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Einbaubeispiel: Auf den Millimeter kommt's an

Innentüren prägen den Charak ter von Wohnräumen. Diese Innentür im Farbton Weißlack wirk t klas sisch und sehr edel.

Dekorative Objekte

Innentüren sehen schick aus und müssen die ihnen zugedachte Funk tion er füllen, das heißt, Wohnräume schließen oder öf fnen. Das ist gegeben, wenn der Schreiner eine per fek te und millimetergenaue Arbeit abliefer t, wie bei Montage dieser Zarge zu sehen ist.

Wie der Schreiner kann's bekanntlich keiner. Was zunächst wie ein Werbespruch klingt, ist in der Praxis jedoch Realität. Während Zimmerleute in Zentimetern denken, geht es bei den Tischlern um Millimeter, damit zum Beispiel eine Innentür perfekt sitzt. Dafür benötigt der Schreiner einerseits handwerkliches Geschick, auf der anderen Seite aber auch Systeme, die er effizient verarbeiten kann, was bei der Montage der Zarge (siehe rechte Seite) der Fall ist.

Bauherren wollen möglichst lange Freude an ihren Innentüren haben, die im Alltag starken mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt sind. Das ist hier gegeben, denn die Innentür hat nach Herstellerangaben eine sehr robuste Durat-Oberfläche. Melaminharzgetränktes Papier wird unter hohem Druck und hoher Temperatur in nur einem Arbeitsgang direkt mit der Decklage der Tür verpresst. Ähnlich wie bei Laminat entsteht dadurch eine äußerst beständige Türoberfläche. ■

Fotos: Huga Weitere Informationen

Bei diesem Beispiel wurde eine Innentür von Huga, einem Tochterunternehmen von Hörmann, im Design „L andhaus 2“ der „Clas sic“Kollek tion eingebaut. Die Tür ist mit der sogenannten DuratOber f läche im Farbton Weißlack gefer tig t. www.huga.de

1 Bevor die eigentliche Mont age des HugaTürelement s beginnt, überprüf t der Fachmann die Maße der Türöf fnung und die Wandst ärke. Zudem wird sichergestellt, das s die vorab def inierte DINRichtung der einzubauenden Tür stimmt und sich der Licht schalter auf der richtigen Seite bef indet.

5 Anschließend werden stabile Gehrungsverbinder in die Bekleidung eingedrückt und angezogen. Dabei wird die Zarge an der Gehrungsinnenkante des Futterbretts ausgerichtet. Huga set zt zur Verbindung des Futterbretts und der Bekleidung auf verschraubbare Eckverbindungen, da diese leicht zu befestigen und gut nachjustierbar sind und somit die Zargenmontage erleichtern.

8 Um den normgerechten Einbau sicher zustellen, muss die Zarge nicht nur lot, sondern auch waagerecht montier t sein. Daher ist es wichtig, dass mit der Wasser waage der waagerechte Sit z der Zarge überprüf t wird. Um diesen zu gewährleisten, muss die Zarge bei Abweichungen auf einer Seite gegebenenfalls unter füt ter t sowie Unebenheiten z wischen Bekleidung und Wand mit Acr yl abgesprit z t werden. 2 Um Fehler und Reklamationen zu vermeiden, wird das Etiket t und der Z argenkar ton vor der Mont age auf Richtigkeit und äußere Beschädigungen kontrollier t. Beim Auspacken der Z argenteile werden auch diese vom Handwerker auf Vollst ändigkeit und et waige Mängel überprüf t.

6 Nachdem auf der einen Fut terbret tseite weiße und auf der anderen schwar ze Eck verbinder eingeset z t wurden, werden diese von der Seite mit den weißen Verbindern mithilfe eines Akkuschrauber s oder alternativ mit einem K reuz schlit zSchraubendreher zusammengeschraubt.

9 Das Türblat t, in das zuvor die Drückergarnitur eingebaut wurde, wird in die Zarge eingehäng t. Beim Türblat t sorg t eine 80 mm breite VollspanRahmenverstärkung an Band und Schloss seite für Stabilität und ein verbesser tes Stehvermögen. Bevor das Element verschäumt wird, prüf t der Handwerker die Tür auf ihre Funk tionsfähigkeit. 3 Sind alle Teile vollständig und unbeschädig t, kann durch eine werkseitige Vormontage, wie bereit s fer tig eingezogene Dichtungen, direk t mit der Zargenmontage begonnen werden. Hier für werden im ersten Schrit t die Bandunter teile in die glasfaser verstärk ten, vier fach verschraubten Bandtaschen geschoben und mit 3 mm Abstand zur Bekleidung fest gezogen. Die Bandtaschen sind bis zu einer Tragkraf t von 80 kg zugelassen und ver fügen über ex tra lange Führungshülsen, die ein Absenken des Türblat t s prak tisch verhindern. 4 Darauf hin wird Leim auf die Enden der 25 mm st arken Fut terbret ter aufgetragen, um die Z argenteile miteinander zu verbinden. Diese ver fügen über einen melaminbeschichteten Gegenzug, der die Feuchtigkeit saufnahme aus der Wand unterbindet. Die Bekleidung der Z argen ist serienmäßig aus MDF gefer tig t. Das verhinder t, das s sich Späne in der Rundung der Bekleidung abzeichnen.

10 Lässt sich die Türe einwandfrei bedienen, ist die Zarge mit 2KMontageschaum zu verschäumen. Diesen träg t man an mindestens drei Stellen der Bandseite und an drei Stellen der Schlossseite auf. Dabei sollten der Bereich um die Bandtaschen und das Schließblech sowie die Ecke der Bandseite z wingend berücksichtig t werden. Nach der punk tuellen Verschäumung sollten mindestens 30 % der rückseitigen Zargenfläche mit Montageschaum versehen sein. 7 Zum späteren Versiegeln wird die Zarge auf 3 mm starke Unterleghölzer in die Türöffnung gestellt und ausgerichtet. Die Richt zwingen halten die Zarge dabei in der gewünschten Position. Der Handwerker kontrollier t an der Bekleidung und seitlich im Falz den lotrechten Einbau mithilfe der Wasser waage.

11 Nachdem der Schaum ausgehär tet ist und überstehende Reste abgeschnit ten wurden, wird an sechs Stellen der Bekleidungsnut punk tuell Leim aufgetragen. Anschließend wird die Zierbekleidung eingeset z t und an die Wand gedrück t.

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