mostviertel Reisen zum Leben am Land
Das Mostviertel in Niederösterreich
Heribert Faschingleitner Survival-Trainer
Der Geschmack des Mostviertels: Wirte & Produzenten Die Kulturhauptstadt St. Pölten Die Kraft des Mostviertels: Outdoor-Anbieter
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18.12.18 13:57
Die 10 Regionen des Mostviertels
4. Melker Alpenvorland
8. Traisen-Gölsental
In der wild-alpinen Bergwelt, wo einst Schmiede, Köhler und Holzfäller arbeiteten, können sich Besucher auf spannende Zeitreisen begeben und alle fünf Elemente auf unterschiedliche Weise erleben und genießen. www.eisenstrasse.at www.ybbstalradweg.at
5. Dunkelsteinerwald
9. Traisental-Donau
3. Naturpark Ötscher-Tormäuer
6. Pielachtal
10. Elsbeere Wienerwald
2. Eisenstraße Niederösterreich
Rund um den fast 2.000 Meter hohen Ötscher erstreckt sich der größte Naturpark Niederösterreichs. Besonders charakteristisch für ihn sind tiefe Schluchten sowie die bekannten Ötschergräben, aber auch bizarre Felsen, tosende Wasserfälle und stille Wälder. www.naturpark-oetscher.at
Herausgeber: Mostviertel Tourismus GmbH, Töpperschloss Neubruck 2/10, 3283 Scheibbs, T: +43/7482/204 44, E: info@mostviertel.at
Weite und fruchtbare Felder, besonders sanft geschwungene Hügel, üppig blühende Wiesen und beweidete Almen erfreuen nicht nur Wanderer, sondern auch Radfahrer. Kulturelles Zentrum ist das weithin sichtbare und pittoreske Renaissanceschloss Schallaburg. www.mostviertel.at/melker-alpenvorland
Steile Abhänge an der Donau mit grandiosen Ausblicken über das Donautal und das Alpenvorland. Äcker, stille Wälder, sagenhafte Ruinen und vor allem Wildrosen und Hagebutten sind besonderes Kennzeichen der Region. www.arge-dunkelsteinerwald.at
Bekannt ist das „Tal der Dirndln“ für die roten Dirndl-Früchte. Die Bilderbuchlandschaft lässt sich beim Wandern oder bei Fahrten mit der Mariazellerbahn erkunden. www.pielachtal.info
7. St. Pölten
St. Pölten, seit 30 Jahren Landeshauptstadt, ist eine rege Kulturstadt. Barock und Jugendstil prägen das Stadtzentrum. Das Regierungsviertel, zugleich Kulturbezirk, beeindruckt durch zeitgenössische Architektur. www.stpoeltentourismus.at
Durch Österreichs waldreichste Gegend verlaufen zwei Pilgerwege: die Via Sacra und der Wiener Wallfahrerweg. Radwege begleiten die Traisen (111 km lang) und die Gölsen (20 km lang). www.viasacra.at www.traisentalradweg.at www.mostviertel.at/traisen-goelsental
In der verführerischen Rad- und Weinregion des Mostviertels gedeihen vorwiegend Weißweintrauben. Internationale Aufmerksamkeit wecken vor allem die puristisch-eleganten Grünen Veltliner mit mineralischer Note. www.traisental.at
Wo das Mostviertel an den Wienerwald grenzt, sind die Elsbeeren zu Hause. Die bräunlichroten Früchte werden zu exquisiten Bränden veredelt. Sie wachsen auf hohen Bäumen, die auf sonnigen Wiesen stehen. www.elsbeere-wienerwald.info
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Weinfranz
200 Kilometer lang schlängelt sich die Moststraße durchs sanft-hügelige Land der Mostbirnbäume. Genießer schätzen die edlen Brände und die seltenen, sortenreinen Birnenmoste. www.moststrasse.at
Coverfoto: Weinfranz; Karte: Artur Bodenstein
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Die Moststraße von oben: Die Landschaft der Birnbäume im Rundflug entdecken!
Weinfranz
Coverfoto: Weinfranz; Karte: Artur Bodenstein
Karte abnehmen, ausfüllen, einsenden und am Gewinnspiel teilnehmen
Verlost werden zwei Übernachtungen mit Frühstück und Mittagessen bei einem Mostviertler Wirt samt Rundflug mit einer Piper für zwei Personen. Mehr Details auf Seite 36. Schicken Sie uns diese Postkarte oder eine E-Mail an info@mostviertel.at Betreff: Magazin Sommer mostviertel · 3
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Weinfranz
Wie viel Geschmack steckt in einer Mostbirne, deren Bäume hier in voller Blßte stehen? Dem Geschmack des Mostviertels sind wir auf der Spur 4 ¡ mostviertel
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Der Geschmack des Mostviertels
Michaela Hinterholzer, Landtagsabgeordnete und Vorsitzende von Mostviertel Tourismus, und Andreas Purt, Geschäftsführer von Mostviertel Tourismus, laden zu „Reisen zum Leben am Land“ ein.
Geschmackvolles Erlebnis Ein neuer Rekord! 2018 gab es im Mostviertel über 1,1 Millionen Nächtigungen. Das erfolgreichste Jahr in der Geschichte dieser Tourismusregion seit es Aufzeichnungen gibt! Und wir bemühen uns, das Mostviertel 2019 noch attraktiver zu machen. Wie Michael Duscher, Leiter des Bewerbungsprojekts, auf Seite 19 erklärt, bewirbt sich St. Pölten als Kulturhauptstadt Europas 2024. Die Entscheidung
darüber fällt Ende 2019. Die Idee dazu ging aus einer Bürgerinitiative hervor, die Aktionen dazu sollen die gesamte Region stärken. Diese positive Dynamik wird auch für unsere Gäste deutlich spürbar werden. Gute Aussichten also für Sie! Vor allem, wenn Sie auf feines regionales Essen und Trinken sowie vielfältige Outdoor-Aktivitäten aus sind. Wir widmen uns in diesem Magazin zunächst dem Geschmack und dann der Kraft des Mostviertels. Gemeinsam mit Spitzenköchen und Produzenten der Region entwickeln wir einzigartige kulinarische Spezialitäten, die sich auch dem Boden des Mostviertels verdanken. Die Ergebnisse eines ersten „Feldversuchs“ werden wir ab dem Sommer 2019 unseren Gästen auch am Teller servieren. Österreichs momentan gefragtester Koch, Konstantin Filippou, erklärt auf Seite 7, warum alle, die gute Küche suchen, ins Mostviertel kommen sollten. Das Mostviertel mit seiner Nähe zu Wien bietet überhitzten Städtern genau die richtigen Orte für kühle Entspannung im Freien. Etwa rund um den Ötscher mit seinen Ötschergräben, den Lunzer See oder den Erlaufsee. Luftig unterwegs durch die Landschaft ist man auf den Radwegen entlang von Ybbs, Erlauf und Traisen. Mehr Ideen zu sportlichen Aktivitäten finden Sie im Magazin. Viel Vergnügen! mostviertel · 5
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Weinfranz, Gerhard Wasserbauer
Regionale Produzentinnen und Produzenten – besser bekannt als Bäuerinnen und Bauern – sorgen in Zusammenarbeit mit lokalen Wirtinnen und Wirten für den Geschmack des Mostviertels 6 · mostviertel
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Konstantin Filippous Restaurant findet man an der Dominikanerbastei 17 in Wien und mit zwei Sternen im Michelin Guide und vier Hauben im Gault Millau. Ihn selbst zieht es öfter ins Mostviertel, wie er hier erklärt.
Mit Freunden kochen Obwohl ich ein Steirer bin, verbindet mich mit dem Mostviertel ziemlich viel. Ich habe die Region spät entdeckt, dafür begeistert sie mich nun umso mehr. Zum einen betreibt dort meine langjährige Sous-Chefin und gute Freundin Theresia Palmetzhofer ein schönes Landgasthaus: das „Gasthaus zur Palme“ in Neuhofen an der Ybbs. Dort kocht sie wunderbare regionale Küche
im Casual-Dining-Charakter mit durchaus progressiven Ansätzen und coolen Weinen. Gern kehre ich bei Theresia ein und genieße die Produkte der Region. Zum anderen verbringe ich gern Zeit bei meinem Freund Florian Staudinger im Mendlingtal. Seine Familie vererbte ihm eine Lebensaufgabe: eine Hammerherrenvilla in Göstling an der Ybbs und ein 217 Hektar großes Tal samt dreizehn Nebengebäuden und der einzigen noch funktionsfähigen Holztriftanlage Mitteleuropas. Florian macht aus der Mendling „einen guten Ort“, wie er sagt. Dort kochen wir oft mit Produkten, die die Region zu bieten hat: mit großartigem Schafkäse vom Biobauernhof Orth oder mit Forellen und Saiblingen der Fischzucht Grössbacher, beide in Lassing. Oder mit dem Bio-Highland-Beef vom Biobauernhof Lacken aus Göstling an der Ybbs. Wenn mir einmal nicht nach Kochen ist, besuche ich Florians neuestes Projekt: den Foodtruck. Er ist der Vorreiter zur „Speisekammer“, die nächstes Jahr im Schmiedegesellenhaus im Mendlingtal entstehen soll. Jetzt ist es einmal ein kleines Café-Lokal mit hausgemachten Mehlspeisen und kleinen Gerichten aus der Region, ideal für alle Besucher und am schönsten Platz im Mendlingtal gelegen. Nämlich direkt bei den historischen Gebäuden neben dem kühlen Mendlingbach. Sogar die originale Rauchküche im Gebäude soll wieder in Betrieb genommen werden. mostviertel · 7
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Wolfgang Kühnelt
Einfach köstlich unterwegs
Weinfranz
Eine kulinarische Reise durch das Mostviertel mit Stationen regionaler Kochkunst und Trinkkultur
Ob Mostbirne oder Dirndl, gebrannt wird hier alles, was in der Region wächst 8 · mostviertel
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ill man einen Mostviertler Wirt treffen, wie er im Buche steht, empfehlen wir Hubert Kalteis aus dem Dirndltal.
„Der Kalteis“, ein Wirtshaus im Dirndltal Er ist gastfreundlich und offen, hat aber auch seine Ecken und Kanten. Sein Heimatort ist Kirchberg an der Pielach, an dem er ein reges dörfliches Leben schätzt: in drei Cafés, etlichen Gasthäusern und über hundert Vereinen. Kalteis hat mit seiner überregional gerühmten Küche „einen Spagat zwischen Gasthaus und Restaurant zu bewältigen“, wie er selbst sagt. Schon unter der Leitung seiner Mutter fiel das Wirtshaus den Gourmetführern ausgesprochen positiv auf. Kalteis hat sein Handwerk in Wien, Schladming, am Arlberg und der Costa Allegra, aber eben auch bei seiner Mama gelernt. Seine Stärke ist heute die Konzentration auf das Wesentliche. Geblieben ist auch die Liebe zum Regionalen. Wer die Karte von Kalteis durchkostet, wird dem Kirchberger Reh begegnen, der Forelle aus dem Soiserbach, dem Räucherkäse vom Schoberhof und zum Finale flaumig-fruchtigen Dirndlbuchteln. Ja, es gibt auch Trüffel, aber sie stammen vom Hinteregger aus Neidling – sind also ebenfalls echte Mostviertler. Am Sonntag haben Hubert Kalteis und seine Frau Sonja eine schöne Tradition wiederbelebt: das Bratl, hier mit einem langgezogenen weichen „d“ ausgesprochen und mit Kraut und Knödeln serviert. Mit großen Lettern wird der Sonntagsbraten bei der Ortseinfahrt von Kirchberg an der Pielach angekündigt.
Konzentration auf das Wesentliche und Liebe zum Regionalen: Hubert Kalteis, Gasthof Kalteis 3204 Kirchberg an der Pielach www.kalteis.at mostviertel · 9
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uf den ersten Blick erscheint Theresia Palmetzhofer als genaues Gegen teil von Hubert Kalteis. Beim zweiten auch. Während der Wirt aus Kirchberg einen mächtigen Lacher und eine kräftige Stimme besitzt, wirkt die Köchin aus Neu hofen an der Ybbs sehr ruhig. Dennoch,
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„Gasthaus zur Palme“ nahe der Ybbs
„Meine Küche könnte sogar noch regionaler sein.“ Theresia Palmetzhofer, Gasthaus zur Palme, 3364 Neuhofen an der Ybbs, www.gasthaus-zur-palme.at
oder vielleicht gerade deswegen, verste hen sich beide gut und sehen die Arbeit des anderen jeweils vor allem als Ergän zung. Palmetzhofer hat nach Lehrjahren als Souschefin bei Konstantin Filippou (siehe Seite 7) 2016 ihr eigenes Restaurant eröffnet, das noch aus Zeiten ihrer Eltern „Gasthaus“ heißt. Neuer Zusatz: „zur Palme“, ein Einfall, um anzudeuten, dass die junge Generation den Kochlöffel über nommen hat. „Ich habe in Wien das gelernt, was ich lernen wollte, und war dann bereit, zurückzukommen“, sagt Palmetzhofer. „Das Mostviertel ist eine schöne Gegend, mit den Hügeln und Vierkanthöfen. Eine Welt voll Kindheitserinnerungen.“ Sie will im „Gasthaus zur Palme“ „ihre eigene Geschichte“ machen, sagt sie. Was das heißt? „Die Spitzengastrono mie herunterbrechen auf das Land. Nicht zu komplizierte Gerichte, aber schon mit einem besonderen Touch. Und auf jeden Fall muss ein regionaler Bezug da sein.“ Sie verwendet daher bei der Kreation ihrer Gerichte Schafkäse und Rapsöl aus der Gegend, Most oder auch den „Mostello“ von den Farthofers für die Desserts. „Es ist sicher eine Herausforderung, so zu kochen, aber es ist eine schöne Heraus forderung.“ Damit wir wissen, wovon sie redet, star ten wir mit einem zarten Carpaccio vom Hirschkalb, kosten dann von den Maroni Tagliatelle mit Steinpilzen und erleben anschließend mit Brust und Keule vom Fasan ein Fest für den Gaumen. Die Köchin bekam von Beginn an ausgezeichnete Kriti ken in der Presse, aber sie sieht sich noch lange nicht am Ende ihrer Entwicklung. „Es könnte sogar noch regionaler sein, wenn ich mehr Zeit hätte, um Produzen ten zu besuchen, selbst in den Wald zu gehen oder Brunnenkresse zu pflücken. Aber es geht Schritt für Schritt voran.“
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iner, mit dessen Produkten Theresia Palmetzhofer sehr gern arbeitet, liegt als Nächster auf unserer Route.
Der Mostbaron bei Amstetten Der beeindruckende Hof der Distelbergers in Gigerreith bei Amstetten steht nachweislich seit dem Jahr 1111. Mindestens. Heute finden sich hier nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch ein Museum, ein neu gestalteter Mostheuriger und ein kleiner Laden voll Spezialitäten: Fruchtsäfte, Marmeladen, Schnäpse, neuerdings auch ein Birnenschaumwein nach der Champagner-Methode zubereitet, dazu eine feine Auswahl an Birnenmost-Variationen und Obst in allen Farben und Formen. Neu sind „Craft-CiderSorten“ wie „Hoppy Birne“.
Fragt man Toni Distelberger, wie das Mostviertel schmeckt, weist er auf den Birnbaum. Er ist Mostbaron mit Leib und Seele. Den schwarzen Hut dieser Vereinigung nimmt er vermutlich nur in der Kirche und beim Schlafengehen ab. „Die Bezeichnung ,Mostbaron‘ selbst kommt aus dem Volk“, sagt er, und war früher mit einem Augenzwinkern zu verstehen. Heute geht es für die Gruppe der Mostbarone nicht nur darum, die deutlich gestiegene Qualität des Birnenmostes zu vermitteln, sondern sich auch für den Erhalt der Birnbäume einzusetzen. „Früher“, so erzählt Distelberger, „hat das Obst so manchen in der Gegend wirklich reich gemacht. ,Der Most hat das Haus gebaut‘ war ein oft gehörter Spruch rund um die großen Vierkanthöfe.“ Doch dann folgten düstere Zeiten, in denen es Rodungsprämien für die schönen alten Mostbäume gab. Und dann der Name: „Obstwein“!
Ab 1992 kam es zu einer Gegenbewegung. Mit der Gründung der „Mostgalerie“ begann ein Netzwerk aus Mostbauern, die auf Qualität immer größeren Wert legten. Es wurde nicht einfach aufgesammelt, was von den verschiedenen Birnbäumen fällt, sortenreine Birnenmoste wurden zur Stärke der Region. Einen sortenreinen Most serviert uns Toni Distelberger nun. „Brous“, wie im Mostviertel die Knospe genannt wird, ist ein leichtes Getränk, das sich hervorragend als Aperitif eignet. Kräftiger sind „Preh“ und „Exibatur“, die nehmen wir für später mit, wenn es ans Essen geht. Rund um den Most gibt es einige Missverständnisse, erzählt uns der Baron zum Abschied. Zum Beispiel? Man sollte Mostbirnen eher nicht essen. Andererseits bekommt man aber auch sicher keine Gicht. Most soll man auch weder mit Soda spritzen noch zuckern – bewahre!
Der Mostbaron Toni Distelberger hat den Most zum Kultgetränk gemacht, Mostbauernhof Distelberger, 3300 Gigerreith bei Amstetten, www.distelberger.at
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Die Schwestern Christa und Ulli Hollerer in ihrem Landgasthof „Zum Blumentritt“, 3193 St. Aegyd am Neuwalde, www.zumblumentritt.at
Kulinarische Bodenschätze aus dem Mostviertel Der „Gruß aus dem Mostviertel“ wird sich in ausgewählten Betrieben auf der Speisekarte finden und Lust auf Mostviertler kulinarische Genüsse machen. Diese Lust wird übrigens im Rahmen fein abgestimmter Gala-Menüs aus Mostviertler Zutaten gestillt. Quasi ein rundum Gourmetpaket, das ganz im Zeichen der Regionalität steht. Und das gibt es zwischen April und September bei folgenden Betrieben: • Destillerie Farthofer, Öhling • Gasthaus Nährer, Kapelln bei St. Pölten • Steinschaler Hof, Rabenstein/Pielach • Schlosswirt Andreas Plappert, Waidhofen a. d. Ybbs Mostviertel Tourismus T 07482/204 44 info@mostviertel.at www.mostviertel.at
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iele Menschen haben sich mittlerweile um den Geschmack des Mostviertels verdient gemacht. Zu ihnen gehören ganz besonders auch die Hollerer-Schwestern in ihrem Gasthaus „Zum Blumentritt“.
Das Gasthaus „Zum Blumentritt“ in St. Aegyd am Neuwalde Eine wahre Freude ist es bei ihnen in St. Aegyd am Neuwalde, dem waldreichsten Ort des Landes. Da liegt es nahe, dass Wild auf der Karte der Hollerers eine wichtige Rolle spielt. Es gibt aber auch grandiose Grammelknödel, eine feine Gänseleberblutwurst, frisches Gemüse und herausragende Weine. Natürlich kommen die Steinpilze aus den umliegenden Wäldern. Oder gar nicht. „Wenn wir von unseren Sammlern aus dem Ort keine bekommen, dann gibt’s
eben auch keine“, sagt Ulli Hollerer. Alles wird auf Hauben-Niveau mit einer großen Portion Fröhlichkeit serviert – Christa und Ulli kann man sich ohne ihre Lacher gar nicht vorstellen. Das Wirtshaus wurde 1935 von den Großeltern gekauft. „Die ersten beiden Gäste tranken zwar ein Achterl Wein, konnten dann aber nicht zahlen“, erzählen die Schwestern und müssen schon wieder lachen. Nur bei einem vergeht es ihnen gründlich: Wenn wieder einmal eine Zeitung schreibt, ihr Wirtshaus liege „hinter den sieben Bergen“. „Weil sie alle mit dem blöden Navi unterwegs sind“, sagt Ulli Hollerer mit gespieltem Zorn. „Dabei fährst du einfach von St. Pölten grad herein und dann bist du eh schon da!“ Falls aber jemand aus unerfindlichen Gründen wieder von hier weg will: Vor dem Heimfahren nicht auf das Einkaufen vergessen. Den Geschmack des Mostviertels kann man nämlich auch zu Hause genießen.
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Frühlingshaft frisch, sommerlich mild oder herbstlich deftig: Die lokalen Gerichte beziehen ihre hohe Qualität aus den Produkten der Region
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www.schwarz-koenig.at, Markus Hintzen
ÖTSCHER:REICH … zum Essen und Trinken
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Petra Bohuslav, Landesrätin für Wirtschaft, Tourismus und Sport
Geschmacksentwicklung
Bereits zur Landesausstellung 2015 „ÖTSCHER:REICH – Die Alpen und wir“ schlossen sich einige Mostviertler Produzenten zusammen, um regionale Naturprodukte unter einer gemeinsamen Marke zu vertreiben. Jetzt feiert die Produktlinie der ÖTSCHER:REICH Kulinarik ein Comeback. Sie kommt als regionale Produktlinie mit einheitlicher Verpackung und eigenem Design auf den Markt. Die Produzenten geben mit ihrem Bekenntnis zur Regionalität vor, wofür die ganze Produktlinie steht: für bodenständige, regionale Spezialitäten in höchster Qualität – made im Mostviertel. Die Palette reicht von schmackhaften (Wild-)Würsteln über edle Liköre bis hin zu fruchtigen Säften. Mehr Infos und auch Vertriebsstellen auf www.oetscher-reich.at
Geschmack hat man, heißt es. Man kann ihn aber auch entwickeln. Und genau das geschieht gerade im Mostviertel, wo SpitzenköchInnen sowie lokale ProduzentInnen an einem unvergleichlichen Geschmackserlebnis für das Mostviertel arbeiten. Ab Sommer 2019 ist das Ergebnis ihrer Bemühungen für uns zu genießen: der Geschmack des Mostviertels eben.
ÖTSCHER:REICH-Produzentinnen und -Produzenten sind stolz auf ihre Produkte mostviertel · 15
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Juliane Fischer
Zuwahuckn beim Heurigen S etz di her, samma mehr.“ Oder: „Sitz di nieder, wir san net zwieda“ heißt es im Volksmund. Diesem Wunsch kommt nichts mehr entgegen als ein Heuriger. Damit man auch im Traisental immer den richtigen findet, macht eine Kampagne auf die Heurigen in diesem aufstrebenden Weinbaugebiet aufmerksam. „Schau rein und huck di zuwa“, nennt sich die Aktion.
Die Traisentaler Heurigen machen mit einer neuen Aktion auf sich aufmerksam: „Schau rein und huck di zuwa“ heißt der Spruch, mit dem ein unterhaltsamer Heurigenbesuch beginnt Es ist ein Samstagabend Anfang November. In den Gemeinden des Traisentals hat an 365 Tagen im Jahr immer ein Heuriger offen. Es gibt also gleich mehrere Auswahlmöglichkeiten, auf die sich Genießer verteilen könnten, aber trotzdem ist der Winzerhof Rudolf Müllner gesteckt voll. Drei Damen aus Hafnerbach teilen den Tisch gern mit uns – ganz selbstverständlich. Auf ihrem Tisch entdecken wir ein Kärtchen der „Schau rein und huck di zuwa“-Aktion. Die Männer seien heute bei der Treibjagd, erklärt uns eine. So haben sie sich für eine Heurigenfahrt zusammengetan. „Und woher seid’s ihr?“, wollen sie wissen. Es dauert keine Viertelstunde, bis eine sagt: „Durchs Reden kumman d’Leit zaum!“ Denn mittlerweile sind gemeinsame Bekannte gefunden, darunter auch die Schwiegermutter der Nachbarin. „Gestern haben sich welche zusammengesetzt, die waren sogar miteinander verwandt“, erzählt der Wirt Rudolf Müllner. Stammbaumforschung beim Heurigen. Nicht selten entstehen beim Heurigen auch gute Freundschaften. „Am Anfang schauen sich manche nicht einmal an, aber nach ein paar Achterln …“, schmun-
zelt der Wirt. Sein Vater war ein Meister des Matchings, meint er: „Wir praktizieren das immerhin seit vierzig Jahren.“ Ein Fasslboden an der Wand verrät gar: „Winzerhof seit 1886, Rudolf und Franziska Müllner“. 25 Heurigenbetriebe des Vereins „Weinstraße & Tourismus Traisental-Donau“ nehmen an der Aktion teil. Das kleine Weinbaugebiet ist gemütlich. „Wir fühlen uns wohl hier. Es ist überschaubar, freundlich und nicht überrannt“, findet eine Runde aus Oberösterreich, die sich soeben zu uns gesellt. Sie seien eigentlich aus der Mostgegend, nämlich aus Wallern bei Bad Schallerbach. Und wollen gar nicht glauben, hier im Mostviertel zu sein. Jedenfalls feiern sie ihr zehnjähriges Jubiläum. So lange schon kommen Lisi, Gerhard, Karl und Reinhilde zur Heurigentour ins Traisental. Sie nächtigen immer auf einem gemütlichen Traisentaler Winzerhof und erkunden die umliegenden Weinbaubetriebe. „Wir schätzen die offene Gastfreundschaft und die Heurigenkultur hier.“ In Spanien mussten sie kürzlich erfahren,
dass Dazusetzen ein No-Go ist. Zum Glück gibt es das Traisental. Wer das Traisental und seine nicht nur kulinarischen Geheimnisse entdecken will, „huckt si am besten zuwa“. Im direkten Kontakt verraten die Einheimischen am ehesten etwas aus ihrer Gegend. Nämlich das, was kein Internet und auch keine Apps wissen. Hier hat man die Chance, ein Gespür für die Region zu entwickeln und zu fühlen, was das Traisental und die Menschen hier ausmachen. Und das ist? Genau: der Geschmack – der gute natürlich.
Weinreise ins Tal der Traisen Schon die alten Römer wussten einen edlen Tropfen zu schätzen. Deshalb ließen sie sich unter anderem im Traisental nieder, denn Grüner, Frühroter und Roter Veltliner gedeihen im milden Klima zwischen Donau und Alpenvorland besonders gut. Probieren Sie selbst! Gönnen Sie sich zwei genussvolle Tage im Traisental mit den typischen regionalen Weinen, Säften und saisonalen Heurigenschmankerln. Inkludierte Leistungen: • 2 Übernachtungen mit Frühstück am Winzerhof • ein Abendessen im Donaurestaurant Traismauer • Eintritt und Führung durch das Chorherrenstift Herzogenburg • Weinbegleiterführung durch die Rieden des Traisentals • 1 Flasche Traisental-Wein Preis pro Person im Doppelzimmer ab € 180,– Information & Buchung: Mostviertel Tourismus T +43/7482/204 44 E info@mostviertel.at
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„Vielleicht braucht St. Pölten ein bisschen mehr Selbstbewusstsein, um auf seine zentrale Rolle in einer Kulturregion aufmerksam zu machen.“ Michael Duscher
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Werner Sturmberger
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itten in Europa. Mitten im Aufbruch: So lautet der Slogan von St. Pöltens Bewerbung als europäische Kulturhauptstadt 2024. Michael Duscher leitet das Bewerbungsprojekt und erklärt, was es damit auf sich hat.
Die Dynamik der Region bündeln
„Die Bewerbung ist schon jetzt eine Bereicherung, weil sie die Dynamik der Region bündelt und in konkrete Maßnahmen übersetzt.“ Michael Duscher
einrichtungen wie die FH St. Pölten oder die New Design University. Gemeinsam mit diesen arbeiten wir daran, dieses Potenzial zu erforschen und zu realisieren. Das spiegelt sich auch in unserem Slogan wider.
Herr Duscher, St. Pölten will Kulturhauptstadt werden. Wie ist es denn dazu gekommen? Michael Duscher: Die Idee ist aus einer BürgerInnen-Bewegung entstanden. Das ist ein großer Vorteil unserer Bewerbung. Wir arbeiten eng mit der Initiative „Plattform KulturhauptSTART“ sowie mit der St. Pöltner Kulturszene und der Bevölkerung zusammen. Der zweite große Pluspunkt ist, dass Stadt und Land am selben Strang ziehen. Das spiegelt sich auch in unseren inhaltlichen Schwerpunkten wider. Wir wollen die Wechselwirkungen und Spannungen zwischen Stadt und Land thematisieren und als Region gemeinsam überlegen, wie und wohin sich eine mittelgroße Stadt wie St. Pölten entwickeln kann. Dazu wollen wir von Europa lernen, glauben aber auch, dass wir Europa zeigen können, wie man ein Vorzeigemodell einer lebenswerten europäische Mittelstadt der Zukunft sein kann. Relevant ist das allein schon deshalb, weil fast die Hälfte aller Menschen in Europa in solchen Städten lebt.
Welche Rolle spielen dabei an St. Pölten angrenzende Regionen wie das Mostviertel? Duscher: St. Pölten ist sicherlich auch deswegen einzigartig, weil es eine Schnittstelle zwischen über Jahrhunderte gewachsenen Kulturregionen wie etwa dem Mostviertel oder der Wachau ist. Die Stadt liegt im Zentrum Niederösterreichs im Kulturraum Krems, Melk, Schallaburg, Lilienfeld und Grafenegg, der bist jetzt nicht als solcher wahrgenommen wird. Darum wollen wir die Bewerbung auch dazu nützen, eine Kulturhauptstadtregion zu entwickeln. Dazu werden wir ein Programm erarbeiten, das Verbindungen und Gemeinsamkeiten aufzeigt. Wir wollen eine Region kreieren, die nachhaltig auf die europäische Landkarte kommt und eben auch touristisch erkennbar ist. Sie soll aber auch als solche von den Menschen, die hier leben, emotional wahrgenommen werden. Da kann man vom Mostviertel einiges lernen.
Was hat St. Pölten den anderen mitbewerbenden Städten in Österreich voraus? Duscher: St. Pölten befindet sich seit Jahren in einem hochdynamischen Entwicklungsprozess: weg von einer durch Industrie hin zu einer von Kunst, Kultur und Bildung geprägten Stadt. Es gibt städtische Freiräume und engagierte Akteure wie Kulturschaffende, aber auch Bildungs-
Wie geht man bei so einem Projekt vor? Duscher: Es gab bereits zwei „KULTURForen“, bei der die Bevölkerung eingeladen war, Ideen zu formulieren und zu diskutieren. Daneben gab es noch Fokusgruppen mit den künstlerischen LeiterInnen sowohl aus der St. Pöltner Kulturszene als auch aus der ganzen Region. Jakob Redl, unser Projektleiter, und ich haben aber auch viele Einzelgespräche geführt. Insgesamt waren das 151. Die Leitthemen der Bewerbung haben
wir in diesen ganz unterschiedlichen Kommunikationsprozessen mit den Menschen in der Region erarbeitet. Neben der Rolle von Mittelstädten und dem Verhältnis von Stadt und Land beschäftigen wir uns mit der Bedeutung des öffentlichen Raums und der Zugänglichkeit und Bereitstellung von Kunst- und Kulturangeboten. Im Moment arbeiten mehrere Arbeitsgruppen an der Ausgestaltung dieser Schwerpunkte. Die Ergebnisse fließen alle in die Bewerbung ein. Viele Ergebnisse werden aber bereits umgesetzt. Darum ist die Bewerbung schon jetzt eine Bereicherung, weil sie die Dynamik der Region bündelt und in konkrete Maßnahmen übersetzt. Was fehlt denn St. Pölten eigentlich noch auf dem Weg zur Kulturhauptstadt? Duscher: Der offizielle Zuschlag. Davon erfahren wir im November 2019. St. Pölten ist bereits jetzt eine Kulturstadt, die nur noch nicht als solche wahrgenommen wird. Vielleicht braucht die Stadt ein bisschen mehr Selbstbewusstsein, um auf ihre zentrale Rolle in einer Kulturregion aufmerksam zu machen und davon auch mehr und deutlicher nach außen zu tragen. Am besten kommt man einfach selbst nach St. Pölten, um sich von der Qualität seiner Kultur überzeugen zu können.
Hauptstadtwein „Die St. Pöltnerin“ Vier junge, dynamische Weinmacherinnen, bekannt als „Frauenzimmer“, liefern 2019 den Hauptstadtwein. Die Cuveé ist im Tourismusbüro St. Pölten erhältlich. www.stpoeltentourismus.at www.frauenzimmerwein.at
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Die Kraft des Mostviertels
Durch Schluchten und über Höhen Der Naturpark Ötscher-Tormäuer: eine der schönsten und aufregendsten Wanderrouten des Landes.
Weinfranz
• 1 Nächtigung im Schutzhaus Vorderötscher inkl. Halbpension • Wilde Wunder Card • Konsumationsgutschein am Terzerhaus Preis pro Person ab € 89,– Buchbar von Mai bis Oktober 2019 Information & Buchung: Mostviertel Tourismus T +43/7482/204 44 E info@mostviertel.at
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Himmlische Aussichten: die 360° Skytour Das Hochkar hat eine spektakuläre Aussichtsplattform, die Teil einer an Panoramen reichen Rundtour ist. www.hochkar.com
Bikepark Königsberg Der Bikepark in Hollenstein an der Ybbs bietet facettenreiche Strecken für jedermann und den weltweit ersten Schlepplift für Mountainbikes. www.koenigsberg.at
Lunzer See Niederösterreichs einziger Natursee: ein Badespaß vor der Kulisse der Mostviertler Berge. www.lunz.at
Hochmoor Leckermoos
Weinfranz, Sandra Wagner
Nahe dem Wildnisgebiet Dürrenstein, Österreichs größtem Urwald, liegt das Hochmoor Leckermoos. Von Mai bis Oktober finden Hochmoorführungen statt– auch für Kinder. www.bauernhof-ablass.at
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Daniela Rittmannsberger über die wilden Wunder ihrer Heimat
Kraft und Kindheit im Mostviertel Mit dem Leben inmitten eines kleinen Paradieses ist es ja so eine Sache: Mit der Zeit wird man quasi betriebsblind. Der Schnee schmilzt und auf den Bäumen blinzeln Knospen hervor. Und man selbst? Spaziert einfach daran vorbei.
Die Kraft des Mostviertels steckt in seinen Frauen und Männern: Sie bringen ihren Gästen bei, wie man in der wilden Region überlebt und dabei viel Spaß hat
Aber es hilft nichts: Spätestens Ende April verzaubert mich die weiße Blütenpracht der Birnbaumblüte sogar dann, wenn ich meine Brille wieder einmal nicht finde. Ich schwinge mich in dieser Zeit meistens aufs Rad und radle nach Seitenstetten, wo der muntere Blütenreigen im historischen Hofgarten weitergeht. So schnell, wie die Bäume sich verwandelten, so schnell flattern die weißen Blüten auch schon davon. Nach dieser lieblichen Idylle sehne ich mich manchmal nach raueren Landschaften – in diesem Fall den Ötschergräben. Und so wandere ich auf schmalen Wegen, für mich ein kleines Abenteuer. So oft ich hinunterblicke, werde ich belohnt: Türkises Wasser und das Rauschen der Wasserfälle vertreiben jeden Alltagsgedanken aus dem Kopf. Im Hochsommer lockt die Ybbs mit ihrem gewundenen Flusslauf durchs Mostviertel vorbei an sanften Hügeln und rauen Bergen. Besonders im „Jahrhundertsommer“, als sich mein Kopf dank der ausdauernden Hitze anfühlte, als wäre er dauerhaft im Nebel, kam sie mir zu Hilfe, die kühle Ybbs. Ein Sprung hinein und einen Tauchgang später stellte ich fest: Das Gute liegt nah. Ähnlich erfrischt mich die Donau – durchs Hinschauen. Sie gefällt mir von der Weiten am besten, wenn ich entlang des Traisental-Radwegs vorbeiradle und dabei in Weingärten sehe. Eine willkommene Abwechslung zu all den Birnbäumen. Ein Bild aus meiner Kindheit: Ich sitze als Mädchen unter einem knorrigen Birnbaum in der Abendsonne und kaue auf den weichen Birnen, die unter dem Baum liegen. mostviertel · 23
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Barbara Rochs
Wo sich die Männer ausgetobt haben U
rlaubstagebuch: Mit Herbert und Matthias drei Tage in jenem Teil des Mostviertels, der voller „wilder Wunder“ ist. Gelegenheit zum Austoben für die Männer – und für mich zum Relaxen .
Um die Kraft des Mostviertels zu erkunden, habe ich drei Tage mit Mann und Sohn in der wilden Gegend verbracht. Hier mein Tagebuch Donnerstag, sechs Uhr abends. Ankunft in Göstling, einem Ort in den Ybbstaler Alpen. Ferienstadl Hammerau. Der Name ist Programm, wie uns Wirtin Ursula gleich zeigt. Hier gibt es einen Bauernhof samt Wellness und Streichelzoo mit Glasboden zum Durchschauen! Nach dem Abendessen gehen wir zeitig schlafen. Morgen stehen wilde Wasser und exotische Tiere auf dem Programm.
Freitag, neun Uhr. Abfahrt zum Gasthof Mandl-Scheiblechner. Rafting auf der Salza haben sich Herbert, mein Mann, und unser sechsjähriger Matthias gewünscht. Ein bisschen Grummeln im Magen – „ist normal“, meint unser Guide. Jedenfalls geht es flott dahin. Und das Grummeln lässt bald nach. Was bleibt: Ein abenteuerliches Erlebnis – und für Matthias ist eines klar, diesen Trip will er jetzt in jedem Urlaub! Unsere Wünsche sind naheliegender: Wir wollen jetzt mittagessen. Halb zwölf zu Mittag. Beim MandlScheiblechner werfen sie den Grill an. Es gibt Fisch und Hendl, Rind und Lamm, Folienkartoffeln und feine Salate. Halb drei am Nachmittag. Auf zu den Lamas. Martina und Heri haben sich auf die Vierbeiner aus Südamerika spezialisiert. Nach Einführung in die Lama-Kunde suchen wir uns einen tierischen Wanderpartner aus. Die Lamas strahlen viel Ruhe aus. „Auf denen kannst du gut chillen“, sagt Matthias. Dumm nur, dass man auf dem Lama nicht sitzen kann – also nix mit Chillen. Nach der Wanderung fahren wir noch auf die Alm.
Weinfranz, Alex Kaiser
Halb sieben am Abend. Der Name „Rehberg“ klingt ja schon vielversprechend. Im Almgasthof nahe dem Lunzer See empfiehlt uns Johannes Dallhammer zum Abendessen frischen Fisch. Die Männer aber wollen auf jeden Fall Wild. Schon wegen Rehberg, klar. Ich nehme den Fisch, die Männer stürzen sich aufs Fleisch.
Ursula Bentz vom „Ferienstadl Hammerau“ in Göstling
Samstag, halb neun in der Früh. Herbert und Matthias machen einen ungewöhnlich munteren Eindruck. Ist das Vorfreude auf den Bikepark Königsberg? „Pumptrack!“, schreit Matthias. „Ja, aber der Freeride-Trail?“, versucht es Herbert
mit seiner Vorliebe. Ich halte mich da raus. Sollen die beiden sich ruhig ein bisschen austoben, der Herbert Zebenholzer, Geschäftsführer der Königsberg-Lifte, passt schon auf die beiden auf. Ich will ein bisschen relaxen und mach mich zum Strandbad Hollenstein auf. Die Ybbs wirkt so klar und frisch. Wunderbare Abkühlung. Nach ein paar erholsamen Stunden am Fluss habe ich dann auch meine beiden BikeHelden wieder. Abgekämpft, verschwitzt und vor allem hungrig. Die Rettung ist der Gasthof Jagersberger an der Talstation Königsberg mit seinen feinen Schmankerln aus der Gegend. Sonntag, sechs Uhr früh. Ist das wirklich schon der letzte Tag von unserem
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Rafting auf der Salza mit Rudi Scheiblechner Kurzurlaub im Mostviertel? „Ihr müsst gleich buchen fürs nächste Mal“, meldet Matthias. Schauen wir zuerst einmal, ob wir diese Kletterpartie hier gut überstehen. Und wer soll dafür sorgen? Der Bergführer. Sein Name, den er fröhlich herausposaunt: „Sepp!“ Wie sollte er auch sonst heißen? Hin zum Hochkar und dann geht es bergauf. Der „Bergmandl“Klettersteig ist familientauglich, heißt es – gut für Matthias. Aber der will natürlich unbedingt zum „Heli Kraft“. Keine Chance, vielleicht nächstes Jahr, vertröste ich ihn, denn dafür braucht man ein bisschen mehr Übung und eine vollständige Ausrüstung. Unterstützung und das richtige Zeug dafür bekommt man vor Ort. Matthias lässt sich mit dem Versprechen auf kom-
mendes Jahr zum „Bergmandl“ bewegen. Super Wetter, schöne Fernsicht und jede Menge Höhenmeter. Zum Glück gibt es auf dem Berg auch ein Berghaus. Halb zwei am Nachmittag. Am Hochkar. Nach dem Essen wollen wir noch etwas sehen – und zwar möglichst viel. Dazu ist die 360° Skytour genau das Richtige. „Ein Hammer!“, ruft Matthias. „Wahnsinn!“, brüllt Herbert in die Ferne. Das Nächste, das wir besteigen, ist das Auto. Es geht ab nach Hause. Schon auf dem Heimweg sind wir uns einig: Mostviertel, wir kommen wieder!
Das ganze Urlaubstagebuch gibt es unter www.mostviertel.at/urlaubstagebuch mostviertel · 25
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Wolfgang KĂźhnelt
Weinfranz
Ăœberleben in der Natur
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W
„In unseren Breiten baut man einen kleinen Bogen und treibt damit eine Spindel. So kann man Glut erzeugen“
ie man mit ein paar Holzstücken Feuer macht und was man alles im neuen Wildnis Camp im Naturpark Ötscher-Tormäuer lernen kann? Heribert Faschingleitner leitet das Camp und weiß, wie man im wilden Mostviertel überlebt.
„Wie mache ich Feuer, was brauche ich, wo finde ich trockenes Holz, wenn es regnet?“ All das zu wissen ist hier überlebensnotwendig, meint SurvivalCoach Heribert Faschingleitner Herr Faschingleitner, wie ist das „Survival“-Programm entwickelt worden? Heribert Faschingleitner: Ich habe die Ausbildung in einer Wildnis-Schule in Deutschland gemacht. Da geht es vor allem darum, das Wissen nativer Völker wieder anzuwenden. Wir haben das Camp dann für Jung und Alt entwickelt. Es ist auch bewusst sehr individuell gehalten, je nachdem, was die Gruppe lernen will. Übernachtet wird im Freien, entweder im Zelt oder noch rudimentärer mit Unterlage und Plane. Es geht eigentlich nicht um das Überleben, sondern um das Leben in der Natur. Warum eignet sich der Naturpark ÖtscherTormäuer besonders gut für das Camp? Faschingleitner: Weil wir wirklich eine naturbelassene Landschaft mit reichlich Wasser und Bergen haben. Hier ist es ganz anders als in einem flachen Gebiet. Muss ich mein Smartphone zu Beginn abgeben? Faschingleitner: Wir zwingen niemanden zu etwas, aber wir bitten darum, das Handy möglichst nicht zu verwenden. Im Lauf der Zeit vergessen die Menschen aber sowieso darauf. Was ist die wichtigste Lektion, die Erwachsene bei Ihnen lernen? Faschingleitner: Sicherlich das Feuermachen. Wie mache ich das, welche Materialien habe ich, was brauche ich, wo finde ich trockenes Holz, wenn es
regnet? All das ist überlebensnotwendig. Nächster Punkt: Wie baue ich mir einen Unterschlupf? Und dann: Welche Gefahren gibt es im Wald? Die Menschen denken da immer gleich an Raubtiere, aber Insekten und Zecken sind heute viel gefährlicher. Wie mache ich Feuer ohne Feuerzeug und ohne Streichhölzer? Reibe ich Hölzer aneinander, wie in den Karl-May-Filmen? Faschingleitner: Ja, so ungefähr. In unseren Breiten, wo es etwas feuchter ist, baut man einen kleinen Bogen und treibt damit eine Spindel. So erreicht man eine höhere Geschwindigkeit und kann Glut erzeugen. Wenn ich bei Ihnen das Camp absolviere, habe ich dann die Garantie, zwei Tage in der Wildnis zu überleben? Faschingleitner (lacht): Nein, Garantie bekommen Sie keine. Aber Sie werden sicher viel lernen. Die meisten bekommen nach diesen zwei Tagen Lust auf mehr. Was einem auch bewusst wird: Allein ist es kein gutes Leben da draußen, man braucht eine Gruppe. Das ist in einer Einzelkämpfergesellschaft wie unserer eine wichtige Lektion.
Wildnis Camp. Einfach leben mit und in der Natur Termine mit Heri Faschingleitner im April, August und Oktober. Beginn: Samstag um 9 Uhr, Ende Sonntag um ca. 17 Uhr. Treffpunkt: Schäftalstraße 7, 3294 Langau. Ausrüstung: Wetterfeste, warme Kleidung, festes Schuhwerk, Matte, Plane oder Zelt, Schlafsack, Messer mit fester Klinge. Mindestalter 18 Jahre, für Kinder gibt es das Stadtfüchse-Programm. www.naturpark-oetscher.at/ wildnis-camp
Die Naturvermittler Genaue Termine und das Programm von Heribert Faschingleitner und seinen KollegInnen unter: www.naturpark-oetscher.at/ naturvermittler
Das Naturpark Sommerfest Das Sommerfest im Naturpark ÖtscherTormäuer findet am 15. August 2019 statt. Programm & Information unter: www.naturpark-oetscher.at
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Barbara Freitag
Wandern … E
s gibt viele Gründe für lange Fußmärsche im alpinen Raum. Die einen möchten die Landschaft kennenlernen, einen Berg erklimmen oder Bewegung an der frischen Luft machen. Gemeinhin nennt man das Wandern. Die anderen aber gehen los, um innere Erfahrungen zu sammeln. Dann spricht man vom Pilgern.
Weinfranz
Bergführerin Christina Fressner und Pilgerbegleiterin Maria Kvarda begleiten gern durch die Natur des Mostviertels. Die eine verhilft auf den Berggipfel, die andere zum eigenen Selbst
„Beim Pilgern ist das Ziel mein Ich. Beim Wandern ist es der Gipfel. Wandern bedeutet für mich, ein gestecktes Ziel zu erreichen.“ Christina Fressner
Früher war Pilgern vor allem eine religiöse Angelegenheit. Und heute? „Menschen unternehmen eine körperliche Anstrengung und gehen mit Gleichgesinnten. Ich begleite sie dabei“, sagt die Pilgerbegleiterin Maria Kvarda. Sie lotst Pilger nicht nur auf den richtigen Wanderpfad, sondern auch auf einen spirituellen Weg. „Sie erhalten Texte von Dichtern und Denkern, erleben Kirchenräume, Kräutergärten, meditieren in der Natur, machen Körperübungen. Sie gehen in Gemeinschaft und auch allein“. Aber es ist nicht immer nur besinnlich. „Manchmal singen und tanzen wir auch!“ Pilgern liegt im Trend, mehr und mehr Menschen probieren es aus. „Es geht um eine Besinnungspause“, sagt Kvarda. „Pilgerwege sind Kraftorte. Man bekommt etwas für seine individuelle Persönlichkeitsentwicklung – mehr an Kraft, Klarheit und Gelassenheit. Und Pilgern stärkt den Teamgeist“. Es gibt viele Motive für das Pilgern, Dankbarkeit zum Beispiel. Andere Menschen wiederum stehen gerade am Beginn eines neuen Lebensabschnitts und erwarten sich Impulse. Kvarda organisiert Routen auf Wunsch, außerdem arrangiert sie Pilgerwanderungen zu bestimmten Themen. Für Suchende gibt es die Reise „… und wo geht es weiter“. In der Gruppe pilgern alle gemeinsam auf der Via Sacra von Türnitz über Annaberg nach Mitterbach und weiter bis Mariazell. Oder man bucht „Zusammen
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… oder pilgern? ist man weniger allein – Pilgern für Paare“ bei Kvarda. Da geht es drei Tage lang von Türnitz nach Annaberg und schließlich wieder nach Mariazell. „Der erste Blick auf die Basilika ist immer etwas Besonderes!“ Bergwanderführerin Christina Fressner hat sich auf die andere Art des langen Fußmarsches spezialisiert: das Wandern. Den Unterschied zum Pilgern sieht sie ähnlich: „Beim Pilgern ist das Ziel mein Ich. Beim Wandern ist es der Gipfel. Wandern bedeutet für mich persönlich, ein gestecktes Ziel zu erreichen, allein oder in der Gruppe.“ Fressner führt gern auf den Ötscher, den Gamsstein, die Voralpe, oder über den Alpinweg vom Dürrenstein auf das Hochkar. „Wandern ist meine große Leidenschaft. Ich bringe den Menschen unsere Heimat näher und zeige ihnen ungeahnt schöne Plätze“. Neben dem Erlebnis in der Natur hätte es außerdem gesundheitliche Vorteile. „Meine Zielgruppe sind Menschen, egal welchen Alters, die Freude an der Bewegung haben, die Mostviertler Natur lieben und ein Ziel erreichen wollen.“ Ob nun der Weg das Ziel ist, ein Berggipfel oder das eigene Selbst – die Mostviertler Landschaft lässt sich ebenso gern erwandern wie durchpilgern.
… und wo geht es weiter? Pilgerwanderung entlang der Via Sacra Preis pro Person € 248,– Termin: 18.–20. Oktober 2019 Information & Buchung: Mostviertel Tourismus T +43/7482/204 44 E info@mostviertel.at www.viasacra.at
„Pilgerwege sind Kraftorte. Man bekommt etwas für seine Persönlichkeitsentwicklung – mehr an Kraft, Klarheit und Gelassenheit.“ Maria Kvarda mostviertel · 29
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Juliane Fischer
Auf dem Rad im Sommerregen
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ulisonntag, dreiviertel neun in der Früh, doch am Himmel hängen Wolken. „Das wird immer schlimmer“, kommentiert der Buschauffeur, als wir aus St. Pölten hinausfahren. Zwischen Traisen und Lilienfeld macht er dann eine freundlichere Bemerkung: „Da ist die Straße ganz trocken!“ Je weiter wir ins Gebirge fahren, desto mehr lichtet sich die Wolkendecke. An der Endstation Kernhof blinzelt sogar kurz die Sonne hervor.
Juliane Fischer
„Bei schönem Wetter kann jeder den idyllischen Traisental-Radweg fahren. Richtig romantisch wird er aber erst bei feuchtem Wetter.“ Juliane Fischer An den Ufern der Traisen zeigt sich die Vielfalt des Mostviertels: Der Fluss führt Gegensätze zusammen. Das klingt pathetisch, aber es sind wahrlich zwei Welten, getrennt von 111 Kilometern Radweg – und nicht nur wettertechnisch. Das milde, warme Klima der Donau sorgt für die Marillen und den Veltliner auf sanften Hügeln. Das 815 Hektar fassende Weinbaugebiet bekam bei seiner Abspaltung vom „Donauland“ 1995 den Namen „Traisental“. Menschen, die in den hiesigen Weindörfern leben, haben ein eigenes Bild vom Traisental. Die Region gehört zum Mostviertel und lässt sich per Rad erkunden. Der Radtramperbus bringt Gerät und Menschen von St. Pölten nach Kernhof. Von dort sind es 55 Kilometer zur Landeshauptstadt retour und weitere 23 bis zur Flussmündung in Traismauer mit direkter Anbindung an den Donauradweg. Entlang der stillgelegten Bahntrasse liegen bemooste Waldböden mit Farn in allen Grünschattierungen. Dazwischen sorgen Industrieunternehmen und eine Fabriksruine für landschaftliche Abwechslung. Von den herrschaftlichen Villen bröckeln
einige vor sich hin. Gleichzeitig werden einige der typischen steinernen Bahnhofsgebäude neu belebt, zum Beispiel von einer Maßschuhmacherin in Kernhof oder durch ein Nostalgie-Café in St. Aegyd. Die „Süßmeisterei Mahonie“ startet nun in die fünfte Saison. Der Chef Herbert Oysmüller ist Quereinsteiger. In seiner Heimat wollte er immer schon etwas bewegen. Gemeinsam mit seiner Frau Anna, die aus Rosenheim stammt und Konditorin gelernt hat, gestaltet er nun mit dem Lokal den Ort aktiv mit. Das Bahnhofsgebäude aus dem Jahr 1891 stand lange leer, seit März 2015 wird es mit neuem Leben erfüllt. Hündin Maxi, ein mittelbrauner Riesenschnauzer, überwacht das Geschehen. Alte SingerNähmaschinen und Truhen sind zu Tischen umfunktioniert. Die kulinarische Auswahl reicht vom Weißwurstfrühstück „Meine Heimat Bayern“ bis zum „Tussiburger“ mit Bio-Fisch aus Türnitz und hausgemachtem Eis in experimentellen Sorten wie IngwerBirne und Kürbiskernöl. Schließlich kommt der Regenguss auch hier an. Tropfen fallen wie Hunderte Perlenketten. Vom Wegrand schauen uns grasende Kühe zu. Im Regen dampfen die Wälder der Mostviertler Alpen. Zum Glück geht es oft ein wenig bergab. Der Weg schlängelt sich hier nun durch ruhige Wohnsiedlungen. Ab Wilhelmsburg wird die Traisen breiter. Der Wald weicht einer Au und die Almen machen den Kukuruz-Äckern Platz. Die Kanadische Goldrute blüht als Farbtupfen am Feldweg. Graureiher, Schwäne und eine Entenfamilie bevölkern das Wasser. Wegen unseres tropfenden Auftretens verzichten wir auf den Besuch im Geschirrmuseum in Wilhelmsburg. Und statt einer Erfrischung in der Lilienfelder Strandbar „Salettl“ gibt’s am Nachmittag einen Saunaaufguss. Bei Schönwetter kann ja jeder Rad fahren, denke ich, als ich die Socken auswringe.
Auf dem Traisental-Radweg Saisoneröffnung am Traisental-Radweg. Am 28. April 2019 fällt am TraisentalRadweg mit einem bunten Fest der Startschuss in die Radsaison. Den Höhepunkt bildet der Dampfsonderzug, der von St. Pölten nach St. Aegyd fährt. www.traisentalradweg.at
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„Am Nachmittag ein Saunaaufguss. Bei Schönwetter kann ja jeder Rad fahren, denke ich, als ich die Socken auswringe.“ Juliane Fischer, Journalistin
Transport am Traisental-Radweg.
Radweg für jeden Geschmack.
Von Mai bis September verkehrt zwischen St. Pölten und Kernhof der RadtramperBus. www.traisentalradweg.at/radtramper-bus Ganzjährig im Einsatz ist die Mariazellerbahn zwischen St. Pölten und Mariazell. www.mariazellerbahn.at
• Für Radpilger: Von der Donau (Traismauer) nach Mariazell: 111 km • Für Ambitionierte: Mariazellerbahn ab St. Pölten, retour mit Rad (87 km) • Für Familien und Genussradler: Mit dem Radtramper-Bus von St. Pölten nach Kernhof, mit dem Rad flussabwärts retour (57 km)
• Für Kinder ab 6 Jahren: „Tolle Tunnel-Tour“ (18 km), „ Auf Entdeckungsreise“ (16 km) und „Auf zu den Kamelen“ (12 km)
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Weinfranz
„Am Wochenende springe ich manchmal schon um sechs aufs Fahrrad und bin wieder daheim, wenn meine beiden Damen aufstehen.“ Andreas Grubner
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Werner Sturmberger
Der Fahrradbote am Traisental-Radweg M
itten in seiner Ausbildung zum Holztechniker an der HTL Mödling gründete „Andy“ Grubner mit Freunden eine Band. Ihr Name: „She and the Junkies“. Sie tourte durch halb Europa. „Irgendwann war dann klar, dass sich das mit dem Bürojob nicht mehr vereinbaren lässt. Ich wusste aber, dass ich nicht ewig in einem Büro sitzen möchte. Vor der nächsten Tour dachte ich, pfeif drauf, und habe gekündigt. Von der Tour bin ich dann mit einem mulmigen Gefühl nach Hause gekommen, weil ich überhaupt keine Idee hatte, was ich jetzt machen soll.“
Andreas Grubner hat mit seiner Band im Tour-Bus halb Europa durchfahren. Heute sitzt er als St. Pöltens einziger Fahrradkurier im Sattel und gibt sich am Wochenende den Traisental-Radweg Zu seinem Glück fand seine Frau Katrin genau den Job, der Andys Leben nun seit drei Jahren prägt: Fahrradkurier. „Ich dachte, das klingt nett. Fahrrad fahren kann ich, und St. Pölten ist zum Glück recht flach. Mit Sport oder Radfahren hatte ich vorher nicht viel am Hut. Die Leidenschaft dafür kam erst mit dem Job.“ Mittlerweile erledigt er gemeinsam mit einem Mitarbeiter klassische Botendienste, hat aber auch regelmäßige Aufträge. Besonders groß ist die Freude bei seinen Kunden, wenn er mit dem blauen Fahrradanhänger des Lokals „supperiör“ unterwegs ist – randvoll mit liebevoll zubereiteten Suppen, die in vielen Mittagspausen schon sehnsüchtig erwartet werden. An die zwanzig Kilometer legt er täglich auf dem Rad zurück: „Das klappt problem-
los. Fahrradfahren in St. Pölten hat sich stark verbessert. Man steckt nur ganz selten im Autoverkehr fest. Ich bin zwar nach wie vor ein begeisterter VW-Bus-Fahrer, aber das meiste erledige ich mittlerweile auch privat mit dem Rad.“ Eine seiner Hauptverkehrsadern bildet ein Teil des Traisental-Radwegs. Er verläuft auf einem Damm entlang der Traisen und ist eine schnelle Nord-Süd-Verbindung durch die Stadt. Also eine Art FahrradHighway in St. Pölten und deutlich angenehmer als jede Autobahn: Immerhin führt er zu den Viehofner Seen. Das beliebte Naherholungsgebiet sorgt im Sommer für Abkühlung und Badevergnügen. Beginnt hier der Magen zu knurren, findet sich in der am Ostufer gelegenen „Seedose“ stets die richtige kulinarische Erfrischung: „Wenn ich in der Gegend etwas zu erledigen habe, versuche ich das gegen Abend zu machen, um den Tag auf der Terrasse ausklingen zu lassen. Wenn ich vor drei Uhr dort bin, gibt es einen Kaffee, nach drei Uhr ein Seidel“, schmunzelt Andreas Grubner. Der Traisental-Radweg verläuft vom Ursprung der Traisen im Mostviertel bis nach Traismauer. Hier mündet die Traisen in die Donau. Auf den insgesamt 111 Kilometern finden Radsportler, aber auch gemütlich dahinzockelnde Familien ihren Weg. Darum steht er auch weit oben auf Grubners Ausflugsliste. Trotz Job und Familie hat er anstrengende Touren nicht völlig aufgegeben: „Linda, meine Tochter, schläft sich gern aus. Am Wochenende springe ich manchmal schon um sechs aufs Fahrrad und bin wieder zuhause, wenn meine beiden Damen aufstehen. Das macht die Touren zwar hart, ist aber für meine Fitness viel besser als jede Tour mit der Band im Bus.“ Noch immer Rock ’n’ Roll, nur eben im Traisental.
Traumhafter Traisental-Radweg Von St. Pölten über Lilienfeld entlang der Traisen bis Mariazell oder umgekehrt. Inkludierte Leistungen: • 2 Übernachtungen mit Frühstück in ausgewählten Unterkünften • Fahrt mit der Mariazellerbahn von Mariazell nach St. Pölten oder umgekehrt • Karten- und Infomaterial Preis pro Person im Doppelzimmer ab € 112,– Buchbar von April bis Oktober 2019 Information & Buchung: Mostviertel Tourismus T +43/7482/204 44 www.mostviertel.at www.traisentalradweg.at
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18.12.18 13:41
Sabine Edith Braun
Mit Rad und Rute an der Z Ybbs 17 Dinge, die Sie über den Ybbstalradweg wissen sollten: Antworten auf Fragen wie: Wo starte ich meine Radtour? Wie komme ich zum Ausgangspunkt retour? Und wo finde ich einen GPX-Track zum Download? www.ybbstalradweg.at
Angebot: Fluss-Radeln Die Mostviertler Drei-Tages-Radrunde: Die Ybbs rauf, die Erlauf runter, am Scheitelpunkt der Lunzer See Inkludierte Leistungen: • 2 Übernachtungen inkl. Frühstück bei RADfreundlichen Gastgebern • Karten- und Infomaterial
Weinfranz, Pirmin Pezzei
Preis pro Person im Doppelzimmer ab € 115,– Buchbar von Mai bis Oktober 2019 Information & Buchung: Mostviertel Tourismus T +43/7482/204 44 E info@mostviertel.at www.mostviertel.at
wei Bezirke, 107 Kilometer und jede Menge Wasser samt Natur: der Ybbstalradweg in Kürze. Zum Befahren braucht es länger. An der Ybbs entlang führt er von der Donau bis an den Lunzer See. Das neu eröffnete Herzstück ist die 55 Kilometer lange Strecke zwischen Waidhofen und Lunz am See entlang der Trasse der einstigen Ybbstalbahn. Spektakulär ist etwa die Fahrt durch den Opponitz-Tunnel, der extra mit einer elektrischen Beleuchtung versehen wurde. Aber auch die romantischen Schluchten, die malerischen Rundbogenbrücken und die historischen Hammerwerke der Eisenstraße machen das Radeln zum Rundumerlebnis. Wer mehr über die Kunst der „Schwarzen Grafen“, wie die Hammerherren hier einst genannt wurden, wissen möchte, dem sei ein Abstecher über den Kleinen Ybbstalradweg in den traditionsreichen Schmiedeort Ybbsitz empfohlen: Das Haus „FeRRUM“ erzählt die Geschichte des Eisens und seiner Verarbeitung. Der Kleine Ybbstalradweg ist für Genussradler und Familien geeignet. Wer sportlichere Ambitionen hat, kann von Ybbsitz aus bis nach Gresten und ins Kleine Erlauftal weiterradeln – dort geht es über viele Hügel. Der Ybbstalradweg nach Lunz hingegen ist herrlich eben, das Richtige für einen Familienausflug. Man fährt hauptsächlich auf der stillgelegten Bahntrasse. Matthias Eberlberger kennt besonders den Abschnitt rund um Opponitz gut. Vor allem, weil die Ybbs hier ein Paradies für Fliegenfischer ist, und zu denen gehört er mit Leidenschaft. „Fliegenfischen ist die wohl eleganteste und schonendste Art des Fischfangs mit der Angelrute.“ Eberlberger kommt als Kursleiter für den Wiener Universitätssport, aber auch privat mit Freunden regelmäßig zum Fliegenfischen nach Opponitz. Unten an der Ybbs fischt man mit Fliegen am Haken, von oben, dem Radweg, schaut man zu. „Viele Fliegenfischer sind
auch Radfahrer oder Mountainbiker, und viele sehen uns beim Vorbeifahren zu. Da sind sicher einige Angler dabei, die Lust aufs Fliegenfischen in der Ybbs bekommen“, lacht Eberlberger.
Entlang des Ybbstalradwegs stößt man auch auf Fischer – Fliegenfischer, die besonders hinter Forellen und Äschen her sind: Fischen, die nach Thymian duften Radfahren ist zweifellos die preisgünstigere Sportart und wesentlich weiter verbreitet. Dennoch sieht er Gemeinsamkeiten: „Uns verbindet der Hang zum Naturerlebnis.“
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„Fliegenfischen ist die wohl eleganteste und schonendste Art des Fischfangs mit der Angelrute.“ Matthias Eberlberger, Fliegenfischer
Dazu gehört auch ein Sprung in die Ybbs, die mit ihrem glasklaren Wasser dazu einlädt. Besonders wenn den Radlern die Sonne auf den Helm scheint. Unter Wasser befindet man sich dann im Reich der Ybbsfische. Unter ihnen sind besonders die Äschen bekannt, Fliegenfischer erkennen sie schon am Geruch. „Ich fische hier nach dem Prinzip ‚Catch and release‘, befreie eine gefangene Äsche also wieder vom Haken und gebe sie ins Wasser zurück. Wenn ich danach an den Fingern rieche, duften sie nach Thymian – typisch für Äschen.“ Auch Regenbogen- und Bachforellen findet man in der Ybbs, und in den tiefen Gumpen vereinzelt sogar Huchen – etwa im Naturbad Hollenstein. Bei diesem Donaulachs, auch Donausalm
genannt, passt eine ganze Hand leicht ins Maul und mit Thymian ist auch nichts. Unter den Fliegenfischern sieht man nur wenige Fischerinnen. Meistens bilden Frauen das Publikum zu den Wurfübungen der Männer. „Ein Familiensport ist Fliegenfischen nicht“, meint Matthias Eberlberger. Doch an der Ybbs kann sich auch die nicht fliegenfischende Familie vergnügen. Etwa beim Wandern am nahe gelegenen Hochkar oder bei der letzten Schautriftanlage Europas im Mendlingtal bei Göstling. Viel Spaß macht es auch, den Fischern von oben zuzusehen, und wenn es langt, am Ybbstalradweg weiterzufahren, um ein Stück weiter selbst in der Ybbs zu baden.
„Catch and release“: Der gefangene Fisch wird vom Haken gelassen mostviertel · 35
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Mit dem Fahrrad den Ybbstalradweg entlang des gleichnamigen Flusses
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www.schwarz-koenig.at
Information und Buchung: Mostviertel Tourismus T +43/7482/204 44 E info@mostviertel.at www.mostviertel.at www.wildewunder.at Veranstaltungstipp: Wanderbare Gipfelklaenge Aussichtsreiche Wanderungen, begleitet von Konzerten unter freiem Himmel. Am 8. und 9. Juni 2019 in St. Aegyd am Neuwalde und in Lilienfeld. www.gipfelklaenge.at
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18.12.18 13:57