Heft 02|2020 . 6. Jahrgang 20. Mai 2020 - kostenlos
Si.. Ma Si Das Sindelfingen Magazin
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Editorial
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Liebe Leserinnen und Leser,
unsere Gesellschaft steht aktuell vor großen Herausforderungen, die wir nur gemeinsam bewältigen werden. Ichdie möchte an dieser Stelle an Sie einen Apell richten. Wenn Sie das nächste mal eine Anschaffung, einen Juli-Ausgabe unseres Si.Ma Einkauf oder eine Dienstleistung in Anspruch nehmen möchten, prüfen Sie doch zunächst was die vielen Sindelfinger Händler, Dienstleister und Unternehmen zu bieten haben. Ich bin mir sicher, dass wir in SindelHerzliche Grüße fingen starke Stadtgemeinschaft haben, die alle zusammen anpacken werden und dafür sorgen werden, Felix eine Rapp, Herausgeber dass wir gestärkt aus dieser Krise gehen werden. Die Initiative „Helfen statt Hamstern“ ist dafür ein wunderbarer Beleg. Mir dieser Ausgabe möchten wir Ihnen ein Stück weit Normalität bieten. Ich hoffe das ist uns gelungen. Ihnen alles Gute. Bleiben Sie gesund! Ihr Felix Rapp, Herausgeber. Wir erfahren derzeit einen enormen Schub an Digitalisierung. Si.Ma Interview mit OB Dr. Bernd Vöhringer |4 Gastronomen, Händler und Dienstleister in Krisenzeiten Sindelfinger Unternehmer berichten |8
Von Anfang an Unterstützer in der Corona-Krise Die Sindelfinger Wirtschaftsförderung hilft |10 Klima und Umwelt profitieren. Die Stadtwerke Sindelfingen investieren kräftig |13 Eine Wohlfühloase im Grünen Der Garten als Urlaubs- und Sehnsuchtsort |14
Ein neues Domizil im Herzen der Stadt rm-raum+ baut in der Unteren Torgasse |16
Helden in der Not SindelfingerInnen wollen helfen anstatt zu hamstern |18
Alle Arbeiten zügig und im Zeitplan Die Erweiterung der Sportwelt ist trotz Corona im Plan |20 Eine Pate mit Herz Portrait über Siggy Barth und SIM-TV |22
Von Allrounder und anderen Hunderassen Die Sindelfinger Hundevereine |24
Wasserturm und wilde Waldpfade Eine Runde durch den Wald auf sechs Beinen |26
Impressum: Herausgeber: Farbenwerk Werbung und Kommunikations GmbH | Grabenstr. 32/1 | 71063 Sindelfingen | Tel: 07031 / 715 59 10 | E-Mail: info@sima-digital.de | www.sima-digital.de | V.i.S.d.P: Felix Rapp, Geschäftsführer Druck: Druckerei Mack GmbH - Print·Media·Services | Siemensstraße 15 | 71101 Schönaich | Telefon: 07031 / 75590-0 | Email: info@druckerei-mack.de
Konzeption, Redaktion & Realisierung: Farbenwerk Werbung und Kommunikations GmbH Mitarbeiter dieser Ausgabe: Felix Rapp, Jennifer Six, Holger Schmidt Anzeigenkontakt: Tel: 07031 / 715 27 55 | Verantwortlicher: Felix Rapp Diese Ausgabe hat den Erscheinungstermin: 20.05.2020 Das nächste Si.Ma erscheint im Juli 2020
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Si.Ma-Interview
„Wir erfahren derzeit einen enormen Schub an Digitalisierung.“ Corona beherrscht derzeit alle Medien. Auch in Sindelfingen ist Stadtoberhaupt Dr. Bernd Vöhringer als Krisenmanager gefragt. Zudem hat die Stadt noch weitere wichtige Aufgaben zu erledigen. Si.Ma - Interview. die fragen stellte: felix rapp | fotos: stadt sindelfingen
In der derzeitigen Situation zunächst an Sie die ganz persönliche Frage: Wie geht es Ihnen? Bernd Vöhringer: Mir geht es gut, danke der Nachfrage. Selbstverständlich spüre auch ich die Herausforderungen des ungewohnten Corona-Alltags. Und die zunehmende Doppel-Belastung fordert uns alle: Nach wie vor arbeitet der Krisenstab der Stadt Sindelfingen auf Hochtouren, und gleichzeitig versuchen wir, die wichtigen Projekte der Stadt voranzutreiben. Zugleich macht es mich jedoch glücklich und stolz, wie großartig unser Sindelfingen in dieser Zeit zusammenhält – und wie engagiert die Kolleginnen und Kollegen der Verwaltung für unsere Bürgerinnen und Bürger arbeiten. Privat finde ich den Ausgleich zum Arbeitsalltag in der Bewegung an der frischen Luft. Die Outdoor-Challenge der Stadtwerke hat mir dabei noch zusätzliche Motivation gegeben. Die Krisensituation stellt für Sie als Oberbürgermeister und für die Mitarbeiter im Rathaus eine große Herausforderung dar. Können Sie unseren Leserinnen und Leser einen Einblick in die Arbeit des städtischen Krisenstabes geben? Bernd Vöhringer: Die Verwaltung hat in den vergangenen Wochen in erster Linie im Krisenmodus gearbeitet. Zu Beginn der Krise haben wir als Stadt und Ortspolizeibehörde viele dringend notwendige Maßnahmen selbstständig entschieden und umgesetzt, bevor es flächendeckende Regelungen von Bund und Land gab.
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Derzeit liegt unser Schwerpunkt erfreulicherweise aufgrund der Lockerungen auf dem Hochfahren zahlreicher städtischer und privater Einrichtungen. Aber auch das geht nicht auf Knopfdruck, sondern wird begleitet von zahlreichen Maßnahmen des Infektionsschutzes. Die Arbeit im Krisenstab ist eine sehr zeitintensive Aufgabe. Es gibt zahlreiche juristische Fragen zu klären, aber auch in der ganzen Breite der Verwaltung sind wir mit stetig neuen Regelungen gefordert – die, nachdem sie die Ministerpräsidenten und die Kanzlerin in der Regel in der Mitte der Woche verkünden, bei uns als präzise Regelungen sehr häufig erst am späten Freitagabend ankommen. Bis wir wieder zu unserem normalen Alltag zurückkehren, wird uns das wohl noch lange Zeit beschäftigen.
Über sieben Wochen waren die Spielplätze in Sindelfingen gespertt. Seit 6. Mai dürfen Kinder mit Ihren Eltern unter Auflagen wieder die Plätze bespielen
Um ein konkretes Beispiel zu nennen: Die Spielplätze durften wieder am Mittwoch, 6. Mai, öffnen. Als kinder- und familienfreundliche Stadt war es uns wichtig, diese Möglichkeit bereits am ersten Tag zu nutzen. Aber entsprechende Empfehlungen des Landes zum Infektionsschutz haben uns erst am Vortag am Nachmittag erreicht. Da können Sie sich vorstellen, unter welchem Druck unsere Mitarbeiter arbeiten, wenn dann am nächsten Tag rund 75 Spielplätze geöffnet werden sollen. Wie viele Mitarbeiter sind direkt in das Krisenmanagement eingebunden? Bernd Vöhringer: Wir haben den Krisenstab in 15 Verwaltungsstabsbereiche strukturiert, die Themen wie Katastrophen-
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Derzeit als Krisenmanager der Stadt Sindelfingen gefordert: Oberbürgermeister Dr. Bernd Vöhringer
schutz, soziale Infrastruktur und Beschaffung, aber auch Wirtschaft, Finanzen oder Kommunikation behandeln. Insgesamt hat unser Krisenstab rund 200 feste Mitglieder, inklusive des Vollzugs- und Einlassdienstes. Andere Bereiche werden nach Bedarf hinzugezogen.
Unternehmen, die aufgrund der weitgehenden Schließungen in eine finanzielle Notlage geraten, können für die Gewerbesteuer Anträge auf Ratenzahlung oder zinsfreie Stundungen stellen, die wir großzügig handhaben. Pächter von städtischen Gebäuden sollen vorerst eine zinslose Stundung ihrer Pacht in Anspruch nehmen können.
Als Oberbürgermeister sind Sie sicher derzeit auch viel in der Stadt unterwegs um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. Wie zufrieden sind Sie mit den Sindelfingerinnen und Sindelfinger im Hinblick auf die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln?
Unsere Wirtschaftsförderung und das City Marketing stehen Unternehmen und Gastronomen in dieser Zeit besonders zur Seite. Um den Gewerbetreibenden in unserer Stadt durch diese schwierige Zeit zu helfen, wurde die Plattform www. sindelfingen-bringts.de ins Leben gerufen, auf der vielfältige Angebote und Dienstleistungen in Sindelfingen präsentiert werden.
Bernd Vöhringer: Ich bin jede Woche mit der operativen Stabsleitung in Sindelfingen unterwegs, so können wir uns ein Bild der Lage machen. Wir beobachten, dass die Bürgerinnen und Bürger die Regeln größtenteils einhalten und Verständnis für diese Maßnahmen aufbringen. Nun sind wir alle persönlich von den Einschränkungen des öffentlichen Lebens betroffen. Es gibt aber auch viele Unternehmer, Einzelhändler und Gastronomen die durch die Corona-Krise in Ihrer Existenz bedroht sind. Als OB sind Sie auch sowas wie der oberste Wirtschaftsförderer. Was macht die Stadt um den Betroffenen über diese schwere Zeit hinwegzuhelfen? Bernd Vöhringer: Wir haben uns auch mit dieser Thematik sehr frühzeitig befasst. Es ist uns wichtig, hier neben der Entlastungsprogramme durch Bund und Länder auch als Stadt zu unterstützen.
Bei allen negativen Auswirkungen für uns alle, gibt es sicher auch den einen oder anderen positiven Aspekt, den man aus der Krise ziehen kann? Bernd Vöhringer: Wir erfahren derzeit einen enormen Schub an Digitalisierung. Das gilt für die gesamte Gesellschaft, aber auch bei uns in der Stadtverwaltung. So haben viele Händler ihre Online-Angebote ausgebaut, die Schulen sind einen großen Schritt beim digitalen Lernen weitergekommen, und auch wir im Rathaus haben unsere digitale Infrastruktur ausgebaut. So haben wir mehrere Videokonferenzräume eingerichtet. Wir haben z. B. mit dem gesamten Gemeinderat per Videokonferenz getagt. Und wir sind sehr intensiv in den sozialen Medien unterwegs. Diese moderne und direkte Form der Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern werden wir sicherlich auch nach der Krise fortsetzen. Inner-
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halb der Verwaltung habe ich zudem ein Team gebeten, die positiven Erfahrungen aus der Krise und aus der Arbeit in der Krise aufzuarbeiten, um zu diskutieren, was wir davon in den zukünftigen Alltag überführen wollen. Und nach der Krise werden wir sicherlich wieder verstärkt gelernt haben, Prioritäten zu setzen. Nicht alles kann sofort realisiert und finanziert werden, auch wenn es noch so sinnvoll ist. Wir werden sicherlich wieder stärker einen Blick für das Machbare und Notwendige finden müssen - und das ist auch und gerade für eine häufig wohlhabende Stadt wie Sindelfingen eine wichtige Erkenntnis. Gleichzeitig ist es aber auch schön zu sehen, wie Sindelfingen in dieser Krise zusammenhält. Zahlreiche ehrenamtliche Initiativen haben sich gegründet, um Mitmenschen zu helfen. Und die Nachbarschaften unterstützen sich gegenseitig. Dieser Zusammenhalt wird uns auch in der Zukunft stärken. Bei allem Krisenmanagement gibt es ja auch noch das Alltagsgeschäft einer Stadt. Und die Stadt steckt mitten in einer Haushaltskrise. Seit letztem Jahr gibt es eine städtische Haushaltssperre und für 2020 ist zum jetzigen Zeitpunkt, Mitte Mai, noch kein Haushalt verabschiedet. Wie geht es hier weiter? Bernd Vöhringer: Hinsichtlich des Haushalts hat sich die Lage aufgrund der Corona-Krise natürlich noch einmal verschärft: Zum einen birgt sie hohe Kosten für uns als Stadt – wir unterstützen vor Ort z. B. Familien, Unternehmen und Vereine und haben auch in die Beschaffung von Schutzausrüstung investiert – zum anderen bricht die Einnahmenseite ein. Wir rechnen mit deutlich weniger Gewerbesteuer, aber auch im Bereich der Einkommenssteuer und Umsatzsteuer wird es Einbußen zu verzeichnen geben. Wir haben die Finanzen fest im Blick, die konkreten Auswirkungen der Krise sind heute noch nicht absehbar.
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Wir Kommunen werden die Krise allein nicht bewältigen können und hoffen, dass Land und Bund uns in dieser schwierigen Situation auch weiterhin unter die Arme greifen werden. Wir brauchen einen Rettungsschirm für die Kommunen. Momentan erörtern wir die Frage, wie wir trotz all dieser Herausforderungen einen Haushalt aufstellen und verabschieden können. Die Zahlen waren schon vor der Krise dramatisch, sie sind durch Corona noch schlechter geworden, und viele Mitarbeiter, die für die Haushaltsvorbereitung benötigt werden, sind durch das Krisenmanagement gebunden. Unser Ziel ist es dennoch, den Haushalt zum geplanten Zeitpunkt im Juli zu verabschieden. Wir werden aber sicherlich in der Aufstellung und im Beratungsprozess mit den Gremien von dem bisherigen Verfahren abweichen.
Historischer Moment. Erstmals in der über 750jährigen Geschichte der Stadt wurde eine Gemeinderatssitzung per Videokonferenz abgehalten.
Und wie sieht es mit den großen Projekten aus, die die Stadt vor der Brust hat? Bernd Vöhringer: Obwohl die Bewältigung der Krise und der Schutz der Bevölkerung nach wie vor oberste Priorität für uns als Stadtverwaltung haben, und die finanzielle Lage kritisch ist, treiben wir dennoch andere Themen voran. Wir werden die Gremienarbeit im Mai wieder aufnehmen. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem wichtige Planungsentscheidungen zu den Sportstätten, zum Gasthaus Hirsch, zum Mädchenwohnheim oder zur Techniksanierung im Badezentrum. Was uns intensiv beschäftigt ist die Frage, wie wir in Zeiten von Corona Beteiligungsprozesse durchführen können. So sind wir in den Startlöchern für den Zielbildprozess Innenstadt, werden aber hier Formen der Diskussion und Beteiligung finden müssen, die den Infektionsschutzvorgaben entsprechen. Zum Abschluss: Was wünschen Sie sich unter dem Gesichtspunkt der aktuellen Lage für die Sindelfinger Stadtgesellschaft? Bernd Vöhringer: Ich wünsche zunächst allen Erkrankten eine rasche Genesung und allen anderen, dass sie gesund bleiben mögen. Und ich wünsche mir, dass wir gemeinschaftlich diese Krise hinter uns bringen und an den Herausforderungen wachsen, dass wir letztendlich gestärkt aus der Krise hervorgehen. Vielleicht gelingt es uns auch wieder, den Blick dafür zu schärfen, was wirklich wichtig ist. Dabei steht der Mensch im Mittelpunkt – und der soziale Kontakt. Gemeinderatssitzung vom 22.04.2020
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8| Aus Stadt und Gesellschaft
Gastronomen, Händler und Dienstleister in Krisenzeiten Sindelfinger Unternehmer setzen in der Corona-Krise auf die Sindelfingerinnen und Sindelfinger
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text & fotos: felix rapp
Seit dem 18. März hatten die Gastronomiebetriebe aufgrund der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie geschlossen. Genau zwei Monate später ist die lange Leidenszeit der Gastronomie endlich zu Ende. Kai Hammami Mitinhaber des Wiesengartens im Sommerhofenpark und des Corners am Wettbachplatz sowie kaufmännisch Verantwortlicher im Parkrestaurant an der Stadthalle, kann erstmals etwas aufatmen. „Ich bin froh, dass wir nun endlich wieder loslegen können. Die letzten Wochen waren für uns und für unsere Kollegen natürlich der absolute Worst Case.“ Als wir uns mit Kai Hammami treffen, bestehen sechs Tage vor der Wiedereröffnung noch viele Unklarheiten bzgl. der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Lediglich die Verordnung vom Ministerium haben die Gastronomen bekommen, in welcher laut Hammami vieles noch im Unklaren bleibt. Mit etwa 30 % Umsatz rechnet der Gastwirt in der Phase nach Corona. Zurück führt Kai Hammami das zum einen auf mögliche Beschränkungen bzgl. der Tischanzahl und zum anderen darauf, dass viele Menschen vorsichtig sein werden. Kai Hammami: „Wir gehen Stand heute davon aus, dass wir unsere Kapazitäten nicht voll auslasten dürfen. Ich kann aber jedem, der zu uns kommen möchte, sagen, dass wir die Vorgaben bzgl. Abstand und Hygiene sehr genau einhalten werden und sich keiner Sorgen machen braucht.“ Auch in Hinblick auf die Öffnungsdauer tappen die Gastronomen derzeit noch im Dunklen. „Wir mussten ja bereits vor dem kompletten Shutdown um 18 Uhr schließen, was für einen Betrieb, der vom Abendgeschäft lebt, wie das Corners, fast gleichbedeutend mit einer kompletten Schließung ist.“Schon jetzt steht für Kai Hammami fest, dass er seine Bar „Cast away“ in Böblingen weiter geschlossen
vereinbaren. Dabei geht es Kai Hammami nicht darum, dass die Pächter nichts mehr bezahlen, sondern darum, dass die Verträge an die derzeitige Situation angepasst werden. Bei allen Schwierigkeiten richtet Kai Hammami den Blick nach vorne: „Wir haben für unsere Betriebe zum Teil neue Konzepte entwickelt. Wir haben im Corners den Innenbereich renoviert, die Terrasse neu möbliert und neu gestaltet.“ Und auch an die anderen Unternehmer in Sindelfingen denkt der Maichinger. So hat er bereits eine konkrete Idee zur Stärkung des stationären Handels und der Gastronomie in Sindelfingen.
Seit Anfang April hätte der Betrieb im Sommerhofenpark laufen sollen. Knapp 7 Wochen später geht es endlich los.adt „Simsalon“ statt.
halten muss, da bislang nur Speisewirtschaften wieder öffnen dürfen.
„Wir haben von vielen Seiten tolle Unterstützung erhalten“ Finanziell ist die derzeitige Situation für die Gastronomen ein Desaster. Laut Kai Hammami hat die Soforthilfe des Landes über die ersten Klippen hinweg geholfen. Dennoch sieht er noch einige Unwegbarkeiten auf die Gastronomen zukommen. „Die Krise nach der Krise ist für uns die große Herausforderung. Wenn alle Fixkosten wieder normal bezahlt werden müssen, der Umsatz aber bei 30 % liegt, werden viele Probleme bekommen,“ blickt der Gastroprofi in die Zukunft. Kai Hammami fordert daher, dass die Verpächter sich mit den Pächtern an einen Tisch setzen und neue Pachtverträge
Großen Dank zollt Kai Hammami seinen Mitarbeiter: „Ich erinnere mich dieser Tage immer an den Leitspruch des Holiday In, als ich dort tätig war, der lautete „together we care“. Denn trotz Kurzarbeit für die 14 Beschäftigten in den beiden Betrieben, konnte ich jederzeit auf mein Team setzen. Teilweise haben die Ihre Freizeit geopfert und mit angepackt, den Laden wieder zum Laufen zu bekommen, das ist wirklich toll.“ Aber auch bei den Behörden, Ämtern und Lieferanten wie Stadt, Arbeitsamt, Stadtwerke oder die Brauereien möchte sich der Gastwirt bedanken: „Wir haben von vielen Seiten tolle Unterstützung erhalten.“, so Kai Hammami abschließend.
„Wir setzen voll auf unsere Kunden“ „Dankbar, dass wir überhaupt wieder aufmachen dürfen“, zeigt sich Innenstadthändlerin Carola Klein rund drei Wochen nach der Wiedereröffnung Ihres Ladengeschäfts für Damen und Herrenmode in der Planie. „Es ist schön, wieder für unsere Kunden da zu
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Innenstadthändlerin Carola Klein hat trotz Krise das Lächeln nicht verloren.
sein, wobei wir ja nie wirklich weg waren“. Vier Wochen musste Carola Klein ihr Geschäft aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen halten. In der Zeit hat sie Ihren Kunden einen Abhol- und Lieferservice angeboten. „Das war für die Kundenbindung sehr wichtig, konnte aber natürlich unseren Umsatzverlust nicht verhindern“. Nachdem am 20. April die Läden wieder öffnen durften, hatte Carola Klein einen guten Start hingelegt. „Man hat gemerkt, dass die Leute froh waren, mal wieder raus zukommen,“ so die Unternehmerin. Leider war dieser erste Effekt wenig nachhaltig. Die Umsatzverluste sind nach wie vor da. „Man merkt, dass die Leute sehr vorsichtig geworden sind und sich dann doch nicht in die Läden trauen,“ gibt die Sindelfinger Unternehmerin Einblick in die aktuelle Lage. Dabei hat auch Carola Klein alles Notwendige unternommen, um den Kunden bestmögliche Sicherheit zu gewährleisten. „Wir mussten einiges in Schutzeinrichtungen, Desinfektionsspender und weitere Maßnahmen investieren. Was gerade im Hinblick dessen schwierig war, dass wir erst zwei Tage vor Eröffnung die offizielle Verordnung erhalten hatten“, so die Innenstadthändlerin. Unterstützung gab es für die örtlichen Händler auch von der Wirtschaftsförderung und vom Citymarketing. Auf Facebook wurde über deren Kanäle ordentlich Werbung für den Handel gemacht und auch die neue Internetplattform „Sindelfingen bringts“ (siehe Artikel auf Seite 10, Anm. d. Redaktion) hat ihren Teil dazu beigetragen. Bei allen Problemen, die die Pandemie mit sich gebracht hat bzw. noch mit sich bringt, blickt auch Carola Klein positiv in die Zukunft: „Wir setzen voll auf unsere Kunden, dass diese uns die Treue halten. An unserem Vorteil gegenüber dem Online-Handel, nämlich beste Beratung und bester Service, hat sich nichts geändert.“ Es ist vor allem die große Ungewissheit, die die Betreiber von Fitnessstudios derzeit umtreibt. Marvin Fräßdorf von den Fitness Express Clubs findet klare Worte an die Politik: „Für uns ist die Situation unerträglich. Acht Wo-
chen nachdem wir unsere Clubs schließen mussten, wissen wir nicht, wann es weiter gehen wird.“ Lediglich der Hinweis, dass die Fitnessstudios voraussichtlich „nach Pfingsten“ wieder öffnen dürfen wurde vor einigen Tagen von der Landesregierung verlautbart. „Wir haben natürlich unsere Mitglieder, die wissen wollen, wie es weiter geht. Auch im Hinblick dessen, dass die bestehenden Verträge weiter laufen. Wir können immer nur antworten, dass wir es selber nicht wissen,“ so Marvin Fräßdorf. Noch unverständlicher macht die Situation für Marvin Fräßdorf, dass andere Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen, die ähnlich stark von den Infektionen betroffen sind wie Baden-Württemberg, seit Mitte Mai die Studios wieder öffnen dürfen. „Wie sollen wir das unseren Mitgliedern erklären? Nach meinem Dafürhalten geht es hier um Wählerstimmen und nicht um die Sache an sich,“ so Marvin Fräßdorf.
„Für uns ist die Situation unerträglich. Acht Wochen nachdem wir unsere Clubs schließen mussten, wissen wir nicht, wann es weiter gehen wird.“ Damit die Mitglieder dem Fitness Express Clubs die Treue halten, wurde vonseiten des Betreibers einiges unternommen. So wurde den Mitgliedern als finanzieller Ausgleich angeboten, die Zeit der Schließung entweder kostenfrei an die Vertragszeit anzuhängen oder den Wert des Ausfalls in 1,5-facher Höhe als Verzehrgutschein zu erhalten. Marvin Fräßdorf: „Wir sind froh, dass uns die meisten unserer Mitglieder die Stange halten und uns Mut für die Zukunft machen. Wir haben vielen von ihnen persönlich angerufen und viele aufmunternde Rückmeldungen erhalten. Aber natürlich haben wir in den letzten Wochen auch mehr Kündigungen erhalten als sonst und können nicht mit Neumitgliederwerbung dagegen halten, das ist für uns extrem bitter.“ Damit die Fitness Express Mitglieder trotz Schließzeit fit bleiben, bieten die Trainer Online-Kurse an und jedes Mitglied hat einen kostenfreien Zugang zu MyHomeFITNESS erhalten. Darüber hinaus wurden die Clubs auf Vordermann gebracht. So wurde die bereits vor der Krise geplante Digitalisierung der Clubs und weitere Verschönerungsmaßnahmen umgesetzt. „Wir hoffen sehr, dass wir unsere Kunden demnächst wieder persönlich bei uns begrüßen dürfen und diese sich davon selber überzeugen können“, so Marvin Fräßdorf am Ende des Gesprächs.
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Von Anfang an Unterstützer in der Corona-Krise Die Wirtschaftsförderung Sindelfingen GmbH gibt vielfältige Hilfestellungen für die Unternehmen in unserer Stadt, die durch die Corona-Pandemie beeinträchtigt sind. Im Si.Ma-Interview haben wir uns mit dem Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Sindelfingen GmbH, Sascha Dorday, und mit Citymanager Jan Gaiser über die aktuelle Lage unterhalten. die fragen stellte: felix rapp | fotos: wirtschaftsförderung sindelfingen gmbh
Seit einigen Tagen können viele Einzelhändler und Gastronomen in Sindelfingen, nachdem die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie von der Landesregierung gelockert wurden, wieder etwas aufatmen. Die Maßnahmen stellen die Sindelfinger Unternehmen – Händler, Gastronomen, Handwerker, Dienstleister und Ärzte – immer noch vor große Herausforderungen, die in dieser Form noch nie da gewesen sind. Um alle Betroffenen in dieser schwierigen Zeit dabei zu unterstützen durch die Krise zu kommen, hat die Wirtschaftsförderung Sindelfingen GmbH (WSG) bereits eine Vielzahl an Hilfestellungen auf den Weg gebracht.
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Herr Dorday, die Corona Pandemie stellt auch die Wirtschaft in Sindelfingen vor eine Herkulesaufgabe. Die WSG hat sich gleich zu Beginn der Krise um die Sindelfinger Unternehmen gekümmert und Hilfestellungen angeboten. Was haben Sie als erstes angepackt? Sascha Dorday: Zunächst muss man festhalten, dass die Corona-Krise vor kaum einem Unternehmen in Sindelfingen Halt gemacht hat. In einer Telefonaktion haben wir uns als erstes ein Bild von der Gesamtlage gemacht. Zuallererst haben wir alle Betriebe aus den Bereichen der kritischen Infrastruktur, also Nahversorger, Ärzte und Apotheker angerufen. Genauso haben wir uns um den Handel, Unternehmen, Gastronomen und Dienstleister gekümmert, um drängende Fragen zu beantworten. Uns kam es darauf an, schnell zu helfen und Fragen zur Auslegung der Corona-Verordnung des Landes in Bezug auf Zwangsschließungen, zu Hygienemaßnahmen, wirtschaftlichen Soforthilfen und die zukünftige Entwicklung zu beantworten. Was war die größte Sorge der Gewerbetreibenden und Händler ?
Sascha Dorday, 41 Jahre, verheiratet, Vater von drei Kindern, und seit acht Jahren Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Sindelfingen GmbH (WSG).
Sascha Dorday: Im Vordergrund stand ganz besonders die Frage, wie Geschäfte und Gastwirte während der Zwangsschließung oder einem eingeschränkten Betrieb die Verbindung zu ihren Kunden halten und mit alternativen Angeboten weitermachen können. Die WSG und der City-Marketing e. V. haben daher in wenigen Tagen die Online-Plattform www.sindelfingen-bringts.de auf die Beine gestellt. Jan Gaiser: Es ist gerade jetzt wichtig, dass vor allem kleine und mittlere Unternehmen eine große Reichweite haben und ihre Angebote auf einer verbreiterten Basis anbieten können. Wer hier noch nicht vertreten ist, kann nach wie vor seine Services kostenlos eintragen lassen. Die Geschäfte geben einfach ihre aktuellen Angebote und Kontaktdaten in das Webformular ein und wählen die passende Kategorie aus. Wir schalten den Eintrag zügig frei.
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Kontakt:
Jan Gaiser, 26 Jahre und seit 3 Jahren Geschäftsführer des City-Marketing Sindelfingen e. V..
Wie kommt dieses Angebot an? Jan Gaiser: Bisher haben sich über 110 lokale Geschäfte und Gastronomen auf der Online-Plattform eingetragen und wir wünschen uns, dass es noch mehr werden. Genauso hoffen wir, dass die Angebote von den Sindelfingerinnen und Sindelfingern rege genutzt werden. Denn nur wenn die Plattform genutzt wird, haben die örtlichen Geschäfte etwas davon. Darüber hinaus planen wir eine weitere Kampagne zur Stärkung des Sindelfinger Einzelhandels und der Gastronomie. Wie kommen die Unternehmen mit den sich ständig verändernden Verordnungen und Regelungen klar, die es zu beachten gilt? Sascha Dorday: Sich im Dickicht der Verordnungen und Regelungen zurechtzufinden, ist für mittlere und kleinere Unternehmen oder SoloSelbständige keine leichte Aufgabe. Bei vielen liefen die Geschäfte bisher so gut, dass sie keine Liquiditätsengpässe hatten – und darum auch keine Erfahrung mit Anträgen auf Soforthilfe, Kurzarbeit, Steuererleichterungen, staatlich verbürgten Krediten oder Garantien. Um hier eine größtmögliche Aufklärung zu schaffen, versenden wir seit Beginn der Corona-Krise regelmäßig Info-Mails zu den aktuellen Entwicklungen, darunter die Verordnungen, Auslegungshinweise und Richtlinien. Sindelfinger Unternehmerinnen und Unternehmer, die noch keine InfoMails erhalten und daran interessiert sind, werden gerne in den Verteiler aufgenommen. Eine kurze E-Mail an info@sindelfingen.org genügt. Fortsetzung auf Seite 12
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Planiestraße 2 71063 Sindelfingen
( 7
+49 (0) 70 31 688 42 – 0 +49 (0) 70 31 688 42 – 99
@
info@sindelfingen.org
8 www.sindelfingen.org
INFOS
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Außerdem versenden wir jeden Monat den WSG-Newsletter zu aktuellen Wirtschaftsthemen rund um den Standort Sindelfingen. Die Anmeldung zum Newsletter erfolgt auf der WSG-Website. Da passt es ja wunderbar, dass in dieser herausfordernden Zeit die Website der WSG einen Relaunch bekommen hat? Sascha Dorday: Richtig. Mit der neuen Internet-Präsenz finden Unternehmer, Investoren und Gründer genauso wie Besucher der Stadt Informationen noch einfacher, schneller und gezielter. Wir haben beim Relaunch unserer Website www. sindelfingen.org größten Wert gelegt auf Übersichtlichkeit, einfache Navigation und intuitive Bedienung. Das Angebot an nützlichen aktuellen Informationen und an DownloadMöglichkeiten ist nun noch größer. Die Digitalisierung spielt auch im Bereich Wirtschaftsförderung eine immer größere Rolle und wir werden das Angebot an digitalen Services kontinuierlich ausbauen. So planen wir zum Beispiel ein digitales Gutscheinsystem, damit Händler und Gastronomen unterstützt werden können. Genau richtig kam die neue Website angesichts der CoronaKrise mit ihrer großen Dynamik. Unter „Aktuelles“ wurde eine Rubrik mit den Themen geschaffen, die Unternehmer oder Existenzgründer zurzeit sicher am meisten bewegen. Dort finden sie immer aktuell Informationen über die Vorschriften und Richtlinien, die es zu beachten gilt. Ebenso können sie sich gezielt über das für ihr Unternehmen passende Corona-Wirtschaftshilfe-Programm und weitere Erleichterungen informieren. Wie schätzen Sie aktuell die Lage ein, nachdem nun die Einschränkungen gelockert wurden und das Leben in der Stadt allmählich wieder an Fahrt aufnimmt? Sascha Dorday: Wir haben viele positive Rückmeldungen über unsere Unterstützung bekommen und sind froh, dass Angebote in neuer Form entstehen konnten oder Soforthilfen schnell ausbezahlt wurden. Die Lockerungen der Corona-Beschränkungen zeigen Wirkung in der Stadt. Das beweist unser „Passantenmonitor“: An 10 Messpunkten in der Innenstadt messen wir die Passantenfrequenzen – natürlich ohne personenbezogene Daten. In der dritten Märzwoche, ab der die Geschäfte schließen mussten, zählten wir über alle Messpunkte insgesamt knapp 120.000 Passanten. Seit der Wiederöffnung des Einzelhandels ist die Sindelfinger Innenstadt deutlich belebter. Dies spiegelt der Passantenmonitor wider. Mit 206.000 Passanten in der Woche, als viele Geschäfte wieder öffnen durften, erreichten die Zahlen das frühere Niveau von rund 200.000 Passanten. Das ist der wöchentliche Durchschnittswert seit Beginn unserer automatisierten Zählungen im November 2019.
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Si.Ma - Ausgabe 02|2020
„Sindelfingen bringts“
Die Zukunft fest im Blick
kurz notiert
Messe Sindelfingen GmbH & Co. KG übernimmt die Stuttgarter Peter Sauber Agentur Messen und Kongresse GmbH. Es sind momentan keine guten Zeiten für die Messe- und Veranstaltungsbranche. Auch die Messe Sindelfingen leidet unter den coronabedingten Beschränkungen, die Messen, Kongresse und Events bis auf Weiteres verbieten. Die beiden Messe-Geschäftsführer Ralph Hohenstein und Philipp Lauinger, sehen die Krise auch als Chance. Den unfreiwilligen Ausnahmezustand nutzen sie, um ihre Kräfte zu bündeln – und planen sogar eine Expansion für den erfolgreichen Neustart nach der Krise. Am 1. Mai hat Sehen die Krise als Chance. Die beiden die Messe Sindelfingen GmbH Geschäftsführer der Messe Sindelfingen & Co. KG die Peter Sauber Ralph Hohenstein und Philipp Lauinger Agentur Messen und Kongresse GmbH übernommen, die bislang ihren Sitz in Stuttgart hatte. Die Agentur mit Sitz in Stuttgart wurde im Jahr 1986 gegründet und ist vor allem durch die erfolgreichen Messen HAUS I HOLZ I ENERGIE (in Stuttgart) und HAUS I BAU I ENERGIE (in Friedrichshafen, Konstanz, Radolfzell, Donaueschingen, Tuttlingen und Künzelsau) bekannt. Der Grund für die Übergabe an die Sindelfinger Messemacher ist der altersbedingte Rückzug des Geschäftsführers Peter Sauber, der sein renommiertes Unternehmen auch in Zukunft in besten Händen wissen wollte. Ralph Hohenstein: „Wir standen uns stets kollegial und freundschaftlich gegenüber und schätzen Herrn Sauber zum einen als ehemaligen Projektleiter unserer traditionsreichen Messe Haus & Energie, die im Januar dieses Jahres ihr 40-jähriges Jubiläum feiern durfte, zum anderen durch die Zusammenarbeit, die wir auch nach der Gründung seines eigenen Unternehmens erfolgreich praktiziert haben.“
Deutscher Servicepreis 2020 für Binder Optik 10. Deutscher Servicepreis. Auszeichnung für Binder Optik als servicebestes Unternehmen. Der „Deutsche Servicepreis“, der von n-tv und dem Deutschen Institut für Servicequalität, in diesem Jahr zum 10-mal verliehen wurde, stellt die Unternehmen in den Mittelpunkt, die in punkto Service Maßstäbe setzen und sich vor allem durch die Beratung vor Die beiden Macher von Binder Optik, Ort und im direkten Kunden- Dominic Baur (r) und Dr. Helmut Baur kontakt profilieren. Im Rahmen von Verbraucherbefragungen wurden anhand von über 12.000 verdeckten Testkontakten und ca. 100.000 Kundenmeinungen, insgesamt 1.450 Unternehmen diverser Branchen untersucht. Dr. Helmut Baur, Geschäftsführer von Binder Optik „Wir freuen uns sehr über diese große Auszeichnung, die das tägliche Engagement unserer Mitarbeiter vor Ort anerkennt. Unser aller Ansporn ist, uns auf diesem Wege weiter zu profilieren!“
Wirtschaft: Stadtwerke Sindelfingen
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Klima und Umwelt profitieren.
Stadtwerke investieren über 1 Mio. Euro in den weiteren Fernwärmeausbau. text & fotos: stadtwerke sindelfingen
Die städtebauliche Entwicklung des Sindelfinger Gewerbegebiets entlang der Mahdental- und Neckarstraße führte zu einer großen Nachfrage an Fernwärme. Grund dafür sind die besonders umweltfreundlichen Eigenschaften der Fernwärme, die gerade bei Neubauten die energetischen und baurechtlichen Vorgaben für Bauherren erheblich erleichtern.
So entsteht beispielsweise neben dem Marriott-Hotel, zwischen der Mahdentalstraße und Schwertstraße, das moderne Büro- und Geschäftshaus „Goldbach-Campus“ mit seinen zwei Bauabschnitten. Etwas weiter Richtung Stadtmitte wird in der Neckarstraße bereits die Baugrube für den „Automotiv-Campus“ ausgehoben. Auch hier entsteht ein modernes Büro- und Geschäftshaus mit Hotel. Mit der Entwicklung der teils brachliegenden Flächen wird auch der Energiebedarf erheblich steigen. Die Stadtwerke sahen bereits in der frühen Projektplanung ihre unternehmerische Verantwortung, den Bauherren eine möglichst klimafreundliche Energieversorgung zu ermöglichen. Da in der Mahdental- und Neckarstraße gegenwärtig keine Fernwärme-Infrastruktur vorhanden ist, muss die Erschließung vom rund 1,4 km entfernten Fernwärmenetz im Bereich Hofmeister und Bitzer erfolgen. Bereits im Jahr 2019 konnte der erste Bauabschnitt in der Eschenbrünnlestraße fertig gestellt werden. Eine
Besonderheit stellte dabei die Unterquerung des Goldbachs dar (Foto). Um für die geplanten Bauprojekte rechtzeitig Wärme bereitstellen zu können, ist die Fertigstellung dieser Infrastrukturmaßnahme für das Jahr 2021 terminiert. Entlang der neu zu errichtenden Trasse stehen die Stadtwerke auch in Kontakt mit bereits bestehenden Gewerbeobjekten.
Mit dem Anschluss der aktuell geplanten Bauprojekte wird diese Infrastrukturmaßnahme jedoch nicht abgeschlossen sein. Bereits heute planen die Stadtwerke die Weiterführung der Trassen bis in die Sindelfinger Innenstadt, um diese dort mit dem bestehenden Netz zu verbinden. Dadurch kann die Versorgungssicherheit für die Kunden weiter erhöht werden. Zudem kann die umweltfreundliche Wärme auch weiteren Kunden zur Verfügung gestellt werden.
Rosenstraße 47 I 71063 Sindelfingen - Tel: 07031/6116-0 stadtwerke-sindelfingen.de - info@stadtwerke-sindelfingen.de
14| Si.Ma-Tipp für ein schönes Zuhause
Eine Wohlfühloase im Grünen
Für einige wird es 2020 keinen Sommerurlaub im Ausland geben. Entspannung und Erholung findet man aber vielleicht ganz nah, im eigenen Garten. Hier sind die Möglichkeiten grenzenlos. text: felix rapp | fotos: markus doettling
“Staycation“ so lautet ein Trend der nicht erst seit Corona-Zeiten in vielen Haushalten Einzug gehalten hat. Rund 30% aller Deutschen verbringen, bereits vor der Krise, Ihren Urlaub zuhause im eigenen Heim. Früher nannte man es „Urlaub auf Balkonien“. Aber der Garten, die Terrasse oder der Balkon sind mittlerweile mehr geworden als ein bloßer Aufenthaltsort vor dem Haus. Der Garten wird immer mehr zum Kurzurlaub für die Seele, Wellness-Oase zum Feierabend, Chillout-Zone zum Entspannen. Kurz gesagt: in Zeiten der eingeschränkten Bewegungsfreiheit ist er zunehmend Urlaubs- und Sehnsuchtsort. Es ist also angesagt, den Garten in vollen Zügen zu genießen. Und dazu schaft man sich die besten Rahmenbedingungen. Wenn man schon nicht in die Ferne reisen darf, dann kann man das gesparte Geld ja auch ins eigene Heim investieren, ein nachhaltiger Effekt von dem man lange etwas haben wird. Wir stellen einige Trends vor, wie Sie ihren Garten zu einer echten Wohlfühloase ausbauen können:
Si.Ma - Ausgabe 02|2020
Outdoor cooking
Unter freiem Himmel entspannen, kochen und feiern - der Trend geht zum Komfortwohnen im Grünen. Edle Outdoormöbel unterscheiden sich kaum
noch von Sofas und Sesseln für den Innenbereich. Aber auch Kochen unter dem freien Himmel ist total angesagt. Outdoor cooking heißt dieser Lifestyletrend, bei dem die Küche nach draußen zieht. Vorbei sind die Zeiten von einfacher Bratwurst und Co. auf einem einfachen Holzkohlengrill. Heute darf es schon ein bisschen mehr sein. Barbecue-Fans rüsten kräftig auf. Das muss nicht immer mit einem großen Budget verbunden sein. Im Internet finden sich verschiedenen Ideen zum selber bauen. Wer aber etwas investieren möchte, geht zum Profi und lässt sich einen Plan erstellen. smart Gardening
Immer mehr Geräte im Haushalt sind miteinander vernetzt. Jetzt erobert das Smart Home auch den Garten: Ob Gartenbeleuchtung oder Rasenpflege - zentral gesteuert, wird der Gartengenuss noch entspannter. Die Einrichtung des sogenannten Smart Garden erfolgt ebenso wie beim Smart Home ganz bequem über eine App. Wann geht die Gartenbeleuchtung an? Wann startet der Rasenmäher? Oder wann schaltet sich der Springbrunnen ein? All das lässt sich programmieren oder auch individuell aus der Ferne steuern. Ein Traum aus Glas Wer die Freiheit im eigenen Garten bei jedem Wetter genießen möchte, der muss etwas mehr investieren. Aber die
Welt der Wintergärten, Glasdächer und Sonnensegel ist mittlerweile grenzenlos. Mehr Sonne, mehr Platz, mehr Licht: Ein Wintergarten ist der Traum vieler Hausbesitzer. Der Glasanbau verschönert das Haus nicht nur architektonisch, er wertet auch die Lebensqualität seiner Bewohner auf, die den Raum schnell zu ihrem Lieblingsplatz erklären. Ganz wichtig dabei ist jedoch die Möglichkeit, die großen Glasflächen beschatten zu können. Denn schon wenige Sonnenstrahlen reichen aus, um die Licht-Oase stark aufzuheizen. Sonnenschutzprodukte verhindern dies zuverlässig und sorgen für ein angenehmes Raumklima. Daher sollte eine effektive Beschattung schon beim Bau mit eingeplant werden.
DER PROFI „Mehr Wert zu Hause“, unter diesem Motto hat Metallbaumeister Markus Döttling das Traditonsunternehmen in Maichingen weiterentwickelt. Markus Döttling ist der Fachmann, wenn es um Sonnenschutz, Wintergärten oder auch Outdoor-Möbel und Outdoorküchen geht. Mehr unter www.markusdoettling.de Lassen Sie sich inspirieren:
Die Markus Doettling GmbH auf Facebook
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Wochenende ist Entdeckerzeit! Unterhaltsam und spannend die eigene Heimat kennenlernen. Unsere Naturführer zeigen ihren Gästen zuverlässig und mit viel Wissen und Können, mit einer guten Portion Humor und vor allem mit viel Liebe das Heckengäu. Es wird geschnuppert und gestaunt, hingehorcht und hingeschaut, gefühlt und geschmeckt. Alle Sinne kommen zum Einsatz, wenn die Naturführer durch die Kulturlandschaft führen, deren Erhalt ihnen so am Herzen liegt. Sie vermitteln wissenswerte und erstaunliche Neuigkeiten und eröffnen manch neue Perspektive auf Dinge, die man allein vielleicht übersehen würde. Dabei steht das Erleben und Genießen der Natur im Vordergrund. Was für eine Überraschung zum Beispiel, wenn bei einer Tour auf einmal eine Fuchsfamilie beobachtet werden kann. Solche Erlebnisse hält die Natur übrigens bei fast jeder Tour bereit. Abwechslungsreiches Programm Das Programm der Heckengäu-Naturführer e.V. ist auch in diesem Jahr gewohnt abwechslungsreich. Es gibt viele tolle Angebote für große und kleine Naturentdecker und -genießer mit ganz unterschiedlichen Schwerpunkten. Für Gruppen, auch Schulklassen und Kindergärten, können individuelle Termine vereinbart werden. Aktuell entsteht unter dem Titel Natur.Entdecker ein regelmäßiges Wochenendprogramm mit kürzeren Touren zum Reinschnuppern. Ein Blick auf den Veranstaltungskalender und die Homepage lohnt sich auf jeden Fall.
INFOS www.heckengaeu-naturfuehrer.de Alle Touren werden von zertifizierten Führern begleitet und finden bei (fast) jedem Wetter statt. Anfragen zu Gruppenführungen unter. info@heckengaeu-naturfuehrer.de Hinweis: Auf Grund der Corona-Pandemie finden die Veranstaltungen erst nach Lockerungen der Maßnahmen durch die Landesregierung statt. Informieren Sie sich bitte hierzu auf www.heckengaeu-naturfuehrer.de
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Aus Stadt und Gesellschaft
Ein neues Domizil im Herzen der Stadt Die Projektentwickler von der Sindelfinger Firma rm.raum+ haben zwei neue Wohn- und Geschäftshäuser in der Stadtmitte geplant. Verkaufsstart seit wenigen Tagen.
Si.Ma - Ausgabe 02|2020
text: felix rapp | fotos: rm.raum+
Hochwertig, hell und modern, so beschreiben die Projektentwickler von rm.raum+ die Wohngebäude, die nach ihrer Planung in der Unteren Torgasse zwischen Wettbachplatz und Gartenstraße im Herzen von Sindelfingen entstehen werden. Hinter rm.raum+ stehen die beiden Brüder Michael und Patrick Ruiz Martin, die die Firma 2017 gegründet haben und sich zur Maxime gemacht haben mit ihren Projekten Maßstäbe in Hinblick auf Nachhaltigkeit, Ökologie und Qualität in der Region setzen zu wollen. Seit einigen Tagen ist es soweit. Insgesamt 17 hochwertige Wohneinheiten zwischen knapp 70 qm und 160 qm, die in zwei
modernen Stadthäusern entstehen werden, stehen zum Verkauf. Das Gesicht des Quartiers zwischen Wettbachplatz, Gartenstraße und dem alten Postgebäude wird sich grundlegend ändern. Den zukünftigen Bewohnern soll es an diesem exponierten Standort in bester Innenstadtlage an nichts mangeln. Exklusivität und Komfort werden hier zukünftig groß geschrieben. Das Wohnumfeld, das durch kurze Wege gekennzeichnet ist, bietet alle wichtigen Dinge des täglichen Bedarfs. Bequem und zentrumsnah sind Nahversorgung, Freizeiteinrichtungen, Schulen und Kitas, Gastronomieangebote, der Öffentliche Nahverkehr oder auch die vielen Wälder und Naherholungsgebiete von Sindelfingen in maximal 5 Minuten erreichbar.
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„Die Innenstadt von Sindelfingen hat erstklassige Standortfaktoren, und da uns der Wohlfühlfaktor extrem wichtig ist, ist das für uns von besonderem Interesse,“ so Patrick Ruiz Martin, als Betriebswirt für die Zahlen und Fakten bei der Projektentwicklung zuständig. Und auch in Bezug auf den Wohnstandard soll es den zukünftigen Wohneigentümern an nichts fehlen. Jede Wohnung verfügt unter anderem über eine moderne VideoGegensprechanlage, Echtholz-Parkettböden in Wohn-, Ess-, Kinder- und Schlafräumen, eine gehobene Sanitärausstattung, raumhohe Fenster, elektrisch betriebene Verschattungs- und Verdunklungsanlagen und Fußbodenheizung. Einzigartig: Die Wohnraumkühlung ist inklusive. Neben der hochwertigen Ausstattung der Wohnräume ist auch das Thema Barrierefreiheit bei den Projektentwicklern von rm.raum+ eine Selbstverständlichkeit. Die zukünftigen Nutzer der Wohnungen treffen von der Tiefgarage bis zur Wohnungstür keine unüberwindbaren Hindernisse an. Die Tiefgarage erreicht man ohne Stufen, die Etagen werden mit einem Fahrstuhl angefahren. Außerdem ist die Parkgarage großzügig geplant, sodass die Fahrer bequem ein- und ausfahren können. Aber auch innerhalb der Wohnbereiche wurde darauf geachtet, dass alles barrierefrei gestaltet wird. Michael Ruiz Martin: „Die Wohnungen sind stufenlos, wir werden bodengleiche Einbauduschen verbauen und sorgen für genügend Bewegungsfreiheit in den Bädern. Außerdem werden alle Türen behindertengerecht ausgeführt werden.“ Architekt Michael Ruiz Martin hebt außerdem die energieeffiziente Ausstattung des Neubauprojektes hervor. „Wir haben in die Baukonzeption sinnvolle bauphysikalische Erkenntnisse einfließen lassen und ein durchdachtes Architektur- und
Energiesparkonzept entwickelt.“ Zur Energieeinsparung erhält das Bauvorhaben ein Wärmeverbundssystem. Um einen möglichst hohen Grad an Energieeinsparungen zu erreichen, haben die Projektplaner ein Konzept für die Anlagentechnik entwickelt, welches ausschließlich mit hocheffizienten Wärmepumpen arbeitet und ohne Energieressourcen auskommt. „Somit erreichen wir extrem niedrige Nebenkosten“, so die beiden Geschäftsführer. „Wir stehen für hochwertige Projekte, individuelle Lösungen und anspruchsvolles Design und uns ist es darüber hinaus wichtig zu betonen, dass wir in der Projektentwicklung, bei der Beratung und bei der Umsetzung immer persönlich zur Verfügung stehen“, so Patrick Ruiz Martin weiter. Die Firma rmraum+ ist als junges Unternehmen erst seit ein paar Jahren am Markt. Das aktuelle Refenzprojekt in Aidlingen wurde Anfang 2020 fertiggestelltt. Mit den beiden Objekten „T10“ und „T14“ wird rm.raum+ diese Erfolgsgeschichte nun weiterschreiben.
Weitere Infos finden Sie unter rm-raumplus.de
Kontakt: rm.raum+
Projektentwicklung GmbH&Co KG Burghaldenstraße 2 71065 Sindelfingen +49 7031 68 44 036 info@rm-raumplus.de 8 www.rm-raumplus.de ( @
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Aus Stadt und Gesellschaft
Helden in der Not
Si.Ma - Ausgabe 02|2020
Initiative von Sindelfingern für Sindelfinger. Helfen statt Hamstern.
„Wir stehen an einem Scheideweg. An diesem Punkt wird sich entscheiden, welche Richtung wir einschlagen wollen. Den Weg der Angst und des Egoismus oder den mutigen Weg der Solidarität. Ein Weg hat Zukunft, am Ende des Anderen stehen leere Supermarktregale. Nur gemeinsam können wir diese Krise bewältigen. Wollen wir Helfen oder Hamstern?“, fragt SimTV-Praktikant Dominik Ernst. Als ihn Mitinitiator Max Reinhardt fragte, ob er Lust hätte seine Initiative zur Coronahilfe „Helfen-statt-Hamstern“ mitaufzubauen, gab es für ihn nur eine Antwort auf diese Frage. Und so wurde kurzerhand die Kinderfilmakademie als Helfen-statt-Hamstern-Headquarter eingerichtet. „Nicht zu handeln war für uns nie eine Option. Wir müssen uns die Frage stellen, was wir später einmal unseren Kindern und Enkeln antworten wollen, wenn sie uns fragen, wie wir uns in dieser schwierigen Zeit für unsere Gesellschaft eingesetzt haben“, erklärt Kinderfilmakademie-Leiter Siegfried Barth. Schnell war auch er mit von der Partie. So stellt er nun die Räumlichkeiten, sowie sein Netzwerk zur Verfügung, leierte die Eintragung als Förderverein an und hat auf dem SimTV-Konto zusammen mit dem Deutschen Kinderhilfswerk einen Kindernothilfefond eingerichtet. Barth hat wiederum Jens Musleh mit ins Boot geholt, der schnurstracks einen Server für die Webseite, sowie das Hotline-System eingerichtet hat und nun betreut. „Hobbymäßig, aber auch beruflich ist es meine Leidenschaft solche technischen Systeme auf die Beine zu stellen. Und wenn es dann noch einer guten Sache zu Gute kommt, ist das doch eine feine Sache“, erklärt Musleh sein Engagement. Dafür erntet er großen Respekt vom Sindelfinger Programmierer Christoph Deserno: „In welcher Geschwindigkeit hier solch ein umfangreiches technisches System auf die Beine gestellt wurde, ist einfach der Hammer.“ Nur vier Tage nach der ersten Idee kontaktierte er über die Hotline die Initiative und hatte so direkt den Sim-TVPraktikanten Umut Celik am Apparat, der zusammen mit Marc Mante, Steven Horn und vielen Anderen für eine tägliche zehnstündige Betreuung der Hotline sorgt. Seitdem ist auch Deserno mit am Start und entwickelt für die Initiative technische Systeme, die eine agile Organisation ermöglichen. „Das ist auch nötig“, erklärt Mitinitiator Max Reinhardt. „Wir
sind mittlerweile zu fulminanter Größe angewachsen und um ein solches Projekt mit mehreren Taskforce-Gruppen, die schnell und agil agieren müssen, zu managen reichen einfache MessengerGruppen nicht mehr aus. Dazu benötigen wir spezielle Organisationssoftware. Christoph hat da zusammen mit Marko Stjepanovic von der Jugendbürgerstiftung eine hervorragende Arbeit geleistet und jeden mitgenommen.“ Neben den Taskforce-Gruppen „Technik“ und „Hotline“ besteht zusätzlich noch die Taskforce-Gruppe „Aktionen und Kooperationen“ um Heike Stahl von der Bürgerstiftung, die mit einer Pizzaverteilaktion für die Mitarbeiter des Sindelfinger Krankenhaus große Aufmerksamkeit erzeugte. „Wir wollen unseren Helden im Gesundheitssektor einfach mal Danke sagen für ihr klasse Engagement, das sie in dieser so schweren Zeit an den Tag legen und den heldenhaften Dienst, den sie für unsere Gesellschaft leisten“, erklärt Stahl. Neben Aktionen für Altenheimbewohner und Pfleger, für die Sindelfinger Laborärzte und DRK-Mitarbeiter, organisierte die Intiative auch eine Carepaket-Verteilaktion für LKW-Fahrer am Sindelfinger Rastplatz. Die Idee hatte Christoph Deserno, als er von der miserablen Hygieneversorgung an den Raststätten erfuhr. Und so stellten die SimTV-Mitarbeiter Umut Celik, Saikshvly Ilyas und Leonard Hartenstein über zweihundert Carepakete mit Hygieneartikeln und Snacks in der Kinderfilmakademie zusammen. „Es ist Zeit all den LKW-Fahrern Danke zu sagen, die nun Nächte unter miserabelsten Bedingungen durchfahren, um unsere Versorgung weiterhin aufrechtzuerhalten. Leider haben sie dabei oft nicht mal die Möglichkeit eine kleine Mahlzeit an den in Corona-Zeiten geschlossenen Raststätten einzunehmen und auch die Körperhygiene bleibt bei geschlossenen Sanitäranlagen auf der Strecke“, erklärt Hartenstein die ganz praktische Wichtigkeit dieser Dankesaktion und führt fort: „Das Lächeln, das sich beim Hochreichen unserer Carepakete über dem Gesicht der Trucker breit macht, drückt eine Dankbarkeit aus, die materiell nicht aufgewogen werden kann.“ Des weiteren besteht ein Social-Media-Team um den ehemaligen Jugendgemeinderatsvorsitzenden Samet Mutlu und Jugendgemeinderat Martin Wenger, die zusammen die Facebook-Gruppe und den Instagram-Account betreuen und so Helfer, Hilfesuchende und Interessierte über die aktuellen Vorgänge und Aktionen schnell und direkt informieren, aber auch Aufmerksamkeit für die Aktion gewinnen wollen. Und so kreierte Samet Mutlus Bruder
Helfer Saikshvly Ilyas bei der Übergabe des Einkaufs an den Hilfesuchenden Klaus-Dieter Müller
Yasin Mutlu zusammen mit den Sindelfinger Musikern der FamGang, bekannt für #Veränderung und #Montag unter dem Titel „Don´t panic!“ eine Hymne für die Kampagne, in der es heißt: „Helden zeigen sich in Notsituationen Wenn wir helfen und handeln, können wir was Menschliches rausholen.“ Das Musikvideo wurde als Communityprojekt der Helfen-statt-HamsternHelfer umgesetzt und feierte am 06. Mai in der Kultur-in-Quarantäne- und politics4you-Kooperationsfolge „Helden zeigen sich in Notsituationen“ seine Premiere. Während sich das Social-Media-Team vor allem an die jungen Helfer richtet, übernimmt Pflegedienstleiter Thomas Jasolka die unkomplizierte Information der Risikogruppen, gibt Informationen an die Pflege-, sowie Altenheime weiter und übernahm zusammen mit Frau und Kindern die erste Verteilaktion der Infoflyer. Sie benötigen selbst Hilfe beim Einkaufen, beim Apothekengang, der Kinderbetreuung, oder zum Gassi gehen mit dem Hund? Dann melden Sie sich unter der Hotline 07031 304747-70. Und wenn dann am anderen Ende „Umut Celik von Helfen-Statt-Hamstern am Apparat. Wie kann ich Ihnen weiterhelfen?“ erklingt, wissen Sie jetzt wer und was dahinter steckt, damit alles so glatt ablaufen kann. Wenn Sie selbst Helfen statt Hamstern möchten, registrieren Sie sich als Helfer unter helfen-statt-hamstern.de. Zudem freut sich die Initiative auch über Spenden an: Sim TV – Kinderfilmakademie e.V. DE85603501300001110724 Betreff: „Helfen statt Hamstern“
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MEHR WERT ZU HAUSE
Wir sind Ihre Kompetenz im Bereich Hausund Wohnungseingangstüren, Terassendächer und Glasoasen im Kreis Böblingen.
Meisterbetrieb in 4. Generation Die Markus Döttling GmbH ist ein ausgewiesener Fachbetrieb für Türen und Tresore sowie für Sonnenschutz und Outdoor Living.
Durch eingehende Beratung, Planung und Montageservice, realisieren wir Ihre Träume und Ideen – alles aus einer Hand. In unserer Erlebnisausstellung mit modernem BiffarStudio gibt es immer genügend Raum für ein persönliches Gespräch in dem wir all Ihre Fragen beantworten. Nehmen Sie sich Zeit zum Ausprobieren und erleben Sie die Vorteile des gesamten Produktspektrums unserer Markenhersteller mit allen Sinnen. Ihr Zuhause steht für uns im Mittelpunkt und das bereits in der vierten Generation. Vertrauen auch Sie unserem Qualitätsanspruch und tiefgehendem Wissen und besuchen Sie uns in Sindelfingen-Maichingen – wir freuen uns auf Sie!
Markus Döttling GmbH Laurentiusstraße 18 71069 Sindelfingen www.markusdoettling.de
Montag – Freitag: 9 – 17 Uhr Samstag: 10 – 13 Uhr
20| Sport & Freizeit
Alle arbeiten zügig und im Zeitplan Trotz Corona soll die Erweiterung der Sportwelt des VfL Sindelfingen zum Jahresende fertig sein. text & fotos: holger schmidt
Corona und kein Ende? Wenn der Leistungs- und Breitensport beim VfL Sindelfingen derzeit auch noch weitestgehend ruht, so arbeitet der mit mehr als 9000 Mitgliedern größte Verein der Stadt dennoch mit Hochdruck an seiner Zukunft. Denn das vereinseigene Fitness- und Reha-Zentrum „Sportwelt“ soll mit seiner Erweiterung und fast doppelt so großer Fläche spätestens Anfang kommenden Jahres an den Start gehen. „Die Leute warten schon sehnsüchtig darauf, dass wir größer werden“, weiß VfL-Geschäftsführer Roland Medinger. 2400 Menschen trainieren regelmäßig individuell oder besuchen einen der zahlreichen Kurse in der VfL-Sportwelt und es musste aufgrund der großen Nachfrage sogar schon ein Aufnahmestopp verhängt werden. Schon frühzeitig hat der Verein deshalb beschlossen, die bisherige Fläche von 2700 Quadratmetern um zusätzliche 2100 Quadratmeter zu erweitern und damit fast zu verdoppeln. „Wir vergrößern alle Bereiche, neben Fitness-, Wellness-, Kurs- und Seminarräumen auch die Büroräume der VfL-Geschäftsstelle“, erläutert Roland Medinger. Entgegen kommt dem VfL Sindelfingen beim Stemmen des rund 5,5 Millionen Euro kostenden Anbaus, dass die ‚alte’ Sportwelt schon vorher komplett abbezahlt war. 865.000 Euro kommen von der Stadt Sindelfingen, 470.000 Euro steuert der Württembergische Landessportbund bei, den großen Rest finanziert der Verein über Darlehen. Bereits Ende vergangenen Jahres wurde das ehemalige Vereinsheim abgerissen, um Platz für den Neubau zu machen. Eine kleine Verzögerung brachte der statisch notwendige Schwenk von einer Beton-Holz-Konstruktion zur reinen Betonbauweise, um die relativ großen Räume überspannen zu können. „Zum Glück haben wir kurzfristig einen neuen Rohbauunternehmer aus Weil der Stadt gefunden“, konnten Medinger und die anderen Verantwortlichen um VfL-Präsident Heinrich Reidelbach nach kurzer Unsicherheit erleichtert aufatmen. Seitdem verlaufen die Arbeiten direkt vor dem Bürofenster des Geschäftsführers zügig und im Zeitplan.
Si.Ma - Ausgabe 02|2020
Gutes im Schlechten Wenn auch er wie alle anderen gut 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des VfL Sindelfingen sich nach Urlaubs- und Überstundenabbau im März seit Anfang April in Kurzarbeit befindet, schaut er trotzdem so oft wie möglich auf der Baustelle nach dem Rechten. Da der Betrieb in der Sportwelt sowieso ruht, konnten beispielsweise die Durchbrüche und Anschlüsse vom Alt- zum Neubau in nur knapp drei Wochen fertig gestellt werden. „Bei laufendem Betrieb wäre es viel schwieriger geworden“, sagt Roland Medinger, „das ist das Gute im Schlechten“.
Die Geräte in der VfL-Sportwelt sind derzeit verwaist.
VfL-Geschäftsführer Roland Medinger blickt dennoch optimistisch in die Zukunft.
Sobald es die Verordnungen des Landes zulassen, soll die Sportwelt ihre Pforten wieder öffnen. „Darauf bereiten wir uns vor“, unterstreicht der Geschäftsführer des VfL Sindelfingen. Desinfektionsmittel stehen ausreichend bereit. Regelungen für eine Begrenzung der Sportlerinnen und Sportler pro Quadratmeter sind angedacht. Außerdem nennt Medinger Apps für den Zugang und Plexiglasscheiben im Anmeldebereich.
Bislang kaum Vereinsaustritte Etwas ganz anderes ist es mit dem Sporttreiben in den 28 Abteilungen von Aikido bis Wasserball des Vereins. Eine Perspektive, wann vor allem die vielen Kinder und Jugend-
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Kultur im Auto vom 29. Mai bis 14. Juni in Sindelfingen
Corona-konformer Freizeitspaß auf dem Parkplatz des Glaspalastes
Vom 29. Mai bis 14. Juni findet auf dem Parkplatz des Sindelfinger Glaspalastes „Kultur im Auto“ statt. Der Veranstalter EMT Event-Media-Tec GmbH bietet in Kooperation mit der Stadt Sindelfingen und dem Glaspalastverein ein buntes Programm. Insgesamt sechs der voraussichtlich 16 Veranstaltungen werden von der Sindelfinger Kulturszene bespielt.
Die Arbeiten an der Sportwelt-Erweiterung laufen auf Hochtouren.
lichen sich wieder wie gewohnt treffen können und damit der Verein auch seine große soziale Aufgabe erfüllen kann, liegt scheinbar in weiter Ferne. „Je länger die Ausnahmesituation andauert, desto unzufriedener sind die Leute“, weiß Roland Medinger, die anfängliche Akzeptanz nehme ab. Umso stolzer ist er darauf, dass bislang so gut wie keine Vereinsaustritte zu verzeichnen sind. Dass Outdoor-Sportarten bei denen wie im Tennis keinerlei Körperkontakt zustande kommt, früher wieder starten können, versteht sich für ihn wie die Vertreter aller anderen Sportvereine von selbst. Auch rechnet Roland Medinger damit, dass – natürlich unter Auflagen – eher das Freibad oder sogar die Hallenbäder aufmachen, als Hallen, in denen zudem Kontaktsportarten wie Judo betrieben werden.
70.000 Euro fehlen – pro Monat Mit längerer Schließungszeit zunehmend schwer zu schaffen macht dagegen dem VfL Sindelfingen wie sämtlichen Sportvereinen in Deutschland die finanzielle Situation. „70.000 Euro fehlen im Haushalt – pro Monat!“, rechnet Roland Medinger vor. Zwar bleiben die Beitragseinnahmen bislang auch in der Krise erhalten, doch den Sportwelt-Obolus hat der Verein ausgesetzt. Fixe Kosten jedoch laufen weiter und auch der Kapitaldienst für den Neubau hat schon begonnen. „Ein bis zwei Monate können wir das noch stemmen, doch dann sind die Rücklagen aufgebraucht“, macht sich Medinger keine Illusionen, dass es andernfalls sehr eng werden könnte. Selbst die schon zweimal an die Abteilungen ausgeschüttete ‚Sportwelt-Dividende’ könnte dann zur Disposition stehen. Umso wichtiger, dass der VfL Sindelfingen mit dem unbeirrten Festhalten an der Sportwelt-Erweiterung trotz Corona ein Zeichen setzt. Umso rascher und nachhaltiger könnte hinterher der Wiederaufstieg nach schweren Zeiten gelingen. Denn, dass die allermeisten Mitglieder ihrem VfL auch zukünftig trotz allem die Treue halten, steht nicht nur für den Geschäftsführer unbedingt fest. Die VfL Sportwelt bietet Onlinekurse
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Kultur
Ein Pate mit Herz Ein Kurzporträt der Sim TV-Kinderfilmakademie und ihres künstlerischen Leiters Siegfried „Siggy“ Barth.
text: jennifer six | fotos: privat
Das erste Mal als ich Siegfried Barth, den Beauftragten der Stadt Sindelfingen für Kultur und Medien, gesehen habe, war in einem Restaurant in Stuttgart. Ich hatte mich auf Empfehlung eines Freundes bei Siggy – wie ihn alle nennen – gemeldet, um ihn nach Tipps zum Einstieg in die Filmbranche zu fragen. Er galt damals schon als Mann mit großem Netzwerk und vor allem als sehr hilfsbereit.
dem Vorstand des Deutschen Kinderhilfswerkes e.V. an und engagiere mich bundesweit für Kindermitbestimmung, Kinderrechte und an Kinderhilfsaktionen. Ich bin der erste von der Landesstiftung Baden-Württemberg ausgebildete „Kinder & Kultur“-Koordinator.
Heute, acht Jahren später, durfte ich ihn erneut ausfragen, wenn auch nur digital und per Telefon. Dabei herausfinden konnte ich nicht nur, warum er der „Pate“ genannt wird, sondern vor allem auch warum die Kombination Siegfried Barth und Sim TV-Kinderfilmakademie so gut zueinander passen: hier ein engagierter, nie stillstehender Mediendramaturg und dort das fundierte medienpädadogische Projekt für Kinder in Deutschland, die Sim TV-Kinderfilmakademie.
Ehrlich gesagt versuche ich alles im Gleichgewicht zu halten. Ich verbringe viel Zeit mit meiner Familie und besonders mit meinen zwei Kids, Vito und Cecilia. Für Hobbys, Ausgehen, etc. bleibt kaum Zeit. Ich habe aber das große Glück einen verständnisvollen Freundeskreis zu haben, der mit mir an Projekten beteiligt ist und viel Zeit mit uns und den Kids verbringt.
Lieber Siggy, bitte stelle dich kurz vor: Mein Name ist Siegfried Barth, ich bin 40 Jahre alt und seit acht Jahren Beauftragter der Stadt Sindelfingen für Kultur und Medien.
Si.Ma - Ausgabe 02|2020
Für den Tausendsassa Siggy klingt das etwas untertrieben. Siggy – bitte nenne uns all deine Jobs! Also gut (lacht). Ich war u.a. künstlerischer Leiter, Regisseur und Moderator der Biennale MEILENSTEINE 2019 und Hauptverantwortlicher des Jugend-Pop-Musicals „Bühne der Träume“. Im Rahmen meiner Arbeit entstand zudem die Kampagne „Sindelfingen isch mei Heimat“. Ich bin aber auch für die Geschäftsführung der Sim TV-Kinderfilmakademie e.V. zuständig, die ich seit 2004 leite. Ich gehöre seit Ende 2019
Wow. Da bist du sicherlich gut beschäftigt. Hand aufs Herz: hast du genügend Zeit für private Dinge?
Eines deiner Herzensprojekte ist die Sim TV-Kinderfilmakademie. Was ist das genau? Die Sim TV-Kinderfilmakademie ist in erster Linie ein gemeinnütziger Verein der seit 15 Jahren fester Bestandteil der Kinder- und Jugendkultur in Sindelfingen ist. Neben den offenen Ferienprojekten bietet die Kinderfilmakademie ihren Teilnehmern regelmäßige Treffen in Studioklassen (Altersgruppen), ein studioübergreifendes Workshop-Programm (Fotografie, Schauspiel, Theater, Filmgeschichte, etc.) sowie regelmäßige Ausflüge und die Teilnahme an Großveranstaltungen. Mit rund 130 aktiven Mitgliedern und einem Betreuerstab von mehr als 40 engagierten Mitarbeitern entstehen jedes Jahr neue Produktionen und Events – oft in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Sindelfingen, im Rahmen der Sindelfingen Biennale oder auf Bundesebene.
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Kreativ, familiär, weltoffen. So würde Siggy die Sim TV - Kinderfilmakademie in drei Worten beschreiben. Sie ist deutschlandweit einzigartig, oder? Als langjährige und mittlerweile sehr beliebte Einrichtung für Medienerziehung und kulturelle Bildung ist die Kinderfilmakademie weit über die Stadtgrenzen von Sindelfingen hinaus ein gefragter Kooperationspartner und unterstützt deutschlandweit Einrichtungen mit fachlicher Kompetenz. Der große Unterschied zu ähnlichen Einrichtungen ist, dass wir das Erprobte in der echten Medienwelt umsetzen können – sei es mit einer Gala als gebührenden Abschluss jeder Filmwerkstatt oder wenn unsere Kinderreporter für den SWR moderieren. Wie kann man bei euch mitmachen und was muss man dafür mitbringen? Unser Angebot ist für JEDE Altersklasse offen. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Vermittlung von Wissen sowie Spaß an der Teamarbeit und Medienerziehung. Vorrausetzungen für die Mitarbeit sind Motivation, Engagement und das Interesse in einem aufgeschlossenen und kreativen Team mitzuarbeiten. Ob Türkisch, Kroatisch oder Englisch – am Telefon verrät Siggy außerdem, dass kein Kind alleine gelassen wird, unabhängig vom sprachlichen oder nationalen Hintergrund. Es gibt immer jemanden, der in der gesuchten Sprache vermitteln kann. Natürlich interessiert mich auch, was Siggy zu dieser Arbeit bewegt hat. Siggy, was treibt dich an? Was macht dir am meisten Spaß an der Arbeit? Das ist schwer zu sagen. Die wechselnden Aufgaben unter unterschiedlichsten Bedingungen stellen mich jedes Mal vor neue Herausforderungen. Fast täglich bin ich mit einem neuen Themenfeld konfrontiert und lerne dazu. Mein Team ist eine riesengroße Hilfe. Ich treffe täglich großartige, kreative Menschen. Unsere Kulturszene in Sindelfingen ist überragend und bietet ein vielfältiges Angebot auf höchstem Niveau. Vor allem aber macht mir die Arbeit mit den Teilnehmern der Kinderfilmakademie Spaß. Sie sind mittlerweile eine große Familie und viele begleiten mich schon über 15 Jahre lang. Was ist das Schönste, das dir als Leiter der Kinderfilmakademie bisher passiert ist? Da gab es viele schöne Erlebnisse! Ich möchte ein paar Höhepunkte nennen. Bundespräsident Köhler hat uns 2010 zum „Ausgewählten Ort“ ausgezeich-
„Und Action!“ heißt das Herbstferienangebot von SIM-TV für Kinder von sieben bis 15 Jahren. Es findet alle zwei Jahre im Wechsel mit der Kinderspielstadt „Simsalon“ statt.
net und uns in den Jahren darauf schon fünf Mal in das Schloss Bellevue eingeladen – als Dankeschön für das große Engagement der Kinderfilmakademie. Auch der Moment in dem der Gemeinderat unserem Konzept zum „Kunst und Medienzentrum für Kinder und Jugendliche“ zugestimmt hatte oder als ich als Künstlerischer Leiter 250 Musiker bei den MEILENSTEINEN 2019 anleiten durfte. Und als unser Mitarbeiter Saikshvly Maher, der als unbegleiteter Flüchtling nach Sindelfingen kam, meinte, er habe in „Sim TV“ eine zweite Familie gefunden. Dafür bin ich sehr dankbar. Zum anderen ist es das Vertrauen und der Respekt, der mir täglich seitens meiner Mitarbeiter, der Teilnehmer, der Eltern und meines Arbeitgebers, ja sogar der Öffentlichkeit, entgegengebracht wird. Das sehe ich als besondere Wertschätzung meiner Arbeit. Sichtlich stolz auf das bisher Erreichte, hat der Erfolg aber auch seine Schattenseite. Mit dem Vertrauen kommt zuweilen der Neid. Aber für den guten Ruf und die Anerkennung mussten Siggy und sein Team hart kämpfen. Was ist der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg? Das ging nur durch Großprojekte, die Begeisterung von tausenden Zuschauern im Internet und durch die konsequente Aufrechterhaltung des nachhaltigen Angebots, auch in großen Krisen. Dazu kommt der persönliche und finanzielle Preis, den man zahlen muss – was wir natürlich gerne machen. Nur so kann man z.B. Equipment oder die konstant hohe Qualität der Workshops garantieren. Hast du eine Grundphilosophie, mit der du an die Sache rangehst? Für mich sind alle Menschen gleich. Jedes Kind sollte die Möglichkeit zur Teilhabe am kulturellen Leben haben, egal welchen sozialen Hintergrund oder Herkunft es hat. Nicht zuletzt konnten wir im letzten Jahr unser gesamtes Projektan-
gebot durch eine Förderung des Deutschen Kinderhilfswerkes und der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg unentgeltlich anbieten – das hilft sehr! Außerdem achte ich sehr darauf, dass der soziale und pädagogische Aspekt in allen unseren Aktionen nicht verloren geht und wir nicht als kommerzielle Produktionsfirma missbraucht werden. Nun bist du schon sehr lange dabei, verrätst du uns noch, wo die Reise für dich hingehen soll? Was kommt nach der Kinderfilmakademie? Oh! Das ist eine gute Frage. Ich habe ein paar Ideen, die ich aber noch nicht verraten möchte. Nur so viel: mein Herz schlägt für Sindelfingen und die Zukunft und kulturelle Entwicklung unserer großartigen Stadt. Bei unserem ersten Treffen war mir noch nicht klar, dass Siggy weithin „Der Pate“ genannt wird. Während der Recherche für das Interview tauchte der Spitzname aber immer wieder auf. Ich muss nachhaken. Siggy, wie kam das zustande? (lacht) Ich habe seit 1996 hunderte von Kindern und Jugendliche betreut und begleitet. Dabei stand ich ihnen auch in schwierigen Zeiten mit Rat und Tat zur Seite. Ich genieße großes Vertrauen von Mitarbeitern und Freunden und hab für jede Situation eine kreative und oft unkonventionelle Lösung. Das alles hat mir wohl den Spitznamen „Der Pate“ eingebracht. Vor zehn Jahren habe ich eine riesige Leinwand mit meinem Gesicht als Paten aus dem Film „The Godfather“ geschenkt bekommen. Und jetzt zum 40. Geburtstag gab es eine Neuauflage! Da bin ich mächtig stolz drauf. Es ist toll in Gesprächen sagen zu können: „Hör mal, ich mache dir ein Angebot, dass du nicht ablehnen kannst!“ Vielen Dank für das Gespräch, lieber Siggy!
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Vereine & Ehrenamt
Von Allrounder und anderen Hunderassen Zwei Hundevereine sind in Sindelfingen Anlaufstelle für knapp 400 Hundebesitzer und ihre vierbeinigen Freunde: Der Verein der Hundefreunde und die Ortsgruppe Sindelfingen des Vereins für Deutsche Schäferhunde. Es geht um Sport, Gemeinschaft und immer um das Wohl der Tiere.
text: jennifer six | fotos: vdh sindelfingen & sv-og sindelfingen
Im Norden von Sindelfingen, im Eichholzer Täle, befindet sich der Verein der Hundefreunde e.V. (kurz: VdH Sindelfingen), der bereits 1914 von engagierten Hundezüchtern gegründet wurde. Knapp 30 Jahre später eröffneten Liebhaber des Deutschen Schäferhundes einen Verein für die damals populärste Hunderasse – ebenfalls in Sindelfingen.
Si.Ma - Ausgabe 02|2020
Von der strengen Dressur zur sportlichen Freude Beide Vereine entwickelten sich von Stätten der Hundedressur hin zu einer Anlaufstelle für alle, die mit ihren Hunden eine (Grund-)Ausbildung oder Sport machen möchten. „Heute steht vor allem das harmonische Zusammenleben mit seinem vierbeinigen Freund im Vordergrund“, sagt
der VdH Sindelfingen im Interview. Der Verein spezialisiert sich im Hundesport auf Agility, Obedience und Rally-Obedience, während die Ortsgruppe des Vereins für Deutsche Schäferhund (kurz: SV-OG Sindelfingen) den Fokus auf die Schutzhunde- bzw. Gebrauchshundeprüfung legt. Bei der Zucht ist weniger mehr Über die Jahre hat sich der VdH Sindelfingen weitestgehend vom Zuchtgedanken verabschiedet. Bei der SV-OG Sindelfingen ist dies weiterhin ein wichtiges Thema. Nur Züchter, die sehr verantwortlich züchten und viel Wert auf die Gesundheit der Tiere legen, erscheinen auf der Webseite des Vereins. „Diese Züchter züchten nicht aus Profit Hunde, sondern aus Liebe zum Deutschen Schäferhund“, sagt Elke Günther, die 1. Vorsitzende des Vereins. Dabei gelte ihrer Meinung nach aber das Motto „weniger ist mehr“. Dabei
spielt vor allem die Zeit, die der Züchter mit den Welpen hat eine große Rolle. „Die ersten Lebenswochen entscheiden darüber, wie der Hund sich später entwickelt“, ergänzt Elke Günther. Nur so könne das Wohl der Rasse im Vordergrund stehen. „Am Deutschen Schäferhund gefällt mir besonders das ausgeprägte soziale Verhalten gegenüber Menschen. Er ist zudem sehr lernfähig und intelligent und ist für jede Hundesportart geeignet – ein wirklicher Allrounder“, schwärmt Elke Günther. Angebote der Vereine Über 340 Mitglieder sind im VdH Sindelfingen, davon trainieren circa 90 aktiv mit ihren Hunden. Der Verein nimmt regelmäßig an Messen wie „Mein Hund“ teil, um neue Mitglieder zu gewinnen, oder veranstaltet eigene Events. „Jeden 1. Mai gibt es ein Hunderennen und einmal im Jahr veranstalten wir ein großes Fortsetzung auf Seite 26
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Agility-Turnier“, bestätigt der VdH. Mit 56 Mitgliedern und über 30 Hunden ist der SV-OG Sindelfingen zwar der kleinere Verein, bietet seinen Zwei- und Vierbeinern aber ebenso viel Sport und Spaß – sei es beim alljährlichen Sommerfest oder in den Ortsgruppenprüfungen. „In den letzten Jahren ist die Hundeausbildung viel detailverliebteden Schäferhund im Namen trägt, sind natürlich auch andere Hunderassen willkommen. „Wir haben Hovawarte, Rottweiler und auch einen Riesenschnauzer bei uns“, betont die SV-OG Sindelfingen. Wer sich nicht auf den Gebrauchshundesport konzentrieren möchte, der ist mit seinem Welpen, Junghund oder auch dem älteren Tier aus dem Tierheim beim VdH Sindelfingen gut aufgehoben. Hier findet jeder die passende Übungsgruppe. Sportveranstaltungen und Prüfungen stehen auf dem Programm, ebenso wie eine durchgängige Betreuung vom Welpen bis zum Sport- oder Begleithund. Gemeinschaftssinn Neben der Ausbildung der Hunde steht bei beiden Vereinen die Gemeinschaft hoch im Kurs. In Zeiten von Corona unterstützen sich die Vereinsmitglieder gegenseitig, tauschen praktische Tipps per Video und Whatsapp-Gruppen aus. „Die Kameradschaft bei uns im Verein ist sogar ein fast familiäres Miteinander“, sagt die SV-OG Sindelfingen. Dabei sei zum Beispiel das wöchentliche Sonntagsfrühstück ein fest integriertes Ritual. „Das ein oder andere Hotel wäre neidisch“, lobt Elke Günther das Frühstücksbuffet. „Für mich bedeutet der Verein vor allem zusammen gelebte Verantwortung und eine Bereicherung des sozialen und kulturellen Lebens“, sagt auch Michael Ruiz Martin, der 1. Vorsitzende des VdH Sindelfingen. Sindelfingen sei zudem ein toller Ort, um einen Hund zu haben. Gassirunden im großen Wald sind laut Corinna Summ (2. Vorsitzende des VdH) sehr vielfältig: „Ob lang oder kurz, auf geteerten Wegen oder auf Trampelpfaden – hier hat man alle Möglichkeiten direkt vor der Haustüre“. Egal ob Schäferhund, Mops oder Mischling, eines ist klar: das Wichtigste beim VdH Sindelfingen und bei der SV-OG Sindelfingen ist der Gemeinschaftssinn und das große Herz für Hunde.
INFOS Das Ausbildungs- und Sportangebot des VdH findet man hier:
Aktuelle Termine und Angebote rund um den Verein für Deutsche Schäferhunde
Gassirunden rund um Sindelfingen - Teil 1
Wasserturm und wilde Waldpfade text & fotos: jennifer six Im Interview mit den zwei Hundevereinen vor Ort wird deutlich: besonders der Wald rund um Sindelfingen beherbergt beliebte Gassirunden. Das Si.Ma hat sich mitsamt zwei Hunden vor Ort umgesehen und verschiedene Rundwege getestet, die wir in dieser und in den nächsten Ausgaben vorstellen.. Nachahmung ist unbedingt zu empfehlen!
Route 1: Wasserturm Sindelfingen-Steige – Waldzentrum Natur. Erlebnis. Sindelfingen – Schneckenklinge – Wasserturm Sindelfingen-Steige Wegbeschreibung: Vom Wasserturm gehen wir erst einmal einen guten Kilometer geradeaus auf einer breiten, gut befestigten Straße. Dann biegen wir Richtung Waldzentrum rechts ab und folgen nach circa 100 Metern dem Schild „Vogelbeobachtungshaus“ nach rechts. Da sich unsere Hunde leider zu sehr für Vögel interessieren, gehen wir weiter geradeaus. Kleine Tümpel säumen den hellen Kieselweg – im Sommer können sich die Hunde hier kurz abkühlen. Der Weg wird auch gerne von Joggern genutzt. Wer eine extra Runde (ca. 1,5 km) einbauen will, hält jetzt langsam Ausschau nach dem Einsiedelweg (kleiner Pfad), der nach links wegknickt. Nach dem Waldstück stoßen wir auf einen Hochsitz. Wir halten uns links und vor uns taucht plötzlich ein schlammiger, kleiner See auf, den wir erst nicht vom Braun des Bodens unterscheiden können. Ein Haubentaucher schwimmt darin seine Runden. Nun geht es immer weiter geradeaus (leicht links halten) bis wir auf den Grillplatz am Hirschbuckel treffen. Wir gehen einmal halb um den Grillplatz herum und folgen weiter dem Einsiedelweg, der hier gut ausgeschildert ist. Wir treffen wieder auf den hellen Kieselweg und überqueren diesen, um auf dem Parallelweg zur befestigten Straße zurück zum Wasserturm zu gehen. Geschafft – der Wasserturm blitzt bereits durch die Baumkronen! Besonderheiten: Die kleinen Pfade sind im Frühjahr relativ frei, im Sommer können sie überwuchert sein (Zeckengefahr!). Spätestens beim Grillplatz den Hund anleinen, damit er keine Bratwürste klaut. Ebenso Brut- und Setzzeit beachten.
Si.Ma - Ausgabe 02|2020
Dauer und Länge: ca. 1,5 Stunden, knapp 6 Kilometer Schwierigkeitsgrad: leicht – mittel
Die Interviewfragen für den Verein der Hundefreunde e.V. haben gemeinschaftlich beantwortet: Michael Ruiz Martin (1. Vorsitzender), Corinna Summ (2. Vorsitzende), Verena Schöffmann (Kassiererin), Carola Majer (Schriftführerin). Für den Verein für Deutsche Schäferhunde waren es Elke Günther (1. Vorsitzende) mit Unterstützung von Michael Klamert (2. Vorsitzender), Ellen Breugl (Schriftwartin) und Sascha Dietrich (1. Übungsleiter / Trainer).
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