Das Magazin r die österreichische Buchbranche
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Das Magazin r die österreichische Buchbranche
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KI-Act der EU
Ein neues EU-Gesetz soll KI-Tools strenger regulieren. Was heißt das r die Buchbranche?
Ohne Hut zur Lyrik
Armin Thurnher, Herausgeber des FALTER, hat sich einen alten Traum er llt und ein neues Ziel gesteckt: Lyrik zu schreiben
Othmar Pruckner
In 33 Tagen mit dem Fahrrad vom Schwarzwald zum Schwarzen Meer. Der „Strom Europas“ wird von den Quellen bis zur Mündung liebevoll porträtiert.
256 Seiten, € 29,90
ISBN 978-3-99166-001-9
Vor dem Krieg in Jugoslawien flüchtet die Familie in ein Einwanderungsland, das keines sein möchte. Ein Roman über die Beziehung zwischen einer Tochter, deren einziger Lebenssinn darin besteht, die perfekte Migrantin zu werden, und ihrem Vater, der sich bei dem Versuch, ihr das zu ermöglichen, selbst verliert.
208 Seiten. Gebunden
Ca. € 23,70 [A]
ISBN 978-3-552-07396-8
Erscheint am 18. März 2024
Miniaturen von unterwegs, die Momente des Glücks beschwören und das Staunen lehren. Orte, an denen sich Wundersames ereignet, und Träume, die ins Leben wirken. Karl-Markus Gauß sieht die Zusammenhänge im unmerklichen Detail und zeigt das Leben in der Schwebe zwischen Wirklichkeit und Traum.
144 Seiten. Gebunden
Ca. € 23,70 [A]
ISBN 978-3-552-07387-6
Erscheint am 18. März 2024
„Im europäischen Vergleich hat Österreich einen der höchsten Mehrwertsteuersätze auf Bücher überhaupt. Das ist ein großer Missstand“Gustav Soucek
Jetzt gerade: Leipziger Buchmesse – der gemeinsame Branchenau akt r das Jahr 2024, ein Grund zur Freude. Ebenso jetzt gerade, absolut bedrohend: Der österreichische Buchhandel ist in der Krise, und mit ihm die gesamte österreichische Buchbranche. Der Kostendruck steigt, der Buchabsatz geht zurück, der Umsatz bleibt nur wegen der leicht steigenden Verkaufspreise halbwegs stabil. 92 Prozent der Buchhandlungen sind Kleinstbetriebe mit weniger als zehn Beschä igten. Der Anteil der Teilzeitbeschä igten zu den Vollzeitbeschä igten liegt bei 56 Prozent und damit deutlich höher als die 27 Prozent in der Gesamtwirtscha .1 In diesen kleinteiligen, o familiär ge hrten und keineswegs nur auf Gewinn ausgerichteten Buchhandlungen lässt sich nicht mehr an den Stellschrauben drehen.
Ein ergänzendes Beispiel aus den Verlagen: Nur 11 Prozent der in Österreich verkau en Bücher kommen aus heimischen Verlagen. Wenn dann die Buchhandlungen aus Kosten- und Erlösgründen weniger werden, was in den aktuellen Zahlen dokumentiert ist, werden noch weniger Bücher aus österreichischen Verlagen verkau , und somit wird als Folge insgesamt weniger Vielfalt erscheinen. Das wiederum bedeutet, dass weniger österreichische Autor:innen von österreichischen Verlagen entdeckt werden können, nicht mehr publiziert werden und irgendwann das gerühmte Kulturgut „österreichische Literatur“ au ört zu existieren. Das Problem dabei: „Irgendwann“ ist jetzt.
Im europäischen Vergleich hat Österreich einen der höchsten Mehrwertsteuersätze auf Bücher überhaupt. Das ist ein großer Missstand, denn die entsprechende Richtlinie der Europäischen Union, die jeden Mitgliedstaat dazu berechtigt, r Bücher einen stark reduzierten Mehrwertsteuersatz einzu hren oder sie sogar von der Mehrwertsteuer zu befreien, wurde schon 2022 in Kra gesetzt. Das fordern wir und bemühen uns seit Monaten in allen Kontakten mit den zuständigen Führungskrä en und Mitarbeiter:innen in den Ministerien um eine Umsetzung. Es ist die einzige Maßnahme, von der Buchhandlungen, Verlage und Autor:innen in gleichem Maße profitieren würden. Andere Länder, die sich nicht als Kulturnation rühmen, haben das gescha – nehmen wir uns bitte ein Beispiel daran!
1 Quelle: Statistik Austria/KMU Forschung Austria
Herausgeber: Hauptverband des Österreichischen Buchhandels/ISSN 0003-6277, Grünangergasse 4, 1010 Wien, T: +43 1/512 15 35, www.buecher.at Geschäftsführung: Gustav Soucek Projektleitung: Lesley Kirnbauer, DW 11, kirnbauer@hvb.at Aboverwaltung : office@hvb.at Medieninhaber, Konzept, Redaktion und Produktion: Falter Verlagsgesellschaft m. b. H. Bereich Corporate Publishing, Marc-Aurel-Straße 9, 1011 Wien, T: +43 1/536 60-0, E: magazine@falter.at, www.falter.at
Chefredaktion: Christian Zillner, DW 926, Linn Ritsch, DW 991 Geschäftsführung: Siegmar Schlager
Anzeigenleitung: Ramona Metzler, DW 952, metzler@falter.at Die Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz ist unter www.falter.at/offenlegung/falter-verlag ständig abrufbar
Druck: Print Alliance HAV Produktions GmbH., Druckhausstraße 1, 2540 Bad Vöslau
Die österreichische Buchbranche zeigt sich resilient und erfinderisch
All is not well auf dem heimischen Buchmarkt. Die Branche kämp : gegen steigende Kosten, sinkende Konsumbereitscha , die Konkurrenz internationaler Giganten im Onlinehandel, die unregulierte Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke. Dass gekämp wird, gibt mir Ho nung, denn so werden Lösungen gefunden: Der Ruf nach einer Mehrwertsteuersenkung auf Bücher war in letzter Zeit medial sehr präsent – ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Viele weitere Beispiele zeigen, dass sich die Buchbranche nicht so schnell unterkriegen lässt. Nicht nur auf EUEbene, sondern auch in Österreich setzt man sich intensiv mit dringend benötigten Regulierungen r KI-Tools auseinander (mehr dazu in unserer Titelgeschichte auf S. 14). Internationale Buchmessen zeigen nach wie vor, wie wirkmächtig Bücher sind. Peter Engelmann hat dazu einen Text geschrieben (S. 33). Trotz Kostendrucks auf allen Ebenen funktioniert die Transportlogistik hierzulande gut. Gerade wurde sie neu aufgestellt (S. 5). Eine neue Kooperation zwischen HVB und VHS soll r mehr Sichtbarkeit heimischer Buchproduktionen bei den Leser:innen sorgen (S. 10).
Und zum Welttag des Buches wird gefeiert. Das Lesen im Allgemeinen und Werke aus Österreich im Besonderen. Dazu gibt es wie jedes Jahr HVB-Förderaktionen (S. 6). Im Vergleich zu Februar 2023 sehen die Umsatzzahlen des vergangenen Monats übrigens gut aus (S. 22).
Linn Ritsch Chefredakteurin
Künstlich generierte Inhalte wirken mittlerweile täuschend echt. Das neue EU-Gesetz soll KI-Tools strenger regulieren. Was heißt das für die Buchbranche?
5 MARKTBEOBACHTUNG
Neue alte Transportlogistik
Wolf Media Service ist ab 1. April r Belieferung in Österreich zuständig
6 WISSENSWERT
Welttag des Buches HVB-Förderaktionen 30 Jahre Folio Jubiläumsinterview
12 INTERNATIONAL
Noch ist KI nicht gut genug Interview mit dem Übersetzer Klaus Detlef Olof
13 GEWINNSPIEL
achensee.literatour Festivalpässe & Übernachtungen im Posthotel Achenkirch
14 ESSENZIELL
KI Act der EU Gefahren und Chancen von KI
18 SCHWERPUNKT
Krimis und Thriller Buchtipps von Expert:innen
14
22 DER MARKT IN ZAHLEN
Marktdaten Februar 2024
23 KLASSIKER
Karl Kraus
24 HVB-PORTRÄTS
Herwig Tachezi
Galerie Hochdruck
Waltraud Moritz Böhlau Verlag
26 BESTSELLER
Verkaufsschlager im Februar
28 SELBSTREDEND
Armin Thurnher
Der FALTER-Herausgeber spricht über Journalismus und Lyrik
33 GASTKOMMENTAR
Peter Engelmann
Der Leiter des Passagen Verlags über die Leipziger Buchmesse
34 TERMINE
Buchveranstaltungen Termine im April
Das Transportlogistikunternehmen Cargoe hat alle Verträge mit Buchhandlungen gekündigt, Wolf Buch Service übernimmt die Belieferung. Was ändert sich für Buchhändler:innen?
Text: Linn RitschDer heimische Buchhandel bekommt einen neuen – und gleichzeitig alten – Ansprechpartner in Sachen Transportlogistik: Ab 1. April kümmert sich Wolf Buch Service um Zustellung und Remission im Buchbereich. Im Jänner hatte Cargoe alle Vereinbarungen mit Buchhandlungen gekündigt. Cargoe liefert keine Bücher mehr aus, hrt aber weiter das Pressegrosso, zum Teil auf den gleichen Strecken wie Wolf Buch Service. Die Kooperation in diesem Bereich soll beiden Unternehmen Kosten sparen und so die Tarife niedrig halten.
Für Buchhändler:innen ändert dies zunächst nicht viel, erklärt Christian Wolf, Geschä s hrer von Wolf Buch Service. „Wir erbringen bereits seit Jahren Dienstleistungen im Bereich der Buchzustelllogistik. Bisher war Cargoe unser Au raggeber, jetzt wickeln wir alles selbst ab. Die Buchhändler:innen kommunizieren direkt und ausschließlich direkt mit uns.“
Jährlich werden knapp tausend Buchhandlungen in ganz Österreich beliefert. Von den größten Auslieferungen des Landes gelangen die Buchsendungen über 31 Stützpunkte zur Kundscha . Ein Vorteil sei die räumliche Nähe zu Mohr Morawa. „Unser Zentrum befindet sich praktisch eine Hausnummer weiter“, so Wolf. „Deswegen gelingt es uns auch unter erschwerten Bedingungen so gut wie immer, die Sendungen am nächsten Tag rechtzeitig abzuliefern.“ Also etwa bei deutlich erhöhten Bestellmengen oder großen Novitätenauslieferungen wie im Oktober.
MEHR MODERNITÄT, LEICHTE KOSTENSTEIGERUNG Mittelfristig ist geplant, Buchhändler:innen einen Zugri auf ausgewählte Funktionen und Informationen im Buchprogramm zur Ver gung zu stellen. Dokumentation und Informationen werden transparenter. Auf den Handel kommt auch ein leichter Kostenanstieg zu. Wie die meisten Unternehmen müsse auch Wolf Buch Service vor allem wegen der gestiegenen Lohn- und Energiekosten die Tarife anpassen, erklärt Wolf. „Diese Erhöhung ist aber moderat
Wolf Buch Service liefert täglich Tausende Buchbestellungen an österreichische Buchhandlungen. Christian Wolf (im Bild) leitet das Unternehmen mit seinem Vater
und entspricht den üblichen Erhöhungen, wie sie derzeit überall passieren. Sie sind den Buchhandlungen bereits kommuniziert und bisher von allen akzeptiert und als nachvollziehbar empfunden worden.“
STIMMEN AUS DEM BUCHHANDEL Verglichen mit Kosten bei Buchsendungen aus Deutschland seien die österreichischen Konditionen moderat, sagt Doris Dim, Leiterin der Buchhandlung Dim in Ried im Innkreis. Das liege aber auch an den deutlich größeren Volumina innerhalb Österreichs. „Bei der letzten Monatsrechnung von Zeitfracht beliefen sich die Kosten umgerechnet auf fast zwei Euro pro Kilo!“ Noch vor Bekanntgabe der veränderten Geschä sbedingungen von Zeitfracht hat Dim die Anlieferungstage reduziert. Neu ist: Buchhandlungen, die mit Zeitfracht weniger als 30.000 Euro Umsatz jährlich generieren, werden nicht mehr täglich beliefert. „Aktuell haben wir mit Zeitfracht eine Belieferung zweimal pro Woche vereinbart. Wenn möglich, bestellen wir bei den österreichischen Auslieferungen.“ Dass mit Wolf Buch Service ein erfahrenes Unternehmen den Transport übernimmt, sieht sie mit Erleichterung und ho , dass die Liefer-
situation ähnlich gut wie mit Cargoe weiterge hrt werden kann.
Ebenso Verena Brunner-Loss, Geschä shrerin der Brunner Buchhandlungen in Vorarlberg. „Christan und Peter Wolf sind Vollprofis und immer direkt erreichbar.“ Unklarheiten könnten so möglichst rasch geklärt und Fehler behoben werden. Eine Notwendigkeit: „Tägliche Zustellung ist enorm wichtig. Nur so können Buchhandlungen vor Ort gegenüber Onlinehändlern wettbewerbs hig bleiben. Unsere Kund:innen erwarten Buchlieferungen am nächsten Tag.“
Julia Jessenitschnig, Filialleiterin bei Kral Hietzing, hat o mit verständnisvoller Kundscha zu tun: „Wir sind eine Grätzelbuchhandlung mit vielen Stammkund:innen. Viele möchten den stationären Buchhandel aktiv unterstützen und warten daher auch einmal etwas länger. Wobei dies die Ausnahme und nicht die Regel sein soll.“ Ihre Wünsche in Sachen Buch- und Transportlogistik: weniger Fehler bei der Zustellung und weniger beschädigte Ware. Das deckt sich mit den Zielen von Wolf Buch Service. „Wir streben eine noch sicherere Be rderung an“, sagt Christian Wolf. „Dadurch erwarten wir Verbesserungen in der Zustellqualität und eine Stabilisierung der Kostensituation.“
„Mühlstein“ von Margaret Drabble ist das Ö1 Buch im März. Die englische Schri stellerin, Jahrgang 1939, ist im deutschsprachigen Raum nicht sehr bekannt. Nun ist ihr Roman „Mühlstein“ aus dem Jahr 1965 neu übersetzt worden. Darin erzählt sie von einer jungen Frau namens Rosamund Stacey, Studentin der Literaturwissenscha . Ebenso wie ihre gleichaltrigen Freunde ist sie von liberaler Gesinnung und weitgehend emanzipiert, was den Anfang des sogenannten Swinging London markiert. Zugleich steckt in Rosamund der viktorianische Zug verklemmter Körperlichkeit.
In Form einer simplen Alltagsgeschichte seziert Margaret Drabble den Begri Liebe. Ohne sich einem Mutterscha sheldinnenepos anzunähern, handelt der Roman von einer wachsenden Bindung an ein Kind, die keinen Vergleich findet in anderen sozialen Bindungen. Für Rosamund kommt diese Erkenntnis überraschend, doch umso fester steht sie in der Folge zu ihrer Entscheidung, keine weitere Partnerscha eingehen zu wollen, wenn damit keine tiefe Empfindung verbunden ist. „Selten wurde all das so beschwingt, humorvoll und reflektiert beschrieben“, schreibt die Jury.
Margaret Drabble: „Mühlstein“, Roman, Dörlemann Verlag, aus dem Englischen von Irmela Erckenbrecht. 288 Seiten
Das Ö1 Buch des Monats ist eine Kooperation des HVB mit Ö1, die exklusiv in den Mitgliedsbuchhandlungen beworben werden kann.
Der 23. April ist der Welttag des Buches. Zu diesem Anlass gibt es eine HVB-Förderaktion für Literaturveranstaltungen in österreichischen Buchhandlungen. Veranstaltungen können ab jetzt eingereicht werden!
Österreichische Literatur muss sichtbarer werden. Deswegen startet der HVB eine Aktion r den Buchhandel zum Welttag des Buches am 23. April 2024. Im Lesemonat April sind alle Buchhandlungen dazu eingeladen, Lesungen und Veranstaltungen im Laufe des Aktionszeitraums April zu organisieren, um die heimische Literatur zu feiern.
Der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels rdert die Veranstaltungen – die Autor:innen erhalten r ihre Lesungen vom HVB einen fixen Förderbetrag von 300 Euro.
Nur elf Prozent der in Österreich verkau en Bücher stammen aus öster-
reichischen Verlagen – hier soll die HVBAktion zu mehr Sichtbarkeit beitragen: Ge rdert werden Lesungen heimischer Schri steller:innen, deren Buch in einem österreichischen Verlag verö entlicht wurde. Einreichberechtigt sind alle Buchhandlungen mit österreichischem Standort.
Der Hauptverband rührt auch die Werbetrommel r das Projekt: Es wird in der Ö entlichkeit mit Marketing- und PRMaßnahmen auf allen Kommunikationskanälen beworben, ein Veranstaltungskalender bildet alle ge rderten Lesungen ab.
Mitglieder können sich über eine besondere Aktion freuen: Der HVB stellt kostenlose digitale Grafiken zur Bewerbung und personalisierbare Plakate zur Veranstaltungsankündigung in den eigenen Kanälen zur Ver gung und bietet erneut seine HVB-Papiersackerl-Aktion an.
Alle Informationen finden Sie unter buecher.at/services/services-welttag-desbuches
Der Tag des Buches ist aus einer katalanischen Tradition entstanden. Heute wird er international gefeiert
Eine neue Kooperation zwischen HVB und VHS bietet Einblicke in die österreichische Verlagsbranche
Wie sieht es in einem Verlag aus? Was ist eine Backlist? Wie läu die Arbeit in einer Druckerei ab? Wer nicht in der Branche arbeitet, kann sich meist wenig unter der Arbeit vorstellen, die hinter jedem Buch steckt.
Eine neue Kooperation zwischen dem HVB und den Wiener Volkshochschulen ö net die Türen r alle, „die die Buchbranche ‚von innen‘ kennenlernen möchten“, erklärt Milena Greif, Direktorin der Kunst VHS in Wien. „Man geht an einem Haus mit Verlagsfirmenschild vorbei und denkt sich womöglich: Was macht dieser Verlag? Hineingehen kann man in der Regel aber nicht.“
Jetzt kann man auch hineingehen. Neben Vorträgen zum Wiener Verlagswesen und dem europäischen Buchmarkt, einem Literaturtre und mehreren Literaturstreifzügen kann man sich r Führungen in mehreren Verlagen der Stadt anmelden.
Einer davon ist Ueberreuter. „Jede Initiative, die das Bewusstsein der Menschen r das Buch und damit die Verlage, Händler:innen
Uwe Kießling ist der neue Geschä s hrer der Prolit Verlagsauslieferung. Er verstärkt im Zuge einer perspektivischen Nachfolgeregelung das Geschä s hrungsteam um Klaus Haßler, Markus Maske und Jochen Mende.
Kießling verantwortet die Bereiche Kundenservice r Verlage und Handel, Finance & Controlling und im Rahmen der Gesamtgeschä s hrung Innovationsprozesse und die strategische Weiterentwicklung.
Die Prolit Verlagsauslieferung mit Sitz im deutschen Fernwald-Annerod ist ein Dienstleister, der r 170 Verlage arbeitet, darunter auch elf Unternehmen mit Sitz in Österreich.
Uwe Kießling ist jetzt
Teil der Geschä shrung bei Prolit
Milena Greif ist Direktorin und Programm-Managerin der Kunst VHS
und Autor:innen schär , ist großartig“, sagt Maria Tutschek. Sie ist im Verlag r Kommunikation und PR zuständig. Ueberreuter ermöglicht durch Führungen einen Blick hinter das Firmenschild: vom Lektorat bis zur Herstellung, von der Pressearbeit bis zur kreativen Social-Media-Arbeit. „Wir plaudern ein wenig aus dem Nähkästchen und verraten, was die Leser:innen so vielleicht noch nie gehört haben.“
Kursteilnehmende können ihr eigenes Programm zusammenstellen. „Die Veranstaltungen sind eher als vereinzelte Angebote gedacht, sagt Greif. „So kann man sich etwa einen Vortrag und ein bis zwei Führungen herauspicken.“
Bei Ueberreuter freut man sich auf die Besucher:innen. Nicht zuletzt, weil Literatur aus Österreich durch das Projekt mehr Aufmerksamkeit bekommt. „Wir sind natürlich auch gespannt, ob es den VHS gelingt, ein neues Publikum anzusprechen“, sagt Tutschek.
Am 21. März startet die Leipziger Buchmesse 2024
Die Leipziger Buchmesse findet vom 21. bis 24. März 2024 gemeinsam mit der Manga-Comic-Con, dem Lesefest „Leipzig liest“ und der 30. Leipziger Antiquariatsmesse statt. Österreich präsentiert sich mit einem großen Gemeinscha sstand und einem Wiener Ka eehaus. Der vom HVB organisierte Au ritt bietet damit all jenen Verlagen, die keinen eigenen Messestand belegen möchten, eine Präsentationsfläche. 31 HVB-Mitgliedsverlage sind auf der Messe mit einem eigenen Stand präsent, 29 Verlage am Gemeinscha sstand in Halle 4, Stand D201/E200.
Auf einer eigenen Veranstaltungsbühne finden insgesamt 26 Veranstaltungen mit österreichischen Autor:innen statt. Lesen werden unter anderem Eva Rossmann, Vladimir Vertlib, Elias Hirschl und Anna Kim. Weitere Infos finden Sie unter www.buecher.at.
Vom 23. bis 25. Februar fanden in Wien die Buchhändler:innen-Tage der ARGE Österreichische Privatverlage statt
Zwanzig Buchhändler:innen aus Deutschland und der Schweiz nahmen die Einladung der ARGE an und verbrachten drei Tage in Wien. Das Tre en wurde erstmals im Hotel Biedermeier veranstaltet. Nach den Verlagspräsentationen und Lesungen einzelner Autor:innen blieb Zeit r Kultur und informellen Austausch zwischen den Buchhändler:innen und den Gastgeber:innen. Auf dem Programm stand unter anderem ein Besuch in der Nationalbibliothek, dem KarlMarx-Hof und dem Heurigen Mayer am Pfarrplatz.
Das Wochenende war ein Erfolg, berichten die Buchhändler:innen. „Der Workshop war r mich nicht nur eine Gelegenheit, Kolleg:innen aus Deutschland und Österreich kennenzulernen und
Für den jährlich zu vergebenden Österreichischen Buchpreis kann noch bis 16. April eingereicht werden. Kostenlos. Das Bundesministerium r Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, der HVB und die Arbeiterkammer Wien richten ihn 2024 gemeinsam aus. Teilnahmeberechtigt sind Verlage, die Mitglied im HVB, im Börsenverein des Deutschen Buchhandels oder im Schweizer Buchhändler- und Verlegerverband sind.
Welche Werke es auf die Buchpreis - Longlist sowie die Debütpreis-Shortlist gescha haben, wird am 5. September 2024 bekannt gegeben. Die nf Titel der Buchpreis-Shortlist werden am 9. Oktober 2024 verkündet. Am 18. November er hrt man bei der Preisverleihung, wer gewonnen hat. Das Preisgeld r den Buchpreis beträgt 20.000 Euro, die Shortlist-Nominierten bekommen je 2.500 Euro. Für den Debütpreis gibt es 10.000 Euro, r die Finalist:innen 2.500 Euro. Infos unter www.oesterreichischer-buchpreis.at.
Die Gäste des diesjährigen Buchhändler:innenTre ens in Wien
sich über die Herausforderungen unseres Alltags auszutauschen“, sagt Tim Gallusser von Orell Füssli Thalia in Zürich. „Dank dieses Wochenendes konnte auch die Gelegenheit genutzt werden, den Austausch zwischen Buchhändler:innen und Verleger:innen zu pflegen. Darüber hinaus reise ich mit vielen Ideen r mich und meine Kolleg:innen in meine Buchhandlung zurück.“
„Ein sehr spannendes und informatives Wochenende: Ich lernte nicht nur die Verlage und ihre Programme kennen, sondern auch viele andere Kolleg:innen, die ich vermutlich nicht getro en hätte. Ein tolles Vernetzungstre en an einem tollen Ort. Man hrt schlau nach Hause“, erzählt Andrea Steiner von der Buchhandlung „Seite36“ in Mainz.
Der österreichische Preis r die Wissenscha sbücher des Jahres wurde heuer wieder in vier Kategorien vergeben. Zwei der ausgezeichneten Autor:innen überzeugten das Publikum bereits zum zweiten Mal. Damit ist r sie die maximal mögliche Anzahl von Auszeichnungen r das beste „Wissenscha sbuch des Jahres“ erreicht. Mit Amalthea und Brandstätter sind auch zwei österreichische Verlage wieder vorne mit dabei.
Wissenscha sminister Martin Polaschek bedankt sich bei den Wissenschaler:innen da r, „dass sie wissenscha liche Erkenntnisse und fundierte Informationen mit uns teilen und uns dadurch großartige Einblicke in ihre Forschungsarbeit ermöglichen. Die Bücher sind noch dazu unterhaltsam und kurzweilig, mögen sie viele Leserinnen und Leser ansprechen.“
Die Siegerbücher in den vier Kategorien:
*Geistes-/Sozial-/ Kulturwissenscha en: J. Wietschorke: Wien –Berlin. Wo die Moderne erfunden wurde (Reclam). ISBN: 978-3-15011-442-1
*Naturwissenscha / Technik: A. Stöger: Elefanten. Ihre Weisheit, ihre Sprache und ihr soziales Miteinander (Brandstätter). ISBN: 978-3-71060-731-8
*Medizin/Biologie: D. Angetter-Pfei er: Als die Dummheit die Forschung erschlug (Amalthea). ISBN: 978-3-99050-241-9
*Junior-Wissensbücher: K. von der Gathen, A. Kuhl: Radieschen von unten. Das bunte Buch über den Tod r neugierige Kinder (Klett Kinderbuch) ISBN: 978-3-95470-285-5
Milena Michiko Flašar stand 2023 mit ihrem Roman auf der Shortlist des Österreichischen Buchpreises
Die österreichisch-japanische Schristellerin Milena Michiko Flašar erhält r ihren Roman „Oben Erde, unten Himmel“ (Wagenbach) den mit 5.000 Euro dotierten Evangelischen Buchpreis. Der Titel stand 2023 auch auf der Shortlist des Österreichischen Buchpreises. In der Jurybegründung heißt es: „Neben dem Sterben vereinsamter Menschen gibt es weitere Themen, die in diesem Roman verwoben sind: die Würde des Menschen, soziale Isolation in Großstädten, Familienleben und Erwartungshaltungen, Alleinsein und Einsamkeit, Mitge hl und Empathie, Achtsamkeit und Ho nung. Und nicht zuletzt der Umgang miteinander im Leben sowie im Tod. Mit frischer, dabei sensibler und unterhaltsamer Sprache hat Milena Michiko Flašar diese wichtigen Themen so erzählt, dass sie anrührend und tiefgehend, optimistisch und würdevoll zugleich vermittelt werden.“
Für den evangelischen Buchpreis können Bücher nicht von den Verlagen oder Autor:innen, sondern von Lesenden in ganz Deutschland vorgeschlagen werden. Er wird seit 1979 vom Evangelischen Literaturportal vergeben.
Linda Wolfsgruber wurde letztes Jahr vom HVB mit dem Christine-NöstlingerPreis ausgezeichnet
DÖsterreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2024
Die Gewinnertitel des Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreises stehen fest. Mit der Vergabe werden die Autor:innen, Illustrator:innen und Verlage gewürdigt. Aus insgesamt 75 Einreichungen aus dreißig Verlagen wurden zehn Titel ausgezeichnet.
Neben den vier Hauptpreisen, die mit je 6.000 Euro dotiert sind, wurden sechs weitere Titel als Lesempfehlungen ausgewählt: Franz Suess: „In den Taschen des schö-
Die vier Hauptpreise gehen an:
Palacio: Josch, der Froschkönig. Ein Nicht-Märchen (Leykam)
ISBN: 978-3-70118-285-5
ie vielfach preisgekrönte österreichische Illustratorin Linda Wolfsgruber wurde r ihr Buch „sieben. die schöpfung“ (Tyrolia) mit dem Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis ausgezeichnet. Darin wird jeder der sieben Tage der Schöpfung in je sieben Bildern dargestellt. Einfache, fast monochrome Collagen verwandeln sich nach und nach zu Tier- und Pflanzenbildern. Die einleitenden Eisberge, die am Ende des Buches sichtbar an Masse verloren haben, verdeutlichen die Verantwortung des Menschen r die Schöpfung. Wolfsgruber habe „einen meisterha en Weckruf gestaltet, die Erde, die uns Menschen anvertraut ist, zu schützen und zu bewahren“, schreibt die Jury. Es wurde außerdem r weitere 14 Bilder-, Kinder-, Sach- und Jugendbücher eine Empfehlungsliste von der Jury erstellt. 63 Verlage haben mit 151 Büchern am Wettbewerb teilgenommen.
nen Herrn Tag“ (Lu schacht), Nils Mohl, Katharina Greve: „Tierische Außenseiter“ (Tyrolia), Alexandra Holmes: „Einfach mehr Lu “ (Jungbrunnen), Irmgard Kramer, Florentine Prechtel: „Ida Butterblum und die Tür nach Anderswo“ (Arena), Julya Rabinowich: „Der Geruch von Ruß und Rosen“ (Hanser), Andrea Grill, Sandra Neuditschko: „Bio-Diversi-Was? Reise in die fantastische Welt der Artenvielfalt“ (Leykam).
Michael Hammerschmid: stopptanzstill!
Wiener Tier Figuren Gedichte (Picus)
ISBN: 978-3-71174-035-9
Lilly Axster: Ich sage Hallo und dann NICHTS (Tyrolia)
ISBN: 978-3-70224-153-7
Linda Wolfsgruber sieben.
die schöpfung (Tyrolia)
ISBN: 978-3-70224-150-6
Folio wird heuer dreißig Jahre alt. Der in Wien und Bozen ansässige Verlag hat seit der Gründung einige Veränderungen hinter sich
Interview: Linn RitschEinGespräch mit den Verlegern Ludwig Paulmichl und Hermann Gummerer vom Folio Verlag über die Verlagsgeschichte, Veränderungen, Kontinuität und Ötzi.
„Am Anfang stand das Buchbüro“ steht auf Ihrer Website. Wie wurde daraus der Folio Verlag?
Ludwig Paulmichl – Das Buchbüro wollte Dienstleistungen wie Übersetzung, Lektorat und Herstellung r Verlage bieten. In Südtirol gab es viel „graue Literatur“, wir haben uns meist um Au ragsarbeiten von Institutionen wie Museen gekümmert. Unser erster
VTitel ist 1993 erschienen: ein Buch über Haflingerpferde. Den Au rag haben wir bekommen, weil wir bereit waren, ein Gesamtpaket mit Vertrieb anzubieten.
Hermann Gummerer – Damals haben wir auf der Frankfurter Buchmesse nach einer Auslieferung und Verlagsvertreter:innen gesucht. Die erste Frühjahrsvorschau des Folio Verlags gab es 1994.
Warum gibt es Standorte in Bozen und Wien? Paulmichl – Wir kommen beide aus Südtirol und haben in Wien studiert. Hermann ist wieder zurück nach Bozen gezogen, ich
om 9. bis 12. Mai 2024 findet die 13. Auflage der achensee.literatour statt: mit Lyrik bis Belletristik, Debütant:innen bis Routiniers. Dabei werden verschiedene Orte in der Region bespielt. Dirk Stermann erö net. Es gibt u. a. Lesungen von Caroline Wahl, Elias Hirschl, Claudia Rossbacher und einen gemeinsamen Au ritt der beiden Krimiautoren Bernhard Aichner und Thomas Raab. Außerdem erhält Sophia Lunra Schnack das Haymon achensee.literatour Stipendium 2024.
Wenn Sie gratis dabei sein wollen, machen Sie bei unserem Gewinnspiel auf Seite 13 mit!
Ludwig Paulmichl (links) und Hermann Gummerer leiten gemeinsam den Folio Verlag
wollte bleiben. Zwei Standorte waren auch r den Au au des Verlags strategisch günstig: In Bozen konnten wir sagen, wir sind auch in Wien – und umgekehrt. Das war gut rs Marketing. Wien war auch im Hinblick auf eine mögliche Verlags rderung attraktiv. Außerdem ist die unabhängige Verlagsszene hier besser vernetzt.
Gummerer – Was unsere Präsenz in Süditrol betri , haben wir dem Südtiroler Archäologiemuseum viel zu verdanken: Seit Jahren machen wir Titel über Ötzi r das Museum. An ein Projekt erinnere ich mich besonders gern: Das Jugendbuch „Die Gletschermumie“, 1999 erstmals erschienen, hat uns den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis gebracht. Seitdem ist es vielfach überarbeitet, neu aufgelegt und übersetzt worden.
Was bedeutet die binationale Ausrichtung?
Gummerer – Wir arbeiten eng zusammen und sind im ständigen Austausch. Das Programm erstellen wir gemeinsam mit unserem Team. Im Tagesgeschä befasst sich jeder mit seinen Kernkompetenzen: Ich habe mich von Anfang an r das Sachbuch interessiert. Mit der Zeit sind Reise hrer dazugekommen. Ludwig ist stärker literaturorientiert.
Wie hat sich das Programm entwickelt?
Paulmichl – Am Anfang wollten wir den Katalog so groß wie möglich halten. Im Laufe der Zeit haben wir unser Profil geschär : Wir machen keine Kinderbücher und Kunsttitel mehr, unsere Reise hrer haben wir in eine fortlaufende, wiedererkennbare Reihe integriert. Wir haben auch unsere Kompetenz in Sachen zeitgenössischer italienischer Literatur sichtbarer gemacht. Viele Projekte und Menschen begleiten uns aber seit Langem: Eva Rossmann etwa, heute Krimi-Bestsellerautorin, hat ihre ersten Sachbücher bei uns verö entlicht.
Gummerer – Wir stehen immer noch r dieselben Werte, die uns bei der Verlagsgründung wichtig waren: Verständigung zwischen verschiedenen Ländern und Regionen und ethnische Vielfalt. Als Südtiroler sind wir r diese Themen sensibilisiert. Das zeigt sich im literarischen SüdosteuropaSchwerpunkt, der vor allem in den frühen Jahren sehr ausgeprägt war. Auch jetzt sind wir diesem Grundgedanken in unserer Literatur und unseren Sachbüchern treu.
Eine Veranstaltung des HVB in Kooperation mit dem mediacampus frankfurt
■ Schaufenster gestalten
16.5.2024, 10–17 Uhr
Anmeldeschluss: 2.5.2024
Ein besonders gestaltetes Schaufenster weckt Aufmerksamkeit und wird so zum Türö ner. Buchhändler:innen sind im Alltag meist so stark in das Tagesgeschä eingebunden, dass kaum Zeit bleibt, sich intensiver mit dem Schaufenster zu beschä igen. O fehlt das Know-how zum fachgerechten Au au.
In diesem Seminar lernen Sie die wichtigsten Au auregeln, Tipps zur professionellen Gestaltung und Kni e r einen leichteren
Umgang bei der Schaufenstergestaltung. Und Sie entwickeln Konzepte mit Augenmerk auf nachhaltige und kostengünstige Materialien.
Ziele
• Sie wissen, was aufmerksamkeitsstarke Schaufenster ausmacht
• Sie kennen die wichtigsten Grundregeln für den Aufbau
• Sie können ein kreatives, nachhaltiges Konzept entwickeln
• Sie etablieren sichere, schnelle Arbeitsabläufe
• Sie können das erworbene Know-how erklären und weitergeben
Inhalte
• Vom Passanten zum Kunden durch richtige Gestaltung
• Studien zur Wahrnehmung von Schaufenstern
• Tipps und Grundregeln für einen ansprechenden Aufbau
• Einsatz von Licht
• Ein besonderes Konzept erstellen
• Den roten Faden in den Laden bekommen
• Beispiele/Diashow
• Praktische Übungen
Kosten
270 € Kursgebühr r HVB- oder Börsenvereins-Mitglieder (zzgl. gesetzl. MwSt.)
300 € Kursgebühr r Nichtmitglieder (zzgl. gesetzl. MwSt.)
Ort
Hauptverband des Österreichischen Buchhandels, Grünangergasse 4, 1010 Wien
Weitere Informationen unter buecher.at/ services/services-mediakolleg/
Bezahlte Anzeigen. Der Verlag übernimmt keine Ha ung da r, dass die Titel bereits geschützt sind oder durch die Inserate Rechte Dritter verletzt werden.
Mit einer Titelschutzmeldung im anzeiger ist Ihr Buchtitel r sechs Monate bis zum Erscheinungsdatum geschützt. Ihre Titelschutzmeldung ist mit Ihrer Nennung nach kurzer Überprüfung über www.buecher.at abru ar und erscheint in der darau olgenden Ausgabe des anzeiger. Titel melden können Sie auf www.buecher.at/titelschutz oder per E-Mail an Christina Gstaltmaier unter gstaltmaier@hvb.at. Die gleichzeitige Schaltung von mehreren Titelschutzmeldungen ist besonders günstig: Bis zu drei Titel pro Ausgabe gibt es exklusiv r HVB-Mitglieder* um nur € 80,–/6 Titel € 110,– und bis zu 12 Titel um nur € 210,–.
Christina Gstaltmaier berät Sie gern unter gstaltmaier@hvb.at, Tel. 01/512 15 35-14. (*Nichtmitglieder zahlen das Doppelte, alle Preise zzgl. 5% Werbeabgabe und 20% MwSt.)
Unter Hinweis auf § 80 UrhG nehmen wir
Titelschutz in Anspruch für den Einzeltitel:
Die Kinder der Kämpfer – Der Film in allen Schreibweisen, Darstellungsformen, Wortverbindungen und Kombinationen, als Reihen- und/ oder Einzeltitel und zur Verwendung in allen Medien.
Fred Turnheim
Arndtstraße, 1120 Wien, Österreich
Unter Hinweis auf § 80 UrhG nehmen wir
Titelschutz in Anspruch für den Einzeltitel:
Social Media Shortcuts –Deine Schritt für Schritt Anleitung für erfolgreiche Videos im Internet in allen Schreibweisen, Darstellungsformen, Wortverbindungen und Kombinationen, als Reihen- und/ oder Einzeltitel und zur Verwendung in allen Medien.
Dominik Lebersorger
Brunnerstraße, 3830 Waidhofen an der Thaya Österreich
Unter Hinweis auf § 80 UrhG nehmen wir
Titelschutz in Anspruch für den Einzeltitel:
Matta-Log in allen Schreibweisen, Darstellungsformen, Wortverbindungen und Kombinationen, als Reihen- und/oder Einzeltitel und zur Verwendung in allen Medien.
Kunstforum Wien
Freyung 8, 1010 Wien, Österreich
Unter Hinweis auf § 80 UrhG nehmen wir
Titelschutz in Anspruch für den Einzeltitel: ICHael-Michael mit dem zweiten Namen Papageno in allen Schreibweisen, Darstellungsformen, Wortverbindungen und Kombinationen, als Reihen- und/ oder Einzeltitel und zur Verwendung in allen Medien. Serafina Campestrini Kirchberger Straße, 6370 Kitzbühel, Österreich
Unter Hinweis auf § 80 UrhG nehmen wir
Titelschutz in Anspruch für die sechs Titel: Erzchronik
Superhahn im Doppelpack
Der tierisch lustige Zirkuszoo
Das kunterbunte Sorg-dich-nicht Eisbärs Eissalon
Jule Nussbaum in allen Schreibweisen, Darstellungsformen, Wortverbindungen und Kombinationen, als Reihen- und/ oder Einzeltitel und zur Verwendung in allen Medien. wortweit
Kraygasse, 1220 Wien, Österreich
Der Übersetzer Klaus Detlef Olof ist für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Den Österreichischen Staatspreis für literarische Übersetzung hat er schon lange
Interview: Linn RitschKlaus Detlef Olof übersetzt seit über vierzig Jahren Literatur aus südslawischen Sprachen ins Deutsche, unter anderem Texte von France Prešeren, Miljenko Jergović, Drago Jančar und Ana Marwan. 1991 erhielt er den Österreichischen Staatspreis r literarische Übersetzung. Heuer ist Olof r die Übersetzung von „18 Kilometer bis Ljubljana“ des slowenischen Autors Goran Vojnovic (Folio) r den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Übersetzung nominiert.
Herr Olof, Sie sind r den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Freuen Sie sich?
Klaus Detlef Olof – Natürlich. Sollte sich die Nominierung als fruchtbringend erweisen, wird dieses eine Buch – mit einer Banderole versehen – alle anderen Bücher im Regal vor Neid erblassen lassen.
Welche Relevanz haben solche Auszeichnungen?
Olof – Damit verbinden sich vielerlei Erwartungen: Autor:innen erho en sich einen Ansturm der Verleger:innen auf ihre noch ungeschriebenen Werke, Buchhändler:innen ho en auf einen stärkeren Verkauf, die jeweilige Nationalliteratur sieht sich bestätigt als Teil der Weltliteratur. Die Übersetzer:innen sehen gefasst einer Einladungsflut zu Leseabenden in den Literaturhäusern des Kontinents entgegen.
Erzählen Sie etwas von der Arbeit an „18 Kilometer bis Ljubljana“.
Olof – Übersetzerfreundlich ist die Einteilung in übersichtliche Kapitel. Dazu kommt der rasche Wechsel zwischen Gesprochenem und Beschriebenem, zwischen Verlangsamung und Beschleunigung, der die translatorische Konzentration hochhält. Am stärksten hineingezogen in den Fluss des Textes hat mich das Wiedererkennen von Örtlichkeiten, Verhaltensnormen und Sprechweisen der Protagonisten. Immerhin habe ich lange Zeit in den unterschiedlichsten Regionen Ex-Jugo-
Klaus Detlef Olof übersetzt literarische Texte aus slawischen Sprachen ins Deutsche
Goran Vojnović: 18 Kilometer bis Ljubljana (Folio)
ISBN:
978-3-85256-884-3
etc. erkennbar macht. Sprachmischung in Lexik und Aussprache, in Konjugation und Deklination. Versuchte der Übersetzer, sich mit Regionalismen und Soziolekten des deutschen Sprachgebiets aus der Patsche zu helfen und die Handlung nach Neukölln oder Castrop-Rauxel zu verlegen, gri e er daneben. Die innere Zerrissenheit der Protagonisten resultiert daraus, dass sie sich emotional im slowenischen Biotop einrichten müssen, während das größere Vaterland Jugoslawien noch immer der eigentliche Quell ihres Selbstwertge hls ist.
Nutzen Sie KI?
Olof – Ich habe mir gerade einen längeren Erzähltext von ChatGPT übersetzen lassen. Was ich bekommen habe, ist ein Platzhaltertext, der jetzt Satz r Satz durch eine zuverlässige Rohfassung ersetzt werden muss, die stilistisch weiterbearbeitet werden kann. Die Lösungen der KI-Fassung können zur eigenen Wort- und Ausdrucksfindung anregen, ich befinde mich unablässig in Opposition zur Maschine und „weiß es besser“. Aber wann holt mich das System ein und überholt mich? Unter meinen Bekannten im technischen Bereich breitet sich bereits Panik aus. Mir wurde berichtet, dass es r Kombinationen zwischen Englisch und Französisch auf der einen und Norwegisch und Schwedisch auf der anderen Seite keine Übersetzungsau räge mehr gibt.
slawiens gelebt und mich dort auch emotional gebunden. Für einen norddeutschen Fischkopp eine bemerkenswerte Leistung.
Welche Herausforderungen hat der Roman an Sie gestellt?
Olof – Sie lagen auf der sprachlichen Ebene: Die Protagonisten sprechen je nach Grad der Assimilierung ein unterschiedlich stark mit Serbokroatisch angereichertes Slowenisch, das sie auch nach einem ganzen Arbeitsleben in Slowenien als Serben, Bosnier, Kosovaren
Wie muss darauf reagiert werden?
Olof – Ich schließe mich der Einschätzung der bedrohlichen Lage vollinhaltlich an, wie sie von unseren drei Berufsvereinigungen A*dS, IGÜ und VdÜ in ihrem O enen Brief zur KI-Verordnung beschrieben wurde. Der Gesetzgeber muss in die Pflicht genommen werden, Rahmenbedingungen r den Einsatz von KI zu scha en, um ein gedeihliches Neben- und Miteinander von maschinensimulierter Intelligenz und menschlicher Individualität und Kreativität zu gewährleisten.
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KI-PRODUKTE ENTWICKELN SICH RASANT, KÜNSTLICH GENERIERTE INHALTE WIRKEN MITTLERWEILE TÄUSCHEND ECHT. EIN NEUES EU-GESETZ SOLL KI STRENGER REGULIEREN. WAS HEISST DAS FÜR DIE BUCHBRANCHE?
Text: Mona Saidi
Illustration: Georg Feierfeil
wei Jahre hat es gedauert. So lange ist der „Artificial Intelligence Act“ (AI Act) von Vertreter:innen der EUStaaten verhandelt worden. Im Februar haben sie sich geeinigt, im April soll das Gesetz verabschiedet werden. Denn der Einsatz von generativer KI nimmt in Schule, im Beruf und im Alltag stark zu.
Das weltweit erste umfassende KI-Gesetzeswerk wird den Einsatz von künstlicher Intelligenz regeln. Zum einen müssen künstlich generierte Inhalte in Zukun als solche gekennzeichnet werden. Zum anderen kategorisiert ein mehrstufiges System das Risiko verschiedener KI-Produkte: Je mehr Risiko eine KI-Anwendung r Menschen darstellt, desto strenger soll sie reguliert werden. Urheberrechtsfragen stehen im Zentrum der Debatte.
Bislang hat das Urheberrecht der Europäischen Union „literarische, wissenscha liche und künstlerische Werke wie Gedichte, Artikel, Filme, Musiktitel oder Skulpturen“ geschützt. „Niemand außer dem Urheber darf das Werk verö entlichen oder reproduzieren“, heißt es dort. Doch wie kann nachgeprü werden, ob ein Werk nicht doch genutzt wurde, um eine KI zu trainieren?
Das maschinelle Lernen von KI fand bislang in einer Blackbox statt. Urheber:innen konnten zwar einen entsprechenden Vorbehalt r ihre im Internet verö entlichten Inhalte äußern, damit diese nicht als Trainingsdaten verwendet werden: ein sogenanntes „Opt-out“. Ob dieses auch respektiert wird, ist kaum zu überprüfen.
WAS IM SILICON VALLEY PASSIERT, BLEIBT IM SILICON VALLEY
Der AI Act soll das ändern. Das Silicon Valley in Kalifornien zählt zu den bedeutendsten Standorten der IT- und Hightech-Industrie weltweit. Dort tü eln Informatiker:innen an den Basismodellen, den „Foundation Models“, auf denen die meisten unserer digitalen Anwendungen au auen: Chatbots, Suchtools und Programmierassistenten. Am bekanntetsen ist das Basismodell „OpenAI“, auf dem der Chatbot „ChatGPT“ basiert. Auch er stammt aus dem Silicon Valley. Hinter US-amerikanischen Anbietern folgen jene aus China, europäische Firmen haben nur einen geringen Marktanteil.
„Die urheberrechtliche Dimension beim KI-Einsatz ist das Interessante r Verlage“
Alexander Potyka, Präsident des Österreichischen Verlegerverbands
Basismodelle werden mit einer Unmenge an Daten ge ttert. Woher diese stammen, verraten die Techfirmen nicht. Bei Urheber:innen kommt das nicht gut an, der Unmut vieler Autor:innen ist groß. In den USA laufen Verhandlungen zu Urheberrechtsverletzungsklagen gegen Facebook-Mutter Meta und OpenAI. Der Guardian publizierte, dass die Komikerin Sarah Silverman und der Schristeller Paul Tremblay behaupteten, die Soware r KI habe ihre Arbeit zum Trainieren von ChatGPT unrechtmäßig missbraucht.
Im Sommer 2023 verö entlichte das US-amerikanische Magazin Atlantic eine Reportage zu einem ähnlichen Thema: Neben anderen Unternehmen hatte Meta den Datensatz „Books3“ mit mehr als 170.000 gestohlenen Werken verwendet, um seine generative KI „LLaMA“ zu trainieren. Unter den raubkopierten Autor:innen finden sich bekannte Namen wie Zadie Smith, Stephen King, Rachel Cusk and Elena Ferrante.
UND EUROPA
„Der AI Act hat keine unmittelbaren Auswirkungen auf den Alltag des Verlagswesens“, sagt Alexander Potyka, Präsident des Österreichischen Verlegerverbands. „Die urheberrechtliche Dimension beim Einsatz einer künstlichen Intelligenz ist das Interessante r Verlage. Fragen wie ‚Wie dürfen die von einer KI generierten Inhalte verwendet werden?‘ sind nicht auf relevante Weise in diesem Act geregelt.“ Potyka würde
» sich von der Gesetzgebung eine Vergütungspflicht auf lokaler Basis wünschen. An Ort und Stelle, wo das Geschä abgeschlossen wird, sollte es eine kollektive Abgabe r Rechtsinhaber:innen geben. Dies sei der Variante vorzuziehen, bei der einzelne Individuen im Alleingang ihr Recht gegen große Techfirmen durchsetzen müssen. Ein Ziel sei, Rechteinhaber:innen zumindest finanziell r den Einsatz ihrer Werke durch KI zu entschädigen. Gleichzeitig soll es ihnen möglich sein, die Verwendung ihrer Werke zu Trainingszwecken der KI zu untersagen.
Der Europäische Verlegerverband (FEP) in Brüssel ist zuversichtlich, dass der AI Act genau das bewirken kann. „Durch die neue Verordnung müssen Techunternehmen r generative KI, namentlich ihre KI-Modelle mit allgemeinem Verwendungszweck, den Dokumentationspflichten und Transparenzklauseln der EU nachkommen“, sagt FEP-Rechtsberater Quentin Deschandelliers. „Das bedeutet zum einen, dass sie die Regelungen des europäischen Urheberrechts in ihre Unternehmensstrategie ein hren müssen. Zum anderen sind sie dazu verpflichtet, eine ausreichend detaillierte Zusammenfassung des verwendeten Trainingsmaterials zu erstellen und zu verö entlichen.“
Im Gegensatz zu ihrer bisherigen Kennzeichnungspflicht, die nur eine Bekanntgabe
„Falls OpenAI, Meta oder andere Unternehmen gegen die KI-Regeln verstoßen, erwarten sie Strafen von bis zu zehn Prozent des weltweiten Jahresumsatzes“
Quentin Deschandelliers, Rechtsberater des FEP
Wie Buchhändler:innen künstliche Intelligenz nutzen können
• Der Textgenerator ChatGPT kann bei Buchzusammenfassungen, kurzen Texten r Social Media, Texten r Newsletter, Veranstaltungsankündigungen und vielem mehr helfen.
• Eigens da r eingerichtete Chatbots können einen Teil der Kund:innen-Kommunikation übernehmen: Wiederkehrende Fragen müssen nicht mehr von den menschlichen Mitarbeiter:innen beantwortet werden.
• Routineaufgaben wie die Erstellung von Rechnungen können von KI übernommen werden. ChatGPT erstellt auch Excel-Tabellen, ebenso wie der neue Microso -KI-Begleiter Copilot
erforderte, ob es sich um Audio, Text oder Videodaten handelt, müssen Techunternehmen nun auch verö entlichen, woher sie die Inhalte r ihre KI beziehen. Dadurch ist es r Autor:innen sowie Verlage einfacher nachzuvollziehen, ob ihre Werke auf einem illegalen Datensatz liegen, etwa „Books3“. Deschandelliers schätzt, dass sich die So ware-Giganten an die Regeln halten werden, da die Strafen hoch angesetzt sind. „Falls OpenAI oder Meta oder andere dagegen verstoßen, erwarten die Unternehmen je nach Risikograd Strafen im Ausmaß von bis zu zehn Prozent des weltweiten Jahresumsatzes“, sagt Deschandelliers.
Unabhängig vom AI Act reagiert die österreichische Branche auf die Entwicklungen bei KI. Laut Potyka gibt es zwischen dem HVB und der Interessengemeinscha österreichischer Autorinnen und Autoren Gespräche über eine Präambel zum Mustervertrag, die sich auf den Einfluss von KI auf die Branche beziehen soll. „Die beiden Interessensvertretungen sind sich einig: Bevor sie die Paragrafen des Mustervertrags konkret anpassen, möchten sie weitere technische Entwicklungen von KI-Produkten abwarten.“
Nicht auszuschließen, wenn auch wenig wahrscheinlich sei dem Präsidenten des Österreichischen Verlegerverbands zufolge, dass Verlage r technische Übersetzungen
• Mit KI-Modellen zur Bilderzeugung, etwa Midjourney oder Discord, kann man z. B. Veranstaltungsplakate erstellen. Bildbearbeitung wird so auch viel einfacher: Mit dem richtigen Prompt stellt die KI z. B. Bilder frei oder generiert neue Hintergründe.
• Die kostenpflichtige Sonderfunktion GPT Books bietet aktuelle Informationen zu neuen und alten Titeln. Ein erweitertes Tool mit mehr buchspezifischen Inhalten.
Übung macht Meister:innen. Nur wer sich länger mit verschiedenen Tools auseinandersetzt, kann sie bestmöglich nutzen –und deren Grenzen erkennen.
von einfachen fremdsprachigen Texten oder zur Gestaltung von Umschlägen und Artwork auf KI zurückgreifen. Dass der nächste Bestseller von einer KI geschrieben werden könne, rchtet er nicht. Der Einsatz von KI solle nicht Menschen ersetzen, sondern sie unterstützen – zum Beispiel in der Informationsbescha ung. „Das sind alles nur Hilfsmittel. Ich kann mir nicht vorstellen, dass künstlerische Werke durch Programmierung entstehen“, sagt Potyka.
Verlage können kostensparende Werkzeuge wie ChatGPT nutzen, um sich schnell eine Leseprobe aus einem fremdsprachigen Sachbuch zu bescha en. Doch sie seien weiterhin auf Übersetzer:innen angewiesen, die Lyrik oder Fiktion besser bearbeiten. Daher bleibt Potyka entspannt. „Ich sehe in der KI nicht die große Revolution des Verlagswesens. Genauso wenig be rchte ich, dass Stellen abgescha und menschliche Tätigkeit dadurch ersetzt werden.“
KREATIV NUTZEN
Obwohl das Thema nicht überall in der Buchbranche so entspannt gesehen wird, gelingt es manchen, eine Chance darin sehen. Für Autor und Poetry-Slammer Fabian Navarro ist nicht alles „doom and gloom“, was mit KI zu tun hat. Ein positives Beispiel: „Lukas Diestel hat mithilfe eines Sprachtools eine KI mit gemeinfreien Werken trainiert. Jetzt kann man auf falschegefuehle.de alle nf Minuten ein Gedicht abrufen, das auf die eigene Stimmung je nach seinem Blutzuckerwert abgestimmt ist. Da r wurden keine Werke gestohlen oder Autor:innen ausgenutzt. So kann KI auch gehen.“
Er gt hinzu: „Die Diskussion rund um Copyright und die Frage, was KI dürfen soll oder nicht, ist eine wirtscha liche Diskussion, denn am Ende des Tages werden Kunstscha ende ersetzt. Wir leben in einem kapitalistischen System, in dem ChatGPT nicht einfach ein lustiges Spielzeug zum Herumprobieren ist“, sagt Navarro. Außerdem ginge es in der Diskussion zu wenig um den philosophischen Aspekt des „Brauchen wir das?“.
Bei dem Thema stoße man schnell auf ein Grundproblem: Philosophische Fragen sollen technische Antworten finden. Er nennt ein Beispiel: „Mit der Frage ,Was macht einen Text aus?‘ setzt sich die Literaturwissenscha seit Beginn auseinander. Eine KI analysiert Text und generiert basierend darauf neue Textteile. Bei der Frage, welche
Trainingsdaten verwendet werden dürfen, ohne Urherber:innenrechte zu verletzten, berufen sich viele Unternehmen darauf, dass ein Text zwar geschützt sei, nicht aber konkrete syntaktische Strukturen oder Fakten. So definieren Technologie-Unternehmen den Begri ‚Text‘ auf eine Art, die ihnen am besten passt.“
Der Autor setzt sich mit dem Programmieren auseinander und versucht eigene Wege im Umgang mit KI-Tools zu finden. Derzeit besucht er den Lehrgang Digital Humanities an der Universität Wien. „Es geht nicht darum, das Thema KI zu verteufeln, sondern vielmehr das System dahinter zu hinterfragen und zu di erenzieren: Wird das System rein wirtscha lich genutzt? Wenn OpenAI wirklich so ,open‘ wäre, wäre sie eine großartige Ressource. Doch da sie wie eine Blackbox keine Transparenz zulässt, erkennt man schnell, welche wirtscha lichen Interessen dahinterstecken“, sagt Navarro.
Navarro hält Workshops und erklärt Kolleg:innen aus der Branche, wie KI als kreatives Tool genutzt werden kann. Die Kurse finden auf Anfrage in Österreich und
„Wenn OpenAI wirklich so ,open‘ wäre, wäre sie eine großartige Ressource. Aber sie lässt wie eine Blackbox keine Transparenz zu“
Fabian Navarro, Autor und Poetry-Slammer
Am 11.9., 18.9. und 25.9.2024 hält Fabian Navarro das HVB-mediakolleg „KI-Toolbox Marketing“ ab.
Mehr Informationen: https://buecher.at/ services/services-mediakolleg/
Deutschland statt. In Nordrhein-Westfalen werden seine KI-Workshops von der ö entlich-rechtlichen Kultur rderinitiative NRW KULTURsekretariat unterstützt. „Zunächst versuche ich bei den Teilnehmenden ein Grundverständnis aufzubauen, wie diese KI-Systeme funktionieren, wozu sie in der Lage sind und wo ihre Limitationen bzw. Probleme liegen. Anschließend wird in kleinen praktischen Übungen untersucht, r welche Teile des Schreibprozesses bestehende Tools eingesetzt werden können –Recherche, Ideenfindung, Textproduktion, Überarbeitung, Organisation von Material etc. –, jedoch immer mit einem kritischen Blick“, sagt Navarro.
Zusätzlich bietet er Kurse mit Programmieren als Schwerpunkt an. Bei diesen arbeitet er vorwiegend mit Konzepten r Texte. Die Teilnehmenden sollen die Konzepte so gestalten, dass der Computer dabei eine aus hrende, transformierende oder randomisierende Rolle übernimmt. Wie das aussehen kann, zeigt er in seinem im Jahr 2020 herausgegebenen Band „poesie.exe“. Für diesen haben er und anderen Autor:innen Texte produziert – mit und ohne Hilfe eines Computers.
Einer von ihnen ist Jörg Piringer, der seinen Text „Künstliche Intelligenzen“ durch das Large Language Model GPT-2 erzeugt hat. Die gleichbleibenden Anfangswörter der Absätze lieferten Schreibimpulse, von denen ausgehend die So ware den Befehl aus hrte und den Text weiterschrieb.
Auch Berit Glanz hat an poesie.exe mitgearbeitet und sich r die Methode „filtern und arrangieren“ entschieden. Aus nfzehn englischsprachigen Romance-Novels hat sie Sätze herausgefiltert, in denen die Wörter „smell“, „taste“, „skin“ und „lips“ vorkamen. Eine Auswahl der Sätze wurde zu zwei Gedichten arrangiert und übersetzt.
Ganz anders Julia Nakotte. Sie hat r ihren Text mit einem Zufallsgenerator gearbeitet. Dieser hat Nakotte randomisiert Wörter ausgespuckt, die sie nur in ihrer Wortart beeinflussen konnte. Eigene Wörter dur e sie nicht hinzu gen und auch keine der herausgegebenen streichen.
Das sind nur wenige der unendlich vielen Möglichkeiten, künstliche Intelligenz künstlerisch zu nutzen. Navarros Fazit: „Das größte Feedback aus den Workshops ist Staunen. Die meisten Menschen sind überrascht, was mit wenigen Zeilen Code oder kurzen Befehlen an ein bestehendes System möglich ist.“
Wenn düstere Ereignisse, Humor und ein Quäntchen Satire aufeinandertre en, entsteht o etwas Gutes. Jedenfalls in den folgenden drei Büchern. Die drei IchErzähler:innen haben scharfe Zungen und eine ebensolche Beobachtungsgabe. Ihre Autor:innen kombinieren Aspekte verschiedener Genres. Jakob Pretterhofer hat sogar ein neues erfunden: den Bobo-Thriller.
Seine bei Elster&Salis Wien erschienene Erzählung lässt die Leser:innen gebannt auf eine Eskalation mit Todesfolge warten, die sich von der ersten bis zur letzten Seite anzukündigen scheint. Aber in „Die erste Attacke“ stirbt niemand. Es passiert überhaupt wenig Außergewöhnliches: Drei Paare fahren mit ihren Sprösslingen auf Urlaub. Als Ferienort wurde eine eher praktische als pittoreske Berghütte mit großem Aufenthaltsraum und Matratzenlager auserkoren. Dort tre en sich die Bründelmayers (neureich, SUV-Fahrer, zwei selbstbewusste Kinder), die Riedls (mittelständisch, um Aufgeschlossenheit und Gleichberechtigung bemüht, ein schüchterner Sohn) und die Familie des Ich-Erzählers (Eltern, die außer ihren beiden Kindern nicht mehr viel gemeinsam haben).
Die drei Familien verbindet eigentlich nur eine einzige Sache, diese aber dar umso stärker: der Schlaf ihrer Kinder. Dessen Qualität ist allen Elternpaaren heilig und soll durch Aktivität an der frischen Lu , verschiedene Atem- und Konzentrationsübungen und strikt einzuhaltende Einschlafrituale gewährleistet werden. Ohne Erfolg: Schon in der ersten Nacht hrt Konstantin, der Sohn der Riedls, schreiend aus dem Schlaf. Er bleibt nicht der Einzige.
Während die Eltern über Erziehung diskutieren und hilflos ihre albträumenden und von Tag zu Tag unfolgsamer werdenden Kinder betrachten, kommen noch andere Probleme zum Vorschein: Gedankliche Untreue wird zu real ausgelebter. Politische Ansichten krachen zusammen und niemand rückt auch nur einen Millimeter von der eigenen ab. Die Männer müssen sich gegenseitig ihre Männlichkeit beweisen und gleichzeitig demonstrieren, dass sie alte patriarchale Muster hinter sich gelassen haben. Die Frauen sind zwischen Mutterscha und Karriere eingeklemmt.
Alltägliche Schwierigkeiten also, die vielen Leser:innen vertraut sein dür en. Der Erzähler berichtet mit der ehrlichen Verzweiflung eines scheiternden Vaters
Schauerlich, witzig, poetisch, lebensnah –alles in einem Text? Natürlich geht das
Venedig ist schön, aber auch ge hrlich. Wer’s nicht glaubt, muss Tatjana Kruse lesen
und Ehemanns darüber. Und doch wirkt die ganze Geschichte auch lächerlich – das Bobo-Leben dreier Ehepaare in seiner ganzen Absurdität. Und dann schleicht sich das Thriller-Element in die atemlos erzählte, dramaturgisch klug komponierte Geschichte ein: Die Kinder haben alle genau denselben Traum – und zwar den, den auch der Erzähler vor einiger Zeit geträumt hat: Er sitzt auf einer Terrasse, alles ist ruhig. Und doch weiß er: Die erste Attacke steht unmittelbar bevor.
Ein Ge hl, das die Protagonistin in Alexandra Stahls Roman „Frauen, die beim Lachen sterben“ (Jung und Jung) nicht
teilt. Was bevorsteht, weiß sie nicht, und auch nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Iris ist auf einer griechischen Insel. Allein. Vor Kurzem hat sie ihren viele Jahre ausgeübten Job in einer Berliner Künstlerresidenz gekündigt. Vor noch Kürzerem hat sie ihren nach der Kündigung angenommenen Job im Bioladen einer Freundin ebenfalls gekündigt. Ihre Beziehung, in der sie nur kurz glücklich und dann lang unglücklich war, ist beendet. Und eine ihrer wichtigsten Freundscha en ist in die Brüche gegangen. Mit Katja, von der sie dachte, sie sei ihre beste Freundin. Bis Katja sie hintergangen und sich von ihr abgewandt hat.
Jetzt, in der griechischen Ferienresidenz des Italieners Paolo, denkt Iris über das Leben nach und fragt sich, was das eigentlich r eine Geschichte ist, die sie sich darüber selbst erzählt hat. Ihre Beobachtungen über sich und andere sind humorvoll und prägnant, manchmal böse, manchmal abgeklärt und manchmal wehmütig. Sowohl die erzählerische Gegenwart in Griechenland als auch die in vielen Rückblenden aufgerollten Jahre in Berlin sind voller Situationskomik.
Gegen Ende des Romans stirbt eine der Nebenfiguren, eine Katzen liebende Amerikanerin. Wahrscheinlich ist sie im Drogenrausch von einem Felsen gestürzt. Ihr Tod reiht sich in die skurrilen und doch alltäglichen Ereignisse ein, von denen die Erzählerin berichtet, ohne vorschnell zu urteilen: „Ich hatte mich daran gewöhnt, über Dinge nachzudenken, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Wozu auch, gab es ein Preisgeld?“
Für die Protagonistin in „Tagebuch einer Wasserleiche aus dem Canale Grande“ von Tatjana Kruse (Haymon) war das Leben bislang vorhersehbar und strukturiert.
Die erste Attacke (Elster&Salis Wien)
ISBN:
978-3-9505435-06
Frauen, die beim Lachen sterben (Jung und Jung)
ISBN: 978-3-99027-292-3
Tagebuch einer Wasserleiche aus dem Canale Grande (Haymon)
ISBN: 978-3-7099-8196-2
Ebenso wie sie selbst: Astrid ist Buchhalterin, arbeitsam, kund:innenorientiert, gesetzestreu, pünktlich. Als sie eines Tages ihren Ehemann und Partner in der gemeinsamen Firma mit der Nachbarin im Bett erwischt, ändert sich das. Sie tut etwas, das sie noch nie getan hat: Alle Verpflichtungen und Vorbehalte in den Wind schlagen und einfach ein Zugticket kaufen. Nach Venedig.
Dort angekommen, gerät ihr bisher ruhiges Leben völlig aus den Fugen. Dass der Besitzer ihrer auf die Schnelle gemieteten Unterkun in mafiöse Geschä e verstrickt ist, konnte sie wirklich nicht ahnen. Je mehr sich die Ereignisse überschlagen (Überfall, Verfolgungsjagden, Leichen), desto mehr scheint Astrid wie ein Fisch im Wasser. Obwohl sie nicht müde wird zu betonen, dass Verwicklung in irrwitzige Situationen und Hals-über-Kopf-Entscheidungen eigentlich gar nicht ihrer Persönlichkeit entsprechen. Ein Glück r die Leser:innen, dass Tatjana Kruse die Stimme der Vernun im Kopf ihrer Protagonistin nicht die Oberhand gewinnen lässt. Sondern die Abenteuerlust.
Dank unseren Kunden haben wir in den vergangenen drei Jahren
Gemeinsam mit ihrer Schwester Ulla Remmer leitet Susanne Remmer die renommierte „Buchhandlung Leo“ im Herzen des ersten Wiener Gemeindebezirks. Als Jurymitglied des jährlichen Leo-PerutzPreises begeistert sich Susanne Remmer besonders r Krimis und fiebert den Neuerscheinungen dieses Bücherfrühlings entgegen. Darunter der neue Krimi von Fred Vargas: „Jenseits des Grabes“ (Limes). „Ich habe die Reihe um den eigenwilligen Kommissar Adamsberg und sein nicht minder eigenwilliges Team schon geliebt, als sie vor Jahren erfolgreich beim Au au Verlag lief“, sagt Remmer. Die Fälle seien stets außergewöhnlich und bis zum Schluss spannend. „Das erwarte ich mir natürlich auch vom neuen Band!“
Ebenso freut sich Remmer auf Louise Pennys „Ein sicheres Zuhause“ (Kampa), mittlerweile der 18. Band der Reihe. Leser:innen werden darin wieder in das kanadische Dorf Three Pines ge hrt, wo sie auf Chief Inspector Gamache samt Mitarbeitern, Familie und schrulligem Freundeskreis tre en. „Ich habe einen Hang zu unkonventionellen Ermittlern“, sagt Remmer, die an Pennys Titel vor allem die überraschenden Wendungen schätzt. „Wenn man einmal in ihrem Universum angekommen ist, will man Armand Gamache immer weiter begleiten.“
Vergangenen Herbst machte Remmer eine Entdeckung, die sie teilen möchte. „Eher zu llig“ habe die Buchhändlerin „Der letzte Zug nach Schottland“ (Oktopus) von
ISBN: 978-3-8090-2782-9
Text: Elisabeth Krenn-Stuppnig
„,Der letzte Zug nach Schottland‘ ist eine wunderbare Milieustudie der britischen Gesellscha in herrlich trockenem Stil“
Susanne Remmer
Josephine Tey gelesen und sei sofort „hin und weg“ gewesen. Die Geschichte: Inspector Alan Grant reist mit einem Freund in die schottischen Highlands, um sich zu erholen, doch er wird in einen Mordfall verwickelt. „Eine wunderbare Milieustudie der briti-
ISBN: 978-3-311-12073-5
ISBN: 978-3-311-30032-8
schen Gesellscha in herrlich trockenem Stil“ meint Remmer.
Auch James Kestrels „Fünf Winter“ (Suhrkamp) musste ein halbes Jahr im Regal der Leseexemplare stehen, bis ihn die Buchhändlerin zur Hand nahm. Eine klare Empfehlung, sagt Remmer: Ein US-Detective auf Honolulu im Jahr 1941 soll einen grausamen Mord an zwei jungen Leuten au lären. Die Ermittlungen hren ihn nach Hongkong und durch die Wirren des Angri s auf Pearl Harbour in japanische Gefangenscha . Erst Jahre nach der Kapitulation Japans kommt er zurück und versucht, den alten Fall als Privatdetektiv zu lösen. „Ich habe das Buch samt seinem etwas he igen Beginn genossen wie einen guten alten Hollywood-Klassiker in Schwarz-Weiß.“
Noch ein weiterer Thriller findet sich unter den Literaturempfehlungen: „Verderben“ (Heyne) von Karin Smirno . Die schwedische Autorin setzt die erfolgreiche „Millennium“-Reihe von Stieg Larsson fort. Man folgt Mikael Blomkvist und Lisbeth Salander in den Norden Schwedens, die beiden tre en nach Jahren zu llig dort zusammen. Lisbeths Nichte sucht ihre verschwundene Mutter und versucht sich gegen ihren Stiefvater zu wehren, dazu ist ihr jedes Mittel recht. Der Enthüllungsjournalist Blomkvist stößt beim Kampf internationaler Konzerne um billige Ressourcen im Land auf Ungereimtheiten. Remmers Resümee: „Ein gut gemachter spannend-rasanter Thrillersto in bewährter schwedischer Tradition.“
ISBN: 978-3-518-47317-7
ISBN: 978-3-453-27432-7
Uli Brée ist bekannt r seine Arbeit als Autor und Drehbuchschreiber r Filme und Serien wie „Vier Frauen und ein Todesfall“, „Vorstadtweiber“ oder die Entwicklung der Figur Bibi Fellner im österreichischen „Tatort“. Außerdem hat er Musicals gescha en und Kinderbücher verfasst. Für den Thriller „Du wirst mich töten“ (Amalthea) gewann er 2022 den Leo-Perutz-Preis. Dabei liest Uli Brée eher keine Krimis. „Also, schon, aber nicht wirklich“, sagt er. Die, die er empfiehlt, sind also Bücher, die es ihm wirklich angetan haben.
Ihm ähnlich ist etwa Sybille Lewitscharo . Auch sie habe eigentlich keine Krimis geschrieben, meint Brée – „und genau das mag ich an diesem Buch“. Er meint „Killmousky“ (Suhrkamp): Nachdem Richard Ellwanger seinen Job als Kriminalhauptkommissar aufgegeben hat, steht er vor der Frage, wie er seine Zeit verbringen soll. Ein Au rag in New York, bei dem er den Verdacht gegen einen trauernden Ehemann untersuchen soll, hrt ihn in eine fremde Welt voller Geheimnisse, Sprachbarrieren und potenzieller persönlicher Verstrickungen. „Der Plot braucht keine konstruierte Handlung“, meint Brée. „Die Charaktere sind tiefgründig und der Schreibstil ist erfreulich. Die Aufklärung des Falles erfolgt dabei ganz im Stil der klassischen Detektivgeschichte, was aber richtig guttut im Wust der vielen Krimis, die um jeden Preis originell sein wollen.“
Außerdem empfiehlt Brée „Drei Tage und ein Leben“ (btb) von Pierre Lemaitre.
Text: Elisabeth Krenn-Stuppnig
„Schnappt euch diesen Autor und bringt endlich diesen literarischen Thriller raus!“
Uli Brée über Klaus Rohrmosers
„Die zwölf Dutzend Bücher der Claire Belmont“
An dem Thriller schätzt er, dass er „nicht mit billigen Tricks“ arbeitet oder um Aufmerksamkeit heischt. Im Gegenteil: „Ein berührender Thriller. Hochemotional und gleichzeitig spannend.“ Die Geschichte: Der sechsjährige Rémi aus dem französischen Beauval verschwindet. Trotz Suchaktion
ISBN:
ISBN: 978-3-442-71549-7
durch Nachbarn und Freunde wird er nicht gefunden. Ein Jahrhundertsturm zwingt das Dorf, sich zurückzuziehen. Nur der zwöl ährige Antoine kennt das Geheimnis des Verschwindens.
Bei Brée ist auch Kurt Palms „Der Hai im System“ (Leykam) hoch im Kurs. Ein untypischer Krimi, schließlich gibt es weder einen Ermittler noch einen klassischen Mord. In Palms Buch sei schnell ziemlich klar, dass die ganze Sache nicht gut ausgehen könne. Dass sich „ein Katastrophen-Magma zusammenbraut und ganz gewaltig explodieren wird.“ Das mache es noch spannender. Palms Figuren seien kranke und verletzte Seelen, die sich selbst in ihre Abgründe manövrieren. „Die nicht nur seelische Massenkarambolage ist vorprogrammiert und schmerzt dadurch umso mehr. Ein Buch, das wehtut.“
Abschließend richtet Brée mit einer Buchempfehlung einen Appell an Verlage: Klaus Rohrmosers neues Werk „Die zwölf Dutzend Bücher der Claire Belmont“ habe ihn „ansatzlos eingesogen und erst nach der letzten Seite wieder ausgespuckt“, sagt er begeistert. Darin geht es um den dreiundzwanzig Jahre alten Julien. Als Barpianist schlägt er sich durch die Nächte von Paris, bis er eines Tages einen Anruf erhält, der sein Leben völlig umkrempelt. Brées Au orderung: „Schnappt euch diesen Autor und bringt endlich diesen literarischen Thriller raus. Ich habe selten so ein großartig geschriebenes und geheimnisvolles Buch wie dieses gelesen!“
ISBN: 978-3-7011-8239-8
– Der Markt in Zahlen –
Verglichen mit letztem Jahr bilanziert der Buchhandel im Februar positiv Im Vergleich zu Februar 2023 zeigt der zweite Monat des Jahres 2024 einige erfreuliche Zahlen: Im stationären Buchhandel stieg der Umsatz um fast 8 Prozent, auf dem Gesamtmarkt waren es immerhin 5 Prozent. Auch beim Absatz ist ein Plus zu verzeichnen: In den Buchhandlungen vor Ort wurden um 5,5 Prozent mehr Bücher verkau , im Gesamtmarkt waren es immerhin 4,4 Prozent.
Auch die Buchpreise sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Im Anbetracht der hohen Inflation und steigenden Kosten in allen Bereichen der Buchbranche ist der Anstieg allerdings gering: plus 2,2 Prozent im stationären Buchhandel, plus 0,6 Prozent im gesamten Buchmarkt. Im Februar 2024 kostete ein Buch durchschnittlich 16,12 Euro.
Auch einige Warengruppen konnten im Vergleich mit letztem Jahr eine Umsatzsteigerung verzeichnen: Wie schon im Jänner zählen Belletristik und Kinder- und Jugendliteratur zu den Gewinnern (plus 10,3 und plus 11,9 Prozent). Reisebücher konnten um 5,3 Prozent zulegen. Der Negativtrend im Fachbuchbereich setzt sich fort. Besonders betro en sind Bücher zu Naturwissenscha , Medizin, Informatik und Technik.
UMSATZVERÄNDERUNG
Stat. BuchhandelGesamtmarkt
+ 7,8 %
zu Februar 2023
+ 5 %
zu Februar 2023
STATIONÄRER BUCH HANDEL Umsatzverteilung
DURCHSCHNITTSPREIS
Stat. BuchhandelGesamtmarkt
+ 2,2 %
Veränderung zu Februar 2023
UMSATZENTWICKLUNG WARENGRUPPEN Gesamtmarkt
Ratgeber Naturwissenscha en, Medizin, Informatik, Technik
Geisteswissenscha
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Veränderung zu Februar 2023
+
4,4 %
Absatzentwicklung Gesamtmarkt im Vergleich zu 02/2023
Absatzentwicklung stat. Buchmarkt im Vergleich zu 02/2023
Im Au rag des HVB ermittelt das Marktforschungsinstitut media control monatlich die Umsatzveränderungen im Vergleich zum Vorjahresmonat r die Absatzwege Sortimentsbuchhandel, E-Commerce, Bahnhofsbuchhandel sowie Elektro- und Drogeriemarkt. Mit dem MC-Buchhandelspanel werden 600 Verkaufsstellen und knapp 90 % aller Barverkäufe in Österreich abgedeckt.
Text: Erich Klein
Illustration: Katharina Klein
Karl Kraus wird 1874 in der böhmischen Kleinstadt Gitschin in einer wohlhabenden jüdischen Kaufmannsfamilie geboren, die 1877 nach Wien übersiedelt. Ab 1892 studiert er Rechtswissenscha . 1897 rechnet er unter dem Titel „Die demolirte Litteratur“ erstmals mit der Wiener Ka eehauskultur satirisch ab. Ab 1899 gibt er seine eigene Zeitschri Die Fackel heraus, die er bis 1936 als EinMann-Betrieb vorwiegend selbst schreibt. Dreiundzwanzigtausend Seiten Prosa, ein „Phänomen der Kultur- und Gesellschaftskritik, wie die Weltliteratur kein ähnliches hat“, wie Hans Wollschläger, Herausgeber von „Das Karl Kraus Lesebuch“, schreibt. Was der Publizist, Satiriker, Lyriker, Übersetzer, Aphoristiker, Dramatiker und Rezitator Kraus siebenunddreißig Jahre lang auf Zeitungspapier niederschreibt, ist selbst Weltliteratur!
und „Nachrichtenschieber“. Wien, die Hauptstadt des Kaiserreichs „Kakanien“ (Robert Musil) mit zweiund nfzig Millionen Einwohner:innen, ist r Kraus eine „Gernegroßstadt“, die sich durch „Hundsgemeinwesen“ auszeichnet. Im alten Österreich, wo „Schicksalswendungen durch Redewendungen übertüncht wurden“, stellt er die Schicksalswendung in der Redewendung wieder her. Das geht bisweilen auch als freundlicher Schmäh: „Der Wiener zum Schicksal: Hau her eine, wannst di traust!“
„Ich habe es bisher nicht über den Ruhm hinausgebracht, in engeren Kreisen missliebig geworden zu sein“, kokettiert er in der ersten Nummer der Fackel und findet mit einer gehörigen Portion an jüdischem Selbsthass im noch jungen Zionismus einen ersten Gegner r Polemik. Das kulturgeschichtlich folgenreichste Produkt von Wien um 1900, die Psychoanalyse, kommt nicht besser weg. Über sie macht er sich als „jene Geisteskrankheit, r deren Therapie sie sich hält“, lustig. Kraus rdert junge Talente wie Adolf Loos und Georg Trakl und überzieht Dichter wie Heinrich Heine oder Stefan George mit geiferndem Spott. Journalisten gelten ihm grosso modo als „Taglöhner der Lüge“, „Preßhyänen“,
Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs schweigt Karl Kraus einen Moment lang, um im Dezember 1914 mit einer monumentalen Tirade gegen die Ungeister der Zeit anzuheben, die ihre Gültigkeit bis heute nicht verloren hat: „In dieser großen Zeit, die ich noch gekannt habe, wie sie so klein war; die wieder klein werden wird, wenn ihr dazu noch Zeit bleibt …“ Mitten im Krieg verfasst er die Antikriegssatire „Die letzten Tage der Menschheit“, in der sich der Spötter Kraus zum Republikaner mit starken sozialistischen Sympathien wandelt. Einen Gutteil seiner linken Anhängerscha verliert der Rezitator nicht nur eigener Texte mit seinem Bekenntnis zum rechten Ständestaatskanzler Dollfuß.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten llt im Oktober 1933 jenes Wort, das nicht sein letztes bleiben sollte: „Man frage nicht, was all die Zeit ich machte. / Ich bleibe stumm;/ und sage nicht, warum./ Und Stille gibt es, da die Erde krachte. (…) Das Wort entschlief, als jene Welt erwachte.“ Karl Kraus stirbt am 12. Juni 1936 in seiner Wohnung in Wien infolge eines Herz- und Gehirnschlages.
„Karl Kraus ist abgestiegen zur Hölle, zu richten die Lebendigen und die Toten.“
Oskar Kokoschka
„Karl Kraus
war
etwas wie ein Vorläufer der Atombombe, ihre Schrecken waren schon in seinem Wort.“
Elias CanettiJahrzehntelang stand Herwig Tachezi hauptberuflich auf der Bühne, erntete Applaus vom Publikum und Lob im Feuilleton. Dann wechselte er die Seiten. Seit 2012 bietet der einstige Profi-Cellist und Grafiksammler den Werken von anderen eine Bühne: etwa von Goya, Gauguin, Picasso und Hiroshige und weniger bekannten Künstler:innen. Die Gegenwart repräsentieren o Studierende der Kunstuniversitäten.
Tachezis Galerie Hochdruck ist eine der wenigen Kunstgalerien der Stadt, die auf europäische und internationale Originalgrafik vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart spezialisiert ist, in der Breite des Angebotes wahrscheinlich die einzige. Neben Einzelblättern findet man hier verschiedenste
Sammelstücke: Bücher mit Originalgrafik, Ephemera wie Exlibris, Einladungskarten oder Spielkarten mit Originalgrafik und eine Fachbibliothek zum Thema Druckgrafik. Als Buchhändler will sich Herwig Tachezi aber nicht verstanden wissen. „Antiquar, wenn Sie so wollen“, beantwortet er die Frage nach seinem Selbstverständnis. Tachezi ist Mitglied im Verband der Antiquare Österreichs.
Tatsächlich hat Herwig Tachezis Berufsalltag in etwa so viel mit dem eines Buchhändlers gemein wie das Literaturmuseum der Nationalbibliothek mit einer ThaliaFiliale. „Ich verkaufe nichts, was man jederzeit nachdrucken könnte“, erklärt er. Dementsprechend ist die Galerie Hochdruck auch weit entfernt von dem, was man sich
„Ich verkaufe nichts, was man jederzeit nachdrucken könnte“
allgemein unter einem Geschä vorstellt: Im ersten Stock eines modernen Wohnhauses unweit des Brunnenmarkts in Ottakring gelegen, erwartet Besucher:innen hier ein intimes Tête-à-Tête mit teils jahrhundertealten Druckwerken – und Herwig Tachezi in der Rolle des Kunst-Chaperons.
Seine Stammkund:innen kommen meist vorangemeldet und o aus aller Welt. In stundenlanger Vorarbeit legt der Galerist ausgewählte Stücke r sie zur Ansicht aus. Manchmal, erzählt er, komme es dann ganz anders als geplant. Etwa beim Besuch einer internationalen Händlerin, die eigens angereist war, um französische Grafiken des ausgehenden 19. Jahrhunderts zu begutachten, und letztendlich die Galerie mit gänzlich anderen Werken verließ. „Das ist, wie man so schön sagt, ‚Beifang‘.“
Im Onlineshop passiere so etwas selten. „Dort wird in der Regel gezielt mit Stichwort gesucht. Man weiß im Vorhinein genau, was man will.“ Bei Kunstwerken, und dazu zähle originale Druckgrafik nun einmal, sei laut Tachezi umfangreiche Beratung und Präzisierung des Gewünschten wichtig, auch um spätere Reklamationen zu vermeiden. Kunstkäufe „per Click“ seien eher nur im untersten Preisbereich üblich.
Die fortschreitende Digitalisierung ist auch auf dem Kunstmarkt Fluch und Segen zugleich: Der virtuelle Raum bietet Galerist:innen und Sammler:innen nie da gewesene Präsentations- und Vernetzungsmöglichkeiten – und erö net findigen Betrüger:innen neue Optionen. „Wobei vor allem Druckgrafik nicht so gern ge lscht wird, weil es kompliziert ist und sich der zu erwartende Profit eher in Grenzen hält.“ Zur Vorbeugung helfen genaue Recherche und Provenienzforschung, Kernstücke von Herwig Tachezis täglicher Arbeit.
Galerie Hochdruck Friedmanngasse 12/5, 1160 Wien
„Unsere Bücher scha en den Schritt von der reinen Wissenscha zum allgemeinen Publikum“Text: Ruth Kronbichler
Bücher und Bildung gehören r Waltraud Moritz zusammen. Die Pandemiejahre hätten die Wichtigkeit der Wissenscha alarmierend unterstrichen, sagt sie. Wissenscha wird im Böhlau Verlag verlegt und verkau . Seit 2020 ist Moritz dort Geschä s hrerin.
Als Studentin der Komparatistik in Wien war es r die gebürtige Vorarlbergerin immer ein Wunschziel, in einem Verlag zu arbeiten. Erste Erfahrungen sammelte sie bereits während ihres Studiums im Passagen Verlag. Nach dem Studienabschluss war sie gut zehn Jahre lang im Bildungsbereich tätig, bevor sie wieder in die Verlagsarbeit wechselte. Für mehrere Jahre war sie im MANZSchulbuchverlag r Produktentwicklung und Marketing verantwortlich.
2017 kam Waltraud Moritz als Kommunikationsleiterin der deutschen Verlagsgruppe Vandenhoeck-Ruprecht nach Göttingen. „Eine sehr interessante Erfahrung“, erinnert sie sich, die als über Fünfzigjährige in eine andere Stadt gezogen war. „Es ist zwar ein furchtbar abgedroschener Satz, aber die Menschen sind überall ein bisschen anders.“ Die in Göttingen haben ihren Humor nicht verstanden. „Oder nicht gemocht. Daran
knabbere ich immer noch ein bisschen.“ Sie sei gern nach Wien zurückgekehrt. 2019 übernahm sie die Leitung des Böhlau Verlages, ein Jahr später wurde sie Geschä shrerin.
Dinge infrage stellen zeichne einen Wissenscha sverlag aus, erklärt Moritz. Hinter dem O ensichtlichen doch noch ein Fragezeichen zu setzen, Diskurse zu scha en und immer wieder aufzurollen. „Bildung ist ein hohes Gut“, betont sie.
Das Sachbuchsegment des Böhlau Verlags richtet sich nicht nur an die wissenscha liche Community. „Wir machen Bücher, die den Schritt von der reinen Wissenscha zum allgemeinen Publikum scha en.“ Trotzdem haben die meisten Titel aus dem Böhlau Verlag eine spitze Zielgruppe. Wenn ein Buch sich im Böhlau-Verlag gut verkaufe, seien das an die 3.000 Stück, erklärt Moritz.
An ihrer Arbeit schätzt Moritz vor allem den Kontakt zu anderen. Am meisten Freude bereitet es ihr, mit Autor:innen gemeinsam Titel zu entwickeln und zu überlegen, wie man diese auf dem Markt am besten präsentiert. Bei Buchpräsentationen genießt sie es, den Kontakt zwischen Autor:innen und den Leser:innen herzustellen.
Die Übernahme des Böhlau Verlags durch die niederländische Verlagsgruppe Brill 2021 und der ganz aktuelle Zusammenschluss der Muttergesellscha mit dem Verlagshaus De Gruyter Brill findet Moritz überwiegend positiv: „Durch das Vertriebsteam des holländischen bzw. deutschen Verlags kann Böhlau auch im amerikanischen und asiatischen Markt präsent sein.“ Zwischen achtzig und neunzig Titel produziert der Böhlau Verlag pro Jahr. Das Themenfeld ist breit ge chert, Schwerpunkte liegen auf Geschichte, Musik, Kunst und Design.
Privat liest Waltraud Moritz auch gern Belletristik. Die Wissenscha lässt sie am Wochenende lieber im Büro. Neben Theaterbesuchen und Kochabenden besucht die Verlagschefin sehr gerne Buchhandlungen und verlässt sie selten ohne ein neues Werk. „Auch wenn der Stapel meiner ungelesenen Bücher immer höher wird“, sagt sie und lacht. „Ich kann nicht anders.“
Böhlau Verlag
Zeltgasse 1/6a, 1080 Wien info@v-r.de
Wiener Schurkenstück
Er kennt die Deals zwischen Boulevardpresse und Politik und ist Teil des Systems: Vinzent Kluger, Chefreporter und bekannt mit den Wichtigen des Landes, hat scheinbar alles gesehen. Doch die nächste Exklusivstory wird blutig …
„Tod einer Randnotiz“ –Thomas Schrems. Gmeiner
ISBN: 978-3-8392-0648-5
Spektakulärer Tod in Venedig Godolphin ist kein umgänglicher Zeitgenosse. Um seine Fernsehkarriere zu befeuern, plant der „Duke“ die Inszenierung einer sensationellen historischen Entdeckung rund um zwei Morde an Mitgliedern der Medici-Familie im 16. Jahrhundert. Doch bevor es zur Enthüllung kommt, wird er tot aufgefunden.
„Die Medici-Morde“ –David Hewson. Folio
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Bis alles eskaliert
So, wie die talentierte Julia dem exzentrischen Maler Joe begegnet, könnte eine große Liebe beginnen. Von Joes Abgründen lässt Julia sich nicht abschrecken. Doch warum malt er nur tote Frauen? Bald ist die Wahrheit nicht mehr zu verbergen.
„Eskalationsstufen“Barbara Rieger. Kremayr & Scheriau
ISBN: 978-3-218-01422-9
Die Abgründe in uns allen
In uns allen schlummern vielleicht potenzielle Täter:innen. Geschieht etwas gänzlich Unvorhergesehenes, können Menschen zu Reaktionen hig sein, die sie sich selbst niemals zugetraut hätten. Geschichten aus dem Stra ereich.
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MICHAEL KÖHLMEIER
Das Philosophenschi
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Mit Bildern Geschichte schreiben Persönliche Ho nungen und Visionen wachsen aus Erlebnissen, mitbestimmt von politischen Faktoren. Aus Begegnungen mit beeindruckenden Persönlichkeiten setzt sich r Helmut Brandstätter ein vielgestaltiges Europa zusammen.
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Immer lauter, bis zur Stille
Leon lebt wie im Rausch, sucht Entgrenzung in der Fremde und probt den Aufstand daheim. Bis er zu spät zurückkommt, als seine Mutter stirbt. Selbstvorwürfe und Erinnerungen quälen ihn, verbittert zieht er sich zurück. Bis er wenig später auf eine Reise geht …
„Lauter“ – Stephan Roiss. Jung und Jung
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Aus dem Ruder
Diana und Charlie sind 17, trans und beste Freunde. Doch das Leben ist chaotisch: Dianas Vater weigert sich, ihr eine Hormonbehandlung zu erlauben, während sich in Charlies Psyche alles immer schneller dreht. Doch miteinander scha en die beiden es durch den Alltag.
„Diana & Charlie“ –Elias Ericson. Lu schacht
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Was zur Hölle …?
Klara steht am Rande eines Burn-outs. Verantwortlich sind allgegenwärtiger Sexismus, ihr Job und ihre Gebärmutter. Plötzlich findet sie sich im Gruppenchat Bible Bad Ass wieder. Dort lassen Bibel-Protagonistinnen die Fetzen fliegen.
„Bible Bad Ass“ –Edith Löhle. Leykam
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Armin Thurnher, Herausgeber der Wochenzeitung FALTER und einer der angesehensten Journalisten Österreichs mit zahlreichen Auszeichnungen, hat sich einen alten Traum erfüllt und ein neues Ziel gesteckt: Lyrik zu schreiben
Interview: Erich Klein
Fotos : Nini Tschavoll
Armin Thurnher, 1949 in Bregenz geboren, ist Journalist und Publizist. Nach dem Studium der Anglistik und Amerikanistik in New York und der Germanistik und Theaterwissenscha en in Wien wurde Thurnher 1977 Mitglied im Redaktionskollektiv der Wiener Stadtzeitung FALTER, deren Herausgeber er bis heute ist. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen zählen der Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels r Toleranz in Denken und Handeln (2010) sowie der Bruno-KreiskyPreis r das politische Buch, Preis r das publizistische Gesamtwerk (2016). Er ist Autor zahlreicher Publikationen. Zuletzt sind diese Werke erschienen: „Anstandslos: Demokratie, Oligarchie, österreichische Abwege“ (Zsolnay, Wien 2023) und „Preis und Klage. Reden und Nachreden in Versen“ (Czernin, Wien 2024).
Herr Thurnher, Sie haben soeben Ihren nfundsiebzigsten Geburtstag gefeiert. Wie alt hlen Sie sich als Schreibender?
Armin Thurnher – Schreibend habe ich zum Alter kaum Beziehung, außer dass ich neuere Themenfelder etwa in der Popkultur nicht mehr durchschaue. Ich zitiere gern aus Ciceros „Lob des Alters“. Cato der Ältere wird gefragt, was das Verderben über die Welt gebracht habe. Seine Antwort: „Es kamen neue Redner auf, bartlose Jünglinge, Torenvolk.“ Ich rechne mich nicht zum Torenvolk, obwohl ich keinen Bart trage.
Was waren die Bücher Ihrer Kindheit?
Thurnher – Mit „Rübezahl“ habe ich lesen gelernt. Nach einem Skiunfall wollte meine Mutter nicht, dass ich ins Spital komme. Der
Hausarzt erklärte sich bereit, mein Bein an ein Bügelbrett zu bandagieren. Während ich im Bett lag, nötigte ich die Mutter, mir das erste Kapitel aus „Rübezahl“ vorzulesen. So lange, bis ich es auswendig konnte. Mithilfe der Worte, die ich im Ohr hatte, suchte ich die Buchstaben zusammen und lernte so lesen. In der Schule konnte ich dann besser lesen als alle anderen. Das Buch besitze ich noch immer, lese es aber nicht regelmäßig. Später waren Gustav Schwabs „Sagen des klassischen Altertums“ wichtig und natürlich Karl May. Auch Coopers „Lederstrumpf“ in einer sehr aus hrlichen Fassung. Meine Eltern waren Mitglied bei der Deutschen Buchgemeinscha , da fanden sich auch einige brauchbare Bücher. Ich erinnere mich an eine Ausgabe von Thornton Wilders „Die Iden des März“ in einem edlen Ledereinband. Ich dachte, das müsste etwas ganz Besonderes sein, bin daran aber gescheitert. Es war noch zu früh, ich war noch nicht am Gymnasium.
„Ich wollte Schri steller werden, allerdings hat mir der Mut r diese ausgesetzte Art der Existenz gefehlt“
Armin Thurnher
Sie schreiben viel. Finden Sie noch Zeit zum Lesen?
Thurnher – Ich glaube, es war Friedrich Torberg, der einmal meinte: „Das bissl, was ich lese, schreibe ich mir selbst.“ Um zu schreiben, muss man natürlich lesen. Abgesehen von Freunden wie Franz Schuh oder Robert Menasse lese ich viel Lyrik, gemäß dem Rat von Joseph Brodsky, dass man sich dadurch einigermaßen einen Überblick über die Weltliteratur verscha en kann. Alle Romane zu lesen ist ohnehin unmöglich. Darüber hinaus gibt es Zufallsentdeckungen wie den russischen Autor Anatolij Marienhof, dessen „Zyniker“ ich kürzlich voll Begeisterung gelesen habe. Ich bin durch ihn auch in den Dichter Sergej Jessenin hineingekippt und in die Jessenin-Biografie von Fritz Mierau.
Wann wurden Sie zum Schreiber?
Thurnher – Relativ früh. Ich wollte schon in der Mittelschule schreiben, und bald war klar, dass ich das auch konnte. Die Lehrer haben mich nicht immer geschätzt, aber sie kamen nicht umhin zu bemerken, dass da in meinen Aufsätzen irgendwas ist. Ich wollte Schri steller werden, allerdings hat mir der Mut r diese ausgesetzte Art der Existenz gefehlt. Während meines Amerikaaufenthaltes begann ich Lyrik zu schreiben. Später kam ich durch Zufall ans Avantgardetheater von Dieter Haspel. Ich schrieb Verschiedenes, auch Songs, die ein Schauspieler vertonte, die vom Österreichischen Rundfunk aufgenommen, aber von Gerd Bacher zensuriert wurden. Es waren erste deutschsprachige Protestsongs, so um 1969. Dann gab es einen Au rag zu einem Stück r die Wiener Festwochen. Mit Heinz R. Unger
„Um zu schreiben, muss man natürlich lesen“, sagt Armin Thurnher. Dass er es ernst meint, zeigt seine umfangreiche Büchersammlung
„Wenn man versucht, die Dinge wieder klar als extreme Ausbeutungs- und Ungleichheitsverhältnisse zu verstehen, dann muss man zum Linken werden“
Armin Thurnher
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gemeinsam habe ich das berühmtberüchtigte Stück „Stoned Vienna“ verfasst. Einige Jahre später kam der FALTER, trotzdem habe ich auch r mich selbst weitergeschrieben.
Höre ich da Bedauern heraus?
Thurnher – Ich glaube, es war besser so. Auch wenn ich heute wieder gern rs Theater schreiben würde. Eine österreichische Operette wäre angemessen! (lacht)
Die Spannweite Ihrer kulturellen Interessen zwischen Heinz. R. Unger und einem Roman über Alfred Brendel ist groß. Haben sich Ihre kulturpolitischen Kämpfe gelohnt?
wickelte sich ein Ge hl r Symbolpolitik und r Dinge, die von der Sozialdemokratie lange Zeit an den Rand geschoben worden waren. Der Arena-Protest war also ganz und gar nicht umsonst. Es war halt ein typisch österreichisch-kulturalistischer Ausdruck von Revolte. Zu mehr reicht es bei uns nicht. Aber vielleicht ist es gar nicht schlecht, dass man nur Bühnenwerke in Gang setzt und eher selten Minister an Laternen au ängt.
Ihre zahlreichen Österreich-Bücher, die neben dem Zeitungsschreiben entstanden, waren eine Art Ersatzhandlung?
Thurnher – Sie waren sehr wichtig. Journalistisches Schreiben ist ein Fluss ohne Wiederkehr, man steht am Ufer und schaut zu, wie man dahinrinnt. Dagegen sind Bücher Kristallisationspunkte. Ich wollte immer ein Buch schreiben, habe es mir gewünscht und mich zugleich davor ge rchtet. Meine ersten Bücher waren eine unglaubliche Anstrengung. Man hat damals noch auf der Schreibmaschine getippt, aber es handelte sich um Anstrengungen zum Zweck der Selbstvergewisserung. Man bemüht sich
dann umso mehr, weil man weiß, das bleibt. Man markiert damit auch den Stand der eigenen Entwicklung. Mein größtes Problem ist der Zeitmangel. Aber hätte ich mehr Zeit, würde ich sie vermutlich trotzdem ungenützt verstreichen lassen. (lacht) Karl Kraus hat den Unterschied zwischen Dichter und Journalist so beschrieben: Der Dichter kann unter Zeitdruck nicht schreiben, der Journalist kann nur unter Zeitdruck schreiben. Ich bin diesbezüglich ein Zwitter.
Sie haben zahlreiche Preise erhalten. Was ist Ihnen schreibend nicht gelungen?
Thurnher – Es gelang mir nicht, den richtigen Titel r meinen Brendel-Roman durchzusetzen. Mein Titel wäre „Die Verfehlung des Alfred Brendel“ gewesen. Brendel wäre im Titel gestanden, das wäre ein besseres Verkaufsargument gewesen. Alfred Brendel, mit dem ich mittlerweile befreundet bin, hat mir das ausgeredet, es würde zu Missverständnissen Anlass gegeben. Er wollte nicht als Mann mit Verfehlungen dastehen. Ich habe außerdem zu wenig Wert auf mein eigenes lyrisches Schreiben gelegt und viel zu spät wirklich ernstha damit begonnen. Das wird sich jetzt aber ändern!
Das klingt nach Kampfansage. Thurnher – Es ist keine Kampfansage. Der Czernin-Verleger Benedikt Föger ist wild entschlossen, demnächst eine Auswahl meiner Gedichte zu verö entlichen. Das werden auch keine Hexameter-Gedichte sein.
Der Anlass unseres Gesprächs ist der Band „Preis und Klage“. Ihr Gedicht-Nachruf auf den verstorbenen Sektionschef Pilnacek hat einiges Aufsehen erregt … Thurnher – Es gab Kritik, aber auch viel Zuspruch. Das war sicher mein umstrittenstes Gedicht und unter anderem auch der Anlass, „Preis und Klage“ zu publizieren. Ich wollte es in einen größeren Zusammenhang stellen. Ein auch als Intellektueller sehr angesehener Kopf dieser Stadt meinte, einen Nachruf im Stil von Wilhelm Busch zu schreiben, gehe nun wirklich nicht. Ich habe dann zu erklären versucht, was Hexameter bedeutet und was Elegien überhaupt sind. Ich entschied mich r den Hexameter auch wegen dessen heroischer Anmutung, gleichzeitig habe ich das Ganze „prosaisiert“ und „verumgangssprachlicht“. Wenn Sie mich da r kritisieren, neige ich mein Haupt und nehme das hin.
Sie haben einmal in Gedichtform die Frage gestellt: „Was heißt bürgerlich?“ Was bedeutet es heute, links zu sein?
Thurnher – Links zu sein bedeutet r mich, den – wie ich es nenne – neoliberalen Aluhut abzunehmen und zu versuchen, sich bewusst zu machen, was in den dreißig, vierzig Jahren seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion vor sich geht. Es begann als intellektuelle O ensive schon in der Nachkriegszeit und brach dann in den ReaganThatcher-Jahren über uns herein. So muss man die Digitalisierung als den technischen Ausdruck dieser von oben mit viel Geld instrumentierten intellektuellen Revolte verstehen. Der gesamte freie Westen trägt diesen Aluhut. Wenn man versucht, die Dinge wieder klar als extreme Ausbeutungs- und Ungleichheitsverhältnisse zu verstehen, dann muss man zum Linken werden. Gleichzeitig muss man wissen, dass uns die alten linken Kamellen nicht retten werden.
Das gilt auch in Bezug auf den SPÖVorsitzenden Andreas Babler?
Thurnher – Babler trägt keinen Aluhut. Er ist kein Kapitalversteher, das muss man ihm zugutehalten. Die Sozialdemokratie hat das Problem, dass sie auch jene Institutionen neu erfinden müsste, aus denen sie selbst besteht. Leider gibt es immer diesen unheilvollen Schutzreflex statt einer Rekonstruktion, auch des Staates. Der ö entlich-rechtliche Rundfunk ist das beste Beispiel da r. Ich muss den ORF verteidigen und verteidige ihn nicht, weil er so ist, wie er ist. Ich verteidige die Idee, aber eine Idee zu verteidigen ist o nur eine verblasene Sache. Also verteidige ich ihn mit den bestehenden Freiheiten, Ideen und Programmen. Das heißt r mich, links zu sein. Aus demselben Grund muss ich den Staat und die Reste staatlicher Bürokratie verteidigen.
Vor zehn Jahren erschien „Republik ohne Würde“. Ihr letztes Österreich-Buch heißt „Anstandslos“. Armin Thurnher als Chronist und Weltgeist der Zweiten Republik und ihrer Akteure?
Thurnher – Es geht hier nicht um die einzelnen Personen. Bereits Karl Kraus hat gesagt: „Was vom Sto lebt, stirbt vor dem Sto e.“ Es geht vor allem darum, was anhand dieser Personen gesagt wird. Man kann die Namen der Politiker austauschen. Das Wiederauftauchen des „Ingenieurs des Grauens“ Peter Westenthaler als ORF-Sti ungsrat ist so ein Fall. Der spielte schon vor nfundzwanzig Jahren im ORF eine unheilvolle Rolle. Ich habe jetzt mein Buch „Heimniederlage“ wieder durchgeblättert und festgestellt: Man muss nur die Namen austauschen, es ist immer noch alles gültig. Ich hatte eine Chronik
der Machtübernahme von Blau-Schwarz und der Zerstörung des sozialpartnerscha lichen Österreichs geschrieben. Das Buch erzählt nur, was geschah. Genau dasselbe geschieht immer wieder.
Karl Kraus wäre heuer einhundert nfzig. Ist der Verfasser der Fackel noch ein zeitgemäßes Role Model?
Thurnher – Da halte ich mich an die Anweisung meines väterlichen Freundes Franz Schuh, der gesagt hat, man müsse die Schule des Karl Kraus taoistisch durchlaufen, aber man dürfe sie nicht als dessen Jünger verlassen. Dieser Gefahr muss man entgehen. Ansonsten kann man von Kraus viel lernen. Den eisernen Vernichtungswillen von Gegnern sollte man jedoch nicht übernehmen. Was es aber braucht, sind Kraus-Leser. Ich finde, niemand sollte in Österreich den Beruf des Journalisten ausüben dürfen, ohne den Nachweis einer ausgiebigen Karl-Kraus-Lektüre erbracht zu haben. Ich würde mit „Die letzten Tage der Menschheit“ beginnen. Wer das nicht begri en hat, sollte nichts über Österreich schreiben dürfen. Man lernt bei Kraus das Handwerk des Hörens und des Erkennens, und vor allem lernt man bei ihm, dass man sich nicht die Sprache unterwir , sondern dass man sich der Sprache unterwir . Das ist r mich die wichtigste Lehre. Insofern ist Karl Kraus r mich eine zentrale Figur gewesen, und er ist es noch immer.
Kraus war auch ein bedeutender Dichter. Worin besteht der Unterschied zwischen journalistischem und literarischem Schreiben?
Thurnher – Gedichte sind konzentrierter. Man versucht, ganz kleine Momente genau zu betrachten, seien es kleine welthistorische Momente, die eher selten sind, oder vielleicht Käfer, die etwas Merkwürdiges tun, oder ein Naturerlebnis oder vielleicht einen psychischen Vorgang. Jedenfalls geht es um Dinge, die sich mit unseren begrenzten psychischen Fähigkeiten beobachten und festhalten lassen, die etwas in uns auslösen, das wir selber gar nicht gewusst oder gekannt haben. Das sind Eigenscha en im Schreiben, die man im Journalismus nicht so leicht rüberbringt. Im Journalismus gelingt das nur, wenn man versucht, Figuren und Ereignisse mit ähnlicher Genauigkeit zu beobachten, und indem man dann versucht, diese selbst Formulierungen erzeugen zu lassen. Das ist nicht einfach auszudrücken, aber das ist meine Au assung von Literatur. Insofern ist auch jeder meiner Kommentare ein Versuch, Literatur zu schreiben, wenn »
Karin Haller
Geschä s hrerin des Instituts r Jugendliteratur, www.jugendliteratur.at
Vor mir liegt „Emil und die Detektive“. Zweimal, beides Neuerscheinungen anlässlich Kästners Jubiläumsjahres. Hier das wohlbekannte Titelbild von Walter Trier aus 1929, dort ein grafisch gestalteter Umschlag der Sonderausgabe. Ge hlsmäßig bevorzuge ich das erstere. Weil es mir so vertraut ist?
Cover sind wichtig, darüber sind sich vom Verlag über den Buchhandel bis hin zur Käuferin alle einig. Wie weit sollen sie „mit der Zeit gehen“? Gehört zu einem Klassiker auch seine Originalillustration?
Können Sie sich „Das kleine Ich bin ich“ mit einem anderen „kleinen Ich“ als dem von Susi Weigel vorstellen?
Auch Michael Endes „Jim Knopf“ ist so ein Fall, wo sich Cover im allgemeinen Gedächtnis eingeprägt haben. Dass diese samt der Innenillustrationen jetzt doch anders ausschauen, dass Jim Knopf selbst jetzt anders ausschaut, war keine ästhetische Entscheidung. Der Thienemann Verlag hat aus beiden Bänden alle rassistischen Begri e gestrichen und F.J. Tripps Originalillustrationen vom Grafiker Mathias Weber neu kolorieren und umgestalten lassen. Gut so. Nicht alles, was uns vertraut ist, sollte zwangsläufig bleiben.
auch mit Figuren wie Westenthaler oder Böhmermann. Ich versuche immer, die Dinge zu literarisieren. Viele glauben, literarisieren bedeute „behübschen“ oder „mit Ornamenten verzieren“. Das Gegenteil ist der Fall. Literarisierung heißt, genauer und freier zu werden.
Eine unanständige Frage: Wer spielt besser Klavier, Armin Thurnher oder Nationalratspräsident Sobotka, eine Ihrer journalistischen „Lieblingsfiguren“?
„Ich finde, niemand sollte in Österreich den Beruf des Journalisten ausüben dürfen, ohne den Nachweis einer ausgiebigen KarlKraus-Lektüre erbracht zu haben“
Armin Thurnher
Komponisten. Ich habe die Ehre, mit einigen befreundet zu sein, und halte zeitgenössische Musik r eine besonders wichtige Arbeit. Die höchste Bewunderung habe ich r Menschen, die diese Art des Scha ens eines Kosmos mit einer eigenen Sprache, mit der Musik, auf immer neuem Niveau fort hren, ohne dabei den alten Kosmos zu verlassen oder geringzuschätzen. Dieser Kosmos wird immer erweitert. Man muss sich das weltallmäßig vorstellen, die Grenzen des Alls kennen wir auch nicht. Musik ist r mich die größte Kunstform. Meine Übungen sind nur laienha und dilettantische Annäherungen, wie ein Kind, das durch ein Fernrohr auf den Mond schaut, im Vergleich zu Kosmonauten oder jenen, die mit dem Hubble-Teleskop arbeiten.
Das neuste Buch von Armin Thurnher
Armin Thurnher lobt. Das kommt selten vor. Freunde, Bekannte, Geistesverwandte. Den schreibenden Anwalt Alfred Noll r sein intellektuelles Engagement, den Musikjournalisten Lothar Knessl, der Österreich die Neue Musik nahegebracht hat, Zeit- und Wegge hrten wie den geschichtsbesessenen Journalisten Peter Huemer oder seinen Nachfolger beim FALTER, Florian Klenk. Letztes nicht ohne freiwillige Komik: „Florian Klenk, dich feiern die Fans, dich hassen die Gegner, wild umstritten stehst im Getümmel du. Ich aber, einst deine Queen, und du mein Prince Charles – wie du o mals beklagtest beim langen Warten – nun endlich bist du der König, und ich bin der Sänger.“
Hexameter gehen Armin Thurnher seit Jugendtagen leicht von der Hand, er zögert auch nicht, neidischen Kritiker:innen das Wort zu überlassen: „Ist er jetzt endgültig übergeschnappt?“
Thurnher – Als ausgebildeter Dirigent muss er aus Klavierauszügen spielen können. Sobotka spielt wahrscheinlich ganz gut Klavier. Aber er spielt vermutlich nicht besser als ich, weil er nicht so regelmäßig spielt wie ich. Ich spiele zwar nicht zu geichbleibenden Tageszeiten, versuche aber immer wieder, in das Pablo-Casals-Ritual zu kippen, der jeden Tag mit einem Stück von Johann Sebastian Bach begonnen hat. Meistens sogar mit einer einoder zweistimmigen Invention. So sollte man das machen! Bach ist wie eine Religion r Atheisten, habe ich es einmal formuliert, was dem von mir verehrten Alfred Brendel gefiel. Der Mensch hat spirituelle Bedürfnisse, und die kann ich, wenn nicht mit Lyrik, so mit Musik befriedigen. Bach ist ein vollkommen unergründlicher Kosmos, auch wegen seiner mathematischen Konnotationen. Meine höchste Hochachtung gilt den Komponisten von Musik, das gilt auch r zeitgenössische «
Sie leben und schreiben heute freigespielt vom journalistischen und vom politischen Tagesgeschä . Eine richtige Beschreibung? Thurnher – Ja, ich sehe es so. Ich versuche es, wobei die in der Redaktion natürlich immer sagen, ich müsste mehr da sein, als Herausgeber mehr machen. Ich versuche das, aber ich möchte gern meine letzten Jahre als Schri steller verbringen und auch als solcher wahrgenommen werden. Was nicht heißt, dass ich keine Seuchen-Kolumnen oder keine FALTER-Kolumnen mehr schreibe. Aber man soll das ruhig auch mit einem literarischen Blick betrachten dürfen.
Mit Narrenkappe und Schellen besingt er Lebende und beklagt Tote: Küchenchef Reinhard Gerer, das Dichteridol Hans Magnus Enzensberger, den unvergesslichen Architekturkritiker Jan Tabor, den Fürsten Karl Schwarzenberg und Josef Egger, den langjährigen Rezeptionisten des Falter Verlags. Über Europa schreibt er: „Mumpitz! Wir sind und bleiben der Kompromiss-Kontinent. Wir scha en auch diese Krise. Den Toten ’ne Messe, Schwamm drüber, durchhalten, bis zur nächsten Wahl, bis zum nächsten Sechsfuß.“ In Abwandlung eines Satzes von Gotthold Ephraim Lessing sei gesagt: Wer wird nicht einen Thurnher loben? Doch wird ihn jeder lesen? – Nein. Wir wollen weniger erhoben und fleißiger gelesen sein!
Armin Thurnher: Preis und Klage. Reden und Nachreden in Versen (Czernin, Wien 2024)
ISBN: 978-3-7076-0841-0
Die Leipziger Buchmesse muss sich oft gegen ihr größeres Pendant in Frankfurt behaupten. Zu Unrecht
Text: Peter EngelmannWenn man über Leipzig spricht, muss man auch über Frankfurt reden. Wozu neben der größten Buchmesse der Welt in Frankfurt ein paar Hundert Kilometer weiter noch eine Buchmesse in Leipzig? Zur Zeit der Buchmesse war und ist Frankfurt nicht nur die Mitte Buch-Deutschlands, sondern der Buchwelt. Frankfurt war und ist r Buch-Produzent:innen die ökonomischste Art, aus aller Welt Autor:innen und alle, die sonst mit Büchern zu tun haben, unkompliziert zu tre en. Corona hat gezeigt, dass Zoom-Meetings diese Tre en nicht ersetzen können.
Bei einer Buchmesse geht es vor allem um ein Miteinander von Verlag, Autor:innen, Vertreter:innen, Buchhändler:innen und Journalist:innen. Dieses Miteinander war und ist r Qualitätsverlage, und insbesondere r den Passagen Verlag, das wichtigste Kapital. Der Passagen Verlag ist als wissenscha spolitisches „Au ragswerk“ in meiner Pariser Zeit entstanden. 1985 ging es dem Initiator Michel Foucault und unseren ersten Autoren Jacques Derrida, Jean-Francois Lyotard, Jean-Luc Nancy und
Sarah Kofman darum, die deutsche Blockade der zeitgenössischen französischen Philosophie zu durchbrechen. Der über seine Stellung im Frankfurter Suhrkamp Verlag im westlich-marxistischen Deutschland intellektuell herrschende Jürgen Habermas blockierte die Übersetzung der zeitgenössischen gesellscha skritischen französischen Philosoph:innen. Nachdem Jacob Taubes sich aus der Programmberatung zurückgezogen hatte, blieb hier eine schreiende Lücke.
Schreiend, weil die französischen Autor:innen in anderen westlichen Ländern längst übersetzt und heiß diskutiert wurden. Anders als von den westlichen Marxist:innen um Habermas behauptet, war die französische Philosophie dieser Zeit, ähnlich der Frankfurter Schule, ein Versuch, nach Auschwitz die europäische Au lärung neu zu denken, um ihre Grundsätze, um Menschenrechte, Gleichheit und Gerechtigkeit nach den Nazi-Verbrechen als Kern unserer Zivilisation zu retten. Die Aufgabe des Passagen-Projekts war und ist daher in diesem Kontext, als Buchverlag mit seinen
„Das Miteinander, um das es auf einer Buchmesse geht, war und ist r Qualitätsverlage das wichtigste Kapital“
Büchern Mittel an die Hand zu geben, die europäische Au lärung und ihre Prinzipien zu verteidigen.
Und hier kommen wir zu den Buchmessen. Bücher sind ein Medium, in dem das Passagen-Projekt seine Ziele verfolgt, Veranstaltungen in Theatern oder mit anderen Partnern und eben Buchmessen betrachten wir als andere Medien r unsere Arbeit. Das ist sicher eine Besonderheit des Passagen Verlages, gilt aber auch r andere Qualitätsverlage, die nicht den Kommerz, sondern die Inhalte ihrer Bücher in den Mittelpunkt stellen. Deshalb kommen wir nicht nur nach Frankfurt, sondern auch nach Leipzig, deshalb macht neben Frankfurt auch eine zweite Buchmesse in Deutschland Sinn.
Besonders, wenn sie sich zur Abgrenzung von Frankfurt als leser:innenorientierte Messe organisiert. Auch in Frankfurt gibt es viele Lesungen und Veranstaltungen, aber die Ausstrahlung in die Stadt, auch mit vielen kleineren Veranstaltungen, ist ein Alleinstellungsmerkmal Leipzigs geworden. Leipzig ist r viele autor:innenorientierte Verlage wegen der Begegnungsmöglichkeiten in der Stadt vielleicht sogar die interessantere Buchmesse geworden. Problematisch am Messekonzept ist die Mischung mit der überbordenden Manga-Kultur, die eine eigene Messe verdient hätte, statt die Buchmesse zu verstopfen.
Peter Engelmann ist der Gründer und Leiter des Wiener Passagen Verlags
MONTAG, 1. 4.
Petra Eimer: „Und dann kam Juli“. Für Kinder ab sechs Jahren (Hotel Sonnenburg Lech, Oberlech 55, 6764 Lech, 17:00)
DIENSTAG, 2. 4.
Karl-Markus Gauß: „Schiff aus Stein“ (Alte Schmiede – Literarisches Quartier, Schönlaterngasse 9, 1010 Wien, 19:00)
MITTWOCH, 3. 4.
Stephan Roiss: „Lauter“/Christine Vescoli: „Mutternichts“ (Österr. Gesellschaft für Literatur, Herrengasse 5, 1010 Wien, 19:00)
Eröffnung Rauriser Literaturtage (Mesnerhaus (ehem. Haus für Kultur und Literatur), Kirchweg 3, 5661 Rauris, 19:00)
DONNERSTAG, 4. 4.
Volha Hapeyeva: „Samota. Die Einsamkeit wohnte im Zimmer gegenüber“ (Alte Schmiede - Literarisches Quartier, Schönlaterngasse 9, 1010 Wien, 19:00)
FREITAG, 5. 4.
Sabine Gruber/Irene Langemann/Laura Freudenthaler/Tonio Schachinger (Mesnerhaus (ehem. Haus für Kultur und Literatur), Kirchweg 3, 5661 Rauris, 17:00)
Thomas Maurer über Franz Kafka: „Maurer. Kafka. Komisch“ ( ARGE kultur Salzburg, Ulrike-GschwandtnerStraße 5, 5020 Salzburg, 20:00)
SAMSTAG, 6. 4.
Spoken Word und Lesungen: Elif Duygu/Robert Prosser/Timo Brunke/ Milena Michiko Flašar/David Schalko (Mesnerhaus (ehem. Haus für Kultur und Literatur), Kirchweg 3, 5661 Rauris, 17:00)
SONNTAG, 7. 4.
Schreibwerkstatt mit Renate Welsh, Texte von Rauriserinnen und Raurisern, Musik: Elisabeth Weber: „Rauris.Matinee“ (Mesnerhaus (ehem. Haus für Kultur und Literatur), Kirchweg 3, 5661 Rauris, 11:00)
MONTAG, 8. 4.
Vladimir Vertlib: „Die Heimreise“ (Café Central, Herrengasse 17, 1010 Wien, 19:00)
DIENSTAG, 9. 4.
Helwig Brunner: „Flirren“/Erwin Uhrmann: „Zeitalter ohne Bedürfnisse“ (Österr. Gesellschaft für Literatur, Herrengasse 5, 1010 Wien, 19:00)
100 J. Zsolnay beim Literaturschiff (Museum Arbeitswelt Steyr, Wehrgrabengasse 7, 4400 Steyr, 19:30)
MITTWOCH, 10. 4.
Symposium: „Ausnahmezustand Erde“: Lilly Gollackner: „Die Schattenmacherin“/Andrea Grill: „Perfekte Menschen“ (Literaturhaus Graz, Elisabethstraße 30, 8010 Graz, 19:00)
Toxische Pommes: Ein schönes Ausländerkind (Cinema Paradiso, Rathauspl. 14, 3100 St. Pölten, 20:00)
Rafik Schami ist am 18. April im Literaturhaus in Salzburg zu Gast
DONNERSTAG, 11. 4.
Der großartige Zeman-Stadlober-Leseklub feat. Marianne Fritz: „Dessen Sprache du nicht verstehst“ (Literaturhaus Wien, Seidengasse 13, 1070 Wien, 19:00)
MONTAG, 15. 4.
Barbara Zeman & Clemens J. Setz: Erster Österreichischer Sachbuchpreis #4 – Klaus Siblewski: „Telefongespräche mit Ernst Jandl“ (Literaturhaus Wien, Seidengasse 13, 1070 Wien, 19:00)
DIENSTAG, 16. 4.
Stephan Roiss: „Lauter“. Lesung & Musik (Literaturhaus Salzburg, Strubergasse 23, 5020 Salzburg, 19:30)
MITTWOCH, 17. 4.
Erika Pluhar singt (und liest) Pluhar ( AK-Bücherei, Maximilianstraße 7, 6020 Innsbruck, 19:00)
Necati Öziri: „Vatermal“ (Literaturhaus Wien, Seidengasse 13, 1070 Wien, 19:00)
DONNERSTAG, 18.4.
Rafik Schami: „Wenn du erzählst, erblüht die Wüste“ (Literaturhaus Salzburg, Strubergasse 23, 5020 Salzburg, 19:30)
FREITAG, 19. 4.
Lange Lesenacht mit Jonathan Garfinkel, Laura Freudenthaler, Alex Capus, Maja Haderlap, Antonio Fian. Musik: Wiener Tschuschenkapelle (Stift Göttweig 1, 3511 Furth bei Göttweig, 18:00)
SONNTAG, 21. 4.
Jüdische Familien im Salzkammergut (Ehemaliges Gasthaus zum Rosenkranz, Rosenkranzstraße 16, 4810 Gmunden, 19:00)
MONTAG, 22. 4.
Irmgard Kramer: „Hilda“ (Altes Rathaus, Bank Austria Salon, Wipplingerstraße 8, 1010 Wien, 18:30) Christoph Ransmayr: „Als ich noch unsterblich war – Erzählungen“ (Literaturhaus Graz, Elisabethstraße 30, 8010 Graz, 19:00)
DIENSTAG, 23. 4.
Beatrice Frasl: „Patriarchale Belastungsstörung. Geschlecht, Klasse und Psyche“ (Bücherei im Zentrum Simmering, Dommesgasse 6, 1110 Wien, 18:30)
MITTWOCH, 24. 4.
Ingeborg Bachmann – Marie Luise Kaschnitz – Hilde Domin – Nelly Sachs: „Über Grenzen sprechend. Briefe“ (Literaturhaus Wien, Seidengasse 13, 1070 Wien, 19:00)
Paul Lendvai: „Über die Heuchelei“ (Lesezeit Buchcafé, Breitenfurter Straße 358, 1230 Wien, 19:00)
DONNERSTAG, 25. 4.
Elvira Mujčić liest aus „Balkan Blues“ und „La lingua di Ana“ (Literaturhaus Graz, Elisabethstraße 30, 8010 Graz, 19:00)
Maria Hofstätter: „Lachend mich mit dem Teufel schlagen …“ (Tribüne Linz – Theater am Südbahnhofmarkt, Eisenhandstraße 43, 4020 Linz, 19:30)
FREITAG, 26. 4.
Poesie Nacht 2024 (Literaturhaus Salzburg, Strubergasse 23, 5020 Salzburg, 19:30)
SONNTAG, 28. 4.
Kurt Hexmann liest Helmut Korherr: „Victor Adler – Sozialdemokrat“ (Bezirksmuseum Josefstadt, Schmidgasse 18, 1080 Wien, 11:00)
MONTAG, 29. 4.
Fatima Naqvi: „Von Perchtoldsdorf nach Yale“ (Österr. Gesellschaft für Literatur, Herrengasse 5, 1010 Wien, 19:00)
DIENSTAG, 30. 4.
„OHNANFANGOHNEND ∞ Marianne Fritz “(Alte Schmiede – Literarisches Quartier, Schönlaterngasse 9, 1010 Wien, 19:00)
Hubert Achleitner
Ewald Arenz
Dominik Barta
Jürgen Bauer
Bettina Baláka
Alex Beer
Clemens Berger
Birgit Birnbacher
Isabel Bogdan
Kirstin Breitenfellner
Alina Bronsky
Alex Capus
Didi Drobna
Nava Ebrahimi
Jens Eisel
Marc Elsberg
Mareike Fallwickl
Milena Michiko
Flašar
Franziska Gänsler
Arno Geiger
Daniel Glattauer
Lena Gorelik
Susanne Gregor
Die
Sabine Gruber
Nino Haratischwili
Petra Hartlieb
Romy Hausmann
Jakob Hein
Ilse Helbich
Monika Helfer
Judith Hermann
Andreas Hepp
Elias Hirschl
Judith Holofernes
Hauke Hückstädt
Helge-Ulrike Hyams
Elyas Jamalzadeh
Sebastian Janata
Andreas Jungwirth
Nicola Kabel
Barbara Kadletz
Daniel Kehlmann
Gertraud Klemm
Florian Klenk
Doris Knecht
Gabriele Kögl
Wlada Kolosowa
Steffen Kopetzky
Martin Kordic
Jacqueline Kornmüller
Ute Krause
Daniela Krien
Susanne Kristek
Jarka Kubsova
Felix Kucher
Rolf Lappert
Raimund Löw
Kristof Magnusson
Lilly Maier
Dominika Meindl
Eva Menasse
Felix Mitterer
Margit Mössmer
Terézia Mora
Bernhard
Moshammer
Philipp Oehmke
Tanja Paar
Susann Pásztor
Jürgen Pettinger
Khuê Phąm
Silvia Pistotnig
Ursula Poznanski
Teresa Präauer
Felicitas Prokopetz
Doron Rabinovici
Julya Rabinowich
Edgar Rai
Tanja Raich
Lena Raubaum
Eva Reisinger
Andreas Schäfer
David Schalko
Elke Schmitter
Sabine Scholl
Jasmin Schreiber
Claudia Schumacher
Johanna Sebauer
Robert Seethaler
Nicole Seifert
Stefan Slupetzky
Heinrich Steinfest
Dirk Stermann
Judith Taschler
Caroline Wahl
Daniel Wisser
Iris Wolff
Alle
Der zweite Roman nach dem vielbeachteten Debüt »Triceratops«
Leon steht mit seiner Punkband vor dem Durchbruch, als ihn die Nachricht von einer schweren Erkrankung seiner Mutter erreicht. Er muss den Atlantik überqueren, um sie ein letztes Mal zu sehen, und kommt zu spät. Lauter erzählt von der Trauerarbeit eines jungen Mannes, vom Reisen und von der eruptiven Kraft der Musik.
€ 23,– | 240 S. | 978-3-99027-293-0
»Ich gehe zurück, zum Anfang / des Endes.«
Selbst wenn die Bilanz noch so düster ausfällt, der Mensch und die Welt verlangt nach Verteidigung. Und nichts eignet sich besser als Gedichte: als diese Gedichte, umstandslos und klar.
Ausgewählt von Thomas Kunst
€ 23,– | 144 S. | 978-3-99027-400-2
100. Todestag von Franz Kafka am 3. Juni 2024
Kafkas Tagebücher und Briefe an Freunde, Familie und Geliebte führen uns einen obsessiven Selbstbeobachter vor Augen, dessen persönliche Traumarbeit die Basis seines Schreibens war. Verwandelt kehren die Traumbilder in Erzählungen und Romanen wieder und tragen zu jener Irritation bei, die uns beim Lesen gefangen nimmt.
Ausgewählt, kommentiert und mit einem Nachwort versehen von Manfred Müller
€ 20,– | 176 S. | 978-3-99027-290-9