Familie als Berufung
Die Zeitschrift für Paare, die zusammenbleiben wollen
stell dir vor, ehepaare, die Familie begeistert leben, schreiben über ihre erfahrungenmit allen Kämpfen und Katastrophen, mit allen Freuden und erfolgen... das ist die Fab!
Die Zeitschrift für Paare, die zusammenbleiben wollen
stell dir vor, ehepaare, die Familie begeistert leben, schreiben über ihre erfahrungenmit allen Kämpfen und Katastrophen, mit allen Freuden und erfolgen... das ist die Fab!
Familie bednarik
„unsere liebe füreinander und zu unseren Kindern genießen und unsere Verbindung mit dem lieben gott pflegen.“
Familie socher
Familie Pernerstorfer
Familie zöhrer
„gut verwurzelt mit dem Blick nach oben an der „neuen stadt“ bauen.“
... den Partner nach 15 Jahren Ehe noch lieben! echt jetzt?
... eine gesunde Work- l ife Balance und l eben aus christlichen Werten! normal?
...die Kinder zu starken und freien Persönlichkeiten erziehen, die mit beiden Beinen im l eben stehen! Übertrieben?
Wir suchen neue Wege, wie Ehe und Familie heute gelingen kann und Freude macht. Dafür ist die FaB unsere Plattform.
liebe leserinnen, lieber leser,
Es wird Frühling – und damit steht dem Hause umschaden wie jedes Jahr im Februar & märz ein geburtstags-marathon ins Haus. Doch diesmal ist es ein wenig anders – die halbe Familie ist krank. Damit fällt kommendes Wochenende die geplante Feier, das ersehnte Wiedersehen mit unserer Familie leider ins Wasser. manchmal kommt es eben anders.
Familie höllwerth
„Vertrauen auf gott und seine Hilfe - weil er uns einander und die Kinder anvertraut hat.“
Familie schiffl
Familie sickinger
„als Eheteam ist es einfach schöner. gemeinsam bauen wir an einer neuen Welt.“
Familie riedenauer
Gottesmutter von schönstatt
anders – vor allem früher – als geplant kommt oft auch das lebensende. Ein thema dieser FaB handelt von tod und trauer. Wir sind bewegt von den eingelangten Beiträgen der FaB schreiber. Wie sie diese schweren stunden vor, während und nach dem tod ihrer angehörigen durchlebt haben und sich in den Willen unseres liebenden Vaters hineingekämpft haben, lässt uns bewusst werden, dass jeder augenblick in unserem leben kostbar ist.
auch beim thema Vorsehungsglaube geht es darum, den lieben gott hinter den alltäglichen Dingen zu erkennen und wahrzunehmen. Je öfter uns das gelingt, umso mehr können wir ihm dann auch im täglichen leben vertrauen und gewinnen auch in herausfordernden situationen die sicherheit, dass er als liebevoller Vater immer bei uns ist. Dafür finden wir in dieser FaB eindrucksvolle lebensbeispiele.
schließlich habe wir noch ein thema, welches uns auf den respekt und die Ehrfurcht gegenüber unseren Kindern hinweist: Erwachsen werden lassen. Wir wollen, dass unser Kind zu einem freien, starken, priesterlichen menschen heranreift. Da müssen wir uns selbst in der ein oder anderen Hinsicht zurücknehmen. Es war für uns eine Freude, die Erfahrungen unserer schreiber zu dieser FaB zusammenzustellen.
dolores und reinhard Klaffenböck aus neuhofen an der Krems/linz land OÖ
Familie als berufung bedeutet für uns ... ... dass Liebe und Hingabe im Mittelpunkt stehen.
Familie Fink
Familie russold
Wir hoffen, dass wir mit dieser FaB auch ebendiese Freude an alle adressen, in alle Häuser, in alle Familien und gemeinschaften hinausschicken können. in diesem sinne: Wir wünschen all unseren lesern viel Freude mit dieser neuen ausgabe der FaB Claudia & Klaus
Die FaB verbindet alle Familien und Familienbegeisterten, die ein gemeinsames Ziel haben: an einer durch Familien erneuerten, christlichen Welt mitzubauen. und es werden immer mehr!
so können sie die Fab bestellen:
Fab-telefon 01/282 71 57
Familie Fellhofer familie.als.berufung@schoenstatt.at
u n S e R e Kinde R
(Er) Wachsen (werden) lassen - Familien erzählen › sE it E 8
Pater Kentenich - (er) Wachsen (werden) lassen sE it E 15
arbeitsmaterial: (Er) Wachsen (werden) lassen › sE it E 16
(Er) Wachsen (werden) lassen - Eheteamfragen sE it E 18 Kindermund - Kinder erzählen sE it E 26
un S e R Z u hau Se
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Bei Interesse bitte melden bei Fam. Schiffl +43 699 12260455 schiffl@aon.at
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Familie als berufung
mmXXiii Erscheinungsjahr, 1/2023, Frühling issn 1682-3133 Erscheint 4x jährlich. Bezug kostenlos, bitte um freiwillige spenden zur Deckung der Druckkosten.
richtpreise 2023:
Jahresabo Österreich € 20.-, Jahresabo Eu € 25,-, Jahresabo schweiz sFr 28,-, Jahresabo Übersee € 35,-
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Chefredaktion: Claudia und Klaus umschaden
inspiratorische Kräfte: irs, Hms smm PJK, mta
layout: tamara Fink
alle: schönstatt am Kahlenberg, 1190 Wien
e-mail: familie.als.berufung@schoenstatt.at
homepage: www.familiealsberufung.at
Redaktionsteam für 2023: Fam. rehor, Fam. Fürlinger, Fam. Pernerstorfer, Fam. Zöhrer, stefan Keznickl, Fam. umschaden
arbeitsmaterial: Fam. schiffl, sr. gertrud-maria Erhard, Fam. Bosch
schönstatt ist eine Erzieher- und Erziehungsgemeinschaft. sie gilt als weltweite Erneuerungsbewegung in der katholischen Kirche.
illustrationen: Wolfgang Krisai Fotos: Fam. Bosch, pixabay, timothy Vogel
Cover-Foto: Fam. Klaffenböck Korrektur: s Höfer, C. Bednarik r sonnleithner, V. steurer Versand: Fam. Fellhofer
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Vorsehungsglauben- Familien erzählen sE it E 20 arbeitsmaterial: Vorsehungsglauben › sE it E 30
Vorsehungsglauben- Eheteamfragen › sE it E 32
trauer & tod- Familien erzählen sE it E 33 arbeitsmaterial: trauer & tod sE it E 40 trauer & tod- Eheteamfragen sE it E 42
unsere liebe - ein Dauerbrenner - Ehepaare erzählen › sE it E 44
un S e R e Bewegung
Kinderland neu sE it E 19
Keep Cool sE it E 43
Jeder hat etwas zu sagen, hat ein wichtiges Charisma, hat einen strahl der Wahrheit gottes in sich, soll sich einbringen.
Was unsere Welt der Komplexität, Vernetzung und der Veränderung dringend benötigt
Wir leben in einer Zeit, wo die Welt zusammengewachsen ist. Durch i nternet, s ocial m edia und Fernsehen erleben wir alle großen Weltereignisse in Echtzeit und ganz nahe. P. Kentenich hat bereits in den 1950er-Jahren als das charakteristische m erkmal der neuesten Zeit eine „bislang ungekannte äußere n ähe aller m enschen unter- und miteinander“ beschrieben. Eine „zusammengeballte l ebensgemeinschaft und s chicksalsverstricktheit der g esamtmenschheit“ ist am Entstehen.
Unser jetziger Papst, Papst Franziskus, nimmt diese Entwicklung ebenfalls wahr.
Seine Botschaft: Unsere moderne Welt in ihrer Komplexität und umfassenden Vernetzung und Geschwindigkeit der Veränderung bedarf einer neuen Vorgehensweise der Kirche als Antwort.
Es geht ihm nicht so sehr um strukturelle Änderungen, sondern um eine neue Art des Zusammenarbeitens und Zusammenwirkens – mit einem Wort: Synodalität. „Die Welt, in der wir leben und die in all ihrer Widersprüchlichkeit zu lieben und zu dienen wir berufen sind, verlangt von der Kirche eine Steigerung ihres Zusammenwirkens in allen Bereichen ihrer Sendung.
Genau dieser Weg der Synodalität ist das, was Gott sich von der Kirche des dritten Jahrtausends erwartet.“ (Papst Franziskus, Ansprache vom 17. Oktober 2015). Aktuell stehen wir mitten in der Weltsynode – in drei Stufen: auf Ebene der Länder, der Kontinente und der Weltkirche –, die 2024 zu einem Abschluss kommen wird.
Eine zusammengewachsene Welt fordert eine zusammenwirkende Kirche, wo wir als Gläubige – Laien und Priester, Ehepaare und Schwestern, Jugendliche und Bischöfe – einander wahrnehmen und einander hören. Wo wir in den Herausforderungen der Zeit gemeinsam wahrnehmen, was Gott jetzt von uns will und gemeinsam danach handeln – um Kirche der Zukunft, um Heilige Stadt zu bauen.
Unser Jahresmotto zeigt die Richtung auf, wie das gehen kann: „Dein Charisma - unser Schönstatt“. Das Hören aufeinander bedeutet: Jeder hat etwas zu sagen, hat ein wichtiges Charisma, hat einen Strahl der Wahrheit Gottes in sich, soll sich einbringen. In diesem dynamischen Bild der Kirche, wo wir uns um Gott und die Gottesmutter scharen, wo wir unterwegs sind und Antwort geben, wird Kirche immer neu - da leuchtet dieser Satz auf: Schönstatt besteht und wächst aus den Charismen der Einzelnen; genauso besteht und wächst unsere Kirche aus den Charismen der Einzelnen; und genauso besteht und wächst jede echte Gemeinschaft, ob im familiären oder beruflichen Umfeld, aus den Charismen der Einzelnen.
Eine Schönstatt Familienrunde hat von einer interessanten Erfahrung erzählt, wie sie das letzte Rundentreffen gestaltet haben: Erstens hat jede/r von sich selbst erzählt, welche Charismen und Talente er/sie bei sich selbst sieht (keine falsche Bescheidenheit ;-)); zweitens haben die anderen dann ergänzt,
welche besonderen Fähigkeiten sie an dem einzelnen wahrnehmen; und drittens haben sie gemeinsam überlegt: Wo stehen wir – und was können wir bewirken mit unseren Talenten? – Die Freude über diesen Vorgang hat den Erzählenden aus den Augen geleuchtet; der ganze Vorgang war gesegnet.
Unser Symbol der Heiligen Stadt – in der Mitte der Grundstein und rundherum die Häuser – bringt diese Botschaft der Synodalität symbolisch zum Ausdruck: Die vielen Personen und Familien sind sichtbar, ausgedrückt in den Häusern der Heiligen Stadt, die gemeinsam unterwegs sind und die Vielfalt der Charismen darstellen. Die Heilige Stadt ist das große Ziel der Kirche (wir lieben die Stelle im Katechismus, die das beschreibt), und sie ist im Hören und Wirken Gottes am Entstehen.
Als Ehepaar und Familie ist unser Haus ein Raum, wo wir uns immer neu bemühen, einander wahrzunehmen und aufeinander zu hören. Als Ehepaar üben wir diese Synodalität immer wieder, sie ist eine Kernkompetenz unserer Ehe, ein Herzstück unseres Miteinanders. Mit Gott in unserer Mitte, im Hausheiligtum können wir uns gegenseitig unterstützen, und mit der Inspiration Gottes gemeinsam unseren einzigartigen Weg finden und gehen.
Als Ehepaar ringen wir um die Relevanz, die Bedeutung des Glaubens, wie er uns konkret helfen kann, Familie gut zu leben und Stärkung für unseren Weg als Ehepaar zu bekommen. Wo wir gemeinsam mit anderen Familien die Herausforderungen der Zeit angehen, ist diese Synodalität spürbar: sei es im Umgang mit Handy oder Social Media, sei es bei der Erziehung der Kinder im Spannungsfeld mit anderen Ways of life. Synodalität bedeutet auch, das Evangelium in unserer heutigen Welt zu verkünden: durch den gelebten Glauben, durch Zeugnis und Vortrag oder dadurch, dass wir anderen Menschen Heimat schenken…
„Familie als Berufung“, die FAB, ist eine Zeitschrift, wo wir diese Synodalität erfahren können. Die Redakteure und Redakteurinnen der FAB sind Hörende: Sie tragen zusammen, was Familien bewegt (so kommen die Themen zustande), sie hören sich um, wo es geglückte Erfahrungen gibt und bitten: „Schreibt das auf, das können andere Familie brauchen!“ Die FAB führt zu einer „Steigerung ihres Zusammenwirkens“ – die Erfahrungen der einzelnen Familien werden verstärkt durch die FAB. Hinter jedem Beitrag ist eine konkrete Familie, die in Verbundenheit mit anderen unterwegs ist. Auch hier ist Heilige Stadt spürbar - viele Häuser, die miteinander verbunden sind, Individualität und Vielfalt hat Platz, die Anliegen klingen zusammen, Gott ist in der Mitte, es entsteht ein Weg der Kirche der Zukunft. Jede FAB ist ein neues Zeugnis davon.
Synodalität ist ein Konzept, das sich leicht in Worte fassen lässt, aber nicht so leicht umzusetzen ist, sagt unser Papst. Unsere Erfahrung ist es, dass P. Kentenich ein Prophet ist, der unsere Zeit mit ihren Herausforderungen – mit Hilfe der Gottesmutter und durch einen tiefen, aktiven Vorsehungsglauben – vorausgesehen hat. Das gelebte Schönstatt ist Antwort, ist ein Modellfall, wie Kirche der Zukunft sein kann. ◆
Eure Richard & Ingeborg Sickinger„Die Heilige stadt ist das große Ziel der Kirche, und sie ist im Hören und Wirken gottes am Entstehen.
Immobilienbüro zu arbeiten. Das gefiel ihm so gut, dass er nach dem Zivildienst diesen Weg weiter verfolgte und eine Ausbildung in diesem Bereich begann, die er mittlerweile auch abgeschlossen hat.
So hat ein Versäumnis in diesem Fall zu etwas sehr Gutem geführt. Für uns als Eltern war wichtig, dass er die Verantwortung selbst trägt und sich um seine Belange kümmert. Das hat er immer mehr gelernt und ist nun zu einem selbständigen Erwachsenen gereift. ◆
das Hotel Mama & Papa.
Es nimmt freilich einiges an Zeit in Anspruch, wenn wir zu zweit, zu dritt, zu viert in der Küche stehen, vieles erklärt wird, vieles geübt werden muss, damit es zur Routine werden kann, vieles am Schluss dann wegzuräumen ist. Die Erfahrung zeigt im übrigen: Unmittelbar nach dem Kochen lässt die Motivation zur gemeinsamen Tätigkeit entscheidend nach, sodass Putzen und Abwasch in der Regel uns Eltern bleibt.
ich dachte, das kann doch nicht wahr sein, dass er sich noch überhaupt nicht darum gekümmert hat.
du darfst selbst entscheiden
Wenn wir an unsere Eltern denken, ab wann haben sie uns als Kinder und Jugendliche eigene Entscheidungen treffen lassen? u nd wie ist das jetzt bei uns: ab wann lassen wir unsere eigenen Kinder große Entscheidungen treffen? Was dürfen unsere Kinder selbst und ab wann? Woran wachsen unsere Kinder bzw. woran sind wir in unserer Jugend innerlich am meisten gewachsen?
i n den folgenden l ebensbeispielen erzählen Familien aus ihrem a lltag – wie sie ihre Kinder auf das Erwachsen werden – und sich selbst auf das Erwachsen werden ihrer Kinder – vorbereiten.
Verantwortung übernehmen
Ein Versäumnis mit Happy End
Unser Sohn Tobias machte mit 19 Jahren Matura, schon mehr als ein Jahr davor war er bei der Musterung. Dort entschied er sich für den Zivildienst, den er gleich nach der Matura bei der Rettung beginnen wollte.
Kurz nach der Maturareise fragte ich ihn, wann es denn mit dem Zivildienst losgeht. Er sagte: „Ah, da muss ich ja noch anrufen.“ Ich war überrascht und dachte, das kann doch nicht wahr sein, dass er sich noch überhaupt nicht darum gekümmert hat.
Es vergingen noch ein paar Tage, bevor er endlich zum Telefonhörer
griff. Nicht sehr überraschend stellte sich heraus, dass sie bei der Rettung nicht in Jubel ausbrachen, dass er sich endlich meldet, sondern dass er 10 Monate warten musste, bevor er beginnen konnte.
Für ihn war es aber keine Option, irgendeine andere Zivildienststelle anzunehmen.
Wir setzten uns mit Tobias zusammen und sagten ihm, dass es ok ist, wenn er das so macht, dass er aber sicher keine 10 Monate hier herumsitzt und auf den Zivildienst wartet. Wir haben ihm gesagt, dass er mit Hochdruck nach einem Job suchen soll, den er bis dahin machen kann.
Schon fünf Tage später wurde er fündig und begann in einem
Kontrolle ist gut Vertrauen ist besser
Wenn unsere Jugendlichen nicht alles erzählen oder die Wahrheit manchmal verdrehen, haben sie Angst vor negativen Konsequenzen. Durch einen guten Mix von klaren Regeln, stetiger Kontaktpflege, viel Geduld und kleinen spürbaren Liebesbeweisen (z.B. ein Snack um 2h nach dem nach Hause kommen), kann man den Boden dafür bereiten, dass sie uns wieder mehr vertrauen. Wenn sie sich dann uns gegenüber öffnen, ist das allerdings immer ein Geschenk. ◆
hotel mama & Papa
Wir haben kaum konkrete Vorstellungen, was unsere Kinder wann können sollten. Darüber sind wir froh, denn mittlerweile lässt sich erkennen, wie unterschiedlich schnell jedes einzelne von ihnen ist. Aber Kindergartenreife (und was dazugehört) mit 3 Jahren, Schulreife mit 6 Jahren haben wir doch angepeilt. Jetzt befinden wir uns in dem Stadium, in dem wir uns überlegen, was unsere Kinder können müssen, wenn sie mit 18 reif für ein selbständiges Leben sein sollen. Egal, ob sie, sofern sie studieren, noch ein paar Jahre zuhause wohnen. Irgendwann sperrt
Die Wäsche ist ein weiterer Punkt. Aufhängen, Abnehmen und Wegräumen geht schon recht gut, aber wie steht’s mit der Bedienung der Waschmaschine? Wie oft muss ich es meinen Kindern erklären, damit ich ihnen vertrauen kann, dass sie die Hosentaschen kontrollieren, damit keine Taschentücher mitgewaschen werden? Dass eh keine dunklen Teile in die Trommel kommen und dann die weiße Wäsche nicht mehr ganz weiß ist? Und wann sind sie groß genug, um mit dem Bügeleisen zu hantieren?
Bei anderen Dingen merken wir, dass wir offenbar selbst schon nicht in vollem Umfang auf Selbständigkeit hin erzogen worden sind. Eine Lampe hängt von uns beiden lieber keiner auf. Obwohl das eigentlich, wie die Erfahrung anderer Menschen zeigt, durchaus eine unkomplizierte handwerkliche Tätigkeit ist. Kennen wir Menschen, denen wir vertrauen, die unseren Kindern Dinge zeigen können, die wir selbst nicht beherrschen? Unser eigener Horizont muss ja nicht notwendiger Weise den Horizont unserer Kinder beschränken.
Im Hotel Mama & Papa sind Gäste gern gesehen, für einen verlorenen Sohn oder eine verlorene Tochter wird die Tür immer offen stehen. Aber auf den Auszug aus dem trauten Heim müssen wir unsere Kinder vorbereiten. Das hat nichts mit mangelnder Liebe zu tun, sondern mit dem Wahrnehmen unserer
Kennen wir menschen, denen wir vertrauen, die unseren Kindern Dinge zeigen können, die wir selbst nicht beherrschen?
mit 15 war es meinem sohn dann eine Zeit lang wichtig, dass er mir nicht mehr alles erzählen muss.
Verantwortung für die Erziehung zu selbständigen Menschen. ◆
Ich bin selbst mit viel Freiheit aufgewachsen, mein Mann ebenso. Gleichzeitig haben wir (beide in unseren Herkunftsfamilien, aber besonders auch in unserer Familie) immer viel Wert auf Ehrlichkeit und ein gutes Vertrauensverhältnis gelegt.
Unsere Kinder durften schon im Volksschulalter vergleichsweise viel. Wenn sie für einen
Schulweg mit einer Gehzeit von 20 Minuten eine Stunde gebraucht haben, war das für mich normal. Ich konnte mich freuen über die Erfahrungen, die sie dort gemacht haben. Zu einem besonders langen Heimweg kam es einmal bei einem Nieselregen – mussten sie am Heimweg doch alle Schnecken retten!
Mit 15 war es meinem Sohn dann eine Zeit lang wichtig, dass er mir nicht mehr alles erzählen muss. Er verriet mir gerade noch, dass er am nächsten Tag erst um ca 20-21 Uhr heimkommen würde, war aber nicht bereit zu erzählen, was er vor hat. Beim Heimkommen war ich sehr erstaunt zu erfahren, dass er von St. Pölten nach Wien gefah
Spray-Versuche unternommen hat. Das hat er sich alles selbständig organisiert, am Abend zeigte er stolz ein Foto seines Erstlingswerkes her.
Ein Monat später, in den Sommerferien verkündete er, dass er zu seinen Schulfreunden fahren und erst am nächsten Tag wieder heimkommen würde. Er war nicht bereit, Namen zu nennen oder gar einen Ort: „Du kennst sie eh nicht“ war alles, was er antwortete. Das war ein Moment, in dem ich schon etwas schlucken musste. Ich habe dann abgewogen: es war ihm sehr wichtig, das alleine durchzuziehen, ohne dass ich Genaueres wusste –ich war aber sicher, dass ich mich auf ihn verlassen konnte. Und so ließ ich ihn ziehen, letztlich mit einem guten Gefühl. Am nächsten Tag berichtete er, dass er mit mehreren Schulfreunden (ich erfuhr dann sogar die Namen) ein Baumhaus gebaut hatte und dass sie alle im Heuschober in Schlafsäcken übernachtet hatten.
Wir sind beide gewachsen an diesen Erfahrungen. Mein Sohn brauchte damals die Abgrenzung, und ich bin froh, dass ich ihn gewähren lassen konnte. Die Phase der Abgrenzung war sehr kurz, bald habe ich wieder viel mehr erfahren – auch vorab. Seine Schulfreunde fuhren übrigens im Jahr darauf ein paar Tage mit uns auf Urlaub. ◆
interview …
… mit einem (fast) Erwachsenen
Papa: Eine Frage, so kurz vor deinem 18.Geburtstag: Wie ist das so mit dem Erwachsen werden mit uns als Eltern?
Sohn: Es ist sehr schön zu sehen, dass ihr mir sehr jetzt viele Freiheiten lasst. Das ist sehr schön für mich und tut mir gut. Früher hatte ich nicht so viele Freiheiten, daher
schätze ich sie jetzt viel mehr. Zum Beispiel, dass ich jetzt nicht mehr fragen muss, wie lang ich fortgehen darf oder dass ihr mich nicht trackt, so wie das die Eltern von einer Klassenkollegin von mir machen.
Papa: Eine deiner größten Freiheiten bis jetzt war, dass du letztes Jahr allein auf Urlaub fahren durftest. Wie war das?
Sohn: Ich und mein bester Freund wollten ein Abenteuer gemeinsam erleben. Wir haben gebrainstormt und haben dann entschlossen auf eine Almhütte zu fahren. Wir haben uns natürlich alles alleine organisieren müssen. Das war gar nicht so leicht. Aber der Urlaub war echt Hammer. Wir waren ganz oben auf den Bergen, haben in kalten Seen gebadet und haben uns echt frei gefühlt.
Vater: Was hast du daraus gelernt?
Sohn: Ich hab mich bei dem Urlaub echt erwachsen gefühlt, selbständig. Ich hab mich immer sehr sicher gefühlt, sehr stark und wir als Freunde sind auch gut zusammengewachsen. ◆
Unser Ältester hat uns vor kurzem mit der Idee überrascht, daß er mit seinem besten Freund eine Interrailreise machen möchte. Mein Mann konnte sich mit der Idee recht bald anfreunden – er ist selbst als Teenager schon ohne Eltern verreist und hat gute Erinnerungen daran. Ich, wiederum, bin generell eher zurück haltend und mußte mich erst mit dem Gedanken anfreunden. Da ich als Teenager keinerlei solche Erfahrungen gesammelt hatte, ist mir das nicht leicht gefallen.
Wir haben mit unserem Sohn sehr lange die Route besprochen, eini-
Es war ihm sehr wichtig, das alleine durchzuziehen, ohne dass ich genaueres wusste
Der moment, der für mich viel geändert hat, war als ich die Erkenntnis hatte, daß es mir nächstes Jahr genauso schwer fallen würde ihn reisen zu lassen wie dieses Jahr.
ges abgeändert damit die Sicherheit gewährleistet ist und sich auch alles gut ausgeht.
Der Moment, der für mich viel geändert hat, war als ich die Erkenntnis hatte, daß es mir nächstes Jahr genauso schwer fallen würde ihn reisen zu lassen wie dieses Jahr. Ich würde mir genau so viele Sorgen machen, würde Gefahren sehen, … Wir wissen, daß er vernünftig ist und gelernt hat Situationen richtig einzuschätzen. Sein bester Freund und Reisebegleiter ist ebenfalls klug und besonnen – mit ihm hat er eine gute Wahl getroffen.
Es war sehr hilfreich, daß ich auch mit meinem Mann unter vier Augen meine Sorgen und Bedenken besprechen konnte. Als Vater ist ihm das Wohlergehen unseres Kindes natürlich genauso wichtig wie mir, er hat jedoch auf manches eine andere Sicht und konnte mir viele meiner Ängste nehmen (wie gut, daß wir einander ergänzen können ).
Mittlerweile geht es mit der Planung weiter, ein Treffen mit dem Freund und dessen Eltern ist bereits geplant um in Ruhe alles durchzusprechen und zu überlegen.
Los zu lassen fällt uns als Eltern nicht leicht – andererseits freuen wir uns, welch starke Persönlichkeit unser Sohn entwickelt hat und wir wissen, daß die zwei Burschen unter dem Schutz unserer lieben Gottesmutter ein unvergeßliches Abenteuer erleben werden. ◆
Cooler urlaub
Das vermeintliche Paradies
Unsere Kinder sind inzwischen alle volljährig, die beiden ältesten wirklich erwachsen, da sie auch schon eigene Wohnorte haben, arbeiten und ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten.
Wir haben uns darum bemüht, unsere Kinder ihrem jeweiligen Alter entsprechend Entscheidungen treffen zu lassen und sie ermutigt, getroffene Entscheidungen auch durchzutragen. Das war nicht immer leicht. Vor allem da, wo wir den Eindruck hatten, dass die Entscheidung nicht die beste sein könnte. Jedoch waren wir da immer der Meinung: Die selbst gemachte Erfahrung ist für das Kind tausendmal besser als eine von uns getroffene Entscheidung. Ein Beispiel:
Mit 15 Jahren setzte sich unsere Miriam in den Kopf, mit einer Schulkollegin und deren Eltern in den Sommerferien drei Wochen nach Ägypten mitzufahren. Ich war darüber erstaunt, denn dieses Mädchen war keine echte Freundin von ihr, sie war in dem Fall eher „Mittel zum Zweck“, um ans Meer zu kommen und schnorcheln gehen zu können.
Dazu kam, dass der Urlaub alles andere als billig war. Miriams Freundin war ein Einzelkind, beide Eltern verdienten sehr gut, daher gingen die Urlaube dieser Familie in teure Ressorts, in die wir niemals fahren würden. Auch das übte wohl einen großen Reiz auf Miriam aus.
Wir besprachen das mit ihr und stellten ihr in Aussicht, dass wir ihr 500 Euro für den Urlaub zur Verfügung stellen können, denn sie wollte für diese Reise auf den Familienurlaub mit uns verzichten. Die fehlenden 800 Euro wollte sie selbst finanzieren mit Kinderbetreuen.
So ging die Reise also tatsächlich einige Monate später los. Die ersten drei Tage meldete sich Miriam gar nicht, am Tag vier rief sie heulend ihre große Schwester an. Sie verstand sich überhaupt nicht mit ihrer Schulkollegin, die Eltern waren ganz komisch und in dem vermeintlichen Paradies war es so heiß, dass man es nur im Wasser oder im Zimmer aushalten konnte.
Nun standen ihr aber noch mehr als zwei Wochen bevor.
Mich rief Miriam erst am sechsten Tag an und versuchte zuerst mir gegenüber nicht zu sagen, dass ihr der Urlaub überhaupt nicht gefällt. Doch nach den ersten Sätzen brach alles aus ihr heraus: Sie wollte nur nach Hause und mit uns Urlaub machen.
Wir bestärkten sie, jetzt das beste aus dieser Zeit zu machen und es so gut wie möglich zu genießen. Es gibt ja tatsächlich weitaus schlimmere Fehlentscheidungen, als in einen teuren Urlaub zu fliegen.
So freundete sie sich dann dort mit einem anderen Mädchen an und die Zeit ging dann doch noch ganz gut vorüber. Die Erfahrung war sehr wichtig für Miriam, seither überlegt sie sehr gut, wofür sie ihr schwer verdientes Geld ausgibt und mit wem sie ihre Freizeit verbringen möchte. ◆
segen für die zukunft Anpacken
Uns war es immer wichtig, dass unsere Kinder selbständig sind. Nicht nur im schulischen Bereich, sondern auch was die Arbeiten im Haushalt betrifft. Daher gab es bei uns Mithilfs-Dienste im Alltag. Egal ob beim Geschirrspüler ausräumen, kochen, einfachen handwerklichen Tätigkeiten, Badezimmer putzen, oder Wäsche zusammenlegen. Natürlich war das oft nervenaufreibend, konfliktgeladen und anstrengend für uns und unsere Kinder.
Heute sind wir sehr froh über diesen Weg, denn unsere Jugend kann im Prinzip alle Tätigkeiten im Haus übernehmen. Das entlastet uns, gibt ihnen Selbstvertrauen und ist ein Segen für ihre zukünftigen Familien. ◆
sicherer hafenDas Erwachsenwerden ist ein langer Prozess geworden. Die Pubertät beginnt früher, viele Kinder werden schon früh in überfordernde Verantwortung für sich selbst gestoßen, andere ohne jegliche Verantwortung bis zum 18. Geburtstag getragen...
Durch längere Ausbildungszeiten wohnten unsere Jugendlichen bis Mitte 20 zu Hause. Auch bei anderen Familien sehen wir das. In Krisen oder nach Beziehungsbrüchen kommen manche wieder heim, es ist ein Hin und Her – und mit ihnen viele neu erlebte Eindrücke.
Unsere Kinder übernahmen fortlaufend kleinere und größere Aufgaben im Haushalt wie auch in der Gesellschaft. Das freut uns sehr, wir haben nicht viel eingefordert, aber vorgelebt, dass wir füreinander und für andere da sind. Wir leben mit unseren Jugendlichen, aber wir können keine Probleme mehr für sie lösen, keine Entscheidungen statt ihnen treffen. Beraten muss vorsichtig erfolgen, damit die Verantwortung bei den Betroffenen bleibt. Wir fühlen uns noch als Heimathafen unserer Jugendlichen. Wartungsarbeiten, Auftanken, Reparieren kann bei uns passieren, bis sie die „eigenen Inseln“ gefunden haben. Von so mancher Erkundungsfahrt nehmen Sie neue Ideen mit nach Hause und wir schauen, ob wir auch unser Leben damit bereichern wollen, oder es lieber nur im Leben unserer Kinder Platz findet.
P. Kentenich, Gründer der Schönstattbewegung, sagte: „Wir dürfen den Menschen Dummheiten machen lassen, nicht seine letzten Autoritäten verpuffen lassen. Ich muss den jungen Menschen wohl bewahren vor Missgriffen, aber Dummheiten und Verirrungen darf ich zulassen.“ Wir wollen ihnen Freiräume für eigene Ent-
Wir haben nicht viel eingefordert, aber vorgelebt, dass wir füreinander und für andere da sind.
Wir konnten staunen über ihren mut.
scheidungen lassen, damit sie ausprobieren können!
einsetzen der talente Vor einiger Zeit ist eine unserer Töchter mit ihrem Freund einige Monate durch Europa geradelt, dabei haben sie Länder und Leute kennengelernt. In den Niederlanden sind sie dann auf einem Festival gewesen und waren begeistert von der gemütlichen Stimmung. Sitzmöglichkeiten, Platz, nicht zu viele Leute, genau ihre Musik.
Ab dem Zeitpunkt hatten sie ein tolles Gesprächsthema mehr auf ihrer Reise. Wenn wir ein Fest planen würden, wie sähe das aus?
Gemeinsam spannen sie Ideen. Sie wollten sofort beginnen! Also beginnt die Suche nach einem Veranstaltungsort: was kostet das, wo und wann ist etwas möglich? Uns wird ein bisschen mulmig bei dem Gedanken, unsere Tochter setzt da ihr hart verdientes Geld ein, sie ist zu dem Zeitpunkt grad die Großverdienerin in der Beziehung… aber sie bleibt auch auf Tuchfühlung mit uns, wir bedrängen sie nicht, fragen nur nach wie es ihr damit geht- und merken, sie hat sich das gut überlegt, im Kopf eine Maximalgrenze festgelegt, wieviel es ihr wert ist, auch wenn´s schief geht. Mutig! Das ist das Beeindruckende gewesen: Die beiden verfolgen eine gemeinsame Sehnsucht, sind begeistert von der Idee und setzen das Schritt für Schritt in die Realität um, trotz Risiko, Geld und Ruf wird aufs Spiel gesetzt- und wir dürfen sie begleiten. Sie lassen uns teilhaben an ihrer Entwicklung.
Eine Woche vorher erzählt sie uns den Ablauf, und wir merken: sie haben sich selbst zu viel eingeteilt! Es ist wichtig, dass die leitenden Personen selbst freigespielt sind für die Betreuung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und für die Notfälle, die sicher kommen werden! Wir erklären den beiden dieses Prinzip, und sie stellen noch ein paar Kleinigkeiten um. Wir waren bei der Veranstaltung nicht dabei.
Wir trauten ihnen zu, dass sie das schaffen werden! Es ist ihr Projekt, und sie wollten es als Probe, um Selbstvertrauen für etwas Größeres zu gewinnen.
Natürlich, gern wären wir dabei gewesen, aber wir hatten einen Termin schon lange im Kalender… gut ist es gewesen, so konnten wir uns nicht einmischen, haben das letzte Zittern, ob auch Gäste kommen, nicht mitbekommen, erst spät in der Nacht die ersten Bilder von fröhlichen Menschen auf WhatsApp bekommen.
Finanziell ist es sich ausgegangen, sie haben aber auch schätzen gelernt, wie viel Arbeit dahintersteckt und wie viele Freundinnen und Freunde ihnen – einfach so – ehrenamtlich oder auch bezahlt – geholfen haben und gesehen, auf wen sie sich verlassen können. Wir waren so stolz auf die beiden! Wir konnten staunen über ihren Mut, etwas unter Risiko zu gestalten, staunen über das Organisationstalent und die Kreativität unserer Tochter, über die Leichtigkeit und die gut aufgebauten Netzwerke ihres Freundes. Voll Freude und Dankbarkeit haben wir alle daran wachsen dürfen. ◆
Gut gepackt
2 große Koffer und ein Rucksack, das Reisegepäck für unseren Sohn, der für ein Jahr ins Ausland geht.
Er hat die Koffer selbstständig ein paar Tage vorher gepackt, wir haben nur überlegt, was gut wäre, ihm noch mitzugeben.
Wenn unsere Kinder auf ihrer Lebensreise erwachsen und selbstständig werden, dann möchten wir ihnen auch ein gutes Reisegepäck mitgeben. Was könnte das sein und wann beginnen wir damit einzupacken?
Uns war von Anfang an klar, dass wir unseren Kinder soziale und christliche Werte auf ihrem Lebensweg mitgeben wollen. Und damit haben wir von Anfang an begonnen, den Kindern auch Rücksichtnahme gegenüber andern zu lernen, bei den Geschwistern, im Kindergarten, in der Schule.
Ebenso war für uns wichtig, die Kinder schon als Babys zu segnen, mit ihnen kindgerecht zu beten. Sehr hilfreich war dabei das Hausheiligtum, der Ort für unser Abendgebet. Dort sind auch vie-
le Kinderzeichnungen mit Bitten und Dank in den Krug gewandert. Ebenso waren unsere Kinder von klein auf beim Gottesdienst dabei, zuerst in der Spiel- und Zeichenecke, dann im Kinderwortgottesdienst und ab der Volksschule als Ministranten.
Seit kurzem sind unsere Kinder erwachsen geworden und ausgezogen. Wir freuen uns, wenn wir wahrnehmen, dass sie die sozialen und christlichen Werte übernommen haben und sie nun selbstständig leben. ◆
angenommen, wir sind eine Familie. Damit sind wir alle miteinander eine überindividuelle struktur. ich sehe da nicht nur die Einzelseele, ich sehe auch die gemeinschaftsseele. Wer es als Erzieher fertigbringt, seine maßnahmen nicht nur den Bedürfnissen des Einzelnen anzupassen, sondern auch denen der gesamtseele, der schafft eine tiefgreifende gemeinschaft. Der macht menschen, ohne es zu wissen, ungemein glücklich. Das setzt eine tiefgreifende Vertrauenspädagogik voraus: ch muss eine ständige Fühlung haben mit der Einzelseele, muss tag und nacht zur Verfügung stehen. alle einzelnen seelen sind in meiner seele, alles reagiert auf meine seele. Eine tiefe Demut gehört dazu. Wenn ich alle strömungen aufnehme, da können sie denken, was da alles auf mich geworfen wird. ich werde ‚geköpft‘. auch der beste Erzieher.
(Prinzipienlehre einer modernen Jugendaszese 1931; s 73)
Ebenso war für uns wichtig, die Kinder schon als Babys zu segnen.
Ein licht muss leuchten, ein Kind muss selbständig werden.
eigenständige Persönlichkeiten
„Wer alles im g riff hat, beschränkt das Wachstum auf die g röße seiner Hände.“ Dieser s pruch meines l ieblings-Pfarrers fällt mir immer ein, wenn es um das l oslassen geht. Kein m ensch kann alles im g riff haben, trotzdem versuchen es immer wieder welche. u nd der moderne m ensch hat es sogar zu seiner m axime gemacht. Der deutsche s oziologe Hartmut r osa nennt den Vorgang (in seinem Buch „ u nverfügbarkeit“): die ganze Welt verfügbar machen. a lles soll messbar, steuerbar und damit abgesichert sein. Es hat sich herausgestellt, dass das im Endeffekt nur noch mehr a ngst erzeugt.
Josef Kentenich definiert Erziehung so: Erziehung ist selbstloser Dienst am eigenständigen Leben. Gott schenkt uns ein Kind und will, dass aus diesem Kind eine eigenständige Persönlichkeit wird. Und uns Eltern braucht er als Mitarbeiter, die durch selbstlosen Dienst dieses eigenständige Leben ermöglichen. Ja, wenn das mit der Eigenständigkeit nur von Anfang an so wäre, werden sich Eltern eines Neugeborenen denken. Selbstloser Dienst ist von Anfang an gefragt, Eigenständigkeit steht erst am Ende einer längeren Entwicklung. Und trotz allem notwendigen selbstlosen Dienst darf man die Sache mit dem eigenständigen Leben nie außer Acht lassen. Behüten und Loslassen müssen Hand in Hand gehen: immer weniger Behüten, immer mehr Loslassen. Letztlich ist die Entwicklung des Kindes für uns Eltern unverfügbar. Das macht uns natürlich Angst und bereitet uns Sorgen. Doch Überbehütung ist nicht die Lösung, im Gegenteil: Sie erstickt das eigenständige Leben. In der Bibel heißt es: „Niemand zündet ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel“. Genau so wenig macht es Sinn, ein Kind groß zu ziehen und es unter einen Glassturz zu stellen, damit nichts passiert. Ein Licht muss leuchten, ein Kind muss selbständig werden.
Und dann kommt das Kind in die Pubertät. Jetzt wird es evident, dass das Behüten an seine Grenzen kommt. Das Kind wehrt sich sogar dagegen. Dabei lauern da draußen die Gefahren. „Kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder, große Sorgen“, sagt der Volksmund. Was sagt Kentenich? Er sagt: „Das Wertvollste in der Erziehung des jungen Menschen ist die Vertrauens-Pädagogik.“
Erziehung als selbstloser Dienst besteht nicht nur aus dem, was ich tue, sondern auch und viel mehr noch aus dem, was ich ausstrahle. Das kann man bei sich selbst wahrnehmen, wenn man krank zu einem Arzt geht. Wenn der Doktor Sicherheit ausstrahlt und vermittelt „Das wird schon wieder“, fühlt man sich gleich gesünder. Wenn er hingegen betrübt den Kopf schüttelt, …, dann ist besser man sucht sich einen anderen Arzt. Für die Erziehung gilt: Nichts strahlt so ein gutes Erziehungs-Klima aus, als wenn die Eltern ein tiefes Vertrauen haben und Vertrauen schenken. Es ist also zunächst eine Frage der Haltung.
Vertrauen als haltung des erziehers
Da beginnt die Erziehung eigentlich bei uns Eltern. Es geht um Selbsterziehung, um ein Erarbeiten eines tiefen Vertrauens in Gottes Allmacht und Güte. Wenn Gott mir ein Kind schenkt, dann hat er etwas vor mit diesem Kind. Es soll einmal genau wie wir selbst, am Liebesplan Gottes mitarbeiten – als
freie, starke Persönlichkeit. Und wenn da draußen die Gefahren lauern (und das tun sie), dann können wir das Kind „nur“ der Obhut Gottes anvertrauen. ER hat viel, viel, viel mehr Möglichkeiten, das Kind zu beschützen, als wir mit unseren bescheidenen menschlichen Fähigkeiten. Auf Gott zu vertrauen ist nicht Schwäche, sondern echte Stärke, die man durch eingestehen der eigenen Schwäche dazu bekommt. Eine Frau hat erzählt: „Oft bin ich im Hausheiligtum gesessen, wenn die Kinder aus der Disco nicht rechtzeitig nach Hause gekommen sind, und habe einen Rosenkranz gebetet. Und dann habe ich gespürt, wie ich ruhig geworden bin. Und dann habe ich mir gedacht: Sie wird gesund nach Hause kommen. Und es war auch so.“
Vertrauen in das Gute im Kind
In jedem Menschen steckt etwas Einzigartiges, etwas Großes. Und unser Kind ist sowieso großartig, auch wenn es manchmal nicht so aussieht. Gerade in der Pubertät bekommen wir Seiten unseres Kindes zu sehen, die wir vielleicht nicht wahrhaben wollen. Aber das muss manchmal so sein, gehört zur Entwicklung dazu. Gott lässt Fehler, Verfehlungen, Sünde zu, weil er daraus etwas Positives machen kann. In diesem Zusammenhang ist ein Rückbesinnen auf die eigene Jugendzeit hilfreich. Was haben wir da alles gemacht, wo wir uns denken: „Gut, dass das meine Eltern nicht gewusst haben.“ Oder: Es ist ja auch aus mir etwas geworden. Wir hören immer wieder die Frage: Und wann hat das Vertrauen ein Ende? Einfache Antwort: Nie! „Erziehung ist Nachahmung der Erziehertätigkeit Gottes“ (Kentenich). Gott hört nie auf mit dem Vertrauen, wir Eltern auch nicht. Das bedeutet ja nicht, dass ich keine Maßnahmen setze, aber mein Vertrauen hört nicht auf. Ein Vater hat uns immer wieder erzählt, dass der Sohn mit Geld nicht umgehen kann. Jetzt war der Sohn schon lange erwachsen, ist aber immer zum Vater gekommen, wenn er Schulden hatte. Der Vater hat brav gezahlt. Wir haben dem Vater öfters gesagt, dass er dem Sohn kein Geld mehr geben soll. Es hat nichts genützt. Irgendwann hat der Vater dann zu uns gesagt: Ich habe kein Vertrauen mehr, dass das was wird mit meinem Sohn. Aber er hat ihm weiter Geld gegeben. In der Vertrauens-Pädagogik ist es genau anders herum: Du kriegst kein Geld mehr von mir, damit du lernst mit Geld umzugehen. Aber: ich vertraue dir, dass du das kannst! Allein indem ich ihm kein Geld gebe, drücke ich schon mein Vertrauen aus, dass er es selbst hinbekommt.
Immer wieder erzählen uns Leute: „Meine Eltern haben mir einfach vertraut. Und das hat mir gut getan.“
Vertrauen verleiht Flügel Vertrauen ist Kraftnahrung für das Wachstum der Persönlichkeit und stärkt das Selbstvertrauen des Kindes. Ein Erziehungsprinzip, das von Anbeginn gilt: Was das Kind selbst tun kann, darf und soll es selbst tun. Und dann gibt es den Zusatz: Was das Kind selbst tun kann und ein bisschen mehr. Es soll keine Überforderung sein, aber eine kleine Herausforderung tut gut. Und für dieses bisschen mehr braucht es auch Vertrauen. Es braucht auch das Wissen um die Fähigkeiten des Kindes. Wie weit bist du in deiner Entwicklung und was kannst du schon selbst. Und da sind keine Normwerte gefragt, sondern das Gespür der Eltern. Bei einem Paar ist meistens einer vorsichtiger und einer etwas mutiger. Wenn beim Zutrauen der Mutigere das sagen hat, dann hat der Vorsichtige einen Beitrag für das Gnadenkapital und dann wird es gut. „Besser ein gebrochenes Bein, als eine gebrochene Seele“, hat Pater Beller, der Schönstatt in Österreich aufgebaut hat, immer gesagt.
„Besser ein gebrochenes Bein, als eine gebrochene seele“
Es geht da nicht um eine Diskussion, sondern um ein gegenseitiges Verstehen.
den mutigen gehört die Welt Meine Haltung überträgt sich auf das Kind: ängstlich oder mutig, immer vertrauensvoll oder unsicher. Und manchmal muss ich über meinen Schatten springen oder etwas dazu lernen, um meinem Kind zu ermöglichen, dass es eine starke Persönlichkeit wird. Ein Beispiel aus eigenem Erleben: Ich war damals 15 Jahre. Ein Freund von mir war Radrennfahrer, weil sein Vater auch einer war. Ich wollte auch Rennfahrer werden, aber meine Mutter hat mir immer abgeraten: Das ist viel zu gefährlich. Ich bin dann doch Rennen gefahren. Die eigene Sehnsucht war größer, als die Sorge der Mutter. Es ist mir nichts passiert, aber gewonnen habe ich auch nichts, weil ich immer selbst zu ängstlich gefahren bin. Ich habe meinen Freund beneidet, der dann viele Rennen gewonnen hat. Der hatte aber auch ein Problem: Sein Vater hat ihn ständig angetrieben und mein Freund hat mich beneidet, weil sich meine Eltern nicht eingemischt haben. Alle Eltern machen Fehler oder können aus ihrer eigenen Haut nicht heraus. Aber das ist nicht so schlimm. Gott findet Wege, dass etwas wird aus denen, die er in die Welt gesetzt hat, damit sie an seinem Liebesplan mitarbeiten.
zuhören und Fragen stellen
Junge Menschen wollen was erleben. Zum Beispiel: Radrennen fahren, mit Interrail durch Europa reisen, als Au-pair Mädchen nach Amerika gehen, … Ab welchem Alter geht das?
Ein gutes Gespräch mit dem Jugendlichen bringt Klärung für Eltern und Kind. Ein gutes Gespräch beginnt nicht mit: „Nein, auf keinen Fall! Da bist du noch viel zu jung.“ Ein gutes Gespräch beginnt mit echtem Interesse, mit Freude, dass das Kind erwachsen wird, mit Verstehen, dass das Kind was erleben will / wo dabei sein will, wo auch die Freunde sind. Und durch Fragen stellen (ehrliche, nicht inquisitorische) und die Antworten entsteht ein Bild von der ganzen Sache, wo am Ende für beide Seiten klar ist: Passt oder passt nicht oder passt mit ein paar Modifikationen. Es geht da nicht um eine Diskussion, sondern um ein gegenseitiges Verstehen. So ein gelungenes Gespräch ist ein großer Schritt in der Persönlichkeitsentwicklung für das Kind und für die Eltern. Es ist ein echtes Geschenk. Viel Freude beim erziehen. ◆
Wie geht es uns mit dem Behüten und loslassen unserer Kinder?
Was hat der liebe gott (großes) vor mit unseren Kindern?
Wo hat gott in meinem leben Fehler, Verfehlungen oder sünde zugelassen, damit er etwas Positives daraus hervorbringen kann?
(Wo) müssen wir maßnahmen setzen, obwohl wir unserem Kind weiter vertrauen wollen?
Wer von uns beiden ist der mutigere und was können wir unserem Kind als nächsten schritt zutrauen?
Dennoch gibt es da immer wieder Hoffnungsschimmer, situationen, in denen sich plötzlich eine türe öffnet.
endlos sorglos
Pater Josef Kentenich prägte das Zitat „ u nsere größte s orge sollte sein, endlos sorglos zu sein.“
Dass das nicht so einfach ist, zeigt die aktuelle Zeit voller Krisen, s orgen und Zukunftsängste. Dennoch gibt es da immer wieder Hoffnungsschimmer, s ituationen, in denen sich plötzlich eine t üre öffnet.
F a B Familien erzählen uns, wie sie in ihrem l eben konkret auf g ott Vertrauen, wie sie tagtäglich mit i hm rechnen. u nd wenn wir davon inspiriert auf unser bisheriges l eben zurück blicken, machen vielleicht auch wir die Erfahrung, dass wir von g ott geführt, ja sogar getragen wurden.
beschützt, geliebt, berufen
Meine Oma
Ich möchte erzählen über den unerschütterlichen Glauben meiner Oma. Meine Oma hat einiges mitgemacht, Armut und Hunger, Kinderarbeit, Krieg und die Angst um ihre Angehörigen. Aber sie ist mit ihrem starken Glauben an die Führung Gottes immer Goldgräberin gewesen. Stets sieht sie in allen das Gute, und wenn es ihr schlecht ging, hat sie sich die Menschen gemerkt, die ihr geholfen haben. Zum Beispiel hatte sie es schwer mit ihrer Schwiegermutter. Aber da war eine Tante, die hat der jungen Familie einen Wohnort angeboten, wo es kon-
Gegenteil, ich hab mich beruhigt gefühlt in meinen eigenen Sorgen. Mit einem fröhlichen „jetzt setz ich mich noch zum Adventkranz und sing ein paar Lieder für den lieben Gott“ verabschiedete sie sich damals.
Sie fühlt sich IMMER von Gott beschützt und geliebt, berufen, für ihre Lieben und die ganze Welt zu beten. Wer wohl aller in ihren jungen Jahren dazu beigetragen hat, diese Grundfestung bei meiner Oma zu legen, und ob uns das auch bei uns und unseren Kindern gelingt?
Ich übe noch. Am schwersten fällt es mir in einem Umfeld, wo geschimpft und Schuld zugewiesen wird. Wenn alles schlechtgemacht wird, das färbt dann auf mich ab. Dann brauch ich Zeiten des Alleinseins und Reflektierens, um mich davon wieder zu befreien, zu meinem Gottvertrauen zurückzufinden. Und trotzdem die Sorgen meiner Mitmenschen ernst zu nehmen. Oder bei schlimmen Schicksalsschlägen, und wenn ich es gut gemeint hab und dann alles verloren scheint.
geliebtes Gotteskind zu sein, den eigenen Beitrag leisten - und Gott übernimmt die Wandlung. ◆
sorgt euch nicht
Ich lege es Gott hin
„Sorgt euch nicht... Seht die Lilien auf dem Feld… Seht die Vögel am Himmel, sie säen nicht und ernten doch. (Mt. 6,25)
Das war das Tagesevangelium zu unserer Hochzeit! Wie sehr es unser Leben begleiten wird, wussten wir damals noch nicht und wie sehr der Vorsehungsglaube unser Leben bereichern und erfüllen wird, auch nicht: Heute sehen wir dankbar im Rückblick Gottes gute und treue Hand und seine Führung: wir haben ein Haus in herrlicher Lage gefunden und erwerben können, wir haben gesunde Kinder, Schwiegerkinder und Enkelkinder; als zu Beginn der Coronazeit unser Ort in Quarantäne kam, erhielten wir Nahrungsmittel, um unsere Großfamilie für einige Tage gut zu versorgen…
Geschichten über die Vorsehung lesen sich oft wie ein (unwirkliches??)
meine Erfahrung: Dinge, die schief gehen, bereiten mich oft auf eine größere aufgabe vor.
fliktfreier war. Und wenn sie etwas noch nicht verstehen kann, dann sagt sie „wenn´s der Herrgott so will, dann wird es gut werden, er meint es immer gut mit uns“. Und dann kam die Coronakrise, und meine Oma war ganz allein in ihrem Haus, wo oft Besuch kam davor. Wie viele haben gelitten unter der Einsamkeit! Nicht meine Oma. Ich telefonierte mit ihr im Advent 2020 und sie erzählt mir von den anderen, die sie angerufen haben, mit wem sie sich mitfreut und an wen wir auch mitdenken sollen im Abendgebet. Ich bin erstaunt, dachte ich doch, ich melde mich um sie zu trösten –keine Spur von Traurigkeit! Im
Gott lässt Erfahrungen zu, an denen wir wachsen können. Mein Anspruch ist es, im Vertrauen so lange hinzuschauen, bis ich erkenne: Ah, das hat Gott gemeint. Meine Erfahrung: Dinge, die schief gehen, bereiten mich oft auf eine größere Aufgabe vor.
Sie sind manchmal ein Fingerzeig auf das Wesentliche, das ich nicht übersehen soll. Manchmal ein Hinweis, dass ich das Zelt weit machen soll, wie es Papst Franziskus in der Synode nennt, mich ideologisch nicht so einengen, dass ich Trennendes größer sehe als Verbindendes.
Ich darf neue Wege beginnen und auf weitere Hinweise warten, und das funktioniert am besten nach der Methode meiner Oma: in Dankbarkeit fest daran glauben,
Märchen oder ein Traum und doch ganz einfach:
Seit einiger Zeit gestalten wir mit und für Jugendliche 4 x im Jahr in unserer Pfarre eine Gebets- und Lobpreiszeit: am 19. November (Namenstag der Hl. Elisabeth von Thüringen) war es wieder soweit: doch einige Tage zuvor wurden Jugendliche krank und andere wiederum sagten ihre Mithilfe ab. Auch für einen kurzen Impuls hatte ich noch keine Zusage von einem „special Guest“. Deshalb war mein Zweifel bei der Anbetungsstunde und die Frage an Gott allzu logisch: „Willst du diese Veranstaltung für dich? Ich schenke dir meinen Einsatz! Bitte sorge du, das ich Helfer finde!“
Es sagte mir eine junge Mama für den kurzen Impuls an die Jugendlichen ganz spontan und mit Freude
mut um den sprung in gottes sicherheitsnetz zu wagen: vertrauen und loslassen!
zu und auch eine Gitarristin fand sich als Ersatz: beide hießen Elisabeth!
Vorsehungsgläubig leben –wie geht das?
> offene Augen, Ohren und Herzen haben für all das Gute und Schöne, das wir im Leben erfahren können: Dankbarkeit und Goldgräber sein.
> unseren Gott des Lebens aufrichtig bitten in Sorgen und Nöten: ein Stoßgebet oder ein Zettel in den Krug und wir schenken unser Bemühen und unseren Einsatz
> Mut, um den Sprung in Gottes Sicherheitsnetz zu wagen: vertrauen und loslassen! Gott führt alles zum Guten, auch wenn wir es jetzt gerade nicht erkennen können.
Auch am Beispiel und Leben Pater Kentenichs sowie von seinen Texten durften wir viel lernen und entdecken. ◆
die kleinen Geschenke Nachkosten
Uns fasziniert an Pater Kentenich, dass es in seiner Spiritualität immer primär darum geht, eine tragfähige persönliche Beziehung zu Gott aufzubauen, den lieben Gott so wie einen geliebten Menschen im Herzen zu tragen, ein Heiligtum im Herzen zu haben.
Darum ist für Pater Kentenich Gottes Vorsehung immer die ganz persönliche Sorge Gottes um uns. Ein Bild von Gott, der nur irgendwie die Geschicke der Welt in der Hand hat, ist ihm zu wenig. Er spricht von Gott, der sich in seiner Vorsehung speziell um mich kümmert wie liebende Eltern. Der mir durch die Ereignisse in meinem Leben seine Liebe zeigt.
Aber natürlich lässt Gott auch Dinge zu, wo seine Liebe nicht gleich spürbar ist, wo ich nicht seine liebende Hand spüre, sondern nur
die eisernen Handschuhe, wie das Pater Kentenich ausdrückt. Wenn ich mich in so einer Situation von Gott abwende, dann hab ich die Geborgenheit in Gott gerade dann nicht, wenn ich sie am meisten brauche. Gerade im Leid brauche ich eine tragfähige Beziehung zu Gott.
Für so eine tragfähige Beziehung ist es notwendig, dass wir uns immer wieder bewusst machen, wie sehr uns Gott beschenkt. Wir nennen das Nachkosten. Am Abend beisammen sitzen und überlegen, was wir heute alles geschenkt bekommen haben. Früher war das unser Ritual beim Schlafengehen mit den Kindern, heute machen wir es zu zweit auf der Ofenbank. Von der Schwester haben wir den Tipp bekommen, jeden Tag sieben Dinge zu suchen, wo wir die Liebe Gottes gespürt haben. Das macht sensibel auf die kleinen Aufmerksamkeiten zu achten. Immer schaffen wir es zwar nicht, aber dieses Verweilen bei den kleinen Geschenken Gottes stärkt unsere Gewissheit, dass er das Beste für uns will und wir uns auf alles einlassen können, was er für uns noch vorgesehen hat. ◆
die kleinen zeichen
Gerade befinden wir uns als Paar in einem Entscheidungsprozess und damit mitten drin in der Herausforderung, auf die kleinen Zeichen Gottes zu achten und mit ihrer Hilfe eine Orientierung zu finden.
Es geht bei uns um die Schulwahl für unseren Sohn, die wir als eine Weichenstellung für viele Lebensbereiche betrachten. Gerade als wir dachten, die Entscheidung ist getroffen, hat sich durch mehrere Begegnungen und durch verschiedene Infos, die ich gelesen habe, doch noch eine zweite Tür geöffnet. Diese Option hatten wir eigentlich schon ausgeschlossen, weil ein größerer finanzieller Auf-
wand nötig ist. Doch plötzlich waren da immer wieder Hinweise, doch noch einmal in diese Richtung zu denken. Natürlich tauchen auch Sorgen auf, wie wir das finanziell schaffen könnten, neben allen Versuchen endlos sorglos zu sein.
Doch gerade da kommt ein Mail der Schönstatt-Bewegung mit einer Einladung zum Gedenken an Pater Franz Reinisch, für den der Vorsehungsglaube ein Lebensthema war.
Wir dürfen also auch, wenn wir uns für die scheinbar risikoreichere Variante entscheiden, vertrauen, dass Gott sorgt, wenn es das für uns Passende ist. Gott schickt uns seine Hinweise als Worte und Gedanken, die wir bekommen, in Gesprächen oder im Lesen. Auf diese Weisungen dürfen wir vertrauen und Schritt für Schritt weitergehen. Es wird passen, so wie es sich fügt. Denn Gottes Pläne sind Liebespläne. ◆
er führt uns
Running blind
Vor ein paar Tagen war ich bei einem Konzert. Der Sänger erzählte in der vollen Wiener Stadthalle, dass die meisten seiner Lieder auf einer wahren Begebenheit beruhen. Eine davon erzählte er:
Er traf vor vielen Jahren einen jungen Kenianer Henry, Spitzenläufer und Athlet, der mit 20 Jahren über Nacht blind geworden ist. Für diesen jungen Menschen brach eine Welt zusammen, musste er doch sein ganzes Leben neu lernen. Er wurde depressiv, wollte sich das Leben nehmen. Doch schließlich raffte er sich auf, bekam einen Begleiter und schaffte es dadurch wieder sein Leben zu leben.
Er startete auch wieder mit dem Laufen und meldete sich bei den Paraolympischen Spielen im Jahr 2000 an. Er ist mit seinem Begleiter angetreten und ein paar 100 m vor
dem Zieleinlauf bricht sein Begleiter zusammen. In diesem Moment ist Henry wieder ganz verloren, weiß nicht weiter und bittet Gott kurz um Hilfe. Henry läuft blind weiter, schleppt seinen Begleiter mit. Und dann kam die Kurve –und auf einmal hört Henry Stimmen aus dem Publikum, die ihm den Weg ansagen: rechts, links, … Diese Menschen wurden das Navi für Henry und so konnte er ins Ziel laufen und die Goldmedaille für Kenia gewinnen.
Wir alle haben solche Situationen, wo wir aufgeben wollen, wo es uns nicht gut geht. Gerade da macht es Sinn daran zu glauben, dass es eine Stimme gibt, die uns ans Ziel bringt. Und danach sang MPK sein Lied: Running blind.
Mich erinnerte diese Story an den Vorsehungsglauben. Gott ist immer bei uns und führt uns, auch dann wenn wir uns blind durchs Leben tasten und wenn wir glauben, den Weg nicht zu sehen –doch Er ist da und flüstert uns zu. ◆
Große hilfe
Hl. Josef
Wir haben uns immer eine große Familie gewünscht und die wurde uns auch geschenkt, wofür wir sehr dankbar sind. Mit jedem neuen Mitglied in der Familie wachsen die Freude, die Vielfalt und auch eine gewisse Art von Sorge. Die Sorge um ein gutes Hier und Jetzt, die Sorge um Bewältigung der Zukunft für junge Familien, die Sorge, das letzte Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Damit ist unser menschliches Elternherz überfordert!
Im Vertrauen auf die Gottesmutter Maria werden die Sorgen erträglich. Eine große Hilfe in allen Belangen des Lebens, ist für uns die Fürsprache des Heiligen Josef.
Die Heilige Teresia von Avila
Wir alle haben solche situationen, wo wir aufgeben wollen, wo es uns nicht gut geht.
mit einem kindlichen Vertrauen darf ich mich auf die Führung und den großen Plan meines himmlischen Vaters verlassen.
schreibt: „Ich erinnere mich nicht, den heiligen Josef je um etwas gebeten zu haben, was er mir nicht gewährt hätte“.
eines unserer lieblingsgebete ist folgendes:
„Heiliger Josef, dessen Macht sich auf alle unsere Nöte erstreckt, der du möglich zu machen weißt, was unmöglich zu sein scheint, schau mit deinen väterlichen Augen auf die Anliegen deiner Kinder!“
Amen ◆
Kraft, mut und Wärme Endlos sorglos
Zum Jahreswechsel habe ich ein Video bekommen, in dem verschiedene Worte sich abwechseln. Durch drei Screenshots mit geschlossenen Augen konnten mich ein paar Leitworte für das neue Jahr finden: Kraft, Mut und Wärme. Diese Worte habe ich auch in ein Bild umgesetzt: jedes davon als Blume ausgestaltet und in dem Pflanzgefäß zwei, drei Erinnerungen, worauf ich achten möchte, damit diese Blumen Kraft, Mut und Wärme gedeihen können. Eines dieser Fundamente ist „endlos sorglos sein“. Ein Wort Pater Kentenichs, das mich Ende letzten Jahres stark angesprochen hat. Mit einem kindlichen Vertrauen darf ich mich auf die Führung und den großen Plan meines himmlischen Vaters verlassen. Das heißt nicht eine naive Kindlichkeit, im Sinne von Augen zu und wird schon gut gehen.
Wie immer brauchen die Dinge unser Zutun – „Nichts ohne dich, nichts ohne uns.“ Aber es heißt ein kindliches Vertrauen, so wie unsere Kinder auf uns als Eltern vertrauen. Darauf, dass wir für den Rahmen sorgen, indem sie sein können und sich entfalten dürfen. Darauf, dass auch ein „Das geht jetzt so nicht“ meiner Entwicklung zuträglich ist und sich andere Möglichkeiten ergeben. ◆
Vorsehungsglaube ist nicht zuletzt eine poetische Kraft. Er ist die Fähigkeit, den prosaischen Alltag in eine Erzählung voll Schönheit und Sinn zu bringen. Die Bereitschaft, das Wirken Gottes in den kleinen und großen Dingen des Lebens, in den guten und den bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit sehen zu wollen, ist eine Voraussetzung dafür. Das ist aber heutzutage keineswegs selbstverständlich – ich würde fast sagen, genau das Gegenteil ist der Fall.
Mir persönlich ist in unserer Zeit bei der Familien-Akademie immer wieder eine Textzeile aus einem Lied von Nick Cave durch den Kopf geschossen: „I don‘t believe in an interventionist God“ (ich glaube nicht an einen Gott, der direkt in unser Leben eingreift). Aber dann haben wir uns in einer Übung die Frage gestellt, inwiefern Gott in der Geschichte unserer Beziehung gewirkt haben könnte, und sind in unserer Erinnerung ziemlich weit zurück gegangen, bis in die Vorgeschichten. Dabei ist uns beiden gleichermaßen aufgefallen, dass wir aus unseren früheren Beziehungen nicht unbeschädigt hervorgegangen sind, nicht ohne Verletzungen, nicht ohne Ängste, doch dass diese Schmerzen und Ängste für uns als Paar eigentlich nie eine Rolle gespielt haben. Ohne unsere Traumata zu thematisieren sind diese, sind wir – rückblickend betrachtet – in einer langsamen Annäherung aneinander geheilt.
Das wiederholte Erleben: „Es ist gut!“, das Nähe und Vertrauen voraussetzt, durch Freude wie Stille gestärkt wird, dürfte in unserem Fall heilsam gewesen sein. Doch kann man soetwas planen? Vielleicht indem man sagt, genug Zeit lassen, weniger analysieren, mehr spüren? Selbst wenn das eine korrekte Einschätzung sein sollte, gibt das noch keine Gewähr für ein Ge-
lingen. Wir jedenfalls sind zu der Einsicht gelangt, dass unsere Geschichte, wie wir aneinander völlig unbewusst heil geworden sind, etwas ganz besonderes ist, das sich nicht planen und berechnen lässt. Das ist (neben zahlreichen anderen) ein Argument dafür, dass wir – ganz rational betrachtet – die Richtigen für einander sein dürften. Wenn es nun zwei Menschen gibt, die für einander bestimmt sind, liegt die Vermutung nahe, dass es auch jemanden gibt, der diese Menschen zusammenführt. ◆
ich plane und...
Gott sorgt
Es wäre wohl übertrieben zu sagen, wir leben aus reinem Vorsehungsglauben. Und dennoch machten wir in den letzten Jahren immer wieder die Erfahrung: Gott sorgt. Es fing damit an, dass wir mitten im Berufs- bzw. Studiumleben standen, als wir ein Überraschungskind erwarteten. Unsere Wohnung in Wien wäre auf Dauer zu klein gewesen und wir waren uns einig, dass unser Kind am Land aufwachsen sollte. Da mein Mann aber gerade studierte und ich schwanger war, bekamen wir keinen Kredit. So wollten wir vorübergehend zu meinen Eltern ziehen. Das war möglich, da das Haus meiner Eltern als Zweifamilienhaus angelegt war. Wir mussten also nur noch die Küche im Obergeschoß einbauen und wir hatten eine eigene Wohneinheit. Hier zeigte sich: Gott sorgt und er plant sogar länger im Voraus: Denn, hätte es vor 30 Jahren keine Förderung gegeben, wenn Zweifamilienhäuser geplant werden, hätten meine Eltern wohl auch nur ein klassisches Einfamilienhaus.
Nicht immer zeigte es sich so im Großen, dass Gott sorgt. Oftmals sind es die kleinen Dinge, auf die wir Menschen zum Beispiel keinen Einfluss haben. Zum Beispiel das Wetter: Wir haben heuer unsere
älteste Tochter zum ersten Mal zum Schikurs angemeldet. Sie soll te eine Woche allein bei ihrer Tan te und deren Kindern verbringen. Da es aber ein Naturschneegebiet war, war es bis zum Mittwoch vor den Semesterferien nicht sicher, ob sie heuer Schifahren lernen würde. Aber Gott sorgt: Es gab Neuschnee und die ganzen Ferien lang beste Bedingungen. Für uns war es nur ein Schikurs, aber es profitierten klarerweise auch die Menschen, die in dieser Region vom Wintertourismus leben, dass es genau zum richtigen Zeitpunkt Schnee gegeben hat.
Durch viele weitere kleine Geschehnisse in den letzten Jahren hat sich –besonders bei mir – ein be sonderes Vertrauen entwickelt, dass Gott sorgt. Im Grunde ist es ja ein Zusammenspiel zwischen: Ich plane und handle, aber letzten Endes muss Gott auch noch sei nen Teil dazu beitragen, damit mein Planen und Handeln auf geht. ◆
nichts ohne dich – nichts ohne uns
Die Komfortzone
Beim Vorbereiten eines Inputs für junge Familien wurde mir endlich klar, was mit „Nichts ohne Dich –Nichts ohne uns“ gemeint ist.
Wir Menschen bewegen uns ja sehr gerne in unserer Komfortzone. Also überall dort, wo wir Wissen und Erfahrung haben, wo wir uns sicher fühlen, was wir gerne und gut machen – das ist die Komfortzone. Sehr angenehm!
Leider ist es so, dass Wachstum eher außerhalb der Komfortzone passiert – d.h., dort, wo wir etwas Neues wagen, wo wir noch nicht ganz sicher sind („Schaffe ich das überhaupt?“), wo es noch keine Erfahrungswerte gibt. Dort passiert persönliches Wachstum.
Durch viele weitere kleine geschehnisse in den letzten Jahren hat sich – besonders bei mir – ein besonderes Vertrauen entwickelt, dass gott sorgt.
Für einander bestimmt I believe...
Die Kinder spielen mit oma ein Würfelspiel. oma fragt toni:
„Warum bist du schon fertig?“
toni: „Weil mir der liebe gott hilft!“
alle Kinder meinen: „arme oma!
Warum hilft er nicht dir?“
toni ganz stolz: „Der liebe gott konzentriert sich nämlich auf mich!“
maria (4) fragt beim Frühstückstisch: „Haben wir eigentlich auch schokoladenmarmelade (nutella)?“
Raphaela & Oliver Hödl aus Wien zur Geburt ihres Kindes Karolina Maria am 05. Mai 2022
Bei frühlingshaftem Wetter wandern wir durch einen kleinen Wald. Heute ist unsere nichte sophie (4) aus Deutschland mit. sophie: „ st das eigentlich ein regenwald?“
ich: „nein, weißt du, in Österreich haben wir keinen regenwald.“ sophie: „oh, ihr armen, wir in Deutschland nämlich schon!“
Felix (5) berichtet empört: “im Kindergarten
Wir machen einen spaziergang im sonnenschein. Beim Heimkommen sagt Elias (4): „Puh, jetzt bin ich schon geschwitzt!“
gibt’s nur noch vegetarisch. ich bin ein Fleischesser, keine giraffe!“
Ihr Kind hat einen guten Spruch auf Lager? Dann lassen Sie uns doch daran teilhaben und schreiben uns einfach unter:
Wenn Sie ein Baby bekommen haben und möchten, dass ein Foto in der FAB veröffentlicht wird, schicken Sie es an: kontakt@familiealsberufung.at
gott hat mir genau diese Frau zugedacht, ob ich es glauben will oder nicht.
Und die Bereitschaft, aus der Komfortzone herauszusteigen und bewusst etwas Neues zu wagen, das ist sozusagen unser Beitrag für das Reich Gottes – also „Nichts ohne uns!“ Ohne diese grundsätzliche Bereitschaft gibt es wenig oder kein Wachstum.
Und dann gibt es ja noch die Bereiche, die SEHR weit außerhalb unserer Komfortzone liegen…. Also, wo wir keine Idee haben. Uns nicht einmal vorstellen können, wie das überhaupt gut werden kann oder ob wir hier etwas bewirken können. Und das ist dann für mich der Vorsehungslaube – all das, was für mich zu groß, zu unbegreiflich, zu unmöglich, zu hoffnungslos erscheint: „Gott, bitte kümmere du dich jetzt darum! – Nichts ohne Dich!“
So schreibt es ja auch Paulus an die Epheser: „Gott kann unendlich viel mehr an uns tun, als wir jemals von ihm erbitten oder uns ausdenken können. So mächtig ist die Kraft, mit der er in uns wirkt.“
(Eph. 3:20)
Nichts Ohne Dich. Nichts Ohne Uns. ◆
angenehme Gelassenheit
Fürchte dich nicht!
Der Vorsehungsglaube wird sehr oft falsch verstanden!
Ich plane meine Termine so kurzfristig als möglich, somit hat Gott mehr Möglichkeiten bei mir einzugreifen.
Voraussetzung ist natürlich, dass man im Gebet bleibt und sich immer wieder fragt, was will der Liebe Gott von mir, man kommt oft drauf! Pater Franz Reinisch sagt, „Fürchte nichts, Du bist in Gottes Hand!“
Wir haben sehr oft erlebt, dass wir von Gott geführt wurden.
Gott hat mit jedem von uns einen gewissen Plan, es kommt darauf an, ob wir das annehmen.
Wenn wir zu unseren Werten stehen und nicht überall „Ja und Amen“ sagen, auch wenn es zu unserem Nachteil ist. Ganz wichtig ist mir, dass ich mit meiner Frau auch alles Berufliche bespreche, wir leben ja im Ehe-Sakrament. Wir waren dann überrascht, wie wichtig es war und was Gott daraus gemacht hat. z.B. Ich hatte einige Jahre mit schweren Depressionen zu kämpfen.
In der Zeit hat mir jemand eine Hilfsarbeit angeboten, täglich ~3 Stunden. Meine Frau meinte, nimm diesen Job an, Gott will das so! Nach 2 Jahren war ich wieder gesund.
Oder in der Ehe, meine Frau und ich sind sehr konträr, Gott hat mir genau diese Frau zugedacht, ob ich es glauben will oder nicht. Am Ende wissen wir genau warum. Oder, ich hatte ganz alleine ein Gartenfest mit 70 Gästen für meine Frau organisiert (sie wusste nichts davon). Jeder hat gesagt, unmöglich. Ich sagte, wenn Gott es will, dann wird es funktionieren.
Genauso ist es mit dem „Gesetz der geöffneten Tür“, wenn ich etwas beende, weil Gott es anders will, dann hat Gott schon etwas Besseres für mich in Aussicht.
Man muss es oftmals praktizieren, dann bekommt man die Sicherheit im Vorsehungsglauben und es stellt sich eine angenehme Gelassenheit ein. ◆
Wir wissen uns getragen Gott ist spürbar
Ein starkes Eingreifen Gottes haben wir immer wieder erlebt. Als wir unser Haus bauen wollten, mitten in der Finanzkrise 2008/09, mit einem Kleinkind und einem Baby
auf dem Weg, waren wir uns sicher: wann, wenn nicht jetzt? Wir brauchen mehr Platz und vertrauen, daß es gelingen wird „Nichts ohne Dich, nichts ohne uns“. Vierzehn Jahre später staunen wir, was alles gelungen ist und oft leichter als gedacht war.
Vor zwei Jahren mußte ich aus gesundheitlichen Gründen meinen erlernten Beruf aufgeben und wußte nicht wie es weitergehen wird. Auch mein Mann war ein wenig ratlos – wir wußten, daß wir auf das zweite Einkommen nicht verzichten können, aber was tun? Es war eine spannende Zeit, es war gerade Ostern und ich hatte in den Tagen der Osterliturgie die Möglichkeit diese Sorgen vor Gott zu bringen. Ich bin immer ruhiger geworden und fühlte mich seltsam „frei“ – bereit für ein neues Abenteuer. Diese Zuversicht hat auch meinen Mann beruhigt. Letztlich hat sich in dieser Situation eine neue berufliche Chance ergeben und alles ist gut ausgegangen.
Auch in der Schule war das Eingreifen Gottes spürbar: unser Äl-
tester war altersmäßig in Bezug auf die Einschulung ein wenig „an der Grenze“, außerdem hat er im Kindergarten schon ein bisschen lesen und rechnen können. Wir bekamen den Rat ihn mit fast sechs Jahren bereits einzuschulen. Unser Instinkt als Eltern sagte uns etwas anderes, daß ihm noch ein Jahr im Kindergarten gut tun würde um auch sozial Schulreif zu werden. Er wurde mit fast sieben eingeschult und hat aufgrund seiner bereits erworbenen Schulkenntnisse die 2. Klasse Volksschule übersprungen.
Letztlich ist er doch in der gleichen Klasse „gelandet“ in die er gekommen wäre, hätten wir ihn vorzeitig eingeschult. Für seine Persönlichkeitsentwicklung war unsere Entscheidung die Richtige.
Diese Erfahrungen des Eingreifens des Herrn haben in uns das Vertrauen noch mehr wachsen lassen.
Auch heute fragen wir Ihn in verschiedenen Belangen und wissen uns in unseren Vorhaben getragen.◆
ch bin immer ruhiger geworden und fühlte mich seltsam „frei“ – bereit für ein neues abenteuer.
unser leben von gott her gesehen ist ein such- und Findspiel: Was will er mir damit sagen?
Kennen s ie m agic-Eye-Bilder – auch Drei-D-Bilder genannt? m it etwas Übung gelingt es, auf solchen Bildern mitten im geriffelten “ t eppichmuster” eine dritte Dimension zu entdecken, ein Bild im Bild. Ein Bild, das sich hinter den eintönigen Formen versteckt, das sich entdecken und herauslocken lässt.
Es lohnt sich, das auszuprobieren. Es geht in dieser kleinen Übung darum herauszubekommen: was steckt dahinter?
Diese Übung bietet sich an zu einem schönen Vergleich: Unser Leben besteht zum großen Teil aus Alltagserfahrungen, die mehr oder weniger eintönig sind: Wir stehen morgens auf, wir machen unsere Toilette, wir gehen aus dem Haus, wir setzen uns ans Steuer und fahren dahin und dorthin, wir kommen heim, wir machen etwas zu Essen, wir spülen ab, wir räumen Geschirr in den Schrank und wieder heraus und so weiter und so weiter. Unser Alltag gleicht oft eintönigen Formen. Und doch: Es gibt dahinter eine tiefere Dimension, einen tieferen Sinn, ein Motiv hinter dem geriffelten Alltagsmuster.
Unser Leben von Gott her gesehen ist ein Such- und Findspiel: Was will er mir damit sagen? Was hat er vor? Welche Antwort erwartet er von mir und von uns?
Als Christen sind wir gläubig überzeugt, dass eine andere Dimension in unserem Leben eine Rolle spielt, dass sie dahintersteckt – und zwar mittendrin. Wir versuchen, dem Gott des Lebens vorsehungsgläubig auf die Spur zu kommen. Ähnlich wie beim Drei-D-Bild und mehr noch müssen wir vortasten, einüben.
Es geht um die Kunst, hinter unserem Alltagsmuster, das manchmal wirr ist, oft unscheinbar, hinter den kleingeriffelten, enggerippten Maschen, einer anderen Dimension zu begegnen – im Alltag mittendrin – in den großen Entscheidungen und in den alltäglichen kleinen.
Warum gerade ich?
Einem Mann ist es mit seiner Familie so ergangen: Ich habe mich viele Jahre nebenberuflich in einer Firma engagiert, die ich zusammen mit meinem Bruder gegründet hatte. Mit der Zeit ist sie mir wichtiger geworden als mein eigentlicher Beruf.
Meine Frau war nicht so begeistert. Sie hat oft gesagt: „Die Firma nimmt mir meinen Mann weg.“ Es kam ein Kind nach dem anderen. Weil ich nach Feierabend in der Firma arbeitete, hat sie oft geklagt, dass ich die Kinder ganz ihr überlasse.
Auf einmal gab es massive Probleme in unserer Firma. Mein Bruder hatte Eheprobleme, er ist fremdgegangen und hat die Firma vernachlässigt.
Mir wurde klar: Ich muss da raus, muss das aufgeben. Ich habe mich
durchgerungen, auszusteigen – mit allen Konsequenzen. Es gab erhebliche finanzielle Einbußen für die ganze Familie.
In dieser Zeit habe ich mich oft gefragt: Warum gerade jetzt? Warum gerade wir? Warum gerade ich? - Ich konnte Gott nicht dahinter entdecken - und ich wollte es auch gar nicht.
Wir mussten unser Auto verkaufen, es war zu teuer, wir mussten ein Kleineres kaufen. Ich habe diese Entscheidung drei Tage mit mir herumgetragen. Dann habe ich meiner Frau gesagt, dass wir das Auto verkaufen müssen. „Na ja“, sagte sie, „dann kaufen wir halt ein kleineres Auto.“ – Einfach so. Da habe ich meine Frau in einem ganz neuen Licht gesehen und bewundert.
Durch die Aufgabe der Firma gab es ganz neue Freiräume. Ich hatte jetzt mehr Zeit für meine Frau und die Kinder. Wir hatten eine viel erfülltere Partnerschaft. Im Nachhinein kann ich sagen: Gottes Liebe steht dahinter.
Nicht immer erschließt sich der Sinn von Ereignissen in unserem Leben wie in diesem Fall. Manchmal muss man nur einen Schritt zurücktreten, und der tiefere Sinn von Gott her wird deutlich. Manchmal braucht es intensiveres Suchen und Tasten. Manches Mal wird sich der Sinn wohl erst erschließen, wenn wir oben bei Gott selber angekommen sind. In jedem Fall lohnt es sich, die “Dechiffrierungskunst” einzuüben, um Gottes Wünsche und Fügungen schneller und leichter zu verstehen und schneller reagieren zu können. Pater Kentenich spricht sogar einmal davon, dass und ein neues Organ wächst, wenn wir uns in dieser Kunst üben.
Pater Kentenich gibt uns drei Hilfestellungen im Erlernen dieser Kunst. Gott hat viele, viele Wege und Möglichkeiten, zu uns zu sprechen. Oft wählt er aber folgende drei Wege:
die stimme der zeit verstehen lernen Wir glauben, dass Gott durch Zeitereignisse spricht – durch die großen politischen Ereignisse und durch die kleinen Ereignisse in unserem Leben. Pater Kentenich ist es selber einmal so ergangen:
Es war 1946 in der Zeit nach dem Krieg. Pater Kentenich fährt mit einem klapprigen Auto, um eine neue Niederlassung zu besichtigen. Nach ein paar Kilometern will das Auto nicht mehr weiter. Pater Kentenich dreht die Scheibe herunter und beginnt mit einer Frau, die nahe beim Auto auf der Haustreppe steht, ein Gespräch. Er spricht mit ihr über die ziemlich zerstörte Stadt - überall sind Trümmer zu sehen. Er fragt die Frau, ob sie selbst auch unter dem Krieg gelitten hat.
Diese Frage tut der Frau offensichtlich gut, sie kommt von der Treppe herunter und erzählt Pater Kentenich ihren ganzen Kummer: wie sie drei Söhne im Krieg verloren hat und wie das Haus von einer Bombe getroffen wurde. Ihr kommen die Tränen. Pater Kentenich ist ganz konzentriert auf die Frau und ihr Leid. Als das Auto wieder anläuft, weist er sie auf die Muttertreue der Gottesmutter hin.
Im Weiterfahren ist er still. Seine Begleitung sagt nach einer Weile: das hat der Frau aber gut getan. Er antwortet: Ja, dafür musste unser Auto hier stehen bleiben.
Wir glauben, dass gott durch Zeitereignisse spricht – durch die großen politischen Ereignisse und durch die kleinen Ereignisse in unserem leben.
dem Gott des lebens vorsehungsgläubig auf der spur
an diesem abend dachte ich nur: Hätte ich doch auf meine Frau gehört ...
die stimme des seins verstehen lernen
Die Mutter des fünfjährigen David macht sich Sorgen. Sie selber ist eine kommunikative Frau, Sanguinikerin, hat viele Kontakte und Freunde. Ihr Sohn dagegen macht keine Anstalten, sich außerhalb des Kindergartens mit Freunden zu verabreden. Am liebsten sitzt er in aller Ruhe auf dem Teppichboden und parkt Autos ein. Irgendwann hat Davids Mutter aufgehört, telefonisch Verabredungen zu arrangieren für ihren Sohn. Sie kam darauf: Ihm geht es gut so beim Auto einparken. Er kommt mehr nach seinem Vater, ist mehr ein Forschertyp, der sich gerne tiefschürfend mit einer Sache beschäftigt. Er ist ein anderer Typ als seine Mutter, er hat ein anderes Sein und deshalb ist es auch richtig und wichtig, ihn nicht nach den Bedürfnissen seiner Mutter zu behandeln, sondern nach seinen eigenen.
die stimme der seele verstehen lernen
Wir glauben, dass Gott nicht nur durch kleine und große Ereignisse um uns herum zu uns spricht, sondern auch durch unsere eigene Seelengestimmtheit oder auch durch die Stimme anderer, hier zum Beispiel durch die Seelenstimme der Ehepartnerin:
„Es war sechs Wochen vor unserem Umzug in einen anderen Ort. Montags war ich immer von 19.00 – 20.30 Uhr beim Sport der CVJM. Meine Frau bat mich, an diesem Montagabend nicht zu gehen, da wir doch noch so viel Vorbereitungen treffen müssten. Ich ging trotzdem.
Wir machten uns wie immer in den ersten 45 Minuten warm und spielten dann 45 Minuten Volleyball. An diesem Abend kam ich eine Minute vor Schluss nach einem Sprung am Netz mit dem Fuß unglücklich auf. Ich knickte um, und meine Bänder rissen an dieser Stelle.
An diesem Abend dachte ich nur: Hätte ich doch auf meine Frau gehört ... Ich hatte Schmerzen, Ärger und war für die nächsten Wochen, auch für unseren Umzug, außer Gefecht gesetzt. Viele Freunde, auch aus der Sportgruppe, halfen uns aber, so dass der Umzug doch noch relativ problemlos bewerkstelligt werden konnte. Ich dachte mir, dass es wohl ein Wink Gottes sein sollte, dass ich doch mehr auf die Stimme meiner Frau hören soll.
Die Stimme Gottes hinter der Seelengestimmtheit, hinter Ereignissen der Zeit und hinter dem Sein entdecken lernen, bedarf der Übung. Es gilt immer neu sich zu fragen: Was steckt dahinter?
Beim Ertasten von Gottes Wünschen dann in seinem Sinn zu reagieren, ist eine Kunst. Es lohnt sich, diese Kunst zu erlernen und zu trainieren. ◆
ich trage dich in meinem herzen
Es ist immer schwer, wenn wir von einem geliebten m enschen a bschied nehmen müssen. a ls Christen haben wir immerhin die Hoffnung, dass wir uns einst wieder sehen. Dennoch spüren wir den s chmerz über den Verlust.
F a B Familien erzählen aus ihrem l eben, wie sie den Heimgang von „ihren l iebsten“ erlebt haben, wie sie getrauert haben und was ihnen in schweren s tunden Kraft und t rost gespendet hat. s ie geben Einblick, wie sie auch noch Jahre nach dem Verlust die Herzensverbindung aufrecht erhalten.
erlebnis sterben
In meinem Leben gab es schon mehrere Todesfälle, auch von nahestehenden Menschen.
Rückblickend sehe ich, dass das Sterben eines jeden Menschen einzigartig ist.
Vor nicht allzu langer Zeit starb mein lieber alter Vater, und das war ein besonderes Erlebnis.
Wo sehe ich in meinem / Deinem / unserem leben den lieben gott hinter den Ereignissen?
Was will uns gott durch die Zeitereignisse sagen – durch die großen politischen Ereignisse und durch die kleinen Ereignisse in unserem leben?
Wie trainieren wir, die stimme gottes hinter den Ereignissen zu erkennen?
Habe ich durch Dich bereits den lieben gott erfahren dürfen? War es die zarte, liebevolle Hand, oder eventuell auch seine eisernen Handschuhe?
Obwohl er schon sehr betagt, lungenkrank, herzschwach und dement war, liebte er es mit meiner Mutter, oder mit jedem Besuch seiner Kinder, den Rosenkranz oder viele andere Gebete zu beten.
Meine Mutter pflegte ihn liebevoll und da wir eine große Familie
sind, haben wir Geschwister auch immer wieder geholfen, wenn wir gebraucht wurden. Nach einer anstrengenden Nacht, in der es meinem Vater sehr schlecht ging, war meine Mama mit ihren Kräften tatsächlich am Ende und sie sprach es auch aus!
Der Arzt kam und Gott sei Dank riet er davon ab, Papa in ein Krankenhaus zu bringen. Wir besuchten unsere Eltern und sahen wie schwach Papa bereits war.
Gemeinsam beten
Da fanden wir Halt im gemeinsamen Gebet – so wie wir es eben immer getan haben, wenn wir unsere Eltern besucht haben. Diesmal mit unserer Mama gemeinsam am Bett von Papa.
Das gab uns allen Trost und ein Friede kehrte in unser Herz ein.
als Christen haben wir immerhin die Hoffnung, dass wir uns einst wieder sehen.
Er war so berührt, dass er ihn immer wieder anschauen wollte.
An diesem Abend spürten wir, dass etwas in unserem Vater vorging, er sprach nicht mehr viel und das war die Nacht, in der er friedlich eingeschlafen ist.
Am Morgen kamen wir alle an sein Sterbebett in seinem Zuhause. Es war so ein Friede, dass die Tränen und die Trauer zugleich auch ein inniger Dank an den himmlischen Vater waren.
Wir richteten alles schön her, der Kaplan kam zum Gebet und auch er war berührt von der Natürlichkeit und doch übernatürlichen Stimmung im Raum des Verstorbenen.
Freude & dankbarkeit
Als dann das Begräbnis vorbereitet war, wurde unser Papa in seinem Sarg aufgebahrt und wir konnten uns nochmals verabschieden!
Auch unser kleiner Enkelsohn wollte ihn gerne sehen! Er war so berührt, dass er ihn immer wieder anschauen wollte: „Der Urliopa schaut so lieb aus“! so waren seine Worte.
Es war ein wunderbares Geschenk für die ganze Familie, dass unser Papa zuhause sterben durfte und wir alle seine letzten Stunden und Tage noch in seiner Nähe verbringen konnten.
Es war schon auch Trauer, aber noch mehr Auferstehung, Freude und Dankbarkeit!
Unser Glaube an die Auferstehung, das Gebet und die Liebe die Papa uns hinterlassen hat, trägt uns bis heute. ◆
sie leben weiter In unseren Herzen
In unserer Familie sind in den letzten Monaten nahe Angehörige verstorben, Mutter, Schwiegervater, Schwester.
Sie waren zum Teil alt und krank, aber dennoch kam der Tod zum jeweiligen Zeitpunkt überraschend. Einerseits trösteten wir uns mit der Tatsache, dass sie von Schmerzen erlöst sind, andererseits sind sie endgültig zum himmlischen Vater heimgegangen. Uns bleibt die dankbare Erinnerung.
Es hat uns in der Trauer geholfen, von den Verstorbenen zu erzählen, wie wir sie erlebt haben, früher und auch in den letzten Wochen. Und die Frage des Pfarrers bei der Begräbnisvorbereitung: Was ist das Vermächtnis?, hat die Dankbarkeit in den Vordergrund gerückt.
Aufgrund dieser Erfahrungen ist es uns wichtig, dass wir Anteilnehmen am Schmerz der Trauernden und zuhören und auch den letzten Weg beim Begräbnis mitgehen, denn es tut gut, nicht allein zu sein und zu spüren, viele sind uns im Gebet verbunden.
Auch Tage, Wochen oder Monate später tut es immer noch gut, das Erlebte zu erzählen und gehört zu werden, die Grabstätte zu besuchen, Trauernde anzurufen und zu fragen, wie geht es dir, machen wir einen gemeinsamen Spaziergang?
Rund um den Sterbetag und Geburtstag lassen wir auch eine hl. Messe aufschreiben. Dazu laden wir auch die Geschwister ein und danach gibt es einfaches gemeinsames Essen. Oftmals werden dabei Kindheitserinnerungen wach und Dankbarkeit gegenüber unseren Eltern ausgesprochen oder die selbstgestrickten Socken von Oma trage ich gerne oder das spezielle Geschirr mag ich besonders oder zur Suppe gibt es immer frischen Schnittlauch vom Garten oder vor dem Essen beten wir oder das Lied, was Gott getan, ist wohlgetan = Lebensmotto,….
Im Laufe der Zeit ist der Schmerz der liebevollen und dankbaren Erinnerung gewichen und sie leben in unseren Herzen weiter. ◆
Geschenk von Gott
Stille GeburtUnser 4. Kind ist in meinem Mutterleib gestorben und ich habe ihn in einer stillen Geburt zur Welt gebracht. Wir haben natürlich nicht mit so einer Erfahrung gerechnet, waren doch die ersten 3 Schwangerschaften und Geburten mit keinen Komplikationen verbunden. Erst durch diese Erfahrung kam ein neues Licht der Dankbarkeit über unsere ersten drei Kinder. Es ist absolut nicht selbstverständlich, ein Kind empfangen zu können, eine gute Schwangerschaft und Geburt erleben zu dürfen. Das alles ist reines Geschenk vom lieben Gott.
Wir waren, als wir vom Tod unseres Kindes erfahren haben, sehr in Trauer und unsere jüngeren Kinder auch. Wir haben viel miteinander darüber geredet. Unsere älteste Tochter hat gleich zum Zeichnen begonnen. Sie hat ein Bild mit vielen bunten Herzen gemalt und den Namen ihres verstorbenen Bruders in die Mitte geschrieben. Diese Zeichnung war dann das Titelbild vom „Gedenkbildchen“.
abschied feiern
Da wir beide „Zugezogene“ sind, hatten wir noch kein eigenes Grab in dem Ort, wo wir wohnen. Wir haben uns dann für ein Familiengrab entschieden und Begräbnis gefeiert. Dabei war uns wichtig, dass wir und alle Mitfeiernden bunt angezogen kommen. Das war für uns Ausdruck vom Leben. Wir haben eine Kerze für unser verstorbenes Kind dekoriert, die wir gerne an seinem Jahrestag anzünden. Mit unseren Kindern haben wir große Steine gesammelt, diese bunt bemalt und lackiert, damit sie unser Grab schmücken.
reden dürfen
Für uns war immer das offene Gespräch über den Tod wichtig und wertvoll. Ich finde es hilfreich, wenn ich als Trauernde angesprochen werde und sich eine Tür fürs
Gespräch auftut. Für uns und unsere Kinder ist unser verstorbenes Kind weiterhin unser Familienmitglied. So haben sie, z.B. auch in den Freundschaftsbüchern seinen Namen hinein geschrieben. ◆
dem himmel so nah
In meinem beruflichen Kontext als Krankenschwester habe ich einige Sterbende bis zu ihrem Tod begleitet. Manche haben einen „schweren Kampf bis zuletzt“ gehabt (so mein Eindruck) und manche konnten schrittweise loslassen und gelöst „hinüber gehen“.
Ein besonders eindrucksvolles Erlebnis war für mich, als ich bei einer Sterbenden, die sehr gekämpft hat, mich neben sie hingesetzt habe und den Barmherzigkeitsrosenkranz gebetet habe. Dabei wurde sie sicht- und spürbar immer ruhiger und entspannter und verstarb während dem Beten noch. Dieses Erlebnis hat sich tief in mir eingeprägt und der liebe Gott hat mich da die Macht des Gebetes spüren lassen.
Meine ganz persönliche Erfahrung mit Tod und Trauer habe ich dann gemacht, als mein erster Verlobter (7 Monate nach Diagnosestellung einer Krebserkrankung) im Alter von 36 Jahren gestorben ist. Er ging verbunden mit dem Herrn seinen Leidensweg und schenkte sich in seinem Tod dem Herrn zurück. Ich selbst war in diesen Monaten so nahe dem Himmel wie noch nie zuvor in meinem Leben. Ich habe viel Hoffnung in mir getragen und wurde von wunderbaren Menschen begleitet. Am Abend nach seinem Begräbnis war ich in der eucharistischen Anbetung und war überrascht, was da in mir vorging. Ich dachte ich werde vor dem Herrn weinen. Natürlich habe ich meine Trauer erlebt, aber ich musste immer wieder den Herrn mit Lobpreisliedern danken, lo-
Wir waren, als wir vom tod unseres Kindes erfahren haben, sehr in trauer und unsere jüngeren Kinder auch.
Das 1. Jahr nach seinem tod war für mich ein besonderes in meinem leben.
ben und preisen. Es wurde mir so in mein Herz gelegt und tat mir sehr gut. Ich bin innerlich erfüllt von dieser Gebetszeit nach Hause gefahren. Das 1. Jahr nach seinem Tod war für mich ein besonderes in meinem Leben: Ich musste/ durfte mich neu orientieren, habe Bücher über Trauerphasen gelesen und wollte bewusst meine Trauer nicht verdrängen, sondern sie durchleben. So habe ich, wenn mir danach war, in meinem Inneren und oft mit Tränen getrauert. In dieser Zeit war ich in den schwersten Stunden nicht alleine. Der liebe Gott hat mir immer Jemanden geschickt, der mir zur Seite stand. Mein geistlicher Begleiter hat mir viel geholfen beim Annehmen dieser Situation, beim Neuorientieren und beim Weitergehen. Er war der Trauungspriester, als ich 3 Jahre nach dem Tod meines 1. Verlobten meinen Ehemann geheiratet habe. Der liebe Gott hat mit jedem von uns einen ganz persönlichen Liebesplan. Ich habe ihn erst hinterher verstehen können. Ich habe gesehen, dass ich besonders in und durch die „schweren“ Zeiten in meinem Leben gewachsen und gereift bin. ◆
zu früh
Plötzlich alleine
Mein Vater starb plötzlich und unerwartet, als ich erst 10 Jahre alt war. Das war ein Schock für die ganze Familie. Meine älteren Geschwister waren noch nicht mit der Ausbildung fertig und meine Mutter stand plötzlich alleine mit einem großen Bauernhof da. Es war eine harte Zeit für sie.
Im Nachhinein sagte sie immer, dass sie allein durch Gott und den Glauben die Kraft aufbrachte das durchzustehen. Was mich betrifft, gab es damals keine psychologische Hilfe oder Rainbows (Trauerbegleitung), die einem helfen, das Erlebte zu verarbeiten. Ich musste selber klar kommen. Meine Angst,
dass ich auch meine Mutter verlieren könnte und die Alpträume erzählte ich niemand. Ich glaube, ich hab damals viel verdrängt. Meine 9 Jahre ältere Schwester und meine Mutter waren aber immer für mich da.
Hilfe fand ich in der Kirche bei der Jungschar und später in der Legion Mariens, die mir durch das wöchentliche Treffen den Glauben näher brachte und Freunde schenkte.
schwarze löcher Jahre später erst, verarbeitete ich meine Trauer bei einem Seminar, in dem mir klar wurde, dass ich da noch eine Wunde hatte. Ich sah oft „schwarze Löcher“ und wusste nicht warum! Begleitet durch einen Psychotherapeut erkannte ich den Zusammenhang mit dem Tod meines Vaters. Ich schrieb dann einen Brief an meinen Vater und erlebte, zwar kurz aber doch, die Phasen der Trauer (nach Kübler-Ross): Zorn, Verhandeln, Depression, Akzeptanz.
Heute bin ich ein glücklicher Mensch und Gott sehr dankbar für die vielen wunderbaren Menschen, die er mir auf meinem Weg geschickt hat. Viele Freunde von damals sind gute Freunde geblieben. ◆
abschied vom Vater
Regie des Himmels
Schon tagelang wartete ich darauf und dann klingelte während einer Arbeitsbesprechung mein Handy. Ich sagte zu meinem Team: „Entschuldigt, da muss ich rangehen, meinem Vater geht es schon seit Tagen sehr schlecht“. Und mich erreicht wirklich die Nachricht: „Wenn du unseren Vater nochmals sehen willst, dann musst du jetzt kommen.“
Mein Arbeitsplatz war circa 50 km vom Wohnort meines Vaters ent-
fernt und ich war öffentlich unterwegs. Ich checkte die nächste Bahnverbindung und ich verabredete mich mit meiner Familie, den nächsten Zug zu nehmen.
Dann bot mir plötzlich ein Arbeitskollege an: „Ich bin heute mit dem Auto da, ich bringe dich zu deinem Vater.“ Dieses Angebot half mir, noch eine halbe Stunde bei meinem Vater zu sein und mich von ihm zu verabschieden. Es war ein sehr berührender Abschied für mich, auch wenn meine Familie dann bereits nach seinem Heimgang kam, beteten und sangen wir noch gemeinsam um das Sterbebett herum.
Ich hatte sehr große Angst vor diesem Augenblick und machte mir große Sorgen, ob ich dabei sein könnte. Zwei Wochen vorher war mein Vater noch ansprechbar und gut bei Bewusstsein. Da feierten wir mit der ganzen Familie die Krankensalbung. In meinen Gebeten vertraute ich den Heimgang meines Vaters der liebenden Vorsehung Gottes an und sie hat Regie geführt. ◆
an der schwelle zur ewigkeit
Langsamer Abschied
Meine Mutter erlitt im November 2013 einen schweren Schlaganfall. Nach einem arbeitsreichen Leben am Bauernhof mit Großfamilie war sie von einem Tag auf den anderen, halbseitig gelähmt und konnte nichts mehr sagen.
Im ersten Halbjahr nach diesem einschneidenden Erlebnis, konnte sie allerdings ein paar motorische Fertigkeiten wie selber Essen und mit Hilfe Gehen, zurückerobern.
Sie musste lernen, sich selbst in dieser Bedürftigkeit anzunehmen. Nicht mehr für ihre Liebsten sorgen zu können, sich aber trotzdem wertvoll zu fühlen, war allerdings wahrscheinlich noch schwerer für sie.
Ein Loslösungsprozess hatte begonnen. Wahrscheinlich wären wir im Nachhinein betrachtet, nicht so oft gemütlich und in Ruhe beisammen gesessen. Obwohl auch mit Schmerz verbunden, hatten wir auch viel Qualitätszeit miteinander.
Im Großen und Ganzen war Mutter in dieser Zeit auch recht stabil. Ein Jahr vor ihrem Tod aber war immer mehr zu spüren, dass ein innerer und äußerer Vorbereitungsprozess auf ihr Heimgehen begonnen hatte. Ich konnte sie aufgrund der großen Distanz nicht so oft besuchen, aber die letzten Male haben wir immer wieder zusammen gebetet. Dadurch wurde in mir der Glaube, dass wir in Gott über den Tod hinaus verbunden bleiben werden, lebendiger.
Trotzdem ging sie uns am Ende allen dann viel zu schnell. Als wir sie zum Letzten Mal besuchten, wir kamen am 13. August an, hat sie uns wie immer freudig empfangen. Nun jagte aber schon ein Schwächeanfall den nächsten. Um eine bessere Versorgung zu gewähren, brachten wir sie am nächsten Tag ins Krankenhaus.
Die Hoffnung, dort wieder zu Kräften kommen zu können, zerschlug sich allerdings sehr schnell. Mutter ging es körperlich von Stunde zu Stunde schlechter. Wir konnten abwechselnd bei ihr sein. Das war ein großer Segen. Es war noch für alle Zeit, „Danke“ zu sagen. Wir haben gemeinsam gesungen und gebetet. Sie leiden und das Leben ausatmen zu sehen, war natürlich sehr schmerzhaft. Trotzdem war die Gewissheit, meine geliebte Mutter an der Schwelle zur Ewigkeit zu wissen, das Tragende Element in diesen schweren Stunden. In den Morgenstunden des 15. August hat sie für immer die Augen geschlossen. Es blieben noch ein paar Stunden der Stille und des Verweilens. Der friedliche Ausdruck auf ihrem Gesicht ist noch
als wir sie zum letzten mal besuchten, hat sie uns wie immer freudig empfangen.
Was tut man, wenn ein mensch kaum noch auf etwas reagiert?
ganz präsent in mir. Wir hatten es nicht immer leicht miteinander, aber diese letzte Zeit hat mir noch einmal vor Augen gehalten, dass wir im Streben einander wertvoll zu sein nicht nachlassen dürfen. Mutter hat im Sterben dafür noch ihre ganze Liebe zusammengekratzt. ◆
ich singe nur für dich Abschied in Raten
Nach dem Tod meines Vaters konnte sich meine Mutter nicht mehr selbst versorgen. Sie war an Demenz erkrankt. Solange mein Vater lebte, ergänzten sie einander. Nach anfänglichen Hilfen zu Hause, lebte dann meine Mutter in einem katholischen Haus mit vorwiegend dementen Bewohnern. In den letzten beiden Lebensmonaten war die Krankheit so weit fortgeschritten, dass sie nur mehr im Bett lag. Was tut man, wenn ein Mensch kaum noch auf etwas reagiert?
Wir waren mitten in der Pandemie. Stundenlang saß ich an ihrem Bett mit Schutzkleidung. Sehen konnte sie mich nicht mehr, aber meine Stimme nahm sie wahr. Das merkte ich an ihren Reaktionen. Sie war immer religiös und liebte das Singen. Also sang ich ihr Lieder aus ihrer Jugendzeit sowie ihr bekannte Kirchenlieder vor; betete laut den Rosenkranz und las ihr unsere alten Kinderbücher vor.
Auch erzählte ich ihr etwas aus
unserer Kindheit und sagte ihr, dass sie eine gute Mutter war. Da bemerkte ich, dass sie manchmal lächelte. In diesen vielen Stunden konnte ich ihr auch alles, woran ich noch zu nagen hatte, verzeihen. Zwischendurch musste ich immer wieder mit unserer Dreimal Wunderbaren Mutter Zwiesprache halten. Ein kleines Heiligtum stand über ihrem Bett. Und da gab es viel für den Krug. Jedes Mal, wenn ich nach Hause ging verabschiedete ich mich, da ich nicht wusste, ob ich sie beim nächsten Besuch noch lebend antreffen würde. Auch mein Mann durfte in dieser kritischen Phase immer wieder zu ihr; das war nicht so einfach, weil weniger Besuche erlaubt waren.
Wir wurden angerufen, dass meine Mutter in der Nacht verstorben war. Mein Mann und ich fuhren sogleich hin. Sie war vom Pflegepersonal in ihrem Zimmer schön aufgebahrt worden. Eine Kerze,
das Handy. Natürlich war ich traurig, aber ich wusste, dass meine Mutter jetzt bei meinem Vater und beim lieben Gott war und es ihr besser gehen würde als in der letzten Zeit. Das ist ein erleichterndes Gefühl für mich. Der Abschied war lang, sehr lang. Durch die Krankheit bedingt entfernte sich meine Mutter immer mehr von uns. Es war ein Abschied in Raten. ◆
Vorbild muttergottes
Durch den Tod zur Auferstehung
Als gläubige Christinnen und Christen vertrauen wir darauf, dass nach dem Tod die Auferstehung und das ewige Leben auf uns warten. Jesus Christus hat uns diesen Weg geebnet, Maria ohne Makel ist ihn vor uns gegangen. Wir bräuchten keine Angst vor dem Tod haben, weder vor dem eigenen noch vor dem unserer Lieben. Ist es also Zeichen eines zu geringen Glaubens, wenn wir dennoch Angst haben, wenn wir dennoch trauern?
In ihrem Leid um den gekreuzigten Sohn kann uns die Muttergottes Vorbild sein. Die christliche Ikonographie hat dafür das sogenannte Vesperbild gefunden, der Leichnam Christi liegt im Schoß der trauernden Mutter. Das aus dem Mittelalter stammende Stabat Mater wurde im Laufe der Zeiten hunderte Male vertont und ist heute nach wie vor als Lied bekannt: „Christi Mutter stand mit Schmerzen / bei dem Kreuz und
weint von Herzen, / als ihr lieber Sohn da hing ...“ (GL 532). Trotz ihres absoluten Vertrauens in die Botschaft ihres Sohnes von Tod und Auferstehung ist Maria überwältigt vom Schmerz. Wir dürfen Angst haben, wir dürfen trauern.
Von 1727 bis zur Liturgiereform im Anschluss an das Zweite Vatikanische Konzil war das Stabat Mater Teil der Karfreitagsliturgie. Gern wurden Vertonungen dieses Gebets im Rahmen von Andachten beim Heiligen Grab gespielt. Bei diesen Heiligen Gräbern steht der Leichnam aus Holz dafür, dass Jesus – Mensch geworden – tatsächlich gestorben ist, das ausgesetzte Allerheiligste zeigt uns gleichzeitig, dass Christus auferstanden und uns im Heiligen Brot gegeben ist. Die Andacht beim Heiligen Grab lädt uns dazu ein, dass wir uns, wie Maria, vom Leiden Christi berühren lassen und dadurch in unserer Liebe gestärkt werden: „Laß in Liebe mich entbrennen, / ganz für den in Liebe brennen, / Der für mich sein Leben gab.“
Die Liturgie vom Gründonnerstag bis zur Osternacht – vom letzten Abendmahl über die Todesangst Jesu, über Kreuzweg und Tod am Kreuz bis zur Auferstehung – in echter Anteilnahme mitzuvollziehen, festigt den Glauben an die Erlösung und die Auferstehung. Leid und Trauer erspart uns ein solch empathischer Zugang – wie das Beispiel Maria zeigt – im Fall des Falles nicht, doch werden wir, so die Hoffnung, einen anderen Umgang mit unserem Schmerz und unserer Verzweiflung finden. ◆
Wir dürfen angst haben, wir dürfen trauern.
ein Kreuz und Blumen. Wir stellten noch das MTA Bild dazu. Wir wollten miteinander beten, aber es durften nicht mehrere Leute ins Haus kommen. So hielten wir eine Gebetsstunde gemeinsam mit einem befreundeten Ehepaar über
Wie bei einem mobile, bei dem ein teil abgeschnitten wird, ist das leben unserer Familie komplett aus den Fugen geraten – Einer fehlte!
ich bin bei dir, wie es immer war.
Johannes wurde uns als drittes Kind am 29. n ovember 1993 geschenkt. s eine t aufe feierten viele s chönstattfamilien mit. Wir hatten viel Freude mit Johannes, er war unser s onnenschein –eher ein ruhiges Kind. Er entwickelte sich zu einem sehr ehrlichen, hilfsbereiten und fürsorglichen jungen m enschen.
Rückblickend war Johannes letztes Lebensjahr ein ganz besonderes Jahr für ihn. Er besuchte die erste Klasse des BORG Neulengbach und fühlte sich dort sehr engagiert, an allem interessiert, freundlich, lächelte viel und gern, half wo man ihn brauchte und war wachsam in der Aufmerksamkeit für seine Mitmenschen. Mit seiner ruhigen und konstruktiven Art hat er Verantwortung übernommen und man konnte sich auf ihn verlassen.
ein anruf ändert alles Johannes verunglückte vor fast 14 Jahren am 29. Mai 2009 bei einem Verkehrsunfall tödlich. An diesem Tag machten wir anlässlich unseres 25-jährigen Ehejubiläums eine Fußwallfahrt nach Mariazell, vormittags beteten wir einen Rosenkranz als Dank für unsere Ehe und unsere vier gesunden Kinder. Am späten Nachmittag wanderten wir schon sehr müde an einen Marienbildstock vorbei, da erhielten wir einen Anruf unserer ältesten Tochter, Johannes hatte einen Unfall mit seinem geliebten Moped. Uns zog es buchstäblich den Boden unter den Füßen weg, aber wir hatten noch Hoffnung, dass es nicht ganz so schlimm sei. Doch bei der Fahrt ins Krankenhaus bekamen wir einen Anruf des Arztes – sie konnten ihm nicht mehr helfen, Johannes ist verstorben.
„Unser Leben wird nicht mehr so sein, wie es war!“ – das war uns sofort bewusst. Wie bei einem Mobile, bei dem ein Teil abgeschnitten wird, ist das Leben unserer Familie komplett aus den Fugen geraten – Einer fehlte!
Wir mussten das Begräbnis vorbereiten und sind Pater Kuller heute noch für seinen Beistand und die Zelebration dankbar, er fand tröstende Worte und ganz viele Menschen kamen, um sich von Johannes zu verabschieden. Der ganze Ort stand eine Woche still. Wir fühlten uns in dieser Zeit sehr getragen vom Netzwerk der Schönstattfamilien.
Warum?
Die Zeit danach war eine sehr intensive Zeit. Johannes war nicht mehr da, er fehlte! Alle unsere Gedanken drehten sich um ihn und warum dies alles passieren musste. Auf die Frage „Warum?“ bekamen wir keine Antwort! Wir stellten uns dann die Frage „Wozu“! Ein Eintrag seiner Lehrerin im Gedenkbuch lautete: „Ich habe mir oft die Frage gestellt, warum
dies alles passieren musste. Ich glaube, du bist Gottes Liebling, deshalb hat er dich zu sich geholt. Du bist ein ganz besonderer Mensch! Ich kenne wenig Erwachsene, die so harmonisch „in der Mitte“ sind. Nach wie vor sagst du mir jeden Tag: „Konzentriere dich auf das Wesentliche!“
dafür danke ich dir!“
Ein Priester schrieb uns: Ich wünsche euch die Kraft und den Mut, dass ihr euren Johannes jetzt schon gegönnt seid, dass er ganz beim Herrgott sein darf! Diese Zeilen halfen uns sehr, doch den Weg der Trauer mussten wir für uns selber gehen, jeder auf seine Art!
unser Weg des trauerns Wir konnten als Paar miteinander gut über unsere Trauer, unseren Schmerz und über unsere Gefühle reden. Das war ein großer Segen für uns, unsere Trauer verlief in Wellen und manchmal ging es dem einen besser und dem anderen schlechter. Der Stärkere war für den anderen da, man konnte sich den Schmerz von der Seele reden. Wir erlebten die Trauer auch als Frau und Mann unterschiedlich – Franz wollte etwas tun für Johannes und mit vielen anderen Menschen über ihn reden. Viele hörten ihm aufmerksam zu, aber manchen wurde ein Gespräch über den Tod eines so jungen Menschen zu viel (im Nachhinein kann er das jetzt auch verstehen). Monika als Mutter spürte den Schmerz auch körperlich – im Herzen und in der linken Hand. Auch der Umgang mit dem Glauben war unterschiedlich – wir konnten nicht verstehen, wie Gott so etwas zulassen konnte, haderten mit ihm und dann waren wir wieder sehr dankbar, dass wir im Glauben verankert waren, und damit daran zu glauben, dass wir mit Johannes weiterhin verbunden sind.
Über die Caritas konnten wir an einer Trauerrunde für verwaiste Eltern teilnehmen. Der Austausch mit Eltern, die Gleiches erfahren haben, war sehr wichtig für uns. Wir konnten miteinander trauern, über unsere Kinder reden, weinen, aber auch lachen und das über Jahre. Für Menschen, die uns nicht sehr nahe standen, war das Ereignis nach einiger Zeit nicht mehr aktuell. Einige gestanden uns auch, dass sie damals nicht wussten, wie sie mit uns umgehen sollten. Es war aber schwerer für uns, darüber nicht zu reden und es tat uns gut, über Johannes und wie es uns geht zu erzählen, wir waren dankbar für’s Zuhören und Verstehen.
An der Unfallkreuzung steht ein Wegmarterl –dieses haben wir mit Beteiligung der Ortsbevölkerung kurz nach Johannes Geburt renoviert und ein MTA-Bild angebracht. Genau dort wurde Johannes zu Gott gerufen – die Gottesmutter war also ganz nah bei ihm! Nun ist beim MTA-Bild auch ein Bild von Johannes und es ist „unser“ Marterl geworden, fast immer brennt eine Kerze. Alle Jahre um den Todestag feiert die Jugend vom Dorf dort eine Maiandacht, danach laden wir alle zu uns nach Hause ein und oft ergeben sich schö-
ich glaube, du bist gottes liebling, deshalb hat er dich zu sich geholt.
ne Gespräche über Johannes. Am Namenstag von Johannes feiern wir eine Hausmesse in unserm Garten.
Zu Weihnachten setzen wir ein Zeichen der Verbundenheit – wir schneiden einen Ast vom geschmückten Christbaum ab und bringen ihn mit unseren Kindern und Enkelkindern zum Grab und halten eine kleine Andacht. In unserem Hausheiligtum brennt oft eine Kerze beim Bild unseres Johannes.
„Ich bin bei dir, wie es immer war. Mein Licht strahlt in deinem Herzen.“
„Wenn ihr mich sucht, dann sucht in euren Herzen. Wenn ihr mich dort findet, dann lebe ich in euch weiter.“
Diese beiden Sprüche findet man am Grabstein und auf einer Gedenktafel am Marterl. Sie prägen unser Leben danach. Wir spüren eine starke Herzensverbundenheit mit Johannes über den Tod hinaus und glauben fest daran, dass er uns hier auf Erden hilft, unseren Lebensweg bis zu unserem eigenen Ziel zu gehen, und dass wir uns einmal wiedersehen.
Immer wieder sendet uns Johannes Zeichen seiner Liebe. Sein Lieblingslied spielt es im Radio bei ganz besonderen Anlässen in unserer Familie – bei Geburtstagen, Operationen, Geburten, Berufsentscheidungen, Verlobung, bei schönen Erlebnissen – als ob er uns sagen will, ich bin bei euch! Als Franz einen Baum vor unserem Haus zurückschnitt, erschien auf der Schnittstelle ein Herz.
sommerwoche - Jufa Veitsch Sa 29.07.2023 - Fr 04.08.2023
Wochenende 1: Vertrauenspädagogik Ich traue dir etwas zu – Du schaffst das Termin: 17./18. Nov. 2023 (Fr 18:00 Uhr bis Sa 17:00 Uhr)
So 8./Di 10./Do 12. Okt. 2023* jeweils von 20:15 - 22:15
Wochenende 2: bindungspädagogik Ich mag Dich – Du bist mir wichtig Termin: 12./13. Jänner 2024 (Fr 18:00 Uhr bis Sa 17:00 Uhr)
So 26./Di 28./Mi 29. Nov. 2023* jeweils von 20:15 - 22:15
Pater Beller sagte einmal zu uns, er sei ein bisschen neidisch – Sie haben eine direkte Verbindung in den Himmel! Und diese nützen wir auch – oft bitten wir Johannes um seine Hilfe und danken ihm!
Wir sind sehr dankbar, dass wir Johannes 15 ½ Jahre auf dieser Welt durch sein kurzes Leben begleiten durften und jetzt in Liebe weiterhin mit ihm verbunden sind. Mit der Zeit verwandelt sich der Schmerz in Sehnsucht. ◆
EHEt E am F rag E n
Welchen geliebten menschen musste ich loslassen?
Wie habe ich vom tod erfahren?
(Wie oft) Habe ich mir die Frage nach dem „Warum“ gestellt?
Wie war mein Weg des trauerns?
Pater Beller sagte einmal zu uns, er sei ein bisschen neidisch – sie haben eine direkte Verbindung in den Himmel! liVe 1
Wir möchten als Ehepaar die besten Eltern für unsere Kinder sein, ihnen Geborgenheit, Halt und Liebe schenken, damit sie zu originellen, starken und empathischen Persönlichkeiten wachsen können.
Gleichzeitig erleben wir viele Unsicherheiten und Fragen, wie Erziehung heute gelingen kann, noch dazu in einer so herausfordernden Zeit mit so vielen Chancen, aber auch Gefahren.
Der Erziehungskurs KeepCool vermittelt die zentralen fünf Haltungen gelingender Erziehung, basierend auf dem christlichen Glauben und der Pädagogik P. Josef Kentenichs.
Wochenende 3: idealpädagogik Ich sehe dich groß - Du bist wertvol Termin: 15./16. März 2024 (Sa 18:00 Uhr bis So17:00 Uhr)
So 28./Di 30. Jänner/Do 1. Febr. 2024* jeweils von 20:15 - 22:15
Wochenende 4: bewegungspädagogik Ich verstehe Dich - Ich gehe mit Dir Termin: 19./20 April 2024 (Fr 18:00 Uhr bis Sa 17:00 Uhr)
Di 2./Do 4./So 7. April 2024* jeweils von 20:15 - 22:15
Wochenende 5: bündnispädagogik Du und ich – Wir halten zusammen Termin: 24./25. Mai 2024 (Sa 18:00 Uhr bis So 17:00 Uhr)
So 2./Di 4./Do 6. Juni 2024* jeweils von 20:15 - 22:15
spüre ich noch eine Herzensverbundenheit?
Impulse - Austausch - Gemeinschaft erlebenvoneinander lernen - gemeinsam wachsen
Online 1 Sommerwoche + Fünf Onlineeinheiten zu je 3 Abenden
Impulse - Austausch - voneinander lernengemeinsam wachsen!
Kursinfos & Anmeldung: keepcool.kentenich@gmail.com Zielgruppe: Familien mit Kindern (3-10 Jahre, Kleinkindalter bis zur Pubertät).
Drei Jahre nach dem freudigen Einzug ins neue Haus starb der Vater überraschend.
Vorsehungsgläubig leben
u nser l euchttumpaar ist diesmal Familie Elisabeth und Karl r einisch aus der s teiermark
Fab: Wie seid ihr aufgewachsen?
Karl: Ich kam als zweites von vier Kindern einer Grazer Familie 1952 auf die Welt. Mein Vater war Elektroingenieur bei der Post.
Meine Eltern hatten sich sehr gerne, und waren für uns Kinder wirklich eine Heimat. Höhepunkt des Tages war, wenn unsere Mutter uns beim Einschlafen (selbst)erfundene Märchen/Geschichten erzählte. Wir waren in der Pfarre zuhause und vom 2.Vatikanischen Konzil als Zeitgenossen begeistert.
Mit sechs Jahren stellte sich heraus, dass ich schwerhörig war. Zweimal wurde das rechte Ohr operiert: Gehörgangserweiterung und neues Trommelfell - ist weg geeitert. Als Ministrant lernte ich noch die lateinischen Gebete der tridentinischen Messe. Das hat mein Interesse an Fremdsprachen geweckt, auch mein Interesse, was steckt hinter unserem Glauben. So habe ich unseren Pfarrer immer wieder um Einzelheiten seiner Predigt nachgefragt. Mein Klassenvorstand in der Hauptschule hat mich ermutigt, in die Handelsakademie überzuwechseln.
Meine Schwerhörigkeit erschwerte mir das Erlernen von Fremdsprachen, so erlernte ich die internationale Sprache Esperanto und als Maturareise nahm ich teil am Esperanto-Weltjugend-kongress in der Heimatstadt von Nikolaus Kopernikus im heutigen Polen. Da habe ich mich endgültig ins Esperanto verliebt. Ich genoss auch einige Reisen damit.
Meine berufliche Tätigkeit begann ich bei Raiffeisen in Graz. Über die Jahre hinweg entwickelte ich mich zum Spezialisten für Auslandsüberweisungen in alle fünf Kontinente. In meiner Jugendzeit hat mich eine Einladung zur Legion Mariens durch unseren Kaplan aufgefangen. Die Legion Mariens veranstaltet jedes Jahr ein einwöchiges Straßenapostolat (Peregrinatio pro Christo - PPC) in mehrere Länder Europas. 1981 bekam ich als erfahrener Legionär eine Anfrage, ob ich die PPC nach Zürich leiten möchte. Ich niemals, ich bin kein Mensch für Leitungsaufgaben! Doch mein Gewissen sagte, mach es. Es gab berührende (Glaubens) Gespräche mit Einheimischen und Touristen, was den ganzen Aufwand mehr als gelohnt hat.
Elisabeth: Als jüngstes von sechs Kindern bin ich in Hartberg geboren. Mein Vater war als Kriegsinvalider immer zuhause, was ich sehr genossen habe. Sonntags sind wir treu zweieinhalb Kilometer zur Kirche nach Grafendorf/Hartberg gegangen. Wir haben jeden Tag ein langes Tischgebet gehalten. Obwohl wir nicht reich waren, entschlossen sich die Eltern, ein neues größeres Haus zu bauen, an dessen Bau sich die ganze Familie beteiligte - ich war dabei 10 Jahre alt. Drei Jahre nach dem freudigen Einzug ins neue Haus starb der Vater überraschend. Ich war damals 14 Jahre alt - eine schwere Zeit. Die schönste Schulzeit war die dreijährige Frauenfachschule in Pinkafeld. Als Jugendliche bin ich der Legion Mariens beigetreten.
Dann habe ich vom Straßenapostolat der Legion Mariens im Ausland gehört. Dabei habe ich Karl kennen gelernt.
Fab: Wie habt ihr euch kennengelernt?
Bei verschiedenen Gelegenheiten haben wir uns im Rahmen der Legion schon öfters gesehen.
Im August 1982 waren wir dann eine Woche auf Straßenapostolat (PPC) in Zürich, wo wir uns dann verliebt haben und die Freundschaft eingegangen sind.
Elisabeth ist dann ins Internat nach Graz gegangen zur Ausbildung als Diplomkrankenschwester.
Dadurch, dass Elisabeth in Graz war, haben wir uns bei verschiedenen Gelegenheiten immer wieder getroffen. Wir haben uns unter der Woche bei der Legion Mariens und im Tanzkurs gesehen, haben am Abend im Stadtpark tanzen geübt….
Fab: Wie habt ihr schönstatt kennengelernt?
Da die diözesane Ehevorbereitung ausgebucht war, gab man uns den Hinweis auf die erstmalige Ehevorbereitungswoche von Schönstatt im Stift Vorau 1985. Da haben uns P. Beller und Sr. Elmengard eine neue Welt eröffnet. Bewegt haben uns die Worte: Vor einem Ehepaar könnte man niederknien, weil der Herr im Sakrament gegenwärtig ist, hinter dem Partner den lieben Gott sehen, Kinder sind ein lebendiger Tabernakel…..
Fab: Wie habt ihr schönstatt kennengelernt? Hausbau, Kinder, einander besser kennenlernen – alles zur selben Zeit. Wir waren schwer überfordert. Damals sagte Ingrid: „Für alles kann man eine Fortbildung machen, nur auf Kompetenzen des Lebens wie z.B. das Gründen einer Familie muss man selbst draufkommen“. In dieser Zeit hörten wir vom Familienurlaub+ durch Bekannte. Die Teilnahme an dieser Woche mit vielen Familien in ähnlichen Lebenssituationen war großartig und ist nach wie vor eine wichtige „Tankstelle“ für unsere Beziehung! Anfänglich hat uns das Schönstatt Marienbild verwundert. Wie passt diese moderne Pädagogik von Schönstatt mit diesem veralteten Bild aus Omas Zeiten zusammen? Mittlerweile vermittelt uns dieses Bild ein Angenommensein durch Gott, so wie wir sind, und eine Verbundenheit mit Schönstatt. Es bildet das Zentrum unseres Hausheiligtumsecks und ist uns Ankerpunkt.
Fab: Was wollt ihr uns über eure Familie erzählen?
September 1985 haben wir Doppelhochzeit gefeiert - zusammen mit Christine, der Schwester Elisabeths und ihrem Karl Peheim. Im De-
Wir haben uns unter der Woche bei der legion mariens und im tanzkurs gesehen, haben am abend im stadtpark tanzen geübt….
am Valentinstag 14.2.1987
fand mit P. Beller und sr. Elmengard und gästen die erste Einweihung eines Hausheiligtums in steiermark bei uns statt.
zember hat Elisabeth als Diplomschwester ihre Arbeit im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Graz-Eggenberg aufgenommen. Dort hat sie ihre Kollegin Irmi Derfler kennengelernt, woraus eine Freundschaft entstanden ist. Sie und ihr Mann Charly Derfler wohnten zwei Gassen weiter und wir haben sie für Schönstatt geworben. Sie sind allerdings beruflich nach Wien übersiedelt.
1987 wurde unser erstes Kind, Anna-Maria, geboren. Ende 1988 kam unsere zweite Tochter, Magdalena. Mit dem zweiten Kind ist Elisabeth zuhause geblieben. 1991 kam Bernadette, 1993 Tochter Elisabeth und 2000 Klara.
Ein Stück Heimat ist für uns alle Schönstatt am Kahlenberg. Inzwischen haben zwei Töchter geheiratet, wodurch wir drei Enkelkinder haben. Jetzt noch erzählen die Töchter schöne Erlebnisse ihrer Kindheit.
Fab: Was macht euch als Paar besonders?
Auf Bitte von Sr. Elmengard haben wir das Ehepaar Stubenberger, das 1984 als erste Steirer an einer Schönstatt-Familientagung teilgenommen hatte, zu einer ersten steirischen Familienrunde eingeladen (1986). Wir haben dazu auch einige junge Ehepaare, die wir von der Legion Mariens her kannten, begeistern können, auch zwei junge Ehepaare aus unserer Verwandtschaft.
Die zweite Schiene, wie Schönstatt in der Steiermark bekannt wurde, lief über die BOKU (Universität für Bodenkultur in Wien).
Am Valentinstag 14.2.1987 fand mit P. Beller und Sr. Elmengard und Gästen die erste Einweihung eines Hausheiligtums in Steiermark bei uns statt. Nachdem die Volkskirche immer mehr zerbröselt, war es uns ein Anliegen, dass unsere Kinder auch andere katholische Kinder kennenlernen und Freundschaften schließen.
Daher nahmen wir die Einladung von Sr. Elmengard zur Kandidatur und Mitgründung des Familienbundes in Österreich an, obwohl wir uns dazu nicht würdig fühlten. November 1989 begann der Kurs 1 mit 15 Familien. Drei Familien aus Graz und Umgebung fingen mit uns an. Es bildete sich eine erste steirische Bundrunde mit monatlichen Familienrunden. Die Bundwochenenden und -tagungen mit P. Beller und Sr. Elmengard waren faszinierend. Er gab uns tiefe Einblicke in Glaube und Kirche und vor allem in das Denken P. Kentenichs. Leider sind die anderen steirischen Familien unseres Kurses nach und nach ausgeschieden.
Daher sind wir dann zum Erstaunen unserer Verwandten über 10 Jahre lang bis 2005 fast jedes Monat zur Bundrunde nach Wien oder Niederösterreich gefahren, bis der Kurs 5 - mit einigen Ehepaaren aus der Steiermark - die erste Weihe hatte. Dann sind wir noch bis 2008 jedes zweite Monat nach Wien oder Niederösterreich gefahren. Über die Vermittlung eines befreundeten Priesters konnten wir bei einer Familie begeistert über Schönstatt erzählen, haben dort eine FAB gelassen. Die Schwester und ihr Mann sind begeisterte Schönstätter geworden (Fam. Habith). Wichtig war und ist uns die Einsicht in den Glauben, besonders in die Teile der Heiligen Messe.
Wenn eine Tochter sagte, ich will nicht Messe gehen, die Gegenfrage: Hast du Probleme vom Glauben her oder ist es Faulheit?
Freude am Glauben in Vernunft durchdacht, bewegt uns sehr. Karl verfolgt sehr gerne Themen der Weltkirche.
Fab: Wie habt ihr schwierige zeiten bewältigt?
Nach der Frühgeburt (6 Wochen zu früh) kommt Anna-Maria in den Brutkasten, Lungen unreif, Verdacht auf Epilepsie - wird sie noch gesund werden? Die seelsorgerische Begleitung durch Sr. Elmengard und inniges Gebet.
18.8.1993: Eine ganztägige Untersuchung wegen Taubheitsgefühlen bei der vierten Schwangerschaft ergibt: schubhafte Multiple Sklerose!!!
An diesem Tag bricht eine Welt zusammen. Wir haben ein Baby, drei Schul- und Kindergartenkinder und dann die Frage: Kommt Elisabeth bald in den Rollstuhl?
Sr. Elmengard kommt und tröstet uns, wir finden tiefer ins Gebet. Die Therapie im Spital greift.
2011 Darmdurchbruch von Karl - Vertrauen, dass Gott uns nicht im Stich lässt. Er hat uns bisher geführt, er wird uns auch weiter gut führen. 2022 drei Krankheiten, zwei Operationen - Tumor, Krebs. Suche nach den besten Ärzten, alle drei empfangen die Krankensalbung - in den Krisen ein Gefühl der Geborgenheit in Gott, Vorsehungsglaube an den liebenden Vatergott.
FAB: Herzlichen Dank für das Gespräch
Wir haben ein Baby, drei schul- und Kindergartenkinder und dann die Frage : Kommt Elisabeth bald in den rollstuhl?
„sulzwiese, 1190 Wien“
bündnisfeier
jeden 18. des monats im Heiligtum
16:30 - 18:30 anbetung
18:45 Hl. messe
19:30 Bündnisfeier
Danach Einladung zur Jause
andacht/rosenkranzgebet
sonn- und Feiertag, 14:30 andacht im Heiligtum Jeden Donnerstag, 14:30 rosenkranz in der Kapelle
europäischer Familienkongress in Wien
28. april - 01. mai 2023
info auf der Webseite des Familienkongresses 2023 https://schoenstatt.at/ familienkongress2023.html
„eröffnung
schönstattzentrum neu“ „sommernachtsball“
schönstattzentrum neu
23. 06. 2023, (20:00) sommernachtsball
24. 06. 2023, (13:)
„feierliche Eröffnung“
www.heilige-stadt.at/aktuell/
bündnisfeier in Walterskirchen
jeden 18. des monats bei der marienfestung oder in der Kirche
Winter 18:00, sommer 19:00
bündnisfeier in den häusern
info: Haus mölzer, Bruderndorf, 02269/26 26
info: Haus Huber, mistelbach, 02572/58 78
P. Kentenich abend monatliche Veranstaltungsreihe mit Vaterlesung am 4. jedes monats, treffpunkt um 19:00 im Heiligtum
ort: schönstatt am Kahlenberg keine anmeldung erforderlich. Es sind alle eingeladen, die Pater Kentenich besser kennenlernen wollen.
Gemeinsam wachsen
13. mai 2023
10:00 - 18:00
ort: Kahlenberg anmeldung bitte direkt bei Familie schulz: rm.schulz@gmx.at
Friedensgebet und Bündnisfeier jeden 18. des monats, 19:00
ort: Haus Frank in nöchling
nfo: Fam. Zeitlinger 0664/73878237
mit‘n reden kommen die leut‘ zaum neu durchstarten – Frischer Wind für unsere Beziehung
13. mai, 18:00 - 20:00
ort: Bildungshaus stift Zwettl
referenten: Fam. Kräftner
nfo: Fam. Zeitlinger 0664/73878237
niederösterreich alle infos unter www.familien.stpoelten. schoenstatt.at
rosenkranz
Jeden Donnerstag um 18:00 Barbara-Kapelle am Freinberg/linz
bündnisfeier
jeden 18. des monats um 19:00 Barbara-Kapelle am Freinberg/linz
bündnisfeier
jeweils samstag nach dem 18. des monats
ort: Haus nagel, 6900 Bregenz, schnabelgässle 1a, 19:30 info: Fam. nagel, 0650/2102142 fam-nagel@gmx.at
anbetungsabend
jeden ersten samstag im monat von 19-21 uhr am Kahlenberg für junge Frauen und männer ab 15 Jahren. info und anmeldung: anita Ebenauer: 0699/18135321
Vater sohn Wochenende 29. 06. - 02. 07. 2023 ort: Ötztal, Widum niederthai, info: ronald Bieber 0664 88674861 fam.bieber@aon.at
16. - 22. 07. 2023
für Burschen von 9 - 14 Jahren ort: Kronsegg (Waldviertel) info: Elias Fischöder: 0680/3089323 anmeldung per e-mail bis spätestens 16.6.2023 an elias.fischoeder@gmail.com
Steiermark
13. - 19. 08. 2023 für Burschen von 9 - 14 Jahren ort: Veitsch info: noah löffler: 06642559322 noah.loeffler@hotmail.com
Mädchenlager
lager für mädchen von 9 - 14 Jahren ort: Kahlenberg info: maria grimm margri2000@gmail.com
Reise zum Weltjugendtag
22.07. - 10.08.2023 für alle ab 16 Jahren ort: lissabon info und anmeldung https://forms.gle/ 1nFtKurllx9go2Ho6
Vorverkauf bis 4. Juni Erwachsene Eur 35,Jugendliche* Eur 20,abendkassa ab 19 uhr Erwachsene Eur 40,Jugendliche* Eur 25,-
Kartenbestellungen / Vorverkauf ball@schoenstattzentrum-wien.at 01 713 38 97 (Fam. Kollmann)
*) schüler, studenten, lehrlinge, Präsenzund Zivildiener
Der Reinertrag der Veranstaltung dient der Familienarbeit der Schönstattbewegung in der Erzdiözese Wien.
Veranstaltungen
erzdiözese Wien
Haus Reinsperger, 0664 / 274 79 08 rancher@gmx.at
Veranstaltungen diözese st. Pölten
Haus Zeitlinger, 0664 / 738 78 237, familie.zeitlinger@gmx.net
Veranstaltungen diözese Graz-seckau
Haus Reisner, 0664 / 251 46 07, familie.reisner@aon.at
Veranstaltungen diözese linz
Haus Gumpoldsberger, 0664 / 393 92 97, gumpoldsberger@inext.at
Veranstaltungen diözese innsbruck
Haus Mathies, 0699 / 182 67 828 m.mathies@tsn.at
Veranstaltungen diözese Feldkirch
Haus Dobler, 0664 / 733 19 555, dobler.hubert@gmail.com
Veranstaltungen erzdiözese salzburg
Haus Mödlhammer, 0664 / 240 97 13, fam.moedlhammer@aon.at
Veranstaltungen diözese eisenstadt
Haus Federer, 02682 / 20 764, familie.federer@kabelplus.at
mit ihrem Einkauf im schönstatt Familyshop unterstützen sie den Familienfonds. Dieser Fonds setzt ein Zeichen der Verbundenheit mit kinderreichen Familien. Für Familientagungen gibt es die möglichkeit um Förderung der Kosten ab dem dritten Kind aus dem spendentopf des Familienfonds anzusuchen.
Gemeinsam stärker! € 8,Das Eheteam Gesprächsbuch
96 seiten, isBn 3-85028-350-X
das Wachstumsprinzip € 15,ngeborg und richard sickinger Edition Himmelwärts, 2014, 220 seiten, isBn 978-3-200-03899-8 gb
Wann wollen wir es wagen?
POdCasts zum nachhören auf Cd € 7,Virtuelles Heiligtum - Power your life!
Podcasts mit den Themen:
„ideal & Wirklichkeit“ Pater t Beller
„Work - life Balance“ Pater t Beller
„Pubertät“ Pater E. Busse
„Das wünsch ich mir von Dir“ Pfarrer Dr. B. mucha der Krug € 19,50
Im Hausheiligtum können wir unsere Freuden und Sorgen für andere fruchtbar machen - so wird unser Haus zur Gnadenquelle!
Höhe: 15cm; mit text oder abbildung gnadenquelle
hertha schiffl
schönstatt Familienbüro / Familyshop
Öffnungszeiten in den schulzeiten jeweils Di. und Do. von 9:30 bis 13:30 uhr
Wenn sie eine nachricht auf Band hinterlassen, rufe ich sie gerne zurück.
tel: 01/320 13 07 - 110
www.traut-euch.at
impulse für Familien auf Cd € 7,Zum Nachhören und Nachspüren: u.a. zu:
gabi & martin Kräftner: „...damit unser Feuer brennt“
Pater Felix strässle: „Konflikt & Versöhnung“
mutter unserer häuser € 27,Die „bewegliche Außenstelle“ unseres Hausheiligtums - damit Bekannte oder Nachbarn die Kraft unseres Hausheiligtums erfahren können.
Wien
Kursstart: Ort: 14.04.2023 Wien
Info: Fam. Koch 0676 387 74 07 babsikoch75@gmail.com
Steiermark
Kursstart: Ort: 20.10.2023 Kapfenberg Pfarre Hl. Familie Info: Fam. Lilek 0043 676 69 44 840 familie.lilek@gmail.com
per e-mail oder link
schönstatt Familyshop
familienbuero@schoenstatt.at
oder familienshop.schoenstatt.at
per Post:
schönstatt Familyshop
schönstatt am Kahlenberg 1190 Wien
Kursstart: Ort: 08.10.2023 Ottnang Pfarrzentrum
Info: Fam. Brenner 0650 306 07 02 E a.j.br@aon.at http://schoenstatt-ooe.schoenstatt.at/evs
Vorarlberg
Kursstart: Ort: 01.09.2023 Bludenz, Kloster St. Peter Info: Fam. Dobler 0664 737 88 527 dobler.hubert@gmail.com
Für Fragen und anliegen stehen wir Euch gerne zur Verfügung! Eva & otmar tod
Der Erfolg: 1.000 Paare waren schon dabei!
Die Zeitschrift für Paare, die zusammenbleiben wollen!
mutmachende Erfahrungen von Ehepaaren, die mit Begeisterung Familie leben.
tipps und Know-how, wie man glaube und leben erfolgreich miteinander verbinden kann.
Ein netzwerk von gleichgesinnten Familien als stärkung für den eigenen Weg.
Dieses Exemplar von Familie als Berufung wurde von folgender Familie aufgelegt:
P.b.b. Erscheinungsort Wien • Verlagspostamt
1190 Wien 02Z031822S