der Ferne, die noch nie etwas von Gott gehört haben. Aber im Alten Testament waren die Heiden alle Völker außer dem Volk Israel. Die Bewohner des heutigen Deutschlands waren da ganz sicher dabei. Wobei es unwahrscheinlich ist, dass Jesaja oder König David jemals ­bewusst an das heutige Deutschland gedacht haben. Und doch ist Gott in Jesus auch zu uns gekommen. Wir haben seine Botschaft gehört und dürfen an ihn glauben. Dass ist ein Grund zur Freude. Er ist auch zu uns gekommen und er wird zu uns kommen.

Er ging aus der Kammer sein, Dem kön’glichen Saal so rein, Gott von Art und Mensch, ein Held Sein’ Weg er zu laufen eilt.

Lob sei Gott, dem Vater, gtan; Lob sei Gott, sei’m ein’gen Sohn, Lob sei Gott dem Heilgen Geist, Immer und in Ewigkeit.

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Dein Krippen glänzt hell und klar, Die Nacht gibt ein neu’ Licht dar. Dunkel muss nicht kommen drein, Der Glaub bleib immer im Schein.

Sein Lauf kam vom Vater her Und kehrt wieder zum Vater, fuhr hinunter zu der Höll Und wieder zu Gottes Stuhl.

mar tin lut her nach dem hymnus »veni redempto r gentium «. G B 148

Nun komm der Heiden Heiland, Der Jungfrauen Kind erkannt, Dass sich wundert alle Welt, Gott solch Geburt ihm bestellt.

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Sie werden erkennen, Dass sie gemeinsam zu Dir gehören, Sie werden erkennen, Dass Du mehr bist als ein Frömmigkeitsstil. Sie werden vereint sein in Dir!

Aus ganz verschiedenen Kirchen, Aus ganz unterschiedlichen Gemeinden, Werden Menschen Dich loben, Auf ihre Art, in ihrer Sprache, in ihrem Stil, Mit ihren Worten, ihrer Musik, auf ihre Weise.

Alle werden Dich preisen, Aus allen Erdteilen, Aus allen Völkern, Werden Menschen Dich preisen.

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D ezem

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r

und fangen heute damit an.

wird zu uns kommen. Machen wir uns für ihn bereit

Warten auf den Heiland zu denken. Christus will und

Vielleicht ist heute eine gute Gelegenheit, an dieses

vorbereitungen?

weg? Überlagert von vielen Schichten der Weihnachts-

verändert und verwandelt? Oder wirkt das ganz weit

wir auf das Kommen Jesu? Erhoffen wir, dass er alles

Advents aus? Erwarten wir unseren Heiland? Warten

16.

Doch wie sieht es mit der eigentlichen Aufgaben des

erfüllen und die von ihnen wirklich erwartet werden.

ten. Das sind Aufgaben, die Menschen in dieser Zeit

­gekauft sein, die Vorbereitungen gut vorangeschrit-

langsam sollten zumindest die ersten Geschenke

immer näher. Etwas Zeit haben wir zwar noch, aber

Der vierte Advent steht kurz bevor. Weihnachten rückt

D ezember


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4, 5

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uf, f. lau l e im m ie H Him , r. d Tür el fü m eiß o d r v n g nd rab Tor u d Rie e ila h e l n , e O H erab imm ss u o l H H ch , om wo S ieß . v g b us b l a e a eß ta ß i ß i m e i fl e n R Re Him iland reg . d m e n D ezemb er vo H u us ,o ht , au Ha t c b T l s ’ e a e in br ob er W ? en tt e au h Jak k o r zen stellt l T e n o G b a l, W O ü g Im ng aa ig er Ihr u S n d n ö t . ffn ste ertal nK ros Ho h T c , r De u ih m hö st d ie all m am J b o i v e s bl m r im uf om s hie Wo Dara k h n , ac öst u n, m rn, ter tr e m S g o r m en ne O k Kom n chö schau Schei s u n n n, d wir a ine n e o d n en eS lar wollt f! Oh k n. O u h sei a c i e h l D l e ir a ng n w o s O S terni s Fin In

la me

Gott ist mein Zeuge, dass unser Wort an euch nicht Ja und Nein zugleich ist. Denn der Sohn Gottes, Jesus Christus, der unter euch durch uns gepredigt worden ist, durch mich und Silvanus und Timotheus, der war nicht Ja und Nein, sondern es war Ja in ihm. Denn auf alle Gottesverheißungen ist in ihm das Ja; darum sprechen wir auch durch ihn das Amen, Gott zum Lobe. Gott ist’s aber der uns fest macht samt euch in Christus und uns gesalbt und versiegelt und unsere Herzen als Unterpfand den Geist gegeben hat.

2. ko rin ther 1,18–22

4. Adven t

JA Dezember

18.


Ja

Gottes zu uns ist schon gesprochen. Das war das Zentrum des gestrigen Textes aus dem 2. Korintherbrief. Zu allen Verheißungen hat Gott in ihm Ja gesagt und damit zu uns. Das ist schon geschehen, in Jesus Christus. Und ihn feiern wir in dieser Woche, an Weihnachten. Mit seinem Kommen damals hat Gott sich uns voll und ganz zugewandt. Sein Ja gilt ein für allemal. Wir brauchen nicht mehr auf Gottes Entscheidung zu warten. Gott hat sich für uns entschieden. Deshalb können wir voll Zuversicht in die Zukunft blicken. Seine Wiederkunft ist etwas sehr Positives, denn er kommt als der, der zu uns steht, der alles für uns getan hat und tut, und nicht als ein Fremder. In Gott hat Jesus Ja zu uns gesagt. Wir dürfen ihn erwarten. Und dieses Weihnachten dürfen wir als Erinnerung daran feiern, dass Gott zu uns hält. D ezember

19.

Ja hast Du gesagt zu uns, Ein Ja zu uns Ein Ja für immer! Du hast uns angenommen, Zu Deinen Brüdern und Schwestern hast Du uns gemacht, Zu Kindern Deines Vaters, Zu einem Teil von Dir sogar! Jesus Christus, Kind und König, Danke für Dein Ja zu uns!

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21. m att häus 1,18–25

Als Maria, seine Mutter, dem Josef vertraut war, fand es sich, ehe er sie heimholte, dass sie schwanger war von dem Heiligen Geist. Josef aber, ihr Mann, war fromm und wollte sie nicht in Schande bringen, gedachte aber, sie heimlich zu verlassen. Als er das noch bedachte, siehe, da ­erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sprach: Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was sie empfangen hat, das ist von dem Heiligen Geist. Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von D ezemb er ihren Sünden. Das ist aber alles geschehen, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott mit uns. Als nun Josef vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich. Und er berührte sie nicht, bis sie ­einen Sohn gebar; und er gab ihm den ­Namen Jesus.

Die Geburt Jesu Christi geschah aber so:

Im gestrigen Text haben wir von Josef gelesen. Sein Leben wird völlig durcheinander gewirbelt. Erst wird seine Verlobte schwanger. Dann erscheint sogar ein Engel und sagt ihm, dass sie Jesus gebären wird, und dass in ihm Gott mit uns sein wird. Jesu Kommen wird ihm angekündigt und er hält sich an die Botschaft des Engels. Jesu Kommen ist nun nicht nur dem Josef angekündigt worden, sondern auch uns. Er hat uns seine Wiederkunft versprochen. Er hat

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22.

uns zugesagt, dass er uns nicht für immer verlassen hat, sondern bei uns ist, und zu uns kommen wird, um uns und alles andere zu vollenden. Mir fällt auf, was für eine Zumutung Jesu erstes Kommen für Josef war. Was würden wir tun, wenn uns heute einfach ein Kind geschickt würde? Josef hat sich darauf eingelassen und damit wohl sein Leben umgestellt. Verändern auch wir unser Leben, weil Jesus kommt? Bereiten wir uns darauf vor, ihn aufzunehmen?


23.

Welch göttlich holdes Gnadenjahr Eröffnet sich der Erde! Komm, komm, dass aller Völker Schar Durch dich gesegnet werde. Dir weicht der Fluch, der Irrtum flieht, Gerechtigkeit und Friede blüht. Komm, höre laut von allen Hosiannajubel schallen!

Zieh ein, die Tore tun sich auf Dem gottgesalbten König. Zu hemmen deinen Siegeslauf, ist alle Welt zu wenig. Und ob sich Satans Macht erhebt, Vor deinem Worte sich erbebt. Schau deines Reiches Siegen Der Sünde Reich erliegen.

Willkommen, Heil der ganzen Welt, in unserm Menschenorden! Willkommen Gottes Kind und Held, der unser Bruder worden! Komm, der du als der Friedefürst Dein Volk mit Gnade krönen wirst; Du deines Volks Verlangen, Komm, lass dich froh empfangen.

D ezember

Ka rl bernhard g ar ve aus dem Gesangbuch der Ev. Brüdergemeine von 2007, Nr. 155

24.

Dezem be r Hei lig ab end

tus ausging, dem Kaiser Augus n vo ot eb G n ei te und zu der Zeit, dass g war die allerers un tz hä Sc e es Es begab sich aber di d ng, Und jedermann gi schätzt würde. Un . ge ar t w el n W rie le Sy al in ss r da atthalte it, da Quirinus St e Stadt. ­geschah zu der Ze de jüdische , ein je r in sein ße lie en tz hä t Nazareth, in das sc ad St ch r de s au dass er si a, ilä al d Gef auch Josef aus G aus dem Hause un er l ei w , m he le Da machte sich au Beth em vertrauten vids, die da heißt ße mit Maria, sein lie en tz Land zur Stadt Da hä sc ch si sie gebären war, damit er kam die Zeit, dass , en ar w rt schlechte Davids do e si legte ihn hwanger. Und als n in Windeln und ih lte ke ic w d Weibe, die war sc un r ihren ersten Sohn in der Herberge. sollte. Und sie geba nst keinen Raum so n tte n Hürden. Die ha e si nn dem Felde bei de f au d in eine Krippe; de en eg G n und die en in derselbe errn trat zu ihnen, H s de l ge En Und es waren Hirt r de Engel s ihre Herde. Und ch sehr. Und der si en et ht rc fü e si ­hüteten des Nacht und große Freude, leuchtete um sie; h verkündige euch ic e eh Klarheit des Herrn Si t! ch ni n; ­welcher Fürchtet euch der Heiland gebore e ut he t is sprach zu ihnen: ch eu erfahren wird; denn die allem Volk wid vids. err, in der Stadt Da H r de s tu ris Ch t is

Luk as 2, 1– 12


Gemeindeportrait Advent 18 ::: Titelthema:

Mit Zuversicht nach vorne

Eine Besonderheit der Immanuelkirche sind die Fenster, die das Kirchenjahr beschreiben (oben). Gemeinschaft wird im Bezirk groß geschrieben (Foto rechts). Fotos: privat

Mehr als 260 Bezirke gibt es in der Evangelisch-­methodistischen Kirche in Deutschland. Alle haben ihre eigene Prägung. Um diese Vielfalt zu zeigen, stellen sich in »unterwegs« regelmäßig EmK-Bezirke vor. In dieser Ausgabe geht es nach Dresden-Immanuelkirche. Das sind wir Der Bezirk Dresden-Immanuelkirche ist einer der kleineren Bezirke unserer Ostdeutschen Jährlichen Konferenz. Gemeinsam mit den anderen drei Bezirken unserer Kirche in der großen und wunderschönen Stadt Dresden wollen wir den Auftrag unserer Kirche wahrnehmen. Das fällt uns oftmals nicht sehr leicht angesichts einer großen Vielfalt kirchlichen, christlichen Lebens in unserer Stadt und unserer kleinen Kraft. In den letzten Jahren erlebte die Gemeinde eine sehr starke Fluktuation. Zurzeit treffen sich sonntags etwa 30 meist ältere Personen zum gemeinsamen Gottesdienst. Über Jahre hinweg gehörte eine Kinderpredigt zum Gottesdienstprogramm, nun bleiben leider viele Kinder weg. Auch eine Lobpreisgruppe, weitgehend aus jungen Menschen bestehend, hatten wir aufgebaut. Nun bleiben sie meistens weg, und wir haben nur noch selten einen Lobpreisteil im Gottesdienst. Aber wir ge-

hen unseren Weg im Glauben und in Zuversicht weiter.

Das machen wir Doch es gibt viele Elemente im Alltag der Gemeinde, die von einem pulsierenden geistlichen Leben zeugen. Ganz wichtig ist die Arbeit der Begegnungsgruppe für Suchtgefährdete. Jeden Donnerstag trifft sich diese Selbsthilfegruppe seit vielen Jahren. Die Begegnungsgruppe ist ausdrücklich eine Arbeitsgruppe unserer Gemeinde, arbeitet aber mit dem »Blauen Kreuz« zusammen und wird fachlich betreut. Wir sind sehr dankbar dafür, dass in den 15 Jahren, die die Gruppe existiert, immer wieder Menschen zum Glauben gefunden haben. Wir sind überzeugt davon, dass dem Gebet in allem eine große Bedeutung zukommt. Deshalb laden

Bezirk Dresden-Immanuelkirche n Zum Bezirk Dresden-Immanuelkirche gehören 61 Glieder,

13 Angehörige und 11 Zugehörige, 18 Freunde (103). Die Gemeinde der Immanuelkirche entstand in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts. Die Immanuelkirche wurde im Dezember 1927 eingeweiht. Zum 1. Januar 2012 schließt sich der Bezirk mit dem Bezirk Großenhain zusammen. n Gottesdienst sonntags 10.30 Uhr. n Hühndorfer Straße 22, Dresden, Telefon 0351 4207325. www.dresden-immanuel.de

wir wöchentlich zum »Gebetstreff der Gemeinde« ein. Nicht wenige konkrete Gebetserhörungen haben uns sehr ermutigt, diesen Dienst weiter zu tun. Unsere Senioren freuen sich über den monatlichen Seniorenkreis, der eine wichtige soziale Funktion für die älteren Geschwister hat. In regem Austausch beschäftigen wir uns mit aktuellen Themen und nehmen gegenseitig Anteil am alltäglichen Ergehen.

Hier leben wir Sehr dankbar sind wir für unsere Immanuelkirche, die als wirkliches Schmuckstück zu bezeichnen ist. Nicht nur die sehr gelungene farbliche Gestaltung berührt viele Besucher, sondern vor allem auch die farbigen Kirchenfenster, entworfen und gefertigt von einem Dresdner Künstler in der Wendezeit. Die Fenster stellen das Kirchenjahr dar, also die im Evangelium beschriebenen Heilstatsachen, von denen die Gemeinde immer umgeben ist, wenn sie Gottesdienst feiert. Besuchen Sie uns doch einmal und nehmen Sie diese wunderschönen und ausdrucksstarken Fenster selbst in Augenschein! Pastor Gottfried Fischer

unterwegs 25/2011 ::: 4. Dezember 2011


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