Ausgabejahr 21 | 02 - 2021
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STARKE frauen
FOTOGRAFIN SUSAN BUTH IM INTERVIEW
HALLO
hollywood
IN INGOLSTADT ENTSTEHT EINE STEAMPUNK-SERIE
MUNTER MACHER am morgen
AYURVEDISCHE MORGENROUTINE FÜR DEN PERFEKTEN START IN DEN TAG
Dein Herz schlägt für Social Media? Wir suchen
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Foto: Susan Buth
KULTUR
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28 Schöner Schein 14
PEOPLE
08 Steampunk
Nathalie Günther und Dominik Hirsch arbeiten an einer Steampunk-Serie, die in Ingolstadt spielt
Christoph Scholter malt Stillleben, die aussehen wie Fotos
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MODE
46 Good Times
42 Gelbes Glück
Das waren die schönsten Momente unserer Leser*innen im Jahr 2020
Bei unseren Lieblingen des Monats dreht sich alles um die Farbe Gelb
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14 Susan Buth
SPORT
Die Ingolstädter Fotografin setzt am liebsten starke Frauen in Szene
24 Plastik ade
Nadine Schubert lebt so gut wie ohne Plastik im Alltag
56 Abenteuer Amerika
Die Ingolstädter Junioren-Nationalspielerin Emilie Bernhardt kickte für ein Semester bei den UFC Knights in Orlando
LEBEN
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Foto: gutzeit.
Stefanie Hubert vom Yoga-Studio Shanti zeigt ihre Lieblingsübungen für einen angenehmen Start in den Tag
Na, Lust auf Naan?
Foto: INflowmotion
44 Morgenmuffel?
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Unsere Lieblinge / Foto: isensi Pfaffenhofen
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Unser neuer Showroom eröffnet Ende Januar mit brandneuen und exklusiven Designküchen der Kollektion 2021. Klassisch, modern, extravagant – wir haben für jeden Geschmack die passende und individuelle Traumküche nach Maß. Edle und hochwertige Materialien treffen auf hochqualitative italienische Meisterarbeit. Italienische DESIGNKÜCHEN aus Leidenschaft. Entdecken Sie bei uns tolle und moderne Einrichtungsvorschläge für Ihr Zuhause!
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DER ZEIT
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REDAKTION & DESIGN
das espresso team SONJA MELZER ANZEIGENGESTALTUNG
SEBASTIAN BIRKL REDAKTION & DESIGN
WALTRAUD SCHLEGL VERWALTUNG
SABINE KACZYNSKI SPORTREDAKTION
KAJETAN KASTL FOTOGRAF
STEFANIE HERKER CHEFREDAKTEURIN
EDITORIAL
CHRISTOPH GÖTZ
H
aben Sie schon einmal darüber nachgedacht, was Sie tun würden, wenn Sie eine Zeitmaschine hätten? Wohin würden Sie reisen? In die Vergangenheit oder in die Zukunft? Wenn die Zeit auf einmal keine Bedeutung mehr hätte, würde sich vieles in unserem Leben ändern. Wir würden wahrscheinlich mehr Entscheidungen spontan aus dem Bauch heraus treffen. Wir würden risikofreudiger werden. Wir würden entspannter werden, weil wir nicht mehr das Gefühl hätten, jede Minute unseres Lebens nutzen zu müssen. Unsere Chefredakteurin Stefanie Herker wird zwar keine Zeitreise antreten, viel ändern wird sich aber trotzdem in ihrem Leben. Sie erwartet nämlich ihr zweites Kind und wird sich deshalb erst einmal aus der espresso-Redaktion zurückziehen. So lange werde ich für sie einspringen und mein Bestes geben, Ihnen zusammen mit dem espresso-Team jeden Monat mit spannenden Storys aus der Region den Alltag zu versüßen. Um die Frage vom Anfang wieder aufzugreifen, ich würde auf jeden Fall in die Zukunft reisen und mir anschauen, wie der Mensch von morgen sein Leben bestreitet. Mich würde interessieren, auf welche tollen Ideen die Menschheit gekommen ist, die wir jetzt nicht einmal erahnen können. Sind wir nur noch künstliche Intelligenzen, halb Mensch, halb Maschine? Sprechen wir alle eine Sprache? Gibt es noch Kriege? Und was ist mit dem Klimawandel, haben wir den wirklich stoppen können? Zum Glück gibt es schlaue Filmemacher, die uns eine Idee davon vermitteln können, wie es wäre, eine Zeitmaschine zu haben. Die Ingolstädter Filmemacher Nathalie Günther und Dominik Hirsch von INflowmotion arbeiten gerade an einer Steampunk-Serie, die in Ingolstadt spielen soll. Wie es zu diesem spannenden Projekt kam, erste Szenenbilder und Einblicke in die Dreharbeiten, all das gibt es in unserer Titelstory ab Seite 8. Außerdem in der aktuellen espresso: Ausnahmekünstler Christoph Scholter und seine fotorealistischen Gemälde, zwei junge Gründer und ihre große Leidenschaft für das Kochen, Plastikfrei-Expertin Nadine Schubert und ihr Bestsellerbuch sowie Fotografin Susan Buth und ihre faszinierenden Porträts von starken Frauen. Viel Spaß beim Entdecken wünscht Ihr
Christoph Götz
Stellv. Chefredakteur
MARKETING:
espresso lesen macht glücklich
EVELIN RAFFALT MEDIENBERATERIN
0841/ 9812401 - 40 / MOBIL: 0172/8533599 raffalt@espresso-mediengruppe.in
Fotos: INflowmotion
PEOPLE
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PEOPLE
STEAMPUNK MEETS INGOLSTADT NATHALIE GÜNTHER und DOMINIK HIRSCH haben sich mit ihrer Filmproduktionsfirma INFLOWMOTION einen Namen auf der Schanz gemacht. In den Sozialen Medien begeistern sie regelmäßig mit einzigartigen Drohnenfotos und stimmungsvollen Imagefilmen. Mit ihrem neuesten Projekt „STEAMED“ wollen sie eine eigene Steampunk-Serie mit Drehort Ingolstadt realisieren. Finanziert werden soll das Vorhaben - ganz im Zeitgeist - über eine Crowdfundingplattform.
Handlung: Nachdem eine Gruppe von Steampunkern mit einem Virus infiziert wird, treten bei ihren Zeitreisen plötzlich unerwartete Probleme auf. Zu dieser Gruppe gehört auch das Geschwisterpaar Anna und Alex. Im Gegensatz zu den anderen Steampunkern, die ihre Fähigkeit hauptsächlich zu Freizeit- und Unterhaltungszwecken nutzt, widmen sich die beiden der Frage nach dem "Warum" und versuchen herauszufinden, was mit ihnen geschehen ist und warum scheinbar ausgerechnet sie infiziert wurden. Mithilfe zahlreicher Erfindungen, die Alex in seiner Werkstatt entwirft, erleichtert er ihnen die Suche nach der Wahrheit.
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n eurer geplanten Serie wird eine Gruppe von Freunden mit einem Virus infiziert. Ist diese Idee durch „Corona“ entstanden oder hattet ihr sie schon früher?
Dominik: Die Idee mit dem Virus kam bereits vor 3 Jahren auf, als wir zusammen mit der Autorin Sarah Rubal das Drehbuch geschrieben haben. Damals war das Ebola-Virus präsent. Als dann das Thema Corona-Virus kurz vor der Veröffentlichung des Teasers überall zu hören war, haben wir überlegt, ob wir es aus der Story streichen, aber haben uns dann dagegen entschieden, da es von Anfang an ein Bestandteil der Story war. Das Genre ist eine Mischung aus Science Fiction und Fantasy. Was fasziniert euch daran und warum habt ihr euch entschlossen, diesen Weg einzuschlagen? Bisher wart ihr mit eurer Firma INflowmotion ja eher für eure Imagefilme bekannt.
Nathalie: Ziel war es, in diesem Projekt "Steampunk" zu thematisieren und da bietet sich die Kombination aus Science Fiction und Fantasy auf jeden Fall an. Wir haben schon von Anfang an neben Kundenaufträgen auch eigene Filmideen
Nathalie Günther und Dominik Hirsch sind INflowmotion
verwirklicht und wollten neben den Imagefilmen mal was Neues ausprobieren. Da man bei Science Fiction eine große Palette an Möglichkeiten nutzen kann, haben wir uns für dieses Genre entschieden. Zeitreisen, Action, Rauch, Spezial-Effekte usw. sind auf jeden Fall eine spannende Sache und es macht Spaß, das umzusetzen. Im sehr atmosphärischen Trailer erkennt man schon, dass es wohl zurück in die Zeit des 1. Weltkriegs geht. Wohin wird es die Darsteller noch verschlagen?
Dominik: Wir werden immer wieder historische Ereignisse – global als auch regional – in die Story einfließen lassen. Das Thema Zeitreisen zieht sich durch alle Episoden und Staffeln. Die Protagonisten können mithilfe ihrer Steampunk-Maschinen durch die Zeit reisen, aber plötzlich treten dabei unerwartete Probleme auf. Im Verdacht steht ein Virus, das zu unkontrollierten Zeitsprüngen führt. Unsere Hauptdarsteller Alex und Anna versuchen herauszufinden, warum ausgerechnet sie und ihr Umfeld infiziert wurden und warum einige ihrer Freunde nicht von den Zeitreisen zurückgekehrt sind.
Andere Protagonisten nutzen die Zeitreisen allerdings eher für Unterhaltungszwecke - warum einen Action-Film schauen, wenn man sich spannende Ereignisse in der Vergangenheit auch live ansehen kann, z.B. den Bauernaufstand um 1525 mit einer Tüte Popcorn...? Der Drehort ist Ingolstadt: Was zeichnet die Schanz für ein Filmprojekt besonders aus?
Nathalie: Ingolstadt hat eine unglaubliche Vielfalt an historischen Gebäuden, eine sehr schöne Altstadt und jede Menge Festungsgebäude, die sich natürlich alle wunderbar in unsere Story einbinden lassen. Außerdem hat Ingolstadt unter anderem mit den Illuminaten und Frankenstein perfekte Elemente, die wir auch gerne im weiteren Verlauf unserer Geschichte aufgreifen wollen und Steampunk reiht sich hier gut ein. Die Hauptdarsteller sind Alex Schlesier und Janice Runggaldier. Wie seid ihr auf die beiden gekommen?
Dominik: Wir kennen Alex schon seit einigen Jahren und waren von Anfang an fasziniert von seinen Steampunk-Erfindungen, seiner 9
PEOPLE
Ü B E R DA S P R OJ E KT Crowdfunding via startnext.com/steamed FINANZIERUNGSZEITRAUM 18.12.20 - 16.03.21 REALISIERUNGSZEITRAUM 2022 FUNDINGZIEL 60.000 € Staffel 1, Folge 1 = ca. 30 - 35min (von 12 Folgen) FUNDINGZIEL 2 95.000 € Staffel 1, Folge 1 und Folge 2 = ca. 60 - 70min (von 12 Folgen) KATEGORIE Film / Video STADT Ingolstadt
PETER SCHNEIDER spielt einen Soldaten im 1. Weltkrieg
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Mehr Infos auf
@steamed_inflowmotion
@steamed.inflowmotion
startnext.com/steamed & inflowmotion.de/steamed
PEOPLE Kreativität und seinem Hang zur Perfektion. Als wir nach und nach seinen unglaublichen Schatz an Steampunk-Schätzen gesehen haben, waren wir uns schnell einig, dass die Öffentlichkeit daran teilhaben sollte und wir uns hierzu etwas überlegen müssen. Alex spielt im Film sich selbst - einen Steampunk-Tüftler mit jeder Menge Ideen und Visionen, der eigentlich heimlich immer wieder die Welt rettet, aber auch durch sein Wissen und seinen Erfindergeist die Gruppe unterstützt. Janice kennen wir über ihre gemeinsame Zusammenarbeit mit Interchilltheatre und wir fanden, dass sie perfekt für eine unserer Hauptrollen passen würde. Deshalb haben wir uns auch sehr gefreut, dass sie gleich an Bord war und die Rolle der Anna so begeistert umsetzt. Anna ist übrigens Alex' Halbschwester. Sie ist der flippige emotionale Gegenpol zu Alex, der doch eher sachlich, kritisch und logisch an Dinge herangeht und ständig in seiner Werkstatt am Tüfteln ist.
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Wenn der Drehort erst einmal steht, werden die Kosten für weitere Episoden günstiger ausfallen. Über die Crowdfunding-Plattform startnext habt ihr ein Finanzierungsziel von 60.000 Euro für die erste von zwölf Folgen der 1. Staffel ausgegeben. Das klingt für eine einzelne Folge nach viel Geld. Was sind starke Kostentreiber bei eurem Projekt?
Nathalie: Das Teuerste an der Umsetzung unserer Idee wird sicherlich das Anmieten einer Location, in der wir über mehrere Monate unsere Steampunk-Werkstatt aufbauen möchten und die somit als fester Drehort dienen soll. Ein hoher Kostentreiber sind auf jeden Fall auch die Special Effects und die Requisiten, die oft noch speziell angepasst bzw. angefertigt werden müssen. Weitere Kosten fallen für Outfits, Lizenzen, Make-Up (Visagistin), etc. an. In der ersten Folge benötigen wir beispielsweise ein Polizeifahrzeug und entsprechende Uniform dazu und natürlich weitere Schauspieler. Ein Bespiel: Die original Gasmaske aus dem 1. Weltkrieg, die im Teaser gezeigt wird, kostet 500€. Die Vitrine dazu 300€ mit Beleuchtung. Somit summiert sich das stark. Wenn der Drehort erst einmal steht, werden die Kosten für weitere Episoden günstiger ausfallen.
Wenn ihr das Fundingziel nicht erreicht, bekommen die einzelnen Crowdfunder ihr Geld zurück und ihr geht leer aus. Bedeutet das gleichzeitig das Aus für „Steamed“ oder habt ihr einen Plan B in der Hinterhand?
Dominik: Unsere Crowdfunding-Kampagne gestaltet sich nach dem "Alles oder Nichts Prinzip". Wir bieten über die Plattform Startnext verschiedene Dankeschöns an, wie z.B. Workshops zum Thema Drohnenflug und Postproduktion, Statistenrollen, Sponsoren-Unterstützung und vieles mehr. Wird das Fundingziel der Kampagne nicht bis zum 16.03.2021 erreicht, sind alle Dankeschöns hinfällig und es wird von den Unterstützern kein Geld eingezogen. Es handelt sich also vorerst um ein Zahlungsversprechen, das erst bei erfolgreicher Finanzierung realisiert wird.
Die Umsetzung der Serie wird dann aber beiseite gelegt, da wir das Projekt nicht aus eigenen Mitteln finanzieren werden bzw. können. Findet sich aber nach Ablauf der Kampagne ein Sponsor, der das Projekt doch gerne finanzieren möchte, bzw. ein Gebäude oder eine Halle zur Verfügung stellen kann, sagen wir natürlich nicht Nein. Wir sind gespannt, wie es sich weiter entwickelt - die letzten 7 Wochen bis zum Ende der Crowdfunding-Kampagne laufen. Nathalie, Dominik, vielen Dank für das Interview.
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DER TÜFTLER A
lex Schlesier ist Steampunk-Experte und einer der Hauptdarsteller des Filmprojekts "Steamed". Er hat ein Faible für alte Sachen, die Ästhetik des 19. Jahrhunderts und des Jugendstils. "Ich mag den Erfindergeist der Zeit und die Qualität der Handwerkskunst. Daher umgebe ich mich gern mit diesen Dingen. Da ich ein kreativer Mensch bin und gern Dinge baue und ebenso gern meine Phantasie auslebe, lag es irgendwie nahe, das alles zu vereinen. Und so erschaffe ich nun Objekte mit teils moderner Technik unserer Zeit im Gewand und in der Ästhtetik des 19. Jahrhunderts", sagt der Inhaber von "Skulls n Gears". Alex ist nach eigener Aussage deutschlandweit derjenige, der die meisten Objekte dieser Art besitzt und in diesem Stil baut, daher lag es nahe, dass Dominik und Nathalie von INflowmotion auf ihn zukommen würden. "Normalerweise lehne ich Konzepte dieser Art ab, da sie mit sehr viel Aufwand und wenig Nutzen verbunden sind, aber die beiden sind ein sehr sympathisches Team und sehr professionell in den Dingen, die sie tun."
Außerdem mag ich Menschen, die für eine Idee brennen und Ihre ganze Energie und Freude in ein Projekt einbringen können. 12
WAS IST EIGENTLICH "STEAMPUNK"?
Steampunk-Experte Alex erklärt: Steampunk zählt zu den Alternativweltgeschichten. Der Begriff (der allerdings erst in den 1980er Jahren geprägt wurde) steht heute für ein multimediales Genre, dessen Wurzeln in der Literatur des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts liegen. Einflussnehmend waren die Werke von Autoren wie Jules Verne oder H. G. Wells, die aus ihrer Zeit heraus futuristische und zugleich phantastische Zukunftswelten beschrieben, die von Abenteurern und teils kuriosen technischen Erfindungen geprägt waren. Vereinfacht und zusammenfassend könnte man Steampunk als eine Mischung aus Science Fiction und Abenteuer-Romanen beschreiben. Das 19. Jahrhundert ist die Zeit der industriellen Revolution. Die Dampfmaschine erlebt ihre Blütezeit und ist Grundstein für die spätere industrielle Entwicklung. Mechanische Uhrwerke werden zu ihrer Präzision gebracht. Es ist auch die Regierungszeit der Königin Viktoria in England (Viktorianische Zeit). Verschiedene frühere Kunststile werden im Historismus und Klassizismus wieder aufgegriffen und vermischt. Ab 1900 sind auch Elemente des Jugendstils prägend. Der Spirit dieser Zeit und der Geschichten ist auch heute maßgeblich für das Genre, welches sich inzwischen nicht mehr auf die Literatur beschränkt, sondern zu einem vielschichtigen multimedialen und kulturellen Ensemble verzweigt hat. So findet man heute neben der Literatur auch Steampunk Musik, Festivals, Konzerte, Steampunk Kunst, Ausstellungen oder Computerspiele. Die Ästhetik des Genres fasziniert durch die Verbindung von Altbekanntem und Neuem, der Kombination von Ungleichzeitigem. Steampunk stellt eine Möglichkeit dar, die Phantasie auszuleben, neue Objekte in altem Gewand zu erschaffen. Es entstehen Werke, die einzigartig und selten reproduzierbar sind. Handwerkliches Geschick, authentische Materialien, Kreativität und Erfindergeist führen zu interessanten Arbeiten die sich abheben von der uniformen Massenproduktion der Neuzeit und den Betrachter die Möglichkeit geben, sich in seiner eigenen Phantasie zu verlieren... Mehr über Alex' Arbeit auf seiner Webseite: skulls-n-gears.com
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DIE FLIPPIGE J
HINTER DEN KULISSEN
anice Runggaldier spielt in "Steamed" Alex' Halbschwester Anna. Sie ist der flippige emotionale Gegenpol zu Alex, der eher sachlich, kritisch und logisch an die Dinge herangeht. Janice, hattest du vorher schon Schauspielerfahrung? Wie kam es, dass du die Hauptrolle des Projekts übernehmen durftest?
Dominik und Nathalie sind über einen befreundeten Fotografen auf mich aufmerksam geworden. Ich mach seit 4 Jahren in meiner Freizeit Fotos mit Interchilltheatre. Die beiden haben mich angeschrieben und gemeint, ich passe gut in das Projekt. Ich wusste anfangs nicht, dass da schon so viel passiert ist und wie professionell das alles aufgezogen ist. Umso mehr freut es mich, zusammen mit Alex Schlesier zwei der Hauptrollen besetzen zu dürfen.
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Es macht einfach einen riesen Spaß, so kreativ zu sein. Ich hab keine Schauspielerfahrung aber wenn mir etwas Spaß macht, lerne ich schnell.
Wie war die bisherige Erfahrung für dich, für den Trailer vor der Kamera zu stehen?
Einerseits natürlich etwas ganz Neues und Aufregendes, andererseits herrschte ab Sekunde 1 eine freundschaftliche, höchst motivierte und spaßige Stimmung - und es gab immer Verpflegung und Snacks für jedermann (lacht). Es hat sich also angefühlt wie ein actionreicher, spannender Tag mit Freunden, an dem auch noch etwas Tolles entstanden ist. Da spreche ich auch nochmal meinen Respekt aus an die beiden (Nathalie und Dominik, Anm.), dass sie das alles so professionell umgesetzt haben. Tontechniker, Visagisten und Alex Schlesier mit seine tollen Requisiten und Outfits, die er gemeinsam mit INflowmoton zusammenstellte:
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da habe einen Einblick bekommen, wie viel Arbeit wirklich dahinter steckt, und es macht definitiv Lust auf mehr!
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PEOPLE
MODEL
ANNALENA Fotos: Susan Buth Fotografie 14
STÄRKE LIEGT AUCH IN VERLETZLICHKEIT
PEOPLE
Fashion- & People-Fotografin SUSAN BUTH im Interview
S
usan, du hast klassisch eine Ausbildung zur Fotografin gemacht. Worin liegt für dich die Faszination an der Fotografie und wann hast du gemerkt, dass du diese zu deinem Beruf machen willst?
Eigentlich war es genau umgekehrt. Ich habe meinen Beruf zur Faszination gemacht. Ich hatte vor meiner Ausbildung rein gar nichts mit der Fotografie zu tun. Als es dann nach meinem Fachabitur darum ging, welchen Weg ich einschlagen möchte, wusste ich schnell - ich will nicht studieren. Ich wollte ein Handwerk erlernen und bewarb mich bei den verschiedensten Berufsausbildungen. Unter anderem die des Fotografen. Ich fand das super spannend und bekam dann auch die Stelle. Meine Ausbildung aber bestand hauptsächlich daraus, tagtäglich Passbilder zu machen. Irgendwann nach der Ausbildung kündigte ich und merkte schnell, eher in eine andere Art von Fotografie gehen zu wollen.
SUSAN BUTH hat ihr Studio in der Ziegelbräustraße 9, Ingolstadt
Followern teile. Diese müssen aber nicht immer zwingend aktuell sein. Wichtiger für mich ist, dass die Bilder zusammen harmonieren und es Spaß macht, durch mein Profil zu scrollen und Fotos zu entdecken. Ich fotografiere jedoch sehr viel in Ingolstadt in meinem kleinen privaten Studio oder in der Natur. Hier lebe und arbeite ich sehr gerne.
Stöbert man durch deinen Instagram-Account, entsteht der Eindruck, dass du für deine Shootings viel auf Reisen bist. Täuscht der Eindruck?
Als wir dich kontaktiert haben, hast du angemerkt, du hättest in dieser Woche wenig Zeit. Bist du gerade in ein Arbeitsprojekt eingespannt und möchtest uns kurz davon erzählen?
Meinen Instagram-Account führe ich nicht als Tagebuch, sondern eher als Art Galerie. Es stimmt, dass ich viele Fotos auf meinen Reisen mache - die ich dann nach und nach mit meinen
Ja, das stimmt. Aktuell ist jeden Tag etwas los. Gerade mache mich in der Fotografie selbstständig und habe deswegen neben den Aufträgen viele Termine oder Seminare. Ich habe die
Fotografie jetzt viele Jahre nebenbei gemacht, denn ich habe eine Zeit als Konstrukteurin für ein Ingenieurbüro gearbeitet. Leider hat sich in dieser Rubrik generell die Auftragslage verschlechtert, aber zum Glück meine erheblich verbessert, sodass ich dieses Jahr den Schritt in die Vollselbständigkeit wagen möchte. Die Models auf deinen Fotos wirken stark und selbstbewusst – nur selten verletzlich. Macht gerade das deine Fotos aus?
Mit Sicherheit. Frauen müssen sich ganz anders behaupten, um an ihre Ziele zu kommen und haben es nicht immer leicht. Schon immer, auch als Kind, bewunderte ich eher die starken Frauen aus der Musik-, Kunst- und Filmbranche. So auch im privaten Leben. In der Fotografie „passiert“
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ELISE 16
MODEL
PEOPLE
KATHIE
diese Darstellung aber eher ganz natürlich und wenig geplant. Wichtig ist mir eine gute Connection zum Model zu haben - der Rest kommt von allein und ist ein Prozess. Aber ich finde, Stärke liegt auch in Verletzlichkeit und nahbar zu sein. Vielleicht sollte ich dies als neues Projekt angehen. Gibt es einen speziellen Ablauf, auf den du bei deinen Shootings achtest oder führt Spontanität zu besseren Fotos?
Ich bin ein großer Fan von Spontanität. Je mehr ich plane, desto abweichender davon kann das Shooting verlaufen. Ich mache mir schon einen roten Faden und hole mir Inspirationen. Aber im Moment selbst agiere ich dann doch lieber intuitiv. Ich finde, es bringt mich nicht zum Ziel, starr an Konzepten zu halten. Jeder Mensch ist anders und jeder Tag, jede Stimmung ist anders. Hast du andere FotografInnen als Vorbild? Welche FotografInnen inspirieren dich und deine Arbeit?
Oh ja! Ich liebe Inspirationen von coolen Fotografen. Dazu gehören Hedi Slimane, Peter Lindbergh, Mario Testino, Daniella Midenge, Lina Tesch, Cameron Hammond, Alexandra Nataf, Akila Berjaoui, Kate Bellm, Chris Colls uvm.
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Model: Luisa Hartema Sie gewann 2012 die 7. Staffel von Germany's Next Topmodel
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PEOPLE Erinnerst du dich noch an deine erste Kamera? Womit fotografierst du aktuell?
Ja! Das war eine Canon EOS 400 D. Die hatte ich mir von meinem damals sehr geringen Ausbildungsgehalt erspart. Damit habe ich erstmal Blumen und Landschaften und danach Freunde mehr oder weniger professionell fotografiert. Jetzt fotografiere ich immer noch mit Canon, aber mit der EOS 5D Mark III und analog mit der EOS 1V. Die Fotografie zum Beruf zu machen wird immer schwieriger – zumindest liest man das oft in Interviews mit Berufsfotografen. Wie ist dein Eindruck und würdest du einem jungen Menschen davon abraten, diesen Weg einzuschlagen?
ROSALY MODEL
Ja und nein! Einerseits finde ich ist es heutzutage ziemlich einfach, sich das Handwerk und die Technik anzueignen. Es gibt massig Tutorials, Blogs oder Workshops, in denen man sich kostengünstig oder sogar umsonst fortbilden kann. Auch die Kameras werden immer umgangsfreundlicher und erledigen schon fast die halbe Arbeit. ABER das bringt es auch mit sich, dass es mehr und mehr Fotografen auf dem Markt gibt. Um als Fotograf arbeiten zu dürfen, braucht man nicht zwingend eine Ausbildung. Letztendlich setzt sich aber ein Blick für Ästhetik, Fleiß und auch ein bisschen Mut immer durch. Deswegen würde ich jungen Menschen sicher nicht davon abraten, wenn sie diszipliniert sind und bereit sind, dran zu bleiben. Gibt es einen Menschen, den du am liebsten einmal fotografieren möchtest?
Da fällt mir spontan keine spezielle Person ein. Aber ich halte meine Augen immer offen für interessante Gesichter. Susan, vielen Dank für das Interview.
MEHR VON SUSAN BUTHS ARBEIT:
@susanbuth
susanbuth.de
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PEOPLE
MY LEGACY Unter seinem Künstlernamen TWISM hat er als DJ die Top-Spots dieser Welt mit seinen Beats zum Beben gebracht. Jetzt ist der gebürtige US-Amerikaner Brian in Ingolstadt angekommen. Mit einer DJ ACADEMY will er sein Vermächtnis an den Nachwuchs weitergeben.
B
rian, seit über 30 Jahren bist du schon DJ und Produzent. Lass uns einmal ganz an den Anfang zurückgehen: Wie hast du deine Liebe zur Musik entdeckt?
Definitiv liegt die „Schuld“ bei meinem Opa. Er hat mich zur Musik gebracht. Oft hat er mich in den Plattenladen seines besten Freundes nach Hollywood mitgenommen, dort hatte ich schon sehr früh unbewusst Kontakt mit den großen Stars, weil sie in dem Laden ihre Platten promoteten. Ich hatte damals als Kind natürlich keine Ahnung, wie „groß“ sie waren… Mich hat das alles aber so fasziniert, dass ich innerhalb kürzester Zeit der Musik verfallen war und wie man sieht - es immer noch bin. Gibt es in deiner Art Musik zu machen einen persönlichen Style?
Mein persönlicher Style ist House Music, wobei ich genre-übergreifend alle House-Music-Styles spiele und produziere, wie Soulful, Funky, Disco & Vocal House. Du hast bereits mit einigen der größten Stars der Musikindustrie zusammengearbeitet, darunter Aretha Franklin, Stevie Wonder, George Michael und Snoop Dogg. Gibt es ein spezielles Erlebnis mit einem Superstar, an das du gerne zurückdenkst?
Da gibt es eigentlich unendlich viele. Aretha war buchstäblich wie eine dritte Oma für mich. Wir haben gemeinsam an sehr vielen unterschiedlichen Projekten gearbeitet und immer wieder Hits produziert - und mit George Michael war’s einfach immer nur witzig…
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Du hast auch schon als DJ in der berühmtberüchtigten Playboy Mansion aufgelegt. Wie verrückt geht es dort wirklich zu?
Ich war der Resident-DJ der Playboy Mansion in Beverly Hills und ja, jede Party in der Playboy Mansion war definitiv crazy and out of control! Way beyond your imagination…
DJ, Produzent & Inhaber des Labels Soulful Legends Group: Brian ist seit Jahrzehnten im Musik-Business
Mehr über TWISM auf Instagram @twism_official
PEOPLE
JEDE PARTY IN DER PLAYBOY MANSION WAR CRAZY & OUT OF CONTROL! DJ ACA DE M Y " L EGACY " START voraussichtlich Mitte 2021 ◊ ANGEBOT Schnupper-, Gruppen- und Einzelkurse im DJ'ing ◊ FÜR alle, die Lust am Auflegen haben ◊ STANDORT Ingolstadt ◊ INSTAGRAM @mylegacy.in
Hast du Hugh Hefner persönlich kennengelernt?
Ja, ich habe „Hef“ persönlich kennengelernt. Wir waren sehr gut befreundet. Er war es, der mich als Resident-DJ haben wollte und eingestellt hat. Wie er so war? Er war sehr respektvoll, witzig, immer gut drauf, aber Hugh Hefner war eben Hugh Hefner. Through and through a true gentleman and legend. Du hast viele Jahre an den Top-Spots der Party-Szene aufgelegt, u.a. in Ibiza. Wie ist dein Blick als DJ auf die aktuelle Corona-Situation? Übervolle Tanzflächen und ausgelassene Partys wird es vorerst nicht geben. Fehlt dir das?
Tja, natürlich ist es shit. Besonders, wenn man von 100 auf 0 “runterreduziert” und einem somit die Existenz genommen wird. Wenn Bookings gestrichen werden und jedem in meiner Branche das Einkommen fehlt… Übervolle Tanzflächen und ausgelassene Partys wird es garantiert so schnell nicht wieder geben. Aber klar fehlen sie einem,
besonders wenn man eigentlich konstant weltweit auf Tour ist, so wie ich es normalerweise bin... We all have to keep the faith, dass alles wieder gut wird und wir bald wieder gemeinsam ausgelassen und ohne Einschränkungen feiern können. In der Zwischenzeit bringe ich euch den Club nach Hause mit Livestreams und meiner LEGACY Radio Show!
Möglichkeit, "hands on" von einem international etablierten DJ zu lernen. Außerdem werden mehrere internationale DJs als Gast-Dozenten den Unterricht mit ihrem Knowhow begleiten und ihre Tipps, Tricks und Erfahrungen an die Schüler weitergeben. Welche Zielgruppe wollt ihr ansprechen?
Seit kurzem legst du jeden Montag von 1921 Uhr bei Radio Galaxy auf. Was erwartet die Hörer in diesen beiden Stunden?
Eigentlich jeden… Girls and boys von 6 bis 99 Jahre, die sich fürs Auflegen interessieren.
Richtig, seit Anfang Dezember gibt es die LEGACY Radio Show bei Radio Galaxy Ingolstadt. Jeden Montag habe ich in der ersten Stunde der Show das Beste aus Soulful, Funky, Disco & Vocal House im Gepäck, dazu aktuelle Releases und Interviews mit internationalen Artists und VIPs aus Film & Fashion - die in der Vergangenheit auch schon mit Musik zu tun hatten. In der zweiten Stunde gibt es immer einen Live-Mix von mir oder einen exklusiven Guest-Mix von einem meiner Show-Gäste.
Was bietet ihr an?
Hat es dich wegen deines Engagements bei Radio Galaxy nach Ingolstadt verschlagen oder warum bist du hierher gekommen?
Wir bieten, sobald es uns die aktuelle Situation erlaubt, bspw. Schnupperkurse, sowie Gruppen- und full-intensive Einzelunterricht an - um das DJ'ing von der Pike auf zu lernen. Wo wird der Standort der DJ Academy sein? Oder läuft alles virtuell?
In Ingolstadt, live – nicht virtuell. Es mag vielleicht “nice” sein YouTube-Videos für Tipps anzuschauen, aber ich bin der Meinung, dass ein reales "oneto-one” notwendig ist, um den richtigen Vibe und eine Verbindung mit der Musik des DJs zu schaffen.
Gute Frage… Natürlich der Liebe wegen.
Brauchen Interessierte ein eigenes DJ-Equipment?
Aktuell planst du eine DJ Academy namens “LEGACY” gemeinsam mit deiner Verlobten Mona. Wie kam es zu diesem Entschluss?
Nein. Wir stellen unseren Schülern im Unterricht das absolut neueste DJ-Equipment in der Academy zur Verfügung, das auch international in den Clubs und auf Festivals professioneller Standard ist.
Nachdem die Familienplanung in Ingolstadt in vollem Gange ist, ich deshalb nicht mehr so oft wie früher auf Tour sein werde und ich meine LEGACY (“mein Vermächtnis”) weitergeben möchte, haben wir uns dazu entschlossen, die DJ Academy zu gründen. Die Nachwuchstalente aus Ingolstadt und der Region bekommen damit die
Ab wann soll die Academy starten?
Sobald wie möglich. Wir können es kaum erwarten! Voraussichtlich Mitte 2021. Wer Interesse hat, folgt uns am besten jetzt schon auf Instagram. Über @mylegacy.in findet ihr alle aktuellen Infos & mehr.
ARETHA WAR WIE EINE DRITTE OMA FÜR MICH 21
PEOPLE
SEIN STUDIUM FÜHRTE IHN AUF DIE STRASSE
Dave, der Streetworker Neuburgs Straßen sind seit dem November-Lockdown wie leergefegt. Keine optimalen Bedingungen für einen Streetworker, der einen Großteil seiner Arbeitszeit genau dort verbringt. David „Dave“ Raffalt (38) ist Ansprechpartner für junge Menschen und steht ihnen bei einer Vielzahl von Themen mit Rat und Tat zur Seite. Im espresso-Interview erzählt er, warum er sich mit Mitte 30 für ein Studium der Sozialen Arbeit entschieden hat, wie er mit Jugendlichen trotz verwaister Jugendtreffs in Kontakt tritt und wie ihm sein persönlicher Style beim Abbauen von Hemmschwellen hilft.
A
deinen Job in der Automobilindustrie an den Nagel gehängt. Wie kam das?
David, du hast dich erst mit Mitte 30 zu einem Studium der Sozialen Arbeit entschieden und
Das hatte mehrere Gründe. Zum einen ging mein damaliger Arbeitgeber insolvent, ich musste mich dadurch also beruflich umorientieren. Seit ich 16 bin, habe ich nebenbei immer wieder als Fußballtrainer mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet. Ich war auch Trainer im Feriencamp der Audi Schanzer Fußballschule. Meinen Zivildienst leistete ich beim Roten Kreuz ab. Ich spürte also schon immer, dass ich gerne mit Menschen arbeite, habe aber nie den Schritt gewagt, dies auch Vollzeit zu tun und ein Studium anzupacken. Ich habe mir damals gedacht: Wenn nicht jetzt,
m 1. November trat David Raffalt seine Stelle als Streetworker bei der Caritas in Neuburg an. Probleme verschwinden natürlich in der Corona-Zeit nicht einfach so – oft kommen sogar neue hinzu. Daher steht das breitgefächerte Beratungsangebot der Caritas weiterhin allen Hilfesuchenden zur Verfügung. Auch David Raffalt bietet weiterhin Einzelberatungsgespräche „face to face“ für Jugendliche und junge Erwachsene an. Niemand soll mit seinen Problemen alleine gelassen werden.
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wann dann? In der Flüchtlingswelle 2016 konnte man außerdem auch ohne einen Abschluss der Sozialen Arbeit Vollzeit arbeiten, was ich dann auch getan habe und ich begann nebenbei ein Fernstudium. Wie sieht der normale Arbeitstag eines Streetworkers aus?
Ein Arbeitstag beginnt normalerweise im Büro, anschließend ist man aber viel auf der Straße unterwegs. Ich schaue, wo sich Jugendliche aufhalten und versuche, Kontakte zu knüpfen. Aus den Gesprächen versuche ich herauszuhören, ob sie Unterstützung brauchen oder Probleme
PEOPLE haben; bei der Berufswahl, in der Schule, mit den Eltern, Freunden oder auch bei Sexualität und Gewalt – also ein sehr breites Feld. Nebenbei sind auch die Sozialen Medien wie Facebook, Instagram und WhatsApp wichtig geworden, um mit den Jugendlichen in Kontakt zu treten. Wie unterscheidet sich der normale Arbeitsalltag in der Corona-Zeit?
Im Lockdown ist es natürlich sehr schwierig, weil zum einen die Schulen, zum anderen das Jugendzentrum und die beiden Bürgerhäuser geschlossen sind. Also all das, wo sich Jugendliche aufhalten und wo ich eigentlich gezielt vor Ort wäre. Auf den Straßen ist natürlich gerade auch so gut wie nichts los. Sehr viel passiert also gerade über Online-Beratung in den Sozialen Netzwerken. Du bist Ansprechpartner für Jugendliche – auch bei Themen wie Sexualität und Drogen. Gibt es dabei nicht eine gewisse Hemmschwelle bei den Jugendlichen, sich damit an einen Fremden zu wenden? Wie überwindest du diese Hemmschwelle?
Erstmal mache ich deutlich, dass alles, was wir besprechen, vertraulich behandelt wird. Zum anderen komme ich bei den Jugendlichen durch meine Erscheinung mit Cap, Skaterhose und vielen Tattoos anders rüber als ein “normaler” Beamter von einem Amt oder einer Behörde. Ich denke, dass sie dadurch schon Vertrauen gewinnen. Oft fehlt ihnen ja auch einfach ein Ansprechpartner, der schon im Leben steht und mehr Erfahrung hat. Ich finde die Hemmschwelle gar nicht mal so groß. Jugendliche öffnen sich sehr schnell. Ist es nicht dennoch schwierig, mit Jugendlichen auf der Straße ins Gespräch zu kommen? Viele denken vermutlich: Was will der fremde Mann von mir?
Für eine Weihnachtsaktion habe ich kleine Päckchen zusammengestellt mit Schokolade, Obst und meinem Flyer. Ich sprach die Jugendlichen an und stellte mich vor. Anfangs schauten sie natürlich erstmal etwas skeptisch. Als dann geklärt war, dass ich als Neuburger Streetworker als Ansprechpartner für sie da bin, hat man schnell gemerkt, dass die Atmosphäre lockerer wurde und sie sehr offen waren und sich auch angehört haben, was ich zu sagen hatte. Wenn Fragen aufkamen, haben sie sich relativ schnell gemeldet. Im ersten Gespräch kann man das schon gut auflockern. Wichtig ist aber natürlich, dass die Jugendlichen wissen, dass alles freiwillig passiert. Niemand muss einen Termin machen, aber sie können sich melden, wenn sie ein Problem haben.
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Niemand muss einen Termin machen, aber sie können sich melden, wenn sie ein Problem haben. Du bist seit November Streetworker in Neuburg. Welche Erfahrungen konntest du bisher sammeln? Was beschäftigt Jugendliche in Neuburg insbesondere?
Aktuell ist natürlich der Lockdown ein ganz großes Thema. Die Jugendlichen fühlen sich sehr eingesperrt und können sich nicht wie gewohnt entfalten. Gerade wenn Jugendliche Probleme in der Schule haben, ist es mit dem Homeschooling nicht leicht, weil sie keinen Lehrer haben, der es nochmal genauer erklärt. Sie müssen viel selbst machen und vielen fehlt die Motivation für selbständiges Arbeiten. Das ist in diesem Alter aber auch schon fast selbstverständlich. Ich kenne das selbst von meinem Fernstudium, es braucht einfach sehr viel Eigenmotivation. Außerdem fehlen im Lockdown natürlich die Freizeitalternativen.
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Gerade wenn Jugendliche Probleme in der Schule haben, ist es mit dem Homeschooling nicht leicht.
und ihnen alles abnimmt. Das halte ich allerdings für den falschen Weg. Ich nehme die Jugendlichen gerne an die Hand, aber ich mache nicht alles für sie. Man kann ihnen Wege zeigen und Türen öffnen - durchgehen müssen sie selbst. Es klingt zwar hart, aber schlussendlich ist es immer noch ihr Problem bzw. ihr Wunsch etwas zu erreichen. Ich helfe also z.B. bei der Ausbildungssuche mit gezielten Fragen und kleinen Aufgaben, die Bewerbung schreibe ich ihnen aber natürlich nicht. Welche Rolle spielen Soziale Medien in deiner Arbeit. Verschiebt sich dein Arbeitsbereich auch ein Stück weit von der Straße ins Internet?
Definitiv. Ich biete weiterhin persönliche Einzelberatungen an, das ist im Lockdown möglich. Gerade aber weil ich neu angefangen habe und die Jugendlichen mich oft noch nicht kennen, nutzen sie erstmal den „anonymen“ Weg über das Internet. Die Jugend kommuniziert natürlich aber sowieso einfach mehr über Soziale Netzwerke. Hast du das Gefühl, das Jugendangebot in Neuburg ist ausreichend oder gibt es Verbesserungspotenzial?
Ich finde, Neuburg hat ein sehr großes Angebot. Vor allem im Hinblick auf das tolle Team im Jugendzentrum, das sehr viel für Jugendliche anbietet und die beiden Bürgerhäuser. In Ingolstadt habe ich auch schon in der Trendsporthalle neun gearbeitet. Das finde ich eine ganz tolle Idee und das würde ich mir für Neuburg wünschen, damit Jugendliche einen Ort für den Winter haben, wo sie ihren Sport machen können. David, vielen Dank für das Gespräch.
Bist du hin und wieder auch mit harten Schicksalen konfrontiert und sind diese für dich belastend?
Ich habe zuvor 3 Jahre in Ingolstadt bei einem privaten Jugendhilfeträger in der Familienhilfe gearbeitet und dabei natürlich auch sehr viele Schicksale miterlebt. Natürlich lässt es mich nicht kalt und ich beschäftige mich damit, aber wenn man das alles mit nach Hause nimmt, wird man auf Dauer in diesem Job nicht glücklich. In der Zeit, in denen ich mit den Familien oder den Jugendlichen arbeite, versuche ich, das Beste zu geben und sie zu unterstützen. 24/7 klappt das aber nicht. Da muss ich mich einfach selbst schützen. Das Nähe-Distanz-Thema lernt man aber auch im Studium vom 1. Semester an.
KONTAKT ZU STREETWORKER DAVE AUS NEUBURG: @streetwork.justiq @streetwork.neuburg 0176/57641787 david.raffalt@caritas-neuburg.de
Wie ziehst du Grenzen?
Viele Klienten erwarten, dass man alles macht 23
PEOPLE
O h n e P l a s t i k l e b t s i c h ´ s s c h ö n e r ! D a vo n i s t Nadine Schubert seit fast acht Jahren überzeugt.
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Foto : Lea Sch rei b er
Nadine Schubert
Des PLASTIKS schlimmster
PEOPLE
ALBTRAUM
Nadine Schubert hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, dem Plastik den Garaus zu machen. 2013 war sie die erste deutsche Bloggerin, die sich dem Thema gewidmet hat. Bald darauf erschien ihr erstes Buch „BESSER LEBEN OHNE PLASTIK“, das schnell zum Bestseller wurde. Heute lebt Nadine, die einige Jahre als Radiomoderatorin in Ingolsatdt gearbeitet hat, als freie Autorin. Im Interview spricht die engagierte Plastikfrei-Expertin über ihre Zeit in Ingolstadt, ihren krassen Lebenswandel und die großen Freiheiten ihres jetzigen Lebens.
ESPRESSO: Nadine, hättest du dir damals,
als du noch in Ingolstadt beim Radio gearbeitet hast, vorstellen können, dass du später mal eine gefragte Expertin für plastikfreies Leben werden könntest? NADINE: Im Leben nicht! Damals war ich 22 und weit davon entfernt. Ich wusste auch 2013 nicht, welche Ausmaße das mal annimmt. Aber daran sieht man: Das Leben ist voller Überraschungen. ESPRESSO: Wann war der Moment, als du
das erste Mal angefangen hast, dir über Plastik intensivere Gedanken zu machen? NADINE: Der Auslöser war eine Reportage im Fernsehen. Sie zeigte vermüllte Ozeane und Strände, an Plastik sterbende Tiere und, dass Plastik uns krank macht, weil es aus Verpackungen in den Körper wandert. Das hat mich so schockiert, dass ich sofort beschloss: Bei Familie Schubert ist ab heute Schluss mit Plastik.
gezeigt, denn unser Müll wurde innerhalb kürzester Zeit um die Hälfte reduziert. Aufwändig war es überhaupt nicht. Ich musste nur in dem Supermarkt, in dem ich sonst auch eingekauft habe, zu einem anderen Produkt greifen.
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Im Urlaub dürfen die Kinder auch mal Chips kaufen. Man sieht, ich bin nicht die total strenge Mama.
erst von der Einkaufsliste gestrichen, als du ins plastikfreie Leben gestartet bist? NADINE: Zuerst alles, was in Tetrapacks steckte. Denn die machten den größten Teil unseres Plastikmülls aus. Milch gab´s nur noch im Glas, Saft in Pfandflaschen aus der Region. Ich bin auch gleich mit meinen Dosen zum Metzger und an die Käsetheke. Das hat sehr schnell Wirkung
ESPRESSO: Wenn du durch einen Super-
markt gehst und siehst, wie viel Plastik die Leute gedankenlos in den Einkaufswagen werfen...was denkst du dir in solchen Momenten? NADINE: Ich denke mir schon oft „Mensch, was stopft ihr da in eure Kinder rein?“, aber es hilft nichts. Ich spreche niemanden an, sonst hätte ich bald überall Hausverbot. Wenn ich jemanden kenne, kann ich mir einen Kommentar aber nicht verkneifen. ESPRESSO: Warum glaubst du, dass dein
ESPRESSO: Wie hat deine Familie damals ESPRESSO: Welche Dinge hast du zu aller
Ausnahmen? NADINE: Ausnahmen gibt´s im Urlaub. Wir fahren IMMER nach Italien und da ist es manchmal schwer, bestimmte Dinge zu finden. Und deshalb dürfen die Kinder dort auch mal Chips kaufen. Daheim mach ich die selbst. Man sieht, ich bin nicht die total strenge Mama.
reagiert, als du klargemacht hast: jetzt gibt's vieles nicht mehr? NADINE: (Lacht) Ich hab das einfach für alle mitbeschlossen - geht schneller. Nein, im Ernst, alle waren dabei. Mein Mann sagte: Bier gibt´s eh im Glas, also kein Problem. ESPRESSO: Gibt es bei euch in der Familie
einen Plastik-Cheatday oder generell auch mal
erstes Buch „Besser leben ohne Plastik“ so erfolgreich wurde? NADINE: Weil´s das erste war und ich mit dem Thema schon bekannt gewesen bin. Und es liegt auch an der Sprache, den kurzen, leicht verständlichen Texten. Da kommt mir meine Radio-Vergangenheit entgegen. Da musste auch alles kurz und knapp auf den Punkt gebracht werden. Persönlich geht es mir aber auch so, dass ich keine drei Seiten lesen will, um ein Rezept umzusetzen.
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PEOPLE E S P R E S S O : Wie hat sich dein Leben seit
DIY FRISCHKÄSE zum nachmachen
NADINE: Alle wissen, wie aben-
teuerlich Frischkäse verpackt ist. Ich mache ihn einfach selbst und das ist wirklich keine Arbeit.
deinem Bestseller verändert? N A D I N E : Ich konnte meinen Job kündigen. Besser gesagt, ich musste ihn kündigen. Nicht, weil ich Millionärin geworden bin, sondern, weil die Vortragsanfragen immer mehr wurden. Ich war 3-5 Mal pro Woche unterwegs, kam oft nachts heim, das war irgendwann zu viel. Also habe ich die Stunden in der Online-Redaktion unseres Landratsamtes immer mehr reduziert, bis ich dann ganz aufgehört habe. E S P R E S S O : Was würdest du heute be-
ruflich machen, wenn das mit der Plastikfrei-Karriere nicht geklappt hätte? N A D I N E : Puh, das ist schwer zu sagen. Ich glaube, im Amt wäre ich nicht mehr. Obwohl ich meinem Chef dort noch heute sehr verbunden bin, denn er hat mir den Satz mit auf den Weg gegeben „Für gute Leute geht´s immer weiter“. Deshalb glaube ich, dass ich auch ohne die Plastikgeschichte weitergekommen wäre. Vielleicht doch wieder beim Radio. E S P R E S S O : Was sind für dich die gro-
Man braucht: F 500g Joghurt im Pfandglas (3,8 % Fett) F eine Schüssel F ein Sieb F ein Baumwolltuch.
So geht's: Das Sieb in die Schüssel hängen, Tuch ins Sieb legen, Joghurt in das Tuch und über Nacht stehen lassen. Am Morgen ist die Molke abgetropft und im Tuch haben wir einen schönen, festen, streichfähigen Frischkäse. Mit Schnittlauch, Salz und Pfeffer schmeckt er am besten und er hält locker eine Woche im Kühlschrank. Das Joghurtglas geht zurück, weil Pfand, sodass man am Ende keinen Müll hat. Aus der Molke in der Schüssel machen wir einen Badreiniger. Molke in eine Sprühflasche geben, mit Wasser auffüllen und drei Esslöffel Zitronensäure hinzufügen.
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ßen Vorteile deines neuen Lebens als freie Autorin? N A D I N E : Du sagst es: frei sein. Ich bin meine eigene Chefin, teile mir das ein, wie ich will. Veranstalter buchen mich ein Jahr im Voraus und warten eben, bis ich kommen kann. Außerdem habe ich jetzt immer frei, wenn die Kinder frei haben. Ich arbeite nie in den Ferien. Das ist ein Privileg. E S P R E S S O : Vermisst du Ingolstadt?
Stattest du der Stadt ab und zu noch einen Besuch ab? N A D I N E : Aber sicher! Ich erinnere mich gern an die Zeit zurück. Ich war bei jedem Eishockey-Spiel, auch bei den Auswärtsspielen der Panther und habe mit Hans Fischer die Berichterstattung gemacht. Diana Strassburg ist noch heute meine Freundin. Wir haben immer noch Kontakt. Und meine Vermieter in der Bauhofstraße bekommen jedes Jahr seit fast 20 Jahren eine Weihnachtskarte. E S P R E S S O : Was würdest du jemandem
raten, der gerade mit dem Gedanken spielt, auf Plastik zu verzichten? Wie gelingt der Einstieg am besten? N A D I N E : Ich würde wirklich erstmal schauen, wo der Plastikmüll herkommt. Was kaufst du und wie ist es verpackt? Kennst du schon Alternativen? Heute gibt es außerdem für so
viele Produkte schon plastikfreien Ersatz und fast überall, auch in Ingolstadt, gibt es Unverpackt-Läden. Das ist jetzt so viel einfacher, als vor acht Jahren. E S P R E S S O : Mittlerweile sind es viele Jah-
re, in denen du dich intensiv mit dem Thema Plastik auseinandergesetzt hast. Was ist dein Fazit? Wo steht Deutschland und unsere Gesellschaft? Sind wir auf dem richtigen Weg? N A D I N E : Wir werden langsam besser, mit Betonung auf langsam. Die Politik ist mir zu träge, deshalb sage ich, wenn wir Veränderungen wollen, müssen wir sie selber machen. Aber, ehrlich? Auch von der Gesellschaft würde ich mir manchmal mehr Engagement wünschen.
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Wir werden langsam besser, mit Betonung auf langsam. Die Politik ist mir zu träge, deshalb sage ich, wenn wir Veränderungen wollen, müssen wir sie selber machen. Aber, ehrlich? Auch von der Gesellschaft würde ich mir manchmal mehr Engagement wünschen. ESPRESSO: Verrätst du uns dein nächstes
Projekt, an dem du gerade arbeitest? NADINE: Na ja, ich wäre froh, wenn ich überhaupt mal wieder arbeiten dürfte! Corona hat mich total ausgebremst. Keine Vorträge seit März 2020, keine Aussicht darauf, wann es weitergeht. Ich will wieder raus auf die Bühne, von meiner Mission erzählen. Weil ich aber niemand bin, der sich ausruht, habe ich die Zeit genutzt, um einen Onlineshop mit plastikfreien Produkten zu eröffnen. Darauf hatte ich schon immer Lust, nur nie die Zeit. Seit 1. Dezember ist er online und ich bin begeistert, wie viele Bestellungen ich schon bearbeiten durfte.
PEOPLE
Nadines Bücher
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1 Nadine freut sich einfach immer, wenn sie ihre Bücher in einem Schaufenster entdeckt
Fotos: pri vat
„Besser leben ohne Plastik“, Nadines erster Streich. Inspirationsquelle für viele Menschen, die heute ein plastikfreies Leben führen
2 Nadine zu Besuch im Ingolstädter Unverpackt-Laden „Nur IN pur“
Der Nachfolger des Erfolgsdebuts. Der Name ist Programm: noch mehr Tipps für ein noch plastikfreieres Leben
NÜTZLICHE TIPPS, TRICKS UND EINBLICKE IN NADINES LEBEN OHNE PLASTIK GIBT ES AUF ← NADINES BLOG UND AUF IHREN ANDEREN KANÄLEN →
@besserlebenohneplastik @besserlebenohneplastik info@besser-leben-ohne-plastik.de
Nadines frisch erschienenes Buch hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern auf kinderfreundliche Weise ein nachhaltigeres Leben zu vermitteln. 27
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e n i h c S ein ? S r e
Christoph Scho lter malt Bilder, die auf den ersten Blick nicht von Fotos zu unterscheiden sind. Im espresso-Interview spricht der Schrobenhausener K체nstler 체ber die Wahl
seiner Motive, verr채t, wie viel Arbeit wirklich hinter seinen Werken steckt und warum er sich selbst nicht dem Fotorealismus zuordnen w체rde.
Das Spiel mit dem Licht ist ein Markenzeichen des KĂźnstlers. Ăœbertriebene Lichtakzente verleihen den Bildern eine hyperreale Note.
KULTUR ESPRESSO: Herr Scholter, was macht
ein typisches Scholter-Gemälde aus? CHRISTOPH SCHOLTER: Ich denke, typisch daran sind die Bildmotive. Alltagsgegenstände werden gezeigt, die sich zwischen arrangierten Stillleben und scheinbaren Schnappschüssen bewegen. Aber auch die Machart ist wichtig: Häufig könnte man denken, vor einer Fotografie zu stehen. Erst auf den zweiten Blick werden malerische Spuren sichtbar. Neben Malerei sind für mich auch Fotografie und Objektkunst wichtige Felder und Medien, die zur Umsetzung meiner Bildideen beitragen. ESPRESSO: Wann haben Sie gemerkt, dass
Bezug zu den dargestellten Motiven. Meine Malerei würde ich stilistisch auch nicht als „fotorealistisch“ bezeichnen. Der Fotorealismus ist Teil der Kunstgeschichte / Pop Art und trifft auf meine Arbeiten nicht immer ganz zu. Es geht mir nicht um rein malerische Reproduktion als künstlerisches Konzept, sondern vor allem darum, das „Wesen der Dinge“ zu erkunden. ESPRESSO: Wie kann man sich den Entste-
Christoph Scholter
Sie der Kunst Ihr Leben widmen möchten? C.S.: Ich widme der Kunst nicht mein Leben, aber das Interesse an genauer Beobachtung und an verschiedenen bildnerischen Ausdrucksformen hat sich schon in meiner Kindheit gezeigt. Meine Familie hat mich dabei immer sehr unterstützt.
LEBENSLINIEN
ESPRESSO: Was ist Ihr Antrieb als Künstler? C.S.: Es ist der Wunsch, meine Bildideen ad-
2003-2006: Studium an der Universität Regensburg (Kunsterziehung, Kunstgeschichte, Pädagogik)
äquat umzusetzen und zu präsentieren. Natürlich freuen mich Wertschätzungen und Ankäufe. ESPRESSO: Gibt es Vorbilder, an
denen Sie sich orientieren? C.S.: In der Auseinandersetzung mit Bildender Kunst begegnet man natürlich vielen Beispielen, die der eigenen Ausdrucksweise entsprechen. Man ist also nie gänzlich einzigartig. Vorbilder sind wichtig und helfen, sich zu orientieren, aber ein direktes Vorbild gibt es für mich nicht. ESPRESSO: Ihr absolutes Lieblingsgemälde? C.S.: Zwar kein Gemälde, aber eine Kinder-
zeichnung meines Bruders. Diese hat mich stets inspiriert – und tut es noch. ESPRESSO: Können Sie sich noch an
Ihr allererstes Kunstwerk erinnern, das Sie mit der Intention Kunst erschaffen zu wollen angefertigt haben? C.S.: Nein. Den Ausdruck „Kunstwerk“ kann ich für mich so auch nicht teilen. Für mich ist es wichtig, sich stets einfach neu zu versuchen. Die Beurteilung meiner Arbeiten als „Kunstwerke“ überlasse ich anderen. Wenn für mich das Endergebnis klappt, ist das eine schöne Erfahrung. ESPRESSO: Sie sind vor allem für Ihre foto-
realistischen Gemälde bekannt. Woher kommt Ihre Faszination für die fotorealistische Kunst? C.S.: Das weiß ich auch nicht, vermutlich Intuition. Meist habe ich einen persönlichen
◊ 2006-2012: Studium an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg (Kunsterziehung, Freie Malerei) ◊ 2012: Erste Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien in Bayern im Fach Kunst, Meisterschüler der Klasse für Freie Malerei und Kunsterziehung der AdBK Nürnberg
hungsprozess eines Gemäldes vorstellen? C.S.: Der Entstehungsprozess meiner Arbeiten ist oft langwierig und kunsthandwerklich aufwendig, doch das sehe ich als eine Herausforderung, um entsprechende Bildergebnisse zu erzielen, nicht nur im Bereich Malerei. ESPRESSO: Manch einer wirft dem
Fotorealismus vor, keinen Mehrwert zur abgebildeten Realität hinzuzufügen. Was entgegnen Sie? Warum hat der Fotorealismus eine Daseinsberechtigung?
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Es geht mir nicht um rein malerische Reproduktion als künstlerisches Konzept, sondern vor allem darum, das „Wesen der Dinge“ zu erkunden.
◊ 2014: Zweite Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien in Bayern im Fach Kunst ◊ seit Sept. 2014: Kunsterzieher am Gymnasium Schrobenhausen ◊ 2016: Promotion im Fach Kunst an der Fakultät für Kulturwissenschaften der Universität Paderborn ◊ seit Okt. 2017: Lehrbeauftragter an verschiedenen bayerischen Hochschulen im Bereich Kunstpädagogik
C.S.: Ich bin kein Kunsthistoriker, aber ich
meine, der Fotorealismus (etabliert in der Malerei der 60er- bis 80er-Jahre) hat durchaus seine konzeptionelle Berechtigung und zeigt einen reflektierten bildnerisch-praktischen Umgang mit Bild- und Medienwelten. Gerade in Zeiten der Digitalisierung und einem damit verbundenen eher flüchtigen Umgang mit Bildern / Fotos erscheint mir das Konzept von Entschleunigung durch genaue Beobachtung, Reflexion und bildnerischer Darstellung (z.B. mittels Malerei) mehr als aktuell. ESPRESSO: In Ihrer Dissertation haben Sie sich mit Kinderzeichnungen aus den 80er Jahren zu der Spiel- und Medienwelt Masters of the Universe auseinandergesetzt. Warum dieses Thema? C.S.: Als Kunstpädagoge und Kunsterzieher
am Gymnasium erkenne ich, wie Kinder und
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KULTUR
Jugendliche ihre Umwelt – vor allem auch medial – wahrnehmen und reflektieren. Kinder- und Jugendzeichnungen leisten dazu einen entscheidenden Beitrag. In historischer Rückschau habe ich versucht, das bildnerische Verhalten von Kindern und Jugendlichen genauer zu beleuchten. ESPRESSO: Warum ist Kunst wichtig in der Erziehung von Kindern und Jugendlichen? C.S.: Kunst motiviert Kinder und Jugendliche,
sich in der Welt der Bilder zu orientieren und sich selbst Bilder von der Welt zu machen. In der Einheit von Wahrnehmung, Reflexion und bildnerischer Herstellung werden sie befähigt, die Wirklichkeit mit allen Sinnen immer wieder neu zu erleben, zu verstehen und sich aktiv zu ihr in Beziehung zu setzen. Diese grundlegende schöpferische Fähigkeit, mit denen der Mensch sich die Welt erschließt,
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fördert Kunst in allen Lernbereichen.
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Gerade Alltagsgegenstände zu Hause erscheinen mir derzeit in der Pandmie als stille, verlässliche und treue Begleiter. E S P R E S S O : An welchem Kunst-
werk arbeiten Sie gerade? C .S .: Momentan arbeite ich an einem „Corona-Stillleben“ (Malerei). Gerade
Alltagsgegenstände zu Hause erscheinen mir derzeit in der Pandemie als stille, verlässliche und treue Begleiter. E S PR E S S O : Was erhoffen Sie
sich für das Jahr 2021? C . S . : Ich hoffe, dass die Rückkehr zur bisher bekannten und meinerseits sehr geschätzten Normalität und Freiheit nicht nur ein frommer Wunsch bleibt.
WEITERE INFOS ZU CHRISTOPH SCHOLTER UND SEINEN ARBEITEN GIBT ES UNTER WWW.SCHOLTER.NET →
Vermeintlich banale Alltagsgegenstände werden in Christoph Scholters Kunstwerken zu etwas B e deutsamem erhoben
GENUSS
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Foto s: gu t zei t.
Scarlett und Jo nas
GENUSS
Die KUNST des KOCHENS
Scarlett und Jonas sind ein echtes Dreamteam. Anfang 2020 hat sich das sympathische Pärchen mit dem Food-Start-up GUTZEIT. selbstständig gemacht. Auf ihrem Blog und auf Instagram veröffentlichen sie regelmäßig ihre Lieblingsrezepte zum Nachkochen. Außerdem geben sie Workshops, organisieren Caterings und veranstalten sogenannte OfOs, Abendessen ohne feste Ordnung, bei denen sie ihre Rolle als Gastgeber voll ausleben können. Im Interview verraten uns Scarlett und Jonas mehr über ihren Weg in die Selbstständigkeit, ihre Liebe zu gutem Essen und ihre Inspirationsquellen.
ESPRESSO: Scarlett und Jonas, euer Start-up
heißt gutzeit. Wie kam es zu dem Namen? SCARLETT: Wir wollten etwas kurzes, simples und einprägsames, etwas, das gut klingt, aber gleichzeitig unsere Leidenschaft und Überzeugungen trägt und vermittelt. Jonas ist dann irgendwann einfach mit der nicht ganz herkömmlichen Wortkombi „gutzeit“ um die Ecke gekommen und ich hab’s sofort geliebt! Denn genau darum geht es uns bei dem was wir tun, Menschen eine gute Zeit zu verschaffen und gemeinsam zu erleben. ESPRESSO: Wie seid ihr auf die Idee gekom-
men, euer eigenes Unternehmen zu gründen? JONAS: Für mich war das eigentlich schon immer mein Traum und ein langfristiges Ziel. Und zusammen haben wir gemerkt, dass wir für die gleichen Dinge brennen und da einige Ideen haben, die wir unbedingt gemeinsam ausprobieren möchten.
unserer Überzeugung drinsteckt. Für viele ist so ein mehrgängiges Menü mit Weinbegleitung heute etwas eher steifes, piekfeines. Etwas, das man mit hochförmlich ausgedrückten Speiseabfolgen verbindet, bei denen man die Hälfte ohnehin nicht versteht. Und das ist schade! Denn Geschmack und das gemeinsame Erleben davon ist etwas Einzigartiges, das verbindet!
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Einfach ausprobieren und dabei Spaß haben. Meist schmeckt’s auch, wenn es nicht genauso aussieht wie im Rezept!
E S P R E S S O : Neben Catering und Work-
shops bietet ihr sogenannte OfOs an, Abendessen ohne feste Ordnung. Wie läuft ein solcher Abend ab? S C A R L E T T: Für uns ist dabei eigentlich das Wichtigste, dass auch hier ganz viel von
Und genau das bekommt man bei unserer „OfO“! Einen Abend, bei dem Gastfreundschaft, das Produkt und dessen Verarbeitung sowie Geschmack im Mittelpunkt stehen. Es geht uns
darum, unseren Gästen ein besonderes Erlebnis zu schaffen, neue Anreize zu setzen und ihnen auch über das Essen auf dem Teller hinaus mitzugeben. Eben darum, gemeinsam eine gute Zeit zu haben! ESPRESSO: Seit wann könnt ihr euch für
das Kochen begeistern? Gab es einen prägenden Moment, der euch auf den Weg gebracht hat, auf dem ihr heute seid? JONAS: Schon in meiner Kindheit haben immer alle gesagt: Der Jonas, der sollte mal Koch werden. Und spätestens als mich meine amerikanische Austauschfamilie direkt auf Käsespätzle-Tour durch ihre Bekanntschaft geschickt hat, nachdem ich einen Abend für sie gekocht hatte, war es mir dann auch klar. Zwei Jahre später hat meine Lehre zum Koch angefangen. SCARLETT: Bei mir fing das tatsächlich während des Studiums an, als wir uns damals entgegen dem Klischee vom Studenten und der TK-Pizza mit großer Freude zu gemeinsamen Kochabenden verabredeten. Dabei ist mir persönlich jede Hemmung verloren gegangen, dass ein Rezept „zu schwierig“ sein könnte. Einfach ausprobieren und dabei Spaß haben. Meist schmeckt’s auch, wenn es nicht genauso aussieht wie im Rezept!
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GENUSS LEIB & SEELE Für Jonas ist Kochen mehr als nur Handwerk
food
love
ESPRESSO: Welche Bedeutung hat Essen
und Kulinarik für euch? SCARLETT : Definitiv einer der wichtigsten Punkte in unserem Alltag – ohne geht nicht! Für uns ist und bleibt es etwas, das Menschen verbindet und zusammenbringt! Ob gemeinsames Kochen, ausgelassen Essengehen mit Freunden oder das Ausrichten von Veranstaltungen mit tollen Gästen und Gesprächen. Alles Dinge die uns gerade jetzt besonders fehlen! ESPRESSO: Euer absolutes Lieblingsrezept? SCARLETT : Puh – das ist jetzt die klassische
Frage, auf die wir eigentlich nie so richtig antworten können! Das eine Lieblingsrezept gibt es bei uns tatsächlich nicht. Vermutlich sind es viel mehr verschiedene Rezepte, die wir mit bestimmten Stimmungen oder Erinnerungen verbinden, auf die man immer wieder Lust hat! Aber auch das wechselt ehrlicher Weise immer wieder! Ich liebe zum Beispiel zurzeit ein klassisches – von Jonas gemachtes – Hühnerfrikassee! JONAS : Und ich habe beim Besuch der Schwiegereltern drei Tage Grünkohl mit Pinkel und Kartoffeln gegessen, weil ich einfach Bock darauf hatte und bei dem Wetter über Weihnachten hat das perfekt gepasst. ESPRESSO: Eine Zutat, ein Gewürz, das in
Eurer Küche nicht mehr fehlen darf? JONAS: Gewürze und Geschmäcker gibt es haufenweise. Wichtig ist der Einkauf und wie ihr es kombiniert. Ich rate Jedem, der zuhause gerne kocht, die verschiedenen Geschmacksrichtungen in seinen Gerichten einzubauen: Salzig, Süß, Sauer, Bitter und Umami (Herzhaft). Dabei aber nicht alles gleich zusammenhauen und abschmecken, sondern jeder Komponente auf dem Teller einer Geschmacksrichtung oder Gruppe widmen. So kann man beim Essen mit jeder Gabel eine neue Komposition zusammenbauen und es schmeckt nicht alles gleich. Das macht es spannend und abwechslungsreich für die Zunge.
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GENUSS ESPRESSO: Gibt es einen kulinarischen
Trend, den ihr gerade sehr interessant findet? JONAS: Ist jetzt vielleicht kein klassischer Kulinarik-Trend, wie z.B. das „Avocado-Brot“, aber wir freuen uns wahnsinnig zu beobachten, dass ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln gerade immer wichtiger wird. Wir alle beschäftigen uns wieder intensiver damit, wo unsere Produkte herkommen und ob, beziehungsweise wie, sie verändert wurden. ESPRESSO: Was darf bei euch auf keinen
Fall auf den Teller kommen? JONAS: Lebensmittel, bei denen der Preis eine nachhaltige bzw. tiergerechte Zucht, Haltung und Verarbeitung ausschließt. Gute Produkte kosten Kohle und das ist auch gut so. ESPRESSO: Euer Lieblingsrestaurant in
Ingolstadt? SCARLETT: Für uns gibt es eigentlich ein
Lieblingsrestaurant für jeden Anlass oder jedes kulinarische Bedürfnis. Ähnlich wie bei einem Lieblingsgericht können und wollen wir uns da gar nicht so festlegen. Wenn uns das Fernweh plagt, ist zum Beispiel Muang Thai immer unsere Wahl. Für Pizza geht es in die LaPizzeria und für einen richtig geselligen Abend mit Freunden sitzen wir meist bei Christian und seinem Team im DaGino. Aber ehrlich gesagt könnten wir jetzt auch lange weitermachen und für tollen Burger das Golden und den Postwagen erwähnen und und und…. Ingolstadt hat viele, tolle gastronomische Betriebe und wir drücken allen die Daumen, dass wir die Pandemie bald überstanden haben. ESPRESSO: Worauf legt ihr beim Kochen
wert? JONAS: Wir achten darauf, überwiegend regio-
nale und vor allem auch saisonal verfügbare Produkte zu verwenden. Ganz besonders wichtig ist uns dabei auch immer die Qualität der Produkte. Es hilft nichts auf Teufel komm raus ein Produkt verwenden zu wollen, das erst 4 Wochen um die Welt geschifft oder geflogen werden muss, bevor es bei uns auf dem Teller landet. Denn neben den ganz grundlegenden Aspekten wie Nachhaltigkeit leidet hier häufig am meisten die Qualität des Produktes. ESPRESSO: Eure Rezepte sind inspiriert von
euren Reisen. Wo wart ihr schon überall und wo hat es euch am allerbesten geschmeckt? SCARLETT: Kulinarisch betrachtet waren wir bisher wohl am meisten in Asien und Lateinamerika unterwegs und haben dort auch super viel ausprobiert. Es ist schwer zu sagen, wo es
Scarlett
Jo n a s
BWL-Studium in Köln
Koch mit Leib und Seele
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Danach war klar: Events, Projekte mit ganz viel Liebe für Details und große Teamarbeit müssen es irgendwie bleiben
Ausbildung im damals einzigen Sterne-Restaurant und Slowfood-Betrieb Deutschlands nahe seiner Heimat in Bad Mergentheim
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Erste Arbeitserfahrungen in Kölner Start-ups und Agenturen
Weitere Jahre in der höheren Sternegastronomie in Deutschland
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seit rund 6 Jahren bei Audi verantwortlich für internationale Events
Anschließend internationale Eventcaterings mit dem aktuellen Arbeitgeber 37
GENUSS
To p N o t c h
Bei Jonas und Scarlett kommen nur ausgewählte Zutaten auf den Teller
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Wir lieben es neue Städte, Restaurants und Konzepte auszuprobieren und uns dabei inspirieren zu lassen am besten geschmeckt hat, weil jedes Land, für sich einfach wahnsinnig inspirierend ist und man am liebsten alles aufsaugen und ausprobieren möchte, was die jeweilige Küche zu bieten hat. Wenn man sich jetzt für seinen Lebtag für eine entscheiden müsste, würde meine Wahl aber definitiv auf eine der asiatischen Küchen fallen, weil sie einfach so wahnsinnig vielfältig und abwechslungsreich sind. ESPRESSO: Welches Land würdet ihr gerne
noch erkunden? SCARLETT: Auf der Bucket-list ganz oben stehen definitiv Israel und viele Länder im Osten Europas!
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ESPRESSO: Abgesehen von den Reisen, wo
sammelt ihr sonst gerne Inspirationen für eure Rezepte? JONAS: Eigentlich überall. In einer Welt – vor Corona – ganz viel bei gemeinsamen Restaurantbesuchen. Wir lieben es neue Städte, Restaurants und Konzepte auszuprobieren und uns dabei inspirieren zu lassen. Wir probieren aber auch einfach super viel zu Hause aus, wenn uns etwas in den Kopf kommt. Genauso aber auch über den Austausch mit Freunden und Bekannten und deren Familien. ESPRESSO: Der Startschuss für gutzeit. fiel
Anfang 2020, pünktlich zu Corona. Ist euch
der Start von gutzeit. dadurch erschwert worden? S CARLETT: Ja und nein. Nein, weil der erste Lockdown auf jeden Fall dafür gesorgt hat, dass wir so richtig losgelegt haben und die Dinge, die bis dahin nur gemeinsame Träume, Gespräche und Planungen waren, einfach ausprobiert haben. Ja, weil die anhaltende Situation natürlich auch bei uns gerade für gezwungene Pausen sorgt. Wir können seit Oktober keine Events umsetzen und vorerst auch keine für die nähere Zukunft planen. Und das kann natürlich auch frustrierend sein,
GENUSS KUNST AM HERD Jonas' SterneküchenErfahrung macht sich auch beim Anrichten bemerkbar Scarlett setzt die Gerichte mit ihrer Kamera in Szene
food
art
wenn man gerade in den Startlöchern steht und viele Ideen in einem brennen, die ausprobiert werden möchten. Jetzt heißt es eben einfach zuversichtlich, dankbar und geduldig bleiben. Wir drücken jetzt an erster Stelle auch all denjenigen die Daumen, die von den anhaltenden Einschränkungen viel massiver betroffen sind. Gegenseitiger Support, wo auch nur irgends möglich, ist in diesen Tagen in unseren Augen super wichtig und für uns auch ein Zeichen von „gemeinsam“, damit eine gute Zeit eben auch weiter möglich bleibt. ESPRESSO: Was erhofft ihr euch von 2021?
JONAS: Für uns alle erhoffen wir uns, dass wir gemeinsam aus dieser Pandemie herauskommen und wieder zur Normalität und mehr „Miteinander“ zurückkommen. Etwas, das wir vermutlich alle vermissen und vielleicht jetzt umso mehr wertschätzen werden. Für uns ganz persönlich hoffen wir natürlich, dass wir 2021 mehr von den Ideen, die in uns schlummern mit euch ausprobieren dürfen, mehr gutzeit. schaffen!
MEHR INFOS GIBT'S HIER @gutzeithaben @_gutzeit_ +49 175-1741296 info@gutzeit-haben.com
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GENUSS
p t t e i z p e p R
B N R A O A N
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GENUSS
Zutaten
Naan-Teig: 450g 150ml 1/3 150g 1 Stück 2 TL 3 EL 1 Prise
für 4 Portionen
Eingelegte Zwiebel:
Mehl Milch/ Hafermilch Hefewürfel Joghurt Ei Zucker/ Honig Öl Salz
2 Stück 2 EL 1 EL 100ml 1EL
Rote Zwiebel Zucker/ Honig Salz Wasser Weißer Essig
8. Zu guter Letzt geht es an’s Anrichten: Wir haben hier ein Gericht welches vom Geschmack super rund daher kommt. 9. Röstaromen beim Brot, Salzig-Süße mit etwas natürlichen Fetten in der Creme und die frische Säure in den Zwiebeln. Und ein farblicher Hingucker ist es ohnehin. 10. Das gebackene Naan mit dem Püree bestreichen und die rosa gewordenen Zwiebelstreifen darauf verteilen. Zum Schluss etwas gehackten Koriander, Petersilie darauf verteilen.
Petersilienwurzel Creme: 250g 3 EL 1 Prise 1/2 Stück
zerreißen. Das geformte Naan in die heiße Pfanne legen und von beiden Seiten anbraten. Ruhig etwas kräftiger und ohne zu oft zu wenden, es dürfen sich auf beiden Seiten leichte, dunkelbraune Blasen bilden!
Petersilienwurzel Olivenöl Salz Zitrone (Saft/Abrieb)
Das Brot pur passt aber auch super zu Suppen und Eintöpfen zum dippen!
Zubereitung 1. Am besten mit den Zwiebeln starten, dann den Teig ansetzten und bis dieser aufgegangen ist, die Creme zubereiten. 2. Zucker, Salz, Wasser und Essig in einem Töpfchen aufkochen. Die geschälten Zwiebeln in feine Streifen schneiden, in den Fond legen und ziehen lassen bis sie einen leichten Biss haben. Wenn du die Zwiebeln länger haltbar machen möchtest, einfach die Streifen in ein Glas geben und mit dem kochenden Fond auffüllen bis alle Zwiebeln bedeckt sind. Deckel drauf und ab in den Kühlschrank.
mit einem Küchentuch abgedeckt für 30 Minuten gehen lassen. 5. In der Zwischenzeit die Petersilienwurzel(n) schälen oder sehr gut abwaschen (mit Schale deutlich intensiver im Geschmack) und in gleichmäßige Stücke schneiden. In einem kleinen Topf mit etwas leicht gesalzenem Wasser und dem Saft einer halben Zitrone köcheln, bis die Stücke durchgängig weich sind.
3. Mehl und Salz mischen. Alle weiteren Teig-Zutaten in einer zweiten Schlüssel vermengen und ca. 10 Minuten gehen lassen.
6. Das Wasser abgießen (etwas Wasser aufheben) und die weiche Petersilienwurzel mit dem Öl und etwas Zitronenabrieb zu einer glatten Creme mixen. Sollte die Creme zu trocken erscheinen, bei Bedarf vorsichtig etwas von dem aufgehobenen Kochwasser hinzugeben.
4. Anschließend die Mehl-Salz Mischung zu dem Vorteig geben und gut durchkneten. Aus dem Teig eine Kugel formen und mit etwas Öl einreiben. Die Teigkugel in einer Schüssel an einem warmen Ort,
7. Nun für die Naan-Brote eine leicht geölte Pfanne auf größter Stufe auf den Herd stellen. Mit geölten Händen etwas Teig abzupfen (je ca. 120g) und in eine ovale Form ziehen (ca 2-3cm dick), ohne ihn zu
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Lieblinge
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DES MONATS Was tut in diesen Zeiten richtig gut? Natürlich, Farbe! Wir lassen den Sommer herein mit unseren Lieblingen in Zitronengelb und hellgrau, den Pantonefarben des Jahres 2021
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Buddhakopf, Schlüsselkind Ingolstadt. 2 Platzset im Löwenkopf-Design, PHILO family things Pfaffenhofen. 3 Bluse mit Leo-Halstuch, Boniberger Pfaffenhofen. 4 Sommerliche Vase, PHILO family things. 5 Lampe, PHILO family things. 6 Bluse und Hose von Marc Cain, isensi Pfaffenhofen. 7 Vase, PHILO family things
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8 Deckenleuchte, Licht-
10
punkt Pollex Pfaffenhofen
9 Mütze & Sweater, m.Art Ingolstadt 10 Jerseyshirt &
Chiffonrock, Frauenzimmer Pfaffenhofen 11 Bluse mit Handtaschen, Boniberger Pfaffenhofen
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15 14 12 Kleid & Jacke von Marc
Cain, isensi Pfaffenhofen. 13 Biographie über Andy Warhol, erhältlich in der Buchhandlung Siebert in Ingolstadt. 14 T-Shirt, Jeans & Ketten, Boniberger Pfaffenhofen 15 Lampe von Louis Poulsen, Lichtpunkt Pollex Pfaffenhofen
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Ayurvedische Morgenroutine Den Tag fit und entspannt zu beginnen ist nicht immer leicht. STEFANIE HUBERT zeigt uns, wie es mit Ayurveda gelingen kann.
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Tipp 4:
tehe früh auf, am besten vor 6.00 Uhr, und beginne gerne mit einer Morgenroutine. Es reichen schon 2-5 min, in denen du dich ganz bewusst Zeit für dich nimmst. Du kannst deine Zeit nach und nach steigern. Sei jedoch liebevoll mit dir und erwarte nicht zu viel von dir.
Du kannst auch ein Tagebuch am Morgen schreiben, z. B. „Für welche drei Dinge bist du dankbar?" oder „Was nimmst du dir heute vor?“ oder „Welche Gefühle sind gerade aktuell; was beschäftigt dich gerade?“ und dann beginne für ein paar Minuten diese Dinge niederzuschreiben.
Am besten du richtest dir einen Platz bei dir zu Hause an. Es ist immer besser, wenn du nicht davor erst einmal alles herrichten musst. Mach es dir gemütlich; eine Matte, Meditationskissen, Decke, Blumen, ein schönes Bild oder eine schöne Karte. Du solltest dich an deinem Platz so richtig wohlfühlen.
Tipp 5:
STEFANIE HUBERT in ihrem Yoga-Studio Shanti in Eichstätt
Tipp 1: Komm in einen bequemen Sitz und richte deine Wirbelsäule auf. Diese sitzt ganz gerade. Dein Prana (Lebensenergie) kann dadurch besser fließen. Richte deine Aufmerksamkeit ganz bewusst auf deinen Atem. Beobachte deinen Atem, ohne ihn verändern zu wollen. Wie fühlt sich dein Atem an? Atmest du ganz flach in deinen Brustraum oder ist dein Atem ruhiger und du atmest in deinen Bauch hinein? Dann kannst du weitergehen und spüren, was sich im Körper alles bewegt, wenn du atmest. Gerne lenke auch deine Achtsamkeit auf die kurze Atempause nach der Ausatmung und nach der Einatmung.
Tipp 2: Mach es dir auf deiner Matte bequem, komm auch hier gerne in einen aufrechten Sitz, gerader Rücken, und beginne mit einer Meditation, in dem du dir gedanklich zu jeder Einatmung „Ich bin“ sagst und dir zu jeder Ausatmung eine Affirmation/Mantra setzt, z. B. entspannt, ruhig, stark, gesund etc.
Tipp 3: Komm in einen bequemen Sitz und mache ganz achtsame sanfte Übungen, in dem du z. B. deine Schultern zu kreisen beginnst, danach bringst du einatmend deine Arme über die Seite nach oben, verschränkst die Finger und beugst dich nach rechts – Mitte – links und wieder zur Mitte und ausatmend wieder die Arme über die Seite nach unten bringen. Danach kannst du anfangen, aus dem Becken heraus zu kreisen (Sufi-Kreise aus dem Kundalini-Yoga); erst in die eine Richtung, danach in die andere Richtung. Wenn du mehr Bewegung möchtest, kannst du auch gerne aufstehen, dich an den vorderen Mattenrand stellen und mit dem Sonnengruß beginnen. Hier gibt es viele verschiedene Varianten. Eine Variante findest du auf meiner Homepage www.shanti-eichstaett.de
Auch achtsames Frühstücken kannst du als Morgenritual einbauen. Meistens sind wir in der Früh so in Hektik und Stress, dass wir nur schnell im Vorbeigehen frühstücken oder aber auch gar nicht. Nimm dir ein paar Minuten Zeit und setze dich ganz bewusst an deinen Tisch und genieße deinen Kaffee bzw. Tee und dein Essen. Mach nichts anderes als dich auf dein Getränk und dein Essen zu fokussieren. Das Handy, die Zeitung etc. haben in diesen paar Minuten Auszeit. Dann trinke ganz bewusst deinen Kaffee bzw. Tee und nimm ganz bewusst dein Essen wahr. Gehe deine Sinne durch. Wie riecht mein Frühstück, wie schmeckt es, wie fühlt es sich an (warm, kalt), wie sieht es aus? Mache dies ganz bewusst für ein paar Minuten. Die Morgenroutine hat einen positiven Nutzen: • Du kannst deine Stimmung verbessern • Du kannst dadurch Stress reduzieren • Du kannst eine Selbstdisziplin entwickeln • Du lernst deine Ziele klarer zu erkennen.
Es gibt viele Bücher, in denen Du Tipps für ein achtsameres und gesünderes Leben findest. Ich bin ein großer Fan der Autoren Ronald Schweppe/Aljoscha Long (unbezahlte Werbung).
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GOOD TIMES Wir haben euch nach euren EMOTIONALSTEN FOTOS aus dem vergangenen Jahr gefragt. Das sind die Fotos, die ihr uns eingesendet habt.
LUCIA & SEVERIN SCHÖBERL VON SCHÖBERL BLÜTEN & BLÄTTER Wir standen zu dieser Zeit im Frühjahr 2020 wie viele andere selbstständige Unternehmen im Einzelhandel vor einer großen Herausforderung und Ungewissheit, wie es weiter geht. Daher haben wir alles gegeben, um unsere Kunden trotz der Schwierigkeiten mit Blumen zu versorgen. Mit diesem Foto haben wir unseren Lieferservice, der guten Anklang gefunden hat, amüsant beworben. Der Spaß darf bei all den Schwierigkeiten natürlich nicht verloren gehen.
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MPUNKTBPHOTOGRAPHY Ich habe im letzten Jahr viele tolle Motive gehabt. Dennoch, wenn es darum geht 2020 widerzuspiegeln, habe ich dieses hier gewählt. Entspannend und beruhigend. Ich spaziere gerne im Morgenlicht und durch die Einschränkungen war es auch noch besonders still um den Künettegraben an der Schutter. Dabei auch noch das ein oder andere Motiv einzufangen, hat für mich die Welt gar nicht mehr so schlimm aussehen lassen.
FC GEROLFING Freudensprünge trotz Corona-Einschränkungen: Im September 2020 wurde beim FC Gerolfing die erste Jugendvorstandschaft gewählt. Die Jugend des FCG hat seitdem bereits einige tolle Projekte gestartet. Aktuell läuft eine Spendenaktion für einen Kickertisch, der das Gemeinschaftsgefühl auch neben dem Sport stärken soll. Das FCG-Jugendteam freut sich über eine Unterstützung unter www.betterplace.org/p88261. Auf dem Foto sind von links nach rechts: Marie Thoma, Miriam Grosch, Jakob Hess, Lukas Schuwirth, Anton Weber, Nils Döring, David Voicu
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EVA ALBRECHT Meine beste Freundin Magdalena und ich waren im Sommer ein Wochenende beim Wandern in den Pinzgauer Bergen.
LENA WERNER Das beste von 2020 war die Umfirmierung auf SWerner Gerüste und der Neubau unserer Halle in Grampersdorf/ Beilngries.
GYÖNGYI NIEDERMEIER Ich habe das Foto zwischen St. Leonhard und Moos selbst gemacht. Ich liebe Südtirol.
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Wir behandeln alle Kinder so, als wären sie unsere eigenen KLINIKDIREKTOR DR. MICHA BAHR GIBT EINBLICK IN SEINE ARBEIT ALS KINDERCHIRURG AM KLINIKUM INGOLSTADT
Dr.
Micha Bahr ist Arzt. Doch manchmal ist er auch Polizist, Prinzessinnenversteher oder einfach Freund. Denn Dr. Bahr ist Kinderchirurg, seit rund dreieinhalb Jahren leitet er die Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie im Klinikum Ingolstadt. Seine jüngsten Patienten sind gerade erst ein paar Minuten alt, die ältesten stehen kurz vor dem 18. Geburtstag. „Die Arbeit mit Kindern ist anders als mit Erwachsenen“, erklärt er. „Es ist wichtig, dass man ihnen nicht als Arzt gegenübertritt, sondern ganz einfach auf Augenhöhe. Wir lachen viel mit unseren kleinen Patienten, wir spielen mit ihnen und hören uns an, welche Ängste sie haben.“ Gleichzeitig müsse man die Eltern mit ins Boot holen und auch ihnen ein gutes sicheres Gefühl vermitteln. „Es ist immer ein bisschen der Spagat zwischen kompetentem Kinderchirurgen und Klinikclown“, sagt Dr. Bahr schmunzelnd.
NEUN TEILBEREICHE IN DER KINDERCHIRURGIE Das Behandlungsspektrum der Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie im Klinikum Ingolstadt ist weit und umfasst insgesamt neun Teilbereiche – die meisten chirurgischen Bereiche, die es für Erwachsene gibt, gibt es auch für Kinder. Von der Urologie, über die Tumorchirurgie bis hin zur Gynäkologie und plastischen Chirurgie. Einen der Hauptschwerpunkte in der Arbeit der Kinderchirurgen des Klinikums bildet die Frühchen- und
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Dr. Micha Bahr leitet die Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie im Klinikum Ingolstadt.
Neugeborenenchirurgie. Als Perinatalzentrum Level 1, das in Kooperation mit der KJF-Klinik Sankt Elisabeth betrieben wird, sind die Experten um Dr. Bahr auf chirurgische Eingriffe bei Frühund Neugeborenen spezialisiert. Manche ihrer Patienten bringen gerade einmal 350 Gramm auf die Waage. Kommt ein Baby mit einer Fehlbildung auf die Welt, ist es im Klinikum Ingolstadt in besten Händen.
LEISTENBRUCH BEI NEUGEBORENEN KOMMT AM HÄUFIGSTEN VOR Die am weitesten verbreitete Fehlbildung bei Neugeborenen ist der angeborene Leistenbruch. „Daher ist das auch der häufigste Eingriff, den wir vornehmen“, weiß Dr. Bahr. Weitere Fehlbildungen, die öfter auftreten, sind der Hodenhochstand
oder betreffen die Lunge, den Schädel oder den Darm. Aber: „Jede Fehlbildung ist etwas anders“, erklärt er, „ganz einfach, weil jeder Mensch anders ist.“ Seine Aufgabe sei es, das Problem zu erkennen und dann schnell zu wissen, was zu tun ist. Um den Bauch eines Frühchens zu operieren, hat man beispielsweise maximal 45 Minuten Zeit. Da müsse jeder Handgriff sitzen, jede Minute sei wertvoll. „Wenn ich im OP stehe, vergesse ich alles um mich herum. Ich fokussiere mich voll und ganz auf meine Aufgabe.“ Es sei ein bisschen wie Tiefseetauchen, beschreibt er lächelnd.
BESONDERE VERANTWORTUNG FÜR DIE KLEINEN PATIENTEN Für den erfahrenen Mediziner bringt die Behandlung von Kindern eine ganz besondere Art der
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Fotos: Klinikum Ingolstadt
„Wir schauen lieber zweimal hin und prüfen unsere Möglichkeiten“, sagt Dr. Micha Bahr. Eine Operation ist für den Chefarzt der Kinder- und Jugendchirurgie immer nur das letzte Mittel.
Dr. Bahrs jüngste Patienten sind gerade erst ein paar Minuten alt, die ältesten stehen kurz vor dem 18. Geburtstag.
Verantwortung mit sich: „Was wir operieren, muss so gut werden, dass es hält − der Patient hat schließlich noch sein ganzes Leben vor sich.“ Zwar sei das Gewebe von Kindern generell noch regenerationsfähiger als das von Erwachsenen, dennoch sei für ihn eine Operation – abgesehen von Notoperationen − immer nur das letzte Mittel. „Jede OP kann Komplikationen mit sich bringen und lebenslange Folgen haben“, sagt er. „Wir schauen lieber zweimal hin und prüfen unsere Möglichkeiten.“
GUTE BEHANDLUNG FUSST AUF GUTER AUFKLÄRUNG Muss tatsächlich operiert werden, sei es enorm wichtig, gute Aufklärung zu leisten. „Wir müssen es schaffen, dem kleinen Patienten die Angst zu nehmen und genauso seinen Eltern“, sagt Dr. Bahr. Er sagt: Wer Kinder behandelt, behandelt eigentlich die ganze Familie. Das erfordere viel Geduld und Zeit – die sich der Chefarzt und seine Kollegen aber gerne nehmen. Als dreifacher Familienvater kann er die Ängste und Sorgen der Eltern gut nachvollziehen. „Kinder und Eltern sollen bei uns spüren, dass wir für sie da sind“, sagt Dr. Bahr. „Wir behandeln alle Kinder so, als wären sie unsere eigenen.“
Dr. Micha Bahr ist Arzt. Doch manchmal ist er auch Polizist, Prinzessinnenversteher oder einfach Freund. 49
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rst war es in Bayern verboten, dann plötzlich doch erlaubt: Click & Collect. Doch was ist das überhaupt? Und unter welchen Bedingungen dürfen Händler es anbieten? Worauf muss ich als Kunde achten? espresso klärt auf.
WAS IST CLICK & COLLECT? Seit dem 11. Januar dürfen Kunden die bei einem Händler online oder per Telefon bestellte Ware auch persönlich am Geschäft abholen. In anderen Bundesländern war das bereits erlaubt, nur in Bayern wollte man lange Schlangen vor den Geschäften unter allen Umständen vermeiden.
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sieht in der Kehrtwende eine mögliche Rettung für so ANZEIGE- spricht 86,55x84,6mm manchen Unternehmer gar vom "letzten Musterstraße 12 | 12345 Musters Strohhalm".
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Lange Schlangen soll es vor den Läden also wie schon erwähnt nicht geben. Daher mussten Händler ein Hygienekonzept ausarbeiten, das unter anderem die Vergabe von fixen Zeitfenstern für Kunden vorschreibt. Innerhalb dieses Zeitfensters kann die Ware abgeholt werden. Wenig überraschend gilt außerdem: das Tragen einer FFP2-Maske ist Pflicht. Das gilt sowohl für den Kunden als auch für das Personal.
An folgenden Orten muss die FFP2-Maske getragen werden: in den Verkaufsräumen, auf dem Verkaufsgelände, in den Eingangs- und Warteflächen vor den Verkaufsräumen und auf den zugehörigen Parkplätzen. Unterstützen Sie regionale Händler und befolgen Sie diese (inoffizielle) Corona-Regel: Shop local!
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DIE HÄRTESTE TOUR IHRES
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LEBENS 3.000
Kilometer in 24 Stunden. Höhenmeter. Keine Pausen. Berg auf, Berg ab. Oder anders ausgedrückt: Nonstop mit dem Fahrrad von Ingolstadt zum Gardasee. Ist das möglich? “Nein”, sagt das Gaimersheimer Unternehmen LEDIN Print- & Mediacenter GmbH . “Ja”, schallt es hingegen aus der Ecke acht fest entschlossener Athleten, die derzeit bei CrossFit IN Town fleißig für diese Mammutaufgabe trainieren. Hintergrund dieser ungewöhnlichen Wette ist eine Charity-Aktion.
B
eat the Company ist eine von Bastian Häusler ins Leben gerufene Charity-Wette. Häusler ist der Geschäftsführer der beiden CrossFit-Boxen in Ingolstadt und Gaimersheim und sitzt damit quasi direkt an der Quelle, wenn es darum geht, zielstrebige und willensstarke Athleten für ein solches Event zu gewinnen. Zielstrebigkeit und Willensstärke braucht es für diese Mammutaufgabe wahrlich, denn Google spuckt für die Strecke von Ingolstadt nach Torbole am Gardasee eine Fahrtzeit von 25 Stunden aus – ohne Pausen. Mal kurzfristig in Bus oder Bahn springen ist nicht erlaubt. Die Sportler werden also an ihre körperlichen Grenzen – und vielleicht sogar darüber hinaus – kommen. Knapp wird es auf jeden Fall. Acht Sportler (angeführt von Bastian Häusler!) aus den CrossFit-Boxen fanden sich für diese Herausforderung, aktuell werden diese nach und nach auf der Instagram-Seite @beatthecompany vorgestellt. Einer von ihnen, der 30-jährige Fabian, sagt dazu: “Ich war von Anfang an begeistert von der Idee! Eine Teamaufgabe, bei der jeder sagt: Das schaffst du nicht! Und das Ganze für einen Guten Zweck – Das motiviert mich!“ Hauptspendengeber ist die Firma LEDIN Print& Mediacenter GmbH unter der Leitung von Tayfun Ledin, der seit Jahren ein engagierter Unterstützer regionaler Vereine und Einrichtungen ist. Stolze 7.000 Euro gingen vorab schon per Spendenscheck von der Gaimersheimer Firma an
das Elisabeth Hospiz, das in diesem Jahr von der Aktion profitieren soll. Noch einmal 3.000 Euro werden nachgelegt, wenn es das CrossFit-Team (oder ein Teil davon) innerhalb von 24 Stunden zum Gardasee schafft und Tayfun Ledin damit die Wette verlieren sollte. Eine spektakuläre Aktion also, mit der Ledin auch andere Betriebe zu weiteren Spenden animieren möchte. “Von der Region für die Region” ist dabei das Motto. Die Spenden werden regional getätigt und sollen damit dort ankommen, wo sie wirklich gebraucht werden.
Mehr über Beat the Company unter: crossfit-intown.de/beat-the-company & auf Instagram @beatthecompany
SPENDENGEBER & SPONSOREN GESUCHT Aktuell werden neben Spendengebern noch weitere Sponsoren gesucht, damit das achtköpfige Team die Challenge bewältigen kann. “Beat the Company” gibt 100% der Spendeneinnahmen an die ausgewählten Projekte weiter. Bei den Teilnehmern sowie CrossFit In Town verbleibt nichts. Ausgaben für Material, Trikots, Ersatzteile, Rennbegleitung, ärztliche Unterstützung und Verpflegung braucht es aber natürlich dennoch. Interessierte Unternehmen, die an dieser Stelle unterstützen wollen, können sich bei Bastian Häusler per Mail an info@crossfit-intown. de oder via Instagram an @beatthecompany wenden. Privatpersonen können am Tag der Challenge (Juli 2021) ebenfalls spenden. Die Infos dazu werden auf Instagram bekanntgegeben.
Hospizleitung Tina Lamprecht mit Bastian Häusler (l.) und Tayfun Ledin 51
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Setzt auch selbst beim Sportmachen auf 100 prozentig natürliche Sportnahrung
Foto s: Ath leti c 3
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SPORT
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NATURE
Mit seinem Start-up Athletic 3 hat Konrad Löffler genau die Sportnahrung im Angebot, auf die viele Ausdauersportler gewartet haben. Die Produkte, die speziell auf die verschiedenen Phasen der sportlichen Betätigung zugeschnitten sind, bestehen rein aus natürlichen Inhaltsstoffen und kommen ohne künstlichen Zucker, Aromen und Füllstoffe aus. Mit espresso spricht Konrad über die Entstehung seines Start-ups, sein Athletenteam mit regionalen Sportgrößen und ein Corona-Jahr ohne Sport-Events.
E S P R E S S O : Konrad, wie bist du
auf die Idee gekommen, ein eigenes Start-up auf die Beine zu stellen? KO N R A D : Gute Frage! Ich bin generell ein Mensch, der sich gerne mit Produktideen und der Gründerszene beschäftigt. Irgendwann war es dann auch für mich an der Zeit, den Schritt zu wagen. Dabei ist Athletic 3 keinesfalls eine One-ManShow, sondern vielmehr eine Teamleistung. E S P R E S S O : Woher kommt dei-
ne Affinität zu Sportnahrung? Bist du selbst sportlich unterwegs? KO N R A D : Sport ist großer Bestandteil meines Lebens – egal ob Joggen, Rennradfahren oder Fitness. Ich mag es abwechslungsreich, Hauptsache auspowern. Sport und Ernährung gehen für mich Hand in Hand. Die richtige Ernährung ist essenziell, um die volle Leistungsfähigkeit abzurufen. Insbesondere im Bereich des Ausdauersports ist die zusätzliche Sporternährung wichtig, da man hier meist mehrstündigen körperlichen Belastungen ausgesetzt ist.
versicht und den Mut, dich auf diesem Markt durchsetzen zu können? KO N R A D : Das ist richtig. Der Markt und der Wettbewerb sind groß, aber in welchem Markt ist das nicht so? Wir sprechen schon eher eine spezielle, spitze Zielgruppe an: Ausdauersportler, die auf natürliche Produkte setzen. In dieser Nische wollen wir die Athleten von unseren Produkten überzeugen und Athletic 3 etablieren.
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Die richtige Ernährung ist essenziell, um die volle Leistungsfähigkeit abzurufen
riesiger Markt mit unzähligen Mitbewerbern. Woher nimmst du die Zu-
E S P R E S S O : Welche Rolle spielt Er-
nährung für dich persönlich? KO N R A D : Für mich persönlich ist Ernährung ein großes Thema. Da ich einige Unverträglichkeiten habe, muss ich immer darauf achten, was ich esse. Dabei ist mir erst einmal bewusst geworden, was ich teilweise für Chemiebomben zu mir genommen habe. Grund genug, meine Ernährung umzustellen. Die Überzeugung spiegelt sich auch in den Produkten von Athletic 3 wider. E S P R E S S O : Welche Produkte
E S P R E S S O : Aller Anfang ist schwer. E S P R E S S O : Sportnahrung ist ein
Hause in deiner Küche standest und erste Testversuche gemacht hast? KO N R A D : In der Tat war es genauso. Zunächst haben wir das Produktportfolio definiert. Dann wurde experimentiert. Wir haben so lange gemixt und getüftelt, bis die Rezepturen die gewünschten Eigenschaften erzielt haben. Danach sind wir mit den Lieferanten in den Prozess der Industrialisierung eingestiegen.
Wie habt ihr angefangen, eure Produkte zu entwickeln? Kann man sich das so vorstellen, dass du anfangs zu
kann man bei Athletic 3 kaufen? KO N R A D : Athleten finden bei uns alle Produkte, die sie vor, während oder nach der sportlichen Betätigung bestmöglich unter-
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stützen. Die Produkte haben einen sportlichen Fokus und zeichnen sich durch eine einfache Handhabung, gute Verträglichkeit und optimale Wirkung aus. Das Portfolio umfasst aktuell 9 Produkte: vom Porridge zum Frühstück, über Energieriegel auf Haferbasis bis hin zum Sporttee bieten wir leckere Produkte mit tollen natürlichen Eigenschaften.
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Eine geschmackvolle Rezeptur ohne künstlichen Zucker und Aromen zu kreieren ist gar nicht so einfach, wie man meint E S P R E S S O : Was ist das Besondere
an den Produkten von Athletic 3? KO N R A D : Wir setzen auf 100 % natürliche Inhaltsstoffe. D. h. unsere Produkte sind zu 100 % frei von künstlichem Zucker, Aromen und Füllstoffen. Bis
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auf unser Honig Liquid Gel sind alle Produkte zu 100% vegan. Mehr Erfolg mit der Kraft der Natur. #dopingbynature E S P R E S S O : Gibt es ein Produkt, auf das
du besonders stolz bist oder für das ihr besonders gutes Feedback bekommt? KO N R A D : Grundsätzlich bin ich auf all meine „Babys“ stolz. Das bestätigt sich auch im Feedback unserer Kunden. Jeder hat am Ende dann immer seinen kleinen Favoriten, oft aus ganz unterschiedlichen Gründen und Motivationen. Um es aber auf sportliche Weise auszudrücken: letztendlich sind sie alle Gewinner. E S P R E S S O : Wie kann man sich die
Entwicklungsphase vorstellen? Welche Experten haben euch dabei unterstützt? KO N R A D : Bei der Entwicklung haben wir auf internes und externes Knowhow zurückgreifen können. Meine Eltern sind ausgebildete Lauftrainer. Sie haben ihre Erfahrung aus dem Leistungssport in die Entwicklung der Produkte mit einfließen lassen. In Abstimmung mit einem befreundeten Sportwissenschaftler und der jahrelangen Expertise unserer Lieferanten sind schlussendlich unsere Produkte entstanden. E S P R E S S O : Welche Herausforde-
rungen hattet ihr in der Entwicklungsphase zu bewältigen? KO N R A D : Die Herausforderungen waren vielfältig. Eine geschmackvolle Rezeptur ohne künstlichen Zucker und Aromen zu kreieren, ist gar nicht so einfach, wie man meint. Auch die Produktion in kleineren Produktchargen hat mir hier und da ziemliches Kopfzerbrechen bereitet. Schlussendlich haben wir für jede Herausforderung eine passende Lösung gefunden. E S P R E S S O : Wem würdest du
eure Produkte empfehlen? KO N R A D : Ich möchte niemanden ausklammern. Vielmehr möchte ich die Leute dazu einladen, sich mit unseren Produkten auseinanderzusetzen. Wir freuen uns über jeden einzelnen, der uns eine Chance gibt und uns in seinen (sportlichen) Alltag integriert. E S P R E S S O : Wo kann man eure
Produkte aktuell kaufen? KO N R A D : Unsere Produkte können aktuell im Onlineshop auf www.athletic3. de oder bei Amazon erworben werden. E S P R E S S O : Habt ihr geplant, eure
Produktpalette noch weiter auszubauen? KO N R A D : Ja! Wir planen in der Tat unsere Palette zu erweitern. Priorität hat dabei ein
SPORT Kohlehydratpulver. Dieses wird die Produktpalette sehr zeitnah erweitern. Außerdem gibt es weitere Ideen, wie das Portfolio gezielt verstärkt werden kann. Immer mit dem Fokus, unseren Sportlern die natürlichste Sportnahrungsserie auf dem Markt bieten zu können. E S P R E S S O : 2020 war ein schwie-
riges Jahr für Sportler, es gab keine Wettkämpfe. Wie hat das dich und dein Start-up beeinflusst? KO N R A D : Das ist richtig. 2020 war für uns alle sicherlich ein sehr herausforderndes Jahr. Geschäftlich hat Covid insbesondere unsere Marketingaktivitäten beeinflusst. Geplant waren beispielsweise Stände bei Wettkämpfen. Eine großartige Möglichkeit, um direkt bei unserer Zielgruppe für die Produkte von Athletic 3 werben zu können. Daher freue ich mich um so mehr, wenn die Athleten wieder zeigen können, was in ihnen steckt. E S P R E S S O : Zu eurem Athletenteam
gehören lokale Sportgrößen wie Benjamin Ziegaus und Johannes Stahr. Wie wichtig ist es für dich und dein Start-up, diese Sportler an deiner Seite zu haben?
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Ich finde ich es einfach toll, wie groß das Engagement der Ingolstädter Sportszene ist, uns auf der Mission von Atheltic 3 zu begleiten und zu unterstützen
Sportszene ist, uns auf der Mission von Atheltic 3 zu begleiten und zu unterstützen. E S P R E S S O : Welchen Ratschlag würdest
du jemandem mit auf den Weg geben, der gerade mit dem Gedanken spielt, ein eigenes Start-up auf die Beine zu stellen? KO N R A D : Einfach machen! Wenn du ein gutes Gefühl hast und du von der Idee überzeugt bist, tu es einfach.
du dir für Athletic 3 gesteckt? KO N R A D : Ich wünsche mir sehr, dass wir gegen Ende des Jahres alle wieder ein „normales“ Leben führen dürfen. Sportlich gesehen würde ich mich freuen, wenn das Training wieder in einem Wettkampf münden kann. Mit Athletic 3 möchten das Team und ich weiter kontinuierlich wachsen und täglich neue Sportler für unsere Marke begeistern.
E S P R E S S O : Worauf freust du
dich im Jahr 2021? Welche Ziele hast HIER GEHT'S DIREKT ZUR HOMEPAGE VON ATHLETIC 3 →
DAS TEAM VON ATHLETIC 3: KONRAD, JULIANA, HANNES & MATTHIAS
Gewinnspiel
KO N R A D : Ich bin sehr stolz darauf, dass wir
neben diesen local heros auch weitere tolle Sportler für unsere Marke und das Konzept begeistern konnten. Matthias Hausmann, der das Athletenteam betreut, und unsere Sportler helfen natürlich ungemein, die Produkte noch besser zu machen. Insbesondere bei den Neuentwicklungen bringen sie ihre Ideen und Wünsche mit ein. Das hilft uns die Produkte noch zielgerichteter entwickeln zu können. Dieses Teamwork macht aber auch einfach unheimlich viel Spaß! Allgemein finde ich es einfach toll, wie groß das Engagement der Ingolstädter
W i r v e r l o s e n e i n P r o b i e r s e t v o n A t h l e t i c 3 – Te e , Riegel & Porridge. Zum Mitmachen einfach eine Mail an win@espresso-magazin.de schreiben, Stichwort „Powerfood“ 55
SPORT
Abenteuer
AMERIKA
Die Ingolstädter Junioren-Nationalspielerin Emilie Bernhardt kickte für ein Semester bei den UFC Knights in Orlando. Text: Sabine Kaczynski
Fotos: privat
Wer hat nicht schon einmal davon geträumt: in einem fernen Land leben, eine neue Sprache lernen, in eine fremde Kultur eintauchen, andere Sitten und Bräuche entdecken und gleichzeitig neue Leute kennenlernen. Wo geht das besser als im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ – den USA? Kann man dabei zusätzlich sein Lieblingshobby nahezu professionell betreiben, sollte man die Chance beim Schopf packen. Genau das hat die 18-jährige Ingolstädterin Emilie Bernhardt gerade getan. Sie lebte und studierte ein Semester im sonnigen Orlando an der University of Central Florida und ging gleichzeitig ihrer großen Leidenschaft, dem Fußball, nach. Denn zu den Sportteams der größten Hochschule Floridas gehört auch ein Women’s Soccer Team, das dort unter Erstliga-Bedingungen trainiert. Doch in Corona-Zeiten ist vieles nicht ganz so wunderbar, wie es sich zunächst anhört. Das hat Emilie gleich zu Beginn ihres Aufenthalts erleben müssen: „Nachdem ich am 23. August nach Orlando geflogen bin, musste ich erst einmal zwei Wochen allein im Hotel in Quarantäne verbringen – aber dann ging es richtig los“, erzählt die Ex-Apianerin. „Am Anfang war alles wahnsinnig aufregend: andere Sprache, andere Menschen,
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Uni, Training. Das war schon viel auf einmal. Aber ich habe mich schnell gut eingewöhnt. Ich führte in den USA ein völlig anderes Leben als vorher in Ingolstadt – aber es gefiel mir total gut.“
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zweimal wöchentlich bereits morgens um 7 Uhr statt.“ Natürlich bauten die Mädels nicht nur ihre „Muckis“ auf – auch Technik und Taktik standen beim Fußballtraining auf dem Programm. Allerdings zu ungewohnten Zeiten: „Im Unterschied zu uns wird an den Unis nicht abends, sondern schon um 14 Uhr trainiert. Und auch das Wetter ist natürlich komplett anders. Es herrschen im November noch immer Temperaturen von über 25 Grad“, meint die Ingolstädterin, die sich eine Vierer-WG auf dem Campus mit einer Neuseeländerin und zwei Amerikanerinnen – alle Emilies Teamkolleginnen - teilte.
stattfanden, konnte sich Emilie ihre virtuellen Unizeiten selbst einteilen: „Ich hatte nur einen face-to-face-Kurs am Abend“, erzählt die Studentin. „Daher musste ich nicht wie in der Schule um 6:30 Uhr aufstehen, sondern konnte bis 8:30 Uhr schlafen. Nur das Krafttraining fand
Mit ihren Kursen kam die Studentin gut klar, die Uni lief wie geplant. Ganz anders sah es allerdings mit der Fußballsaison aus. Hier erwartete die 18-Jährige eine herbe Enttäuschung, denn entgegen aller Erwartungen wurde der Spielbetrieb kurzfristig abgesagt. „Das war extrem schade, weil ohne Matches das Wochenhighlight fehlt. Wenigstens hatten wir einen so großen Kader, dass wir ein paar Mal 11 gegen 11 spielen konnten“, meint Emilie. Doch nach zwei positiven Befunden und einigen Verletzungen im Team gab es auch hier vorübergehend Einschränkungen.
Neu war für den Teenager vor allem die Tagesstruktur. Da Corona-bedingt kaum Vorlesungen
Ich führte in den USA ein völlig anderes Leben als vorher in Ingolstadt – aber es gefiel mir total gut.
SPORT Auch in der Bewegungsfreiheit waren die Fußball-Mädels wegen Corona ziemlich begrenzt. Anstatt Orlando mit seinen vielen Freizeitparks wie Disney World, Sea World, Universal Studios & Co. zu entdecken, konnte die Studentin nur Downtown und eine Outdoor Mall besuchen. „Eigentlich sollten wir uns nur innerhalb der Mannschaft bewegen. Deshalb gingen wir außerhalb des Campus höchstens mal zum Shoppen oder
“
Ich ging gerne und oft spazieren – allerdings nicht mit den Amerikanern. Denn die können das gar nicht verstehen und sagen: Wir haben doch ein Auto und können fahren! in den Supermarkt“, beschreibt die 18-Jährige, die gemeinsam mit dem Team wöchentlich auf das Virus getestet wurde. „Die Gefahr einer Ansteckung ist in den Resorts einfach zu groß.“ Trips in die Umgebung fielen daher genauso ins Wasser wie große Feste. Dementsprechend EMILIE mit der Vereinsflagge der UFC Knights
reduziert wurde auch an Halloween gefeiert: „Eigentlich ist das ja in den USA eine richtig fette Party, aber heuer war das leider nicht möglich. Wir haben einen Pumpkin Pie gebacken, der sehr lecker war, und anschließend im kleinen Kreis einen Horrorfilm geschaut.“ Ein anderes Event hat die 18-Jährige dagegen live und hautnah erlebt: die Präsidentschaftswahl. Wie war da die Stimmung in Orlando? „Wir haben uns die beiden TV-Duelle angeschaut und natürlich am Wahltag ständig unsere Handys auf Neuigkeiten gecheckt. In unserem Team hatten wir Anhänger beider Lager, aber als Ausländerin mischte ich mich lieber nicht zu sehr ein. Man hat jedoch schon gemerkt, dass ein bisschen Spannung vorhanden war. Große Protestaktionen haben wir aber nicht mitbekommen“, erzählt Emilie. AM WOCHENENDE war für Emilie Sprinttraining angesagt
Und was treibt man dann in der Freizeit, wenn Corona so vieles verbietet? „Ich ging gerne und oft spazieren – allerdings nicht mit den
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SPORT Amerikanern. Denn die können das gar nicht verstehen und sagen: Wir haben doch ein Auto und können fahren!“, lacht Emilie. Begleitet wurde sie daher meist von ihren Freundinnen aus Neuseeland, England oder Deutschland. Auch gemeinsames Fernsehen stand oft auf dem Programm. Neue Serienhighlights hat die Ingolstädterin aber kaum entdeckt: „Ich bin aber ohnehin nicht der Typ, der zwei Tage am Stück eine Serie durchschaut. Allerdings fand ich ,Designated Survivor‘, wo es um das politische System Amerikas geht, sehr interessant“, berichtet der Teenager, der kurz nach Thanks-
giving wieder nach Deutschland zurückkehrte und Weihnachten in Ingolstadt im Kreise der Familie verbrachte. War es wegen der Pandemie-Auflagen nun ein verschenktes Semester? Das findet Emilie, die künftig ihre Fußballschuhe für den FC Ingolstadt schnüren wird, keineswegs. Auch wenn das Virus dem ganz großen Amerika-Abenteuer im Wege stand, hat die Studentin dennoch viel Positives aus ihrem USA-Aufenthalt mitgenommen – vor allem für ihre fußballerische Karriere: „Der Sport hat an der Uni einen
enorm hohen Stellenwert. Die Bedingungen sind besser als bei manchem Erstligaclub in Deutschland, gerade beim Krafttraining. Interessant war auch, andere Spielertypen und Fußballstile auf internationaler Ebene kennenzulernen.“ Aber auch im persönlichen Bereich war das Auslandssemester eine Bereicherung: „Ich haben neue Menschen und ein anderes Studiensystem kennengelernt. Die Uni mit dem riesigen Gelände und dem Fokus auf den Sport war schon Wahnsinn – diese Erfahrung möchte ich nicht missen“, zieht Emilie trotz Corona ein positives Fazit.
1 Nach ihrer Zeit beim FC Bayern und ihrem Abstecher in die USA steht Emilie Bernhardt jetzt bei den Schanzern unter Vertrag
Foto: Sabine Kaczynski
2 Der See befindet sich auf dem Unigelände und war oft Ziel von Emilies Spaziergängen 3 Der Mannschafts-Coach gibt Emilie und ihren Mannschaftskollegen Trainingsanweisungen
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