Vogelsang | Fink | Baumann
BUSINESSPLAN
Existenzgründung und Businessplan Ein Leitfaden für erfolgreiche Start-ups
5., neu bearbeitete Auflage
Leseprobe, mehr zum Werk unter www.ESV.info/lp/existenzgruendung
Vorwort
Existenzgründerȱmüssenȱsichȱ–ȱunabhängigȱvonȱihremȱursprünglichenȱfachlichenȱ Hintergrundȱ –ȱ mitȱ denȱ unterschiedlichstenȱ betriebswirtschaftlichenȱ FragestelȬ lungenȱ auseinandersetzen.ȱ Wirftȱ manȱ inȱ diesemȱ Zusammenhangȱ einenȱ Blickȱ inȱ dasȱStatistischeȱJahrbuchȱ2017,ȱsoȱfälltȱzudemȱdieȱenormeȱAnzahlȱvonȱGewerbeanȬ meldungenȱauf.ȱAlleineȱ2016ȱwurdenȱinȱDeutschlandȱweitȱüberȱ685.000ȱUnternehȬ menȱangemeldet,ȱdavonȱüberȱ550.000ȱBetriebsȬȱundȱsonstigeȱNeugründungen.ȱImȱ Jahrȱ 2018ȱ wirdȱ dieseȱ Zahlȱ voraussichtlichȱ weiterȱ ansteigen.ȱ Derȱ Bedarfȱ anȱ betriebswirtschaftlichemȱKnowȬhowȱrundȱumȱdieȱThemenȱExistenzgründungȱundȱ Businessplanȱkannȱsomitȱnichtȱignoriertȱwerden.ȱ VorȱdiesemȱHintergrundȱsollȱdasȱvorliegendeȱWerkȱdieȱThemenȱExistenzgrünȬ dungȱ undȱ Businessplanȱ ausȱ verschiedenenȱ Blickwinkelnȱ beleuchtenȱ undȱ demȱ Leserȱ Antwortenȱ aufȱ dieȱ wichtigstenȱ Fragenȱ rundȱ umȱ dieȱ UnternehmensgrünȬ dungȱ–ȱvonȱderȱGeschäftsideeȱbisȱhinȱzumȱerfolgreichenȱGeschäftsbetriebȱ–ȱgeben.ȱ Dasȱ Spektrumȱ anȱ bereitgestelltenȱ Informationenȱ reichtȱ vonȱ derȱ Planungȱ desȱ Geschäftsȱ sowieȱ verschiedenstenȱ FinanzierungsȬȱ undȱ Fördermöglichkeitenȱ überȱ dieȱ Vorbereitungȱ vonȱ BankȬȱ oderȱ Investorengesprächenȱ bisȱ hinȱ zurȱ MarketingȬ strategie,ȱ denȱ Anforderungenȱ anȱ einȱ internesȱ undȱ externesȱ Rechnungswesenȱ sowieȱarbeitsrechtlichenȱAspekten.ȱDabeiȱstelltȱdasȱWerkȱeineȱoptimaleȱSyntheseȱ ausȱ Ratgeberȱ undȱ Fachbuchȱ darȱ undȱ vertieftȱ dieȱ dargestelltenȱ fachlichȬtheoretiȬ schenȱGrundlagenȱdurchȱeineȱVielzahlȱvonȱBeispielen,ȱPraxistippsȱundȱMusterdoȬ kumenten.ȱ Dieȱ Ausführungenȱ derȱ Autorenȱ beruhenȱ aufȱ aktuellstenȱ rechtlichenȱ GrundlagenȱundȱmodernstenȱwissenschaftlichenȱErkenntnissen,ȱsodassȱdasȱBuchȱ demȱ Existenzgründerȱ nichtȱ nurȱ inȱ denȱ erstenȱ Monatenȱ seinesȱ GründungsvorhaȬ bens,ȱsondernȱauchȱspäterȱimmerȱwiederȱalsȱNachschlagewerkȱdienenȱkann.ȱ Eineȱ Besonderheitȱ desȱ Werkesȱ stelltȱ mitȱ Sicherheitȱ derȱ ausführlicheȱ BeispielȬ BusinessplanȱderȱSchreinereiȱPeterȱHuberȱ„Naturdesign“ȱdar.ȱHierfürȱentwickelnȱ dieȱAutorenȱeinenȱumfangreichenȱGeschäftsplanȱfürȱeinȱfiktivesȱUnternehmenȱausȱ derȱMöbelbrancheȱundȱstellenȱaufȱBasisȱeinerȱdetailreichȱgeschildertenȱAusgangsȬ situationȱ dieȱ Inhalteȱ desȱ Businessplansȱ eingehendȱ dar.ȱ Dieȱ Anregungenȱ dazuȱ resultierenȱsowohlȱausȱdenȱberuflichenȱundȱfachlichenȱErfahrungenȱderȱAutorenȱ alsȱ auchȱ ausȱ Projektenȱ undȱ Gesprächenȱ mitȱ erfolgreichenȱ Unternehmernȱ undȱ FührungskräftenȱmittelständischerȱBetriebe.ȱ Natürlichȱ wendetȱ sichȱ dasȱ Buchȱ vornehmlichȱ anȱ Existenzgründerȱ undȱ JungȬ unternehmer,ȱ aberȱ auchȱ fürȱ Unternehmerȱ undȱ Führungskräfteȱ ohneȱ fundiertenȱ betriebswirtschaftlichenȱ Hintergrund,ȱ Beraterȱ oderȱ Kaufleute,ȱ dieȱ ihreȱ betriebsȬ
Aus: Vogelsang/Fink/Baumann, Existenzgründung und Businessplan, 5. Aufl ȱ age © Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG, Berlin 2018.
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Vorwort
wirtschaftlichenȱ Kenntnisseȱ aufȱ demȱ aktuellstenȱ Standȱ haltenȱ möchten,ȱ liefertȱ diesesȱ Werkȱ grundlegendeȱ Denkanstößeȱ zurȱ Lösungȱ undȱ Vertiefungȱ aktuellerȱ Fragestellungenȱ undȱ Anwendungsproblemeȱ ausȱ denȱ skizziertenȱ Teilbereichen.ȱ Schließlichȱ eignetȱ sichȱ dasȱ Buchȱ auchȱ fürȱ interessierteȱ Studierendeȱ ausȱ unterȬ schiedlichenȱ Fachbereichen,ȱ umȱ einenȱ erstenȱ Einblickȱ inȱ dieȱ betriebswirtschaftliȬ chenȱ Zusammenhängeȱ undȱ derenȱ Umsetzungȱ inȱ dieȱ Unternehmenspraxisȱ zuȱ erlangen.ȱ FürȱdieȱUnterstützungȱbeiȱderȱinhaltlichen,ȱredaktionellenȱundȱformalenȱÜberȬ arbeitungȱausgewählterȱBeiträgeȱinȱderȱfünftenȱAuflageȱdankenȱwirȱrechtȱherzlichȱ Frauȱ Lisaȱ Laufersweiler,ȱ ohneȱ dieȱ dieȱ zügigeȱ undȱ akkurateȱ Überarbeitungȱ undȱ Aktualisierungȱnichtȱ möglichȱ gewesenȱwäre.ȱZudemȱgiltȱunserȱ DankȱFrauȱClauȬ diaȱ Splittgerber,ȱ Herrnȱ Dr.ȱ Marioȱ Schulzȱ undȱ Herrnȱ Christophȱ Landgrafȱ vomȱ Erichȱ Schmidtȱ Verlagȱ fürȱ dieȱ Unterstützungȱ undȱ dieȱ freundlicheȱ ZusammenȬ arbeit.ȱUnserȱganzȱbesondererȱDankȱgiltȱschließlichȱHerrnȱErichȱWalter,ȱHerrnȱDr.ȱ Franzȱ Baumann,ȱ Steuerberaterȱundȱ Wirtschaftsprüferȱinȱ Schwabmünchen,ȱsowieȱ HerrnȱSebastianȱLochbronnerȱvonȱderȱDigitalagenturȱLochbronnerȱDesignȱStudio,ȱ dieȱdurchȱdieȱDurchsichtȱderȱBeiträgeȱundȱdieȱzahlreichenȱwertvollenȱAnmerkunȬ genȱdasȱWerkȱinȱdenȱverschiedenenȱAuflagenȱbereichertȱhaben.ȱ ȱ ȱ Graben,ȱWiesbadenȱundȱSchwabmünchen,ȱimȱSeptemberȱ2018ȱ EvaȱVogelsangȱ ChristianȱFinkȱ MatthiasȱBaumannȱ ȱ ȱ ȱ
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort ............................................................................................................ 5 Inhaltsverzeichnis ........................................................................................... 7 Abkürzungsverzeichnis .................................................................................11 Kapitel 1: Gründungsfragen aus der Praxis .................................................15 1.1
Voraussetzungen erfolgreicher Gründungen ........................................16
1.2
Anreize und negative Aspekte des Unternehmertums .........................19
Kapitel 2: Wege der Existenzgründung ........................................................ 21 2.1
Selbständigkeit und Risiko ..................................................................... 22
2.1.1 Nebenerwerbsgründung ......................................................................... 22 2.1.2 Vollerwerbsgründung .............................................................................. 25 2.1.3 Existenzgründung aus der Arbeitslosigkeit heraus............................... 26 2.1.4 Scheinselbständigkeit............................................................................. 28 2.2
Gründungsarten ...................................................................................... 30
2.2.1 Unternehmensneugründung .................................................................. 30 2.2.2 Unternehmenskauf ................................................................................. 31 2.2.3 Beteiligung ............................................................................................... 38 2.2.4 Ausgründung ........................................................................................... 39 2.2.5 Management-Buy-Out/Buy-In ................................................................. 39 2.2.6 Franchising .............................................................................................. 40 Kapitel 3: Finanzierung und Förderung ....................................................... 43 3.1
Aufgaben der Finanz- und Finanzierungsplanung ................................ 44
3.2
Absatz- und Umsatzplanung ................................................................... 46
3.2.1 Absatz-/Mengenplanung ........................................................................ 46 3.2.2 Der Verkaufspreis ................................................................................... 48 3.2.3 Umsatzplanung ....................................................................................... 49 3.3
Startkapital und Kapitalbedarfsplanung ............................................... 54
3.3.1 Investitionsbedarfsplanung .................................................................... 56
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Inhaltsverzeichnis
3.3.2 Betriebsmittelbedarfsplanung ................................................................. 63 3.3.3 Planung des privaten Kapitalbedarfs ...................................................... 69 3.3.4 Umfassende Kapitalbedarfsplanung ....................................................... 71 3.4
Betriebliche Kosten- und Erfolgsplanung ................................................ 73
3.4.1 Betriebliche Kostenplanung ..................................................................... 74 3.4.2 Betriebliche Erfolgsplanung ..................................................................... 80 3.4.3 Die Gewinnschwelle .................................................................................. 82 3.5
Finanzierungsstruktur und Mittelherkunft .............................................. 85
3.5.1 Finanzierung durch Eigenkapital ............................................................. 86 3.5.2 Finanzierung durch mezzanines Kapital ................................................. 92 3.5.3 Finanzierung durch Fremdkapital ............................................................ 94 3.6
Förderung ................................................................................................ 101
3.6.1 Voraussetzungen für die Förderung ...................................................... 101 3.6.2 Gründungs- und Wachstumsförderung ................................................. 103 3.6.3 Beratungsförderung ................................................................................ 108 3.7
Liquiditätsplanung und Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit ............ 111
3.7.1 Finanzielles Gleichgewicht als Grundlage der Zahlungsfähigkeit ....... 112 3.7.2 Erstellung des Liquiditätsplans .............................................................. 114 3.8
Vorbereitung des Bankengesprächs...................................................... 116
Kapitel 4: Steuern und Formalitäten............................................................ 119 4.1
Rechtsformwahl ...................................................................................... 120
4.1.1 Einzelunternehmer .................................................................................. 121 4.1.2 Freiberufler .............................................................................................. 123 4.1.3 Gesellschaft des bürgerlichen Rechts (GbR) ........................................ 124 4.1.4 Offene Handelsgesellschaft (OHG) ........................................................ 128 4.1.5 Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)................................... 129 4.1.6 Unternehmergesellschaft (UG haftungsbeschränkt) ............................ 133 4.2
Wichtige Steuern ..................................................................................... 136
4.2.1 Umsatzsteuer .......................................................................................... 137 4.2.2 Einkommensteuer ................................................................................... 144 4.2.3 Gewerbesteuer ........................................................................................ 151
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Inhaltsverzeichnis
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4.2.4 Körperschaftsteuer ................................................................................. 152 4.3
Formalitäten ............................................................................................ 154
4.3.1 Buchhaltung und Verwaltungsformalitäten, Gewinnermittlungsarten ......................................................................... 154 4.3.2 Ausstellung einer korrekten Rechnung ................................................. 155 4.3.3 Aufzeichnungspflichten des Unternehmers .......................................... 156 4.3.4 Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ................................................ 157 Kapitel 5: Rechnungswesen im Betrieb....................................................... 171 5.1
Rechnungswesen als Informationsinstrument ..................................... 172
5.2
Finanzbuchhaltung und Jahresabschluss ............................................. 175
5.2.1 Buchführungspflicht................................................................................ 175 5.2.2 Einnahmenüberschussrechnung ........................................................... 176 5.2.3 Aufbewahrungspflicht und Fristen ......................................................... 178 5.2.4 Inventur und Inventar ............................................................................. 178 5.2.5 Die doppelte Buchführung ..................................................................... 182 5.2.6 Der handelsrechtliche Jahresabschluss................................................ 183 5.3
Kosten- und Erlösrechnung .................................................................... 197
5.3.1 Kostenartenrechnung ............................................................................. 199 5.3.2 Kostenstellenrechnung........................................................................... 201 5.3.3 Kostenträgerrechnung ............................................................................ 203 5.4
Grundzüge des Controlling ..................................................................... 212
Kapitel 6: Personal- und Arbeitsorganisation .............................................. 215 6.1
Personalmanagement ............................................................................ 216
6.1.1 Personalplanung ..................................................................................... 217 6.1.2 Personalrekrutierung .............................................................................. 223 6.1.3 Gestaltung von Arbeitsverträgen und Personalverwaltung .................. 229 6.1.4 Personalaus- und -weiterbildung ........................................................... 245 6.1.5 Arbeitsrechtliche Aspekte/Auflösung von Arbeitsverhältnissen .......... 251 6.2
Strukturierte Arbeitsorganisation........................................................... 260
6.2.1 Aufgabendefinition .................................................................................. 261 6.2.2 Aufgabenstruktur festlegen .................................................................... 262
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Inhaltsverzeichnis
6.2.3 Ergebnisbewertung und -präsentation .................................................. 264 6.3
Zeitmanagement ...................................................................................... 267
Kapitel 7: Marketing ..................................................................................... 271 7.1
Definition Marketing ............................................................................... 272
7.1.1 Marktorientierte Konzeption .................................................................. 272 7.1.2 Marketingziele ......................................................................................... 274 7.2
Marktforschung und Marktanalyse........................................................ 276
7.2.1 Zielgruppen und Kaufverhalten ............................................................. 278 7.2.2 Markt und Wettbewerb ........................................................................... 280 7.2.3 Erfolgspotenzial und Ressourcen .......................................................... 289 7.2.4 SWOT-Analyse .......................................................................................... 290 7.3
Marketingstrategien ................................................................................ 291
7.3.1 Marktsegmentierungsstrategien............................................................ 292 7.3.2 Wettbewerbsstrategien........................................................................... 293 7.3.3 Produkt-Markt-Strategien ....................................................................... 294 7.4
Marketingpolitische Instrumente ........................................................... 297
7.4.1 Produktpolitik .......................................................................................... 299 7.4.2 Preispolitik ............................................................................................... 303 7.4.3 Kommunikationspolitik ........................................................................... 307 7.4.4 Vertriebspolitik ........................................................................................ 314 7.5
Corporate Identity.................................................................................... 317
Kapitel 8: Der Businessplan – ein Beispiel.................................................. 321 8.1
Inhalt und Struktur .................................................................................. 322
8.2
Das Beispiel „Naturdesign“ .................................................................... 324
8.2.1 Ausgangssituation ................................................................................... 324 8.2.2 Beispiel-Businessplan Schreinerei Peter Huber „Naturdesign“ .......... 328 Literaturverzeichnis ...................................................................................... 353 Stichwortverzeichnis ..................................................................................... 359 Autorendaten................................................................................................. 365 ȱ ȱ
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2.1 Selbständigkeit und Risiko Beispiel Der gelernte Ingenieur Max Mustermann ist in seinem Angestelltenverhältnis in einem großen Maschinenbauunternehmen unglücklich. Es fehlt ihm hier an herausfordernden Aufgaben. So ist er in dem Konzern lediglich für die Anpassung bestehender Produkte an Kundenwünsche oder regulative Vorgaben zuständig. Was ihm hingegen vorschwebt, ist die eigenverantwortliche Entwicklung von Produkten und das Design von Abläufen und Prozessen zu deren Produktion. In diesem Zusammenhang hat er sich schon des Öfteren Gedanken darüber gemacht, ob er sich nicht vielleicht selbständig machen sollte. Bislang scheut er jedoch das mit der Selbständigkeit verbundene Risiko. Von einem Kollegen weiß er, dass dieser seinen Interessen im Rahmen einer nebenerwerblichen Tätigkeit nachkommt und abends in seinem Werkzeugkeller elektronische Bauteile für einen Elektrotechniker konstruiert. Mustermann ist sich jedoch sicher, dass ihn dies als reine Nebentätigkeit nicht ausfüllen würde und er dann ja immer noch den Großteil seiner Zeit in dem ungeliebten Hauptberuf tätig wäre. Aus diesem Grund entschließt sich Mustermann dazu, sein Angestelltenverhältnis zu kündigen und sich selbständig zu machen. Auch das Angebot seines Vorgesetzten, den Hauptberuf in Teilzeit weiter auszuüben, schlägt Mustermann aus. Er möchte sich nun voll und ganz auf seinen neuen Lebensabschnitt als Jungunternehmer konzentrieren und sowohl die damit verbundenen Chancen als auch Risiken eingehen. Derȱ Wegȱ inȱ dieȱ Selbständigkeitȱ versprichtȱ zwarȱ grundsätzlichȱ einȱ gewissesȱ Maßȱ anȱ Freiheitȱ inȱ Bezugȱ aufȱ dieȱ Artȱ derȱ täglichenȱ Beschäftigung,ȱ dieȱ Zeiteinteilungȱ oderȱ dieȱ Partner,ȱ mitȱ denenȱ manȱ Geschäfteȱ macht,ȱ erȱ istȱ jedochȱ auchȱ stetsȱ mitȱ Risikenȱ verbunden.ȱ Insbesondereȱ inȱ nichtȱ haftungsbeschränktenȱ GesellschaftsȬ formenȱ kannȱ dabeiȱ einȱ Scheiternȱ bisȱ hinȱ zumȱ Verlustȱ desȱ privatenȱ Vermögensȱ führen.ȱDaherȱistȱesȱinȱeinemȱerstenȱSchrittȱwichtig,ȱdassȱsichȱderȱGründerȱdarüȬ berȱGedankenȱmacht,ȱinȱwelchemȱUmfangȱseineȱExistenzgründungȱerfolgenȱsoll.ȱ DabeiȱbestehtȱgrundsätzlichȱdieȱMöglichkeitȱeinerȱNebenȬȱoderȱeinerȱVollerwerbsȬ gründung.ȱ
2.1.1 Nebenerwerbsgründung WieȱderȱBegriffȱbereitsȱimpliziert,ȱerfolgtȱeineȱNebenerwerbsgründungȱalsȱNebenȬ tätigkeitȱ nebenȱ einerȱ anderweitigenȱ hauptberuflichenȱ Tätigkeit.ȱ Dieȱ hauptbeȬ ruflicheȱTätigkeitȱkannȱdabeiȱbeispielsweiseȱinȱeinemȱAngestelltenverhältnisȱausȬ geübtȱwerden,ȱaberȱauchȱeineȱTätigkeitȱalsȱHausfrauȱzähltȱhierȱzumȱHauptberuf.ȱ Derȱ Nebenerwerbȱ zeichnetȱ sichȱ perȱ Definitionȱ u.a.ȱ dadurchȱ aus,ȱ dassȱ erȱ zumȱ einenȱwenigerȱZeitȱinȱAnspruchȱnimmtȱalsȱdieȱHauptbeschäftigungȱundȱderȱVerȬ dienstȱhierausȱzumȱanderenȱimȱRegelfallȱnichtȱausreicht,ȱumȱdenȱLebensunterhaltȱ desȱ Gründersȱ vollumfänglichȱ zuȱ sichern.ȱ Soȱ istȱ z.B.ȱ derȱ Betriebȱ einesȱ EinzelhanȬ delsgeschäftsȱ alsȱ Nebenerwerbȱ nurȱ schwerlichȱ mitȱ denȱ zeitlichenȱ RahmenbedinȬ ȱ
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Wege der Existenzgründung
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gungenȱ vereinbar.ȱ Außerdemȱ sindȱ ggf.ȱ berufsspezifischeȱ Besonderheitenȱ zuȱ berücksichtigen.ȱ Soȱ könnenȱ beispielsweiseȱ bestimmteȱ Freiberuflerȱ imȱ GesundȬ heitswesenȱ nurȱ dannȱ gegenüberȱ einerȱ gesetzlichenȱ Krankenkasseȱ abrechnen,ȱ wennȱ sieȱ denȱ mehrheitlichenȱ Teilȱ ihrerȱ Arbeitszeitȱ fürȱ Patientenȱ zurȱ Verfügungȱ stehen.ȱ VorȱallemȱbeiȱrisikoaversenȱGründernȱkannȱsichȱdieȱNebenerwerbsgründungȱ anbieten,ȱ daȱ aufȱ dieseȱ Weiseȱ derȱ Lebensunterhaltȱ weiterhinȱ durchȱ dieȱ hauptȬ beruflicheȱTätigkeitȱgesichertȱist.ȱDieȱErträgeȱausȱderȱNebentätigkeitȱstellenȱsomitȱ nurȱ einȱ oftmalsȱ attraktivesȱ Zusatzeinkommenȱ dar.ȱ Zudemȱ erfordernȱ nebenbeȬ ruflicheȱ Tätigkeitenȱ imȱ Normalfallȱ nurȱ einenȱ Bruchteilȱ desȱ ZeitȬȱ undȱ MitteleinȬ satzes,ȱdenȱeineȱVollerwerbsgründungȱbenötigt.ȱAlsȱnachteiligȱkannȱsichȱv.a.ȱeineȱ kapitalintensiveȱNebenerwerbsgründungȱimȱHinblickȱaufȱdieȱFinanzierungsmögȬ lichkeitenȱ erweisen,ȱ daȱ insbesondereȱ derȱ Zugangȱ zuȱ Fremdkapitalȱ durchȱ denȱ geringerenȱUmfangȱderȱzuȱerzielendenȱErträgeȱbegrenztȱseinȱdürfte.ȱȱ Esȱ darfȱ zudemȱ nichtȱ vergessenȱ werden,ȱ dassȱ fürȱ Angestellteȱ eineȱ AnzeigeȬ pflichtȱ hinsichtlichȱ nebenerwerblicherȱ Tätigkeitenȱ gegenüberȱ demȱ Arbeitgeberȱ besteht.ȱEineȱgenerelleȱGenehmigungspflichtȱbestehtȱnicht,ȱkannȱaberȱinȱbestimmȬ tenȱ Fällenȱ vereinbartȱ werdenȱ oderȱ notwendigȱ sein.ȱ Eineȱ solcheȱ Genehmigungȱ kannȱderȱArbeitgeberȱverweigern,ȱwennȱerȱdurchȱdenȱNebenerwerbȱentwederȱdieȱ LeistungȱdesȱArbeitnehmersȱinȱderȱhauptberuflichenȱTätigkeitȱbeeinträchtigtȱsiehtȱ oderȱ derȱ Arbeitnehmerȱ durchȱ artgleicheȱ Leistungenȱ inȱ Wettbewerbȱ mitȱ seinemȱ hauptberuflichenȱArbeitgeberȱtritt.ȱ Praxistipp:ȱUmȱderȱnebenberuflichenȱTätigkeitȱdenȱnotwendigenȱZeitumfangȱzuȱ ermöglichen,ȱkannȱeineȱhauptberuflicheȱVollzeittätigkeitȱunterȱbestimmtenȱVorausȬ setzungenȱinȱeinȱTeilzeitverhältnisȱumgewandeltȱwerden.ȱDabeiȱsindȱjedochȱdieȱVorȬȱ undȱNachteileȱinȱBezugȱaufȱdieȱbeidenȱTätigkeitsfelderȱgenauestensȱabzuwägen.ȱ Besonderheitenȱ ergebenȱ sichȱ beiȱ Nebenerwerbstätigenȱ auchȱ imȱ Hinblickȱ aufȱ dieȱ Sozialversicherung.ȱ Währendȱ Selbständigeȱ inȱ einerȱ Vollerwerbstätigkeitȱ regelȬ mäßigȱselbstȱfürȱihreȱSozialversicherungȱ(RentenȬ,ȱPflegeȬ,ȱKrankenversicherung)ȱ verantwortlichȱ sind,ȱ werdenȱ dieȱ Beiträgeȱ beiȱ angestelltenȱ Nebenerwerbstätigenȱ zurȱHälfteȱvomȱArbeitgeberȱihrerȱHaupttätigkeitȱübernommen.ȱAuchȱimȱHinblickȱ aufȱ eventuelleȱ Mitgliedsbeiträgeȱ zurȱ IHKȱ oderȱ zurȱ Handwerkskammerȱ könnenȱ aufgrundȱderȱoftmalsȱnurȱbegrenztenȱErträgeȱAusnahmeregelungenȱgreifen.ȱ Eineȱ nebenerwerblicheȱ Tätigkeitȱ istȱ grundsätzlichȱ auchȱ ausȱ derȱ ArbeitsȬ losigkeitȱherausȱmöglich.ȱDieȱSozialversicherungȱistȱdannȱüberȱdieȱBundesagenturȱ fürȱ Arbeitȱ gewährleistet.ȱ Jedochȱ bestehtȱ einȱ Anspruchȱ aufȱ Arbeitslosengeldȱ nur,ȱ wennȱ dieȱ selbständigeȱ Nebentätigkeitȱ wenigerȱ alsȱ 15ȱ Stundenȱ proȱ Wocheȱ inȱ
ȱ
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Anspruchȱnimmt.ȱDasȱEinkommenȱausȱderȱTätigkeitȱwirdȱjedochȱaufȱdasȱArbeitsȬ losengeldȱangerechnet.ȱ Zudemȱistȱzuȱbedenken,ȱdassȱauchȱbeiȱnebenerwerblicherȱSelbständigkeitȱeineȱ Gewinnerzielungsabsichtȱzuȱbestehenȱhat.ȱDiesȱistȱv.a.ȱimȱHinblickȱaufȱdieȱAnerȬ kennungȱ steuerlichȱ geltendȱ gemachterȱ Kostenȱ wichtig.ȱ Wirdȱ seitensȱ derȱ FinanzȬ behördenȱbeispielsweiseȱentschieden,ȱdassȱesȱsichȱbeiȱeinerȱdauerhaftȱverlustbrinȬ gendenȱ Tätigkeitȱ aufgrundȱ fehlenderȱ Gewinnerzielungsabsichtȱ eherȱ umȱ LiebhaȬ bereiȱalsȱumȱeineȱselbständigeȱTätigkeitȱhandelt,ȱkönnenȱauchȱbereitsȱvorherȱsteuȬ erlichȱ geltendȱ gemachteȱ Kostenȱ wiederȱ aberkanntȱ werden.ȱ Zurȱ Dokumentationȱ einerȱ Gewinnerzielungsabsichtȱ könnenȱ nebenȱ demȱ regulärenȱ Businessplanȱ undȱ denȱPlanungsrechnungenȱauchȱAufzeichnungenȱzuȱMaßnahmenȱfürȱdieȱKundenȬ akquiseȱoderȱWerbeaktionenȱdienlichȱsein.ȱ Oftmalsȱkannȱesȱsinnvollȱsein,ȱeineȱnebenerwerblicheȱSelbständigkeitȱalsȱeineȱ Artȱ Testphaseȱ fürȱ eineȱ spätereȱ Vollerwerbstätigkeitȱ durchzuführen.ȱ Inȱ diesemȱ Zusammenhangȱbestehenȱggf.ȱauchȱFördermöglichkeiten,ȱwennȱausȱderȱNebenerȬ werbsgründungȱ inȱ einemȱ Zeitraumȱ vonȱ bisȱ zuȱ dreiȱ Jahrenȱ eineȱ VollerwerbsȬ tätigkeitȱ erwächst.ȱ Hierȱ sindȱ jedochȱ ggf.ȱ dieȱ genauenȱ Voraussetzungenȱ fürȱ entȬ sprechendeȱFinanzierungshilfenȱzuȱprüfen.ȱ BesonderheitenȱbeiȱKleingründungenȱ NebenerwerbsgründungenȱerfolgenȱinȱderȱRegelȱalsȱKleinunternehmenȱimȱSinneȱ einesȱ Einzelunternehmensȱ oderȱ –ȱ beiȱ mehrerenȱ Gründernȱ –ȱ einerȱ Gesellschaftȱ bürgerlichenȱ Rechts.ȱ Kleinunternehmenȱ zeichnenȱ sichȱ u.a.ȱ dadurchȱ aus,ȱ dassȱ sieȱ nebenȱ einemȱ geringenȱ Kapitalbedarfȱ normalerweiseȱ auchȱ keineȱ Mitarbeiterȱ einstellenȱ und,ȱ wennȱ überhaupt,ȱ nurȱ sehrȱ geringesȱ Wachstumȱ aufweisen.ȱ Dieȱ AnmeldepflichtȱbeimȱGewerbeamtȱentfälltȱdadurchȱjedochȱnicht.ȱ BesonderheitenȱgeltenȱinsbesondereȱimȱsteuerlichenȱBereich.ȱZwarȱsindȱ(fallsȱ dieȱ Freibeträgeȱ überschrittenȱ werden)ȱ EinkommenȬȱ undȱ Gewerbesteuerȱ zuȱ zahlen,ȱ §ȱ19ȱ UStGȱ definiertȱ fürȱ dieȱ Umsatzsteuerȱ jedochȱ dieȱ sog.ȱ KleinunternehȬ merregelungȱ alsȱ Ausnahme.ȱ Danachȱ könnenȱ Kleinunternehmerȱ zwarȱ fürȱ dieȱ Umsatzsteuerȱ optieren,ȱ müssenȱ diesȱ aberȱ nicht.ȱ Diesȱ bedeutet,ȱ dassȱ wennȱ einȱ Kleinunternehmerȱ imȱ vorigenȱ Kalenderjahrȱ dieȱ Umsatzgrenzeȱ (zzgl.ȱ daraufȱ entfallenderȱ Steuern)ȱ vonȱ 17.500ȱ EURȱ nichtȱ überschrittenȱ hatȱ undȱ imȱ laufendenȱ Kalenderjahrȱ dieȱ Umsatzgrenzeȱ vonȱ 50.000ȱ EURȱ (zzgl.ȱ daraufȱ entfallenderȱ Steuern)ȱ voraussichtlichȱ nichtȱ überschreitenȱ wird,ȱ erȱ keineȱ Umsatzsteuerȱ abzuȬ führenȱhat.ȱImȱJahrȱ derȱUnternehmensgründungȱselbstȱsindȱUmsatzschätzungenȱ vorzunehmen.ȱ Praxistipp:ȱWirdȱdieȱKleinunternehmerregelungȱdesȱ§ȱ19ȱUStGȱinȱAnspruchȱ genommen,ȱkannȱauchȱkeinȱVorsteuerabzugȱgeltendȱgemachtȱwerden.ȱ ȱ
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Wege der Existenzgründung
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Wirdȱ dieȱ Kleinunternehmerregelungȱ inȱ Anspruchȱ genommen,ȱ istȱ inȱ derȱ RechȬ nungȱ aufȱ dieseȱ Tatsacheȱ hinzuweisen.ȱ Diesȱ kannȱ beispielsweiseȱ durchȱ denȱ Vermerkȱ„ImȱausgewiesenenȱRechnungsbetragȱistȱgemäßȱ§ȱ19ȱUStGȱkeineȱMehrȬ wertsteuerȱ enthalten“ȱ erfolgen.ȱ Derȱ damitȱ eingesparteȱ bürokratischeȱ Aufwandȱ sollteȱ jedochȱ inȱ jedemȱ Fallȱ gegenȱ dieȱ Möglichkeitȱ desȱ Vorsteuerabzugsȱ abgeȬ wogenȱwerden.ȱVorȱallemȱwennȱderȱUnternehmerȱhoheȱInvestitionenȱtätigt,ȱkannȱ sichȱeinȱVorsteuerabzugȱdurchausȱalsȱlohnenswertȱerweisen.ȱ Norbert Naseweiß macht sich als Unternehmensberater selbständig. Dazu richtet er sich ein repräsentatives Büro ein und schafft neben einem großen Konferenztisch auch einen Beamer, einen Farblaserdrucker, ein Flipchart und einen PräsentationsLaptop an. Für den laufenden Betrieb benötigt er regelmäßige Softwareupdates, Druckerpatronen, Kanzleipapier, Schreibwaren etc. Die hierfür anfallenden Rechnungen bezahlt er jeweils inkl. Umsatzsteuer. Naseweiß nimmt die Kleinunternehmerregelung in Anspruch. Daher weist er in seinen Rechnungen keine Umsatzsteuer aus und weist in der Rechnung auf diesen Umstand hin. Gleichzeitig ist es ihm damit aber auch untersagt, die von ihm an seine Lieferanten gezahlte Umsatzsteuer als Vorsteuer gegenüber dem Finanzamt geltend zu machen. Imȱ Hinblickȱ aufȱ dieȱ Buchführungspflichtenȱ sowieȱ dieȱ Regelungenȱ zurȱ steuerȬ lichenȱ Gewinnermittlungȱ seiȱ grundsätzlichȱ aufȱ Kapitelȱ 5.2ȱ verwiesen.ȱ Anȱ dieserȱ Stelleȱ seiȱ jedochȱ nochȱ aufȱ dieȱ Möglichkeitȱ derȱ Sonderabschreibungenȱ imȱ erstenȱ Wirtschaftsjahrȱhingewiesen.ȱȱ
2.1.2 Vollerwerbsgründung VonȱeinerȱVollerwerbsgründungȱoderȱauchȱtragfähigenȱVollexistenzȱsprichtȱman,ȱ wennȱ derȱ Existenzgründerȱ seineȱ selbständigeȱ Tätigkeitȱ hauptberuflichȱ undȱ dauerhaftȱ ausübtȱ undȱ sowohlȱ dieȱ Kostenȱ dieserȱ Tätigkeitȱ alsȱ auchȱ denȱ PrivatȬ bedarfȱausȱdemȱresultierendenȱEinkommenȱaufȱDauerȱtragenȱkann.ȱAuchȱhierȱgiltȱ selbstverständlichȱ dieȱ nachhaltigeȱ Gewinnerzielungsabsicht.ȱ Imȱ Gegensatzȱ zurȱ Nebenerwerbsgründungȱ verzichtetȱ derȱ Gründerȱ dabeiȱ jedochȱ aufȱ seinȱ EinȬ kommenȱausȱunselbständigerȱTätigkeit.ȱȱ Bevorȱ inȱ Kapitelȱ 2.2ȱ aufȱ dieȱ verschiedenenȱ Artenȱ derȱ Existenzgründungȱ einȬ gegangenȱwird,ȱwerdenȱinȱdenȱfolgendenȱbeidenȱAbschnittenȱnochȱdieȱExistenzȬ gründungȱ ausȱ derȱ Arbeitslosigkeitȱ herausȱ sowieȱ derȱ Tatbestandȱ derȱ ScheinselbȬ ständigkeitȱnäherȱerläutert.ȱ ȱ ȱ ȱ
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2.1.3 Existenzgründung aus der Arbeitslosigkeit heraus Umȱ dieȱ Arbeitslosenstatistikenȱ zuȱ entlasten,ȱ engagierenȱ sichȱ auchȱ dieȱ ArbeitsȬ agenturenȱverstärktȱimȱBereichȱderȱExistenzgründung.ȱVorȱallemȱdurchȱfinanzielȬ leȱFördermöglichkeitenȱsollȱsoȱeinȱEinstiegȱinȱdieȱSelbständigkeitȱausȱderȱArbeitsȬ losigkeitȱattraktiverȱgemachtȱwerden.ȱ Wieȱ bereitsȱ angesprochen,ȱ kannȱ imȱ Zugeȱ einerȱ Nebenerwerbsgründungȱ derȱ Einstiegȱ inȱ dieȱ Selbständigkeitȱ bereitsȱ einmalȱ getestetȱ werden.ȱ Diesȱ kannȱ jedochȱ AuswirkungenȱaufȱdenȱBezugȱvonȱArbeitslosengeldȱhaben.ȱSoȱverliertȱderȱGründerȱ seinenȱAnspruchȱaufȱArbeitslosengeld,ȱwennȱerȱproȱWocheȱ15ȱStundenȱoderȱmehrȱ fürȱseineȱTätigkeitȱaufbringt.ȱJedochȱauchȱbeiȱeinerȱTätigkeitsdauerȱvonȱwenigerȱalsȱ 15ȱ Stundenȱ mussȱ beachtetȱ werden,ȱ dassȱ dasȱ Einkommenȱ ausȱ derȱ selbständigenȱ Tätigkeitȱ vomȱ Arbeitslosengeldȱ abgezogenȱ wird.ȱ Ähnlichȱ verhältȱ esȱ sichȱ mitȱ demȱ ArbeitslosengeldȱII,ȱaufȱdasȱbeiȱErwerbsfähigkeitȱundȱHilfebedürftigkeitȱAnspruchȱ bestehenȱ kann.ȱ Auchȱ derȱ Anspruchȱ hieraufȱ wirdȱ beiȱ nurȱ geringfügigemȱ EinkomȬ menȱ ausȱ derȱ selbständigenȱ Tätigkeitȱ nichtȱ beeinträchtigt.ȱ Dasȱ Einkommenȱ wirdȱ aberȱauchȱhierȱ–ȱunterȱBerücksichtigungȱvonȱFreibeträgenȱ–ȱvomȱArbeitslosengeldȱ IIȱabgezogen.ȱ Erfolgtȱ eineȱ Vollerwerbsgründungȱ ausȱ derȱ Arbeitslosigkeitȱ herausȱ oderȱ wirdȱ vonȱ einerȱ geringfügigenȱ Nebenerwerbstätigkeitȱ inȱ dieȱ hauptberuflicheȱ SelbstänȬ digkeitȱübergegangen,ȱbestehenȱFördermöglichkeitenȱsowohlȱfürȱArbeitslosengeldȬ berechtigteȱ (Gründungszuschussȱ nachȱ §§ȱ93ȱ undȱ 94ȱ SGBȱ III)ȱ alsȱ auchȱ fürȱ ArbeitsȬ loseȱmitȱAnspruchȱaufȱArbeitslosengeldȱIIȱ(Einstiegsgeldȱnachȱ§ȱ16bȱundȱcȱSGBȱII).ȱ ȱ Gründungszuschussȱ Derȱ Gründungszuschussȱ fördertȱ dieȱ Existenzgründungȱ ausȱ derȱ Arbeitslosigkeitȱ heraus.ȱAlsȱAnsprechpartnerȱdientȱdieȱAgenturȱfürȱArbeitȱvorȱOrt.ȱVoraussetzungȱ dafürȱ ist,ȱ dassȱ derȱ Jungunternehmerȱ nochȱ mindestensȱ 150ȱ Tageȱ langȱ Anspruchȱ aufȱ Arbeitslosengeldȱ (nichtȱ Arbeitslosengeldȱ II)ȱ hatȱ undȱ mitȱ derȱ VollerwerbsȬ gründungȱ seineȱ Arbeitslosigkeitȱ beendet.ȱ Zudemȱ istȱ esȱ notwendig,ȱ dassȱ derȱ GründerȱseineȱfachlicheȱundȱpersönlicheȱBefähigungȱfürȱdieȱTätigkeitȱnachweist.ȱ Diesȱ kannȱ z.B.ȱ durchȱ fachlicheȱ undȱ unternehmerischeȱ Qualifikationsnachweiseȱ oderȱBerufserfahrungȱerfolgen.ȱImȱZweifelsfallȱkannȱdieȱTeilnahmeȱanȱeinemȱEigȬ nungsfeststellungsverfahrenȱ oderȱ anȱ Gründerkursen/Ȭcoachingsȱ gefordertȱ werȬ den.ȱZudemȱmussȱdieȱStellungnahmeȱeinerȱfachkundigenȱStelleȱeingeholtȱwerden,ȱ dieȱsichȱmitȱderȱTragfähigkeitȱdesȱGründungsvorhabensȱbefasst.ȱ Praxistipp:ȱDieȱStellungnahmeȱkannȱvonȱIHKs,ȱHandwerksȬȱoderȱsonstigenȱKammern,ȱ Fachverbänden,ȱBankenȱoderȱFachexpertenȱwieȱSteuerberatern,ȱWirtschaftsprüfernȱundȱ Unternehmensberaternȱerstelltȱwerden.ȱDieȱWahlȱderȱfachkundigenȱStelleȱbleibtȱdemȱ Antragstellerȱüberlassenȱundȱsollteȱstrategischȱsinnvollȱvorgenommenȱwerden.ȱ ȱ
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Wege der Existenzgründung
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DieȱFörderungȱperȱGründungszuschussȱerfolgtȱinȱzweiȱPhasen.ȱZurȱSicherungȱdesȱ Lebensunterhaltsȱ wirdȱ inȱ derȱ erstenȱ Phaseȱ sechsȱ Monateȱ langȱ einȱ Zuschussȱ inȱ Höheȱ desȱ individuellenȱ Arbeitslosengeldesȱ sowieȱ einȱ SozialversicherungsȬ pauschaleȱ inȱ Höheȱ vonȱ 300ȱ EURȱ monatlichȱ ausbezahlt.ȱ Nachȱ denȱ erstenȱ sechsȱ Monatenȱ kann,ȱ sofernȱ derȱ Unternehmerȱ seineȱ selbständigeȱ Tätigkeitȱ nachhaltigȱ nachweisenȱ kann,ȱ inȱ derȱ zweitenȱ Förderphaseȱ überȱ weitereȱ neunȱ Monateȱ nochȱ einmalȱdieȱSozialversicherungspauschaleȱvonȱ300ȱEURȱmonatlichȱgezahltȱwerden.ȱ DabeiȱistȱauchȱdieȱFrageȱvonȱwesentlicherȱBedeutung,ȱinwieweitȱsichȱdieȱAngabenȱ ausȱdemȱBusinessplanȱfürȱdieȱerstenȱsechsȱMonateȱinȱderȱRealitätȱbestätigtȱhaben.ȱ InsofernȱistȱauchȱdieȱBeurteilungȱderȱTragfähigkeitȱdesȱGründungsvorhabensȱeinȱ wichtigerȱ Entscheidungsbaustein.ȱ Beiȱ begründetenȱ Zweifelnȱ anȱ derȱ GeschäftsȬ tätigkeitȱ kannȱ dieȱ Agenturȱ fürȱ Arbeitȱ dieȱ erneuteȱ Vorlageȱ einerȱ Stellungnahmeȱ einerȱfachkundigenȱStelleȱverlangen.ȱ Esȱistȱjedochȱzuȱberücksichtigen,ȱdassȱbeiȱeinerȱKündigungȱdurchȱdenȱArbeitȬ nehmerȱ selbst,ȱ sofernȱ dieseȱ ohneȱ gewichtigenȱ Grundȱ erfolgt,ȱ eineȱ Sperrfristȱ vonȱ zwölfȱWochenȱgilt.ȱDiesȱbedeutet,ȱdassȱfürȱdreiȱMonateȱkeineȱFörderungȱerfolgt.ȱ DieseȱdreiȱMonateȱwerdenȱjedochȱnichtȱvonȱderȱBezuschussungsperiodeȱabgezoȬ gen.ȱ Beginntȱ derȱ Gründerȱ bereitsȱ währendȱ derȱ Sperrfristȱ mitȱ seinerȱ hauptberufȬ lichenȱ Selbständigkeit,ȱ soȱ erhältȱ erȱ nachȱ demȱ Endeȱ derȱ Sperrfristȱ trotzdemȱ überȱ neunȱMonateȱdenȱGründungszuschuss.ȱ Eineȱ Rentenversicherungspflichtȱ bestehtȱ beimȱ Gründungszuschussȱ grundȬ sätzlichȱ nicht,ȱ Ausnahmenȱ bestehenȱ jedochȱ fürȱ bestimmteȱ selbständigeȱ TätigkeiȬ tenȱ nachȱ SGBȱ VI,ȱ z.B.ȱ Handwerker,ȱ Hebammen,ȱ Lehrer,ȱ Künstlerȱ oderȱ PubliȬ zisten.ȱEineȱfreiwilligeȱMitgliedschaftȱinȱderȱDeutschenȱRentenversicherungȱistȱfürȱ nichtȱ versicherungspflichtigeȱ Selbständigeȱ möglich.ȱ Beiȱ derȱ Berechnungȱ desȱ Beitragsȱ zurȱ Krankenversicherungȱ wirdȱ dieȱ gesamteȱ wirtschaftlicheȱ LeistungsȬ fähigkeitȱ (inkl.ȱ Gründungszuschussȱ sowieȱ weitererȱ Einnahmenȱ wieȱ MieteinnahȬ menȱetc.)ȱmitȱeinbezogen.ȱKeineȱBerücksichtigungȱfindetȱdabeiȱdieȱSozialversicheȬ rungspauschaleȱvonȱ300ȱEURȱproȱMonat.ȱ Praxistipp:ȱUnterȱbestimmtenȱVoraussetzungenȱkannȱeineȱfreiwilligeȱArbeitslosenverȬ sicherungȱfürȱSelbständigeȱabgeschlossenȱwerden.ȱDiesȱkannȱv.a.ȱdannȱsinnvollȱsein,ȱ wennȱderȱGründerȱmitȱseinemȱVorhabenȱscheitert.ȱSoȱkannȱinȱdiesemȱFalleȱbeiȱErfülȬ lungȱderȱsonstigenȱVoraussetzungenȱdieȱArbeitslosenversicherungȱinȱAnspruchȱgenomȬ menȱwerden.ȱDerȱBeitragssatzȱfürȱdasȱJahrȱ2018ȱliegtȱbeiȱ3%.ȱBasierendȱaufȱderȱBezugsȬ größeȱvonȱ3.045ȱEURȱ(West)ȱundȱ2.695ȱEURȱ(Ost)ȱliegtȱderȱMonatsbeitragȱzurȱArȬ beitslosenversicherungȱfürȱSelbständigeȱbeiȱ91,35ȱEURȱbzw.ȱ80,85ȱEUR.ȱFürȱUnterȬ nehmensgründerȱbestehtȱeineȱSonderregelung,ȱwonachȱdieseȱabȱdemȱGründungszeitȬ punktȱinkl.ȱdesȱfolgendenȱKalenderjahresȱproȱMonatȱnurȱdieȱHälfteȱzahlen,ȱalsoȱ45,68ȱ EURȱbzw.ȱ40,43ȱEUR.ȱDieȱBeiträgeȱwerdenȱanȱdieȱBundesagenturȱfürȱArbeitȱabgeführt.ȱ ȱ
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BeendenȱSelbständigeȱihreȱselbständigeȱTätigkeitȱwiederholtȱ–ȱz.B.ȱwitterungsbedingtȱ–ȱ undȱnehmenȱdieseȱnachȱderȱUnterbrechungȱwiederȱneuȱauf,ȱsoȱzahlenȱsieȱdenȱvollenȱ Beitrag,ȱwennȱbeiȱihnenȱdieȱStartphaseȱabgelaufenȱist.ȱEsȱsollteȱzudemȱgeprüftȱwerden,ȱ obȱggf.ȱnochȱRestansprücheȱaufȱArbeitslosengeldȱausȱderȱZeitȱvorȱderȱSelbständigkeitȱ bestehen.ȱ ȱ Einstiegsgeldȱ Dasȱ Einstiegsgeldȱ richtetȱ sichȱ anȱ Arbeitsloseȱ mitȱ Anspruchȱ aufȱ ArbeitslosenȬ geldȱII.ȱ Alsȱ Ansprechpartnerȱ dientȱ hierȱ derȱ örtlicheȱ Trägerȱ derȱ Grundsicherung.ȱ DiesȱkannȱdieȱAgenturȱfürȱArbeitȱsein,ȱaberȱauchȱdieȱKommuneȱoderȱeineȱARGE.ȱ DieȱVoraussetzung,ȱumȱdasȱEinstiegsgeldȱzuȱbeantragen,ȱistȱnebenȱdemȱAnspruchȱ aufȱ ArbeitslosengeldȱIIȱ dieȱ Umsetzungȱ einesȱ Vollexistenzgründungsvorhabens.ȱ Ähnlichȱ wieȱderȱGründungszuschussȱistȱauchȱdasȱEinstiegsgeldȱeineȱErmessensȬ leistungȱ zurȱ aktivenȱ Arbeitsförderung.ȱ Einȱ Rechtsanspruchȱ bestehtȱ daherȱ nicht.ȱ DieȱGewährungȱliegtȱsomitȱinȱderȱEntscheidungsbefugnisȱdesȱSicherungsträgers.ȱ Dieȱ Förderungȱ erfolgtȱ grundsätzlichȱ alsȱ Zuschussȱ zumȱ ArbeitslosengeldȱII.ȱ DesȱWeiterenȱkannȱfinanzielleȱHilfeȱgewährtȱwerden,ȱwennȱdadurchȱeineȱdauerȬ hafteȱ Überwindungȱ oderȱ Verringerungȱ derȱ Hilfebedürftigkeitȱ erwartetȱ wird.ȱ Möglicheȱ Formenȱ derȱ Hilfeȱ könnenȱ z.B.ȱ Zuschüsseȱ undȱ Darlehenȱ zurȱ GüterbeȬ schaffungȱoderȱzumȱErhaltȱvonȱBeratungsleistungenȱsein,ȱz.B.ȱdurchȱGründungsȬ initiativenȱoderȱUnternehmensȬ/Steuerberater.ȱWerdenȱbereitsȱEinnahmenȱausȱderȱ selbständigenȱ Tätigkeitȱ erwirtschaftetȱ oderȱ werdenȱ dieseȱ imȱ Förderzeitraumȱ erwartet,ȱistȱdiesȱfürȱdenȱZuschussȱnichtȱschädlich.ȱDasȱEinstiegsgeldȱwirdȱi.d.R.ȱ zunächstȱ überȱ 6ȱ Monateȱ gewährt,ȱ kannȱ jedochȱ aufȱ maximalȱ 24ȱ Monateȱ aufgeȬ stocktȱ werden.ȱ Höheȱ undȱ Dauerȱ hängenȱ dabeiȱ vonȱ verschiedenenȱ EinflussfakȬ toren,ȱ soȱ z.B.ȱ derȱ Dauerȱ derȱ Arbeitslosigkeit,ȱ ab.ȱ Zuȱ berücksichtigenȱ sindȱ beimȱ BezugȱdesȱEinstiegsgeldesȱauchȱdieȱSozialversicherungspflichten.ȱ Dieȱ genanntenȱ Leistungenȱ sindȱ imȱ Jobcenterȱ zuȱ beantragen.ȱ Demȱ Jobcenterȱ obliegtȱdabeiȱauchȱdieȱBeurteilungȱderȱTragfähigkeitȱderȱselbständigenȱTätigkeit.ȱ Hierȱ wirdȱ auchȱ dieȱ Entscheidungȱ getroffen,ȱ obȱ ggf.ȱ dieȱ Stellungnahmeȱ einerȱ fachkundigenȱStelleȱimȱSinneȱeinerȱTragfähigkeitsprüfungȱnotwendigȱist.ȱ
2.1.4 Scheinselbständigkeit EineȱbedeutendeȱProblematik,ȱmitȱderȱsichȱGründerȱinȱjedemȱFallȱbefassenȱsollten,ȱ istȱdieȱFrageȱderȱScheinselbständigkeit.ȱAlsȱscheinselbständigȱbezeichnetȱmanȱdabeiȱ Unternehmer,ȱ dieȱ sichȱ zwarȱ selbstȱ alsȱ Selbständigeȱ bezeichnen,ȱ derenȱ Tätigkeitȱ jedochȱ inȱ Bezugȱ aufȱ dieȱ Rahmenbedingungenȱ eherȱ derȱ einesȱ Angestelltenȱ gleicht.ȱ Soȱ istȱ imȱ Falleȱ derȱ Scheinselbständigkeitȱ i.d.R.ȱ dieȱ unternehmerischeȱ EntscheiȬ dungsfreiheitȱweitreichendenȱEinschränkungenȱunterworfen.ȱSoȱzeichnetȱsichȱeineȱ wirklicheȱselbständigeȱTätigkeitȱbeispielsweiseȱdurchȱfolgendeȱKriterienȱaus:ȱ ȱ
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– einȱeigenesȱUnternehmerrisiko,ȱ – dieȱVerfügbarkeitȱüberȱdieȱeigeneȱArbeitskraft,ȱ – freieȱGestaltungȱderȱTätigkeitȱundȱArbeitszeit,ȱ – mehrereȱAuftraggeber.ȱ Diesȱ bedeutetȱ natürlichȱ nicht,ȱ dassȱ manȱ mitȱ nurȱ einemȱ Auftraggeberȱ zwingendȱ scheinselbständigȱseinȱmuss.ȱSoȱgiltȱalsȱselbständigȱmitȱnurȱeinemȱAuftraggeber,ȱ werȱnormalerweiseȱkeineȱversicherungspflichtigenȱArbeitnehmerȱbeschäftigt,ȱdieȱ mehrȱ alsȱ 450ȱ EURȱ proȱ Monatȱ verdienen,ȱ undȱ imȱ Regelfallȱ nurȱ fürȱ diesenȱ einenȱ Auftraggeberȱtätigȱist.ȱ ScheinselbständigkeitȱwirktȱsichȱinȱbesonderemȱMaßeȱaufȱdieȱSozialversicheȬ rungspflichtȱaus.ȱWirdȱdemnachȱdieȱselbständigeȱTätigkeitȱnichtȱalsȱsolcheȱ anerȬ kannt,ȱ sindȱ dieȱ Beiträgeȱ zurȱ gesetzlichenȱ RentenȬ,ȱ PflegeȬ,ȱ ArbeitslosenȬȱ undȱ Krankenversicherungȱvonȱ„Mitarbeiter“ȱundȱAuftraggeberȱgemeinsamȱzuȱzahlen.ȱ DerȱAuftraggeberȱkannȱimȱFalleȱvorsätzlicherȱHinterziehungȱrückwirkendȱfürȱbisȱ zuȱ 30ȱ Jahreȱ zurȱ Nachzahlungȱ vonȱ ArbeitgeberȬȱ undȱ Arbeitnehmeranteilȱ verȬ pflichtetȱwerden.ȱDieȱHaftungȱdesȱMitarbeitersȱumfasstȱregelmäßigȱdreiȱMonate.ȱ AberȱauchȱderȱVorsteuerabzugȱkannȱbeiȱerfolgtemȱAusweisȱderȱUmsatzsteuerȱinȱ Rechnungenȱ desȱ Scheinselbständigenȱ aberkanntȱ werden.ȱ Ausȱ diesenȱ Gründenȱ bestehenȱ Auftraggeberȱ oftmalsȱ aufȱ einerȱ eingehendenȱ Prüfungȱ derȱ Kriterienȱ fürȱ dieȱ Scheinselbständigkeit.ȱ Bestehenȱ Zweifelȱ inȱ Bezugȱ aufȱ dieȱ ScheinselbständigȬ keit,ȱ kannȱ einȱ Statusfeststellungsverfahrenȱ durchȱ dieȱ Deutscheȱ RentenversicheȬ rungȱ eineȱ rechtssichereȱ Auskunftȱ fürȱ alleȱ Beteiligtenȱ leisten.ȱ Derȱ Antragȱ hieraufȱ kannȱsowohlȱvomȱAuftraggeberȱalsȱauchȱvomȱAuftragnehmerȱgestelltȱwerden.ȱ ȱ ȱ ȱ ȱ
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Aus: Vogelsang/Fink/Baumann, Existenzgründung und Businessplan, 5. Auflage © Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG, Berlin 2018.
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Die 5. Auflage bringt alle Inhalte sorgfältig auf den neuesten Stand: Eva Vogelsang, Christian Fink und Matthias Baumann vermitteln Ihnen die entscheidenden Informationen über • die Planung des Geschäfts, • verschiedenste Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten, • Vorbereitungen von Bank- oder Investorengesprächen, • Marketingstrategien, • Anforderungen an ein internes und externes Rechnungswesen, • arbeitsrechtliche Fragestellungen, • die wichtigsten steuerlichen Aspekte und Gestaltungsmöglichkeiten. Existenzgründer und Jungunternehmer finden hier das notwendige Grundwissen und einen umfangreichen Beispiel-Businessplan. „Geballte Kompetenz … Das nennt man echte Gründerhilfe!“ Carlo Bernasconi zur Vorauflage in: Börsenblatt Spezial Karriere, Weiterbildung & Management, Heft 50 vom 10.12.2015
„Mit seinem Beispiel-Businessplan ist das Buch etwas für Durchstarter.“ Zur Vorauflage in: MittelstandsMagazin, 6/2015
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