FASTBIKE 0309

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MAGAZIN FÜR technik · strasse · sport

KTm L SPEcIA

03/2009 4,90€

RC8

! in POWER 200 PS TW

mit n e d n u 72 St UTCHLOW: CAL CR

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R 7 B D a t o m i b 03 04903 4,90 545 9 € 7 9 0 1 ,3 9 4 F 6,30 CH E/GR €

0309

freddcieer evo der welt ? sEpReBn GENBAU I E E T S E D


+TUNING +TECHNIK +TESTOSTERON

editorial ausgabe 03/09

Die Welt ist schräg.

titelfoto dieser ausgabe

JEDEN LETZTEN G A T S R E N N O D AUF DER N O I T I S O P E POL AM KIOSK!

Sven Vüllers, Düsseldorf

Impressum Verlag

Steinert GmbH FASTBIKE Konkordiastraße 20 40219 Düsseldorf T. +49 211 311612-0 F. +49 211 311612-20 info@steinert-medien.de

Die Firma Buell gibt es nicht mehr. „Na und?“, werden jetzt viele denken. „Schlimmer wäre es, wenn Burger King dicht gemacht hätte.“ Zugegeben, eine Gänsehaut der Begeisterung haben die aktuellen Modelle aus East Troy auch bei mir nicht hinterlassen. Die ursprünglichen Rohrrahmen-Motorräder hingegen um so mehr. Als ich Ende des letzten Jahrtausends meine Buell kaufte, hätte ich sie am liebs­ten kurze Zeit später wortlos in den Rhein versenkt und hinterher gespuckt – so sehr hat der Esel durch seine Unzuverlässigkeit und sein merkwürdiges Fahrverhalten an meinen Nerven gezerrt. Aber ich habe der Buell eine Chance gegeben und gelernt, dass Motorräder weitergebaut werden müssen. Eine Honda etwas weniger, eine Buell dafür mehr. Die überschaubare Technik und das geniale Grundkonzept ließen jede noch so kleine Modifikation zu einer Offenbarung werden. Irgendwann ist dann mit viel Hilfe von Leidensgenossen, unzähligen Bastelstunden und – zugegebermaßen – jeder Menge Kies, „mein“ Bike entstanden. Ein genialer Brenner auf der Landstraße, unbiegbar am Pass, und immer wieder für eine heimtückische Under­dog-Attacke auf der Rennstrecke gut. Jedesmal, wenn ich von einem anderen Motorrad auf meine alte Buell umsteige, ist das wie Nachhausekommen. Mein Freund und Buell-Experte Lucky sagte mal: „Der Erich (Erik Buell) hat sich was Tolles ausgedacht, und als er fast fertig war, hatte er keine Lust mehr. Jetzt muss es eben jeder selber zu Ende basteln (lassen)“. Besser kann man es nicht ausdrücken. So was verbindet. Erik Buell wird wohl nie wieder Motorräder mit seinem Namen auf dem Tank bauen – die Markenrechte bleiben bei Harley-Davidson. Zeit für letzte Worte: Lieber Erik, Danke für den großen Spaß!

Consulting Marcus Broix

Viel Freude bereitet uns auch unsere FASTBIKE-Seite bei Facebook. In kurzer Zeit haben sich dort Menschen aus allen Kontinenten eingefunden: Neben deutschen Fans tummeln sich dort Racer aus ganz Europa, USA, Kanada, Südostasien, Japan, Südafrika, und sogar aus Australien. Beim Blick auf die Profilbilder der Aufzünder und Motorradfans stellt sich ein wohlig-warmes Gefühl ein – wie nach einem Teller Gulasch mit Klößen bei Mutti: Die Welt liegt auf dem Knie. Herrlich!

anzeigenleitung und marketing Uta Wallstab uta.wallstab@fastbike.de T. +49 211 311612-14 F. +49 211 311612-20

Viel Spaß beim Lesen!

www.fastbike.de www.steinert-medien.de herausgeber und Chefredakteur Ralf Steinert

Freie Mitarbeiter, Fotografen und Redakteure (in alphabetischer Reihenfolge) Cornelia Belmer | Thomas Beyer | Dieter Hamprecht | Dirk Gündra | Peter Grabo | Gary Inman (GB) | Karl-Heinz Kalkhake | Manfred Mothes | Dipl. Des. (FH) Maximilian Näther | Michael „Bundy“ Roth | Jost Schaper | Dirk Schnieders | Hendrik Sloot | Reinhold Trescher | Sven Vüllers | Julia Wallstab | Uta Wallstab | Dennis Witschel

Ralf Steinert Chefredakteur

Grafik & Layout Gerhard Schmal (Leitung), Daisy Latussek (Design), Achim Drewenskus, Gwendoline Kleinofen Lithografie RGM-Design, Düsseldorf Merchandising Charly Alonso Druck PVA, Landau Vertrieb Axel Springer Vertriebs GmbH, Hamburg

fastbike.de

Alle Urheberrechte liegen bei der Steinert GmbH. Die Reproduktion des Inhalts, auch auszugsweise, auf fotochemischen oder mechanischen Wegen darf nur mit schriftlicher Genehmigung erfolgen. Es besteht kein Rechtsanspruch auf den Abdruck von eingesandtem Material. Abgedruckte Leserbriefe und andere Beiträge stimmen nicht zwingend mit der Meinung der Redaktion überein. Der Verlag behält sich vor, eingesandtes Material nur bei vorheriger Absprache zurückzusenden.


+TUNING +TECHNIK +TESTOSTERON

editorial ausgabe 03/09

Die Welt ist schräg.

titelfoto dieser ausgabe

JEDEN LETZTEN G A T S R E N N O D AUF DER N O I T I S O P E POL AM KIOSK!

Sven Vüllers, Düsseldorf

Impressum Verlag

Steinert GmbH FASTBIKE Konkordiastraße 20 40219 Düsseldorf T. +49 211 311612-0 F. +49 211 311612-20 info@steinert-medien.de

Die Firma Buell gibt es nicht mehr. „Na und?“, werden jetzt viele denken. „Schlimmer wäre es, wenn Burger King dicht gemacht hätte.“ Zugegeben, eine Gänsehaut der Begeisterung haben die aktuellen Modelle aus East Troy auch bei mir nicht hinterlassen. Die ursprünglichen Rohrrahmen-Motorräder hingegen um so mehr. Als ich Ende des letzten Jahrtausends meine Buell kaufte, hätte ich sie am liebs­ten kurze Zeit später wortlos in den Rhein versenkt und hinterher gespuckt – so sehr hat der Esel durch seine Unzuverlässigkeit und sein merkwürdiges Fahrverhalten an meinen Nerven gezerrt. Aber ich habe der Buell eine Chance gegeben und gelernt, dass Motorräder weitergebaut werden müssen. Eine Honda etwas weniger, eine Buell dafür mehr. Die überschaubare Technik und das geniale Grundkonzept ließen jede noch so kleine Modifikation zu einer Offenbarung werden. Irgendwann ist dann mit viel Hilfe von Leidensgenossen, unzähligen Bastelstunden und – zugegebermaßen – jeder Menge Kies, „mein“ Bike entstanden. Ein genialer Brenner auf der Landstraße, unbiegbar am Pass, und immer wieder für eine heimtückische Under­dog-Attacke auf der Rennstrecke gut. Jedesmal, wenn ich von einem anderen Motorrad auf meine alte Buell umsteige, ist das wie Nachhausekommen. Mein Freund und Buell-Experte Lucky sagte mal: „Der Erich (Erik Buell) hat sich was Tolles ausgedacht, und als er fast fertig war, hatte er keine Lust mehr. Jetzt muss es eben jeder selber zu Ende basteln (lassen)“. Besser kann man es nicht ausdrücken. So was verbindet. Erik Buell wird wohl nie wieder Motorräder mit seinem Namen auf dem Tank bauen – die Markenrechte bleiben bei Harley-Davidson. Zeit für letzte Worte: Lieber Erik, Danke für den großen Spaß!

Consulting Marcus Broix

Viel Freude bereitet uns auch unsere FASTBIKE-Seite bei Facebook. In kurzer Zeit haben sich dort Menschen aus allen Kontinenten eingefunden: Neben deutschen Fans tummeln sich dort Racer aus ganz Europa, USA, Kanada, Südostasien, Japan, Südafrika, und sogar aus Australien. Beim Blick auf die Profilbilder der Aufzünder und Motorradfans stellt sich ein wohlig-warmes Gefühl ein – wie nach einem Teller Gulasch mit Klößen bei Mutti: Die Welt liegt auf dem Knie. Herrlich!

anzeigenleitung und marketing Uta Wallstab uta.wallstab@fastbike.de T. +49 211 311612-14 F. +49 211 311612-20

Viel Spaß beim Lesen!

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Freie Mitarbeiter, Fotografen und Redakteure (in alphabetischer Reihenfolge) Cornelia Belmer | Thomas Beyer | Dieter Hamprecht | Dirk Gündra | Peter Grabo | Gary Inman (GB) | Karl-Heinz Kalkhake | Manfred Mothes | Dipl. Des. (FH) Maximilian Näther | Michael „Bundy“ Roth | Jost Schaper | Dirk Schnieders | Hendrik Sloot | Reinhold Trescher | Sven Vüllers | Julia Wallstab | Uta Wallstab | Dennis Witschel

Ralf Steinert Chefredakteur

Grafik & Layout Gerhard Schmal (Leitung), Daisy Latussek (Design), Achim Drewenskus, Gwendoline Kleinofen Lithografie RGM-Design, Düsseldorf Merchandising Charly Alonso Druck PVA, Landau Vertrieb Axel Springer Vertriebs GmbH, Hamburg

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12

nimm mich, bimota!

43 30 B-One drückt an

inhalt

76

moto gp fotostory

6 NEWS 10 TErmine

BIKES

12 Bimota db7-r 30 Suzuki B-King „b-one“ 46 freddie spencer evo 74 bretter-suzuki gsx-r 750

77

CUPsport 34 ktm superduke battle frohburg 38 triumph t-cup dahlemer binz 42 boxercup-finale in brünn

TEchnik 11 dynojet powercommander V 28 ikonen: yoshimura tri oval dual exit 45 besser lecken: öl für classicbikes

KTM rc8 special

88

Ferien im Salz

56

82

Unvergessen: Kamikaze-Gustl

cal crutchlow: englands neue hoffnung

79

„ES“ lebt

18 fahrbericht ktm rc8 idm 22 die technik des idm-brenners 24 foto-roman: nebel darf nicht! 26 rc8 akrapovic limited edition

MENSCHEN 54 INTERVIEW: gigi dall‘ iGna

Der Aprilia Rennsport-Chef über Biaggis Vibrationen und die Moto2

82 HELDEN: GUSTav reiner Das schnelle Leben des Kamikaze-Gustl

CLASSICS 79 the missing link: Suzuki 750 ES 86 superclassix in oschersleben

REPOrt 56 72 Stunden cAL CRUTCHLOW

33

3 x Cupsport – 3 x Finale

17

Stark! Infernalisch! Orange!

fastbike.de

FASTBIKE begleitete den neuen Supersport-Weltmeister während der Superbike-WM am Nürburgring

76 Treschers Album Die Moto GP in Bildern

88 eGLIs neue rekordfahrt

Seine Altersgenossen machen Langzeiturlaub auf den Kanaren – Fritz W. Egli reist lieber nach Bonneville

72 sHOPPING: traum unterm baum 95 BAttle: racer gegen touri 97 LEserbike

46

DER BESTE EIGENBAU DER WELT?

3 Impressum 75 FASTBIKE abonnieren

03/2009


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nimm mich, bimota!

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moto gp fotostory

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BIKES

12 Bimota db7-r 30 Suzuki B-King „b-one“ 46 freddie spencer evo 74 bretter-suzuki gsx-r 750

77

CUPsport 34 ktm superduke battle frohburg 38 triumph t-cup dahlemer binz 42 boxercup-finale in brünn

TEchnik 11 dynojet powercommander V 28 ikonen: yoshimura tri oval dual exit 45 besser lecken: öl für classicbikes

KTM rc8 special

88

Ferien im Salz

56

82

Unvergessen: Kamikaze-Gustl

cal crutchlow: englands neue hoffnung

79

„ES“ lebt

18 fahrbericht ktm rc8 idm 22 die technik des idm-brenners 24 foto-roman: nebel darf nicht! 26 rc8 akrapovic limited edition

MENSCHEN 54 INTERVIEW: gigi dall‘ iGna

Der Aprilia Rennsport-Chef über Biaggis Vibrationen und die Moto2

82 HELDEN: GUSTav reiner Das schnelle Leben des Kamikaze-Gustl

CLASSICS 79 the missing link: Suzuki 750 ES 86 superclassix in oschersleben

REPOrt 56 72 Stunden cAL CRUTCHLOW

33

3 x Cupsport – 3 x Finale

17

Stark! Infernalisch! Orange!

fastbike.de

FASTBIKE begleitete den neuen Supersport-Weltmeister während der Superbike-WM am Nürburgring

76 Treschers Album Die Moto GP in Bildern

88 eGLIs neue rekordfahrt

Seine Altersgenossen machen Langzeiturlaub auf den Kanaren – Fritz W. Egli reist lieber nach Bonneville

72 sHOPPING: traum unterm baum 95 BAttle: racer gegen touri 97 LEserbike

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DER BESTE EIGENBAU DER WELT?

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03/2009


News

crutchlow weltmeister!

jokerbikes bei yamaha

feuchter traum

Im September hatten wir ihn noch drei Tage lang beim World-Superbike-Wochenende am Nürburgring begleitet. Jetzt hat er es geschafft: Cal ist Supersport-Weltmeister!  »» Seite 56

Yamaha bietet „Joker-Bikes“ zum Sonderpreis sowie ohne Anzahlung und zu 0 % Finanzierung an. Ersparnis: z. B. FZ1 ’09 ohne ABS 2.200 € oder die grandiose R1 ’09 1.000 €! Solange der Vorrat reicht! Infos beim Händler. Zuschlagen!

Nie wieder von Kleinkindern für Tinky-Winky von den Teletubbies gehalten werden. Im neuen Spidi Rain Cover sieht man auch im Regen wie ein Mensch aus. www.spidi-fashion.de

+

+

nitrolympx 2009 Nitrolympx vom 14.–16.8. in Hockenheim – für Mr. Hayabusa Elmar Geulen ein Pflichttermin. Um Stimmung und Action geht es vordergründig, wenn einmal im Jahr auf dem Hockenheimring renntechnischer Aus­nahme­zustand herrscht. Motorsport, aufs Wesentliche reduziert: Start– Gas–Ziel. Dazwischen 402,34 Meter geradeaus – Dragster-Rennen über die Quartermile. Die Boliden leisten in der Top-Fuel-Kategorie bis zu 8.000 PS. Am Ende der Viertelmeile – nach fünf Sekunden – erreichen sie über 500 km/h. Beim Start kämpfen die Fahrer mit Beschleu­ni­gungs­ kräften von bis zu 6 g. Selbst die Apollo-Astro­ nauten leben da bei ihren Starts mit 4 g fast komfortabel. Mr. Hayabusa, der Exot unter den PS-Giganten, ist mit seiner 400 PS-MAB-TurboHayabusa auf den 27. Platz geburnt und hat sich damit den Einzug ins 16tel-Finale gesichert. Voller Respekt! Check: www.nitrolympx.com

+

gp-style

neue hebel bei hehl-racing

für feierabend-racer

schnelles geld:

10.990

listenpreis

675

triumph daytona für sportfahrer (alle rennserien)

9.340 1

sportfahrerpreis

mail an triumph: uli.bonsels@triumph.co.uk

fastbike.de

„Ich bin ein harter Checker“, signalisierte der Racer in 80ern, wenn er abends Speedware-Klamotten von Gericke über den Kneipenstuhl hängte. Speedware ist back: www.hein-gericke.de

100%! Oktan

+

+

Performance-Sporty headline über zwei zeilem Spezial-Umbauteile für die HD XR1200 von GSG-Mototechnik

+

Scharfe Felgen­rand­ aufkleber in großer Farbauswahl – jetzt auch reflek­tierend! www.zietech.com

+

GSG-Mototechnik hat aus der XR1200 eine wahre Sporty gebaut: Termignioni-Auspuff­ anlage für Optik, Sound und ernsthafte Schräg­ lagenfreiheit. Sportliche Ergonomie durch die 10-fach verstellbare Fußrastenanlage mit dop­ pelt kugelgelagerter Hebelei. Stabiler Gabel­

brückensatz „Brutale“ mit Aufnahme für die Original-Instrumente und -Scheinwerfer mit mehrfacher Klemmung. Fahr­werks­opti­mie­ rung durch längere Federbeine, leichtere Räder, Performance-Bremsanlage. Infos, Bilder und Preise unter www.gsg-mototechnik.de

+

Gefräste TWM-Hebel in Top-Verarbeitung und Aufnahme für Fernverstellung: lang oder kurz, klappbar, eloxiert in Gold, Silber oder Schwarz. Genial: Die Verstellschraube verläuft parallel zum Lenkrohr. Endlich können auch Fahrer, die mit Scheinwerfern racen (z. B. Endurance) eine Fernverstellung nutzen. Ein Adapter für die Brembo RCS Pumpe liegt bei. Bremshebel: 95 €, Fernversteller: 79 €. Händleranfragen erwünscht! Infos unter www.hehl-racing.de

+

brake box!

+

Hammer-Cockpit, wunderschöner Lenker, scharfe Armaturen – und dann diese fiesen Serien-Urindöschen? Weg damit und her mit der „Brake Box“ von LSL. Aus Aluminium, mit ABE und Halterung. In Silber oder Schwarz. Spezial-Halter für Honda und KTM erhältlich. 79,95 €, www.lsl-motorradtechnik.de

Geradeausfahren kann auch richtig Spaß machen! Vor allem mit 8.000 PS.

+

+

+

neuer arai quantum in 2010 Der neue „road legal“ Racehelm für perfekten Komfort und Schutz beim Sporttouren. Ist man beim Straßenfahren ausschließlich im Sight­ seeing-Modus unterwegs? Kann man verhindern, dass das Knie auch auf der Bundesstraße mal den Asphalt küsst? Wir meinen: Nein. Arai sieht das ähnlich und vereinigt in dem neuen Quantum die höchste Sicherheit des Rennhelms RX-7 GP mit bequemen Komfort und Touring­fea­ tures. Der komplett neu­ entwickelte Helm trägt eine Schale aus Super Complex Laminate, glänzt mit hohem Tragekomfort durch herausnehmbarer und anti-

03/2009

allergener Dry Cool®-Innen­aus­ stattung, großzügigen Belüf­ tungs­möglichkeiten mit großen Bedien­elemen­ten, serien­ mäßigem Pinlock®-Visier und vielen neuen Sicher­ heitsfeatures. Die Visier­ öffnung ist extragroß, um einen besseren Sei­ tenblick zu ermöglichen: gut für Racer und Stra­ßen­fahrer. Neu: die von außen lösbaren „Not­ fall­hilfe“-Wangenpolster. Erhältlich in Weiß, Schwarz, Mattschwarz und den ab­ge­ fahrenen Drudi-Designs DNA white + black, Urban Black, Oriental, Flag Italy und Flag UK. Ab 2010 im Fachhandel! Infos unter www.araideutschland.de

DNA Black

Urban Black

Flag UK

Flag Italy

Oriental

White

+


News

crutchlow weltmeister!

jokerbikes bei yamaha

feuchter traum

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brückensatz „Brutale“ mit Aufnahme für die Original-Instrumente und -Scheinwerfer mit mehrfacher Klemmung. Fahr­werks­opti­mie­ rung durch längere Federbeine, leichtere Räder, Performance-Bremsanlage. Infos, Bilder und Preise unter www.gsg-mototechnik.de

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Geradeausfahren kann auch richtig Spaß machen! Vor allem mit 8.000 PS.

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03/2009

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Bikes

bimota db7 racing

Ducatis Herz Godzillas Seele

Cicciolinas Körper

mutti, gib’ geld! Sexy wie Megan Fox, aufregend wie Uma Thurman in Kill Bill 2: Diese Bimota DB7 Racing wird Dir schneller Dein Hirn vernebeln als ein tiefer Lungenzug genmanipuliertes Taumelkraut. Text Ralf Steinert | Bilder Sven Vüllers


Bikes

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UNPLUGGED FÜR: 4,90€.


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KTM kick

test

wiesn gegen motorsport arena

Was ist die Kopie, was die Fälschung? Was tut mehr weh? Ziellinie oder Promille­grenze? FASTBIKE nimmt Okto­berfest und BIKEtoberfest unter die Lupe.

»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»» Anzapfen Vs. Angasen

Text: Thomas Be(!)yer

TRADITION

Sport

Funfaktor

Die Münchener Volksfest-Orgie kann auf eine Tradition seit 1810 zurückblicken. Das hört sich erst mal toll an, aber 800 Jahre Stadtgeschichte im Vergleich zu 200 Jahren Festtradition sind gerade einmal 25 Prozent. Schwach!

16

fastbike.de

1:0

Anlässlich des allerersten Oktoberfestes veranstalteten Kronprinz Ludwig und Prinzessin Therese auf der Wiese vor den Stadtmauern Münchens ein großes Pferderennen, später Wettkämpfe im olympischen Stil. In den Anfangsjahren hatte das Oktoberfest also einen gewissen sportlichen Charakter. Doch der sportliche Teil verkam, Saufgelage und Fress-Orgien überlagerten die jährliche Party – bis heute. Ludwig und Assistentin Therese entpuppten sich als Vollpfosten im Sportevent-Management.

Nicht weniger als 13 verschiedene Renn-Klassen traten 2009 in Oschersleben in zahlreichen Trainings- und RennkampfRunden aufeinander. Dabei kümmern sich Wolf Töns nebst Lebensgefährtin Dorle noch heute persönlich um jeden einzelnen Teilnehmer. Zugegeben, in den Disziplinen „Schubserei“, „Auslitern“ und „Fremd-Grabschen“ dürfte die bayrische Fest-Fraktion klar vorn liegen. Aber ohne Siegerwertung. Fazit: Sportlich gesehen kann das Original mit der feiernden Motorrad-Gemeinde nur in den Randsport-Arten mithalten. 2 : 0 für das BIKEtoberfest.

Gilt das alkoholische Wach-Koma als oberster Gradmesser, ist die Wiesn natürlich weit vorne. Festzelt-Plus beim Oktoberfest: Hier wählt man zwischen mehreren Zelten der beliebten Brauchpflege. Adrett und landestypisch gekleidetes Service-Personal in Hülle und Blusenfülle stellt der durstigen Kundschaft dermaßen schnell die Maßkrüge auf die Tische, dass selbst die beiden einsamen Shell-Zapfsäulen aus dem Fahrerlager nicht ausreichen würde. Die Geräte auf der Wiesn haben in Sachen Speed hingegen keine Schnitte gegen die Racebikes auf dem 3,6 km langen Börde-Kurs. Fahrtdauer ist hier mindestens 15 Minuten, das bayrische Volk darf nach knapp drei Minuten die Geräte wieder verlassen. Trotzdem gibt’s einen Punkt für ausgelassenes Ein-Stern-Singen.

Während des BIKEtoberfests ist zumindest über den hellen Teil des Festtages geistige wie körperliche Höchstleistung gefragt, die betreutes Trinken zunächst einmal kategorisch ausschließt. Im kleinen, aber urigen Festzelt ist hingegen Selbstbedienung statt Mops-Express angesagt, was die im Ansatz entstehenden Schunkelbemühungen der Feier-Fans jäh unterbricht. Dafür ist der Hasseröder-Saft um einiges günstiger und vor allem in bedarfsgerecht kleineren Größen orderbar. Absoluter Knaller: Die „Original Pirker Blechmusi“-Kapelle bringt das Motorrad-Volk mit gepimpten Hardrock-Versionen per Tuba und Trompete immer wieder in Extase. Unentschieden: 3:1.

Auch wenn sich das Original-Fest in München jährlich aus mehreren Millionen Besuchern speist: die Dezentralisierung des Münchner Oktoberfestes schreitet unaufhaltsam voran. Überall entstehen Oktoberfest-Klone: in Köln, auf Malle, ja sogar auf anderen Kontinenten. So schunkelt das Original-Oktoberfest völlig unvorbereitet schweren Zeiten entgegen, denn das auswärtige Feier-Volk hat seine eigenen Oktoberfeste und keinen Bock mehr, nach München zu reisen. Kein Punkt.

Die Motorsport-Arena in der Magdeburger Börde ist einmalig schön, bietet ein ungleich persönlicheres Umfeld. Dieser Event ist eben nicht an jeden beliebigen Ort verlegbar. Das einzig wahre BIKEtoberfest gibt es also auch in Zukunft nur einmal im Jahr und an einem Ort der Welt! Endstand 4 : 1.

3:1 Zukunft

Die Rennpiste von Oschersleben wurde im Juli 1997 eröffnet. Nur drei Jahre später ging dort, im September 2000, bereits das erste BIKEtoberfest ab – heuer zum 9. Male hintereinander. Ins Verhältnis gesetzt, ergibt sich ein Traditions-Quotient von 75 Prozent. 1 : 0 für das BIKEtoberfest.

2:0

4:1

IDM RC8: hamprecht reitet den teufelsKürbis

seite 18

IDM-technik: die nebelmaschine im detail seite 22

FINALdrama: NEBEL darf nicht! seite 24

cup-racer replika!

seite 26


KTM kick

test

wiesn gegen motorsport arena

Was ist die Kopie, was die Fälschung? Was tut mehr weh? Ziellinie oder Promille­grenze? FASTBIKE nimmt Okto­berfest und BIKEtoberfest unter die Lupe.

»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»» Anzapfen Vs. Angasen

Text: Thomas Be(!)yer

TRADITION

Sport

Funfaktor

Die Münchener Volksfest-Orgie kann auf eine Tradition seit 1810 zurückblicken. Das hört sich erst mal toll an, aber 800 Jahre Stadtgeschichte im Vergleich zu 200 Jahren Festtradition sind gerade einmal 25 Prozent. Schwach!

16

fastbike.de

1:0

Anlässlich des allerersten Oktoberfestes veranstalteten Kronprinz Ludwig und Prinzessin Therese auf der Wiese vor den Stadtmauern Münchens ein großes Pferderennen, später Wettkämpfe im olympischen Stil. In den Anfangsjahren hatte das Oktoberfest also einen gewissen sportlichen Charakter. Doch der sportliche Teil verkam, Saufgelage und Fress-Orgien überlagerten die jährliche Party – bis heute. Ludwig und Assistentin Therese entpuppten sich als Vollpfosten im Sportevent-Management.

Nicht weniger als 13 verschiedene Renn-Klassen traten 2009 in Oschersleben in zahlreichen Trainings- und RennkampfRunden aufeinander. Dabei kümmern sich Wolf Töns nebst Lebensgefährtin Dorle noch heute persönlich um jeden einzelnen Teilnehmer. Zugegeben, in den Disziplinen „Schubserei“, „Auslitern“ und „Fremd-Grabschen“ dürfte die bayrische Fest-Fraktion klar vorn liegen. Aber ohne Siegerwertung. Fazit: Sportlich gesehen kann das Original mit der feiernden Motorrad-Gemeinde nur in den Randsport-Arten mithalten. 2 : 0 für das BIKEtoberfest.

Gilt das alkoholische Wach-Koma als oberster Gradmesser, ist die Wiesn natürlich weit vorne. Festzelt-Plus beim Oktoberfest: Hier wählt man zwischen mehreren Zelten der beliebten Brauchpflege. Adrett und landestypisch gekleidetes Service-Personal in Hülle und Blusenfülle stellt der durstigen Kundschaft dermaßen schnell die Maßkrüge auf die Tische, dass selbst die beiden einsamen Shell-Zapfsäulen aus dem Fahrerlager nicht ausreichen würde. Die Geräte auf der Wiesn haben in Sachen Speed hingegen keine Schnitte gegen die Racebikes auf dem 3,6 km langen Börde-Kurs. Fahrtdauer ist hier mindestens 15 Minuten, das bayrische Volk darf nach knapp drei Minuten die Geräte wieder verlassen. Trotzdem gibt’s einen Punkt für ausgelassenes Ein-Stern-Singen.

Während des BIKEtoberfests ist zumindest über den hellen Teil des Festtages geistige wie körperliche Höchstleistung gefragt, die betreutes Trinken zunächst einmal kategorisch ausschließt. Im kleinen, aber urigen Festzelt ist hingegen Selbstbedienung statt Mops-Express angesagt, was die im Ansatz entstehenden Schunkelbemühungen der Feier-Fans jäh unterbricht. Dafür ist der Hasseröder-Saft um einiges günstiger und vor allem in bedarfsgerecht kleineren Größen orderbar. Absoluter Knaller: Die „Original Pirker Blechmusi“-Kapelle bringt das Motorrad-Volk mit gepimpten Hardrock-Versionen per Tuba und Trompete immer wieder in Extase. Unentschieden: 3:1.

Auch wenn sich das Original-Fest in München jährlich aus mehreren Millionen Besuchern speist: die Dezentralisierung des Münchner Oktoberfestes schreitet unaufhaltsam voran. Überall entstehen Oktoberfest-Klone: in Köln, auf Malle, ja sogar auf anderen Kontinenten. So schunkelt das Original-Oktoberfest völlig unvorbereitet schweren Zeiten entgegen, denn das auswärtige Feier-Volk hat seine eigenen Oktoberfeste und keinen Bock mehr, nach München zu reisen. Kein Punkt.

Die Motorsport-Arena in der Magdeburger Börde ist einmalig schön, bietet ein ungleich persönlicheres Umfeld. Dieser Event ist eben nicht an jeden beliebigen Ort verlegbar. Das einzig wahre BIKEtoberfest gibt es also auch in Zukunft nur einmal im Jahr und an einem Ort der Welt! Endstand 4 : 1.

3:1 Zukunft

Die Rennpiste von Oschersleben wurde im Juli 1997 eröffnet. Nur drei Jahre später ging dort, im September 2000, bereits das erste BIKEtoberfest ab – heuer zum 9. Male hintereinander. Ins Verhältnis gesetzt, ergibt sich ein Traditions-Quotient von 75 Prozent. 1 : 0 für das BIKEtoberfest.

2:0

4:1

IDM RC8: hamprecht reitet den teufelsKürbis

seite 18

IDM-technik: die nebelmaschine im detail seite 22

FINALdrama: NEBEL darf nicht! seite 24

cup-racer replika!

seite 26


KTM kick

»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»»

260  mmHg

blutdruck am Limiter

ich darf mal

114 db(A)

überholsignal im Racing-style

200 PS HÖLLENTWIN!

Text Dieter Hamprecht | Bilder K.H. Kalkhake, KTM, Hamprecht

Beim spektakulären IDM-Finale am Ring des Hocken wurde Stefan „the tasmanian devil“ Nebel prima Vizemeister. Nach einem Schluck aus der Meisterschale und etlichen Rotbullen-Kaltschalen durfte Fastbike des Nebels Maschine anrauchen.

Ja, ich bin ein Glückspilz. Nur erlesenes Volk durfte den KTM-Werksrenner am Tag nach dem IDM-Finale reiten. Dafür musste ich viele Jahre auf Penetration ver­zich­ten und dreimal am Tag Kürbissuppe essen. Die Suppe war das Schlimmste. Aber heute ist Zahltag, ich bin einer von zwei deutschsprachigen Testredakteuren, die gleich in den Sattel des frisch gebackenen Vizemeisters Stefan Nebel steigen. Mechaniker wuseln wie ein benzingetränktes Ameisen­volk um das IDM-Superbike, tanken, wickeln Heizdecken auf die Slicks und löschen Daten aus dem Speicher. So fühlen sich also als Werksfahrer. Im Gegensatz zu mir kennen die schnellen IDM-Jungs ihr Arbeitsgerät, ich hab keine Ahnung, was mich gleich erwartet. Alles, was ich weiß: Mister McWilliams trägt einen blutigen Fingerverband und Kai-Borre Andersens Gehirn wurde beim Finale mächtig erschüttert. Auch Vize Stefan Nebel ging gestern derart hart zu Boden, dass er ein kleines Nickerchen auf der Strecke abhalten musste. Dieser Orange-Twin ist offensichtlich ein Monster. Der Verdacht erhärtet sich, wenn man es aus dem Schlaf holt. Wer schon mal neben dem beben­den V-Twin in der Box stand, weiß wovon ich spreche. Druckwellen mit satten 114 dB bringen in geschlossenen Räumen jedes Trommelfell an die Schmerzgrenze. Auch auf der Strecke setzt sich der Ösi-Schlegel dominant in Szene. Immer wenn eines der drei KTM-Eisen im Pulk die Drosselklappen öffnet, wird die Konkurrenz zur Kulisse. Bist du deppert, würden die Österreicher sagen.

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fastbike.de

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KTM kick

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260  mmHg

blutdruck am Limiter

ich darf mal

114 db(A)

überholsignal im Racing-style

200 PS HÖLLENTWIN!

Text Dieter Hamprecht | Bilder K.H. Kalkhake, KTM, Hamprecht

Beim spektakulären IDM-Finale am Ring des Hocken wurde Stefan „the tasmanian devil“ Nebel prima Vizemeister. Nach einem Schluck aus der Meisterschale und etlichen Rotbullen-Kaltschalen durfte Fastbike des Nebels Maschine anrauchen.

Ja, ich bin ein Glückspilz. Nur erlesenes Volk durfte den KTM-Werksrenner am Tag nach dem IDM-Finale reiten. Dafür musste ich viele Jahre auf Penetration ver­zich­ten und dreimal am Tag Kürbissuppe essen. Die Suppe war das Schlimmste. Aber heute ist Zahltag, ich bin einer von zwei deutschsprachigen Testredakteuren, die gleich in den Sattel des frisch gebackenen Vizemeisters Stefan Nebel steigen. Mechaniker wuseln wie ein benzingetränktes Ameisen­volk um das IDM-Superbike, tanken, wickeln Heizdecken auf die Slicks und löschen Daten aus dem Speicher. So fühlen sich also als Werksfahrer. Im Gegensatz zu mir kennen die schnellen IDM-Jungs ihr Arbeitsgerät, ich hab keine Ahnung, was mich gleich erwartet. Alles, was ich weiß: Mister McWilliams trägt einen blutigen Fingerverband und Kai-Borre Andersens Gehirn wurde beim Finale mächtig erschüttert. Auch Vize Stefan Nebel ging gestern derart hart zu Boden, dass er ein kleines Nickerchen auf der Strecke abhalten musste. Dieser Orange-Twin ist offensichtlich ein Monster. Der Verdacht erhärtet sich, wenn man es aus dem Schlaf holt. Wer schon mal neben dem beben­den V-Twin in der Box stand, weiß wovon ich spreche. Druckwellen mit satten 114 dB bringen in geschlossenen Räumen jedes Trommelfell an die Schmerzgrenze. Auch auf der Strecke setzt sich der Ösi-Schlegel dominant in Szene. Immer wenn eines der drei KTM-Eisen im Pulk die Drosselklappen öffnet, wird die Konkurrenz zur Kulisse. Bist du deppert, würden die Österreicher sagen.

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JETZT AM KIOSK: 4,90 €.


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bikes

Bretter verlor die Kontrolle über das Vorderrad, detonierte mit der King unwürdig in der Gosse und sorgte so für eine vorzeitige Erbfolge auf dem Thron.

suzuki b-one

Erste Amtshandlung: Die geschmäcklerischen, polarisierenden Endtöpfe mussten weniger extra­vaganten, aber sportlicheren EdelstahlSlip-ons von Scorpion weichen. Bretter: „Akra­povic brachte eine Spur mehr Leis­tung und Drehmoment, was aber den Preisunter­schied zu den Skorpionen nicht gerechtfertigt hätte. Allerdings waren sämt­liche Ergebnisse zuerst nicht zufrieden stellend. Erst ein speziell angefertigtes Kat-Ersatzrohr brachte die erhoffte Leistungs­steigerung.“ Die B-King bekam einen Power­commander V und einen K&N-Filter spendiert, und so war das Hayabusa-Aggregat vorbereitet für die Abstimmung auf dem haus­eigenen Dynojet-Prüfstand. Resultat: Gewaltige 173,5 PS und 140,3 Nm bei 9.600 RPM – am Hin­terrad. Das entspricht einer Kurbelwellenleistung von 195 PS! Im Serientrimm stemmt die B-King „nur“ 157 PS und 128 Nm auf die Kette. Die Leis­tungsbeschränkung in den unteren Gängen sowie die Top-Speed-Begrenzung wurde über das „Gearfree“-Tuningmodul aufgehoben. Lange sollte die Freude allerdings nicht anhalten: Schon bei der ersten heftigen Gefahrenbremsung aus einem ernsthaften Geschwindigkeitsbereich verlor Bretter die Kontrolle über das Vorderrad, versenkte den König unwürdig in der Gosse und sorgte so für eine vorzeitige Erbfolge auf dem Thron. Der neue King sollte nach Bretters Ansicht etwas besser zu Fuß sein. Ein neues Federbein fand er pro­blem­­los im Öhlins-Regal. Mehr Hirn­­schmalz und Experimentierfreude bedurfte die Optimierung der Vor­derrad­füh­ rung, denn Fertig­ware war dafür nicht im Sortiment erhält­lich. Nach ausgiebigen Tests wurde schließlich in Zusammenarbeit mit der Firma Zupin eine äußerst zu­frie­denstel­len­de Lösung gefunden: Die Original-Gabel wurde mit einem Öhlins-Cartridgesystem bestückt – allerdings keines aus dem Suzuki­programm. Aus der Information, für welches Modell genau die Cartridge ur­sprüng­­lich gedacht ist, macht Bret­­ter verständlicherweise ein Staatsgeheimnis.

Siegfried-Jähn-Gedächtnis-Klamotten, freundliche Leihgabe von Porno al Forno – Entertainment am Rande des Abgrunds! (www.porno-al-forno.de)

Silver surfer ruft b-one!

Text  Ralf Steinert Bilder  K.-H. Kalkhake

Spacig wirkt die B-King, und wird daher von vielen leistungshungrigen Landstraßensurfern wenig ernst genommen. Tuner Klaus Bretter liebt die King als hoch­modernes, außergewöhnliches Naked-Bike mit mächtigem Druck im Reaktor und entspannter, aufrechter Sitzposition zum Power­ cruisen. Mit tuner­ischer Sorgfalt und viel Grips schuf er aus dem galaktischen Sternenkreuzer seine „B-One“.

Sportliche Linie: Der Umbau macht die Hayabusa-Gene deutlicher.

Majestät rüstet zum Kampf. Das etwas barocke Äußere der B-King passte nun nicht mehr zu den neuen, sportlichen Ambitio­nen. Bei Hagen Motorsport wurde er fündig: Eine schmalere, formschöne Tankverkleidung mit integrierten Blinkern, Bugspoiler und Hin­ter­radabdeckung sorgten schon mal für einen spor­tiven Auftritt beim Volk. Die Schwin­ge wurde schwarz, die Originalfelgen reinweiß gepulvert – passend zur standes­ gemäßen Glitzereffekt-Lackierung. Die Fußrastenanlage stammt von Gilles, Arma­turen und Spiegel von Rizoma. Für ein besseres Handling wurde auf die Hinterradfelge statt dem Serien-200er ein 190er Conti Attack auf­ge­zogen. Die Serienbremse befand Bretter für tauglich, nur die Gummi-Druckschläuche wurden zugunsten eines klareren Druckpunktes gegen Stahlflex-Leitungen getauscht. Damit musste auch das ABS-System mangels Stahlflex-Frei­ga­be in die Ahnengalerie. Seine Schöpfung taufte der Suzuki-Spezialist auf den Namen B-One. Auf dem Handlingkurs des Contidrom testeten wir den originalen König Dickbauch gegen die sportliche B-One.

Push-Versuch überlebt. Marco und Dirk griffen sich die PS-Monster und rollten auf den Kurs. Während die originale B-King verhalten zischend in die erste Gerade einbog, quittierte die B-One nicht über­mäßig laut, aber vernehmlich aggressiver und sport­licher röhrend die volle Öffnung der Drossel­klappen. Schnell wurde sichtbar, was Bretter an der Bremsstabilität der B-King bemängelte: Beim harten Anbremsen der Schikane am Ende der langen High-Speed-Geraden rührte das Serienmotorrad deutlich um die Längsachse und schwänzelte unter Marcos kundiger Hand in die enge Links. Obwohl Dirk die gleiche Kurve mit höherem Speed und härterem Bremseinsatz anging, blieb er von solch Eigendynamik des Fahrwerks verschont. Nach mehrfachem Tausch­-

Suzuki B-One Powercruising mit 195 PS


bikes

Bretter verlor die Kontrolle über das Vorderrad, detonierte mit der King unwürdig in der Gosse und sorgte so für eine vorzeitige Erbfolge auf dem Thron.

suzuki b-one

Erste Amtshandlung: Die geschmäcklerischen, polarisierenden Endtöpfe mussten weniger extra­vaganten, aber sportlicheren EdelstahlSlip-ons von Scorpion weichen. Bretter: „Akra­povic brachte eine Spur mehr Leis­tung und Drehmoment, was aber den Preisunter­schied zu den Skorpionen nicht gerechtfertigt hätte. Allerdings waren sämt­liche Ergebnisse zuerst nicht zufrieden stellend. Erst ein speziell angefertigtes Kat-Ersatzrohr brachte die erhoffte Leistungs­steigerung.“ Die B-King bekam einen Power­commander V und einen K&N-Filter spendiert, und so war das Hayabusa-Aggregat vorbereitet für die Abstimmung auf dem haus­eigenen Dynojet-Prüfstand. Resultat: Gewaltige 173,5 PS und 140,3 Nm bei 9.600 RPM – am Hin­terrad. Das entspricht einer Kurbelwellenleistung von 195 PS! Im Serientrimm stemmt die B-King „nur“ 157 PS und 128 Nm auf die Kette. Die Leis­tungsbeschränkung in den unteren Gängen sowie die Top-Speed-Begrenzung wurde über das „Gearfree“-Tuningmodul aufgehoben. Lange sollte die Freude allerdings nicht anhalten: Schon bei der ersten heftigen Gefahrenbremsung aus einem ernsthaften Geschwindigkeitsbereich verlor Bretter die Kontrolle über das Vorderrad, versenkte den König unwürdig in der Gosse und sorgte so für eine vorzeitige Erbfolge auf dem Thron. Der neue King sollte nach Bretters Ansicht etwas besser zu Fuß sein. Ein neues Federbein fand er pro­blem­­los im Öhlins-Regal. Mehr Hirn­­schmalz und Experimentierfreude bedurfte die Optimierung der Vor­derrad­füh­ rung, denn Fertig­ware war dafür nicht im Sortiment erhält­lich. Nach ausgiebigen Tests wurde schließlich in Zusammenarbeit mit der Firma Zupin eine äußerst zu­frie­denstel­len­de Lösung gefunden: Die Original-Gabel wurde mit einem Öhlins-Cartridgesystem bestückt – allerdings keines aus dem Suzuki­programm. Aus der Information, für welches Modell genau die Cartridge ur­sprüng­­lich gedacht ist, macht Bret­­ter verständlicherweise ein Staatsgeheimnis.

Siegfried-Jähn-Gedächtnis-Klamotten, freundliche Leihgabe von Porno al Forno – Entertainment am Rande des Abgrunds! (www.porno-al-forno.de)

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Spacig wirkt die B-King, und wird daher von vielen leistungshungrigen Landstraßensurfern wenig ernst genommen. Tuner Klaus Bretter liebt die King als hoch­modernes, außergewöhnliches Naked-Bike mit mächtigem Druck im Reaktor und entspannter, aufrechter Sitzposition zum Power­ cruisen. Mit tuner­ischer Sorgfalt und viel Grips schuf er aus dem galaktischen Sternenkreuzer seine „B-One“.

Sportliche Linie: Der Umbau macht die Hayabusa-Gene deutlicher.

Majestät rüstet zum Kampf. Das etwas barocke Äußere der B-King passte nun nicht mehr zu den neuen, sportlichen Ambitio­nen. Bei Hagen Motorsport wurde er fündig: Eine schmalere, formschöne Tankverkleidung mit integrierten Blinkern, Bugspoiler und Hin­ter­radabdeckung sorgten schon mal für einen spor­tiven Auftritt beim Volk. Die Schwin­ge wurde schwarz, die Originalfelgen reinweiß gepulvert – passend zur standes­ gemäßen Glitzereffekt-Lackierung. Die Fußrastenanlage stammt von Gilles, Arma­turen und Spiegel von Rizoma. Für ein besseres Handling wurde auf die Hinterradfelge statt dem Serien-200er ein 190er Conti Attack auf­ge­zogen. Die Serienbremse befand Bretter für tauglich, nur die Gummi-Druckschläuche wurden zugunsten eines klareren Druckpunktes gegen Stahlflex-Leitungen getauscht. Damit musste auch das ABS-System mangels Stahlflex-Frei­ga­be in die Ahnengalerie. Seine Schöpfung taufte der Suzuki-Spezialist auf den Namen B-One. Auf dem Handlingkurs des Contidrom testeten wir den originalen König Dickbauch gegen die sportliche B-One.

Push-Versuch überlebt. Marco und Dirk griffen sich die PS-Monster und rollten auf den Kurs. Während die originale B-King verhalten zischend in die erste Gerade einbog, quittierte die B-One nicht über­mäßig laut, aber vernehmlich aggressiver und sport­licher röhrend die volle Öffnung der Drossel­klappen. Schnell wurde sichtbar, was Bretter an der Bremsstabilität der B-King bemängelte: Beim harten Anbremsen der Schikane am Ende der langen High-Speed-Geraden rührte das Serienmotorrad deutlich um die Längsachse und schwänzelte unter Marcos kundiger Hand in die enge Links. Obwohl Dirk die gleiche Kurve mit höherem Speed und härterem Bremseinsatz anging, blieb er von solch Eigendynamik des Fahrwerks verschont. Nach mehrfachem Tausch­-

Suzuki B-One Powercruising mit 195 PS


cupsport

bikes

suzuki b-one

aktionen bestätigten beide diesen Eindruck. Marco: „Auch der Serien-B-King merkt man ihre Sportgene an. Sie lenkt erstaunlich willig und leicht in die Radien ein und bleibt in Schräg­lage stabil. Fußrasten und Seitenständer set­zen dabei früh auf. Am Bremsverhalten ist nichts aussetzen – solange man dabei kerzengerade bleibt. Sowie man aber in leichter Schräglage in die Eisen geht, wird es unangenehm. Die B-King wird unruhig, rührt über die Längsachse, und das Vorderrad wird führungslos. Die Leistungsentfaltung ist gut, der Powercruiser schiebt mächtig und in jedem Gang an.“ Dirk über die B-One: „Man kann tiefer in die Kurven hineinbremsen, auch in Schräglage bleibt die B-One stabil und kontrollierbar. Gabel und Federbein sprechen sensibel an. Die Feder­elemente haben das Motorrad fest im Griff. Die erstarkte B-One toppt die Gewaltaus­brüche des Serienmotorrads noch mal deut­lich. Das nackte Biest schiebt brutal an, dreht leicht und frei hoch und der aggressive Sound trägt zum großen, aufrechten Speederlebnis bei.“ Seine B-One will Klaus Bretter zum eigenen Vergnügen behalten. Interessier­ten Kaufwilligen erschafft der Königsmacher gerne eine B-Two. Bis Februar sogar als Winterangebot von pauschal 7.500 €.

Spaß mit Dicken: Wie ein Paarungsakt zweier Nashörner. B-One ist das Männchen.

Burner King: Leistungsplus und glattere Kurve dank Scorpion und PC-V

technische daten SUZUKI B-KING K8 – „B-ONE“ Leistung

173,5 PS / 140,3 Nm bei 9.600 RPM (am Hinterrad gemessen)

Besitzer Klaus Bretter Motor

Original

Gemisch

Original-Einspritzung mit Powercommander modifiziert

Luftfilter K&N Auspuff

Kat-Ersatzrohr (Eigenbau), Scorpion Slip-on-Endtöpfe

Schwinge

Schwarz pulverbeschichtet

Federbein

Öhlins

Gabel

Öhlins Cartridge-System (Eigenentwicklung in Zusammenarbeit mit Zupin)

Räder

Original, weiß pulverbeschichtet

Bereifung

Continental

Vorn

120/70 R17 Conti Attack

Hinten

190/55 R17 Conti Attack

Lenker

Lackiert

Bremsen

Original, ABS entfernt, Stahlflex v+h

Fußrastenanlage Gilles

Tank

super duke battle 2009

Tankverkleidung mit integrierten Blinkern, Hagen Motorsport

Verkleidung Hinterradabdeckung von Hagen Motorsport Bugspoiler

Hagen Motorsport

Lackierung

Weiß-schwarz mit Glitzereffekten

Sonstiges

Mit PowercommanderV Temperaturund Gangs­elektiv abgestimmt, GearFree-Tuningmodul

Danke an

Micron Systems, Hagen Motorsport und Zupin

Wert

18.500 €

Scorpion sticht: Sportbike statt Raumkreuzer.

seite 34

Mehr dazu im Netz unter: www.zweiradshopbretter.de

33

03/2009

triumph street Triplecup

seite 38

boxercup

seite 42


cupsport

bikes

suzuki b-one

aktionen bestätigten beide diesen Eindruck. Marco: „Auch der Serien-B-King merkt man ihre Sportgene an. Sie lenkt erstaunlich willig und leicht in die Radien ein und bleibt in Schräg­lage stabil. Fußrasten und Seitenständer set­zen dabei früh auf. Am Bremsverhalten ist nichts aussetzen – solange man dabei kerzengerade bleibt. Sowie man aber in leichter Schräglage in die Eisen geht, wird es unangenehm. Die B-King wird unruhig, rührt über die Längsachse, und das Vorderrad wird führungslos. Die Leistungsentfaltung ist gut, der Powercruiser schiebt mächtig und in jedem Gang an.“ Dirk über die B-One: „Man kann tiefer in die Kurven hineinbremsen, auch in Schräglage bleibt die B-One stabil und kontrollierbar. Gabel und Federbein sprechen sensibel an. Die Feder­elemente haben das Motorrad fest im Griff. Die erstarkte B-One toppt die Gewaltaus­brüche des Serienmotorrads noch mal deut­lich. Das nackte Biest schiebt brutal an, dreht leicht und frei hoch und der aggressive Sound trägt zum großen, aufrechten Speederlebnis bei.“ Seine B-One will Klaus Bretter zum eigenen Vergnügen behalten. Interessier­ten Kaufwilligen erschafft der Königsmacher gerne eine B-Two. Bis Februar sogar als Winterangebot von pauschal 7.500 €.

Spaß mit Dicken: Wie ein Paarungsakt zweier Nashörner. B-One ist das Männchen.

Burner King: Leistungsplus und glattere Kurve dank Scorpion und PC-V

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173,5 PS / 140,3 Nm bei 9.600 RPM (am Hinterrad gemessen)

Besitzer Klaus Bretter Motor

Original

Gemisch

Original-Einspritzung mit Powercommander modifiziert

Luftfilter K&N Auspuff

Kat-Ersatzrohr (Eigenbau), Scorpion Slip-on-Endtöpfe

Schwinge

Schwarz pulverbeschichtet

Federbein

Öhlins

Gabel

Öhlins Cartridge-System (Eigenentwicklung in Zusammenarbeit mit Zupin)

Räder

Original, weiß pulverbeschichtet

Bereifung

Continental

Vorn

120/70 R17 Conti Attack

Hinten

190/55 R17 Conti Attack

Lenker

Lackiert

Bremsen

Original, ABS entfernt, Stahlflex v+h

Fußrastenanlage Gilles

Tank

super duke battle 2009

Tankverkleidung mit integrierten Blinkern, Hagen Motorsport

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Hagen Motorsport

Lackierung

Weiß-schwarz mit Glitzereffekten

Sonstiges

Mit PowercommanderV Temperaturund Gangs­elektiv abgestimmt, GearFree-Tuningmodul

Danke an

Micron Systems, Hagen Motorsport und Zupin

Wert

18.500 €

Scorpion sticht: Sportbike statt Raumkreuzer.

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03/2009

triumph street Triplecup

seite 38

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cupsport

ktm Superduke battle

n i e s u z h o FR emke und n: Thomas Ho Rauchbombe en. nn bre es n se Rico Löwe las

Foto vor der Historisches ause: Jens Verletzungsp schwer im tte hä ch bis He tgemischt. mi f mp lka Poka

el Da Silva am Glas: Manu

und Dirk

Strecke, hart Hart auf der . Duke i der Aftershow be ers ng packt den Schnied Andreas Dehli rnern. fest an den Hö

rf a d e b es g i n e w tpic4you Bilder  spor

ndra | Text  Dirk Gü

34

fastbike.de

nnen. e r s k c e i e r D burger h o r F . 7 4 m i be er zum i p h u C e i d n , e e n l t o i t t a 3-Na r Duke B e p dete. u n S ü z M n T e K r e o i t D o : re V2-M Zu Gast h i 9 0 0 2 r h a im J letzten Mal Aus gutem Grund fand das Abschlussrennen genau hier statt. Die Froh­ burger verstehen es, ihr Dörfchen einmal im Jahr in ein wahres Volksfest zu verwandeln, und ziehen dadurch Top-Rennserien und über die Landes­ grenzen bekannte Fahrer zum Frohburger Dreieck. Der Kurs ist eine echte „Naturstrecke“ mit hohem Erlebniswert und garantiert nichts für Sicher­ heits­fanatiker. Sie besteht zu 100% aus abgesperrten Landstraßen. Hajo Ammermann, Vizemeister 2009 des Street Triple Cup, der als Gast­ starter an der Battle teilnahm, schrieb im „racing4fun“ Forum: „An einer Ecke muss man den Kopf einziehen, sonst bleibt man an einer Hauswand hängen. Total irre. Man kommt mit über 200 in eine Senke geflogen, und ganz unten steht links ein Haus, um das man herumzirkeln muss. Und das alles ohne Netz und doppelten Boden. Du hast da nur eine Chance, und das sollte man nie vergessen. Frohburg fordert Respekt, sonst hast du ein Problem. Wenn Schleiz Wahnsinn ist, ist Frohburg Irrsinn.“

„Wenn Schleiz Wahn­sinn ist, ist Frohburg Irrsinn.“ 35

03/2009

25 Fahrer kamen nach Frohburg. Darunter natürlich Dirk Schnieders, der seinen Meistertitel schon im Sack hatte und mit 138 Punkten Vorsprung auf den Zweitplazierten die Rennen locker angehen konnte. Am Anfang der Saison hatte jeder mit einem spannenden Battlejahr gerechnet. Denn Jens Hebisch mit der #44 vom Team Triplespeed und sein bester Freund Michael „Obi“ Obringer waren eines der stärksten Teams in der Super Duke Battle. Hebisch war der einzige Fahrer, der dem Master-Battler Dirk Schnieders auf Dauer Paroli hätte bieten können. Diese genialen Fights wurden aber jäh unterbrochen, als sich Hebisch bei einem Sturz im Fischereihafenrennen Anfang Juni drei seiner Rückenwirbel gebro­chen und einen davon zertrümmert hatte. Trotzdem sollte das Wochenende spannend werden. Der Vizemeistertitel war noch auszufahren, und drei Fahrer hatten darauf noch eine Chance: Kai-Uwe Lenz, Michael „Bundy“ Roth und Andreas Dehling. Gaststarter Ammermann musste zudem feststellen, dass Battler keine Nasenbohrer sind und mit ihren Dukes verdammt schnell um jeden Kurs zirkeln. Der Samstagmorgen war saukalt. Einige Fahrer konnten es kaum ver­ stehen, dass man das erste Training auf 7:45 Uhr ansetzte, aber die Battler nutzten den ersten Turn, um sich mit dem Kurs vertraut zu machen. Geliebtes und gehasstes Frohburger Dreieck. Geliebt sicherlich von Jens Borrusch, der sein bisher bestes Trainingsergebnis der Saison einfuhr und vom vierten Startplatz in die Rennen ging … mit Gridgirl an der Seite.


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ktm Superduke battle

n i e s u z h o FR emke und n: Thomas Ho Rauchbombe en. nn bre es n se Rico Löwe las

Foto vor der Historisches ause: Jens Verletzungsp schwer im tte hä ch bis He tgemischt. mi f mp lka Poka

el Da Silva am Glas: Manu

und Dirk

Strecke, hart Hart auf der . Duke i der Aftershow be ers ng packt den Schnied Andreas Dehli rnern. fest an den Hö

rf a d e b es g i n e w tpic4you Bilder  spor

ndra | Text  Dirk Gü

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nnen. e r s k c e i e r D burger h o r F . 7 4 m i be er zum i p h u C e i d n , e e n l t o i t t a 3-Na r Duke B e p dete. u n S ü z M n T e K r e o i t D o : re V2-M Zu Gast h i 9 0 0 2 r h a im J letzten Mal Aus gutem Grund fand das Abschlussrennen genau hier statt. Die Froh­ burger verstehen es, ihr Dörfchen einmal im Jahr in ein wahres Volksfest zu verwandeln, und ziehen dadurch Top-Rennserien und über die Landes­ grenzen bekannte Fahrer zum Frohburger Dreieck. Der Kurs ist eine echte „Naturstrecke“ mit hohem Erlebniswert und garantiert nichts für Sicher­ heits­fanatiker. Sie besteht zu 100% aus abgesperrten Landstraßen. Hajo Ammermann, Vizemeister 2009 des Street Triple Cup, der als Gast­ starter an der Battle teilnahm, schrieb im „racing4fun“ Forum: „An einer Ecke muss man den Kopf einziehen, sonst bleibt man an einer Hauswand hängen. Total irre. Man kommt mit über 200 in eine Senke geflogen, und ganz unten steht links ein Haus, um das man herumzirkeln muss. Und das alles ohne Netz und doppelten Boden. Du hast da nur eine Chance, und das sollte man nie vergessen. Frohburg fordert Respekt, sonst hast du ein Problem. Wenn Schleiz Wahnsinn ist, ist Frohburg Irrsinn.“

„Wenn Schleiz Wahn­sinn ist, ist Frohburg Irrsinn.“ 35

03/2009

25 Fahrer kamen nach Frohburg. Darunter natürlich Dirk Schnieders, der seinen Meistertitel schon im Sack hatte und mit 138 Punkten Vorsprung auf den Zweitplazierten die Rennen locker angehen konnte. Am Anfang der Saison hatte jeder mit einem spannenden Battlejahr gerechnet. Denn Jens Hebisch mit der #44 vom Team Triplespeed und sein bester Freund Michael „Obi“ Obringer waren eines der stärksten Teams in der Super Duke Battle. Hebisch war der einzige Fahrer, der dem Master-Battler Dirk Schnieders auf Dauer Paroli hätte bieten können. Diese genialen Fights wurden aber jäh unterbrochen, als sich Hebisch bei einem Sturz im Fischereihafenrennen Anfang Juni drei seiner Rückenwirbel gebro­chen und einen davon zertrümmert hatte. Trotzdem sollte das Wochenende spannend werden. Der Vizemeistertitel war noch auszufahren, und drei Fahrer hatten darauf noch eine Chance: Kai-Uwe Lenz, Michael „Bundy“ Roth und Andreas Dehling. Gaststarter Ammermann musste zudem feststellen, dass Battler keine Nasenbohrer sind und mit ihren Dukes verdammt schnell um jeden Kurs zirkeln. Der Samstagmorgen war saukalt. Einige Fahrer konnten es kaum ver­ stehen, dass man das erste Training auf 7:45 Uhr ansetzte, aber die Battler nutzten den ersten Turn, um sich mit dem Kurs vertraut zu machen. Geliebtes und gehasstes Frohburger Dreieck. Geliebt sicherlich von Jens Borrusch, der sein bisher bestes Trainingsergebnis der Saison einfuhr und vom vierten Startplatz in die Rennen ging … mit Gridgirl an der Seite.


cupsport

Text  Dirk Gündra | Bilder  Sportpic4you

Street triple cup So mancher Motorradsportler überzeugt sich ja erst davon, dass mindestens zwei Christoph-RTHs mit laufen­den Turbinen bereitstehen, bevor er sein Trainingsticket für die grüne Gruppe löst. Der Cup-Sportler hingegen zeichnet sich durch Bescheidenheit in der Streckenwahl aus und würde zur Not auch auf dem Parkplatz vom Edeka antreten, solange nur die Einkaufswagen sicher angebunden sind und die Pfandsammler während des Heats in Schach gehalten werden. Denn es geht Ihnen nur um eins: Erster unter Gleichen werden und einen Riesenspaß haben. Wie beim Street Triple Cup in Dahlem.

DreizackInferno in der Eifel

Das Finale zum ersten Triumph Street Triple Cup (kurz: T-Cup) fand am 28. und 29.8. am Dahlemer Binz in der Eifel statt. Where the fuck is Dahlem? Man fährt von der A1 ab, cruist durch kleine Eifeldörfchen, vorbei an Pilze suchenden Wanderern und Gruppen von VHS-Naturkundlern, gelangt dann über eine kleine Stichstraße, bis sich einem auf einmal unerwartet der kleine Flugplatz offenbart – knüppelvoll mit brüllenden Motorrädern. Ein Gefühl, ähnlich dem Entdecken der einzigen Raucherbar im Bangkok International Airport. Dahlemer Binz hat große Tradition im Motor­ radsport. Bereits zum 32. Mal racen sich hier Bikes vom 125er bis zum 1000er Superbike. Organisator 2009 ist der Motor Club Jan Wellem Düsseldorf. Helden des Wochenendes waren natürlich die Street Tripper, die Entscheidung noch offen: Wird es der Tabellenstreber Christoph Hellmich oder Hajo Ammermann, der mit

18 Punkten Rückstand noch eine reelle Chance auf den Cup-Gewinn hat? Gaststarter sind beim T-Cup ausdrücklich er­ wünscht. Triumph-Pressesprecher Uli Bonsels zum Beispiel schnappt sich regelmäßig sei­ nen Arai und lässt den Dreizack am Limiter schreien. Dieses Mal allerdings sollte die gediegene Aufzünderei durch zwei höchst unangenehme Typen gestört werden: KTM Duke-Battler Dirk Schnieders winkte mit dem vorzeitig errungenen, orangen Siegerkranz, sein Kollege Michael „Bundy“ drohte schon von weitem mit vollständiger Vernichtung sämtlicher Triumph-Piloten. Training Day – Regen in der Eifel. Kurz vor Beginn des ersten Zeitrainings fing es an zu regnen, dementsprechend wurde von Trocken- auf Regenbereifung umgestellt. So richtig entscheiden wollte sich das Wetter allerdings auch nicht. Auf der nur halbwegs abgetrockneten Strecke hatten so einige Fahrer mit rutschenden Reifen zu kämpfen, wie z. B. Thomas Teifelhard, der beim Herausbeschleunigen aus der Fahrerlagerkurve seine wütend auskei­ lende Triumph gerade noch so abfangen konnte. Nach Abschluss des ersten Zeit­ trainings lagen Christoph Hellmich und Hajo Ammermann vor Schnieders und Bundy, der mit dem siebten Platz vorlieb nehmen musste.

Die Gefahr im Rücken: Christoph Hellmich

Zu-

0.8 s Abstand der ersten 6 Fahrer im Qualifying.

38

fastbike.de

39

03/2009

Zum zweiten Zeittraining war die Strecke auf dem Dahlemer-Binz wieder vollkommen abgetrocknet und die Sonne stand am Eifler Himmel. Beste Voraussetzungen für über­ natürliche Run­denzeiten. Dies dachte sich auch der kluge Bundy und hatte seine Zeit um gute 4,5 Se­kunden gedrückt. Damit lag er auf dem zweiten Startplatz – den ersten hatte Christoph Hellmich für sich gebucht. Auf drei fuhr sich Johannes Hofmann, der mit seiner „Fuck Physik!“-Fahrweise nur knapp hinter Bundy lag. Schnieders sicherte sich den vierten und Frank Spenner den fünften Startplatz. Hajo, der ja eigentlich „auch“ alles gewinnen wollte, startete in den Rennen von Platz sechs. Die Races versprachen auf alle Fälle extrem spannend zu werden, denn die ersten sechs Fahrer lagen nicht einmal 8 Zehntelsekunden auseinander.

Wendig wie ein Klapprad ist die Street Triple 675

Bundy nach den gezeiteten Runden: „Öh, ist ganz schön eng da vorne, wird bestimmt spannend im Rennen“ und „hätte nicht ge­ dacht, dass man mit der kleinen Triumph so schnelle Rundenzeiten fahren kann. Lässt sich bewegen wie ein Klapprad, das Ding“.


cupsport

Text  Dirk Gündra | Bilder  Sportpic4you

Street triple cup So mancher Motorradsportler überzeugt sich ja erst davon, dass mindestens zwei Christoph-RTHs mit laufen­den Turbinen bereitstehen, bevor er sein Trainingsticket für die grüne Gruppe löst. Der Cup-Sportler hingegen zeichnet sich durch Bescheidenheit in der Streckenwahl aus und würde zur Not auch auf dem Parkplatz vom Edeka antreten, solange nur die Einkaufswagen sicher angebunden sind und die Pfandsammler während des Heats in Schach gehalten werden. Denn es geht Ihnen nur um eins: Erster unter Gleichen werden und einen Riesenspaß haben. Wie beim Street Triple Cup in Dahlem.

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Das Finale zum ersten Triumph Street Triple Cup (kurz: T-Cup) fand am 28. und 29.8. am Dahlemer Binz in der Eifel statt. Where the fuck is Dahlem? Man fährt von der A1 ab, cruist durch kleine Eifeldörfchen, vorbei an Pilze suchenden Wanderern und Gruppen von VHS-Naturkundlern, gelangt dann über eine kleine Stichstraße, bis sich einem auf einmal unerwartet der kleine Flugplatz offenbart – knüppelvoll mit brüllenden Motorrädern. Ein Gefühl, ähnlich dem Entdecken der einzigen Raucherbar im Bangkok International Airport. Dahlemer Binz hat große Tradition im Motor­ radsport. Bereits zum 32. Mal racen sich hier Bikes vom 125er bis zum 1000er Superbike. Organisator 2009 ist der Motor Club Jan Wellem Düsseldorf. Helden des Wochenendes waren natürlich die Street Tripper, die Entscheidung noch offen: Wird es der Tabellenstreber Christoph Hellmich oder Hajo Ammermann, der mit

18 Punkten Rückstand noch eine reelle Chance auf den Cup-Gewinn hat? Gaststarter sind beim T-Cup ausdrücklich er­ wünscht. Triumph-Pressesprecher Uli Bonsels zum Beispiel schnappt sich regelmäßig sei­ nen Arai und lässt den Dreizack am Limiter schreien. Dieses Mal allerdings sollte die gediegene Aufzünderei durch zwei höchst unangenehme Typen gestört werden: KTM Duke-Battler Dirk Schnieders winkte mit dem vorzeitig errungenen, orangen Siegerkranz, sein Kollege Michael „Bundy“ drohte schon von weitem mit vollständiger Vernichtung sämtlicher Triumph-Piloten. Training Day – Regen in der Eifel. Kurz vor Beginn des ersten Zeitrainings fing es an zu regnen, dementsprechend wurde von Trocken- auf Regenbereifung umgestellt. So richtig entscheiden wollte sich das Wetter allerdings auch nicht. Auf der nur halbwegs abgetrockneten Strecke hatten so einige Fahrer mit rutschenden Reifen zu kämpfen, wie z. B. Thomas Teifelhard, der beim Herausbeschleunigen aus der Fahrerlagerkurve seine wütend auskei­ lende Triumph gerade noch so abfangen konnte. Nach Abschluss des ersten Zeit­ trainings lagen Christoph Hellmich und Hajo Ammermann vor Schnieders und Bundy, der mit dem siebten Platz vorlieb nehmen musste.

Die Gefahr im Rücken: Christoph Hellmich

Zu-

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03/2009

Zum zweiten Zeittraining war die Strecke auf dem Dahlemer-Binz wieder vollkommen abgetrocknet und die Sonne stand am Eifler Himmel. Beste Voraussetzungen für über­ natürliche Run­denzeiten. Dies dachte sich auch der kluge Bundy und hatte seine Zeit um gute 4,5 Se­kunden gedrückt. Damit lag er auf dem zweiten Startplatz – den ersten hatte Christoph Hellmich für sich gebucht. Auf drei fuhr sich Johannes Hofmann, der mit seiner „Fuck Physik!“-Fahrweise nur knapp hinter Bundy lag. Schnieders sicherte sich den vierten und Frank Spenner den fünften Startplatz. Hajo, der ja eigentlich „auch“ alles gewinnen wollte, startete in den Rennen von Platz sechs. Die Races versprachen auf alle Fälle extrem spannend zu werden, denn die ersten sechs Fahrer lagen nicht einmal 8 Zehntelsekunden auseinander.

Wendig wie ein Klapprad ist die Street Triple 675

Bundy nach den gezeiteten Runden: „Öh, ist ganz schön eng da vorne, wird bestimmt spannend im Rennen“ und „hätte nicht ge­ dacht, dass man mit der kleinen Triumph so schnelle Rundenzeiten fahren kann. Lässt sich bewegen wie ein Klapprad, das Ding“.


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Technik

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Text + Bilder  Gary Inman | Übersetzung  Jost Schaper

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12% FAST ! IE FREDD

50%

UCK! BRAINF

Saftige AMA-Racing Replikas werden wohl immer angesagt sein. Hier geht es aber nicht um eine Replika. Hier handelt es sich um eine Sonderanfertigung mit Aluminium-Rohrrahmen und einem Motor, auf den der alte Soichiro nicht mal pissen würde, wenn er in Flammen stände.


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Report

72 STunden crutchlow

Der englische Patient Text  Ralf Steinert | Bilder Julia Wallstab, K.-H. Kalkhake (3)

72

Nürburgring

Stunden

In zwölf Rennen neun Podiumsplätze, vier Siege, acht Poles und zehn schnellste Rennrunden. Cal Crutchlow hat diese Ergebnisse als Rookie in der ultraharten World-Supersport-Klasse erkämpft. Frage: Was ist mit diesem Mann los?


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Smartycam AIM Känguru- und hoch­ab­rieb­festes Rochenleder sowie ein Titanknö­ chel­schutz sorgen für heile Finger beim weihnachtlichen Block­flötenkon­­zert. Wer Rudolph den Rotnasigen noch am Hei­ligen Abend her­bren­nen will, wird sich über den inte­grierten Visierwischer freuen. Held, UVP 229 €

Camcorder mit Data-Overlay. Videoeinblendung von aufgezeichneten Daten wie Ge­schwin­ digkeit, Streckenskizze und Position mit Hilfe von inte­grier­tem GPS und Drei-Achs-Sensor. MotoGP-Feeling im Haus­ streckenvideo. www.me-mo-tec.de, ca. 1.050 €

Viel Druck ohne Luft. Li-Ionen-Akku, rückschlagfrei, ½“ Außenvierkant, umschaltbares Fest­dreh­moment 120 Nm – 220 Nm. www.econ-werkzeuge.de, 379 € zzgl. MwSt.

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Red Monkey stellte früher Gitar­rengurte für Rockstars her – jetzt beliefern die Jungs aus L.A. Musiker und Motorradfahrer mit fetten, rockigen Leder-Armbanduhren. Dave Navarro, Brad Pitt und Metallica tragen Red Monkey-Uhren am Handgelenk. Online in Deutschland erhältlich. www.redmonkeyonline.de, Rattler Navigator-BB/Mens Star Diver-CB, beide 269 €

Verstellbarer Hakenschlüssel ECON Nie wieder vergniedelte Feder­bein-Muttern. Chrom-Vanadium, verchromt. In fünf Größen von 15 – 180 mm lieferbar. www.econ-werkzeuge.de, 9,25 – 33,90 € zzgl. MwSt.

73

03/2009

Stromerzeuger YAMAHA Reifenwärmen auf dem Flugplatzkurs? Ein Hauch R1 beim Glühweinkochen im Wald? Geht alles mit dem neuen EF1000iS in Inverter-Regeltechnologie. 2,2 PS, 1.000 VA, 13 kg. Yamaha, 1.195 €


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MOTO GP

TRESCHERS ALBUM

In Estoril wieder am Start: Casey Stoners gelungenes Comeback.

Nicky Hayden – die Wheelies hat er nicht verlernt.

In Misano probierte es de Angelis mit der Brechstange und stürzte Nicky Hayden und Colin Edwards ebenfalls ins Verderben.

reinhold TRESCHER Fotografiert die Moto GP für Fastbike. GNADEnlos.

Treschers Reisen zu den glühenden Mittelpunkten der Erde Text + Bilder Reinhold Trescher

Die meisten seiner Konkurrenten sehen Jorge Lorenzo aus dieser Perspektive.

76

fastbike.de


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Helden

Kamikaze-gustl

der mann, der barfuss funken sprühte.

Die Menschen unterscheiden sich gewaltig in der Verplanung der Zeit zwischen ihrer Geburt und dem irgendwann folgenden Verlassen dieser Welt. Die einen wissen sehr früh und sehr genau, was sie erreichen wollen und tüfteln einen raffinierten und streng einzuhaltenden Stufenplan aus, der sie am Ende an das gewählte Ziel bringen soll. Wenn alles klappt. Andere wiederum torkeln locker durch die Hose atmend, aber ziellos durch Zeit und Raum und nehmen die Dinge einfach so, wie sie kommen – auch wenn niemals etwas kommt. Und dann gibt es ein paar wenige Menschen, die sich einer Sache widmen, die sie ständig und dauernd ausüben können, die sie jeden Tag ihres Lebens wunschlos glücklich macht und die daher nie auf etwas warten müssen, dass sich vielleicht niemals erfüllt. Einer dieser glücklichen Menschen war Gustav Reiner, genannt „Kamikaze-Gustl“. Gustav Reiner wuchs in einer schwäbischen Studienrats­familie auf, verließ aber früh die Schule, machte eine Lehre auf dem Bau und fälschte die Unterschrift seines Vaters unter dem Kaufvertrag eines Mopeds. Diese Straftat sollte die einzige seines Lebens bleiben. Schon im seinem ersten Motorradjahr legte er 60.000 km zurück, bis man ihm die Vorfahrt nahm und er mit zertrümmerten Sprunggelenk ein Jahr lang nicht mal gehen konnte. Kaum konnte Gustav wieder die ersten Runden drehen, wurde er wieder auf die gleiche Weise niedergestreckt, aber das hinderte ihn nicht daran, sobald wie nur irgend möglich seiner neuen Leidenschaft nachzugehen. entschlossenheit macht den unterschied.

die motorrad-legende aus schwaben: gustav reiner, der „kamikaze-Gustl“. Text Ralf Steinert | Bilder Manfred Mothes

Gustav Reiner war ein von Natur aus kräftiger Mensch, dem die Knochen tief und fest im Fleisch steckten. Er packte sein Motorrad fest an den Hörnern und zwang es einfach, seinem Willen und seiner Richtung zu folgen. Er fuhr sehr modern, mit Hanging-Off – heute würde man ihn wohl „Elbows“ nennen. Reiner war ein Naturtalent. Irgendwann meldete er sich zu seinem ersten richtigen Bergrennen an. Auf dem Rennplatz kannte er keine Sau, fuhr beim Startsignal los und stand kurze Zeit später auf dem dritten Platz des Podiums. Von da an ließ sich der willensstarke Reiner durch nichts und nie­manden von seinem erklärten Ziel abbringen und das hieß: Motorradrennen fahren und gewinnen. Durch finanzielle Hindernisse nicht ent­ mutigt – Gustav schaffte es immer wieder, mit seiner offenen, grund-­­ ehrlichen, menschlichen Art und natürlich durch seine sportlichen Erfolge, Sponsorengelder zu akquirieren – und auch durch Rück­ schläge in Form von Stürzen nicht. Und gestürzt ist Gustl reichlich. Er war in der Lage, während des Rennens sämtliche lebenserhaltenden Instinkte zu unterdrücken. Wahrscheinlich war er einfach immer wieder nur erstaunt, dass die Physik sich weigerte, seinem Willem zu folgen. Gustav Reiner hatte vor nichts und niemanden Angst. In einem Interview 1985 mit der „Motorrad“ antwortete er auf die Frage, ob er denn keine Angst hätte: „ Vor Schmerzen? Warum sollte ich ich? Meistens bin ich doch direkt bewusstlos und spüre gar nichts.“

Gustav Reiner mochte diesen Spitznamen nie sonderlich, er nannte sich selbst lieber „der Mann, der barfuß Funken sprüht“. Aber er klebte den japanischen Kamikaze-Schlachtruf „Banzai“ auf seinen Helm und gab alles: Beim Meisterschaftslauf in St. Wendel knallte er, locker in Führung liegend, mit einem seitlich sitzend gefahrenen Wheelie über die Ziellinine. Auf einer 500er Zweitakter. Das Publikum jubelte begeistert, die anwesenden Sponsoren waren entsetzt. halb tier, halb schwabe. Das Fahrerlager wurde zu Reiners persönlichem Shangri-La. Mit Barry Sheene und seinem Bruder im Geiste Boet van Dulmen ließ er es mächtig krachen. Gustl überredete den Holländer, während eines internationalen Rennen in Schwanenstadt an einem streckennahen Bierstand anzuhalten und ein schnelles Pils zu trinken. Die beiden belegten trotzdem noch den dritten und vierten Platz. In KasselCalden wurde Reiner nach durchzechter Nacht um 8 Uhr morgens von seinem verzweifelten Team schlafend im Straßengraben aufgefunden. Vier Stunden später gewann er sein Rennen. So wild sich Gustl auf dem Motorrad und oft auch beim Feiern aufführte, so organisiert, penibel, ja pedantisch war er in der übrigen Zeit. Seine Motorräder waren stets im Top-Zustand, wegen technischem Defekt ausgefallen ist er mit einer 500er nie. Sein langjähriger Mechaniker Heinz Röhrich erzählt: „Beim Gustav haben wir an den Motorrädern immer dreimal so lange gearbeitet wie die anderen. Auch wenn keine Sturzschäden zu beheben waren. Der Gustav bestand eben auf absolute, klinische Perfektion. Selbst wenn ich ihn nach einem Sturz im Krankenhaus besucht habe, galt seine größte Sorge der schnellen und perfekten Wiederherstellung der Maschine und er fragte mich sogar, ob ich nicht sein Wohnmobil mal abduschen könnte. Wenn wir ihn ärgern wollten, haben wir die Schublade mit seinen ordentlich sortieren Kulis auf- und zugeknallt. Sowas machte ihn verrückt.“ Sturzschäden musste Röhrich oft und lange wieder instand setzen. Er schraubte fast jede Nacht, bis ihm die Augen zufielen, erzählt der ehemalige Herweh-Mechaniker Lukas Schmidt. Aber Gustls Persönlichkeit war Motivation genug, beschwert haben sich die Mechaniker nie. Die Sponsoren wohl schon eher. Im gut ausgestatteten Hein-Gericke-Motorsport-Team standen ihm und Teamkollegen Manfred Fischer je zwei teure Dreizylinder-HondaBrenner zur Verfügung. Für Kamikaze-Gustl reichte das allerdings nicht. Fotograf Manfred Mothes erinnert sich: „Im Training schmiss Reiner die erste Honda direkt nach einer halbe Runde in der Schikane weg. Wütend stapfte er quer über die Strecke zurück in Richtung Box. Dort stand schon seine zweite Honda, zitternd vor Angst. Er griff sie sich, knallte gnadenlos mit kalten Reifen los und schlug wiederum nach einer halben Runde an gleicher Stelle ein. In fünf Minuten zwei Reiner-Hondas zerstört.“

Publikumsliebling und Sponsorenschreck. In Kassel-Calden zum Beispiel warf er seinen sicheren DM-Titel weg, indem er mit 66 Sekunden in Führung liegend, aber immer noch entfesselt fahrend das Vorderrad verlor. Kein Einzelfall, für solche Stunts wurde Gustl schnell berühmt-berüchtigt. Auf dem Salzburgring legte er in der Fahrerlagerkurve einen einzigartigen, 200 Meterandauernden Highsider hin. Peter Rubatto schwört, dass vor und nach Gustav Reiner niemand mehr so hoch oben auf der Böschung gelandet ist. Obwohl er so oft stürzte, holte dieser begnadete Motorradfahrer aber mehr Punkte als seine sitzenbleibenden Rivalen und gewann dreimal die deutsche Meisterschaft. Er war der beste und erfolgreichste Privatfahrer seiner Zeit und seine sportlichen Erfolge, seine spektakulären Stürze und sein angeborenes Show­ talent ließen „Kamikaze-Gustl“ schnell zum absoluten Publikums­ liebling der 80er-Jahre-Motorradszene werden.

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fastbike.de

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03/2009

Entschlossener Blick, „Target locked“: Gustav Reiner und seine 350er Yamaha beim GP in Assen.


Helden

Kamikaze-gustl

der mann, der barfuss funken sprühte.

Die Menschen unterscheiden sich gewaltig in der Verplanung der Zeit zwischen ihrer Geburt und dem irgendwann folgenden Verlassen dieser Welt. Die einen wissen sehr früh und sehr genau, was sie erreichen wollen und tüfteln einen raffinierten und streng einzuhaltenden Stufenplan aus, der sie am Ende an das gewählte Ziel bringen soll. Wenn alles klappt. Andere wiederum torkeln locker durch die Hose atmend, aber ziellos durch Zeit und Raum und nehmen die Dinge einfach so, wie sie kommen – auch wenn niemals etwas kommt. Und dann gibt es ein paar wenige Menschen, die sich einer Sache widmen, die sie ständig und dauernd ausüben können, die sie jeden Tag ihres Lebens wunschlos glücklich macht und die daher nie auf etwas warten müssen, dass sich vielleicht niemals erfüllt. Einer dieser glücklichen Menschen war Gustav Reiner, genannt „Kamikaze-Gustl“. Gustav Reiner wuchs in einer schwäbischen Studienrats­familie auf, verließ aber früh die Schule, machte eine Lehre auf dem Bau und fälschte die Unterschrift seines Vaters unter dem Kaufvertrag eines Mopeds. Diese Straftat sollte die einzige seines Lebens bleiben. Schon im seinem ersten Motorradjahr legte er 60.000 km zurück, bis man ihm die Vorfahrt nahm und er mit zertrümmerten Sprunggelenk ein Jahr lang nicht mal gehen konnte. Kaum konnte Gustav wieder die ersten Runden drehen, wurde er wieder auf die gleiche Weise niedergestreckt, aber das hinderte ihn nicht daran, sobald wie nur irgend möglich seiner neuen Leidenschaft nachzugehen. entschlossenheit macht den unterschied.

die motorrad-legende aus schwaben: gustav reiner, der „kamikaze-Gustl“. Text Ralf Steinert | Bilder Manfred Mothes

Gustav Reiner war ein von Natur aus kräftiger Mensch, dem die Knochen tief und fest im Fleisch steckten. Er packte sein Motorrad fest an den Hörnern und zwang es einfach, seinem Willen und seiner Richtung zu folgen. Er fuhr sehr modern, mit Hanging-Off – heute würde man ihn wohl „Elbows“ nennen. Reiner war ein Naturtalent. Irgendwann meldete er sich zu seinem ersten richtigen Bergrennen an. Auf dem Rennplatz kannte er keine Sau, fuhr beim Startsignal los und stand kurze Zeit später auf dem dritten Platz des Podiums. Von da an ließ sich der willensstarke Reiner durch nichts und nie­manden von seinem erklärten Ziel abbringen und das hieß: Motorradrennen fahren und gewinnen. Durch finanzielle Hindernisse nicht ent­ mutigt – Gustav schaffte es immer wieder, mit seiner offenen, grund-­­ ehrlichen, menschlichen Art und natürlich durch seine sportlichen Erfolge, Sponsorengelder zu akquirieren – und auch durch Rück­ schläge in Form von Stürzen nicht. Und gestürzt ist Gustl reichlich. Er war in der Lage, während des Rennens sämtliche lebenserhaltenden Instinkte zu unterdrücken. Wahrscheinlich war er einfach immer wieder nur erstaunt, dass die Physik sich weigerte, seinem Willem zu folgen. Gustav Reiner hatte vor nichts und niemanden Angst. In einem Interview 1985 mit der „Motorrad“ antwortete er auf die Frage, ob er denn keine Angst hätte: „ Vor Schmerzen? Warum sollte ich ich? Meistens bin ich doch direkt bewusstlos und spüre gar nichts.“

Gustav Reiner mochte diesen Spitznamen nie sonderlich, er nannte sich selbst lieber „der Mann, der barfuß Funken sprüht“. Aber er klebte den japanischen Kamikaze-Schlachtruf „Banzai“ auf seinen Helm und gab alles: Beim Meisterschaftslauf in St. Wendel knallte er, locker in Führung liegend, mit einem seitlich sitzend gefahrenen Wheelie über die Ziellinine. Auf einer 500er Zweitakter. Das Publikum jubelte begeistert, die anwesenden Sponsoren waren entsetzt. halb tier, halb schwabe. Das Fahrerlager wurde zu Reiners persönlichem Shangri-La. Mit Barry Sheene und seinem Bruder im Geiste Boet van Dulmen ließ er es mächtig krachen. Gustl überredete den Holländer, während eines internationalen Rennen in Schwanenstadt an einem streckennahen Bierstand anzuhalten und ein schnelles Pils zu trinken. Die beiden belegten trotzdem noch den dritten und vierten Platz. In KasselCalden wurde Reiner nach durchzechter Nacht um 8 Uhr morgens von seinem verzweifelten Team schlafend im Straßengraben aufgefunden. Vier Stunden später gewann er sein Rennen. So wild sich Gustl auf dem Motorrad und oft auch beim Feiern aufführte, so organisiert, penibel, ja pedantisch war er in der übrigen Zeit. Seine Motorräder waren stets im Top-Zustand, wegen technischem Defekt ausgefallen ist er mit einer 500er nie. Sein langjähriger Mechaniker Heinz Röhrich erzählt: „Beim Gustav haben wir an den Motorrädern immer dreimal so lange gearbeitet wie die anderen. Auch wenn keine Sturzschäden zu beheben waren. Der Gustav bestand eben auf absolute, klinische Perfektion. Selbst wenn ich ihn nach einem Sturz im Krankenhaus besucht habe, galt seine größte Sorge der schnellen und perfekten Wiederherstellung der Maschine und er fragte mich sogar, ob ich nicht sein Wohnmobil mal abduschen könnte. Wenn wir ihn ärgern wollten, haben wir die Schublade mit seinen ordentlich sortieren Kulis auf- und zugeknallt. Sowas machte ihn verrückt.“ Sturzschäden musste Röhrich oft und lange wieder instand setzen. Er schraubte fast jede Nacht, bis ihm die Augen zufielen, erzählt der ehemalige Herweh-Mechaniker Lukas Schmidt. Aber Gustls Persönlichkeit war Motivation genug, beschwert haben sich die Mechaniker nie. Die Sponsoren wohl schon eher. Im gut ausgestatteten Hein-Gericke-Motorsport-Team standen ihm und Teamkollegen Manfred Fischer je zwei teure Dreizylinder-HondaBrenner zur Verfügung. Für Kamikaze-Gustl reichte das allerdings nicht. Fotograf Manfred Mothes erinnert sich: „Im Training schmiss Reiner die erste Honda direkt nach einer halbe Runde in der Schikane weg. Wütend stapfte er quer über die Strecke zurück in Richtung Box. Dort stand schon seine zweite Honda, zitternd vor Angst. Er griff sie sich, knallte gnadenlos mit kalten Reifen los und schlug wiederum nach einer halben Runde an gleicher Stelle ein. In fünf Minuten zwei Reiner-Hondas zerstört.“

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UNPLUGGED FÜR: 4,90€.


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Report

Egli-Rekordjagd

Speedgeilheit endet nie Text Hendrik Sloot | Bilder Peter Scheepers (5), Swiss Performance (4), Dennis Witschel (1)

Fritz W. Egli auf Rekordjagd – mit 73 Jahren holte der legendäre Eidgenosse auf einer über 400 PS starken Turbo-Hayabusa den Geschwindigkeitsrekord für Motorräder mit Beiwagen.

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fastbike.de


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Fritz W. Egli auf Rekordjagd – mit 73 Jahren holte der legendäre Eidgenosse auf einer über 400 PS starken Turbo-Hayabusa den Geschwindigkeitsrekord für Motorräder mit Beiwagen.

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