Ausgabejahr 21 | 01 - 2021
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2021
ES GLITZERT. ES PRICKELT. ES WIRD NACHGEDACHT.
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KULTUR
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24 Lichtspektakel
PEOPLE 08 Sarah Kübler
Ingolstadts Ex-Christkind tanzt im neuen Musik-Video von Star-Geiger David Garrett
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Steffen Kopetzky
Der Pfaffenhofener Schriftsteller spricht über sein ereignisreiches Leben
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Christian Scharpf
Foto: Oliver Mark
Was für ein Jahr! Das Stadtoberhaupt zieht Bilanz aus seinem ersten Amtsjahr
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44 Hi, Baby!
Zum ersten Mal Mama werden ist aufregend - Wir begleiten Sabrina auf ihrem Weg dort hin
MODE
SPORT
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66 „Immi“ will's wissen
Plötzlich Prinzessin
Ein Umstyling im Brautmodeladen mit Sarah und Natalie
FCI-Neuzugang Ilmari Niskanen hat den Aufstieg fest im Blick
LEBEN Diese Silvester-Torte von Julias Café aus Wolnzach können Sie Zuhause nachbacken
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Foto: unsplash
40 Prosecco, Please!
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Foto: aroundthecircle.de
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Lichterkunst statt Weihnachtsmarkt Pfaffenhofen leuchtet
Unsere Silvester-Lieblinge / Foto: Adobe Stock/ Seth
Foto: Susan Buth
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... und viele weitere tolle Marken!
Liebe Patientinnen und Patienten, mein Team und ich bedanken uns sehr herzlich bei Ihnen für Ihre Treue und das entgegengebrachte Vertrauen in so einem ungewöhnlichen Jahr. Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein besinnliches Weihnachtsfest und alles Gute für das neue Jahr! Ihre Dr. Tanja Mitschele
WEIL DIE PATIENTEN IMMER AN ERSTER STELLE STEHEN
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EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser,
der Corona-Babyboom hat zugeschlagen. In diesem Monat begleiten wir die werdende Mama Sabrina. Sie hat nur noch wenige Tage bis zur Geburt ihres Babys und steht uns Rede und Antwort, wie es sich anfühlt, zum 1. Mal Mama zu werden. Die Coronabeschränkungen gingen auch an mir nicht spurlos vorbei. Nein, ich habe nicht zu viel beim Lieferdienst bestellt und deswegen schon 12 Kilo zugenommen. Da kocht was. Da ist ein Braten in der Röhre. Was es wird? Das verraten die Ballons mit Konfetti von Fiorella Ferrara, viva.ballon aus Burgheim. Die espresso-Familie bekommt also Nachwuchs, doch leider müssen wir uns auch von einer Person in diesem Monat verabschieden: Unsere langjährige Mitarbeiterin Natali Motter zieht zurück nach Berlin. Wir bedauern das sehr, aber werden die Stelle im neuen Jahr sicher wieder besetzen. Wer sich als Natalis Nachfolger(in) bewerben möchte, der findet Infos zur Stelle auf der letzten Seite in unserem Magazin. Noch was: Ist die Ausgangssperre noch so langweilig, bitte nicht auf Amazon shoppen, lieber Babys machen und das Weihnachtsgeld nach dem Lockdown im regionalen Einzelhandel investieren - für Babyklamotten und Luftballons zum Beispiel. Schöne Weihnachten und einen guten Start ins Jahr 2021 wünscht das Team von espresso und Ihre
Stefanie Herker Chefredakteurin
MARKETING: Stefanie Herker trägt Mode von Retzlaff Moden, Ingolstädter Str. 27 & 29, Pfaffenhofen, Tel. 08441 84887, Mail: retzlaff.moden@online.de
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EVELIN RAFFALT MEDIENBERATERIN
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PEOPLE
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SA RA H KĂœBLER (21)
tanzt im Video zu David Garretts neuem Musikvideo "Shallow"
Foto: Susan Buth
S A R A H
PEOPLE
DIE TÄNZERIN Er geigt, sie tanzt. Die Ingolstädterin SARAH KÜBLER im espresso-Interview über ihren Auftritt im neuen Musik-Video von STAR-GEIGER DAVID GARRETT.
S
arah, wie hast du dich gefühlt, als du erfahren hast, dass du für David Garretts neues Musik-Video tanzen darfst?
Anfangs war eigentlich noch gar nicht klar, für wen ich überhaupt tanzen werde. Es hieß erstmal nur, dass eine Contemporary-Tänzerin gesucht wird. Eine Woche vor Bekanntgabe der Location erfuhr ich, dass es für das Video von David Garrett zu seinem Song “Shallow” sein wird. Da war ich erstmal ein bisschen schockiert und konnte es gar nicht glauben - war dann aber natürlich ganz happy, den Job bekommen zu haben. David Garrett hat sich zum Star-Geiger gemausert. Hattest du Berührungsängste oder warst aufgeregt, als du ihn schlussendlich getroffen hast?
Bei Jobs bin ich generell ziemlich entspannt, weil es ja auch ganz normale Menschen sind – die eben ihren Traum leben. Ein bisschen nervös ist man aber natürlich, bis man sich etwas kennengelernt hat. Hattest du beim Dreh viel Kontakt zu ihm?
Wir haben uns kurz unterhalten. Viel gequatscht haben wir nicht, denn es mussten an diesem Tag noch weitere Musikvideos von seinem neuen Album gedreht werden. Es war also nicht viel Zeit für Smalltalk. Wie würdest du ihn als Typ beschreiben?
Er ist ein sehr netter Typ, etwas zurückgezogen. Sein Management war immer dabei und hat darauf geachtet, dass der Zeitplan eingehalten wird. Wie bist du eigentlich zum Tanzen gekommen?
Meine Mama hat mich mit vier Jahren beim Ballett angemeldet. Irgendwann bin ich dann beim Hip Hop gelandet. Mit 15 war mir klar, dass ich mich noch mehr mit Tanzen beschäftigen will und habe mit 16 nebenberuflich eine Tanzausbildung gemacht.
Dein Vater hat ebenfalls getanzt. Hat das auch eine Rolle gespielt?
(lacht) Er war früher in einer Tanzgruppe und hat auch selbst unterrichtet. Das hat er mir aber erst relativ spät erzählt. Meine Mama hat früher Paartänze getanzt. Vielleicht habe ich da also ein bisschen was vererbt bekommen. Hat Tanzen dir im Leben weitergeholfen? Mehr Selbstbewusstsein oder ein besseres Körpergefühl?
MEHR ÜBER SA RA H KÜ B L E R Geboren in Ingolstadt ◊ Tanzen ist die große Leidenschaft der 21-jährigen Versicherungskauffrau. Sie arbeitet daher zusätzlich deutschlandweit als Choreographin, Tänzerin und Coach. ◊ Ab und zu studiert sie auch Hochzeitstänze mit Brautpaaren ein. Aber nicht klassisch, sondern auf moderne Art und Weise. ◊ 2019 war Sarah übrigens das Ingolstädter Christkind. ◊ Fit hält sie sich beim Kickboxen im Gladiators Gym von Dardan und Gentian Morina.
Ich glaube, ein Tänzer hat allgemein ein gutes Körpergefühl, weil er sich täglich mit sich selbst auseinandersetzt. Mit dem Tanzen konnte ich mich oft so ausdrücken, wie ich es mit dem Sprechen nicht konnte. Durch das Tanzen habe ich sehr viel verarbeitet. Wenn mich in der Schule etwas genervt hat, bin ich danach Tanzen gegangen. Für mich war es ein Ausgleich. Welche Bedeutung hat Tanzen für dich?
Für mich gehört es bereits zur Morgenroutine. Ich mache erst Musik an - die für mich ebenfalls eine ganz große Rolle spielt - und komme schon tanzend herein. Irgenwann muss ich einfach tanzen, ich habe einen riesigen Bewegungsdrang. Tanzen ist für mich mehr als nur ein Hobby, eher wie mein Leben. Dadurch, dass ich Geld damit verdienen kann, bedeutet es mir extrem viel. Manchmal ist auch mein Arbeitskollege ein bisschen genervt von meiner Tanzerei (lacht). Am Abend drehe ich die Musik dann nochmal auf und tanze wieder herum. Wie bist du zur Choreographie im Video gekommen?
Ich bekam den Song, der ja ursprünglich von Lady Gaga ist, vorab geschickt und habe mir den Text dazu durchgelesen, um zu verstehen, was sie vermitteln wollte. Dadurch, dass aber letztlich alles sehr spontan ablief und ich nicht sicher war, welche Teile der Musik ich durchchoreographie9
Mehr Fotos von Sarah auf IG @mrs.sarahsoph
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Foto: Susan Buth
PEOPLE
PEOPLE
ren soll, habe ich mich für Freestyle entschieden. Mochtest du die Original-Version von Lady Gaga?
zeitig spürt man aber ebenfalls eine gewisse Aufbruchstimmung. Als wäre man erst am Boden zerstört und merkt dann, wie es wieder bergauf geht.
Ja. Ich hatte vorab bedenken, zu welchem Song ich wohl tanzen werde. Fand ihn aber letztendlich sehr schön.
Was hat sich seit der Veröffentlichung des Videos bei dir getan?
War dir eigentlich klar, dass du im Video so stark im Fokus stehen wirst? Zwar ist Garrett natürlich oft im Mittelpunkt, die Kamera verfolgt dich aber auch beim Tanzen und Garrett rückt dabei eher in den Hintergrund.
Ich habe mehrere Anfragen bekommen, sowohl national als auch international. Darunter war auch ein megacooler weiterer Job. Ich kriege dadurch auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit. Wenn man sowas im CV stehen hat, ist es natürlich nochmal eine andere Hausnummer.
Marvin (Video Director & Producer Marvin Ströter, Anm.) hat mich oft alleine tanzen lassen. Ich dachte mir, David Garrett steht beim Geigespielen im Fokus und bei den Highlights kommt ein Sprung von mir oder etwas in der Art. Ich hätte nicht gedacht, dass ich im Video so präsent bin. Wie waren denn die Reaktionen auf deinen Auftritt?
Viele Leute, die mich in Ingolstadt ein bisschen unterschätzt haben und für die ich immer nur die „Tänzerin“ war, waren erstaunt. Ein paar Kommentare in den Sozialen Medien habe ich mir durchgelesen, auch wenn man das eigentlich nicht machen sollte. Es war aber sehr viel positive Resonanz dabei. Manche haben gefragt, ob das Outfit nicht etwas zu gewagt war. Im Großen und Ganzen war es aber extrem positives Feedback. Viele Leute haben nicht damit gerechnet, dass ich in Musikvideos tanzen werde. Welche Stimmung transportiert der Song für dich?
Foto: Screenshot YouTube
Foto klein: Christoph Köstlin Uwe Müller david-garrett.com/de/media/fotos/konzertfotos, CC BY-SA 4.0, commons.wikimedia.org/
Ich finde den Song schon ein wenig dramatisch und Traurigkeit strahlt er ebenfalls aus. Gleich-
werden: würdest du es sofort machen?
Ich würde es tun, glaube ich. Mir macht mein „normaler“ Job auch sehr viel Spaß und gerade in aktuellen Zeiten merkt man, wie wichtig ein zweites Standbein ist. Die Künstlerbranche liegt aktuell ja so gut wie brach. Oder für den Fall, dass man sich verletzt. Mein Traum wäre es, weltweit als Tänzerin zu arbeiten. Sarah, vielen Dank für das Gespräch.
“
Mein Traum wäre es, weltweit als Tänzerin zu arbeiten D AV I D G A R R E T T Was war denn der megacoole andere Job?
Der Streamer Knossi hat einen Song veröffentlicht. Ich durfte meine eigenen Leute mitnehmen und den Song choreographieren - für mich war das ein großer Choreographen-Job. Das Video hat mittlerweile 1,4 Millionen Aufrufe. Ich kannte den Streamer Knossi erst gar nicht, muss ich gestehen. Auf Instagram habe ich gesehen, dass er dort 1,3 Millionen Follower hat. Er ist wirklich mega witzig. Du bist Versicherungskauffrau. Wenn sich die Möglichkeit ergeben würde, Vollzeittänzerin zu
Geboren 1980 in Aachen als David Christian Bongartz ◊ Mit 4 Jahren erste Versuche an der Geige ◊ Durchbruch in Deutschland im Jahr 2006 ◊ Von 2008 bis 2010 im Guinness-Buch der Rekorde als schnellster Geiger der Welt ◊ Neues Album Alive – My Soundtrack im Oktober 2020 veröffentlicht
David Garrett und Sarah Kübler im Musikvideo "Shallow"
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Story Foto: Jörg Schulz
PEOPLE
Schriftsteller Steffen Kopetzky (49) aus Pfaffenhofen im Interview
teller 12
PEOPLE Mit elf Jahren verfasste Steffen Kopetzky seine ersten Gedichte, später schrieb er für die Schülerzeitung am Gymnasium. Noch während der Schulzeit übersetzte er einen Teil des Romans „Finnegans Wake“ von James Joyce, eines der unverständlichsten Bücher der Literaturgeschichte. Die Faszination für das Schreiben und die Literatur bestimmte seine Kindheit wie nichts anderes, für ihn gab es nur ein Ziel: Schriftsteller werden und etwas Großes schaffen. Heute, im Alter von 49 Jahren, ist er da, wo er als Kind hin wollte. Seine Romane, in denen er die großen welt- und zeitenumspannenden Geschichten erzählt, werden regelmäßig von den Kritikern gefeiert. Hinter seinen bis ins kleinste Detail recherchierten Erzählungen steckt viel Fleiß, viel harte Arbeit, die der er bereit ist jedes Mal aufs Neue zu leisten. Mit espresso spricht Steffen Kopetzky über die prägendsten Stationen in seinem Leben – die Anfangszeit beim Radio in Berlin, seine Arbeit als Schlafwagenschaffner auf den Schienen Europas, die Rückkehr in die Heimat Pfaffenhofen – und über seinen jüngsten Roman „Propaganda“. Herr Kopetzky, was macht einen typischen Kopetzky-Roman aus? Im Grunde geht es mir darum,
Zusammenhänge, Entwicklungen und Kontinuitäten in der Weltgeschichte aufzuzeigen und Thematiken zusammenzubringen, die man normalerweise getrennt gesehen hat. Wie zum Beispiel in meinem Roman „Risiko“, in dem ich das Thema Islamismus und Politischer Islam mit dem Thema Erster Weltkrieg und frühen Formen von geostrategischem Denken zusammenbringe. Auf den ersten Blick sind das unterschiedliche Themen, aber wenn man genauer hinsieht, entdeckt man die Verbindungen. Das Schreiben ist für mich ein kontinuierlicher Versuch, uns und unsere Geschichte immer wieder neu zu erzählen, um die Verbindung mit ihr aufrecht zu erhalten. Auf der einen Seite arbeite ich also wie ein Historiker, und andererseits wie ein Romancier. Es gibt nicht viele Autoren, die in dieser Form arbeiten. Wie kommen Sie auf die Ideen für Ihre Romane? Und wie kann man sich eine typische Recherche bei Ihnen vorstellen? Es beginnt meist mit
einer interessanten Konstellation. Wenn ich auf etwas stoße, das mir interessant vorkommt und wovon ich noch nie gehört habe, dann kann ich normalerweise davon ausgehen, dass es meinen Lesern ähnlich geht. Einfach, weil ich berufsbedingt sehr viel lese. Wenn mein eigenes Interesse geweckt ist, beginne ich zu recherchieren. Und zwar recht unsystematisch. Ich sammle Literatur zu dem Thema, bekomme immer mehr interessante Details und so langsam baut sich dann ein Gesamtbild auf. Alles kann man sowieso nie erfassen, die Wirklichkeit ist immer viel komple-
xer, als man es in einem Kunstwerk zeigen kann. Aber wenn eine gewisse Dichte erreicht ist, weiß ich, dass ich mit dem Schreiben beginnen kann. Wie viel Fiktion und wie viel Wahrheit steckt in Ihren Werken? Das variiert natürlich von Buch
zu Buch. Im Grunde ist es so: Es gibt die Fakten und es gibt den Geist einer Epoche. Man kann schon mal Fakten weglassen, aber ich versuche immer, im Geist einer Epoche, einer Begebenheit zu erzählen. Also nie gegen den grundsätzlichen Charakter, soweit ich ihn verstanden habe. Hatten Sie immer schon ein Faible für Geschichte? Nicht nur für Geschichte, mich hat immer
schon alles Geisteswissenschaftliche interessiert. Woher wir kommen, woher unser Denken stammt. Dazu gehört aber auch Kunst in jeder Form. Die Geisteswissenschaft besteht aus vielen Disziplinen. Warum haben Sie sich genau für die Schriftstellerei entschieden? Das Anspruchs-
vollste, was ich mir immer schon vorstellen konnte, war es, Romancier zu sein. Deshalb habe ich mir gedacht, das wäre das Richtige für mich. Weil Sie sich selbst herausfordern wollen?
Ich hatte schon immer die Idee, dass man in seinem Leben versuchen sollte, etwas Herausragendes zu schaffen. So gut wie möglich zu sein. Als Kind und Jugendlicher habe ich eigentlich nie über etwas anderes nachgedacht. Ich habe mir nie die Frage gestellt, ob ich Schriftsteller werde, sondern nur wie mein Weg sein würde. Ihre ersten Berufserfahrungen sammelten Sie als Autor im Rundfunk. Wie kamen Sie zum Radio? Ich habe mein erstes Hörspiel, das ich
noch am Gymnasium angefangen hatte, zuerst nach München zum Bayerischen Rundfunk geschickt, wo es abgelehnt wurde. Danach habe ich es nach Berlin zum damaligen Sender Freies Berlin geschickt, wo es angenommen wurde. 1995 bin ich nach Berlin gezogen, um dort für den Sender als Autor zu arbeiten. Ich habe Essays geschrieben, Kindergeschichten und eine ganze Reihe von Original-Ton-Features produziert. Durch den Rundfunk habe ich meine professionelle Karriere sehr früh beginnen können. Was ist Ihnen aus dieser Zeit beim Radio besonders in Erinnerung geblieben? Ich habe die
wirklich goldene Zeit der Radio-Reportage miterlebt, als diese noch eine bedeutende Form war. Das war schon großartig. Unterwegs zu sein, mit dem Aufnahmegerät und im Nachhinein die Sendung zusammenzubauen. Das Haus des Rundfunks in Berlin ist das älteste Rundfunkgebäude Deutschlands. Man fühlte sich dort wie in einem riesigen Museum,
STEFFEN KO P E T Z KYS ROMANE
Auf einen Blick GRAND TOUR (2002): Der verkrachte Student Leo Pardell lässt Mutter und Freundin in dem Glauben, er befinde sich auf Sprachreise in Buenos Aires. Doch in Wirklichkeit heuert er als Schlafwagenschaffner an, reist kreuz und quer durch Europa und begegnet einer Vielzahl von Menschen, unter ihnen auch der exzentrische Uhrensammler Baron Reichhausen auf der Suche nach einem legendären Stück. Unversehens wird Leo zur Schlüsselfigur in Reichhausens fanatischer Jagd. ◊ RISIKO (2015): Geheimexpedition des Deutschen Reichs an den Hindukusch: Nach einem Plan des Orientkenners Freiherr Max von Oppenheim ziehen zur Zeit des Ersten Weltkriegs sechzig Mann mit der Bagdadbahn, zu Pferd und auf Kamelen 5000 Kilometer durch Wüsten und Gebirge. Das Ziel: den Emir von Afghanistan und die Stämme der Paschtunen im Namen des Islam zum Angriff auf Britisch- Indien zu bewegen. ◊ P R O PA G A N D A ( 2 0 1 9 ) : John Glueck ist im Krieg. Tief in Deutschland, im dunklen Hürtgenwald in der Eifel, 1944. Vor kurzem noch war er Student in New York, voller Liebe zur deutschen Kultur seiner Vorfahren; dann, als Offizier bei Sykewar, der Propaganda-Abteilung der US-Army, traf Glueck in Frankreich sein Idol Ernest Hemingway. Für ihn zieht Glueck in den scheinbar unbedeutenden, doch von der Wehrmacht eisern verteidigten Hürtgenwald bei Aachen. Er entdeckt das Geheimnis des Waldes, als eine der größten Katastrophen des Zweiten Weltkriegs beginnt: die «Allerseelenschlacht» mit über 15 000 Toten. Zwanzig Jahre später, in Vietnam, erfährt John Glueck: Die Politik ist zynisch und verlogen wie eh und je. Er wird handeln, und sein Weg führt von der vergessenen Waldschlacht direkt zu den Pentagon-Papers. Steffen Kopetzkys großer Roman spannt einen gewaltigen Bogen vom Zweiten Weltkrieg bis hin zu Vietnam.
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Während seiner Berliner Zeit trug Steffen Kopetzky die Haare noch kurz geschoren. Hier posiert er für ein Foto, das 2005 im Spiegel erschienen ist. Seine Zeit in Berlin ist für Kopetzky geprägt von der Arbeit beim Radio, seinem Philosophiestudium und dem ersten Roman, in dem er versuchte, die Wirrungen Europas in der Zeit nach dem Mauerfall poetisch-philosophisch abzubilden.
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Foto: Katharina Behling
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PEOPLE alles atmete den Geist des Rundfunks. Man arbeitete dort in einer enormen Tradition und man traf die interessantesten Leute – Radiomoderatoren, Sprecher, Regisseure. Es war das alte Westberlin, das ich dort noch in seinen Ausläufern miterleben durfte. Eine Form von Großzügigkeit und Intellektualität. Eine schönere Zeit hätte man sich für einen Zwanzigjährigen gar nicht vorstellen können. Gibt es eine Reportage, an die Sie immer wieder gerne zurückdenken? Ich habe mal eine
Reportage über europäische Herrenschneider gemacht. Diese Recherchereise, nach London, Prag und Wien war meine allererste Reise, in der ich in einem Flugzeug gereist bin. An diese Reise denke ich immer noch gerne zurück. Was hat Sie nach der aufregenden Zeit in Berlin in Ihre Heimatstadt Pfaffenhofen zurückgeführt? Schlicht gesagt meine wunderbare Frau
und unsere Familiengründung. Wir haben nach Berlin noch kurze Zeit in Hamburg gewohnt, wo uns die Mietwohnung so allmählich zu eng wurde. Und als sich die Chance ergab, ein Haus in Pfaffenhofen zu kaufen, haben wir sie genutzt. Hinzu kam, dass meine Familie dort lebt und auch ein paar alte Freunde. Deshalb haben wir uns für Pfaffenhofen als unsere Basis entschieden.
Vermissen Sie manchmal noch die Großstadt?
Wir leben hier sehr gut. Und ich kann hier einfach hervorragend arbeiten. Das ist für mich neben meiner Familie das Wichtigste. Ich bin noch wahnsinnig gerne in Berlin, viele Freunde von mir sind dort, und ich kann, wenn nicht gerade Corona-Pandemie ist, jederzeit dort eintauchen, als ob ich nie weg gewesen wäre. Aber es ist jedes Mal einfach schön, wieder heim nach Pfaffenhofen zu kommen. 2008 wurden Sie in den Pfaffenhofener Stadtrat gewählt und zum ehrenamtlichen Kulturreferenten der Stadt ernannt. Welche Themen haben Sie in dieser Zeit als Kulturreferent voranbringen können? Ich könnte jetzt
zahllose Projekte nennen, die ich angestoßen habe. Aber entscheidend ist doch einfach gewesen, mehr Verständnis dafür zu wecken, dass Kultur nichts ist, was man nebenbei ehrenamtlichen Kulturreferenten überlässt, die damit oft überfordert sind. Sondern, dass man in der Verwaltung die notwendigen Strukturen schaffen muss, wenn man die Kultur und das kulturelle Leben dauerhaft zu einem festen Teil des städtischen Lebens machen will. Ansonsten habe ich versucht, mit vielen kleinen Hinweisen aufzuzeigen, wie wir mit den wenigen Mitteln, die wir haben, möglichst viel aus unserem kulturellen Leben machen können.
2007 haben Sie auch den Kunstverein Pfaffenhofen gegründet, dem Sie seitdem vorstehen. Wie kam es damals zur Gründung? Als wir
nach Pfaffenhofen gezogen sind, hat mir mein Schulfreund Christoph Ruckhäberle, der als Künstler in Leipzig lebt, vorgeschlagen, dass wir das zusammen machen sollten und er mir mit Kontakten behilflich sein würde. So ergab sich das, es war also eigentlich Christoph Ruckhäberles Idee. Dass ich irgendwas hätte machen wollen, lag mir schon auch im Sinn. Aber ein Kunstverein wäre mir vielleicht gar nicht eingefallen. Der Protagonist Ihres Romans „Grand Tour“ ist ein Schlafwagenschaffner. Auch Sie waren während Ihrer Studienzeit einige Jahre als Schlafwagenschaffner auf den Schienen Europas unterwegs. Wie sind Sie dazu gekommen und wie haben Sie diese Zeit erlebt? Ich bin da-
mals von Paris nach München zurückgekommen und brauchte einen Job. Auf der Rückfahrt von Paris habe ich einen Platz in einen Schlafwagen gebucht. Ich bin mit dem Schaffner ins Gespräch gekommen, der mir erzählt hat, dass die Sektion für Schlafwagen in München immer Aushilfen braucht. Ich habe dann einfach dort angefragt und so wurde ich Schlafwagenschaffner. Was ich dort erlebt habe? Nun, wenn man seiner Fantasie freien
wir wünschen ihnen ein frohes fest sowie alles gute für das neue jahr und bedanken uns für ihr vertrauen! färberstraße 8 · 86633 neuburg an der donau telefon 0 84 31 / 21 68 · www.moser-maennermode.de 15
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Kürzlich wurde bekannt, dass die Deutsche Bahn die Nachtzüge wiederbeleben möchte. Welche Strecken sollten Ihrer Meinung nach auf jeden Fall dazugehören? Man sollte einfach
die Magistralen wiederbeleben, Nord-Süd, OstWest. Um von möglichst weit im Norden bis möglichst weit im Süden zu kommen. Es geht darum, von Oslo nach Rom und von Paris nach Moskau reisen zu können, das muss die europäische Eisenbahn schaffen. Und jede Annäherung daran ist wichtig. Den streckenmäßig relativ überschaubaren Kontinent per Eisenbahn bereisen zu können, wäre ein ganz wichtiges Ziel der Verkehrspolitik. Ihr neuester Roman „Propaganda“ handelt von der Schlacht im Hürtgenwald während des Zweiten Weltkriegs. Wie sind Sie auf diese Schlacht aufmerksam geworden, die in den USA sehr bekannt ist, in Deutschland aber
Foto: Oliver Mark
Lauf lässt, kann man sich so einiges vorstellen, was ein junger Mann in dieser Situation erleben kann. Man lernt viele unterschiedliche Leute kennen, man lernt die europäischen Großstädte kennen, man tauscht sich mit Kollegen aus der ganzen Welt aus. Und natürlich waren auch einige romantische Begegnungen darunter.
bisher kaum behandelt wurde? In meinem
vorherigen Roman „Risiko“ spielt Afghanistan zur Zeit des Ersten Weltkriegs eine große Rolle. Afghanistan ist ein Land, in dem schon oft fremde Mächte, die das Land einnehmen wollten, gescheitert sind. Auch die Amerikaner und die westliche Allianz sind letztendlich dort gescheitert. Ich habe mit jemandem darüber gesprochen, der mich darauf aufmerksam machte, dass es in der amerikanischen Geschichte mehrere Ereignisse gibt, die in einer Linie mit Afghanistan gesehen werden, unter anderem eben auch die Schlacht im Hürtgenwald. Ich hatte weder vom Hürtgenwald gehört noch davon, dass die Amerikaner jemals eine Schlacht im Zweiten Weltkrieg verloren hätten. Das weckte mein Interesse. Schnell hat sich herausgestellt, dass dieses Thema ein uramerikanisches ist. Es gibt unzählige Bücher über diese Schlacht, die verschiedene Aspekte aus militärgeschichtlicher Perspektive erläutern. Durch meine Recherche sind mir sehr interessante Verbindungen zwischen dieser Schlacht und dem Vietnamkrieg aufgefallen. Es gab damals eine Reihe von Militärangehörigen, die etwa 50 Jahre alt waren, die angefangen haben, sich gegen den Vietnamkrieg auszusprechen.
ABENTEUERLICH Von 1993 bis 1995 war Steffen Kopetzky als Schlafwagenschaffner auf den Gleisen Europas unterwegs. Seine Lieblingsziel: Neapel
Das waren US-Amerikaner, die als 20-Jährige gegen die Nazis in den Krieg gezogen sind, mit gewissen Idealen, die ihr geliebtes Land Jahrzehnte später im Vietnamkrieg plötzlich auf der Seite der Bösen sahen. Über diese Generation, die als Idealisten im Zweiten Weltkrieg gekämpft hatten und durch den Vietnamkrieg ihrer Illusionen über ihr Vaterland beraubt
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haeckl-schreinerei.de
PEOPLE wurden, über diese Generation gab es noch keinen Roman. Und das fand ich sehr interessant. Damit wären wir wieder bei der Frage vom Anfang. Wie viel Wahrheit steckt in „Propaganda“? Einzelne Figuren sind natürlich
erfunden, aber das meiste habe ich so geschildert, wie es tatsächlich passiert ist. Ich habe sogar viele Zuschriften zu dem Roman bekommen. Von Leuten, die erzählt haben, sie wären die Tochter oder der Sohn eines Soldaten, der im Hürtgenwald gekämpft hätte. Diese Angehörigen haben alle berichtet, dass sie kein gutes Verhältnis zu ihren Vätern gehabt hätten, weil sie so verschlossen gewesen wären. Ganz schwierige Familienverhältnisse. Sie haben mir geschrieben, dass sie jetzt durch den Roman zum ersten Mal verstanden hätten, was ihre Väter dort durchgemacht hätten und dass sie sich dadurch im Nachhinein ihren fremden Vätern annähern und sich mit ihnen versöhnen hätten können. Soeben wurde im WDR auch ihr Hörspiel „Die Nacht im Ewigen Licht“ gesendet. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit? Die
ursprüngliche Idee war es, eine Hörspielfassung von Propaganda zu machen. Als es dann
so weit war, dass ich mich an das Schreiben machte, wollte ich das Kriegsende, also den Mai 1945 noch stärker betonen. Der Protagonist John Glueck beschreibt ja, dass er nach dem Krieg noch längere Zeit in München gelebt und gearbeitet hat. Ich habe dann überlegt, wo er denn in dieser Zeit gewesen wäre. Bei der Recherche fand ich dann einen Text, der vom ersten Amerikaner berichtet, der damals kurz vor Kriegsende nach München gekommen ist. Das passte so gut mit der Figur des John überein, dass ich daraus meine Geschichte strickte. Das Hörspiel wird aus der Sicht einer jungen Passauerin erzählt. Warum haben Sie sich für ihre Perspektive entschieden? Die Christl ist
diejenige, die dem armen John Glueck zuhört, der traumatisiert aus dem Krieg nach München kommt. Die ihm ein offenes Ohr bietet, also genau das, was die Soldaten während des Krieges nicht hatten. Und auch nach dem Krieg war es unglaublich brutal, wie die Gesellschaft mit den Kriegsheimkehrern umgegangen ist. Die Heimkehrer sollten einfach schweigen. Wer im Krieg nicht umgekommen ist, war nicht wirklich im Krieg. So sind die Menschen damals mit den Soldaten umgegangen. Ich wollte, dass John jemanden findet, der ihm zuhört.
Hat sich die Corona-Pandemie auch auf die Produktion des Hörspiels ausgewirkt? Zwei
Tage bevor die Produktion losgehen sollte kam der Lockdown und dann lag sie den ganzen Sommer auf Eis. Erst im Herbst, als es wieder möglich war, wurde das Hörspiel in Köln produziert. Ich finde, man spürt förmlich, wie alle Beteiligten, der Komponist, die Regisseurin, die Schauspieler mit größter Lust und größter Begeisterung an die Arbeit gegangen sind, weil sie endlich wieder arbeiten durften. Das Thema des Hörspiels ist ja Befreiung. Die Befreiung nach dem Krieg, aber auch die Befreiung für John, der über sein Kriegs-Trauma sprechen kann. Aber es ist zu hören, dass der Wunsch, sich von der Pandemie zu befreien, auch unbewusst in das Hörspiel eingeflossen ist. Also auch das Gefühl der Befreiung, die wir nächstes Jahr im Frühjahr empfinden werden, wenn der Pandemie-Winter hinter uns liegen wird, dieses Gefühl steckt in diesem Hörspiel schon drin. Herr Kopetzky, vielen Dank für diese Einblicke in Ihre Arbeit und alles Gute für Ihren weiteren Weg.
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PEOPLE
OB Christian Scharpf
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im espresso-Interview
„Eines der schwierigsten Jahre in unserer Nachkriegsgeschichte“ 18
PEOPLE Herr Scharpf, 2020 war ein höchst ungewöhnliches Jahr, das viele Menschen vor neue Herausforderungen gestellt hat. Wie blicken Sie auf das vergangene Jahr zurück? Mit
Welche Projekte konnten in Ingolstadt trotz der schwierigen Zeit vorangetrieben werden? Worauf blicken Sie mit Stolz zurück? Beson-
den wir im Lauf der nächsten Monate nach und nach wieder mehr Lockerungen erleben und mehr Normalität zurückerlangen – ich wünsche mir, dass dies möglichst bald der Fall sein wird.
gemischten Gefühlen. Mein Wahlsieg im März ist in eine ganz schwierige Zeit für die Stadt gefallen. Durch den Transformationsprozess in der Autobranche sind wir wirtschaftlich ohnehin schon auf eine Delle zugelaufen und Corona hat 2020 dann zu einem der schwierigsten Jahre in unserer Nachkriegsgeschichte gemacht. Für die Stadt sind die Steuereinnahmen dramatisch eingebrochen und viele Menschen sind in eine Existenz bedrohliche Situation geraten. Die Hilfsprogramme von Bund, Freistaat und auch unsere eigenen Hilfen Seitens der Stadt konnten zumindest für dieses Jahr aber Vieles abfedern. Und wir setzen auch unsere Investitionen weiter fort, vor allem im Bereich des Schul- und Kitabaus. Die Stadt wächst ja weiter und wir werden alles tun, damit unsere Stadt wettbewerbsfähig bleibt. Mittelfristig werden wir deshalb um eine Verschuldung im städtischen Haushalt nicht umhinkommen. Im Vergleich mit anderen Städten steht Ingolstadt alles in allem sehr gut da und mir wird um die Zukunft unserer Stadt nicht bange.
ders freut mich, mit welcher Energie der Prozess „Zukunft Innenstadt“ vorankommt, trotz kurzer Zeit gibt es jetzt schon gute Ergebnisse. Ich freue mich über den beschlossenen Pflegestützpunkt, die bessere Bezahlung der Klinikums-Servicekräfte nach dem TVöD und die Stärkung der Stadtverwaltung und damit des Bürgerservices durch dringend benötigtes Personal. Viele Bauprojekte schreiten gut voran, bei Schulen, Kitas, im Kavalier Dalwigk, Kongresszentrum und Georgianum. Wir haben einen Wirtschaftsreferenten installiert, die wichtigen Themen Umwelt und Klimaschutz auf die Ebene der Stadtspitze gehoben, die regionale Zusammenarbeit mit den Landräten intensiviert durch unsere Jour Fixe alle paar Wochen – da laufen gerade viele Themen, die wir gemeinsam in der Region anpacken. Erstmals wird es einen richtigen Sportentwicklungsplan geben und wir haben den Bereich Veranstaltungen von einer GmbH zurück ins Rathaus geholt. Es freut mich sehr, dass trotz Corona viele in unserer Stadt anpacken und Dinge vorantreiben, auch in vielen privaten Initiativen, etwa im Kulturbereich.
zu arbeiten und nicht lockerzulassen, wenn es Schwierigkeiten gibt. Menschen für Themen begeistern, sie überzeugen, sie mitnehmen – und gemeinsam an der positiven Zukunft unserer Stadt arbeiten.
2020 war auch Ihr erstes Jahr als Oberbürgermeister. Haben Sie noch Energie nach diesem ersten turbulenten Jahr? Man kann es
Was haben Sie aus dem Jahr 2020 gelernt?
Wie werden Sie Weihnachten feiern? Wie
Mehr denn je gilt, nicht zu verzagen, sich nicht beirren zu lassen. Wenn ein Ziel auf dem einen Weg nicht erreichbar ist, gibt es immer andere Wege. Corona hat uns gezeigt, was alles möglich ist, etwa wie schnell die Digitalisierung vorankommt, wenn man anschiebt. Und Corona hat uns auch gezeigt, wie wichtig der Zusammenhalt in einer Stadtgesellschaft ist.
jedes Jahr feiere ich Weihnachten mit meiner Familie.
Was wünschen Sie sich für das kommende Jahr? Ich wünsche mir, dass die Infektionszah-
len zurückgehen, möglichst wenig Menschen ernsthaft erkranken oder wegen Corona sterben müssen. Mit der Verfügbarkeit des Impfstoffs und den freiwilligen Impfungen wer-
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sich freilich nicht aussuchen, ob man das Amt in sehr guten Zeiten mit sprudelnden Steuereinnahmen übernimmt oder in einer schwierigeren Phase. Es sind schon besondere Zeiten, die viel Arbeit und viel Einsatz erfordern. Was mir Kraft gibt, sind die Möglichkeiten zu gestalten, unsere Stadt weiterzuentwickeln und voranzubringen. In den paar Monaten seit meinem Amtsantritt ist ja schon Vieles auf den Weg gebracht worden. Zu sehen, was sich bewegen lässt und wieviel sich positiv entwickelt, das gibt wiederum Energie für neue Vorhaben. Persönlich ist ausreichend Energie für das neue Jahr vorhanden – ich freue mich drauf!
Worauf freuen Sie sich am meisten nach der Pandemie? Am meisten freue ich mich, sobald
das wieder möglich sein wird, auf die Begegnung mit Menschen, den Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern und sich mit Freunden auf ein Bier zu treffen – das hat mir dieses Jahr doch sehr gefehlt. Hat die Corona-Zeit Ihre Sicht auf die Welt verändert? Die Pandemie hat uns gezeigt, dass
nicht immer alles so läuft, wie wir Menschen es uns wünschen oder planen und wie schnell sich Dinge grundlegend in kurzer Zeit ändern können. Welche Ziele haben Sie sich für das Jahr 2021 gesetzt? Weiterhin an meinen Zielen
Was wünschen Sie den espresso-Leser*innen für die Weihnachtstage? Ich wünsche
allen Ingolstädterinnen und Ingolstädtern ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest im Kreise ihrer Familie. Gerade in diesem Jahr, in dem Abstand halten und Kontakte reduzieren wichtige Gebote sind, sollten wir menschlich näher zusammenrücken und dürfen dabei auch an jene nicht vergessen, denen es nicht so gut geht wie uns. Vielen Dank für das Gespräch, Herr Scharpf.
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WAS MACHT IHR LEBEN
REICHER
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Sind es die materiellen Dinge? Oder liegt das wahre Glück doch eher im Zwischenmenschlichen? Manchmal sind es die kleinen Dinge des Alltags, die das Leben bereichern. Ein unerwartetes Kompliment. Die Unbeschwertheit, die einem die eigenen Kinder vorleben. Fünf kleine Alltagsgeschichten haben wir gesammelt.
Ich bin spät dran und bilde mir eine Butterbreze zum Frühstück ein. Vor der Bäckerei wartet bereits ein Mann. Aufgrund Corona darf nur immer ein Kunde in den kleinen Laden mit dem großem Schaufenster. Die Frau, die gerade bedient wird, trödelt beim „Zucker in ihren Kaffee schütten“, zumindest für meinen Geschmack. Als sie ohne Eile mit ihrem Kaffeebecher in der Hand den Laden verlässt und der Mann vor mir gemächlich den Laden als nächster betritt, platze ich schier vor Ungeduld. Die Frau bleibt vor mir stehen, sieht mich an und sagt: „Das sind tolle Stiefel, sieht echt gut aus“ und mit einem Lächeln - zumindest deute ich ihre Mimik hinter ihrer Maske so - geht sie davon und ich bleibe ebenfalls mit einem Lächeln über ein unerwartetes Kompliment zurück, kaufe meine Butterbreze und gehe irgendwie mit einem besseren Gefühl und weniger gehetzt in Richtung Büro. JU-STADTRÄTIN VERONIKA HAGN
Es ist ein ganz normaler Donnerstag. Frau B. will mich sprechen. Sie hat schon einige Male im Büro angerufen und will mir etwas überreichen. Sie will es nur mir geben und ich fahre ins Heilig-Geist-Spital. Frau B. wartet schon auf mich. Mit Maske und alle Hygienebestimmungen beachtend dürfen wir uns im Aufenthaltsraum in entsprechender Distanz gegenüber hinsetzen. Die Augen der 96-Jährigen funkeln als sie von Ingolstadt zu erzählen beginnt. Sie war früher Lehrerin und sie ist es immer noch. Ich höre ihr gerne zu. Sie kennt nicht nur Geschichten von früher, sie weiß auch, was jeden Tag in der Zeitung steht. Ihre positive Lebenseinstellung, ihr Kampfgeist und ihre Liebe zu Ingolstadt sind ansteckend. Ich nehme zwei dicke Akten Ordner voller Erinnerungen mit nach Hause. SPD-STADTRÄTIN VERONIKA PETERS
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Das Schönste und Wertvollste, das mir dieses Jahr in meinem Amt als Ingolstädter Christkind passiert ist, ist folgendes: Ein Mädchen Namens Anna, 6 Jahre alt, glaubt nicht an das Christkind. Anna hat einen vierjährigen Bruder, Timo. Dieser glaubt sehr fest an das Christkind. Die Eltern schreiben in der Vorweihnachtszeit gemeinsam mit den Kindern Jahr für Jahr einen Wunschzettel an das Christkind. Dieser Wunschzettel wird gemeinsam mit Plätzchen an einem Abend in der Adventszeit vor die Türe gelegt, damit ihn das Christkind abholen und sich mit den Plätzchen vom Flug stärken kann. Seit dem letzten Jahr möchte Anna bei diesem Ritual nicht mehr mitmachen, da sie in der Schule von ihren Mitschülern erfahren hat, dass es das Christkind angeblich nicht gibt. Den Eltern und Timo gelang es nicht, Anna vom Gegenteil zu überzeugen. Stattdessen versucht Anna ihrem Bruder Timo zu erklären, dass es das Christkind tatsächlich nicht gibt. Natürlich wollten die Eltern den Zauber der Weihnacht und den Glauben an das Christkind weiterhin aufrechterhalten und haben mich um Hilfe gebeten. Wie in den letzten Jahren haben sie also gemeinsam einen Wunschzettel geschrieben und Anna hat wiederwillig mitgemacht. Am Abend wurde dann der besagte Wünsche-Teller mit Plätzchen vor die Tür gestellt. Allerdings haben mir die Eltern den Original-Wunschzettel und die Plätzchen zukommen lassen (natürlich ohne Wissen der Kinder). Die Idee dahinter war, den Kindern eine Videobotschaft zukommen zu lassen. Also habe ich mich als Christkind eingekleidet, mit dem Wunschzettel in der linken Hand, einem Plätzchen in der rechten Hand und habe ein Video aufgenommen. Ein Video, in dem ich den Wunschzettel vorlese, die Plätzchen währenddessen esse und mich bei den Kindern namentlich für ihre Wünsche und die Leckereien bedanke. Diese Videobotschaft habe ich dann den Eltern gesendet. Nachdem Anna und Timo das Video mit ihrem Plätzchen und dem Wunschzettel in der Hand gesehen haben, waren sie total baff. Wie kann es sein, dass das Christkind tatsächlich unsere Wünsche und Namen kennt und unsere Plätzchen isst? Nun musste auch Anna zugeben: Das Christkind gibt es tatsächlich. Seitdem kann es Anna kaum noch erwarten, dass es bald Heiligabend ist und das Christkind ihr hoffentlich die Wünsche von ihrem Wunschzettel erfüllt. Das Geschenk, dass ein Kind wieder an den Weihnachtszauber und an das Christkind glaubt, hat mir definitiv mein Leben bereichert. Genauso ein Erlebnis wie dieses macht das Amt als Ingolstädter Christkind für mich zu etwas ganz besonderem.
CHRISTKIND CELINA LITTER
RUBRIK Meine Kinder: leben im Jetzt, vergessen schnell oder hören gar nicht erst zu und setzen meist völlig andere Prioritäten als ich. Sie leben und lieben das Chaos, leben schwerelos und übermütig, voller Tatendrang in den Tag hinein. Sie tun, was ihnen Freude macht, forschen und sind begeistert bei Spiel, Spaß und Sport. Sie lassen sich oft treiben. Nicht selten treiben sie mich damit in den Wahnsinn. Mit ihren Projekten, bei denen sie alle möglichen Utensilien von mir ungefragt ausleihen und dann nie wieder zurückbringen. Ich dagegen: versuche zu strukturieren, zu funktionieren, organisiere, erledige, räume auf und lebe oft ein pflichtbewusstes Leben. Oftmals ist es das komplette Gegenteil von dem, was meine Kinder tun. Und während ich das so schreibe, fühlt es sich auch ein wenig trostlos an. Ich bin z.B. die, die Werkzeug und Gartengeräte nach dem ersten Schneefall im Garten sucht oder nie den Tesafilm oder Scheren, von denen wir wirklich massenhaft haben müssten, dort findet, wo sie sie hingeräumt hat. Ab und zu vergesse ich dabei mich selbst – das Leben mit seinen vielen ToDo-Listen und Aufgaben engt mich ein, lässt manchmal im wahrsten Wortsinn keinen Spielraum mehr. Doch genau dann bereichert mich die Leichtigkeit meiner Kinder, die nicht in ToDo-Listen denken. Sie spielen einfach, lehren mich innezuhalten, zu reflektieren, nicht nur der Pflicht nachzugehen, sondern auch bewusst drauf zu hören, was mein Herz sich wünscht. Sie lehren mich Unbeschwertheit, spontan zu sein, das zu tun, was wesentlich ist – ganz im Moment zu sein und nicht schon drei Aufgaben im Voraus zu planen. Sie haben entwaffnenden Humor und bringen mich zum Lachen. So wie kürzlich, als ich mit K2 einen Disput hatte, weil mal wieder nicht erledigt war, was es gestern versprochen hatte. Ich sagte zu ihm „Dein ‚gleich‘ und mein ‚gleich‘ hat nicht dieselbe Zeitspanne.“ K2 antwortete mir mit einem Känguru-Zitat: „Ach mein – dein, das sind doch bürgerliche Kategorien.“ Und wenn ich ehrlich bin, so sind es nicht die abgearbeiteten ToDo-Listen, sondern die Erinnerungen an solche herausragenden Momente des Zusammen-Seins, die mich oft auch Jahre später noch grinsen lassen.
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PLASTISCHE / ÄSTHETISCHE CHIRURGIE DR. JAN E. ZINNDORF
Liebe Patientinnen und Patienten, Liebe Freunde unserer Praxis, ein ungewöhnliches Jahr geht zu Ende. Ein Jahr, das man sich so nicht vorstellen konnte. Ein Jahr mit Einschränkungen, die vor kurzem unvorstellbar waren. Aber es geht auch ein Jahr zu Ende, in dem man innehalten und sich auf das Wesentliche konzentrieren konnte: Familie, Freunde, sich Selbst. Auch für unsere Praxis war das letzte Jahr eine Herausforderung. Die Ungewissheit, ob der normale Praxisbetrieb weiter gehen kann. Die Umsetzung immer neuer Hygienerichtlinien. Die Frage, ob es in solchen besonderen Zeiten überhaupt Bedarf für unser Leistungsspektrum gibt.
Wir sind daher sehr dankbar, dass wir Sie auch im zu Ende gehenden Jahr begleiten durften - als Patientin oder Patient, als Kollegin oder Kollege, als Nachbar, im Freundeskreis. Wir möchten uns an dieser Stelle herzlich für das große Vertrauen bedanken, das Sie unserem Team entgegengebracht haben. Vielen Dank! Auch in Zukunft beraten wir Sie gerne in allen Fragen der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie. Ob minimalinvasives Verfahren zur Faltenbehandlung, kosmetische Anwendung oder operative Behandlung – als Spezialisten für Plastische und Ästhetische Chirurgie sind wir der Partner an Ihrer Seite.
Ihr Dr. J. Zinndorf und Praxisteam
„Es gibt bereits alle guten Vorsätze, wir brauchen sie nur noch anzuwenden.“
(Blaise Pascal)
Dr. Jan E. Zinndorf Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie
Ein frohes und friedvolles Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in ein hoffentlich Corona-freies 2021
KULTUR
L
icht ins Dunkel bringt eine kurzfristig vom Neuen Pfaffenhofener Kunstverein auf die Beine gestellte Ausstellung. Sechs Künstler verleihen mit Lichtkunst, Kinetik und Projektionen verschiedenen Orten der Pfaffenhofener Innenstadt ein völlig neues Flair. Als Ausstellungsorte von “Licht 2.0” fungieren u.a. die Schaufenster einer ehemaligen Bäckerei, der Pfaffenhofener Hungerturm, die Arlmühle im Bürgerpark sowie die Ilminsel.
Einer der sechs Künstler ist Sebastian Klein. Seine Installation nimmt Bezug auf den Hollywood-Film “The Beach” mit Leonardo DiCaprio. Der dort gezeigte Traumstrand auf der Insel Koh Phi Phi Leh ist mittlerweile für Urlauber gesperrt, wie Klein erzählt. Der Touristenansturm setzte der Umwelt massiv zu. Auch im Projekt des Künstlers fungiert der Traumstrand als Touristenmagnet. Darin erfindet
Klein eine Organisation – “The Happiness Organization” – und spinnt dazu eine Geschichte: Privatinvestoren haben die aus dem Film bekannte Insel gekauft und sie in ein Luxusressort verwandelt. Urlaub am Traumstrand für von der Corona-Krise gestresste Menschen; nichts anderes will die Organisation vermarkten. Klein hat hierfür in einer leerstehenden Gewerbefläche eine transparente Leinwand gespannt, auf der der fiktive Werbefilm läuft und wodurch es so
Sebastian Klein, The Happiness Organziation c/o Neuer Pfaffenhofener Kunstverein
LICHT 2.0 29.11.2020 BIS 10.01.2021 TÄGLICH VON 17 BIS 21 UHR SEBASTIAN KLEIN "THE HAPPINESS ORGANIZATION" SCHULSTRASSE 23
LICHTKUNST IN PFAFFENHOFEN
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KULTUR VICTOR CARTAGENA "SCHULDENTURM",
Fotos: Lukas Leonhardt Medienproduktion
STADTGRABEN
Victor Cartagena gräbt den wahren Namen des in Pfaffenhofen "Hungerturm" genannten Denkmals aus - es war eigentlich der "Pfänderturm", in dem die Stadtjustiz die säumigen Schuldner einsperrte: Heute würde man sie "Privatinsolvente" nennen. Schulden spielen auch in der Weltwirtschaft des kapitalistischen Systems schon lange eine tragende Rolle. Die Schulden der Entwicklungsländer zeichnen verantwortlich für weltweite Armut und die Flucht. Das System des Kapitalismus versklavt aber auch seine eigenen Bürger durch private Überschuldung. Westliche Staaten wie die USA oder Italien sehen sich einer immer bedrohlicheren Schuldenlast gegenüber. Die öffentlichen "Schuldentürme" wachsen. Die daraus resultierenden Folgen verursachen Insolvenzen, Enteignung, staatliche Handlungsunfähigkeit und private, familiäre Tragödien. Cartagenas Arbeit ist ein Mahnmal, das aber auch Hoffnung machen und einen Ausweg zeigen möchte.
Im zweiten Teil seiner Installation, greift Cartagena die Motive des "Schuldenturms" wieder auf. In einer gigantischen Projektion auf ein zentrales Gebäude an der Hohenwarterstraße schafft er dabei aber zugleich eine neue urbane Situation. So setzt er ein Zeichen für die Veränderbarkeit der Gesellschaft und einen immer möglichen Neuanfang. Inmitten einer sich zuspitzenden Krise schafft er damit ein Zeichen des Auswegs und der Hoffnung.
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KULTUR
VERONIKA VEIT "DIRT AS A PET", FILMINSTALLATION, HOHENWARTER STRASSE 37
Der Film diskutiert die vertragliche Vereinbarung eines Paares, die von der Frau in Frage gestellt wird. Im Laufe des Filmes wird nicht nur die Vereinbarung zur
Fotos: Lukas Leonhardt Medienproduktion
möglichen Wahrheit sondern auch die Welt in der sich das Paar bewegt und schließlich auch die Rollen der beiden als Mann bzw. Frau. Alles ist nur ein mögliches Modell, sogar der Schmutz bekommt durch einen Perspektivwechsel eine neue Rolle.
MARKUS JORDAN "LICHT AM ENDE DES TUNNELS", ILMINSEL In einem Kubus wird mit fluoreszierenden Fäden ein liegender Zylinder geschaffen, der sich durch Rotation einer Grundfläche zu einem Hyperboloid und wieder zurück verformt. Plaziert im düsteren Bereich des Ilmufers, kann die Installation Ihre magische Wirkung entfalten, besticht durch die Wirkung aus der Ferne und beeindruckt durch ihre Dimension wenn man direkt davor steht. Das Spiel mit der Perspektive lässt den Betrachter ein Gefühl dafür bekommen, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. 26
KULTUR
aussieht, als würde der Film bzw. verschiedene 3D-Animationen darin im Raum schweben. Das Besondere: am Ende des Film ist Klein mit seiner Freundin im Urlaub zu sehen – an genau jenem Traumstrand. Er vermischt damit Fiktion und Wirklichkeit, treibt dies in seinem Projekt auf die Spitze und spielt kritisch auf die derzeitig kursierenden Verschwörungstheorien an. Normalerweise mache er ganz andere Arbeiten, erklärt er. Daher sei das aktuelle Projekt für ihn auch etwas ganz Neues gewesen.
LICHT AM ENDE DES TUNNELS Quasi ein alter Hase der Lichtkunst ist der Ingolstädter Künstler Markus Jordan. Mit fluoreszierenden Fäden schafft er auf der Ilminsel einen sogenannten Hyperboloid. Diesen stellt man sich am besten so vor: zwei Kreise sind mit geraden Schnüren verbunden. Verdreht man die Kreise gegeneinander, ergibt sich in der Mitte eine Taillierung - der Hyperboloid. "Das Interessante daran ist für mich jedes Mal wieder die optische Täuschung", sagt Jordan. Denn optisch kann man durchaus eine Rundung erkennen, die aber wie gesagt nur durch gerade Linien erzeugt wird. Keine davon macht einen Bogen.
Künstler z.B. das Lichtstrom-Festival, das corona-bedingt ausfallen musste. Die sich öffnende Tür hingegen ging ins Kap94, wo sich Jordan im Corona-Jahr wieder verstärkt mit Projekten engagieren konnte, nachdem dafür zuletzt nicht immer die Zeit dazu gewesen sei. "Die Zwangsentschleunigung war für mich eine ganz neue Erfahrung." Durch die Vielzahl an Projekten sei er oft gar nicht zum "Verschnaufen" gekommen. Apropos Kap94. Dort engagiert sich seit wenigen Monaten ein neuer Künstler: Victor Cartagena. "Ihn habe ich für Licht 2.0 gleich mit ins Boot geholt", erklärt Jordan. Wenn Sie einmal zurückblättern, können Sie seine beiden Projekte bestaunen. "Licht am Ende des Tunnels" heißt das Projekt von Markus Jordan. Man muss sich Zeit nehmen, es auf sich wirken lassen. Durch die langsamen harmonischen Bewegungen strahlt es eine gewisse Ruhe aus. Eine Ruhe, die wir in diesen turbulenten Zeiten wahrlich gebrauchen können.
SEBASTIAN KLEIN (*1982) studierte Freie Malerei an der Akademie der Bildenden Künste München. Zahlreiche Einzelund Gruppenausstellungen, 2020 bei "Vierte" des Neuen Pfaffenhofener Kunstvereins. 2011 Kulturförderpreis der Stadt Pfaffenhofen, 2016 Diplompreis des Akademievereins München.
kunstverein-pfaffenhofen.de
„Wir wünschen allen Lesern ein Frohes Fest und ein gutes gesundes neues Jahr!“
vom 24. Dezember bis einschließlich 09. Januar
arbeitet seit 1996 künstlerisch mit dem Medium Licht. Seit 2002 selbständige freischaffende Tätigkeit mit Atelier in Ingolstadt. 2011 begeisterte er die Besucher des Pfaffenhofener Islandfestivals mit seinem "Geysir". Seit 2015 am Stadttheater Ingolstadt als Requisiteur tätig. Freischaffender Bühnenbildner: Paradiesspiele Pfaffenhofen "Der Brandner Kaspar schaut ins Paradies", "Frankenstein" Altstadttheater Ingolstadt. 2019 erhielt er den Kunstförderpreis der Stadt Ingolstadt
Welche Künstler sich sonst noch am Projekt beteiligen, erfahren Sie auf:
Jordan: "Blickt man von vorne auf die Installation, sieht es aus wie eine Irisblende, die auf- oder zugeht. Man kann auch sagen: Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere." Eine Tür, die sich für dieses Jahr schloss, war für den
Weihnachtsurlaub
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KULTUR
SERIENTIPPS
AUS DER ESPRESSO -REDAKTION Weihnachtszeit ist Serienzeit! Unsere Redakteure Christoph und Sebastian verkürzen Ihnen mit ihren Serientipps die Wartezeit aufs Christkind.
Foto: Sife Elamine
Christoph
KAMPF UM DEN HALBMOND...
THE BOYS...
...ist eine Mischung aus Familiendrama und Spionage-Thriller. Der junge Franzose Antoine begibt sich auf der Suche nach seiner verschollenen Schwester mitten in den Syrienkrieg und trifft dort auf die YPJ – einer Miliz aus vorrangig kurdischen Kämpferinnen.
...ist Amazons schlagkräftige Antwort auf all die Marvel-Superheldenfilme. Die Serie räumt auf brutalste, zynischste und unterhaltsamste Weise mit allen gängigen Superhelden-Klischees auf.
Im Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat verzeichneten die Frauen der YPJ große Erfolge – und doch sind sie hierzulande vielen überhaupt kein Begriff. Seit ich vor einigen Jahren die arte-Doku “Der Freiheitskampf der Kurdinnen” (ebenfalls empfehlenswert!) gesehen habe, schaue ich gerne zweimal hin, wenn ich irgendwo etwas von der YPJ lese – das war schließlich auch der Grund, warum ich mich im vielschichten Serien-Dschungel für “Kampf um den Halbmond” entschied. Die Serie wurde kürzlich bei arte ausgestrahlt und ist noch bis 29.05.21 in der arte-Mediathek abrufbar. Auch wenn der Kampf der Kurdinnen und Kurden gegen die Terrormiliz des IS in der Serie einen übergeordneten Handlungsrahmen vorgibt, geht es vordergründig doch wie eingangs erwähnt um die Suche Antoines nach seiner Schwester und die Gründe, die zu ihrem Verschwinden führten. Wie in jedem guten Spionagethriller spielt auch ein Geheimdienst eine große Rolle. Der IS wird ebenfalls näher beleuchtet: der Zuschauer folgt drei Franzosen, die sich der Terrormiliz anschließen und fortan in Syrien kämpfen. Hintergrundgeschichten der Protagonisten werden immer wieder über Rückblicke erzählt. “Kampf um den Halbmond” besteht aus 8 Folgen, jede dauert ca. 45 Minuten. Leider wird nicht jeder Handlungsstrang zu Ende geführt. Dafür muss man sich bis zur 2. Staffel gedulden, die schon angekündigt wurde. Die Serie verzichtet großteils auf übermäßige Brutalität und schafft es immer wieder, den Zuschauer zu überraschen. Die wirklich großen Überraschungen bleiben allerdings aus, das muss fairerweise dazu gesagt werden – manches ist arg vorhersehbar und die typische Klischee-Liebesgeschichte bleibt auch nicht aus. Trotzdem ein kurzweiliges Serienerlebnis und mein Tipp für die anstehenden Urlaubstage. 28
In The Boys sind Superhelden eben nicht die großen, makellosen Heldenfiguren, die wir aus den unzähligen Marvel-Filmen kennen. Sie sind gebrochene Persönlichkeiten. Gebrochen von Vought, dem mächtigen Konzern, der die Superhelden vermarktet als wären sie ein Lifestyle-Produkt. Es geht um Klicks, Umfragewerte. Die Superhelden sind keine altruistischen Helfer und Beschützer. Wenn sie jemandem das Leben retten, dann geschieht das aus purem Kalkül, um die eigene Beliebtheit zu pushen oder eine politische Nachricht zu senden. Alles wird von diesem ominösen Konzern Vought überwacht und gesteuert, dessen düsternes Geheimnis im Laufe der Serie aufgedeckt wird. Damit wir als Zuschauer Figuren haben, mit denen wir mitfiebern können, gibt es die Boys, eine kleine Gruppe Ex-Militärs, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Vought zu zerstören und jeden Supe, wie die Superhelden in der Serie genannt werden, zur Strecke zu bringen. Hauptfigur ist der nerdige Elektronikverkäufer Hughie Campbell, der gleich in der ersten Folge auf schmerzhafteste Weise erfährt, dass die Supes ihre Superkräfte eben nicht nur für das Gute einsetzen. Kurzerhand schließt er sich den Boys und ihrem Rachefeldzug an. Zugegeben, The Boys ist nicht die besinnlichste aller Serien und bestimmt nicht für jeden geeignet. Schon in der ersten Folge wird der Ton vorgegeben, auf den man sich einstellen muss. Wer aber auf clevere Dialoge, brutale Action und die ein oder andere Popkultur-Referenz steht, wird mit The Boys seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich zumindest die erste Folge anschauen, abschalten kann man danach immer noch.
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Seit März 2015 ist Sarah Herat als Visagistin im Hochzeitsladen ihrer Mama Marion gefragt. Auch auf Messen und im Verkauf unterstützt sie.
Normalerweise sorgen Natalie und Sarah im Hochzeitsladen in Lenting für leuchtende Augen und außergewöhnliche Momente. Wenn die zukünfige Braut ihr Traumkleid findet, ist so ein Moment. In unserem Umstyling verwandeln sich die beiden jungen Frauen nun selbst in kürzester Zeit in eine Prinzessin und zeigen uns ihre Lieblingskleider. 31
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YUMMY NEW YEAR! Schmeckt nach 2021: PROSECCO TORTE VON JULIAS CAFÉ AUS WOLNZACH ZUBEREITUNG
Z U TAT E N
Z U TAT E N FÜR DEN BISKUITBODEN: 70g Butter 6 Eier (Größe M) 220g Zucker abgeriebene Schale von 1 unbehandelten Zitrone 140g Mehl 140g Speisestärke Backpapier und eine Springform (28 cm Ø) F Ü R D I E Z U C K E RS C H A L E N ( D E KO ) : 250g Zucker 300ml Wasser Frischhaltefolie Teeglas, Speiseöl Für die Prosecco-Creme: 12 Blatt weiße Gelatine 4 Eier (Größe L) 70g Zucker 250ml Julias Prosseco Saft und abgeriebene Schale von 1 unbehandelten Zitrone 500g Schlagsahne 250g frische Himbeeren (ersatzweise tiefgefrorene) F Ü R D I E TO RT E N D E KO : Fondant Goldstaub und Blattgold Dunkelrote Lebensmittelfarbe Zuckerperlen
1. Für den Biskuitboden die Butter schmelzen. 2. Eier trennen. Eiweiß steif schlagen. Zucker dabei einrieseln lassen. Eigelb und Zitronenschale unterrühren. Mehl und Speisestärke mischen und auf die Eischaummasse sieben. Locker unterheben. Zum Schluss die Butter unterziehen. 3. Boden einer Springform (28cm Ø) mit Backpapier auslegen, Biskuitmasse einfüllen und glattstreichen. Im vorgeheizten Backofen (Ober-/Unterhitze 175 °C) 20-25 Minuten backen. Etwas abkühlen lassen. Dann aus der Form lösen und auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen. 4. In der Zwischenzeit Wasser in einem Topf erhitzen und Zucker vollständig darin auflösen. Eine Tasse oder ein Teeglas mit Frischhaltefolie ummanteln, diese mit Öl einpinseln und auf den Kopf stellen. Die Wasser/Zucker-Mischung mit Hilfe eines Esslöffels darüber laufen lassen (Vorsichtig: sehr heiß!) – dabei immer wieder die Richtung ändern. Trocknen lassen. 5. Für die Prosecco-Creme Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Eier trennen. Eigelb und Zucker cremig schlagen. Prosecco, Zitronensaft und -schale unterrühren. Gelatine ausdrücken, auflösen und unter die Prosecco-Creme rühren. 6. Kurz kaltstellen. Inzwischen Sahne und Eiweiß getrennt steif schlagen. Wenn die Creme beginnt dicklich zu werden, Sahne und Eiweiß unterheben. 1/3 der Creme auf den Biskuit streichen und die Himbeeren drauf verteilen. Den zweiten Biskuitboden darauflegen und 1/3 der Creme gleichmäßig auftragen. 7. Ca. 1 Stunde kaltstellen. Die Torte aus dem Tortenring lösen. Einen großen Teil des letzten Drittels Creme um die Torte rundherum streichen, der kleine Teil davon wird mit dunkelroter Lebensmittelfarbe eingefärbt und der Rand damit verziert. 8. Kugeln und Sterne aus Fondant formen und mit Goldstaub und Gold verzieren, mit den Zuckerschälchen ansprechend auf der Torte platzieren. Die Zuckerperlen verteilen. ***** Viel Spaß und Erfolg beim Nachbacken!
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Januar
eues Jahr, neue Hera ausforderung. Die größte Herausforderung unserer H Zeit ist zweifelsohne der Z Klimawandel. Manuel K Hummler ist der InititaH ttor der Pfaffenhofener Fridays-For-Future-BeF wegung. Im Interview w sspricht er darüber, warum er sich nun auch w ppolitisch engagieren will.
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Februar
Foto: Kajt Kastl (2)
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März
eit über 20 Jahren bringt das Symphonische Salonorchester die Wiener Balltradition nach Ingolstadt. Mehrere hundert Gäste versammelten sich im Stadttheater, um bei der Wiener Ballnacht stilecht den Wiener Walzer aufs Parkett zu legen. Wann werden wir uns wohl wieder in Schale schmeißen dürfen? Eine Wiener Ballnacht 2021 wird es kaum geben können.
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espr e s s
April lles neu macht der Mai lautet bekanntlich eine (viel zu oft zitierte) Redewendung. Zu unserer Mai-Ausgabe passt sie allerdings wie die Faust aufs Auge. Ingolstadt hatte einen neuen Oberbürgermeister und wir die Fotos zu seiner offiziellen Vereidigung.
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Foto: Hofbauer
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Mai
K C I BL
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m die Pandemie einzudämmen, beschlossen Bund und Länder Mitte März 2020 (und damit mitten in unserer Arbeit für die April-Ausgabe) weitgehende Einschränkungen für das öffentliche Leben. Hieß schlussendlich: im April waren die espresso-Artikel „nur“ online zu lesen. Wir hielten Abstand zu unseren Mitmenschen und suchten stattdessen die Nähe zu Tieren. Wie z.B. bei unserem Besuch im Zoo Wasserstern.
ennen Sie dieses Ritual noch? M nennt es Händeschütteln. Vor Man dder großen Covid-Krise begrüßte ooder verabschiedete man sich damit. Der damalige OB Christian Lösel D sschüttelte beim Neujahrsempfang dder Stadt Ingolstadt gleich ein paar hhundert Hände. Heutzutage undenkbbar. Lösel sprach dabei auch von den ""Goldenen 20ern", die uns mögliccherweise erwarten. Was das angeht, isst noch deutlich Luft nach oben.
ESRÜC R H K JA
Foto: Lukas Sammetinger
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Juni
lice im Wunderland oder doch eher Alice in der Coronakrise? Thomas Hofbauer ist leidenschaftlicher Fotograf. Im Interview spricht er über sein außergewöhnliches Talent.
E E
ine Woche ohne Plastik: ist das möglich? Redakteur Christoph machte den Selbstversuch und kaufte eine Woche lang plastikfrei ein.
Juli
August
rst lebte err eine Woche pllastikfrei, dann paackte ihn die Abenteuerlust. A Redakteur R Christoph C wagt einen w mehrtägigen m Camping-Trip C im m Altmühltal peer Fahrrad. Belohnt wurde B err mit atemberaaubenden Sonneenaufgängen.
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ome fly with me. F Fotografin Lena Kreis lichtet uunsere Chefredakteurin SStefanie Herker in der Ingolsttädter Innenstadt ab. Den Ballon-Strauß stellte Fiorella B Ferrara von viva ballon zur F Verfügung. V
September W
IG: @confiserie_kefer
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Fräulein Brina Fotografie
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illy und André Motz blicken auf eine bewegte Geschichte zurück. Das Paar wollte heiraten, alles war in die Wege geleitet. Wenige Monate vor ihrer Hochzeit hatte Lilly einen schweren Autounfall, den sie nur mit Glück überlebte. Plötzlich stand auch die Hochzeit auf der Kippe. Doch Lilly kämpfte sich zurück und wurde belohnt: Sie heiratete den Mann ihrer Träume im Kreise ihrer Liebsten mit einem Fest wie aus dem Bilderbuch.
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Dezember
Oktober
as wäre der Dezember ohne Christkind? Bei eisigen Temperaturen und jeder Menge Nebel trafen wir Celina Litter am Baggersee zum Fotoshooting.
ie wird jeder Tag bbesonders? Dieser Frage D ggingen wir im Oktober nach. O Das WichtigsD tte dabei: Macchen Sie sich Gedanken. G Zum Beispiel Z sso: Was werde iich heute bbesonderes ggenießen?
LEBEN
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HALLO Welt, da bin ich!
ESPRESSO BEGLEITET EINE WERDENDE MAMA
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DA S G R Ö ß T E ALLER WUNDER
Ein Baby erblickt das Licht der Welt. Bis es soweit ist, erbringt Mamas Körper Höchstleistung. Wir fragen eine Mama in Spe, was ihr während der Schwangerschaft so durch den Kopf geht...
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Mama werden Z
um ersten Mal Mama werden ist ein großes Abenteuer. Jeder Tag ist anders, es gibt so einiges vorzubereiten, man stellt sich viele Fragen und obwohl Freunde sagen "Dein bisheriges Leben ist dann zu Ende" oder "genieße es noch, dass du ausschlafen kannst", kann man es doch kaum erwarten, das kleine Wunder in den Armen zu halten. Wir sprechen mit Sabrina. Sie wird mit 28 Jahren zum ersten Mal Mama. Mit ihrem Mann Mirko ist sie seit 13 Jahren zusammen. Liebe Sabrina, verrätst du uns, worüber du dir als werdende Mama Gedanken machst? Natürlich denkt man darüber nach wie das Leben mit Kind sein wird und stellt sich Fragen wie: "Kann man den neuen Job und die Herausforderung gut meistern?", "Wie entwickeln sich Freundschaften, wo vielleicht noch keine Kinder zum Leben dazugehören? ", "Werden wir den Spagat zwischen „tollen Eltern“ und „Ehepaar“ hinbekommen?" All diese Gedanken lassen 46
Nestchen & Mobile von Milduku
sich selbstverständlich nicht deaktivieren, aber ich denke, auch wenn man den richtigen Partner an der Seite hat und das Leben generell immer mit einer vernünftigen Portion Gelassenheit und Humor nimmt, sind alle Sorgen unbegründet und man schmeißt den Laden als Team. Ein Spruch den ich vor Monaten mal gelesen hab:
We lose ourselves a little when we become mothers. But that’s OK! Mothers are awesome at finding lost things :-) Wie ging es dir während der Schwangerschaft? Man hört es wirklich selten, aber ich hatte während der gesamten Schwangerschaft wirklich keinerlei Beschwerden. Insgesamt ging es mir wahrscheinlich sogar noch besser als zuvor, da ich nach dem ein oder anderen schönen Abend am nächsten Morgen top fit den Tag genießen konnte.
Tasche von www.friedamitherz.de
WEIL SIE SO SCHNELL GROß WERDEN Kinderzimmerschrank und Einrichtung nach Maß gibt es von Schrank direkt
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Erinnerst du dich noch an das Gefühl der ersten kleinen Tritte des Babys im Bauch? Ich glaube, ich spreche für viele werdende Mamis wenn ich es in der ersten Phase als ein wirklich komisches Gefühl beschreibe. Mittlerweile genieße ich die tägliche Kommunikation mit der Bauchbewohnerin. Wenn der mini Fuß sich an unsere Hände drückt - das fühlt sich einfach nur wie ein großes Wunder an. Wo wirst du entbinden? Die Geburt ist im Klinikum Ingolstadt geplant.
Du hast in Bezug auf die Geburt bestimmt auch schon einige Horror-Geschichten von Bekannten gehört oder? Hast du Angst vor der Entbindung? Ich muss sagen, dass ich anfangs auf jeden Fall Respekt hatte und überwiegend wenig Ahnung, was da auf mich zukommt. Mit meinen Hebammen kann ich mich wirklich super glücklich schätzen - die Mädels machen schon in der Vorbereitung einen super Job und auch Yoga und Sport tragen einen guten Teil dazu bei, sodass ich mich wirklich ideal vorbereitet fühle. Ende Dezember ist der geplante Geburtstermin. Wie viele Kilo hast du insgesamt zugenommen? Bis jetzt sind 8 Kilo on top gekommen, das ist für mich aber auch nur eine Zahl und ich bin sehr zuversichtlich, dass man relativ schnell wieder in die „Ausgangsform“ zurückkommen kann :-) Hast du dich mit Umstandsmode ausgestattet oder trägst du einfach XXL-Look? In Zeiten von Oversized Kleidern, Jacken und Hoodies komme ich bisher zum Glück
komplett ohne Umstandsmode klar. Auch so ein Plissee-Rock lässt sich ideal ein bisschen höher tragen und man kann sowas auch im Herbst/ Winter super kombinieren. Bist du eher der Typ, der Eltern-Ratgeber liest oder sich auf seinen Mutterinstinkt verlässt? Generell würde ich schon sagen, dass ich gerne gut vorbereitet bin. Dementsprechend informiere ich mich über Themen, die mich interessieren. Auf keinen Fall würde ich aber irgendwelche Theorien durchziehen, die so einfach im Ratgeber zu finden sind. Ich denke, in vielen Punkten ist man mit dem Bauchgefühl super dran und man lernt ja auch enorm viel dazu. Gibt es etwas, was du momentan vermisst, weil du es als Schwangere meiden solltest? Wer mich kennt, denkt jetzt bestimmt an ein leckeres Medium Steak :-) Tatsächlich hätte ich auch mal wieder Lust auf Sushi und das ein oder andere Gläschen Weißwein mit Freunden. Wobei ich wirklich sagen muss, dass die Zeit des Verzichts super schnell verging und als ich nach unserer Südafrika-Reise und den diversen Skiurlauben von Schwangerschaft und dem Corona-Lockdown erfuhr, hatte ich meine Akkus bereits ordentlich aufgeladen. Nicht nur ich musste fortan auf vieles verzichten, sondern leider auch Gastronomie, Einzelhandel, Event-Dienstleister, Fitnessbranche & Co. Da hoffe ich für uns alle einfach wieder auf eine gewisse Normalität in naher Zukunft. Abgesehen davon: Worauf freust du dich nach der Entbindung am meisten? Zunächst auf eine tolle Kuschel- und Kennenlernzeit zu dritt. Als nebenberufliche Fotografin freue ich mich natürlich auch auf viele tolle
Momente und Erlebnisse, die ich mit unserer kleinen Familie ab dem Tag der Geburt für immer festhalten kann. Auf deinem Instagramkanal hast du verkündet, dass ihr ein Mädchen bekommt. Der Name ist noch geheim, aber verrätst du den Anfangsbuchstaben des Babynamens? Den Omis und Opis zu Liebe eher nicht - sie würden sich in einem endlosen Quiz verlieren ;-) Was willst du deinem Mädchen unbedingt mal beibringen? Auf jeden Fall, dass sie eine Familie hat, die immer hinter ihr steht und wie man richtige Freunde erkennt. Dann natürlich, dass es auch als Mädchen super ist Fußball zu spielen und vielleicht noch wie man tolle Fotos schießt. Hast du schon alles eingekauft oder wartest du bei bestimmten Dingen noch ab? Wir haben uns auf „das Nötigste“ beschränkt - so haben wir erstmal auch nur ein geliehenes Beistellbettchen und beobachten dann erstmal was für die kommende Zeit Sinn macht. Generell setze ich beim Thema Erstausstattung auf Qualität vor Quantität. Im Umkreis gibt es zum Glück ein paar tolle Läden mit super Beratung, dort ist schnell mal etwas nachgekauft und mit den Größen ist das ja eh so eine Sache. Natürlich kam ich um ein paar Bestellungen über soziale Medien nicht herum, dort regieren mittlerweile unzählige kleine (sehr süße) Handmade Shops. Dürfen wir dich zu PHILO family things in Pfaffenhofen entführen? Gerne. Na dann, auf geht´s! ...
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Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. A
m Anfang braucht es nicht viel, aber Gutes. In unserem familiengeführten Concept Store findet sich in entspannter Atmosphäre eine besondere Auswahl an hübschen Dingen für Eure Kleinsten. #schönesundgutes
Mo-Fr 9.30 - 18.30, Sa 9.30 - 16.00, im Advent bis 18.00, Kellerstraße 14, 85276 Pfaffenhofen 62
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ERST ausstattung W
as brauche ich für den Anfang mit dem Baby wirklich? Diese Frage stellen sich alle Mamas in Spe. Gerade beim ersten Kind ist man unsicher, was Kleidung und Ausstattung für den Nachwuchs angeht. Julia von PHILO family things Pfaffenhofen hat uns eine Checkliste zusammengestellt, mit Erstausstattung, die ihr bei ihr im Store bekommt. KLEIDUNG: (Wickel-)Bodies aus Wolle oder Wolle/Seide Woll-Jäckchen Strampler/Overall Schlafanzug aus Wolle oder Wolle/Seide Söckchen, Strickschühchen Mützchen/Haube für Drinnen und Draußen Wollanzug (Winterbabies)
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BA BYS H O P P I NG
Sabrina ist zu Besuch bei PHILO family things in Pfaffenhofen. Inhaberin Julia berät sie in Sachen Erstausstattung.
SCHLAFEN: Beistellbettchen / Wiege Nestchen Baby-Decke aus Wolle Nachtlicht Wärmekissen mit Kirschkernen
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PFLEGE: Wickeltisch und/oder Wickelauflage Waschlappen + Handtuch Körbchen zur Aufbewahrung von Wickelutensilien Musselintücher
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BABYZIMMER: Mobile Spieluhr Erstlingsspielzeug (Greifling, Rassel etc.) Krabbeldecke Spielebogen
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Was darf sonst nicht fehlen? Eine komplette Liste zur Erstausstattung findet ihr auf unserer Website www.espresso-magazin.de
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KONFETTIREGEN Sabrina und Mirko freuen sich auf ihr kleines Mädchen.
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Baby party BAUC H - B R AUC H
Das Baby im Bauch feiern - das machen mittlerweile viele im Rahmen einer Babyparty. Vergleichbar ist der neue Trend mit einem Junggesellen-Abschied, nur ohne Alkohol. Die werdende Mama wird überrascht. Die Freundinnen bringen zur Spontanparty Kuchen und Snacks mit, kleine Geschenke, z.B. eine Windeltorte, Erstausstattung oder aber auch riesige Ballons. Die gibt es bei Fiorella Ferrara von viva.ballon aus Burgheim bei Neuburg. Unsere werdende Mama Sabrina wurde mit diesem Ballonstrauß von ihren Freundinnen überrascht. Sie hatte im Vorfeld verkündet: Es wird ein Mädchen! Foto: Lena Kreis / www.aroundthecircle.de
KALORIENFREI
Mit dieser Windeltorte überraschten Sabrinas Freundinnen die Mommie to be.
Das Team von espresso. PHILO und viva.ballon wünschen allen werdenden Mamas und ihren Babies eine sorgenfreie Schwangerschaft und alles Liebe und Gute für die Geburt und die gemeinsame Zeit
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& NEW YORK Y ORK
ED ED SHEERAN Die Liebesgeschichte von Sabrina und Fabian
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WIR LASSEN TRÄUME WAHR WERDEN
lass dich verzaubern … In unseren zwei schönen und liebevoll eingerichteten Anprobeloungen können Brautmütter, Trauzeuginnen und Begleitungen Dich auf der Suche nach deinem Traumkleid unterstützen. Für die perfekte Passform sorgt unser Schneider-Atelier im 1. Obergeschoss. Wir freuen uns auf dich!
Fotos: Herzmomente Die Geschichte von Sabrina und Fabian beginnt im beschaulichen Wettstetten und sie geht so: Es waren einmal zwei Kinder, ein Mädchen und ein Junge, die gerne Zeit miteinander verbrachten. Echte Kindergartenfreunde, so unzertrennlich, dass sie auf Gruppenfotos von damals stets nebeneinander zu sehen sind. Doch der Junge und das Mädchen wurden älter, sie gingen auf unterschiedliche Schulen und verloren sich aus den Augen. Mit den Jahren, die ins Land zogen, verblasste die Erinnerung an die Kindergartenfreundschaft. Bis sie sich irgendwann gar nicht mehr daran erinnern konnten, jemals Freunde gewesen zu sein. Das Schicksal jedoch wusste, dass die beiden füreinander bestimmt waren und wartete nur auf den richtigen Moment, sie wieder miteinander zu vereinen. Als im September 2011 ein Feuerwehrfest in Wettstetten stattfand, nutzte es die Gunst der Stunde. Der Junge und das Mädchen, die mittlerweile zu erwachsenen Menschen herangewachsen waren, kamen ins Gespräch und die Liebe traf sie so unerwartet wie leidenschaftlich. Der erste Kuss fiel noch am selben Abend. Seit diesem einen Tag auf dem Feuerwehrfest,
der alles verändern sollte, sind sie ein Paar. Und die Moral von der Geschichte? Das Schicksal ist eben nicht immer ein mieser Verräter, sondern mindestens genauso oft ein liebenswürdiger Verkuppler. Was klingt wie ein Märchen, ist genau so passiert. Erst als Sabrinas Mutter eines Tages sagte „Der Fabian Rotte, war der nicht mit dir im Kindergarten“ und sie sich daraufhin Fotos von damals anschauten, kamen die Erinnerungen zurück. Ein Zeichen, ein Beweis, dass sie zusammengehörten. Beiden war von Anfang an klar, dass das zwischen ihnen etwas ganz Besonderes war. So war es auch gar kein Problem, dass sie sich anfangs nur selten sehen konnten, weil Fabian damals zum Studieren noch in Landshut wohnte. Und es war auch kein Problem, dass er am Anfang ihrer Beziehung für ein halbes Jahr nach Barcelona ging, um dort als Werkstudent für Seat zu arbeiten. „Dieses halbe Jahr hat uns noch enger zusammengeschweißt“, sagt Sabrina lächelnd. „Wir wussten: Wenn unsere Beziehung das geschafft hat, dann schaffen wir auch alles andere.“
Mo. bis Fr. 14-19 Uhr Sa. 10-13 Uhr Termine auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich Tel: 08456/9757049 85101 Lenting Bahnhofstraße 4d info@meinhochzeitsladen.de www.meinhochzeitsladen.de
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Die Zauberformel Einige werden sich jetzt fragen: Was ist das Geheimrezept ihrer Beziehung? „Wir lassen uns gegenseitig unsere Freiheiten“, erklärt Sabrina. „Wir haben zwar gemeinsame Freunde, aber jeder hat auch noch seinen eigenen
Blumen: Blumen Schmidt, Wettstetten Freundeskreis. Das ist uns ganz wichtig. Es gibt nie Diskussionen, wenn Fabi mal allein mit seinen Jungs oder ich mit meinen Mädels etwas unternehmen möchte.“ Und ebenso wichtig: „Vertrauen. Wir vertrauen uns zu 100 Prozent. Ich kann mich in den 9 Jahren Beziehung an keinen Moment erinnern, in dem einer dem anderen das Gefühl gegeben hätte, man könnte ihm nicht vertrauen – nicht
First Look 54
Partner Look einmal, als Fabi in Barcelona ein halbes Jahr lang in einer Frauen-WG gewohnt hat.“
Der Antrag 2017 erfüllte sich das Paar einen großen Traum: Sie buchten eine Kreuzfahrt, von New York in die Karibik. Fabian hatte für diese gemeinsame Reise noch etwas Großes geplant, Sabrina ahnte davon nichts. Am ersten Morgen spazierten sie früh los, um New York zu erkunden. Es waren kaum Leute unterwegs, eine ruhige Atmosphäre umgab die Stadt. Sie liefen zusammen zur Borrow Bridge, machten ein Selfie und als Sabrina sich zu Fabian umdrehte, konnte sie ihr Glück gar nicht fassen: Fabian ging auf die Knie und hielt mitten in New York um Sabrinas Hand an. „Es war einfach unbeschreiblich“, erzählt Sabrina lächelnd. „Wir waren beide einfach nur überglücklich.“
Wechselbad der Gefühle Um das Glück perfekt zu machen, erträumten sie sich eine große Hochzeit, mit all ihren Liebsten. Doch wie so vielen Brautpaaren machte Corona auch ihnen einen Strich durch die Rechnung. Der Wunschtermin, ein Samstag im Mai, musste auf einen Freitag im Oktober verschoben werden – alles
andere als ideal, weil Fabians Familie aus Paderborn stammt und nicht alle an einem Freitag Zeit für eine solch weite Fahrt haben würden. Sabrina hatte sich die Hochzeitsplanungen ganz anders vorgestellt. „Zwischenzeitlich hatten wir gar keine Lust mehr auf die Hochzeit. Ich hatte einfach keine Energie mehr für die Hochzeitsvorbereitungen, da ich immer dachte: es wird wahrscheinlich sowieso nicht klappen“, erzählt sie. Aber der Tag rückte immer näher und nach aktueller Lage durfte man mit 100
Praxis Dr. Voit von Thun
Ihr Traumkleid hat Sabrina bei Mein Hochzeitsladen in Lenting entdeckt. Gästen feiern, also machten sie weiter mit ihren Planungen. Es war ein Wechselbad der Gefühle. Eine wichtige Stütze in dieser Zeit war den beiden Herr Rockermeier vom Landgasthof Rockermeier, wo die Hochzeit stattfinden sollte. „Wir haben sehr oft mit ihm telefoniert und es war einfach unkompliziert und er hat uns immer ein gutes Gefühl gegeben. Man kann jedem, der einen Veranstalter gerade in solch schwierigen Zeiten sucht, zu 100 Prozent den Landgasthof Rockermeier empfehlen. Sie machen ihren Job einfach schon ewig und das merkt man in jedem Detail. Das ganze Team war eine riesen Hilfe“, erzählt Sabrina. „An dieser Stelle auch noch mal Danke an unsere Eltern und Trauzeugen. Sie hatten es auch nicht einfach mit uns und haben uns so sehr unterstützt und mitgefiebert.“
Hochzeit 3.0 Gemeinsam mit der Hilfe aller Beteiligten schafften Sabrina und Fabian es, trotz aller Beschränkungen ihre Traumhochzeit auf die Beine zu stellen. Freunde des Brautpaars spielten dabei eine wichtige Rolle. Eine Freundin sang in der Kirche, ein Freund spielte Schlagzeug in der Hochzeitsband und ein
weiterer Freund sang das Lied für den Hochzeitstanz: ‚Perfect‘ von Ed Sheeran. Ein weiteres Highlight war für das Brautpaar die kirchliche Trauung. „Pfarrer Gruber aus Wettstetten hat so eine tolle, lockere Trauung abgehalten, dass alle im Nachhinein davon geschwärmt hatben. Wenn es mehr solche Pfarrer geben gäbe, würden sich bestimmt mehr Leute kirchlich trauen lassen“, schmunzelt Sabrina. Das allergrößte Highlight und der emotionalste Moment des Tages war für sie beide, als sie ihren 2-jährigen Sohn Jonas am Tag der Trauung zum ersten Mal zu Gesicht bekamen. „Wir wussten beide nicht, was er anhaben wird“, erzählt Sabrina. „Die große Überraschung war, dass er das fast gleiche Outfit wie Fabi anhatte, das war einfach Wahnsinn.“ Der ganze Tag sei voller emotionaler Momente gewesen, rückblickend hätten sie sich keine schönere Hochzeit vorstellen können. Jetzt, nach diesem Jahr der Unsicherheiten und emotionalen Achterbahnfahrten wünscht sich das frischvermählte Paar erst einmal ein besinnliches Weihnachtsfest und dass das Leben im Jahr 2021 hoffentlich wieder etwas unbeschwerter wird. Das wünschen wir uns auch.
Kieferorthopädie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene Wir suchen eine ZFA in Voll- oder Teilzeit und eine Auszubildende/n (m/w/d) für 2021 Wir freuen uns auf Deine Bewerbung! Max-Joseph-Str. 7 85051 Ingolstadt Tel.: 0841-88 55 030 www.IN-Smile.de info@in-smile.de Kostenlose Parkplätze direkt vor der Tür.
Holy LEBEN
Lord 56
Foto: Aylin Gabrica Photography
Ein Gespräch über den Glauben mit Campus Pastor Tobias Maier (26) aus Schwabach
LEBEN Gott, Jesus und der Heilige Geist sind für Tobias Maier keine Märchenfiguren oder Wunschvorstellungen. Der 26-Jährige ist Pastor bei der noch recht jungen evangelischen Freikirche Ecclesia, die auch in Ingolstadt aktiv ist. Tobias glaubt an die Bibel als Wort Gottes, für ihn ist dieser Glaube die Grundlage seines Lebens. Mit espresso spricht er über seinen persönlichen Weg zu Gott, über die Unterschiede zwischen Freikirchen und großen Volkskirchen und verrät, warum er trotz Krisen wie der Corona-Pandemie niemals den Glauben verliert. Tobias, dass du Pastor bist, würde man auf den ersten Blick nicht erraten. Wie hast du zum Glauben gefunden und wie wurdest du Pastor bei der Ecclesia Kirche? Meine Eltern haben
mir schon als Kind viel über den Glauben an Gott erzählt und viel wichtiger: es auch in einer Art und Weise vorgelebt, die mich begeistert hat. Mit zunehmendem Alter habe ich mir dann natürlich selbst Gedanken gemacht und mir Fragen über das Leben, Gott und Co. gestellt. Neben diesem „verstandesmäßigen“ Prozess, habe ich Gott aber auch auf einer persönlichen Beziehungsebene kennengelernt. Diese bedingungslose Annahme sowie der Lebenssinn, den ich von Gott erlebt habe, haben mich letztendlich dazu gebracht mich selbstständig für den Glauben zu entscheiden. Beruflich wollte ich schon immer etwas machen, das den Menschen wirklich hilft und anhaltende Veränderung bringen kann. In mir wuchs die Überzeugung, dass ich beruflich viele Möglichkeiten hatte, die Symptome einer kaputten Gesellschaft zu behandeln, aber nur eine Möglichkeit, um an die Wurzel zu kommen: das Herz der Menschen. Und genau da setzt der christliche Glaube an. Es geht weniger um Äußerlichkeiten und Formalitäten, als um die innere Motivation, die Einstellung des Herzens. Weniger um ‚Religion‘ als um eine Beziehung zu ebendiesem Gott. Das christliche Symbol des Kreuzes besteht ja aus zwei Balken: einem horizontalen und einem vertikalen. Bevor ich jetzt anfange zu predigen, nur ganz kurz: Schuld/Sünde macht Beziehung jeglicher Art kaputt. Jesus hat durch seinen Tod am Kreuz für unsere Schuld bezahlt. Und dadurch sowohl die Beziehung zwischen Mensch und Gott (vertikal) als auch die Beziehung zwischen Mensch und Mensch (horizontal) wiederhergestellt. Darum habe ich mich dafür entschieden Pastor zu werden, um diese gute Botschaft der Versöhnung und Hoffnung den Menschen zu bringen. Praktisch sah das so aus, dass ich nach meinem Abitur & einem FSJ für knapp vier Jahre am „Theologischen Seminar Erzhausen“ studiert habe. Nach
zwei Jahren Vikariat in München und Ingolstadt wurde ich dann am 4.Oktober 2020 bei unserem Eröffnungsgottesdienst hier in Ingolstadt zum waschechten Pastor ordiniert. Es gibt viele Arten von Glauben. An was glaubt die Ecclesia Kirche? Und wie unterscheidet sich euer Glauben von dem großer Kirchen?
Eigentlich schaue ich lieber auf das, was uns eint, anstatt auf das, was uns trennt. Wir sind eine christliche Freikirche, sehen also auch die Bibel als Gottes Wort und unseren Maßstab an. Davon ausgehend glauben wir, dass der christliche Glaube mehr ist als nur gute Ratschläge - sondern im Kern eine gute Botschaft! Das ist ein großer Unterschied. Ein Ratschlag lässt mich mit unvollendeter Arbeit zurück und fordert mich dazu auf, besser zu sein, mich mehr anzustrengen, noch mehr zu geben. Aber die gute Botschaft der Bibel lautet: Es ist vollbracht. Jesus hat den Weg für uns geebnet. Wir müssen das nur für uns annehmen. Diese Hauptüberzeugung stimmt mit der der großen Kirchen überein. Ansonsten finanzieren wir uns als Freikirche nicht durch Kirchensteuer sondern freiwillige Spenden und gelebte Großzügigkeit. Ein deutlicher Unterschied ist auch der Umgang mit der Taufe: Im Gegensatz zur Kindstaufe praktizieren wir eine Glaubenstaufe. Wir taufen nur, wer sich selbständig dazu entscheidet. Aber nochmal: Wir sehen uns nicht als Konkurrenz zu anderen Kirchen, sondern versuchen über andere Wege die selbe Botschaft zu verkünden und Menschen diese Hoffnung zu geben. In welchen Bereichen engagiert sich die Ecclesia Kirche? Da wir noch voll in der An-
fangsphase sind und das gesellschaftliche Leben momentan sowieso stark eingeschränkt ist, fokussieren wir uns hauptsächlich auf Gottesdienste. Uns ist es allerdings ein großes Anliegen keine „Sub-Kultur“ zu bauen, sondern als wichtiger Teil des gesellschaftlichen Lebens der Stadt verstanden zu werden. Unser Campus in Köln bietet beispielsweise schon seit längerem eine „Tafel“ an. Mal sehen, was die Zukunft da so in Ingolstadt bringt. Ich als Pastor arbeite bewusst auch als Aushilfe in einem lokalen Café, um ganz normaler Teil der Gesellschaft zu sein. Warum ist der Glaube ein wichtiger Bestandteil deines Lebens? Was würde dir ohne Glauben im Leben fehlen? Ich würde meinen
Glauben nicht nur als Bestandteil meines Lebens bezeichnen. Sondern eher als die Grundlage dessen. Auf ihm baut mein Leben auf und er durchdringt (hoffentlich) jeden Bereich meines Lebens. Mein Glaube schenkt mir Identität, Ori-
entierung, Halt, aus ihm schöpfe ich Kraft und Zuversicht. Also eine ganze Menge. Am meisten aber würde mir meine Beziehung zu Gott fehlen. Kannst du Menschen verstehen, die gar nicht gläubig sind? Ehrlich gesagt, glaube ich nicht,
dass es so jemanden gibt. Jeder Mensch „glaubt“ etwas. Selbst Menschen, die sich als Atheisten bezeichnen, haben ein Weltverständnis und eine Lebensanschauung, die sie „glauben“. Auch wenn bei ihnen kein klassischer „Gott“ vorkommt. Und ja, volle Kanne kann ich verstehen, dass viele Menschen keinen Zugang zum Glauben haben. Die Vermittlung des Glaubens, das daraus resultierende vorherrschende Gottesbild, gewisse Zustände auf der Welt sowie die vermeintliche Unvereinbarkeit von Wissenschaft und Glaube sind alles Gründe dafür. Ich bin aber davon überzeugt, dass diejenigen, die sich wirklich mit dem Thema auseinandersetzen und sich die richtigen Fragen stellen, zu dem Schluss kommen, dass der christliche Glaube nicht bloß märchenhaftes Wunschdenken ist, sondern auch auf intellektueller Ebene die besten Antworten gibt. Wie hilft dir dein Glaube aktuell durch die schwere Zeit der Pandemie? Während viele
Menschen momentan einsam sind, bieten mir die Gottesdienste (trotz strenger Coronaregeln) und Online-Angebote unserer Kirche die Möglichkeit, weiter in einem Beziehungsnetzwerk aufgefangen zu sein. Gerade in schwierigen Zeiten habe ich bei Menschen in meiner Umgebung beobachtet, dass Gott ein Faktor ist, auf den man in jeder Lebenslage zählen kann. Deutschlandweit geht der Trend weg von den großen etablierten Kirche hin zu vielen kleinen Freikirchen. Wie erklärst du dir das? Puh, ich
kann höchstens einen Erklärungsversuch wagen. Man könnte das sicherlich auf Äußerlichkeiten (Modernität etc.) zurückführen. Ich glaube aber, dass es ein grundlegenderes Problem gibt. Schon Augustinus (354 - 430 n. Chr.) soll gesagt haben: „In dir muss brennen, was du in anderen entzünden möchtest.“ Leider gibt es viele Pfarrer*innen und Pastor*innen, die offen von sich behaupten, dass sie nicht an Gott glauben. Das kann meines Erachtens einfach nicht funktionieren. Nochmal, ich möchte nicht über andere reden und urteilen, sondern selber Teil der Lösung sein. Ich bin begeistert von Jesus und diese Begeisterung steckt an. Wenn man durch eure Social-Media-Kanäle scrollt, dann sieht man hauptsächlich Bilder von jungen Menschen. Wie erklärst du dir, dass so viele junge Menschen Teil der Ecclesia Kirche sind? Zum Einen spielt es bestimmt
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PEOPLE eine Rolle, dass Luisa & ich als Leiter auch noch relativ jung sind. Das hilft auch anderen jungen Menschen sich mit dem Glauben zu identifizieren. Als Kirche sprechen wir aber auch bewusst eine junge Sprache: Lichtshow, Nebel, Musik die eher an Radiohits als an Kirchenorgel erinnert. Trotzdem haben wir den Anspruch, eine Kirche für alle Generationen zu sein. Wie eine gesunde Familie aus mehreren Generationen besteht, so wollen wir das auch. Jede Generation bringt etwas wichtiges mit an den Tisch, daher freuen wir uns über jeden, der den Altersdurchschnitt anhebt.
Welche Bedeutung hat Weihnachten für dich? Weihnachten
Auch Tobias' Frau Luisa ist in der Ecclesia Kirche engagiert und leitet den Kidsbereich
Ihr erscheint nach außen hin sehr modern und progressiv, eure Glaubensinhalte sind aber konservativ, ihr legt die Bibel wörtlich aus. Wie passt das zusammen? Zuallererst würde ich dich gerne
korrigieren: Wir legen die Bibel nicht wörtlich aus, sondern nehmen die Bibel ernst und versuchen zu erfassen was wirklich gemeint ist. Wir glauben, dass die Bibel Gottes Wort für die Menschen ist, gleichzeitig wissen wir aber, dass sie in verschiedenen historischen Kontexten geschrieben wurde, die zu beachten sind. Das heißt, um die Bibel in ihrer Tiefe zu verstehen, muss man theologisch sehr sauber arbeiten. Gleichzeitig kann die wesentliche Botschaft, das Gott Menschen liebt, selbst von der ungebildetsten Person verstanden werden. Diese Botschaft versuchen wir so lebensnah wie möglich in das Leben des 21 Jahrhunderts zu übertragen und erleben, dass das sehr gut zusammen passt! Menschen früher hatten Probleme mit Schuld, Beziehungen, Krisen, Angst und erlebten darin Hilfe von Gott. Menschen heute haben die selben Probleme und können auch die selbe Antwort erleben. Wie vereinbarst du es mit dir, an die Liebe Gottes zu glauben, während so viel Leid auf der Welt passiert, Millionen Menschen an Hunger sterben, andere gar nicht wissen, wie sie ihr Geld ausgeben sollen? Ich kann total ver-
stehen, dass es für viele Menschen sehr schwer ist das zusammenzubringen. Man kann diese Frage aus persönlicher Betroffenheit heraus, oder als intellektuelle Frage stellen. Meistens wird sie als emotionale, nicht als intellektuelle Frage gestellt. Es gibt viele gute philosophische Ansätze, die aufzeigen, dass
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die Existenz von Leid und Bösem die Existenz eines guten Gottes nicht logisch ausschließen (gute Bücher dazu gibt es von Ravi Zacharias & Timothy Keller). Wenn aber jemand diese Frage aus persönlicher Betroffenheit heraus stellt, würde ich versuchen aufzuzeigen, dass wir in Jesus einen Gott haben, der uns auch in den schwierigsten Lebensumständen Trost, Freude neue Hoffnung und Kraft gibt. In meiner menschlich begrenzten Sicht, kann ich nicht alles sehen und nicht immer die größeren Gesamtzusammenhänge erkennendoch das was Gott mir an anderen Stellen über sich selbst gezeigt hat, gibt mir die eindeutige Gewissheit dass er gut ist, obwohl ich nicht immer auf alles eine Antwort habe. Ein Gott der die Menschen so sehr liebt, dass er sich selbst erniedrigt, indem einer von ihnen wird und sich von ihnen an ein Kreuz nageln lässt um -ihre- Schuld auf sich zu nehmen - so ein Gott kann nur gut und voller Liebe sein. Das und viele andere Dinge die Gott bei den Menschen in der Bibel und meinem persönlichen Leben getan hat, zeigen mir dass er gut ist, selbst wenn ich nicht immer alles einordnen kann, was ich in der Welt beobachte. Was sind die häufigsten Reaktionen, wenn du Menschen erzählst, dass du Pastor bist? Den
Meisten muss ich diese Frage zwei Mal beantworten, weil sie’s beim ersten Mal nicht glauben können. Tatsächlich erlebe ich oft eine Art von „Rechtfertigung“, warum sie selbst nicht (mehr) in die Kirche gehen oder an Gott glauben.
ist definitiv eines meiner Lieblingsfeste mit einer genialen Bedeutung: Gott (das mächtigste Wesen des Universums) sendet seinen Sohn als Retter auf die Erde. Aber statt ihn in einem Palast oder in ein teures Hotel unter zu bringen, wird Jesus in einem Stall geboren. An einem Ort zu dem jeder Mensch kommen kann, egal ob arm oder reich, dreckig oder sauber, berühmt oder unbedeutend: Jeder kann zu diesem Retter kommen! Welche Botschaft hast du an die espresso-Leser*innen zu Weihnachten? Gott redet an
Weihnachten zu ganz verschiedenen Menschen auf unterschiedliche Art und Weise - und zwar so dass es jeder versteht: Die Hirten: Hirten waren damals relativ ungebildete Menschen. Durch ihren Umgang mit Tieren standen sie am Rand der Gesellschaft. Gott redet zu diesen ungebildeten Menschen auf ein sehr klare und verständliche Art und Weise: Auf dem Feld wo sie arbeiten, lässt Gott durch Engel die Botschaft verbreiten. Die Weisen/Heiligen drei Könige: Heute würde man sie Wissenschaftler nennen. Gott redet zu diesen gebildeten Menschen, die die Natur und das Universum beobachten, indem er eine bestimmte Sternenkonstellation auftreten lässt. Dieser Stern von Bethlehem war bestimmt keine „Sprache“ die jeder Mensch versteht, aber für die Weisen war es genau die Richtige. Die Schriftgelehrten: Im Palast des amtierenden Königs waren sich Schriftgelehrten einig, dass der versprochene Retter in Bethlehem geboren werden sollte. So hatten es die Propheten vorhergesagt, und diese Sprache verstanden diese Theologen nur zu gut! Schade ist nur, dass keiner dieser Theologen am Stall von Bethlehem vorzufinden ist?! Es reicht eben nicht aus über Gott bescheid zu wissen. Wichtig ist, dass man sich selber auf den Weg macht um den Retter zu begegnen. Ich hab keine Ahnung welche Sprache du als Leser verstanden hättest. Aber eins weiß ich: Gott will auch zu dir sprechen und dir begegnen. Die Frage ist, ob du dich auf den Weg machst. Tobias, vielen Dank für diese persönlichen Einblicke in deinen Glauben und alles Gute für deinen weiteren Weg.
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Gute Lebensmittel für den Guten Zweck EDEKA SÜDBAYERN STIFTUNG spendet an INGOLSTÄDTER TAFEL
Vorweihnachtliche Hilfsaktion mit Produkten im Wert von rund 16 000 Euro ◊ Warenkorb mit Produkten, die selten an Tafelkunden gegeben werden können ◊ Im Corona-Jahr 2020 werden südbayerische Tafelvereine unterstützt
M
it einer umfangreichen wie vielfältigen Spende unterstützt die EDEKA Südbayern Stiftung dieses Jahr die Tafel in Ingolstadt. Insgesamt 800 Warenpakete im Gesamtwert von rund 16 000 Euro übergab Lothar Odenbach, Vorstandsvorsitzender der EDEKA Südbayern Stiftung, heute im E center in der Römerstraße an die 1. Vorsitzende der Tafel Ingolstadt e.V., Petra Willner sowie Stellvertretung Bettina Sturies. „Wir haben diesmal extra einen Warenkorb mit Artikeln zusammengestellt, die sonst relativ selten an die Tafeln abgegeben werden. Das haben wir im Vorfeld mit den Tafelvereinen abgestimmt“, so Lothar Odenbach. „In diesem von Corona geprägten Ausnahmejahr wollen wir hier in Ingolstadt die Grundversorgung bedürftiger Menschen auf diesem Weg zusätzlich absichern.“ Und Petra Willner bestätigt: „Wir freuen uns sehr über diese erneute Spendenaktion! Denn in Zeiten von Lockdowns und Abstandsregeln wird unser soziales Miteinander, und damit auch unse-
EDEKA Südbayern Stiftungsvorstand Lothar Odenbach (2. von links) übergibt gemeinsam mit Marktleiter Andreas Strehler (rechts) und Bezirksleiter Franz Käs (links) im E center Ingolstadt in der Römerstraße die umfangreiche Spende im Gesamtwert von rund 16.000 Euro an Petra Willner (Vorsitzende) und Bettina Sturies (stv. Vorsitzende) von der Ingolstädter Tafel.
re ehrenamtliche Arbeit, auf eine besonders harte Probe gestellt“. Die EDEKA Südbayern Stiftung und die Ingolstädter Tafel arbeiten bereits seit vielen Jahren zur Stärkung des Gemeinwohls zusammen. "Die langjährige Unterstützung der EDEKA Südbayern Stiftung ist die Basis für unser tägliches Arbeiten. Diese Gewissheit gibt uns in der aktuellen Situation ein sehr gutes Gefühl und dafür sind wir enorm dankbar", so Petra Willner weiter. Im Corona-Jahr 2020 verteilt die EDEKA Südbayern Stiftung zum Start der Adventswochen insgesamt 3.800 Warenpakete, was 26 Tonnen Ware entspricht, im Wert von 80 000 Euro an lokale Tafelorganisationen im Raum Südbayern. LEBENSMITTELSPENDEN QUER DURCHS SORTIMENT Pasta und Gewürzgurken, Sauerkirschen und Blütenhonig, Zahncreme und Duschgel – die
einzelnen Warenpakete beinhalten 16 verschiedene Produkte. EHRENAMTLICHE ARBEIT UNTER VERSCHÄRFTEN BEDINGUNGEN In Zeiten der Pandemie stehen die lokalen Tafeln vor neuen, großen Herausforderungen: „Aktuell fragen Menschen die Unterstützung der Tafeln nach, die vorher nicht auf externe Hilfen angewiesen waren. Das sind Menschen, die aufgrund der Corona-Pandemie, ihren Job oder Nebenjob verloren haben, Selbstständige, deren Existenz aufgrund von wegbrechenden Aufträgen auf dem Spiel steht (…)“, heißt es von Seiten des Dachverbands der Tafeln in Deutschland. Dabei muss nicht nur die Gesundheit der ehrenamtlichen Helfer sichergestellt werden. Darüber hinaus gilt es, unter Einhaltung der aktuellen Corona-Regeln, neue Konzepte der Lebensmittelausgabe zu realisieren – beispielsweise unter freiem Himmel. 59
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Interview mit Hans Iberl über die Arbeit als Telefonseelsorger
In der Corona-Zeit rufen mehr Menschen bei Telefonseelsorgen an. Oft brauchen die Anrufer nur ein offenes Ohr, jemanden, der ihnen zuhört. Wenn man die Nummer der Telefonseelsorge Ingolstadt wählt, landet man beim Team von Hans Iberl. Der 56-Jährige leitet seit drei Jahren die Telefonseelsorge Ingolstadt. Mit espresso spricht er über seine Arbeit, die tagtäglich Menschen in Not hilft. Herr Iberl, was war Ihre Motivation, sich bei der Telefonseelsorge zu engagieren? Die
TelefonSeelsorge ist ein niedrigschwelliges Angebot für alle Menschen, die in Krisen, Nöten, Ängsten stehen und jemanden zum Reden brauchen. Mir ist eine christliche Motivation wichtig, für Menschen am Rand, für Menschen, die sonst niemanden haben, da zu sein. Angenommen, ich möchte Telefonseelsorger werden: Wie lange dauert die Ausbildung und
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welche Fähigkeiten eigne ich mir in dieser Zeit an? Zunächst freuen wir uns über alle, die
Interesse an einer ehrenamtlichen Mitarbeit bei der TS haben. Nach einer Bewerbung für die Mitarbeit führen wir ein Gespräch mit den Interessierten, um sie kennenzulernen. Falls sie geeignet sind und die wechselseitigen Erwartungen und Grenzen abgeklärt sind, beginnt die Ausbildung in einer Gruppe von zehn bis vierzehn Leuten. Die Ausbildung dauert etwa ein Jahr und die Inhalte sind Selbstreflexion und Selbsterfahrung, Gesprächsführung und Themen, die häufig am Telefon angesprochen werden, wie z.B. Trauer, Depression, Sucht, Suizidalität, psychische Erkrankungen oder Ängste. Welche Eigenschaften sollte man idealerweise mitbringen, um Telefonseelsorger*in werden zu können? Künftige Seelsorger*innen sollten
eine stabile Persönlichkeit sein, Lebenserfahrung und Offenheit für die Menschen haben.
Telefonseelsorger*innen müssen gut zuhören können. Wie geht gutes Zuhören richtig? Ich konzentriere mich auf das, was
der*die Anrufer*in sagt, mache nichts nebenher, frage nach, ob ich dies oder das richtig verstanden habe, achte auf die Zwischentöne und Gefühle und erkundige mich danach. Mit welchen Anliegen rufen die Menschen bei Ihnen an? Unsere Ratsuchenden haben
viele Themen, die sie gerne in einem Gespräch äußern möchten, denn Probleme und Krisen können uns in jeder Lebensphase treffen. Probleme mit der Partnerin oder dem Partner, Mobbing in der Schule oder am Arbeitsplatz, Arbeitsplatzverlust, Sucht, Krankheit, Einsamkeit, Sinnkrisen, spirituelle Fragen oder
Foto: Anika Taiber-Groh
LEBEN Gespräch begleitet. Auf politische oder weltanschauliche Gespräche lassen wir uns nicht ein, wir versuchen auf die Stimmungen und Gefühle der Anrufenden einzugehen. Woher kommen eventuell die Ängste oder die Wut, es kann im Gespräch nicht darum gehen, z.B. einen Corona-Leugner von seiner Meinung abzubringen. Ich kann aber natürlich auch meine Meinung dazu sagen. Die Pandemie stellt viele Menschen vor eine große Herausforderung. Laut einer Studie ist die Zahl der Anrufe bei der Telefonseelsorge um 25 Prozent gestiegen. Haben auch Sie in Ingolstadt ein größeres Bedürfnis nach Aussprache bemerkt? Vom November 2019
bis Oktober 2020 ergaben sich in Ingolstadt bei 12.244 Anrufen 10.895 Seelsorge- und Beratungsgespräche. Die durchschnittliche Dauer eines Gesprächs ist bei etwa 30 Minuten. Im Vergleich zum letzten Vergleichszeitraum hat sich die Zahl der Gespräche um etwa 1200 erhöht. Im März und April war das Thema „Corona“ mit etwa 25 bis 30 % an erster Stelle. Von März bis Mai ist eine leichte Erhöhung der Anrufe festzustellen. Wir bieten in Ingolstadt auch Chat-Seelsorge an, hier hat sich die Anzahl der Chats im April und Mai 2020 mehr als verdoppelt. Festzustellen ist, dass die Nachfrage sowohl am Telefon als auch im Chat größer ist als das Angebot.
Hans Iberl ist studierter Theologe, ausgebildeter Pastoralreferent und seit drei Jahren hauptamtlich bei der Telefonseelsorge Ingolstadt Suizidalität; solche Ereignisse und Verletzungen bringen uns Menschen oft an unsere Grenzen. Wie können Sie den Anrufer*innen helfen? Ein
Gespräch kann helfen, die Gedanken zu sortieren, neue Wege zu erkennen oder es ermöglicht, sich die Sorgen einfach mal von der Seele zu reden. Dafür ist die TelefonSeelsorge da. Einfach anrufen genügt. Wie hat sich Ihr Blick auf die Welt durch Ihre Arbeit bei der Telefonseelsorge verändert?
Ich sehe mehr das Leid, das es auch in unserer Gesellschaft gibt, das man leider oft übersieht. Es gibt viele Menschen, die unheimlich viel ertragen müssen, Ängste haben, in Einsamkeit leben. Man wird dankbarer dafür, dass es einem selbst so gut geht, trotz aller eigenen Krisen, die jeder Mensch im Leben durchmacht. Und man wird sensibler in Gesprächen, auch im Freundes- und Familienkreis. Sensibler auch für Nöte, die man davor nicht gesehen hat.
Was beschäftigt die Menschen aktuell? Häufig
verbunden mit dem Thema Corona waren Gespräche zu den Themen Ängste, Einsamkeit, körperliches Befinden und depressive Stimmung. Bei vielen wurde durch Corona die jeweilige Befindlichkeit noch verstärkt. Sie hören viel menschliches Leid. Wie bewältigen Sie das? Manche Gespräche sind
tatsächlich belastend. Helfen kann hier oft ein kurzes Gespräch mit der/dem Nachfolger/-in oder die Supervision, die einmal monatlich für alle verbindlich stattfindet. Nach ganz schwierigen Gesprächen bieten die Hauptamtlichen Leiter ebenfalls Gespräche zur Entlastung an. Wie gehen Sie damit um, wenn jemand droht, sich umzubringen? Reden hilft! Wenn der Auf-
bau einer personalen Beziehung gelingt, kann dies ein entscheidender Schritt sein, jemanden aus der suizidalen Dynamik zu befreien. Die TelefonSeelsorge bietet ein offenes Ohr, also Aufmerksamkeit und Achtsamkeit für Gefährdete. Hingewiesen wird von uns oft auch auf professionelle Hilfseinrichtungen. Wie gehen Sie mit Anrufer*innen um, die eine ganz andere Meinung als Sie selbst vertreten?
Jede*r wird wertgeschätzt und mitfühlend im
Weihnachten steht vor der Tür. Für viele ist es die schönste Zeit des Jahres, für einige aber auch die einsamste Zeit. Sind Sie auch über die Weihnachtsfeiertage erreichbar? Welche Menschen rufen in dieser Zeit bei Ihnen an?
Die TelefonSeelsorge ist auch über die Weihnachtsfeiertage erreichbar, wir sind rund um die Uhr besetzt. Besonders einsame Menschen haben hier die Möglichkeit mit jemanden zu sprechen. Für manche ist Weihnachten die Zeit der Erinnerung an kürzlich verstorbene Angehörige, die letztes Jahr noch mit Weihnachten feiern konnten. Diese können durch ein Gespräch mit uns ihren Schmerz lindern. Manche wollen einfach nur ein gemeinsames Gebet. Wenn Sie Interesse an einer ehrenamtlichen Mitarbeit bei der Telefonseelsorge Ingolstadt haben, dann melden Sie sich ganz unkompliziert unter der Nummer 0841/91 00 01. Ein offenes Ohr finden Sie unter den Nummern: 0800/111 0 111, 0800/111 0 222 oder 116 123.
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Zentrum für Sportmedizin startet mit Leistungsdiagnostik Neues Angebot des Klinikums Ingolstadt in der Region richtet sich an Profi- wie Freizeitsportler
ERC Ingolstadt-Stürmer Tim Wohlgemuth war bereits zum Check-up im Zentrum für Sportmedizin.
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er Sport treibt, sollte über seine körperliche Leistungsfähigkeit Bescheid wissen. Das Zentrum für Sportmedizin des Klinikums Ingolstadt bietet seit diesem November Profi- wie auch Freizeitsportlern eine umfassende internistische wie orthopädische Untersuchung an. Ziel ist es, dem Sportler ein Training zu ermöglichen, das sich an den individuellen Leistungspotenzialen ausrichtet.
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Die Eishockey-Profis des ERC Ingolstadt waren schon da, um sich mit Blick auf die kommende Saison der Deutschen Eishockey-Liga durchchecken zu lassen. Tim Wohlgemuth und David Elsner ließen sich wie die anderen Mitglieder des Profikaders beim Leiter des Zentrums, Stephan Ehler, 41, untersuchen. Der Termin beinhaltete einen orthopädischen und internistischen Teil mit ausführlicher Anamnese, Ganzköperunter-
suchung, Herzauskultation und Beratung über Ernährung sowie Laboranalysen. Das Zentrum kooperiert für die Leistungsdiagnostik mit Prof. Dr. med. Karlheinz Seidl, Kardiologe und Direktor der Medizinischen Klinik I, und PD Dr. med. Lars Henning Schmidt, Direktor der Klinik für Pneumologie, Beatmungsmedizin und Thorakale Onkologie. In Zusammenarbeit mit den Kardiologen des Klinikums bietet das Zentrum ein
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STEPHAN EHLER (41) IST...
Auch Eishockey-Profi David Elsner vom ERC Ingolstadt vertraut auf Stephan Ehlers Expertise.
Belastungs-EKG, Herzecho-Untersuchungen und Spiroergometrie an, in Kooperation mit den Pneumologen Lungenfunktionstests und ebenfalls Spiroergometrie. Bei diesem diagnostischen Verfahren wird getestet, wie Herz, Kreislauf, Atmung und Stoffwechsel unter Belastung reagieren. „Nur wer seine Leistungspotentiale und -grenzen kennt, kann sein Training an objektiven Kriterien ausrichten und Gesundheitsrisiken rechtzeitig vermeiden“, erklärt Stephan Ehler. Die Krankenkassen unterstützen die sportmedizinische Untersuchung und beteiligen sich meistens an den Kosten. 22-FACHER WELTMEISTER UNTER DEN IM ZENTRUM BETREUTEN SPORTLERN
Fotos: Klinikum Ingolstadt
„Unser Angebot richtet sich bewusst sowohl an den Profi- wie den Freizeitsportler. Wir können mit unserer Diagnostik und Beratung auch dem sportlichen Einsteiger helfen oder den Weg zurück zu sportlichen Aktivitäten nach Verletzungen oder krankheitsbedingten Pausen ebnen“,
betont Dr. med. Andreas Tiete, Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor im Klinikum Ingolstadt. Dies gelte auch für den Sport im Rehabereich, zum Beispiel nach einem Herzinfarkt, bei dem es für den Patienten lebenswichtig sei, seine physischen Grenzen genau zu kennen. Der Leiter des Zentrums, Stephan Ehler, ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie im Medizinischen Versorgungszentrum des Klinikums Ingolstadt Fachbereich Orthopädie im Ärztehaus in der Levelingstraße 21. Bei ihm ist auch eine umfangreiche Labordiagnostik möglich, um zu erfahren, wie fit man ist. Er besitzt breite Erfahrung mit den spezifischen Anforderungen der unterschiedlichsten Sportarten: Er betreut zum Beispiel Triathleten, das Nachwuchsleistungszentrum der Fußballer des FC Ingolstadt und einen veritablen Weltmeister: Dardan Morina aus Ingolstadt hat bereits 22 Weltmeister-Titel im Kick- und Thaiboxen gewonnen und lässt sich vor Wettkämpfen von Stephan Ehler beraten und fit machen.
Stephan Ehler untersucht den Ellenbogen von Dardan Morina, Weltmeister im Kickboxen, mit Ultraschall.
...Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie mit den Zusatzbezeichnungen Sportmedizin, Chirotherapie/manuelle Medizin, spezielle Unfallchirurgie und Notfallmedizin. Seine medizinische Laufbahn begann der gebürtige Bayreuther im Jahr 2000 mit einer Ausbildung zum Rettungssanitäter. Danach entschloss er sich, Humanmedizin an der Justus-Liebig-Universität in Gießen zu studieren. 2008 schloss er sein Studium erfolgreich ab und nahm dann eine Stelle als Assistenzarzt in der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Allgemein- und Viszerialchirurgie sowie interdisziplinäre Intensivmedizin im Klinikum Kulmbach an. 2013 führte ihn sein beruflicher Weg schließlich ans Klinikum in Ingolstadt: Hier war er zunächst als Assistenzarzt in der Klinik für Unfallchirurgie und später in der Klinik für Orthopädie tätig. Seit 2015 arbeitet Stephan Ehler als Facharzt in der Klinik für Unfallchirurgie des Klinikums und betreibt darüber hinaus seit 2017 eine Praxis für Orthopädie im Medizinischen Versorgungszentrum im Ärztehaus am Klinikum. Mit der Eröffnung des Sportmedizinischen Zentrums in diesem November hat Stephan Ehler sein Leistungsspektrum und das des Klinikums noch einmal erweitert. Als Leiter des Zentrums betreut der 41-Jährige nicht nur die Eishockeyspieler des ERC Ingolstadt und Thai-Box-Weltmeister Dardan Morina, sondern steht auch den Schanzer Baskets, den Handballern der HG Ingolstadt und den Football-Spielern der Ingolstadt Dukes und Pretorians mit seinem medizinischen Rat zur Seite. Als leitender Arzt des Nachwuchsleistungszentrums des FC Ingolstadt 04 ist er Ansprechpartner für sämtliche Fragen rund um die Gesundheit der jungen Fußballer. Stephan Ehler ist verheiratet und lebt mit seiner Frau und der gemeinsamen Tochter in Friedrichshofen.
STEPHAN EHLER
leitet das neue Zentrum für Sportmedizin im Klinikum Ingolstadt 63
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fit&motiviert
durch den Lockdown mit Gentian Morina 64
Gentian Morina (29) ist seit seinem 17. Lebensjahr Personaltrainer. Gemeinsam mit Bruder Dardan führt der Fitnessexperte das Gladiators Gym in der Asamstraße. Als Headcoach hat Gentian schon mehrere Weltmeister im Thai- und Kickboxen hervorgebracht - sowohl bei den Amateuren als auch bei den Profis. Im Lockdown spürt er nun die Frustration und die Angst der Menschen. "Sie lassen den Kopf hängen", sagt er. Im espresso-Interview gibt er daher Tipps, wie Sie sich in dieser schwierigen Zeit wieder besser motivieren können und er verrät, ob Sie sich die leckere Weihnachtsgans wirklich verkneifen müssen.
Foto: Stefan Bösl
Die schwierigste Zeit im Leben ist die beste Gelegenheit, um innere Stärke zu entwickeln.
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entian, durch den Lockdown sind viele in ein Loch gefallen. Die Leute sitzen zuhause und müssen sich selbst irgendwie motivieren. Wie gelingt das? Das Wichtigste ist, neue
"Ungesundes" bis zum 24. Dezember zu reduzieren. Denn auf das Festessen sollte man wirklich nicht verzichten. Da darf man sich schon was gönnen.
Routinen für sich zu schaffen. Das fängt bereits am Morgen an. Mit kleinen Aufgaben schafft man erste Erfolgsmomente. Ganz simpel: nach dem Aufstehen das eigene Bett machen.
Also ein wenig in Vorleistung gehen? Genau,
Ein einfacher Trick mit großer psychologischer Wirkung. Ganz genau. Anschließend erstellt
man sich einen Plan für die Woche. Ich gehe zum Beispiel täglich eine halbe Stunde spazieren. Am besten im Wald oder dort, wo Bäume zu finden sind. Bäume senden Botenstoffe aus, die das Gehirn entspannen. Als Trainingsprogramm empfehle ich täglich: 10x Kniebeuge, 10x Liegestütze, 10x Sit-ups und 10x Rückenstrecker im Liegen. Zusätzlich noch 1x 30 Minuten pro Woche Dehnen. Yoga kann ich ebenfalls empfehlen. Diese 20-30 Minuten täglich, die man sich bewusst Zeit nimmt, sind wichtig, denn so werden Endorphine - also Glückshormone - ausgeschüttet und die Selbstmotivation fällt einem wieder leichter. Glückshormone, besonders wichtig in dieser stressigen Zeit. Ja, man muss die Situation rund
um den Lockdown annehmen und Lösungen suchen, statt sich nur zu beklagen. Auch dabei helfen die neu geschaffenen Routinen. Diese schwierige Zeit wird vorbeigehen, wie viele schwierige Zeiten zuvor auch. Das Positive ist, dass wir jetzt viel Zeit für unsere Liebsten haben. Etwas, das auch noch Glückshormone ausschüttet, ist Essen. Davon gibt es in der Weihnachtszeit mit Plätzchen und Weihnachtsgans zur Genüge. Sollte man sich das verkneifen, wenn man fit bleiben will? Muss man nicht, ich habe
auch einen Adventskalender mit der täglichen Schokolade. Ich würde aber dennoch versuchen,
wenn man mit Sport und gesunder Ernährung etwas Gutes für den Körper tut, dann kann man auch die Schokolade genießen. Der Dezember ist durch die Weihnachtszeit der schwierigste Monat für die Ernährung - da schlampt jeder. Eine Diät muss man nicht direkt machen, aber gesunde Alternativen gibt es viele. Statt Weizennudeln z.B. Kichererbsennudeln, Rote-Linsen-Nudeln oder Vollkornnudeln. Von den Nährwerten her sind diese super - man kann sie mit bestem Gewissen essen. Beim Weißbrot kann man ganz einfach auf Dinkelbrot umsteigen. Drei geregelte Mahlzeiten am Tag sollte man einhalten und ganz viel trinken, am besten 3 Liter Wasser täglich. Es gibt auch Apps, die einen ans Trinken erinnern. Was kommt an Weihnachten bei dir auf den Tisch? Das Klassische: Ente, Knödel, Blaukraut
und zum Nachtisch Eis und Schokolade. Aber natürlich mache ich auch viel Sport, da kann ich mir das schon erlauben (lacht). In der Winterzeit fehlt uns die Sonne. Hast du hierfür auch einen Tipp, um fit zu bleiben?
Vitamin D3 (am besten als Tropfen) und Omega3 als Supplements sind besonders wichtig. Mit dem November-Lockdown musstet ihr das Gladiators Gym erneut vorübergehend schließen. Eine schwere Zeit für euch? Wir wollen
natürlich wieder in der Gemeinschaft trainieren, weil das viel mehr Spaß macht. Auch wir müssen uns täglich selbst motivieren. Wichtig ist nur, dass man sich vor Augen führt, dass zum einen wieder bessere Zeiten kommen werden und man zum anderen das Beste aus der jetzigen Situation macht.
Die schwierigste Zeit im Leben ist die beste Gelegenheit, um innere Stärke zu entwickeln. Ihr habt auch das Beste aus der Lockdown-Zeit gemacht und ein Online-Trainingsprogramm auf YouTube auf die Beine gestellt. Man muss sich an
die jeweilige Situation anpassen. Nach dem ersten Lockdown haben wir uns bereits gedacht: Was, wenn es nochmal passiert? Nur so kommt man weiter, Schuldzuweisungen helfen nicht. So etwas wie Corona hat noch keiner von uns erlebt. Andere Meinungen sollte man tolerieren und dabei immer Mitgefühl und Respekt voreinander bewahren. Das ist das, was uns zusammenhält. Und etwas, das man vermutlich bei euch im Training lernt. Ja, wir sind hier schon wie eine
kleine Familie geworden. Das Persönliche ist uns sehr wichtig. Wir interessieren uns sehr, was hinter der Person steckt, die zu uns zum Trainieren kommt. Wir wissen, was der andere macht, wie die Familienverhältnisse sind. Mancher schüttet uns auch sein Herz aus. Ohne Menschlichkeit und Nächstenliebe ist das Leben nicht lebenswert. Wir sind im Lockdown weiterhin im Kontakt mit unseren Mitgliedern - z.B. über Instagram oder über unsere Whatsapp-Gruppe. Was plant ihr für die Zukunft?
Für die Zukunft haben wir viele Pläne, die auch gerade schon in der Umsetzung stecken. Viele große Sachen sind in der Pipeline, ihr dürfte also gespannt sein. Wir freuen uns auf jeden Fall, wenn's wieder richtig losgeht. Gentian, vielen Dank für das Gespräch und weiterhin alles Gute. Ernährungstipps und vieles weitere auf IG @gladiatorsgym76 Mehr zu Gentian: @coach_genti
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Foto: FCI
Immi 66
SPORT
Zurück in Liga 2! FCI-Neuzugang Ilmari Niskanen will mit den Schanzern aufsteigen Von Sabine Kaczynski
Es läuft gerade super für Ilmari Niskanen, dem 22-jährigen Neuzugang des FC Ingolstadt 04. Nicht nur bei den Schanzern wurde der sympathische Blondschopf aus Finnland schnell zum Stammspieler, auch bei der Nationalmannschaft konnte er mit seiner Leistung überzeugen. Im espresso-Interview spricht „Immi“ über den FCI, seine überstandene Hirntumor-OP, das Verhältnis zu seinem Vater, seine Deutschkenntnisse und seine Heimat Finnland.
in Deutschland? Der Unterschied ist nicht so
Du bist Mitte September zum FC Ingolstadt gewechselt. Warum hast du dich für einen Transfer nach Deutschland und speziell für die Schanzer entschieden? Auswärts in einer
lief bislang ganz okay für unser Team und wir befinden uns in einer guten Ausgangssituation. Aber die Liga ist unglaublich ausgeglichen – es liegen gerade einmal acht Punkte zwischen dem ersten und dem elften Platz. Es ist also noch alles offen und wir haben noch nicht unseren besten Fußball gezeigt, da ist noch viel Luft nach oben.
guten Liga Fußball zu spielen, war schon immer mein Traum. Dieses Jahr hatte ich dann endlich die Möglichkeit dazu: Ich hatte zwei wirklich gute Saisons in Finnland gespielt und wurde zur finnischen Nationalmannschaft eingeladen, so dass klar war, dass sich ausländische Teams für mich interessieren würden. Als der FC Ingolstadt dann auf mich zukam, verliefen die Gespräche sehr positiv, der Verein setzte alles daran, mich zu verpflichten. Ich hatte mich online bereits über die Mannschaft und das Schanzer Umfeld informiert. Nachdem ich dann noch mit dem Trainerteam gesprochen hatte, fiel mir die Zusage wirklich leicht. Ich möchte dem FCI helfen, wieder auf einem hohen Niveau zu spielen – und natürlich auch meine eigene Karriere voranbringen. Du hast in Finnland erste Liga gespielt – wie groß ist der Unterschied zur 3. Bundesliga
FROHE
WEIHNACHTEN
groß, auch wenn in der 3. Liga auf einem etwas höheren Level gespielt wird. Einige Details sind allerdings völlig anders als in Finnland. Man hat beispielsweise viel weniger Zeit am Ball, wird vom Gegner deutlich schneller unter Druck gesetzt. Zudem ist das Spiel körperlicher als in Finnland und es wird häufiger getackelt. Ihr steht derzeit auf Rang 3 der Tabelle – bist du zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf (vor dem 15. Spieltag, Anm. d. Red.)? Es
und ein glückliches, gesundes neues Jahr!
Du warst bei den meisten Partien in der Startelf, hast viel Lob für deine Länderspielauftritt bekommen: Hast du damit gerechnet, dass es so gut läuft? Ich hatte durchaus hohe Erwartun-
gen an mich selbst und ich kam mit viel Selbstbewusstsein nach Deutschland, denn der Saisonstart in Finnland lief für mich ausgesprochen gut. Dazu kam der Ruf in die Nationalmannschaft, wo ich auch gut gespielt habe. Trotzdem war mein Start bei den Schanzern nicht der beste. Mein Ziel ist es immer, für mich und meine Mitspieler Chancen zu kreieren und Scorerpunkte durch Tore und Assists zu sammeln. Das ist mir bisher leider noch nicht wirklich gelungen. Aber ich arbeite stets hart weiter und weiß, dass die guten Spiele dann auch kommen werden.
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Immi mit seinen beiden Huskys und der Meisterschaftstrophäe, die er 2019 mit seinem damaligen Team KuPS gewann
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SPORT Wo siehst du deine Stärken – und was geht vielleicht noch etwas besser? Eine große
Wie lange hat es nach der OP gedauert, bis du wieder komplett hergestellt warst?
Insta-Profil ein Marimekko-Shirt an – magst du die finnischen Designer? Ja, ich finde sie
Stärke ist meine Beidfüßigkeit. Auch wenn mein rechter Fuß etwas stärker ist, kann ich mit beiden Beinen nahezu gleich gut flanken und schießen, das macht es für Verteidiger schwer zu antizipieren, wohin ich gehen oder wie ich schießen werde. Als weiteren Vorteil sehe ich meine körperlichen Attribute wie Sprungkraft, Geschwindigkeit und Ausdauer. Andererseits muss ich noch lernen, im Spiel schneller Entscheidungen zu treffen, den Ball nicht zu lange zu halten, sondern schneller abzuspielen. Verbesserungsbedarf sehe ich außerdem beim Spiel auf engem Raum, auch da habe ich noch Probleme.
Eigentlich waren es insgesamt nur etwa viereinhalb Monate. Die Diagnose wurde im Januar gestellt, Anfang April habe ich wieder mit dem Training begonnen und stand bereits im Mai wieder auf dem Platz.
wirklich toll und freue mich, dass sie auch in Deutschland so populär sind. Ich promote daher gerne die Kultur meiner Heimat, denn ich bin sehr stolz darauf, ein Finne zu sein.
Du hast dich für die Rückennummer 22 entschieden – hat sie eine Bedeutung für dich? Eine kleine Bedeutung hat sie schon. Ich
habe sehr lange mit der Nummer 11 bei meinem vorherigen Klub KuPS gespielt, aber die war bei den Schanzern nicht mehr frei. 22 ist zweimal 11, also habe ich diese Nummer genommen.
Wieso entscheidet sich ein finnischer Junge eigentlich für den Fußball? Eishockey ist doch in deiner Heimat viel populärer! Das
stimmt leider (lacht). Obwohl ich tatsächlich sechs Jahre Eishockey gespielt habe, war der Fußball für mich immer mit Abstand mein Lieblingssport. Ich mag Hockey und verfolge den Sport auch, aber Fußball ist einfach mein Favorit. Ich habe mit vier Jahren angefangen zu kicken – und liebe es immer noch. Fotos: privat
jeden Fall. Meine Freundin und ich leben sehr gerne hier, wir mögen auch die Stadt Ingolstadt unheimlich gern. Wir haben auch schon eine schöne Wohnung gefunden, es passt alles super.
Ja, das macht er die ganze Zeit (lacht). Wir reden nach jedem Training und erst recht nach jedem Spiel miteinander und gehen das Ganze nochmal durch. Seine Meinung hat für mich einen sehr hohen Stellenwert, ich vertraue seinen Tipps und seiner Fußballerfahrung. Schon als Kind war das enorm wichtig für mich – und das ist es noch immer. Im Januar 2016 wurde bei dir ein Gehirntumor diagnostiziert, da warst du gerade 19 Jahre alt. Wie bist du damit umgegangen?
Auch wenn sich das jetzt seltsam anhört – für mich war es kein so großer Schock. Es war eher überraschend, weil ich niemals irgendwelche Probleme hatte, die auf so eine Diagnose hätten schließen lassen. Es passierte einfach und ich wusste, dass es einige Zeit dauern würde, bis alles wieder in Ordnung ist. Außerdem waren längere Ausfälle zu dieser Zeit nichts Neues für mich, bereits in der Saison 2014/15 musste ich aufgrund von Rückenproblemen länger pausieren. Meine Freunde und Familie waren natürlich sehr besorgt, aber wir haben in Finnland ein hervorragendes Gesundheitswesen und zum Glück ging alles gut.
Elternhaus haben wir tatsächlich zwei Huskys – sie sind die hübschesten Tiere, die es gibt. Und natürlich ist die Sauna typisch für meine Heimat – jeder hat eine! Finnland ist ein wunderbares Land, die Natur ist traumhaft.
L Die Sommer sind schon toll, aber im Winter, wenn es richtig kalt ist und schneit, ist Finnland der schönste Ort auf der Welt.
Hast du dich nach rund drei Monaten schon ein bisschen in Ingolstadt eingelebt? Ja, auf
Dein Vater hat dich lange Zeit persönlich trainiert. Gibt er dir immer noch Ratschläge?
In Deutschland bringt man die Finnen mit Sauna, Schwimmen in eiskaltem Wasser und Hundeschlittenfahren in Verbindung – tust du all diese Dinge? (lacht) In meinem
Weihnachten steht vor der Tür: Wie sieht ein typisch finnisches Weihnachten aus und wie wirst du heuer feiern? Weihnachten ist für
Von Kindesbeinen an am Ball - Immi mit seiner kleinen Schwester Emma Finnisch sieht für uns Deutsche mit den vielen Doppel- und Umlauten komisch aus und klingt sehr schwierig – wie kommst du mit der deutschen Sprache zurecht? Am
uns hauptsächlich Familienzeit, Entspannung und das Festessen genießen. Natürlich freut man sich auch über die Geschenke, aber im Mittelpunkt steht das Zusammensein mit der Familie. Ich liebe Weihnachten, das ist der schönste Urlaub im Jahr. Ich hoffe, ich kann die Feiertage auch heuer mit meiner Familie verbringen, aber es hängt natürlich von den Beschränkungen ab. Ich möchte kein Risiko eingehen, daher sind die Planungen noch offen. Letzte Frage: Was wünschst du dir persönlich und mit den Schanzern in deiner ersten Saison fernab der Heimat? Ich möchte dem
Anfang habe ich kein Wort verstanden, obwohl ich in der Schule fünf Jahre Deutschunterricht hatte. Ich habe meinen Abschluss 2016 gemacht, danach die Sprache vier Jahre nicht benutzt und daher ziemlich viel verlernt. Aber nach drei Monaten verstehe ich wieder eine ganze Menge, vor allem das Fußballvokabular, auch wenn das Sprechen weiterhin schwierig ist. Deshalb arbeite ich zusätzlich mit einem Deutschlehrer, weil ich so bald wie möglich fließend sprechen möchte. Normalerweise lerne ich sehr schnell – vielleicht kann ich zum Saisonende schon Interviews auf Deutsch geben.
Team so gut wie möglich dabei helfen, in die 2. Bundesliga zurückzukehren und mich besser zeigen als bisher, denn ich weiß, dass ich das kann. Das Schönste am Fußball – nach dem Gewinnen eines Spiels – ist das Toreschießen. Ich liebe es zu scoren und danach zu jubeln – also steht das auch auf meiner Wunschliste. Unsere Mannschaft ist echt stark und wir haben viel Qualität unter den Spielern, deshalb ist das Ziel mit dem Team der Aufstieg. Das wird nicht leicht, aber wir haben eine echte Chance, es zu schaffen.
Finnland ist bekannt für Marken wie Marimekko und iittala. Du selbst hast auf deinem
Vielen Dank für das Interview und alles Gute, Immi!
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G A R T S
Mir gefällt, was ich bisher gesehen habe! E RC -Goalie Mic h a el Gar te i g i st vo n d er Qu a li tät d e r Panth e r ü b e r ze u g t Von Sabine Kaczynski
SPORT Gleich 15 neue Spieler hat der ERC Ingolstadt für die Saison 2020/21 verpflichtet – einer davon ist der 29-jährige Kanadier Michael Garteig. Er wird künftig das Tor der Panther hüten und den Gegnern das Scoren so schwer wie möglich machen, wie er zuletzt in den Vorbereitungsspielen eindrucksvoll bewiesen hat. Was er von seinem neuen Team hält, wie es ihm in Deutschland gefällt und was er an Weihnachten vorhat, verrät „Garts“ im espresso-Interview. Nach Stationen in Kanada, den USA und Finnland hast du dich im Herbst entschieden, nach Deutschland in die DEL zum ERC Ingolstadt zu wechseln – warum? Larry Mitchell blieb
während des Sommers mit mir in Kontakt und war in seinen Bemühungen, mich zu verpflichten, sehr hartnäckig. Ich wollte zu einem Club wechseln, der mich wirklich haben will und wo ich gebraucht werde – und beim ERC Ingolstadt hatte ich dieses Gefühl.
Die Panther müssen 15 Neuzugänge integrieren und der Ligastart steht kurz bevor: Glaubst du, ihr hattet in der kurzen Vorbereitung genug Zeit, euch kennenzulernen und eine Mannschaft zu formen? Das war schon eine Hürde, die
wir nehmen mussten und bleibt sicherlich eine Herausforderung. Wir können nichts anderes tun, als täglich zu trainieren, so hart wie möglich zu arbeiten und uns gegenseitig auf dem Eis kennenzulernen. Je länger die Saison läuft, desto besser werden wir uns einspielen.
Wie hast du den Sommer nach dem vorzeitigen Ende der Saison in Finnland verbracht? Wir
haben in Finnland die Hauptrunde beendet, aber konnten keine Play-offs mehr spielen. Danach bin ich nach Kanada geflogen, wo ich ursprünglich herkomme, um anschließend den Sommer in den USA zu verbringen, wo meine Verlobte war. Wir hatten ein Apartment in Portsmouth, New Hampshire, wo ich weiterhin täglich trainieren und zwei- bis dreimal pro Woche eislaufen konnte. Ich habe auch viel Golf gespielt oder bin mit meiner Verlobten gewandert.
Nach derzeitigem Stand werden während der gesamten Saison keine Fans zugelassen sein – wie ist das für dich persönlich? Das ist sehr
Ist deine Verlobte Alexandra mit dir nach Deutschland gekommen? Wir haben das Glück,
schade. Aber wenn das die Vorgabe ist, um spielen zu können und für die größtmögliche Sicherheit für alle zu sorgen, müssen wir das in Kauf nehmen. Mit Fans wäre es natürlich schöner – die Spiele online oder am TV zu verfolgen, ist aber zumindest ein kleiner Trost. Heuer ist einfach ein außergewöhnliches Jahr, dem wir uns stellen müssen.
dass sie für eine Firma in der Nähe von Boston tätig ist, die ihr erlaubt, von überall zu arbeiten. Sie konnte also mit nach Deutschland kommen und gleichzeitig ihren Vollzeitjob ausüben. Ich bin froh, dass sie in diesem ungewöhnlichen Jahr hier ist und wir viel Zeit miteinander verbringen können. Ich bin dankbar, dass sie im Homeoffice arbeiten kann, Fotos: privat
Der zweite Goalie in Ingolstadt, Nicolas Daws, ist erst 19 Jahre alt. Beanspruchst du die Rolle des Stammtorhüters in Ingolstadt?
Die bekommt man nicht automatisch, das musst du dir erst verdienen. Ich spiele einfach so gut ich kann, dann wird man sehen, wie es weitergeht. Hat ERC-Coach Doug Shedden dieses Thema mit den Goalies bereits besprochen? Natür-
lich hat er mit uns beiden geredet und die Botschaft lautet einfach: Gebt euer Bestes! Mehr können wir als Goalies nicht tun, Dinge wie Alter oder Erfahrung muss man ausblenden. Mit Jürgen Arzberger wurde auch ein neuer Torwarttrainer geholt – wie wichtig ist dir persönlich ein eigener Coach für die Goalies?
Es ist sehr wichtig, dass wir ihn haben. Er ist offensichtlich neu, aber er freut sich auf die Aufgabe und ist bereit, für uns Zeit zu investieren. Ich bin froh, dass dieser Posten so früh in der Saison besetzt wurde – wenn die Liga los geht, sind wir bereit. Welchen Eindruck hast du nach einigen Wochen Training und vier Testspielen vom Team?
Wir sind besser, als es die Ergebnisse zeigen. Wir haben in den ersten beiden Matches sehr gut gespielt und hätten es verdient, wenigstens eines davon zu gewinnen. Wir haben viel Qualität im Team und sind schnell. Mir gefällt, was ich bisher gesehen habe. Wenn wir uns noch besser kennen und länger trainiert haben, werden wir richtig gut sein.
Ausgleichssport im Sommer: Michael Garteig spielt mit Begeisterung Golf
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SPORT
Cheers to a lifetime together – vor dieser romantischen Kulisse machte Garts seiner Alexandra einen Heiratsantrag
meinen Traum unterstützt und mir erlaubt, nach Deutschland zu gehen. Hast du schon etwas von Ingolstadt gesehen und wie gefällt dir die Stadt? Wir sind jetzt schon un-
gefähr einen Monat hier. Die Ingolstädter Altstadt ist richtig schön, wir gehen oft zum Bummeln hin, um mal aus der Wohnung und weg von der Eisfläche zu kommen. Wir tun nichts Verrücktes, sondern versuchen einfach, die Umgebung ein bisschen zu erforschen. Man kann nur hoffen, dass die Dinge sich irgendwann zum Positiven hin entwickeln und Restaurants wieder öffnen können. Welche Unterschiede gibt es zwischen Deutschland und Kanada bzw. den USA? Wir waren
ja beide schon in Finnland. Das ist zwar nicht Deutschland, aber immerhin Europa. Zwischen beiden Ländern gibt es viele Gemeinsamkeiten, aber wir mussten dennoch auch hier einige Dinge lernen. Neu war für uns zum Beispiel die Müllsituation mit der Trennung nach Biomüll, Plastik, Papier usw. Daran mussten wir uns erst gewöhnen, denn wir recyclen einfach - der Rest geht in den Abfall. Aber es macht Spaß zu erfahren, wir ihr mit den Dingen umgeht – und es ist ja auch sinnvoll. Gibt es etwas, das ihr in Deutschland gerne gemacht hättet, aber aufgrund der Corona-Pan-
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demie nun nicht möglich ist? Jeder hat mir
gesagt, dass wir unbedingt zum Oktoberfest gehen müssen, außerdem hätten wir gerne die Christkindl-Märkte besucht. Aber wenn es nicht möglich ist, ist das okay, denn wir sind nicht hier, um Urlaub zu machen, sondern um zu arbeiten. Ich bin in Ingolstadt, um Hockeyspiele zu gewinnen – das ist alles, was zählt. Welche Hobbys hast du außerhalb der Eisfläche?
Im Sommer spiele ich sehr viel Golf, im Winter lese ich oft oder schaue Netflix. Normalerweise probieren wir gerne verschiedene Lokale und Cafes aus, aber im Moment unternehmen wir auch viele Spaziergänge. In Kanada ist Countrymusik ähnlich populär wie in den USA – hörst du sie auch? Ich höre mir
eigentlich alles an – definitiv auch Countrymusik! Schon witzig, dass die Deutschen das alle hassen, wie man sagt (lacht). Wie wirst du Weihnachten verbringen? So wie
es aussieht, werde ich allein mit meiner Verlobten Alexandra feiern. Ich habe das Päckchen von meiner Mutter schon bekommen, mit unseren Familien zuhause wird es nur ein Treffen via Facetime geben. Vielleicht werden wir an den Feiertagen nach München fahren und dort ein bisschen bummeln.
Wenn alles geschlossen hat, ist das schon hart. Wahrscheinlich werden wir einfach abtauchen und die paar freien Tage genießen. Wie feiert man denn normalerweise in Kanada Weihnachten? Nach dem Aufstehen wird gewöhn-
lich gemütlich zusammen gefrühstückt, danach werden die Geschenke ausgepackt. Natürlich gibt es am Abend ein leckeres Weihnachtsessen mit Schinken oder Truthahn und viele Leute gehen in die Kirche. Tatsächlich war ich aber aufgrund meines Berufs schon längere Zeit an Weihnachten nicht mehr zuhause. Letzte Frage und damit zurück zum Eishockey: Was sind deine Ziele für die in Kürze startende Saison – persönlich und mit der Mannschaft?
Persönlich möchte ich so viele Spiele wie möglich bestreiten, zumal es eine verkürzte Saison sein wird. Was die Ziele mit dem Team betrifft: Es ist ein seltsames Jahr, aber natürlich wollen wir trotzdem gewinnen. Wir haben eine gute Mannschaft und ich glaube ehrlich, dass wir viel erreichen können. Ich möchte einfach helfen, wo ich kann, ein guter Mannschaftskollege und Torhüter sein und uns die Möglichkeit geben, jedes Spiel zu gewinnen. Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute, Garts!
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