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IMPRESSUM Medieninhaber
Falter Verlagsgesellschaft m.b.H., Marc-Aurel-Straße 9, 1011 Wien
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Coverfoto
Șerban Florentin Roman
Chefredaktion
Birgit Wittstock
Layout Ursula Nasswetter
Fotoredaktion Karin Wasner
Produktion Daniel Greco
Lektorat Ewald Schreiber
Anzeigen Ramona Metzler
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Geschäftsführung Siegmar Schlager
Druck
Druckerei Ferdinand Berger & Söhne GmbH, 3580 Horn
Offenlegung
Die Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz ist unter falter.at/offenlegung/falter-verlag ständig abrufbar ISSN 9004 6540 6003 9
AUTOR: INNEN
AUTOR:INNEN DIESER AUSGABE
Thomas
Askan
Vierich
Der in Hannover geborene Buchautor, Bandgründer, Podcaster und freie Journalist hat ein Faible für wilde Orte und schräge Leute. Weshalb der Auftrag, für diese Ausgabe einen der letzten Wiener Branntweiner zu besuchen, ganz nach seinem Geschmack war. In der Likörstube Sveceny in Floridsdorf kippte Vierich ein paar Kurze und kam zu dem Schluss, dass diesem Ort für Erhaltungszwecke ein wenig Boboisierung ganz gut täte.
Felix Mährenbach
Der gebürtige Niederösterreicher und jetzige Ottakringer hatte im vergangenen Sommer seinen ersten Bodycheck mit dem Journalismus im „Falter“Stadtleben. Für „Best of Vienna“ befragte er den Klimaaktivisten Lorenz Trattner, der sich als Mitglied der „Letzten Generation“ medienwirksam an Gustav Klimts „Tod und Leben“ klebte, zu dessen Sicht auf Gegenwart und Zukunft.
Shandiz Ahi
Verena Randolf
In Kärnten geboren, ist Randolf geeicht, was eigenwillige Charaktere betrifft. Das stellt die Journalistin in dieser Ausgabe mehrfach unter Beweis: Sie traf die PerformanceKünstlerin Jessyca R. Hauser, die 2018 als „Hyäne Fischer“, das musikalische Satireprojekt der Burschenschaft Hysteria, zum Song Contest fahren wollte. Nun steht Hauser im gleichnamigen Musical auf der Berliner Volksbühne. Außerdem tschecherte Randolf am Valentinstag mit der Schriftstellerin und Hausautorin des Volkstheaters Lydia Haider.
In Teheran geboren und nach der Revolution Mitte der 1980erJahre mit der Familie nach Wien ausgewandert, unterstützt die CorporatePublishingRedakteurin die aktuellen Geschehnisse im Iran aus der Ferne: In dieser Ausgabe etwa mit einem Porträt der austroiranischen Künstlerin Soli Kiani. Diese verarbeitet die brutale Niederschlagung und Verfolgung der aktuellen feministischen Bewegung im Iran in ihrer Kunst. Frau, Leben, Freiheit!
Anna Goldenberg
Die Wiener Autorin, Kolumnistin und freie Journalistin schreibt regelmäßig im „Falter“ über Wissenschaft. Für diese Ausgabe hat sie das Ehepaar Martinović getroffen. Die beiden bieten mit ihrem Bestattungsunternehmen „Memoria“ moderne Beerdigungen an: in nachhaltigen Urnen und Särgen, transportiert per Lastenrad. Des Weiteren hat Goldenberg die diversfeministische Buchhandlung o*books besucht und nachgefragt, ob sich mit Wokeness auch finanzieller Gewinn machen lässt.
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Fotoserie & Fotograf
„Ich bin ein Jetzt-Mensch, jemand, der im Augenblick lebt. Deshalb passt Street Photography auch so gut zu mir: Bei diesen Momentaufnahmen ist nichts inszeniert. Ich fange Alltagsgeschichten ein, die mir vor die Linse kommen, wenn ich durch die Stadt streune.“
Fotograf Șerban Florentin Roman, Jahrgang 1991, stammt aus der siebenbürgischen Stadt Brașov. Im Herbst 2019 zog er von Rumänien nach Wien. Die neue Stadt erkundet er im Gehen, die Kamera immer griffbereit. Das richtige Licht spielt in seinen Arbeiten eine große Rolle. Diesbezüglich sei er sehr picky, sagt er. Naturlicht und Spontanität sind, wenn man so will, die Basiszutaten der Straßenfotografie. Dass aufgrund der Datenschutz-Grundverordnung Menschen ohne deren Einwilligung nicht gezeigt werden dürfen, mache die Arbeit oft schwierig, sagt Șerban Florentin Roman. Die Person anzusprechen, ehe man abdrückt, würde den speziellen Moment zerstören. Deshalb sind auf den meisten seiner Fotos keine Gesichter zu sehen.
„Deine Pläne werden gelingen/Your present plans are going to succeed“, stand auf einem Zettel, den Șerban Florentin Roman unlängst aus einem Glückskeks herausfischte. Was sind oder was waren seine Pläne?
„Die Fotografie und ich – das war immer eine On-off-Beziehung.“
Mit 15 begann er eine zweijährige Fotoausbildung, nur um danach die Fotografie durch Musik zu ersetzen. Während des Studiums hielt er sich mit Event-, Konzert- und PorträtFotografie über Wasser. Später, in Wien, sicherte der Job als medizinischer Fotograf an der Unizahnklinik das Einkommen.
Jetzt ist Șerban Florentin Roman auf der Suche nach einem Studio. „Hoffentlich hatte der Glückskeks recht.“
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ABSCHIED 22 KRISTINA UND MARIJAN
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Die Pompfinebrer am Lastenrad
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Unsere Produkte erzählen Geschichten: nachhaltige, soziale, spannende und vor allem die von Menschen. Was bei uns im SCHÖN&GUT –dem Social-Concept-Store im Herzen Wiens – verkauft wird, stammt aus eigener FAIRtigung, von anderen sozialen Unternehmen in Österreich und Europa und von lokalen Designer:innen und Partner:innen.
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VON BIRGIT WITTSTOCK
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Ilija Miličić’ Seismograf für Stil und Mode ist feinkalibriert: Was er ihm jetzt anzeigt, wird in der Zukunft getragen. Für seine Entwürfe, die ironisch mit der Balkan-Ästhetik spielen, feierte ihn die internationale Presse. Auch Bilderbuch und Yung Hurn trugen seine Styles – zu kaufen gibt es sie dennoch nirgends. Denn Ilija hat längst einen neuen Weg eingeschlagen
Ilija Miličić, ein großes Versprechen der Modeszene und von der internationalen Presse beklatscht, ist jetzt ready für Neues
Der Look: 1990er-Jahre-Karlsplatz-Verchecker. Seitlich geschlitzte, leicht ausgestellte Jeans, braune Uggs. Der schmale Körper schwimmt im großen, schwarzen Hoodie unter einer noch größeren schwarzen Bomberjacke. Eine Kombi aus auf Kinnhöhe verschnürter Kapuze und abgewetzter Cap, darunter Nase und blaugraue Augen. Nichts vom grellen Mix aus Bling-Bling, glänzenden Stoffen und fancy Balkan-Style, der seine Kreationen bekannt gemacht hat. Damit war Ilija Miličić etwas geglückt, was man in Wien für unmöglich gehalten hatte: eine Story in der „Vogue“. 2017 feierte ihn das Modebrevier – da hatte Ilija gerade die Modeschule hinter sich und seine erste Samplekollektion herausgebracht. Das vielleicht Ungewöhnlichste daran: die Tatsache, dass Ilija Miličić das Gegenteil eines Wiener Vitamin-P-Kindes ist –nämlich ein ehemaliges bosnischwienerisches Parkkind aus dem Hacklereibezirk Meidling.
Er galt als vielversprechend. Die internationale Modepresse lobte ihn. Musiker wie Bilderbuch und Yung Hurn trugen Styles seines Labels „Hvala Ilija“ (Danke Ilija). Kein modisches Posen, sondern intime
Geschichten, die Ilija in seinen beiden Perimetern inhaliert hatte, im Nachkriegsbosnien und in den Meidlinger Beserlparks.
Und jetzt, sechs Jahre später?
Der Undercover-Connaisseur und Chiffreur textiler Codes lehnt am abgewetzten Metallgelände der U6-Station Thaliastraße. Grüßt mit einer lockeren Umarmung und führt an diesem klirrend kalten Spätwintertag mit schnellem Schritt vom Lieblingsort U6 zum nächsten, dem Brunnenmarkt. Hier peilt er einen winzigen Börek-Laden an. In der Auslage stapeln sich üppig gefüllte Yufka-Teigfladen. Der Beste in ganz Wien, findet Ilija Miličić. Ein paar Minuten später legt er an einem der braunen Resopaltische im Hinterraum die Hände um eine Tasse dampfenden Schwarztee.
Er hat diese Ecke der Stadt als Treffpunkt vorgeschlagen. Das hat nichts von der Koketterie Wiener Authentizitätstourist:innen, die Migrant:innengrätzel, Tschocherl und Branntweiner so gerne derer Realness wegen okkupieren. Miličić hingegen pritschelt nicht, er taucht in diesem Sammelbecken aus Wien, Balkan und Levante bis auf den Grund.
„Samo Za Goste“, „Nur für Gäste“, lautete der Titel von Ilijas Abschlusskollektion auf der Angewandten
Fotos: Pavle Nikoli ć Julian Lee Harather (2)Mit fünf war er mit Eltern und Bruder vor dem Krieg aus Bosnien nach Wien geflüchtet, zog im letzten Kindergartenjahr von der Brigittenau nach 1120 und wuchs dort als Parkkind auf. Balkanmusik und US-Rap gaben den Soundtrack, ältere, wilde Typen die Freunde. „Sehr korrekte Jungs“, sagt Ilija. „Einige sehe ich immer noch. Andere sitzen oder wurden abgeschoben. War eine cute Zeit.“
In den Ferien ging es zurück ins Dorf im Norden Bosniens – auch während des Krieges. Damals bedeutete es regelmäßiges Verstecken
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bei Bombardierungen, später dann Freiheit. „Mit 14 hatte man ein fucking Motorrad, und keiner hat nach einem Führerschein gefragt. Es gab auch keine Ampeln. Du konntest machen, was du wolltest. Ich war den ganzen Tag unterwegs. Die Uhrzeit erkannte ich daran, dass alle in die Häuser verschwanden –Telenovelas im TV. In Wien musst du anrufen, wenn du jemanden besuchen willst. In Bosnien gehst du bei den Nachbarn einfach rein. Die Freiheit, die ich dort empfunden habe, ist für mich eines der schönsten Dinge.“ Zuhause ist für ihn mehr Zustand als Ort. „Schwer zu sagen,
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ob ich Wien oder Bosnien als mein Zuhause empfinde. Aber safe: Meidling ist Zuhause. Ich hatte auf jeden Fall best of both worlds.“
In die Modewelt stolperte Miličić mehr oder weniger zufällig. Die Kindheit hindurch hatte er Actionfiguren gezeichnet, die Otto-Kataloge seiner Mutter ausgemalt und umgestaltet. Er wollte etwas Kreatives machen. Doch seine Eltern rieten ab: bloß keine Kunst – bringt keine Kohle. „Also habe ich die Matura erledigt, meinen Eltern das Zeugnis in die Hand gedrückt und gesagt: Ich geh’ jetzt zeichnen.“ Jemand hatte ihm von Hetzendorf erzählt: Dort könne man Mode machen, hieß es. Also zeichnen, übersetzte Ilija für sich. Seine ersten Modeheroinen waren die Sexarbeiter:innen am Gürtel. Als Jugendlichem erschienen sie ihm wie glamouröse Popstars: gemachte Nägel, große Ohrringe, toupierte Haare und Lackstiefeln. Außerdem seine jungen Tanten und Onkel, die stolz schicke Trainingsanzüge trugen.
Hetzendorf. Der Mann aus Meidling, selbst bei seinen Freunden als aus der Reihe tanzender Weirdo angesehen, traf hier auf Leute mit ähnlichem Mindset – obwohl aus ganz anderen kulturellen Bubbles. Bereits im ersten Jahr schuf er seine erste Kollektion und zitierte, was ihm vertraut war: Häkel-Zierdecken. Sie schmücken am Balkan Fernseher, Mikrowelle und Tisch und inspirierten ihn zu aus Wolle
und elastischem Garn gehäkelten Bodys, Longsleeves und Trainingshosen. „Grotte“ findet er diese ersten Arbeiten heute. Die Wichtigkeit von Materialien und Schnitten habe er erst später verstanden.
Seine Muse, die persönliche Umgebung, hatte er jedoch gefunden. 2015 erregte seine Abschlusskollektion erstmals Aufmerksamkeit – in Japan.
Eine Förderung der Stadt von 7.000 Euro setzte er in seine erste richtige Kollektion um und stellte die Fotos auf Instagram. Rund hundert Follower hatte sein Account damals. Einer, ein Fotograf, fragte, ob er die Kollektion nach Paris schicken dürfe. Dort wurde sie herumgereicht, ging weiter nach London. Und Österreich? Miličić’ Blick klebt am Schwarztee. „Da macht halt irgendein Ausländer irgendwelche komischen Sachen.“
Unter seinen E-Mails fand sich bald eine mit der Absenderadresse „Vogue“. „Scam“, dachte er. Doch es war tatsächlich „Vogue“ und die New Yorker Redakteurin hartnäckig. Im April 2017 erschien der Artikel über ihn. „Dann ist es wild geworden. All die Leute, all die Opportunities. Ich war überwältigt!“ Plötzlich galt Ilija als berühmt für seinen Balkan-Style. Doch mit diesem Etikett kann er nichts anfangen. „Ich bin doch kein Ambassador oder Sprecher sämtlicher Balkan-Designer. Auch wenn es das Konzept ist, mit dem ich arbeiten
möchte. Allein die Vorstellung, für eine ganze Kultur oder Gemeinschaft zu sprechen, verursacht mir einen Krampf. Meine Arbeiten sind love letters an meine Kultur, sei es Balkan oder 1120 – es sind romantisierte Realitäten. Mein Stil setzt sich aus Real-life-Beobachtungen, Erinnerungen, Fakten, dem privaten Umfeld und viel Humor zusammen.“
Die Hingerissenen wollten Ilijas Sachen kaufen, doch es gab von jedem Stück nur eines. „Für mich war das nur ein Testlauf gewesen. Hätte ich damals die Teile, die die Leute
geliebt haben, einfach produzieren lassen und nicht die Kollektion in einem verkauft, wäre schon etwas weitergegangen. Aber ich habe mich dafür noch nicht bereit gefühlt, wollte weiterstudieren.“ Hetzendorf war eine Dose, die er geöffnet, jedoch nur bis zur Hälfte gegessen hatte. Den Rest wollte er sich auf der Angewandten einverleiben.
Schwer verdaulich. So stellte sich dieser Rest heraus. Abseits der kreativen Schöpfungsorgien und Partyexzesse so mancher Mitstudierenden mühte sich Miličić, als
„Dann ist es wild geworden. All die Leute, all die Opportunities. Ich war überwältigt!“
Plötzlich galt Ilija als berühmt – für seinen BalkanStyle
Styling-Assistent sein Studium zu finanzieren und den Zirkus der Modebranche zu verstehen. Tagsüber zu experimentieren und sich mit den Lehrenden zu beratschlagen, ging sich kaum aus, Nachtarbeit war nötig, für Fun wenig Zeit. Und dann der „Vogue“-Artikel. „Bist du der Ilija?“ Seine Stimme klingt heute noch peinlich berührt, wenn er davon erzählt. Er sei nie etwas Besseres gewesen. „Nie, nie, nie!“ Die Studierenden nahmen ihn auf. Viele der Professor:innen blieben argwöhnisch, was den Hauptdarsteller der „Vogue“-Story betraf. Er zog die vier Jahre trotzdem durch. Dank seiner sturen „Was ich anfange, beende ich auch“-Haltung und Corona.
„Der Lockdown hat mir den Arsch gerettet, denn ich war gesundheitlich fertig von der vielen Arbeit. Wir mussten die Kollektionen zum Glück nur auf Papier machen und nicht nähen. Für mich war der erste Lockdown fast schon wie Spa-Days.“
Ilija Miličić hat sein Studium abgeschlossen. Und jetzt? Die großen Zeiten der Mode, wie wir sie kannten, seien vorbei. „Ich habe das Gefühl, dass durch die enorm steigenden Lebenskosten Mode wieder nebensächlicher wird. In den letzten Jahren ist Mode als Medium gewachsen und war zugänglich wie noch nie. Ich glaube, dass sich das wieder ändern wird. In Zukunft wird sich viel vom jetzigen Luxus nicht mehr ausgehen, weil das Leben immer teurer wird.“ Die Zukunft gehöre DIY und einigen wenigen großen Brands. „Die werden bleiben, weil deren Stücke als Investment gelten. Aber doch nicht meine Fetzen. Schließlich: who am I?“
Seinen feinen Seismografen für Trends, mit dem Ilija jetzt spürt, was sein kann, will er künftig anderweitig einsetzen: in Sachen creative direction und styling. Hvala Ilija!
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Kramer und Kramer verbindet handwerkliche Perfektion und höchste Ansprüche an gutes Design mit der Liebe zur Natur. Vom Garten mit (Natur)Pool bis zur urbanen Dachterrasse - eine gelungene Gestaltung des Außenraumes heißt für uns: individuell abgestimmt, benutzbar, praktikabel, nachhaltig, natürlich und natürlich schön.
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Wohnung zum Podcast gestochen, während Tochter und Hund nebenan schlafen. Tagsüber in Video-Calls oder in der Redaktionskonferenz. Manchmal stickt die alleinerziehende Journalistin so manisch, dass sich Blasen bilden oder sie ihre Fingerkuppen beim Tippen nicht mehr spürt. „Sticken hat etwas Meditatives, Beruhigendes“, sagt Melzer, gebürtige Bayerin, die in gefühltem Überschalltempo spricht.
Handarbeit war Teil ihrer Kindheit. „Nichts rein Weibliches. Mein Opa konnte mit der Nähmaschine super umgehen.“ Auslöser ihrer wiederentdeckten Begeisterung war ein feministisches Stickbild auf Instagram. „Kurz vor Corona, also Ende 2019“, sagt sie und versenkt die Nadel in einen aufgespannten Zellstoff. „Ich habe mir sofort so ein komisches Starterpaket mit fünf Garnen gekauft.“ Ihr Erstling: „Swag on“ auf üppiger Blumenunterlage, eine Art Money-Boy-Gedächtnisstickerei. „Ich wollte gleich was Eigenes machen.“
Ungefähr drei Jahre später wurde es noch eigener: Anja Melzer gründete im November die 1. Wiener Stickerïnnen Gilde. Seither treffen sich die Stickerïnnen jeden zweiten Donnerstagabend. Bis vor Kurzem im Roten Stern am Mexikoplatz. Seit der zugesperrt hat, sucht die Gilde nach einer neuen Homebase. Bei wechselnder Besetzung schätzt Melzer den Kern auf sieben Personen. „Wir sind gemischt, offen für alle Geschlechter. Eine Architektin ist dabei, eine Künstlerin, jemand aus dem Theater und aus der Sozialarbeit.“ Die Jüngste in der Runde: ihre Tochter. „Ist zwar per se nicht für Kinder gedacht, aber als Alleinerzieherin die Lösung des Betreuungs-
STICKER: INNEN
problems.“ Die Zehnjährige habe große Augen und Ohren, wenn während des Stickens in der Gilde über die gynäkologische Erkrankung Endometriose, Frauen- und Altersarmut gesprochen wird. „Gut so, das entwickelt Awareness.“
Awareness ist eine Triebfeder für Melzers 1. Wiener Stickerïnnen Gilde. Kein Nähkränzchen. „Wir haben uns gefragt, was wir überhaupt machen wollen. Natürlich hat die Gilde einen klaren aktivistischen Auftrag, den wir auch in der Stadt sichtbar machen wollen.“ Stickerei sei ein machtvolles Werkzeug des Protests: „Ich kann einen feministischen Slogan oder etwas Empowerndes auf ein Transparent schreiben oder auf ein Flugblatt. Aber das wird alles schnell entsorgt. Ist die Message gestickt, wird sie als wertvoller empfunden: Man sieht die Arbeit und die Zeit, die investiert wurden, und kann davon ausgehen, dass jeder Buchstabe, jedes Wort und jedes Symbol, für das sich jemand so lange hingesetzt und in den Finger gestochen hat, ernst gemeint ist.“
Wie im Wiener Stuwerviertel greifen Feminist:innen weltweit jetzt wieder zu Nadel und Garn. Sie bestimmen die Stickerei als Kunstform neu und nutzen sie als subversives Medium für politische Ansagen. Boomer abwärts galten Handarbeiten jahrzehntelang als der Inbegriff von Traditionalismus und Konservatismus. „Handarbeiten wurden lange als Hobby für Hausmütterchen angesehen“, erklärt Anja Melzer, die neben Publizistik und Kriminologie auch Kunstgeschichte studiert hat.
„Die Werke waren nicht männlich und deshalb nicht hochkarätig genug, um als Kunstform verstanden zu werden.“
Von der Kunstgeschichte ignoriert: Handarbeiten von Frauen galten maximal als dekorativer Zeitvertreib, jedoch nicht als Kunst. Eine junge Generation von Sticker:innen schreibt nun ein neues Kapitel und nutzt Nadel und Garn für politischen Aktivismus
Anti l’art pour l’art: Jeden zweiten Donnerstag im Monat trifft sich die 1. Wiener Stickerïnnen Gilde (wo, erfährt man auf ihrem Instagram-Account), um gemeinsam zu sticken, sich auszutauschen und politische Aktionen auszuhecken. Jede:r ist willkommen
Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt ein dialektisches
Bild: Zu Beginn des 19. Jahrhunderts etablierten sich Handarbeiten vor allem in der neuen Bürger:innenschicht als sinnstiftende Beschäftigung für Frauen. Stick, Strick oder Nähzeug galten fortan als Insignien des weiblichen Anstands. Zugleich verschafften sie Bürgerinnen auch Freiheit. Den Suffragetten dienten sie als schützende Tarnung (Nähkränzchen!) in ihrem Kampf für Frauenrechte, Arbeiterinnen ermöglichten sie finanzielle Unabhängigkeit.
Jetzt steigen Handarbeiten zur Kunst und zum Emanzipationssymbol auf. Zumindest bei jenen, die mit ihren Händen werken, weil sie wollen, und nicht, weil sie müssen: Sie setzen sich nach Feierabend und am Wochenende hinter die Nähmaschine oder nehmen ihr Stick, Strick oder Häkelzeug auf, um eine lange missachtete Kunst zu feiern und um dem Patriarchat ihre Messages vor den Latz zu knallen. Denn wie Anja Melzer sagt: „Was stickt, das pickt.“
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LIFESTYLE DOLCE VITA
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Kochst du für deine Arbeit als Foodfotografin selbst?
HOHLA: Ja. Denn es gibt gewisse Dinge, auf die ich achte, wenn ich Gerichte zum Fotografieren koche. Gemüse, beispielsweise, „untergare“ ich eher, damit es die Farbe behält. Dasselbe gilt für Fleisch. Das lasse ich nachziehen, damit es saftig bleibt und die Farbe stimmt. Außerdem verwende ich mehr und gröbere Gewürze, damit sie auf dem Foto auch erkennbar sind. Ein Beispiel: Normales Kochsalz ist sehr fein. Das sehe ich nicht auf dem Gericht. Also verwende ich grobes Meersalz. Mein Ziel bei der Food-Fotografie: Alles, was drin ist, möchte ich sehen.
Stimmen die Geschichten über Putzschwämme, Rasierschaum, Haarspray und Sekundenkleber?
HOHLA: Natürlich gibt es Tricks. Mir ist aber wichtig, dass man meine Gerichte auch noch essen kann,
nachdem ich sie fotografiert habe. Ich würde niemals mit Haarspray, Rasierschaum oder derartigem Zeug arbeiten. Das würde ein vollkommen falsches Bild vom Lebensmittel und vom Gericht vermitteln. Meine Philosophie lautet: Das Essen steht im Mittelpunkt und muss so gut aussehen, dass es nicht viel Nachbearbeitung braucht. Sonst würde es auch komplett anders aussehen, wenn man es nachkocht. Das wäre für Leser:innen total frustrierend. Deshalb gibt es das bei mir nicht, und das schätzen auch meine Kund:innen.
Welche Gerichte brauchen aufwendiges Styling?
HOHLA: Eintöpfe, Risotto, Gulasch. Die schmecken zwar gut, sehen auf Fotos aber ziemlich unsexy aus. Auch tierische Produkte sind Patienten, vor allem Fleisch. Das muss on point sein. Durch das jahrelange Kochen weiß ich, wie ich mit diesen Lebensmitteln arbeiten muss und wann ein Gericht am besten aussieht. Deshalb mache ich sowohl die Rezeptentwicklung als auch die Zubereitung gerne selbst. Auch schwierig zu fotografieren: Eis. Weil es so schnell schmilzt. Viele Kolleg:innen stellen es deshalb aus Frischkäse her, aber das mach’ ich halt auch nicht.
BURSCHIK’S VERMOUTH ROSÉ
Der neue Sommerdrink!
Burschik’s Rosé sieht nicht nur im Glas perfekt aus, sondern schmeckt auch erfrischend und stammt durch und durch aus lokaler Produktion. Der fein balancierte, leichte Drink vereint 19 lokale Kräuter mit erlesenen Weinen und wird geschmacklich durch die exotische Kaffirlimette abgerundet. Perfekt geeignet für sommerliche Cocktailvariationen!
Burschik’s Vermouth ist Wiener Genusstradition. Seit 1891 kreiert die Manufaktur Burschik feinen Vermouth aus besten österreichischen Weinen und ausgesuchten Alpenkräutern.
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Genieße bei uns eine entschleunigende Mittagspause, bei der du dich kulinarisch verwöhnen lassen kannst.
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Wir beziehen unsere Waren ausschließlich von ausgewählten Kleinbauern aus der Region – die wir alle persönlich kennen –und verarbeiten sie nach traditionellen Techniken mit internationalem Einfluss zu kleinen, aber feinen Tapas. Die Wilden Happen sind ganz bewusst „Slow Food“, das zum Gustieren, Verweilen und Teilen einlädt.
Viele hausgemachte Getränke wie z. B. Tonics oder Kombuchas bilden die Basis für unsere Cocktail- oder SpritzerKreationen. Neben besonderen Naturweinen bieten wir auch beliebte Klassiker aus der Region an. Besonderes Essen und ausgefallene Getränke – die perfekte Grundlage für eine ausgelassene Feier! Entweder im gemütlichen Restaurant oder in unserem Altwiener Backstein-Gewölbekeller mit eigener Bar.
Das LOFT Restaurant & Bar 18. Stock des SO/Vienna
2., Praterstraße 1 dasloft@so-hotels.com www.dasloftwien.at
Burschik
15., Zinckgasse 8, Wien www.burschik.com
office@burschik.com
Tel. 01/982 12 25 Öffnungszeiten nach Vereinbarung
Burger de Ville
7., Lerchenfelder Straße 1–3
Tel. 01/521 51 0
Öffnungszeiten:
Do–So 12–22 Uhr wien@25hours-hotels.com
Facebook: Burger de Ville
Instagram: 25hourshotel_vienna
Wildling Restaurant – Shop – Events
8., Laudongasse 8
Tel. 0680/221 59 70
Öffnungszeiten:
Mi & Do 17–23, Fr & Sa 17–0 Uhr
wildling-foods.at
Jetzt wird kein Tee mehr mit Rum getrunken. Auch kein Likör, und schon gar kein Schnaps. Es gibt ihn noch immer, aber „manche Flasche muss ich ab und zu abstauben“, sagt Franz Svecenys Sohn Konrad hinter der Buddel. „Bei uns trinkt man Weißwein, vor allem Weiße Spritzer. Unser wichtigstes Produkt ist ein guter Schankwein.“ Er kommt vom Bisamberg. Teilweise kennen die Svecenys ihre Winzer schon hundert Jahre, also seit Generationen.
Schnaps spielt schon noch eine Rolle. Stolz präsentiert Franz Sveceny seine Schätze: ein Nussschnaps, ein Kräuterschnaps aus Mariazell, ausgewählte Rumsorten. Sie werden flaschenweise verkauft. Deshalb „The Bottle Shop“. Sveceny hat das Destillieren in den 1960ern in der Berufsschule gelernt und setzt selbst Schnäpse an. Mit grünen, unreifen Walnüssen, aus deren Schalen er die Gerbstoffe mazerisiert und den Schnaps mit Kräutern aromatisch
abrundet. Weder Nusslikör noch Kräuterschnaps, sondern ein aromatischer Nussschnaps.
Am Floridsdorfer Markt steht einer der ältesten Gemeindebauten Wiens, eine Trutzburg. 1934 schossen vor dem Geschäft der Svecenys Rechte auf Linke. Panik auf der Straße. Franz’ Vater ließ die herumirrenden Passant:innen in seinen Hof. „Das hat wohl vielen Menschen das Leben gerettet.“
Jetzt sperren sie die Likörstube sogar abends auf. Einmal im Monat für Lesungen. Was die Milchkutscher von einst darüber gedacht hätten? – aber sie waren ja nur in der Früh da. Sie hätten die T-Shirts „Likörstube forever“ der Svecenys tragen können, natürlich mit „Teestube forever“. Über sauber gewischtem Resopal und Stehtischen aus Whiskeyfässern hängen jetzt noch Wappen der ehemaligen Kronländer, darunter Galizien, Lodomerien und die
DRINKS
Bukowina. Jetzt haben sie alle andere Namen und Teile davon eine traurige Gegenwart in der Ukraine. Mit Devotionalien und Details wie den Fotos der verstorbenen Seniorchefin wirkt die Likörstube ein bisschen wie ein Museum verflossener Floridsdorfer Lebensart.
Die Gäste übrigens auch: Ein Stammgast ruft immer wieder ins Gespräch: „Er ist viel zu bescheiden! Schauen Sie sich die Urkunde an der Wand an!“ Sie bestätigt, dass Franz Sveceny zum Ehrenbürger Floridsdorfs ernannt worden ist. An einem Resopaltisch sitzt eine gut aussehende ältere Dame, neben ihr auf der roten Bank schläft ein Hund: „18-jährig!“ Sie hat früher als Bardame gearbeitet und möchte nun gern eine führende Rolle in der „Likörstube“ übernehmen. „Die Dame ist eindeutig Kundschaft“, raunt Konrad Sveceny hinter der Theke hervor.
Die „Teestube“ hat einst eine ganze Familie ernährt, das gelingt der „Likörstube“ nimmer. Aber ein kleines Geschäft ist es immer noch. „Solange das reicht, wird sicher nicht zugesperrt“, versichern die Brüder Konrad und Franz-Ferdinand Sveceny. Mittleren Alters, Akademiker, beide in
Frauen, mit Stoff oder Hanfseil-Vorhängen verschlossen – Geschlechtertrennung wie im Iran. „Mit den Hanfseilen wollte ich zeigen, was Rebellion in dieser Kultur bedeutet, und was einen dann erwartet.“
Stoff als trennendes Element ist ein zentrales Motiv der Künstlerin. „Es ist nicht nur Kleidung, sondern auch Schutzmantel wie Gefängnis meiner Identität.“ Ein Gefängnis, das sie in vielen ihrer Selbstporträts als Sinnbild der Zensur zeigt. „Zensur gibt es überall. Auch hier. In Social Media werden viele meiner Arbeiten mit nackter Haut sofort gelöscht.“
Das hält sie allerdings nicht davon ab, weiterzumachen. Auch nicht die traurige Gewissheit, „dass ich nach diesen Arbeiten meine Eltern im Iran nicht mehr besuchen kann …“ Sie kämpft mit den Tränen. „Mein Vater leidet an Demenz und ist schon alt – aber es ist so wichtig, gerade jetzt diese Rebellion im Iran zu unterstützen. Wir können nicht so tun, als gäbe es das alles nicht. Das größte Problem auch hierzulande ist, dass die Politik wirtschaftliche Interessen über die Menschenrechte stellt.“
Studio Soli Kiani www.solikiani.com
Detail aus den Canvas-Skulpturen von Soli KianiANZEIGEN
„SCHULD“
bis 29. Oktober 2023
Adam und Eva brachten nach jüdisch-christlicher Überlieferung durch ihren Sündenfall Schuld in die Welt. Kains Mord an seinem Bruder Abel gilt bis heute als Gleichnis für das Unrecht, das Menschen einander zufügen. Während Schuldbekenntnisse ein zentraler Gedanke monotheistischer Religionen sind, fällt das Strafrecht Urteile über Schuld und Unschuld. Nach der Schoa wurde der Umgang mit Schuld zu einer bis in die Gegenwart relevanten gesellschaftspolitischen Frage. Die Ausstellung untersucht verschiedene Dimensionen von Schuld, so etwa existenzielle, metaphysische, moralische oder politische Schuld. Historische Objekte und ausgewählte Kunstwerke laden zur Auseinandersetzung mit diesem vielschichtigen Themenkomplex ein.
ANGELA GLAJCAR Traumfänger
Im lichtdurchfluteten Erdgeschoß der Landesgalerie Niederösterreich wird eine raumgreifende Kunstinstallation der deutschen Künstlerin Angela Glajcar gezeigt. Die Bildhauerin bereichert seit rund zwei Jahrzehnten die internationale Kunstwelt mit ihren außergewöhnlichen Objekten aus Papier. Für Krems entwickelte sie das Kunstwerk „Traumfänger“. Aus unterschiedlich langen weißen Papierbahnen reißt die Künstlerin Durchblicke und Hohlräume heraus, wodurch spannende Perspektiven entstehen. Es handelt sich um ihre bisher größte In-situInstallation sowie ihre erste Museumsausstellung in Österreich.
Museum Judenplatz
1., Judenplatz 8
So–Do, 10–18 Uhr, Fr 10–17 Uhr, Sa geschlossen www.jmw.at
Museumsplatz 1
3500 Krems www.lgnoe.at office@kunstmeile.at Tel. 02732/90 80 10
Ausstellungsdauer: bis 14. 1. 2024
PUNKT KNOTEN
BLINDER FLECK NORDWESTBAHNHOF
Biografie eines innenstadtnahen Areals, das 150 Jahre lang ein Mikrokosmos sich wandelnder Arbeits- und Lebensräume war.
214 Seiten, € 29,90
LITERATUR
Sie ist jetzt so erfolgreich, dass ihr die Arbeit fast ein bisschen zu viel wird. Zu viel zu tun, aber keine Zeit, sich über Erfolge zu freuen. „Einmal habe ich so viel geschrieben, dass ich dachte, jetzt dreht es mir das Hirn ein – ein Wort noch, und ich bin in Steinhof. Es war schiach, das Gefühl, da kommst nie wieder zurück. Ich wär’ schon für so was prädestiniert. Eine Grenze überschreiten, weil eh alles so lustig ist – und dann oho.“ Einen ganzen Sommer lang habe sie sich gezwungen, kein Wort zu schreiben, stattdessen „alle Folgen vom „Bullen von Tölz“ angeschaut. „Ich bin nur im Bett gelegen, um wieder runterzukommen und normal zu werden.“
Ihr aktuelles Buch hat sie am Tisch neben der Tür im Schmauswaberl
geschrieben. Zweieinhalb Jahre habe sie darauf gewartet, diesen Roman schreiben zu können. „Das war wie das Puzzle einer Landkarte, das ich erst zusammensetzen musste. Daran, dass ich das schaffen würde, habe ich keinen Moment gezweifelt, das wusste ich. Ich musste nur auf den Moment warten, in dem sich der Schalter umlegt. Als das dann passiert ist, war es wie Weihnachten und Geburtstag aus zehn Jahren zusammen.“
Apropos Geschenk. Ein Mann kommt an den Tisch und fragt um Geld für die Jukebox. Er verschwindet, wünscht sich „Barbie Girl“. Haider kippt noch einen Schnaps. Interview fertig. Jetzt muss sie schreiben. www.instagram.com/lydiushaidus
Begleiten Sie uns auf eine baugeschichtliche Reise quer durch den 1. Wiener Gemeindebezirk. Wir beginnen bei einer Ikone des Jugendstils, die nach hundert Jahren als Bankgebäude gerade zu einem neuen Haus für Kunst und Wissenschaft wird. Mit dieser neuen Form der Nutzung bleibt die Postsparkasse 1 von Otto Wagner einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Durch die Bäckerstraße gehen wir weiter hinein in den 1. Bezirk. Auf Nummer 13 befindet sich seit kurzem das Entrée zur Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2
Gehen Sie durch die Glastür und entdecken Sie mit dem spektakulären, revitalisierten Arkadenhof eine neue Grünoase in der Innenstadt. Wir spazieren weiter über die Wollzeile, wo uns das schöne Durchhaus auf Nummer 3 3 interessiert, das aus 1848 stammt und das wir als öffentlich zugängliche Passage revitalisiert haben.
Über den Stephansplatz gelangen wir zur Adresse Am Hof 3-4 4 . Früher war hier eine Polizeiinspektion, heute befindet sich an der repräsentativen Adresse ein großes LifestyleWarenhaus. Unser Weg zum Hauptgebäude der Universität Wien 5 führt uns zurück an den Ring. Schon in der Aula erkennt man, wie wir den bekannten Ferstel-Bau in den letzten Jahren modernisiert haben.
Mitten im imposanten Arkadenhof befindet sich mit „Der Muse reicht’s“ von Iris Andraschek eine Intervention unserer Kunstinitiative BIG ART. Die Muse erhebt sich in einer Power Pose von dem ihr zugedachten, braven Platz.
Wenige hundert Meter schlendern wir den Ring entlang und erreichen, etwas versetzt,
Einige BIG Liegenschaften in der Wiener Innenstadt 8 1 2 3
Stephansplatz
Stadtpark
den Wiener Justizpalast 6 . Hier können wir im Justiz-Café im Dachgeschoß einen Kaffee trinken und unsere bisherigen Stationen aus der Vogelperspektive Revue passieren lassen.
Vorbei am Palais Epstein 7 von Theophil von Hansen erreichen wir gleich ein zweites Baujuwel des berühmten Vertreters des Wiener Stils. Vor 150 Jahren hat Hansen die Akademie der bildenden Künste 8 am Schillerplatz entworfen. Nach einer aufwändigen Restaurierung mit viel Gespür und Können wird hier jetzt wieder studiert und die großartige Gemäldegalerie ist für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Fun Fact: Auch Otto Wagner hat, kurz nach Hansen, eine Kunstakademie entworfen, die allerdings nie realisiert wurde.
Was haben diese sehenswerten Bauwerke gemeinsam? Sie gehören, wie weitere 40 Objekte in der Wiener Innenstadt, zum Portfolio der Bundesimmobiliengesellschaft oder ihrer Büro- und Wohnbautochter ARE Austrian Real Estate. Diese denkmalgeschützten Gebäude, für die wir Verantwortung tragen, bedürfen unserer besonderen Umsicht bei der Instandhaltung und Sanierung.
Die Erhaltung und Nutzung historischer Gebäude bedeutet gleichzeitig auch Ressourcenschonung und macht aus Denkmalschutz einen Faktor für den Klimaschutz.
Über die BIG
Die Bundesimmobiliengesellschaft ist Expertin für Bildungsbauten und stellt österreichweit Schul- und Universitätsgebäude sowie Spezialimmobilien bereit. Mit ihrer Kunstinitiative BIG ART fördert die BIG auch Kunst im öffentlichen Raum.
1 | Otto Wagner Postsparkasse Georg-Coch-Platz 2
1010 Wien
2 | Campus Akademie Bäckerstraße 13
1010 Wien
3 | Bürohaus Wollzeile Wollzeile 1-3
1010 Wien
4 | Büro- und Geschäftshaus Am Hof 3-4
1010 Wien
5 | Hauptgebäude Universität Wien Universitätsring 1
1010 Wien
6 | Justizpalast Wien
Schmerlingplatz 10-11
1010 Wien
7 | Palais Epstein
Dr.-Karl-Renner-Ring 1
1010 Wien
8 | Akademie der bildenden Künste Wien Schillerplatz 3
1010 Wien
www.big.at
instagram.com/ bundesimmobiliengesellschaft