homes4future
FACH SCHRIFTEN VERLAG
homes4future
#H4F
no.2 2020 besser bauen energie sparen richtig renovieren klima schützen
UNkE li m a
02_ 2020 € 5,00
PE RFE K T DÄMME N E NE RGIE AUTARK LE BE N SMARTE R KLIMASCHUTZ
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| Zuhause Was Eigenes schaffen, ein Stück Zukunft bauen, sich sicher fühlen, zufrieden und stolz sein, Glück empfinden...
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Weitere Informationen
#editorial
#H4F
Danke an Greta und Luisa und alle, die für unser Klima auf die Straße gehen!
Natürlich Bauen
PAREN ENERGIE S LFÜHLEN U N D WO H
Foto: Fridays for Future Deutschland
Ich bin ein großer Fan der Fridays-for-Future-Bewegung! Manche Menschen mag es beunruhigen, dass junge Leute aufbegehren, die Schule schwänzen und lautstark ihren Forderungen nach mehr Umweltschutz Luft machen. Ich finde es beruhigend, dass so viele Menschen weltweit dafür aufstehen, unsere Lebensgrundlagen zu schützen. Gefühlt wurde mein gesamtes bewusstes Leben von erschreckenden, menschengemachten Umweltkatastrophen begleitet: das Waldsterben Anfang der 1980er-Jahre, Tschernobyl 1986, das Ozonloch Ende der 1980er-Jahre und seit Anfang der 2000er der drohende Klimakollaps. Ich habe es wie viele gemacht: Ich war besorgt und empört, aber für Verbesserungen habe ich mich nicht konsequent eingesetzt. Dabei gibt es gerade heute so viele Möglichkeiten! Vor allem rund ums Wohnen lässt sich eine Menge Energie und CO 2 einsparen, denn durchschnittlich ein Drittel unserer persönlichen Treibhausgas-Emissionen in Deutschland erzeugen wir zu Hause. Das Gute ist: In den eigenen vier Wänden kann jeder seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten und schon heute gibt es viele praktische Hilfsmittel, die uns bei diesem Vorhaben unterstützen. Diese Produkte und Menschen, die bereits klimaschützender leben, stellen wir in diesem neuen Magazin vor. Wir hoffen, wir inspirieren auch Sie dazu, aus Ihrem Heim ein home4future zu machen! Herzlichst, ihre Astrid Barsuhn, Chefredakteurin
WIR BAUEN WOHN(T)RÄUME! Mit 115 Jahren Know-How, heimischen Hölzern und natürlichen Materialien werden aus Ihren Wohnträumen individuelle Lebensmittelpunkte. Durchdacht, effizient und energetisch bis unters Dach.
www.fingerhuthaus.de Fingerhut Haus GmbH & Co. KG 57520 Neunkhausen Infoline +49 2661 9564-20 info@fingerhuthaus.de
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#autarkes_haus
#dämmung
Foto: www.amk.de
#fenster+verschattung
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INHALT
#1haus4meinungen
#smarthomes
C
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clever und gemütlich Einblicke in das ökologische Smarthome von Familie Greve.
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von basic bis smart Planungs- und Ausstattungstipps für eine zukunftsfähige Elektroausstattung. smart gespart Interview mit Sascha Sebald über die ökologischen Potenziale von Smarthome-Systemen. inspirationsquelle Ein Besuch im smarten Musterhaus „Medley“ in Poing bei München.
06 66 68 83
®
Schwörer Haus
knowhow
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#erneuerbare_energien Moderne Haustechnik, die unsere persönliche CO 2 -Bilanz minimiert. #fenster+verschattung Wie moderne Fenster und guter Sonnenschutz unseren Energieverbrauch reduzieren. #dämmung Die wichtigsten Fakten rund ums Dämmen – vom Keller bis zum Dach.
#1haus4meinungen Die Redaktion von #H4F hat das Musterhaus „Relax“ genau unter die Lupe genommen. #mein_beitrag Jürgen Seiler und seine Familie kaufen bewusster ein.
#editorial #facts+trends #adressen #grün+genial #ausblick+impressum
Hier bin ich daheim.
B
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#vorher_nachher Vor acht Jahren kaufte Architekt Thilo Holzer für sich und seine Familie ein altes Haus. Nach Umbau und energetischer Sanierung lebt es sich dort heute ebenso angenehm wie ökologisch.
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#autarkes_haus Stefan Markert lebt mit seiner Familie seit zehn Jahren in einem energieautarken Haus im Schweizer Wallis. Ein Erfahrungsbericht.
#produkte_ ausprobiert Elektronische Heizkörperthermostate sind im Nu installiert und helfen sofort beim Energiesparen.
USGEZEICHNET. UVERLÄSSIG. OMPETENT. AIR.
topthema #smarthomes
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ansichtssachen
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#kompakt_bauen Die Zwillingsschwestern Astrid und Kerstin Bergner zeigen ihr kompaktes Energiesparhaus.
service
futurehomes
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PROZE NT
des S tromverbrauchs in Deutschland wurden 2019 durch erneuerbare Energie aus S onne, W ind und anderen regenerati ven Quellen gede ck t. w w w. z s w - b w.d e
FRISTEN LAUFEN AUS
SCHLUSS FÜR ALTE ÖFE N
DRAMA VOR UNSERER TÜR
WA LD IN NOT Zwei Dürre-Sommer, Stürme und Schädlinge haben unseren Wäldern schwer geschadet. Förster geben Tipps, wie wir dem Wald helfen können.
Victoria Marks (im Bild) vom Forstamt Clausthal empfiehlt: „Geht mit Euren Kindern in den Wald! Was Eure Kinder kennen, werden sie einmal wertschätzen. Wenn sie dann groß genug sind, werden sie sich für die Erhaltung unserer Wälder interessieren und einsetzen.“ Ihr Kollege Markus Wolff, Förster im Stadtwald Remscheid, hat einen Tipp für Praktiker:„Viele Forstämter und -betriebe bieten im Jahr 2020 wieder Pflanzaktionen an, an denen man gerne teilnehmen kann.“ w w w. p e f c .d e
Holz- und andere Festbrennstoff-Öfen, die vor 1995 errichtet wurden, müssen bis zum 31.12.2020 ausgemustert oder nachgerüstet werden, damit ihr Schadstoffausstoß die festgelegten Grenzwerte der Bundes-Immissionsschutzverordnung entsprechen. w w w. r a t g e b e r - o f e n .d e
Laut ak tueller Zahlen von w w w.globalcarbonatlas.org er zeugte jeder Deutsche 2018 durchschnit tlich 9,1 Tonnen CO 2 . Wer sich den zwei Tonnen, die uns rechnerisch pro Weltenbürger zustehen, um die Klimaer wärmung unter 2 Grad zu halten, annähern möchte, findet in dieser Grafik seine größten Sparpotenziale.
#facts+trends
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U RSACH EN U NSER ER CO 2 -EM ISSION EN
w w w. m e i n - k l i m a s c h u t z .d e
G r e t a T h u n b e r g , K l i m a -A k t i v i s t i n R e g i o n a l e , n a t i o n a l e u n d i n te r n a t i o n a l e K l i m a s t r e i k -Te r m i n e u n d - O r te f i n d e n S i e u n te r w w w.f r i d a y s f o r f u t u r e .d e
E N E R G I E S PA RMEISTER 2020 Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von 50 000 Euro winken den besten Klimaschutzprojekten an deutschen Schulen. Bewerben können sich Lehrer und Schüler aller Schularten und Altersklassen bis 31. März 2020. w w w.e n e r g i e s p a r m e i s t e r.d e
homes4future 2/2020 #H4F
“W H Y SHOULD I BE ST U DY I NG FOR A F U T U R E T H AT SOON M AY BE NO MOR E , W H EN NO ON E IS DOI NG A N Y T H I NG TO SAV E T H AT F U T U R E? ”
WETTBEWERB
BADEN-WÜRTTEMBERG
PV- P f lic ht a b 2022 Das baden-württembergische Umweltministerium arbeitet derzeit an der Weiterentwicklung des Klimaschutzgesetzes. Geplant ist in diesem Zuge unter anderem, Photovoltaik-Anlagen bei Neubauten ab 2022 im Land verbindlich einzuführen. Als Vorbild gelten Waiblingen und Tübingen, wo es seit 2006 bzw. 2018 bereits Vorschriften zur Nutzung von Solarenergie bei Neubauten gibt.
B AY E R N
E n de vo n 10 0 0 0 Däc he r- Prog r a m m M E H R G E L D V O M S TA AT
G ÖNN‘ DIR! Wer beim Neubau oder der Sanierung besonders auf Energieeffizienz achtet, bekommt seit Neuestem noch mehr Geld vom Staat! Sie planen ein neues Haus zu bauen oder Ihren Altbau zu sanieren? Dann sollten Sie als Allererstes auf die Homepage der KfW surfen! Denn seit dem 24.1.2020 wurde die Förderung für energieeffizientes Bauen und Sanieren satt aufgestockt. Für die Sanierung zum KfW-Effizienzhaus oder den Kauf von saniertem Wohnraum erhöht sich der Tilgungszuschuss um 12,5 Prozent.
Der maximale Kreditbetrag steigt um 20 000 Euro auf 120 000 Euro. Wer seinen Altbau auf die höchste Förderstufe eines KfW-Effizienzhauses 55 optimiert, erhält 40 Prozent des Kreditbetrages von maximal 120 000 Euro als Tilgungszuschuss: Das sind sage und schreibe bis zu 48 000 Euro. Auch für Neubauherren lohnt sich die neue Förderung: Pro Wohneinheit stehen auch hier bis zu 120 000 Euro zinsgünstiger Kredit zur Verfügung. Wer mit seinem Gebäude die höchste Förderstufe, ein Effizienzhaus 40 plus, erreicht, bekommt bis zu 30 000 Euro Tilgungszuschuss – muss also nur 90 000 Euro seines 120 000-Euro-Förderkredites zurückzahlen. Wichtig ist bei allen KfW-Krediten und Tilgungszuschüssen: die Anträge müssen vor Beginn der Bau- bzw. Umbauarbeiten gestellt werden. Die Antragstellung erfolgt über die eigene Hausbank. w w w. k f w.d e
Bayern baut sein 10 000-Dächer-Programm um. Zum 31. Januar 2020 wurde die Förderung „Energiesystemhaus“ eingestellt. Bis zu 18 000 Euro Zuschuss konnten Bauherren und Sanierer darüber vom Freistaat für besonders energiesparendes Bauen bzw. Sanieren bekommen. Das PV-Speicher-Programm hingegen läuft weiter.
Y O U T U B E -T I P P
Q u at sc ht nic ht! Fakten zum Klimawandel und Mittel dagegen erklärt Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin und Mitglied von Scientists for Future, sehr sehenswert auf der Basis wissenschaftlich belegter Erkenntnisse auf seinem YouTube-Kanal. w w w.y o u t u b e .c o m
w w w.ladesaeulenregister.de
Ausbau der Ladeinfrastruktur
#facts+trends
LElektromobilität A DE-I N F R A S T RU KT U R Anzahl Elektrofahrzeuge* und öffentlich zugänglicher Ladepunkte 250.000
Ladepunkte
Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeuge
200.000
150.000
10.878 87.750
12.700 98.300
13.500 124.450
16.100 150.200
20.650 207.000
Jun 17
Dez 17
Jul 18
Dez 18
Jul 19
24.000 220.000
7.400 77.200 Dez 16
5.550 26.000 Dez 14
6.500 60.000
4.700 20.500 Jun 14
Jun 16
4.450 13.550 Dez 13
Dez 15
4.400 10.400 Jun 13
35.650
3.800 7.500 Dez 12
5.900 49.500
2.800 6.150 Jun 12
50.000
5.600
2.250 4.350
100.000
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Quellen: BDEW-Erhebung „Ladeinfrastruktur“, ladesaeulenregister.de; KBA, VDA BDEWBDEW Bundesverband der Grafik: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. Energie- und Wasserwirtschaft e.V.
Dez 19**
0 Jun 15
Laut BDEW gibt es in Deutschland immer mehr öffentliche Ladepunkte für E-Autos: im Dezember 2019 fast 50 Prozent mehr als 12 Monate zuvor. Durchschnittlich neun E-Autos mussten sich Ende 2019 eine Ladestation teilen. Eine Übersicht dieser Ladepunkte in Deutschland gibt‘s unter
* einschließlich Plug-in-Hybridfahrzeuge ** Bestand an Personenkraftwagen 1.10.2019 11.12.2019
Die erste Markisen-Oberschicht, die andere erstmal kupfern müssen.
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ZUSAMMEN IST MAN WENIGER ALLEIN
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Name wurde von der Redaktion geändert
Die Treppe zu den Rückzugsräumen im Obergeschoss wirkt wie ein Raumteiler und trennt den Wohn- vom Koch-Essbereich. Die geräumige Wohnküche ist Mittelpunkt des gemeinschaftlichen Lebens, hier wird gekocht, geklönt, gegessen...
futurehomes #kompakt_bauen homes4future 2/2020 #H4F
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Zwillinge unternehmen viel gemeinsam – ein Klischee? Astrid und Kerstin Bergner1 bauten sogar zusammen ein Haus. Nach zeitweilig getrennten Wegen wollten sie wieder unter einem Dach leben.
„Noch wohnt unsere Mutter nicht im Haus. Sie möchte zwar gerne, kann sich aber noch nicht aus ihrem vertrauten Umfeld lösen.“ Zusammen wohnen, den Alltag tei len, aber auch die Möglichkeit haben, sich zurückzuziehen – diese Grund prinzipien lagen dem gemeinschaft lichen Bauprojekt von Astrid und Kerstin Bergner zugrunde. Außerdem sollte die Mutter der beiden zu einem späteren Zeitpunkt einziehen kön nen. Der Trick: gleichwertig große Räume, die individuell (um-)genutzt werden können. Eine Inspiration war das Musterhaus „Mono” von
Schwörer Haus, das so konzipiert ist, dass es sich wechselnden Lebens situationen anpassen kann. Zudem erfüllte der Standard eines KfW-55Hauses den Anspruch der Schwes tern nach einem energieeffizienten Haus. Das war ihnen jedoch nicht genug: Mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und einem Batterie speicher versorgen sie sich zudem selbst mit Strom. Mit dem Ergebnis ihrer Planungen sind die Zwillinge voll zufrieden: ein gemüt liches Einfamilienhaus mit Satteldach und Holzfassade. Dazu der liebevoll gestaltete Garten, der das hübsche Erscheinungsbild komplettiert. Beim Betreten des Hauses eröffnet sich schnell das ungewöhnliche Grundriss konzept: An den schmal gehaltenen Eingangsbereich schließt sich links die Küche mit integriertem Esszimmer an. Praktisch ist die Speisekammer, die sich unter der Treppe verbirgt. Das Wohnzimmer ist durch den einläufi-
gen Treppenaufgang sowie eine chiebetür vom Koch- und Essbereich S abgegrenzt. Daran gliedern sich das jetzige Arbeitszimmer und das Gäste-WC mit Dusche an. Wenn die Mutter dann wie geplant einzieht, können diese Räumlichkeiten pro blemlos zur eigenen Wohneinheit umfunktioniert werden. In der Mehrgenerationen-Konstella tion würde im Obergeschoss das Reich der Zwillinge beginnen: rechts vom Treppenaufgang der gemütliche, offene Wohnbereich, links ein prak tischer Hauswirtschaftsraum mit Waschmaschine, Trockner und Bügel brett. Weiter hinten am Gang dann für jede ein Schlaf- sowie ein komfor tables Badezimmer – ausreichend Privatsphäre für die beiden Schwes tern. Bis zum Einzug der Mutter ergänzt der Wohnbereich im Erd geschoss ihr Raumprogramm. Und die K üche ist ohnehin ein gemein schaftlich genutztes „Unikat”. bs#H4F
ARBEITEN 9 m2
Bauherrinnen Astrid und Kerstin Bergner
KOCHEN/ ESSEN 21 m2
DIELE 10,5 m2
TECHNIK 6 m2
BAD 5 m2
EG
Genügt Ihnen das jeweilige Raumangebot und die Rückzugsmöglichkeiten? Ja, der Platz ist ausreichend und es könnte sogar weniger sein, da wir ja zurzeit auch die Räumlichkeiten nutzen, die unsere Mutter be ziehen soll.
SCHL AFEN 13 m2 WOHNEN 21,5 m2 BAD 4,5 m2 FLUR 6,5 m2
HWR 4 m2
BAD 6,5 m2
SCHL AFEN 12 m2
OG
HOLZ FASSADE Mit seiner Boden-Deckelschalung in Schiefergrau und der Haustür in Grün nimmt das Haus Bezug auf die traditionelle Bauweise der Umgebung. Im Bergischen Land umfasst der typische „Dreiklang“ die Farben Grau, Weiß und Bergischgrün.
Wie gestaltet sich der Alltag für Sie als Schwestern unter einem Dach? Anfangs mussten wir uns schon aufeinander einstellen. Da wir zwei Wohnzimmer haben, können wir uns abends die Zeit auch separat vertreiben. Das passiert sehr selten, aber es ist gut, die Möglichkeit zu haben. Ansonsten essen und kochen wir abends und am Wochenende gemeinsam.
Wie ist das Thema Privatsphäre gelöst? Jede hat ihr eigenes Schlafzimmer und Bad/ Duschbad, wodurch man sich nicht auf die Füße tritt. Und man kann sich bei Besuch in den ruhigen Bereich im Obergeschoss zurück ziehen, während die andere mit den Gästen un ten im Wohnzimmer oder in der Küche verweilt.
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WOHNEN 19 m2
homes4future 2/2020 #H4F
9,46 m
Nachgefragt bei
futurehomes #kompakt_bauen
9,71 m
BADE ZIMMER
WIR DÄMMEN GESÜNDER FÜRS LEBEN
Das Ambiente im Schlafzimmer mit Boxspringbett ist in warmen Erdtönen gestaltet. Dazu gehört das Bad mit Dusche und antikem Mobiliar. Der zweite Wohnbereich im Obergeschoss wird – wenn die Mutter einmal unten einzieht – von den beiden Schwestern gemeinsam genutzt.
DATEN + FAKTEN Entwurf: Haus Bergner Hersteller: Schwörer Haus 72531 Hohenstein-Oberstetten Tel. 07387/16-0 Konstruktion: Holzverbundkonstruktion mit Holzfassade (U-Wert 0,16 W/m²K), Satteldach 30 Grad (U-Wert 0,146 W/m²K), Kniestock 165 cm, dreifach verglaste Fenster (Ug-Wert 0,6 W/m²K) Technik: „Frischluftheizung” mit kontrollierter Be-, Entlüftung und Wärmerückgewinnung in Verbindung mit einer Kleinwärmepumpe, Zusatzheizelemente,
Photovoltaik-Anlage (22 Module), Hausbatterie Energiebedarf: Primärenergiebedarf 15 kWh/m²a, Endenergiebedarf 8 kWh/m²a; rechnerisch ein Energie-Plus übers Jahr, Effizienzhaus 55 Wohnfläche: EG 70,5 m², OG 68 m² Weitere Infos zum Hersteller sowie ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter www.bautipps.de/hersteller/ schwoererhaus
SICH RUNDUM WOHLFÜHLEN – MIT GESÜNDERER DÄMMUNG VON LINZMEIER Wir entwickeln und produzieren Dämmstoffe, die das Wohlbefinden steigern – nachhaltig für Mensch, Umwelt und Zukunft.
#fragdenotter #smartethermostate #einfachsparen #heizkostensenken
Dipl.-Ing. Reinhard Otter ist Journalist und Technik-Fan und probiert Interessantes immer gleich zu Hause aus. Zum Beispiel auch elektronische Heizkörperthermostate. Mit deren Hilfe konnte er den Heizenergieverbrauch der Altbauwohnung, die er mit seiner Familie bewohnt, in den letzten Jahren um rund 10 Prozent reduzieren.
IN TEL LI GENT HEIZEN Vernetzte Heizkörperthermostate versprechen kräftige Energieeinsparungen mit vergleichsweise geringem Aufwand. Smarthome-Experte und Fachautor Reinhard Otter von unserem Schwestermagazin „Das intelligente Haus“ nutzt seit Jahren solche Smarthome-Lösungen. Hier beantwortet er die wichtigsten Fragen rund um den Einsatz und Nutzen der smarten Heizungsregler.
Smarte Heizkörperthermostate können Sie selbst einbauen. Je nach Heizkörper-Typ werden sie mit einem Gewindering direkt oder über einen passenden Adapter auf dem Heizkörperventil befestigt. An Werkzeug genügt eine Rohrzange und/oder der passende Innensechskantschlüssel. Das Montagematerial für die allermeisten Heizkörper ist bei smarten Thermostaten in der Regel dabei. Beruhigend: Beim Abnehmen des alten Thermostatventils kann kein Wasser austreten. Passiert dies dennoch, dann ist der Heizkörper defekt – und ein Fachbetrieb sollte schleunigst nach ihm schauen.
Der smarte Funk-Thermostat macht genau das Gleiche wie ein herkömmliches Heizkörperventil: Er öffnet und schließt das Ventil für die Warmwasserzufuhr in den Heizkörper. Statt das Ventil von Hand zu öffnen oder zu schließen, drückt beim Funk-Thermostat ein kleiner Motor den Stab für die Ventilsteuerung in den Heizkörper und regelt so das Ventil auf und zu. Dabei überwacht ein eingebauter Temperaturfühler die Raumtemperatur und regelt den Heizkörper so, dass der Raum die eingestellte Wunschtemperatur erreicht. Wann welche Wunschtemperatur gilt, legt das zugehörige Smarthomeoder Heizungssteuerungs-System fest. Das kann über einen vorprogrammierten Zeitplan oder automatisch funktionieren – zum Beispiel per Anwesenheitserkennung.
Die Montage des smarten Thermostats hängt vom Heizkörper-Typ ab. Viele Heizkörper-Ventile haben ein Gewinde, an die der Thermostat mit einer Überwurfmutter geschraubt wird. Der Heizkörper im Foto oben benötigt einen Adapter, der mit kleinen Schrauben am Heizkörper-Ventil fixiert wird. Darauf wird der Thermostat geschraubt. w w w.w i s e r.e b e r l e .d e
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W I E F UNKTIONIEREN F UN K -T HERMOSTATE?
knowhow #produkte_ausprobiert
K ANN I CH DI E I NS TALLI E R E N?
WAS B RI NGT EIN H E IZ-ZEITPL A N?
Wer tagsüber längere Zeit außer Haus ist, der kann mit einem Heiz-Zeitplan viel Energie sparen. Die Temperatur senken Sie in dieser Zeit, ebenso wie nachts, am Besten um drei bis vier Grad ab. Tiefer sollten Sie die Spartemperatur nicht einstellen, da das Aufheizen am Abend sonst zu viel Energie benötigt. Ein solcher Zeitplan lässt sich mit allen Systemen einrichten. Unterschied: Einfache Smarthome-Komponenten wie die Fritz DECT-Thermostate von AVM (Foto links) schalten zum jeweiligen Zeitplan um. Hier sollten Sie eine Vorlaufzeit fürs Aufheizen mit einplanen. Spezielle Heizungs-Systeme wie Tado oder Wiser Heat steuern die Wärmezufuhr so, dass die Wunschtemperatur zum eingestellten Zeitpunkt erreicht ist. Eine der günstigsten Lösungen für smarte Heiz-Zeitpläne bietet AVM: Die Fritz-Funkthermostate für rund 45 Euro pro Stück lassen sich über jede Fritzbox mit DECT Telefonfunktion steuern. Diese Geräte stehen bereits in vielen Haushalten. w w w. av m .d e
homes4future 2/2020 #H4F
Oben: Statt herkömmlicher Thermostatventile regeln in Systemen wie Tado (Foto), Wiser Heat von Eberle und in vielen Smarthomesystemen motorische, funkgesteuerte Stellantriebe die Warmwasserzufuhr am Heizkörper. Bei Tado kann ein zentrales Thermostat zudem direkt die Therme ansteuern. w w w.t a d o.c o m
WOH ER W EIS S DAS SYST EM, DAS S ICH DA H EI M BI N? Jeder Zeitplan ist so gut oder schlecht, wie ihn betroffene Personen einhalten. Kommen Sie früher nach Hause, stehen Sie in der Kälte. Wird‘s später, heizt man umsonst. Eine Abwesenheitsautoamtik verhindert diesen Effekt. In Smarthome-Systemen gibt es dafür „Geofencing“: Das Smartphone wird übers Internet mit dem System gekoppelt und meldet über seine GPS-Position, wenn Sie die vorher festgelegte „Home-Zone“ erreichen. Tado hat diese Funktion für alle Familienmitglieder fest eingebaut und unterscheidet auch zwischen kurzen und weiteren Distanzen. Einige andere Systeme wie etwa Eberle Wiser Heat nutzen dafür externe Apps wie etwa „Live360“ und den Online-Steuerungsdienst „IFTTT“. Speziell zur An- und Abwesenheitserkennung mehrerer Personen an unterschiedlichen Orten dient die App „Life360“. Die Daten lassen sich über den Onlinedienst „If This Then That“ mit unterschiedlichen Smarthome-Systemen verbinden – etwa mit Wiser Heat. w w w. l i f e 3 6 0 .c o m w w w. i f t t t .c o m
S PEZI ALIS T OD ER S MARTHOME-PA KET? Jedes Smarthome-System kann die Wärmezufuhr am Heizkörper regeln. Spezialisierte Heizungssteuerungen wie Tado, Wiser Heat von Eberle oder Danfoss Link bieten dabei aber mehr Funktionen für die Optimierung des Raumklimas. Sie lernen beispielsweise die Aufheiz- und Abkühl-Eigenschaften des Hauses und beziehen Wetterdaten in ihre Heizungsregelung mit ein. So sparen diese Systeme vor allem in schlecht gedämmten Altbauten mehr Energie. Zugleich bieten sie in den meisten Fällen eine bessere Steuerung, da sie die Räume zum richtigen Zeitpunkt aufheizen, statt zur eingestellten Zeit mit dem Heizen zu starten. Tado informiert in der zugehörigen App über Einsparungen und Funktionen. Dazu bietet die App einen regelrechten Heizungs- und Lüftungs-Ratgeber, der neben der Temperatur auch angibt, wie trocken oder feucht der jeweilige Raum ist. Zusammen mit der automatischen Abwesenheitserkennung verlangt Tado für diese Services allerdings drei Euro pro Monat. w w w.t a d o.c o m
W I EV I EL EN ERGI E K A N N ICH SPA R EN? In den letzten Jahren wurden dazu mehrere wissenschaftliche Berechnungen und Tests durchgeführt. Diese ergaben, dass eine smarte Heizungssteuerung mehr als 30 Prozent Heizenergie einsparen kann. Diese theoretische Aussage lässt sich allerdings kaum auf die Praxis übertragen. Pauschale Aussagen zum Einsparpotenzial sind schon deshalb schwierig, weil die realen Einsparungen von vielen verschiedenen Faktoren abhängen. Und weil die Bedingungen in jedem Haus anders sind. Meine Faustregel: Je schlechter das Haus oder die Wohnung gedämmt ist und je weniger Sie bisher tagsüber und nachts die Heizung heruntergeregelt haben, desto mehr Energie – und damit Heizkosten und CO 2 – sparen Sie ein. Umgekehrt ist eine Einzelraum-Steuerung mit Zeitplänen und Abwesenheitsautomatik in modernen Effizienzhäusern wenig sinnvoll. Dort ist der Bedarf an Heizenergie so gering und die Regelung der Fußbodenheizung so träge, dass etwa eine Temperaturabsenkung tagsüber keine Ersparnis brächte. Hier kann allenfalls eine sehr intelligente Temperatursteuerung, etwa über eine Vorhersage der Außentemperatur, helfen, die effizente Heizung noch sparsamer zu machen.
Wohlfühlen ist einfach. Wenn man einen Partner hat, der von Anfang bis Eigentum an alles denkt. In 2020 noch bauen oder kaufen und alle staatlichen Förderungen* sichern!
*Es gelten Fördervoraussetzungen und teilweise Einkommensgrenzen. Die staatliche Förderung Baukindergeld und das Bayerische Baukindergeld Plus werden nur gewährt, wenn die Kaufvertragsunterzeichnung/Baugenehmigungserteilung bis spätestens zum 31.12.2020 erfolgt. Die Bayerische Eigenheimzulage kann bis spätestens 31.12.2020 beantragt werden.
sparkasse.de/baufinanzierungsrechner
#erneuerbareenergie #co2sparen #sonnespeichern #kostensparen #förderung
Foto: www.weberhaus.de
NATÜRLICHE WÄRME
Die regenerativen Energien schonen die Umwelt und auf lange Sicht auch den Geldbeutel. Außerdem fordert der Gesetzgeber einen gewissen Anteil der erneuerbaren Energien bei der Wärmeerzeugung fürs Haus.
WIND Windräder wandeln die Bewegungsenergie der Luft in elektrischen Strom um. Anlagen in kleinerem Maßstab für Privathäuser sind aber selten.
SONNE Mithilfe von Solarthermie- und Photovoltaikanlagen lassen sich Sonnenstrahlen zur Wärme-, Warmwasserund Stromerzeugung nutzen.
BIOMASSE Pflanzen sind nachwachsende Rohstoffe, die z.B. zur Biogaserzeugung verwendet werden. Holz wird als Stückgut oder Pellets zu Brennstoff.
UMWELTWÄRME
Grundwasser, Erdreich und die Umgebungsluft enthalten Wärme, die man zum Heizen und für die Warmwasser erzeugung nutzen kann.
knowhow #erneuerbare_energie
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Mindestens 15 Prozent Die EnEV begrenzt den Primärenergiebedarf pro Quadratmeter und Jahr auf ein individuell berechnetes Maximum. Auf welchem Weg Sie den niedrigen Primärenergiebedarf genau erreichen, ist jedoch nicht definiert. Sie können z.B. entweder extrem gut dämmen oder durch eine sehr umweltfreundliche Heizung die Werte Ihres Hauses verbessern. Denn der Primärenergiebedarf berechnet sich aus dem Endenergiebedarf, der tatsächlich im Haus verbraucht wird, multipliziert mit einem sogenannten Primärenergiefaktor. Dieser soll zum einen der Menge an Energie Rechnung tragen, die für die Erzeugung, den Transport und die Bereitstellung eines Energieträgers aufgewendet werden muss, zum anderen Aspekte der Versorgungssicherheit und Klimaschädlichkeit berücksichtigen. Je besser die Ökobilanz, desto geringer also der Primärenergiefaktor: Erneuerbare
homes4future 2/2020 #H4F
Selbst sehr gut gedämmte Häuser haben einen – wenn auch nur geringen – Heizwärmebedarf, und warmes Wasser zum Duschen oder Baden muss ebenfalls erzeugt werden. Die Heizung und die Warmwassererzeugung muss geltenden Gesetzen und Verordnungen entsprechen, damit ein geplanter Neubau heute eine Baugenehmigung erhält. Maßgeblich ist zum einen die Energieeinsparverordnung (EnEV) zum anderen das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG), welche in naher Zukunft in dem neuen Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) zusammengefasst werden sollen.
UMWELTWÄRME lässt sich am besten mit Wärmepumpen nutzen. Dafür gibt es je nach örtlichen Gegebenheiten und finanziellen Möglichkeiten unterschiedliche Systeme.
Luft-Wärmepumpe Monoblock außen
Luft-Wärmepumpe Split Aufstellung
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1 1b
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Monoblock-Wärmepumpe (WP) innen Pufferspeicher 3 Trinkwarmwasserspeicher
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1 Monoblock-WP außen Radiator 5 Flächenheizung
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1a / 1b Split-WP Außen- / Innengerät Warmwasserleitung 7 Luft-Ansaug-/und Abluftschacht
WÄRMEPUMPEN sorgen vor allem im gut gedämmten Neubau für sehr niedrige laufende Energiekosten. Während luftbasierte Syste ereits ab rund 10 000 Euro zu haben sind, kosten die auf Erdme b bzw. Grundwasser basierenden Anlagen mit besserem Wirkungsgrad wesentlich mehr. Das liegt vor allem an den Kosten für die Erschließung der Wärmequelle, also den Bohrungen für Erdsonden oder dem Bau eines Grundwasserbrunnens, was schnell mehrere Tausend Euro schluckt.
Wärmepumpen mit dem SG-Ready-Label eignen sich generell für die Einbindung ins intelligente Stromnetz. Das hier gezeigte System wird per Modbus-Protokoll mit der Photovoltaikanlage verbunden. w w w.e c o d a n .d e Bei der Außenaufstellung von Luft-Wasser-Wärmepumpen muss der Fachmann schon während der Produktauswahlphase penibel darauf achten, dass das gewählte Modell und der geplante Standort zueinander passen. Es muss unbedingt vermieden werden, dass die Hausbewohner selbst oder die Nachbarn durch die technologisch bedingten Luftschallemissionen gestört werden. w w w.w o l f.e u
Grafiken: www.waermepumpe.de
Luft-Wärmepumpe Monoblock innen
Foto: www.braun-windturbinen.com
Energien, die vor Ort erzeugt werden, z.B. Solarwärme, haben den Primärenergiefaktor 0. Holz den Faktor 0,2, Heizöl und Erdgas 1,1 und Strom 1,8. Das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) legt fest, dass bei jedem Bauvorhaben mindestens 15 Prozent der Wärmeerzeugung mithilfe regenerativer Energien gedeckt wird. Aber warum nur 15 Prozent, wenn es heute bereits die Möglichkeit gibt, Häuser nahezu komplett mit klimafreundlichen, erneuerbaren Energien zu beheizen und mit Warmwasser zu versorgen? Dass das möglich ist, zeigen vielfältige realisierte Einfamilienhäuser. Dazu zählen zum Beispiel Passivhäuser, die dank extrem guter Dämmung fast keinen Wärmebedarf mehr aufweisen oder sogenannte Sonnenhäuser, die ihren minimalen Energiebedarf mithilfe von Solar- oder Photovoltaikanlagen decken. Flächendeckend durchgesetzt haben sich diese Konzepte allerdings nicht. Das liegt daran, dass – wie so oft – die guten Dinge teurer sind bzw. von ihren Benutzern ein bewusstes Verhalten fordern.
»Wir lieben unser Finger-Haus, weil ...
... unser Leben
an Qualität gewonnen hat.« Dennis Brussmann, FingerHaus-Bauherr
Förderungen nutzen! Weil das Heizen mit erneuerbaren Energien klimafreundlich ist und die europäischen Staaten sich zu umfangreichen Klimaschutzmaßnahmen verpflichtet haben, wird es staatlich gefördert. Damit werden die zunächst höheren Investitionskosten für regenerative Heizsysteme erheblich vermindert. Laut eines Vergleiches der Verbraucherzentrale amortisieren sich die Mehrkosten bei der Investition bei vielen Systemen sofort oder binnen weniger Jahre, bezieht man bei der Kostenbetrachtung die Fördermittel und die Einsparungen beim Brennstoffeinkauf mit ein. Ob sich ein regeneratives Heizsystem auszahlt, kann aber pauschal nicht gesagt werden. Die Größe Ihres neuen
WINDENERGIE lässt sich zur umweltfreundlichen Stromerzeugung nutzen. Im Gegensatz zur Photovoltaik hat das aber für private Bauherren bisher kaum Bedeutung. Zwar gibt es vereinzelt Anlagen im kleinen Maßstab für Privathäuser, sie sind aber eher selten. Doch auch wenn ihr Ausbau derzeit etwas ins Stocken geraten ist, spielt die Windenergie – sowohl off-shore als auch an Land – bei der Energiewende eine wichtige Rolle, um die angestrebten Klimaziele zu erreichen.
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PHOTOVOLTAIK Umweltfreundlichen Strom mithilfe einer eigenen Photovoltaikanlage zu erzeugen, macht unabhängiger von steigenden Netzstrompreisen. Durch die Kombination mit einer Hausbatterie kann der Eigenverbrauchsanteil optimiert werden. Noch recht neu sind sogenannte Cloud-Modelle, in denen sich viele PV-Anlagen- und Batteriebesitzer zusammenschließen. Auf diese Weise lässt sich der Anteil der Solarstromversorgung auf bis zu 100 Prozent steigern – durch das Vernetzen der Stromspeicher zu einem Pool.
Foto: www.solarwatt.de
Ein Batteriespeicher im Keller ist zur Photovoltaikanlage auf dem Dach eine sinnvolle Ergänzung. Mit dem hier gespeicherten Stromüberschuss kann beispielweise in Übergangszeiten eine Wärmepumpe betrieben werden. w w w.e 3 d c .c o m
SONNE Sonnenenergie lässt sich mittels Photovoltaik zur regenerativen Stromerzeugung nutzen und mittels Solarthermie zur Erzeugung von Warmwasser und zur Heizungsunterstützung.
SOLARTHERMIE Solarthermie wird im Neubau meist als regenerative Ergänzung zu Gasheizungen eingebaut, kann aber auch zusammen mit anderen Erneuerbaren, z.B. Holz, den gesamten Wärmebedarf decken. Die Kosten sind stark objektabhängig. Je nachdem, ob die Solarthermieanlage nur für die Warmwassererzeugung oder auch für die Heizung genutzt werden soll, müssen Bauherren zwischen 3 000 und 12 000 Euro veranschlagen, die sich in bis zu 15 Jahren durch Einsparung bei den Kosten für z.B. Heizöl oder Gas auszahlen sollten. Rechts: Solarkollektoren müssen nicht unbedingt auf einem geneigten Hausdach platziert werde. Sie können auch auf dem Garagendach aufgestellt und entsprechend ausgerichtet werden. w w w.v a i l l a n t .d e Links: Die von den Kollektoren eingefangene Wärme wird über den Solarkreislauf zum Solarspeicher, hier ein Heizwasser-Pufferspeicher, transportiert und kann dort bei Bedarf abgerufen werden. w w w.w o l f.e u
BIOMASSE sind sowohl Pflanzen, die zu Biogas verabeitet werden, als auch – hauptsächlich – Holz als CO2-neutraler Brennstoff. HOLZÖFEN Bei ihrem Wachstum binden Bäume genau so viel CO2, wie beim Verbrennen ihres Holzes wieder freigesetzt wird. Deswegen zählen Holzheizungen zu den regenerativen und nahezu CO2-neutralen Heizsystemen. Lediglich der Energieaufwand für den Transport schlägt beim Primärenergiefaktor von 0,2 etwas negativ zu Buche. Holzheizungen können ein gesamtes Haus beheizen oder als Zusatzheizung dienen. Kamineinsätze gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, wie z.B. mit dreiseitiger Verglasung oder auch mit Wasserwärmetauscher zur Unterstützung der Zentralheizung. Wichtig: Man braucht einen Schornstein! w w w. s c h i e d e l .c o m
Zuhauses, sein Standort sowie sein Dämmstandard spielen bei der Wahl des Heizungsystems und der Effizienz seines Betriebes eine so große Rolle, dass auf eine individuelle Planung nicht verzichtet werden kann. Fachleute gefragt Ein versierter Architekt und auf energieeffizientes Bauen spezialisierte Haushersteller können Ihnen aber während der Planung sagen, welche Heizsysteme zu Ihrem Haus passen und welche Kosten damit verbunden sein werden. Die Verringerung ihrer persönlichen CO 2 -Emissionen durch die Verwendung erneuerbarer Energieträger ist zwar heute noch kein finanzieller, aber für klimabewusste Bauherren sicher ein emotionaler Faktor. Dass man sich mithilfe von regenerativen Energien auch zumindest teilweise von Energiekonzernen unabhängig machen kann, ist für viele Bauherren ein weiterer Pluspunkt der Erneuerbaren. gw#H4F
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1 HAUS
4 MEINUNGEN
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Das Musterhaus „Relax“ steht in der Ausstellung Eigenheim und Garten in Fellbach bei Stuttgart und kann hier mittwochs bis sonntags von 11 bis 18 Uhr besichtigt werden. Einen ausführlichen Film über das Haus finden Sie auf YouTube unter „HausbauHelden“. Oder direkt über diesen QR-Code.
Ein Zuhause zum Ausspannen vom Alltag soll „Relax“ dank harmonischem Wohnambiente sowie moderner Haustechnik und Bauweise sein: Sie sorgen für einen minimalen Energiebedarf ohne Komfortverlust. Die #H4F-Redaktion hat das Haus besucht – auf den nächsten Seiten finden Sie ihr Resümee!
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ansichtssachen #1haus4meinungen
#relax #musterhaus #smarthome #vielplatz #effizienzhaus40plus
a Satteldach 22 Grad, Kniestock 2,12 Meter. b Kunststofffenster mit Dreifach-Verglasung, Ug-Wert 0,5 W/m²K. c Photovoltaikanlage 4,8 kWp, Hausbatterie 4,5 kWh, Luft-Wasser-Wärmepumpe für Heizung und Warmwasser, kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung, Fußbodenheizung, Kaminofen. Primärenergiebedarf: 37,1 kWh/m²a. d Loxone Smarthome steuert u.a. Licht, Beschattung, Heizung. e Diffusionsoffene Holzverbundkonstruktion mit Wärmedämmverbundsystem aus Holzfaser und Mineralwolldämmung, Putzfassade und Fichte-Schalung, U-Wert 0,137 W/m²K. w w w. fer t i g ha us- w ei ss.de Alle Infos und Bilder zu diesem KfW-Effizienzhaus-40-Plus sowie ein Herstellerporträt gibt‘s unter w w w. ba ut i pps.de /her st el l e r /w ei s s
d
e BAD 12 m2
BÜRO 12 m2
SCHL AFEN/ANKLEIDE 22,5 m2
TECHNIK 12 m2 WC 2,5m2
BAD 4 m2
GALERIE 15 m2
ENTREE 7 m2 WOHNEN/ ESSEN/ KOCHEN 65 m2
EG
KIND 18 m2
OG
LOUNGE 18,5 m2
homes4future 2/2020 #H4F
11,00 m
10,50 m
1 HAUS Christine Meier Redakteurin
4 MEI NUN GEN #meinung_2 Intelligent vernetzt ist in diesem Musterhaus nicht nur Technik wie Multiroom-Musikanlage, Lichtund Rollladensteuerung, sondern auch der komplette Energiekreislauf. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach liefert Sonnenstrom, der für Heizung, Kühlung und Lüftung verwendet wird. Überschüsse werden in der Hausbatterie gespeichert und können bei Bedarf abgerufen werden. Da das Haus ohne Keller gebaut ist, bietet der Technikraum im Erdgeschoss mit 12 Quadratmetern auch noch genug Platz für Waschmaschine und Trockner. Außerdem befindet sich dort der Verteilerschrank für die smarte Elektro-Installation – ein smartes Haus komplett aus einer Hand. ne#H4F
Ansprechendes Design, wohngesund und zeitlos. #meinung_1 Der durchdachte Grundriss ist die Basis für ein langfristig angenehm bewohnbares Haus. Er bietet u.a. mit großem Garderobenbereich, Speisekammer neben Küche und Eingang (unter der Treppe) viel Funktionalität im Alltag und schafft gleichzeitig ein gemütliches Wohnambiente: z.B. durch Zonierung des offenen Wohnraums. Flexibilität bieten ein Zusatzraum im Erdgeschoss und im Obergeschoss könnte die
Lounge leicht zum weiteren Zimmer umgebaut werden. Ebenfalls ein absolutes Plus: Die moderne, aber dezente Innenraumgestaltung, die dauerhafte Wohnlichkeit verspricht. Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft sorgt als Baustoff von Wänden, Dach und Decken für guten Wärmeschutz und hat feuchtigkeitsregulierende Wirkung. Zudem unterstützt es im Innenraum – bei Böden, Treppe und den ebenfalls vom Hersteller gefertigten Einbaumöbeln aus robustem Eichenholz – ein behagliches Raumklima: Es strahlt Ruhe und Wärme aus und wirkt positiv auf Blutdruck und Herzfrequenz. Die Raumluftqualität wurde nach Baufertigstellung vom Sentinel Haus Institut geprüft. Für mich ein cm#H4F wichtiger Punkt.
Susanne Neutzling Redakteurin
Als voll ausgestattetes Smarthome mit PV-Anlage und Stromspeicher ist das Haus technisch auf der Höhe der Zeit.
Im Zukunftshaus leben heißt nicht futuristisch wohnen: Gemütlichkeit ist gefragt – mit Schaukelstuhl und Kamin! übrigens problemlos zu betreiben. Der geschützte Wohnbereich ist zwar Teil des ingesamt offenen Raumprogramms im Parterre, das aber dank geradläufiger Treppe und Vorbau die Funktionszonen Essen, Kochen und Entspannung klar definiert. Zum Thema „Relax“ gehört auch die smarte Ausstattung mit Multiroom-Anlage,
die den Mediengenuss in jedem Raum des Hauses – z.B. in der Lounge unterm Dach – bequem und individuell steuern lässt. Zukunftsreif macht das Haus auch seine Plus-Energie-Technik und die zeitlose, zweigeschossige Architektur mit Satteldach, die in den meisten Baugebieten genehmigungsfähig sein dürfte. og#H4F
mit Batteriespeicher ermöglichen Effizienzhaus-40-Standard – die derzeit höchste KfW-Förderstufe. Das Smarthome-System trägt ebenfalls zur hohen Energieeffizienz bei, indem es die Heizung, die Beleuchtung sowie das Öffnen und Verschließen der Rollläden steuert. Etwas verschwenderisch wird allerdings mit
dem Wohnraum umgegangen. Denn das Haus ist auf knapp 190 Quadratmetern Wohnfläche nur für eine dreiköpfige Familie konzipiert. Statt einer Lounge im Obergeschoss hätte hier auch ein zweites Kinderzimmer Platz gefunden. Ein fehlendes Bad im Erdgeschoss erschwert das spätere gw#H4F Wohnen auf einer Ebene.
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#meinung_3 Schwere Ohrensessel gehören (glücklicherweise) der Vergangenheit an, aber die Light-Version auf filigranen Wipp-Kufen kann heute am „Feuerabend“ durchaus zum Lieblingsplatz im Haus werden und – wie hier – dessen Namen „Relax“ alle Ehre machen. Der passende Kaminofen ist im hoch gedämmten Holz-Fertighaus
ansichtssachen #1haus4meinungen
Oliver Gerst stellvertretender Chefredakteur
Energieeffizienz und Technik sind bei diesem Haus absolut zukunftsfähig. Die Grundrissgestaltung weniger. #meinung_4 Moderne, optisch ansprechende Architektur, eine sehr gute Wärmedämmung und ein innovatives Technikpaket machen aus diesem Entwurf auf den ersten Blick ein echtes „home for future“. Luft-Wasser-Wärmepumpe, kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung, Fußbodenheizung und Photovoltaik
homes4future 2/2020 #H4F
Gerd Walther Redakteur
GELEBTE AUTARKIE
Geht doch! Ein Haus ohne Anschluss ans öffentliche Stromnetz und trotz dem mit allem Komfort unserer modernen Gesellschaft – Waschma schine, elektrisches Licht und Küchen geräte, Fernseher etc. Familie Markert muss auf nichts verzichten, denn sie produziert den Strom, den sie braucht, selbst. Für Stefan Markert, beruflich Projektleiter bei einem Schweizer Unternehmen für nachhaltige Energie beratung, war das eigene Bauprojekt willkommenes Experimentierfeld für die Frage: Ist ein Einfamilienhaus in „Insellage“, also ohne Strom oder Gas aus dem Netz, realisierbar, und wie muss das Ganze gestaltet werden?
Kein Anschluss ans Netz – Autonomie ist machbar Familie Markert hatte ohnehin vorge habt, ein Passivhaus, oder wie es in der Schweiz heißt, ein Minergie-PHaus zu bauen. Dieses hat aufgrund seiner sehr hoch gedämmten und dichten Haushülle nur noch einen mini malen Heizenergiebedarf, sodass eine konventionelle Heizung praktisch über flüssig wird. Doch ganz ohne Energie geht es dann doch nicht: Eine Lüftungsanlage ist in einem Passivhaus ein Muss für ein gesundes Innenraumklima. Auch Warmwasser muss erzeugt werden und auf andere Segnungen des moder
nen Lebens, wie elektrisches Licht oder etwa eine Waschmaschine, wollten auch die Markerts nicht verzichten. Und dafür brauchen sie Strom. Als Solarexperte wusste Markert, dass es rechnerisch kein Problem ist, mithilfe von verschiedenen regenerativen Tech nologien ein Haus so auszustatten, dass es mehr Energie erzeugt, als es verbraucht. Nicht nur in Deutschland, auch in der Schweiz gibt es bereits viele sogenannte Plus-Energie-Häuser. Diese produzieren mithilfe von gro ßen Solarthermie- und Photovoltaik- Anlagen im Jahresdurchschnitt mehr Wärme und Strom als für den Betrieb des Gebäudes benötigt wird. Das Pro
futurehomes #autarkes_haus homes4future 2/2020 #H4F
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Seit zehn Jahren leben Stefan Markert und seine Familie in einem Haus ohne Stromanschluss und beweisen täglich: Energieautarkie ist möglich.
Im Koch-Essbereich steht ein multifunktio naler Holzherd. Er dient zum Kochen und Backen, heizt im Winter das Haus mit und liefert Wärme für den Kombispeicher.
blem ist, dass die Energie nicht immer dann zur Verfügung steht, wenn sie gebraucht wird. Ein konventionelles Plus-Energie-Haus-System deckt Bedarfslücken über das Stromnetz bzw. speist Überschüsse dort ein. Die ption gibt es hier nicht. Deshalb se O muss die tagsüber generierte Energie gespeichert werden, wenn Familie Markert nicht im Laufe des Abends, nachdem Spül- und Waschmaschine gelaufen sind, bei Kerzenschein im Dämmerlicht sitzen möchte. Übliche Haus-Batterien bevorraten nur kleinere Mengen Strom. Damit kommt man nicht besonders weit, schon gar nicht, wenn es um Großverbraucher geht. Ein umfassendes Konzept Ein umfassendes, neu gedachtes Kon zept musste her. Der Bauherr begann zu tüfteln. „Ich kombinierte verschie dene, sich ergänzende Systeme, damit die Versorgung das ganze Jahr über funktioniert“, erklärt er sein ausgefeil tes Konzept. Dieses besteht aus einer Kombination thermischer Solarkol lektoren zur Warmwassererzeugung und Unterstützung der Heizung, die in die Fassade des Hanggeschosses integriert sind. Weiterhin positionierte Markert eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 3 kWp in idealer unverschatteter Süd-Ausrichtung auf dem Grundstück. Sie erzeugt, ergänzt von zusätzlichen 1 kWp PV-Modulen in der Fassade, den gesamten Strom,
den die Familie in ihrem 150 Quadrat meter großen Zuhause benötigt. Garantiert hohe Solarerträge Die Bedingungen an dem Südhang im oberen Rhonetal sind ideal: Die klare Bergluft, kaum Nebel, über 300 Son nentage im Jahr und die Reflektion der Sonnenstrahlen durch den Schnee im Winter garantieren hohe Erträge. „Das Solarenergie-Angebot ist so hoch wie im spanischen Katalonien“, freut sich Stefan Markert. Den Wochen bedarf speichert ein Batterieblock im Keller. Eine ausgefeilte Steuerung sorgt für den optimalen Betrieb. Eine kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung minimiert den Heizenergiebedarf. Für eine gemütliche Ofenwärme zum Kochen und als Rückversicherung für eventuelle sonnenarme Kälteperioden steht in der Küche ein wasserführen der Herd. Er wird mit Holz befeuert und beliefert zudem den Kombispei cher mit Warmwasser. Eine Kleinwind kraftanlage auf dem Dach sorgt für Strom, falls die Photovoltaik-Elemente im Winter zugeschneit sind, und damit muss man – 15 Kilometer Luftlinie vom Matterhorn entfernt – immer mal wieder rechnen. Zehn Jahre wohnen die Markerts jetzt schon in ihrem autar ken Haus und haben bewiesen: Ein Leben mit allen Annehmlichkeiten der Zivilisation ist auch ohne öffentlichen Stromanschluss möglich! bs#H4F
Zentraler Baustein für das energieautarke Haus ist die Batterie. Hier wird der aus PV- und Windkraftanlage gewonnene Strom für verbrauchsstarke und produktionsarme Zeiten gespeichert.Jede Ökostrom-Komponente – ob Photovoltaik, Windrad oder Batterie – hat ihren eigenen Wechselrichter, der dafür sorgt, dass die Spannung in haushaltsüblichen Wechselstrom mit 230 Volt gewandelt wird.
WIND ENERGIE
futurehomes #autarkes_haus homes4future 2/2020 #H4F
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Wie ein Adlerhorst thront das Wohnhaus der Familie Markert an einem steilen Berghang im Schweizer Kanton Wallis. Seine Nordseite zeigt sich energiesparend geschlossen. Der Zugang erfolgt Ăźber eine BrĂźcke ins oberste Wohngeschoss.
Nachgefragt bei BAD 3 m2
BALKON 17,5 m2 DIELE 10 m2 KOCHEN/ WOHNEN/ ESSEN 33 m2
HWR 1,5
ARBEITEN 10 m2
OG 7m
10,13 m
BAD 7m2
ARBEIT 5,5 m2 FLUR 8 m2
ELTERN 13,5 m2
Bauherr Stefan Markert, Energieingenieur Gebäude, eenee GmbH, www.eenee.ch
KIND 10,5 m2
KIND 11 m2
Welche Erfahrungen haben Sie mit der Energieautarkie gemacht? Funktioniert es rund ums Jahr oder gibt es Extremsituationen, in denen Ihnen der Strom „ausgeht“? Zehneinhalb Monate im Jahr ist alles unbe grenzt möglich (mit Überschüssen). In einem Monat braucht es etwas vorausschauende Planung, wann verschiebbare Aufgaben wie Wäsche waschen, Geschirr spülen... erledigt werden. Zwei Wochen pro Jahr ist nicht alles sofort möglich, doch das Leben funktioniert trotzdem problemlos. Steht auch für Großverbraucher (zum Beispiel Waschmaschine) immer genug Strom zur Verfügung? Ja, wir können sogar ein E-Mobil laden.
EG
Haben Sie im Laufe der Zeit etwas am Energiekonzept geändert? Das Energiekonzept funktioniert und hat sich bewährt. Wir haben vereinzelt Parameter fein angepasst.
TECH. 7 m2
VORRAT 7 m2 FLUR 5 m2 ABST. 17,5 m2
UG
DATEN + FAKTEN Entwurf: Haus Markert Hersteller: Bau-Fritz GmbH & Co. KG, seit 1896, Alpenstr. 25, 87746 Erkheim, Tel. 08336/900-0 Konstruktion: Holzverbundkonstruk tion, Außenwand 37 cm mit Hobel spandämmung und 6 cm gedämmter Installationsebene, ElektrosmogSchutzhülle, abgeschirmte Leitungen, naturbelassene Holzfassade, Satteldach 22 Grad, Kniestock 273 cm,
ARBEIT 16,5 m2
Müssen Sie im Winter öfter mit dem Holzofen zuheizen? Ca. 1,5 Monate, dann ist es in der Wohnküche noch gemütlicher. Reicht die durch die Solarkollektoren erzeugte Warmwassermenge auch bei Schlechtwetterperioden? Für das Warmwasser reicht es zu über 90% aus, den Rest liefert der Holzofen.
U-Wert Außenwand und Dach 0,16 W/ m²K, Holz-Alu-Fenster mit Dreifach- Verglasung, Ug -Wert 0,5 W/m²K Technik: Photovoltaik-Anlagen 3 + 1 kWp, Miniwindkraftanlage 1 kW, Haus batterie 48 V, 1 080 Ah, thermische Solaranlage 17,5 m² fassadenintegriert, 2 500 Liter Kombispeicher, wasserfüh render Holzherd, kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage mit Wärme rückgewinnung, Regenwassernutzung Energiebedarf: Energieautarkes Minergie-P-Gebäude, Primärenergie
bedarf 8,9 kWh/m²a, Heizwärmebe darf 16,0 kWh/m²a, Endenergiebedarf 44,7 kWh/m²a Wohnfläche: UG 52,9 m², EG 55,1 m², DG 56,9 m² Weitere Infos zum Hersteller sowie ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter www.bautipps.de/hersteller/baufritz
#fenster #tageslicht #sonnenschutz #fensterform #verglasung #ausrichtung #wärmedämmung #fenstergrösse
Glasflächen lassen Licht ins Haus. Das ist sehr wichtig, denn natürliches Tageslicht unterstützt das menschliche Wohlbefinden. Darüber hinaus spart es Strom für die Beleuchtung. Deshalb spielen Fenster bei der Hausplanung eine wichtige Rolle.
Foto: www.velux.de
FANG DAS LICHT
Richtig positionieren Um Licht ins Haus zu holen, gibt es Fenster. Deren Anzahl, Größe und Anordnung sind maßgeblich dafür, wie viel Tageslicht in die Wohnräume fällt. Die Mindestforderungen an Fenster für Aufenthaltsräume sind in den Landesbauordnungen festgeschrieben. Die Betonung liegt hier auf „mindest“: Wer wirklich helle, freundliche Wohnräume wünscht, sollte mehr Fensterfläche einplanen. Eine gute Tageslichtplanung sorgt für eine optimale Nutzung und Verteilung des Sonnenlichts im Haus. Die Belichtung kann durch eine clevere Positionierung der Fensteröffnungen optimiert werden, die den Lichtwechsel während des Tages ebenso berücksichtigt wie die Sonneneinstrahlung der verschiedenen Jahreszeiten. Dabei ist darauf zu achten, dass sie möglichst nicht dauerhaft verschattet werden –
knowhow #fenster+verschattung
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Die Form und die Lage eines Fensters hat deutliche Auswirkungen auf die Menge des einfallenden Lichts: Ideal für viel Tageslicht im Inneren sind breite Formate. Je höher das Fenster in der Außenwand angeordnet ist, desto weiter fällt das Licht in die Tiefe des Raumes. Dachflächenfenster fangen noch mehr Licht ein. Die Brüstungshöhe ist bei Fassadenfenstern für den Lichteinfall weniger entscheidend. Niedrigere Brüstungen erlauben einen Ausblick auch im Sitzen.
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FENSTERFORM UND PLATZIERUNG
Im Gegensatz zu unseren Vorfahren verbringt der moderne Mensch die allermeiste Zeit in geschlossenen Räumen. Das Sprichwort „My home is my castle“ kann man bei der heutigen „Indoor Generation“ beinahe wörtlich nehmen. Nichts kommt rein oder raus aus den mittlerweile fast hermetisch dichten Gebäuden und nach draußen in die Natur gehen die Menschen auch nur noch selten. Mit Arbeiten oder Lernen, Hobbys, Haushalt und Schlafen kommen sie in ihrem Alltag auf durchschnittlich 90 Prozent „Drinnen“-Zeit. Das wirkt sich auf die Stimmung, Leistungsfähigkeit, die Qualität des Schlafes und vor allem die allgemeine Gesundheit aus. Viele nehmen diese Lebensweise allerdings ganz anders wahr und sind sich der Risiken gar nicht bewusst. Doch wer zu wenig Sonnenlicht abbekommt, bei dem kann beispielsweise auch tagsüber der Melatoninspiegel erhöht sein. Melatonin ist ein Hormon, das den Tag-Nacht-Rhythmus des menschlichen Körpers steuert. Die Folgen von zu viel Melatonin sind Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Auch für eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung muss man sich dem Sonnenlicht aussetzen. Ein Vitamin-D-Mangel äußert sich ebenfalls in Symptomen wie Müdigkeit und Erschöpfung bis hin zu höherer Krankheitsanfälligkeit. Also ist von entscheidender Bedeutung, dass ausreichend Tageslicht ins Haus gelangen kann. Die optimale Nutzung von natürlichem Tageslicht im Haus spart darüber hinaus die Verwendung von elektrischem Licht und somit Energie. Gründe genug also, sich bei der Planung seines neuen Zuhauses über eine bestmögliche Tageslicht-Versorgung Gedanken zu machen.
zum Beispiel von Nachbargebäuden oder immergrünen Nadelhölzern. Eine grundlegende Größe bei der Planung ist der sogenannte Tageslichtquotient (TQ): Er gibt an, wie viel Prozent des außen verfügbaren Tageslichts innen auftreffen: Und zwar bei bedecktem Himmel, auf einer Innenfläche in der halben Raumtiefe mit je einem Meter Abstand zu den Seitenwänden, in Höhe von 85 Zentimetern über dem Fußboden. Je höher der TQ, desto mehr Tageslicht ist im Raum vorhanden. Räume mit einem TQ von zwei Prozent und mehr gelten als angemessen belichtet. Wenn der TQ mehr als fünf Prozent beträgt, wird ein Raum oder auch Bereich als wirklich hell empfunden. Rechtzeitig planen Um dies zu erreichen, sollten Bauherren ihre Anforderungen an die Tageslichtversorgung im Haus schon in einer frühen Planungsphase festlegen. So können die dafür nötigen Fensteröffnungen eingeplant werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Außenbeleuchtungsstärken regional stark variieren. Deswegen muss für jedes Bauvorhaben eine ortsspezifische Planung erstellt werden. Grob gesagt: Im Süden ist mit höheren Beleuchtungsstärken zu rechnen, je weiter nördlich der Bauort liegt, desto geringer fallen sie im Schnitt aus. Auch die Jahreszeit spielt eine Rolle: So reicht der in der DIN 5034 geforderte Tageslichtquotient von 0,9 Prozent im Winter bei Weitem nicht aus, um Wohnräume ausreichend mit Tageslicht zu versorgen. Sonnenschutz ist ein Muss Wer wegen des niedrigeren Lichtangebots in der dunklen Jahreszeit die Tageslichtplanung optimiert, muss natürlich für das Mehr an Sonneneinstrahlung im Sommer entsprechende Verschattungsvorrichtungen einplanen. Der Sonnenschutz auf der Außenseite der Fenster verhindert nicht nur zu viel Helligkeit im Haus, sondern vor allem auch die damit einhergehende unerwünschte Sommerhitze. Dies kann ein Dachüberstand sein oder ein Balkon, der je nach Sonnenstand im Winter die flach einfallenden Strahlen ins Haus lässt, den steilen Lichteinfall der Sommersonne aber wirkungsvoll abfängt. Regelbare Jalousien ermöglichen eine individuelle Steuerung des Lichteinfalls. Perfekt geplant kann so ein Entwurf entstehen, der sowohl zu hellen, freundlichen Wohnräumen, Energieeinsparung als auch einem echten Mehrwert an gesundem Tageslicht für die Bewohner gw#H4F führt.
TAGESLICHTQUOTIENT Der Tageslichtquotient ist ein Maß für die Tageslichtversorgung von Innenräumen.
WÄRMEDÄMMUNG
Die Qualität der Wärmedämmung von Fenstern hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verbessert. Zweischeiben-Wärmeschutz-Verglasungen mit gut gedämmten und dichten Rahmen sind inzwischen gang und gäbe, Dreifach-Verglasung ist immer stärker im Kommen. Letztere erreichen inzwischen erstaunlich niedrige Wärmedurchgangskoeffizienten (Ug -Werte; g für „glazing“) von bis zu 0,5 W/m2K. Auch die Fensterrahmen müssen eine hohe Dämmung (Uf -Wert; f für „frame“) und Dichtigkeit aufweisen. Der Uw -Wert (w für „window“) berechnet sich für jedes Fenster aus dem Verhältnis von Rahmen- zu Verglasungsfläche. Im Vergleich zu den U-Werten von hoch dämmenden Außenwänden, die mitunter bis zu 0,12 W/m 2 K Je kleiner, desto besser: erreichen, wird aber klar, dass Fenster trotzdem noch energetische „Schwachpunkte“ in der Fassade darstellen. 2
knowhow #fenster+verschattung
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U-WERT W/m K
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Die Systemkomponenten „cero“ (Bild links) in Form von Schiebe-, Fest- und Eckelementen sind nahezu uneingeschränkt kombinierbar. Mit Dreifach-Sicherheitsglas erreichen sie U w -Werte von 0,8 W/m2 und liegen damit im Bereich der Passivhaustauglichkeit. w w w. s o l a r l u x .d e
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Durch Fensterscheiben fällt nicht nur Licht ins Hausinnere: Ein Teil der Sonnenstrahlung wird beim Durchdringen der Scheiben in Wärme umgewandelt. Diese sogenannten passiven solaren Wärmegewinne sind im Winter meist willkommen, weil sie die Heizung entlasten – im Sommer hingegen können sie zum Überhitzen von Wohnräumen führen. Daher müssen Fenster, die längerfristig der Sonnenstrahlung ausgesetzt sind, mit einem effektiven Sonnenschutz ausgestattet werden. Sonnenschutz ohne das Licht auszusperren: Wirksamen Blendund Hitzeschutz bieten diese außen liegenden Fenstermarkisen. Dank des transluzenten Gewebes sind sie leicht durchsichtig und tauchen den Innenraum in ein sanftes Tageslicht. w w w. m a r k i l u x .c o m
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SONNENSCHUTZ
LICHT— FÄNGER
AUSRICHTUNG
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Moderne Fenster werden heute mit einer zweifachen oder dreifachen Isolier- oder Wärmeschutzverglasung ausgestattet, die Heizenergie sparen helfen. Die Wahl des Fensterglases beeinflusst aber auch die Menge des sichtbaren Lichts, das durch die Fensterscheiben ins Hausinnere gelangt: Dies wird mit dem Begriff Lichttransmission (tL) beschrieben. Je höher der Prozentsatz, desto mehr Licht kommt innen an. Der Rest wird von den Scheiben reflektiert oder in Wärme umgewandelt. Ein einfaches Floatglas hat einen tL-Wert von ca. 90 Prozent, eine Isolierverglasung von ca. 82 Prozent und eine Dreischeiben-Wärmeschutzverglasung je nach Beschichtung der Scheiben nur noch rund 73 bis 80 Prozent. Links: Bei besonders großformatigen und damit schwergewichtigen Elementen sorgt ein elektrischer Antrieb für ein müheloses Öffnen und Schließen. w w w. h e r o a l .d e Unten: Diese Tageslichtsimulation zeigt im Grundriss, wie gut Räume über die geplanten Fenster mit Tageslicht versorgt werden und wo dunkle Ecken verbleiben. w w w.ve l u x .d e
FENSTERGRÖSSE
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In den Landesbauordnungen sind „Mindestforderungen als notwendige Fenster“ für Aufenthaltsräume festgeschrieben. Je nach Bundesland muss das lichte Maß der Fensteröffnung zwischen 10 und 12,5 Prozent der jeweiligen Raumgrundfläche betragen. Fenstergrößen nach den Vorschriften der Landesbauordnung sorgen aber lediglich für eine Mindestbelichtung. Die DIN 5034 (künftig EN 17037) hingegen bietet ein Berechnungsverfahren z.B. für die zu erwartenden Beleuchtungsstärken für bestimmte Punkte eines Innenraumes sowie ein Tabellenwerk für die vereinfachte Bestimmung zweckmäßiger Fenstergrößen. Auch die Küche ist ein Aufenthaltsraum und muss daher über ausreichend Fensterfläche verfügen. Da in diesem Raum in der Regel jeder Quadratzentimeter optimal genutzt werden soll, sind hier clevere Lösungen gefragt: Die Schiebefensterlösung ermöglicht es, das Küchenfenster über der Spüle trotz Wasserhahn zu öffnen. w w w. s i e g e n i a .c o m
Bild: ©iStock.com/ronstik
ERSTES NACHHALTIGKEITSZEICHEN FÜR KUNSTSTOFFFENSTER Die europäische PVC-Industrie hat mit dem Nachhaltigkeitsprogramm Vinyl2010 und ab 2010 mit VinylPlus® einen Maßstab gesetzt, an dem die Systemhäuser maßgeblich beteiligt sind. Dafür steht das neu eingeführte VinylPlus® Product Label für Kunststoff fenster. Beide Programme wurden in einem offenen Dialog zwischen Industrie, Verbrauchern, NGOs und Politik als freiwillige Selbstverpflichtung entwickelt. Alleine die rund 100 Mio. Euro, die bis heute in das Programm investiert wurden, zeugen von der Entschlossenheit, mit der die beteiligten Unternehmen vorgegangen sind. So wurden neben Aufbau und Betrieb des Recyclingkonzeptes vor allem technische Projekte finanziert. Ein weiterer Schwerpunkt des Programms war der Austausch und Ersatz schwermetallhaltiger Stabilisatoren, was 2015 planmäßig abgeschlossen wurde. Heute steht das Programm vor allem für nachhaltige Beschaffung und einen verantwortungsbewussten Umgang mit Hilfsund Zusatzstoffen, den so genannten Additiven. VinylPlus Partner verarbeiten neben Frischmaterial auch Recycling-PVC (Rezyklat). In Fensterprofilen z. B. wird das Rezyklat durch ein spezielles Fertigungsverfahren, der Koextrusion, in den Profilkern gebracht. Diese Technik wird immer mehr für qualitativ hochwertige Fensterprofile eingesetzt, quasi als Symbiose zwischen ökologischem und ökonomischem Nutzen. Mit dem Produktlabel liegt eine Marke vor, die die Anforderungen des Nachhaltigkeitsprogramms in einem Bildzeichen vereinigt. Es steht im Wesentlichen für die nachhaltige Be-
EPPA
schaffung der Rohstoffe und Materialien und wurde erstmals für Kunststoff-Fensterprofilsysteme vergeben. Zusammen mit dem RAL Gütezeichen stehen dem Markt damit Kennzeichen zur Verfügung, die einen einwandfreien Herstellungsprozess, dauerhafte Gebrauchseigenschaften, einen hohen Rezyklatanteil im Endprodukt sowie ein stringentes Qualitäts- und Ressourcenmanagement ausweisen. Das Konzept basiert auf BES 6001, ein Programm des Building Research Establishment (BRE) für nachhaltige Beschaffung, das hier um PVC spezifische Anforderungen erweitert wurde. Diese sind in einem Audit nachzuweisen. EPPA, der europäische Verband für Hersteller von Kunststoffprofilsystemen, unterstützt seine Mitglieder aktiv im Audit-Prozess und steht gerne als Ansprechpartner zur Verfügung: info@eppa-profiles.eu
Diese Kriterien müssen Unternehmen erfüllen, um das Produktlabel zu erhalten: • • • • • • • •
Partner von VinylPlus sein Managementsysteme etabliert haben Besondere Anforderungen an die Logistik erfüllen Konsequentes Recycling von Kunststoff-Altfenstern (controlled loop) betreiben PVC aus nachhaltiger Produktion beschaffen Additive verantwortlich einsetzen Energie- und Ressourcenverbrauch reduzieren Mitarbeiter, Kunden und Verbraucher für Nachhaltigkeit begeistern
Mehr über das Nachhaltigkeitsprogramm VinylPlus erfahren Sie online: vinylplus.eu und eppa-profiles.eu
SMART— HOMES A
FA M I LY H O M E F O R F U T U R E
CLEVER UND GEMÜTLICH
Ihr Sohn kam zur Welt, die Mietwohnung wurde zu klein. Ulrike und Frédéric Greve, beschlossen, ein eigenes Haus zu bauen: mit moderner Smarthome-Technik, die nicht nur den Wohnkomfort erhöht, sondern auch die Energieeffizienz ihres neuen Zuhauses optimiert.
B
E L E K T R O I N S TA L L AT I O N
VON BASIC BIS SMART
Im eigenen Zuhause geht ohne Strom fast gar nichts. Umso wichtiger ist eine gut geplante Elektroinstallation. Nur diese kann Ihren heutigen wie künftigen Bedürfnissen entsprechen. Es lohnt sich, über mehr als die reine Basic-Ausstattung nachzudenken, z.B. auch über die Vorteile von smarten Systemen.
C INTERVIEW
topthema #smarthomes
—
SMART GESPART
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D
Für Sascha Sebald ist eine moderne Smarthome-Installation der Dreh- und Angelpunkt für klimaschonendes und zukunftssicheres Bauen und Wohnen. Im Interview erklärt der Geschäftsführer der Solwerk GmbH, selbst multipler Bauherr, welche Vorteile smarte Häuser haben.
CLEVERES MUSTERHAUS
INSPIRATIONSQUELLE
#smartwohnen #energiesparen #elektroplanung #expertentipps #mehrlebensqualität #schönwohnen
homes4future 2/2020 #H4F
Wir zeigen die attraktive Stadtvilla Medley, die man im Bauzentrum Poing bei München nicht nur besichtigen, sondern auch gleich deren smarte Technik ausprobieren kann.
A FA M I LY- H O M E F O R F U T U R E
CLEVER UND GEMÜTLICH
Die gemütliche Küche mit Kochhalbinsel bietet zwei Plätze an der Theke – für Smalltalk oder den kleinen Hunger zwischendurch.
Bei der Planung ihres neuen Zuhauses setzten die jungen Eltern Ulrike und Frédéric Greve einerseits auf klare Formen und ein modernes Erscheinungsbild, andererseits auf ein gemütliches Wohnambiente. Neben gestalterischen Aspekten war ihnen aber auch hohe Energieeffizienz wichtig. Deswegen entschieden sie sich für innovative Haustechnik inklusive Hausautomation. Ihr Architektenhaus wurde in einer modernen Holzfertigbauweise erstellt, das dank seiner hochwertigen Holzfaserdämmung einen minimalen Heizenergiebedarf aufweist. „Heute können wir aus eigener Erfahrung bestätigen, dass die Dämmeigenschaft unseres Hauses hervorragend ist“, so der Bauherr. Ein weiterer, positiver Effekt des Holzbaus sind ein gutes Raumklima und warme Oberflächen. Bei der Heiztechnik haben sich die Greves für eine sehr sparsame Luft-
topthema #smarthomes
45 homes4future 2/2020 #H4F
Ihr Sohn kam zur Welt, die Mietwohnung wurde zu klein. Ulrike und Frédéric Greve beschlossen, ein eigenes Haus zu bauen: mit hoher Energieeffizienz und moderner Smarthome- Technik.
13,37 m
9,87 m SCHLAFEN 17 m2
DUSCHE 9 m2
WOHNEN/ ESSEN 54,5 m2
A
KIND 16 m2
ANKLEIDE 14 m2 DU/WC DIELE 3 m2 14 m2
EMPORE 8,5 m2
KOCHEN 11,5 m2
ARBEITEN 14,5 m2
BAD 8,5 m2
KIND 15,5 m2
OG
EG
Das WeberhausSmarthome-System kommuniziert per Enocean-Technologie und ist mit den Sprachassistenten Alexa und Google Assistant kompatibel.
Wasser-Wärmepumpe entschieden. Kombiniert wurde diese mit einer kontrollierten Be- und Entlüftungsanlage, die dank Wärmerückgewinnung für eine weitere Reduzierung des Heizenergiebedarfes sorgt. Über sie kann auch die Wärme des Heizkamins, der als attraktiver Blickfang und Raumteiler zwischen Wohn- und Essbereich fungiert, im ganzen Haus nutzbar gemacht werden – und der Wohnbereich überhitzt nicht, wenn das gemütliche Kaminfeuer lodert. Alles in allem erreicht das Haus so den Effizienzhaus-40-Standard, für den es von der KfW-Bank finanzielle Förderung gibt (siehe auch S. 8). Die komplexe Haustechnik bequem bedienbar macht die clevere Smarthome-Steuerung. Mit ihrer Hilfe können nicht nur die Temperaturen in den einzelnen Wohnbereichen geregelt und programmiert werden: Auch die Verschattung der großen Fenster durch Jalousien geschieht automatisch, wird es innen zu warm. Und bei zu viel Wind fährt die Markise über der Terrasse automatisch ein. Auch Lichtszenen und Anwesenheitssimulationen lassen sich unkompliziert einrichten – was die Sicherheit im Familiendomizil deutlich erhöht. Alle Funktionen werden über eine zentrale Schnittstelle per Tablet oder Smartphone von zu Hause aus gemanagt, können aber auch von untergw#H4F wegs gesteuert werden.
topthema #smarthomes
47 homes4future 2/2020 #H4F
Der Kamin dient als Raumteiler zwischen Wohn-und Essbereich. Das Feuer ist von drei Seiten zu sehen. Als Heizungsergänzung ist er ins Energiesystem eingebunden.
Die Kinderzimmer unterm Dach sind dank hohem Kniestock gut zu möblieren – ohne störende Schrägen. Die Verschattung durch außen liegende Rollläden wird smart gesteuert.
Weitere Infos zum Hersteller sowie ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter w w w. b a u t i p p s .d e / h e r s t e l l e r/ we b e r - h a u s
BEWERTUNG Die batterielose Enocean-Funktechnik bildet die Basis der intelligenten Technik bei Weberhaus. Die Taster für Licht oder Jalousien lassen sich beliebig an der Wand platzieren. Sie übertragen Schaltbefehle per Funk, die dafür notwendige Energie erzeugen sie beim Tastendruck. Zweiter Vorteil: Die Taster lassen sich jeder Funktion zuweisen – auch mehreren Leuchten oder Rollos. Als Smarthome-Zentrale für Zeitschaltungen und Automatisierungen sowie für die Verbindung mit Sicherheitskameras, Türsprechanlage, Heizung und Lüftungsanlage dient das System „Bootup Myhomecontrol“. Es stellt alle Funktionen des Gebäudes auf einem zentralen Touch-PC-Bildschirm dar. Hier lassen sich Szenen aktivieren, etwa eine Abwesenheits- und Alarmfunktion. Besonderheit: Das System lässt sich über „Apple-Homekit“ und die Sprachsteuerung „Siri“ bedienen sowie mit weiteren „Homekit“-Komponenten verbinden.
Fazit: ein flexibles, gut erweiterbares System. Dipl.-Ing. Reinhard Otter #H4F
A homes4future 2/2020 #H4F
Auf der Südseite verbindet eine großzügige Terrasse das Haus mit dem Garten – so lebt man mit der Natur! Rollläden und Markise werden automatisch geöffnet und geschlossen.
topthema #smarthomes
Entwurf: Kundenhaus Greve Hersteller: Weberhaus Am Erlenpark 1, 77866 Rheinau-Linx Tel. 07853/83-0 www.weberhaus.de Konstruktion: Holzverbundkonstruktion mit Putzfassade (U-Wert: 0,12 W/m²K), Kunststofffenster mit Dreifach-Verglasung (Ug-Wert: 0,5 W/m²K), Satteldach 22 Grad (Ug-Wert: 0,15 W/m²K), Kniestock 215 cm Technik: Luft-Wasser-Wärmepumpe mit kontrollierter Lüftung mit Wärmerückgewinnung, Fußbodenheizung, Photovoltaik-Vorbereitung, 400 Liter Pufferspeicher, 400 Liter Standboiler, Smarthome „WeberLogic 2.0” Energiebedarf: Primärenergiebedarf 50,2 kWh/m²a Endenergiebedarf 19,3 kWh/m²a Effizienzhaus 40 Wohnflächen: EG 97,5 m², OG 88,5 m²
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DATEN + FAKTEN
B ELEKTROPLANUNG
VON BASIC BIS SMART #ausstattungsstandards #steckdosen #wlan #emobilität #smartesteuerung #sicherheit #bussysteme #smarteslicht
topthema #smarthomes
E - S TA N D A R D S
K E I N K A B E L S A L AT
Stern für „Mindestausstattung“ (=DINNorm 1805-2 für die Ausstattung elektrischer Anlagen in Wohngebäuden) über zwei Sterne für „Standard-“ und drei Sterne für die „Komfortausstattung“. Letztere sehen mehr elektrische Verbraucher, Lichtauslässe und Medienanschlüsse in Wohnräumen
vor. Darüber hinaus beschreiben die Vorgaben wahlweise eine klassische Elektroinstallation mit fest verdrahteten Schaltern, eine Smarthome-Vorbereitung oder die komplette Ausrüstung des Hauses mit intelligenter Technik. Die Ausstattungswerte gibt es unter w w w.e l e k t r o - p l u s .c o m
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Für die Elektroplanung gibt es standardisierte Vorgaben. Die „HEA Fachgemeinschaft effiziente Energieanwendungen e.V.“ hat drei anerkannte Ausbaustufen für die Elektroinstallation in Wohnhäusern in den Ausstattungs- und Planungsstandards der „RAL RG 678“ definiert: Von einem
Foto: www.gira.de
Bei der Ausstattung Ihrer Wohnung mit Steckdosen und Lichtauslässen sollten Sie nicht geizen, denn nur so lassen sich Kabelsalate und Überspannungsprobleme sicher vermeiden!
E - M O B I L I TÄT
Foto: www.audi.de
Das eigene E-Auto lässt sich komfortabel auch zu Hause laden. Das lohnt sich besonders für alle, die per Photovoltaikanlage selbst Strom produzieren. Selbst produzierter Solarstrom ist heute schon viel billiger als Netzstrom. Deswegen lohnt es sich, ihn auch „zum Tanken“ zu verwenden. Bei Neubauten empfiehlt es sich, den Ladeanschluss für ein Elektroauto, eine sogenannte Wallbox, zumindest vorzubereiten. Dazu gehören eine Starkstrom-
sicherung im Schaltschrank und ein Starkstromkabel vom Zählerplatz in die Garage oder zum Stellplatz. Eine spezielle Wallbox sorgt für Sicherheit beim Laden. Sie sollte vom Fachmann installiert und muss beim Netzbetreiber gemeldet werden. w w w.d a s - i n t e l l i g e n t e - h a u s .d e
homes4future 2/2020 #H4F
VOLLE L ADU NG
W-LAN
SMARTE STEUERUNG
OHNE KABEL
ZENTRALE
WLAN (Wireless Local Area Network) ermöglicht es, mit Mobilgeräten kabellos auf das Internet und die Smarthome-Steuerung zuzugreifen.
Das Herz des Smarthomes ist der Elektro-Verteilerschrank. In einem modernen Gebäude besteht der aus mehr als nur dem Stromzähler und den Sicherungen. Egal, ob Sie ein voll integriertes Smarthome mit Bussystem, eine vernetzte Funksteuerung und oder eine klassische Elektroinstallation wählen: Im modernen Schaltschrank laufen alle Funktionen zusammen. Hier kommt der Strom ins Haus und wird über einen digitalen, vernetzten Stromzähler erfasst. Der ermöglicht künftig etwa flexible Stromtarife und andere vernetzte Energiedienstleistungen 1 . In einem Smarthome mit zentraler Verkabelung sind neben Sicherungen auch die Schalter für Lichter, Rollos und andere vernetzte Verbraucher untergebracht 2 . Schließlich kommen hier Telefon-, Sat- oder Kabelanschluss an und werden über Router und Verteiler in alle Räume weitergeleitet 3 . So vermeiden Sie Kabelsalat in den Wohnräumen. w w w. h a g e r.d e
B
WLAN ist eine feine Sache: Innerhalb der Funkreichweite des Internetrouters verbindet es kompatible Geräte, z.B. Smartphones, Tablets oder auch den Desktoprechner mit dem heimischen Internetanschluss. Lästige LANKabel werden überflüssig. Um in jedem Raum des Hauses – trotz weiter Distanzen und dicker Wände – eine gute WLAN-Anbindung zu erreichen, werden Repeater eingesetzt. Repeater gibt es als separate Geräte, die an eine Steckdose angeschlossen und per Funk oder Netzwerkkabel mit dem Router verbunden werden, oder, wie dieses Beispiel zeigt, als Einbauvariante, die wie eine Steckdose elegant in die Wand integriert wird. w w w. j u n g .d e
3
1 2
topthema #smarthomes
53 K NX-SYSTEM
Dieses Smarthome-System überträgt die Steuerdaten von Tastern und Sensoren sicher und zuverlässig via Datenleitung. KNX ist ein internationaler Smarthome-Standard, den es bereits seit fast einem Vierteljahrhundert gibt. In KNX-Smarthomes werden Steuersignale von Tastern, Bewegungssensoren und anderen Komponenten in der Regel über ein gesondertes Datenkabel übertragen, um alle zentral gesteuerten Leuchten, Rollos, Heizungsregler miteinander zu vernetzen. Dies macht das System sehr zuverlässig. Jeder KNX-Taster lässt sich nach individuellen Vorlieben mit „Aufgaben“ belegen. So könnte der Taster im Bild nicht nur Licht, Heizung und Verschattung in diesem Raum steuern, sondern z.B. auch die in der Küche oder im Flur. w w w.g i r a .d e
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K A B E L- N E T Z W E R K
A U T O M AT I S C H E S L I C H T
SCHÖN UND SICHER Smartes Licht ist automatisch immer da, wo es gebraucht wird, vertreibt böse Träume, sorgt für Überblick und Sicherheit im Haus. Die smarte Beleuchtung des eigenen Zuhauses ist dank vieler Plug-andPlay-Produkte in den vergangenen Jahren zur „Einstiegsdroge“ fürs Smarthome geworden. Smarte LED-Birnen mit Funkverbindung zum Schalter oder Smartphone machen z.B. das Programmieren von Lichtszenen per zugehöriger App kinderleicht. Etwas fortgeschrittener, aber sehr effektiv ist die Lichtsteuerung im Haus per Bewegungssensoren: Sie schalten in Fluren, auf dem WC oder vor der Haustür dann das Licht an, wenn Bewegungen registriert werden. w w w. h a g e r.d e
ALLES IM BLICK Horch, was kommt von draußen rein… Moderne Türkommunikations-Anlagen machen das Lauschen überflüssig: Sie zeigen genau, wer vor der Tür steht.
Die richtige Temperatur, besonders energiesparend, stets zur richtigen Zeit – und auf Wunsch schnell angepasst: Das bietet eine smarte Heizungsregelung. 30 Prozent unserer CO2-Emissionen entstehen im Schnitt durchs Heizen unserer Häuser und Wohnungen. Das kann mithilfe einer Smarthome-Steuerung deutlich verringert werden. So kann das Raumthermostat nicht nur der Heizung mitteilen, wenn es warm genug ist – sondern z.B. bei schönem Wetter erst mal dafür sorgen, dass die Jalousien so lange offenstehen, bis über die Fenster die gewünschte Menge „Gratis“-Sonnenwärme ins Haus gekommen ist. Per Geofencing kann das Smarthome feststellen, wann die Bewohner nach Hause kommen und erst dann die Temperatur im Haus erhöhen. Den Rest des Tages läuft die Heizung auf Sparflamme. Schicke Raumthermostate im gewünschten Schalterdesign machen die VorortRegelung attraktiv und einfach. w w w. j u n g .d e
Eine vernetzte Video-Türsprechanlage bringt eine ganze Menge Vorteile. Neben der Gewissheit, wer vor der Tür steht, können Sie das Türgespräch auch auf dem Smartphone annehmen – mit einer Online-Anbindung sogar, wenn Sie gar nicht zu Hause sind. So verpasst man kaum mehr einen Paketboten. Man kann auch, zusammen mit einem elektronischen Türschloss, den Nachwuchs von unterwegs aus ins Haus lassen, wenn der mal wieder den Schlüssel vergessen hat. Und Unbekannten können Sie vorgaukeln, dass Sie zu Hause sind, aber gerade nicht an die Tür können. w w w.g i r a .d e
B
topthema #smarthomes
KUSCHELIG
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SICHERHEIT
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T E M P E R AT U R
INTERVIEW
„Erst die Vernetzung schafft es, dass der Strom vom eigenen Dach auch tatsächlich im Haus genutzt wird.“
C
Dazu habe ich eine klare Meinung: Allein, um die Technik im Griff zu haben, die in einem neuen Haus ohnehin zum Standard gehört, geht es eigentlich kaum ohne eine vernetzte Gebäudesteuerung. Die Standards der EnEV etwa verlangen im Energiebereich schon einen ganzen Packen an Technik. Wir haben im Neubau heute meistens eine Lüftungsanlage, komplexe Heizsysteme, oft eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Dann soll ein E-Auto mit selbst erzeugtem Strom geladen werden. Da bin ich noch gar nicht beim Wohnkomfort, brauche aber dennoch eine Vernetzung der verschiedenen Bereiche, damit sie effizient zusammenspielen. Auch Rollläden sind meistens elektrisch, dazu kommen verschiedene Lichtquellen, die allein oder in Gruppen dimmbar sein sollen. Ohne eine vernetzte Gebäudetechnik scheitert man oft schon an der zu unhandlichen Bedienung. Deshalb bin ich für ein Stückchen zusätzliche Technik, um die übrige Technik einfach bedienbar zu machen. Im Energiebereich lassen sich bestimmte Einsparpotenziale zudem nur mit einer intelligenten Steuerung heben. Beispiel PV-Eigenstromnutzung: Erst die Vernetzung schafft es, dass der Strom vom eigenen Dach bei hohem Ertrag auch tatsächlich im Haus genutzt wird, indem die Waschmaschine anspringt oder das Elektroauto lädt. Solche Effekte kann ich auf
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Wie sieht Ihre optimale Lösung aus, um mit technischer Hilfe eine sparsame oder gar CO2 -neutrale Haustechnik zu realisieren?
Der Startpunkt ist für mich eine zentrale Gebäudeautomation. Ich sage bewusst „Automation“, weil der Begriff „Smarthome“ oft als Spielerei belastet ist. Da gilt ja mittlerweile alles als „smart“, was irgendwie vernetzt ist. Ich spreche von vernünftiger und professionell geplanter Steuerungstechnik, die dafür sorgt, dass Energie immer nur dann und dort erzeugt oder genutzt wird, wo ich sie wirklich benötige. Wenn wir ein CO 2 -neutrales Haus bauen wollen, dann wäre für mich die Kombination einer Kleinwindanlage mit einer PV-Anlage mit Speicher die Traumkombination. Im Sommer ist damit die Stromerzeugung komplett sichergestellt, im Winter hilft die Windanlage zusammen mit dem Speicher aus. Leider scheitert ein solches Modell in der Praxis fast immer an baurechtlichen Problemen. Diese Lösung wäre auch sicher nicht der wirtschaftlichste, aber rein technisch der sinnvollste Weg. Eine interessante Idee für eine klimaneutrale Heizung ist das sogenannte Sonnenhaus. Es heizt über eine thermische Solaranlage einen sehr großen Wärmespeicher auf, aus dem es im Winter die Heizwärme entnimmt. Interessant daran ist, dass es sich um eine echte „Low Tech“-Heizung handelt, in der
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Sollte ein modernes, effizientes Haus eine vernetzte Gebäudetechnik haben – oder ist Smarthome ein verzichtbarer Luxus?
das gesamte Haus anwenden, indem etwa die Beschattung bei Sonne im Winter hochfährt, um die Wohnräume mithilfe der Sonne vorzuheizen – oder im Sommer herabfährt, damit die Klimaanlage nicht gleich anspringen muss.
homes4future 2/2020 #H4F
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topthema #smarthomes
SMART GESPART
C
„Eine Photovoltaikanlage mit haushaltsüblichem Speicher und einer vernünftigen Automatisierung kostet heute nicht mehr die Welt.“
vor allem Wärme hin und her gepumpt wird. Das lässt sich in jede Gebäudeautomatisierung einbauen, zusätzliche Stromüberschüsse können hier mit „einheizen“. Die gängigere Alternative ist eine Wärmepumpe mit Eisspeicher. Egal welches System: Eine vernetzte Automation optimiert in jedem Fall die Energieeffizienz.
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Passiv- oder Plusenergiehaus, was hat für Sie Vorrang? Praktisch keine Energie verbrauchen oder möglichst viel selbst erzeugen?
Wir betrachten Häuser ganzheitlich, also nicht nur technisch, sondern auch gesundheitlich, wirtschaftlich und bauphysikalisch. Deshalb stehe ich mit Passivhäusern und der damit verbundenen Überdämmung etwas auf Kriegsfuß. Passivhäuser sind in der Regel diffusionsdicht gebaut. Damit handelt man sich leicht bauphysikalische Probleme ein, wenn etwa am Bau nicht alles perfekt umgesetzt wurde. Schon kleinste Schäden an der Gebäudehülle können zu schleichenden Schäden führen. Es genügt, wenn ein Handwerker versehentlich zu tief in die Wand bohrt und eine der Dichtungsfolien in der Gebäudehülle beschädigt. Dann kann Feuchtigkeit in die Dämmschichten eindringen und auf Dauer Schäden verursachen. Ein Plusenergiehaus ist für mich unterm Strich effizienter. Es ist natürlich auch gedämmt, aber nicht mit diesem extremen Anspruch. Dafür produziert es selbst mehr Energie als es übers Jahr benötigt und setzt auf Energiespeicher. Je besser die Energieströme vernetzt sind, desto effizienter wird es. Ein Vorteil ist, dass die Technik, die den Energieüberschuss produziert, heute günstig zu haben ist. Eine PV-Anlage mit haushaltsüblichem Speicher und einer vernünftigen Automatisierung kostet nicht mehr die Welt. Der Preis für die Produktion und Vernetzung der Energie sinkt, während der für die Dämmung durch ständig höhere Mindestanforderungen von KfW und EnEV gleich bleibt oder gar steigt.
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Apropos Technik: Es gibt einerseits Energiemanager und andererseits Smarthome-Systeme. Die einen können nicht so richtig Smarthome, die anderen sind keine Energiemanagement-Spezialisten. Welche Variante ist besser?
Wenn ich zukunftssicher sein möchte, dann ist nach meiner Meinung ein reines Energiemanagement System (EMS) die falsche Wahl. Die bekannten EMS-Systeme sind überwiegend geschlossene Systeme. Sie erfüllen ihre Funktion etwa zur Eigenstrom-Optimierung, sind aber kaum für andere Bereiche offen. Sie haben nur wenige Schnittstellen, etwa zur Beleuchtung, zur Beschattung oder anderen Teilen der Haustechnik. Ein Smarthome-System dagegen kann ich frei programmieren und damit viel mehr verschiedene Komponenten in die Hausautomation und ins Energiemanagement einbinden. Es ist dann eine Frage der richtigen Schnittstellen, damit ich etwa die Wärmepumpe mit ihrer Leistungsregelung wie auch die E-Auto-Ladestation in die Automation einbinden kann.
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Gebäude werden künftig auch mit dem Stromnetz vernetzt, da Energie auch dort wechselhafter verfügbar sein wird. Wie lassen sich Häuser auf die künftigen Smart Grids vorbereiten?
Es ist ja noch nicht ganz klar, wie die Verbindung zum Smart Grid aussehen wird. Wichtig ist zweifellos, einen großzügig bemessenen Schaltschrank einzuplanen, da künftig weitere Kommunikationsgeräte kommen werden. Auch möglichst kabelgebundene Netzwerkverbindungen zu allen großen Energieerzeugern und Verbrauchern im Haus sind ratsam.
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Wo sehen Sie derzeit die größten Hürden in der Entwicklung zur vernetzten Energietechnik?
Vor allem die unklare Rechtslage und bürokratische Hürden bremsen die sinnvolle Vernetzung von energierelevanten Systemen aus. Es ist beispielsweise kaum legal machbar, dass der Besitzer eines Zwei- oder Dreifamilienhauses den Strom von seinem Dach direkt mit seinen Mietern teilt. Auch die Bestimmungen für Balkon-PV-Anlagen haben in erster Linie dazu geführt, dass diese Systeme nicht annähernd kostendeckend genutzt werden können. Die Energiewende für Mieter wird damit gleich doppelt ausgebremst.
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Wo, außer bei Ihnen, finden Bauherren Support für die vernetzte Energie- und Smarthome-Technik?
Für eine umfassende, effiziente und vernetzte Energietechnik sollten Bauherren auf jeden Fall
topthema #smarthomes einen Spezialisten als übergeordneten Technikplaner zu Rate ziehen oder sich selbst intensiv in die Materie einarbeiten. Es ist aber nicht ganz einfach, passende Fachplaner zu finden. Unser heutiges Geschäft ist auch eher zufällig entstanden, da wir vor einigen Jahren für ein eigenes Objekt erfolglos auf der Suche nach einem Fachbetrieb für vernetztes Energiemanagement waren. Das ist zum Glück heute etwas besser, wir arbeiten in Bayern gerade an einem qualifizierten Verzeichnis von Spezialisten für Energieberatung und Gebäudetechnik, das aber leider noch nicht fertig ist. Hilfreich kann es sein, sich mit Energieberatern oder Elektro-Fachplanern zu unterhalten und dabei das Thema Gebäudeautomation und Energiemanagement gezielt anzusprechen. Dabei werden auch Laien schnell erkennen, welcher Planer in diesem Bereich Erfahrungen hat und welcher weniger. Aussagen wie „Das ist doch gar nicht notwendig“ hört man rot#H4F leider noch immer recht häufig.
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Sascha Sebald ist Geschäftsführer der Solwerk GmbH im oberfränkischen Bamberg – einem Unternehmen, welches sich seit über 10 Jahren mit ganzheitlichen Realisierungen von nachhaltigen, energieeffizienten (Bau-) Projekten beschäftigt. Der Spezialist für Bau, Automation und Energie hat sich vor allem auf die Planung und Programmierung von Smarthome-Systemen in Gebäuden mit Photovoltaik und Energiemanagement fokussiert. Als ehemaliges Architektur- und Energieberaterbüro begleitet sein Team Kunden häufig auch durch deren gesamtes Bauvorhaben. Dabei ist Herr Sebald immer wieder auch selbst Bauherr bei eigenen Bauvorhaben und kann die komplexen Sorgen und Belange, die heute plagen, nur allzu gut nachempfinden. w w w. s o l w e r k . n e t
CLEVERES MUSTERHAUS
INSPIRATIONSQUELLE
D Der Essplatz erweitert sich um einen Wintergarten. Das bringt Raumgewinn und ein Plus an Tageslicht.
Auf den ersten Blick erscheint das Musterhaus „Medley 3.0“ eher unauffällig. Aber auf den zweiten und beim Gang durchs Haus offenbart sich in vielen praktischen Details seine sehr durchdachte Planung, deren i-Tüpfelchen die ausgeklügelte Haustechnik ist. Der Grundriss folgt der klassischen Aufteilung: unten Gemeinschaftsbereich, oben individuelle Rückzugsräume. Aber es handelt sich nicht um ein starres Prinzip. So lässt sich das Gästezimmer im Erdgeschoss unkompliziert in ein weiteres Kinderzimmer – mit Erker – umwandeln. Und die Positionierung nahe des Eingangs und fern der Eltern dürfte besonders bei Teenagern populär sein. Auf der gegenüberliegenden Seite des Gebäudes schiebt sich ein weiterer Erker aus der Fassade heraus. In diesem Bereich ist der Essplatz untergebracht. Im Obergeschoss steht dank hohem Kniestock
topthema #smarthomes homes4future 2/2020 #H4F
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Musterhäuser sind tolle Inspirationsquellen für Bauherren in spe. „Medley 3.0“ zeigt im Bauzentrum Poing, wie smartes Wohnen für moderne Familien aussehen kann.
D
9,04 m
10,65 m
WC 3 m2
KOCHEN 11 m2 DIELE 16,5 m2
WOHNEN/ ESSEN 36 m2
GARD. 2,5 m2
GAST 13,5 m2
Das SmarthomeSystem sorgt dafür, dass die Haustechnik perfekt aufeinander abgestimmt ist und hoch effizient arbeitet.
TECHNIK/ HWR 9,5 m2
EG
KIND 16 m2
BAD 15 m2 FLUR 6,5 m2
OG
SCHL AFEN 16 m2 ANKLEIDE 5,5 m2
KIND 16 m2
von über zwei Metern die volle Grundfläche zur Verfügung. Schräge Wände unterm Dach sind hier kein Thema. Ein weiteres Plus an Komfort verspricht die intelligente Haustechnik. Das hochwertige KNX-Gebäudeautomationssystem vernetzt und steuert Beleuchtung, Heizen und Kühlen für die einzelnen Räume, die Lüftung sowie die Außenbeschattung. Auf einem Bildschirm oder mit Mobilgeräten lässt sich das alles überwachen, für wissensdurstige Bewohner bis hin zum Stromverbrauch an einzelnen Steckdosen. Das System sorgt nicht nur für ein stets perfektes Raumklima, sondern erhöht auch die Sicherheit und trägt zur hohen Energieeffizienz des Effizienzhaus 40 Plus bei. gw#H4F
topthema #smarthomes
63 homes4future 2/2020 #H4F
Vorbauten bringen auf drei Seiten Abwechslung in die ansonsten schlicht rechteckige Architektur.
Durch den hohen Kniestock von 215 Zentimetern herrscht auch im Obergeschoss volle Raumhöhe.
Das Gebäudeautomationssystem vernetzt und steuert Beleuchtung, Heizen und Kühlen für die einzelnen Räume, die Lüftung sowie die Außenbeschattung.
Weitere Infos zum Hersteller sowie ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter w w w. b a u t i p p s .d e / h e r s t e l l e r/ finger-haus
BEWERTUNG Das KNX-Bussystem im Musterhaus von Fingerhaus erhebt den Anspruch, nicht teurer zu sein als eine klassische Elektroinstallation mit vergleichbaren Funktionen wie elektrischen Rollläden. Die Steuerungszentrale von der Firma Ambihome setzt dafür auf eine vorkonfektionierte Benutzeroberfläche auf Tablets oder dem Smartphone sowie übliche Automatisierungen wie Dämmerungs- oder Abwesenheitsautomatik. Technikraum sternförmig in jede Etage und auf Wunsch in jedes Zimmer. Per WLAN-Hotspots lässt sich mit der „Homeway“-Technik auch eine optimale drahtlose Internetanbindung im ganzen Haus realisieren.
Fazit: eine effiziente, modulare KNX-Smarthome-Technik plus Medienverteilung. Dipl.-Ing. Reinhard Otter #H4F
D homes4future 2/2020 #H4F
Heute fast schon Standard: Der Elternbereich im Obergeschoss verfügt über eine separate Ankleide mit direktem Zugang zum Schlafzimmer.
topthema #smarthomes
Entwurf: Musterhaus Medley 3.0 300 B in Poing bei München Hersteller: Fingerhaus Auestraße 45, 35066 Frankenberg Tel. 06451/504-0 www.fingerhaus.de Konstruktion: Holzverbundkonstruktion mit Putzfassade und Holzverschalung, U-Wert 0,123 W/m²K, Kunststofffenster mit Dreifach-Verglasung Ug-Wert: 0,5 W/m²K, Satteldach 25 Grad, Kniestock 215 cm Technik: Luft-Wasser-Wärmepumpe, Fußbodenheizung, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, PhotovoltaikAnlage mit Batteriespeicher, KNXGebäudeautomation Energiebedarf: Primärenergiebedarf: 31,1 kWh/m²a Endenergiebedarf: 32,7 kWh/m²a KfW-Effizienzhaus 40 Plus Wohnflächen: EG 92 m², OG 75 m²
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DATEN + FAKTEN
#adressen
A Albrecht Jung GmbH & Co. KG Volmestr. 1 58579 Schalksmühle Tel.02355/8060 www.jung.de www.mein-elektroinstallateur.de AVM Computersysteme Vertriebs GmbH Alt-Moabit 95 10559 Berlin Tel.030/39976-0 www.avm.de
B BAFA – Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle Frankfurter Str. 29-35 65760 Eschborn Tel.06196/908-0 www.bafa.de Bau-Fritz GmbH & Co. KG seit 1896, Alpenweg 25 87746 Erkheim Tel.08336/900-0 www.baufritz.com www.baufritz-hm.de www.baufritz-bau.de
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Blumenbüro Holland Feldstr. 77 40479 Düsseldorf Tel.0211/4927500 www.blumenbuero.de BMUB – Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Stresemannstr. 128-130 10117 Berlin Tel.030/18305-0 www.bmub.bund.de www.bnb-nachhaltigesbauen.de www.wecobis.de www.mein-klimaschutz.de
C
homes4future 2/2020 #H4F
co2online gGmbH Hochkirchstr. 9 10829 Berlin Tel.0900/1468899 www.die-stromsparinitiative.de www.meine-heizung.de www.klima-sucht-schutz.de www.co2online.de www.energiesparmeister.de www.wirksam-sanieren.de
E E3/DC GmbH Karlstr. 5 49074 Osnabrück Tel.0541/760268-0 www.e3dc.com Eberle Controls GmbH Klingenhofstr. 71 90411 Nürnberg Tel.0911/5693-0 www.eberle.de www.wiser.eberle.de eco-Institut GmbH Schanzenstr. 6-20 Carlswerk 1.19 51063 Köln Tel.0221/931245-0 www.eco-institut.de
Eurofins NDSC Food Testing Germany GmbH Neuländer Kamp 1 a 21079 Hamburg Tel.040/492949000 www.eurofins.de Evergreen Garden Care Deutschland GmbH Wilhelm-Theodor-RömheldStr. 30, 55130 Mainz www.lovethegarden.com
F Fertighaus Weiss GmbH Sturzbergstr. 40-42 74420 Oberrot-Scheuerhalden, Tel.07977/9777-0 www.fertighaus-weiss.de FingerHaus GmbH Auestr. 45 35066 Frankenberg/Eder Tel.06451/504-0 www.fingerhaus.de Fingerhut Haus GmbH & Co. KG Hauptstr. 46 57520 Neunkhausen Tel.02661/9564-0 www.fingerhuthaus.de FMI Fachverband Mineralwolleindustrie e.V. Friedrichstr. 95 (PB 138) 10117 Berlin Tel.030/27594452 www.fmi-mineralwolle.de www.der-daemmstoff.de
G Gira Giersiepen GmbH & Co. KG Dahlienstr. 12 42477 Radevormwald Tel.02195/602-0 www.gira.de Grohe AG Feldmühleplatz 15 40545 Düsseldorf Tel.0211/9130-3000 www.grohe-ag.de Gussek Haus Franz Gussek GmbH & Co. KG Euregiostr. 7 48527 Nordhorn Tel.05921/174-0 www.gussek-haus.de Gutex Holzfaserplattenwerk H. Henselmann GmbH + Co. KG Gutenburg 5, 79761 Waldshut-Tiengen, Tel.07741/6099-0 www.gutex.de
H Hager Vertriebs GmbH & Co. KG Edmund-Rumpler-Str. 3 60549 Frankfurt Tel.069/83831592900 www.hager.de www.das-intelligente-zuhause.de heroal-Johann Henkenjohann GmbH & Co.KG Österwieher Str. 80 33415 Verl Tel.05246/507-0 www.heroal.de www.heroal.de/hausbau www.heroal.de/bauen
I
N
Industrieverband Haus-, Heizund Küchentechnik e.V. (HKI) Lyoner Straße 9 60528 Frankfurt/M. Tel.069/256268-0 www.hki-online.de www.ratgeber-ofen.de
natureplus e.V. Internationaler Verein für zukunftsfähiges Bauen und Wohnen Hauptstr. 24 69151 Neckargemünd Tel.06223/866017-0 www.natureplus.org
Initiative Elektro+ – GED Ges. f. Energiedienstleistung Reinhardtstr. 32 10117 Berlin Tel.030/300199-0 www.elektro-plus.com
P
IVPU – Industrieverband Polyurethan-Hartschaum e. V. Heilbronner Straße 154 70191 Stuttgart Tel.0711/291716 www.daemmt-besser.de
K Keitel-Haus GmbH Reubacher Str. 23 74585 Rot am See-Brettheim Tel.07958/9805-0 www.fertighaus-keitel.de KfW Bankengruppe Palmengartenstr. 5–9 60325 Frankfurt Tel.0800/5399002 www.kfw.de
L Ladesäulenregister Energie Codes und Services GmbH Reinhardtstr. 32 10117 Berllin Tel.030/3001996500 www.ladesaeulenregister.de Linzmeier Bauelemente GmbH Industriestr. 21 88499 Riedlingen Tel.07371/1806-0 www.linzmeier.de www.linitherm.de
M Markilux GmbH & Co. KG Hansestr. 53 48282 Emsdetten Tel.02572/1531-333 www.markilux.com Meisterstück-Haus – Otto Baukmeier Holzbau – Fertigbau GmbH & Co. KG Otto-Körting-Str. 3 31789 Hameln Tel.05151/9538-0 www.meisterstueck.de Mitsubishi Electric Europe B.V. Niederlassung Deutschland Mitsubishi-Electric-Platz 1 40880 Ratingen Tel.02102/486-0 www.mitsubishielectric.de www.mitsubishi-les.de www.ecodan.de www.lossnay.de
PEFC Deutschland e. V. Tübinger Str. 15 70178 Stuttgart Tel.0711/24861820 www.pefc.de
Q Qualitätsverband Kunststofferzeugnisse e.V. Am Hofgarten 1-2 53113 Bonn Tel.0228/7667654 www.qkfp.de
R R.OT Redaktionsbüro Reinhard Otter Liststr. 43, 70180 Stuttgart Tel.0711/56616322 www.r-ot.de RAL Deutsches Institut für Güte- sicherung und Kennzeichnung e.V. Fränkische Str. 7 53229 Bonn Tel.0228/688950 www.ral.de www.ral-guetezeichen.de www.ral-farben.de www.eu-ecolabel.de www.blauer-engel.de Regnauer Hausbau GmbH & Co. KG Pullacher Str. 11 83358 Seebruck/Chiemsee Tel.08667/72-222 www.regnauer.de
S Saint-Gobain Weber GmbH Schanzenstr. 84 40549 Düsseldorf Tel.0211/91369-0 www.de.weber www.sg-weber.de Schiedel GmbH & Co. KG Lerchenstr. 9 80995 München Tel.089/35409-0 www.schiedel.de SchwörerHaus KG Hans-Schwörer-Str. 8 72531 Hohenstein-Oberstetten Tel.07387/16-0 www.schwoererhaus.de Siegenia-Aubi KG Industriestr.1–3 57234 Wilnsdorf Tel.0271/3931-0 www.siegenia.com Solarlux GmbH Industriepark 1 49324 Melle Tel.05422/9271-0 www.solarlux.de www.cero.de www.die-glasfaltwand.de
Solwerk GmbH Färbergasse 5 96052 Bamberg Tel.0951/99330010 www.solwerk.net Steico SE Otto-Lilienthal-Ring 30 85622 Feldkirchen Tel.089/991551-0 www.steico.com
T Tado GmbH Sapporobogen 6-8 80337 München Tel.089/41209569 www.tado.com Tretford: Weseler Teppich GmbH & Co. KG Emmelsumer Str. 218 46485 Wesel Tel.0281/819-10 www.tretford.eu
V Vaillant GmbH Berghauser Str. 40 42859 Remscheid Tel.02191/18-0 www.vaillant.de www.vaillant-group.com Velux Deutschland GmbH Gazellenkamp 168 22527 Hamburg Tel.040/54707-0 www.velux.de
W Warema Renkhoff SE Hans-Wilhelm-RenkhoffStraße 2 97828 Marktheidenfeld Tel.09391/20-0 www.warema.de Weberhaus GmbH & Co. KG Am Erlenpark 1 77866 Rheinau-Linx Tel.07853/83-0 www.weberhaus.de Wolf GmbH Industriestr. 1 84048 Mainburg Tel.08751/74-0 www.wolf.eu
W ZSW Zentrum für Sonnenenergie- und WasserstoffForschung Bad.-Württ. Industriestr. 6 70565 Stuttgart Tel.0711/7870-0 www.zsw-bw.de
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REPORTAGE DACHAUSBAU
WEGWEISER FÜR
ZukunftsHÄUSER
Das Farbkonzept der Fassaden korrespondiert mit seinen warmen Grautönen und dem dunklen Rot der vorstehenden Elemente mit den anderen Häusern in der unmittelbaren Umgebung.
Text: Susanne Neutzling
Wie wollen wir wohnen? Die Antworten sind so unterschiedlich wie die Menschen, die man fragt. Trotzdem gibt es Themen, die viele bewegen: Wohngesundheit und bezahlbare Familienhäuser, aber auch intelligent vernetzte Haus- und Sicherheitstechnik stehen bei Bau-Interessenten hoch im Kurs. Aus Sicht der Architekten sind EnergieEffizienz und nachhaltiges Bauen die Trend-Themen für 2017 – das ergab eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Bau-Info-Consult. Wir zeigen auf den folgenden Seiten fünf Häuser, die diese Aspekte beispielhaft umsetzen.
In einer typischen Tübinger Häuserzeile wurden Petra Herrig und Ulrich Conzelmann
Pure Lebensqualität
fündig: Sie verwandelten ein verwahrlostes, altes und verschachteltes Gebäude in eine wahre Wohnperle.
6 ALTHAUS MODERNISIEREN 2/3 2017
ES GIBT VIELE GRÜNDE ... … von einem eigenen Zuhause zu träumen. Und viele Ideen, wie die Träume Realität wer-
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SchluSSpunkt
40 Hausbau
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pro fertighaus für die schnelle Information mit aktuellen Hausbeispielen und Bewertungen. Hausbau bietet große Bildstrecken, seriöse Hintergrundinformationen und Hausvergleiche. bauen. zeigt Architekturtrends, moderne Haustechnik und Öko-Tipps. home4future inspiriert Bauherren und Renovierer, die zum Klimaschutz beitragen wollen. Schwimmbad+Sauna für die Gestaltung von privaten Pool- und Wellnessanlagen. Althaus modernisieren als Ideengeber für die Sanierung und Erweiterung der gebrauchten Immobilie. Bauen & Renovieren ist bei Renovierungen hautnah dabei und zeigt viele Arbeitsabläufe im Detail.
Teppichböden sind wieder im Kommen – und das zu Recht. Sie punkten durch Elastizität, Fußwärme und verbessern die Raumakustik. Der Tretford-Ever besteht zu 80 Prozent aus Kaschmir-Ziegenhaar, zu 20 Prozent aus reiner Schurwolle und wird bewusst ohne Mottenschutzzugabe hergestellt. Das natürliche Flormaterial sorgt außerdem für ein gesundes Raumklima: Es nimmt Feuchtigkeit aus der Raumluft sehr gut auf, gibt sie bei Bedarf wieder ab und hat die Fähigkeit,Feinstaub effektiv zu binden.
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(Z)IMMERGRÜ N
S C H U T Z V O R I N S E K T E N , P O L L E N U N D F E I N S TA U B
w w w. l o ve t h e g a r d e n .c o m
Auch wenn man sich inzwischen schon fast über jedes Insekt freuen sollte, sind Mücken im Haus trotzdem nicht jedermanns Sache. Hochwertige Insektenschutz-Gazen, die präzise auf die Größe von Fensteröffnungen abgestimmt sind, schaffen hier wirkungsvolle Abhilfe – und das ganz ohne schädliche Chemie. Die „VisionAir Pollenschutz- und Feinstaub-Gaze“ kann noch mehr: Sie filtert selbst feinste Schwebeteilchen wie Pollen und Feinstaub aus der Luft. So können auch Allergiker und alle, die in von Feinstaub belasteten Regionen leben, wieder entspannt die Fenster zum Lüften öffnen. w w w.wa r e m a .d e
Das Wassersystem „Grohe Blue Home“ hilft Müll und Energie zu sparen: Es bietet gefiltertes und gekühltes Wasser in den Varianten still, medium und sprudelnd direkt aus der Küchenarmatur. w w w.g r o h e .d e
homes4future 2/2020 #H4F
Zimmerpflanzen sind nicht nur eine grüne Zierde für Wohnräume, manche von ihnen können sogar Schadstoffe aus der Raumluft filtern. Das konnte bereits in den 80er-Jahren in einer wissenschaftlichen amerikanischen Studie nachgewiesen werden. Besonders gut vermag dies die Spathiphyllum, zu deutsch Einblatt oder auch Friedenslilie. Sie filtert Schadstoffe wie Trichlorethen, Formaldehyd, Xylole, Ammoniak und Benzole aus der Raumluft.
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#wärmedämmung #wenigerheizen #schimmelvermeiden #co2sparen #mehrkomfort
Foto: www.steico.com
WÄRMSTENS ZU EMPFEHLEN
knowhow #dämmung Foto: www.de.weber
FASSADE
DACH
KELLER
Je besser ein Haus gedämmt ist, desto weniger Energie benötigt man fürs Heizen. Wer richtig dämmt, reduziert aber nicht nur dauerhaft seine Energiekosten, sondern sorgt für ein gesundes Wohnambiente, steigert den Wert seiner Immobilie und schont das Klima.
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Weniger heizen spart nicht nur Geld, sondern ist auch gut fürs Klima – denn die meisten Heizungen werden heute immer noch mit fossilen Brennstoffen betrieben, die beim Verbrennen klimaschädliches CO 2 erzeugen. Die effektivste Art, das Heizen und die damit verbundenen Treibhausgase zu reduzieren, ist eine gute Wärmedämmung der Wohnräume. Einmal fachgerecht angebracht, kann sie jahrzehntelang praktisch wartungsfrei die Kosten für das Heizen im Winter und für die Klimatisierung im Sommer erheblich reduzieren. Denn eine gute Wärmedämmung schützt nicht nur vor winterlicher Kälte, sondern auch vor der Hitze im Sommer. Je besser ein Bauteil, z.B. eine Wand oder eine Dachfläche, gedämmt ist, desto schlechter ist ihr Wärmedurchgangskoeffizient, kurz UWert (W/m2K). Je kleiner der Wert, desto besser. Die Energie-Einsparverordnung (EnEV) schreibt genau vor, wie gut die U-Werte bei Neubauten oder Sanierungen mindestens sein müssen. Das Einhalten der EnEV ist für jeden verpflichtend, der eine Baugenehmigung erhalten will. Wer von den neuen, sehr großzügigen öffentlichen Fördermitteln für energieeffizientes Bauen und Sanieren profitieren möchte, muss ohnehin detailliert seine Anstrengungen in besonders klimaschonende Baumaßnahmen nachweisen. Diese Anstrengungen lohnen sich aber:
Foto: www.linzmeier.de
homes4future 2/2020 #H4F
Foto: www.fmi-mineralwolle.de
Sonstiges
Anwendung
(Flach-)Dach, Keller außen, Fassade
feuchteresistent, verrottungsfest, nicht UV-beständig
Dach, Fassade, Fußboden
Matte, Filz
Platten, Flocken, Schüttgut 1-2,5 Monate
1 Monat
6-18 Monate
B2
B1B2
B2
B1
7-23 Monate
Platten
Matte, Filz
B1
2-6 Monate
Platten
0,040,045
0,04
0,040,055
0,030,04
0,0350,04
0,0250,03
0,040,06
0,030,04
Flachs/Hanf
Zellulose
Holzfaser
XPS
EPS
PURHartschaum
Schaumglas
Glaswolle
Steinwolle
Quellen: Ratgeber Wärmedämmung, Verbraucherzentrale 2008; VDI ZRE Publikationen: Kurzanalyse Nr. 7: Ressourceneffizienz der Dämmstoffe im Hochbau, 2014; www.waermedaemmstoffe.com; www.energiesparhaus.at; www.energie-xperten.de
sehr gute Entfeuchtungsfähigkeit
gute Entfeuchtungsfähigkeit
Dach, Fassade, Fußboden
Dach, Fassade, Fußboden
feuchteresistent, verrottungsfest, nicht UV-beständig
B2
4-16 Monate
A1
Platten
4-12 Monate
A1
0,030,04
Foto: www.daemmt-besser.de
sehr gute Entfeuchtungsfähigkeit
(Flach-)Dach, Fassade, Fußboden
Platten
2-14 Monate
A1 Foto: www.fmi-mineralwolle.de
geschlossenzellig, verrottungsfest
(Flach-)Dach, Keller außen
Lieferformen
verrottungsbeständig, fäulnisresistent
Matte, Filz
1,5-12 Monate
Energetische Amortisationszeit
Dach, Fassade, Fußboden
Matte, Filz
Baustoffklasse nach DIN 4102
schlechte Entfeuchtungsfähigkeit, nicht kapilarleitfähig
Dach, Fassade, Fußboden
Wärmeleitfähigkeit in W/mK
schlechte Entfeuchtungsfähigkeit, nicht kapillarleitfähig
Foto: www.gutex.de
MINERALISCH
KLIMA SCHÜTZEN
SYNTHETISCH
NACHWACHSEND
„ERST DAS DACH DÄMMEN, DANN DIE WAND“
Foto: www.steico.com
Wie gehe ich am besten an eine energetische Sanierung meines Altbaus heran? Wer über eine Modernisierung nachdenkt, sollte sich als erstes fragen: Was will ich mit der Modernisierung erreichen? Bin ich zufrieden, wenn ich „nur“ eine schöne Fassade habe? Brauche ich neue Fenster? Wie lange hält das Dach? Ein ganzheitlicher Plan von Anfang an hilft, den zeitlichen und wirtschaftlichen Aufwand überschaubar, nerven- und kostensparend zu halten. Zudem ist angesichts der aktuellen staatlichen Unterstützung, durch steuerliche Begünstigung oder eine KfW-Förderung, zu empfehlen, umfassend zu modernisieren, das tut gleichermaßen Klima und Bausubstanz nachhaltig gut. Und womit sollte ich anfangen? Bezogen auf das tatsächliche Raumvolumen hat das Dach eine besonders große Außenfläche und ist am meisten der direkten Witterung ausgesetzt. Über schlecht oder ungedämmte Dachflächen verlieren Häuser am meisten Energie. Heizwärme steigt im Haus nach oben, ohne gute Dämmung heizt man förmlich „durchs Dach“ hinaus. Ein gutes Dach ist vergleichbar mit einer warmen Mütze: Sie schützt uns zuverlässig vor Kälte, besser noch als eine warme Jacke… deshalb erst das Dach, dann die Wand dämmen. Hat das „oben Beginnen“ noch weitere Vorteile? Wer oben beginnt und die Wände später modernisiert, entgeht der Gefahr, dass bereits sanierte Bauten während der Bauarbeiten geschädigt werden. Ein einmaliger Gerüstaufbau für Dach und Fassade spart nicht nur bares Geld, sondern schützt auch vor Schäden, die beispielsweise durch hochspritzendes Wasser entstehen können.
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Darüber, wie man am besten bei einer energetischen Sanierung eines Altbaus vorgeht, sprach die #H4F-Redaktion mit Florian Wick. Er ist Zimmerermeister und berät Neu-Bauherren sowie Modernisierer in Fragen der Konstruktion, Dämmung und Baupraxis. Außerdem ist er Fachreferent des Holzfaser-Dämmstoffherstellers Steico.
homes4future 2/2020 #H4F
Wärmedämmstoffe erzielen ihre Wirkung aufgrund ihrer sehr schlechten spezifischen Wärmeleitfähigkeit ( = Lambda). Offiziell als Wärmedämmstoff dürfen sich Materialien mit einem -Wert von kleiner 0,1 W/(mK) bezeichen. Auch hier gilt: Je kleiner der Wert, desto besser die Dämmwirkung. Wärmedämmschichten werden am besten ohne Schwachstellen oder Unterbrechungen, sogenannte Wärmebrücken, auf der Außenseite von Wand-, Dachund Kellerkonstruktionen angebracht, um die Wärmeübertragung zwischen innen und außen möglichst wirkungsvoll zu unterbinden. Dafür stehen heute ganz unterschiedliche Dämmstoffe zur Verfügung, die aus mineralischen oder nachwachsenden Rohstoffen sowie aus Erdöl oder einer Kombination daraus hergestellt werden. Die Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Dämmmaterial sollte in erster Linie aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften getroffen werden, die es für unterschiedliche Einsatzbereiche am Haus empfiehlt. Es gibt stabile Dämmplatten für die Dämmung von Fassaden, Flachund Steildächern, weiche flexible Matten und Filze, die zwischen Dachsparren oder in Gefache von Wänden eingepasst, oder Flocken, die in Hohlräume von Wänden oder Decken eingeblasen werden können, sowie körniges Schüttgut für Fußböden. Grundsätzlich gilt: Anhaltende Feuchtigkeit reduziert die Dämmwirkung. Deswegen müssen Dämmstoffe, die materialbedingt nicht feuchteresistent sind, so eingebaut werden, dass sie nicht nass werden oder schnell trocknen können. Für die Dämmung von Kellern, Bodenplatten und Flachdächern ist es essenziell, Dämstoffe zu verwenden, die dauerhaft feuchtteresistent sind. Auch die Brennbarkeit von Dämmstoffen wurde in den letzten Jahren häufig diskutiert. Hier gibt es zwischen den verschiedenen Materialien deutliche Unterschiede. Abzulesen sind diese an der Zuordnung des Dämmstoffes zu einer bestimmten Baustoffklasse. Diese unterscheiden sich von A1, die nicht brennbare Baustoffe ohne brennbare Bestandteile kennzeichnet, über A2, nicht
S A N I E R U N G S -T I P P S
knowhow #dämmung
Je energiesparender der Neubau oder das sanierte Haus wird, desto üppiger die staatliche Unterstützung. Deswegen vor Beginn einer jeden Baumaßnahme erst mal online unter www.kfw.de die Fördermöglichkeiten checken und sich in diesem Zuge auch informieren, ob es zusätzliche regionale oder kommunale Fördermaßnahmen gibt.
brennbar mit brennbaren Bestandteilen, und B1 für schwer entflammbar bis hin zu B2 für normal entflammbar. Während Dämmstoffe wie Mineralwollen aufgrund von natürlichen Materialeigenschaften nicht brennbar sind, erhalten andere durch spezielle Zusätze ein verbessertes Brandverhalten. Da die Brandschutzvorschriften, nachzulesen in der jeweils geltenden Landesbauordnung (LBO), für Ein- und Zweifamilienhäuser in der Regel nicht besonders streng sind, können fast alle zugelassenen Dämmstoffe bei diesen Bauvorhaben angewendet werden. Den Vorschriften entsprechend eingebaut, tragen sie kaum zu einer Erhöhung der Brandgefahr bei: Dämmstoffe werden in der Regel durch bauliche Schichten wie Fassaden- oder Dachmaterialien nach außen und Innenausbaumaterialien zum Wohnraum hin vor direktem Feuerkontakt geschützt.
„Die Grundlage für moderne Plus-Energie-Häuser ist eine optimale Wärmedämmung.“
Holzfertighäuser verfügen fast alle über einen überdurchschnittlichen Dämmstandard. Mit einem U-Wert von 0,01* W/m2K bietet Kampa eines der bestgedämmten Außenwandsysteme am Markt an. Wir fragten Geschäftsführer Josef Haas, warum.
Mit der energetischen Amortisationszeit wird die Menge an Energie, die zur Herstellung eines Dämmstoffes benötigt wird, ins Verhältnis gesetzt zu der Zeit, in der sie dieselbe Energiemenge durch weniger Heizen im Haus wieder einspart. Die erfreuliche Erkenntnis zahlreicher Studien ist, dass sich jede Dämmmaßnahme in circa zwei Jahren energetisch amortisiert hat. Entsorgt werden die meisten Dämmstoffe am Ende ihrer Nutzungsdauer zumeist auf Deponien oder in Müllverbrennungsanlagen. Bei Mineralwollen und synthetischen Dämmstoffen gibt es heute bereits erste Ansätze zum Recycling. Da Wärmedämmungen – vorausgesetzt sie sind fachgerecht verbaut – eine Lebensdauer von vielen Jahrzehnten haben und im Idealfall nahezu wartungsfrei sind, zählen sie zu den nachhaltigsten Energiesparmaßnahmen überhaupt und sind daher jedem Bauherren wärmstens ab#H4F zu empfehlen.
Sie bieten Häuser an, deren Wände dem Passivhaus-Dämmstandard entsprechen. Warum? Bisheriges Bauen und Wohnen verursacht einen enormen Energieund Ressourcenverbrauch. Das belastet unsere Umwelt erheblich. Wir alle tragen die Verantwortung dafür, dass die Natur und damit unsere Lebensgrundlage erhalten bleibt. Wir waren die Ersten in der Branche, die konsequent echte Plus-Energiehäuser in den Serienstandard erhoben haben. Grundvoraussetzung ist dabei die perfekt gedämmte Gebäudehülle. Diese sorgt dafür, dass die Wärme dortbleibt, wo sie hingehört, nämlich im Haus. So wird der Heizenergiebedarf auf ein Minimum reduziert und mit selbst gewonnener Sonnenenergie gedeckt. Ist diese Bauweise auch wirtschaftlich? Absolut. Mir geht es aber nicht nur darum, Häuser zu bauen, die heute wirtschaftlich sind, sondern es auch noch in 30 Jahren sein werden. Heute müssen Bewohner von konventionell gebauten Häusern für Warmwasser und Heizung im Schnitt 150 Euro im Monat bezahlen. Aber dieser Betrag wird aufgrund steigender Energiekosten irgendwann doppelt so hoch sein. Das kann in Zukunft zu einer spürbaren finanziellen Belastung werden.
MEHR INFOS
o nli ne _ tip p Praktische Tipps rund ums Thema Wärmedämmung bieten die Verbraucherzentralen online an. * U-Wert im Gefachbereich
Reicht eine gute Dämmung aus, um ein Wohnhaus fit für die Zukunft zu machen? Eine besonders hohe Dämmqualität der gesamten Gebäudehülle ist heute nicht alles, aber die Grundlage dafür, ein Haus dauerhaft wirtschaftlich sinnvoll zu nutzen. Denn sie minimiert den Heizwärmebedarf so weit, dass man ihn mithilfe moderner, sehr effizienter Wärmepumpen- und Lüftungstechnik mit Wärmerückgewinnung zuverlässig und komfortabel decken kann. Den benötigten Strom erzeugt der Bauherr selbst mit der eigenen Photovoltaikanlage auf seinem Dach. Wir gehen bei Kampa noch weiter und bauen echte PlusEnergie-Häuser – das heißt, jedes Kampa-Haus verbraucht weniger Energie, als es erzeugt. „Fit für die Zukunft“ heißt neben höchster Energieeffizienz aber auch, auf den nachhaltigen Rohstoff Holz zu setzen sowie wohngesunde Dämmstoffe einzusetzen. Ein zukunftsweisendes Haus verfügt außerdem über ein intelligentes Energiemanagement mit entsprechendem Stromspeicher. Bei Kampa gehört dieser zum festen Bestandteil der technischen Ausstattung.
www.verbraucherzentrale.de
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SCHIMMELRISIKO MINIMIEREN GUT DÄMMEN
-10°C
Gedämmte Wand
GESÜNDER WOHNEN
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Immer wieder ist zu hören, dass Wärmedämmung das Schimmelrisiko im Haus erhöht. Das Gegenteil ist der Fall! Schimmel benötigt zum Wachstum zwei Dinge: Nährstoffe und Feuchtigkeit. Ersteres gibt es fast überall in Wohnräumen, aber Feuchtigkeit kann man vermeiden: Duch angemessenes Heizen, regelmäßiges Lüften und durch eine gute Dämmung. Denn Letztere sorgt dafür, dass die Oberflächen der Innenräume warm bleiben. Damit sinkt das Risiko, dass die in der Raumluft enthaltene Feuchtigkeit an den Außenwänden kondensiert und Schimmelsporen die Möglichkeit gibt, sich zu ekligen, Substanz zerstörenden und teilweise gesundheitsschädlichen Pilzkulturen zu entwickeln. Sehr wichtig ist es, dass die Dämmung ohne Schwachstellen, sogenannte Wärmebrücken, ausgeführt wird, denn hier schlägt sich als erstes Kondenswasser nieder. Bei Dämmstoffen, die Kontakt mit der Innenraumluft haben, sollte man außerdem Produkte wählen, die besonders emissionsarm sind und die Wohngesundheit nicht beeinträchtigen.
Foto: www.linzmeier.de
Ungedämmte Wand
VERTRAUENSWÜRDIGE LABEL, DIE MAN AUF DÄMMSTOFFEN FINDET
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1
1 RAL Gütezeichen findet man auf Dämmprodukten, die nach hohen, genau festgelegten Qualitätskriterien hergestellt wurden. Für jede Produktgruppe, wie etwa „Erzeugnisse aus Mineralwolle“ oder „Dämmstoffe aus Schaumkunststoffen“ werden die Anforderungen für das jeweilige Gütezeichen in einem Anerkennungsverfahren festgelegt und sind öffentlich einsehbar. w w w. r a l - g u e t e z e i c h e n .d e 2 Um das Label des Kölner Eco-Institutes zu erhalten, muss ein Dämmstoff toxikologisch unbedenklich sowie umweltverträglich sein. Die Kriterien für die Vergabe des Eco-Institut-Labels werden vom Institut selbst, aber unabhängig von den Labelnehmern entwickelt. Der Vergabeprozess ist transparent und wird regelmäßig kontrolliert. w w w.e c o - i n s t i t u t- l a b e l . de 3 Eurofins vergibt sein Label u.a. an Dämmstoffe, die sich durch besonders geringe Schadstoff-Emissionen auszeichnen. Die Prüfkriterien sind online einsehbar. w w w.e u r o f i n s .d e 4 Das Umweltbundesamt vergibt den „Blauen Engel“ für ganz unterschiedliche Schutzziele, wie z.B. „schützt Mensch und Umwelt“ für Wärmedämmverbundsysteme und zeichnet Produkte aus, die bei Herstellung, Gebrauch und Entsorgung hohen ökologischen Kriterien entsprechen. Die Vergabekriterien gibt‘s unter. w w w. b l a u e r - e n g e l .d e 5 Das Natureplus-Label kennzeichnet Bauprodukte, u.a. auch Dämmstoffe, die besonders hohen ökologischen wie sozialen Kriterien entsprechen. Ausgezeichnete Produkte und Vergabekriterien findet man unter w w w. n a t u r e p l u s .o r g
DOPPELT PROFITIERT <
#sanierung #heizungserneuerung #fassadendämmung #energieeinsparung #mehrwohnraum
Aus dem baufälligen Haus aus den 1930erJahren entstand ein kleines Schmuckstück mit zeitgemäßer Haustechnik und deutlich verringertem Energieverbrauch.
Das Siedlungshaus setzt in der Straße ein selbstbewusstes Zeichen. Mit seiner Farbgebung signalisiert es: Es muss nicht immer nur das Althergebrachte sein. Das Haus im Stuttgarter Süden aus dem Jahre 1938 hat das Ehepaar Holzer gekauft, nachdem die Vorbesitzerin über 70 Jahre darin gewohnt hatte. Herzenswunsch der jungen Familie war ein eigenes, freistehendes Haus mit Garten. Und sie wollte im Viertel wohnen bleiben. „Die Kinder gingen in den nahen Kindergarten und sollten sich nicht umgewöhnen müssen”, sagt Katrin Holzer. Also suchte die Familie ein Haus in der näheren Umgebung. Ein Anwohner des Kindergartens gab schließlich den entscheidenden Hinweis: allerdings lediglich auf einen ziemlich heruntergekommenen Altbau ganz in der Nähe, der verkauft werden sollte, nachdem die Eigentümerin verstorben war. „Wir haben lange überlegt, ob wir mit den Erben Kontakt aufnehmen sollen”, sagt Thilo Holzer. „Letztlich taten wir es und unser Vorschlag machte Eindruck. Denn wir waren die Einzigen, die vorhatten, das Haus zu erhalten. Alle anderen wollten abreißen.” Allerdings entpuppte sich das als gewaltige Herausforderung, denn es stand eine umfangreiche Kernsanierung an. Sämtliche Sanitär-, Heiz-, und Elektroleitungen wurden erneuert, außerdem die Außenwände mit einem
futurehomes #vorher_nachher 77
VORHER > < NACHHER
homes4future 2/2020 #H4F
Der Stuttgarter Architekt Thilo Holzer modernisierte sein Siedlungshaus nach allen Regeln der Kunst. Mit dieser Grundsanierung hat er für sich und seine Familie nicht nur mehr Wohnwert geschaffen, sondern auch energetisch gesehen ein tolles Ergebnis erzielt.
HEIZKOSTEN GESENK T
Rechts oben: Der Eingang wurde von der Nord- an die Südseite verlegt, der Zugang erfolgt über eine ins Terrassendeck integrierte Treppe. Links unten: Gut bestuhlt: Die von Charles Eames entworfenen Möbelklassiker passen hier ausgezeichnet.
Mauerausfachungen an der südlichen Außenwand entfernt und durch eine raumhohe Glasfassade ersetzt. Dadurch erweiterte sich der neu gestaltete Wohnbereich optisch bis über die Terrasse hinaus in den Außenraum. Durch diese Öffnung nach Süden gelangt lange Sonne in den Wohnbereich und die Heizung muss erst sehr spät eingeschaltet werden. Auch das hilft beim Energiesparen. Im Obergeschoss blieb die Raumaufteilung weitgehend bestehen, auch das alte Massivparkett findet weiterhin Verwendung. Die Wandausfachungen wurden großflächig zurückgebaut, so dass ein großer Raum entstand. Familie Holzer lebt jetzt seit neun Jahren in ihrem kernsanierten Haus und fühlt sich nach wie vor überaus wohl. „Der Aufwand hat sich gelohnt”, versichert der Hausherr. Und seine ökologischen Pläne gehen weiter: „Als nächstes wollen wir eine Photovoltaikanlage auf das Garagendach installieren, um einen Elektrosmart umweltfreundlich #H4F versorgen zu können.”
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futurehomes #vorher_nachher Links oben: barrierefreie Schnittstelle; Terrassendeck und Wohnraum-Parkett gehen fließend ineinander über.
Wärmedämmverbundsystem aus 14 Zentimetern Steinwolle zur Einhaltung der EnEV verkleidet. Das Dach erhielt eine neue 20 Zentimeter dicke Mineralwolledämmung. Als neue Heizung wurde eine Gasbrennwerttherme installiert. „Nach der Festlegung der Monatsrate durch die EnBW als saniertes Bestandsgebäude nach einem Jahr, haben wir eine hohe Rückerstattung erhalten”, sagt Thilo Holzer. Schätzungen zufolge spart die Familie seither rund 45 Prozent Heizenergie pro Jahr im Vergleich zum Energiebedarf des Hauses vor der Sanierung. Aber nicht nur technisch, sondern auch räumlich gab es grundlegende Verbesserungen: Im Erdgeschoss konnten die neuen Eigentümer drei für die 1930er-Jahre typische, kleinteilige, separate Räume – Wohnzimmer, Esszimmer und Küche – zu einem großen offenen Wohnbereich zusammenlegen. Hierfür wurden Teile des Mauerwerks zwischen dem Holzfachwerk entfernt, Letzteres selbst blieb jedoch erhalten. Darüber hinaus wurden die
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Das einfach konzipierte Gebäude erhielt neue Strukturen. Die Haustür wurde von der Nord- an die Südseite verlegt, der Zugang erfolgt über eine ins Terrassendeck integrierte Treppe.
WOHNR AUM ERWEITERT
Die Mauern zwischen dem Holzfachwerk wurden teilweise entfernt. Stahlträger verstärken die Hölzer. Es entstand ein großer, offener Wohnbereich.
Die Südwand wurde geöffnet, der Wohnbereich über die Terrasse hinaus bis zur Garagenwand verlängert. Die Verglasung sorgt für solare Wärmegewinnung. Der neu entstandene, geschützt gelegene Freisitz wurde schnell zu einem beliebten Aufenthaltsort für die ganze Familie.
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MEIN BEITRAG
IM K LEIN EN GROSSES BEW IR K EN
Jürgen Seiler ist Verkaufsleiter beim Fachschriften-Verlag und Vater einer siebenjährigen Tochter: Grund genug, sich mit dem Klimawandel zu beschäftigen und bewusst damit auseinanderzusetzen. Für ihn gilt: „Auch im ‚Kleinen‘ lässt sich was bewirken, jeder Beitrag ist nützlich und wichtig für die Zukunft unseres Planeten.“ Die Familie hat deshalb ihre Einkaufsgewohnheiten überdacht und geändert. Warum
Wie
Fazit
Zwischen dem Willen zu umweltbewusstem Lebensstil und dessen Umsetzung klafft in meinen Augen eine große Lücke, denn wir Menschen sind Gewohnheitstiere und geben bequeme Verhaltensweisen nur ungern auf. Ich habe mir mit meiner Familie überlegt, welchen Beitrag wir leisten können und wir haben beschlossen, unser Konsumverhalten zu ändern. Wir tätigen unsere Einkäufe inzwischen bewusster und versuchen, nicht mehr die Sklaven werbepsychologisch ausgefeilter Marketingstrategien zu sein. Undurchsichtige Preisangebote, zweifelhafte Schnäppchen oder verführerische Werbeaktionen haben oft zu einem überfüllten Einkaufswagen und dann zu überfüllten Mülltonnen, geführt.
Zunächst haben wir uns die Instrumente der Werbepsychologie, auf die wir immer wieder angesprungen sind, vor Augen geführt. Manche Lebensmittel, die aufgrund dessen gekauft wurden, sind zwar zunächst in den Kühlschrank gewandert, von dort aus aber doch auch immer wieder direkt in der Mülltonne gelandet. Weil sie einfach vergessen wurden, das Datum abgelaufen war oder wir eben keine Verwendung dafür hatten. Solche überflüssigen Einkäufe vermeiden wir nun, greifen im Laden gezielt nur nach dem, was wir wirklich benötigen. Leicht verderbliche Ware kaufen wir selten auf Vorrat, sondern nur bei tatsächlichem Bedarf. So vermeiden wir, dass Lebensmittel „für die Tonne“ gekauft werden.
Die Neuorientierung von der Schnäppchenmentalität hin zu bewusstem Einkaufsverhalten können wir für uns nur positiv bewerten. Es fühlt sich gut an, einen direkten Einfluss auf das marktwirtschaftliche Prinzip von Angebot und Nachfrage zu nehmen, dazu beizutragen, einen wichtigen Schritt für die Umwelt zu tun. Das veränderte Einkaufsverhalten bedeutet für uns keine Einschränkung. Im Gegenteil: Ich empfinde es als deutlich strukturierter, effektiver und zudem auch zeitsparender als bisher. Unserem Ziel, durch bewusstes Einkaufsverhalten deutlich weniger Müll zu produzieren, sind wir schon deutlich nähergekommen. Und nicht nur wir profitieren davon, sondern wir leisten damit auch unseren Beitrag für die Zukunft.
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Ab 30.05.2020 gibt‘s die nächste homes4future im gut sortierten Zeitschriftenhandel. Dann geht es unter anderem um diese Themen:
##ausblick+impressum
#H4F
no.3 2020
BAUEN MIT HOLZ Holz erlebt als Baustoff momentan eine echte Renaissance: Er ist nicht nur nachwachsend und dadurch theoretisch immer in ausreichender Menge, sondern auch regional verfügbar, extrem vielseitig einsetzbar und vor allem ein effektiver CO2-Speicher. In der kommenden Ausgabe von homes4future widmen wir uns daher ausführlich diesem natürlichen Zukunftsbaustoff.
#wärmepumpen heizen clever mit Umweltwärme und helfen so CO 2 -einzusparen. #richtiglüften für ein gesundes Wohnraumklima und minimale Wärmeverluste #futurehomes von Menschen, die heute schon ein klimaschonendes Zuhause bewohnen
homes4future 2/2020 #H4F
IMPRESSUM
FACHSCHRIFTEN-VERLAG GMBH & CO.KG Höhenstraße 17, 70736 Fellbach Telefon (0711) 5206-1 Telefon Redaktion 0711/ 5206-271 Telefax Redaktion 0711/ 520 6-3 00 Telefon Anzeigen 0711/ 5206-290 E-Mail: homes4future@fachschriften.de www.fachschriften-verlag.de www.bautipps.de VERLAGSLEITUNG: Christian Schikora, Tilmann Münch CHEFREDAKTION: Astrid Barsuhn (ab) verantwortlich Oliver Gerst (og) stellvertretend REDAKTION: Christine Meier (cm), Susanne Neutzling (ne), Barbara Stierle (st), Gerd Walther (gw) ASSISTENZ: Ilona Mayer, Susan Carlizzino-Hoog, E-Mail: homes4future@fachschriften.de STÄNDIGE MITARBEITER: Reinhard Otter (rot), Astrid Voss (av), Jürgen Wendnagel (jw), Elke Raff (Zeichnungen), LAYOUT: speiser.design, Birgit Speiser HERSTELLUNG: Anja Groth (Ltg.), Julia Skora ANZEIGEN: Jürgen Seiler (Verkaufsleitung) E-Mail: seiler@fachschriften.de Claudia Pastor (Disposition) E-Mail: pastor@fachschriften.de VERTRIEB: PARTNER Medienservices GmbH, Julius-Hölder-Str. 47, 70597 Stuttgart DRUCK: pva, 76829 Landau PREIS: Einzelheft 5,00 €, Direktbestellung im Verlag unter www.fachschriften-verlag.de/zeitschriften BANKKONTO: HypoVereinsbank IBAN: DE 72 670 201 900 025 059 506 BIC: HYVEDEMM489 Steuer-Nr.: 90492/10407 EG Ust.-Id.Nr.: DE 147 321 116 Die veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen sind vorbehalten. Nachdruck oder Reproduktion in irgendeiner Form – durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren – sowie Speicherung und Wiedergabe durch Datenverarbeitungsanlagen, auch auszugsweise, sind nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Das Führen der Zeitschrift im Lesezirkel sowie der Export und Vertrieb im Ausland ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Artikel, die mit Autoren-Namen gezeichnet sind, stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Der Fachschriften-Verlag ist förderndes Mitglied im Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF), Bad Honnef, im Deutschen Holzfertigbau-Verband e.V. (DHV), Stuttgart und im Deutschen Massivholz- und Blockhausverband e.V. (DMBV), München Printed in Germany. Im Fachschriften-Verlag erscheinen auch: Althaus modernisieren, Bauen & Renovieren, bauen., Hausbau, pro fertighaus, Das intelligente Haus, Schwimmbad + Sauna und weitere Sonderhefte für Bauherren und Modernisierer. Magazinbestellungen über www.fachschriften-verlag.de/zeitschriften
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