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Nachgefragt Wie und wo lernen Sie am besten?

Wie und wo lernen Sie am besten?

Nachgefragt bei Persönlichkeiten aus dem Bildungsraum Nordwestschweiz.

1«Meine Arbeit als Bildungsverantwortliche beim Schweizerischen Gewerbeverband sgv ermöglicht es mir seit Jahren, jeden Tag etwas Neues zu lernen. Informell, aber sehr bereichernd. In neuen Begegnungen mit unbekannten Persönlichkeiten – jungen und älteren –, an spannenden Orten, auch in (noch) fremden Themenbereichen. Ich bin offen für alles und habe keine Berührungsängste. So macht mir Lernen am meisten Spass; Tag für Tag.»

CHRISTINE DAVATZ, Vizedirektorin Schweizerischer Gewerbeverband sgv, Mitglied des Fachhochschulrats der FHNW

2«Für mich gibt es keinen definierten Ort, an dem ich gut lernen kann. Das Wie ist für mich ebenfalls nicht definierbar, denn Lernen ist für mich wie das Balancieren einer Feder. Wenn man stehen bleibt oder in Unbeweglichkeit verharrt, dann gerät man schnell mal aus dem Tritt, aus der Balance. Will man das Gleichgewicht behalten, muss man etwas dafür tun: sich bewegen, vorwärtsgehen, auf Neues zugehen und dabei entdeckt man die positive Kraft des Handelns, den Aufwind. Mit dieser Einstellung geschieht tägliches Lernen an verschiedenen Orten und auf verschiedene Arten.»

MARIANNA HERSCHE, CoPräsidentin des Schulleiterverbandes Basel-Landschaft

3«Neues willkommen heissen. Vernetzen. Verorten. Ergründen. Erfahren. Begreifen. Erkennen. Verstehen. Austauschen und Reflektieren. Dies bewusst geplant oder überraschend im Moment. Ich lerne in Stille, abgekapselt von der Welt, ebenso in und gemeinsam mit der Welt. Gespickt mit einer guten Prise Euphorie und Geduld mit mir selbst. Das macht – kurzum - stimmiges Lernen für mich aus.»

BARBARA FÄH, Studentin PH FHNW, Institut Primastufe

4«Ich lerne gerne und jeden Tag. Frühmorgens um sieben Uhr, bevor im Departement die Arbeit mit Telefonaten und E-Mails los geht, ist meine Lernstunde. Ich hole mir einen Kaffee und schliesse die Bürotür, um völlig ungestört in ein Thema einzutauchen, zu lesen oder zu schreiben. Auch in der täglichen Hektik lerne ich viel: zum Beispiel bei Schulbesuchen, bei einem Rundgang über die Sportanlagen oder beim Besuch von Familienangeboten. Ich höre den Menschen zu und lasse mich voll auf die Situation ein. So erfahre ich, was in meinem Departement läuft und was die Menschen beschäftigt.»

CONRADIN CRAMER, Bildungsdirektor Basel-Stadt

5«Am besten lerne ich mit Musik. Die Musik hilft mir dabei, mich auf meine Arbeit zu fokussieren. Meistens höre ich mir eine aktuelle Playlist an. Neben der Musik hilft es mir auch, wenn ich einen ordentlichen Arbeitsplatz habe. Dieser kann draussen sein, im Klassenzimmer oder in meinem Büro. Hauptsache ich habe genügend Platz, um mich auszubreiten. Besonders beim Vorbereiten oder Schreiben von wissenschaftlichen Arbeiten braucht man viel Platz für Material.»

JESSICA BRENNECKE, Studentin PH FHNW, Institut Kindergarten-/Unterstufe

6«Um bewusst zu lernen, muss ich mich zuerst in die Lage versetzen, Lernen zulassen zu können. Es ist dabei wichtig, dass ich mich wohlfühle, neugierig bin und Zeit habe, mich auf den Prozess einzulassen. Ich lerne oft bei offenem Fenster oder draussen, damit ich Luft zum Durchatmen habe. Je nach Thema ist für mich die Auseinandersetzung mit Menschen sehr wichtig. Im Gespräch kann ich Gedanken und Gefühle besser reflektieren, hinterfragen, neu ordnen, Unbekanntes erkennen und daraus lernen.»

KATHRIN SCHOLL, Präsidentin Aargauischer Lehrerinnen- und Lehrerverband

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