#H4F-homes4future 3-2022

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homes4future

#H4F

no.3 2022 besser bauen energie sparen richtig renovieren klima schützen

BESSER BAUEN

GELD SPAREN

Nachhaltige Häuser

GEBAUTER KLIMASCHUTZ #E-AUTO + PV: ENERGIE FÜR HAUS UND MOBILITÄT #BADEZIMMER: WELLNESS, ABER NACHHALTIG #HITZESCHUTZ: COOL OHNE KLIMAANLAGE

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#editorial

#H4F

Schöner Wohnen fürs Auto Das Auto wohnt? Zugegeben, eine steile These. Doch natürlich gehört zum Einfamilienhaus eine Garage, in der das Gefährt wohlbehütet steht. Im klimafreundlichen „Home for Future“ indes wandelt sich das reine Abstellen von geparktem Blech zu einer Art Wohnverhältnis. Hier ruht sich das E-Auto in der Garage oder unterm Carport aus und tankt an der Wallbox frische Energie. Einen Schritt weiter gedacht, hilft das Auto im Haushalt, indem es seine eigene Klimabilanz im Blick hat. Mit einer Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach können Ladestationen besonders klimafreundlich arbeiten, indem sie das Auto mit möglichst viel selbst produziertem Strom füttern, statt Atom-, Gas- und Kohlestrom aus dem Netz. Solche Tugenden, die eigene Klimabilanz im Blick zu halten, erwarten wir von allen verantwortungsvollen Mitbewohnern. Dies ist nicht das Ende der Fahnenstange. Künftig hilft das Auto auch beim Einkauf – von Energie. „Bidirektionales Laden“ heißt die Technik, bei der das Auto Strom speichert, den es bei Bedarf auch wieder abgibt – an das Haus und irgendwann auch an das Stromnetz. Ist dieses Konzept ausgereift, dann leisten „Homes for Future“ und „Cars for Future“ gemeinsam einen wichtigen Beitrag zur Energiewende – und zum klimafreundlichen Wohnen. Mehr darüber erfahren Sie im Beitrag unseres Elektro-Experten Reinhard Otter ab Seite 62.

Gerd Walther, Redakteur

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#plus_energie_haus

#1haus_4meinungen

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INHALT

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#nachhaltig_&_klimaschonend_bauen


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#energiesparhaus In der Natur hat sich eine Familie mit diesem durchdachten Einfamilienhaus in Massivholzbauweise seinen Lebenstraum erfüllt: Ressourcenschonend und sparsam im Energieverbrauch

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A selbstversorger Dieses Musterhaus will zeigen, was ein auf Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit ausgerichtetes Eigenheim auszeichnet B häuser für generationen Langlebig, ökologisch, energieeffizient und wiederverwertbar sollen Häuser sein, die heute gebaut werden C interview Michael Christ, Energie- und Klimaschutzmanager der Gemeinde Dettingen unter der Teck, beantwortet Fragen zum klimafreundlichen Bauen D luft und wasser statt öl Nach der Sanierung ihres Reiheneckhauses, Baujahr 1964, heizt Familie Musiol jetzt mit einer umweltfreundlichen Wärmepumpe

#sommerlicher_ wärmeschutz Wie Sie mit der richtigen Verschattung Wohlbefinden und Energieeffizienz steigern

#dach_tankstelle Wie das Elektro-Auto im Zusammenspiel mit der hauseigenen PV-Anlage zur Energiewende beitragen kann

#nachhaltige_ badgestaltung Wir checken Materialien und machen Gestaltungsvorschläge

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#außenwände Ein informativer Fachartikel über Materialien, Wandkonstruktionen, Fassaden und mehr ...

#inhalt

knowhow

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ansichtssachen

topthema #nachhaltig_&_klimaschonend_bauen

#außenwände

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#sommerlicher_wärmeschutz

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#plus_energie_haus Architekt Markus Aumer plante ein zukunftsweisendes Holzhaus mit ausgeklügelter Haustechnik, die dem hohem Anspruch an Ökologie und Nachhaltigkeit gerecht wird

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#1haus_4meinungen Die Redaktion von #H4F hat das Kundenhaus „Prostyle 166“ genau im Detail betrachtet

#mein_beitrag Verlagsleiter Tilmann Münch steigt statt ins Auto immer öfter aufs Fahrrad

#editorial #facts+trends #grün+genial #ausblick+impressum

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#ökologisch_bauen Familie Weidenfels baute ein zukunftfsfähiges Effizienzhaus 40 Plus

service

futurehomes

#ökologisch_bauen

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#facts+trends

UM

4,5%

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GROS SFL ÄCHIG PV-BEDACH T Über 6 70 0 m 2 Dachf läche, ver teilt auf 8 4 Reihenhäuser, werden in B erlin-Pankow für das Projek t „Kokoni One“ mit einer preisgek rönten Ganzdachlösung für Photovoltaik ausgestat tet. Das Projek t zeige, so Ennogie Geschäf tsführer Dr. S tephan Tölpe, dass Ganzdachanlagen für Photovoltaik eine be zahlbare und at trak tive A lternative zu herkömmlichen Dacheindeckungen sind. w w w. e n n o g i e . c o m

P E R G E N E R AT I O N E N V E R T R A G

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R ECH TZ EITIG SA N I ER EN Pro Jahr wird nur ein Prozent des Bestandes von über 42 Millionen Wohnungen modernisiert, da oft die Rücklagen fehlen. Kooperationsmodelle zwischen Erblassenden und künftigen Erben könnten Abhilfe schaffen.

„Neue Kooperationsmodelle ... könnten ein Motor für klimaschonendes Bauen sein“, so Jan Ebert von der BHW Bausparkasse. So könnten z. B. Erbinnen und Erben in den Darlehensvertrag einsteigen und die Tilgung übernehmen. Die Sanierung zügig anzugehen lohnt sich, um einen Sanierungsstau nach Übernahme der Immobilie zu vermeiden. Denn Erben sind verpflichtet, Gebäude zwei Jahre nach der Übergabe auf den energetischen Stand gemäß der Energieeinsparverordnung zu bringen. w w w. b h w- p r e s s e d i e n s t . d e

stie gen die Treibhausgasemissionen im Jahr 20 21. Nach einem deu tlichen Rückgang in 20 20 ist nun wie der ein A n stieg um r und 3 3 Millio nen Tonnen zu ver zeich nen. Wegen schle chter W indver hältnisse sank die S tromer zeugung aus er neuer baren E nergien um sieb en Prozent . Ein K limaschu t z-S ofor tpro gramm soll dem entge genwir ken , wichtig dab ei sei ein wesentlich höhe res Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energien, so Klima-S taatssekretär Patrick Graichen. w w w. u m w e l t b u n d e s a m t . d e

M I N I F L ÄCH E M A X I N U TZ EN Die Tage vom 1. bis 3. Juli stehen ganz im Zeichen des Minimalismus beim Wohnen: Die Messe Karlsruhe ist Plattform für Europas größtes Tiny-House-Festival, bei dem Besucher in entspannter Atmosphäre alles über alternative Wohnformen erfahren können. Ein Tiny-House-Dorf auf dem Freigelände wird mit mehr als zwanzig verschiedenen Modellen umfassende Einblicke in die Welt der Minihäuser gewähren. w w w.new-housing.de


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#facts+trends

KLIMAFREUNDLICH

IN DIE ZUKUNFT Wie könnten unsere Häuser energieeffizienter gestaltet werden, wie das Zuhause später aussehen und was kann man heute schon zur Ressourcenschonung und Wohngesundheit beitragen? Mit diesen Fragen und vielen anderen Themen beschäftigt sich Simon Grieger, Ingenieur für Technologiemanagement, in seinem aktuell erschienenen Buch „Haus der Zukunft“. w w w. o e ko b u c h . d e

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ENERGIEAUTA R K B ereits seit mehreren Jahren baut Helma Mehrfamilienhäuser, die den größten Teil ihres Energie bedar fs aus erneuerbaren Energien de cken. Das Konzept des energieautarken Mehr familienhauses beruht auf photovoltaisch er zeugter Energie, die direk t den Hausstromk reis speist oder – zur Wärmeer zeugung – Infrarotpaneele an der Decke sowie die Warmwasserbereitung bedient. Der Deckungsgrad liegt bei mindestens 5 0 Prozent , Überschüsse werden an sonnenarmen Tagen oder für E-Mobilität abgerufen. A k tuelle Projek te in Oranienburg und Lübben stehen kur z vor der Fer tigstellung.

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w w w. h e l m a . d e

GESUND AUS DEM HAHN Damit aus dem Hahn stets gesundheitlich unbedenkliches Wasser fließt, ist es wichtig, schon bei der Hausplanung darauf zu achten, dass Kaltwasserleitungen gut isoliert sind und Hauswasseranschlüsse in ungeheizten Kellerräumen ohne Sonneneinstrahlung verlegt werden. Ebenso sollten, so Dr. Christian Schauer von Viega, Kalt- und Warmwasser in getrennten Schächten installiert werden, um eine Fremderwärmung zu vermeiden, die unter Umständen Ursache für einen Legionellenbefall sein könnte. w w w.v i e g a .d e

ENGAGEM EN T F Ü R M ENSCH U N D U M W ELT Der Fertighaushersteller Bien-Zenker engagiert sich im Global Compact der Vereinten Nationen, der weltweit größten Initiative für nachhaltige und verantwortungsbewusste Unternehmensführung, dem sich seit dem Start bereits über 19 000 Unternehmen verschrieben haben. Die Firma bekennt sich aus Überzeugung zu den zehn universellen Prinzipien des Global Compact sowie den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen. w w w.bie n-ze nke r.de


WIR BAUEN IHR ZUHAUSE INDIVIDUELL WIE SIE

MIT ECHTER PLUSENERGIE

Bereits seit über 120 Jahren bauen wir Traumhäuser für die ganze Familie. Vorreiter waren wir immer schon. Auch als es darum ging, die Plusenergie konsequent in den Serienstandard zu erheben. Bis heute verknüpfen wir Tradition mit Innovation, nachhaltigen Holzbau mit modernster Technologie und maximale Energieeffizienz mit umfangreichem Ressourcenschutz. Kombiniert mit eleganter Architektur und Wohnkomfort schaffen wir Ihr Zuhause der Zukunft.

HAUSBAU 360°

Wir waren die Ersten in der Branche, die Plusenergie in den Serienstandard erhoben haben. In unseren drei Hausbau-Manufakturen in Deutschland bauen wir aus Holz moderne & ökologische Häuser – eben Häuser für die Zukunft. Wir schaffen Orte, an denen sich die Bauherren wohl und geborgen fühlen. Das Herzstück bildet dabei die perfekt gedämmte Gebäudehülle. Das innovative KAMPA E&H System wurde sogar mit dem einzigartigen Systemzertifikat von Viessmann ausgezeichnet. Das optimal abgestimmte Energiemanagement macht KAMPA Bauherren zu Selbstversorgern.

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#facts+trends

P R I VAT E S B A U V O R H A B E N

EI N FACH ONLI N E A N M ELDEN

B ei der S teuererklärung 2021 können Kosten für eine energetische S anierung geltend ge macht werden, das senk t die S teuerlast über drei Jahre hinweg um insgesamt 20 Prozent. Förder fähig sind unter anderem Wärmedämmung, -schut z fenster oder neue Heizungen. Unter der Vorausset zung dass die Umbauten nicht vor 2021 begonnen wurden, die Immo bilie mindestens zehn Jahre alt ist und die Eigentümer selber darin wohnen. Achtung! S anierungsmaßnahmen können nicht staatlich geförder t und gleichzeitig steuerlich begünstigt werden. w w w. z u k u n f t a l t b a u . d e

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SCIENCE ODER FICTION?

F Ü R T EC H NIK BEG EIS T ER N

w w w. b g b a u . d e

Foto: www.aeg.de

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KOSTEN A B SETZ EN

Der Bau, der Umbau oder die Sanierung des eigenen Hauses muss innerhalb einer Woche der Bundesgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) gemeldet werden. Diese Regelung gilt für alle Bauarbeiten, die private Bauherr*innen ausführen – ob mit oder ohne Helfende. Das Versäumnis dieser Anmeldung wird mit einem Bußgeld geahndet. Mitteilungspflichtig sind der Beginn der Bauausführung, die ausgeführten Arbeiten, geleistete Arbeitsstunden sowie das Ende der Arbeiten. Eine Anmeldung ist einfach und schnell über ein Onlineformular auf der Website der BG Bau getätigt.

DAS S PA RT EN ERGIE ! > Gefrierschränke mit Low-Frostoder gar No-Frost-Technik reduzieren den Stromverbrauch spürbar. > Kühlschränke auf fünf bis sieben Grad Celsius einstellen und der Austausch alter Geräte gegen effiziente Neugeräte. > Normal verschmutzte Wäsche bei niedrigen Temperaturen waschen. Tipp: 40 statt 60, 30 statt 40 Grad.

Hauptsächlich an junge Menschen richtet sich das Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim mit Aktionen auf Social Media-Kanälen wie Instagram oder TikTok sowie thematischen Webangeboten. Ziel ist es, mit provokanten Fragen wie z. B. „Kommt jetzt die solare Revolution“, die Aufmerksamkeit und Begeisterung für Naturwissenschaft bei Jugendlichen zu wecken.

> Wäschetrockner mit Wärmepumpe verbrauchen bis zu 70 Prozent weniger Energie als herkömmliche Kondensationstrockner.

w w w.te c h n o s e u m .d e

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> Beim Waschen das Eco- und Energiesparprogramm nutzen. Trotz längerer Laufzeit ist der Stromverbrauch geringer.


BIOBASIERT DÄMMEN

N AC H H A LT IG ER RO HS TO F F Ebenso gute Produkteigenschaften wie bei anderen Linitherm-Dämmsystemen zeichnen den biobasierten Dämmstoff „Linitherm Loop“ aus. Nachhaltiges Denken und Handeln sowie eine gesunde Raumluft war der Firma bei dessen Entwicklung ein Anliegen. Mehr als 60 Prozent der verwendeten PU-Rohstoffe stammen bei „Linitherm Loop“, das zum Dämmen von Dach, Decke, Wand und Boden eingesetzt werden kann, aus Biomasse. Diese wird aus Pflanzenabfällen der Landwirtschaft wie etwa Pflanzenstängel, ausgedroschenem Mais oder Stroh gewonnen. Eine Steigerung des Biomasseanteils ist geplant. Weiterer Pluspunkt: Die beidseitige Alukaschierung ist recycelbar. w w w. l i n z m e i e r. d e

Kleinen Dingen schenkt ... ... man gern großen Raum.

A U C H B E S TA N D V E R N E T Z E N

K N X F Ü R A LLE Eine intelligente Gebäudesteuerung erfolgt über einen KNX-Standard, mit dem alle Komponenten wie Beleuchtung, Heizung bis hin zu Alarmsystemen geregelt werden können. Sensoren (z. B. Lichtschalter) erteilen „Befehle“, die über Aktoren (z. B. Schaltrelais für Rollläden) ausgeführt werden. Verbunden sind beide normalerweise über Busleitungen. Mit dem Funkstandard „KNW-RF“ lassen sich smarte Systeme in Bestandsbauten aber auch ohne Aufwand kabellos nachrüsten. w w w. j u n g . d e

Grenzenlose Wohnfreiheit. Mit viel Flexibilität für individuelle Lebensentwürfe. Und jeder Menge Freiraum für ein Leben, das große Pläne ermöglicht.

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HEIZUNG, WA RM WA S SE R , LÜF T UNG, KÜHLUNG:

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futurehomes #ökologisch_bauen

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Statt einer umfangreichen Sanierung ihres alten Hauses, entschied sich Familie Weidenfels für einen Neubau – in Form eines zukunftsfähigen Effizienzhauses 40 Plus. Familie Weidenfels hat es gefallen, dass der Massivhaus-Hersteller Viebrockhaus alle Häuser als Effizienzhaus 40 Plus verwirklicht. „Wir haben uns im Vorfeld mit diesem Energiekonzept beschäftigt – und es hat uns überzeugt“, sagt Bauherr Klaas Weidenfels. „Mit einer Photovoltaikanlage produzieren wir unseren eigenen Sonnenstrom, der direkt verbraucht oder in der Hausbatterie gespeichert wird. Das Energiemanagementsystem sorgt dabei für einen optimalen Einsatz des selbsterzeugten Stroms. Mit dem Smart-Home-System von Somfy hat sich die Familie zusätzlichen Wohnkomfort geleistet. Sie nutzt vor allem die bequeme Steuerung der Rollläden, auch von unterwegs. Die Abwesenheitssimulation des Systems mit der Kombination aus Licht anschalten und herunterfahren der Rollläden gibt den Bewohnern ein gutes und sicheres Gefühl, auch wenn niemand zu Hause ist. Die vierköpfige Familie hatte zu Beginn ihrer Neubauplanung kein festes Hauskonzept im Kopf. Vorgaben waren lediglich: eine große Küche mit einer großen zentralen Kochinsel, ein eigener

homes4future 3/2022 #H4F

Ein schlichter, geradliniger Baukörper mit großzügigem Wohnangebot war für Familie Weidenfels wichtig.


FÜR DIE ZUKUNFT BARRIEREFREI

Gelungene Verbindung von drinnen nach draußen: Von der Küche gibt es einen direkten, mit Komfortschwellen versehenen Zugang zu Terrasse und Garten.

Bauherr: „In Coronazeiten, in denen wir sehr viel zusammen zu Hause waren, haben wir gemerkt, wie viel Luxus es bedeutet, ein so schönes Zuhause zu haben.“


Die Raumerhöhung im Erdgeschoss verleiht den Räumen eine Extraportion Großzügigkeit.

Bauherr Klaas Weidenfels

futurehomes #ökologisch_bauen

Nachgefragt bei

Welche Besonderheiten fallen Ihnen zu Ihrem Haus ein? In puncto Architektur war uns ein schlichter und geradliniger Baukörper wichtig. Die bekannte Stilrichtung der „Hamburger Kaffeemühle“ war ursprünglich unser Ideal.

Sie haben sich für ein Effizienzhaus 40 Plus entschieden. Wie hoch sind Ihre Energiekosten? Unsere Kosten für Heizung, Warmwasserbereitung, Lüftung und Kühlung können wir auf Null Euro senken. Das hat der Hersteller uns garantiert.

Auch im Wohnbereich ist ein fließender, barrierefreier Übergang nach draußen gewährleistet.

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Haben Sie Lieblingsplätze im Haus? Am meisten halten wir uns im Essbereich und der großen, offenen Küche auf, wo wir manchmal auch alle zusammen kochen. Ausgesprochene Lieblingsplätze haben wir aber nicht. Ich fühle mich an jedem Ort in unserem Haus wohl. Es gibt keinen Platz im Haus, von dem ich das nicht sagen könnte!

homes4future 3/2022 #H4F

Kinder- und ein separater Elternbereich mit Ankleide und zwei Bädern im Obergeschoss. Nach den Erfahrungen im alten Haus wollten sie mit Blick auf die Zukunft ein Haus mit Barrierefreiheit haben, ohne Stufen auf der jeweiligen Ebene. Daher wurden sogar an allen Türen zum Außenbereich Komfortschwellen eingerichtet, sodass die Innen- und Außenbereiche des Hauses ineinander übergehen und miteinander verschmelzen. Ein weiteres Element für die Gestaltung und Planung war das Prinzip der Großzügigkeit. Schon der Eingangsbereich wurde, passend zum Gesamtkonzept eines großzügigen Hauses, so entwickelt. „Wenn wir Gäste haben, können wir diese zusammen im Eingangsbereich begrüßen und sie müssen keine Warteschlangen an der Haustür bilden“, sagt die Hausherrin. Großzügig wurde auch der offene Wohn-, Ess- und Küchenbereich geplant. Um dem großen Raum auch die notwendige Leichtigkeit zu geben, hat man sich im Erdgeschoss für eine Geschosserhöhung auf 2,63 m (statt der


futurehomes #ökologisch_bauen

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Im großen, kombinierten Wirtschafts- und Technikraum ist die gesamte Haustechnik untergebracht. Das Flachdach ermöglicht volle Raumhöhe auch im Obergeschoss. Ob in ihren großen Zimmern oder draußen: den Kinder gefällt die neue Umgebung.

BATTERIESPEICHER FÜR SONNENSTROM üblichen 2,50 m) entschieden. Der Küchenbereich mit der großen Kochinsel und dem sich anschließenden Esstisch sowie der Wohnbereich sind der Lebensmittelpunkt der Familie. Das Raumangebot im Erdgeschoss umfasst außerdem eine Back-up-Küche, einen großen Hauswirtschafts- und Technikraum (mit einer zweiten Eingangstür vom Carport aus), ein Arbeits- und Gästezimmer, ein Gäste-WC und einen Abstellraum (z. B. für Koffer) unter der Treppe. Diese Räume bieten insgesamt so viele Stau- und Lagermöglichkeiten, dass auf einen Keller verzichtet werden konnte. Über eine halbgewendelte Betontreppe mit Holzbelag geht es ins Obergeschoss. Der Treppenaufgang ist durch zwei große Fenster immer lichtdurchflutet. Von der Empore gehen die Räume des Elternbereiches und des Kinderbereiches ab. Der Kinderbereich setzt sich aus zwei etwa gleich großen Kinderzimmern und einem Kinderbad zusammen. Zum separaten Elternbereich gehört eine große Ankleide, ein Schlafzimmer und ein Masterbad mit doppeltem Waschtisch, eine Badewanne sowie – hinter einer T-Wand diskret platziert – eine große Dusche und ein WC. gw#H4F

Bauherrin: „Unsere Kinder wollten eigentlich in unserem alten Haus wohnen bleiben. Heute sind sie begeistert. Sie genießen es drinnen wie draußen.“


Wohnen fängt mit bauen an. OG Jetzt unter: anschauen teinwohnenha zuhause.de

KIND 17

KIND 16,5

BAD 12,5

ANKLEIDE 11,5

EMPORE 6

DU/WC 7,5

SCHLAFEN 12

EG WOHNEN/ ESSEN 42,5 KOCHEN 19,5

DIELE 14,5 GAST 11,5

TECHNIK 17

HWR 9,5

15,60 m

WC 2

18,00 m

Fotos: www.viebrockhaus.de

DATEN + FAKTEN Entwurf: Haus Weidenfels Hersteller: Viebrockhaus 21698 Harsefeld, Tel. 0800/89910 Konstruktion: Massivbauweise (gedämmtes Porenbetonmauerwerk), Fassade aus Klinker-Verblendsteinmauerwerk, U-Wert 14 W/m²K, Flachdach, U-Wert 11 W/ m²K, dreifach verglaste Fenster, Uw-Wert 0,73 W/m²K Technik: Luft-Wasser-Wärmepumpe („Hybrid-Air-EcoTechnik 2.0“), Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Photovoltaikanlage 5,1 kWp, Hausbatterie 6,6 kWh, Energiemanagement-System Energiebedarf: Primärenergiebedarf: 13,63 kWh/m²a, Heizwärmebedarf: 30,5 kWh/m²a, Endenergie: 8 kWh/ m²a, Effizienzhaus 40 Plus Wohnfläche: EG 116,5 m², OG 83 m² Weitere Infos zum Hersteller sowie ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter www.HausbauHelden.de/hersteller/ viebrockhaus

#wohnenhateinzuhause Die kostenlose Mini-Serie zum 25. Jubiläum von Ytong Bausatzhaus.


1 HAUS 4 MEINUNGEN b

c

Infos zum Hersteller sowie weitere Häuser finden Sie unter www.HausbauHelden.de/hersteller/prohaus oder direkt unter diesem QR-Code.


Bei diesem Kundenhaus „Prostyle 166“ von Prohaus wurde vieles in Eigenleistung umgesetzt. So entstand ein individuelles Wunschhaus, das sich zudem durch hohe Energieeffizienz und innovative Haustechnik auszeichnet. Die #H4F-Redaktion hat das Haus besucht – hier ihr Resümee!

a

ansichtssachen #1haus_4meinungen

#effizienzhaus40plus #ausbauhaus

a Photovoltaikanlage, Batteriespeicher, Warmwasser-Wärmepumpe, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinung, Infrarotheizung b Satteldach 25 Grad, Kniestock 180 cm, U-Wert 0,16 W/m²K c zweischalige Holzverbundkonstruktion mit Verblend- und Putzfassade auf Porenbeton („Hybridwand“), U-Wert der Außenwand 0,136 und 0,130 W/m2K d Holzfenster mit Dreifachverglasung, Ug-Wert 0,6 W/m²K, Effizienzhaus 40 www. p ro h a u s . c o m

d

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a-d

DUSCHE 4 FITNESS 15,5 GARD. 4 DIELE 14

SCHLAFEN 18

KOCHEN 12,5 WOHNEN/ ESSEN 39,5

WC/BAD 15,5

ARBEITEN 16,5

8,982 m

HWR 10

11,87 m

EG

FLUR 6,5

OG

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Fotos: www.prohaus.com

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1 HAUS

Barbara Stierle Redakteurin

4 MEI NUN GEN #meinung_2 Vor- und Rücksprünge an einer Trauf- und beiden Giebelseiten sowie der Wechsel von Putz und Verblendstein verleihen der Fassade dieses Kundenhauses seinen individuellen Charakter. Während die Außenwand in herstellertypischer Hybrid-Bauweise auf Garten- und Eingangsseite weiß verputzt ist, betont das Verblendsteinmauerwerk Richtung Straße den hier vorspringenden Gebäudeteil. Anthrazitfarbene Fensterrahmen kontrastieren zum weißen Putz und fügen sich dezent in die Klinkerfassade ein. Auch innen wurde übrigens akzentuierender Klinker zu weißen Wänden aufgegriffen. Der geringe Dachüberstand und große Fensterbänder, die mal liegend, mal hochformatig angeordnet sind, unterstreichen die moderne Anmutung des

Der gut strukturierte Grundriss bietet viel Raum für das Leben zu zweit, aber auch genug Reserve, sollte das Ehepaar Nachwuchs bekommen. #meinung_1 Der Grundriss folgt der klassischen Aufteilung: unten wohnen, oben schlafen. Gleich neben dem Eingang befindet sich die Garderobe im Durchgang zum Gäste-WC. So fällt es nicht gleich in den Blick, wenn diese mal nicht top aufgeräumt ist.

Die Toilette ist zusätzlich mit einer Dusche ausgestattet, sodass das Hauptbad den Bewohnern vorbehalten bleibt und nicht mit Gästen geteilt werden muss. Der Wohn-Ess-Kochbereich ist offen gestaltet und wirkt dadurch angenehm geräumig. Ein großer Hauswirtschaftsraum komplettiert das Raumangebot und bietet Stauraumersatz für den nicht vorhandenen Keller. Im Obergeschoss erschließt ein kompakter, zentraler Flur die vier fast gleich großen Räume. Dem jungen Ehepaar steht hier ein Schlafzimmer, ein sehr geräumiges Bad sowie ein Fitness- und ein Arbeitszimmer zur Verfügung. Die letzteren beiden ließen sich problemlos in Kinderzimmer verwandeln, sollte sich die familiäre Situation einmal verändern. bs#H4F

Christine Meier Redakteurin

Individuell und licht gestaltet, präsentiert sich dieses Kundenhaus als stimmiges Ganzes. Hauses. Innen ist es optimal belichtet – beispielsweise mit hoher Verglasung im Treppenbereich. Den Wohn-EssKochraum öffnen große Glastüren in

Richtung Garten. Das flache Satteldach und der hohe Kniestock bieten viel Möblierungs- und Bewegungsfreiheit im cm#H4F Obergeschoss.


ansichtssachen #1haus_4meinungen

Oliver Gerst stellvertretender Chefredakteur

Das Tageslichtkonzept ist ein wesentlicher Bestandteil bei der Planung eines Hauses – hier sorgen helle Räume für ein angenehmes Lebensgefühl!

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#meinung_3 Zu einem gesunden Wohnumfeld gehört in allererster Linie ausreichend natürliches Tageslicht in den Innenräumen. Deshalb haben sich die Bewohner dieses Hauses auch ganz bewusst für mehr Fenster und größere Glasflächen entschieden, als im Standardentwurf vorgesehen waren. Und das kommt allen Räumen im Haus zugute. Neben den obligatorischen bodentiefen Fenstern und Glastüren im Erdgeschoss für den Essbereich gibt es hier ebenfalls bodentiefe Verglasungen für Arbeitszimmer und Fitnessraum im Obergeschoss, eine blickdichte Lösung im Badezimmer und ein weiteres Licht-Plus im Treppenhaus auf Podesthöhe. Im wahrsten Sinne des Wortes ein Highlight: Im Schlafzimmer wurde zusätzlich zum Standardfenster in der Wand ein großes Dachfenster eingebaut, das den Raum nicht nur deutlich heller macht, sondern bei Nacht auch den Sternenhimmel direkt vom Bett aus beobachten lässt. Die Basis der künstlichen Beleuchtung im Haus bilden dezent in die Decken eingelassene Strahler, dazu kommen ausgewählte Lampen für verschiedene Bereiche. Fazit: Zu dunkel og#H4F wird es in diesem Haus nie!

Effiziente Haustechnik in Verbindung mit guter Wärmedämmung ermöglicht hier durch die Nutzung von PV-Strom einen hohen Grad an Energieautarkie. #meinung_4 Das Baupaar hat sich für eine Kombination aus Infrarotheizung, Lüftungsanlage, Warmwasserwärmepumpe und Photovoltaik entschieden. Laut Bauherr ist das Haus ein Effizienzhaus 40, dessen Photovoltaikanlage 2020 mehr Strom produziert hat, als benötigt wurde. Dazu trägt auch die sehr gute Wärmedämmung

bei. Das Haus hat eine patentierte Hybridwand, eine Kombination aus Massiv- und Holzbauweise. Ein Gebäudeteil hat dabei eine Verblend-, der andere eine Putzfassade, jeweils auf eine Vormauerung aus Porenbetonsteinen aufgebracht. Dahinter verbirgt sich eine gedämmte Holzkonstrukion. Vorteile aus beiden Bauweisen: ro-

bust, langlebig, guter Wärmeschutz, niedrige Energiekosten, hoher Schallund Brandschutz. Die Infrarot-Elemente hat der Bauherr an der Decke verspachtelt und damit „unsichtbar“ gemacht. Das Paar kommt mit dieser Heizung sehr gut zurecht. Und für gemütliche Winterabende gibt es noch den Kamin im Wohnzimmer. gw#H4F

homes4future 3/2022 #H4F

Gerd Walther Redakteur


#materialien #konstruktion #dämmung #fassade

Foto: www.fingerhaus.de

STÜTZEN UND SCHÜTZEN

Es heißt nicht von ungefähr „die eigenen vier Wände“, wenn Wohneigentum gemeint ist. Das Wortspiel symbolisiert, wie wichtig Wände als Hausbestandteil sind. Die Außenwände bilden dabei den Rahmen. Sie stützen das Haus und sie schützen es. Daher müssen sie stabil und hoch wärmedämmend ausgestattet sein – und mittels ihrer Fassade im Idealfall auch noch gut aussehen.


knowhow #außenwände

ist dank seiner vielseitigen guten Eigenschaften absolut zukunftsweisend: Gut für Mensch und Klima, bietet er obendrein vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten.

VIELFÄLTIG

Foto: www.isartaler-holzhaus.de

Wie bei jeder anderen Bauart, sind auch in der Holzbauweise sämtliche Architekturen und beinahe alle Formen und Abmessungen realisierbar. Moderne Holzfertighaushersteller sind oft aus Schreinereien oder Sägewerken entstanden, beschäftigen heute aber inzwischen Hunderte spezialisierte Mitarbeiter. Manche haben zwar auch Typenhäuser oder wenig änderbare Basisentwürfe im Programm, doch in der Regel werden auch Fertighäuser bis ins Detail nach Bauherrenwünschen vom Architekten geplant und realisiert. So bietet der Holzfertigbau heute vielfältige Umsetzungs- und Gestaltungsmöglichkeiten – von ultramodern über traditionell bis rustikal.

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GUT HOLZ Der nachwachsende Naturbaustoff Holz

Geradlinige, moderne Architektursprache: Verputzten Holzhäusern sieht man ihre Bauweise in der Regel nicht an. w w w. s c h w a r z w a e l d e r- h a u s . d e

Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. Zur Verarbeitung ist vergleichsweise wenig Energie nötig und es entsteht fast kein Müll. Ein Holzhaus kann, wie alte Fachwerkhäuser zeigen, mehrere hundert Jahre alt werden. Wenn keine Verbundstoffe oder Holzschutzmittel verwendet wurden, ist es beim Rückbau wiederverwertbar oder kann zur Energieerzeugung genutzt werden. Dank der Konstruktion in Trockenbauweise können Holzhäuser mit einem besonders behaglichen Wohnraumklima punkten. Die diffusionsoffenen Wände können Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben. Außerdem weist Holz eine angenehme Oberflächenstruktur auf und wird als nicht kälteabstrahlend wahrgenommen. Viele Holzhaushersteller setzen beim gesamten Wandaufbau auf natürliche Roh- oder schadstoffgeprüfte Baustoffe.

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ÖKOLOGISCH & GESUND


knowhow #außenwände

Bei dieser Blockbohlenwand mit Holzfassade bleibt die helle Fichte der Blockbohlen im Rauminneren sichtbar. Die Fassade kann individuell gestaltet werden. w w w.f r a m m e l s b e r g e r. d e

GUTER WÄRMESCHUTZ Tragende Wandkonstruktionen gibt es in verschiedenen Ausführungen: in Blockbohlenbauweise, als Massivwandsystem, Holzrahmen-, Holztafel-, Holzständer und Skelettbauweise. Dabei überzeugt der Baustoff mit gutem Wärmeschutz und feuchtigkeitsregulierender Wirkung. Auch als Dämmungsstoff ist Holz prädestiniert und kann beispielsweise als HolzfaserWärmedämmverbundsystem eingesetzt werden. Holzfaserdämmstoffe sind diffusionsoffen, bieten guten Wärme- und Schallschutz und unterstützen ein angenehmes Raumklima.

Das dreischalige „MultiTec“-Wandsystem von Kampa besteht aus einer Holzfaser-Installationsebene, einer hoch gedämmten Holzständer-Tragebene und einer Vorsatzdämmung. w w w. k a m p a . d e

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STEIN AUF STEIN Wer sich für ein Haus in Massivbauweise entscheidet, hat heute vielfältige Möglichkeiten. Es gilt, aus verschiedenen modernen, mineralischen Baustoffen zu wählen und die passende Ausführungsart zu finden.

Foto: www.dennert.de

Ton und Lehm werden in Formen gegossen, bei 950 bis 1300 Grad gebrannt: Der Ziegel wird fest und belastbar. Er ist langlebig, diffusionsoffen, wärme- und UV-beständig, hat feuchte- und temperaturregulierende Eigenschaften. Mauerziegel gibt es mit hohen Rohdichten für bessere Schalldämmung und mit wasserdichten Poren (Klinker) für die Fassade. Für Außenwände verwendet man heute porosierte Hochlochziegel. Spezielle Ziegel mit Dämmkernen aus Perlit oder Mineralwolle ermöglichen monolithische Bauweisen ohne weitere Außendämmung.

BETON...

Foto: www.unipor.de

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ZIEGEL

... kann je nach Mischung der Zuschläge für schlanke, hohe Wandelemente sehr belastbar und schwer sein oder leicht und wärmedämmend. Er lässt sich in beliebige Formen gießen, bietet so gestalterische Flexibilität. Er ist wasserundurchlässig, frostbeständig und hat gute brandschutztechnische und schalldämmende Eigenschaften, braucht aber zusätzliche Dämmung. Als Frischbeton, Fertig- und Halbfertigteil wird er auf der Baustelle verarbeitet. Stahlbewehrungen sorgen für hohe Biege- und Zugfestigkeit. Die Herstellung von Zement erzeugt durch viel benötigte Energie hohe CO2-Emissionen.


Architekt des eigenen Lebens werden. So smart.

Sand, Kalk und Zement werden mit Wasser vermischt und treiben unter Zugabe von Aluminiumpulver auf. Viele kleine Luftbläschen ergeben ganze 80 Prozent Luftanteil! Nach dem Aushärten auf Format geschnitten und im Dampfdruckkessel gehärtet, verfügt Porenbeton über guten Schallschutz, hohe Wärmedämmfähigkeit und begünstigt ein ausgeglichenes Raumklima. Verschiedene Festigkeitsklassen geben an, welchem Druck ein Mauerwerk aus dem mineralischen, hochporösen Massivbaustoff ausgesetzt werden darf.

Foto: www.ytong.de

PORENBETON

Neues Musterhaus im ld Schwarzwa

... besteht aus Zement, Wasser und Zuschlägen (Bims, Blähton, Recyclingstoffe wie Blähglas). Es gibt zwei Arten: Gefügedichter Leichtbeton mit Zuschlägen mit hohem Luftporenanteil (Blähton oder Bims) wird für Betonfertigteile, Dach- und Deckenplatten mit Bewehrung genutzt, haufwerksporiger Leichtbeton für Mauersteine. Leichtbeton ist nicht brennbar, hat sehr gute Wärmedämmeigenschaften und trotz geringeren Gewichts eine weit bessere Schallabsorption als Normalbeton. Noch bessere Dämmwerte bieten Steine mit Mineralwolledämmkern.

KALKSANDSTEIN Kalk und Sand werden unter Zugabe von Wasser und Bindemittel (Kalkhydrat) gemischt, geformt und bei 160 bis 220° C im Dampfdruckkessel gehärtet. Sehr druckfest und tragfähig, kann der Stein für Außen- und Innenwände sowie für dünne Trennwände genutzt werden. Seine hohe Wärmeleitfähigkeit verlangt, Außenwände mit Wärmedämmverbundsystem oder Verblendmauerwerk plus Dämmung zu kombinieren, damit keine Wärme verlorengeht. Die hohe Rohdichte sorgt für eine gute Schalldämmeigenschaft.

Gleich informieren unter #mhSchwarzwald auf www.baufritz.de/mh-msgh

Foto: www.ytong-silka.de

Foto: www.klb-klimaleichtblock.de

LEICHTBETON ...


ist mehr als die schützende Haut des Hauses. Sie bestimmt auch ganz wesentlich sein Aussehen.

PLATTEN Fassadenplatten sind äußerst vielgestaltig und werden in verschiedenen Materialien, Formaten, Oberflächenstrukturen und Farben angeboten. Das reicht von großflächiger Bahnenware über Tafeln bis hin zu kleinformatigen Schindeln. An Material stehen die Metalle Aluminium, Stahl und Zink zur Verfügung sowie Faserzement, Schichtpressstoff (HPL) und Kunststoffe. So vielfältig wie die Materialien, so vielfältig sind auch die technischen Eigenschaften dieser Fassadenbekleidungen. Metalle sind quasi unverwüstlich, haben aber auch ihren Preis. In Schindelform sind sie besonders einfach zu montieren. Bahnenware, wie beispielsweise Stehfalzprofil, erfordert mehr Expertise bei der Verlegung, ist aber andererseits so flexibel, dass es sich jeder Gebäudeform anpasst.

Foto: www.fertighaus-keitel.de

knowhow #außenwände

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DAS GESICHT DES HAUSES Die Fassade

Foto: www.stommel-haus.de

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HOLZ Als nachwachsender Rohstoff ist Holz ein ökologischer, CO2-bindender Baustoff. Seine natürliche Ausstrahlung macht es zu einem beliebten Material für die Fassadenverkleidung von Einfamilienhäusern. Diese kommt besonders deutlich zur Geltung, wenn das Holz unbehandelt bleibt. Allerdings muss man dann eine naturgemäße Vergrauung in Kauf nehmen. Alternativ kann man zu Farbe greifen, entweder als Lasur, bei der die Maserung sichtbar bleibt, oder als deckender Anstrich. Weitere Gestaltungsoptionen sind die verschiedenen Deckungsformen wie Stülp-, Rhombus-, Boden-Deckelschalung – senkrecht oder waagrecht – und Schindeln. Wichtig ist immer ein konstruktiver Holzschutz. Diesen erreicht man z. B. durch schützende Dachüberstände und bauliche Maßnahmen, die sicherstellen, dass Niederschlagswasser schnell ablaufen kann und das Holz nicht durchnässt.


Foto: www.pixabay.com

PUTZ

Eine Putzfassade ist die klassische, preisgünstigste und die am häufigsten anzutreffende Fassadenvariante. Sie lässt sich optimal mit den heute gängigen Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) kombinieren. Doch auch andere Wandaufbauten können mit Putzträgerplatten und anschließend mit Außenputz versehen werden. Dabei gibt es eine große Auswahl unterschiedlichster Putzsysteme und Putze, die zahlreiche Möglichkeiten in der Farb- und Strukturgestaltung bieten. Die Eigenschaften werden maßgeblich durch die Bindemittel (mineralisch/ organisch), aber auch durch Zuschlag- und Zusatzstoffe beeinflusst.

… ABER UNSER ZUHAUSE IST GANZ NACH UNSEREM GESCHMACK.

NATURSTEIN

Foto: www.gussek-haus.de

Naturstein ist der Inbegriff für den edlen Baustil herrschaftlicher Gebäude und steht für eine werthaltige, exklusive Ausstrahlung. Das Image von Klinker wird dagegen von Rustikalität und Wetterbeständigkeit bestimmt. Für beide Materialien findet sich heute ein sehr viel breiteres Gestaltungsspektrum. Das Aussehen von Naturstein variiert je nach Gestein, Herkunft und Oberflächenbehandlung. Meist kommt er aus Übersee, aber es gibt auch heimische Produkte, wie der Jurakalkstein aus Sollnhofen, die aus ökologischer und Fairhandelssicht positiv zu bewerten sind. Klinker besteht aus Ton, der bei hohen Temperaturen gebrannt wird, und ist in den Tönen Rot, Gelb, Braun und Grau im Handel. Je nachdem wie stark die Farbe changiert, entstehen ruhige oder lebhafte Fassadenbilder.

Mit Sicherheit ein Unikat: Individualisieren Sie Ihr Fertig­ haus ganz nach Ihren Vorstellungen und Wünschen. Bei uns genießen Sie volle Freiheit bei gleichzeitig hoher Planungs­ sicherheit. Entdecken Sie unsere exklusiven Mehrwerte für Ihr Zuhause – unsere FingerHaus VorteilsFünf.

www.fingerhaus.de


BEIM BAUEN AN DIE ENKEL DENKEN

A

N A C H H A LT I G G E B A U T E S PLUS-ENERGIE-HAUS

SELBSTVERSORGER Sehr gute Dämmung und effiziente Haustechnik machen dieses Musterhaus weitgehend energieautark.

B

KLIMAPOSITIV BAUEN

HÄUSER FÜR GENERATIONEN Worauf es ankommt, dass der ökologische Fußabdruck beim Hausbau möglichst klein bleibt.


INTERVIEW

PERSÖNLICHE BERATUNG VOM AMT Michael Christ, Ingenieur der Energietechnik und Klimaschutzmanager der Gemeinde Dettingen unter der Teck, gibt Tipps zum klimafreundlichen Bauen und Sanieren.

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D

topthema #nachhaltig_&_klimaschonend_bauen

C GELUNGENER UMSTIEG

LUFT UND WASSER STATT ÖL

#langlebig #energieeffizient #ökologisch #wiederverwertbar

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Ein baufälliges Reiheneckhaus aus den 1960er-Jahren wird nach der Sanierung mit einer umweltfreundlichen Wärmepumpe beheizt.


N A C H H A LT I G G E B A U T E S P L U S - E N E R G I E - H A U S

SELBSTVERSORGER

A


topthema #nachhaltig_&_klimaschonend_bauen

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Mit diesem neuen Musterhaus soll künftigen Bauherren vermittelt werden, was ein auf Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit ausgerichtetes Eigenheim heute auszeichnet.

homes4future 3/2022 #H4F

Mit Putz, dem Anbau in Naturschiefer, einem anthrazitfarbenen Vordach sowie der beeindruckenden Fensterumrandung aus Holz besticht die Fassade des Musterhauses durch ihren hochwertigen Materialmix.


A

Das Konzept für dieses Musterhaus wurde modular entwickelt, so dass daraus für spätere Kundenhäuser sehr flexibel individualisierte Entwürfe abgeleitet werden können. Das neue Musterhaus des schwäbischen Herstellers Kampa – zu sehen in der Fertighausausstellung in Villingen-Schwenningen – ist ein Plus-Energie-Haus. Das bedeutet: Dieses Haus verbraucht weniger Energie für Heizen, Lüftung, Warmwasser, Haushaltsgeräte und Licht, als die Photovoltaikanlage pro Jahr regenerativ und nachhaltig erzeugt. Dies ist nicht nur für Bauherren mit Blick auf die monatlichen Kosten ein entscheidender Faktor, sondern insbesondere unter Berücksichtigung der aktuellen Klimasituation ein mehr als entscheidendes Kriterium. Die Basis dafür ist eine perfekt gedämmte Gebäudehülle, welche Wärmeverluste und damit den Energiebe-

darf auf ein Minimum reduziert. Der mehrschalige, optimal aufeinander abgestimmte Wandaufbau sichert die Wärme im Haus und setzt dabei konsequent auf ökologische Baustoffe. Eine Holzverbundkonstruktion ist der Kern des Konzeptes. Hölzer aus heimischen Wäldern und der ökologisch zertifizierte Dämmstoff „G3 touch+“ bilden die tragende Basis und die Grundlage der Energieeffizienzwerte. Eine Zusatz-Dämmebene aus hochwertigen Holzfaser-Dämmplatten setzt konsequent auf natürliche Holzbaustoffe. Der verbleibende, geringe Energiebedarf wird von der serienmäßigen Photovoltaikanlage auf dem Dach aus regenerativer Sonnenenergie


topthema #nachhaltig_&_klimaschonend_bauen

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Auskragung auf der Giebelseite. Sie umrandet mehrere Fenster über beide Geschosse und ist nicht nur optisch ein Highlight, sondern beeindruckt auch als Bauelement, das im Werk vorgefertigt und in einem Stück montiert wurde. Innen hält das offen gestaltete Erdgeschoss auf 114 Quadratmetern viel Raum für kommunikatives Miteinander wie auch klar zonierte, verschiedenste Alltagsbereiche bereit. Die Küche bildet dabei den Mittelpunkt, Wohn- und Essbereich wurden jeweils auf den gegenüberliegenden Seiten des Hauses angeordnet. Ein schönes Detail ist, dass die raumhohen Küchenschränke in eine Wandnische eingepasst wurden und somit gleichzeitig als Raumteiler vor allem Richtung Geschosstreppe fungieren. Im Anbau, also deutlich vom Wohngeschehen getrennt, kommen Technikraum und Gästezimmer unter. Außerdem wurde ein Home-Office eingerichtet: Es befindet sich übereck zum Wohnbereich und ist diesem somit halboffen angegliedert. So wird Kommunikativ in einer Linie zur Kochinsel, dabei klar zoniert in einer Nische, liegt der Essplatz: Mit Ausblick nach draußen kann man gemütlich auf der Sitzbank speisen. Im Wohnbereich ist Entspannung angesagt. Eine zusätzliche Spielecke mit gemütlichem Sitzfenster bietet die sogenannte „Kids Corner“ auf der Galerie. Auch die Galerie präsentiert sich offen, weitläufig und extrem wohnlich. Das Obergeschoss verfügt über einen Elternbereich „en suite“, also mit integriertem, eigenem Masterbad.

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erzeugt und in der Lithium-Ionen-Batterie gespeichert. Ein intelligentes Energiemanagement sorgt für die Aufladung angeschlossener Geräte, wenn Sonnenstrom verfügbar ist. Der smarte Homemanager „lernt“ das Verbrauchsprofil und passt die Ladezyklen so an, dass eine bestmögliche Sonnenstromnutzung erreicht wird. So geht klimaschonendes Wohnen als Selbstversorger. Mit flachem Satteldach und konsequenter vertikaler Anordnung der Fenster übereinander, zeigt das Musterhaus Lanos eine moderne, von Geradlinigkeit geprägte architektonische Handschrift. Auch die Ausgestaltung des Daches prägt das Erscheinungsbild des Musterhauses maßgeblich: farblich abgesetzt und mit leichtem Fassadenrücksprung entsteht beinahe der Eindruck, als würde es schweben. Weite Vordächer und mehrere Erker versprechen Weitläufigkeit und Großzügigkeit. Hingucker sind außerdem die zum weißen Putz kontrastierende Schieferfassade des Anbaus sowie Fassadenpaneele in Holzoptik an der


Fotos: www.kampa.de

topthema #nachhaltig_&_klimaschonend_bauen

Entwurf: Musterhaus Lanos 5.1620 Hersteller: Kampa GmbH Kampaplatz 73432 Aalen-Waldhausen Tel. 07367/92092-0 Konstruktion: Diffusionsoffene Holzverbundkonstruktion „MultiTec“ mit hinterlüfteter Putz- und Schieferfassade, U-Wert 0,1 W/m²K, Satteldach 10 Grad, U-Wert 0,11 W/m²K, dreifach verglaste HolzAlu-Fenster, Ug-Wert 0,5 W/m²K Technik: Luft-Wasser-Wärmepumpe, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Pufferspeicher, Photovoltaik, Batteriespeicher und Energiemanagement, Effizienzhaus 40 Plus Energiebedarf: Primärenergiebedarf: 11,6 kWh/m²a Endenergiebedarf: 7,0 kWh/m²a Wohnfläche: EG: 114 m², OG: 87 m²

Die große Terrasse mit dem in die Architektur integrierten Lamellendach bietet viel Platz für Entspannung.

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Das Multifunktions-Lamellendach über der Terrasse bietet nicht nur Schutz vor Sonne, sondern ist bei geschlossenen Lamellen wasserdicht, so dass selbst bei Regen die Grillparty zu Ende gefeiert werden kann.

TECHNIK 14

Weitere Infos zum Hersteller sowie ausgewählte Entwürfe finden Sie im Internet unter w w w. H a u s b a u H e l d e n . d e / h e r s te l l e r/ k a m p a

GAST 13,5

WC 2,5

ARBEITEN 12

DUSCHE 6

BAD 11,5 DIELE 16

KOCHEN 13

GALERIE 20

EINGANG 4,5 ESSEN 19,5

SCHLAFEN 23

KIND 13,5

KIND 13

WOHNEN 19

12,20 m

A homes4future 3/2022 #H4F

DATEN + FAKTEN

der Arbeitsplatz nicht abgeschottet, sondern offensichtlicher Teil des Alltags – und das Arbeiten mit Blick bis auf die Terrasse und in den Garten sicher angenehm. Das Obergeschoss gliedert sich klar in Eltern- und Kinderbereich: Das geräumige Schlafzimmer verfügt „en suite“ über das Masterbad, während den Kindern zwei gleich große Kinderzimmer und ein eigenes Duschbad zur Verfügung stehen. Weiterer unkonventioneller Clou: Ein extra für den Nachwuchs eingerichteter Treffpunkt im Flur – mit gemütlichem Sitzfenster, zusätzlichem Raum zum Lesen, Einkuscheln und zum gemeinsamen Spielen. gw#h4f

12,60 m

EG

OG



Foto: www.fcn-systemrohbau.de

B KLIMAPOSITIV BAUEN

HÄUSER FÜR GENERATIONEN #flexibel #ökologisch #plusenergie #gesamtbilanz #co2neutral


Im Zusammenhang mit klimafreundlichem Bauen ist in den letzten Jahren viel von Plus-Energie-Häusern die Rede. Das sind Gebäude, die dank energetisch hochwertiger Bauweise und der Nutzung erneuerbarer Energien wie Photovoltaik auf dem Dach und Wärmepumpe im Heizungskeller mehr Energie erzeugen als sie verbrauchen. Der überschüssige, CO2neutrale Strom, der aus dem Gebäude in das öffentliche Energiesystem eingespeist wird, zahlt auf Dauer auf die positive Klimabilanz des Hauses ein. Es vermeidet mehr klimaschädliche

Emissionen, als es verursacht. Doch diese Rechnung bildet nur die Hälfte der Klimabilanz ab. „Ein heute neu gebautes Effizienzhaus 40 Plus kann erst über rund 50 Jahre im Betrieb die gleichen Emissionen verursachen, die für seine Planung, Konstruktion und den Bau angefallen sind“, schätzt Johannes Kreißig ab, der Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Das bedeutet: Um wirklich klimapositiv zu wirken, muss ein Plus-Energie-Haus zunächst mehrere Jahrzehnte lang die klimaschädlichen Emissionen ausgleichen, die für seine Entstehung angefallen sind. Das heißt natürlich nicht, dass ein Neubau heute grundsätzlich falsch ist. Doch diese Betrachtungsweise wirft ein neues Licht auf viele Immobilien der letzten 30 bis 40 Jahre, deren teils schnelllebige Nutzungs- und

Abschreibungszeiten und ihre häufig sehr unflexiblen Grundrisse. Wer klimafreundlich bauen und wohnen möchte, der sollte neben der CO2-Bilanz von Photovoltaik, Heizung und Haushaltsstrom auch alle Aspekte des Bauaufwands, der potenziellen Lebensdauer sowie die Effizienz und Flexibilität der Nutzung einer Immobilie im Blick behalten. Es macht etwa für die individuellen Klimabilanzen der Bewohner einen großen Unterschied, ob das klimapositive Eigenheim mit 200 Quadratmetern Wohnfläche später einmal von einer einzelnen Person bewohnt wird oder von sechs Menschen in mehreren Haushalten. Eigentlich keine Frage: Ansonsten müssten diese weiteren Menschen ja irgendwo anders ein Zuhause finden – inklusive Ressourcenverbrauch für dessen Bau und den ständigen Energieverbrauch.

Laut Definition der DGNB wird ein Gebäude klima­ positiv, sobald es im Betrieb selbst die Emissio­ nen kompensiert hat, die bei seinem Bau entstanden sind. w w w.d g n b .d e

Foto: www.izodom-deutschland.de

topthema #nachhaltig_&_klimaschonend_bauen

Mit Blick auf die künfti­ gen Generationen soll­ ten wir unser Leben und Wohnen heute so aus­ richten, dass wir mehr CO2 vermeiden als wir ausstoßen. Das gilt auch für die gesamte Lebens­ dauer eines Hauses.

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BIL ANZ AUF DAS GANZE HAUS

homes4future 3/2022 #H4F

WAS BE DE UTE T K LIM A POSITIV?


Foto: die Photodesigner

B

Altbauten lassen sich zum Plus­Energie­Haus sanieren, wie das von der Technischen Universität Darmstadt 2012 umgesetzte Energy+ Home beweist. Dabei fallen weniger Emissionen an, sodass das Haus früher klimapositiv wird als ein vergleichbarer Neubau.

PL ANUNG

L ANGLEBIG UND FLE XIBEL Neubau oder Altbau? Ein­ oder Mehrfamilien­ haus? Welcher Grund­ riss? Bei der Planung von klimafreundlichem Wohnraum fließt jeder Aspekt in die CO2­ Bilanz ein.

Natürlich hat nicht jede Baufamilie dieselben Voraussetzungen. Die meisten können sich heute schon glücklich schätzen, wenn sie überhaupt ein Grundstück finden – oder ein passendes und bezahlbares Bestandsobjekt. Ist dies geglückt, dann gehen die offenen Fragen erst los. Sie können sich in der Planungsphase ihres Hauses von Anfang an das Potenzial für klimafreundliches Bauen und Wohnen erschließen. Ein paar Regeln können dabei helfen: 1. Sofern sich ein Altbau an die eigene Lebenssituation anpassen und energetisch aufrüsten lässt, sollten Sie ihn stehen lassen und sanieren. Allein der Ressourcenverbauch für Abriss und Neubau reißt ein riesiges Loch in die Klimabilanz. Vor zig Jahen verbauter Beton und Zement sind heute ohnehin in jeder Klimabilanz abgeschrieben. 2. Planen Sie Ihr neues Heim im Zweifel modular, auch wenn Sie zunächst als Familie mit Kindern einziehen. Die Kinderphase dauert selten viel mehr als 20 Jahre, das Haus soll aber ein

Leben lang bewohnt werden, am besten noch viel länger. Gute Beispiele dafür bieten Stadtviertel vom Anfang des letzten Jahrhunderts. „Wie langlebig flexible Grundrisse sein können, sehen wir heute an Altbauten aus der Gründerzeit. Die sind über 100 Jahre alt, ihre Raumaufteilung ist aber zeitlos praktisch für Familien, WGs und andere Wohnformen. In den 70er- und 80er-Jahren des letzten Jahrhunderts wurde im Gegensatz dazu eher unflexibel geplant – mit Grundrissen, die eigentlich nur für eine vierköpfige Familie effizient nutzbar sind“, berichtet Johannes Kreißig von der DGNB. Für eine nachhaltige Planung bedeutet dies: Grundrisse, Wasser- und Stromanschlüsse sollten Sie für eine flexible Nutzung des Hauses vorsehen. Damit schaffen Sie die Voraussetzungen, dass Ihr neues oder saniertes Zuhause dauerhaft und nachhaltig genutzt wird: Durch Sie selbst und, mit wenigen Anpassungen, von kommenden Generationen.


CO 2­ARM UND SPARSAM „Entscheidend ist, was hinten rauskommt“, sagte einst Helmut Kohl. Kein Wunder, dass es bei ihm nur am Rande um Klimaschutz ging. Denn mindestens ebenso wichtig ist da­ bei, was vorne reingeht – und vor allem wie viel davon.

Gebäude, die den aktuellen Effizienzanforderungen entsprechen, verursachen im Bau viel mehr klimaschädliche Emissionen als in vielen Jahren ihres Betriebs. Deshalb ist es entscheidend, beim Bau möglichst ressourcenschonende Materialien sparsam einzusetzen. Die sollen auch helfen, den Energieverbrauch gering zu halten. „Holz ist ein klimaneutraler Baustoff“, sagt DGNB-Chef Kreißig, schränkt aber ein: „Das verfügbare Holz reicht nicht aus, um alle Bauvorhaben umzusetzen, schon gar nicht in Massivbauweise.“ Die Holz-Fertigbauweise mit ihrer Fachwerk-Konstruktion und gedämmten Zwischenräumen sieht er dagegen als sparsame und praktikable Variante. Doch auch neue klimafreundliche Beton-Arten haben für ihn eine Berechtigung, sofern sie nachhaltig eingesetzt werden – beispielsweise in extrem langlebigen Baukörpern, die im Laufe ihrer Lebenszeit immer wieder angepasst werden können.

„Nachhaltig kann auch sein, dass man ein Trag­ werk für die Ewigkeit aus Beton mit CO2­reduzier­ tem Zement baut und darin flexibel wandelbare Grundrisse vorsieht.“ Johannes Kreißig, DGNB­Geschäftsführer

topthema #nachhaltig_&_klimaschonend_bauen

BAUSTOFFE


B DAS HAUS ALS KR AF T WERK

Die langfristige Energie­ und Klimabilanz Ihres Hauses entscheidet sich auf dem Dach. Viel spricht dafür, auch die Planung vom First aus zu starten. Lange Zeit wurden Häuser vor allem als Energieverbraucher betrachtet, die Strom sowie Öl oder Gas beziehen, um ihre elektrischen Verbraucher und die Heizung zu betreiben. Dass ein Haus heute meist Teil eines dezentralen Energiesystems sein kann, hat sich mittlerweile herumgesprochen. In Neubauten dürfte bald eine Pflicht zur Nutzung des Daches mit Photovoltaik oder Solarthermie kommen,

Foto: www.solarwatt.de

WIR ERNTEN, WAS WIR SÄEN

wobei sich dies in den meisten Fällen ohne Verpflichtung lohnt – fürs Klima und Budget. Wirklich klimafreundlich wird das Ganze, wenn Sie Ihr Bauvorhaben tatsächlich vom Dach her planen. Dies reicht von kommunalen Bebauungsplänen nach Sonnenausrichtung (siehe Interview ab Seite 42) bis zur individuellen Gestaltung der Gebäudehülle. Ein Dach mit First in Nord-Süd-Richtung und einer relativ flachen Dachneigung nach Osten und Westen etwa stellt am meisten Dach-

fläche für Solarenergie bereit, da beide Dachschrägen nutzbar sind. Gauben und anderen An- und Aufbauten lassen sich so planen, dass sie möglichst wenig Dachflächen beschatten. Ein Stellplatz Richtung Süden wird mit dem passenden PV-Carport zur autarken, klimafreundlichen Tankstelle fürs E-Auto (siehe Seite 62). Die Devise lautet: Erzeugen Sie mit Ihrem Haus so viel emissionsfreie Energie wie möglich. Erst im zweiten Schritt kommt die Frage nach der Nutzung im Haus, die vor allem hilft, mit der Dach-PV-Anlage möglichst viel Geld einzusparen – etwa über eine Batterie für die Stromversorgung abends und nachts sowie für die Heizung (siehe rechts). Ein Energiemanager verteilt den PV­Strom auf Verbraucher und Speicher im Haus. w w w.q ­ c e l l s .d e

Hausbatterien steigern den PV­Eigenverbrauchsanteil. Die Sonnenbatterie versorgt mit einem Teil ihrer Kapazität auch die zugehörige Community. w w w. s o n n e n .d e


In einem Punkt sind sich Experten einig: Als Heizung im Neubau mit zeitgemäßer Dämmung ist derzeit die elektrische Wärmepumpe erste Wahl. Sie nutzt potenziell sauberen Strom, der idealerweise zu einem großen Teil vom eigenen Dach stammt. Der eingesetzte Wärmepumpenprozess vervielfacht die eingesetzte Energie durch Umgebungswärme – etwa aus der Luft oder aus dem Boden. Besonders effizient funktioniert dies in

Luft­Wärmepumpen mit Split­Außengerät sind besonders einfach und günstig zu installieren. w w w.v a i l l a n t .d e

Ölbrenner ersetzt. Auch eine HybridLösung kommt infrage, bei der die Wärmepumpe in der Übergangszeit heizt und die vorhandene Gastherme die Spitzenlast im Winter ergänzt. Neben Thermen und Wärmepumpen entwickeln sich weitere Technologien wie etwa Brennstoffzellen, die aus Wasserstoff Wärme und Strom erzeugen. Die Technik hat Potential für eine saubere und effiziente Energieversorgung, allerdings befindet sie sich noch in den Kinderschuhen: Keine der verfügbaren Brennstoffzellenheizungen liefert allein genug Energie für Strom und Wärme im Haus. Und grüner, aus Ökostrom erzeugter Wasserstoff ist Mangelware. Sind diese Nachteile behoben und die Technik günstiger, könnten Brennstoffzellenheizungen eine Alternative werden.

Brennstoffzellen wie die Bluegen BG­15 erzeugen aus Wasserstoff Wärme und Strom. w w w.solidpower.com

topthema #nachhaltig_&_klimaschonend_bauen

Sole-Wasser-Wärmepumpen, die Erdwärme aus einer Tiefenbohrung oder aus bodennahen Schichten sammeln (siehe Grafik). Einfacher und günstiger sind Luft-Wärmepumpen, die mit Umgebungsluft über einen Wärmetauscher heizen. Wärmepumpen mit einem üppig dimensionierten Warmwasserspeicher können obendrein Energie aus der Photovoltaikanlage für trübe Tage puffern. Nachteil: Die Wärmepumpe hat ihren besten Wirkungsgrad bei moderaten Heiztemperaturen. In schlecht gedämmten Altbauten mit klassischen Heizkörpern reicht ihre geringe Vorlauftemperatur oft nicht. Deshalb sollten hier zunächst Fenster, Türen, Fassade und Dach gedämmt werden und die Heizkörper gegen größere Modelle getauscht werden, bevor eine Wärmepumpe Gas- oder

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Wo immer das mög­ lich ist gilt: Fossile Brennstoffe haben im klimafreundlichen Hei­ zungskeller nichts mehr verloren. Das ist heute schon immer häufiger möglich – im Zweifel mit innovativen Ideen.

Foto: www.waermepumpe.de

OHNE FOSSILE ENERGIE HEIZEN

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S AU B E R E WÄ R M E


#interview

Michael Christ ist Ingenieur der Energietechnik und Energie- und Klimaschutzmanager der Gemeinde Dettingen unter der Teck. Er berichtet über seine Erfahrungen auch auf Twitter unter @MichaChrist

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C

Herr Christ, einfache Frage an den Experten für Klimaschutz und Energiewende: Wie schaffen wir es, dass unsere Gebäude möglichst schnell möglichst klimaneutral werden? Diese Frage betrifft mich als Energie- und Klimaschutzmanager einer Gemeinde im urbanen Speckgürtel tatsächlich ganz direkt – übrigens der kleinsten Gemeinde im Landkreis Esslingen, die ein eigenes Klimaschutz-Management hat. Doch natürlich kann ich darauf keine ganz einfache Antwort geben. Meine Stelle wurde als Teil des Klimaschutzkonzepts im Landkreis Esslingen geschaffen, das sich mit diesen Fragen auseinandersetzt. Die Gemeinde Dettingen kam im Rahmen des Konzepts zu dem Schluss, dass neben Aktivitäten im Landkreis wie einer zentralen KlimaschutzAgentur auch jemand mit Sachverstand vor Ort tätig sein sollte. So ist meine Stelle entstanden. Ich sitze nun bei allen Entscheidungen in der Kommune mit am Tisch und bewerte die energetischen und klimarelevanten Aspekte aller Projekte. Und da kann ich nur sagen: Jedes Bauwerk ist anders, jedes Gebäude muss individuell betrachtet und bewertet werden. Klimaneutral werden wir nicht sofort. Wir brauchen einen Plan, den wir Schritt für Schritt umsetzen.


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Betrifft Ihre Arbeit vor allem öffentliche Projekte oder sind Sie auch für private Bauvorhaben und Bauinteressenten zuständig? Natürlich ist es meine Aufgabe, die kommunalen Liegenschaften in Dettingen energetisch und in Bezug auf ihre Nachhaltigkeit zu beurteilen und zu optimieren. Aber die kommunale Planung in Sachen Klimaschutz betrifft auch alle privaten Aktivitäten. Ein ganz aktuelles Beispiel: Nachdem wir hinsichtlich Innenentwicklung die meisten Flächen ausgereizt haben, ergänzen wir ein bestehendes Wohngebiet nach außen. Aufgrund der Abwasserleitung konnte dieses Baugebiet bisher nicht erschlossen werden. Das ändert sich gerade, weil ein neuer Abwassersammler gebaut wird. Dies nehmen wir zum Anlass, um zu prüfen, inwiefern wir die Ein- und Mehrfamilienhäuser mit Nahwärme aus dem neuen Abwassersammler versorgen können. Bei diesem Energiekonzept geht es dann auch darum, ob wir im Neubaugebiet überhaupt noch Gasleitungen verlegen und welche Einzelheizungen wir ermöglichen. In Baden-Württemberg sind größere Städte verpflichtet, einen kommunalen Wärmeplan zu erstellen, der eine klimaneutrale Wärmeversorgung in der ganzen Stadt zum Ziel hat. Wir machen das freiwillig. Weil zum Beispiel der Abwassersammler auch durch andere Kommunen führt, machen wir die Wärmeplanung gemeinsam mit zwei umliegenden Gemeinden.

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Welche Möglichkeiten haben Baufamilien, die in so einem Baugebiet ein eigenes Haus bauen? Im Prinzip können auch Einfamilienhäuser an ein solches Wärmenetz angeschlossen werden, dabei gestaltet sich nur die Nutzung des Stroms von deren Dächern schwieriger – nicht technisch, sondern wegen der Vorgaben des Strommarktes. Die machen es durch die anfallenden Umlagen und Netzentgelte praktisch unmöglich, dezentral erzeugten Strom von einzelnen Häusern direkt im Quartier für eine gemeinsame Wärmeversorgung zu nutzen. Neue, gut gedämmte Einfamilienhäuser lassen sich deshalb bislang über eigene Wärmepumpen zusammen mit einer PV-Anlage auf dem Dach gut beheizen. Aber auch das kann sich absehbar ändern, sodass dann solche Quartierlösungen auch für Einfamilienhäuser und andere kleinere Einheiten attraktiver werden. Der kommunale Wärmeplan schafft hier Planungssicherheit. Als Kommune kann man aber auch bei den Bauvorhaben etwas für den Klimaschutz tun. Dettingen macht beispielsweise bereits im Bebauungsplan Vorgaben für ökologisches Bauen, etwa mit einer Ausrichtung der Gebäude zur Sonne, um Solaranlagen effektiver nutzen zu können, oder unterstützt mit einer Spezialförderung.

topthema #nachhaltig_&_klimaschonend_bauen

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PERSÖNLICHE BERATUNG VOM AMT

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ENEGIE W ENDE IN DER KOMMUNE


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„Die allermeisten Menschen wollen klimafreundlich bauen.“ Und wie gut machen Baufamilien nach Ihrer Erfahrung beim klimafreundlichen Bauen mit – auch etwa bei Sanierungen? Meine Erfahrung ist, dass das Verständnis bei den allermeisten Menschen da ist und ein großes Interesse am klimafreundlichen Bauen herrscht. Allerdings ist die Umsetzung vielen Menschen zu komplex. Eine Anekdote dazu aus der Zeit, bevor es meine Stelle gab: Die Gemeinde Dettingen hatte vor einiger Zeit eine Prämie für besonders klimafreundliches Bauen ausgelobt. Niemand hat sich dafür beworben. Das bedeutet für mich umgekehrt: Egal ob bei Neubau oder Sanierung, Dämmung, Heizung oder Photovoltaik, wichtig ist eine möglichst frühe, persönliche und individuelle Beratung vor Ort.

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Was können Sie dabei bieten, was etwa Heizungs- oder Elektrofachbetriebe nicht können? Es geht zunächst einmal um eine neutrale, unabhängige und natürlich auf die Energiewende bezogene Erstberatung. Wichtig ist mir, dass ich auf die Sorgen und Wünsche eingehe. Mein Ziel ist es, die Bürgerinnen und Bürger zu befähigen, aus den vielen Alternativen das Beste für sich selbst und für das Klima auswählen zu können. Dafür habe ich neben meinen kommunalen Auf-

gaben feste Beratungstermine für Bürgerinnen und Bürger eingerichtet. An einem Beratungstag pro Monat biete ich jeweils fünf bis sechs Zeitfenster an, in denen ich für Bügerinnen und Bürger zur Verfügung stehe, die bauen oder sanieren wollen. Außerdem reserviere ich jede Woche Zeit für eine Heizungs- und Klimaschutzberatung bei Interessenten vor Ort. Alle Termine sind für mehrere Monate im Voraus ausgebucht.

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Sie sind allerdings kein zertifizierter Energieberater und können auch selbst keine Lösungen anbieten. Wie tief können Sie dabei gehen und wie geht es dann weiter? Meine Beratungen gehen zunächst einmal darauf ein, was hier am Ort möglich ist, was gefördert wird und welche verschiedenen Möglichkeiten es gibt. Ich leite die Leute dann je nach Bedarf zu Energieberatern und Fachbetrieben in der Gegend weiter. Für die Förderung bei der Sanierung, ist ja ohnehin ein Energieberater notwendig, der bei der BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) zugelassen ist. Bei mir geht es eher darum, Berührungsängste abzubauen und auch mal zu zeigen, was in vergleichbaren Bauvorhaben bereits umgesetzt wurde.

Dettingen unter Teck liegt am Rande der Schwäbischen Alb. Die Gemeinde hat 6 200 Einwohner, die überwiegend in Ein- und Zweifamilienhäusern leben.


Da ist wirklich was dran, denn auch Nachbarschaftshilfe und Mund-zu-Mund-Propaganda sind sehr wichtig. Ich beobachte bei uns schon fast so etwas wie einen Kipppunkt – im positiven Sinne. Denn rings um Häuser, in denen ich die Besitzer von der Umstellung von Gas auf Photovoltaik und Wärmepumpe überzeugen konnte, werden teils auch ohne eine individuelle Beratung nach und nach weitere Solardächer installiert. Und im Prinzip kann ja auch jeder leicht nachrechnen, dass sich eine PV-Anlage auf praktisch jedem unverschatteten Dach lohnt.

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In Dettingen scheint das ganz gut zu klappen. Aber Sie können natürlich nicht überall sein. Was raten Sie Hausbesitzern in anderen Orten und was empfehlen Sie Städten und Gemeinden, um ihre Gebäudebestände möglichst rasch und gut klimaneutral zu machen? Die Basis für jede Kommune sollte eine Bestandsanalyse sein: Wie gut ist es um unsere Gebäude bestellt? Danach prüft man mögliche Maßnahmen und erstellt einen Sanierungsfahrplan, den man schrittweise abarbeitet. Das gleiche Vorgehen rate ich auch den Häuslebesitzern. Diese nehmen am besten eine Energieberatung in Anspruch, die unabhängig ist und

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topthema #nachhaltig_&_klimaschonend_bauen

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die das Gebäude ganzheitlich betrachtet. Die Klimaschutzagenturen vermitteln gerne kompetente Energieberatungen. Hören Sie sich grundsätzlich immer mindestens zwei Meinungen an. Das kann dann ein Architekt oder auch ein Heizungsbauer sein, der Systemlösungen anbietet. Holen Sie immer mindestens zwei Angebote ein und fragen Sie Ihre Nachbarn, welche Erfahrungen sie mit der Technik und mit Handwerkern gemacht haben.

Gerade auf dem Land kann man ja bisweilen Orte mit sehr vielen PVDächern beobachten und direkt daneben Orte, in denen kaum ein Dach die Kraft der Sonne nutzt. Wie ist das bei Ihnen im Ort?

Kundige und kompetente Fachbetriebe gelten häufig als Flaschenhals für die Umsetzung klimafreundlicher Heizungen. Gibt es in Ihrer Gegend genügend Handwerker, die beispielsweise PV-Anlagen und Wärmepumpen planen und installieren? Eigentlich ja. Die Nachfrage ist in den letzten Monaten aber erheblich gestiegen. Die Betriebe arbeiten gerade an ihrem Limit. Wenn wir mit der kommunalen Wärmeplanung zeigen, dass sich zum Beispiel auch Erdwärmesonden lohnen, werden sich die Firmen darauf einstellen können. Generell fehlt es gerade an Handwerkern. Ohne die gelingt uns kein Klimaschutz. Die Politik muss hier schnell Anreize schaffen, damit mehr junge Menschen ein Klimahandwerk beginnen.

Vielen Dank für das Gespräch!

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Fotos: Gemeinde Dettingen unter Teck

Auf immer mehr Dächern öffentlicher Gebäude sind in Dettingen unter der Teck Photovoltaikanlagen installiert.


GELUNGENER UMSTIEG

LUFT UND WASSER STATT ÖL

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Dach und Fassade erhielten eine zeitgemäße Dämmung und statt einer Ölheizung kommt eine Wärmepumpe zum Einsatz.

< NACHHER

Der Erwerb eines Eigenheims war schon lange der große Traum von Sabrina und Matthias Musiol. Die 65 Quadratmeter der Mietwohnung boten zu wenig Platz für ihre beiden Kinder und der Wunsch nach Unabhängigkeit von steigenden Mietpreisen waren ausschlaggebend für die Suche nach einem eigenen Haus. Ende August 2018 fand die Familie ein Internetinserat von einem Reiheneckhaus mit Baujahr 1964 in Heilsbronn in der Nähe von Nürnberg. „Das Haus war bei der ersten Besichtigung eine echte Bruchbude und es war uns klar, dass wir es komplett sanieren müssen“, lacht Sabrina Musiol. Der Makler hatte das Haus im fertig sanierten Zustand als sogenanntes KfW-Effizienzhaus 70 angeboten. Für den Umbau lag von Architekt Markus Andelfinger bereits eine Kalkulation inklusive dem lukrativen Förderzuschuss vor, welche die Musiols für die Planung und Ausführung der Arbeiten nutzen konnten. Die reine Umbauphase dauerte 2 1/2 Monate. Alle Räume wurden entkernt, das Dach und die Fassade zeitgemäß gedämmt. Die Außenwände erhielten einen Vollwärmeschutz aus 16 cm dicken EPS-Dämmplatten mit WLZ 035. Beim Dach kam als Dämmung eine Kombination aus 14 cm MineralwolleZwischensparrendämmung mit Wärmeleitzahl 032 sowie eine zusätzliche

topthema #nachhaltig_&_klimaschonend_bauen

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VORHER >

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Familie Musiol kaufte ein baufälliges Reiheneckhaus aus den 1960er-Jahren und sanierte es grundlegend zu einem Effizienzhaus 70. Statt mit Öl wird jetzt mit einer umweltfreundlichen Wärmepumpe geheizt.


Mathias Musiol: „Oft kommen Nachbarn aus dem nahe gelegenen Neubaugebiet zu uns herüber und fragen uns, nach unseren Erfahrungen. Die Wärmepumpe ist so leise, dass wir manchmal kaum glauben können, dass sie wirklich läuft.“

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topthema #nachhaltig_&_klimaschonend_bauen

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erwärmung genutzt. Im Rahmen des energetischen Sanierungskonzeptes entschieden sich die Musiols dafür, diese durch eine zukunftsorientierte Wärmepumpe zu ersetzen. Die deutlich bessere Energieeffizienz und die Unabhängigkeit von den steigenden Energiepreisen waren weitere wichtige Gründe für die Entscheidung für eine Wärmepumpe. Bei der Auswahl der passenden Wärmepumpe für ihr Haus vergleichen die Restaurantfachfrau und der CNC-Anlagenprogrammierer die Unterlagen verschiedener Hersteller und stellen fest, dass die Leistungsdaten der Nibe F2120 Luft-Wasser-Wärmepumpe am besten zu ihrem Haus passen. Die Familie ist von der Idee begeistert, die natürliche Energie der Natur zu nutzen und dadurch etwas Gutes für die Umwelt zu tun. „Wir planen in naher Zukunft die Installation einer Photovoltaikanlage, die wir dann mit der Wärmepumpe koppeln wollen“, sagt Matthias Musiol, „wir haben uns auch die Option auf einen Kamin offengehalten, der mit der Wärmepumpe verbunden werden kann. Auch dafür sind bereits alle Anschlüsse vorinstalliert.“ Vom Alltag mit der Wärmepumpe sind die Bewohner absolut zufrieden. „Mit dem Betrieb können wir unseren Energieverbrauch senken, wir haben mehr Platz, es riecht nicht nach Öl im Keller und das lästige Nachtanken fällt auch weg“, schwärmt Sabrina Musiol. gw#H4F

Durch die Entkernung und Neugestaltung wirken alle Räume jetzt großzügiger. Bodentiefe Fensterflächen sorgen im Wohnbereich für viel Helligkeit und eine direkte Verbindung nach draußen. Auch die Räume im Obergeschoss sind jetzt heller und freundlicher.

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Aufsparrendämmung aus 10 cm Mineralwolle mit WLZ 035 zum Einsatz. Durch das Aufbringen einer Luftdichtheitsfolie von außen zwischen der Mineralwolle-Zwischensparrendämmung und der Aufsparrendämmung wird das Dach luftdicht gemacht. Darüber hinaus wurden neue Türen und Fenster eingesetzt und eine Fußbodenheizung installiert. Ziel war es, das alte Haus auf einen modernen KfW-70-Standard zu bringen und damit einen wichtigen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu machen. Das KfW-Effizienzhaus 70 ist eine Standardbezeichnung für sanierte Häuser, die im Vergleich zum Referenzhaus nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) 30 Prozent weniger Primärenergie verbrauchen. Von der Förderung blieben nach Abzug des Energieberater-Honorars rund 18 500 Euro übrig. „Die Fassadendämmung haben wir also praktisch geschenkt bekommen“, freuen sich die Musiols. Die Vorbesitzer des Hauses hatten eine Öl-Heizung zur Wärmeerzeugung und Brauchwasser-


topthema #nachhaltig_&_klimaschonend_bauen

Sabrina Musiol freut sich über die Alltagstauglichkeit ihrer Wärmepumpe.

SCHLAFEN 17,5 BAD 5,5

ANKLEIDE 9

FLUR 5,5

DG 9,75 m 6,95 m

KOCHEN 12

50

WOHNEN/ ESSEN 31,5 FLUR 5,5

KIND 13

ARBEITEN 20

WF 2

KIND 10,5

FLUR 5,5

BAD 3,5

WC 1,5

EG

DATEN + FAKTEN Baujahr: 1964 Umbau: 2019 Wohnfläche: EG 52,5 m2, OG 52,5 m2 Konstruktion: Außenwände Mauerwerk aus Porenbeton mit Wärmedämmverbundsystem, Satteldach 35 Grad geneigt, Holz-AluFenster, U-Wert Gebäudehülle 0,28 W/m2K Technik: Luft-Wasser-Wärmepumpe NIBE F2120 mit 8 kW mit integriertem 200 Liter Brauchwasserspeicher, Fußbodenheizung, Brauchwassererwärmung Energiebedarf: Primärenergiebedarf 30,9 kWh/m2a Endenergiebedarf 17,1 kWh/m2a KfW-Effizienzhaus 70 Planung: Markus Andelfinger Planungsbüro Andelfinger Hauptstraße 55 90547 Stein, Tel. 09127/9079060 w w w. a n d e l f i n g e r-a r c h i te k t u r. d e

Aus dem Reiheneckhaus, Baujahr 1964, wurde nach der Grundsanierung ein Effizienzhaus 70.

Fotos: www.nibe.eu, Sabrina Musiol, Ronald Meyer

homes4future 3/2022 #H4F

D

OG


Foto: Jeremy Bishop/Unsplash

Rat und Orientierung

Bad Fassade Dach Innenausbau Haustechnik Außenanlagen Wintergarten

Mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen und Videos

www.renovieren.de


#haushülle #fenster&türen #terrasse

SCHÖNES SCHATTENDASEIN

Außen liegende Jalousien, auch Raffstores genannt, bieten einen besonders effektiven Sonnenschutz am Fenster. Dank der verstellbaren Lamellen kann der Lichteinfall ganz individuell geregelt werden. w w w.w a r e m a . d e


Effektiver Hitzeschutz ist planbar Sommerlicher Wärmeschutz ist jedoch durch das Gebäude-EnergieGesetz (GEG) gesetzlich geregelt. Denn Gebäude zu kühlen, ist wesentlich energieintensiver als sie z.B. zu heizen. CO2-sparender und damit klimaschonender ist es daher, Wohnräume von vornherein vor Sommerhitze zu schützen. Raum- und Fensterverteilung sollten sich auf jeden Fall an den Himmelsrichtungen orientieren. Auch die Wahl der richtigen Verglasung spielt eine Rolle: Die Innenräume im Sommer vor zu starker Sonneneinstrahlung zu schützen, gelingt z.B. mit modernen Sonnenschutzgläsern, die viel Tageslicht, dank spezieller Beschichtung aber wenig Infarotstrahlung durchlassen, und auch Mehrfachverglasungen lindern dank besserer Wärmedäm-

mung den Wärmeeintrag. Zudem schützen weite Dachüberstände, Balkone und auskragende Bauteile darunterliegende Fenster- und Fassadenflächen vor hoch stehender Sommersonne. Einen ähnlichen Effekt haben große Laubbäume, die sich als natürliche Schattenspender eignen. Im Herbst, wenn das Laub gefallen ist, lassen sie die tiefer stehende Sonne wiederum ins Haus scheinen. Weitere Beschattungsmaßnahmen sind innen liegende Rollos und Plissees sowie außen liegende Roll-, Klapp- und Schiebeläden und Markisen. Bei besonders sonnenbeschienenen Fassadenflächen ist außen liegender Sonnenschutz zu bevorzugen. Zwar sind innen liegende Produkte wind- und wettergeschützt, ihr Nachteil ist jedoch, dass das Sonnenlicht bereits die Scheibe passiert hat, wenn es auf die schützende Vorrichtung trifft – ist dann also bereits zum Teil in Wärmestrahlung umgewandelt. Darum ist hier die Materialwahl entscheidend: Metallische Oberflächen und helle Farben, die reflektieren, ha-

ben sich besonders bewährt. Basis ist stets das Baumaterial. Nicht zuletzt hat bereits die Baustoffwahl Einfluss auf das Raumklima: Materialien, die Temperaturspitzen auffangen, eignen sich gut zum Schutz vor Hitze, sie haben eine geringe Temperaturleitzahl und Wärmespeicherkapazitäten. Es gilt: je schwerer, desto besser. Massive, schwere Wände speichern Wärme lange und geben sie zeitversetzt und vermindert wieder ab. Bei Leichtbaukonstruktionen wie auch bei Dachkonstruktionen sorgt vor allem eine entsprechende Dämmung für optimales Raumklima. Denn was gegen Kälte schützt, hilft auch gegen Hitze. Dicke Dämmungen haben eine geringe Wärmeleitfähigkeit – die Wärme bleibt im Winter drinnen, im Sommer draußen. Zudem haben auch Holzweichfaserplatten, Hanf und andere Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen den Vorteil der Phrasenverschiebung und geben gespeicherte Wärme erst mit Verzögerung ab. gw#h4f

knowhow #sommerlicher_wärmeschutz

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Um auch im Sommer angenehme Kühle im Haus und auf angrenzenden Freiflächen zu haben, sind gezielte Sonnenund Hitzeschutz-Maßnahmen ratsam. Wer diese ganzheitlich angeht und von Anfang an in die Planung mit einbezieht, bleibt auch bei längeren Hitzeperioden cool.

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Das Klima verändert sich und heiße Sommerphasen nehmen selbst in Deutschland zu, das global betrachtet ja in einer eher gemäßigten Klimazone liegt. Hier erfordern die wechselnden Jahreszeiten jeweilige Maßnahmen. Im Winter soll Wärme im Haus bleiben, in der heißen Jahreszeit hilft sommerlicher Wärmeschutz vor zu großem Wärmeeintrag. Um der Kälte im Winter zu trotzen, werden Gebäude hoch wärmedämmend ausgeführt und mit großen südorientierten Fensterflächen ausgestattet, um hohe solare Wärmegewinne zu erzielen, den Heizwärmebedarf zu senken und Innenräume tageslichthell zu gestalten. Im Sommer jedoch laufen diese Häuser Gefahr, mehr solare Energie zu gewinnen, als durch Transmission (Wärmeleitung durch die Gebäudehülle) wieder abgegeben wird. Das kann unangenehm werden: Das auf die Glasflächen treffende kurzwellige Sonnenlicht wird beim Durchdringen der Scheiben in langwellige Wärmestrahlung verwandelt. Kann die Wärme nicht ausreichend aus den Räumen entweichen, kommt es zum sogenannten Treibhauseffekt: Die Temperatur steigt.


• Das Haus sehr gut wärmedämmen. Vor allem das Dach. Das hält die Sommerhitze draußen. • Helle Fassadenmaterialien reflektieren die Sonnenstrahlen zum größten Teil. Weniger Wärme wird absorbiert, dringt in die Wandkonstruktion und schließlich in den Wohnraum ein. • Wärmespeichernde, schwere Baumaterialien im Inneren des Hauses dienen als temperaturausgleichende Hitzepuffer. • Viel Grün rund ums Haus verbessert das Mikroklima. Auf Steingärten sollte man verzichten: sie heizen sich und die Luft ums Haus zusätzlich auf. • Hohe Laubbäume spenden Schatten im Sommer und ermöglichen im Winter die erwünschten, passiven solaren Energiegewinne. • Moderne Haustechnik wie Lüftungsanlagen, Smarthome-Steuerung und auch reversible Wärmepumpen helfen, das Haus im Sommer kühl zu halten oder es sogar ein paar Grad abzukühlen.

!

Ein guter sommerlicher Wärmeschutz ist für jedes Haus essenziell

Wer sein Haus mit smarter Haussteuerung ausstattet, kann Rollläden und Heizung bequem per App oder Funksender steuern bzw. so programmieren, dass diese bei starker Sonneneinstrahlung und steigender Raumtemperatur automatisch reagieren. w w w. r a d e m a c h e r. d e

CHECKLISTE SONNENSCHUTZ INNEN

Charmante Schatten spenden innen liegende, auf Maß gefertigte HolzFensterläden, sogenannte Shutters. Da sie nach innen geöffnet werden, benötigt man vor den Fenstern Platz. w w w. j a s n o . d e

• Innen liegender Sonnenschutz empfiehlt sich in allen Räumen, wo der Tageslichteinfall gesteuert und Schutz vor Blendung nötig ist z. B. im Home-Office. • Vor allem bei UV-empfindlichen Einrichtungsgegenständen ist innen liegender ergänzend zum Außen-Sonnenschutz wichtig. • Auch Innenverschattungen lassen sich mithilfe von elektrischen Motoren und Smarthome-Systemen automatisieren. • Bedienungs-Schnüre, -Gurte und -Ketten müssen kindersicher sein, das heißt, dass sie u. a. mindestens 60 cm über dem Boden enden und z. B. mit einem Abreißsystem, das sich bereits bei 6 kg Belastung öffnet, ausgestattet sind.

Foto: www.steico.com

CHECKLISTE EINGEBAUTER HITZESCHUTZ


• Als konstruktiver Sonnenschutz eignen sich weite Dachüberstände, Balkone und Loggien oder Vordächer. • Konstruktive Sonnenschutzelemente sollten so weit auskragen, dass sie die darunterliegenden Fensterflächen in der warmen Jahreszeit, also bei hochstehender Sommersonne, möglichst vollständig verschatten. • Konstruktiver Sonnenschutz ist in der Regel „feststehend“. Er sollte so konzipiert sein, dass die flachstehende Wintersonne auf die Fenster treffen kann, um passive solare

Gewinne ernten zu können. Für den Blendschutz werden dann eventuell zusätzliche, zum Beispiel innen liegende Sonnenschutzvorrichtungen nötig. • Nicht nur Regen, Schnee, Frost und Wind, sondern auch die UV-Strahlung der Sonne setzt Baumaterialien im Lauf der Zeit zu. Deswegen sollten konstruktive Sonnenschutzvorrichtungen aus möglichst robusten, witterungsresistenten Materialien bestehen, oder für regelmäßige Wartungsarbeiten gut erreichbar sein.

knowhow #sommerlicher_wärmeschutz

CHECKLISTE KONSTRUKTIVER SONNENSCHUTZ

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Die weiten Dachüberstände schützen die raumhohen Verglasungen dieses Hauses effektiv vor der Sommersonne ohne den Ausblick einzuschränken. w w w. h u f- h a u s . c o m

Foto: www.markilux.com

• Die Materialien von Sonnenschutzvorrichtungen sollten UV- und feuchteunempfindlich sein. • Der Sonnenschutz muss außen am Haus bzw. vor dem Fenster so befestigt sein, dass ihm leichter Wind nicht schaden kann. • Die Bedienung sollte einfach und leichtgängig

sein. Eine Motorisierung ist praktisch – es empfiehlt sich, gleich Elektroanschlüsse an den Fenstern einzuplanen. • Die Verknüpfung mit einer smarten Steuerung, die automatisch auf die Wettersituation reagiert, optimiert die Effektivität der außen liegenden Verschattung und schützt vor Witterungsschäden: So fährt ein Raffstore oder die Markise automatisch ein, wenn z.B. ein Gewitter aufzieht – auch wenn die Bewohner nicht zu Hause sind. • Außen liegende Sonnenschutzvorrichtungen sollten gestalterisch zur Architektur des Hauses passen. • Neben einer guten Planung des Sonnenschutzes ist auch eine fachmännische Installation wichtig. Fachbetriebe in Ihrer Nähe finden Sie online unter w w w. ro lll a d e n -so n n e n s c h u t z .d e

homes4future 3/2022 #H4F

CHECKLISTE SONNENSCHUTZ AUSSEN


Eingebettet zwischen der Donau auf der einen sowie Garten und Wald auf der anderen Seite, fügt sich das lange Gebäude mit seiner archetypischen Satteldachform perfekt in die Umgebung ein.


Mit dem von der Photovoltaikanlage nachhaltig erzeugten Strom kann über die in der Garage installierte Wallbox das Elektroauto betankt werden.

futurehomes fututurehomes #plus_energie_haus #energieautarkie

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In idyllischer Lage plante Architekt Markus Aumer ein zukunftsweisendes Holzhaus mit Platz für zwei Parteien. Mit klassisch einfacher Architektur – aber mit ausgeklügelter Haustechnik, die dem hohen Anspruch an Ökologie und Nachhaltigkeit gerecht wird.

homes4future 2/2022 3/2022 #H4F

ÖKOHAUS MIT E-TANKSTELLE


WOHNGESUNDES RAUMKLIMA

Wohnen mit gutem Gefühl: viel natürlich behandeltes Holz für viel Behaglichkeit

Für Markus Aumer, Bauherr und Partnerarchitekt des ausführenden Baunternehmens Jura-Holzbau, war von Anfang an klar, dass nur ein ökologisches Holzhaus mit hochwertigen und nachhaltigen Baustoffen infrage kam. Zusammen mit dem Haushersteller als Generalunternehmer schuf er so dieses durchdachte Mehrgenerationenhaus, das er heute mit seinem Sohn in der einen und das seine Mutter in der anderen Hälfte bewohnt. Wohl durchdacht ist dieses Haus bezüglich Energie und Umwelt: Als Effizienzhaus 40 Plus ist es für die Zukunft gut gerüstet. Mehr Energie erzeugen als man verbraucht, war von Planungsbeginn an als Standard

gesetzt. Durch eine hochgedämmte Gebäudehülle, passive Sonnennutzung mit großen Fenstern mit Süd- und Westausrichtung und einer dazu abgestimmten Gebäudetechnik mit Photovoltaikanlage und Batteriespeicher wurde dieses Ziel erreicht. Mit dem Stromüberschuss kann über eine Wallbox in der Garage der Akku eines E-Autos komfortabel geladen werden. Auch für ein wohngesundes Raumklima sorgt die ausgeklügelte Haustechnik: Denn das hochgedämmte Haus wird mit einer Frischluftheizung beheizt. Es gibt also – außer im Bad – keine Heizkörper oder Fußbodenheizung. Die kontrollierte Be- und


Ein Kachelofen sorgt in der kalten Jahreszeit für Behaglichkeit und gemütliche Atmosphäre im offenen Wohn-Ess-Kochraum.

Entlüftung versorgt dabei das Hausinnere stets mit frischer Luft und die großen Fensterflächen in Süd- und Westrichtung sorgen für passive, solare Energiegewinne. Die historische Kalksteinmauer kühlt die Luft hinter dem Gebäude quasi ganz natürlich. So gelingt mit ursprünglichsten Zutaten, wie Holz, Sonne und Luft, Wohnen mit rundum gutem Gefühl. Die Lage des Hauses könnte idyllischer nicht sein: Inmitten eines Denkmalensembles steht ein unspektakulärer, langer und schmaler Baukörper – respektvoll abgerückt vor einer historischen Kalksteinmauer und mit großem Abstand zu einem Einzeldenkmal von 1719 am Flussufer

homes4future 3/2022 #H4F

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Auf der Galerie ist je ein zusätzlicher Wohnbereich vorgesehen: Er ist in der Vertikalen offen mit dem Wohn-Ess-Kochbereich im Erdgeschoss verbunden.

futurehomes #plus_energie_haus

Pure Natürlichkeit strahlt der sich weit nach oben als auch nach außen öffnende Koch-Essbereich aus.


futurehomes #plus_energie_haus

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PASSIVE SOLARE ENERGIEGEWINNE

homes4future 3/2022 #H4F

Photovoltaik und Stromspeicher ermöglichen einen hohen Grad an Energieautarkie.

Ausblick auf die Donau bietet sich vom Jugendzimmer, das über der Garage, in Richtung der Straße liegt.

zur Donau. Eine vertikale und unbehandelte Lärchenholzschalung bildet die schlichte Fassade. Das steile Satteldach mit glatter Ziegeldeckung, bodentiefe und deckenhohe Fenstertüren mit textiler Beschattung lassen das Gebäude ruhig wirken. Die archetypische Form stellt eine Verbindung zu den Nachbargebäuden her. Über einen schmalen Zugang zum Grundstück auf der Westseite wird das Dreigenerationenhaus, das zwei separate Wohnungen beinhaltet, erschlossen. Der Eingangsbereich, in dem sich Küche und Esszimmer befinden, öffnet sich über zwei Etagen. Er wirkt hell und sehr wohnlich. Wandbündige Innentüren und ein Kachelofen ver-

vollständigen den Raumeindruck. Der angenehme Holzgeruch schafft Ruhe und Geborgenheit. Weißtanne mit gebürsteter Oberfläche, geseift und weiß pigmentiert ist unter anderem dafür verantwortlich. Daraus sind die breiten, raumlangen Bodendielen sowie die vom Architekten selbst entworfenen Schreinermöbel. Ein Bad und zwei weitere Zimmer im Erdgeschoss machen das Haus altersgerecht und auch mit körperlichen Einschränkungen gut nutzbar. Weitere Zimmer im Obergeschoss bieten Blick auf die Donau oder Zugang zum Garten mit malerischer Wald- und Naturkulisse. gw#H4F


DATEN + FAKTEN Fotos: www.jura-holzbau.de, www.aumer-wannigmann.de

Entwurf: Aumer/Wannigmann Planungsbüro Markus Aumer, Frank Wannigmann Fischergasse 30 93309 Kelheim www.aumer-wannigmann.de Hersteller: Jura-Holzbau GmbH Leitenstraße 1 93339 Riedenburg Tel. 09442/9203-0 www.jura-holzbau.de Konstruktion: Holzrahmenkonstruktion mit Zellulosedämmung, Lärchenholz-Lamellenfassade, Holz-Alufenster mit Dreifachverglasung, Ug-Wert 0,5 W/m2K, Satteldach mit Ziegeldeckung, 40 Grad Neigung Technik: Lüftungsheizung (Luft-Wärmepumpe) mit Warmwasserbereitung und kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung, Photovoltaikanlage, Batteriespeicher, Wallbox Energiebedarf: Primärenergiebedarf: 15 kWh/m²a, Endenergiebedarf: 9 kWh/m²a; Effizienzhaus 40 Plus Wohnfläche: EG 72 + 72 m², OG 52 + 91,5 m²

Strom für die Heizung liefert die PV-Anlage, die um möglichst gute Erträge zu erzielen, auf Ost- und Westseite angeordnet wurde. Vater und Sohn genießen ihren gemeinsamen abendlichen Plausch.

GAST 16,5

GALERIE 35,5

GALERIE 36,5

BAD 17

KIND 38

LUFTRAUM

LUFTRAUM

OG 7,64 m

30,11 m

SCHLAFEN 11

SCHLAFEN 11

EG

WOHNEN/ ESSEN/ KOCHEN 38

TECH. 6

BAD 6

TECH. 6

BAD 6

WOHNEN/ ESSEN/ KOCHEN 38

SCHLAFEN 11 GARAGE

BÜRO 11

„Ein Haus mit dem wunderbaren Werkstoff Holz schenkt seinen Bewohnern ein unnachahmliches Raumklima, eine Quelle der Kraft, und einen Ort, an den man sich sicher und geborgen fühlt.” INFOS: Tel.: +49 2247 9172-30 www.stommel-haus.de


#elektroauto #photovoltaik #energiemanager #wallbox #netzdienlich #zeitversetzt

Rumstehen, nichts tun und trotzdem nützlich sein – zusammen mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach entwickelt das Elektroauto ungeahnte Talente.

Garagen dürften sich in den nächsten Jahren mehr und mehr wandeln. Einerseits steigen in Städten mehr und mehr Menschen vom eigenen Auto auf Bus, Bahn, Lastenrad und Carsharing um. Dann dient sie fortan eben eher als Fahrradparkplatz. Andererseits sind viele weiterhin aufs Auto angewiesen. Da wächst der Trend zum Elektroauto: Laut einer Bitkom-Umfrage will jeder achte deutsche Haushalt in den nächsten Jahren ein E-Auto kaufen. Auch dann ändert sich in der Garage einiges: Zu Hause ist der beste Ort, um das Auto günstig zu laden – am besten mit Strom vom eigenen Dach. E-Auto, PV und Energiemanager Die Verbindung aus Elektroauto unterm Carport und eigener Photovoltaikanlage auf dem Haus- oder

DACH-


Schatten und Energie: Warum sollte der Carport nicht auch als Energiezentrale fürs Elektroauto dienen? Anbieter wie w w w. s o l a r c a r p o r t e . d e sind auf solche Anlagen mit Glas-Photovoltaikmodulen spezialisiert.

knowhow #elektroauto_und_haustechnik homes4future 3/2022 #H4F

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TANKSTELLE


HAUPTSACHE DACHFLÄCHE

Solarzellen auf dem Carport zahlen sich stets aus. Die Firma Outarky etwa entwickelt Parkanlagen mit PV-Dächern für EAutos, die sich über einen dauerhaft günstigeren Strompreis selbst refinanzieren. w w w. o u t a r k y. d e

SONNE Sonnenenergie lässt sich mittels Photovoltaik zur regenerativen Stromerzeugung nutzen und mittels Solarthermie zur Erzeugung von Warmwasser und zur Heizungsunterstützung.

Egal ob flach oder schräg, West-Ost oder Nord-Süd, Hausdach oder Carport – für die Energie und Mobilitätswende zählt jedes Dach. Da künftig nicht nur mehr Autos elektrisch unterwegs sind, sondern auch immer mehr Häuser mit elektrischen Wärmepumpen geheizt werden, steigt der Strombedarf in den nächsten Jahren massiv an. Je nach Prognose soll sich der Strombedarf bis 2030 um Faktor vier bis fünf steigern. Private Hausdächer, die ihren Stromertrag flexibel gesteuert ins Elektroauto und in die Wärmepumpe im Heizungskeller schicken, sind dabei für alle Beteiligten der Goldstandard: Hausbesitzer bekommen so besonders günstigen Strom, Energiemanager können dafür sorgen, dass die Stromnetze mittags möglichst wenig mit eingespeistem Strom belastet werden und das Klima freut sich über jedes Auto, das ohne fossile Treibstoffe und Kohlestrom fährt.

Carport-Dach ist ein Gewinn für das Haus-Kraftwerk: Jedes E-Auto hat eine Batterie, die überschüssigen Strom vom Dach speichert, statt diesen für sehr wenig Geld ins öffentliche Netz zu pumpen. Auch die daraus folgende Mobilität kann vielen Menschen taugen: Bei schönem Wetter tankt das Auto daheim eigenen Strom, während es mit Fahrrad, Bus oder Bahn zur Arbeit geht. Bei Regenwetter steht das Auto bequem und trocken bereit. Um die Stromerzeugung optimal zum Laden zu nutzen, ist zusätzlich ein Energiemanager sinnvoll. Der kann etwa den Ladestrom so regeln, dass nur Strom vom Dach die Autobatterie lädt, oder je nach Bedarf andere große Verbraucher im Haus wie die Wärmepumpe gegenüber dem E-Auto priorisieren, wenn keine längeren Fahrten anstehen. Solche Funktionen

sind in manchen aktuellen Wallboxen bereits integriert, sie stecken in passenden Zusatzgeräten (siehe rechts) oder lassen sich über Onlinedienste wie Clever-PV regeln (siehe S. 67). Vorbereitung ist sinnvoll Die Anschaffung einer Photovoltaikanlage und eines Elektroautos stellt natürlich zusammen eine große Investition dar. Unterschied: Während das Auto vom ersten Tag an Wert verliert und Kosten wie Versicherung, Treibstoff und Verschleiß verursacht, spielt die PV-Anlage ihre Anschaffungskosten ab der ersten Betriebsstunde durch eingesparten Strombezug und Einspeisevergütungen wieder ein – und senkt obendrein die Energiekosten fürs Autofahren. Wer also eine PV-Anlage installieren kann und mittelfristig über die Anschaffung eines E-Autos nachdenkt, der sollte die


ENERGIEMANAGER können Verbraucher wie Wärmepumpen und Wallboxen passend zur verfügbaren Energie steuern.

knowhow #elektroauto_und_haustechnik

Energie sichtbar machen. Die App des Energiemanagers Hager Flow visualisiert die verbundenen Erzeuger, Speicher und Verbraucher. Über Priorisierungen und Vorgaben wie etwa der maximalen Standzeit des E-Autos kann der Energiemanager die Leistung der Wallbox Witty Flow PV- oder netzdienlich regeln. w w w. h a g e r. c o m

Elektrik-Spezialist Hager hat mit der Wallbox Witty Flow ein vernetzt steuerbares Ladesystem herausgebracht, das gemeinsam mit dem Energiemanager Hager Flow das Elektroauto in verschiedene Priorisierungen optimiert laden kann. In der App des Energiemanagers lassen sich dafür jederzeit die Energieflüsse im Haus nachvollziehen, die Ladeleistung kann vom Energiemanager je nach PV-Erzeugungsleistung und Ladebedarf gesteuert werden. Auch für künftige Anforderungen wie netzdienliches Laden ist die Wallbox bereits vorbereitet. Sie stellt je nach Installationsart und Vorgabe vom Energiemanager von 1,4 bis 22 Kilowatt Ladeleistung bereit.

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WALLBOX UND ENERGIEMANAGER

Die Wallbox ID Connect (siehe rechts) wird als optimale Ladelösung für die ID-Elektroflotte des VW-Konzerns angeboten. Sie sammelt Informationen über den Ladezustand des angeschlossenen Autos, ist vernetzt steuerbar und lässt sich so an verschiedene Energiemanager anbinden. Der Sunny Home Manager von SMA etwa hat eigens für die Anbindung an kompatible Wallboxen eine Steuerung in der zugehörigen App, die Ladeleistung und PV-Ertrag angleichen kann und die zugehörigen Vorgänge höchst anschaulich darstellt (siehe rechts unten). Besonderheit: Anbieter wie Hager, SMA und die Ladelösungen des VW-Konzerns kommunizieren über den EEBUS-Standard. Sie sind damit auch weitgehend kompatibel und austauschbar.

Offene Beziehung Die Wallbox ID Connect von Volkswagen überträgt Informationen zum Ladezustand des angeschlossenen E-Autos an Energiemanager wie den Sunny Home Manager von SMA. w w w.vo l k s w a g e n . d e , w w w. s m a . d e

homes4future 3/2022 #H4F

VW VERNETZT DIE WALLBOX


knowhow #elektroauto_und_haustechnik

66 homes4future 3/2022 #H4F

! FLEXIBLE TARIFE bieten ähnliche Vorteile wie eine eigene PV-Anlage: Scheint die Sonne und weht der Wind, ist der Strom billiger.

PV-Installation am besten als Erstes angehen. Wer kein passendes Dach für eine Photovoltaikanlage hat, kann übrigens dennoch von der wechselhaften Stromversorgung profitieren, indem er einen variablen Stromtarif bucht (siehe rechts). Netzdienlich oder bidirektional? Mit der Anschaffung der Wallbox können Sie sich dagegen eher Zeit lassen, bis auch der Autokauf konkret ansteht. Denn deren Technik dürfte in den nächsten zwei bis drei Jahren noch große Sprünge machen – Stichwort „bidirektionales Laden“. Dabei wird der Akku des Autos auch als Stromspeicher für die Energieversorgung des Haushalts genutzt – oder gar zur Stabilisierung des Stromnetzes. Das Auto kann dafür Strom aus der eigenen Batterie wieder abgeben. Dieser Technik schreiben gerade E-Auto-Pioniere großes Potential zu. In einer Studie der Beratungsfirma Uscale mit mehr als 2 000 E-Auto-Fahrern sahen 98 Prozent der Teilnehmer mögliche Vorteile im bidirektionalen Laden, von der Kostenersparnis als größtem Benefit über ökologische Vorteile bis hin zum Zusatznutzen des Autos zur Optimierung der eigenen PV-Anlage. Nur knapp ein Viertel der Befragten hatte andererseits Angst, dass die Batterie durch die häufigen Ladezyklen zu schnell altert – was sich mit einem guten Batteriemanagement vermeiden lässt. Fest steht, dass sich durch den Trend zum Elektroauto auch im Haus einiges tut. Das Gute daran: Sie können ihre Energie- und Mobilitätswende selbst gestalten. rot#H4F

AWATTAR war der erste Anbieter variabler Stromtarife in Deutschland. Im Tarif „Awattar Hourly“ entspricht der Strompreis genau dem stündlichen Day-Ahead-Preis der Leipziger Strombörse, der immer um 14 Uhr für den Folgetag veröffentlicht wird und bei viel Wind und Sonne auch mal negativ ist. Dazu kommen allerdings Netzentgelt, Steuer und andere Gebühren, sodass die kWh von unter 20 bis über 30 Cent kostet. w w w. awa t t a r.d e TIBBER aus Norwegen verbindet variable Strompreise mit einer vernetzten Wallbox und einer smarten Steuerung des Ladestroms. Kunden bekommen so entweder als Mitglied der Community einen übers Jahr gemittelt günstigeren Strompreis oder können mithilfe eines digitalen Stromzählers ihren Stromverbrauch auch direkt stundenweise abrechnen. Stromtarif, TibberApp und Wallbox sind via Internet vernetzt. w w w.ti b b e r.c o m

CLEVER-PV ist kein Stromanbieter, sondern eine Onlineplattform, die als vernetzter Energiemanager verschiedene Komponenten wie Wechselrichter, Hausbatterie, Wallbox und Wärmepumpe vernetzt und die Verbraucher je nach Bedarf und PV-Ertrag ansteuern kann – im Zweifel über einfache WLAN-Schaltsteckdosen. Die Plattform wurde von zwei Nürnberger Ingenieuren entwickelt und ist bislang kostenlos nutzbar. w w w.c l eve r-pv.c o m


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#clevere_planung #lange_nutzbarkeit #energiesparend #ressourcenschonend

BAD MIT ZUKUNFT Tägliche Körperhygiene ist in unserer modernen Welt eine Selbstverständlichkeit. Doch muss sie auf Kosten der Umwelt gehen? Keinesfalls. Ein clever geplantes Bad geht schonend mit den Ressourcen Wasser, Energie und Rohstoffe um. Langlebige, wiederverwertbare Materialien, kurze Leitungswege und eine Ausstattung, die eine Nutzung in jeder Lebenslage im Blick hat, tragen zu einem nachhaltigen Gebrauch bei.


knowhow #nachhaltiges_bad

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Robust: Fliesen kratzt so schnell nichts an. Wählt man ein klassisch zeitloses Design, steht einer jahrzehntelangen Nutzung nichts entgegen. w w w.v i l l e r o y- b o c h . d e

Reinigungsfreundlich: Dank der Glasversiegelung „TwinSeal“ bleibt kein Schmutz haften. Das minimiert den Einsatz von Putzmitteln. w w w. h s k . d e

NACHHALTIG AUSGESTATTET Was sind die Grundsätze einer nachhaltigen Ausstattung? Erstens: Materialien wählen, die bei Herstellung, Gebrauch und Entsorgung unbedenklich sind, beispielsweise Möbel aus Vollholz aus zertifizierten Wäldern. Sie binden sogar klimaschädliches CO2. Zweitens: Zu langlebigen Produkten greifen, die zudem gut repariert werden können. Lieber etwas mehr Geld in eine hochwertige Qualität investieren, als alle paar Jahre erneuern zu müssen. Das spart nicht nur Ressourcen, sondern auf die gesamte Nutzungsdauer gesehen auch Geld. So lohnt es sich, bei Markenarmaturen die Kartusche zu tauschen, wenn der Einhebelmischer schwergängig oder undicht geworden ist. Damit man das Bad selbst nach vielen Jahren noch sehen kann, empfiehlt es sich, statt auf aktuellen, modischen Chic lieber auf klassisch zeitlose Eleganz zu setzen. Drittens: Auf eine Badeinrichtung achten, die im Gebrauch möglichst wenig Energie, Wasser und Putzmittel benötigt. Letzteres schont nicht nur die Umwelt, es erleichtert auch den Alltag.

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Nachwachsend: Die Badmöbel „Lignatur“ bestehen aus Vollholz. w w w. ke u c o . d e


BIOPHILES BADEZIMMER Für den Wettbewerb „6 x 6“ von Geberit hat das Designstudio Ippolito Fleitz Group ein biophiles Badezimmer entworfen, bei dem die Grenzen zwischen Architektur und Natur fließend sind. Gefragt waren kreative Konzepte mit inspirierenden Ideen für kompakte Bäder von nur sechs Quadratmetern Größe. Hinter „biophil“ steht die Idee, eine Verbindung zur Natur zu schaffen. Dafür wählten die Designer natürliche, nachhaltige Materialien wie Lehmputz für Wände und Boden und begrünten das Bad mit echten Pflanzen. w w w.g e b e r i t .d e

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MIT PFL ANZEN LEBEN

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BIS INS HOHE ALTER Um ein Badezimmer auch in fortge­ schrittenem Alter ohne große Umbaumaßnahmen nutzen zu können, sollten von vornherein einige grundlegende Planungsaspekte berücksichtigt werden. So sollte man für den Fall der Fälle gerüstet sein und für rollstuhlgerechte Verhältnisse sorgen. Dazu gehören eine freie Bewegungsfläche von mindestens 150 x 150 Zentimetern und 90 Zentimeter Platz

neben der Toilette, sodass der Zugang mit dem Rollstuhl gewährleistet ist. Älteren Menschen fällt es leichter, sich auf eine höhere WC-Schüssel zu setzen, für kleine Kinder trifft das Gegenteil zu. Der Kompromiss: eine Vorwandinstallation, die es ermöglicht, das WC später hochzusetzen. Von Vorteil ist zudem, wenn diese mit Vorrichtungen für Haltegriffe versehen ist, um diese bei Bedarf ohne großen Aufwand installieren zu können. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der stolperfreie

Zugang zur Dusche. Sie sollte deshalb ebenerdig ausgeführt werden. Das kann mit einer bodengleichen Verfliesung erreicht werden oder mit einer bodenbündigen Duschwanne. Bei kleineren Bädern ist es ratsam, die Tür so anzuschlagen, dass sie nach außen aufgeht. Das stellt sicher, dass sie im Fall eines Sturzes nicht blockiert wird und man der Person zu Hilfe kommen kann.

INFO-TIPP Infomaterial zum Thema behinderten- und altengerechte Badeinrichtung können Sie kostenlos downloaden unter: www.readyhome.de oder über den QR-Code.

Ebenerdig: Absolut schwellenlos gehen die Fliesen in die Duschfläche über. Eine schmale Ablaufrinne leitet das Wasser sicher ab. w w w.v i e g a . d e


Upcycling: Der schicke Wandbelag besteht aus Kronkorken. Das Waschbecken stammt aus der Bauteilbörse Hannover. w w w. c i t y f o e r s t e r. n e t w w w. b a u t e i l b o e r s e - h a n n ove r. d e

Alles, was nicht neu produziert werden muss, spart Energie und Rohstoffe. „Gebrauchtes wiederverwenden“ heißt die Devise. Oft genügt es, die guten Stücke ein wenig aufzuarbeiten und sie erstrahlen in neuem Glanz. Eine gute Quelle dafür sind Bauteilbörsen (Adressen unter www.bauteilnetz.de). Sie bieten vom Waschbecken über Armaturen bis hin zu Badewannen alles an, was sich noch gebrauchen lässt. Hier kann man durchaus manches Schmuckstück in hippem Retrodesign entdecken. Kreative Do­it­Yourselfer funktionieren Altgedientes um und gestalten beispielsweise den Spritzbereich hinter dem Waschbecken mit Kronkorken. Aus alten Klinkerziegeln entstehen Wände im angesagten Industrial­Style. Und Möbel sowie Wandbereiche aus Altholz setzen

Foto: Olaf Mahlstedt

EIN ZWEITES LEBEN

wohnliche Akzente. Bei neuen Gegenständen und Ausbaumaterialien sollte man auf eine gute Wiederverwertbarkeit und einen möglichst hohen Anteil an Recyclingmaterial achten. So enden beispielsweise ausgediente Waschbecken, Badewannen und Duschtassen aus Stahlemaille als Rohstoff im Hochofen und gelangen so erneut in den Produktionskreislauf. Kreislauffähig: Das Waschbecken „Puro“ besteht aus Stahlemaille mit einem Anteil von 20 Prozent wiederverwertetem Stahl und ist komplett recycelbar. w w w. k a l d e w e i . c o m

KLEINER FUSSABDRUCK

Cradle-to-cradle: „Tempesta 100“ besteht aus umweltfreundlichen, gesunden und wiederverwertbaren Materialien. w w w. g r o h e . d e

Damit der ökologische Fußabdruck, d. h. der Ressourcenverbrauch, einer Badausstattung möglichst klein ausfällt, müssen eine ganze Reihe von Aspekten in den Blick genommen werden. Wie umweltfreundlich geht es bei der Gewinnung und Verarbeitung der Rohstoffe sowie bei der Produktion zu? Wie viel „Graue Energie“ verbrauchen Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung der Erzeugnisse? Wie lange ist ihre Nutzungsdauer? Und schließlich, wie gut lassen sie sich am Ende dem Stoffkreislauf wieder zuführen? Inzwischen gibt es einige Firmen im Badbereich, die diese Punkte bei ihren Herstellungsprozessen berücksichtigen und transparent machen. Dabei taucht auch der Begriff Cradle­to­cradle auf. Er besagt, dass Stoffe möglichst vollständig im Produktionskreislauf gehalten werden. Das Label „Cradle to Cradle Certified“ (www.c2ccertified.org) gibt Orientierung. So hat beispielsweise Grohe die Herstellung und das Design drei seiner Armaturen und des Brausestangensets „Tempesta 100“ so optimiert, dass sie den Standard Gold erreichen. Und Auro hat für seine weiße, mineralische Wand­ und Deckenfarbe „Ecolith“ ebenfalls Gold erhalten.


Bedürfnisse und Geschmäcker ändern sich und nichts hält ewig. Sprich, irgendwann steht die Renovierung des Bads an. Dann zahlt es sich aus, wenn die Weichen richtig gestellt wurden. Fliesen sind langlebig, aber das einmal gewählte Design lässt sich nicht mehr modifizieren. Eine neutrale, zeitlose Gestaltung ist die ideale Grundlage für eine jahrzehntelange Nutzung. Außerdem sollte man sich überlegen, ob der Sanitärraum wirklich komplett verfliest werden muss. Außerhalb des Nass- und Spritzbereichs eignen sich auch andere Materialien wie Tapete und Putz, die sich leichter und ressourcenfreundlich optisch umgestalten lassen. Aber selbst für Fliesen gibt es Renovierungslösungen, die sich ohne großen Aufwand umsetzen lassen. Dazu zählen z. B. Bodenbeläge aus Vinyl, die auf den vorhandenen Fliesen verlegt werden. Zahlreiche Ideen für die Badneugestaltung finden Sie auf: w w w. r e n ov i e r e n . d e

Passende Unterlage: Vinylbeläge eignen sich gut für die Badsanierung. Die Verlegeunterlage „Selitbloc“ verhindert, dass sich die Fugen der darunterliegenden Fliesen abzeichnen. w w w. s e l i t . c o m

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RENOVIERUNGSFREUNDLICH

WENIGER IST MEHR BAD 10

ARBEITEN 10,5

GALERIE 7 KIND 14

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OG

TECHNIK 10 DIELE 11

AR 5

DU/WC 4

EG

KOCHEN 9,5

Nah beieinander: Beim Kundenhaus „Prostyle 168“ sind die Leitungswege kurz: Bad und Küche grenzen direkt an den Technikraum und die Gästetoilette liegt gleich vis-à-vis. www.prohaus.com

Es lohnt sich gleich aus zwei Gründen, Sanitärräume in nächster Nähe zueinander und zum Ort der Wärmeerzeugung zu platzieren. Die daraus resultierenden kurzen Leitungswege sparen zum einen Ressourcen, weil weniger Rohre benötigt werden. Zum anderen kühlt das Warmwasser auf dem Weg zum Verbraucher weniger stark ab. Dadurch kann in der Regel auf eine Zirkulationsleitung verzichtet werden, die meist mit einem höheren Energieverbrauch einhergeht. Dank des geringen Abstands zwischen Warmwasserspeicher und Zapfstelle muss man trotzdem nicht lange warten, bis das Wasser in der gewünschten Temperatur fließt. Ein weiterer Grundsatz heißt: Der Raum sollte nur so groß wie nötig sein. Denn mehr umbauter Raum benötigt auch mehr Baumaterial. Es muss ja nicht die Mini­Nasszelle wie im mehrgeschossigen Wohnungsbau sein. Aber schon auf 7–8 Quadratmetern lässt sich ein Bad komfortabel einrichten.


JEDES HAUS EIN MEISTERSTÜCK. einhundertachtzehn Jahre Meisterstück-HAUS

Energiesparend: Der hydraulische Klein-Durchlauferhitzer „MTH“ erwärmt nur dann Wasser, wenn es gerade gebraucht wird. w w w. a e g haustechnik.de E N E RGI E S PA R E N

LOKALE WARMWASSERSPENDER Lange Leitungswege bedeuten mehr Energieverluste. Für entlegene Duschen und WCs kann es sich deshalb lohnen, eine dezentrale Warmwassererzeugung zu installieren. Es gibt sie vom kleinen Kom­ paktgerät, das unters Waschbecken passt, bis hin zu leistungsfähigen Exemplaren, die sogar ein Wannenbad erlauben. Da sie das Wasser elektrisch nach dem Durchlaufprinzip erhitzen, steht immer genug Warmwasser zur Verfügung und das gradgenau, denn die Temperatur lässt sich am Gerät voreinstellen, teilweise sogar per wasserfester Fernbedienung aus der Dusche.

VIDEO-TIPP Auf YouTube führt unsere HausbauHeldin ein Interview mit Franziska von Almsick zum Thema gelungene Badplanung. www.youtube.com/ HausbauHelden, Stichwort Almsick oder über den QR-Code.

jedeshaus@meisterstueck.de | www.meisterstueck.de

chwimmbad.de Das Pool und Wellness Portal

Das Holzhaus vom Baubiologen IBN konsequent wohngesund und ökologisch nachhaltig. Baubiologie Michael Mark GmbH 77963 Schwanau (Deutschland) 9141 Eberndorf (Österreich) Bauregionen: Bay, BW, RP, HE, SL, Österr.

www.bio-holzhaus.com


EIN A NS T IEG VO N

3,2 PROZEN T wurde 20 21 beim Holzein schlag ver zeichnet . Das waren 8 3 Millionen Kubikmeter Holz im Vergleich zu 8 0, 4 Millionen Kubikmeter n im Jahr 20 20.

GRUN +GENIAL

w w w. d e s t a t i s . d e

PV-ANL AGE + DACHFENSTER

M A X IM A LE EF FIZIENZ

V O R B I L D N AT U R

SINNLICH + NACHH A LTIG Eine Synthese aus Innovation und Nachhaltigkeit – das ist die neue Keramik-Kollektion „Sensi“, die in Kooperation mit Matteo Thun & Partners entwickelt wurde.

Die Harmonie der Natur mit der Kraft der Innovation zu vereinen, sowie die Auswirkungen auf Umwelt und Energie zu berücksichtigen, war das Anliegen bei der Entwicklung von „Sensi“. Die Produkte bestehen zu über 90 Prozent aus natürlichen Rohstoffen und bis zu 42 Prozent aus recycelten Materialien. Der Produktionsprozess der Keramik selbst läuft zu 100 Prozent nachhaltig ab, sowohl den Wasserverbrauch als auch den selbst erzeugten Strom betreffend. Es gibt „Sensi“ in 25 Farben, 4 Stärken, 7 Formaten und 4 Oberflächen. w w w.f l o r i m . c o m

Für eine nachhaltige Dachnutzung bietet sich eine Kombination von Solarenergie und Tageslicht an. Hierfür gibt es sogenannte Aufdach-PV-Systeme, bei denen Module mittels eines Schienensystems auf den Ziegeln befestigt werden. Bei der Alternative, dem IndachPV-System, werden die PV-Module anstelle der Dachziegel in die Dacheindeckung montiert. Spezielle Eindeckrahmen gewährleisten aufgrund ihrer Konstruktion eine maximale Energiegewinnung. w w w.ve l u x . d e


#grün+genial

3 X PR Ä M I ERT Die drei S chalterserien „fu ture line ar ® “, Busch -a xcent ® “ und „ Busch -balance ® SI“ er hielten die inter nationale Cradle -to - cradle -Auszeichnung. D er Zer tif izier ungsprozess beinhaltet u. a . Produk tdesign , Materialauswahl und vollständiges Re cycling sowie te chnische W ie der ver wer tbar keit , ge sundheitliche Unbe denk lichkeit und den Einsat z er neuer barer E nergien. w w w. b u s c h -j a e g e r. d e

Die Online-Plattform „Emobile Know How“ bietet – auf Deutsch und Italienisch – eine Übersicht von über 3 000 Hotels mit Ladestationen sowie Verleihmöglichkeiten von E- und Hybrid-Autos von den bayerischen Alpen bis runter zum Gardasee. Bei der Suche findet man detaillierte Angaben zum Hotel sowie die Art und Anzahl der dort vorhandenen Lademöglichkeiten. w w w. e m o b i l h o t e l s . c o m

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V I E L S E I T I G E N AT Ü R L I C H K E I T

MODER N FLOOR I NG E nde des 19. Jahr hunder ts hat sich Linole um als B odenbelag etablier t und wird heu te no ch weitgehend nach derselb en Rezeptur hergestellt : nämlich aus Leinöl, K iefer n har z , Holz , Kor k mehl und Ju te. S o auch die Kollek tion „ Lino“. Aufgr und der Natur mate rialien ist der B odenbelag „Cradle to Gate“, das heißt k limapositiv von der Materialgewinnung bis zur Produk tion. w w w.t a r ke t t . d e

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E-M O BIL R EIS EN

Mit einem elek tronischen Durchlauferhit zer steht das Wasser sofor t mit der gewünschten Temperatur zur Ver fügung, das hilf t Energie zu sparen. Das Gerät wird direk t an der Entnahmestelle ohne zusät zliches Leitungssystem installier t. Modernes Monitoring do kumentier t Leistungsdaten, Verbräuche und Kosten.

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EN T KOPPELT


GANZ IN HOLZ


Ein Swimmingpool direkt neben der Terrasse bringt Spaß und Fitness für die ganze Familie und schafft mit seiner azurblauen Wasserfläche eine ganz besondere Atmosphäre im Garten.

futurehomes #energiesparhaus

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Holz ist bei diesem Einfamilienhaus nicht bloß Baumaterial, es ist Gestaltungsmittel und soll dem Anspruch der Bauherren einer möglichst ökologischen Lebensweise Ausdruck geben. Der Baukörper wurde deshalb mit einer hinterlüfteten und vorvergrauten Lärchenholzfassade verkleidet. Diese Oberflächenbehandlung nimmt den optischen Reifungsprozess, wie man ihn von alten Scheunen kennt, vorweg, wirkt naturnah und ist außerdem besonders pflegeleicht. Denn dadurch kann auf einen Anstrich verzichtet werden, der einer regelmäßigen Erneuerung bedürfte. Auch auf der Innenseite bestimmt das natürliche Material das Erscheinungsbild. Die Oberflächen der Vollholzwände sind in Sichtqualität ausgeführt und treten offen zutage. Circa 300 Quadratmeter Wandelemente sowie mehr als 210 Quadratmeter Deckenelemente machen sich auch geruchlich bemerkbar. Sobald man das Gebäude betritt, nimmt man den aromatischen Duft der gebürsteten Fichte und Zirbe wahr. Wichtiges Detail der Bauweise ist die in Schwalbenschwanzform gefräste und eingepresste Gratleiste, die eine leim- und metallfreie Konstruk tion ermöglicht. Sie verbindet die Holzbohlen der Wandelemente sicher, formstabil und luftdicht miteinander. Der auf Vollholzkonstruktionen spezialisierte

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Mit seiner grauen Holzfassade präsentiert sich dieses Haus als natürlicher Bestandteil des umgebenden Gartens. Harmonisch gliedert es sich in den alten Baumbestand ein und wird flankiert von einer großen Terrasse und einem herrlich erfrischenden Swimmingpool.


Herbert Niederfriniger, Firmengründer von Holzius: „Wir wollen gesunde Wohnräume schaffen, intakte Lebensräume erhalten und auf diese Art und Weise Mensch und Natur zusammenbringen.“

VON HOLZ UMGEBEN


futurehomes #energiesparhaus

Links oben: Holz an Boden, Wänden und Decke schafft eine gemütliche Atmosphäre im Wohnbereich. Links unten: Die großen Fensterflächen auf der Gartenseite waren eine statische Herausforderung. Rechts: Reichlich Grünpflanzen verdeutlichen die Naturverbundenheit der Bewohner auch im Hausinnern.

Haushersteller Holzius interpretiert damit eine uralte Holzverbindungstechnik neu und setzt mit ihr zeitgemäße und moderne Architektur um. Das Handicap Corona Herausfordernde Situationen ergaben sich auf der Baustelle, nachdem die im Werk vorgefertigten Wand- und Deckenelemente aufgestellt und montiert worden waren. Holzbauer Markus Sixt erinnert sich: „In den vier Tagen, die wir für die Errichtung der Holzbauelemente benötigten, war es zum Glück trocken. Allerdings mussten wir anschließend das gesamte Haus mit schweren Planen vor Regen und Wind schützen und abdichten, denn die Abschlussarbeiten an den Flachdächern und Terrassen waren noch nicht erledigt.“ Außerdem galt es, die Öffnun-

gen der Fenster und Türen zu schließen, die aufgrund coronabedingter Verzögerungen noch nicht eingebaut werden konnten. Als Herausforderung konstruktiver Art erwies sich die statische Aussteifung der vom Boden bis zum Dach des Obergeschosses durchgehenden Holzwand mit ihrem hohen und schweren Glasanteil. Aber mit der gewählten Vollholzbauweise war dies kein Problem – auch statisch komplexe Systeme lassen sich mit ihr effizient umsetzen. Der Garten – Teil des Wohnkonzepts Besonderen Wert legten die Bauherren darauf, die Gartenanlage mit der rund 100 Quadratmeter großen Terrasse und dem angrenzenden Pool in das Wohnkonzept einzubeziehen. Diese sind auf die straßen-

abgewandte Seite zum Grünen hin ausgerichtet mit unverbautem Blick in die Natur und Sichtschutz durch das Haus und die alten Bäume. Großzügig dimensionierte Glasflächen sorgen dafür, dass sich der Außenraum auch drinnen unmittelbar erleben lässt und bringen zudem jede Menge natürliches Licht ins Innere. Kernstück des Wohnhauses und zentraler Punkt des Familienlebens ist der ausgedehnte, teilweise zweigeschossige Aufenthaltsbereich für Wohnen, Kochen und Essen. Eine transparente, offen in den Wohnraum integrierte Treppenkonstruktion aus Holz und Stahl stellt die Verbindung zur Galerie im Obergeschoss her, auf der ein Arbeitsbereich sowie eine Bibliothek eingerichtet ist. Da diese Räume nur einen Teil der Hausgrund-

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Unten: Durch eine fast schwellenfreie Tür gelangt man vom Wohnbereich zu Terrasse und Pool.


Ganz oben: Große Fensterflächen verbinden das galerieartig angelegte Obergeschoss mit dem Außenraum und lassen die Natur und viel Licht herein. Oben: Einbaumöbel aus Holz – wie hier im Gästebad – sind die logische Ergänzung zu den Sichtholzoberflächen der Wände und Decken. Rechts: Eine naturnahe Blumenwiese schmückt den Eingangsbereich und bietet Insekten reichlich Nahrung.

Fotos: www.holzius.com / Michael Liebert

NAH AN DER NATUR


fläche einnehmen, blieb jede Menge Platz für eine Dachterrasse. Mit der Natur wohnen, das heißt für die Bauherren auch ein sorgsamer Umgang mit Energie. Gemäß dieser Philosophie wurde auf dem Flachdach eine Photovoltaikanlage installiert, die Strom für die Wärmepumpe und die Haushaltsgeräte liefert. Die Wohnräume werden mittels Fußbodenheizung sowie einem gemütlichen Ofen im Wohnbereich beheizt. Dank des guten U-Werts der zusätzlich mit 16 Zentimetern Holzweichfaserplatten gedämmten Außenwände fällt der Heizaufwand niedrig aus. Damit liegt der Primärenergiebedarf bei A+, das ist Niedrigstenergiehausniveau nach österreichischem Standard und gewährleistet geringe CO2-Emissionen. Dazu noch die große Menge an Kohlenstoff, die in der holzreichen Konstruktion gespeichert ist. Das macht das Haus nicht nur für die Bewohner zu einem Gewinn, sondern auch für die Umwelt. bs#H4F

ARBEITEN 15

BIBLIOTHEK 16

EG

SK 3

WC 3

SCHLAFEN 11

BAD 10

WC 2 DIELE 8,5

SCHLAFEN 10

ABSTELL 8

FLUR 14,5

KOCHEN/ESSEN/ WOHNEN 51,5

ANKLEIDE 7,5

9,42 m

18,81 m

SCHLAFEN 10,5

Entwurf: Haus Baden Planung: Arch DI Christoph Kaspar Felix-Lesky-Straße 22 8570 Voitsberg, Österreich Tel. 0043/664/1169056 www.kasparchitektur.com Hausbau: Holzbau Sixt, Oberrakitsch 53, 8480 Mureck, Österreich Tel. 0043/664/3649651 www.sixtholzbau.at Haushersteller: Holzius GmbH Kiefernhainweg 96, 39026 Prad Italien, Tel. 0039/0473/618185 www.holzius.com Konstruktion: Leim- und metallfreie Massivholzkonstruktion, 16 cm Holzweichfaserdämmung, Fassade vorvergraute Lärchenholzschalung, U-Wert Außenwand 0,184 W/m2K, Flachdach, U-Wert 0,133 W/m2K, Holz-Alufenster mit Dreifach-Verglasung, Ug-Wert 0,6 W/m2K Technik: Luft-Wasserwärmepumpe, Fußbodenheizung, Photovoltaikanlage 3,5 kWp, Kaminofen Energiebedarf: Primärenergiebedarf: A+ (nach österreichischem Standard) Gesamtwohnfläche: 144 m2, 31 m2

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OG

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Eine große Terrasse rahmt das Obergeschoss auf zwei Seiten ein.

DATEN + FAKTEN

SAUNA 4,5

futurehomes #energiesparhaus

Bis eine komplett geschlossene Haushülle hergestellt war, wurde mit Planen sichergestellt, dass kein Wasser die gebürsteten Holzflächen erreichen und beschädigen konnte.


MUSKELKRAFT STATT PFERDESTÄRKE Obwohl beruflich und privat viel unterwegs, lässt Tilmann Münch, Geschäftsführer im Fachschriftenverlag, das Auto immer öfter stehen und steigt aufs Fahrrad. Mit DreifachNutzen: Er schont nicht nur die Umwelt, sondern auch seine Nerven – und steigert seine Fitness.

Foto: Tilmann Münch

ansichtssachen #mein_beitrag

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M E I N B E I T R AG

Warum

Wie

Fazit

Es ist noch keine zehn Jahre her, da habe ich das Auto als etwas ganz Selbstverständliches angesehen – völlig normal und scheinbar alternativlos, dass man ein motorisiertes Fahrzeug sein Eigen nennt. Seit rund sechs Jahren bin ich beruflich viel unterwegs und es wurde mir wieder bewusst, wie viele meiner „Artgenossen“ genauso wie ich ihre rund eineinhalb Tonnen Blech, Metall, Plastik und Gummi über die Straßen quälen, nur um sie dann den ganzen Tag über am Arbeitsplatz zwischenzuparken. Und der Großteil sitzt allein hinterm Steuer – ebenfalls genau wie ich. Treffenderweise müsste man das Auto damit eher als „Stehzeug“ bezeichnen – und das brachte mich dann schließlich zum Umdenken.

Wenn ich heute auf das Auto zurückgreifen muss, achte ich penibel auf vorausschauendes Fahren, um Benzin und Verschleißteile zu sparen. Meine beruflichen Start- und Endtermine des Tages lege ich mir so, dass ich diese zur Not auch aus dem Auto telefonisch abhalten kann. So kommt niemals Zeitnot auf und das erlaubt mir mein selbstauferlegtes Tempolimit von 120 km/h auf der Autobahn einzuhalten. Für kürzere Strecken greife ich wann immer möglich auf das Fahrrad zurück – da spielt es auch keine Rolle, ob ein Business-Termin ansteht oder nicht. Mit einem guten Bike-Rucksack hängt mein ganzes Büro stets griffbereit auf meinem Rücken. Und ganz nebenbei tut man damit noch etwas für die eigene Fitness.

Die Welt ist komplex und alles hängt zusammen. Natürlich ist unsere Situation hier nicht vergleichbar mit anderen Teilen der Erde, wo Umweltfragen mit wirklich existenziellen Belangen viel stärker kollidieren. Doch gerade deshalb bin ich der Meinung, dass unabhängig von den gesamtpolitischen und -wirtschaftlichen Weichenstellungen jede und jeder von uns seinen Beitrag leisten soll, um einer drohenden Klimakatastrophe entgegenzuwirken. Dafür müssen wir informiert und achtsam sein. Informiert durch seriöse Berichte aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft und achtsam in unserem Handeln, indem wir alle Entscheidungen im Alltag den notwendigen Fragestellungen für einen ressourcenschonenden Umgang mit unserem Planenten unterwerfen.


FACHSCHRIFTEN-VERLAG GMBH & CO.KG Höhenstraße 17, 70736 Fellbach Telefon 0711/ 5206-1 Telefon Redaktion 0711/ 5206-271 Telefon Anzeigen 0711/ 5206-290 E-Mail: homes4future@fachschriften.de www.fachschriften-verlag.de www.HausbauHelden.de VERLAGSLEITUNG: Christian Schikora, Tilmann Münch

no.4 2022

Ab 27.08.2022 gibt‘s die nächste homes4future im gut sortierten Zeitschriftenhandel. Dann geht es unter anderem um diese Themen:

CHEFREDAKTION: Astrid Barsuhn (ab) verantwortlich Christine Meier (cm) stellvertretend REDAKTION: Susan Carlizzino-Hoog (sc) Susanne Neutzling (ne) Barbara Stierle (st), Gerd Walther (gw)

#ausblick+impressum

#H4F

IMPRESSUM

ASSISTENZ: Katharina Frank, Ilona Mayer E-Mail: homes4future@fachschriften.de STÄNDIGE MITARBEITER: Hans Graffé (hg), Reinhard Otter (rot), Astrid Voss (av), Jürgen Wendnagel (jw) Zeichnungen: Dieter Ernst, Elke Raff

VERTRIEB: PARTNER Medienservices GmbH, Julius-Hölder-Str. 47, 70597 Stuttgart DRUCK: westermann DRUCK | pva, Georg-Westermann-Allee 66, 38104 Braunschweig PREIS: Einzelheft 5,00 € Direktbestellung im Verlag unter www.fachschriften-verlag.de/zeitschriften BANKKONTO: HypoVereinsbank IBAN: DE 72 670 201 900 025 059 506 BIC: HYVEDEMM489 Steuer-Nr.: 90492/10407 EG Ust.-Id.Nr.: DE 147 321 116 Die veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen sind vorbehalten. Nachdruck oder Reproduktion in irgendeiner Form – durch Fotokopie, ­Mikrofilm­oder­andere­Verfahren­–­sowie­ Speicherung und Wiedergabe durch Datenverarbeitungsanlagen, auch auszugsweise, sind nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Das Führen der Zeitschrift im Lesezirkel sowie der Export und Vertrieb im Ausland ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet. Artikel, die mit Autoren-Namen gezeichnet sind, stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Der Fachschriften-Verlag ist förderndes Mitglied im Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF), Bad Honnef, im Deutschen Holzfertigbau-Verband e.V. (DHV), Stuttgart und im Deutschen Massivholz- und Blockhausverband e.V. (DMBV), München ISSN-Nummer 2699-9013 Printed in Germany.

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ANZEIGEN: Matthias Sacher (Verkaufsleitung) E-Mail: sacher@fachschriften.de Claudia Pastor (Disposition) E-Mail: pastor@fachschriften.de

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HERSTELLUNG: Anja Groth (Ltg.)

Foto: www.baufritz.com

LAYOUT: Dolde Werbeagentur GmbH, 70327 Stuttgart Heike Heineman, Sophie Lösching, Katja Rosenberger, Jochen Otte


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