Fab 201702

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Schönstatt Ehe-Fest 3. Sept. 2017

Familien erzählen Mitten aus dem Leben

Seite 40

Familie als Berufung

Die Zeitschrift für Paare, die für alle Absolventen derzusammenbleiben wollen

Werde Chef deines Lebens! › Seite 8

Unsere Kultur des Zuhörens › Seite 18

Sommer 2017

Familie und Beruf in Balance halten › Seite 30


Stell dir vor, Ehepaare, die Familie begeistert leben, schreiben über ihre Erfahrungen - mit allen Kämpfen und Katastrophen, mit allen Freuden und Erfolgen... Das ist die FAB!

... wir schreiben für die FAB: Familie Bednarik Unsere Liebe füreinander und zu unseren Kindern genießen und unsere Verbindung mit dem lieben Gott pflegen. Familie Karner Familie Umschaden

Familie Höfer

Pater Kentenich

Familie Schiffl Familie Mayrhofer

Familie Riedenauer

Familie Riesel „Unser Bestes geben, lieben und geliebt werden, mal laut, mal leise sein, Freude am Leben haben, Fehler machen dürfen, verzeihen und mit Gott durchs Leben gehen.“

Familie Sickinger „Als Eheteam ist es einfach schöner. Gemeinsam bauen wir an einer neuen Welt.“

Familie Meister Familie Bauer

Familie Kollmann

Familie Höllwerth

D2a  s FNaemt izlw i ee a r kl sdBeerr CuHf u RInS g TLI2C/H2 EN 0 1 7H ä u s e r

Familie Lilek

Familie Mitter


Familie als Berufung ... den Partner nach 15 Jahren Ehe noch lieben! Echt jetzt?

... eine gesunde Work-Life Balance und Leben aus christlichen Werten! Normal?

Familie Hafellner

...die Kinder zu starken und freien Persönlichkeiten erziehen, die mit beiden Beinen im Leben stehen! Übertrieben?

FAB: Wir suchen neue Wege, wie Ehe und Familie

Familie Zöhrer „Gut verwurzelt mit dem Blick nach oben an der „neuen Stadt“ bauen.“

heute gelingen kann und Freude macht. Dafür ist die FAB unsere Plattform. FAB: unser Weg in die Zukunft!

Liebe Familien, liebe Leserinnen und Leser! Familie Aichner „Wir wollen miteinander und aneinander und zu Gott hin wachsen und andere dabei mitnehmen.“ Gottesmutter von Schönstatt

Streit unter den Brüdern - es wird immer lauter und wilder und am Ende weinen beide. Der Große wird streng von Mama ermahnt und plötzlich schluchzt er: „Und überhaupt sind im Kindergarten sowieso alle immer gemein zu mir!“ Normalerweise würde ich jetzt etwas sagen wie: „Na geh, das stimmt doch nicht, du hast doch viele Freunde im Kindergarten.“ Aber ich erinnere mich an einen Artikel, der erst vor einigen Tagen an die FAB-Redaktion geschickt wurde; darin beschreibt eine Mama das sogenannte „Redefenster“ - einen kurzen Moment, wo man einen Einblick in die Seele des Kindes bekommt und ein tieferes Gespräch führen kann (siehe S. 19). Das probiere ich doch gleich aus! Also hingesetzt, den Großen auf den Schoß genommen und gefragt: „Jetzt erzähl einmal, was meinst du damit, alle sind im Kindergarten gemein zu dir?“- und da fängt es schon zu sprudeln an. Und nach einiger Zeit ist dann das Piratenschiff-Problem vom Kindergarten, der Brüderstreit und die schlechte Laune vergessen. Dank Redefenster! Wir wünschen ihnen viele Redefenster mit ihren Kindern, ihrem Ehepartner, ihren Freunden, ihren Nachbarn... ... und einen erholsamen Sommer!

Fam. Maria und Franz Wohlmertsberger, Niederösterreich

Herzlichst,

„Familie als Berufung bedeutet für uns, dass uns unsere Kinder jung halten!“ Elisabeth und Stefan Haslinger Chefredaktion

Ed i t o r i a l

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an die Redaktion

Liebes FAB-Team!

Vorige Woche saß ich in der Kirche St. Georg in Kagran, weil ich auf unseren Sohn wartete, der dort in der Nähe zur Skoliosetherapie geht. In der Kirche sprach mich ein netter Mann, so um die 40 an, er sei Christ aus dem Iran und wüsste gern, wo die Firmstunde stattfindet. Grad hatte ich einen Stapel FABs entdeckt und in einer zu lesen begonnen. Ich beschrieb ihm den Weg zum Pfarrhaus und dann kam die Frage, was das denn für eine „Zeitung“ wär. Ich outete mich als Schönstätterin und erklärte ihm die Idee der FAB. Er fragte, ob er denn auch eine haben könne. So kamen wir noch tiefer ins Gespräch an dessen Ende er mit einer FAB unter dem Arm zufrieden Richtung Pfarrhaus ging. Durch euren Einsatz wirkt P. Kentenich ganz besonders! Vielen Dank dafür! ◆ C.B. Liebes FAB Team!

Ich habe jetzt viele Jahre in unserer Pfarre und Kindergarten die FAB aufgelegt und

auch weitergegeben. Jetzt würde ich gerne damit aufhören, da ich selber nicht mehr so den Bezug zu unserer Pfarre und jungen Familien habe.

und somit „erfreulicherweise“ sogar keine eigene Zeitung mehr. Vielen Dank im voraus und eine gute Zeit. ◆ E.S

Bitte in Zukunft nur noch ein Exemplar zusenden. Vergelt`s Gott für all die wertvollen Beiträge und weiterhin segensreiches Wirken! :) ◆ H.S. aus Salzburg

Liebe Familie Haslinger!

Liebe Familie Fellhofer und Haslinger!

Ein herzliches Dankeschön an Sie für Ihren Einsatz für diese gutgemachte Zeitschrift. ◆ Familie A. aus Vorarlberg Liebes Redaktionsteam!

Vielen Dank für die neue FAB. Die geschmackvolle Gestaltung der 1. Seite ist mir diesmal besonders aufgefallen. Herzlichen Dank! ◆ Familie H. Liebe Fam. Fellhofer!

Darf ich von der jetzigen Ausgabe der FAB nochmals 10 Exemplare zugeschickt bekommen? Ich habe gerade heute sechs FABs an unser Kinderliturgieteam der Pfarre verschenkt

Ihre Zeitschrift ist ein sehr guter Wegbegleiter und Ratgeber für die Erziehung unserer Kinder. Natürlich ist es nicht immer einfach die gegebenen Tipp´s umzusetzen, aber man sieht, dass es fast allen Familien gleich ergeht bei den Themen „früher zu Bett gehen“ oder „zeitbegrenztes Fernsehen“, usw. Vielen Dank für Ihre Arbeit und alles Gute! ◆ Mit freundlichen Grüßen Familie S. AU S D ER R e d a k t i o n

Es ist uns eine große Freude, wenn das Netzwerk der FAB wächst und viele Familien von dieser Zeitschrift profitieren können. Viele unserer Leser helfen mit und geben die FAB mutig weiter. Sie wollen das auch? Gerne können sie FABs zum Weitergeben bestellen! ◆ Ihr Redaktionsteam

Die FAB wird nur durch Ihre Spende finanziert: Mit monatlich € 1,- helfen Sie uns unsere Druckkosten zu decken und bei einer Spende von € 2,- monatlich ermöglichen Sie, dass wir die FAB weiter verteilen! IBAN: AT502011128650461300 Impressum

Familie als Berufung XXXII. Jahrgang, 2/2017, Sommer ISSN: 1682-3133 Erscheint 4x jährlich. Bezug kostenlos, bitte um ­freiwillige Spenden zur Deckung der Druckkosten. Richtpreise 2017: Jahresabo Österreich € 13, Jahresabo EU € 18, Jahresabo Schweiz SFr 23, Jahresabo Übersee € 30 Konto Österreich + EU (außer Schweiz): Konto Nr. 286 504 613 00, BLZ: 20111, ERSTE, IBAN: AT502011128650461300, BIC: GIBAATWW Konto Schweiz: IBAN: CH2709000000855876735, BIC: POFICHBEXXX 4  Familie als Berufung 2/2017

Medieninhaber & Verleger: FAB-Verein Herausgeber: Ingeborg & Richard Sickinger Gesamtredaktion & Layout: Elisabeth und Stefan Haslinger Alle: Schönstatt am Kahlenberg, 1190 Wien E-Mail: familie.als.berufung@schoenstatt.at Homepage: www.familiealsberufung.at Redaktionsteam für 2016/17: Fam. Aichner, Fam. Haslinger, ­Fam. Kollmann, Fam. Lilek, Fam. Rehor, Fam. Umschaden, Fam. Zöhrer, S. Keznickl Arbeitsmaterial: Fam. Schiffl, Pater Felix Strässle Illustrationen: Wolfgang Krisai Fotos: M. Kräftner, C. Socher, G. Köberl, Archiv Cover-Foto: Fam. Wohlmertsberger, M. Kräftner Korrektur: S. Höfer, K. Umschaden, V. Steurer

Vertrieb und Bestellungen: Fam. Fellhofer, Klivieng. 82/22, 1220 Wien, Tel: 01/282 71 57, E-Mail: fellhofer@schoenstatt.at Versand: Fam. Fellhofer Druck: PrintOn, Johann Seiberl, www.print-on.at Nachdruck & Publikation: Nach Rücksprache mit der Chefredaktion und mit Quellenangabe möglich. Schönstatt ist eine Erzieher- und Erziehungsgemeinschaft. Sie gilt als weltweite Erneurungsbewegung in der katholischen Kirche.


Inhalt FAB-Telefon

Familie Fellhofer 01/282 71 57 familie.als.berufung@ schoenstatt.at

u n s e r Z U h a u sE

Familie und Beruf in Balance halten - Familien erzählen › Seite 30 Unser Brauchtum - So feiern wir Fronleichnam - Familien erzählen › Seite 36

unsere Kinder

Unsere Kultur des Zuhörens - Familien erzählen › Seite 18 Kindermund - Kinder erzählen › Seite 22 Pater Kentenich: Die Kunst des Zuhörens › Seite 25 Arbeitsmaterial: Lebendige Fühlung halten › Seite 26

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Schönstatt am Kahlenberg, 1190 Wien Familie als Berufung,

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unsere Ehe

Werde Chef deines Lebens - Familien erzählen › Seite 8 Pater Kentenich: Bleib nicht hinter dir zurück - die GTO › Seite 13 Arbeitsmaterial: Fit bleiben und wachsen › Seite 14 Unsere Liebe - ein Dauerbrenner: Den Wert Familie weitergeben › Seite 34

Impressum › Seite 4 Geburten › Seite 23 Familientreffpunkte › Seite 38 Schönstatt Familyshop › Seite 42

„ Die FAB verbindet alle Familien und Familienbegeisterten, die ein gemeinsames Ziel haben: An einer erneuerten christlichen Welt durch die Familien mitzubauen. Und es werden immer mehr! Familie als Berufung 2/2017

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Wie wächst ein WIR? vom Kahlenberg aus #Neuwerden

Von der Kunst des Zuhörens Zwei neue Mitarbeiter kamen ins Team – an einem Tag habe ich den neuen Kollegen, am anderen Tag die neue Kollegin getroffen. Bei der ersten Begegnung erfahre ich, was die Person bisher schon alles getan hat, es ist beindruckend und ich spüre die Energie, die vom anderen ausgeht.

Ingeborg & Richard Sickinger, Bewegungsleiter der österreichischen Schönstatt-Bewegung

„ Pater Kentenich (...) spricht von der „Kunst des Zuhörens“, ein Zuhören, das „feinfühlig“, „interessiert“, „emporziehend“, „weckend“ und „befreiend“ ist.

Bei der zweiten Begegnung erfahre ich ganz ähnlich, was die Person bisher alles getan hat, es ist genauso beindruckend und ansteckend – und dann kommt noch die Frage: Und was bewegt eigentlich dich und euch hier so?

Das war eine kleine Frage, die den Unterschied gemacht hat – das spürbare Interesse hat echte Begegnung ermöglicht. Seht, wie sie einander zuhören!

Woran erkennt man einen Christen? Das hat die junge Kirche von Anfang an beschäftigt. Und auch die Geschichtsschreibung: Tertullian beschreibt im zweiten Jahrhundert, woran man Christen erkennt: „Seht, wie sie einander lieben.“ Es war die Art des Umgangs miteinander, die den Unterschied gemacht hat. Den anderen wichtig nehmen und groß sehen – wir nehmen wahr, dass das an vielen Stellen ein „Markenzeichen“ von Schönstatt ist; etwas das wir mit ganzem Herzen sein und anderen schenken möchten. „Seht, wie sie einander zuhören“ – wie schön wäre es, wenn das überhaupt ein spürbares „Erkennungszeichen“ von Katholiken und Christen ist. Im Blick auf Pater Kentenich fasziniert uns, wie viele Begriffe er für das Hören findet: er spricht von dem „Kunst des Zuhörens“, ein Zuhören, das „feinfühlig“, „interessiert“, „emporziehend“, „weckend“ und „befreiend“ ist.1 „Wie kommt es, dass man von Ihnen als besserer Mensch weggeht?“ Das war eine häufige Äußerung von Menschen nach einer Begegnung mit Pater Kentenich. Er hatte Freude an Originalität und echtes Interesse am Gegenüber. Das hat etwas geweckt – er hat das Große gesehen, hat an das Gegenüber geglaubt und das hat ein Neuwerden ausgelöst. „Das bessere Ich wacht auf“, so beschreibt er einmal die Wirkweise von Schönstatt: Impulse um zu wachsen und zu werden was ich bin – in bestmöglicher Form. Warum ist das so wichtig heute?

Zuhören ist die Basis für gute Entscheidungen, so beschreibt es Bernd Hufnagl, der bekannte Neurobiologe, in seinen Tipps an Führungskräfte.

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Echtes Interesse tut gut – in einer Zeit, wo so vieles instrumentalisiert ist. Heutzutage beschäftigen sich ganze Marketing-Abteilung mit der Frage: „Was bewegt die Menschen?“ Aber mit klarem Ziel – den Umsatz zu steigern. Das wird man auch niemandem verwehren, der in einer Marketing-Abteilung sitzt – und dennoch: Wie anders fühlt es sich an, wenn es nicht um „etwas“ in einer Begegnung geht, sondern um den Jemanden, um die Person.


Was heißt das für uns als Ehepaar?

Eine Kultur des Zuhörens – das ist ein faszinierender Raum für uns als Ehepaar. Verstehen, was den anderen bewegt, das ist – genau wie bei Führungskräften – die Basis für gute Entscheidungen; so kann ein Wir wachsen. Es ist die Basis für erfüllte Sexualität oder die Grundlage für das Entdecken der eigenen Berufung. Und diese Berufung bewegt. Kürzlich haben wir mit jungen Ehepaaren überlegt, welche Themen für sie interessant sind – da kam gleich zu Beginn: „Was ist unsere Berufung, wo können wir als Paar etwas bewirken?“ oder „Unser Lebensziel – was ist unsere Aufgabe?“

vom Kahlenberg aus #Neuwerden

Eine Kultur des Zuhörens – das heißt nicht, dass ich alles verstehen oder allem zustimmen muss, was von meinem Partner kommt. Die Gottesmutter hat auch nicht alles verstanden, wie die Heilige Schrift uns zeigt – aber sie hat die Dinge in ihrem Herzen bewahrt (vgl. Lukas 2,19). Eine Kultur des Zuhörens – das gilt auch unseren Kindern gegenüber. Wir müssen nicht alles tun, was unser Kind möchte – aber das Hören und Wichtig-Nehmen ist schon so viel. Unser Haus der Heiligen Stadt ist ein Raum, wo wir eine Kultur des Zuhörens pflegen. Eine sympathische Art das auszudrücken haben wir bei einem Besuch bei einer jungen Familie erlebt. Beim Hineinkommen stand da ein Regal mit der Aufschrift „Handy-freie Zone“ – es war die Aufforderung, die Mobiltelefone hier abzulegen ;-)) Hören, was der liebe Gott uns sagt – und das tut er im Sakrament der Ehe gerne durch meinen Ehemann, meine Ehefrau. Und die Atmosphäre unseres Hausheiligtums hilft. Wenn wir einander zuhören mit der Haltung: Du bist eine Botschaft Gottes an mich – dann gibt das dem anderen Raum sich einzubringen. Und es ist dann gleich „doppelt“ interessant, von dir zu hören, wie du die Dinge siehst und was du dir gedacht hast. Was uns anspricht, da spricht auch der liebe Gott zu mir und zu uns: Wir laden Sie ein, diese Nummer der FAB so zu lesen: Hören, was dich anspricht – und miteinander ins Gespräch kommen. Wenn Sie an einer Stelle staunen und sich freuen können, was da von Ihrem Partner, Ihrer Partnerin kommt, dann hat diese Nummer der FAB schon ihr Ziel erfüllt. ◆

„ Hören, was der liebe Gott uns sagt - und das tut er im Sakrament der Ehe gerne durch meinen Ehemann, meine Ehefrau.

„Ethos und Ideal in der Erziehung. Wege zur Persönlichkeitsbildung“ P. Josef Kentenich, Schönstatt Verlag, 1931 1

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Dran bleiben

FAB-Archiv

Familien erzählen

Die Geistliche Tagesordnung

Werde Chef deines Lebens! „ Also hab ich meine GTO zur Hand genommen und mir ein konkretes tägliches Ziel notiert, das ich erreichen wollte.

Jeder von uns kennt sie: die guten Vorsätze, voll motiviert zu Neujahr gefasst und begonnen, aber bald schon flachen sie wieder ab. Dann, rechtzeitig zu Beginn der Fastenzeit, wird wieder von vorne begonnen… Ein ewiges Neubeginnen, aber trotzdem entwickelt sich (hoffentlich) im Laufe der Zeit auch etwas weiter… Auch die GTO (geistliche Tagesordnung) ist eine Möglichkeit um „dran zu bleiben“ und am eigenen Wachstum zu arbeiten. FAB-Leser erzählen von ihren Rückschlägen und Erfolgen beim täglichen Training mit der GTO. Sie erzählen davon, wie sie versuchen sich mit kleinen Übungen und zeitlich begrenzten Vorsätzen selbst zu erziehen und auch davon, wie sie ihre geistliche Fitness trainieren. Immer im Blick, dass es Spass machen und Freude bereiten soll. 52 Tage zum Ziel

Erzogener Erzieher Durch Schönstatt haben wir den Begriff „erzogener Erzieher“ von P. Kentenich kennengelernt – unglaublich wertvoll für uns! Wenn ich an mir eine Eigenschaft entdecke, die ich nicht so mag, dann habe ich es in der Hand, daran zu arbeiten und mich langsam zu verändern. Die Schritte dahin sind gar nicht so einfach, zuerst braucht es eine Erkenntnis, die in meinem Fall über meinen Mann zu mir kam: „Liebling, mir ist aufgefallen, dass du dich heute mitten im Gespräch mit XY weggedreht hast, weil dich jemand anderer angesprochen hat. Dann hast du dich der anderen Person gewidmet und XY stand da, wie ein begossener Pudel.“ 8  Familie als Berufung 2/2017

Zuerst einmal verfiel ich in Abwehr: „Nein, das war nicht so, das kann nicht

sein …“ – ich war grantig auf meinen Mann. Langsam kam aber die Einsicht: Mir war das gar nicht aufgefallen, überhaupt nicht … Wie unangenehm! Und es war mir nicht das erste Mal passiert. Was tun? So will ich nicht sein. Wenn mich jemand so behandeln würde, wär ich gekränkt. Also hab ich meine GTO (Geistliche Tagesordnung) zur Hand genommen und mir ein konkretes tägliches Ziel notiert, das ich erreichen wollte. Gelegenheiten zum Üben hab ich in meiner großen Familie ausreichend. Und siehe da, meine Selbsterziehung nahm Formen an. Ich bat auch meine Familie darum, mir Feedback zu geben, was gerade unsere Kinder großartig fanden, weil wir sozusagen die Rollen getauscht hatten. Nicht jeden Tag war ich erfolgreich, aber die Plus in meiner GTO wurden immer mehr, die Motivation stieg und nach drei


Monaten durfte ich mich in dieser einen konkreten Sache einen „erzogenen Erzieher“ nennen. Ganz hilfreich auf meinem Weg war mir auch die Erkenntnis, dass ich mich ja nicht nur für mich erziehe, sondern eben auch nach außen wirke und unsere Kinder z.B. durch meine Erziehung weitererziehe. Auch hat es mir geholfen, die liebe Gottesmutter um Hilfe und vor allem Erkenntnis zu bitten. Sie sieht mich immer und meint es immer nur gut mit mir. Ich habe einmal gelesen, dass es 52 Tage dauert, sich eine schlechte Angewohnheit abzugewöhnen und das hat für mich gestimmt. In dem Artikel stand auch, dass sich der erwachsene Mensch erfolgreicher selber erzieht, als er jemals von anderen erzogen werden kann. Unser regelmäßiges Ehegespräch hat mir auch zur Erkenntnis verholfen, dass ich, wenn mich etwas an mir stört, den Fehler zuerst beim Überbringer der schlechten Nachricht, also meinem Mann, gesucht hab, so nach dem Motto: Wenn dich etwas an mir stört, dann hast ja du das Problem! Viel besser läuft es allerdings so: Nicht ich ändere dich, sondern sag mir bitte, was ich an mir ändern kann. Und sollte ich bemerken, dass ich wieder in mein altes Muster reinrutsche, hab ich ja meine GTO, um mich rauszuziehen. ◆ Dranbleiben gefragt

Geistliche Fitness Seit Anfang des Jahres versuche ich, die GTO in meinen Alltag einzubauen. Ich möchte den Kontakt zu Gott auch tagsüber halten. Speziell im Arbeitsalltag will ich mir kurze, geistige Auszeiten nehmen um dann wieder neu gestärkt weiterarbeiten zu können. Zu Beginn dachte ich mir, dass es ausreicht, mir eine GTO zu überlegen. Extra eine Stricherlliste zu führen, in der ich die einzelnen Punkte abhaken kann, schien mir nicht notwendig und unnötig kompliziert. Aber es funktionierte nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich fand es sehr schwierig dranzubleiben. Schon am nächsten Tag wusste ich meist nicht mehr, wie es mir die letzten Tage ergangen war. Das ging im Stress des Alltag einfach unter.

Sr. M. Gertraud hat mich ermuntert, es doch mit einer Liste zu versuchen. Und sie hat mir in Erinnerung gerufen, dass es nicht darauf ankommt, es immer zu „schaffen“. Im Gegenteil: Besonders wenn es schwerfällt und nicht gelingt, können wir das Erbarmen Gottes spüren und auf seine Hilfe setzen. Und tatsächlich, seit ich wirklich eine Liste ausfülle, geht es viel leichter. Das tägliche Eintragen zeigt mir sofort, wie es mir heute gelungen ist meine Vorsätze umzusetzen. Wenn ich dann sehe, dass ich einzelne Punkte schon mehrere Tage oder Wochen hindurch geschafft habe, dann spornt das zusätzlich an. Aber auch wenn es mir nicht gelingt, das Eintragen erinnert mich täglich daran, weiter an mir zu arbeiten. Zuerst war ich unschlüssig, wo ich meine Liste verwahren soll. Ich wollte meine GTO schnell und unkompliziert eintragen können, sie aber nicht offen herumliegen lassen. Durch Zufall habe ich eine App für das Handy entdeckt, die eigentlich für Sporttrainings konzipiert ist. Darin kann man die täglichen Trainingseinheiten eintragen und abhaken, was man geschafft hat. Ziel der App ist es die sportliche Fitness durch regelmäßiges Training zu unterstützen. Die GTO funktioniert eigentlich ganz ähnlich. Nur dass statt der körperlichen Fitness die geistliche Fitness gefördert werden soll. Statt der Liegestütz habe ich zum Beispiel das Morgengebet eingetragen. Und schon ging es los. Die Auswertefunktionen liefern mir da einen guten Überblick, wie gut ich meine GTO schon umgesetzt habe und wo ich Gott noch um etwas Hilfe bitten darf. ◆

Dran bleiben Familien erzählen

„ Extra eine Stricherlliste zu führen, in der ich die einzelnen Punkte abhaken kann, schien mir nicht notwendig und unnötig kompliziert. Aber es funktionierte nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Aufstehen mit dem Weckerton

Good morning Sunshine! Ich bin ein echter Nachtmensch. Wenn andere müde werden, werde ich erst so richtig munter und kann mühelos bis nach Mitternacht wach bleiben. Wenn man Studentin ist, ist das kein Problem, denn man kann ja auch mal länger schlafen – aber als Mama? Ich habe mich beobachtet und gemerkt: Oft stehe ich in der Früh erschöpft und müde auf und mache – nicht in bester Laune – die Kinder für Schule und Kindergarten fertig. Das hat mich an mir selbst gestört. Mir war klar: Wenn ich

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Dran bleiben Familien erzählen

„ Es fällt mir nach wie vor nicht immer leicht konsequent und jeden Tag meine GTO schriftlich abzuhaken, aber ich wehre mich innerlich nicht mehr dagegen.

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früher schlafen gehe und rechtzeitig und ausgeschlafen in der Früh aufstehe, dann geht alles viel besser! Eines Tages habe ich mir also einen Vorsatz genommen: Ich will versuchen nicht zu lange aufzubleiben und am Morgen gleich beim ersten Weckerläuten aufstehen. Kein Verlängern, kein „noch ein bisschen liegenbleiben“… Ich schrieb den Vorsatz in mein kleines GTO-Heftchen und war gespannt, ob es mir nun, da ich es niedergeschrieben hatte, besser gelingen würde. Ich muss zugeben: Die erste Woche war schwierig und es war eine echte Überwindung. Aber wenn ich dann am Abend in meinem Heftchen den Vorsatz abhaken konnte freute ich mich immer und war sogar ein bisschen stolz. Nun freue ich mich umso mehr, wenn ich am Muttertag nicht früh aufstehen DARF, weil die Kinder das Frühstück herrichten. ◆ Meine Goldnuggets

Spielplatzgespräche Am Spielplatz komme ich immer wieder mit anderen Eltern ins Gespräch. Irgendwann habe ich bemerkt: Es macht mich traurig, dass bei diesen Gesprächen zwar über unsere Kinder im Kleinkindalter von jedem nur das Allerbeste erzählt wird, aber dann bei den Größeren (so ab Ende der Volksschulzeit) dann oft nur Negatives. Das hat mich angeregt, selbst anders damit umzugehen. So habe ich mir vorgenommen, jeden Abend bewusst dankbar zurück zu schauen, was jedes meiner Kinder an diesem Tag gut gemacht hat, wo es seine Begabung zeigen konnte, etc. Zuerst habe ich das in einem Schulheft aufgeschrieben – das war für mich aber nicht motivierend. Zufällig fand ich in einer Papeterie ein wunderschönes, kleines Heft mit einem Netz

aus Goldfäden auf dem Einband. In dieses Heft schreibe ich jetzt die „Goldnuggets“ aus meinem „Goldgräber-Tagesrückblick“. Alleine das Heft in die Hand zu nehmen macht mir große Freude, dann auch Vergangenes durchzulesen und die Kinder groß zu sehen. So bleibe ich leichter an meinem Vorsatz dran. ◆ Meine Beziehung zu Gott

Monatliche Standortbestimmung Ich habe die „GTO“ vor ca. 15 Jahren kennengelernt. Ich habe den Wert von Anfang an gesehen, nämlich dass es darum geht, untertags und im hektischen Alltag den Kontakt mit Gott bewusst zu pflegen und auch an sich selbst zu arbeiten und so kleine Din-


ge zu verändern. Aber dass ich dafür eine Liste brauche, in der ich das alles aufschreibe, das wollte nicht in meinen Kopf hinein – und schon gar nicht in mein Herz. Wir waren damals in einer Schönstatt Familienrunde und alle anderen waren hellauf begeistert von dieser neuen Errungenschaft „GTO“. Sie erzählten, wie viel Spaß ihnen das Eintragen macht und wie sehr sie sich an kleinen Erfolgen freuen können. So beschloss ich, es auch zu versuchen. Da ich ein sehr sanguinischer Typ bin, gelingen mir manche Dinge schnell und ohne große Anstrengung, ich bin auch schnell für etwas Neues zu begeistern – aber langfristig an einer Sache dranbleiben gehört nicht zu meinen Stärken. So waren die ersten Jahre mit der GTO geprägt von kurzen, euphorischen Hochphasen – gefolgt von langen, frustrierenden Tiefphasen. Irgendwie hatte ich mich schon damit abgefunden, dass das wohl so zu mir gehört, bis ich gemerkt habe, was mir wirklich hilft dranzubleiben: Nämlich, dass ich immer am Ende des Monats aufschreibe, was ich mir in diesem Monat vorgenommen habe, was mir gut gelungen ist, was nicht gut gelaufen ist und wo ich neues Wachstumspotential sehe. Das habe ich begonnen, jeden Monat meinem geistlichen Begleiter zu schicken – und ich habe gemerkt, dass diese Standortbestimmung etwas verändert. Meine „GTO“ bekommt dadurch ein „Wofür“ und ich mache nicht nur „Stricherl“ in einen luftleeren Raum hinein. Das hat die Wende gebracht. Seither gelingt mir meine GTO besser. Es fällt mir nach wie vor nicht immer leicht konsequent und jeden Tag meine GTO schriftlich abzuhaken, aber ich wehre mich innerlich nicht mehr dagegen. Ich sehe jetzt, nach einigen Jahren, doch auch erste „Erfolge“: Gewisse Gebete sind mir wertvoll geworden, ich bemerke Veränderungen an mir und meiner Beziehung zu Gott und ich sehe im Rückblick viel besser, dass ich auch in Kleinigkeiten geführt wurde. ◆

der Ansporn mich selbst besser zu verstehen und zu entdecken, wer ich bin oder besser gesagt, wer ich sein könnte. Mich einfach hinzusetzen und zu überlegen: Wer bin ich eigentlich? Was hat Gott alles in mich hineingelegt an Fähigkeiten, an Talenten? Was kann ich denn gut oder auch, wie möchte ich wirklich sein? Was ist meine Aufgabe in meinem Leben, dort wo ich jetzt stehe?, ist für mich spannend. Immer wieder entdecke ich neue Seiten, neue Facetten, neue Möglichkeiten, aber auch neue Wachstumsaufgaben auf dem Weg zu diesem „Ich“. Da ist mir die GTO eine große Hilfe. Wenn ich wieder neues Wachstumspotential entdecke, suche ich mir dazu eine konkrete Übung, etwas, das mir Freude macht und doch Anstrengung kostet. Dieser Übung gebe ich dann einen Namen, wie zum Beispiel: „Du bist mir wichtig“, wenn ich mir vornehme, jeden Tag einen bestimmten Menschen besonders in den Blick zu nehmen, ihm einen Liebesdienst zu erweisen, jemandem Zeit zu schenken – sei es zuhause oder in der Arbeit. Am Abend überlege ich dann: Ist mir das heute gelungen? In der ersten Zeit, wenn ein Vorsatz neu ist, merke ich oft: Der rutscht mir weg, ich vergesse ihn im Trubel des Alltags, aber nach ein paar Wochen wird es immer besser.

Dran bleiben Familien erzählen

„ Oft gelang mir erst nach einem Jahr die Wiederaufnahme meiner GTO.

Wenn dann jemand vor mir steht, wenn ich gerade viel um die Ohren habe, kommt mir wie von selbst der Satz in den Sinn: „Du bist mir wichtig“ – und die Arbeit kann ein wenig warten, weil ich meinem Gegenüber ein paar Minuten, ein freundliches Wort, aufrichtiges Interesse an seinen Anliegen schenke. Die Arbeit wird später trotzdem erledigt und manchmal sogar besser, weil die kurze Auszeit mir geholfen hat aus dem Hamsterrad auszusteigen und meinen Alltag ein bisschen zu entschleunigen. Nach zwei oder drei Monaten merke ich dann: Dieser Vorsatz hat mein Leben und damit auch mich selbst ein kleines Stück verändert. Das macht Freude und Lust darauf, mir ein neues Stück meiner Persönlichkeit zu erobern. ◆

Veränderung: Stück für Stück

Du bist mir wichtig Der Spruch „Sei was du bist, sei es in bestmöglicher Form“ von P. Kentenich gefällt mir sehr gut und ist für mich immer wie-

Die monatliche Erfolgsquote

Ab in den Krug! Irgendwie bin ich ein Listen-Typ. Meine beruflichen To-Do-Listen sind ewig lang

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und es macht mir Freude mit Listen zu arbeiten, sie aktuell zu halten. Von Zeit zu Zeit werden sei auch ausgemistet und überarbeitet. Meine Arbeitskollegen sagen, ich sei ein strukturierter Typ. Und wahrscheinlich stimmt das auch. Aber glücklich bin ich mit meinen Listen nicht immer. Ich weiß, dass es eine Gefahr in sich birgt, nämlich, dass ich die Listen nur um der Liste selbst führe.

„ Da finde ich die GTO schon eine gute Sache. Sie will nämlich schriftlich geführt werden und das hilft mir einfach, Dinge konsequent einzuüben - oder es zumindest jeden Tag neu zu versuchen.

Ähnlich erging es mir auch in früheren Jahren mit der GTO, die ich vor fast 20 Jahren kennen lernte. Immer wieder begann ich eine geistliche Tagesordnung, nur um am Ende zu sehen, ob ich mich in meiner monatlichen Erfolgsquote, mit Gott in Kontakt zu bleiben, verbessern konnte. Das musste zwangsläufig scheitern! Ich schaffte es nicht, länger als zwei oder drei Monate in Folge meine GTO zu führen. Dann folgte meist eine Pause, weil bei mir die Enttäuschung über mich selbst so groß war. Oft gelang mir erst nach einem Jahr die Wiederaufnahme meiner GTO. Mein kleiner persönlicher Durchbruch kam vor zwei Jahren. Da erst nämlich begriff ich, dass es nicht auf die Anzahl an gelungenen oder nicht gelungenen Eintragungen in meiner GTO ging, sondern darum, dass ich dranbleibe, mir kleine Ziele setze, sie auf meinen Charakter und meine Leidenschaften zuschneidere und

auch Freude daran entwickle, wenn etwas gelungen ist. Egal ob gelungen oder nicht gelungen, ich habe von einem Priester den Ratschlag bekommen, am Ende des Monats, wenn ich eine Rückschau gehalten habe, auch das nicht gelungene in den Krug zu schmeißen – als Beitrag zum Gnadenkapital der Gottesmutter. Irgendwie gefällt mir der Gedanke und es lässt mich lockerer werden, wenn ich meine Aufzeichnungen am Monatsende psychisch und physisch loslasse. Das „Ergebnis“ meines letzten Monats, meine Aufzeichnungen, schmeiße ich als Krugzettel in den Krug und sie werden, wie alle anderen Krugzettel, am 18. jedes Monats bei der Bündnisfeier verbrannt. So gerate ich auch nicht in Verlegenheit, doch eine Statistik über meine Erfolge und Nicht-Erfolge zu führen! ◆ Durchhaltevermögen gefragt

Immer neu beginnen Ich nehme mir schon seit vielen Monaten vor, mich gesund zu ernähren und speziell auf Süßigkeiten und Zucker weitestgehend zu verzichten. Ich habe unzählige Versuche hinter mir ... ein paar Tage funktionierte es gut, dann kam das „Tief“ und ich fiel zurück in alte Gewohnheiten und aß Unmengen an Schokolade und süßem Zeug. Das hat mich frustriert! Sr. M. Gertraud hat mir dann gesagt, dass das Entscheidende ist, immer wieder neu anzufangen. Es ist egal, wie oft man gescheitert ist, Hautsache, man probiert es wieder und wieder. Irgendwann schafft man es dann. So war es dann auch bei mir! Dieses Jahr habe ich mir in der Fastenzeit wieder einmal vorgenommen, meine Ernährung dauerhaft umzustellen. Ich habe meine Bitte um Durchhaltevermögen in den Krug geworfen und konnte bisher wirklich gut ohne Zucker, Schoko und Co. leben. ◆ Herausforderung Abendgebet

Jetzt! 12  Familie als Berufung 2/2017

Mein Alltag ist oft sehr laut und hektisch. So habe ich die Erfahrung gemacht, dass auch ein gut gemeinter Vorsatz, am


Abend gefasst und für den nächsten Tag gedacht, oft nicht einzuhalten ist. Er geht einfach im Trubel des Alltags unter. Da finde ich die GTO schon eine gute Sache. Sie will nämlich schriftlich geführt werden und das hilft mir einfach, Dinge konsequent einzuüben – oder es zumindest jeden Tag neu zu versuchen. Eine Zeit lang hatte ich auf meiner GTO mit einem Punkt richtig zu kämpfen. Über Wochen, ja sogar Monate hinweg gelang es mir nicht, ein tägliches Abendgebet zu beten. Die GTO war in dieser Zeile eine lange Aneinanderreihung von lauter Minuszeichen. Nach einer Weile ärgerte ich mich richtig und wurde immer verbissener. Ich musste das dringend mit jemand besprechen! Ich habe mich also durchgerungen und das mit einem Schönstattpater besprochen. Der Fall schien klar. Ich sollte die Übung so formulieren, dass ich mich ein wenig in meiner Leidenschaft geweckt fühlte. Klar dachte ich mir! Klingt logisch. Weil ich ein Eroberertyp bin, landete ich schließlich bei einer Formulierung die mich innerlich mehr ergreifen sollte. Aus der Formulierung „Abendgebet“ wurde etwas Ritterliches.

Sache. Es wurde damit auch eine Spur besser, aber der große Erfolg wollte sich nicht richtig einstellen. Ich hatte mir, ehrlich gesagt, mehr von diesem Neubeginn erwartet! Dann habe ich begonnen, meine Ansprüche ein wenig nach unten zu schrauben. Ich wollte es mit einem einfachen Kreuzzeichen versuchen. Und es wurde etwas besser.

Dran bleiben Familien erzählen

Seit kurzem habe ich noch etwas zusätzliches ausprobiert. Ich habe nämlich herausgefunden, dass ich zwar oft ans Abendgebet denke, es aber dann nicht schaffe, weil ich meine, noch irgendwie mit anderen Dingen beschäftigt zu sein und es auf später verschiebe. Daher steht in meiner GTO in der Zeile des Abendgebets nun der kleine Zusatz: „JETZT!“ Und gemeint ist, dass ich, sobald ich daran denke, meine momentane Tätigkeit kurz unterbreche, sei es ob ich in der Küche Geschirr wegräume oder abends am Computer sitze, mich kurz ins Wohnzimmer ins Hausheiligtum zu einem Abendgebet begebe. So gelingt es schon viel besser und wenn es mir gelingt, ist auch viel Freude dabei, beobachten zu können, dass nichts aussichtslos ist! ◆

„ Weil ich ein Eroberertyp bin, landete ich schließlich bei einer Formulierung die mich innerlich mehr ergreifen sollte.

Ich war wirklich dankbar für diesen Input und ging voller Motivation erneut an die P a t e r K e n t e n i ch

Bleib nicht hinter dir zurück - die geistliche Tagesordnung Pater Kentenich macht Ernst mit der Überzeugung, dass Gott jeden Menschen einzigartig geschaffen hat und ihm eine besondere Aufgabe mit ins Leben gegeben hat. Die Geistliche Tagesordnung führt zu einer persönlichen Gottesbeziehung. Sie ist darin ein Schrittmacher individueller Persönlichkeitsentwicklung. „Jeder von uns muss seine Individualität ausbilden, dann wird jeder von uns ein ganzer Mensch, obwohl wir alle voneinander verschieden sind und bleiben müssen.“ J.K Das Aufleuchten in den Augen eines anderen, sobald er uns sieht, weckt in uns beides: Wir fühlen uns richtig gut und haben zugleich den Wunsch zu wachsen. Liebe lockt das Beste aus uns heraus, ohne anzustrengen. Das ist die Dynamik, die in der GTO liegt: Ich arbeite ernst an mir, aber ohne Erfolgsdruck. Ich arbeite an mir aus Liebe. Die GTO ist eine Liebeserklärung an Gott, der immer neue Dank, dass er mich so wunderbar geschaffen hat. „Persönlichkeit kann der Mensch nur sein, wenn er angenommen und aufgenommen ist, wenn er sich in seiner Art bestätigt weiß.“ J.K (aus: „Bleib nicht hinter dir zurück - Die Geistliche Tagesordnung, als Schrittmacher der Persönlichkeitsentwicklung“ Herausgeber: Schönstattbewegung Mädchen/Junge Frauen, Hillscheider Straße 7, 56179 Vallendar, mail: sekretariat@schoenstattmjf.de)

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Leben mit einer geistlichen Tagesordnung Dran bleiben Arbeitsmaterial

Fit bleiben und wachsen Wir wollten von Pater Felix Strässle wissen, was konkret eine GTO ist und wie sie helfen kann geistlich fit zu bleiben und zu wachsen. FAB: Was ist eine Geistliche Tagesordnung (GTO)? Wie könnte man sie beschreiben?

„ Was hilft mir im ganz weltlichen Alltag von Beruf, Familie und Freizeit in Verbindung mit Gott zu bleiben? Und zwar so, dass es Freude macht?

P. Felix: Ich höre immer wieder von Leuten, dass sie ein Armband haben, mit dem die Schritte gezählt werden, die sie jeden Tag machen. Da fallen Sätze wie: „Heute fehlen mir noch 1200 Schritte. Die schaffe ich ganz sicher noch.“ Diese Menschen machen Pater Felix Strässle, das freiwillig, vermutlich weil es ihnen Spaß macht. Schönstattpater und Seelsorger Sie haben offenbar ein Instrument gefunden, das ihnen hilft, im Alltag fit zu bleiben. Der Hintergrund für die Überprüfung der Schritte ist wahrscheinlich der, dass sich der Mensch durch Computer, Handy und andere Medien zu wenig bewegt. Ein Schrittzähler scheint da ein Instrument zu sein, das motiviert, genügend Bewegung in den Alltag einzubauen. Dabei geht es um das körperliche Fitbleiben. Bei der Geistlichen Tagesordnung ist das geistliche Fitbleiben Thema. Was hilft mir im ganz weltlichen Alltag von Beruf, Familie und Freizeit in Verbindung mit Gott zu bleiben? Und zwar so, dass es Freude macht? Unser Alltag hat normalerweise wenig mit Gott zu tun. Oft nehmen uns die Herausforderungen und damit die Belastungen und der Stress so gefangen, dass wir uns nur wenig bewusst sind, dass unser Leben, wo es in Verbindung mit Gott steht, eine ganz andere Qualität hat. Dabei ist ganz wichtig, dass eine GTO der eigenen Person und Lebenssituation angepasst ist, weil der Alltag jedes Menschen sehr individuell ist. Dieses „geistliche Programm“ muss daher jeder Mensch für sich persönlich zusammenstellen. Das ist ein Experimentieren, bis man wirklich das gefunden hat, was einem hilft, die Gottesbeziehung zu pflegen. FAB: Also die GTO hilft mir, geistlich fit zu bleiben. Und auch hier ist Ihr Rat, wie beim Schrittzähler, mein „Programm“ schriftlich zu kontrollieren?

P. Felix: Ja, die schriftliche Kontrolle macht Sinn. Denn nach drei Tagen weiß ich nicht mehr – um jetzt beim Beispiel des Schrittzählers zu bleiben – an wie vielen Tagen ich über oder unter dem Soll geblieben bin. Wenn ich nicht irgendwo einen Überblick über die letzte Woche oder den letzten Monat habe, kann ich die Nützlichkeit nicht so leicht erfahren. Wir Menschen neigen dazu, uns selbst etwas vorzumachen. Wir haben vielleicht den Eindruck, dass wir gar nicht so wenige Schritte gegangen sind, aber verlässlich wissen wir es erst, wenn das Ergebnis am Handy oder am Computer sichtbar wird. Bei der GTO bleibt noch ein bisschen „Handarbeit“ übrig, indem ich das Ergebnis des Tages selber aufzeichne – es gibt sogar ein eigenes GTO-Büchlein im A6 Format, das schon einen Monatsraster vorgedruckt hat – oder in mein Handy hineintippe – auch da gibt es schon eigene Apps dafür. FAB: Und was schreibe ich dann da hinein?

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P. Felix: Das kommt jetzt drauf an, was ich mir als Übung für das geistliche Leben vornehmen möchte. Es gibt zwei Haupttrainingsrichtungen, wenn man den Vergleich mit dem Training machen möchte. Die eine ist, dass ich den Tag über mit den konkreten Dingen, die ich sowieso tue, mit Gott in Verbindung bleibe. Mit Gott – aber auch mit meinem Herzen, mit meinem Inneren, mit meiner Absicht, mit dem, was Gott von mir will. Und das eben nicht nur beim Morgen- oder Abendgebet oder wenn ich einen Gottesdienst besuche. Schön ist, wenn es tagsüber Momente gibt, wo dieses „in Verbindung bleiben“ wieder aktuali-


siert und erneuert wird. Das ist ja eines der Anliegen, die Jesus seinen Jüngern gegenüber immer wiederholt hat: „Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch.“ Das wäre die erste Hauptabsicht für die Geistliche Tagesordnung. Die zweite Richtung ist, dass ich geistlich wachsen möchte, als Mensch, als Christ, als einer, der Ziele hat und sein Leben nach dem ausrichten möchte, was der liebe Gott von mir und meinem Leben gedacht hat, was letztlich tief in mein Herz eingepflanzt ist. In diese Richtung möchte ich wachsen, um immer mehr ich selbst zu sein, immer mehr meine Anlagen, Talente und Charaktereigenschaften zu veredeln. Dafür sagt man „geistlich wachsen“ oder mit dem Wort, das wir in Schönstatt gebrauchen, „sich selbst erziehen“. Jesus stellt uns die Heiligkeit als Ziel vor Augen. Das ist ein hohes Ziel, aber es geht darum, in diese Richtung wachsen zu wollen und sich danach auszustrecken.

Dran bleiben Arbeitsmaterial

Für dieses Wachsen-wollen gibt es einen speziellen Punkt in der GTO. Wir nennen ihn Partikularexamen – oder abgekürzt PE. Das ist ein einzelner Punkt – und wirklich nicht mehr als einer – also ein „partikulärer“ Punkt, den ich ganz speziell im Blick behalte, den ich „examiniere“ als konkretes Übungsfeld für mein inneres Wachstum. FAB: Sie haben vorher vom Veredeln seiner Anlagen gesprochen. Ist damit das Wachsen-wollen mit Hilfe eines Partikularexamens gemeint?

P. Felix: Ja, genau. Das Partikularexamen hilft mir, mich als Person, meine Fähigkeiten, meine Anlagen, mein Gemüt, einfach alle menschlichen Fähigkeiten, die ich von Gott bekommen habe, zu veredeln. Der Mensch hat ja unterschiedliche Antriebskräfte und an diesem Punkt unterscheidet sich das Werkzeug der Geistlichen Tagesordnung von einem normalen Vorsatz. Ein Vorsatz bedeutet: Ich setze mir ein Ziel und will es mit der Kraft meines Willens erreichen. Aber für das Geistliche Leben setzt Pater Kentenich auf eine andere Kraft, die er als Motivation und wirkliche Antriebskraft hereinholt – und das ist die Leidenschaft. Deswegen muss ein Partikularexamen so formuliert sein, dass ich richtig Spaß habe, das auszuprobieren. Meine innere Leidenschaft soll angeregt sein, mein Ich zu veredeln. Wenn ich ein Eroberertyp bin ist es gut, wenn das PE ein bisschen kämpferisch formuliert ist, als Hingabetyp suche ich eher die Sehnsucht nach Liebe und Harmonie zu veredeln – das wird sich dann in der Formulierung ausdrücken. Es geht also darum eine motivierende Formulierung und einen Punkt für eine konkrete Übung zu finden.

„ Deswegen muss ein Partikularexamen so formuliert sein, dass ich richtig Spaß habe, das auszuprobieren. Meine innere Leidenschaft soll angeregt sein, mein ICH zu veredeln.

FAB: Das klingt faszinierend. Veredeln bedeutet also, keinen negativen Vorsatz zu formulieren, sondern zu versuchen in einer Schwäche von mir die positive Antriebskraft zu suchen. Aber wie geht das konkret?

P. Felix: Bei der Suche nach einem Partikularexamen stehen die edlen Absichten eines Menschen im Blickpunkt. Der Mensch lebt nicht von Kritik, sondern von Zustimmung. Das stärkt ihn viel mehr. Kritik macht schnell unsicher, bringt durcheinander. Positive Erlebnisse bestärken. Deswegen ist der Ansatz am Positiven sehr wichtig, an meinen Stärken und an dem, was mir am Herzen liegt. Natürlich kann man auch Fehler bekämpfen mit dem Instrument des Partikularexamens. Aber selbst da sollte der Hauptzug positiv sein. Also wenn ich z.B. jemand bin, der dazu neigt Schimpfwörter zu benutzen, dann ist es nicht so klug, wenn ich sage: „Ich will nicht mehr schimpfen.“ Da habe ich immer das, was mich an mir stört, im Blick. Ich kann mir meiner Würde, dem Edlen in mir bewusster werden und sagen: „Ich möchte eine edle Sprache pflegen.“ Das wäre der positive Ansatz. Dann kann ich noch mit hineinnehmen: Welche Werte liegen mir am Herzen? Wo ist meine innere Sehnsucht? Das könnte sein: Ich möchte respektiert werden, wenn ich etwas sage. Oder ich möchte ein Vorbild für meine Kinder sein. Das könnte in der Formulierung mitschwingen. Die Kinder sind ja oft diejenigen, die einem einen Spiegel vorhalten, sodass ich merke: Ich möchte nicht, dass sie so eine Sprache von mir lernen. Das kann eine starke Motivation sein. Ich möchte ein „erzogener Erzieher“ sein – wie es P. Kentenich nennt – möchte mich selbst erziehen, damit ich für meine Kinder glaubwürdig bin. Familie als Berufung 2/2017

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Dran bleiben Arbeitsmaterial

FAB: Sie haben gesagt, die GTO ist ein sehr freies, individuelles Werkzeug. Das heißt: Ich suche mir einige Punkte, die mir helfen in Verbindung mit Gott zu bleiben. Wie viele solcher Punkte schreibe ich mir da sinnvollerweise auf? Was ist da ein guter Anfang?

P. Felix: Eine Zahl zu nennen ist schwierig, denn das ist sehr abhängig von der eigenen Lebenssituation, wie mein Tagesablauf strukturiert ist, ob ich überhaupt ein strukturierter oder eher ein spontaner Typ bin. Man kann natürlich Erfahrungen von anderen einholen, aber das Schöne an der GTO ist: Ich kann selbst ausprobieren, was meinen Kontakt zum lieben Gott stärkt. Ein gutes Kriterium bezüglich der Anzahl an Punkten ist: Wenn ich zu wenig mache, vergesse ich auf meine GTO, weil das so schwach ist, dass es keine Bedeutung für den Tag hat. Wenn ich zu viel vorhabe, dann ist die GTO bald eine Last für mich, erzeugt Druck, gibt mir das Gefühl „das muss ich jetzt auch noch tun“. Dann wird die GTO zu stark leistungsorientiert und ich verliere leicht die Freude daran. Hier geht es nicht um Leistung, sondern ums Wachsen. Man kann auch nicht an einem Grashalm ziehen, damit er schneller wächst. Es geht also darum, die eigene Balance zu finden zwischen zu wenig und zu viel. Das kann sich je nach Lebenssituation immer wieder verändern. FAB: Heißt das, ich schreibe mir die Punkte nicht deshalb auf, um zu sehen, was ich alles geschafft oder nicht geschafft habe, sondern um zu entdecken: Was hat mich vorwärts gebracht? Was hat mir in der Beziehung zum lieben Gott gut getan?

„ Hier geht es nicht um Leistung, sondern ums Wachsen. Man kann auch nicht an einem Grashalm ziehen, damit er schneller wächst.

P. Felix: Genau. Das, was ich in meiner GTO aufschreibe, das was ich getan habe oder eben nicht getan habe – vielleicht auch deshalb nicht, weil es heute gar nicht möglich war – unterliegt nur meiner persönlichen „Beurteilung“. Deswegen schreibe ich es auf, damit ich eben – nebst meinem Gefühl, das mich schnell täuschen kann – auch eine Grundlage habe, wo ich nach einer Woche oder nach einem Monat konkret hinschauen kann: Wie ist es mir wirklich damit ergangen? Habe ich den Eindruck, ich bin irgendwo vorwärtsgekommen? Habe ich den Eindruck die Punkte auf meiner GTO waren eine echte Hilfe, um mit Gott in Kontakt zu bleiben? Das kann ich für mich auswerten: Das hat mir geholfen oder eben nicht geholfen. Es geht also nicht darum, mich schlecht zu fühlen, wenn ich etwas nicht geschafft habe, sondern es unter dem Aspekt zu sehen: Das war vielleicht nicht die richtige Übung für mich. FAB: Was könnten solche konkreten Punkte sein? Und wie merke ich, ob die Punkte gut für mich passen?

P. Felix: Jemand hat sich z.B. vorgenommen während des Tages immer wieder einen Moment inne zu halten und ein Stoßgebet zu machen, und hat dann gemerkt: Das bringt es überhaupt nicht. Daran denke ich nie. Dafür hat er etwas anderes entdeckt, nämlich dass eine Geistliche Lesung ihm gut tut, wenn er sich dafür bewusst etwas Zeit nimmt. Da konnte er spüren: Gott ist da. Oder ein Wort aus diesem Text begleitet ihn den Tag über. Solche Dinge lohnt es festzuhalten. Oder jemand hat sich vorgenommen immer dann, wenn am Tag eine neue Aufgabe auf ihn zukommt zu sagen: „Lieber Gott, das mache ich gerne (auch wenn es mir nicht besonders liegt).“ Für ihn ist das vielleicht genau der richtige Moment, um mit dem lieben Gott in Kontakt zu kommen. Für jemand anderen ist es vielleicht genau anders. Ihm tut es gut, dass er feste Zeiten hat, wo er bewusst innehält und sagt: „Jetzt habe ich etwas Zeit für dich, lieber Gott, denn ich will meine Arbeit in einem bestimmten Geist machen.“ An diesen wenige Beispielen sieht man: Es ist gut, die GTO sehr individuell an sich anzupassen, zu gestalten und das Maß zu finden, das einem gut tut. Und eben, dass der EINE Punkt, wo ich wachsen will, ganz konkret ist. Also ich kann nicht üben: „Ich will ein guter Mensch sein.“ Ich kann aber üben: „Den ersten Menschen, den ich im Büro treffe, begrüße ich mit einem Lächeln.“ Vielleicht ist mir aufgefallen, dass ich beim Hineingehen ins Büro schon so in Gedanken bin, was an dem Tag auf mich zukommt, dass ich die anderen Mitarbeiter im Büro gar nicht wahrnehme. Dann kann das eine gute und ganz konkrete Übung für mich sein. 16  Familie als Berufung 2/2017


FAB: Das heißt, wenn mir Dinge im Rückblick auf den vergangenen Monat nicht so gut gelungen sind, ist das gar nicht schlimm, sondern dann schaue ich, ob es einen anderen Bereich gibt, der mir besser liegt?

P. Felix: Ja, denn nur ich selbst beurteile mich und sonst niemand. Und ich vergleiche mich nur mit mir selbst und nicht mit anderen, die vielleicht aus meiner Sicht viel mehr machen als ich und das auch noch viel besser. Ich schaue auf mich, bin zufrieden mit dem, was mir gelungen ist und freue mich, wo ich innerlich wachsen durfte. Auch da gibt es ja wieder unterschiedliche Typen. Die einen, die immer unzufrieden sind mit sich selbst, die müssen bewusst das anschauen, was gelungen ist. Das ist ganz wichtig. Und es gibt die anderen Typen, die schnell mit sich zufrieden sind und sagen: „War eh alles ganz o.k.“ Die dürfen vielleicht ein bisschen strenger mit sich sein, ehrlich benennen, was geholfen hat, wo sie wirklich drangeblieben sind. Also, es ist wichtig, dass man nur sich selbst beurteilt und seine eigenen Muster mit der Zeit auch kennt.

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Es kann auch helfen, dass man das jemandem sagt, was man sich vorgenommen hat, und wie es einem damit ergangen ist. Dann ist man herausgefordert wirklich hinzuschauen und das auch ins Wort zu bringen. Das ist dann mehr als nur darüber nachdenken. Manche Ehepaare, wo beide eine GTO führen, erzählen sich gegenseitig davon. Das kann sehr schön sein, weil man dabei auch von den Erfahrungen des Partners profitiert. Es kann aber auch eine andere Person meines Vertrauens sein, der ich Einblick in mein Streben gebe. Eine solche „Geistliche Begleitung“ kann eine große Hilfe sein für das persönliche Wachstum. Manche nehmen die GTO auch bewusst in die Beichte mit hinein, nicht so sehr, um sich anzuklagen, sondern um mit der Gnade Gottes wieder neue Kraft und Motivation zu schöpfen für das geistliche Streben, und vielleicht auch eine Anregung durch den Priester zu bekommen. FAB: Nehmen wir an, ich möchte am 1. Juli 2017 mit meiner GTO anfangen. Gibt es noch irgendwelche speziellen Tipps, damit ich nicht am 5. Juli schon wieder damit aufhöre? „Dranbleiben“ hört sich ja doch etwas schwierig an …

P. Felix: Gut ist, wenn man sich am letzten Tag des Juni hinsetzt und sich überlegt, was man tun möchte, was meine Beziehung zum lieben Gott stärken kann. Am Anfang ist es gut, die Dinge aufzuschreiben, die einem schon wertvoll geworden sind, wo man schon gute Erfahrungen gesammelt hat. Das Ziel ist nicht, dass ich mich besonders anstrengen muss, sondern dass ich da ansetze, wo es mir leicht fällt die Beziehung zu Gott zu pflegen. Und es ist wichtig ein für sich praktikables Medium zu wählen wo man die Punkte einträgt: Ein Heft, das man beim Bett oder im Hausheiligtum liegen hat oder eben das Handy, das man ja sowieso immer bei sich trägt. Der eine Punkt, der meinem inneren Wachstum dienen soll – das Partikularexamen – darf mich ein bisschen herausfordern. Deshalb ist es auch nur ein Punkt. Der sollte möglichst einfach durchführbar sein, möglichst individuell sein und – das Wichtigste: Das, was ich da üben will, muss ganz konkret sein. Was schließlich eine große, wenn nicht überhaupt die größte Hilfe ist: Ich mache das alles nicht nur für mich, sondern diese Anstrengung, dieses Bemühen setze ich gerne für etwas Großes ein. Ich schenke es der Gottesmutter für die Erneuerung von Kirche und Welt. Sie kann mein Bemühen brauchen, sie hilft mir dran zu bleiben, und tut noch das Ihre dazu. Sie erzieht mich, dass ich wachsen kann oder sie benützt meinen kleinen Beitrag für andere, die ihn gerade brauchen. Das nennen wir einen „Beitrag ins Gnadenkapital“. Auch wenn er ganz klein ist, aber es gibt dem Ganzen noch einmal einen besonderen Horizont, eine besondere Tiefe, mein tägliches Bemühen an sie zu verschenken. ◆

EHEteamfragen

Wo habe ich schon gute Erfahrungen im geistlichen Leben gesammelt? Was ist mir wertvoll in meiner Beziehung zu Gott?

Wo könnten wir als Ehepaar / als Familie eine Zeit am Tag finden, wo wir uns gemeinsam dem lieben Gott zuwenden? Was könnte für uns passen?

Wo siehst du bei mir Wachstumspotential, das ich selbst vielleicht nicht sehe?

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Die Kultur d e s Z u hö r e n s

G. Körberl

Familien erzählen

Dachzeile

Unsere Kultur des Zuhörens „ Es ist wichtig, unseren Kindern zuzuhören und auch zwischen den Zeilen zu lesen.

Wir Eltern möchten von unseren Kindern, dass sie uns aufmerksam zuhören, wenn wir mit ihnen sprechen. Aber gerade für uns Eltern und unsere Erziehungsarbeit ist es wichtig, dass wir selbst gute Zuhörer sind oder werden. Vor allem unsere älteren Kinder haben das Bedürfnis, von uns Eltern gehört zu werden. Vieles kann dabei an die Oberfläche kommen, und wir können dem Kind helfen, sich selbst zu finden. FAB-Familien erzählen vom richtigen Ort und der richtigen Zeit, um ihren Kindern zuzuhören und davon, wie wichtig ungeteilte Aufmerksamkeit ist. Sie erzählen von Erfahrungen, was verschiedene Arten des Zuhörens bewirken können, und wie es gelingen kann ungeteiltes und aufmerksames Zuhören zu schenken. Zwischen den Zeilen lesen

Der Dämpfer „Mami, hast du irgendwo meinen Dämpfer gesehen?“ fragt mein Sohn (12). Er lernt seit ein paar Monaten Trompete – und interessanterweise übt er fast immer mit Dämpfer. Das wäre eigentlich nicht nötig: Wir wohnen in einem eigenen Haus, und die Nachbarn sind weit genug weg. Aber ich habe beobachtet: die Lautstärke des Instrumentes ist ihm unangenehm. Aber direkt gefragt: „Passt Trompete für dich?“ war die Antwort: „Ja, ja, das passt schon.“ Er ist ein sehr treuer Typ: Wenn er etwas angefangen hat, will er es bis zum Ende durchhalten. Er würde von sich aus nicht einfach mit etwas aufhören, womit er einmal begonnen hat.

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So habe ich weiter nachgefragt: „Was gefällt dir eigentlich an Trompete?“ – Nach längerem Schweigen hat er erzählt:

„Ich habe bei meinem besten Freund ein bisschen spielen dürfen. Der lernt auch Trompete und ist so begeistert davon. Das hat mich angesteckt.“ Die Begeisterung des Freundes hat ihn angesteckt – aber er ist selbst mit der Dominanz dieses Instrumentes nicht zurechtgekommen und hat sich auch vehement geweigert, irgendwo mitzuspielen. So habe ich ihn ermutigt, mit Ende des Semesters aufzuhören. „Du bist mit dem Instrument nicht verheiratet. Wenn du merkst: es erfüllt dich nicht mit Freude, der Klang gefällt dir nicht – dann passt es nicht zu dir. Such dir lieber etwas, was zu dir passt!“ So ist er im neuen Semester auf Zither umgestiegen – und das ist wesentlich besser gegangen, das spielt er heute noch. Es ist wichtig, unseren Kindern zuzuhören und auch zwischen den Zeilen zu lesen. Ein „Ja, ja, passt schon“ kann manchmal genau das Gegenteil bedeuten… ◆


Aufmerksames zuhören

„Mama, ein Regenwurm!“ Früher dachte ich, meine Kinder werden schon zu mir kommen, wenn sie mir etwas erzählen wollen. Wenn sie es dann taten, habe ich doch nur mit einem Ohr zugehört. Ich dachte fälschlicherweise, dass ich meine Tätigkeiten für das Zuhören nicht unterbrechen muss. Eines Tages sagte eines meiner Kinder zu mir: „Wieso soll ich dir etwas erzählen? Du hörst sowieso nie zu!“ Das brachte mich zum Nachdenken und ließ mich mein „Nicht-wirklich-zuhören“ erkennen. Wenn heute eines meiner Kinder zu mir kommt, nehme ich mir Zeit, setze mich zu ihm und lausche gespannt, was es zu sagen hat. Da ist es egal, ob es um den gesehenen Regenwurm im Garten oder um etwas Lustiges in der Schule geht. Den Kindern ist es in diesem Moment sehr wichtig, dass sie mir das Erlebte erzählen können. Für sie haben auch Kleinigkeiten eine große Bedeutung, und das möchten wir als Eltern ernst nehmen! Unsere Kinder erzählen gerne, wenn wir im Bett kuscheln. Da ist es ruhig, entspannt, kein Handy in der Nähe… einfach nur daliegen und reden. Oft wird daraus auch eine spannende Diskussion und unser Elternbett ist mit fünf Leuten belegt. Oft kommt es vor, dass alle drei Kinder gleichzeitig erzählen wollen. Wir haben abgemacht, dass wir den anderen ausreden lassen, dann darf der andere erzählen. Das ist nicht immer leicht, aber jeder soll bei uns die Erfahrung machen können, wie schön es ist, erzählen zu können und gehört zu werden! ◆ Ich höre dir zu - genau jetzt!

Das offene Redefenster Unser Erstklässler Daniel ist genervt von der kleinen Schwester und ruft laut aus: „…und überhaupt nerven mich immer alle, auch in der Schule!“ Aha, das hatte ich vorher noch nie gehört und wollte es sofort ernst nehmen. Also habe ich aufgehört mit Daniel zu schimpfen, dass er vorher grob war und mich sofort mit ihm auf den Boden gesetzt. Am Schoss wie ein Kleinkind redet es sich einfach am besten. Das Problem hat sich für mich als nicht so tragisch herausgestellt: es gibt einen

Buben in der Klasse, sehr klein, zart und schüchtern, der sich immer mit unserem Sohn anstellen möchte. Ich glaube, er würde einfach gerne Daniels Freund sein und weiß aber nicht, wie er das sagen soll. Unser Großer hat aber an einer Freundschaft kein Interesse und weiß nicht, wie er sich wehren soll. Zuerst einmal habe ich aufgeatmet, dass es keine größeren Probleme sind. Dann wurde mir aber bewusst, dass ich vielleicht einmal später, wenn unsere Kinder größer sind und in die Pubertät kommen, froh sein werde, wenn ich in das, was die Kinder bewegt, miteinbezogen werde. Ich habe versucht, mich an den Rat zu erinnern, dass die Redefenster immer nur kurz offen sind und man am besten sofort auf das Kind eingeht, das einem gerade einen Blick in seine Seele erlaubt. Also gleich da sein, kuscheln und einfach einmal nur zuhören. Ohne eine Lösung anzubieten, wie wir uns das ja selbst auch manchmal wünschen, wenn wir etwas loswerden wollen. ◆

Die Kultur d e s Z u hö r e n s Familien erzählen

„ Unsere Kinder erzählen gerne,

Zuhören befreit

Reitstunden mit Schimpftiraden? „Hoffentlich ist die Lehrerin heute gut gelaunt!“ Ich bin mit meiner Tochter (8) am Weg zur Reitstunde, da lässt sie plötzlich diese Bemerkung fallen. Und ich merke: so was Ähnliches habe ich mir auch schon öfter gedacht...

wenn wir im Bett kuscheln. Da ist es ruhig, entspannt, kein Handy in der Nähe... einfach nur daliegen und reden.

Anfangs habe ich versucht, meine Tochter zu beruhigen: „Ja, sie ist halt sehr emotional und impulsiv. Sie meint das nicht so, wenn sie schimpft.“ Ich habe die Lehrerin entschuldigt – aber gleichzeitig bemerkt, dass meine Tochter sich bei ihr nicht wohlfühlt. Und im Lauf der Zeit hat sich meine Tochter nicht mehr auf die Reitstunden gefreut – weil die Angst vor den Zornesausbrüchen die Freude am Reiten überschattet hat. Kinder tun sich oft schwer, ihre Gefühle auszudrücken. Meine Tochter hätte von sich aus nicht gesagt: „Ich mag nicht mehr zu dieser Reitlehrerin, ich will woanders reiten gehen. Ich liebe Pferde, aber ich hasse Schimpftiraden.“ Sie hätte die Situation eine Zeit lang erduldet und dann stillschweigend mit dem Reiten aufgehört. Im Gespräch – im Zuhören und im

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Die Kultur d e s Z u hö r e n s Familien erzählen

Mit-Fühlen – können wir als Eltern den Kindern helfen, sich selbst besser zu spüren und auszudrücken. Das ist oft sehr befreiend für das Kind! Und in weiterer Folge können wir gemeinsam Lösungen suchen: in unserem Fall war es ein Reitstallwechsel! ◆ Nachspüren

Zivilcourage gefragt! In der Klasse meiner Tochter (9) ist ein Mädchen an Krebs erkrankt. Sie war einige Monate weg, und die Lehrerin hat die Klasse gut auf die Rückkehr vorbereitet: „Das Mädchen hat starke Medikamente nehmen müssen, und deswegen sind ihr die Haare ausgefallen. Darum wird sie ein Kopftuch tragen, wenn sie wiederkommt.“

„ Und das alles spielt sich nur ab, wenn wir unseren Kindern Zeit schenken, wenn wir ihnen bewusst zuhören - auch beim Mittagstisch.

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Beim Mittagstisch erzählt meine Tochter: „Heute war die Sabine zum ersten Mal wieder da. Und die Sophie hat zur ihr gesagt: ‚Ich weiß, warum du ein Kopftuch trägst – du hast eine Glatze! Haha!‘ “ Oh. Ich frage zurück: „Und was hat die Sabine darauf gesagt?“ – „Gar nichts. Sie hat zu Boden geschaut.“ Spontan hätte ich ausgerufen: „Warum hast du nichts dagegen gesagt? Warum hast du sie nicht verteidigt?“ – Aber das hätte meine Tochter als Vorwurf empfunden. So habe ich vorsichtig weiter gefragt: „Wie findest du das, was die Sophie gesagt hat?“ – Stille. Nachdenken. Nachspüren ... und nach einiger Zeit kam die Antwort: „Ich finde, das war gem e i n von ihr.“

„Glaubst du, wird die Sophie nochmal so etwas sagen?“ – „Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Die Sophie ist öfter gemein zu anderen.“ – „Glaubst du, kann die Sabine sich wehren? Wird sie beim nächsten Mal etwas zurück sagen?“ – „Nein, glaub‘ ich nicht.“ – „Ja, das vermute ich auch. Die war jetzt lang im Spital, hat wirklich viel durchgemacht und sicher noch nicht die Kraft, hier einen Kampf auszufechten.“ Und dann: „Aber wie schaut es bei dir aus: Würdest du dich trauen, die Sabine zu verteidigen?“ – „Ja, das würde ich mich schon trauen.“ So haben wir dann gemeinsam überlegt, was man auf so gemeine Bemerkungen erwidern könnte. Wir haben ein paar Varianten durchprobiert – und ein paar Tage später kommt meine Tochter freudestrahlend nach Hause: „Die Sophie hat wieder angefangen, die Sabine zu verspotten. Und ich habe mich eingemischt und gesagt: ‚Hör auf zu spotten! Stell dir vor, du hättest keine Haare mehr, dann möchtest du auch nicht, dass dich jemand auslacht!‘ “ Einmal im Brustton der Überzeugung gesagt – und die Sache war erledigt. An dieser Geschichte ist mir aufgefallen, dass Kinder die Dinge schrittweise verarbeiten müssen. Es passiert was in der Schule, aber sie tun sich schwer damit, die Sache ein-


zuordnen. Sie brauchen unsere Hilfe, um nachzuspüren: was ist da eigentlich passiert, und was löst das in mir aus? War das gut oder schlecht? Und was kann ich dafür bzw. dagegen tun? Manchmal ist es wichtig, dass wir eingreifen! Und das alles spielt sich nur ab, wenn wir unseren Kindern Zeit schenken, wenn wir ihnen bewusst zuhören – auch beim Mittagstisch. ◆ Was ist deine Liebesprache?

Geschenke beim Bummeln Da wir eine Großfamilie mit fünf Kindern sind, ist es mir wichtig, Gelegenheiten zu suchen und zu nützen, um mit jedem Kind Zeit alleine verbringen zu können. Unser jüngster Sohn geht donnerstagnachmittags immer zum Judotraining. Während er trainiert, kann ich eine solche Exklusiv-Zeit mit unserer Tochter Annika verbringen. Meistens erledigen wir da Besorgungen auf der nahegelegenen Einkaufsstraße. Annika genießt das Bummeln und oft tauchen dann verschiedene Wünsche auf, die ich ihr erfüllen soll. Ich reagiere dann manchmal sehr schroff, weil es mir wichtig ist, nur die Sachen auf der Einkaufsliste zu besorgen und keinesfalls etwas zusätzlich zu nehmen. Mein Mann und ich haben schon bemerkt, dass „Geschenke“ Annikas Haupt-Liebessprache ist, das bedeutet, sie fühlt sich wertgeschätzt und geliebt, wenn ihr jemand etwas schenkt. Für mich ist das nicht leicht, weil das so überhaupt nicht meine Liebessprache ist. Dadurch war das Gespräch zwischen uns rasch unterkühlt, was sich auf die Qualität unserer gemeinsamen Zeit natürlich auch ausgewirkt hat. In den letzten Wochen habe ich für diesen Einkaufsnachmittag daher innerlich auf die Einkaufsliste gesetzt, dass es jedes Mal eine spontane Kleinigkeit geben wird: einen nicht unbedingt nötigen Buntstift, wenn wir Schulsachen besorgen, oder einen Haargummi im Drogeriemarkt. Die Freude war groß und es sind wieder viel mehr persönliche Dinge im Gespräch gekommen. Ich habe gemerkt, dass meine Tochter nur Herzensangelegenheiten erzählt, wenn sie sich ganz angenommen fühlt und ihr Liebestank gut gefüllt ist. ◆

„Möchtest du noch etwas erzählen?“

Fühlung halten beim Abendgebet Beim Abendgebet haben wir auch einen Teil, bei dem wir bitten und danken dürfen für alles, was uns an diesem Tag bewegt hat. Manchmal kommt wenig, an anderen Tagen beginnen die Kinder aber alles zu erzählen, wofür es untertags noch keine Zeit gegeben hat.

Die Kultur d e s Z u hö r e n s Familien erzählen

Das dauert dann zwar etwas länger, aber wir bemühen uns sehr, nicht auf die Uhr zu schauen und an das Schlafenlegen zu denken, sondern die Kinder erzählen zu lassen. Wenn die Kinder lernen dürfen, dass sie beim Gebet willkommen sind, egal was sie beschäftigt, glauben wir, dass sie später viel davon profitieren werden. Auch wenn es manchmal lustige Anekdoten sind, die noch geteilt werden müssen oder eine wichtige Frage über das Weltall ist – jede Erzählung, jedes Fragen und auch Schweigen ist beim Abendgebet erlaubt! ◆ Zuhören, nachfragen, den Bann brechen

Monster im Kinderzimmer

„ Wenn die Kinder lernen dürfen, dass sie beim Gebet willkommen sind, egal was sie beschäftigt, glauben wir, dass sie später viel davon profitieren werden.

Unsere Tochter (6) hat von einem Tag auf den anderen begonnen, sich in der Nacht vor Monstern zu fürchten. Sie wollte nachts nicht mehr allein im Zimmer sein, ist weinend aufgewacht und war schwer zu beruhigen. Ich habe sie gefragt, wie diese Monster denn ausschauen – und sie konnte sie interessanterweise ziemlich gut beschreiben, aber die Nächte waren weiterhin schlecht. Irgendwann habe ich sie gebeten, ihre Vorstellung von dem Monster aufzuzeichnen. Das hat sie auch gemacht – und aufgrund dieser Zeichnung ist uns dann endlich klar geworden, woher die Angst kommt: Wir haben einen (eigentlich harmlosen) Film angeschaut, bei dem die Darsteller in einen Kostümverleih gehen. Da sieht man für den Bruchteil einer Sekunde im Geschäft eine Wand mit Halloween-Verkleidungen – unter anderem die aufgezeichnete Monstermaske. Dieses Bild hat sich so stark bei meiner Tochter eingeprägt, dass sie wochenlang davor Angst hatte! So habe ich ihr erklärt,

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unsere kinder

Kindermund Wir lesen Charlotte (3) abends immer

Kindermund

eine Geschichte aus der Kinderbibel vor. Letzten Sonntag in der Messe rief Wir schauen den aktuellen FlightRadar am Computer an, um Papas Flugzeug zu finden. David (5)

sie während dem Evangelium ganz entzückt: „Mama, das ist ja wie in der Bibel!“

begeistert: „Mama, da sind so viele Flugzeuge! 3 Millionen 29! Vielleicht auch mehr!“ Wir machen verschiedene Tierlaute nach. Mama: „Und jetzt klopf doch mal wie ein Specht!“ Anna entrüstet: „Aber Mama, ich kann doch nicht spechteln!“

Linus (2) schaut mit Mama eine Wohnzeitschrift an. Sie sehen auf einer Seite einen weißen Langflorteppich. Linus begeistert:

Leon verhandelt : „Wenn ich noch

„Mama! Wauwau!“

eine Schwester bekomme, dann wasche ich die Wäsche für uns!“

Während des Mittagessens fangen die Buben wild zu raufen an. Ich bitte meinen Mann: „Kannst du mal schauen…?“ Er

Elias (6), fragt bereits Monate vor seinem Geburtstag täglich: „Mama, wie oft noch schlafen, bis ich endlich Geburtstag habe?“ Mama (seufzend): „Noch 150

steht auf und geht auf sie zu, um sie zu trennen, da ertönt eine Bubenstimme: „Schauen tut man aber nur mit den Augen, Papa!“

Wegen eines Begräbnisses in der Familie habe ich der Lehrerin meiner Tochter in das Mitteilungsheft geschrieben. Die schriftliche Antwort ist nur eine knappe Kenntnisnahme der Fehlstunden, aber meine Tochter ergänzt: „Gesagt hat sie,

Mal...“ (oder 149, 148, ...)

dass es ihr leid tut.“ Darauf fragt die kleine

Irgendwann war dann kurz Pause mit

Schwester völlig aufgebracht: „Es tut ihr

der Fragerei, aber nach ca. einer Woche

Peter (5) wartet im Schiurlaub ungeduldig

leid?! Was tut ihr leid? Was hat sie dem

wieder die Anfrage: „Mama, wie oft noch

auf seinen Schilehrer: „Mama, wo ist jetzt

Franz (Verstorbenen) denn getan?“

schlafen... ???“ Mama (ermunternd): „Du,

mein Schimann?“

jetzt sind es noch 140 Mal schlafen bis zu deinem Geburtstag!“ Elias (jubelt begeistert): „Oh Mann, der kommt ja ECHT IMMER NÄHER!!!!“

Kindermund... Ihr Kind hat einen guten Spruch auf Lager? Dann lassen Sie uns doch daran teilhaben und schreiben uns einfach unter:

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kontakt@familiealsberufung.at


Wir gratulieren und wünschen Gottes Segen!

unsere kinder Willkommen

Sabine und Clemens Reinsperger aus Stockerau zur Geburt ihres Kindes Antonia Johanna

am 9.November 2016 Kathrin und Benedikt Außermair aus Wien zur Geburt ihres Kindes Hemma Elisabeth Ignatia

am 8.Februar 2017

Romana und Reinhard Hemmelmayr aus Gallneukirchen zur Geburt ihres Kindes Johannes

Johannes

am 15. März 2017

Antonia Johanna

...Willkommen! Wenn Sie ein Baby bekommen haben und möchten, dass ein Foto in der FAB veröffentlicht wird, schicken Sie es an: kontakt@familiealsberufung.at

Hemma Elisabeth Ignatia Familie als Berufung 2/2017

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Die Kultur d e s Z u hö r e n s Familien erzählen

was man bei einer Maske macht, damit sie freundlich oder furchterregend ausschaut. Wir haben selbst verschiedene Masken gezeichnet – freundliche und böse.

der Schule nach Hause tat Alex gut. Er brauchte einerseits nicht auf den Weg zu achten, konnte sich andererseits langsam ins Jetzt wieder hineinfinden.

Wir haben den Film nochmals angeschaut und die betreffende Szene auf Standbild geschaltet: „Siehst du, das ist eine Maske aus Gummi. Die kann man sich überstülpen, und dann schaut man grauslich aus. Manchen Leuten gefällt das, wenn sie damit anderen Angst machen können.“ Es war ein langer Weg des Zuhörens, immer wieder Nachfragens, bis der Bann gebrochen und der Weg zur Befreiung offen war! ◆

Schließlich begann er zu erzählen. Diesmal schon etwas mehr. Er ließ nun auch ein einfühlsames Nachfragen zu. So hatte ich, bis wir zu Hause ankamen, bereits einen kleinen Einblick in die vergangene Woche. Und Alex war schließlich tatsächlich zu Hause angekommen – physisch und geistig. ◆

Einblick bekommen

Das Kind bestimmt das Tempo

„ Ich hätte zu gern weitergefragt, mehr gewusst. Aber ich gab ihm die Zeit, damit er sich nach dem turbulenten Schikurs wieder auf uns Eltern und die Geschwister umstellen konnte.

Unser Alex ist nun schon im Jugendalter und erzählt recht wenig von der Schule. Nur ab und zu bekommen wir einige Bruchstücke vorgeworfen, woran wir uns ein vages Bild machen können, was er zurzeit erlebt und wie er sich in seiner Umwelt zurecht findet. Wenn ich die „falsche“ Frage stelle oder gar zu viel frage, wendet er sich genervt ab. Als ich ihn letzten Sommer vom Bahnhof abholte, nachdem er von seinen Großeltern zurückgekommen war, wollte ich dies und jenes von ihm erfahren. Da stellte er sich in der U-Bahn auf die andere Seite des Wagons. Für mich als Mutter keine erfreuliche Situation! Vielleicht habe ich aber damals daraus gelernt, denn im Februar fuhr Alex auf Schulschikurs. Beim Abholen begrüßte ich ihn kurz, er verabschiedete sich von den Lehrern und nahm seinen Koffer. Gemeinsam machten wir uns auf den Heimweg – schweigend. Er war sichtlich in Gedanken versunken. Nach etwa der Hälfte des Weges erwähnte er plötzlich eine kleine Begebenheit von der Busfahrt. Es folgte ein kurzer Wortwechsel. Dann ließ ich Alex wieder nachsinnen.

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Das fiel mir nicht leicht! Ich hätte zu gern weitergefragt, mehr gewusst. Wie gerne hätte ich seinen freien, fröhlichen oder auch verärgerten Erzählungen zugehört! Aber ich gab ihm die Zeit, damit er sich nach dem turbulenten Schikurs wieder auf uns Eltern und die Geschwister umstellen konnte. Der gewohnte Fußweg von

Gesprächsatmosphäre gesucht!

Der richtige Ort

Vor uns eine Tasse Cappuccino, ein Stück Kuchen, rechts und links und von uns Menschen, die wie wir, die Kaffeekultur lieben, Stimmengewirr und Unruhe. Ich treffe mich gerne mit einer Freundin im Kaffeehaus. Heute passt dieser Ort aber gar nicht. Wir wollen uns über ein Problem austauschen und es ist uns einfach zu laut. Eine wesentliche Voraussetzung für ein gutes Gespräch, für gutes Zuhören, ist eine ruhige, störungsfreie Atmosphäre. Das gilt auch für die Gespräche mit Kindern. Diese Atmosphäre ist zu Hause im Familienalltag aber nicht leicht zu finden! Unsere Kinder suchen, wenn sie uns etwas Vertrauliches erzählen wollen, eine Zeit und einen Ort, wo die Geschwister nicht anwesend sind. So passiert es dann spät abends, wenn die Geschwister bereits schlafen, dass unser Ältester nochmal kurz vor dem Schlafengehen das Gespräch sucht. Es ist dann nicht immer leicht, das eigenen Schlafbedürfnis zurückzustellen, doch im Nachhinein betrachtet haben sich diese nächtlichen Gespräche immer gelohnt. Manchmal kommt auch ein Kind zu uns und sagt, dass es ein Eltern-Kind Gespräch möchte. Das heißt dann für uns absolute Vertraulichkeit, ohne irgendwelche Zuhörer. Dann suchen wir einen ruhigen Ort im Haus, entweder nach vorheriger Vereinbarung, nicht zu stören, im Wohnzimmer, im eigenen Zimmer oder auch im Elternschlafzimmer. Wenn genügend Zeit zur Verfügung ist, hat sich auch ein außer Haus gehen und ein Spaziergang bewährt. ◆


P a t e r K e n t e n i ch

Die Kultur d e s Z u hö r e n s

Die Kunst des Zuhörens

Pater Kentenich

Sie ist heute eine außerordentlich seltene Kunst. Wissen Sie, was notwendig ist, um die Kunst des Zuhörens und Heraushörens zu betätigen? Man muss einen klaren Kopf haben und ein überaus selbstloses, warmes Herz. Das gehört überhaupt zur Erziehung. Solange ich von Ichsucht noch angekränkelt bin, kann ich nicht erziehen. Auf mich kommt es gar nicht an. ... Ich sagte: Es gibt wenig Menschen, die diese Kunst verstehen. Es gibt viele Künstler des Sprechens, aber nicht des Hörens und Verstehens. Es gibt viele, die fangen sofort an, von sich zu erzählen, von ihren Nöten, von ihren Krankheiten, von ihren Erlebnissen, von ihren Erfahrungen. Und deswegen kommt der andere nicht. Er will selber etwas sagen. Die Kunst des Hörens. Wissen Sie, wie diese Kunst des Zuhörens aussehen muss? Das muss ein weckendes und ein befreiendes Zuhören sein. Das muss ein weckendes Zuhören sein. Auch hier hängt so viel von der jeweiligen Individualität ab. Einige müssen immer wieder und wieder sprechen, damit das Gegenüber sich verstanden fühlt. Und es gibt andere Menschen, die brauchen kein Wort zu sagen: ihr ganzes Wesen, ihre ganze Art, schon das Auge allein weckt. Jedenfalls muss es ein weckendes Zuhören sein. Das darf natürlich kein langweiliges, gelangweiltes, müdes Zuhören sein, wo man fühlt: Der hat kein Interesse. Da darf ich extra hinzufügen: Das darf nie aus Absicht geschehen. Professor Goldbeck meint einmal: Ja, das wäre halt so, das wäre ein langweiliger Kram, wenn die jungen Leute kämen, um sich auszusprechen. Dann müsste er halt zuhören, weil er wusste: Das verlangt der junge Mensch. – Das ist grundverkehrt. Das ist Tendenz. Das dürfen wir nicht tun, sondern wir müssen wirklich aus Interesse zuhören. Ich pflege da wohl gern zu sagen: Interessiert sich interessieren. Aber nicht aus Mache. Wenn ich richtigen Sinn habe für die mir Anvertrauten, dann habe ich Interesse für alles. Dann ist mir alles wichtig, ob nun der Kopf weh tut, oder ob sonst etwas weh, tut, oder ob die Seele krank ist. Für jede Kleinigkeit muss ich Interesse haben. Freilich gibt es Abstufungen und Schattierungen. Darum darf man für gewöhnlich während der Zeit auch nichts Anderes tun. Wenn ich etwas Anderes tue, wenn ich meinetwegen etwas schreibe oder Briefe lese, dann muss schon ein feines Verhältnis vorhanden sein, sonst wird das Gegenüber immer wieder fühlen: Interessenlosigkeit. Weg damit. – Im Allgemeinen dürfen wir das also nicht tun. Allgemein gültig ist dies: Es muss ein weckendes Zuhören sein, ob es nun durch Worte unterbrochen ist, oder ob ich stumm und steif dasitze, das ist egal. Aber weckend muss es sein. Und das kann weckend sein, selbst wenn meinerseits kein Wort gesprochen wird. Es muss ein befreiendes Zuhören sein. Was verstehe ich unter befreiendem Zuhören? Vielleicht darf ich hier ein anderes Wort einsetzen: ein gütiges Zuhören. Von Güte muss man etwas mitklingen hören. Sehr oft handelt es sich nicht darum, die Richtung anzugeben. Die kennt man ja. Darin liegt das ganz Eigenartige, ich möchte fast sagen das Wundersame und Wunderbare, die Einflussmöglichkeit aufeinander: dass eine Menschenseele eine andere verstehen kann und dass ein Mensch fühlt: Mein Gegenüber nimmt meine Not in sich auf. Das ist auch meistens so: Psychologisch nimmt man die Not in sich auf, selbst wenn das Gegenüber furchtbare seelische Krankheiten mitschleppt. Wer dann zuhört, muss die Not in sich aufnehmen. Wo wir aber nur mechanisch zuhören, geht das nicht. Dann erreicht man das Gegenteil. (aus: „Ethos und Ideal in der Erziehung. Wege zur Persönlichkeitsbildung“ P. Josef Kentenich, 1931, Schönstatt Verlag, 56179 Vallendar, Seite. 286-289)

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Eine Frage der inneren Haltung Die Kultur d e s Z u hö r e n s

Lebendig Fühlung halten

Arbeitsmaterial

Eltern von pubertierenden Jugendlichen leiden oft darunter, dass sie an ihre Kinder so schwer heran kommen: Die Jugendlichen erzählen nichts und reagieren auf Ratschläge nur ablehnend und aggressiv. Es ist, als ob die Jugendlichen ihre Stacheln ausfahren, wie ein Igel, der sich bedroht fühlt. Dabei wollen Eltern die Jugendlichen ja gar nicht bedrohen, sondern ganz im Gegenteil: Sie meinen es gut mit ihnen. Martin und Hertha Schiffl, Familientrainer

„Ich mein es ja nur gut mit dir!“ ist eine stehende Redewendung, wenn Eltern nicht mehr wissen, was sie noch sagen sollen, um die Jugendlichen irgendwie zu erreichen.

Diesen Satz kann man sich getrost sparen. Er bringt nichts, er ist nur ein sichtbares Symptom für die eigene Hilflosigkeit.

„ Emporbildendes Verstehen ist vergleichbar mit dem passenden Dünger, den ich einer Pflanze verabreiche.

Der Pädagoge P. Josef Kentenich zeigt uns zwei andere, effektivere Wege, wie Eltern mit ihren Pubertierenden so umgehen können, dass der rote Faden zwischen ihnen nicht verloren geht: Emporbildendes Verstehen und lebendiges Fühlung halten. Beides hat weniger mit Reden, sondern viel mehr mit Zuhören zu tun. Es geht um echtes Verstehen-wollen und bedingungsloses Da-Sein, wenn man gebraucht wird. „Ich mein es ja nur gut mit dir“ ist die Voraussetzung dafür, die aber nicht ausgesprochen werden muss, sondern als Haltung in den Eltern da sein soll. Dann spürt das der Jugendliche und kann das auch von seinen Eltern annehmen. Emporbildendes Verstehen ist vergleichbar mit dem passenden Dünger, den ich einer Pflanze verabreiche. Wenn der Dünger passend ist, dann ist das emporbildend – die Pflanze wächst auf gesunde Art, nicht zu langsam, nicht zu schnell. Und die Früchte werden sich so entwickeln, wie sie für diese Pflanze passen. Emporbildendes Verstehen

Beim emporbildenden Verstehen geht es um die geistig-seelische Nahrung. Praktisch sieht das so aus: Ich versuche zu erahnen und nachzuspüren, was Gott in meinem Kind Großartiges zur Entfaltung bringen will. Und das sehe ich groß. Ich sehe das Besondere, das in meinem Kind steckt, obwohl es sich vielleicht gerade zickig aufführt. Hinter den Stacheln sehe ich die feine, empfindliche Schale, die sich um den wunderbaren Kern zu bilden beginnt. Ich streichle diese weiche Schale, aber nicht mit den Händen (das würden die wenigsten Pubertierenden aushalten), sondern mit meiner Seele, mit meinem Denken und Fühlen, mit meiner Freude über das, was sich da entwickelt, mit meiner Wahrnehmung des göttlichen Funken, der in meinem Kind steckt. Dazu ist es zunächst gar nicht notwendig, auf den Jugendlichen einzureden. Das geht viel besser ohne Worte. Und wenn ich das Große, das in meinem Kind steckt, für mich klar habe, wenn ich mir das täglich neu erarbeite, diesen Blick auf das Große, erst dann kann ich in einer guten und emporbildenden Art mit meinem Kind reden. Dann rede ich nämlich anders, selbst wenn ich etwas kritisiere oder Grenzen setzen muss. Natürlich wird es weiterhin Streitgespräche geben und zickiges Verhalten. Aber: Das Große, das ich sehe, das wächst. 26  Familie als Berufung 2/2017

Gesundes Wachstum geht langsam. Die Pubertät ist ja nicht in zwei oder drei Wochen abgeschlossen. Sie dauert eben ein paar Jahre. Wenn ich darauf eingestellt bin, werde


ich weniger leicht ungeduldig. Im Gegenteil: Wenn ich den göttlichen Funken in meinem Kind entdeckt habe, dann werde ich sogar gelassener und geduldiger mit ihm und ich lerne, mich an kleinen, positiven Entwicklungen zu freuen – weil es mir gelingt sie wahrzunehmen. Ich höre dann anders zu. Und auch meine Körpersprache verändert sich positiv. Nicht weil ich sie trainiert habe, sondern weil mein seelischer Ausdruck, meine Seelensprache, eine andere ist.

Die Kultur d e s Z u hö r e n s Arbeitsmaterial

Pubertierende sind extrem sensibel (auch wenn es nach außen nicht den Anschein hat). Sie nehmen das Innerste ihrer Eltern wahr. Da nützt kein Verstellen und „so tun als ob“. Pubertierende spüren die Seelensprache der Eltern. Das ist kein bewusster Vorgang. Aber immer da, wo die Worte nicht mit der Seelensprache übereinstimmen, reagieren die Jugendlichen ganz vehement. Wie oft gibt es den elterlichen Aufschrei: „Das hab ich dir jetzt schon mindestens 100 Mal gesagt?“ Reden wird als Erziehungsmethode eindeutig überschätzt. Natürlich kann man auch mit Drill erziehen – so lange reden, bis es sitzt und wenn reden nicht mehr hilft zu drastischeren Methoden greifen. Vielleicht gelingt es sogar, dass dann am Ende ein folgsames Kind dabei herauskommt, dass das tut, was ich will. Doch wenn es dann erwachsen ist, wird es sich jemand anderen suchen, der ihm sagt, was zu tun ist. Eine selbstbewusste, starke Persönlichkeit sieht anders aus. Als Josef Kentenich im Jahr 1911 in einem Gymnasium zu unterrichten begann, gab es dort Drill und Prügelstrafe. Das war damals der übliche Weg der Erziehung. Aber diesen Schülern war selbst mit Prügeln nicht beizukommen. Die blieben weiterhin aufmüpfig. Und Josef Kentenich setzt auf andere Methoden. Er braucht keinen Drill und keine Prügel. Er geht anders mit den Schülern um, praktiziert das, was er später „emporbildendes Verstehen“ nennt. Er sieht den Gottesfunken in seinen Schülern und hilft ihnen das Große, das Gott in sie hineingelegt hat, zur Entfaltung zu bringen. Die Kraft, die im Aufruhr der Jugendlichen steckt nutzt er für ihre Persönlichkeitsentwicklung.

„ Der Weg, den uns P. Kentenich da mitgibt heißt: Lebendige Fühlung halten. Also nicht: Ich kann immer

Lebendige Fühlung halten

Vor einiger Zeit gab es eine Studie über Handy-Gewohnheiten in der Familie. Dabei ging es aber nicht um die Kinder und Jugendlichen, sondern um die Eltern. Mehr als 80% der befragten Jugendlichen gaben an, dass sie genervt sind, wenn ihre Eltern beim Essen das Handy nicht weglegen. Die Forderung der Jugendlichen war überraschenderweise: In der Familie muss es handyfreie Zonen und handyfreie Zeiten geben. Wir kennen das eher anders herum: Dass die Eltern sich über die Handy-Gewohnheiten ihrer Sprösslinge ärgern. Anscheinend ist es für beide Seiten nervig, wenn das Gegenüber sich mit dem Handy beschäftigt, während man sich gerne unterhalten möchte.

im Gespräch sein, bin überall dabei, kann immer aufpassen auf mein Kind. Sondern: Mein Kind ist jetzt selbständig, ich muss loslassen, aber innerlich kann ich Fühlung halten.

In der Pubertät wird die kindliche Bindung zu den Eltern ziemlich abrupt getrennt. Ein Faden, der Eltern und Kind verbunden hat, wird plötzlich abgeschnitten. Das ist gut und wichtig, denn es muss eine neue Art von Bindung entstehen. Das geht nicht so abrupt, sondern braucht Zeit. Und darin liegt eine große Problematik: Das Durchschneiden geht wesentlich schneller als das Aufbauen der neuen Bindung. Dinge, die in der Kindheit funktioniert haben, gehen jetzt nicht mehr so. Beispielsweise, dass die Kinder von sich aus gerne etwas erzählen. Kleine Kinder sind mitteilungsbedürftig und hören auf ihre Eltern. Und plötzlich hat man als Eltern das Gefühl: Ich kann sagen, was ich will, es kommt nicht wirklich an. Und erzählt bekomme ich auch nichts mehr. Es gibt bestenfalls hin und wieder kurze Phasen, wo ich mit meinem Pubertierenden ein gutes Gespräch führen kann. Diese Momente gilt es aufmerksam zu nutzen. Wenn ich da jetzt als Vater/Mutter gerade was anderes zu tun habe dann geht ein wertvoller Augenblick für immer verloren. Der Weg, den uns P. Kentenich da mitgibt heißt: Lebendige Fühlung halten. Also nicht: Ich kann immer im Gespräch sein, bin überall dabei, kann immer aufpassen auf mein Kind. Sondern: Mein Kind ist jetzt selbständig, es durchläuft eine schwierige Zeit und ich muss loslassen, aber innerlich kann ich Fühlung halten, kann mich hineinversetzen in die Situation und Gefühlslage des Jugendlichen und kann in wichtigen Moment als Zuhörer (und zu manchen Sternstunden auch als Ratgeber) da sein.

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Die Kultur

Ein wichtiger Aspekt beim lebendig Fühlung halten ist das richtige Zuhören. P. Kentenich nennt drei Schritte des Zuhörens. Dabei geht es nicht um eine Methode, sondern um Grundhaltungen.

d e s Z u hö r e n s Arbeitsmaterial

1. geduldiges Anhören

Die Haltung, die hinter dem geduldigen Zuhören steht heißt: Ich habe Zeit für dich. Du darfst jetzt reden, wenn es dir ein Bedürfnis ist sogar schimpfen. Vielleicht sagt mein Kind: „Der depperte Lehrer hat heute …“. Jetzt darf der Lehrer deppert sein – ich höre geduldig zu. Vielleicht frage ich interessiert nach: „Was hat er denn getan, der depperte Lehrer?“ Das darf kein zynisches Nachfragen sein in dem Moment, sondern: Der Lehrer ist jetzt „deppert“ in den Augen meines Kindes. Ich will das anhören, was mein Kind da erlebt hat. Es geht dabei nicht darum, selbst den Lehrer schlecht zu machen, sondern darum, dass mein Kind erzählen darf, was es gerade bewegt. Wer es nicht schafft, geduldig zuzuhören, wird nichts erfahren. Ein Brunnen, den man nicht fließen lässt, der versickert irgendwann. Geduldiges Anhören ist die wichtigste Haltung im Gespräch mit Pubertierenden. Wenn Eltern das drauf haben, dann ist schon viel gewonnen. Wenn Eltern auf jede Äußerung des Jugendlichen sofort Kontra geben, dann versiegt die Gesprächsquelle nach und nach.

„ Geduldiges Anhören ist die wichtigste Haltung im Gespräch mit Pubertierenden. Wenn Eltern das drauf haben, dann ist schon viel gewonnen.

2. aufmerksames Zuhören

Hier kann man die Haltung so beschreiben: Ich konzentriere mich nur auf das, was du sagst. Meine Aufmerksamkeit ist voll bei dir. Nur Zuhören ist dran. Handyfreie Zeit ist angesagt für MICH, den Vater/die Mutter. Durch das aufmerksame Zuhören vermittle ich meinem Kind, dass ich es wichtig nehme, dass ich seine Worte hören will, weil ich es ernst nehme. Viele Jugendliche beklagen sich: „Du hörst mir gar nicht richtig zu, du machst immer nur Vorschriften.“ Erst durch aufmerksames Zuhören höre ich „richtig“ zu. Wenn das gelingt, denke ich auch nicht schon über die Antwort nach, die dann vielleicht mit den Worten: „Ja, aber …“ beginnen würde. Es geht um zuhören, zuhören, zuhören – das ist eine fast asketische Übung. Ich entsage mir alles außer dem Zuhören. Wenn das gelingt wird es interessant. Dann bekomme ich wirklich mit, wieso da jetzt die Stacheln ausgefahren sind oder was den Lehrer zu einem „depperten Lehrer“ macht in den Augen meines Kindes. Da hilft dann noch der dritte Schritt: 3. feinfühliges Heraushören

Wenn ich die ersten beiden Schritte schon eine Weile geübt habe, dann – und nur dann – darf ich auch zwischen den Zeilen lesen bzw. zwischen den Worten hören: Was steckt dahinter? Aber das darf ich wirklich erst nach den Schritten 1 und 2! Wenn ich sofort heraushöre, dann interpretiere ich zu schnell. Das ist ein Kurzschluss – direkt vom Ohr zum Gehirn. Feinfühliges Heraushören lässt zuerst alles Gehörte durchs eigene Herz gehen und dann zum Gehirn. Das ist der längere, aber der einzig zielführende Weg. Wenn feinfühliges Heraushören mit emporbildendem Verstehen Hand in Hand geht, dann entsteht aus einem Gespräch Lebenswachstum. Meine lebendige Fühlungnahme bewirkt Lebenswachstum beim Kind UND bei mir. In der Kentenich-Pädagogik geht es immer um Grundhaltungen. Es gibt keine Methode, die in Sekundenschnelle den gewünschten Zustand herstellt. Wachstum braucht Zeit. Erziehung begleitet Wachstum, braucht also auch Zeit. Aber egal in welcher verkorksten Situation man sich gerade befindet: Man kann jeden Tag mit dem emporbildenden Verstehen beginnen und lebendige Fühlung halten. 28  Familie als Berufung 2/2017


Vielleicht braucht es auch immer wieder die Hilfe der Gottesmutter, auf die P. Kentenich selbst besonders stark gesetzt hat. Für ihn war Maria die Erzieherin. Deshalb hilft sie gerne bei der Erziehung der Kinder. Denen, die sich schwer tun, ihren Jugendlichen ruhig und gelassen zuzuhören, hilft vielleicht dieses kurze Stoßgebet: „Gottesmutter, bitte hilf mir, dass ich durch die Stacheln meines Sohnes/meiner Tochter durchkomme. Ich schenke dir dafür meine Bereitschaft ihm/ihr RICHTIG zuzuhören.“ ◆

Die Kultur d e s Z u hö r e n s Arbeitsmaterial

EHEteamfragen

Wir spüren gemeinsam nach: Was will Gott in unserem Kind zur Entfaltung bringen? Wo sehen wir den Gottesfunken in unserem Kind? Wo haben wir erlebt, dass uns unser Kind etwas erzählt hat? Was war der „Türöffner“, welche Haltung von unserer Seite hat sich da positiv ausgewirkt? Was können wir in der Beziehung zu unserem Kind positiv tun? Wo braucht es Trost, Rat oder Verständnis, wo vielleicht klare Grenzen, um „gut“ wachsen zu können? Wollen wir gemeinsam für unser Kind beten und die Gottesmutter als Erzieherin „beanspruchen“? Wie könnte das gehen?

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Work Life Balance

M. Kräftner

Familien erzählen

Unsere Work-Life Balance als berufstätige Eltern

Familie und Beruf in Balance „ Mama, du bist aber heute sehr müde!

Wenn wir nach unserem Arbeitstag nach Hause kommen, fällt es mitunter nicht leicht, unserer Familie fröhlich und freundlich gegenüber zu treten. Der letzte Ärger über Arbeitskollegen ist noch frisch, zu viel Arbeit ist auf unserem Tisch. Überstunden tun das übrige um den Druck am Arbeitsplatz auf uns zu erhöhen. Berufstätige Mütter und Väter berichten, wie sie es schaffen, die richtige Balance zu halten - dann, wenn die Arbeit beim Nachhausekommen erst richtig beginnt. Sie erzählen, wie sie es schaffen nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen oder über hohe Ansprüche an sich selbst zu stolpern.

Das bisschen Haushalt...

Mithilfe gefragt! Mein Mann und ich sind beide berufstätig, wobei ich „nur“ Teilzeit arbeite und mein Mann Vollzeit arbeitet. Dennoch unterstützt mich mein Mann sehr im Haushalt. Dabei ist mir aufgefallen, dass es meinen Mann leichter fällt zu helfen, wenn er konkrete Anweisungen bekommt. Also, statt: „Kannst du bitte staubsaugen?“ sage ich dann „Kannst du bitte den Essbereich staubsaugen?“ Mein Mann weiß dann ganz konkret, was ich mir wünsche und ich bin nicht enttäuscht, weil er zum Beispiel oben im Schlafzimmer anfängt und dann für den Essbereich keine Zeit mehr bleibt.

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Im Laufe der letzten Jahre hat sich ein Ritual ergeben, das ganz ohne Worte bestens funktioniert: am Abend bevor wir ins Bett

gehen, räumt mein Mann den Geschirrspüler ein, schaltet ihn danach ein und in der Früh räumt er ihn wieder aus. Das ist für mich eine große Entlastung und Freude zugleich! ◆ Überlegungen und Sorgen teilen

Das Hausheiligtum als Kraftquelle Unsere Küche ist nicht allzu groß. Trotzdem spielt sich hier im Alltag viel von unserem Familienleben ab. Nach einem Tag in der Arbeit gibt es hier für mich einiges zu tun. Heute dauert es auch nicht lange und mein jugendliches Kind kommt herein und beginnt von seinem Schulalltag zu erzählen. Plötzlich hört er auf und sagt:


“ Mama, du bist aber heute sehr müde!“ Ich habe bereits jugendliche Kinder, die merken, wenn etwas nicht ganz in Ordnung ist, wenn ich Überlegungen und Sorgen von der Arbeit mit nach Hause nehme. Ich erzähle dann auch in einer familiengerechten und das Berufsgeheimnis bewahrend, was mich gerade bewegt. Und meistens bekomme ich dann Unterstützung. Zum Beispiel sagte mein Sohn einmal zu mir: „Ich will jetzt auch nicht lernen gehen, aber das schenke ich jetzt für dich her!“

Coming home

Unser Hausheiligtum ist eine große Kraftquelle für uns. Hier treffen wir uns für unser Familiengebet, da steht auch ein kleiner Krug, indem wir symbolisch unsere Anstrengungen und unsere Bemühungen der Gottesmutter schenken. Wir glauben, dass unsere Arbeit auch zu Gebet werden kann – zu einem Fürbittgebet für andere. Manchmal steht ein anstrengender Arbeitstermin für mich ins Haus, auf den ich mich vorbereiten muss. Dann bin ich schon einige Tage vorher gedanklich sehr damit beschäftigt.

Da setze ich mich dann auf die Couch und lasse die Zeit Revue passieren: die vielen Begegnungen, die neuen Erkenntnisse und Inputs vom Wochenende. Ich bin dann unfähig, irgendetwas „Produktives“ zu tun; ich muss die Zeit einfach nachkosten. Erst nach ein bis drei Stunden beginne ich wieder langsam, mich um den Haushalt zu kümmern oder den Koffer auszupacken – und dann ist auch die Zeit, wo ich wieder bereit für meine Familie bin. Herzlich willkommen Zuhause! ◆

Ich erzähle meiner Familie davon und bitte sie darauf Rücksicht zu nehmen. Dann ist auch mein Mann bezüglich Familienangelegenheiten besonders gefragt. Natürlich wird meine Arbeit auch ins Hausheiligtum getragen. Jedes Mal hat diese Herausforderung noch einen guten Abschluss gefunden. Dann erzähle ich meiner Familie davon und wir freuen uns gemeinsam darüber! ◆ Gottesmutter, sorge dafür!

Die Woche im Blick Sonntagabends blicke ich auf die kommende Woche. Welche Termine stehen an? Was ist zu erledigen? Was kommt auf mich und die Kinder zu? Manchmal gibt es Wochen, wo ich mir im Vorhinein schon denke: „Wie soll sich das denn das alles bloß ausgehen?!“ Dann setze ich mich in unser Hausheiligtum und bitte die Gottesmutter, mir diese Woche besonders beizustehen und werfe meine Sorgen in den Krug. Und siehe da: die Woche verläuft dann viel leichter als befürchtet! Dafür bin ich der Gottesmutter jedes Mal sehr dankbar! ◆

Nachkosten Wenn ich länger weg war – z.B. ein Seminar übers Wochenende, eine Fortbildung, oder ein apostolischer Einsatz – dann ist es mir sehr angenehm, wenn ich beim Heimkommen noch etwas Zeit für mich alleine habe. Also nicht: großer Empfang, „Hurra, die Mami ist wieder da“ – sondern: mein Mann ist mit den Kindern noch im Museum oder auf einem Spielplatz, und ich kann in Ruhe ankommen.

Der Handwerker kann es besser!

Zeit einsparen Wir haben festgestellt, man kann nicht alles selber machen. Wenn wir größere Vorhaben beim Haus realisieren wollen, leisten wir uns Firmen, welche die Arbeiten übernehmen. Das kostet zwar wesentlich mehr, als wenn wir das selber machen würden, aber wir ersparen uns eine Menge Zeit und Ärger, weil wir eigentlich nur an den Wochenenden Zeit aufwenden könnten und es außerdem gar nicht so gut wird, wie wir es gerne hätten. Wir sind ja nun mal keine Profis!

Work Life Balance Familien erzählen

„ Unser Hausheiligtum ist eine große Kraftquelle für uns. Hier treffen wir uns für unser Familiengebet und da steht auch ein kleiner Krug.

Dafür haben wir Zeit für uns als Familie und können die Wochenenden für gemeinsame Ausflüge mit den Kindern nutzen. Diese Zeit des Auspannens hilft uns, unsere Work-Life – Balance zu behalten! ◆

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Ausgleich zu meiner geistigen Arbeit Work Life Balance Familien erzählen

„ Dieser kleine Ausbruch aus dem Alltag tut uns gut, wir haben Zeit zu plaudern und zu träumen und kommen wieder gestärkt heim.

Bewegung tut gut! Nach einem langen Arbeitstag stehe ich am Herd und bereite für den morgigen Tag Mittagessen und Jause vor. Das Umrühren, das Schneiden, das Streichen, all diese physischen Tätigkeiten haben auch eine ausgleichende Wirkung auf mich zu meinem Arbeitsalltag, der aus einer geistigen Tätigkeit besteht. Auch die kleinste Bewegung tut mir gut. Heute ist das Wetter gut und so bin ich auch eine Station früher ausgestiegen und ein Stück zu Fuß nach Hause gegangen, um den Arbeitsalltag etwas zurückzulassen. In Gedanken habe ich so manche Situation aus dem heutigen Tag wieder erlebt, nachgespielt und dabei etwas von ihrer Emotionalität zurückgelassen. Manchmal erlaube ich mir auch nach dem ersten Check, wie es zu Hause steht, noch eine kleine Runde spazieren zu ge-

hen, allein oder auch mit meinem Mann gemeinsam. Wieder zu Hause, bin ich dann ruhiger geworden und ich kann mich besser auf meine Kinder einlassen.

Zeit für uns

Datenight Mein Mann und ich haben drei Kinder im Volksschul- bzw. Kindergartenalter. Aus verschiedenen Gründen haben wir uns entschieden, dass er Vollzeit und ich, in meinem geliebten Beruf als Krankenschwester, Teilzeit arbeite. Glücklicherweise habe ich fixe Arbeitstage, sodass es meinem Mann und mir möglich ist, unsere Kinder hauptsächlich selbst zu erziehen und für sie da zu sein. Da ich für meinen Arbeitsweg ungefähr eine dreiviertel Stunde brauche, habe ich (ganz entspannt in der U-Bahn) Zeit, meinen Tag Revue passieren zu lassen und bei einem guten Buch zur Ruhe zu kommen. Wenn ich zu Hause ankomme, kommt es nur ganz selten vor, dass ich noch ein Wort über die Arbeit verliere und ich kann mich, mehr oder weniger müde, meiner Familie widmen. Was die Hausarbeit betrifft, mache ich an solch einem Tag nur das absolut Notwendigste, da ich oft recht spät heimkomme. Mein Mann entspannt meist daheim im Kreis der Familie bei einem guten Abendessen, öfters geht er noch ins Fitnesscenter um sich auszupowern. Nachher ist er immer sehr ausgeglichen.

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Abgesehen davon, dass wir gerne mit unseren Kindern etwas unternehmen, zum Beispiel Rad fahren oder wandern, ist es für uns als Ehepaar wichtig, Zeit zu zweit zu verbringen. Für unser „Datenight“ organisieren wir einen Babysitter, machen uns schick und gehen Essen oder ins Kino. Dieser kleine „Ausbruch“ aus dem Alltag tut uns gut, wir haben Zeit zu plaudern und zu träumen und kommen wieder gestärkt heim.


Für uns haben sich diese Strategien bewährt und auch an unseren Kindern merken wir, dass sie glücklich sind! ◆

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Unterstützung in der Familie

Oma hilft Es ist wirklich nicht einfach, alles unter einen Hut zu bringen und dabei glücklich und zufrieden durchs Leben zu gehen. Als berufstätige Mutter zweier Kindergartenkinder bin ich daher froh, dass ich zwei Omas an meiner Seite habe, die mich und meinen Mann kräftig unterstützen. Ich nehme die Hilfe meine (Schwieger-) Mama sehr gerne an und bin dankbar dafür. Die Kinder können beispielsweise am Wochenende bei der Oma schlafen und genießen die gemeinsame Zeit, während mein Mann und ich uns eine kleine Auszeit gönnen. Und auch wir genießen diese Zweisamkeit sehr! ◆

„ Es ist wirklich nicht einfach, alles unter einen Hut zu bringen und dabei glücklich und zufrieden durchs Leben zu gehen.

Fenster-Putzen & Co

Ich geh‘ jetzt walken! Es ist Donnerstag vormittags. Beide Kinder sind im Kindergarten. Nach einigen Regentagen schein, heute mal wieder die Sonne und ich habe frei. Auf meiner Todo-Liste stehen viele Dinge: staubsaugen, Fenster putzen, Rasen mähen, Blumen einsetzen, einkaufen fahren...aber mir ist heute nach ganz was anderem! Ich will was für mich tun - ich will walken gehen! Ich denke mir, die Sachen auf der Liste können warten und ziehe meine Trainingskleidung an. Da fällt mir ein, dass ich mir vor langer Zeit die digitalen Vorträge vom Familienurlaub plus auf mein Handy gespielt habe und diese hören könnte. Also packe ich die Ohrstöpsel fürs Handy ein und walke los. Was für ein schönes Gefühl, ich genieße es, eine Stunde in der Natur zu sein und gleichzeitig einen Vortrag von Pater Felix zur Kindererziehung zu lauschen. Danach komme ich heim, bin voll motiviert und widme mich nun meinem Haushalt. Ich beschließe, das nun öfter zu machen es tut mir und meiner Work-Life-Balance einfach gut! ◆

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Unsere Liebe Ein Dauerbrenner Ehepaare erzählen

Gestaltung des Familienlebens aus dem Glauben heraus

Den Wert Familie weitergeben Martha und Martin Rigler aus Niederösterreich haben uns diesmal erzählt, was ihre Ehe stärkt und ihre Originalität zum Leuchten bringt!

„ Wir waren von Anfang an unabhängig und konnten auf eigenen Beinen stehen. Das bewirkte Wachstum und Selbstständigkeit in unserer jungen Ehe.

Wir kommen beide aus Familien mit mehreren Geschwistern und das haben wir als sehr bereichernd erlebt. Beide Väter waren Lehrer. Sie kannten einander bereits, bevor wir uns kannten und scherzten sogar über eine mögliche Verbindung ihrer Kinder. Kennengelernt haben wir uns mit 17 und 19 Jahren. Es war jeweils die erste ernste Beziehung. Das sehen wir als Geschenk und gute Grundlage für unsere Ehe. Martha war damals im Internat, Martin 100 km entfernt. Wir haben uns die ersten Jahre nur ca. alle 14 Tage gesehen. Das war eine erste Probe für unsere Liebe; wir sind daran gewachsen. Dazwischen haben wir uns viele Briefe geschrieben. Pater Beller, der damals in Österreich wirkende Schönstatt-Pater, hat Martha beim Abschlussnachmittag eines Zeltlagers der Schönstatt-Burschen kennengelernt und einige Worte mit ihr geredet. Nachher hat er zu Martin gesagt: „Das Mädchen musst du behalten!“ Das ist uns noch gut in Erinnerung. Geheiratet haben wir dann 1979, nachdem unser erstes Kind unterwegs war. Auch dazu meinte P. Beller augenzwinkernd: „Manche Menschen muss der liebe Gott halt zu ihrem Glück „stoßen“! Unser erstes gemeinsames Zuhause war eine kleine Wohnung in der Nähe von St. Pölten, wo wir niemanden gekannt haben. Die Eltern waren jeweils ca. eine Autostunde entfernt und konnten daher nie als Babysitter oder für sonstige Hilfen einspringen. Das ist auf den ersten Blick ein Nachteil, hat sich rückblickend jedoch als großer Vorteil erwiesen. Wir waren von Anfang an unabhängig und konnten auf eigenen Beinen stehen. Das bewirkte Wachstum und Selbständigkeit in unserer jungen Ehe. Wären wir in der Nähe der Verwandten gewesen, hätten wir uns vielleicht davon abbringen lassen, unsere eigenen Vorstellungen zu verwirklichen. So haben wir unsere Kinder länger als ein Jahr gestillt und sie nachts bei uns im Familienbett schlafen lassen. Beides Dinge, die aus der Sicht der damals allgemeinen Meinung verpönt waren. Wir wissen, wie schwer es für junge Eltern ist, ihre eigene Familienkultur aufzubauen, wenn von allen Seiten „gute Ratschläge“ kommen. Beim ersten Kind kann man ja noch auf keine eigenen Erfahrungen zurückgreifen. Es hat uns gutgetan, mit wenig Geld auskommen zu müssen. Zuerst hat nur Martha als teilzeitbeschäftigte Arbeitslehrerin verdient, dann nach dem Studienabschluss nur Martin als Rechtspraktikant. Karenzgeld haben wir nie bekommen, weil Martha vor dem ersten Kind noch kein ganzes Jahr unterrichtet hat.

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Insgesamt wurden uns fünf Kinder geschenkt. Die sind mittlerweile erwachsen und lauter wunderbare Menschen, auf die wir sehr stolz sind. Die drei ältesten sind verheiratet und bis jetzt haben wir acht Enkelkinder. Es ist für uns ein ganz großes Geschenk zu sehen,


dass unsere Kinder gute Eltern geworden sind und Familie für sie einen großen Stellenwert hat. 1982 haben wir unsere erste Schönstatt-Familientagung (jetzt: Familienurlaub plus) besucht. Das hat uns so gutgetan, dass wir seitdem jedes Jahr zumindest an einer Tagung teilgenommen haben. Dort haben wir nicht nur viele praktische Hinweise für die Gestaltung des Familienlebens aus dem Glauben bekommen, sondern auch gesehen, dass Schwierigkeiten in Partnerschaft und Erziehung ganz normal sind und es anderen Familien nicht anders geht. Mit der Zeit hat es uns immer mehr gedrängt, auch andere Familien aus unserer Gegend daran teilhaben lassen. Zunächst haben wir öfter Pater Beller zu Vorträgen eingeladen. 1987 haben wir dann mit drei Familien, die mit uns auf Tagung waren, die erste Schönstatt-Familienrunde im Raum St. Pölten gegründet. Junge Paare sind uns ein großes Anliegen. Seit vielen Jahren sind wir in der Ehevorbereitung in der Diözese, aber auch in der Schönstatt-Ehevorbereitung engagiert. Wir möchten gerne, wo es uns möglich ist, etwas vom Wert Familie weitergeben. Von Beginn an waren wir bei der Akademie für Familienpädagogik Schönstatt am Kahlenberg als Referenten eingesetzt. Immer wieder haben wir auch verschiedene Leitungsfunktionen innerhalb der Schönstatt-Familienbewegung übertragen bekommen. Anfangs waren diese Aufgaben für uns sehr aufwändig, doch sind wir daran gewachsen und haben viel gelernt. Den Perfektionismus haben wir mit der Zeit abgelegt. Wir gehen gerne spontan irgendwohin tanzen. Das muss keine besondere Veranstaltung sein, aber es macht uns Freude, uns auf der Tanzfläche ein wenig auszutoben. Dabei sind wir noch sehr ausbaufähig, was die Tanzschritte angeht. Gerne „bekochen“ wir gemeinsam unsere Großfamilie, wobei sich Gelegenheiten dazu von selbst ergeben, weil es immer wieder z.B. einen Geburtstag zu feiern gibt. Manchmal platzt unser Haus aus allen Nähten. Mit den Familien unserer Kinder und Martins behindertem Bruder, der seit einem halben Jahr auf Dauer bei uns wohnt, sind es 20 Personen.

„ Wir möchten gerne, wo es uns möglich ist, etwas vom Wert Familie mitgeben.

Es war unsere gemeinsame Entscheidung, dass Martin 1995 beruflich nach Wien gewechselt ist. Das hat zwar eine wesentliche Verlängerung des Wegs zur Arbeit bewirkt, aber auch die Möglichkeit eröffnet, zwei bis drei Tage pro Woche zu Hause zu arbeiten. Martha engagiert sich im Bereich der Persönlichkeits- und Sexualerziehung von Kindern und Jugendlichen in- und außerhalb der Schule. Oft ergeben sich Tage, wo wir beide zu Hause sind und ein längeres Frühstück genießen können. Das ist für uns eine Kraftquelle. Die Schönstatt-Spiritualität hat unser Ehe- und Familienleben von Anfang an geprägt. Dafür sind wir sehr dankbar. Als Mitglieder des apostolischen Schönstatt-Familienbundes setzen wir uns für die Stärkung von Familien in Österreich ein. Diese Gemeinschaft ist für uns eine wesentliche Stütze. Sie trägt dazu bei, dass wir uns in unserem Einsatz nicht allein gelassen fühlen. Die Gewissheit, dass die anderen Familien auch ihr Bestes geben, stärkt und motiviert uns. In schwierigen Situationen miteinander beten zu können, ist ein großer Schatz, dem wir oft zu wenig Bedeutung beimessen. Wenn wir in unserem Umfeld merken, wie schwer es ist, wenn Probleme auftauchen und es keine gemeinsame Sprache im Glauben gibt, wird uns bewusst, wie wertvoll das ist. ◆ Wenn wir also gefragt würden, was wir jungen Paaren raten? • viel miteinander zu reden, • die schönen Erlebnisse miteinander zu teilen, • sich mehrere Kinder schenken zu lassen • nicht dem Perfektionismus zu verfallen (auch dabei hilft es, mehrere Kinder zu haben), • zu versuchen, mit einem Gehalt auszukommen, • sich gemeinsam für eine große Sache einzusetzen, denn da verlieren die Kleinigkeiten, an denen man sich im Alltag reibt, an Gewicht.

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u n s e r B r a u ch t u m

C. Socher

Familien Erzählen

Das Fest vom Leib und Blut Jesus Christi

So feiern wir Fronleichnam „ war es anders. Jesus hat über das

Fronleichnam wird drei Wochen nach Christi Himmelfahrt gefeiert. Die traditionellen Erstkommunions-Termine sind dann schon vorbei – aber wie schaffen wir es in unserer Pfarre, dass die Erstkommunionkinder mit ihren Familien auch an diesem Hochfest mitfeiern?

Brot gebetet und dann gesagt: „

Ein Beitrag von Mag. Janka Riedenauer

Doch bei Jesu letztem Abendmahl

Nehmet und esset alle davon, das ist mein Leib.“

Ich hatte die Idee, am Vortag zu Fronleichnam eine kleine „Einführung” in unserer Kirche für die Kinder zu halten. Ich lud alle Kinder ein, nicht nur die Erstkommunionkinder. Und ich habe ihnen erzählt: „Beim letzten Abendmahl hat Jesus Worte gesprochen, die vorher von niemandem gesprochen worden sind. Die Juden haben jedes Jahr das Paschafest gefeiert, weil sie, obwohl seither schon viele hundert Jahre vergangen waren, noch immer so dankbar waren, dass Gott sie aus der ägyptischen Gefangenschaft befreit hat. Sie feierten treu jedes Jahr dieses Fest, so wie wir jedes Jahr Weihnachten und Ostern feiern. Wie wir es uns nicht vorstellen könnten, einmal Weihnachten ausfallen zu lassen, so war es für die Juden auch selbstverständlich, jedes Jahr dieses Paschafest zu feiern. Doch bei Jesu letztem Abendmahl war es anders. Jesus hat über das Brot gebetet, und dann gesagt: „Nehmet und esset alle davon, das ist mein Leib”, und über den Wein: „Nehmet und trinket alle davon, das ist mein Blut”, und „tut dies zu meinem Gedächtnis!” Und so haben das die Apostel auch gemacht, nach der Auferstehung Jesu haben sie sich wieder versammelt, und haben Jesu Worte über Wein und Brot wiederholt, dann es geteilt und miteinander gegessen. Und als die Christen immer mehr geworden sind, wurden Bischöfe und Priester geweiht, und es wurden Kirchen gebaut, und dort wurde das Abendmahl gefeiert. Am Anfang war es so wie bei einem Abendessen, das Brot wurde aufgegessen. Doch bald entstand der Wunsch, davon etwas aufzuheben, um es auch Menschen zu bringen, die krank oder gefangen waren. Jesu tröstende Anwesenheit soll doch auch solchen Menschen nicht vorenthalten werden.

36  Familie als Berufung 2/2017

Aber wir Menschen wollten bald mehr, und so war dann der Wunsch da, von dem gewandelten Brot im Tabernakel auch etwas aufzuheben, damit in der Kirche immer


Jesus da sei in Gestalt des Brotes. Und dann hat man die Tabernakel gebaut, und man konnte vor dem Tabernakel beten. Neben dem Tabernakel brennt immer ein kleines Licht, das Ewige Licht, was uns zeigt, dass Jesus hier, im Altarschrank im Brot da ist. Doch, das war uns Menschen noch immer nicht genug. Es ist schön zu wissen, dass Jesus da im Tabernakel ist, aber wir Menschen wollten ihn auch sehen. So hat man Monstranzen gebaut, sogenannte „Schaugefäße”, wunderbar geschmückt mit Gold und Edelsteinen, und in der Mitte eine Glasscheibe, wodurch wir die Hostie wirklich sehen können. Und so können wir bei Anbetungsstunden vor Jesus verweilen und ihn sogar sehen in Gestalt des Brotes.

u n s e r B r a u ch t u m Familien Erzählen

Aber reichte das nun uns Menschen? Der Wunsch entstand, ein großes Fest zu feiern. Wir gedenken dem letzten Abendmahl am Gründonnerstag, doch da ist unsre Betroffenheit von der Gefangennahme und dem nahenden Tod Jesu so groß, da können wir nicht wirklich feiern. Doch nachdem wir Christi Himmelfahrt gefeiert haben, und dann Pfingsten, wo Jesus uns sein großes Geschenk, den Heiligen Geist gesandt hat, da hat die Kirche den wunderbaren Platz im Kirchenkalender für dieses Fest auserwählt, da feiern wir noch einmal nur das, dass Jesus sich für uns geschenkt hat im Brot und Wein - für alle Menschen, für alle Zeiten. Das ist das Hochfest vom Leib und Blut unseres Herrn, Jesus Christus. Und weil wir es mit allen teilen wollen, können wir nicht in der Kirche nur vor dem Tabernakel beten, wir müssen hinaus, dass alle Menschen unseren Jesus sehen, auch die, die nicht an ihn glauben oder nicht glauben können. Wir ziehen durch die Straßen unseres Wohnortes, und machen immer wieder Stationen, wo wir Gottes Wort aus der Bibel lesen, ihm singen, ihn loben und bitten. Und der Priester segnet mit dem Leib Jesu in der Monstranz bei jeder Station: „Mit himmlischem Segen sei gesegnet dieser Ort, und alle die hier wohnen.” Und weil wir Jesus lieben und ihn wie den König unserer Herzen betrachten, machen wir das so, wie man früher Könige begleitet hat. Der Priester breitet einen geschmückten Mantel über die Schultern aus, und nimmt die Monstranz so mit dem kostbaren Stoff in die Hand, Männer halten einen „Himmel”- Baldachin über Jesus, der von Regen und Sonne schützt, und Kinder gehen voran, und streuen Blütenblätter als Blütenteppich vor Jesus. Und wir beten laut Gebete und singen, während wir durch die Straßen ziehen.“

„ Wir ziehen durch die Straßen unseres Wohnortes und machen immer wieder Stationen, wo wir Gottes Wort aus der Bibel lesen, ihm singen, ihn loben und bitten.

Diese Erzählung lockere ich damit auf, dass wir uns die genannten Gegenstände in der Kirche anschauen – den Tabernakel, die Monstranz, das Ewige Licht, … Nach der Einführung gehen wir mit den Kindern durch unseren Ort, und sammeln Blütenblätter, damit wir bei der Prozession etwas zum Streuen haben. Die Kinder lieben es, die Blüten mit ihren Körben und Leiterwagen selber zu sammeln, und die meisten Menschen, bei denen die Kinder anläuten, freuen sich, wenn sie etwas aus ihren Gärten spenden können. So wird das Fest zu einem liebevollen Akt, wo wir unsere Liebe zu Jesus zum Ausdruck bringen. So feiern nicht nur Kinder gerne, so wird das Fest auch für uns Erwachsene wieder wertvoll! ◆

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F AB

Wir laden ein Schönstattzentrum Wien-Kahlenberg Bündnisfeier jeden 18. des Monats im Heiligtum

16.30 - 18.30 Uhr: Anbetung 18.45 Uhr: Hl. Messe 19.30 Uhr: Bündnisfeier Danach Einladung zur Jause

Andacht/Rosenkranzgebet Sonn- und Feiertag um 14.30 Uhr Andacht in der Kapelle Jeden Donnerstag um 15 Uhr Rosenkranz in der Kapelle

Erzdiözese Wien Bündnisfeier in Walterskirchen jeden 18. des Monats bei der Marienfestung oder in der Kirche Winter 18 Uhr, Sommer 19 Uhr

Bündnisfeier in den Häusern Info: Haus Mölzer, Bruderndorf, 02269/26 26 Info: Haus Huber, Mistelbach, 02572/58 78

Familienurlaub plus spezial Schönstatt bei Koblenz/D „In der Schule Pater Kentenichs: Die Bedeutung der 4 Meilensteiner der Schönstattgeschichte für unser Leben“

Sa. 29. Juli - Fr. 4. August 2017 Ort: Haus der Familie /Schönstatt Referenten: Fam. E&E Berger und Sr. M. Doria Schlickmann Info & Anmeldung: Hertha Schiffl Schönstatt Familienbüro familienbuero@schoenstatt.at 01/3201307-110

Familienoase Essling „Ehe - ein gemeinsames Abenteuer“

Sa. 30. September 2017, 15-18 Uhr Ort: 1220 Wien, Pfarre Essling Referenten: Fam. Girowetz Anmeldung: Fam. Sonnleithner r.sonnleithner@gsd.at

Emilie Exerzitien „Meine Herzensmelodie - was mich zum Klingen bring...“

Mo. 2. - Do. 5. Oktober 2017 Beginn 18.00, Ende 14.00 Uhr Ort: Schönstatt am Kahlenberg Referentin: Sr. Theres-Marie Mayer Priesterl. Begl.: P.Felix Strässle Anmeldung: Sr. M Andreea schoenstattzentrum-wien@ schoenstatt.at Tel.: 01/320 13 07

Familienoase „Loslassen und verzeihen weil du es mir wert bist“

So. 8. Oktober 2017, 14-18 Uhr Ort: Schönstatt am Kahlenberg Referenten: Natascha & Stefan Hafner Info : fam.kollmann@gmx.net

wmw2: Wieder mehr wir 2 Kurztagung „Ein Wochenende der Neuorientierung für Paare, deren Kinder erwachsen werden oder schon außer Haus sind

Ort: Schönstatt am Kahlenberg Referenten: Sr.M.Gertraud, P. Felix Strässle und Familien Anmeldung: Hertha Schiffl, Schönstatt Familienbüro familienbuero@schoenstatt.at Tel.: 0699/122 60 454

Diözese St. Pölten Bündnisfeier Jeden 18. des Monats in der Kapelle des KH Zwettl, 20 Uhr Info: Fam. Heider, 02826/211 36

Friedensgebet und Bündnisfeier jeden 18. des Monats 19.00 Uhr Ort: bei Familie Frank in Nöchling, Info: Fam. Zeitlinger 07414/7644

Familienurlaub plus Mittersill Sa. 19. - Fr. 25. August 2017 Ort: Sportpension Schachernhof Mittersill Referenten: Fam. G&A Zeitlinger und Fam. B&M Mucha Info & Anmeldung: Hertha Schiffl Schönstatt Familienbüro familienbuero@schoenstatt.at 01/3201307-110

zaum:kumma „Begegnen - Kraft schöpfen wachsen“ Das Power-Familien-Wochenende hat einen neuen Namen! Sa. 30. September - So. 1. Oktober Ort: Bad Traunstein Info & Anmeldung: Fam. Hönig siehe unten

Pubertäts-Vortrag „Peng - die Tür ist zu“

Di. 10. Oktober 2017, 19.30 Uhr Ort: Klostergasse 15, Florian-Zimmel-Saal, 3100 St. Pölten Referenten: Fam. Kräftner Info: Angela Hiesinger Tel.: 02742/324-3339

Familien-Vortrag „Mit dir bin ich glücklich“

Fr. 13. Oktober 2017, 19.30 Ort: Bildungshaus St. Hippolyt St. Pölten Referenten: Fam. Mayrhofer Info: Fam. Zeitlinger 0664 / 73 878 237 familie.zeitlinger@gmx.at

Management by P. Kentenich „Selbstmotivation - Mitarbeitermotivation“ Sa. 11. November 13-19 Uhr Ort: Firma Burgholz, Herzogenburgerstr. 4, 3125 Rottersdorf Referenten: Dr. Stefan Keznickl Info & Anmeldung: Fam. Burger, maria.burger@burgerholz.at oder Fam. Lemme, 0699/14087123

Veranstaltungen Erzdiözese Wien

Veranstaltungen Diözese St. Pölten

Veranstaltungen Diözese Graz-Seckau

Veranstaltungen Diözese Linz

Haus Mitter, 02246/34032, fam.mitter@schoenstatt.at

Haus Hönig, 0676/6052631, familie.hoenig@outlook.com

Haus Körbler, 0650/6786100, fam.koerbler@gmail.com

Haus Gumpoldsberger, 0664/3939297, gumpoldsberger@inext.at

www.familien.stpoelten.schoenstatt.at

www.schoenstatt-graz-seckau.at

www.schoenstatt.dioezese-linz.at

38  Familie als Berufung 2/2017

www.schoenstatt.at


Termine F AB

Diözese GrazSeckau

familienbuero@schoenstatt.at 01/3201307-110

Gebetsanliegen

Diözese Linz

Haben Sie persönliche Gebetsanliegen? Senden Sie es per Mail an: gebetsgemeinschaft@ schoenstatt-graz-seckau.at Die Mitglieder unserer Gebetsgemeinschaft bekommen diese kurz vor jedem 18. per Mail zugesandt.

Familienurlaub plus Sa. 29. Juli - Fr. 4. August 2017 Ort: Lovran - Kroatien Referentin: Fam. Mittmannsgruber P. Felix Strässle Info & Anmeldung: Hertha Schiffl Schönstatt Familienbüro familienbuero@schoenstatt.at

Familienoase Leibnitz „Miteinander reden macht glücklich!“

Rosenkranz Jeden Donnerstag um 18 Uhr in der Barbara-Kapelle am Freinberg/Linz Bündnisfeier jeden 18. des Monats in der Barbara-Kapelle am Freinberg/Linz, 19 Uhr Familienurlaub plus JUFA Stubenbergersee Sa. 5. - Fr. 11. August 2017 Referenten: Fam. Mörk, Fam. Tod Ort: JUFA Stubenbergersee, Stmk. Info & Anmeldung: Familienbüro familienbuero@schoenstatt.at 01/3201307-110

So. 15. Oktober 2017, 11 Uhr Ort: Kapuzinerkirche Leibnitz Beginn 11Uhr mit Familienmesse danach Mittagessen und Impuls Referenten: Luise und Alois Info & Anmeldung: Barbara Pechmann 0664/4464751 oder Markus Rodler 0650/4542194

Fest der Begegnung

Familienurlaub plus JUFA Veitsch

Bündnisfeier jeweils Samstag nach dem 18. des Monats

Do. 28. Dezember - Di. 2. Jänner Referenten: Fam. Umschaden Ort: JUFA Veitsch/Steiermark Info & Anmeldung: Familienbüro

So 17. September 2017 Ort: Barbara Kapelle Info & Anmeldung: Fam. Gumpoldsberger, siehe unten

Diözese Feldkirch

karlheinz.nagel@gnv.at

So. 6. - Sa. 12. August 2017 Ort: Schönau/Mühlkreis Info & Anmeldung: Martin Unersteiner, 0650/2156782 martin.untersteiner@hotmail.com

Mädchenjugend Ferienlager, für Mädchen zwischen 13 und 15 Jahren

Mo. 24. - Sa 29. Juli 2017 Ort: Jugendhaus Stift GöttweiInfo & Anmeldung: Maria Hageneder, maria.hageneder@stud.sbg.ac.at

Ferienlager, für Mädchen zwischen 10 und 12 Jahren

Mariazellwallfahrt der Schönstattjugend Do 23. - So 27. August 2017 Info: Sebastian Fischöder sebastian.fischoeder@hotmail.de

Mo. 31. Juli - Sa. 5. August 2017 Ort: Jugendhaus Stift Göttweig Info & Anmeldung: Bernadette Lanz, berni.lanz@hotmail.com

Anbetungsabende für Jugendliche ab 15 Jahren

immer Freitag, 14.7; 11.8; jeweils 19-21 Uhr Ort: Schönstatt am Kahlenberg Kontakt: anita.ebenauer@gmx.at; michael.furtlehner@gmx.net

Schönstatt Burschen Österreich Zeltlager, Wien/NÖ für Burschen ab 9 Jahren

Stammtisch für junge Erwachsene ab 18J.

So. 16. - Sa. 22. Juli 2017 Ort: Grafenbach/NÖ Info & Anmeldung: Daniel Tür daniel_tuer@gmx.at

Zeltlager, Steiermark für Burschen ab 9 Jahren

Jugendliche und junge Erwachsene

immer am 10. des Monats, 19.00; in einem Wiener Lokal Kontakt: Raphaela Hafellner, r.hafellner@hotmail.com

So. 23. - Sa. 29. Juli 2017 Ort: Admont/Stmk Info & Anmeldung: Alexander König; schoenstattburschen.stmk@ gmail.com

Junge Ehepaare Ehe-Brunch

besonderer Treffpunkt für junge Ehepaare Ort: Schönstatt/Kahlenberg Termine auf der Seite:

Ort: Haus Nagel, 6900 Bregenz, Schnabelgässle 1a, Zeit: 19.30 Uhr Info: Fam. Nagel, 0650/2102142

Zeltlager, OÖ für Burschen ab 9 Jahren

Veranstaltungen Diözese Innsbruck

Veranstaltungen Diözese Feldkirch

Veranstaltungen Erzdiözese Salzburg

Veranstaltungen Diözese Eisenstadt

Haus Grüner, 0676/88400 4134, oskar_erna_gruener@ yahoo.de

Haus Nagel, 05574/70 050, karlheinz.nagel@gnv.at

Haus Rettenwender 06457/33 541, rettenwender.family@sbg.at

Haus Federer 02682/20 764, familie.federer@inode.at

www.ehe-brunch.at

Familie als Berufung 2/2017

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Termine F AB

Ein Fest für die Ehe

Ehe-Fest für alle Absolventen und Freunde der Ehevorbereitung Ein Fest der Ehe, ein gemeinsames Erleben der Freude. Mit Familienmesse, Impulsen, Kinderbetreuung und Gemeinschaft. Termin:

Sonntag, 3. September 2017

Ort: mit:

Schönstatt am Kahlenberg, Wien Fam. I&R Sickinger, P. Felix Strässle Fam. E&O Tod, H&H Schröer

und dem Ehe-Brunch Team

Info & Anmeldung: Hertha Schiffl Schönstatt Familienbüro familienbuero@schoenstatt.at 01 / 3201307-110

Impulse für unseren Weg als Paar

Ehe-Brunch Es ist der besondere Treffpunkt für junge Ehepaare: Der Schönstatt Ehe-Brunch. Als Paar ist es wichtig, über wesentliche Themen gemeinsam ins Gespräch zu kommen − am besten in einer schönen Atmosphäre. Dazu bietet der Schönstatt Ehe-Brunch regelmäßig Impulse und Themen zu den ersten Ehejahren − damit man als Paar unterwegs bleibt und als junge Familie wachsen kann − ein Leben lang! ◆

40  Familie als Berufung 2/2017

www.ehe-brunch.at


Gegenseitige Anregungen für das Leben in unserem Haus:

Die FAB zum Bestellen

FAB-Telefon

Familie Fellhofer 01/282 71 57

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als Berufung unverbindlich und jederzeit kündbar:

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q Als Abonnement

So können Sie die „FAB“ bestellen: Online - Bestellung

www.familiealsberufung.at per E-Mail

q Als Probeexemplar (1x) Wir möchten Familie als Berufung auch anderen Familien weitergeben und bestellen q einmalig

weitere _____ Stück!

q regelmäßig weitere _____ Stück!

Wir möchten ein Geschenkabo für folgende Familie, folgenden Leser für die Dauer eines Jahres (4 Ausgaben) bestellen: q Geschenkabonnement (4 Ausgaben) ab der kommenden Nummer

familie.als.berufung@schoenstatt.at per Telefon

Familie Fellhofer 01/282 71 57 per Post

Schönstatt am Kahlenberg, 1190 Wien

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ERSTE Österr. Sparkasse, BLZ: 20111, Kontonr. Österreich: 286 504 613 00, Kontonr. EU (außer Schweiz): IBAN: AT502011128650461300, BIC: GIBAATWW, Kontonr. Schweiz: IBAN CH2709000000855876735 BIC: POFICHBEXXX Die FAB erscheint viermal im Jahr und wird nur durch Spenden finanziert. Richtwert/Jahr: Österreich € 13, EU € 18, Schweiz SFr 23, Übersee € 30

Vorname, Familienname:

Vorname, Familienname:

unsere Adresse:

Adresse für Geschenkabo:

Telefon:

Telefon:

Unterschrift:

Familie als Berufung ist eine Zeitschrift von Familien für Familien, Mütter und Väter. Sie berichtet von geglücktem Leben und will andere anstecken, miteinander weiter zu wachsen - als Paar und mit den Kindern. Wir freuen uns, wenn Ihnen die FAB gefällt und wenn Sie sie auch an andere Familien, Mütter und Väter weitergeben. Herzlichen Dank! Familie als Berufung 2/2017

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Shop F AB

Bestellkarte Familyshop Meine Bestellung:

per E-Mail oder Fax: Schönstatt Familyshop familienbuero@schoenstatt.at Fax: 01/320 13 07 - 111

Für den Unkostenbeitrag (bitte beachten: zzgl. Porto! Versandkosten ins Ausland können entsprechend hoch sein) erhalten Sie mit der Bestellung einen Zahlschein. Vorname, Name: Adresse: Telefon: Unterschrift:

Anzahl

Buch: „Gemeinsam Stärker“ _______________ Buch: „Als Ehepaar heilig werden“ _______________ Buch: „Das Wachstumsprinzip“ _______________ Podcasts: „Ideal und Wirklichkeit“ _______________ Podcasts: „Work-Life- Balance“ _______________ Podcasts: „Pubertät“ _______________ Podcasts: „Das wünsch ich mir von Dir“ _______________ Der Krug: Abbildung Gnadenquelle _______________ Der Krug: Text _______________ Mutter unserer Häuser _______________ Impuls-CD: „Mann und Frau“ _______________ Impuls-CD: „Einander besser verstehen“ _______________ Impuls-CD: „...damit unser Feuer brennt“ _______________ Impuls-CD: „Konflikt & Versöhnung“ _______________

Mit Ihrem Einkauf im Schönstatt Familyshop unterstützen Sie den Familienfonds. Dieser Fonds setzt ein Zeichen der Verbundenheit mit kinderreichen Familien. Für Familientagungen gibt es die Möglichkeit, um Förderung der Kosten ab dem dritten Kind aus dem Spendentopf des Familienfonds anzusuchen.

Gemeinsam stärker!

Für das Leben in unserem Haus:

familyshop.schoenstatt.at € 8,-

Das Eheteam Gesprächsbuch

Rückmeldekarte für Bestellungen im Family-Shop ausfüllen, ausschneiden und gleich wegschicken!

per Post: Schönstatt Familyshop Schönstatt am Kahlenberg 1190 Wien

So bestellen Sie im Familyshop am Kahlenberg:

Als Ehepaar heilig werden

€ 5,-

Pater Tilmann Beller

96 Seiten, ISBN 3-85028-350-X

Das Wachstumsprinzip

€15,-

Ingeborg und Richard Sickinger Edition Himmelwärts, 2014, 220 Seiten, ISBN: 978-3-200-03899-8 Gb PODCASTS zum Nachhören auf CD

Virtuelles Heiligtum - Power your life! Podcasts mit den Themen:

€ 7,-

„Ideal & Wirklichkeit“ Pater T. Beller „Work - Life Balance“ Pater T. Beller „Pubertät“ Pater E. Busse „Das wünsch ich mir von Dir“ Pfarrer Dr. B. Mucha

Impulse für Familien auf CD

€ 7,-

Zum Nachhören und Nachspüren: u.a. zu: Sr. M. Gertraud Evanzin: „Mann und Frau - wir sind einfach anders, faszinierend“ Gabi & Martin Kräftner: „...damit unser Feuer brennt“ Pater Felix Strässle: „Konflikt & Versöhnung“

Der Krug

€ 15,-

Im Hausheiligtum können wir unsere Freuden und Sorgen für Andere fruchtbar machen - so wird unser Haus zur Gnadenquelle! Höhe: 15cm; mit Text oder Abbildung Gnadenquelle 42  Familie als Berufung 2/2017

Mutter unserer Häuser

€ 21,-

Die „bewegliche Außenstelle“ unseres Hausheiligtums - damit Bekannte oder Nachbarn die Kraft unseres Hausheiligtums erfahren können.


Ehevorbereitung mit Tiefgang

Sechs Abende für ein Leben lang Ehevorbereitung mit Tiefgang sechs Abende für ein Leben lang! Wien

NÖ Amstetten

NÖ Stift Zwettl

Beginn Kurs 3/2017, 1. Abend Freitag, 15. September 2017, 19 Uhr Ort: Kahlenberg, Wien

Beginn Kurs 5/2017, 1. Abend Freitag, 8. Oktober 2017, 18-21 Uhr Ort: Amstetten, Pfarre Herz Jesu Info: Fam. Gruber, 0650/6740675 TRautEUch@sternenhaus.at

der nächste Kurs findet voraussichtlich Jan/Feb 2018 statt Info: Fam. Doris und Andreas Hönig 0676/6052631 fam.hoenig@aon.at

Beginn Kurs 4/2017, 1. Abend Sonntag, 5. November 2017, 19 Uhr Ort: Pfarre St. Claret, 1220 Wien Info: Fam. Tod, 0676/5754100 kontakt@schoenstatt.at

Steiermark - Mitte Beginn Kurs 1/2017, 1. Abend Freitag, 31. März 2017, abends Ort: Graz Info: Fam. Lang 0664/73016235 hermann.lang@aon.at

Vorarlberg Beginn Kurs 2/2017, 1. Abend Freitag, 20. Oktober 2017, 19:30-22:30 Ort: Pfarrheim Gisingen, Sebastianplatz 8, 6800 Feldkirch/Gising Info: Fam. Alton 0660/6669640 christoph.alton@gmail.com

NÖ Stift Göttweig Beginn Kurs 2018, 1. Abend Freitag, 16. Februar 2018, 19-22 Uhr Ort: Stift Göttweig - Jugendhaus Info&Anmeldung: Fam. Doris und Andreas Hönig 0676/6052631 fam.hoenig@aon.at

NÖ Stift Seitenstetten der nächste Kurs findet voraussichtlich Jan/Feb 2018 statt Info: Fam. Doris und Andreas Hönig 0676/6052631 fam.hoenig@aon.at

Diese sechs Abende waren ganz wertvoll für uns als Paar. Wir haben Anregungen für viele Gespräche bekommen, die wir sonst vor unserer Hochzeit wahrscheinlich nie geführt hätten.

Schönstatt Ehevorbereitung mit Tiefgang

Sechs Abende für ein Leben lang 1. Abend: Wir bauen das Haus unserer Ehe! (Gespräch und Konfliktlösung) 2. Abend: Du und ich - Wir gehören zusammen (Mann und Frau) 3. Abend: Wir werden eins in der Liebe (Sexualität - Familienplanung) 4. Abend: Wir leben aus dem Sakrament der Ehe 5. Abend: Wir gestalten das Haus unserer Ehe 6. Abend: Wir bereiten unseren Hochzeitstag vor

Mehr Info unter: www.traut-euch.at

Familie als Berufung 2/2017

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vo n F a m i l i e n , fü r F a m i l i e n 2/2017

Familie als Berufung Die Zeitschrift für Paare, die zusammenbleiben wollen! Mutmachende Erfahrungen von Ehepaaren, Familie und Arbeit in Balance halten

die mit Begeisterung Familie leben. Tipps und Know-how, wie man Glaube und Leben erfolgreich miteinander verbinden kann.

Ein Netzwerk von gleichgesinnten Familien als Stärkung für den eigenen Weg. DRAN b l e i b e n

Dieses Exemplar von Familie als Berufung wurde von folgender Familie aufgelegt:

P.b.b. Erscheinungsort Wien • Verlagspostamt 1190 Wien 02Z031822S die Kultur des zuhörens


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