6 2021
anzeiger
Das Magazin für die österreichische Buchbranche
Ö ST E R R E I C H I S C H E P O ST AG F I R M E N Z E I T U N G / G Z 02Z030877 M / 156. JA H RGA N G
Gewinnspiel: Jetzt Büchergutscheine im Wert von 100,– gewinnen
Das verbindende Element
Der Osterhase kommt vor
Wie die neuen und wiedergewählten Vorstandsmitglieder den HVB sehen und was für die Zukunft der Branche wichtig ist
Das Christkind bisher nicht: Der Autor, Illustrator und Christine-NöstlingerPreisträger Michael Roher im Gespräch
KÜH LES NASS M. Großschädl | N. Großschädl 100 größtenteils kos tenlos zugängliche und mit Ö ffis erreichbare B adeziele in W ien, Nie derös terreich, Burgenland und der Steiermark . 256 Seiten, € 29,90 ISBN 978-3-85439-687-1
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W I L D B A D E P L ÄT Z E
15.06.21 13:07
Unsere Buchtipps – 156. Jahrgang –
„Danke, dass Sie sich für uns einsetzen!“ Gustav Soucek
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an trifft sich wieder! Nach zahlreichen Online-Meetings und BildschirmVeranstaltungen dürfen – mit angemessener Vorsicht und Vernunft, versteht sich – wieder Begegnungen vor Ort stattfinden. Unsere erste Face-to-Face-Veranstaltung war eine gemeinsame Pressekonferenz des Hauptverbandes mit den Europäischen Literaturtagen zum Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln. HVBPräsident Benedikt Föger verlautbarte den Schriftsteller Navid Kermani als neuen Ehrenpreisträger. Wir freuen uns bereits jetzt, Kermani bei der Verleihung auf den Europäischen Literaturtagen im Herbst live zu erleben.
Weitere Begegnungen, die wir mit großer Freude erwarten, sind die Ehrungen der Gewinner*innen des Österreichischen Buchhandlungspreises und der Schönsten Bücher Österreichs samt der drei Staatspreise. Da die Preisträger*innen vom Vorjahr um ihre Verleihung umgefallen sind, haben wir die Ehre, gleich zwei Jahrgänge zusammenzubringen. Neu ist der Verleihungsort: Die Buch Wien (10.–14. November) wird diesen Anlässen heuer eine besonders schöne Bühne bieten. Auch Michael Roher, erster Christine-Nöstlinger-Preisträger, erhält seine Auszeichnung auf Österreichs größter Literaturveranstaltung.
Klaus Ranzenberger Mostkost Ein Fall für den Onkel Franz Innviertler Krimödie Es wird kriminell in des Onkels beschaulichem Heimatstädtchen. Und er mitten drin. Getrieben von seinem Spezi, dem Albert, mischt er sich widerstrebend ein in Dinge, die ihn nichts angehen. Auf jeden Fall ebenso spannend wie vergnüglich. Versprochen! 224 Seiten, ISBN 978-3-7025-1025-1, € 22,– Auch als eBook erhältlich
F O T O : K A T H A R I N A F. R O S S B O T H
Der Juni bringt einen weiteren potenziellen Preisträger hervor: Eine Expert*innenJury entscheidet, welche fünf Wien-Krimis die Anwartschaft auf den Leo-PerutzPreis 2021 haben. Im Juli verkünden wir das Ergebnis. Wir dürfen gespannt sein! Auch die Jury des Österreichischen Buchpreises und Debütpreises ist bereits eifrig am Sichten der zahlreichen Einreichungen. Besonders bedanken möchte ich mich bei unseren Funktionär*innen und Vorständen, die sich bei den HVB-Wahlen im Mai und darüber hinaus neben ihren beruflichen Verpflichtungen freiwillig im Verband engagierten und engagieren. Danke, dass Sie sich für uns einsetzen! Ein kurzer Hinweis für alle Branchenteilnehmer*innen: Das BMKÖS hat die Frist für die Investitionsförderung für Kunst und Kultur ausgeweitet. Sie können Ihre Anträge noch bis 1. August einreichen. Gefördert werden Investitionen in bauliche, technische und digitale Infrastruktur. Auch Verlage und Buchhandlungen sind einreichberechtigt.
Gustav Soucek HVB-Geschäftsführer
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Martin Hochleitner Die Sprache, die wir sprechen, wenn wir über Kunst sprechen Keine Angst vor Kunstsprech! Dieses Buch versteht sich als Vermittlungsangebot, als Sprachführer zur aktuellen Kunst und Anregung für mehr Kunstverständnis. Zusammenhänge werden skizziert, die Verwendung von Worten erklärt, Einflüsse sichtbar gemacht. 144 Seiten, ISBN 978-3-7025-1031-2, € 19,– Lesen Sie uns kennen. www.pustet.at
– Inhalt –
„Können wir schon von einer Umbruchzeit sprechen?“
K
Das verbindende Element: So sehen die neuen und wiedergewählten Vorstandsvorsitzenden den HVB
KURZ GESAGT
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Teresa Preis Chefredakteurin anzeiger
WISSENSWERT
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IMPRESSUM Herausgeber: Hauptverband des Österreichischen Buchhandels/ISSN 0003-6277, Grünangergasse 4, 1010 Wien, T: +43 1/512 15 35, www.buecher.at Geschäftsführung: Gustav Soucek Projektleitung: Julia Stumvoll, DW 29, stumvoll@hvb.at Aboverwaltung: Paula Fabiankowitsch, DW 12, fabiankowitsch@hvb.at Medieninhaber, Konzept, Redaktion und Produktion: Falter Verlagsgesellschaft m. b. H. Bereich Corporate Publishing Marc-Aurel-Straße 9, 1011 Wien T: +43 1/536 60-0, E: magazine@falter.at, www.falter.at Chefredaktion: Christian Zillner, DW 926, Teresa Preis, DW 812 Geschäftsführung: Siegmar Schlager Anzeigenleitung: Sigrid Johler, DW 952, johler@falter.at Die Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz ist unter www.falter.at/offenlegung/falter-verlag ständig abrufbar Druck: Print Alliance HAV Produktions GmbH. Druckhausstraße 1, 2540 Bad Vöslau
Anhaltender Ausnahmezustand Wie stehen Verlage nach über einem Jahr mit den Folgen der Pandemie da?
Kurzmeldungen Ö1 Buch des Monats, Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln, Friederike Mayröcker, Auslieferungsverzeichnis, Mittendrin, Gespräch mit Mirjam Unger, mediakolleg, Kultur-Investitionsprogramm, Österreichischer Buchhandlungspreis, Preis der Leipziger Buchmesse
ESSENZIELL
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Das verbindende Element Die neuen HVB-Vorstandsmitglieder
KLASSIKER
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Reiseliteratur & Kalender Endlich wieder Urlaub!
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Aus der Branche Verena Marczinyas
Neu entdeckt Renate Welsh
HVB-MITGLIEDER
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Maximilian Schulyok öbv Österreichischer Bundesverlag Schulbuch Rainer Iglar, Birgit Sattlecker, Michael Mauracher Fotohof Edition Gerda Schefz Stöger Buch Toni Kurz Verlag Edition Thurnhof
SELBSTREDEND
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Michael Roher Im Gespräch Kontinent Kinderbuch Hoffnung verleiht Flügel
KURZ VOR SCHLUSS
SCHWERPUNKT
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Gastkommentar Katharina Schaller
STANDARDS 7 Titelschutz 20 Monatsbestseller 23 Gewinnspiel 34 Buchtermine
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F O T O : N I N I T S C H AV O L L , I L L U S T R AT I O N : G E O R G F E I E R F E I L
önnen wir schon von einer Umbruchzeit sprechen? Wie es aktuell mit dem Gastlandauftritt Österreichs auf der Leipziger Buchmesse 2023 steht, erzählt die künstlerische Leiterin Mirjam Unger (S. 9). Der neu gewählte HVBVorstand gibt Einblick in die Anliegen der Branche (S. 10). Der Schwerpunkt widmet sich aktuellen Trends bei Reiseliteratur und Kalendern – wandern, Rad fahren und die Natur entdecken, so 0viel sei verraten (S. 14). Der Autor und Illustrator Michael Roher erzählt von seinem Weg zur Kunst (S. 28), und Katharina Schaller ist mit einem Kommentar zu Markenbildung in Verlagen dabei (S. 33).
– Kurz gesagt –
Sommerempfehlungen WELCHE AKTUELLEN BÜCHER SOLLTE MAN UNBEDINGT GELESEN HABEN? BUCHHÄNDLER*INNEN EMPFEHLEN Keine der Figuren ist daheim – oder doch? Sonne, frische Bücher und Zeit zum Lesen – Versuch über eine Auswahl: „Daheim“ von Judith Hermann. Eine Frau, die alles hinter sich lässt und ans Meer zieht, neue Freundschaften versucht, eine Affäre beginnt, kellnert Beatrice Baumann, und ihrem Ex-Mann tagebuchartige Buchhandlung Miniaturen schreibt. Man hat das büchersegler Gefühl, keine der Figuren ist „daheim“ (S .Fischer). Oder eben doch? Eine Familie im finnischen Schärenidyll auf Sommerfrische. Die Mutter Emma, eine Journalistin, die beruflich häufig in Krisengebiete reist, leidet im Urlaub unter Kopfschmerzattacken und Halluzinationen. Erzählt aus der Perspektive der Familienmitglieder in Verbindung mit dem Großvater, dem die idyllische Insel gehört. Die Poesie der Sprache lässt das Ungesagte dieser Geschichte und das Erzählte in „Heute beißen die Fische nicht“ (mare) von Ina Westman fassbar machen. In die Schweiz führt „Was wir scheinen“ (Eichborn) von Hildegard E. Keller. Sie nimmt uns mit auf Hannah Arendts letzte Reise von New York in das Tessiner Dorf Tegna. Von hier fliegen Arendts Gedanken nach Paris, Zürich, Köln, New York, Jerusalem und Rom. Ein facettenreiches Porträt.
Krimis, Gesellschaftsanklagen und Abenteuer Ein Höhepunkt dieses Bücherjahres ist der Roman „W.“ (Klett-Cotta) von Steve Sem-Sandberg, der sich mit dem Schicksal der historischen Figur des Johann Christian Woyzeck, bekannt Frank Heller, aus Büchners Drama, auseinandersetzt. Bücher am Spitz „Weiter Himmel“ von Kate Atkinson (Dumont), ein Meisterwerk des britischen Kriminalromans als Gesellschaftsanklage. „Matou“ (Hanser, August) von Michael Köhlmeier über die Abenteuer eines Stubentigers von der Französischen Revolution bis heute. „Crossroads“ von Jonathan Franzen (Rowohlt, Oktober), Teil eins einer Trilogie, ein Generationenepos in der Tradition der großen Klassiker.
„Sonne, frische Bücher und Zeit zum Lesen“ Beatrice Baumann
„Die Perspektive wechseln ist mein Thema für die nächsten Monate“ F O T O S : P R I VA T
Martin Sarrazin
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Raus aus der Corona-Bubble Die Thalia Buchhandlungen haben mit Juni das Thema Pride & LGBTQ+Freundlichkeit lanciert. Nach über einem Jahr ein Thema, das uns einmal von der Pandemie etwas wegbringt. In den nächsten Wochen werde ich gerade das in den Fokus nehmen, für mich und mit Kund*innen: Mit dem Martin Sarrazin Kopf mal wieder raus aus der CoronaBuchhandlung Bubble. Thalia kuppitsch Dass es dazu kein Fachbuch sein muss, zeigt mir „Wo der Wolf lauert“ (Kein & Aber) von Ayelet Gundar-Goschen: Eine israelischjüdische Familie emigriert ins Silicon Valley. Sonst selbst eher das Ziel von Anschlägen, scheint der Sohn mutmaßlicher Täter eines ermordeten (schwarzen) Mitschülers. Die Perspektive wechseln ist mein Thema für die nächsten Monate.
– Wissenswert –
Ehrenpreisträger
Ö1 Buch des Monats
Der Schriftsteller Navid Kermani ist diesjähriger Preisträger des Ehrenpreises des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln
Das Ö1 Buch des Monats im Juni
Mit dem Ehrenpreis erhält der in Köln lebende Autor Navid Kermani die höchste Auszeichnung des österreichischen Buchhandels. Der Preis wird seit 1990 an Personen vergeben, die sich durch ihr Engagement für Toleranz und ein friedliches Miteinander in Europa einsetzen. „Sowohl in seinem wissenschaftlichen Werk wie auch in seinen Romanen, Reportagen und Reden eröffnet Navid Kermani seinen Leser*innen einen profunden Blick auf wenig beachtete Lebens- und Erfahrungswelten. Seine Literatur ist im besten Sinn transreligiös und transkulturell und zeigt Haltung im Angesicht von Ungerechtigkeit und Unmenschlichkeit. Kermani steht damit für die Würde des Einzelnen ein – unabhängig von Herkunft oder religiösem Bekenntnis. Sein Engagement für eine offene, tolerante Gesellschaft und sein konsequenter Einsatz für die Menschenrechte und den Frieden machen ihn zu einem idealen Preisträger“, begründet HVB-Präsident Benedikt Föger die Entscheidung der Jury. Der Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln ist mit 10.000 Euro dotiert und wird
Ehrenpreisträger Navid Kermani vom Hauptverband des Österreichischen Buchhandels ausgerichtet. Die Matinee zur Preisverleihung findet am 21. November, um 11 Uhr im Rahmen der Europäischen Literaturtage in der Minoritenkirche in Krems statt. Der Preis wurde erstmals 1990 an Milo Dor vergeben, zuletzt wurden 2019 Eva Melandri und 2020 A. L. Kennedy damit ausgezeichnet.
Friederike Mayröcker
Kombi-Abo
Friederike Mayröcker ist im Alter von 96 Jahren gestorben. 1924 in Wien geboren, begann sie bereits 1939 mit ersten literarischen Arbeiten, sieben Jahre später veröffentlichte sie ihre ersten Gedichte. Von 1946 bis 1969 arbeitete sie als Englischlehrerin. Nach Gedichtveröffentlichungen in der Wiener Avantgardezeitschrift Plan erfolgte 1956 ihre erste Buchveröffentlichung. Es folgten Lyrik und Prosa, Erzählungen und Hörspiele, Kinderbücher und Bühnentexte. Mayröcker wurde vielfach für ihr Werk ausgezeichnet, so erhielt sie im Jahr 2016 etwa den erstmals verliehenen Österreichischen Buchpreis.
Der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels (HVB) hat kürzlich eine digitale Umstiegsaktion für das Auslieferungsverzeichnis durchgeführt. Das bestehende Auslieferungsverzeichnis-Print-Abo wird künftig automatisch in ein KombiAbo umgewandelt und erlaubt genau wie das Digital-Abo Zugang zum Auslieferungsverzeichnis-Digital unter www.easv. at. Zusätzlich inkludiert im Kombi-Abo ist die jährlich erscheinende Printausgabe. Weitere Informationen zum Auslieferungsverzeichnis gibt es bei Isabel Huber: huber@hvb.at.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat
+9,0 % +7,0 % +1,9 % Umsatz
Absatz
Preis
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Weitere Marktdaten zur österreichischen Buchbranche liegen für HVB-Mitglieder exklusiv monatlich dem anzeiger bei.
Erhebung: Media Control im Auftrag des HVB.
Marktdaten Mai 2021
Friederike Mayröcker (1924–2021)
F O T O S : U R S U L A H U M M E L - B E R G E R , D I E T R I C H K Ü H N E / K R Ö S I N G M E D I A , F. J . M O R G E N B E S S E R / W I K I C O M M O N S
„Die alte Johanna“ (Czernin Verlag) von Renate Welsh ist das Ö1 Buch des Monats Juni. Die Fortsetzung ihres 1979 erschienenen Klassikers (siehe auch S. 23) „Johanna“ ist eine „Rückschau auf ein Leben nach den Ereignissen von damals – die Geschichte einer Frau am Ende eines langen Lebens mit Ehe und Kindern und einer gewissen Anerkennung, aber auch der Enttäuschungen, Entbehrungen, der kleinen Freuden und der großen Niederlagen“, so die Jury. Das Ö1 Buch des Monats ist eine exklusive Aktion für HVB-Buchhandlungen in Kooperation mit dem Radiosender Ö1. Der Siegertitel wird monatlich von der „Ex Libris“-Redaktion ausgewählt und in der Sendung besprochen.
– Wissenswert –
Wie es weitergeht Mittendrin. Mitarbeiter*innen erzählen
F O T O S : P R I VA T
Weiter in kleinen Buchhandlungen einkaufen Bis zum Ausbruch der Pandemie war Planet Buch fast Elisabeth gänzlich analog Hochleitner, unterwegs. NatürPlanet Buch, Wien lich gab es eine Homepage und die Bestellmöglichkeit über Telefon und Mail. Im Laufe von 2020 habe ich dann einen Onlineshop installiert. Dadurch sind nicht nur neue Kund*innen dazugekommen, auch bestehende Kund*innen nutzen inzwischen den Onlineshop. Dadurch ist für mich eine neue Routine entstanden: Neben den klassischen Aufgaben, Social Media und telefonischen Bestellungen befülle ich nun auch den Onlineshop und verschicke Pakete. Außerdem muss ich auf die Anzahl von Kund*innen im Geschäft und auf hygienische Vorschriften achten. Ich würde mir wünschen, dass Kund*innen weiterhin bewusst auch in kleinen, inhabergeführten Buchhandlungen einkaufen, wie es während der Pandemie zu spüren war.
Wieder erste Lesungen Wir sind eine kleine Buchhandlung mit zweisprachigem SorJohann Mlečnik, timent deutsch/ Buchhandlung slowenisch sowohl Haček, Klagenfurt in Kinder und Jugendliteratur als auch in Belletristik. Wir bedanken uns bei unseren Stammkund*innen, die uns in der schwierigen Zeit nicht im Stich gelassen haben und uns treu geblieben sind. Unsere Kund*innen haben fleißig bestellt, und innerhalb der Stadt haben wir Bücher zugestellt. Wir beginnen schon mit Lesungen und freuen uns auf literaturhungrige Besucher*innen. Das Buch lebt schon seit dem Buchdruck unter uns und ich bin überzeugt, dass es überleben wird, obwohl uns Amazon, Corona etc. immer wieder vor neue Herausforderungen stellen.
Titelschutzmeldungen Mit einer Titelschutzmeldung im anzeiger ist Ihr Buchtitel für sechs Monate bis zum Erscheinungsdatum geschützt. Ihre Titelschutzmeldung ist mit Ihrer Nennung nach kurzer Überprüfung über www.buecher.at abrufbar und erscheint in der darauffolgenden Ausgabe des anzeigers. Titel melden können Sie auf www.buecher.at/titelschutz oder per E-Mail an Isabel Huber unter huber@hvb.at. Die gleichzeitige Schaltung von mehreren Titelschutzmeldungen ist besonders günstig: Bis zu drei Titel pro Ausgabe gibt es exklusiv für HVB-Mitglieder* um nur € 80,–/6 Titel € 110,– und bis zu 12 Titel um nur € 210,–. Isabel Huber berät Sie gern unter huber@hvb.at, Tel. 01/512 15 35 DW 14. (*Nichtmitglieder zahlen das Doppelte, alle Preise zzgl. 5 % Werbeabgabe und 20 % MwSt.)
Optimistischer Blick in die Zukunft Im Wesentlichen mussten wir das Rad nicht neu erfinden, allerdings Isak Beiglböck, erforderte das BeFilialleitung arbeiten von elekBuchhandlung tronischen (per Zweymüller E-Mail oder über unsere Homepage) und telefonischen Bestellungen in den letzten Monaten doch etwas mehr Zeit als üblich, während Impulskäufe und die Verweildauer im Geschäft ein wenig zurückgegangen sind. Mit den aktuellen Öffnungsschritten, insbesondere in der Gastronomie, schauen wir aber positiv in die Zukunft. Eine Herausforderung war zeitweise auch die Kontrolle der Zugangsbeschränkungen zu Stoßzeiten, aber auch in diesem Fall wird es bald Erleichterungen geben, welche wir natürlich sehr begrüßen.
Bezahlte Anzeigen. Der Verlag übernimmt keine Haftung dafür, falls die Titel bereits geschützt sind oder falls durch die Inserate Rechte Dritter verletzt werden.
Unter Hinweis auf § 80 UrhG nehmen wir Titelschutz in Anspruch für den Einzeltitel: Einmal Krise mit Aufschwung, bitte 47 TOP-ExpertInnen verraten ihre Erfolgsgeheimnisse in allen Schreibweisen, Darstellungsformen, Wortverbindungen und Kombinationen, als Reihen- und/oder Einzeltitel und zur Verwendung in allen Medien. PowerManagement Media Schmiedgasse 9a/5, 8605 Kapfenberg, Österreich
Unter Hinweis auf § 80 UrhG nehmen wir Titelschutz in Anspruch für den Einzeltitel: Wim und Watzlav – Die Zirkuswürmer Stürmisch in den Zirkus in allen Schreibweisen, Darstellungsformen, Wortverbindungen und Kombinationen, als Reihen- und/oder Einzeltitel und zur Verwendung in allen Medien. Wim und Watzlav Verlag Immenbecker Moorweg 8b, 21614 Buxtehude, Deutschland
– Wissenswert –
Österreichs Literatur in der Welt Österreichische Literatur soll in den nächsten zwei Jahren einen großen Auftritt haben, sagt Mirjam Unger, künstlerische Leiterin für den Gastlandauftritt Österreichs auf der Leipziger Buchmesse 2023 Interview: Teresa Preis
Was können Sie schon jetzt über den Gastlandauftritt verraten? Unger – Vielleicht so viel: Tagsüber wird es vier Tage lang einen großen Auftritt auf der Leipziger Buchmesse geben. In der Stadt Leipzig ist eine österreichische Stadtzentrale mit Abendveranstaltungen geplant. Wie läuft die Kooperation zwischen künstlerischem Beirat, Ministerium, Ihrem Team und Ihnen als künstlerischer Leiterin? Unger – Wir planen alles in enger Abstimmung: Ich arbeite Punkte aus, die werden im Beirat gemeinsam durchbesprochen, von dort kommt noch mal ganz viel Input, und erst wenn alle einverstanden sind – also Frau Staatssekretärin Mayer, der Beirat und ich –, wird ein Projekt auch umgesetzt. Das Team aus dem Ministerium, dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels, dem Beirat und aus der künstlerischen Leitung arbeitet motiviert und vielversprechend. Die Zusammenarbeit ist bereichernd, und das Projekt hat eine große Strahlkraft, das merken wir schon jetzt. Da wird einiges für die österreichische Literatur, für die Autor*innen und die Verlage passieren.
„Das Projekt hat eine große Strahlkraft, das merken wir schon jetzt“ Mirjam Unger
Frau Unger, wo stehen Sie bei der Planung für den Gastlandauftritt Österreichs auf der Leipziger Buchmesse 2023? Mirjam Unger – Es sind ja noch zwei Jahre Zeit bis zum Gastlandauftritt 2023! Aber wir starten bereits 2022 mit einer Langen Nacht der österreichischen Literatur in Leipzig. Dort bekommen wir sozusagen die Staffel von Portugal, dem Gastland 2022, überreicht.
Nach der Langen Nacht werden wir durch die Literaturhäuser Deutschlands und der Schweiz touren und mit Lust und Freude österreichische Literatur präsentieren. 2022 wird auch vonseiten des Außenministeriums das „Jahr der österreichischen Literatur in der Welt“ ausgerufen werden. Österreichische Literatur wird 2022/23 also von vielen Seiten im Fokus stehen.
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Was kommt in den nächsten Monaten der Planungsphase auf Sie zu? Unger – Wir bereiten derzeit vor allem unseren Gastland-Start 2022 vor, widmen uns dem Claim, der Architektur, der Grafik und der Tour in den Literaturhäusern. Im Juni kann endlich die erste Delegation von uns nach Leipzig fahren, dann beginnen wir mit der Planung vor Ort. Das war pandemiebedingt bisher nicht möglich.
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Für den Gastlandauftritt sind auch digitale Programmpunkte geplant. Wie kann man sich das vorstellen? Unger – Wir werden einen Social-MediaAuftritt kreieren und aufbauen, es wird die obligate Website geben, die nicht nur das Programm abbilden soll, sondern auch eine Art Austausch ermöglichen wird. Viel mehr möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.
– Wissenswert –
Social-Media-Strategien, Texten für die Zielgruppe und Grundwissen Verlag
FOTOS: SHUTTERSTO CK, H EI NSCHI NK, ALBERTO NOVELLI
Das neue mediakolleg-Seminarprogramm 2021
■ Websites, Social Media, Veranstaltungen: Buchhändler*innen müssen immer mehr Werbetexte selbst verfassen. Werbetexten für Buchhandlungen 23. August 2021, 10.00–17.00 Uhr ■ Von Pressemitteilungen über Newsletter bis zu Klappen- und Vorschautexten: Zielgruppen effizient ansprechen. Werbetexten für Verlage 24. August 2021, 10.00–17.00 Uhr ■ Über Social Media Kund*innen erreichen, am Geschäftsalltag teilhaben lassen oder Lieblingstitel präsentieren.
Social Media für Buchhandlungen 6. September 2021, 10.00–17.30 Uhr ■ Ein praxisnaher Einblick in die wichtigsten Bereiche des Verlagswesens: Von den Arbeitsbereichen bis zur Entstehung von Büchern. Grundwissen Verlag 23. September 2021, 10.00–17.30 Uhr
Kosten: 250 Euro Kursgebühr für HVB-Mitglieder (zzgl. 20 % Ust.) 280 Euro Kursgebühr für Nichtmitglieder (zzgl. 20 % Ust.)
Das Seminarprogramm finden Sie unter www.buecher.at => Seminare. Kontakt: Julia Stumvoll, 01/512 15 35 29, mediakolleg@hvb.at
Ausgezeichnet
Einreichfrist verlängert Das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) hat die Einreichfrist für das Kultur-Investitionsprogramm bis zum 1. August verlängert. Der Antragszeitraum für das aktuelle Förderprogramm für Investitionen von Kultureinrichtungen wurde somit verdoppelt. Als Grund wurden aktuelle Lieferengpässe und Verfügbarkeiten angeführt. So hatten mehrere Institutionen vermeldet, dass eine Einreichung bis zum ursprünglichen Termin am 15. Juni nicht möglich sei. Das mit 10 Millionen Euro dotierte Investitionsprogramm wird als das Kernstück des „Neustart Kultur“Pakets des BMKÖS gesehen. So sollen Investitionen in bauliche, technische und digitale Infrastruktur gefördert werden. Die Absicht der Zuschüsse besteht vor allem in geplanten technischen Modernisierungen sowie Adaptierungen von Veranstaltungsräumen. So soll eine nachhaltige Verbesserung erreicht werden.
Jeweils inkl. Obst und Pausengetränken Alle Seminare finden in der Bibliothek des Hauptverbandes (Grünangergasse 4, 1010 Wien, 1. Stock) statt. Es handelt sich um Ganztagesseminare.
Iris Hanika erhielt den Preis der Leipziger Buchmesse
Andrea Mayer, Tilman Eder, Benedikt Föger
Überreichung Zwei der fünf in diesem Jahr ausgezeichneten Buchhandlungen des Jahres haben ihre Ehrenurkunden von Staatssekretärin Andrea Mayer und dem Präsidenten des HVB, Benedikt Föger, erhalten. Mayer strich bei ihren Besuchen in den Buchhandlungen Erlkönig und der Grätzlbuchhandlung Lainz in Wien die Wichtigkeit von Buchhandlungen für die heimische Kulturlandschaft heraus. Zudem wurde betont, dass alle prämierten Buchhandlungen 2021 wie auch die des Vorjahres im Rahmen einer Festveranstaltung geehrt werden sollen.
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Für ihren 2020 erschienenen Roman „Echos Kammern“ (Literaturverlag Droschl) hat Iris Hanika den Preis der Leipziger Buchmesse 2021 in der Kategorie Belletristik erhalten. Zur Begründung schrieb die Jury unter anderem: „Iris Hanika übt in aller Virtuosität ihre Sprachexperimente aus und, ja, sie hat diebische Freude daran, dass sie das jeden Moment den Roman kosten könnte. Eben dieses riskante Schreiben zeichnet sie aus.“
Die deutsche Schriftstellerin Iris Hanika
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– Essenziell – HVB-Vorstandsmitglieder
Das verbindende
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SO SEHEN DIE NEUEN UND WIEDERGEWÄHLTEN VORSTANDSMITGLIEDER DEN HVB. WAS IHNEN FÜR DIE ZUKUNFT DER BRANCHE WICHTIG IST, ERKLÄREN SIE HIER Text: Lisa Schöttel Illustration: Georg Feierfeil
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FOTOS: GERNOT GLEISS, MANFRED WEIS
in turbulentes Jahr hat der Buchbranche viel an Durchhaltevermögen abverlangt. Doch die Krise hat auch den Zusammenhalt gestärkt und die Gemeinschaft gefestigt. Autor*innen, Verlage, Auslieferungen, Verlagsvertreter*innen und Buchhandlungen wurden sich ihrer symbiotischen Beziehung in der Wertschöpfungskette bewusst und haben gemeinsame Interessen wieder in den Vordergrund gestellt. Aufgabe des HVB als Dachverband war und ist, die gemeinsamen Interessen zu bündeln und nach außen zu vertreten, besonders bei Regierung und öffentlichen Institutionen. Der HVB und seine einzelnen Verbände fungieren als Lobby und Sprachrohr der Branche bei Öffentlichkeit und Politik, was sich in der Krise als wichtiger denn je erwiesen hat und in Zukunft, die ja auch nicht leichter werden wird, Stichwort Klimawandel, weiter von hoher Bedeutung sein wird.
DIE BUCHBRANCHE IN DER PANDEMIE „Die Pandemie hat der Branche erst richtig gezeigt, wie sie auf Krisen reagiert und was sie leisten kann“, sagt Hauptverbandspräsident Benedikt Föger, Verleger des Czernin Verlags. „Der Hauptverband konnte in enger Zusammenarbeit mit Politik und Medien für die Branche tätig werden, informieren und branchenspezifische Anliegen klären. Die
Themen Buch, Literatur und Buchhandel wurden durchgehend und stark im medialen Diskurs gehalten.“ Entscheidend dafür ist die gut eingespielte Infrastruktur aus HVB und Verbänden, durchaus keine Selbstverständlichkeit, sondern Frucht einer jahrelangen kontinuierlichen Zusammenarbeit. „Es war inspirierend zu erfahren, dass wir gemeinsam diese Krise bewältigen konnten, noch dazu auf wirklich beeindruckende Weise.“ Auch Dialog wie Zusammenarbeit mit europäischen Kolleg*innen im europäischen Verlegerverband FEP stellten sich in der Pandemie als wichtig heraus, um erfahren zu können, wie andere Länder und Gesellschaften die Probleme bewältigten. Das hat auch bei eigenen Lösungsansätzen geholfen. „Wir arbeiten in der gesamten Wertschöpfungskette sehr kollegial zusammen. Das gemeinsame Interesse steht im Vordergrund, wirklich etwas Besonderes, das die Buchbranche ausmacht.“ Der Einsatz des HVB hat Unterstützungsmaßnahmen möglich gemacht: Die rasche Senkung der Mehrwertsteuer für Bücher und E-Books von 10 auf 5 Prozent im Juli 2020 brachte eine starke Entlastung der Buchhandlungen und Verlage. So konnten teils dramatische Umsatzeinbrüche abgefedert werden. In Absprache mit der Politik wurde diese Sonderregelung verlängert und bleibt noch bis Ende 2021
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in Kraft. Die Initiative „Digitalförderung Buchbranche“ brachte Zuschüsse in der Höhe von 250.000 Euro für digitale Projekte als neue Kommunikations- und Vertriebswege der Branche. Und die Erhöhung der Verlagsförderung um 800.000 Euro war eine der ersten Hilfsmaßnahmen im Kulturbereich überhaupt. Auch in der Krise ermöglichte die bestehende Infrastruktur dem Buchhandel, trotz unterschiedlicher Sicherheitsmaßnahmen und Sonderregelungen weiterzumachen, etwa mit dem Verzeichnis lieferbarer Bücher VLB und seinen zwei Millionen Titeln über die eigenen Onlineshops. Unterstützung bot auch die rasch angepasste Logistik der Auslieferungen. Und nicht zuletzt kam die Buchpreisbindung dem Buchhandel während der Schließungen besonders zugute, auch gerade beim Onlinehandel der kleineren und unabhängigen Buchhandlungen. Die lang erarbeitete Infrastruktur, das Engagement, die Zusammenarbeit und die Kreativität aller in der Branche haben laut Föger dazu beigetragen, aus den neuen Umständen das Beste zu machen.
DAS VERBINDENDE VOR DAS TRENNENDE STELLEN Das Vertrauen in den Verband als Gemeinschaft, der sich für die Interessen »
– Essenziell – HVB-Vorstandsmitglieder
Alexander Potyka, Vorsitzender des Österreichischen Verlegerverbandes
Helmut Zechner, Vorsitzender des Österreichischen Buchhändlerverbandes
Michael Steinbach, Vorsitzender des Österreichischen Antiquariatsverbandes
Marion Oeller, Vorstandsmitglied
Annette Knoch, Vorstandsmitglied
Renate Fladischer, Vorstandsmitglied
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der ganzen Branche einsetzt, ist auch aus Sicht von Alexander Potyka, dem Vorsitzenden des Österreichischen Verlegerverbandes und Verleger des Picus Verlags, entscheidend. Sein Anliegen ist stets, das Verbindende vor das Trennende zu stellen. „Es ist nicht immer leicht, in der Verbandsarbeit einen gemeinsamen Nenner zu finden, kommen hier doch sehr unterschiedliche Partner, vom Schulbuchverlag bis zum schöngeistigen Belletristikverlag, mit auch durchaus unterschiedlichen geschäftlichen Ausrichtungen zusammen.“ Helmut Zechner, Vorsitzender des Österreichischen Buchhändlerverbandes und Inhaber der Buchhandlung Heyn, betont, wie wichtig es sei, dass sich die Branche gemeinsam präsentiert. „Nur in der Gemeinschaft können wir Stärke bei den für uns wichtigen Themen bei für uns relevanten Proponenten aus Politik, Medien und Öffentlichkeit zeigen.“ Laut Zechner sei es immer Aufgabe der Gruppe, „die Interessen der Branche aus der Branche heraus zu erkennen, zu definieren, sie zu bündeln und nach außen zu argumentieren.“ Die Kommunikation von Hauptverband und Verlegerverband mit Partner*innen in Politik und Verwaltung wird seit vielen Jahre ruhig, gelassen und seriös geführt. So konnte sich eine besondere Gesprächskultur etablieren. Dies ist der Branche in der Krise zugutegekommen. „Unsere Gesprächspartner wissen, dass wir verantwortungsvoll argumentieren“, sagt Alexander Potyka. „Nun haben alle einmal mehr erfahren, wie tragfähig diese Kommunikation und wie hoch unsere Glaubwürdigkeit ist. So kann es vernünftig sein, im Krisenfall ein vernünftiges Gespräch einem medienwirksamen Aufschrei vorzuziehen. Unsere gute Gesprächsbasis hat sich über die Jahre hinweg entwickelt. Wichtig dabei: Stets im Dialog bleiben, nicht nur dann kommen, wenn man etwas will.“
DIPLOMATISCHES FINGERSPITZENGEFÜHL „Die Vorstandsmitglieder des Hauptverbands in den fünf Fachverbänden sind ehrenamtlich tätig, haben aber auch Unternehmen mit Mitarbeiter*innen und Kund*innen zu führen“, sagt der Buchhändlerverbandsvorsitzende Zechner. Das bedeute viel Aufwand bei Abstimmungen und dem Ausgleich der Interessen – „also diplomatisches Fingerspitzengefühl.“ Es liegt in der Natur ihrer unterschiedlichen Geschäfte, dass Buchhändler*innen andere
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Das HVB-Präsidium (v. l. n. r.): Franz Lintner, Helmut
kaufmännische Überlegungen umtreiben als Verlagsvertreter*innen oder Auslieferer. Hier gilt es, einen Ausgleich zu finden. Bei aller Vielfalt der Meinungen sind Kompromisse zum Nutzen aller entscheidend. „Und mit geeinter starker Stimme der Öffentlichkeit die Anliegen der Branche zu vermitteln“, erklärt Bernhard Spiessberger, Vorsitzender des Österreichischen Verlagsvertreterverbandes. „In Zeiten, da der Ton bei politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftsrelevanten Themen rauer wird, ist eine Interessensvertretung wichtiger und notwendiger denn je.“ Unüberbrückbare Interessenskonflikte hat der Antiquar Michael Steinbach, langjähriger Vorsitzender des Österreichischen Antiquariatsverbandes, in den Verbänden des HVB bisher nicht wahrgenommen. „Da wir nur mit alten Büchern handeln, gibt es mit den anderen Verbänden nur wenige Berührungspunkte.“ Vorwiegend kommuniziere er mit der Geschäftsstelle des HVB, und das klappe hervorragend. Einmal im Jahr treffen die Antiquar*innen zu einer Vollversammlung zusammen. „Aufgrund der Pandemie waren es in diesem Jahr ein bisschen weniger, weil viele gerade erst ihr Geschäft wieder öffnen konnten.“
F O T O S : L I S I S P E C H T ( 2 ) , K A T H A R I N A F. R O S S B O T H , P R I VA T ( 2 ) , T H O M A S J . T E K S E Y, C H R I S T O P H E R M A V R I C
Benedikt Föger, Präsident des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels
– Essenziell – HVB-Vorstandsmitglieder
viel Unsicherheit besteht. Trotzdem bin ich optimistisch, dass sich die Situation über den Sommer normalisieren wird.“
Zechner, Benedikt Föger und Alexander Potyka
PERSÖNLICH VERNETZEN: DIE BUCH WIEN IM HERBST Corona habe zwar gezeigt, wie sich Treffen schnell und kurzfristig digital ausrichten lassen, „ohne dass alle anreisen müssen“, sagt Alexander Potyka. Gleichzeitig wurde vielen bewusst, wie wichtig der persönliche Kontakt ist. Die „unscharfe Kommunikation“ bei Messen und Großveranstaltungen neben den vereinbarten Arbeitsterminen sei von eminenter Bedeutung. „Wer jahrelang auf Buchmessen war, klagt mitunter, wie anstrengend, ineffizient und aufwendig das sein kann. Nun aber haben die meisten in der Krise doch gespürt, wie wichtig der persönliche Austausch ist und wie sehr er ihnen gefehlt hat.“ Für zukünftige Veranstaltungen sei wie vor der Pandemie zu planen. „Wenn wir dann Pläne verwerfen müssen, ist es eben so. Schlimmer wäre es, gar keine Pläne zu haben.“ Groß ist also die Vorfreude auf die Buch Wien, die in diesem Jahr wieder stattfinden darf. Sie soll vom 10. bis 14. November stattfinden. Laut Potyka sei vorsichtig optimistische Planung angebracht, um sich auf eine Normalisierung vorzubereiten. „Niemand weiß, wie die Situation nach dem Reisesommer sein wird“, sagt auch Benedikt Föger. „Darum planen wir so, als ob die Pandemie im Herbst noch voll am Laufen wäre. Es wird noch einige Zeit brauchen, um einen Normalzustand herzustellen. Zu
DREI FRAUEN ALS NEUE VORSTANDSMITGLIEDER IM HVB Die Wahlen im Mai brachten auch neue Vorstandsmitglieder. Neu im HVB-Vorstand ist etwa Marion Oeller, Inhaberin der Wiener Buchboutique im vierten Bezirk in Wien, die sich in dieser neuen Tätigkeit für die Erhöhung der Sichtbarkeit des Buchhandels einsetzen möchte. Am HVB schätzt sie die starke Vertretung nach außen und damit die Erhöhung der Sichtbarkeit der Branche sowie das breite Serviceangebot für die Mitglieder wie Rechtsberatung, Schulungsmöglichkeiten sowie die Unterstützung bei Veranstaltungen und Werbemaßnahmen. Annette Knoch, ein weiterer Neuzugang im Vorstand, ist Verlegerin und leitet seit 2003 den in Graz ansässigen Literaturverlag Droschl. Schon seit vielen Jahren ist sie mit dem Verlag Mitglied im Hauptverband. „Als ich gefragt wurde, ob ich mir vorstellen könnte, in den Vorstand zu gehen, habe ich ohne Zögern zugesagt.“ Es sei an der Zeit, mit ihrer Arbeit im Vorstand dem HVB auch etwas zurückzugeben. Aus ihrer Sicht ist die Buchpreisbindung eine der wichtigsten Leistungen des HVB in den vergangenen Jahren. Sie hat auch in der Corona-Krise dazu verholfen, dass der Buchhandel nicht von Onlineriesen ausgebootet wurde. Das dritte neue Vorstandsmitglied ist Renate Fladischer, seit 2021 selbstständige Vertreterin für die Kinderbuchverlage Carlsen, arsEdition, Thienemann-Esslinger und Kaufmann Verlag in Wien, Niederösterreich, Burgenland und der Steiermark. Sie hebt das gemeinsame Miteinander der Branche in der öffentlichen Diskussion als wichtigsten Punkt hervor. Ihr Wunsch für die Zukunft? „Dass wir einen starken Blick auf das Kinderbuch haben und diesen Blick auch medial noch ausbauen.“ Die Buchhändlerin Marion Oeller hofft, mit ihrer Position neue Sichtweisen und Möglichkeiten für Ein-PersonenUnternehmen und Quereinsteiger*innen einbringen zu können. Verlegerin Annette Knoch sieht die Novellierung des
Urheberrechts als ein wichtiges Thema für die Zukunft im Vorstand. Diese Novellierung gehe mit der Digitalisierung einher, um auf die Veränderungen der medial agierenden Gesellschaft reagieren zu können.
PLÄNE FÜR DIE ZUKUNFT Für Helmut Zechner ist „das Vorantreiben der Digitalisierung im Buchhandel durch Überzeugungsarbeit und Unterstützung im Rahmen unserer Möglichkeiten ein großes Anliegen. So können unsere Mitglieder noch besser auf die digitalen Herausforderungen reagieren.“ Ganz entscheidend sei die Beibehaltung der Buchpreisbindung und im Besonderen die Rücksichtnahme auf die Gegebenheiten des österreichischen Buchhandels bei allen legislativen Maßnahmen, auch auf EU-Ebene. „Am Ende soll es der Buchbranche gut gehen, das ist das oberste Ziel. Und natürlich wünsche ich mir, dass der HVB dafür arbeitet und unsere Mitglieder dies erkennen und positiv bewerten.“ Antiquar Michael Steinbach wünscht sich eine größere Sichtbarkeit der Antiquariate in der Öffentlichkeit. „Sie reden mit jemandem und bemerken, dass der Begriff Antiquariat nur den wenigsten geläufig ist – schon gar nicht den Jungen.“ Sein Hauptanliegen sei es, hier Aufmerksamkeit zu erzeugen: „Jedes alte Buch ist eine Bereicherung, weil es so viel an Informationen und Wissen hergibt, das man nicht über Google bekommt.“ Für den Verlegervorsitzenden Alexander Potyka besteht die große Herausforderung in Zukunft darin, verstärkt auf die Bedürfnisse einzelner Verlagssparten einzugehen, was durch die Bildung von Arbeitsgruppen erleichtert werden soll, wo sich diese Interessen artikulieren können. „Die Kinder- und Jugendverlage etwa haben eine gemeinsame Arbeitsgruppe. Aber die Bildung solcher Gruppen muss von den Betroffenen vorangetrieben werden, das kann ich nicht als Vorsitzender betreiben“, erklärt er. Der Verlagsvertretervorsitzende Bernhard Spiessberger wünscht sich, dass alle Interessen der Branche – vom kleinen Verlag über die Auslieferung bis hin zur großen Buchhandelskette – ein gemeinsames Ziel verfolgen: Die Vermittlung der Notwendigkeit einer unabhängigen und qualitativ hochwertigen Buchproduktionsund Buchhandelsstruktur in Österreich.
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– Schwerpunkt – Reisen und Kalender
Endlich wieder
Urlaub!
Regionale Entdeckungen liegen aktuell besonders im Trend
Wandern in der Steiermark, Schwimmen in Wien und Campen in Italien: Die Reisebücher des kommenden Jahres bieten viel Inspiration. Bei den Kalendern stehen Literatur und analoge Planung im Vordergrund Text: Hannah Lea Jutz
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ach über einem Jahr Coronapandemie fühlt man sich reif für einen Urlaub. Viele Länder lockern die Einreisebeschränkung, auch in Österreich sieht es so aus, als dürfe im Sommer wieder gereist werden. Das wird das Reisebuchsegment beflügeln, es hatte es ja im letzten Jahr nicht leicht. Auch die Kalenderhersteller wollen nach einem durchwachsenen Jahr wieder durchstarten. Drei Buchhändler*innen präsentieren ihre liebsten Neuerscheinungen aus dem Reise- und Kalenderbereich.
anzeiger / 14
– Schwerpunkt – Reisen und Kalender
Wildbadeplätze, Kunstkalender und historische Reiseliteratur: Seufer-Wasserthal von der Rupertus Buchhandlung Salzburg
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Klaus Seufer-Wasserthal achtet im Reisebereich besonders darauf, dass die Bücher zur Buchhandlung passen
„Wir führen viele Bücher, die über die klassische Reiseliteratur hinausgehen“
F O T O : E VA T R I F F T. C O M
FOTO: MARION GROSSSCHÄDL
ie traditionsreiche Rupertus Buchhandlung in Salzburg besteht seit den 1930er-Jahren. Seit 2005 leitet Klaus Seufer-Wasserthal die Buchhandlung in der Salzburger Altstadt. „Wir sind in Salzburg die erste Anlaufstelle für Literatur und Belletristik. Wir führen Qualitätsliteratur, und unsere Kund*innen schätzen die nicht alltägliche Sortimentsauswahl.“ Zusätzlich dazu gibt es verschiedene Kunst- und Sachbücher. Kindern und Jugendlichen steht ein eigener Leseraum mit ihrer Literatur zur Verfügung. Eine weitere Stärke ist die Fachbuchabteilung mit dem Sortiment „Reisebücher“. Im Reisebereich achtet Seufer-Wasserthal besonders darauf, dass die Bücher zur Buchhandlung passen. „Wir führen viele Bücher, die über die klassische Reiseliteratur hinausgehen. Wir orientieren uns dabei sehr an unseren Kund*innen, daher haben wir viele Kulturreiseführer der verschiedensten Verlage.“ Ebenfalls gefragt sind in der Buchhandlung erzählende Reiseliteratur und Regionales, wie „Wildbadeplätze“ (Falter). „Das Buch bietet einen Überblick über weniger bekannte und naturbelassene Badestellen in Wien, Niederösterreich, Burgenland und der Steiermark.“ Der Guide beinhaltet Badeplätze mitten in der Stadt, entführt aber auch zu idyllischen Teichen und sagenumwobenen Seen in Ostösterreich. „Ein schönes Reisebuch mit kulturhistorischem Hintergrund ist „Vom Gehen im Karst“ (Matthes & Seitz) von Jan Volker Röhnert. „Der Autor war in Deutschland, Slowenien und Italien unterwegs. Durch Corona hat Gehen einen neuen Stellenwert bekommen. Viele Menschen sind gern langsamer und bewusster unterwegs.“ Keine klassische Reiseliteratur ist auch „Am See“ (Zsolnay)
anzeiger / 15
von der bulgarischen Autorin Kapka Kassabova. „Sie macht sich darin auf die Suche nach der Herkunft ihrer Familie und reist dafür an das zwischen Nordmazedonien, Albanien und Griechenland aufgeteilte Gebiet um den Ohrid- und Prespasee. Es geht um die Schönheit der Gegend, aber auch die Tragödien, die sich dort abgespielt haben.“ Im Kalenderbereich führt die Rupertus Buchhandlung viele Literaturkalender, wie den von Elisabeth Raabe aus dem edition momente Verlag, und literarische Kalender von Schöffling & Co., Arche und ars vivendi. Veränderungen im Reiseverhalten der Kund*innen sind in der Rupertus Buchhandlung schon länger spürbar. „Das Segment der Reiseführer ist nicht erst seit Corona schwierig. Viele informieren sich im Internet oder buchen kurzfristig. Doch viele suchen die passende Belletristik zu ihrem Reiseziel. Da helfen wir weiter.“ Karten werden seltener gekauft, kulinarische und regionale Reiseführer, etwa von Styria, sind hingegen gefragt. „Im letzten Jahr waren die Vorarlberger Reiseführer bei uns ausverkauft. Regionale Wander- und Radführer, zum Beispiel von Christian Heugl oder aus dem Michael Wagner Verlag, gehen ebenfalls gut.“ Ein Reiseführer aus dem letzten Jahr, aber in der Rupertus Buchhandlung weiterhin beliebt, ist „Widerstand. Verfolgung. Befreiung.“ (Anton Pustet) von Thomas Neuhold und Andreas Praher. Darin finden sich 35 zeitgeschichtliche Wanderungen, die die Lesenden an Orte jüdischer Sommerfrische, zu NS-Todesfabriken und zu Zufluchtsorten von Widerstandskämpfer*innen führen. Im Kalenderbereich bemerkt Seufer-Wasserthal die zunehmende digitale Zeitplanung der Kund*innen. Beliebt sind Tagesabreiß- und Wandkalender.
– Schwerpunkt – Reisen und Kalender
Der Regionalbezug ist wichtig: Natur, Wandern und Österreich Doris Horner von der Thalia Buchhandlung Linz Landstraße
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In der Thalia-Filiale von Doris Horner steigt die Nachfrage nach Europareiseführern täglich
„Ungebrochen sind die Wanderlust und die Motivation, die Region zu entdecken“
auf die wir uns freuen: ,Abenteuer Natur Oberösterreich‘ (Wanda). Der Verlag ist mit seinen Kinderwagen-Wanderführern bereits ein Long-Time-Favorit.“ Das Thema Nachhaltigkeit hält die Thalia Buchhandlung präsent, Kalender von der teNeues Greenline laufen daher besonders gut. Bei den Schülerkalendern spielen Influencer eine große Rolle. „Bei den Terminkalendern fallen uns zwei Extreme auf: Entweder sucht man einen Kalender, den man wie ein Tagebuch nutzen kann, oder man braucht das Miniformat für die Hosentasche.“ Nach wie vor seien Mond- oder Gartenkalender beliebt, auch schön gestaltete Terminplaner finden trotz zunehmender Digitalisierung Anklang. „Beim Reisebereich sind wir vorsichtig optimistisch. Die Nachfrage nach Europareiseführern steigt täglich, auch die Frequenz in der Reiseabteilung wird stetig mehr.“ In der Reiseabteilung sind Camping, das Reisen mit dem Wohnmobil und generell Autoreisen starke Themen. „Sehr beliebt sind auch Tipps abseits der Pfade, wie „111 Orte, die man gesehen haben muss“ (emons). „Ungebrochen ist auch die Wanderlust und die Motivation, die Region und das eigene Heimatland zu entdecken – zu Fuß oder mit dem Rad.“ Eintragebücher für Wanderbegeisterte wie „Dein Augenblick – Wander und Tourenbuch“ (Kompass) seien in diesem Segment ein beliebtes Geschenk. Nachgefragt werden auch abenteuerliche Reiseberichte wie „Nalas Welt“ (Lübbe Sachbuch) von Dean Nicholson, „Der Salzpfad“ (Dumont) von Winn Raynor oder „Austria2Australia“ (Aussicht) von Andreas Buciuman. „Generell zählt Qualität vor Quantität. Individualität spielt in beiden Bereichen eine große Rolle.“ F O T O S : G R E G O R H A R T L / T H A L I A , AT H E S I A 2 0 2 1
u Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Haus an der Landstraße 41 in Linz vom oberösterreichischen Landesverlag erworben und 1991 in eine knapp 4.000 m2 große Buchhandlung umgebaut. Zwei Jahre danach begann Doris Horner hier zu arbeiten, inzwischen ist sie seit 15 Jahren in einer leitenden Position tätig. Die Buchhandlung versteht sich als Treffpunkt und bietet ein populäres Sortiment mit Niveau. „Wir bereiten relevante Themen in den jeweiligen Abteilungen auf und können für jede*n die richtigen Geschichten und auch Geschenke bieten.“ Die oberösterreichischen Kund*innen schätzen besonders die vielfältigen Veranstaltungsformate wie den Buchclub (Bookclub), den Jugendbuchclub (Book a Fellas) und zahlreiche Autor*innenlesungen. Im Kalenderbereich legt die Buchhandlung großen Wert auf qualitativ hochwertige Bilder und Drucke, wie sie beispielsweise im „Aquarellkalender“ (Eisl & Friends), dem „Literaturkalender“ (Schöffling & Co.), dem „National Geographic Fotokalender“ (teNeues) oder dem Bauern- sowie Österreichkalender (Leykam) zu finden sind. Auch kleinere Formate gibt es bei Thalia: „Der Tischbildkalender von Kunth im Geschenkschuber punktet mit viel Platz für Eintragungen und tollen Bildern.“ Beim Reisesegment setzen Horner und ihr Team auf Europareiseführer mit Schwerpunkt auf Autoreisen sowie Camping- und Wanderführer. „Generell ist uns der Regionalbezug sehr wichtig. Natürlich haben wir auch die Kundenanfragen aus der Vergangenheit im Blick und sind für unsere Sortimentstiefe bekannt.“ Ein Wanderführer aus der Region ist „Wandern rund um Linz“ (Trauner) von Sabine Neuweg. „Eine Neuerscheinung,
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LASS DICH EIN AUF
Marktgespräche
Kalender digital präsentieren Im Kalendergeschäft ist im vergangenen Jahr die beschleunigte Digitalisierung zunehmend in den Fokus gerückt. Wir haben aber auch beobachtet, wie treu der Kalenderkunde bzw. die Kalenderkundin ist. Es gibt viele Menschen, welche die Haptik eines analogen Kalenders oder eines (Familien-)Planers nicht missen wollen. Kund*innen, die im stationären Handel einkaufen, nehmen gern Kalender mit. Dadurch, dass die Geschäfte zu Jahresbeginn geschlossen waren, haben viele Kalenderliebhaber*innen noch bin in den März und April hinein Kalender gekauft. Auch online haben wir sehr gute Verkaufszahlen. Wichtig ist dabei die richtige Präsentation in der digitalen Welt. Im stationären Buchhandel gibt es eine eigene Ausstellung für Kalender, das muss online gespiegelt werden. Deswegen setzen wir bei unseren Handelspartnern auf eigene Reiter bei der Websitenavigation und prominent platzierte Kalenderspezialshops. Hierfür stellen wir die Shopstruktur, sodass Wand-, Buch- und Tischkalender sowie beliebte Themenwelten von Buchhandlungen gebündelt präsentiert werden können. Aktuell bereiten wir uns intensiv auf das Herbstund Wintergeschäft vor und sehen es als große Chance, dass Kalender inzwischen bis deutlich in das neue Jahr hinein verkauft werden. Neben Kalendern von Marken wie Disney und National Geographic sowie Klassikern wie „Harry Potter“ und „Herr der Ringe“ gibt es bei uns in diesem Jahr neue Kalender zu Blockbusterthemen wie „Fast and Furious“. Aber auch Kalender von Buchklassikern wie der „Raupe Nimmersatt“ erfreuen sich großer Beliebtheit. Als Kalender zu prominenten Autor*innen sind für 2022 die Stephen-HawkingKalender und der Tagesabreißkalender „Jahres-Gröstl“ von Rita Falk zwei unserer Highlights.
Foto: Daniel Zangerl Illustrationen: © Freepik
das Abenteuer Autarkie!
Der selbstangebaute knackfrische Salat aus dem Beet? Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach? Eine Bio-Toilette im wuchernden Garten? Der Duft von Holz – gesunder Naturbaustoff aus der Region – der sich überall in deinem Zuhause ausbreitet? Oder der erste laue Sommerabend auf der Terrasse deines Tiny House? Das alles bedeutet Autarkie.
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– Schwerpunkt – Reisen und Kalender
Hinaus und bergauf: Hochschwab, Donauinsel und Venedig Dieter Grabenbauer von der freytag & berndt Reisebuchhandlung in Wien
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Dieter Grabenbauer und sein Team testen Bücher und Karten auch in der Freizeit und auf Reisen
(DK) ansprechen.“ Aber auch bereits erschienene Titel hält die Reisebuchhandlung bereit: „Erfrischend-genial ist „Wildbadeplätze“ (Falter) – zur Abkühlung in der näheren Umgebung.“ Gefragt ist momentan alles im Bereich Wandern: „Viele haben in Zeiten der Pandemie das Wandern neu oder wiederentdeckt und sich bei uns mit Wanderkarten und Wanderführern eingedeckt.“ Aber auch das Radfahren wird nachgefragt – hier bietet freytag & berndt neben klassischen Radreiseführern und Karten aus dem eigenen Verlagshaus und aus dem Esterbauer Verlag
auch Garmin-GPS-Fahrradcomputer an. Reiseführer aus den Nachbarländern, besonders aus Italien, sowie aus Kroatien und Griechenland gehen ebenfalls gut. Die unmittelbare Nähe will mit Titeln wie „Donauinsel“ (Wiener Wildnis) von Verena und Georg Popp entdeckt werden. Der starke Inlandstourismus mit Schwerpunkt Wandern und Radfahren hat der Reisebuchhandlung gute Umsätze gebracht, auch während des Lockdowns bestellten viele Kund*innen online. „Aber natürlich fehlten die Umsätze aus dem ausländischen Reisebereich. Die Unterstützungsmaßnahmen des Bundes mit Kurzarbeit und Umsatzverlustzuschüssen haben uns sehr geholfen. Zum Glück geht es jetzt wieder in allen Bereichen bergauf!“ Bergauf geht es auch bei den Kund*innen: „Viele haben das Klettern und Bouldern erlernt, so ist die Warengruppe Kletterführer sehr stark gewachsen.“ Eine Nische, die in der Reisebuchhandlung immer mehr nachgefragt wird, sind Kinderbücher mit Schwerpunkt Geografie, Reise und Natur. Überraschend gut kam das Kunstposter „Metropa“ (freytag&berndt) von Stefan Frankenberger bei den Kund*innen an. Das Poster zeigt ein fiktives europäisches Eisenbahnnetz, wie es in Europa vielleicht in ein paar Jahrzehnten bestehen könnte. „Auf umweltfreundliches Reisen wird zum Glück immer mehr Fokus gelegt, Bahn statt Flugzeug oder Auto, wenn möglich. Es gibt mittlerweile auch eine reiche Palette an Reise- und Wanderführern zum Thema Anreise mit der Bahn oder Öffis.“ Generell freuen sich Grabenbauer und sein Team, dass Reisen wieder stattfinden können: „Die Reiselust der Menschen ist groß und wir freuen uns, diese Lust mit Reisebüchern stillen zu dürfen!“
F O T O: M A R KU S L E O P O L D,
egründet wurde freytag & berndt ursprünglich als „Artaria & Compagnie“ im Jahre 1770 am Wiener Kohlmarkt. Damals wurde statt mit Karten noch mit Kupferstichen gehandelt. Im Jahr 2014 übersiedelte das Geschäft in die Wallnerstraße 3. Filialleiter in der Buchhandlung im ersten Bezirk ist Dieter Grabenbauer. Er und seine Mitarbeiter*innen betreuen ein reichhaltiges Sortiment für Reisen, Wandern, Radfahren sowie Berg- und Wassersport: „Unser engagiertes Team bemüht sich, die Kundenwünsche bestmöglich zu erfüllen, auch wenn es sich um eine japanische Wanderkarte oder einen Reiseführer für São Tomé handelt.“ Die Bücher und Karten werden von der Buchhandlung auch in der Freizeit oder auf Reisen selbst getestet. Bei der Sortimentsauswahl legt die Buchhandlung besonders großen Wert auf die Aktualität der Titel. Gern forcieren Grabenbauer und sein Team kleine Verlage, die Reiseführer oder Wanderführer zu unentdeckten oder außergewöhnlichen Regionen verlegen. Als Obersteirer und begeisterter Wanderer freut sich Grabenbauer auf den Wanderführer „Hochschwab“ (Rother) vom ehemaligen Kollegen Martin Moser. Ebenfalls mit Vorfreude erwartet der Filialleiter den Titel „Stille Wasser – weite Berge – goldener Wein“ (Styria) von Eva Gruber. Im Buch sind 24 Naturerlebnis-Wanderungen fürs ganze Jahr zu finden. Die Buchhandlung bietet Neuerscheinungen für Kund*innen mit den unterschiedlichsten Interessen: „Die Rennradfahrenden freuen sich auf den Titel „Mit dem Rennrad rund um Wien“ (Kral) und die Adria-Segler auf die Neuauflage des Klassikers „888 Häfen und Buchten in Kroatien“ (K.H. Beständig). Venedig-Liebhaber*innen soll der Bildband „Venedig – Eine Augenreise“
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– Schwerpunkt – Reisen und Kalender
Aus der Branche
Mentor*innen gesucht Verena Marczinyas von der Buchhandlung Leuchtturm
FOTO: GERALD TSCHANK
M
itten in einer Pandemie eine Buchhandlung eröffnen? Das war nicht so geplant. Doch nach der Karenz meiner Tochter wollte ich mir einen lebenslangen Traum erfüllen. Die Zusage des burgenländischen Gründerinnenprogramms war der erste Schritt – dann kamen Corona und die erschwerte Suche nach einem passenden Geschäftslokal. In Hornstein bin ich fündig geworden. Seit dem Welttag des Buches am 23. April haben wir geöffnet. Die Resonanz bisher ist sehr positiv. Mir ist wichtig, dass wir ausgezeichnete Beratung und ein erlesenes Sortiment anbieten. In Zukunft wollen wir Lesungen für Erwachsene und Kinderveranstaltungen organisieren.
Verena Marczinyas
IN
Zum Einstieg haben mir fachliche Facebook-Gruppen und der Hauptverband geholfen. So konnte ich mit der Branche in einen ersten Kontakt kommen. Nicht zuletzt habe ich mir in Büchern über die schönsten Buchhandlungen Inspiration geholt. Auch direkt bei den Kolleg*innen habe ich mich gemeldet. Bei meinen praktischen Fragen waren alle sehr hilfsbereit. Wenn ich mir eine Sache wünschen könnte, dann wäre es ein Mentoring-Programm – gerade für Quereinsteiger*innen im Buchhandel. In Deutschland gibt es das bereits, und ich glaube, für Österreich wäre das auch wichtig. Ich freue mich jedenfalls auf das weitere Vernetzen!
N AT U R WANDERN IM WALDVIERTEL
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A us liefer ung Mo hr Morawa
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Familiäre Geheimnisse Vier Jahre nach dem Tod ihres Mannes lebt Ruth alleine und zufrieden auf dem Land, die Kinder sind erwachsen. Eine anonyme MessengerNachricht über Ruths Vergangenheit bringt alles durcheinander. „Die Nachricht“ – Doris Knecht. Hanser Berlin
Auf der Suche nach sich selbst Als sich die Wege der drei Außenseiter*innen Agnesa, Eduard und Felicitas kreuzen, wird schnell klar: Gemeinsam geht alles besser, auch wenn dabei ein paar lieb gewonnene Lügen auf der Strecke bleiben müssen.
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der Dirn
Text: Erich Klein Illustration: Katharina Klein
RENATE WELSH: „JOHANNA“ Die Schriftstellerin Renate Welsh, 1937 in Wien geboren, begann erst mit dreißig zu publizieren. Seither sind gut achtzig mehrheitlich Kinder- und Jugendbücher entstanden, die um ein zentrales Thema kreisen: Gerechtigkeit. Welsh erhielt den Österreichischen Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur mehrfach, 2016 den Preis der Stadt Wien für Literatur und zuletzt 2017 den TheodorKramer-Preis. „Das Vamperl“ war ihr größter Publikumserfolg, 2019 erschien „Kieselsteine: Geschichten einer Kindheit“, Erinnerungen an Kindheit und Jugend während des Zweiten Weltkriegs in Aussee und im Wien der Nachkriegszeit. Ein ausführliches Gespräch mit ihr ist im anzeiger 4/2019 zu lesen. Zur lebenden Jugendbuchklassikerin wurde Renate Welsh 1984 mit dem Roman „Johanna“. Die schwarzen Schuhe, die ihr eigentlich zu klein sind, hat Johanna ordentlich geputzt, als sie im Herbst 1931 bei ihren Zieheltern im Burgenland aufbricht, um bei einem Bauern im Semmering-Gebiet in Dienst zu gehen. Eigentlich wollte die Vierzehnjährige Schneiderin werden, doch der örtliche Armenrat lehnt ab: „Das wär ja noch schöner, wenn ledige Kinder schon was wollen dürften.“ Und: „Du bist meine Dirn und sonst nichts!“ Gewalt, Ausbeutung und Bigotterie beherrschen das Leben im Dorf, der Pfarrer
hetzt von der Kanzel herab gegen die „Sozis“, noch wird beim „Juden“ eingekauft, aber die örtlichen Nazis machen sich schon grölend bemerkbar. Berühmteste Szene über das bäuerliche Landleben im christlichen Ständestaat der Ersten Republik aus der Sicht einer „Dirn“: „Wenn sie am Morgen die Kühe austrieb, lag schon Reif auf den Wiesen. Die Kälte biss durch die Hornhaut auf ihren Füßen. Wenn sie es gar nicht mehr aushielt, stapfte sie in einen warmen, dampfenden Kuhfladen und spreizte die Zehen, bis sie wieder beweglich wurden.“ Johanna spricht mit einer Leidensgenossin über „Sozis“, „Kapitalisten“ und „Nazis“, Dollfuß wird ermordet, das „Heil Starhemberg“ der Bauern verstummt. Die bald Achtzehnjährige wehrt einen Vergewaltigungsversuch ab, denkt „Ich bleibe nicht. Ich hasse euch“ – und bleibt, auch wenn es schon Gerede über sie gibt. Vor den düsteren Wolken der Weltgeschichte träumt sie weiter von einem roten Dirndl. Zu guter Letzt – Johanna hat mittlerweile eine neue Arbeit in einem Gasthaus gefunden – taucht Peter auf. „Wie du deinen Bauch vor dir hertragst“, sagte die Wirtin. Wie es mit Johanna und ihren acht Kindern in der neuen Zeit weiterging, ist im soeben erschienenen Buch „Die alte Johanna“ zu lesen.
„Johanna“ (Roman) Czernin Verlag, 2021
„Die alte Johanna“ (Roman) Czernin Verlag, 2021
Kieselsteine. Geschichten einer Kindheit Czernin Verlag, 2019 In die Waagschale geworfen. Geschichte über den Widerstand gegen Hitler Czernin Verlag, 2019
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– HVB-Mitglieder im Porträt – öbv Österreichischer Bundesverlag Schulbuch, Wien
Text: Lisa Schöttel Foto: Iryna Murselovic
„Es geht um die Zukunft von jungen Menschen, die unsere Welt mitgestalten“
Maximilian Schulyok E
in Bildungsenthusiast – so beschreibt sich Maximilian Schulyok, seit April 2020 Geschäftsführer beim Österreichischen Bundesverlag Schulbuch (öbv). Als er diesen übernahm, habe er sich in die Bildungsthemen so richtig „reingefressen“. Der Zeitpunkt, um in die Bildungsbranche einzusteigen, hätte spannender nicht sein können. Kein Thema stehe seit der Pandemie so stark im Fokus wie die Schule. „Die Eltern haben plötzlich Einblick in einen bisher wenig bekannten Bereich bekommen“, sagt Schulyok. Dadurch wurde eine breite Diskussion angestoßen. „Corona hat wie ein Turbo gewirkt, um bestimmte Probleme aufzuzeigen und anzugehen.“ Die Sinnfrage müsse er sich in seiner jetzigen Position nicht mehr stellen. „Es geht um die Zukunft von jungen Menschen, die unsere Welt mitgestalten.“ Dass ihn seine berufliche Laufbahn in die Bildungsbranche führen würde, war nicht abzusehen. Nach seinem Jus-Studium arbeitete Schulyok als juristischer Mitarbeiter in einer Anwaltskanzlei und wechselte danach
in die Politik, wo er unter anderem als Pressesprecher tätig war. Zuletzt arbeitete er als Geschäftsführer der Wiener Bezirkszeitung. Sein „Learning“ als Manager in Zeiten der Corona-Krise war enorm. „Als Führungskraft wird von einem erwartet, auf alle Fragen eine Antwort zu haben. Im Laufe des letzten Jahres wurde mir und meinen Mitarbeiter*innen aber schnell klar, dass wir uns von Woche zu Woche weiterhanteln müssen.“ Das gesamte Team bei öbv sei an seine Grenzen gestoßen, erzählt Schulyok. Der wirtschaftliche Erfolg war in der CoronaKrise jedoch beträchtlich. „Nun ist es wichtig, am Ball zu bleiben und die neu entstandenen Projekte und Initiativen weiterzuentwickeln.“ Als eine dieser neuen Initiativen nennt er
öbv Österreichischer Bundesverlag Schulbuch Lassallestraße 9b 1020 Wien www.oebv.at
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die Allianz Bildungsmedien Österreich, ein Zusammenschluss der Schulbuchverlage. Sie fordern von der Politik einen rechtlichen Rahmen für die Digitalisierung, langfristige Finanzierungszusagen und politische Mitsprache. Die Digitalisierung ist Schulyok ein besonderes Anliegen. Hier sieht er noch Nachholbedarf bei der Weiterbildung der Lehrkräfte: „Man kann den Schulen nicht nur die Mittel bereitstellen, sondern muss sie im Change-Management unterstützen.“ Mittels Webinaren liefert das Team von öbv Input zur Nutzung von Produkten und neuen Lehrinhalten. Das Autor*innenteam des Verlages besteht zum Großteil aus aktiv unterrichtenden Lehrer*innen, die genauen Einblick in die Themen und Bedürfnisse der Schulen haben. Die Zukunft der Schule sei laut Schulyok eine Kombination aus analog und digital. Selbst Vater eines Achtjährigen, weiß er um die Wichtigkeit und Faszination des gedruckten Buches. „Diese beiden Welten zu verbinden sehe ich als unsere Aufgabe an.“
– HVB-Mitglieder im Porträt – Fotohof edition, Salzburg
Rainer Iglar Birgit Sattlecker Michael Mauracher
Text: Lena Wechselberger Foto: Fotohof edition
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ir sind alle gemeinsam hier!“, sagt Rainer Iglar. Die Fotohof edition ist eine Teamsache, so auch das Gespräch über den Verlag – mit Rainer Iglar, Birgit Sattlecker und Michael Mauracher. Kaum einer hätte bei der Galeriegründung des Salzburger Fotohofs vermutet, dass dieser 40 Jahre später einen Verlag, eine Bibliothek sowie ein Archiv umfassen wird. Wie der Name bereits vermuten lässt, dreht sich dabei alles rund um das Thema künstlerische Fotografie. Zu Beginn hätten die Druckwerke eher als Ergänzung zum Ausstellungsprogramm gedient, erzählt Michael Mauracher, Ende der 1990er-Jahre wurde die Fotohof edition als Ergänzung geschaffen. „Jedes Buch wird als eigenständiges Format gesehen, wie eine Ausstellung zwischen zwei Buchdeckeln“, schildert Mauracher. Bei der Fotohof edition hat jede Richtung der Fotografie die Möglichkeit, ihren Platz zwischen Buchdeckeln zu finden. Wichtig sei für Iglar gute Arbeit, bei der man sich
„Eine Ausstellung zwischen zwei Buchdeckeln“ Birgit Sattlecker
überlege, was es bedeutet, heutzutage mit diesem Medium zu arbeiten. „Wir bilden eine Kultur der Fotografie in der Gegenwart ab“, umreißt er. Zu dieser Kultur trägt ein Großteil der knapp 20 Fotohof-Mitarbeiter*innen aktiv bei. Sie alle sind künstlerisch tätig und wirken auf freier Basis beim Fotohof – der sich selbst als Produzentengalerie versteht – mit. Jährlich erscheinen zwischen 15 bis zwanzig Werke in der Edition, darunter Kooperationen mit namhaften Institutionen wie dem Fotoinstitut Bonartes, der Albertina oder dem Kunsthaus Wien.
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Eines ist beim Verlagsprogramm sicher: Jedes Fotobuch ist einzigartig. Wie deren Gestaltung aussieht, sei ganz den jeweiligen Künstler*innen überlassen, erklärt Birgit Sattlecker. Eine Stärke der Fotohof edition sei zudem, dass man die Vertriebsstrukturen von Beginn an international aufgebaut habe. „Bücher kennen keine Grenzen“, ergänzt Mauracher. Davon konnte der Verlag auch während der Pandemie profitieren, immerhin setzt das Aufschlagen eines Buches keinen Galeriebesuch voraus. Das eine muss das andere natürlich nicht ausschließen: Die Galerie- und Verlagstätigkeit des Fotohofs zeigt sich etwa bei der Veranstaltung eines eigenen Fotobuchmarktes auf der Foto Wien 2022. Dort sollen internationale Verlage zu einem Diskursprogramm mit Gesprächen über Bücher und Projekte eingeladen werden – „das macht schon große Freude“, sagt Sattlecker.
– HVB-Mitglieder im Porträt – Stöger Buch, Wien
Gerda Schefz
Text: Lisa Schöttel Foto: Stefan Knittel
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it neuen Verkaufsformaten die Bedürfnisse der Kund*innen zufriedenstellen – für die passionierte Unternehmerin Gerda Schefz seit mehr als fünfzig Jahren das große Ziel, um ihr Unternehmen weiterhin „leistungs- und lebensfähig“ zu halten. Zusammen mit ihrem Mann Hermann, einem leidenschaftlichen Papierhändler, übernahm sie 1971 die Firma Stöger im 19. Bezirk, eine Papierhandlung samt kleiner Buchhandlung. Begeistert von den „geistigen Trends, die das Buchgeschäft vermittelt“, stieg das Ehepaar Schefz in den Buchhandel ein. Dessen logistische Struktur kam ihnen sehr entgegen. „Als Betriebswirtin liegt meine Expertise darin, Warenflüsse in Zahlen festzuhalten – der Buchhandel eignet sich dafür hervorragend.“ Neben den logistischen Vorteilen interessiert sich Schefz für das Buch als Kulturträger. „Mein Mann und ich sind beide sehr lesefreudig und schätzen es, mit einer Buchhandlung unseren Kund*innen auch geistige Entwicklung zu vermitteln“, erzählt sie. Den in Büchern abgebildeten Zeitgeist verfolge sie mit großer Neugier. „Immer wieder haben mich Bücher zu neuen Ideen
„Wir müssen im Geschäft und im Netz gut sein, um zu überleben“ inspiriert“, erzählt sie. „Daraus habe ich neue Formate entwickelt, um das Geschäft am Laufen zu halten.“ Mittlerweile haben sie und ihr Mann sich von der Papeterie getrennt und führen ein Bürofachgeschäft und die Buchhandlung in Döbling. Die Sortimentsgestaltung überlässt sie ganz ihren Mitarbeiter*innen. „Mein Team besteht aus sehr engagierten Buchhändler*innen mit einem Händchen für digitales Marketing.“ Schon seit mehreren Jahren liegt Schefz’ Hauptaugenmerk auf der Digitalisierung. „Wir müssen im Geschäft und im Netz gut sein, um zu überleben“, erklärt sie. Präsenz im Internet sei daher eine Notwendigkeit und die Schulung der Mitarbeiter*innen auf diesem Gebiet von großer Bedeutung. Zur Zeit des Lockdowns konnten sie an Schulungsmaßnahmen des Förderungsfonds
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für Wiener*innen, waff, teilnehmen. Diese Investition habe sich gelohnt. „Unsere Mitarbeiter*innen haben eine große Community auf Instagram aufgebaut, mit der sie im regen Austausch stehen – es liegt ganz auf meiner Linie, solche Formate voranzutreiben.“ Die zugesprochene Digitalförderung des HVB für innovative digitale Projekte war für Schefz eine Anerkennung nach der vielen Arbeit und Mühe des Teams. Übersichtliche Strukturen im Backoffice ermöglichen mehr Zeit für die inhaltliche Auseinandersetzung mit Büchern und die stetige Erweiterung des Angebots. Neben dem Webshop bietet die Buchhandlung Stöger auch mehrere Bücherabos an, um „das Lesen zu fördern“. Die Bedürfnisse der Kund*innen verändern sich, hier müsse man agil bleiben. Dies sei aber nur mit den richtigen Mitarbeiter*innen möglich. „Wir haben ein tolles Team – auf dieses setzen wir.“ STÖGER Buch
Obkirchergasse 43 1190 Wien https://stoegerbuch.buchkatalog.at
– HVB-Mitglieder im Porträt – Verlag Edition Thurnhof, Horn
Toni Kurz
Text: Lena Wechselberger Foto: Dieter Schewig
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anchmal wird Toni Kurz bei Anrufen mit „von Thurnhof“ angesprochen – dabei verdankt der Verlag Edition Thurnhof seinen Namen der gleichnamigen Gasse im niederösterreichischen Horn. Dort gründete Kurz 1975 die Galerie Thurnhof, für die er eine Druckmaschine anschaffte, um Geld für Plakate und Einladungen zu sparen. Der Standort musste später verlegt werden. Während die Galerie ins Kunsthaus Horn übersiedelte, steht die Druckmaschine in Kurz’ Keller, wo sie während der 1990er-Jahre, als „langsam die Literatur einwanderte“, einen neuen Verwendungszweck fand: Aus einer ursprünglich pragmatischen Anschaffung wurde ein künstlerisches Antriebswerk. Herzstück des 1983 gegründeten Verlages ist seit 1996 die Reihe Oxohyph. Die literarischen Erstausgaben mit Offsetfarblithografien von unterschiedlichen Künstler*innen erscheinen in einer limitierten Auflage von 400 Stück und werden nummeriert sowie signiert. Die Auflagen 1 bis 100 sind für Abonnent*innen reserviert. In die Gestaltung sind die Kunstschaffenden von Beginn an eingebunden. „So ein Buch ist eine Ausstellung in der Tasche“, beschreibt der Verleger
„Ein Buch ist eine Ausstellung in der Tasche“
die Symbiose von Kunst und Literatur. Produziert wird à la familiärem KlassenfahrtPrinzip: Immer sind die Künstler*innen, oft auch die Autor*innen während des Drucks bei Christa und Toni Kurz einquartiert, essen gemeinsam, feiern auf der Terrasse und drucken häufig bis spät in die Nacht. „Sie kommen, wir entwickeln gemeinsame Ideen zum Projekt, und manchmal fangen wir an, ohne genau zu wissen, wie es fertig ausschauen wird“, schmunzelt der Verleger. Die Bekanntschaften und genau diese Arbeitsweise schätzt er an seiner Tätigkeit. 250 Bücher, Kataloge und Einblattdrucke sind inzwischen in der Edition Thurnhof erschienen. Der Prozess dabei bereitet Kurz auch heute noch große Freude. Für Offsetfarblithografien gelten die Regeln des Vierfarbdrucks nämlich nicht: Gedruckt werden kann auch mit drei oder sogar sieben Farben, wobei für jede eine eigene Zeichnung
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notwendig ist. Begleitet wird der Druck oft von Bachs Cellosuiten oder Eric Clapton, weil beide anders als orchestrale Musik „deutlich über dem Lärm der Druckmaschine liegen“. Gibt es einmal eine Auszeit? „Meine Urlaube bestehen nicht aus Rio de Janeiro oder Caorle, sondern – außer Frankreich – aus Buchmesseteilnahmen in Frankfurt, Hamburg, Luzern oder Mainz, wo die Edition 2011 mit dem Stomps-Preis für den besten Kleinverlag ausgezeichnet wurde“, sagt Kurz. Wer bei einer Messe das Vergnügen hat, auf den Kunstenthusiasten zu treffen, sollte ihn unbedingt nach Exzerpten aus seinen Büchern fragen. Denn ein oder zwei Lieblingsgedichte der Autor*innen kann er auf alle Fälle auswendig. Außerdem bringt Kurz vom morgendlichen Schwimmen Haikus über seinen Badeteich zurück. Verlegen möchte er diese Sammlung jedoch nicht selbst: „Das kann man der Edition Thurnhof nicht antun.“
Verlag Edition Thurnhof Mühlfeld 43 3580 Horn www.thurnhof.at
– Selbstredend –
Der Osterhase kommt vor … DAS CHRISTKIND BISHER NICHT IN MICHAEL ROHERS UMFANGREICHEM UND NUN MIT DEM CHRISTINE-NÖSTLINGER-PREIS AUSGEZEICHNETEN JUGENDBUCHWERK. SEIN WIRKEN UMFASST WEITERE LEBENSBEREICHE, ZIRKUS GEHÖRT AUCH DAZU Text: Erich Klein , Fotos: Nini Tschavoll
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er Kinderbuchautor und Illustrator Michael Roher (1980 in Niederösterreich geboren) hat bislang gut dreißig Bücher illustriert respektive selbst geschrieben. Darüber hinaus ist er ein Multitalent. In Wien machte er die Ausbildung zum Sozialpädagogen. Seine Liebe zum Zirkus, zum Zeichnen und Gestalten sowie zur Arbeit mit Menschen bestimmen seine Tätigkeiten und Projekte. Für seine Bilderbücher und Geschichten erhielt Michael Roher zahlreiche Auszeichnungen wie den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis, das Mira-LobeStipendium, den Outstanding Artist Award im Bereich Kinder- und Jugendliteratur und jüngst den Christine-Nöstlinger-Preis. Michael Roher lebt mit seiner Familie in Baden bei Wien. Herr Roher, wie wichtig sind Ihre Kinder für Sie als Kinderbuchautor? Michael Roher — Sie sind sehr inspirierend, einerseits weil ich durch das Vorlesen mit aktueller Kinderliteratur in Berührung komme und andererseits weil sich beim Erzählen von Gutenachtgeschichten immer wieder neues Geschichtenmaterial entwickelt. Um ein Beispiel zu nennen: „Frosch und die abenteuerliche Jagd nach Matzke Messer“ entstand, weil unser Sohn eine Zahnspange bekam und ich während des Zähneputzens begann, Geschichten zu erfinden. Er konnte dabei immer vorschlagen, welche Figuren vorkommen sollten. Es war ziemlich lustig. Aus den Highlights dieser Geschichten entstand das Buch. Meine Tochter ist mittlerweile überzeugt, selbst einmal Autorin und Illustratorin werden zu wollen. Sie schreibt und zeichnet und schaut mir über die Schulter, um zu sehen, was ich gerade mache. Wenn sie
sagt: „Pfau, Papa, das ist ein schönes Bild“, dann ist das schon ziemlich gutes Feedback. Und wenn sie sagen: „Papa, jetzt wird’s fad, das haben wir schon gehört?“ Roher — Das kommt eigentlich nicht vor. Es passiert höchstens, dass ich es mir leicht mache und ein Buch nacherzähle. Dann merken sie, dass ich das nicht frei erfunden habe. Eher passiert das Gegenteil. Sie sagen, erzähl noch einmal die Geschichte von den Cornflakes, aber ich weiß nicht mehr, wie die ging. (lacht) Was erstaunt Kinder am meisten an Büchern? Roher — Kann man so allgemein nicht sagen. Ich glaube, dass Kinder genauso wie ich selbst als Autor Humor in den Geschichten sehr mögen. Wenn ich meine Geschichten vorlese und die Kinder lachen, ist das ein schönes Gefühl. Natürlich ist das allein kein Qualitätskriterium. Eine Geschichte muss thematisch überzeugen, es braucht auch leise Geschichten. Aber Kinder lieben es, wenn es lustig ist und sie unterhalten werden. Was sie erstaunt? Vermutlich, wenn eine Geschichte ins Fantastische oder Surreale geht. Das gilt auch für Bilder, in denen Dinge passieren, die man aus der Wirklichkeit so nicht kennt und die erst enträtselt werden müssen. Also wenn Sehgewohnheiten erweitert werden. Die Lieblingsbücher Ihrer Kindheit? Roher — Ich kann mich gut erinnern, dass mir meine Eltern viel vorlasen – vor allem meine Mama. Astrid Lindgrens „Ronja Räubertochter“ brachte in mir etwas zum Klingen. Andere Kinder wollten sich in Pippi Langstrumpf verwandeln, ich lief im langen Pullover meines Papas durchs Haus und wurde zu
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Birk Borkason im Mattiswald. Das Buch hat mich fasziniert, vor allem das Unheimliche, aber auch die unerschrockene Figur der Ronja und die Geschichte der Freundschaft. In der Volksschulzeit bin ich in „Die drei ???“, „Knickerbockerbande“ und „Die Acht vom großen Fluss“ gekippt. Nöstlingers „Die feuerrote Friederike“ hatte ich auch sehr gern – da hat mich das Magische fasziniert. Ich hätte mir auch immer gewünscht, fliegen zu können wie Friederike. Sie haben ungefähr dreißig Bücher geschrieben oder illustriert. Wundert es Sie, dass Sie Kinderbuchautor geworden sind?
„Kinder lieben es, wenn es lustig ist und sie unterhalten werden“ Michael Roher
Roher — Rückblickend wäre es naheliegend gewesen, diesen Beruf gleich anzustreben, ich habe aber einen Umweg gemacht und mich lange Zeit dagegen gewehrt, Zeichnen zum Beruf zu machen. Aus Angst, dass mir dann die Leidenschaft dafür abhandenkommen könnte. Dass ich dann doch Kinderbuchautor wurde, wundert mich nicht, ich folge meiner Begeisterung und tu, was ich gern mache. Insofern ist es ein fast maßgeschneiderter Beruf – also einer von mehreren. Sie haben Biologie studiert? Roher — Wirklich studiert habe ich ein Semester, inskribiert war ich zwei Semester lang. Biologie hat mich im Gymnasium sehr interessiert. Als es ans Studium ging, konnte ich mir den Lehrberuf gut vorstellen. Ich dachte, ich würde Biologie und Turnen unterrichten, habe aber bald gemerkt, dass mir das Studium nicht die Möglichkeit bietet, so zu lernen, wie ich gern lerne. Es war mir zu theoretisch, ich wollte damals möglichst schnell eine praktische Ausbildung – also wurde ich Sozialpädagoge. War das eine Schule, um später Kinderbücher zu machen? Roher — In gewisser Weise ja. Erstens bedeutete es Kontakt mit Kindern. »
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– Selbstredend –
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Mein aktuelles Buch, das im August bei Jungbrunnen erscheint, spielt in einer sozialpädagogischen WG, und da fließen Erfahrungen aus der Praxis mit ein. Außerdem haben wir uns im Unterricht theoretisch mit Kinder- und Jugendbüchern befasst. Für die Abschlussarbeit konnten wir das auch praktisch umsetzen und ein eigenes Kinderbuch machen. Das war ein Schlüsselerlebnis für mich. Mir wurde klar, dass dies eine Nische für mich als Zeichner und Schreiber sein könnte, um daraus einen Beruf zu machen. Wie verhält es sich mit Auswendiglernen von Gedichten in der Schule? Roher — Ich habe mir bis heute vor allem jene Gedichte gemerkt, die ich freiwillig von Hörkassetten auswendig gelernt habe. Es spricht aber nichts dagegen, dass man einige Gedichte auswendig lernt – etwa, um das Gedächtnis zu trainieren. Was waren Ihre Lieblingsautoren als junger Erwachsener? Roher — Mir ging das Lesen in der Jugend ein wenig verloren. In der Schule hat man viel zu tun, ich musste Literatur lesen, die mir gar nicht entsprach. Die Lust am Lesen habe ich erst wiederentdeckt, als ich selbst entscheiden konnte, was ich lesen will. Ich weiß noch, als mir meine Freundin von Paula Köhlmeiers „Maramba“ erzählte. Paulas Art des Erzählens, diese Form und Sprache haben mich inspiriert. Ich habe, was den Zugang zu guter Literatur betrifft, Glück: Meine Freundin ist eine große Leserin, die mir gute Sachen vorschlägt. Ich könnte jetzt viele Namen aufzählen, aber dennoch nicht sagen, dass ich einen Lieblingsautor oder eine Lieblingsautorin habe. Ich lese sehr viele Jugendbücher und mag es, wenn es Autor*innen beherrschen, mit Sprache etwas zu bewirken, also wenn Sprache mich berührt und tief geht. Oft finde ich das in Formen wie Lyrik oder Kurzprosa. Wie kamen Sie zum Zirkus? Roher — Da muss ich weiter ausholen. In der dritten oder vierten Klasse Gymnasium hatten wir einen Jonglierworkshop, ich lernte mit zwei, drei Bällen zu jonglieren und war stolz darauf. Bis zur Matura konnte ich dann schon fünf Bälle jonglieren. Außerdem begeisterte ich mich damals, ausgelöst durch eine Fernsehdokumentation über Zirkuskinder, für Akrobatik und lernte Flickflacks und Saltos. In der Sozialpädagogik musste ich ein Praktikum machen und stieß auf den Zirkus Drosendorf. Dort ist dann die Leidenschaft für Zirkus weitergewachsen, und wenig spä-
ter begann ich, beim Wiener Kinderzirkus KAOS zu unterrichten. Romantische Begeisterung für fahrendes Zirkusvolk? Roher — Ich mag ja vor allem den zeitgenössischen Zirkus, und der hat mit dem fahrenden Volk nichts mehr zu tun. Moderner Zirkus ist eine Kunstform. Es geht dabei um den kreativen Ausdruck und darum, mit dem Körper durch Artistik, Tanz und Schauspiel Geschichten zu erzählen und Bilder zu schaffen, und genau das wollte ich auch. Bis heute fasziniert mich an Zirkusaufführungen, dass hier eine eigene Welt geschaffen wird, in der alles möglich ist – eine Parallele zum Illus-
trieren, das auch eine Bühne bietet, auf der man sich austoben kann, der Realität nicht verpflichtet ist und surreal und fantastisch werden kann. Sie sind ein Einmannbetrieb in vielen Sparten. Was machen Sie außer Schreiben und Illustrieren noch? Roher — Grundsätzlich ist es ein großer Luxus, dass es sich so gefügt hat. Alle Tätigkeiten, die ich beruflich ausübe, mache ich sehr gern. Gelegentlich spielpädagogische Workshops mit Schulen, Lesungen und Zirkus – all das gibt mir sehr viel. Dass ich damit meinen Lebensunterhalt bestreiten kann, ist wunderbar. Das Schöne ist auch,
Wordrap mit Michael Roher Max Ernst oder Magritte? Magritte. Picasso oder Salvador Dalí? Aus dem Bauch heraus: Picasso. Die Phantastischen Realisten oder die Künstler aus Gugging? Definitiv Gugging! Ich war einmal dort, und das sprach mich sehr an. Kernöl oder Spinat? Beides gut – kommt drauf an, was es dazu gibt. Kino hat für Sie Bedeutung? Eine perfekte Kombination verschiedener Kunstformen. Ich gehe gern ins Kino und liebe Film! Artmann oder Jandl? Ich gestehe, von beiden nicht viel Ahnung zu haben. Nöstlinger oder Mira Lobe? Beide großartige Autorinnen. Welches Tier außer dem Tapir? Katze. Scheibbs, Ihr Geburtsort, oder Baden, wo Sie leben? In Scheibbs wurde ich nur geboren, aufgewachsen bin ich in Krems. Fehlt Ihnen die Donau nicht? „Das große Wasser“ ist das Einzige, was in Baden ein bisschen fehlt.
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„Im Fall der Prinzessinnen spiel ich gern mit den Rollenstereotypen: Die Prinzessin hat dann einen Cowboyhut und einen Kapselrevolver“ Michael Roher
Kontinent Kinderbuch dass ich durch diese unterschiedlichen Tätigkeitsfelder die Möglichkeit habe, immer wieder auch den Schwerpunkt zu verlagern. Keine Angst vor Politik in Kinderbüchern? Roher — Es spricht für mich nichts dagegen, Missstände, Probleme oder Konflikte aufzuzeigen, die auch gesellschaftspolitische Fragen aufwerfen. „Nicht egal“, eines Ihrer jüngeren Bücher, hat die Klimafrage zum Thema. Wie kam es dazu? Roher — Ein Bekannter hatte sich entschlossen, seine Firma klimaneutral zu machen, und wollte sein Engagement deutlich machen. Er hatte verschiedene Kooperationen und wollte eine Figur erfinden, die diese Idee transportiert – so ist die Idee einer Klimapiratin entstanden. Ihr Buch war eine Auftragsarbeit? Roher — Die Figur der „Klimapiratin“ war eine Auftragsarbeit, aber da mich das Thema Klimaschutz zu dem Zeitpunkt schon länger persönlich beschäftigte, kam mir die Idee, ein Buch darüber zu machen. Zusammen mit meinem Bekannten und seiner Firma entstand dann auch die Idee für eine Onlineplattform mit dem Ziel, Kinder auf kindgerechte Weise diese Themen nahezubringen. Die Initiative ist noch nicht abgeschlossen. Es soll auch einen Klimapreis geben, und die Seite wird laufend mit neuen Inhalten und Geschichten erweitert. Prinzessinnen und Burgen haben in Ihren Büchern keine Bedeutung mehr? Roher — Doch. In zwei meiner Bücher kommt das vor: „Wer fürchtet sich vorm lila Lachs?“ und „Prinzessin Hannibal“ von Melanie Laibl – das habe ich illustriert. Im Fall der Prinzessinnen spiele ich gern mit den Rollenstereotypen: Die Prinzessin hat dann mitunter einen Cowboyhut und einen Kapselrevolver. Ich habe auch eine Affinität zum verklärten Mittelalter: Ähnlich wie beim Zirkus faszinieren mich die Gaukler und das Handwerkliche. Das Handwerkliche schätze ich auch beim Illustrieren. Ich arbeite nicht mit dem Computer, ich mag das Analoge, das haptische Erlebnis, den Geruch der Farbe, das Geräusch des Bleistifts, wenn er über das Papier kratzt. Im Mittelalter gab es ja auch noch keine Computer, da wurde alles von Hand gefertigt; es gefällt mir, wenn man sieht, wie etwa ein Faden auf einer Spindel gesponnen wird. Das Vertiefen in ein Handwerk, und es riecht vielleicht auch noch nach Lagerfeuer, das hat auch etwas Romantisches.
Wie steht es mit dem Christkind und dem Osterhasen – also der Frage nach Religion? Roher — Dass das Christkind bei mir nicht vorkommt, war keine bewusste Entscheidung. Es gab einfach kein Bedürfnis, darüber zu schreiben. Der Osterhase kommt vor. Mich treibt aber schon die Frage um, was mit uns nach dem Tod passiert. Ich bin nicht katholisch, aber ich habe eine gewisse Art von Glauben oder Hoffnung, dass es etwas Übergeordnetes gibt. In meinem Roman „Tintenblaue Kreise“ geht es um Nahtoderfahrungen und die Frage der Protagonistin, was nach dem Tod geschieht. Wie wichtig waren Comics für Sie? Roher — Sehr wichtig, ich habe als Jugendlicher viele Comics gezeichnet. Sie waren vor allem für meine zeichnerische Entwicklung wichtig. Ich habe mir durch genaue Beobachtung, wie andere es machen, vieles erschlossen. Meine Mutter besaß eine „Geschichte der Comics von Altamira bis Asterix“, in die ich regelrecht versunken bin. Es ging darin um die Kombination von Schrift und Texten im Lauf der Geschichte, von Hieroglyphen über Wilhelm Busch bis hin zu den heutigen Comics. Dort gab es Abbildungen von Superhelden, Batman, auch ältere Sachen wie Tarzan, und es hat mich fasziniert, wie man durch reine Schwarz-Weiß-Schattierungen Formen herausholen kann. Ich habe viel ausprobiert – das war meine Schule. Sie haben Comics gezeichnet und geschrieben? Roher — Gemeinsam mit einem Freund, der den Text adaptierte, habe ich Orwells „Animal Farm“ illustriert. Wir haben das dann in kleiner Auflage in der Schule verkauft. Das war aber nicht der einzige Comic, den ich in meiner Jugend gemacht habe. Ich habe ganze Sommer lang nur am Schreibtisch gezeichnet. Würde es Sie interessieren, eine Graphic Novel zu machen? Roher — Es würde mich reizen, doch im Moment gibt es noch keine Geschichte, die zu einer Graphic Novel werden will. Die meisten Ideen, die ich habe, werden zu Romanen oder Bilderbüchern – vielleicht kommt das noch. Womöglich hält mich auch meine Vorliebe für Abwechlsung bislang davon ab. Bei einem Bilderbuch kann ich mir aussuchen, zu welcher Stelle eines Textes ich ein Bild male, ich kann mich auch vom Text wegbewegen. Bei der Graphic Novel hat das Bild erzählerische Funktion, da kann ich nicht einfach Bilder auslassen, die für die Entwicklung wichtig sind. Beim Bilderbuch bin ich da freier. Im Fall von „Jaguar, Zebra, Nerz“ von »
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Karin Haller Geschäftsführerin des Instituts für Jugendliteratur, www.jugendliteratur.at
Hoffnung verleiht Flügel Eric Carle, der geistige Vater der „Kleinen Raupe Nimmersatt“, ist am 23. Mai gestorben. Was einige Journalist*innen zum Anlass nahmen, sich die Frage zu stellen: Was macht einen Bestseller aus? Ein solcher ist die kleine Raupe mit mehr als 50 Millionen verkaufter Exemplare und Übersetzungen in 64 Sprachen seit 1969 zweifellos. Also, ich weiß es nicht. Auch wenn ich mich im Internet durch Hunderttausende Einträge zu „Wie schreibe ich einen Bestseller?“ klicke. An irgendeiner Stelle geben alle zu: Selbst Fachleute mit langjähriger Berufserfahrung können nicht mit Sicherheit voraussagen, welche Bücher sich überdurchschnittlich verkaufen werden. Erst im Nachhinein lässt sich darüber spekulieren, warum es abseits von Faktoren wie Glück oder gutem Timing dieser oder jener Titel geschafft hat. Was allerdings viele Bestseller laut den nachträglichen klugen Analysen gemeinsam haben: Gut verkauft sich ein Buch, das einem möglichst großen (internationalen) Publikum gute Identifikationsfiguren bietet. Carle selbst erklärte den Erfolg seines Buches damit, dass es sich um ein „Buch der Hoffnung“ handle: „Kinder brauchen Hoffnung. Du, kleine, unscheinbare Raupe, kannst zu einem schönen Schmetterling wachsen und mit deinen Talenten hinaus in die Welt fliegen.“ Das Identifikationspotenzial dieser Hauptdarstellerin muss man erst einmal schaffen.
– Selbstredend –
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Heinz Janisch, der sehr poetisch und bildhaft schreibt, konnte ich schauen, welches sprachliche Bild mich am meisten reizt, mich dann auf eines fokussieren oder auch mehrere Dinge in ein Bild integrieren oder auch nur eine Atmosphäre einfangen. Einen „richtigen“ Roman würden Sie nicht gerne schreiben? Roher — Ich fühle mich in der Kinder- und Jugendbuchszene gut aufgehoben. Das mit „richtig“ meinen Sie hoffentlich nicht ernst! (lacht) Es passiert mir als Leser häufig, dass mich die Jugendliteratur stärker inspiriert oder auch berührt als Romane der Allgemeinliteratur. Es gibt sehr viel großartige Jugendliteratur, und ich finde es schade, dass oft sehr starr eingeteilt wird in: „Das ist Jugendliteratur. Das liest man bis sechzehn und dann nicht mehr. Und das ist für Erwachsene.“ Mit solchen Kategorisierungen tue ich mir schwer.
„Bis heute fasziniert mich an Zirkusaufführungen, dass hier eine eigene Welt geschaffen wird, in der alles möglich ist“ Michael Roher
Sie haben kürzlich den neu geschaffenen Christine-Nöstlinger-Preis bekommen … Roher — Ich war platt, als ich davon erfuhr. Meine erste Reaktion war – echt, ich? (lacht) Ich wusste nicht, was ich sagen soll, und musste das erst einmal einsickern lassen. Es ist ja ein großes Ding – der größte Preis, den ich je bekommen habe. Ich verstehe aber auch jede kleine Auszeichnung, selbst wenn es nur eine schöne Rezension ist, als Kompliment, das
mir Antrieb gibt und mich darin bestärkt, dass ich auf einem guten Weg bin. Ihre Lieblingsbuchhandlung? Roher — Die „Fabelwelt“ in Wien mochte ich sehr gern, dort habe ich auch öfter gelesen. Dann Tyrolia natürlich – wenn ich Bücher online bestelle, was selten geschieht, dann bei dieser Buchhandlung. In Baden
gehe ich gerne zum Zweymüller, einer alten Buchhandlung mit alten Holzböden und schönen Regalen. Wir waren auch in der Livraria Lello in Porto, da musste mein Sohn unbedingt hin, weil diese Buchhandlung angeblich Joanne K. Rowling beim Schreiben an ihrer Harry-Potter-Welt inspiriert hat. Man muss Eintritt zahlen, aber die Buchhandlung ist irrsinnig schön. «
Bücher und Illustrationen von Michael Roher „Esther und Salomon“
Gedanken über die Auswirkungen des
norwegische Damen-Volleyball-Team mit
(Text: Elisabeth Steinkellner)
Klimawandels und beschließt, dass
einem echten Seebären zusammentrifft?
Tyrolia, 2021
es Zeit ist, etwas zu tun. Mit dem Mut
Humorvolle Gedichte voller Geheimnisse
Zwei Jugendliche, zwei Lebenswelten.
und der Entschlossenheit einer echten
von Michael Roher.
Die eine, Esther, die mit ihrer Familie
Piratin zieht sie los, um Gleichgesinnte
Urlaub am Meer macht.
zu suchen.
Der andere, Salomon, Sohn einer
„Frosch und die abenteuerliche Jagd nach Matzke Messer“
Hotelangestellten, der an seiner
„Jaguar, Zebra, Nerz“
Tyrolia, 2018
Vergangenheit schwer zu tragen hat.
(Text: Heinz Janisch)
Die Ferien stehen vor der Tür und Frosch
Tyrolia, 2020
kann es kaum erwarten. Das Mädchen
„Flüchtiges Fest“
Alle Monate tragen bei Heinz Janisch
träumt davon, endlich ein richtig wildes
(Text: Georg Bydlinsky)
Tiernamen – Michael Roher greift
Abenteuer zu erleben. Ob Drachen reiten,
Edition Thurnhof, 2021
einzelne Elemente der Texte auf und
Piraten verprügeln oder mit Hexen um
In 24 kurzen Impressionen erzählt der
kombiniert sie zu faszinierenden Bildern,
die Wette furzen, alles wäre ihr lieber
Autor Georg Bydlinski von den kleinen
in die man stundenlang versinken mag.
als ein langweiliger Urlaub auf dem Bauernhof. Doch dann kommt in diesem
Dingen ebenso wie den ganz großen. „Seemannsgarn
rasanten Kinderroman alles anders:
und Kaiserschmarrn“
Gurken sprechen, eine Reise zum Mond,
„Nicht egal!“
Edition Thurnhof, 2019
und da ist noch der Kinderfresser Matzke
Luftschacht, 2020
Warum freut sich Odysseus auf den
Messer …
Die neunjährige Flora macht sich
Würstelstand, was passiert, wenn das
Momentaufnahmen des Flüchtigen.
anzeiger / 32
– Kurz vor Schluss – Gastkommentar
„Eine Marke aufzubauen fängt damit an, sich zu überlegen: Wofür steht unser Verlag?“
Auf Markenmission Warum Strategie- und Markenbildung auch in kleineren Verlagen wichtig ist – und wie es richtig geht
Text: Katharina Schaller
I L L U S T R AT I O N : G E O R G F E I E R F E I L , F O T O : M A R I N A H Ö F L E R
E
in Verlag ist eine Marke. Punkt. An diesen Satz glaube ich. Oft hört man: Ein Verlag solle hinter den Autor*innen „zurücktreten“. Ein Verlag werde von Leser*innen nicht wahrgenommen, weil es um die einzelnen Bücher geht, nicht um das Unternehmen, in dem sie veröffentlicht werden. Und vor allem: Bei Ratgebern oder Sachbüchern funktioniere Markenbildung vielleicht, aber bei Literatur – sie sei zu heterogen, die Texte zu unterschiedlich. Diese Standpunkte kann man diskutieren, auch ist es leichter, nach diesen alten „Regeln“ zu arbeiten, aber mit Sicherheit weniger erfolgsversprechend. Eine Marke aufzubauen fängt damit an, sich zu überlegen: Wofür steht unser Verlag? Und: Wer sind unsere Leser*innen, oder besser: Für welche Menschen wollen wir unsere Bücher machen? Denn ja, das kann man sich aussuchen. Eine Marke aufzubauen bedeutet in gewisser Weise: Von Neuem beginnen. Das ist richtig spannend.
Übrigens: Bei der ersten Frage geht es nicht um die Programmsegmente, die ein Verlag für sich festlegt. Sondern um die Haltung des Verlags, seine „Markenmission“. Sieht man diese Haltung? Vertritt der Verlag eine Position, die erkannt wird? Hier bilden wir die Brücke zu den Leser*innen. Denn ohne direkte Kommunikation, ohne den Austausch mit den Leser*innen, aber ebenso mit den Buchhändler*innen, Autor*innen, Partner*innen – wie soll diese Position jemals nach außen getragen werden? Eine Marke lebt von den Menschen, mit denen sie interagiert. Wenn eine Marke funktioniert, dann deshalb, weil Personen sich mit ihr identifizieren. Das kann bei Verlagen genauso klappen wie bei anderen Unternehmen, wenn nicht sogar noch einfacher. Wir haben das große Glück, dass sich bei uns alles um Bücher und Inhalte dreht. Wir sind ein „Want“-Produkt, eine fabelhafte Voraussetzung.
anzeiger / 33
Eine Marke aufzubauen ist nie einschränkend. Wir bilden damit einen Rahmen, in dem wir kreativ arbeiten können. Um das zu schaffen, muss man einen Verlag in seiner Gesamtheit betrachten. Ausgehend von der Marke greifen sämtliche Verlagsbereiche ineinander: Programm, Lektorat, Vertrieb, Marketing, Administration. Das fängt bei der Frage an, welche Bücher wir publizieren, und endet bei Absagetexten für Bewerbungen oder Manuskriptangebote. Das alles gehört zur Markenbildung. Eine Marke muss aufgeladen werden. Mit Inhalten, mit Emotionen, mit Sprache, mit Gestaltung. Ein Verlag muss funkeln. Nach innen und nach außen. Das Wichtigste dabei: Kommunikation. Beim Löwenzahn und Haymon Verlag stehen wir in ständigem Kontakt mit unseren Leser*innen. Wir beziehen sie mit ein, wenn es um Coverdesign, Titelfindung, Themenrecherche geht. Wir kommunizieren auf Augenhöhe. Wir sind authentisch. Nicht jeder*m gefällt das. Das ist auch gut so. Eine Marke kann nie alle ansprechen. Nur: Wir sollten wissen, wer unsere Zielgruppe ist, und unsere Zielgruppe sollte wissen, wer wir sind. Würden wir unauffällig dahindümpeln, würden wir vielleicht nicht anecken, aber auch niemandem auffallen. Ganz ehrlich: Wie langweilig wäre das?
Katharina Schaller ist Verlagsleiterin im Löwenzahn Verlag und bei Haymon für Programmstrategie und Markenaufbau zuständig
– Buchtermine –
Veranstaltungen Juli 2021 DONNERSTAG, 1. 7.
FREITAG, 16. 7.
Wolfgang Kos: Der Semmering (Thalia Buchhandlung 1030, Landstraßer Hauptstraße 2a, 1030 Wien, 18:00)
Bernadette Nemeth: 111 Orte Neusiedler See (Thalia Buchhandlung 1030, Landstraßer Hauptstraße 2a, 1030 Wien, 18:00)
Peter Clar, Markus Köhle: Schneller, höher und so weiter. Fakten, Fanwissen, Fiktionen zu den Olympischen Sommerspielen 2021 (Liesinger Wies’n/Alterlaa, Anton-Baumgartner-Straße Erlaaer Schleife, 1230 Wien, 18:30) Lesung mit Herbert Dutzler und Leo Lukas (Zipfer Brauerei, Zipf 22, 4871 Neukirchen an der Vöckla, 19:00)
SONNTAG, 4. 7.
SAMSTAG, 17. 7.
FREITAG, 2. 7.
Austrofred: Die fitten Jahre sind vorbei (Trauneck, 4802 Ebensee, 11:00) MONTAG, 5. 7.
Doppellesung: Franzobel (Foto) und Viktoria Niederberger lesen am 21. 7. im Stroheimer Garten der Geheimnisse
Andre Wolf: Angriff auf die Demokratie (Thalia Buchhandlung 1060, Mariahilfer Straße 99, 1060 Wien, 19:00)
SONNTAG, 18. 7.
Birgit Stöger, Sebastian Klein, Erich Hackl: Die Farben der Angst (Wallensteinplatz , 1200 Wien, 18:30) Rotraut Schöberl: Mord auf leisen Pfoten (Summerstage, Roßauer Lände , 1090 Wien, 20:00)
DIENSTAG, 6. 7.
René Freund: Das Vierzehn-Tage-Date (Thalia Buchhandlung 1030, Landstraßer Hauptstraße 2a, 1030 Wien, 18:00) Kriminacht Lenzing mit Marc Elsberg, Andreas Gruber, Beate Maxian u. a. (Kulturzentrum Lenzing, Johann-Böhm-Straße 1, 4860 Lenzing, 19:00) MITTWOCH, 7. 7.
Elisabeth Zeilinger, Hans Petschar: Die Donau (Thalia Buchhandlung 1030, Landstraßer Hauptstraße 2a, 1030 Wien, 18:00)
Viral gehen mit Elias Hirschl, Fabian Navarro und Janea Hansen (Mühlschüttelpark, An der oberen Alten Donau , 1210 Wien, 18:30)
MITTWOCH, 21.7.
Franzobel: Die Eroberung Amerikas/LisaViktoria Niederberger: Fische freischneiden (Garten der Geheimnisse, Stroheim 13, 4074 Stroheim, 19:00)
Olga Flor (Foto) und Renate Silberer präsentieren ihre aktuellen Romane am 29. 7. bei den O-Tönen im MuseumsQuartier
DONNSTAG, 22. 7.
Egon Christian Leitner: Ich zähle jetzt bis drei/ Ferdinand Schmalz: Mein Lieblingstier heißt Winter. O-Töne (MuseumsQuartier, Museumsplatz 1, 1070 Wien, 20:00)
DONNERSTAG, 8. 7.
Mira Nograsek: Lieblingsplätze Wien nachhaltig (Thalia Buchhandlung 1030, Landstraßer Hauptstraße 2a, 1030 Wien, 18:00) Xaver Bayer & Peter Rosei (Mühlschüttelpark, An der oberen Alten Donau , 1210 Wien, 18:30) Monika Helfer: Vati/Thomas Arzt: Die Gegenstimme. O-Töne (MuseumsQuartier, Museumsplatz 1, 1070 Wien, 20:00)
Silvia Pistotnig: Teresa hört auf (Norbert Artner Park, 9020 Klagenfurt, 10:00) Gertraud Klemm & Lydia Mischkulnig (12.-FebruarPlatz, 1190 Wien, 18:30) Texte. Wien (Herderpark, Herderpark , 1110 Wien, 18:30)
FREITAG, 9. 7.
Hubert Achleitner: Flüchtig (Schloss Kuenburg, Kirchengasse 8, 5580 Tamsweg, 19:30)
SAMSTAG, 10. 7.
Tanja Paar & Christopher Wurmdobler (12.-Februar-Platz, 1190 Wien, 18:30) SONNTAG, 11. 7.
Karin Prucha: Anderland/Felix Kucher: Sie haben mich nicht gekriegt/
DIENSTAG, 13. 7.
Hamed Abboud und Olja Alvir: Haarige Angelegenheiten (Liesinger Wies’n/Alterlaa, Anton-Baumgartner-Straße Erlaaer Schleife, 1230 Wien, 18:30) SAMSTAG, 24. 7.
Alex Beer, Stefan Slupetzky: Ein bunter Abend voller Mord & Totschlag (Wallensteinplatz, , 1200 Wien, 18:30) SONNTAG, 25. 7.
Niki Glattauer: Best of Schule (Garten der Geheimnisse, Stroheim 13, 4074 Stroheim, 19:00) Hubert Achleitner: Flüchtig (Kurpark Baden, 2500 Baden, 20:00)
Julya Rabinowich & Aliosha Biz: Zwei, die kamen und blieben (Naschmarkt, 1060 Wien, 18:30) Manuel Rubey: Einmal noch schlafen, dann ist morgen (Rathausplatz St. Pölten, 3100 St. Pölten, 19:30)
DONNERSTAG, 15. 7.
DONNERSTAG, 29. 7.
MITTWOCH, 14. 7.
Gerhard Loibelsberger: Micky Cola (Buchhandlung Morawa, Wollzeile 11, 1010 Wien, 19:00) Herbert Lackner: Rückkehr in die fremde Heimat (Aichergut Seewalchen, Kapellenweg 7, 4863 Seewalchen am Attersee, 19:30) Raphaela Edelbauer: Dave/Katharina Schaller: Unterwasserflimmern. O-Töne (MuseumsQuartier, Museumsplatz 1, 1070 Wien, 20:00)
anzeiger / 34
Olga Flor: Morituri/Renate Silberer: Hotel Weitblick. O-Töne (MuseumsQuartier, Museumsplatz 1, 1070 Wien, 20:00) SAMSTAG, 31. 7.
Stefan Slupetzky: Zum 100. Geburtstag von H. C. Artmann (Wallensteinplatz, 1200 Wien, 18:30)
FOTOS: JULIA HAIMBURGER, LISA RASTL
Wolfgang Bauer im Gespräch mit Raoul Schrott: Kriegsreportage. Der Fiktion die Wirklichkeit entgegensetzen (Hotel Sonnenburg Lech, Oberlech 55, 6764 Lech, 17:30) Gerhard Jelinek: Mutiger, klüger, verrückter. Frauen, die Geschichte machten (Seepark-Saal Kammer, Hauptstraße 7, 4861 Schörfling am Attersee, 19:00) Mieze Medusa & Silvia Pistotnig (Wallensteinplatz, 1200 Wien, 20:00)
FREITAG, 23. 7.
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