FestivalKatalog
Foto: 2015 Sehr gute Filme
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08:30
Hauptpreis für den besten Film im W 25. FilmFestival Cottbus 2015 25.000 EUR gestiftet von der GWFF vergeben durch die Internationale Festivaljury Main Prize for Best Film in the Feature Film Competition of the 25th FilmFestival Cottbus 2015 25.000 EUR donated by the GWFF awarded by the International Festival Jury G E S E L L S C H A F T
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RBB-ONLINE.DE
DAS VOLLE PROGRAMM KULTUR STILBRUCH DONNERSTAGS, 22:15 UHR
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Veranstalter Management
FilmFestival Cottbus GmbH Hauptförderer Main Supporters
Land Brandenburg Federal State of Brandenburg Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH Stadt Cottbus City of Cottbus Schirmherren Patrons
Dr. Frank-Walter Steinmeier Bundesminister des Auswärtigen Federal Minister for Foreign Affairs Prof. Monika Grütters Staatsministerin für Kultur und Medien Federal Government Commissioner for Culture and the Media Dr. Dietmar Woidke Ministerpräsident des Landes Brandenburg Prime Minister of the Federal State of Brandenburg Ehrenpräsident Honorary President
István Szabó Vorsitzender des Kuratoriums Chairman of the Board of Curators
Bernd Schiphorst
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FestivalKatalog
Inhalt content Sponsoren und Förderer | Sponsors and Supporters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 10 Kuratorium FilmFestival Cottbus | Board of Curators FilmFestival Cottbus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 11 Grußworte | Words of Welcome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 12–21 FESTIVALJurys und FESTIVALPreise | FESTIVALJuries and FESTIVALPrizes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 22–30 Wettbewerb Spielfilm | Feature Film Competition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 36–49 Wettbewerb Kurzspielfilm | Short Feature Competition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 50–64 U 18 Deutsch-Polnischer Wettbewerb Jugendfilm | U 18 German-Polish Youth Film Competition . . . . . . . . . . . . . S. 65–72 Spektrum | Spectrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 75–87 Fokus »Osteuropa der Städte« | Focus »Eastern Europe by Cities« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 90–111 Specials . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 114–152 Islam in Osteuropa | Islam in Eastern Europe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 118–128 20 Jahre Slowenisches Filmzentrum | 20 Years Slovenian Film Centre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 129–133 Fulldome | Fulldome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 134–135 Forum „Wandel in Erinnerung“ | Forum “The Transformation of Remembrance” . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 136–139 Russkiy Den | Russian Day . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 155–160 Polskie Horyzonty | Polish Horizons . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 161–168 globalEAST | globalEAST . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 169–175 Heimat | Domownja | Homeland | Domownja . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 177–190 Nationale Hits | National Hits . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 191–197 Kinderfilm | Children’s Film . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 198–209 Cottbuser FilmSchau | Cottbus FilmShow . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 210–213 Veranstaltungen | Events . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 214–220 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 223
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FestivalKatalog // SPONSOREN UND FÖRDERER/SPONSORS AND SUPPORTERS
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hne Unterstützung ist solch ein Festival nicht denkbar, schon gar nicht eines, welches mittlerweile seit einem Vierteljahrhundert besteht. Unser herzlicher Dank gilt daher den engagierten Mitarbeitern, Freunden aus Politik, Journalismus und Kultur sowie besonders den zahlreichen Förderern und Sponsoren, die uns in guten und schlechten Zeiten unterstützen.
Ihr Engagement ist wegweisend. Danke.
applaus Für:
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FestivalKatalog
Kuratorium FilmFestival Cottbus Board of Curators FilmFestival Cottbus Vorsitzender Chairman
Bernd Schiphorst Mitglieder Members
Klaus Aha Vorstand Vattenfall Europe Mining & Generation AG, Cottbus Veronika Bienert Kaufmännische Leitung Siemens Deutschland AG, Berlin Ralf Braun Vorstand Sparkasse Spree-Neiße, Cottbus Knut Deutscher Hauptgeschäſtsführer Handwerkskammer Cottbus Hendrik Fischer Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaſt und Energie des Lands Brandenburg, Potsdam Johannes M. Fischer Chefredakteur Lausitzer Rundschau, Cottbus Prof. Dr. Ronald Frohne Geschäſtsführer Gesellschaſt zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten mbH, München Brigitte Klotz Ehemalige Präsidentin der Hochschule Lausitz, Senſtenberg
Gabriela Pantring Vorstand ILB Investitionsbank des Landes Brandenburg, Potsdam Dagmar Reim Intendantin Rundfunk Berlin-Brandenburg, Berlin/Potsdam Manfred Schmidt Geschäſtsführer Mitteldeutsche Medienförderung GmbH, Leipzig Marius Schwarz Finanzvorstand Studio Babelsberg GmbH, Potsdam Prof. Dr. Jörg Steinbach Präsident Brandenburgische Technische Universität Cottbus–Senſtenberg Prof. Dr. Susanne Stürmer Präsidentin Filmuniversität Babelsberg KoNRAD WoLF Dr. Karl-Heinz Tebel Vorsitzender der Geschäſtsführung BASF Schwarzheide GmbH
Dieter Kosslick Direktor Internationale Filmfestspiele Berlin
Berndt Weiße Dezernent für Bildung, Jugend, Sport, Kultur und Soziales der Stadt Cottbus
Dr. Wolfgang Krüger Hauptgeschäſtsführer Industrie- und Handelskammer Cottbus
Prof. Dr. Dieter Wiedemann Ehem. Präsident Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“, Potsdam-Babelsberg
Gerti Müller-Ernstberger Geschäſtsführerin Gesellschaſt zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten mbH, München
Prof. Dr. Walther Zimmerli Stiſtungsprofessor an der Humboldt Universität Berlin
Kirsten Niehuus Geschäſtsführerin Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH, Potsdam-Babelsberg
FestivalKatalog // Grussworte/Words of Welcome
Dr. Frank-Walter Steinmeier Bundesminister des Auswärtigen Minister of Foreign Affairs
Filmwelt Osteuropas in Cottbus
The World of East European Cinema in Cottbus
Seit nunmehr 25 Jahren eröffnet das FilmFestival Cottbus Einblicke in die faszinierende Filmwelt der Länder Osteuropas. Seitdem bewegt es seine Zuschauer, indem es wunderbare Geschichten aus dieser Region erzählt, die uns nicht nur geografisch besonders nah ist. Zu diesem beeindruckenden Jubiläum gratuliere ich von Herzen gern. Kino kann sich auf ganz einzigartige Weise mit den Träumen und Traumata der Menschen auseinandersetzen und sie für uns greifbar machen. Es spricht dabei Herz und Verstand in einer Weise an, die kulturelle, historische und politische Klüſte überwindet. Gerade mit Blick auf Osteuropa ist das dieser Tage von kaum zu überschätzendem Wert. Deshalb freue ich mich, dass das Auswärtige Amt das FilmFestival Cottbus auch dieses Jahr wieder unterstützt und den DIALOGPreis für die Verständigung zwischen den Kulturen vergeben kann. Ich bin mir sicher: 2015 greiſt das Festival einmal mehr Themen auf, die uns alle beschäſtigen. Daneben blickt es zurück auf den Fall des Eisernen Vorhangs und führt uns die reichhaltige Kinowelt Polens und Russlands vor Augen. Ein Programm, das faszinierende Entdeckungen und unterhaltsame Stunden garantiert. Ich wünsche Ihnen viel Freude dabei!
For twenty-five years now the FilmFestival Cottbus has been providing audiences with insight into the world of East European cinema, stirring the emotions with wonderful tales from a region that is close to us here in Germany in a variety of ways that extend beyond the purely geographic. Let me thus take this opportunity to extend my congratulations on the occasion of this wonderful achievement. The medium of film has a unique ability to grapple with humanity's dreams and disappointments, making them tangible to wider audiences in the process. In doing so it appeals to hearts and minds in a way that bridges cultural, historical and political divides. With an eye on contemporary events in Eastern Europe, film thus represents an opportunity, the importance of which cannot be overestimated. I'm thus delighted that the German Department of Foreign Affairs continues to support the FilmFestival Cottbus, a forum which furthermore provides us with a platform to confer the Dialogue Prize for Intercultural Communication, an award aimed at promoting intercultural understanding. As well as make the most of this occasion to reflect on the fall of the Iron Curtain and demonstrate the cinematic diversity of Poland and Russia, I have no doubt that the festival will this year continue to address issues of universal interest. Given the programme full of fascinating discoveries ahead, it only remains for me to wish each and everyone of you a wonderful anniversary!
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FestivalKatalog // Grussworte/Words of Welcome
Prof. Monika Grütters MdB | MP Staatsministerin für Kultur und Medien State Minister for Culture and the Media
Vieltfalt und Kreativität angesichts von Herausforderungen Der Fall der Mauer 1989 hat Deutschland und Europa verändert. Ohne den Mut derjenigen Bürgerinnen und Bürger, die damals für Freiheit und Menschenrechte auf die Straße gingen, wäre die friedliche Revolution nicht möglich gewesen. Der Rückblick auf diesen historischen Umbruch hat beim FilmFestival Cottbus zu Recht seinen festen Platz – allein schon deshalb, weil Zensur, Berufsverbote und Verfolgung in der ehemaligen DDR zum Alltag von Künstlerinnen und Künstlern gehörten und der kulturelle Austausch über Grenzen hinweg lange nicht möglich war. Als führendes Festival des osteuropäischen Films steht das FilmFestival Cottbus für die künstlerische Vielfalt und die kreativen Kräſte, die sich in den vergangenen 25 Jahren in Freiheit und Weltoffenheit entfalten konnten. Gerade in diesen Zeiten, in denen Europa vor großen politischen Herausforderungen steht und sich in Konflikten bewähren muss, braucht es den Enthusiasmus und die Phantasie der Kunst und Kultur, um Menschen für die europäische Idee zu begeistern. Filme bringen uns darüber hinaus die Kultur anderer Länder näher und können das gegenseitige Verständnis fördern. Deshalb freue ich mich, dass ich das FilmFestival Cottbus aus Mitteln meines Etats unterstützen kann. Ich gratuliere dem Festivalteam herzlich zum 25. Jubiläum und danke allen, die am Erfolg des FilmFestival Cottbus Anteil haben. Den Besucherinnen und Besuchern wünsche ich neue Perspektiven und unvergessliche Kinoerlebnisse frei nach Paul Klee: „(Film)Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, (Film)Kunst macht sichtbar.“
Diversity and Creativity in Light of new Challenges The fall of the Berlin Wall in 1989 changed Germany and Europe as a whole irreversibly. Without the courage of those who took to the streets for freedom and human rights the peaceful revolution would have been impossible. A look back at this time of historical upheaval represents a constant fixture of the FilmFestival Cottbus' programme, if only due to the censorship, occupational prohibition and persecution that played such a defining role in the everyday lives of artists in the GDR and the resultant impossibility of cross-border cultural exchange at the time. The FilmFestival Cottbus, as a leading festival of East European film, stands for cultural diversity and the creative powers that have evolved over the past twenty-five years in an atmosphere of freedom and cosmopolitanism. It is at times like these, when Europe finds itself confronted by political challenges and threatened by conflict, that the sense of imagination engendered by art and culture is needed in order to sustain a sense of enthusiasm for the idea of European unity. The medium of cinema also offers insight into foreign cultures, thus promoting a sense of mutual understanding. I am thus delighted that the FilmFestival Cottbus enjoys funding from my budget as State Minister for Culture and the Media. I congratulate the festival team on the occasion of the festival’s 25th anniversary and thank everyone who has contributed to the FilmFestival Cottbus’ success. Furthermore I wish all those who attend this year's anniversary festival new perspectives and an unforgettable cinematic experience in the spirit of Paul Klee, who once said that “(cinematic) art does not reproduce the visible, but instead makes it visible.”
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FestivalKatalog // Grussworte/Words of Welcome
Dr. Dietmar Woidke Ministerpräsident des Landes Brandenburg und Schirmherr Prime Minister of the Federal State of Brandenburg and Festival Patron
25 Jahre Film in Cottbus Liebe Filmbegeisterte, sehr geehrte Damen und Herren, 25 Jahre Land Brandenburg – 25 Jahre FilmFestival Cottbus. Zwei „Erfolgsgeschichten“ könnte man sagen, wenn der Begriff nicht so verlebt wäre. Ich bevorzuge: 25 Jahre Aufbruch ins Neuland, initiativreich, mutig und neugierig. Wie das Land, so das Festival. In 25 Jahren hat es sich zu der einflussreichen Drehscheibe des osteuropäischen Filmschaffens in Deutschland entwickelt, die es heute ist. In Cottbus erfährt man während der Festival-Tage mehr über das Leben in Mittel- und Osteuropa als anderenorts während eines Jahres. Das ist wichtig: Denn unser Kontinent blickt auf eine lange gemeinsame Geschichte, die zunehmend, so scheint es, aus dem Blick zu geraten droht. Dabei zeigt das Filmgeschehen, dass Probleme ähnlich sein können und dass das Leben vor gleichen Herausforderungen steht. Cottbus fungiert wie ein Brennglas: Wenn man hindurchschaut, sieht man deutlicher, schärfer, größer. In zahlreichen Wettbewerben und Foren entfaltet sich das ganze Panorama des Lebens unserer östlichen Nachbarn. Wie vielfältig es ist! 25 Jahre nach dem Fall der Mauer in Berlin und der deutschen Einheit sind ein ordentlicher Zeitraum, über den zu reflektieren sich lohnt. Dem will nicht zuletzt das FilmFestival in diesem Jahr nachkommen: Es dürften sich spannende Sichtweisen herausstellen. Ich wünsche dem Festival deshalb viele Besucherinnen und Besucher und viel Aufmerksamkeit. Wie sagte schon Theodor Fontane? „Am Mute hängt der Erfolg“.
25 years of film in Cottbus Dear ladies and gentlemen; Dear film enthusiasts, This year both the federal state of Brandenburg and the FilmFestival Cottbus look back on twenty-five years of existence. Were the term not so overused one might be tempted to name them success-stories; I thus prefer to speak of twenty-five years of exploration of uncharted territory characterised by a pioneering sense of courage and curiosity. A festival made in the image of a federal state. In the course of the past twenty-five years it has evolved into an indispensable meeting-point for those interested in East European film; During the annual festival days in Cottbus visitors can learn more about life in Central and Eastern Europe than they would elsewhere in a whole year. This is vitally important, since many casual observers appear to be gradually losing sight of the fact that our continent is able to look back on a long, shared historical experience. The medium of film speaks of the fact that we are faced with similar challenges in life, and in this sense Cottbus serves as a magnifying glass; on closer inspection, we gain a clearer perception of reality. This panorama of life in Eastern Europe opens up before our eyes at the festival’s many programme sections and forums, and how incredibly diverse it is! The twenty-five years that have passed since the fall of the Berlin Wall and German reunification represent a significant historical period deserving of closer inspection. This is an opportunity the FilmFestival Cottbus doesn’t intend to let pass, carrying the potential it does for such a diversity of perspectives. On the occasion of its 25th anniversary I wish this year's FilmFestival Cottbus the visitor numbers and exposure its innovative work deserves. Aſter all, as Theodor Fontane once said, “nothing ventured, nothing gained”.
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FestivalKatalog // Grussworte/Words of Welcome
István Szabó Ehrenpräsident Honorary President
Festivalstadt Cottbus
The Festival City of Cottbus
Filmkünstler in den mittel- und osteuropäischen Ländern werden durch ähnliche geschichtliche Erfahrungen, Erlebnisse und Konflikte inspiriert. In den mittelund osteuropäischen Filmen sind manchmal erstaunlich ähnliche Sorgen zu sehen und manchmal fallen die Antworten darauf unterschiedlich aus. Es ist ein gewaltiges Erlebnis, diese Filme zusammen, miteinander vergleichend zu sehen und eine große Bereicherung. Darin besteht die wunderbare Aufgabe, die sich Cottbus auferlegt hat. Woher kommen wir? Woran sind wir gescheitert? Worauf sollte man achten, wenn die Dinge wieder eine schlechte Wendung nehmen? – Ich war mehrmals in Cottbus, seitdem mich Roland Rust aufgefordert hatte, symbolisch an der Arbeit des Festivals teilzunehmen; lernte prächtige Menschen kennen und konnte beispielhaſt offene, aufregende Filmprogramme mit Werken dieser wunderbaren, Geschichte gestaltenden und Kultur schaffenden Region sehen. Das Verhältnis von Filmkunst und Publikum hat sich im vergangenen Vierteljahrhundert grundlegend verändert – anfangs durch das Fernsehen verursacht, doch das Internet schuf endgültig eine neue SituationDiese neue Situation beeinflusst auch schon die Filme, die gedreht werden und deren Inhalt und Form. Die wirklich wertvollen Filme, die vom Zuschauer größere Beteiligung erfordern und nicht nur leichte Unterhaltung bieten – diese Filme brauchen die guten Festivals und deren eigenes, selbst erzogenes Publikum. Cottbus ist ein solches Festival. Das Festival in Cottbus hat daher die Aufgabe, unbedingt weiterzumachen:
Filmmakers from Central and Eastern Europe are inspired by similar historical experiences, events and conflicts. Central and Eastern European cinema oſten surprises by the fact that it not only thematises similar problems, but that the solutions it proposes are oſten remarkably different. It is a formidable and yet highly rewarding experience to see these films side-by-side, to be compared and contrasted, and this is exactly the task that the FilmFestival Cottbus has set itself. Where do we come from? Where do our failings lie? What do we need to bear in mind when matters take a turn for the worst? Since Roland Rust invited me to become the festival's honorary president I’ve been to Cottbus on numerous occasions; here I’ve made some wonderful acquaintances and had the opportunity to enjoy remarkably candid, inspiring film programmes full of productions from this wonderful region, full of history and creative potential. Saying that, we shouldn’t forget that the relationship between cinematic art and audience has evolved significantly over the past quarter of a century; initially driven by the medium of television and now the internet, these technological innovations have led to a new type of film viewer, which in turn influences the content and form of films that are now made. Productions of genuine worth, works that demand greater participation and reflection on behalf of the audience as opposed to light entertainment, these films need the established film festivals such as Cottbus and the loyal audiences these bring, accustomed to a more nuanced film-viewing experience. This speaks of the necessity of the FilmFestival Cottbus' endeavours.
Auf in die nächsten 25 Jahre! In Freundschaſt
Here’s to the next twenty-five years! Yours in friendship,
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FestivalKatalog // Grussworte/Words of Welcome
Kirsten Niehuus Geschäſtsführerin/Filmförderung Managing Director/Filmfunding Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH
Glückwünsche zu einem Vierteljahrhundert großes Kino aus Osteuropa in Cottbus! Kaum zu glauben, es ist wie im Kino, der Film ist vorbei, es fühlt sich an wie 120 Minuten und schon sind die ersten 25 Jahre vergangen! Soviel ist passiert, ein tolles Drehbuch, natürlich umwerfende Darsteller und nicht zu vergessen: die fantastische Location! Wie sich das für einen großen Film gehört, fing alles etwas kleiner an, aber dann überzeugten die Protagonisten Stadt, Land und jede Menge Sponsoren von ihrem bahnbrechenden Projekt – und es ist ein echter Publikumserfolg geworden! Herzlichen Glückwunsch, das habt Ihr wirklich großartig gemacht! In Cottbus wurden nicht nur schöne, bewegende, künstlerische und spannende Filme gezeigt, auch waren und sind die Filme wie ein Seismograph der Lebenswirklichkeiten unserer Nachbarn in Ost- und Mitteleuropa. Cottbus hat aber nicht nur die Filme, sondern auch die Menschen hinter der Leinwand zusammengebracht. Es wurden jede Menge Koproduktionen angebahnt. Dort wurde auch das Deutsch-Polnische Abkommen auf den Weg gebracht und ohne Cottbus hätte es vielleicht kein Deutsch-Russisches Förderabkommen gegeben. Fast alles schien möglich, auch dass Filme die Welt zu einem besseren Ort machen. Umso enttäuschender und schockierender, dass wir mitansehen müssen, dass der Filmemacher Oleg Sentsov in einem politischen Prozess zu 20 Jahren Haſt verurteilt wurde. Wir wünschen uns sehr, dass Russland wieder Teil des Cottbus-Spirits wird und die Freiheit der Kunst und der Künstler fördert und respektiert! Mögen wir in 25 Jahren zurückschauen und sagen, das waren schwierige Zeiten, aber wir haben nicht aufgegeben, und es ist gut geworden! Wir wünschen viel Energie und Freude für die nächsten 25 Jahre und freuen uns auf eine spannende Jubiläumsausgabe!!
Congratulations on a Quarter Century of East European Cinema in Cottbus! It’s hard to believe, since one might compare that you feel you’ve been watching for a couple of hours, when in fact we already have a quarter century to reflect on. So much has happened; a tremendous script, a firstrate cast and last but not least the fantastic location. To add to the romance it all started from humble beginnings, though it wasn’t long before a city, wider region and a number of sponsors had been captivated by this pioneering project, and look at the popular success it has become! My congratulations on this wonderful achievement. Visitors to Cottbus will find a lot more than wonderfully heart-warming and suspense-packed films however, as the festival’s programme also measures and provides a record of the everyday realities faced by our neighbours in central and eastern Europe. It’s furthermore not only films that are brought together here in Cottbus, but also those behind the scenes; a number of co-productions have been initiated and it was here that the German-Polish co-development fund was launched, whilst without Cottbus it’s perfectly possible that a similar German-Russian fund would never have come to fruition. Indeed everything seemed possible, with the help of film the world was changing for the better, and then came the disappointment and shock; Ukrainian filmmaker Oleg Sentsov was sentenced to twenty years in prison in a politically-motivated trial. We would very much like to see Russia return to the Cottbus fold and call upon the Russian authorities to respect the right to artistic freedom. Let us hope that we can look back on this period twenty-five years from now and reflect upon a time full of hurdles we were able to overcome. We wish you all a successful coming quarter century and look forward to an enthralling anniversary festival edition!
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FestivalKatalog // Grussworte/Words of Welcome
Holger Kelch Oberbürgermeister der Stadt Cottbus Lord Mayor of the City of Cottbus
Dialog und Wandel
Dialogue and Transition
Cottbus und die Niederlausitz befinden sich in vielen Bereichen im stetigen Wandel. So ist unsere Region in den vergangenen Jahren einer der Brennpunkte bei Auseinandersetzungen rund um die Energiewende geworden. Neue Perspektiven zu schaffen und den besten Weg für Cottbus und die Niederlausitz zu finden, sind große Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Das FilmFestival Cottbus widmet sich in seiner Jubiläumsausgabe mit dem Fokus „Osteuropa der Städte“ den Herausforderungen in osteuropäischen Metropolen. Ein Blick auf die dortigen gesellschaſtlichen Umbruchsituationen wie Landflucht oder Gentrifizierung lässt uns hier in der Niederlausitz dabei sowohl ähnliche als auch neue Aspekte entdecken. Dies beinhaltet die Chance, den Horizont der eigenen Herausforderungen klarer zu sehen und zu erweitern sowie über Möglichkeiten und Entwicklungen hier vor Ort nachzudenken. Seit 25 Jahren bereichert das FilmFestival Cottbus nun schon die regionale und nationale Kulturlandschaſt und leistet dabei einen außerordentlichen Beitrag zum Dialog zwischen unterschiedlichen Kunstund Lebensweisen, zwischen Nationen, zwischen Ost und West. Genießen Sie beim FilmFestival Cottbus diese stets neuen, ungewöhnlichen und spannenden Begegnungen mit der osteuropäischen Film- und damit auch Alltagskultur. Ich gratuliere dem FilmFestival Cottbus herzlich zum 25. Jubiläum und wünsche allen Besucherinnen und Besuchern sowie den internationalen Filmgästen wunderbare Filmfestival-Tage.
Cottbus and Lower Lusatia currently find themselves in a state of transition in a variety of spheres; to take but one example, our region has evolved into a key battleground in the debate over the energy transition here in Germany, by which we mean our nation's gradual move from nuclear and fossil fuels to renewables. The search for new perspectives and ultimately for an ideal solution for Cottbus and Lower Lusatia represent major challenges that will have to be met in the future. This year's FilmFestival Cottbus anniversary Focus programme section, entitled Eastern Europe by Cities, is dedicated to the challenges currently faced by east European metropolises. A glance at contemporary examples of radical social change in eastern Europe, such as rural exodus and gentrification, offer audiences here in Lower Lusatia a chance to reflect on both familiar and hitherto unknown issues; this in turn presents us with the opportunity to gain a wider perspective on the challenges and opportunities we currently face on a local level. The FilmFestival Cottbus has for twenty-five years been enriching both the local and national cultural landscape of which it is a significant part, in the process making a remarkable contribution towards dialogue between various lifestyles, between nations, and ultimately between East and West. In this spirit I hope you enjoy the novel, innovative and fascinating opportunities to engage with east European film, and the region’s everyday life, provided by the FilmFestival Cottbus. I congratulate the FilmFestival Cottbus on the occasion of its 25th anniversary and wish all festival guests, from both near and afar, a wonderful experience.
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FestivalKatalog // Grussworte/Words of Welcome
Bernd Schiphorst Vorsitzender des Kuratoriums des FilmFestival Cottbus Chairman of the Board of Curators of the FilmFestival Cottbus
Ein Vierteljahrhundert osteuropäische Filmkunst
A Quarter Century of East European Cinema
Das FilmFestival Cottbus feiert seine Jubiläumsausgabe! 25 Jahre Leidenschaſt für die Leinwand, für die cineastische Begegnung von Ost und West, für Austausch und Dialog. Wir haben allen Grund, dies gemeinsam gebührend zu feiern. Ich freue mich, dass zu diesem besonderen Anlass drei außergewöhnliche Persönlichkeiten die Schirmherrschaſt für das FilmFestival Cottbus übernehmen. So grüße ich sehr herzlich den Bundesminister des Auswärtigen, Dr. Frank-Walter Steinmeier, sowie Prof. Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, und Dr. Dietmar Woidke, Ministerpräsident des Landes Brandenburg. Das FilmFestival Cottbus ist ein einmaliges Kulturereignis und zählt laut Branchenfachblatt Variety zu den 50 wichtigsten Filmevents der Welt. Seit nun einem Vierteljahrhundert schafft es Cottbus, uns das Kaleidoskop der aktuellen, osteuropäischen Filmkunst aufzublättern. 25 Jahre Leinwandflimmern beim FilmFestival Cottbus zeigen, wie groß weiterhin die Neugier, Offenheit und Begeisterung gegenüber bis dato oſt unbekannten Sichtweisen ist. Gerade das Medium Film bietet eine nicht zu unterschätzende Möglichkeit der Auseinandersetzung. Es gilt in besonderem Maße, in diesem regen Austausch zu bleiben. Beschreiten wir also die vielen Wege, die uns das vielfältige Programm dazu in dieser Festivalwoche eröffnet. Ich gratuliere dem FilmFestival Cottbus herzlich, wünsche uns allen eine erfolgreiche Jubiläumsausgabe und gute Unterhaltung.
The FilmFestival Cottbus celebrates its 25th anniversary edition! Looking back on twenty-five years of passion for film, cinematic exchange between East and West and dialogue, we are reminded that we have every reason to give the festival the celebration its valuable work deserves. I’m delighted that, on this special occasion, three remarkable personalities have agreed to take on the festival's patronage. I thus extend a warm welcome to Minister of Foreign Affairs Dr Frank-Walter Steinmeier, Federal Government Commissioner for Culture and the Media Prof. Monika Grütters and Prime Minister of the Federal State of Brandenburg Dr Dietmar Woidke. The FilmFestival Cottbus is a unique cultural event – according to the industry magazine Variety, it is regarded as one of the fiſty most important film festivals worldwide. For exactly a quarter of a century Cottbus has been helping festival visitors to decipher the kaleidoscope that is contemporary east European cinema. The past twenty-five years speak of the curiosity, openness and enthusiasm with which festival visitors continue to approach hitherto unknown perspectives. The medium of film, perhaps more so than any other, provides us with opportunities to engage with the unknown, and it is imperative that we continue this lively exchange; let us thus take advantage of every opportunity provided by the festival’s diverse programme. I congratulate the FilmFestival Cottbus and wish everyone involved a successful anniversary celebration as well as excellent entertainment.
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FestivalKatalog // Grussworte/Words of Welcome
Thomas Krüger Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung President of the Federal Agency for Civic Education
Osteuropas urbane Vielfalt In diesem Jahr feiert das FilmFestival Cottbus Jubiläum: Schon zum 25. Mal leistet es einen wichtigen Beitrag zum Austausch zwischen Ost und West. Filmemacherinnen und Filmemachern, Zuschauerinnen und Zuschauern aus Ost- und Westeuropa wird hier ein besonderes Forum der interkulturellen Begegnung geboten. Mit Einblicken in die Vielfalt des osteuropäischen Filmschaffens setzt das FilmFestival Cottbus ein Zeichen für Toleranz und kulturelle Bildung. Zum 14. Mal unterstützt die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) die bekannte Cottbuser Festivalsektion „Fokus“, die sich in ihrem diesjährigen Schwerpunkt mit den Umbrüchen in urbanen Lebenswelten beschäſtigt: Unter dem Titel „Osteuropa der Städte“ wird der Blick gelenkt auf städtische Utopien, soziale Kontraste und den Reiz der Metropolen. Der Dialog zwischen Publikum und Filmemacherinnen und Filmemachern sowie Filmgespräche mit Expertinnen und Experten im Begleitprogramm leisten einen Beitrag zum Diskurs über die städtischen Entwicklungen in Osteuropa. Die Vermittlung und Reflexion der Veränderungen in Mittel- und Osteuropa gehören zu den zentralen Anliegen der bpb: Zahlreiche Publikationen und Veranstaltungen widmen sich diesem Thema. Regelmäßige Studienreisen regen zudem zum gegenseitigen Austausch an. Ziel ist es, noch immer herrschende Vorurteile und Stereotype gegenüber dem östlichen Teil Europas abzubauen und zu einem differenzierten Osteuropabild in der deutschen Öffentlichkeit beizutragen. In diesem Sinne wünsche ich dem FilmFestival Cottbus zu seinem Jubiläum gutes Gelingen, voll besetzte Kinosäle wie in den letzten Jahren sowie allen Zuschauerinnen und Zuschauern eindrucksvolle Filmentdeckungen, zahlreiche Denkimpulse und anregende Gespräche.
Eastern Europe’s Urban Diversity The FilmFestival Cottbus has reason to celebrate: this year marks the 25th anniversary edition of the festival's indispensable contribution to dialogue between East and West. Cottbus offers filmmakers and audiences from both eastern and western Europe a remarkable forum of cross-cultural exchange, whilst the insight that the FilmFestival Cottbus provides into the diversity of filmmaking in eastern European continues to send out an important statement of intent in favour of tolerance and cultural education. This year represents the fourteenth occasion on which the Federal Agency for Civic Education (bpb) has supported the festival’s Focus programme section, this year dedicated to upheaval in urban landscapes; entitled Eastern Europe by Cities, the section will draw attentions to urban utopias, social contrasts and the draw metropolises exert on the popular imagination. Discussions between the festival’s audiences and filmmakers, as well as film discussions with experts within the framework of the festival’s supporting programme open up further opportunities for discussion on urban developments in Eastern Europe. Imparting knowledge and reflecting on the changes currently occurring in central and eastern Europe number amongst the key focus points of the bpb’s work: numerous publications and events organised by the bpb are dedicated to these issues. Regular bpb study visits encourage participants to engage in mutual exchange. All of the above-mentioned activities are aimed at breaking down still-existent prejudice and stereotypical modes of thinking vis-à-vis Europe’s eastern regions and thus contribute towards a more nuanced image of Eastern Europe in the German public imagination. In this spirit I wish the FilmFestival Cottbus a successfull and well-attended anniversary edition, and I hope that it will continue to provide its audiences with innovative films, thought-provoking impulses and rewarding encounters.
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FestivalKatalog // Grussworte/Words of Welcome
Bernd Buder Programmdirektor des FilmFestival Cottbus Programme Director FilmFestival Cottbus
Ein Vierteljahrhundert Anarbeiten gegen Klischees An Anlässen zum Feiern fehlt es in diesem Jahr eigentlich nicht: 100 Jahre bulgarisches Kino, 40 Jahre polnisches Filmfestival in Gdynia, 20 Jahre Slowenisches Filmzentrum, 25 Jahre FilmFestival Cottbus. Allein, so richtig Feierstimmung will in diesem Jahr nicht aufkommen, in dem Hunderttausende vor Krieg und wirtschaſtlicher Not nach Europa ziehen. In den Nachrichten macht Osteuropa dabei Negativschlagzeilen, mit dem noch immer anhaltenden Konflikt im Osten der Ukraine, als Transitregion für Flüchtlinge, die durch den Balkan ziehen, Ungarn mit drakonischen Maßnahmen gegen Schutzsuchende und der Weigerung des östlichen Mitteleuropas, diese Menschen aufzunehmen. Dass Osteuropa mehr ist als diese Nachrichten und dass jede Nachricht verschiedene Seiten hat, zeigen die Filme im Programm des FilmFestival Cottbus seit inzwischen einem Vierteljahrhundert. Ein Vierteljahrhundert osteuropäisches Kino, in dem vor allem, aber nicht nur, gute Filme im Vordergrund stehen – ein Vierteljahrhundert Anarbeiten gegen Klischees, Vermitteln unterschiedlicher Sichtweisen, Diskutieren von Gegensätzen und Finden von Gemeinsamkeiten. Dieses Jahr beweist das FilmFestival Cottbus in seinen drei Wettbewerben und zehn weiteren Sektionen erneut, wie vielfältig Osteuropa ist: Vom Baltikum bis zum Balkan, vom experimentellen Essay bis zum Genre-Film. Ein Special zum Islam, Follow-Ups zum Ukraine-Programm 2014 und zum Sinti- und Roma-Fokus 2013, Filme über Migranten und Liebende, Romantiker und Seelenverkäufer, Lebenshungrige, Soldaten und Überlebende zeigen ein Osteuropa zwischen neuer Urbanität und traditionellem Heimatverständnis. Sie weisen, beim FilmFestival Cottbus seit 25 Jahren, Wege in eine facettenreiche soziale, politische, kulturelle und
historische Landschaſt, die in den aktuellen Tagesnachrichten oſt zur Krisenregion verkürzt wird. Zum 25. Mal öffnen sich die Vorhänge beim FilmFestival Cottbus – aus Anlass des Jubiläums auch an renommierten Orten der Stadt, die mit Kino nicht sofort in Verbindung gebracht werden: Im Planetarium sorgen Fulldome-Filme für ein 360-Grad-Filmerlebnis, im Dieselkraſtwerk dkw. weisen eine Installation und ein Dokumentarfilm über einen sowjetisch-litauischen Fotografen auf die Existenz einer künstlerischen Bohème parallel zum Sozialismus hin und im Schloss Branitz fällt der Blick auf die Polit-Satire SEINE HOHEIT, GENOSSE PRINZ/HIS HIGHNESS – COMRADE PRINCE, die dort Ende der 1960er-Jahre gedreht wurde. Die Verbindung von der Vergangenheit zur Gegenwart suchen auch Programme mit Filmen von und über den jugoslawischslowenischen „Schwarze Welle“-Regisseur Karpo Godina und die Wiederaufführung des tschechoslowakischen Kultfilms UCHO/THE EAR (1970) aus Anlass der deutschen Premiere seines Remakes MEDENA NOK/ HONEY NIGHT: Die Zeiten ändern sich, aber die Machtspiele, so scheint es, bleiben die gleichen. Das Forum „Erinnerung im Wandel“, das unterschiedliche Reflektionen der rasanten politischen und sozialen Veränderungen in Osteuropa in den 1990erJahren, der Gründerzeit auch des FilmFestival Cottbus, in Polen, Russland und Deutschland miteinander vergleicht, bietet eine Plattform für den momentan immer wichtiger werdenden Dialog. Ein Dialog, für den filmkünstlerische Querdenker neue Blickwinkel anbieten – auf den Ausverkauf der ukrainischen Revolution in mitteleuropäischen Kunstsalons, auf Feministinnen mit Kopſtuch, auf afrikanische Flüchtlinge, die in Serbien Kolo tanzen. Filme, die zeigen, dass auch das zusammenkommt, von dem wir bisher dachten, dass es nicht zusammenkommen kann. Schön, dass Kino so etwas zeigen kann, gerade im Krisenjahr 2015 und zum 25. Geburtstag unseres Festivals!
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FestivalKatalog // Grussworte/Words of Welcome
A quarter-century of reflections on clichéd modes of thinking This year we certainly can’t complain at a lack of reasons to celebrate: a centenary of Bulgarian film, the 40th anniversary of Gdynia Film Festival, the 20th anniversary of the Slovenian Film Centre, not to mention the 25th anniversary of our very own FilmFestival Cottbus. The backdrop to these celebrations doesn’t exactly lend itself to a party atmosphere however, as ever rising numbers of refugees and migrants come to Europe in an attempt to escape conflict and economic deprivation. Eastern Europe itself remains a source of negative headlines due to the ongoing Ukraine conflict, the perilous existence for those taking the Balkan route to the EU and the general position of central European states vis-à-vis the migrant crisis, with Hungary erecting a barrier on its border with Serbia and the Visegrád Group refusing to accept a refugee quota system. That there’s more to Eastern Europe than these headlines and that every story has two sides is reflected by the FilmFestival Cottbus’ programme, which this year celebrates its 25th anniversary. A quarter-century of east European cinema characterised not only by wonderful works of film, but also reflection on clichéd modes of thinking, the portrayal of different points of view, and discussion on what makes us different and ultimately what unites us. The three competitions and ten programme sections that make up this year’s FilmFestival programme speak of how diverse the region of eastern Europe is: from the Baltic states to the Balkans, and experimental essay to genre films. A Special on Islam, follow-ups on last year’s Ukraine programme section and the Sinti and Roma Focus of 2013, films that feature migrants and lovers, romantics and sycophants, soldiers and survivors speak of an eastern Europe caught between modern urbanity and an understanding of home rooted in tradition. These works point to a multifaceted cultural, political and social landscape oſten disregarded by contemporary news media, which prefer to reduce the region to the status of crisis region. The FilmFestival Cottbus this year raises its curtain for the 25th time, and to mark this anniversary we do so at a number of the city’s noteworthy locations which one would not necessarily associate with the film industry: the Cottbus Planetarium is to provide
audiences with a 360-degree experience with a series of Fulldome films, the city’s now decommissioned diesel power station dkw. is to host an installation and documentary film on a Soviet-era Lithuanian photographer which speak of the existence of a Bohemian artistic world that existed side-by-side with socialism, whilst Branitz Castle is to screen the political satire SEINE HOHEIT, GENOSSE PRINZ/HIS HIGHNESS – COMRADE PRINCE, which it provided the location for in the late-sixties. Links between the past and present are also established by programme sections with films by as well as about the Slovenian Black Wave cinematographer Karpo Godina and the screening of cult Czechoslovak film UCHO/THE EAR (1970) on the occasion of the German premiere of UCHOinspired MEDENA NOK/HONEY NIGHT: Times change but the struggles for power remain the same. The ‘Transformation of Remembrance’ forum, which compares various reflections on the rapid political and social transformation that occurred in eastern Europe in the nineties in Poland, Russia and Germany, offers a platform for exchange and dialogue at a time when it’s needed more than ever. The creative minds of the film industry have a number of new perspectives to offer this dialogue, should it be that of the sale of the Ukrainian revolution to European art galleries, headscarf wearing feminists or African refugees who dance the kolo in Serbia. These films speak of the fact that the once inconceivable oſten turns out to be more than possible, a wonderful antidote to the challenges of the modern age and a fitting tribute to the FilmFestival Cottbus on the occasion of its 25th anniversary.
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FestivalKatalog // Jurys und Preise/Juries and Prizes
Internationale Festivaljury International Festival Jury Jury Wettbewerb Kurzspielfilm Jury Short Feature Competition Jury U 18 Deutsch-Polnischer Wettbewerb Jugendfilm Jury U 18 German-Polish Youth Film Competition Jury des DIALOG-Preises für die Verständigung zwischen den Kulturen Jury DIALOGUE Prize for Intercultural Communication Jury des Debütfilm-Preises Jury of the Debut Film Prize FIPRESCI Jury FIPRESCI Jury Ökumenische Jury Ecumenical Jury „Cottbus ins Kino“ – Preis zur Förderung des Verleihs eines Festivalfilms “From Cottbus to Cinema” – Distribution Support Prize for a Festival Film Cottbuser FilmSchau Jury Jury of the Cottbus FilmShow
FestivalJurys und FestivalPreise FestivalJuries and FestivalPrizes
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FestivalKatalog // Jurys und Preise/Juries and Prizes
Internationale Festivaljury International Festival Jury
Aida Begić – geboren 1976 in Sarajevo, Jugoslawien (Bosnien und Herzegowina). Sie studierte Regie an der Academy of Performing Arts in Sarajevo. Ihr Abschlussfilm PRVO SMRTNO ISKUSTVO/FIRST DEATH EXPERIENCE (2001) gewann zahlreiche Preise auf Festivals weltweit. Ihr Spielfilmdebüt SNIJEG/SNOW wurde 2008 in Cannes uraufgeführt und gewann den Grand Prix der Critics’ Week und war für den Europäischen Filmpreis nominiert. DJECA/CHILDREN OF SARAJEVO (2012) gewann 2012 die lobende Erwähnung der Cannes-Jury. Sie unterrichtet Regie an der Academy of Performing Arts in Sarajevo und führt Regie bei Dokumentationen, Werbefilmen und Videos. Ihr Film ALBUM läuft in der diesjährigen Sektion Fokus. Aida Begić – born 1976 in Sarajevo, Yugoslavia. She graduated in directing from the Sarajevo Academy of Performing Arts. Her graduation film PRVO SMRTNO ISKUSTVO/FIRST DEATH EXPERIENCE (2001) won many awards at festivals worldwide. Her debut feature SNIJEG/SNOW premiered in Cannes in 2008, where it won the Grand Prix at the Critic’s Week and was nominated for a European Academy Film Award. DJECA/CHILDREN OF SARAJEVO won a Special Distinction of the Jury in Cannes in 2012. She has been teaching directing at the Academy of Performing Arts Sarajevo and has directed documentaries, commercials, videos and promotional films. Her short film ALBUM features at this year’s Focus section. Bosnien und Herzegowina | Bosnia and Herzegovina
Andreas Kleinert – geboren 1962 in Berlin, DDR. Er schloss 1989 sein Regiestudium an der Hochschule für Film und Fernsehen der DDR „Konrad Wolf“ ab. Seit 1990 arbeitet er als freier Regisseur und Autor für Film und Fernsehen. Seit 2006 ist er an der Filmuniversität Babelsberg „Konrad Wolf“ Professor für Spielfilmregie. Seine Filme waren auf allen großen internationalen A-Filmfestivals wie Cannes, Venedig, Berlin oder Locarno zu sehen und sind mehrfach prämiert, u. a. wurde er 2003 mit dem International Emmy Award ausgezeichnet. Zudem ist er vierfacher AdolfGrimme-Preisträger.
Visar Morina – geboren 1979 in Priština, Jugoslawien (Kosovo). Von 2004 bis 2010 studierte er Audiovisuelle Medien mit Schwerpunkt Film/ Fernsehen der Kunsthochschule für Medien Köln. Währenddessen arbeitete er an verschiedenen Film- und Theaterprojekten und war u. a. Regieassistent an der Volksbühne Berlin und im Schauspielhaus Köln. Der Kurzfilm DER SCHÜBLING (2009) wurde vielfach national und international ausgezeichnet. Sein beim Karlovy Vary IFF 2015 mit dem Regiepreis ausgezeichnetes Spielfilmdebüt BABAI wird beim diesjährigen FilmFestival Cottbus in der Sektion Spektrum präsentiert.
Ineke Smits – geboren 1960 in Rotterdam, Niederlande. Sie studierte Bildende Kunst an der Kunstakademie Rotterdam und anschließend Regie an der National Film and Television School in Beaconsfield, Großbritannien. Neben Filmdrehs unterrichtet sie an der Kunsthochschule von Arnheim sowie an der School of Design in Eindhoven und initiiert Austauschprojekte und Gastlektorate an der Filmschule in Tiflis, Georgien. Ihr filmisches Werk umfasst u. a. MAGONIA (2001) und DE VLIEGENIERSTER VAN KAZ-
Visar Morina – born 1979 in
Ineke Smits – born 1960 in
Pristina, Yugoslavia (Kosovo). From 2004–2010, he studied Audiovisual Media with a focus on Film and Television at the Academy of Media Arts Cologne. During his studies he worked on various film- and theatre projects and was amongst others, assistance director at the Volksbühne in Berlin as well as at the Schauspiel Köln. His short film DER SCHÜBLING (2009) was awarded at several national and international festivals. His debut feature film BABAI, which was awarded at Karlovy Vary IFF 2015 for Best Director, features at this year’s FilmFestival Cottbus Spectrum section.
Rotterdam, the Netherlands. She studied Fine Arts at the Rotterdam Art Academy, then specialised in directing at the National Film and Television School in Beaconsfield, Great Britain. Besides making films, she has been teaching at Arnhem School of Fine Arts and at the Eindhoven School of Design. She has initiated exchange projects and guest lectures at the film school in Tbilisi, Georgia. Her cinematic work comprises among others MAGONIA (2001) and DE
Deutschland | Germany
Niederlande| The Netherlands
BEK/THE AVIATRIX OF KAZBEK (2010). Ihr jüngster Film STAND BY YOUR PRESIDENT läuft in diesem Jahr in der Sektion globalEAST.
Andreas Kleinert – born 1962 in Berlin, GDR (Germany). He studied directing at the Hochschule für Film und Fernsehen “Konrad Wolf” (HFF), where he graduated in 1989. Since 1990 he has been working as an independent director and author for film and television productions. Since 2006, he has been a professor for feature film direction at the Film University Babelsberg “Konrad Wolf”. His films were screened at all A-Film Festivals such as Cannes, Venice, Berlin, and Locarno, and were awarded numerous times. In addition he won the International Emmy Award in 2003, and he is laureate of the Adolf-Grimme Award.
Želimir Žilnik – geboren 1942 in Niš, Serbien. Seit den späten 1960ern Drehbuchschreiber und Regisseur zahlreicher Spiel- und Dokumentarfilme, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde und welche in den 1970ern wegen Kritik am Regierungsapparat zensiert wurden. Low-Budget-Filme und herausfordernde politische Themen zeichnen seine erfolgreiche Karriere aus, zu der über 50 Produktionen zählen. Er ist Mentor, Lehrer und Produzent in internationalen Studentenworkshops und ist Gastlektor an verschiedenen internationalen Filmschulen. Sein Film DESTINACIJA_SERBISTAN/DESTINATION_ SERBISTAN wird in der Sektion Specials gezeigt.
VLIEGENIERSTER VAN KAZBEK/THE AVIATRIX OF KAZBEK (2010). Her latest work STAND BY YOUR PRESIDENT will be screened in this year’s globalEAST section.
Deutschland | Germany
Želimir Žilnik – born 1942 in Niš, Serbia. He has written and directed numerous feature and documentary films since the late 1960s which earned him critical accolades but also censorship in the 1970s for his criticism of the government apparatus. Low budget filmmaking and challenging political themes mark his career that includes over 50 feature, short and documentary films. He has been a mentor, teacher and executive producer in many international workshops for students and has been a visiting speaker at foreign film schools. His film DESTINACIJA_SERBISTAN/ DESTINATION_SERBISTAN features at this year’s FilmFestival Cottbus Specials section. Serbien | Serbia
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FestivalKatalog // Jurys und Preise/Juries and Prizes
Jury Wettbewerb Kurzspielfilm Jury Short Feature Competition
Sandra Staniszewska – geboren 1988 in Zielona Góra, Polen. Bereits mit 10 Jahren stand sie auf einer Theaterbühne. 2014 schloss sie ihr Studium an der Ludwik Solski Akademie für Darstellende Kunst in Kraków ab. Während ihres Studiums spielte sie in den Fernsehserien JULIA und M JAK MIŁOŚĆ. 2013 wurde sie auf dem Festival der Schauspielschulen in Łódź für ihre Darstellung in PŁYWALNIA als beste Darstellerin ausgezeichnet. Seit ihrem Studienabschluss spielt sie erfolgreich Theater. Ihre erste Kinorolle übernahm sie in Robert Glińskis KAMIENIE NA SZANIEC, der 2014 in der Sektion Polskie Horyzonty beim FilmFestival Cottbus lief. Sandra Staniszewska – born 1988 in Zielona Góra, Poland. She made her first stage debut at the age of 10. In 2014, she graduated from the Ludwik Solski Academy for the Dramatic Arts in Kraków. During her studies, she appeared in the TV series JULIA as well as M JAK MIŁOŚĆ. In 2013, she received the award for Best Actress at the Festival of Drama Schools in Łódź for her role in the play PŁYWALNIA. She has been successfully working at theaters in Warsaw since graduation. In addition, she played the leading female role in KAMIENIE NA SZANIEC featured at FilmFestival Cottbus’ Polskie Horyzonty section in 2014.
Ivo Trajkov – geboren 1965 in Skopje, Jugoslawien (Mazedonien). Er studierte bis 1992 Film an der FAMU in Prag. 1994 war er Mitbegründer der World Circle Foundation und produzierte über 150 Dokumentar- und zahlreiche Spielfilme. Seit 2004 ist er Professor und Lehrstuhlinhaber an der FAMU. 2008 erhielt er die Auszeichnung Ehrenbotschafter Mazedoniens für Kultur in der Tschechischen Republik. Sein Werk umfasst eine große Bandbreite von Genren: von Komödie, Doku-Drama, über Experimentalfilme bis zu historischen Dramen. Sein jüngster Film MEDENA NOK, wird in der diesjährigen Sektion Specials präsentiert.
Hannes Wagner – geboren 1984 in Cottbus. Er studierte Medienkunst/Mediengestaltung an der Bauhaus Universität Weimar, wo er im Anschluss eine Lehrtätigkeit im Bereich 360 Grad-Film ausübte. Seine Schwerpunkte liegen sowohl im narrativen Animationsfilm, vor allem für das Medium Fulldome, als auch im Bildungs- und Wissenschaftsfilm. Seine Kurzfilme BIG BEAR (2013) und SUPER GOLDEN YEARS (2010) gehören zu den bekanntesten der Fulldome-Szene. Seit 2007 ist er Mitorganisator des weltweit ersten Fulldome-Festivals in Jena. Zurzeit ist er freiberuflich als Produzent, Projektmanager und Autor tätig.
Ivo Trajkov – born 1965 in Skopje, Yugoslavia (Republic of Macedonia). He studied film at FAMU in Prague and upon graduation he started his career in the Czech Republic. In 1994, he co-founded The World Circle Foundation and produced over 150 documentary films and several feature films. Since 2004, he works as a professor and head of department at FAMU. In 2008, he received the title Honorary Ambassador of Culture of the Republic of Macedonia in the Czech Republic. He has worked in a wide range of genres: comedy, docudrama, experimental films, and historical drama. His latest film MEDENA NOK features at this year’s FilmFestival Cottbus Specials section.
Hannes Wagner – born 1984 in Cottbus, Germany. He graduated in media art and design at Bauhaus-University Weimar, where he subsequently has started teaching in the field of 360 degrees films. His emphases are narrative animation films, especially Fulldome films; as well as educational and science films. His short films BIG BEAR (2013) and SUPER GOLDEN YEARS (2010) belong to the best-known movies of the Fulldome scene. Since 2007 he has been the co-organiser of the world’s first Fulldome Festival in Jena, Germany, and is has been working as freelance producer, project manager, and author.
Polen | Poland Mazedonien | Republic of Macedonia
Deutschland | Germany
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FestivalKatalog // Jurys und Preise/Juries and Prizes
Jury U 18 Deutsch-Polnischer Wettbewerb Jugendfilm Jury U 18 German-Polish Youth Film Competition Kino für den Nachwuchs und als grenzüberschreitendes Erlebnis: Der binationale Wettbewerb bietet die einmalige Möglichkeit, aktuelle Jugendfilme (neben Langmetrage auch mittellange Arbeiten) aus Deutschland und Polen zu sehen. Eine Schülerjury aus den Partnerstädten Cottbus und Zielona Góra entscheidet über den Hauptpreisträger.
Cinema for young people as a transnational experience: This binational competition offers a unique opportunity to see contemporary youth films, of both feature and medium-length, form Germany and Poland. A jury consisting of pupils from the sister cities of Cottbus and Zielona Góra decide on which of the selected movies is to take home the main award.
Natalia Czarkowska
Adrianna Stoga
Pauline Menz
Franz Dehner
5. Liceum in Zielona Góra Polen | Poland
5. Liceum in Zielona Góra Polen | Poland
Niedersorbisches Gymnasium Cottbus Deutschland | Germany
Niedersorbisches Gymnasium Cottbus Deutschland | Germany
Jury des DIALOG-Preises für die Verständigung zwischen den Kulturen Jury DIALOGUE Prize for Intercultural Communication Der DIALOG-Preis wird seit 2003 an einen Film verliehen, der den interkulturellen Dialog im Sinne der Verständigung zwischen den Kulturen künstlerisch am überzeugendsten gestaltet. Das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland dotiert diesen Preis, um Filme auszuzeichnen, die Hoffnung und Zuversicht für eine gute Zukunſt in einer gemeinsam gestalteten Welt vermitteln, die für Völkerverständigung und Multikulturalität werben.
Since 2003 the DIALOGUE prize has gone to a film that finds persuasive artistic means of communicating the importance of intercultural dialogue. The prize money is donated by the Federal Foreign Office of Germany with the aim of promoting optimism and confidence in a world mutually shaped by its cultures, and in order to advance international understanding in a multicultural society.
Gaby Babić
Igor Šterk
Vladimer Katcharava
Festivalleiterin von goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films Wiesbaden I Festival director goEast Wiesbaden Deutschland | Germany
Regisseur, Produzent | Director, producer Slowenien | Slovenia
Produzent | Producer Georgien | Georgia
Jury Debütfilmpreis Jury Debut Film Prize Das FilmFestival Cottbus bietet insbesondere jungen osteuropäischen Filmemachern eine Plattform zur Präsentationen ihrer Erstlingswerke. Die dreiköpfige Jury prämiert das vielversprechendste Debüt des Jahrgangs 2014/15. Der Preis wird zu gleichen Teilen gestiſtet von der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senſtenberg und der Filmuniversität Babelsberg „Konrad Wolf“.
The FilmFestival Cottbus offers a platform for up- and- coming East European filmmakers to present their debut works, with the jury rewarding what it considers to be the most promising debut of 2014/15. The award money is donated in equal parts by the BTU Cottbus-Senftenberg and the Film University Babelsberg “Konrad Wolf”.
Daniel Kowald
Marcus Kummer
Sophie Linnenbaum
Student der BTU Cottbus-Senftenberg | Student at BTU Cottbus-Senftenberg Deutschland | Germany
Student der BTU Cottbus-Senftenberg | Student at BTU Cottbus-Senftenberg Deutschland | Germany
Studentin der Filmuniversität „Konrad Wolf“, Regisseurin des diesjährigen Festivaltrailers | Student at Film University “Konrad Wolf“, director of this year’s festival trailer Deutschland | Germany
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FestivalKatalog // Jurys und Preise/Juries and Prizes
FIPRESCIJury Das FilmFestival Cottbus hat sich als Schaufenster des osteuropäischen Films etabliert und ist heute das wichtigste Forum, um Filme unserer Nachbarn im Osten kennenzulernen. Die FIPRESCI, der internationale Verband der Filmkritik, unterstützt die wertvolle Arbeit, die in Cottbus geleistet wird. Eine Jury der internationalen Kritik wird den besten Film im Programm auszeichnen und dabei vor allem ein junges und neues Kino berücksichtigen. Das Kino im Osten, mit all seiner Vielfalt, braucht unsere Unterstützung nicht nur – es verdient sie auch.
The FilmFestival Cottbus has established a considerable profile as a showcase of Eastern European cinema and offers a marvellous possibility to get acquainted with the cinematographies of our neighbours from the East. The International Federation of Film Critics, FIPRESCI wholeheartedly supports the great work done in Cottbus. A jury of international critics will present the FIPRESCI Prize to the best film in the program, and will in particular consider new and young filmmakers. The cinema in the East, in all its diversity, does not only need our support – it highly deserves it.
Moritz Pfeifer
Anita Skwara
Holger Twele
Frankreich | France
Polen | Poland
Deutschland | Germany
ÖkumenischeJury EcumenicalJury Die Internationale Kirchliche Filmorganisation INTERFILM (gegründet 1955) und die Weltorganisation für Katholische Kommunikation SIGNIS (früher OCIC, gegründet 1928, bzw. 2001) sind in Cottbus seit 1999 mit einer Ökumenischen Jury vertreten. Diese verleiht ihren Preis (und eventuell Lobende Erwähnungen) an Filme, die sich durch ihre künstlerische Qualität auszeichnen und eine dem Evangelium entsprechende menschliche Haltung zum Ausdruck bringen oder zur Auseinandersetzung damit anregen und den Zuschauer für spirituelle, gesellschaſtliche und soziale Werte und Fragen sensibilisieren.
The International Interchurch Film Organisation INTERFILM (founded 1955) and the World Association for Catholic Organisation SIGNIS (former OCIC, founded 1928, resp. 2001) has been present with an Ecumenical Jury at the FilmFestival Cottbus since 1999. The Ecumenical Jury awards its prize (as well as commendations) to films that stand out due to their artistic quality, that express human attitudes or statements according to the Gospel or prompt a discussion with it and sensitise the spectator to spiritual and social questions and values.
Reinhard Middel
Lothar Strüber
Anita Uzulniece
Stanislav Zeman
Film- und Medienpädagoge | Film and media educator Deutschland | Germany
Theologe und Medienpädagoge | Theologian and media educator Deutschland | Germany
Filmkritikerin | Film critic Lettland | Latvia
Regisseur | Director Tschechische Republik | Czech Republic
Cottbuser FilmSchauJury Jury of the Cottbus FilmShow Holger Bergmann
Heino Neumann
Clemens Škoda
Produzent und Produktionsstudent an der Filmakademie Baden-Würtemberg, Deutschland | Germany
Cottbuser Filmemacher und Medienpädagoge, Deutschland | Germany
Referent für kulturelle Angelegenheiten beim Bund Lausitzer Sorben Domowina Deutschland | Germany
Cottbus ins Kino Preis zur Förderung des Verleihs eines Festivalfilms From Cottbus to Cinema Distribution support prize for a festival film Der Preis wird zur Förderung des Verleihs eines Films aus dem Cottbuser Festivalprogramm verliehen. Er wird dotiert von Medienboard Berlin-Brandenburg und geht an einen Film, der für einen Kinoeinsatz besonders geeignet erscheint. Filmkunst unserer osteuropäischen Nachbarn soll damit dem Publikum über das Festival hinaus präsent bleiben und somit die Kinokultur in vielfältiger Weise beleben und bereichern. Die Preisdotierung geht auf Antrag an jene Verleihfirma des Films in Deutschland, welche die Distribution eines Festivalfilms übernimmt. Dazu ist ein schlüssiges Verleihkonzept vorzulegen, auf dessen Basis unter den Bewerbern entschieden wird.
The prize is awarded to support the distribution of a film screened at the festival. Donated by the Medienboard Berlin-Brandenburg the annual prize goes to a film deemed especially suitable for theatrical exhibition. The objective is to ensure the post-Festival presence of films made by our Eastern European neighbours, and in this way invigorate, enrich and diversify cinematic culture in Germany. The prize money is furnished on application to the German distributor who handles the release of a film previously shown at FilmFestival Cottbus. The application must include a plausible distribution concept on the basis of which one applicant will be chosen.
FestivalKatalog // Jurys und Preise/Juries and Prizes
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Wettbewerb Spielfilm Feature Film Competition Hauptpreis für den besten Film | Main Prize for Best Film 25.000 € gestiſtet von | donated by
Gesellschaſt zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten (GWFF) Spezialpreis für die beste Regie | Special Prize for Best Director 7.500 € gestiſtet von | donated by
Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) Preis für eine herausragende Darstellerin | Award for Outstanding Actress 5.000 € gestiſtet von | donated by
Stadt Cottbus Preis für eine herausragenden Darsteller | Award for Outstanding Actor 5.000 € gestiſtet von | donated by
Sparkasse Spree-Neiße
Wettbewerb Kurzspielfilm Short Feature Competition Hauptpreis | Main Prize 2.500 € gestiſtet von | donated by
Druckzone, Cottbus Spezialpreis | Special Prize 1.000 € gestiſtet von | donated by
Planungsgruppe ABV GmbH Aninstitut der BTU Cottbus–Senſtenberg
U 18 DeutschPolnischer Wettbewerb Jugendfilm U 18 GermanPolish Youth Film Competition Preis für den besten Jugendfilm | Prize for the Best Youth Film 1.500 € gestiſtet von | donated by
Handwerkskammer Cottbus | The Chamber of Craſts Cottbus
Die Preisskulptur Lubina Die dreifarbige Glasfigur, entworfen von der Lausitzer Künstlerin Beate Bolender, wurde 2003 erstmals verliehen. Sie ist nach dem beliebten sorbischen Mädchennamen Lubina („die Liebreizende“) benannt Mit der Preisskulptur betont das Festival zum einen seine Verankerung in der Region, zum anderen seinen besonderen Charakter als bedeutendstes Festival des osteuropäischen Films. Die Lubina – jede ein Unikat – wird an die Gewinner folgender vier Preise aus dem Wettbewerb Spielfilm verliehen: Hauptpreis für den besten Film, Spezialpreis für die beste Regie, Preis für eine herausragende Darstellerin, Preis für einen herausragenden Darsteller sowie als Ehren-Lubina für die Verdienste in der Entwicklung des FilmFestival Cottbus. Bisher ging diese an den Festival-Ehrenpräsidenten und Oscar-Preisträger István Szabó, den Vorsitzenden des Kuratoriums des FilmFestival Cottbus Bernd Schiphorst und den ehemaligen Schirmherrn des Festivals, Brandenburgs Ministerpräsidenten a. D. Matthias Platzeck. The LUBINA Award Sculpture The award sculpture was conferred for the first time in 2003 at the 13th FilmFestival Cottbus. The three-coloured glass sculpture, designed by the Lusatia-born artist Beate Bolender, was christened Lubina, a popular Sorbian girl’s name which translates as “the charming one.” The award sculpture emphasises both the festival’s regional roots and special standing as the major festival of east European film. The Lubina, each one a unique copy, is awarded solely to the winners of the following four feature film category awards: Best Film, Best Director, Outstanding Actress, Outstanding Actor. This is in addition to occasional honorary Lubinas conferred for outstanding service to the FilmFestival Cottbus, to date awarded to festival Honorary President and Academy Award winner István Szabó, Chairman of the FilmFestival Cottbus Curatorship Bernd Schiphorst and former festival patron and retired Brandenburg Prime Minister Matthias Platzeck.
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FestivalKatalog // Jurys und Preise/Juries and Prizes Gesamtprogramm (Langmetrage) | Overall Programme (full-length films)
Die Jury des DIALOG-Preises vergibt den The Jury of the DIALOGUE-Prize awards the
Die Jury des Debütfilm-Preises vergibt den The Jury of the Debut Film Prize awards the
DIALOG-Preis für die Verständigung zwischen den Kulturen | DIALOGUE Prize for Intercultural Communication 3.000 €
Preis für den besten Debütfilm | Prize for Best Debut Film 3.000 €
gestiſtet von | donated by
Auswärtiges Amt | The German Foreign Ministry
Die Jury der internationalen Vereinigung von Filmkritikern und Filmjournalisten vergibt den The Jury of the Féderation Internationale de la Presse Cinématographique awards the
gestiſtet von | donated by
BTU Cottbus–Senſtenberg, Filmuniversität Babelsberg „Konrad Wolf“
Die Jury von INTERFILM und SIGNIS vergibt den The Jury of INTERFILM und SIGNIS awards the Preis der Ökumenischen Jury | Prize of the Ecumenical Jury
FIPRESCI-Preis | FIPRESCI Prize
Cottbus ins Kino Preis zur Förderung des Verleihs eines Festivalfilms From Cottbus to Cinema Distribution support prize for a festival film
Förderpreis der Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten (GWFF) Promotion Prize of the GWFF im Wert von | to the value of
4.500 € bis zu | up to
10.000 € gestiſtet von | donated by
Medienboard Berlin-Brandenburg
Cottbus Discovery Award
Cottbuser FilmSchau Cottbus FilmShow
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Das Publikum vergibt den The audience awards the Publikumspreis | Audience Award 3.000 € gestiſtet von | donated by
Lausitzer Rundschau
Sonderpreis | Spezial Prize 1.000 € gestiſtet von | donated by
Stiſtung für das sorbische Volk Publikumspreis | Audience Award Einkaufsgutschein im Wert von | Voucher to the value of
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SpreeGalerie
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FestivalKatalog // Jurys und Preise/Juries and Prizes
2014 Preisträger Prizewinners Wettbewerb Spielfilm Feature Film Competition
Wettbewerb Kurzspielfilm Short Feature Competition
Gesamtprogramm (Langmetrage) Overall Programme (full-length films)
Hauptpreis für den besten Film Main Prize for Best Film KLASS KORREKTSII Ivan I. Tverdovsky Russland | Russia
Hauptpreis Main Prize CAI PUTERE Daniel Sandu Rumänien | Romania
„Cottbus ins Kino“ – Preis zur Förderung des Verleihs eines Festivalfilms “From Cottbus to Cinema” – Distribution support prize for a festival film MARIA STOCK Jan Březina Tschechische Republik | Czech Republic
Spezialpreis für die beste Regie Special Prize for Best Director ISPYTANIE Alexander Kott Russland | Russia
Spezialpreis Special Prize OLGA Kaur Kokk Estland | Estonia
Förderpreis der Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten (GWFF) Promotion Prize of the GWFF Jan Březina Tschechische Republik | Czech Republic
Preis für eine herausragende Darstellerin Special Prize for an Outstanding Actress Piroska Molnár für ihre Rolle in for her role in SZABADESÉS György Pálfi Ungarn, Frankreich, Südkorea | Hungary, France, South Korea Preis für einen herausragenden Darsteller Special Prize for an Outstanding Actor Emir Hadžihafizbegović für seine Rolle in for his role in TAKVA SU PRAVILA Ognjen Sviličić Kroatien, Frankreich, Serbien, Mazedonien I Croatia, France, Serbia, Republic of Macedonia
U 18 Deutsch-Polnischer Wettbewerb Jugendfilm U 18 German-Polish Youth Film Competition
Preis für den besten Jugendfilm Prize for Best Youth Film POKA HEISST TSCHÜSS AUF RUSSISCH Anna Hoffmann Deutschland, Kasachstan | Germany, Kazakhstan
Cottbus Discovery Award Jan Březina Tschechische Republik | Czech Republic DIALOG-Preis für die Verständigung zwischen den Kulturen DIALOGUE Prize for Intercultural Communication TRI DRITARE DHE NJË VARJE Isa Qosja Kosovo, Deutschland | Kosovo, Germany Preis für den besten Debütfilm Prize for Best Debut Film SCHMITKE Štepán Altrichter Deutschland, Tschechische Republik | Germany, Czech Republic Publikumspreis Audience Award SIMINDIS KUNDZULI George Ovashvili Georgien, Deutschland, Frankreich, Tschechien, Kasachstan | Georgia, Germany, France, Czech Republic, Kazakhstan FIPRESCI-Preis FIPRESCI Prize KLASS KORREKTSII Ivan I. Tverdovsky Russland | Russia Preis der Ökumenischen Jury Prize of the Ecumenical Jury KLASS KORREKTSII Ivan I. Tverdovsky Russland | Russia
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FestivalKatalog // Jurys und Preise/Juries and Prizes
1991–2014 Hauptpreisträger Winners of the Main Prize 1991 METEO András Mész Monory Ungarn | Hungary
2000 LOST KILLERS Dito Tsintsadze Deutschland | Germany
2008 PLENNYJ Alexej Utschitel Russland, Bulgarien | Russia, Bulgaria
1992 MALTSCHANIETO Krassimir Krumow Bulgarien | Bulgaria
2001 SLOGANS Gjergi Xhuvani Albanien, Frankreich | Albania, France
2009 ORDINARY PEOPLE Vladimir Perišić Frankreich, Serbien, Schweiz | France, Serbia, Switzerland
1993 VŠETKO ČO MÁM RÁD Martin Šulík ČSFR
2002 DIVOKÉ VČELY Bohdan Sláma Tschechische Republik | Czech Republic
1994 JANCIO WODNIK Jan Jakub Kolski Polen | Poland
2003 BABUSJA Lidija Bobrowa Russland, Frankreich | Russia, France
1995 ZÁHRADA Martin Šulík Slowakei | Slovakia
2004 SCHIZA Guka (Gulschad Diasowna) Omarowa Russland, Kasachstan, Frankreich, Deutschland | Russia, Kazakhstan, France, Germany
1996 BOLSE VITA Ibolya Fekete Ungarn | Hungary 1997 KAKO JE POČEO RAT NA MOM OTOKOV Vinko Brešan Kroatien | Croatia 1998 BESCHKEMPIR Aktan Abdykalykow Kirgistan, Frankreich | Kyrgyzstan, France 1999 V LERU Janez Burgěr Slowenien | Slovenia
2010 BELI, BELI SVET Oleg Novković Serbien, Deutschland, Schweden | Serbia, Germany, Sweden 2011 PORTRET V SUMERKAKH Angelina Nikonova Russland | Russia 2012 DZIEŃ KOBIET Maria Sadowska Polen | Poland
2005 ODGROBADOGROBA Jan Cvitkovič Slowenien, Kroatien | Slovenia, Croatia
2013 GEOGRAF GLOBUS PROPIL Aleksandr Veledinsky Russland | Russia
2006 SUTRA UJUTRU Oleg Novković Serbien und Montenegro | Serbia and Montenegro
2014 KLASS KORREKTSI Ivan I. Tverdovsky Russland | Russia
2007 RASSLEDWANE IGLIKA TRIFONOWA Bulgarien, Niederlande, Deutschland | Bulgaria, The Netherlands, Germany
2015 ist ein Jubiläumsjahr. Seit 150 Jahren macht BASF, Chemie, die verbindet. Seit 80 Jahren besteht der Chemiestandort Schwarzheide, der seit 25 Jahren zur BASF gehÜrt.
150 Jahre
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12-17 APRIL 2016 INTERNATIONAL COMPETITION C A L L F O R E N T R I E S NATIONAL COMPETITION | SPECIAL PROGRAMME
1 OCTOBER - 5 DECEMBER 2015
PRIZE MONEY ABOUT € 65.000 FILM SUBMISSIONS AND REGULATIONS
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2K
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FestivalKatalog // Wettbewerb Spielfilm/Feature Film Competition
CHEMIA CHEMo CHEMO
LIZA, A RÓKATÜNDÉR LIZA, DIE FUCHSFEE LIZA, THE FOX FAIRY
SUTAK NoMADEN DES HIMMELS HEAVENLY NOMADIC
DEMON DäMoN DEMON
RODINNÝ FILM FAMILIENFILM FAMILY FILM
SZERDAI GYEREK MITTWoCHSKIND THE WEDNESDAY CHILD
FAIR PLAY FAIR PLAY FAIR PLAY
ŠIŠKA DELUXE SISKA DELUXE SISKA DELUXE
TRI DENA VO SEPTEMVRI DREI TAGE IM SEPTEMBER THREE DAYS IN SEPTEMBER
IMENA VIŠNJE SAUERKIRSCHEN THE UNGIVEN
STRANA OZ DAS LAND VoN oZ THE LAND OF OZ
ZVIZDAN MITTAGSSoNNE THE HIGH SUN
Wettbewerb SpielfilM Feature Film Competition
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FestivalKatalog // Wettbewerb Spielfilm/Feature Film Competition
Wettbewerb Spielfilm Feature Film Competition
S
o viel sei verraten: Die zwölf Filme aus insgesamt 14 KoProduktionsländern, die im diesjährigen Wettbewerb um die begehrte „Lubina“ antreten, lassen sich mal wieder nicht auf einen gemeinsamen Nenner bringen. Und das ist gut so: Osteuropa bleibt reich an unterschiedlicher Geschichte, unterschiedlichen Geschichten und kulturellen Hintergründen. Immer wieder geht es um Menschen, die sich aus Zwängen und Konventionen befreien, sich auf unkonventionelle Weise von ihrem Schicksal ablösen, Kriegen, Leistungsdruck und sozialer Deprivation trotzen. Die Filmemacher, die diese Geschichten aus sehr persönlichen Blickwinkeln erzählen, begeben sich dabei auf die Suche nach dem Absurden im Alltag, nach versteckten Geheimnissen, nach Auswegen aus scheinbar ausweglosen Situationen – und fragen sich, ob es besser ist, alte Bindungen zu lösen oder innerhalb dieser alten Bindungen neue Wege zu beschreiten. Dabei übertreten sie, oſt farbenfroh, manchmal als burleske Komödie, manchmal als Genre-Reminiszenz, eingefahrene Denkmuster: Kann man eine Krebserkrankung mit den Mitteln eines Musicals erzählen? Kann man drei Liebesgeschichten aus drei unterschiedlichen historischen Epochen mit denselben Schauspielern inszenieren? Kann der imaginäre Geist eines japanischen 50erJahre-Schlagerstars ein ungarisches Hausmädchen zu selbstbefreienden Morden animieren? Überlebt ein schiffbrüchiger Hund aus der Mitte Europas auf einer einsamen Karibikinsel? Kann ein grantelnder Patriarch Liebe für seine demente Ehefrau empfinden? Ja, er kann. Die Regisseurinnen und Regisseure können. Das osteuropäische Kino kann Geschichten erzählen, die überraschen. Komisch, tragisch, meditativ, sicher auch mal düster, was der ökonomischen und politischen Lage in vielen Ländern Osteuropas geschuldet ist. Aber zwischen Alltagskomödie und Sozialdrama, immer treffend und verführerisch einen Schritt neben der Spur. Kino mit dem besonderen Etwas. Mit ŠIŠKA DELUXE/SISKA DELUXE, ZVIZDAN/THE HIGH SUN und RODINNÝ FILM/FAMILY FILM sind drei Filme im diesjährigen Wettbewerb Spielfilm vertreten, die in den letzten Jahren als Projekte auf unserem Ost-West-Koproduktionsmarkt connecting cottbus vorgestellt wurden. BB
L
et us say this much: as in previous years the twelve films from a total of 14 producing nations, due to compete for the festival’s prestigious Lubina award, represent the most diverse range of approaches to the medium of film, a perfectly natural state of affairs given eastern Europe's diversity of narratives, history and cultural backgrounds. These are tales of people who free themselves from the shackles of constraint and social convention, unconventionally disentangle themselves from the designs of destiny and defy war, social deprivation and pressure to perform. The filmmakers, who tell these stories from highly personal perspectives, set off in search of everyday absurdity, hidden secrets and escape from seemingly hopeless situations, asking themselves in the process whether it’s better to break away or forge ahead within the constraints of age-old bonds. In the process they transgress established modes of thought, using approaches as colourful as burlesque comedy and genre throwback: can an individual’s struggle with cancer be retold in the form of a musical? Can three love stories from three different historical eras be filmed using the same actors and actresses? Can the imaginary psyche of a fiſties Japanese pop star incite a Hungarian housemaid to commit a series of murders? Will a shipwrecked hound from central Europe survive on a desolate Caribbean island? Can a miserable patriarch feel love for his demented wife? He can, and so can the directors. East European cinema has a lot of surprising tales to tell. Amusing, tragic, reflective and at times no doubt a little gloomy, the latter due to the economic and political situation in many East European nations. Always insightful and alluringly off-beat, it’s cinema with that special something. With ŠIŠKA DELUXE/SISKA DELUXE, ZVIZDAN/THE HIGH SUN, and RODINNÝ FILM/FAMILY FILM three films are included in this year’s Feature Film Competition that were pitched at our East-West co-production market connecting cottbus in recent years. BB
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FestivalKatalog // Wettbewerb Spielfilm/Feature Film Competition
CHEMIA CHEMo CHEMO Bartek Prokopowicz Polen | Poland 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Bartek Prokopowicz – geboren 1972 in Łódź, Polen. 1995 beendete er sein Kamerastudium an der Staatlichen Hochschule für Film, Fernsehen und Theater in Łódź. Seitdem ist er erfolgreich als Kameramann tätig und arbeite u. a. mit Andrzej Wajda und Krzysztof Krauze zusammen. CHEMIA ist sein Spielfilmdebüt. Bartek Prokopowicz – born 1972 in Łódź, Poland. He graduated in cinematography from the Polish National Film, Television and Theatre School in Łódź in 1995. Since then he has successfully worked as director of photography and worked with Andrzej Wajda and Krzysztof Krauze. CHEMIA is his debut feature film.
Filme / Movies HAŁDY. LIST OTWARTY (1993, short) X 2 (1994, short, anim)
Kaum dass Lena und Benedykt sich finden, müssen sie damit zu leben lernen, dass ihre gemeinsamen Tage gezählt sind: Lenas Brustkrebs lässt sich auch durch OP und Chemotherapie nicht dauerhaſt besiegen. Ein Film über Liebe und Tod. Es beginnt, wie es romantischer kaum sein könnte: Während ihm, Benedykt, wegen Aufmüpfigkeit am Arbeitsplatz gekündigt wird, wirſt sie, Lena, ihren gut bezahlten Job von sich aus hin. Kurz darauf laufen sich beide zufällig in einem Parkhaus über den Weg und verlieben sich Hals über Kopf ineinander. Dabei wollte Benedykt sich eigentlich, wie schon sein Vater, demnächst das Leben nehmen. Doch es kommt anders: Als er Lena einen Heiratsantrag macht, erfährt er, dass in Wirklichkeit sie es ist, die an der Schwelle zum Tod steht. Denn Lena hat Brustkrebs. Sie heiraten trotzdem. Doch schon die Hochzeitsfeier endet im Krankenhaus. Außerdem stellt sich heraus, dass Lena inzwischen schwanger ist. Das gemeinsame Kind trotz anstehender Krebsoperation und Chemotherapie zur Welt bringen oder die Schwangerschaſt besser abbrechen? In seinem ersten Spielfilm als Regisseur beschäſtigt sich der Kameramann Bartosz Prokopowicz mit einem biographisch geprägten Thema: Seine eigene Ehefrau Magdalena starb 2012 an Krebs. Allerdings sei CHEMIA, so der Filmemacher, weit entfernt von einem Biopic, vielmehr ginge es ihm um „eine ‘positive Anleitung zum Sterben’, wo die Liebe stärker ist als der Tod.“ Entsprechend leicht inszeniert er sein schweres Thema, ohne dabei die Würde seiner (fiktiven) Protagonisten auszubeuten: CHEMIA kommt als Mischung aus Drama und Musical daher und zeigt mit den Mitteln der Popkultur, wie der Tod zum Leben gehört. Auch wenn am Ende, wie so oſt in der Realität, die Einsamkeit obsiegt.
No sooner do Lena and Benedykt’s paths cross, than they are forced to live with the fact that their days together are already numbered: Lena’s breast cancer has proven resistant to both surgery and chemotherapy. A film about life and death. The beginnings could hardly be more romantic: Whilst he, Benedykt, is fired due to insubordination; she, Lena, decides to quit her well-paid job, as a result of which they encounter one another in the car park and immediately fall head over heels in love. In reality Benedykt had actually resolved to take his life, just as his father had once done. Things turn out differently however, as having proposed to Lena, he learns that it’s in fact she who is on the verge of death, since Lena has breast cancer. Nevertheless they get married, though even the wedding ceremony ends up with them both in hospital. In addition, they figure out that Lena is pregnant. Should they keep the child in spite of her forthcoming operation and chemotherapy, or instead opt for an abortion? In his debut feature film director Bartosz Prokopowicz addresses an issue he has first-hand experience of: His wife Magdalena died of cancer in 2012. Nevertheless he claims that CHEMIA is no biographical film, instead representing “a ‘positive approach towards the loss of life’ whereby love outweighs death.” His take on such challenging subject-matter is equally hopeful, whilst always respectful of his protagonists’ sense of dignity: CHEMIA, a mixture of drama and musical, reflects on the fact that death is an unavoidable part of life. Even in the end when, just like in real life, solitude prevails.
Format / Format DCP, Farbe / colour, 100 min Drehbuch / Script Jeremiasz Prokopowicz Kamera / Photography Katarzyna Sarnowska Ton / Sound Maria Chilarecka Schnitt / Editing Robert Gryka, Piotr Kmiecik Musik / Music Natalia Grosiak, Dawid Korbaczyński Ausstattung / Set Design Katarzyna Filimoniuk Darsteller / Cast Agnieszka Żulewska, Tomasz Schuchardt, Eryk Lubos Produzent / Producer Klaudia Śmieja, Katarzyna Sarnowska Produktion / Production Filmokracja Ltd. Co-Produktion / Co-Production HBO, PFI, Film Produkcja, Film Illumination, DiFactory u.a. Kontakt / Contact Filmokracja Ltd. Klaudia Śmieja Rejtana 14/ 9 02–516 Warsaw Poland Tel.: +48.605.07.51 97 k.smieja@icloud.com
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FestivalKatalog // Wettbewerb Spielfilm/Feature Film Competition
DEMON DäMoN DEMON Marcin Wrona Polen, Israel | Poland, Israel 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Marcin Wrona – geboren 1973 in Tarnów, gestorben 2015 in Gdynia, Polen. Er studierte Filmwissenschaft an der Jagiellonen-Universität in Kraków, und anschließend Regie an der Wajda-Filmschule und dem Binger Film Institute in Amsterdam. Sein Abschlussfilm CZŁOWIEK MAGNES (2001) wurde vielfach ausgezeichnet. Marcin Wrona – born 1973 in Tarnów, died 2015 in Gdynia, Poland. He studied film studies at the Jagiellonian University in Kraków, and subsequently studied directing at the University Of Silesia as well as at The Wajda Filmschool, and The Binger Film Institute in Amsterdam. He received multiple awards for his student debut CZŁOWIEK MAGNES.
Filme / Movies DAJ MI TO (2000, short) CZŁOWIEK MAGNES (2001, short, Cottbus 2002) MOJA KREW (2009) CHRZEST (2010)
Dass bei Hochzeiten Verdrängtes die Harmonie trübt, kommt vor. In diesem Psychothriller ist es ein Stück verdrängte Zweite-Weltkriegs-Vergangenheit, die die Hochzeitsfeier für den Bräutigam zum Horrortrip macht: erst ein Skelett im Garten, ein Mädchen in fahlem Weiß, und ein jüdisches Dorf, an das sich keiner erinnern will. Sie – Tochter eines örtlichen Unternehmers und Dorfpatriarchen, er – anscheinend ebenso erfolgreicher Geschäſtsmann aus London, die beiden – eine InternetLiebe auf den ersten Klick, sozusagen. Am Abend ist das ganze Dorf zur Hochzeitsfeier in das zukünſtige Anwesen der beiden Brautleute Piotr und Żaneta geladen. Am Vorabend der Feier stößt Piotr im Garten auf ein verscharrtes Skelett, zu dem keiner etwas Näheres sagen kann oder will. Auch am Hochzeitsabend findet der Bräutigam keine Ruhe: Er wird immer wieder von einer jungen Frau in einem fahlweißem Kleid bedrängt, die scheinbar nur er wahrnehmen kann und die schließlich ganz von ihm Besitz ergreiſt und er beginnt, jiddisch zu sprechen. Daraufhin wird Piotr von der Familie seiner Frau in den Keller gesperrt … Ja, es gab hier einmal eine jüdische Siedlung, erinnert sich der alte Dorflehrer und ein Mädchen, das heiraten sollte, kurz bevor es verschwand. Wie all die jüdischen Familien, die einst hier wohnten. Derweil versucht Żanetas Vater, die Stimmung mit ordentlicher Dreingabe von Wodka hoch und die Wahrheit unter dem Teppich zu halten. Mit den Mitteln des Genre-Films und unter Variation des klassischen polnischen Filmsujets der kathartischen Hochzeitsfeier zeigt der vor Kurzem durch tragische Umstände ums Leben gekommene AusnahmeRegisseur Marcin Wrona, wie verdrängte Geschichte hochkommt und sich als böser Geist an der kollektiven Seele rächt.
It’s not unheard of for suppressed emotions to undermine the apparent harmony of a wedding ceremony. In this psychological thriller it’s an episode from the Second World War which sees the newlyweds’ special day transformed into a nightmare; having stumbled across skeletal remains in the garden, the groom unwillingly revives memories of a Jewish village that once stood here only to have seemingly vanished into thin air. She is the daughter of a local entrepreneur and village head, he’s a successful businessman from London, and for both of them it was love at first click, so to speak. In the evening the whole village is invited to the homestead intended to serve as Piotr and Żaneta’s future home. On the eve of the party Piotr stumbles across a hastily buried body in the garden, the existence of which none of the natives are willing to acknowledge. During the wedding party the groom is unable to relax, harassed time and again by the vision of a young woman in white. When this image takes complete possession of him, Żaneta family takes him to the cellar, where he starts speaking Yiddish … As it turns out there was once a Jewish settlement here, and a girl who was due to marry only to suddenly disappear, just like the village as a whole. Żaneta’s father attempts to suppress his utterances, as well as the truth. A classic genre film complemented by elements of the cathartic wedding ceremony, a subject matter of Polish film with a long tradition, which deals with how suppressed history can come back to take revenge on our collective soul. The film’s exceptionally talented director Marcin Wrona tragically passed away earlier this year.
Format / Format DCP, Farbe / colour, 94 min Drehbuch / Script Marcin Wrona, Paweł Maślona Kamera / Photography Paweł Flis Ton / Sound Tomasz Sikora Schnitt / Editing Piotr Kmiecik Musik / Music Krzysztof Penderecki, Marcin Macuk Ausstattung / Set Design Anna Wunderlich Darsteller / Cast Itay Tiran, Tomasz Schuchardt, Andrzej Grabowski, Adam Woronowicz, Włodzimierz Press, Tomasz Ziętek, Katarzyna Gniewkowska, Agnieszka Żulewska Produzent / Producer Marcin Wrona Produktion / Production Magnet Man Film Ltd. Co-Produktion / Co-Production Transfax Film Production Kontakt / Contact Reel Suspects Alberto Alvarez Aguilera 105 Rue du Faubourg du Temple 75010 Paris France Tel.: +33.1.5851.42 95 festivals@reelsuspects.com www.reelsuspects.com
FestivalKatalog // Wettbewerb Spielfilm/Feature Film Competition
FAIR PLAY FAIR PLAY FAIR PLAY Andrea Sedláčková Tschechische Republik, Slowakei, Deutschland | Czech Republic, Slovakia, Germany 2014 Deutsche Erstaufführung | German premiere
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Andrea Sedláčková – geboren 1967 in Prag, Tschechoslowakei (Tschechische Republik). Sie begann ihre Karriere in den 1980er-Jahren als Schauspielerin und studierte Drehbuch an der FAMU in Prag, bevor sie nach Frankreich emigrierte und zwischen 1990 und 1993 Regie und Schnitt an der La Fémis in Paris studierte. Seit 2000 schreibt sie zudem Drehbücher für Fernsehfilme und führt Regie. Andrea Sedláčková – born 1967 in Prague, Czechoslovakia (Czech Republic). During the 1980s she started her career as actress and studied screenwriting at FAMU in Prague. She continued her studies of editing and directing after emigrating to France at La Fémis in Paris between 1990 and 1993. Since 2000 she has worked as screenwriter for television productions and directed several films.
Filme / Movies OBETI A VRAZI (2000) MUSÍM TE SVÉST (2002)
Schon mit achtzehn steht Anna vor einer großen Entscheidung: Opfert sie ihre moralischen Grundsätze für ihre Sportkarriere? Spannend inszenierter Film um die großen moralischen Konflikte, die der reale Sozialismus für jeden bereit hielt, der nicht im Strom mitschwimmen wollte. 1983 in der ČSSR: Die Läuferin Anna verbringt viel Zeit auf dem Trainingsplatz. Sie lebt allein mit ihrer Mutter, der Vater ist schon vor Jahren in den Westen emigriert. Das ist einer der Gründe, warum Annas Mutter als Putzfrau arbeiten muss und ihre Tochter nicht studieren darf. Die Chance für ein neues Leben bietet sich ihr, als sie in ein Sportzentrum aufgenommen wird, das künſtige Olympioniken trainiert. Der Trainer hat große Pläne mit ihr und gibt ihr ein neues Mittel zur Leistungssteigerung. Auch Annas Mutter hat Olympia-Pläne: Anna soll die Reise in den Westen nutzen, um dort zu bleiben und zum Vater zu ziehen. Aber Anna hat sich gerade in Tomáš verliebt und gar keine Beziehung zum Vater. Und das neue Medikament ist ihr auch nicht geheuer, weil es merkwürdige Dinge mit ihrem Körper macht. Anna muss schwerwiegende Entscheidungen treffen. Dabei geht es um viel mehr als um Doping. FAIR PLAY hat Seltenheitswert unter den tschechischen Filmen der letzten Jahre. So authentisch und wahrhaftig wie Andrea Sedláčková, die direkt vor der Wende nach Frankreich emigrierte, hat dort selten jemand auf die 1980er Jahre zurückgeschaut. Andere Filme verklären die Zeit hinter einem Schleier aus bitter-süßer Ostalgie oder schrumpfen die Konflikte auf ein komödiantisches Maß. Andrea Sedláčková jedoch inszeniert einen spannenden und stimmigen Film um große moralische Konflikte in den bleiernen 1980er Jahren in der Tschechoslowakei. CF
At the age of eighteen Anna has a big decision to make: is she to sacrifice her moral principles in favour of a career? An enthralling work on the major moral decisions faced by all those who didn’t want to swim with the tide of real socialism. It’s 1983 in the Czechoslovak Socialist Republic: runner Anna spends her time on the training ground. She lives together with her mother, her father emigrated to the West years ago, one of the reasons why Anna’s mother has to work as a cleaner and her daughter can’t study. The opportunity to start anew arises when she’s offered a place at a sports centre that trains future Olympic athletes. Her coach has big plans for her and hands her a performance-enhancing substance, whilst Anna's mother also has Olympic plans; she wants Anna to take advantage of the opportunity to travel West, stay there and move in with her father. Anna however has fallen in love with Tomáš, she's not in touch with her father and also not overly keen on the substance she’s been given, with its strange sideeffects. Anna has difficult choices to make, and a lot more than doping is at stake. FAIR PLAY is something of a rarity for contemporary Czech film; Andrea Sedláčková, who emigrated to France just before the start of the “Velvet Revolution”, takes an unusually authentic look at the eighties; fellow works tend to see events through rose-tinted glasses, thus romanticising the period, or reduce the social conflicts of the time to slapstick. Andrea Sedláčková however has created an enthralling, coherent film on the major moral dilemmas that arose in the bleak era of Czechoslovakia in the eighties. CF
Format / Format DCP, Farbe / colour, 100 min Drehbuch / Script Andrea Sedláčková Kamera / Photography Jan Baset Střítežský Ton / Sound Daniel Němec, Johannes Doberenz Schnitt / Editing Jakub Hejna Musik / Music David Solař, Miro Žbirka Ausstattung / Set Design Petr Fořt, Vierka Dandová Darsteller / Cast Judit Bárdos, Anna Geislerová, Eva Josefíková, Ondřej Novák, Roman Zach, Igor Bareš, Jiří Wohanka, Ondřej Malý, Taťjana Medvecká Produzent / Producer Kateřina Černá, Pavel Strnad Produktion / Production Negativ Co-Produktion / Co-Production Arina, DEPARTURES Film Kontakt / Contact Intramovies Paola Corvino Via E. Manfredi 15 00197 Rome Italy Tel.: +39.06.807.61 57 paola.corvino@intramovies.com www. intramovies.com
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FestivalKatalog // Wettbewerb Spielfilm/Feature Film Competition
IMENA VIŠNJE SAUERKIRSCHEN THE UNGIVEN Branko Schmidt Kroatien | Croatia 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Branko Schmidt – geboren 1957 in Osijek, Jugoslawien (Kroatien). Er schloss zunächst ein WirtschaftswissenschaftStudium ab, bevor er Film- und Fernsehregie an der Akademie für Darstellende Kunst in Zagreb studierte. Er führte sowohl bei Theaterstücken, Dokumentarfilmen und Kinderfernsehserien Regie und gab mit SOKOL GA NIJE VOLIO 1988 sein Spielfilmdebüt. Branko Schmidt – born 1957 in Osijek, Yugoslavia (Croatia). He studied economics before graduating from the Academy of Dramatic Art in Zagreb with a degree in film and TV directing. Throughout his career, he has directed plays, documentary films and children’s television series. In 1988, he directed his debut feature film SOKOL GA NIJE VOLIO.
Filme / Movies SOKOL GA NIJE VOLIO (1988) VUKOVAR SE VRAĆA KUĆI (1994) BOŽIĆ U BEČU (1997) METASTAZE (2009)
Ein altes Ehepaar kehrt in sein vom Krieg zerstörtes Dorf zurück. Der Alltag besteht aus immer wiederkehrenden Arbeiten. Er holt Wasser, kauſt ein, repariert die zerstörten Anbauten des Bauernhofes. Sie putzt, bereitet die Mahlzeiten vor. Er wird zunehmend gereizter, sie depressiver und vergesslicher. Ein neues großes Auto fährt durch die graue Herbstlandschaſt. Die Straße ist überflutet, viele der Gebäude sind vom Krieg zerstört. Ein Sohn bringt seine Eltern heim, zurück in die Vergangenheit. Kata und Slavko richten sich im Dorf ein, wollen da wieder anfangen, wo sie vor Jahren aufgehört haben. Ihr Leben besteht zum großen Teil aus den immer gleichen Arbeitsabläufen und eingespielten Verhaltensweisen. Er liest die Zeitung, sie schaut alte Fotos an. Aber ihr Leben ist weit entfernt von ländlicher Idylle. Ihr schmerzen die Beine, sie wird zunehmend depressiver und vergesslicher. Er reagiert ihrer zunehmenden Demenz gegenüber gereizt und unleidlich. Der Streit um alltägliche Kleinigkeiten wie das Salz an den Kartoffeln, den Zucker im Kaffee, den Stromausfall und um die Kiste mit den Fotos beherrscht ihren Alltag. Kata möchte gerne einen Kirschbaum im Garten, er weigert sich. Slavko wird immer mehr zum schlecht gelaunten und cholerischen Patriarchen, dem die zunehmende Schwäche seiner Frau lästig zu sein scheint. Branko Schmidt, einer der renommiertesten kroatischen Regisseure, schildert – über die Jahreszeiten hinweg – den Alltag eines alten Ehepaares. IMENA VIŠNJE ist ein beeindruckendes Kammerspiel über die Sturheit im Alter, über die Hilflosigkeit angesichts der eigenen Schwäche und Gebrechen sowie die Unfähigkeit, noch tröstende Worte und Gesten zu finden. WMH
An elderly couple returns to a village once destroyed by war. Here life consists of repetitive chores; he collects water, does the shopping, and repairs the damaged caused to the farm. She cleans and prepares meals. As he grows increasingly short-tempered, she withdraws into herself and becomes ever more absent-minded. A brand-new car drives across a grey autumn landscape. The street is flooded and many of the adjacent buildings have been destroyed by war. A son returns his parents home, back to the past. Kata and Slavko are to resettle in the village they were forced to flee many years ago. This new beginning consists for the main part of recurring procedures and behavioural patterns: chop wood, fetch water from the river, tidy up the barns and warehouses. This is no rural idyll however, as Slavko reacts to the increasing signs that his wife is suffering from dementia with a mixture of anger and even cruelty. Kata would like to have a cherry tree in the garden, and yet Slavko refuses to even entertain the idea; it is these minor arguments that come to dominate everyday life, as Slavko gradually takes on the role of a short-tempered patriarch for whom his wife's weakness is nothing more than a burden. Branko Schmidt, one of modern day Croatia’s leading film directors, depicts the evolution in the everyday existence of a couple in this intimate portrait of stubbornness in old age, a sense of helplessness vis-à-vis a sense of growing infirmity, and an inability to find consolatory words. WMH
Format / Format DCP, Farbe / colour, 83 min Drehbuch / Script Josip Mlakić Kamera / Photography Dragan Ruljančić Ton / Sound Ognjen Popić Schnitt / Editing Vesna Lažeta, Hrvoje Mršić Ausstattung / Set Design Ivana Skrabalo Darsteller / Cast Ivo Gregurević, Nada Đurevska, Goran Bogdan Produzent / Producer Goran Radman Produktion / Production Hrvatska radiotelevizija Kontakt / Contact Hrvatska radiotelevizija Goran Radman Prisavlje 3 10000 Zagreb Croatia Tel.: +385.996.34.71 09 goran.radman@hrt.hr www.hrt.hr Preise / Awards Best Screenplay, Best Editing – Pula Film Festival 2015
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FestivalKatalog // Wettbewerb Spielfilm/Feature Film Competition
LIZA, A RÓKATÜNDÉR LIZA, DIE FUCHSFEE LIZA, THE FOX FAIRY Károly Ujj Mészáros Ungarn | Hungary 2014 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Károly Ujj Mészáros – geboren 1968 in Keszthely, Ungarn. Er studierte von 1987 bis 1992 Wirtschaftswissenschaft in Budapest, konzentrierte sich aber bald vollends auf das Drehen von Filmen. Seit 1999 produziert und dreht er Werbefilme. Seine Kurzfilme liefen erfolgreich auf zahlreichen Filmfestivals. LIZA, A RÓKATÜNDÉR ist sein Spielfilmdebüt. Károly Ujj Mészáros – born 1968 in Keszthely, Hungary. He initially studied economics in Budapest between 1987 and 1992, before focusing completely on directing films. Since 1999 he has worked as a freelance producer and director of commercials. His short films have been screened and awarded at several film festivals. LIZA, A RÓKATÜNDÉR is his debut feature film.
Filme / Movies GUMIEMBER (2003, short) A HÁZ (2004, short) ÖK (2005, short) PALIKA LEVISZI A SZEMETET (2005, short) ALENINO PUTOVANJE (2008, short)
Eine bitterböse und unterhaltsame Mischung aus Satire und knallbunter Komödie im Retro-Look nimmt Anleihen bei Amélie und Grand Budapest Hotel. Der Debütfilm überzeugt jedoch vor allem durch eine eigene Handschriſt. Auf den ersten Eindruck ist Liza eine ziemlich verhuschte Krankenschwester, die sich seit Jahren rührend um die herrische Witwe des ehemaligen japanischen Botschaſters in Budapest kümmert. In ihrer Freizeit – die sie ausschließlich im Haus der Witwe verbringt – liest sie japanische Bücher und ab und an leistet ihr der Geist des tragisch verstorbenen japanischen Schlagerstars Tomy Tani Gesellschaſt. In diesen Momenten blüht Liza auf und tanzt durch die altmodische Riesenwohnung. An ihrem 30. Geburtstag bittet sie die Witwe um einen arbeitsfreien Tag, da sie davon überzeugt ist, dass ihr im Mekk-Burger der Mann ihres Lebens begegnen wird. Aber es kommt alles anders: Alle Männer, die sie umgeben, befinden sich plötzlich in Lebensgefahr. Als sich die rätselhaſten Todesfälle häufen, vermutet Liza, sie sei – getreu der japanischen Mythologie – eine verwunschene Fuchsfee, die alle Männer, die sich in sie verlieben, in den Tod treibt. Aber kann sie ihre Unschuld beweisen, selbst wenn alle Spuren und Beweise zu ihr führen? Und was wird eigentlich aus dem linkischen Polizisten Zóltan, der sich so rührend um Liza kümmert? Regisseur Károly Ujj Mészáros arbeitete über acht Jahre an seinem Spielfilmdebüt. Die verspielte Tragikomödie besticht durch Originalität, schwarzen Humor und japanische Schlager und die herausragende Arbeit von Kameramann Péter Szatmári. In Ungarn wurde das liebenswerte Bonbon-Horror-Märchen zum Publikumserfolg. Über 100 000 Magyaren strömten in die Kinos. JT
A caustic yet entertaining retro-influenced satire that, though it borrows obvious inspiration from both Amélie and Grand Budapest Hotel, strikes the viewer first and foremost with its unique signature style. Reticent nurse Liza has for years now been lovingly caring for the overbearing widow of the former Japanese ambassador to Budapest. In her spare time, all of which she spends in the widow’s home, she reads Japanese books. Now and again the spirit of Tomy Tani, a Japanese pop-singer who met a tragic death, appears in her dreams, allowing Liza to blossom as she dances around the vast antiquated flat. On her thirtieth birthday she requests a day off, convinced that she will meet the man of her dreams in a local burger bar. Things turn out differently however, with every man in her proximity suddenly ending up in mortal danger. As the mysterious fatalities amass Liza starts to believe that, true to Japanese mythology, she is a cursed fox fairy, with all those who desire her sentenced to death. Can she prove her innocence now that the police suspect her of being a murderer? And what about the awkward policeman Zoltan, who has obviously developed feelings for Liza… Director Károly Ujj Mészáros spent a total of more than eight years putting this, his feature film debut, into practice. The result, a visually-impressive, playful tragicomedy stands out with its original approach, dark humour and Japanese beat-music, not to mention the outstanding work of director of photography Péter Szatmári. In its native Hungary this dark fairytale proved a box-office hit, attracting a total of more than 100,000 viewers. JT
Format / Format DCP, Farbe / colour, 108 min Drehbuch / Script Károly Ujj Mészáros, Bálint Hegedűs Kamera / Photography Péter Szatmári Schnitt / Editing Judit Czakó Musik / Music Daniél Csengery, Ambrus Tövisházi Darsteller / Cast Mónika Balsai, Szabolcs Bede Fazekas, David Sakurai, Piroska Molnár, Zoltán Schmied, Gábor Reviczky, Antal Cserna Produzent / Producer István Major, Csanád Darvas Produktion / Production Filmteam Kft. Kontakt / Contact Hungarian National Film Fund Klaudia Androsovits Budapest 1365 P.O Box 748 Hungary Tel.: +36.1.461.13 20 klaudia.androsovits@filmalap.hu www.filmalap.hu Preise / Awards Grand Jury Prize (New Directors Competition) – Seattle International Film Festival 2015 Silver Scream Award (Best European Fantastic Film) – Imagine Film Festival Amsterdam 2015
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RODINNÝ FILM FAMILIENFILM FAMILY FILM Olmo Omerzu Tschechische Republik, Deutschland, Slowenien, Frankreich | Czech Republic, Germany, Slovenia, France 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Olmo Omerzu – geboren 1984 in Ljubljana, Jugoslawien (Slowenien). Zwischen 2004 und 2011 studierte er an der FAMU in Prag. In dieser Zeit drehte er viele Kurzfilme, die auf zahlreichen europäischen Festivals gezeigt und prämiert wurden. Sein Spielfilmdebüt PŘÍLIŠ MLADÁ NOC wurde 2012 erfolgreich auf der Berlinale-Forum uraufgeführt. Olmo Omerzu – born 1984 in Ljubljana, Yugoslavia (Slovenia). Between 2004 and 2011 he studied at the Film and TV School of the Academy of Performing Arts (FAMU) in Prague, where he directed several short films, which were screened and awarded at numerous European festivals. His debut feature film PŘÍLIŠ MLADÁ NOC premiered at Berlinale-Forum in 2012.
Filme / Movies ALMIR (1998, short) NIC (2003, short) VE ČTYŘI ODPOLEDNE (2005, short) MASKY (2005, short) SLZY (2006, short, doc) LÁSKA (2006, short) DRUHÉ DEJSTVÍ (2008, short) PŘÍLIŠ MLADÁ NOC (2012)
Anna und Erik sind allein zu Haus, denn Mutter und Vater segeln durch exotische Fernen. Einige Wochen ohne die Eltern – eine verlockende Aussicht für die Teenager, nur wissen sie nichts mit sich anzufangen. Spannende Psychostudie voller Überraschungen. Eine gutsituierte Familie in Prag: Mutter, Vater, ein Hund und zwei fast erwachsene Kinder. Erik ist fünfzehn und geht noch zur Schule. Seine Schwester Anna studiert schon, wohnt aber noch zu Hause. Die Eltern und der Hund starten zu einer Segelreise an das andere Ende der Welt, die Kinder bleiben auf sich allein gestellt und probieren die neu gewonnenen Freiheiten aus. Die so freundlich und vernünſtig wirkenden Teenager erfinden obskure Mutproben gegen die Langeweile und zocken spätnachts am Computer. Erik macht erste Liebeserfahrungen und beginnt die Schule zu schwänzen. Die Eltern sehen sie nur ab und zu über Skype. Dann aber reißt der Kontakt zu ihnen ab, und eine lähmende Angst legt sich über alles. Auch wenn der Titel das vermuten lässt, RODINNÝ FILM erzählt keine unterhaltsame Geschichte für mehrere Generationen. Vielmehr geht es hier um Überforderung und Vernachlässigung in einer gut betuchten, anscheinend intakten Familie, wie sie überall in Europa leben könnte. Regisseur Olmo Omerzu entwickelt eine Art psychologische Versuchsanordnung, um die Strukturen innerhalb dieser Familie aufzudecken. Er inszeniert sparsam und sehr konzentriert – und erzählt dabei einen spannenden Film mit überraschenden Wendungen. Der junge slowenische Regisseur, der in Prag lebt, knüpſt mit dem aktuellen Film an sein im Forum der Berlinale gezeigtes Debüt PŘÍLIŠ MLADÁ NOC (2012) an und prägt mit RODINNÝ FILM seine originelle Handschriſt weiter aus. CF
Anna and Erik are home alone, their parents having set off on a holiday across the oceans. A few weeks without their parents would appear to be an enticing prospect for the teenagers, were it not for the fact that they have no idea what to do with the time. A suspense-packed psychological study full of unexpected turns. A well-to-do family in Prague: mother, father, a pet dog and two almost grown-up children. Erik is fiſteen and still goes to school. His sister Anna is already a student who still lives at home. When the parents, pet dog in tow, set off on a sailing trip to foreign climbs, the children are leſt to fend for themselves and given a first taste of freedom. The seemingly pleasant, sensible teenagers soon grow bored however, whereupon they come up with ever more obscure dares and play computer games until late at night, whilst Erik falls in love and starts to neglect his studies. This seemingly careless existence is replaced by a sense of fear when the Skype calls with mum and dad suddenly come to an end. Even though the film’s title suggests otherwise, RODINNÝ FILM isn’t an entertaining watch for the whole family. Instead the plot focuses on excessive demands and neglect in a well-to-do, seemingly functioning family, the kind you see all across Europe. Director Olmo Omerzu develops an experimental arrangement of sorts in order to expose and dissect the protagonists’ family structure. His minimalist and highly focused approach tells a suspense-packed tale, full of unexpected twists and turns. RODINNÝ FILM follows on from the success of the Prague-based director’s successful début PŘÍLIŠ MLADÁ NOC (2012), which screened at the Berlinale Forum, and represents a further evolution of his signature style. CF
Format / Format DCP, Farbe / colour, 90 min Drehbuch / Script Olmo Omerzu Kamera / Photography Lukás Milota Ton / Sound Florian Marquardt Schnitt / Editing Janka Vlcková Ausstattung / Set Design Iva Němcová Darsteller / Cast Karel Roden, Vanda Hybnerová, Daniel Kadlec, Jenovéfa Boková, Eliška Křenková, Martin Pechlát Produzent / Producer Jiří Konečný Produktion / Production Endorfilm Co-Produktion / Co-Production 42film GmbH, Arsmedia; Rouge International, Punkchart Films Kontakt / Contact Cercamon Sebastien Chesneau Majara 1 #903 Dubai Marina PO BOX 113 222 Dubai United Arab Emirates Tel.: +971.566.06.38 24 sebastien@cercamon.biz www.cercamon.bi
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ŠIŠKA DELUXE SISKA DELUXE SISKA DELUXE Jan Cvitkovič Slowenien | Slovenia 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Jan Cvitkovič – geboren 1966 in Tolmin, Jugoslawien (Slowenien). Schon während seines Archäologie-Studiums, das er 1999 abschloss, verfasste er preisgekrönte Drehbücher und war erfolgreich als Schauspieler tätig. Sein Spielfilmdebüt KRUH IN MLEKO gewann 2001 in Cottbus den Spezialpreis der Jury. 2005 gewann ODGROBADOGROBA die Lubina für den besten Film. Jan Cvitkovič – born 1966 in Tolmin, Yugoslavia (Slovenia). While being a student of archaeology (he graduated in 1999), he began to write prize-winning screenplays and won acclaim as an actor. His feature film debut KRUH IN MLEKO won the Special Prize of the Jury at the FilmFestival Cottbus in 2001. In 2005, ODGROBADOGROBA won the Lubina for the best film.
Filme / Movies KRUH IN MLEKO (2001, Cottbus 2001) SRCE JE KOS MESA (2003, short, Cottbus 2004) ODGROBADOGROBA (2005, Cottbus 2005) ARCHEO (2011, Cottbus 2012)) STO PSOV (2012, short, Cottbus 2012)
Die drei Männer kennen sich noch aus der Schulzeit. Keiner von ihnen hatte bisher viel Erfolg im Leben. Ausgerechnet in ihrer direkten Nachbarschaſt, in dem verarmten Plattenbauviertel Šiška in Ljubljana wollen sie jetzt eine Pizzeria eröffnen. Zunächst geht alles schief, aber dann kommt der große Erfolg. Die drei Freunde sind nie wirklich aus der armseligen Neubausiedlung in Ljubljana herausgekommen. Sie sind nicht mehr die Jüngsten, aber auch nie richtig erwachsen geworden und halten sich mit diversen Jobs mehr schlecht als recht über Wasser: Mile, eigentlich ein kluger Kopf, lebt immer noch bei seiner Mutter und lernt mit ihr die Stadtpläne fremder Hauptstädte auswendig. Fedr, der frühere Skinhead, ist geschieden und hat eine kleine Tochter, und Zekir der Dritte im Bunde, war vor einiger Zeit noch Punk. In den Räumen der kleinen Schneiderei einer verstorbenen Tante wollen sie jetzt das Geschäſt ihres Lebens aufbauen und allen finanziellen und privaten Sorgen ein Ende setzen: Eine Pizzeria soll der kulinarische Renner im Viertel werden. Zunächst geht alles schief. Es kommen keine Kunden, das Restaurant hat wenig Charme und die drei frischgebackenen Restaurantbesitzer werden hin und wieder von ihren alten Gewohnheiten eingeholt. Erst als Jana in ihre Leben tritt, kommt die Wende. Sie gibt den Anstoß zu mehr Mut und Kreativität und überzeugt die drei von einer unkonventionellen Geschäſtsidee – ŠIŠKA DELUXE: „Bestell eine Pizza und alles, was dir sonst zum Glück noch fehlt, werden wir dir noch besorgen.“ Das Geschäſt läuſt glänzend, dem ganzen Viertel geht es besser, aber sind Mile, Fedr und Zekir am Ende wirklich glücklicher? Eine bittersüße und sehr menschliche Komödie über ganz einfache Menschen. WMH
Three childhood friends who, though they’re now grown-ups, have little by way of success to look back on. Nevertheless they resolve to open a pizzeria in the run-down Ljubljana neighbourhood of Šiška. Though the project initially appears doomed to fail, they refuse to lose heart, full of belief in the virtues of patience. These three friends have never really managed to escape the working-class district of Šiška, with its high-rise residential buildings; having struggled over the years to keep their heads above water with the help of various odd jobs they’re certainly not kids anymore, but they’ve also not really managed to grow-up. Mile is probably the smartest of the three; he still lives at home with his mother, with whom he studies maps of foreign cities. Once a skinhead, Fyodor is now divorced with a young daughter whilst Zekir, the third link in the chain, was until recently a punk. When the small commercial property that once belonged to a recently deceased aunt is vacated they come up with a sure-fire business idea intended to put an end to the trio’s eternal financial and private worries: a pizzeria is to be the neighbourhood’s next culinary success story. Running a business isn’t quite as easy as they imagine however; the restaurant has no charm, the expected crowds of diners stay away and the fledgling restaurant owners struggle to shake off old habits. It is then that Jana appears on the scene and convinces the friends to launch a pizza delivery service, to be named ŠIŠKA DELUXE: “Order a pizza and whatever else that would make you happy right now, we’ll make it happen!” The new business quickly proves a success, bringing a much needed sense of optimism to the community in the process, but are Mile, Fyodor and Zekir really happier than they were before? A bittersweet, down-to-earth comedy. WMH
Format / Format DCP, Farbe / colour, 108 min Drehbuch / Script Jan Cvitkovič Kamera / Photography Jure Černec Ton / Sound Lukas Moudry Schnitt / Editing Dafne Jemeršić Musik / Music Aleksander Pešut-Schatzi Ausstattung / Set Design Vasja Kokelj Darsteller / Cast Žiga Födransperg, David Furlan, Marko Miladinović, Jana Prepeluh Produzent / Producer Andrej Štritof, Aleš Pavlin Produktion / Production Perfo d.o.o. Co-Produktion / Co-Production Evolution Film, Kino Oko Kontakt / Contact Perfo d.o.o. Ales Pavlin Trg MDB 4 1000 Ljubljana Slovenia Tel.: +386.1.232.14 68 ales.pavlin@perfo.si www.perfo.si
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STRANA OZ DAS LAND VoN oZ THE LAND OF OZ Vasiliy Sigarev Russland | Russia 2015 Internationale Erstaufführung | International premiere
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Vasiliy Sigarev – geboren 1977 in Werchnjaja Salda, Sowjetunion. In Nischni Tagil studierte er Pädagogik, bis er sich entschloss, an das Theaterinstitut in Jekaterinburg zu wechseln und Bühnen- und Theaterdichtung zu studieren. Er schrieb und inszenierte zahlreiche Stücke und begann Filme zu drehen, welche erfolgreich auf internationalen Festivals liefen. Vasiliy Sigarev – born 1977 in Verkhnyaya Salda, Soviet Union. He studied pedagogy in Nizhny Tagil until he decided to quit and enter the Yekaterinburg theatre institute and study playwriting. He wrote and staged various plays and started to direct films, which subsequently successfully entered international festivals.
Filme / Movies VOLCHOK (2009) ZHIT (2012) DO SVIDANIYA MAMA (2014)
Ein skurriler Beitrag zum russischen Genre der Neujahrskomödie ist Vasiliy Sigarevs neuester Knaller, in dem Lenka Shabadinova (Gattin Yana Troyanova) reichlich seltsame Bekanntschaſten macht. Dabei tut sich ein Panorama der sexuellen Vorlieben und asexuellen Beziehungen auf, jenseits von Gut und Böse. Sigarev goes comedy. Warum? Die russische Realität, meint er, sei so absurd, die Gesellschaſt so krank, dass eigentlich nur der Ausweg in die Märchenwelt bleibe. Ständig selber noch mehr draufzuhalten, hätte keinen Sinn. Und doch setzt der gern als enfant terrible aus dem Ural gehandelte Theater- und Filmemacher stilistisch sein furchterregend frontales Reality-Kino, wie wir es aus VOLCHOK (2009) und ZHIT (2012) kennen, fort. Auch inhaltlich hält er an seiner Vorliebe für die Psychopathologien und Gewaltexzesse der Landsleute fest. Was im Fall von Lenkas Silvester-Abenteuern auf dem Weg zum Job in einem kleinen Kiosk (wo u. a. Kultfigur Aleksandr Bashirov sein Unwesen treibt) schier unfassbare Dimensionen annimmt. Dieser naiven russischen Provinz-Dorothy, wie das Original aus Oz mit Hündchen, bleibt im Jekaterinburger Zauberland der Mutterflüche nicht nur die Spucke weg. Sie landet im Tiefschnee (umgeben von Knallkörpern) und im Knast (hier von Nutten) und zwischendurch, was sehr viel schlimmer ist, in der unmittelbaren Nähe von „echten Mannsbildern“. Trotz Schutzengel fehlt ihr am Ende das halbe Hirn. Und doch ist sie fröhlich, denn der Mann an ihrer Seite (großartig: Yuriy Kutsenko), selbst auferstanden von den Toten, summt ihr – begleitet von zwei Smartphones – am Krankenbett ein eigens für sie gedichtetes Liedchen. Mag auch die Krankenschwester für den „verfickten Troubadour“ nichts übrig haben – wenn sein „Where love defeats the pain“ ertönt, bleibt kein Auge trocken. BW
This unconventional addition to the ranks to the very Russian genre of new year’s comedies from Vasiliy Sigarev sees Lenka Shabadinova (Sigarev’s wife Yana Troyanova) make a number of unexpected acquaintances. In the process a panorama of sexual obsession and asexual relationships is opened before our eyes, beyond the realm of good and evil. Sigarev forays into the world of comedy. Motivated by the absurdity of contemporary Russia and the collective delusion that has gripped society, he claims that the only escape is that of the fantasy world. Yet saying that this work represents a continuation of the self-styled enfant terrible playwright and film director’s signature style of bone-chilling, head-on realism, as manifested in VOLCHOK (2009) and ZHIT (2012). His predilection for his fellow countrymen’s quirky behaviour and excesses of violence is also on show here, taking on unspeakable dimensions as Lenka gets caught up in a series of adventures on her way to work in a small roadside kiosk (where cult actor Aleksandr Bashirov is also up to no good). This naïve Dorothy from the Russian provinces is not only leſt gobsmacked by this Yekaterinburg wonderland of profanities, but also ends up in deep snow (surrounded by fireworks) and prison (surrounded by prostitutes) and, what’s perhaps worst of all, confronted by everyday men, faults, failings and all. Despite the presence of a guardian angel, this was never an adventure Lenka was going to survive unscathed, and yet she’s happy, since the man at her bedside (wonderfully performed by Yuriy Kutsenko), who has likewise risen from the dead, reads her a self-composed poem accompanied by two smart phones. Though the nurse might not think much of this “bloody poet”, his “Where Love Defeats the Pain” is guaranteed to pull at the viewer’s heartstrings. BW
Format / Format DCP, Farbe / colour, 100 min Drehbuch / Script Vasiliy Sigarev, Andrey Ilenkov Kamera / Photography Dmitriy Ulyukaev Ton / Sound Vladimir Golovnitskiy Schnitt / Editing Dasha Danilova Musik / Music Michael Kovalev Darsteller / Cast Yana Troyanova, Yuriy Kutsenko, Andrejy Ilenkov, Aleksandr Bashirov, Evgeniy Tsyganov, Vladimir Simonov, Inna Churikova, Svetlana Kamynina, Yuliya Snigir Produzent / Producer Sofiko Kiknavelidze Produktion / Production White Mirror Film Company Kontakt / Contact ANT!PODE Sales & Distribution Natalia Arshavskaya Novolesnoy lane 5–38 127055 Moscow Russia Tel.: +7.499.978.73 14 festivals@antipode-sales.biz www.antipode-sales.biz Preise / Awards Prize of the Guild of Film Critics and Film Scholars Elephants Gorin Prize for Best Script – Sochi Film Festival 2015
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SUTAK NoMADEN DES HIMMELS HEAVENLY NOMADIC Mirlan Abdykalykov Kirgisistan | Kyrgyzstan 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Mirlan Abdykalykov – geboren 1982. Von 1999 bis 2004 studierte er Journalismus an der Nationaluniversität Kirgisistans in Bischkek, schauspielerte jedoch bereits mit acht Jahren. Ab 2004 war er als Regieassistenz für Begym Film Studio tätig. 2008 gründete er Selkinchek Productions, die Dokumentar-, Kurz-, Werbefilme sowie Videos für soziale Medien produziert. SUTAK ist sein Spielfilmdebüt. Mirlan Abdykalykov – born 1982. From 1999–2004 he studied journalism at the Kyrgyz National University in Bishkek, having already taken up acting at the age of eight. Upon graduation he took up employment as an assistant director at the Begym Film Studio. In 2008, he founded Selkinchek Productions, which produces commercials, short and documentary films, as well as social network videos. SUTAK is his debut feature film.
Filme / Movies PENCIL AGAINST ANTS (2010, short)
Sittengemälde aus dem kirgisischen Hochgebirge. Eine Familie – Großvater, Großmutter, Mutter, Enkeltochter – trotzt den Launen der Natur und der Versuchung, in die Stadt zu gehen. Eine Liebeserklärung der Filmemacher an die Heimat und eine Warnung vor der Zerstörung der Natur und Traditionen. Eine Nomadenfamilie – der alte Hirte Tabyldy, seine Frau Karachach, die Schwiegertochter Shaiyr und die 7-jährige Enkelin Umsunai – lebt auf einer abgelegenen Hochebene in den kirigisischen Bergen und hütet Pferde. Shaiyrs Mann ertrank vor vielen Jahren im nahen Fluss, doch aus Verbundenheit blieb sie bei ihren Schwiegereltern in den Bergen. Ihr Sohn studiert in der Stadt und besucht sie nur, wenn es seine Verpflichtungen zulassen. Dort scheint die Zeit stehen geblieben zu sein: Die Familie lebt im Einklang mit – und Demut vor – der Natur und den Mythen und Legenden ihrer Vorväter. Ein Leben in scheinbarer Harmonie. Doch mit den aufkeimenden zarten Gefühlen Shaiyrs zum Meteorologen Ermek von der nahe gelegenen Wetterstation, und sich nahenden Baufahrzeugen zeichnen sich bereits die ersten langsam aufkommenden Veränderungen ab, die vom alten Hirten als lebensbedrohlich empfunden werden. Es ist, als ob mit jedem zerstörten Stück Natur ein Teil der eigenen Seele verschwindet. Dieser nachdenkliche, poetische Film mit atemberaubend schönen Bildern der Berglandschaſten ist eine Warnung vor der Zerstörung der Natur, eine Momentaufnahme vom Schwinden Jahrhunderte alter Traditionen und eine Hommage an die Heimat des Regisseurs. SWS
A poetic work from the Kyrgyz mountains. A family of nomads, spanning three generations, braves the unpredictability of mother nature and resists the temptation to move to the city. A filmmaker’s declaration of love to his homeland, as well as a cautionary tale on the destruction of nature and the loss of a people’s traditions. A family of nomads; the elderly shepherd Tabyldy, his wife Karachach, the couple’s daughter-in-law Shaiyr and seven-year-old granddaughter Umsunai dwell high in the remote mountains of Kyrgyzstan where they herd horses. Shaiyr’s husband drowned in a mountain river many years ago. Aſterwards, out of a sense of attachment, she remained with her deceased husband’s family. Here time appears to have stood still; they live in harmony with nature and a sense of humility towards the myths and legends of their forefathers. A seemingly harmonious existence, were it not for Shaiyr taking a sudden liking for newcomer Ermek, an employee at the nearby meteorological office. Yet it’s the appearance of heavy machinery on the horizon that ultimately represents an existence-threatening omen of change, with every piece of land lost akin to the family losing a part of its soul. This reflective, poetic film, shot to an awe-inspiring backdrop, is a cautionary tale on the destruction of nature, a snapshot from a period in which a people’s century-old traditions appear under threat and ultimately an ode to the director’s homeland. SWS
Format / Format DCP, Farbe / colour, 81 min Drehbuch / Script Aktan Arym Kubat, Ernest Abdyjaparov Kamera / Photography Talant Akynbekov Ton / Sound Murat Ajiev, Bakyt Niyazaliev Schnitt / Editing Murat Ajiev, Eldiar Madakim Musik / Music Murzali Jeenbaev Ausstattung / Set Design Adis Seitaliev Darsteller / Cast Tabyldy Aktanov, Jibek Baktybekova, Taalaikan Abazova, Anar Nazarkulova, Jenish Kangeldiev, Myrza Subanbekov Produzent / Producer Sadyk Sher-Niyaz Produktion / Production Aitysh Film Co-Produktion / Co-Production Oy Art Film Producing Company Kontakt / Contact Pluto Film Distribution Network GmbH Jana Wolff Bayreuther Straße 9A 10789 Berlin Germany Tel.: +49.30.2191.82 20 info@plutofilm.de www.plutofilm.de Preise / Awards FEDEORA Award – Karlovy Vary 2015
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SZERDAI GYEREK MITTWoCHSKIND THE WEDNESDAY CHILD Lili Horváth Ungarn, Deutschland | Hungary, Germany 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Lili Horváth – geboren 1982 in Budapest, Ungarn. 2001 bis 2002 studierte sie Film in Paris und schloss 2009 ihr Film- und Fernsehregiestudium an der Universität für Theater und Film in Budapest ab. 2005 besuchte sie die Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg. SZERDAI GYEREK ist ihr Spielfilmdebüt. Lili Horváth – born 1982 in Budapest, Hungary. She studied film in Paris from 2001–2002 and continued with a course in television and film directing at the University of Theatre and Film in Budapest, graduating in 2009. In 2005 she attended the Potsdam-Babelsberg Film and Television Academy “Konrad Wolf”. SZERDAI GYEREK is her debut feature film.
Filme / Movies VAKÁCIO (2006, short) USZODAI TOLVAJ (2007, short) BUDAPEST OSTROMA, IV. RÉSZ (2007, doc) NAPSZÚRÁS (2009, short)
Maja ist gerade neunzehn, im Heim aufgewachsen, hat ein Kind und versucht, sich ein eigenes Leben aufzubauen. Sie will den Sohn aus dem Heim holen, dafür setzt sie alle Kraſt ein. Aber die alte Bindung an den Kindsvater und ihr eigener Charakter stehen ihr im Weg. Seit einem Jahr ist Maja volljährig und aus dem Kinderheim ins eigene Leben entlassen. Ihren vierjährigen Sohn Krisztian musste sie zurücklassen, bis sie sich eine Existenz geschaffen hat. Maja ist zäh, mal drastisch, mal zärtlich und sucht ihre Chance. Als sie von einem Existenzgründungsprogramm des Gemeindezentrums erfährt, bewirbt sie sich und will einen Waschsalon eröffnen. Mit Wäsche kennt sie sich aus, dafür war sie im Heim zuständig. Kredit und Beratung sind allerdings an Regeln gebunden und Reglementierungen machen Maja aggressiv. Trotzdem kann sie sich arrangieren, denn sie hat ein konkretes Ziel vor Augen: Sie will ihr Kind zu sich holen und mit ihm und Krisz, dem Kindsvater als Familie zusammenleben. Krisz ist im gleichen Heim aufgewachsen und lebt von kleinen Einbrüchen. Sein Kind interessiert ihn wenig und Verantwortung ist nicht seine Sache. Auch Maja gegenüber ist er mal gleichgültig, mal krankhaſt eifersüchtig und oſt einfach abwesend. Für Maja entwickeln sich die Dinge langsam in eine gute Richtung, sogar eine neue Liebe bahnt sich an. Aber ihre alte Bindung an Krisz wird ihr zum Verhängnis. In ihrem in Karlovy Vary prämierten Debütfilm erzählt Lili Horváth die Geschichte von Maja aus ihrem ebenfalls mehrfach ausgezeichneten Diplomfilm NAPSZÚRÁS weiter, die im Kinderheim sehr früh Mutter wurde. Mit der jungen Kinga Vecsei gelingt der Regisseurin das Porträt einer jungen Frau, die trotz ihres destruktiven Charakters und widriger Umstände ihren Weg geht. KF
Though only recently having turned nineteen, Maja has a child from a childhood spent in an orphanage and is now faced with the difficult task of starting afresh. Though she does everything in her power to regain custody of her son, residual ties to the child’s father and her self-destructive character represent formidable obstacles to overcome. Having come of age a year ago, Maja finally earned the right to release from the orphanage she spent her childhood in; her son has to remain there however, until she is able to scrape together the necessary financial means to raise a child. Fluctuating between moments of affection and hysteria, she tenaciously searches for a chance and, on learning of a scheme aimed entrepreneurs, resolves to open a laundromat; she was responsible for laundry in the orphanage aſter all. The loans and advice on offer are tied to rules and regulations however, Maja’s pet hate. Nevertheless she accepts the plan for the good of her family, even though the child’s father Krisz, a minor criminal with whom she shared her childhood, appears anything other than interested in her plans. Despite Krisz’s general sense of indifference and occasional bouts of jealousy Maja’s life appears to be changing for the better, and a new love would even appear to be in the air. Unfortunately however old habits, and relationships, ultimately die hard. Lili Horváth’s debut film, which won Karlovy Vary’s East of the West competition, continues the tale of Maja, with whom audiences may well be familiar from the director’s award-winning dissertation film NAPSZÚRÁS. Assisted by this noteworthy debut performance from Kinga Vecsei, the director successfully manages to depict a young woman who cuts her own path in defiance of a highly destructive character and a set of unfavourable circumstances. KF
Format / Format DCP, Farbe / colour, 94 min Drehbuch / Script Lili Horváth Kamera / Photography Róbert Maly Ton / Sound Csaba Major Schnitt / Editing Dániel Szabó Musik / Music Gábor Presser Darsteller / Cast Kinga Vecsei, Zsolt Antal, Thuróczy Szabolcs, Ede Kovács, Enikő Börcsök Produzent / Producer Károly Fehér Produktion / Production Popfilm Co-Produktion / Co-Production DETAiLFILM, Filmpartners Kontakt / Contact HNFF World Sales Klaudia Androsovits Róna utca 174 1145 Budapest Hungary Tel.: +36.1.461.13 51 klaudia.androsovits@filmalap.hu www.hnffworldsales.com Preise / Awards Best Film – Karlovy Vary 2015
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FestivalKatalog // Wettbewerb Spielfilm/Feature Film Competition
TRI DENA VO SEPTEMVRI DREI TAGE IM SEPTEMBER THREE DAYS IN SEPTEMBER Darijan Pejovski Mazedonien, Kosovo | Republic of Macedonia, Kosovo 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Darijan Pejovski – geboren 1983 in Jugoslawien (Mazedonien). Er studierte Film- und Fernsehregie an der Fakultät für darstellende Kunst an der Universität Skopje. Zudem schreibt er Drehbücher und führte bei Kurzfilmen Regie. TRI DENA VO SEPTEMVRI ist sein Spielfilmdebüt. Darijan Pejovski – born 1983 in Yugoslavia (Republic of Macedonia). He graduated from the Department of Film and TV directing at the Faculty of Dramatic Arts in Skopje and has written and directed several short films. TRI DENA VO SEPTEMVRI is his debut feature film.
Filme / Movies OKOLU 3 MINUTI (2002, short) CITY BUS SYMPHONY (2003, short) 15 SEKUNDI (2004, short) FIFTEEN SECONDS (2005, short) PORAKA (2006, short) 409 (2013, short)
Zwei Frauen lernen sich im Zug kennen. Die eine ist auf der Flucht vor der Polizei, die andere kehrt an den Ort ihrer Kindheit zurück. Die eine ist Prostituierte, die andere Tochter eines ehemaligen Ministers. Ihr Weg führt sie in ein abgelegenes Dorf voller dunkler Geheimnisse. Auf dem Straßenstrich in Skopje entpuppt sich ein vermeintlicher Freier als ein entschlossener Handlanger eines Zuhälters. Panisch und im Affekt ersticht Marika den Mann, der versucht, sie zu vergewaltigen. Sie flüchtet. Im Zug lernt sie eine Frau in ihrem Alter kennen: Jana, der sie kurzerhand folgt. Nach Janas anfänglichem Widerstand freunden sich die beiden Frauen an. Jana hingegen ist auf dem Weg in das Dorf, in dem sie als Kind oſt mit ihrer Zwillingsschwester die Ferien verbrachte. Ihr Vater – ein Minister der Nach-Tito-Ära – besaß dort ein Jagdhaus und hatte begonnen, ein Hotel zu bauen, das jedoch nie fertiggestellt wurde. Heute sind Janas Eltern tot und ihre Zwillingsschwester hat das Land verlassen. Da sie als 14-Jährige durch einen Unfall in ein jahrelanges Koma fiel, kann sich Jana nicht an die letzten Jahre mit ihrer Familie und den Zusammenbruch Jugoslawiens erinnern. Genz, der Sohn des Ladenbesitzers und Janas Retter von damals, ist heute Polizist in dem Dorf und macht nebenbei Geschäſte mit der Mafia, die aus dem halbfertigen Hotel ein Luxusbordell machen will. Als er erfährt, dass Janas vermeintliche Freundin als Mörderin gesucht wird, erpresst er sie – eine Entscheidung, die er noch bereuen wird. Ein ruhig erzählter und fein gestrickter psychologischer Thriller, der nach und nach dunkle Geheimnisse der Vergangenheit zu Tage treten lässt. Dabei beleuchtet Darijan Pejovski die Rolle der Frau in einer patriarchalisch geprägten Gesellschaſt und einhergehende Symptome wie Repressionen, Gewalt und sexuellen Missbrauch. WMH
Two women meet on the train. One of them, a prostitute, is on the run from the police, whilst the other, the daughter of a prominent politician, is returning home in order to get even. Fate leads them both to a remote village clouded by dark secrets. Whilst curb crawling in Skopje a potential suitor turns out to be a pimp's right-hand man. In the heat of the moment Marika pulls a knife in order to defend herself. On the run she encounters Jana, the daughter of a post-Tito-era politician on her way to a now ramshackle hunting lodge that once belonged to her father; having nowhere else to go, Marika attaches herself to the her new acquaintance. Despite some early misgivings the two soon become friends. A lakeside hotel, construction of which her father initiated and didn’t live to complete, now belongs to Jana. Today both of her parents are dead and her twin sister has emigrated. Jana can remember neither her teen years, nor the collapse of Yugoslavia since she suffered a serious accident on a construction site at the age of fourteen, as a result of which she spent years in a coma. Genz, the son of a local store-owner and her saviour back then, today is a policeman in a near-abandoned village. He is hand in glove with the local Mafia, who plan to transform the half-finished hotel into a luxury brothel and thus want to acquire the property from Jana and her sister. He learns that Jana’s new friend is wanted for murder and proceeds to blackmail her, not reckoning with the fact that Jana herself has returned for revenge. A calmly narrated and intricately constructed psychological thriller complete with repressions, violence and sexual abuse. WMH
Format / Format DCP, Farbe / colour, 90 min Drehbuch / Script Darijan Pejovski, Igor Ivanov Kamera / Photography Dimo Popov Ton / Sound Igor Popovski Schnitt / Editing Vladimir Pavlovski Musik / Music Aleksandar Pejovski Ausstattung / Set Design Snežana Ponjavić Muca Darsteller / Cast Irena Ristić, Kamka Tocinovski, Adem Karaga, Milica Stojanova, Salaetin Bilal Produzent / Producer Tomi Salkovski Produktion / Production Skopje Film Studio Co-Produktion / Co-Production Ikone Studio Kontakt / Contact Skopje Film Studio Tomi Salkovski Slavejko Arsov 15 1000 Skopje Republic of Macedonia Tel.: +39.92.329.65 15 salkovski@sfs.mk www.skopjefilmstudio.mk
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ZVIZDAN MITTAGSSoNNE THE HIGH SUN Dalibor Matanić Kroatien, Slowenien, Serbien | Croatia, Slovenia, Serbia 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
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Dalibor Matanić – geboren 1975 in Zagreb, Jugoslawien (Kroatien). Er studierte Fernsehregie an der Akademie für Schauspielkunst an der Universität Zagreb. Nach mehreren Kurzfilmen drehte er 2000 sein Spielfilmdebüt BLAGAJNICA HOCE ICI NA MORE, welches mehrfach ausgezeichnet wurde und auf seinem eigenen Drehbuch basiert. Dalibor Matanić – born 1975 in Zagreb, Yugoslavia (Croatia). He holds a degree in film and television directing from the Academy of Dramatic Art in Zagreb. After shooting several short subjects, he made his award-winning feature debut BLAGAJNICA HOCE ICI NA MORE in 2000, based on his own screenplay.
Meisterhaſt erzählt der kroatische Regisseur drei Liebesgeschichten zwischen einer Serbin und einem Kroaten im Zeitraum von 1991 und 2011. Dabei gelingt es ihm, den Wahnsinn des Bürgerkrieges emotional nachvollziehbar für die große Leinwand in bestechenden Bildern zu erzählen. Es ist ein wunderschöner Sommertag 1991. Die Serbin Jelena und ihr kroatischer Freund Ivan verbringen einen unbekümmerten Tag am See. Es soll ihr letzter Tag in der Provinz werden, denn schon morgen wollen sie gemeinsam nach Zagreb und so dem Mief ihrer Dörfer entfliehen. Doch mit dem Einzug serbischer Soldaten bricht sich jahrelang aufgestauter Hass seine Bahn und aus Nachbarn werden Todfeinde. Dalibor Matanić beginnt seinen Episodenfilm in trügerisch schönen Sommerbildern. Die zweite Episode setzt 2001 ein. Zwei Serbinnen, Mutter und Tochter, kehren in ihr zerstörtes Dorf zurück. Ein junger Kroate setzt ihr Haus wieder instand. Zwischen ihm und der jungen Serbin findet kaum verbale Kommunikation statt. Und doch entsteht zwischen beiden eine leidenschaſtliche, erotische Spannung, die sich einfach entladen muss. Aber die Toten auf beiden Seiten stehen zwischen ihnen. Auch 20 Jahre nach dem Ausbruch des Krieges kann ein junger Student seinen kroatischen Eltern immer noch nicht gestehen, dass er eine Serbin liebt, die sogar ein Kind von ihm hat. Lieber flüchtet er seit Jahren in die Großstadt. Gespielt werden die Hauptfiguren in allen Episoden von Tihana Lazović und Goran Marković. Beide verfügen über eine breite darstellerische Palette. Sie können ebenso verliebt-romantisch wie hasserfüllt-leidenschaſtlich agieren und tragen diesen emotional komplexen Film durch ihr wuchtiges Spiel. JT
Filme / Movies STRETNO (1998, short, doc) BAG (1999, short, doc) TISINA (2000, short) BLAGAJNICA HOCE ICI NA MORE (2000, Cottbus 2000) SUSA (2002, short, Cottbus 2002) 100 MINUTA SLAVE (2004) MAJKA ASFALTA (2010) Format / Format ĆAĆA (2011) DCP, Farbe / colour, 123 min MAJSTORI (2013) Drehbuch / Script Dalibor Matanić Kamera / Photography A masterfully-narrated tale of three love affairs between Marko Brdar a Serbian and Croatian covering the period 1991–2011. Ton / Sound In the process, assisted by eye-catching imagery, the Dora Filipović Croatian director manages to provide cinema audiences Schnitt / Editing with an emotional understanding of the madness behind Tomislav Pavlić the civil war. Musik / Music A wonderful summer day in 1991; Jelena, a Serb, and her Croatian boyfriend Ivan swim without a care Alen Sinkaut, Nenad Sinkauz in the world. They intend it to be the last day they Darsteller / Cast spend in this provincial backwater, for aſterwards the Tihana Lazović, Goran Marković, plan is to escape and head to Zagreb. It is at this very Nives Ivanković, Dado Ćosić, moment that Serbian soldiers appear, turning erstwhiStipe Radoja, Trpimir Jurkić le neighbours into deadly enemies as a long-accumulaProduzent / Producer ted sense of injustice is unleashed. The idyllic summer Ankica Jurić Tilić imagery with which Dalibor Matanić’s anthology film Produktion / Production starts out thus proves deceptive. Kinorama The second episode takes place in 2001. A mother Co-Produktion / Co-Production and daughter, both Serbian, return to a destroyed villaGustav film, SEE Film Pro ge, where a young Croatian helps restore their damaKontakt / Contact ged house. Though barely a word is spoken between Cercamon him and the young Serbian woman, an impassioned Sebastien Chesneau sexual tension develops between the two that needs Majara 1 to find an outlet; that is, were it not for the reproach 903 Dubai Marina of the war dead that stands between them. P.O. BOX 113 222 We then cut closer to the present day; though reDubai gardless of the fact that twenty years have passed sinUnited Arabs Emirates ce the outbreak of the war, a young student is still unable to admit to his parents that he loves a Serb, who’s Tel.: +971.566.06.38 22 furthermore the mother of his child. Instead he decides sebastien@cercamon.biz to seek refuge in the city. In all three episodes the www.cercamon.biz protagonists are played by Tihana Lazović and Goran Marković, both of whom are blessed with remarkable acting talents. At times playfully in love, at others imbued with hatred, they carry this emotionally complex film with absorbing passion. JT
Preise / Awards Jury Prize – Cannes 2015 Best Festival Film, Best Director, Best Actress (Tihana Lazović) u. a. – Pula Film Festival 2015
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ČO SME ROBILI PRED TÝM, AKO SME ŠLI SPOLU NA KAKAO WAS WIR TATEN, BEVoR WIR ZUSAMMEN KAKAo TRANKEN WHAT WE DID BEFORE WE DRANK COCOA TOGETHER
PA PA PA PA PA PA
DZIEŃ BABCI oMATAG GRANDMA’S DAY
PUTESHESTVIYE FEDORA PO MOSKVE NACHALA XXI VEKA FEDoRS REISE DURCH MoSKAU AM ENDE DES 21. JAHRHUNDERTS FEDOR’S JOURNEY THROUGH MOSCOW AT THE TURN OF THE XXI CENTURY
IF I HAD IT MY WAY I WOULD NEVER LEAVE IF I HAD IT MY WAY I WoULD NEVER LEAVE IF I HAD IT MY WAY I WOULD NEVER LEAVE
RAISA RAISA RAISA
INSULA AKA BOAT TRIP DIE INSEL oDER: DIE BooTSPARTIE THE ISLAND AKA BOAT TRIP
SVETLYACHOK GLÜHWÜRMCHEN FIREFLY
KAMASZKOR VÉGE ENDE DER PUBERTäT END OF PUBERTY
VIDDALIK FoRT AWAY
OGASAVARA oGASAVARA OGASAVARA
W NAROŻNIKU IN DER ECKE IN THE CORNER Z ŁÓŻKA POWSTAŁEŚ IM BETT ERSCHAFFEN FROM BED THOU AROSE
Wettbewerb KurzSpielfilM Short FEATURE Competition
FestivalKatalog // Wettbewerb Kurzspielfilm/Short Feature Competition
Wettbewerb Kurzspielfilm Short FEATURE Competition
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er Wettbewerb Kurzfilm stellt aktuelle osteuropäische Produktionen mit einer Laufzeit bis ca. 30 Minuten vor. Bevorzugt werden jüngere Filmemacher, die in diesem Genre ihr Talent unter Beweis stellen. Aus rund 210 eingereichten Filmen wurden 13 Beiträge aus neun Ländern Mittelund Osteuropas ausgewählt, die in Sujet und Stilistik ein breites thematisches, kulturelles und formales Spektrum bieten. Erstmalig präsentieren wir den Wettbewerb in drei Programmen, denn die kurzen Filme werden immer länger. Auffallend in diesem Jahr ist, dass zunehmend das Genre der Erzählung untergeordnet wird und Mischformen entstehen: Elemente aus Animation- und Dokumentarfilm mischen sich in die Spielhandlungen. Das ist wunderbar, weil meistens kurzweilig, anregend und besser auf den Punkt gebracht. So weiß man in SVETLYACHOK/FIREFLY nicht mehr zu unterscheiden zwischen Inszenierung und Realität, wir fühlen uns wie Voyeure im Leben der Protagonistin. Und Z ŁÓŻKA POWSTAŁEŚ/FROM BED THOU AROSE aus Polen greiſt zu Elementen der Animation, um schnell und knackig ein ganzes Leben zu durchlaufen. OGASAVARA erzählt in kleinen Episoden das Leben eines jungen Paares, ähnlich einem Animationsfilm, und dadurch näher an dessen Innenwelt IF I HAD IT MY WAY I WOULD NEVER LEAVE aus Serbien fühlt sich an wie ein Standbild und lässt uns so besonders eindrücklich erleben, was es heißt, Flüchtling in der Fremde zu sein. Das Ende einer Liebe ist in VIDDALIK/AWAY in einer kleinen Szene präzise erfasst. Und die lange Reise der Heldin in RAISA lässt uns spüren, in welcher emotionalen Not die junge Frau ist. Wir begegnen einer konsequenten Boxerin in W NAROŻNIKU/IN THE CORNER, reisen mit Fedor in PUTESHESTVIYE FEDORA PO MOSKVE NACHALA XXI VEKA/ FEDOR’S JOURNEY THROUGH MOSCOW AT THE TURN OF THE XXI CENTURY durch ein aufgeregtes Moskau der Zukunſt und erleben eine ungewöhnliche Generation-Clash-Komödie (DZIEŃ BABCI/GRANDMA’S DAY). Freundschaſt und Freiheit werden zelebriert in ČO SME ROBILI PRED TÝM, AKO SME ŠLI SPOLU NA KAKAO/WHAT WE DID BEFORE WE DRANK COCOA TOGETHER. Unterschiedlichste Familienkonflikte erzählen PA PA, INSULA AKA BOAT TRIP/THE ISLAND AKA BOAT TRIP und KAMASZKÓR VÉGE/END OF PUBERTY. Alle Filme des Wettbewerbs Kurzspielfilm erleben in der Cottbuser „Langen Nacht der kurzen Filme“ ihre internationale oder deutsche Erstaufführung. Über die Vergabe des Hauptpreises und des Spezialpreises entscheidet eine dreiköpfige internationale Jury. KF
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he Short Film Competition features productions of east European origin with a running time of no more than thirty minutes, the intention being to provide a platform for the discovery and promotion of up-and-coming filmmakers. Selected from approximately two-hundred and ten submissions, this year’s programme section features thirteen films from nine Central- and East European nations which represent a vast spectrum in terms of subject matter and stylistic approach. This year’s competition is divided into three programme sections for the first time, short films are getting longer aſter all! A noticeable trend this year is the increasing subordination of genre to plot, the result of which is a multitude of hybrid works, as elements of animated and documentary film start to appear in short format works. This is a wonderful thing, since these very elements are oſten the source of entertainment and suspense, whilst allowing the director to more effectively get to the heart of the matter. Thus in SVETLYACHOK/FIREFLY the viewer is no longer able to distinguish between fiction and reality, whilst Z ŁÓŻKA POWSTAŁEŚ/FROM BED THOU AROSE from Poland makes use of elements of animation in order to generate the impression of a life passing before the viewer’s eyes. OGASAVARA narrates a number of minor episodes from the life of a young couple, similar to an animated film and thus closer to the protagonists’ inner feelings. IF I HAD IT MY WAY I WOULD NEVER LEAVE from Serbia has the feel of a freeze frame, thus emphatically communicating what it means to be a refugee in foreign lands. VIDDALIK/AWAY only needs one scene to precisely capture the end of love, whilst the arduous journey of RAISA speaks volumes of the emotional distress the heroine finds herself in. We furthermore accompany a persistent female boxer in W NAROŻNIKU, travel to a futuristic Moscow in PUTESHESTVIYE FEDO-
RA PO MOSKVE NACHALA XXI VEKA/FEDOR’S JOURNEY THROUGH MOSCOW AT THE TURN OF THE XXI CENTURY, and experience an unconventional generation-gap comedy in DZIEŃ BABCI/GRANDMA’S DAY. Friendship and freedom are celebrated in ČO SME ROBILI PRED TÝM, AKO SME ŠLI SPOLU NA KAKAO/WHAT WE DID BEFORE WE DRANK COCOA TOGETHER, whilst PA PA, INSULA AKA BOAT TRIP/THE ISLAND AKA BOAT TRIP, and KAMASZKÓR VÉGE/ END OF PUBERTY tell family tales that couldn’t be more different. All of the above-mentioned works will premiere on international and/or German cinema screens within the framework of the Long Night of the Shorts. A three-member jury will decide on the winners of this programme section’s main and special awards. KF
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ČO SME ROBILI PRED TÝM, AKO SME ŠLI SPOLU NA KAKAO WHAT WE DID BEFoRE WE DRANK CoCoA ToGETHER WHAT WE DID BEFORE WE DRANK COCOA TOGETHER Aramisova Tschechische Republik, Slowakei | Czech Republic, Slovakia 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Aramisova – geboren 1973 in Žilina, Tschechoslowakei (Slowakei). 2004 gründete er das internationale Kunstmagazin Panic Button. 2008 begann er sein Regie-Studium an der FAMU in Prag und seine ersten Filme wurden auf zahlreichen internationalen Festivals ausgezeichnet. Sein Spielfilmdebüt DĚCKA Z VÝCHODU (2014) wurde u. a. auf dem Thessaloniki IFF ausgezeichnet. Er verstarb im Juni 2015. Aramisova – born 1973 in Žilina, Czechoslovakia (Slovakia). In 2004, he founded the international art magazine Panic Button. In 2008, he began studying film directing FAMU, Prague. His first films received numerous awards at several international festivals. His feature debut DĚCKA Z VÝCHODU (2014) won at Thessalonikii IFF. He tragically died in June 2015.
Filme / Movies NORA SA MI PÁČI (2009, short) CAGEY TIGERS (2011, short) VYBIKA (2012, short) DĚCKA Z VÝCHODU (2014)
Drei kecke Mädels leben ungezügelt ihre Jugend aus, brezeln sich auf, feiern, sind provokant. Ein Missverständnis stellt ihr Trio infernale abrupt auf die Probe. Monika, Missy und Retro verbindet nicht nur ihr frivoler Lebensstil. Sie sind sich bis zur erotischen Berührung nahe. Da kreuzt zu nächtlicher Stunde Retros Vater ihre Pfade. Es kommt zu falschen Anschuldigungen, woraufhin Missy bestraſt wird. Weil Stolz den Weg zur Vergebung versperrt, ist ihr Freundschaſtsbund in Gefahr. Und da kommen ein Traum, ein Tape und Kurt Cobain ins Spiel. Eine ästhetisch anziehende Coming-of-Age-Episode über Freundschaſt und Vertrauen. Das letzte Werk eines zu früh verstorbenen Regie-Talents. JG
Three boldfaced girls live a carefree existence; they dress up, party and eternally provoke. Suddenly however a misunderstanding puts this infernal trio to the test. Monika, Missy and Retro have more than a frivolous lifestyle in common; they at times appear close in a way that goes beyond friendship. It’s at this point that Retro’s father stumbles upon the girls at dark, whereupon it comes to false accusations. The way to forgiveness blocked by a mutual sense of pride, the girls’ friendship appears under threat, at which point a dream, a tape and Kurt Cobain enter the picture. A visually-impressive coming-of-age tale on friendship and trust that proved to be the last work of a talented director who met a tragically early death. JG
Format / Format DCP, Farbe / colour, 33 min Drehbuch / Script Aramisova Kamera / Photography Jan Vlnas, Daniel Souček, Aramisova Ton / Sound Tomaš Sokol Schnitt / Editing Roman Tesáček, Aramisova Musik / Music La Femme, Chinatown Ausstattung / Set Design Jitka Šívrová, Klára Suchá Darsteller / Cast Bielka, Monika Midriaková, Anna Drdová Produzent / Producer Michal Kráčmer Produktion / Production FAMU – Film and TV School of Academy of Performing Arts Co-Produktion / Co-Production Fly United, Barrandov Studios Kontakt / Contact FAMU – Film and TV School of Academy of Performing Arts Michal Kráčmer Smetanovo nábřeží 2 116 65 Prague Czech Republic Tel.: +420.602.83.83 88 kracmer@gmail.com www.famu.cz
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DZIEŃ BABCI oMATAG GRANDMA’S DAY Miłosz Sakowski Polen | Poland 2015 Internationale Erstaufführung | International premiere
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Miłosz Sakowski – geboren in Gdynia, Polen. Studierte Journalismus und arbeitete fünf Jahre als Reporter für den Nachrichtensender TVN24. Währenddessen schuf er Kurzgeschichten und Dokumentationen. Nach der Erkenntnis, lieber Geschichten zu erzählen, anstatt über sie zu berichten, begann er ein Studium an der Filmschule Gdynia. Miłosz Sakowski – born in Gdynia, Poland. He studied journalism and worked as a reporter for the Polish news channel TVN24 for five years. Meanwhile, he created short narratives and documentaries. After realizing that he would rather tell stories than merely report on them; he left television to study at Gdynia Film School.
Filme / Movies UPLOAD (2013, short) NIEZŁOMNI (2014, short, doc)
Ein Skinhead will eine alte Frau um ihr Geld betrügen. Aber die Oma ist schlau und hat andere Pläne. Ein sehr vergnüglicher Film über eine Vereinbarung der speziellen Art. Was haben eine alte Frau und ein Skinhead gemeinsam? Er könnte ihr Enkelsohn sein. Doch hier erhofft sich ein Kleinkrimineller schnelles Geld von einer schwachen Frau. Diese Großmutter ist allerdings nicht schwach, sondern schlau. Und sie braucht krankheitsbedingt Hilfe. So treffen kriminelle Energie und Notstand von beiden Seiten aufeinander. Sie tricksen und betrügen und kommen sich doch näher. Eine sehr vergnügliche Geschichte, die ganz nebenbei auch von den sozialen Problemen unserer Zeit erzählt. KF
A skinhead intends to cheat an elderly woman out of her money. She is smart however, and doesn’t intend to have the wool pulled over her eyes. An entertaining film on a highly unusual agreement. What do an elderly woman and a skinhead have in common? He could be her grandson, and yet this minor criminal hopes to make a quick buck at the expense of a seemingly fragile woman. She is anything other than fragile however, in fact she’s rather craſty, and it is thus that criminal energy and a state of emergency collide. They both play tricks and attempt to manipulate one another, yet end up finding common ground in the process. An enjoyable tale which furthermore touches upon a number of contemporary social problems. KF
Format / Format DCP, Farbe / colour, 30 min Drehbuch / Script Miłosz Sakowski, Marcin Kubawski Kamera / Photography Kacper Zieliński Ton / Sound Piotr Pastuszak Schnitt / Editing Miłosz Sakowski Musik / Music Mikołaj Szatko Ausstattung / Set Design Łukasz Brodowicz Darsteller / Cast Anna Dymna, Mateusz Nędza, Łukasz Simlat Produzent / Producer Leszek Kopeć, Jerzy Rados Produktion / Production Gdynia Film School Kontakt / Contact Gdynia Film School Plac Grunwaldzki 2 81–372 Gdynia Poland Tel.: +48.58.624.39 78 info@gsf.pl www.gsf.pl Preise / Awards Best Short Film – Two Riversides Film and Art Festival 2015 Best Short Narrative – Sopot Film Festival 2015
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FestivalKatalog // Wettbewerb Kurzspielfilm/Short Feature Competition
IF I HAD IT MY WAY I WOULD NEVER LEAVE IF I HAD IT MY WAY I WoULD NEVER LEAVE IF I HAD IT MY WAY I WOULD NEVER LEAVE Marko Grba Singh Serbien | Serbia 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Marko Grba Singh – geboren 1988 in Belgrad, Jugoslawien (Serbien). Er lebte in London und absolviert zurzeit sein letztes Studienjahr an der Faculty of Dramatic Arts in Belgrad. Seine Kurz- und Kurzdokumentarfilme liefen in den vergangenen Jahren bereits auf zahlreichen internationalen Festivals. Marko Grba Singh – born 1988 in Belgrade, Yugoslavia (Serbia). He lived in London and is currently on his master year of film directing at the Faculty of Dramatic Arts in Belgrade. His short films and short documentaries have been screened at several festivals worldwide over the past few years.
Filme / Movies SAMO ŠTO NISMO (2011, short) KASNO SMO SE SRELI (2012, short, doc) BLEDO (2013, short, doc) SNUPI (2013, short) PLESAĆEŠ PONOVO (2013, short) BLEDO (2013, short, doc) THESE MOMENTS WILL SHINE (2014, short) ABDUL AND HAMZA (2015, short)
Sie haben tausende Kilometer hinter sich. Heimat, Familie und Freunde haben sie zurückgelassen und ihre Zukunſt ist ungewiss. Zwei afrikanische Flüchtlinge auf ihrem Weg durch Europa. Sehr dokumentarisch nähert sich der Film seinen Figuren und lässt sich in lang stehenden Bildern Zeit für Porträts und Details. Einer der Männer singt ein Lied, das von der fernen Heimat erzählt – ein klanglicher Kontrast zur herbstlichen Kargheit der Felder und der Leere ihrer Unterschlüpfe. Wohin ziehen die beiden, in welches Land werden sie im Laster geschleust? Der Soundtrack gibt dazu Hinweise und macht die aktuell viel diskutierte Fluchtroute etwas greifbarer. JG
Having leſt behind home, family and friends these two African refugees have travelled thousands of kilometres across Europe and yet the future remains uncertain. Taking a documentary-like approach this film makes use of long takes in order to portrait and detail its protagonists. One of the men sings a song, which speaks of his distant homeland; a striking contrast to the autumnal sombreness of the surrounding fields and the void of their temporary shelter. Which border will be the next they are smuggled across whilst hidden in the back of a lorry? The soundtrack gives clues as to the answer, whilst the film makes the currently much-discussed European migration routes more tangible to a wider audience. JG
Format / Format DCP, Farbe / colour, 16 min Drehbuch / Script Marko Grba Singh Kamera / Photography Marko Milovanović Ton / Sound Milan Andjelović, Branko Topalović Schnitt / Editing Marko Grba Singh Musik / Music Arsen Dedić Darsteller / Cast Abdul Akin, Hamza Amash Produzent / Producer Zoran Popović Produktion / Production Faculty of Dramatic Arts Co-Produktion / Co-Production Stud AVP – TEMPUS Kontakt / Contact Faculty of Dramatic Arts Nenad Popović Bulevar umetnosti 20 11070 Belgrade Serbia Tel.: +381.11.214.65 32 nenad.popovic@fdu.bg.ac.rs www.fdu.edu.rs Preise / Awards Best Student Film – Belgrade Documentary and Short Film Festival 2015
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INSULA AKA BOAT TRIP DIE INSEL oDER: DIE BooTSPARTIE THE ISLAND AKA BOAT TRIP Ozana Nicolau Rumänien | Romania 2015 Internationale Erstaufführung | International premiere
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Ozana Nicolau – geboren 1983 in Bukarest, Rumänien. Sie ist Alumna des Berlinale Talent Campus und der LocarnoSommerakademie. 2011 absolvierte sie ihr Regiestudium an der Nationaluniversität für Film und Theater in Bukarest. Ihr Abschlussfim ÎNTRE PRIETENI lief und wurde auf zahlreichen internationalen Filmfestivals ausgezeichnet. Ozana Nicolau – born 1983 in Bucharest, Romania. She is an alumnus of the Berlinale Talent Campus and of the Locarno Summer Academy, and graduated from the National University of Theatre and Film in Bucharest at directing in 2011. Her graduation film ÎNTRE PRIETENI was presented and awarded at several international festivals.
Filme / Movies EU ŞI SORA MEA (2010, short) ÎNTRE PRIETENI (2011, short)
Die jugendliche Eliza paddelt mit ihrem Verehrer zum Ferienhaus der Eltern. Siehe da, das Liebesnest ist bereits besetzt und Papa ist nicht allein. Alle versuchen, die prekäre Situation zu überspielen. Doch schnell kommt es zwischen dem gereizten Vater und Elizas Freund zum Eklat. Gekränkt legt dieser wieder vom Steg ab. Das Mädchen bleibt zurück und konfrontiert die Ehebrecher hartnäckig mit ihrem Recht auf eine glückliche Familie. Als der Vater sich von der egoistischsten Seite zeigt, bleibt ihr nur noch ein dramatischer Rückzug, um ihn zum Handeln zu zwingen. JG
Eliza paddles together with her admirer to her parents’ holiday home. The love nest is already occupied however, and dad’s not alone. Though all those present try to play down the awkward situation, tensions run high and an argument soon ensues between her short-tempered father and Eliza’s boyfriend. Aggrieved, the young man hits the road, leaving behind Eliza to confront the two adulterers with her right to a happy family. When her father puts his selfish instincts on display she has no option but to sound a dramatic retreat, which in turn forces her father’s hand. JG
Format / Format DCP, Farbe / colour, 21 min Drehbuch / Script Ozana Nicolau Kamera / Photography Luchian Ciobanu Ton / Sound Iulian Christian Nunu Schnitt / Editing Roxana Maraloiu Tănase Musik / Music Robbin and the Backstabbers Ausstattung / Set Design Toma Costin, Gabi Ranete Darsteller / Cast Diana Bogdan, Sorin Cocis, Andreea Mateiu, Ioan Cortea Produzent / Producer Sorin Botoșeneanu Produktion / Production National University of Drama and Film Bucharest Kontakt / Contact National University of Drama and Film Bucharest Simona Mantralian Strada Matei Voievod 75–77 021452 Bucharest Romania ri@unatc.ro www.unatc.ro
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KAMASZKOR VÉGE ENDE DER PUBERTäT END OF PUBERTY Fanni Szilágyi Ungarn | Hungary 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
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Fanni Szilágyi – geboren 1986 in Ungarn. Sie ist an der Universität Kaposvár ausgebildete Fotografin und absolvierte anschließend ein Kamerastudium an der Universität für Theater und Filmkunst in Budapest. Sie führte bei Kurzfilmen sowie Videoclips Regie und stellt Fotografien aus. Fanni Szilágyi – born 1986 in Hungary. She graduated from the University of Kaposvár as photographer and continued to study cinematography at the University of Theatre and Film Arts in Budapest. She has directed several shorts, video clips, and had numerous exhibitions as a photographer.
Filme / Movies LILI (2012, short) FEHÉR FARKAS (2015, short)
Eine frisch-freche Coming-of-Age-Geschichte über Zwillingsschwestern in der Konkurrenz um eine Erfahrung mit dem anderen Geschlecht. „Ich bin depressiv, sie ist bulimisch“, so stellen sich die Zwillingsschwestern Tünde und Xenia einem Jungen vor, der sie im Schwimmbad anquatscht. Sie langweilen sich und wären gern woanders. Tünde ist dicker als die Schwester und ein bisschen neidisch auf sie. Jetzt auch, denn der Junge flirtet mehr mit Xenia. Er lockt beide an einen einsamen See und provoziert sie. Prompt gibt es Stress zwischen den beiden. Aber nichts kann sie ernsthaſt entzweien, schon sitzen sie und tuscheln über ihre neuesten Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht. KF
An audacious coming-of-age tale on a rivalry between twin sisters and an experience with the opposite sex. “I’m depressed, she’s bulimic”, thus the twin sisters Tünde and Xenia introduce themselves to a youngster who plucks up the courage to speak to them at the swimming pool. They’re bored and dream of a life elsewhere. Tünde is more rotund than her sister and thus a little jealous, no more so than now, as the boy appears a lot more interested in Xenia. He entices both sisters to a secluded lake and proceeds to antagonise them; they argue, but nothing can cause them to fall out for long. Soon they sit side-by-side again and talk in whispers of their latest adventures with the opposite sex. KF
Format / Format DCP, Farbe / colour, 13 min Drehbuch / Script Fanni Szilágyi Kamera / Photography Kristóf Becsey, Nándor Gulyás Ton / Sound Dorka Mezo, András Pongor, István Baranyai, Bálint Zándoki, Dávid Bodnár Schnitt / Editing Ágnes Grünvalszky, Szabolcs Kővári Ausstattung / Set Design Zsófia Tasnádi, Ildikó Tihanyi Darsteller / Cast Liza Kárpáti, Zita Szenteczki, Renátó Olasz, Judit Dobos, Sándor Szűcs Produzent / Producer Miklós Bosnyák Produktion / Production University of Theater and Film Arts Budapest Kontakt / Contact Daazo Genovéva Petrovits Pákozdi tér 1148 Budapest Hungary Tel.: +36.205.01.55 31 genoveva.petrovits@daazo.com www.daazo.com Preise / Awards Best Hungarian Shortfilm – Friss Hús Budapest 2015
FestivalKatalog // Wettbewerb Kurzspielfilm/Short Feature Competition
OGASAVARA oGASAVARA OGASAVARA Tato Kotetishvili Georgien | Georgia 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
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Tato Kotetishvili – geboren 1987 in Sowjetunion (Georgien). Er studierte Kamera an der Shota Rustaveli Universität für Theater und Film in Tiflis, bevor er ab 2008 an der Staatlichen Hochschule für Film, Fernsehen und Theater in Łódź studierte. Er arbeitet als Kameramann und ist Fotograf, dessen Bilder u. a. in Russland, Aserbaidschan und Georgien ausgestellt werden. Tato Kotetishvili – born 1987 in Soviet Union (Georgia). He attended the cinematography course at the Shota Rustaveli Theatre and Film University in Tbilisi before studying cinematography at the Polish National Film School in Łódź, Poland. He has worked as cinematographer on numerous films and as photographer whose photos have been exhibited in Russia, Azerbaijan and Georgia.
Filme / Movies ARBUZ (2012, short)
Eine Mischung aus Alltag, Momentbildern, bewegter Malerei und liebevoller Ironie werden verwoben zu einem szenischen Fantasieteppich, der vom ganz normalen Leben erzählt. Murad und Masha wollen heiraten. Sie fragen bei den Nachbarn um Geschenke an und arrangieren aus Huhn, Stall und Apfelbaum ihr zukünſtiges Zuhause. Manchmal hat Masha Angst, dann sagt Murad: „Ich bin doch bei dir.“ Das geht aber selten gut aus. Oder es gipfelt in einem prachtvollen bewegten Stillleben. KF
An inter-mixture of snap-shots of everyday existence, stop frame techniques and heartfelt irony is interwoven here to a fantasy carpet that speaks of a perfectly normal life. Murad and Masha want to get married. They request giſts from their neighbours and arrange the few modest possessions they own into a future home. Occasionally Masha has her doubts, at which point Murad reassures her that he’ll always be by her side. It generally doesn’t work however, or the conflict resolves itself in a magnificent stationary shot. KF
Format / Format DCP, Farbe / colour, 9 min Drehbuch / Script Nikoloz Mdvivani, Tato Kotetishvili Kamera / Photography Tato Kotetishvili Ton / Sound Nikoloz Paniashvili Schnitt / Editing Tato Kotetishvili Musik / Music Nodar Nozadze, Nika Paniashvili Ausstattung / Set Design Papuna Papaskiri Darsteller / Cast Murad Ispiryan, Anuka Zedginidze, Paruir Vadoyan, Nikala Sukhorukov Produzent / Producer Anna Dziapshipa Produktion / Production Sakdoc Film Kontakt / Contact Sakdoc Film Anna Dziapshipa Aleksandre Kazbegi Avenue 24 0106 Tbilisi Georgia Tel.: +995.577.44.32 72 anna@sakdoc.ge www.sakdoc.ge
FestivalKatalog // Wettbewerb Kurzspielfilm/Short Feature Competition
PA PA PA PA PA PA Valērijs Oļehno Lettland | Latvia 2015 Internationale Erstaufführung | International premiere
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Valerijs Olehno – geboren 1985 in Rīga, Sowjetunion (Lettland). Er ist ursprünglich Tänzer und Choreograph zeitgenössischen Tanzes und arbeitete in Lettland und ganz Europa. 2014 schloss er sein Regiestudium an der Latvian Academy of Culture mit einem Master ab und ist zudem Drehbuchautor zahlreicher experimenteller und Fiction-Kurzfilme. Valerijs Olehno – born 1985 in Rīga, Soviet Union (Latvia). He comes from a choreographic background and has been involved in contemporary dance in Latvia and Europe over the last decade. In 2014, he graduated from the Latvian Academy of Culture with a master’s degree in film directing. He is the author of numerous experimental and fiction short films.
Filme / Movies DABAS BĒRNI (2009, short) ISTABAS (2011, short) ATSAITES PUNKTS (2012, short) MANS PUIKA (2012, short) ARGUMENTS (2013, short) MARIA I. (2013, short) TEJĀTERIS (2014, short) PULSS (2014, short)
Ein Vater kommt aus dem Knast, ist ein ganzer Kerl und will seinen Sohn sehen und es jetzt besser machen. Doch der Sohn macht es ihm nicht leicht. Er fühlt sich alleingelassen vom Vater und dem Stiefvater ausgeliefert, einem Looser, einem cholerischen Wachmann. Hartnäckig sucht der Vater die Nähe zum Sohn. Er lässt sich nicht abschütteln und greiſt schließlich auf sein altes Milieu zurück, um den Jungen und seine Freunde zu beeindrucken. Das gelingt ihm prompt, aber der Preis ist hoch. KF
A father is released from prison; he’s a regular fellow and wants to do things better this time around. His son doesn’t make life easy for him however. He feels doubly abandoned, firstly by his father, and secondly to the despotism of his deadbeat step-father, a short-tempered security guard. The father doggedly attempts to gain the trust of his son, refusing to be shaken off and ultimately resorting to his past circle of friends in an attempt to impress the boy and his friends. He swiſtly reaches his goal, but at what price? KF
Format / Format DCP, Farbe / colour, 24 min Drehbuch / Script Valērijs Oļehno Kamera / Photography Aigars Sērmukšs Schnitt / Editing Sandra Alksne, Valērijs Oļehno Musik / Music Inokentijs Marpils, Triana Park, Madcon, Massive Attack, Bonobo Ausstattung / Set Design Ilze Vanaga Darsteller / Cast Andros Keišs, Aldis Liepiņš, Oskars Vīksne Produzent / Producer Antra Cilinska Produktion / Production Jura Podnieka studija Co-Produktion / Co-Production Latvian Academy of Culture Kontakt / Contact Latvijas Kultūras akadēmija Ludzas iela 24 1003 Rīga Latvia Tel.: +371.671.401 75 dainis@kinozeme.lv www.kinozeme.lv
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FestivalKatalog // Wettbewerb Kurzspielfilm/Short Feature Competition
PUTESHESTVIYE FEDORA PO MOSKVE NACHALA XXI VEKA FEDoRS REISE DURCH MoSKAU AM ENDE DES 21. JAHRHUNDERTS FEDOR’S JOURNEY THROUGH MOSCOW AT THE TURN OF THE XXI CENTURY Aksinya Gog Russland | Russia 2014 Internationale Erstaufführung | International premiere
Aksinya Gog – geboren 1990 in Moskau, Sowjetunion. Sie war Schülerin von Dmitry Krymov an der Russischen Akademie für Theaterkunst in Moskau, wo sie studierte, um Schauspielerin und Theaterkünstlerin zu werden. Später begann sie ein Regiestudium an der VGIK in Moskau unter Vladimir Menshov und schloss dieses 2014 mit Auszeichnung ab. Aksinya Gog – born 1990 in Moscow, Soviet Union. She attended Dmitry Krymov’s course at the Russian University of Theatre and Arts in Moscow, where she studied to be an artist and actress for the theatre. She later went on to study film directing on Vladimir Menshov’s course at the VGIK in Moscow and graduated with honours in 2014.
Filme / Movies DA. NET. NE ZNAYU (2010, short) V POISKE (2011, short) OPASNAYA ZONA (2011, short) KAK ZHE MNE NADOYELI TVOI CHUDESA (2011, short) SHURUPOVERT (2012, short) SEMIYA (2013, short)
Ein Junge wird bei einer unbekannten Tante zwischengeparkt. Schnell bringen Zuckerwatte und alte Milchzähne ihre Seelen zusammen, während die Welt langsam aus den Fugen gerät. Der eigenwillige Fedor ist so etwas wie der Kleine Prinz aus Saint-Exupérys gleichnamiger Erzählung. Er geht mit erstaunlicher Neugier durchs Leben und sieht mit dem Herzen. Allerdings ist sein Universum nicht ein fernes Planetensystem, sondern das heutige Moskau. Hier geschieht auch Wundersames: Oberflächlich Liebende fallen einem mysteriösen Virus zum Opfer und Autos fahren rückwärts. Eine gefühlvoll erzählte Geschichte mit absurdem Humor, die zudem brillant fotografiert ist. JG
A youngster temporarily finds home with a hitherto unknown aunt. Whilst the world around them threatens to fall apart at the seams, these two are soon brought together with the help of candy floss and baby teeth. Headstrong Fedor is something like Saint-Exupéry’s Little Prince, as he heads through life with remarkable curiosity and an ability to see with his heart. His universe isn’t one of distant planets however, but instead that of modern-day of Moscow. This is aſter all also a place where curious happenings occur, as infatuated lovers fall victim to a mysterious virus and cars drive backwards. A soulfully narrated tale complemented by an absurd sense of humour and wonderful photography. JG
Format / Format DCP, Farbe / colour, 24 min Drehbuch / Script Aksinya Gog, Svetlana Chernikova Kamera / Photography Eugene Kozlov Ton / Sound Ruslan Hussein Schnitt / Editing Aksinya Gog Musik / Music Ivan Lubennikov Ausstattung / Set Design Lyubov Ivanova Darsteller / Cast Timothy Shubin, Maria Smolnikova Produzent / Producer Anton Sazonov Produktion / Production After Hours Films Co-Produktion / Co-Production Mimesis Films Kontakt / Contact After Hours Films Anton Sazonov Russia Tel.: +7.909.947.98 14 antony.sazonov@gmail.com
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FestivalKatalog // Wettbewerb Kurzspielfilm/Short Feature Competition
RAISA RAISA RAISA Pavel Cuzuioc Republik Moldau, Österreich | Republic of Moldova, Austria 2015 Welturaufführung | World premiere
Pavel Cuzuioc – geboren 1978 in Chișinău, Sowjetunion (Republik Moldau). Er studierte in Bukarest, Rumänien, Jura und schloss sein Studium an der Nationaluniversität der Republik Moldau in Chișinău ab. 2000 zog er nach Wien, wo er Internationale Studien an der Diplomatischen Akademie in Wien studierte. 2003 studierte er Regie und Filmproduktion an der Filmakademie in Wien und arbeitet heute als Filmemacher. Pavel Cuzuioc – born 1978 iin Chișinău, Soviet Union (Republic of Moldova). He studied law in Bucharest, Romania, and graduated from the State University of Moldova. In 2000, he moved to Vienna where he took a Post-Graduate Diploma in International Studies at the Diplomatic Academy. From 2003, he took courses on film directing and film production at the Vienna Film Academy and since then has been working as a filmmaker.
Filme / Movies DOINA GROPARILOR (2011, doc) TROIS FEMMES DE MOLDAVIE (2006, medium, doc)
Eine junge Frau reist an einem Wintertag in die Stadt. Dort hofft sie, etwas zu bekommen, das sehr wichtig für ihr weiteres Leben sein könnte. In der Morgendämmerung macht sich eine junge Frau auf den Weg. Sie will in die Stadt, zunächst im Dunkeln, zu Fuß zur Bushaltestelle. Nach einer langen Busfahrt sucht sie in der Stadt nach einer fremden Adresse. Es ist eine wichtige Reise für sie und sie weiß nicht, was sie erwartet. Eine Frau öffnet die Tür. Ohne Termin? Sie hätte wenigstens anrufen sollen. Geld ist nicht nötig, Termine sind gratis. Aber Raisa wird warten müssen, bis sie an der Reihe ist. Sehr einfühlsam und genau wird dieser Moment im Leben einer krebskranken Frau erzählt. KF
The journey of a young woman to a hitherto unknown address in the city on a winter’s day. There she is to receive something that will go a long way towards determining her future. A young woman sets off at the break of dawn. She’s on her way to the bus stop, from there she has a long bus journey to the city ahead of her, and then the search for an address she’s never visited before. It's a momentous journey into the unknown. A woman opens the door. No appointment? She could have at least called. Money isn’t necessary, they’re free of charge. Raisa does have to wait until it’s her turn however. A meticulous and highly insightful portrayal of a far-reaching moment in the life of a cancer sufferer. KF
Format / Format DCP, Farbe / colour, 15 min Drehbuch / Script Pavel Cuzuioc Kamera / Photography Michael Schindegger Ton / Sound Marin Turea Schnitt / Editing Pavel Cuzuioc Ausstattung / Set Design Vasiluța Vasilache Darsteller / Cast Cristina Flutur, Maria Sagaidac Produzent / Producer Pavel Cuzuioc Produktion / Production Pavel Cuzuioc Co-Produktion / Co-Production Michael Schindegger Filmproduktion Kontakt / Contact Pavel Cuzuioc Kohlgasse 9/13 1050 Vienna Austria Tel.: +43.699.1710.50 24 p.cuzuioc@gmail.com www.pavelcuzuioc.com
FestivalKatalog // Wettbewerb Kurzspielfilm/Short Feature Competition
SVETLYACHOK GLÜHWÜRMCHEN FIREFLY Natalya Nazarova Russland | Russia 2015 Welturaufführung | World premiere
Eine junge Frau, ihre Briefmarken, ihre Freunde und das Meer. Ein feinfühlig und lebendig erzähltes Porträt eines Außenseiterlebens mitten unter uns. Yana erzählt von ihren Briefmarken, von den wunderschönen Bildern darauf und den Reisen durch die Welt, die sie erlauben. Das verbindet sie mit Kolya, der täglich zum Tee bei ihr vorbeischaut. Manchmal ist auch Petr dabei, wenn sie am Meeresstrand spazieren gehen und toben. Yana mag es, zu warten: auf den Vater zum Beispiel, der Seemann ist. Sie ist zufrieden mit ihrem Leben – alles dreht sich um sie, sie strahlt Kraſt und Klarheit aus – auch wenn ihre Behinderung ihr manches versagt. Was ist an SVETLYACHOK inszeniert, was dokumentarisch? Egal – es ist ein FILM. KF
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Natalya Nazarova – geboren 1969 in Ramenskoje, Sowjetunion. Von 1991 bis 1995 wurde sie an der Russischen Akademie für Theaterkunst (GITIS) in Moskau im Bereich Gesang ausgebildet. Danach war sie Musicaldarstellerin, tourte in Theatergruppen und nahm Filmmusik auf. Sie ist zudem Schauspielerin und arbeitete als Regieassistentin. Natalya Nazarova – born 1969 in Ramenskoye, Soviet Union. From 1991–1995, she attended the Russian University of Theatre Arts (GITIS) in Moscow receiving vocal training. She performed lead roles in musicals, toured with theatrical groups, and recorded soundtracks. She also worked as an actress, and assistant director.
A young woman speaks of her stamps, her friends and the sea. A finely felt, spirited portrait of an outsider in our midst. Yana speaks of her stamps, the wonderful images and the journeys around the world they make possible. All of this connects her with Kolya, who drops by for a cup of tea day in day out. Occasionally Peter also comes along, and then they go for a walk by the sea. Yana doesn’t mind waiting, for her father for example, a sailor. Even though her disability complicates matters she has an attitude to life that emanates strength and clarity. What is staged, what is documentary? Ultimately these questions miss the point, for it’s a FILM. KF
Format / Format DCP, Farbe / colour, 20 min Drehbuch / Script Natalya Nazarova Kamera / Photography Artyom Chernov Ton / Sound Dimitry Kasyan Schnitt / Editing Alexander Ermolin Musik / Music Vyacheslav Osyminin Ausstattung / Set Design Andrey Kireev Darsteller / Cast Maria Smolnikova, Vladimir Svirsky, Artyom Sokolov Produzent / Producer Marina Makarova Produktion / Production Independent Production Centre VERUM Kontakt / Contact Independent Production Centre VERUM Lucy Yakovleva Proezd Shokalskogo 22 127642 Moscow Russia Tel.: +7.915.295.04 37 yakovleva.lucy@gmail.com
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FestivalKatalog // Wettbewerb Kurzspielfilm/Short Feature Competition
VIDDALIK FoRT AWAY Kateryna Gornostai Ukraine | Ukraine 2014 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Kateryna Gornostai – geboren 1989 in Luzk, Sowjetunion (Ukraine). Sie studierte erst Biologie und später Journalismus an der Nationalen Universität in Kiew. Anschließend studierte sie an der Schule für Dokumentarfilm und -theater in Moskau und kehrte danach nach Kiew zurück. Zurzeit beschäftigt sie sich mit pädagogischen Dokumentarprogrammen und eigenen Dokumentationen und Spielfilmprojekten. Kateryna Gornostai – born 1989 in Lutsk, Soviet Union (Ukraine). She studied biology, and later journalism at the Kiev Mohyla Academy. Later she graduated from the School of the Documentary Film and Theater in Moscow, and returned to Kiev. She is currently engaged in educational documentary programmes and own documentary and fiction films projects.
Filme / Movies MIZH NAMY (2013, short, doc) MYRNI PROTEST MASHI (2014, short, doc) ZUBY LENINA (2014, short, doc) SKRIZ’ MAYDAN (2015, short, doc)
Zu Gast im Bett eines jungen Pärchens – Vogelperspektive. Sie möchte Sex, er möchte schlafen. Als sie nicht locker lässt, fallen entscheidende Fragen. „Liebst du mich noch?“, fragt Ira Eugene nach drei Jahren Ehe. Sie spürt, dass das erste Feuer bereits verglüht ist. Hinter der Wand hört man seine Eltern, es geht um Klempner und die Fernbedienung. Ein trübes Szenario, in dem Ira nicht enden will. Sie sehnt sich nach Leidenschaſt und sucht das offene Gespräch. Eugene wiegelt zunächst mit pragmatischen Floskeln ab. Kriegen sie noch die Kurve? Die Kamera ist nah dran und die intimen Dialoge regen zum Nachdenken über Liebe und Partnerschaſt an. JG
A chance visit to a young couple in bed, from a bird’s eye view. She wants sex, he wants to sleep. Pivotal questions are raised when she refuses to let up “Do you actually love me?” Ira asks Eugene, three years into their marriage. She senses that those first passions have long died down. Through the wall we can hear his parents; everyday discussions of plumbers and who should have the remote control. A dismal scenario with no end in sight; she longs for passion and wants a frank discussion, whilst Eugene attempts to appease her with empty words. Can they still turn the corner? A series of intimate, thought-provoking discussions on love and relationships. JG
Format / Format DCP, Farbe / colour, 11 min Drehbuch / Script Kateryna Gornostai, Dmytro Krasnyi Kamera / Photography Kateryna Gornostai Ton / Sound Kateryna Herasymchuk Schnitt / Editing Kateryna Herasymchuk Darsteller / Cast Viktoriya Myronyuk, Andryi Palatnyi Produzent / Producer Kateryna Gornostai Produktion / Production Kateryna Gornostai Kontakt / Contact Kateryna Gornostai Saratovska 10 03190 Kiev Ukraine Tel.: +380.9374.86 965 kate.gornostai@gmail.com Preise / Awards Best Ukrainian Film – Lviv International Short Film Festival Wiz-Art 2015 Best Acting Award Viktoriya Myronyuk & Andriy Palatny – Odessa International Film Festival
FestivalKatalog // Wettbewerb Kurzspielfilm/Short Feature Competition
W NAROŻNIKU IN DER ECKE IN THE CORNER Maciej Bartosz Kruk Polen | Poland 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Iza ist ein junges Boxtalent und ihr Vater, der gleichzeitig ihr Trainer ist, kennt die richtigen „Türöffner“ zur Karriere. Aber im Sportgeschäſt ist nichts umsonst. Hartes Training und das Warten auf den Aufstiegskampf. Als endlich die Zusage zum Kampf um den begehrten Gürtel kommt, zeigt sich schnell, dass es einen Haken gibt. In PULP FICTION heißt es: „In der fünſten Runde geht dein Arsch zu Boden.“ Ähnlich sieht der Deal aus, den der Vater eingehen muss. Das will sich die stolze Iza nicht gefallen lassen und kämpſt um ihre Würde. JG
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Maciej Bartosz Kruk – geboren 1985 in Łódź, Polen. Er absolvierte ein Film- und Medienstudium an der Universität Łódź und beteiligte sich am alternativen Theater. Er ist Preisträger internationaler Independent-Filmfestivals und veröffentlichte zahlreiche Fantasy-Geschichten. 2014 schloss er sein Regiestudium an der Filmschule in Gdynia erfolgreich ab. Maciej Bartosz Kruk – born 1985 in Łódź, Poland. Graduate of film and media studies at the University of Łódź. He has been involved in alternative cinema and theatre. He is laureate of multiple awards at independent film festivals and has published numerous fantasy narratives. In 2014, he graduated from the Department of Directing at Gdynia Film School.
A promising young boxer whose trainer happens to also be her father. He’s an experienced coach who knows a lot of important people, but in the world of sport nothing is for free. She’s trained hard and now comes the wait for a championship bout. When Iza finally get the all-clear for her title fight, she quickly discovers that there’s a catch; as the saying goes in PULP FICTION “in the fiſth your ass goes down”, which is strangely reminiscent of the deal her father has agreed to. This proud daughter is having none of that however and fights for her dignity. JG
Format / Format DCP, Farbe / colour, 20 min Drehbuch / Script Maciej Bartosz Kruk Kamera / Photography Wojciech Ostrowski Ton / Sound Wojciech Cwyk Schnitt / Editing Michał Poddębniak Ausstattung / Set Design Sylwia Galon, Miłosz Sakowski Darsteller / Cast Alicja Stasiewicz, Marek Kasprzyk, Maciej Konopiński, Karolina Trębacz, Michał Wojciechowicz, Kamila Bałanda Produzent / Producer Leszek Kopeć, Jerzy Rados Produktion / Production Gdynia Film School Co-Produktion / Co-Production Polish Film Institute Kontakt / Contact Gdynia Film School Plac Grunwaldzki 2 81-372 Gdynia Poland Tel.: +48.58.624.39 78 info@gsf.pl www.gsf.pl
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FestivalKatalog // Wettbewerb Kurzspielfilm/Short Feature Competition
Z ŁÓŻKA POWSTAŁEŚ IM BETT ERSCHAFFEN FROM BED THOU AROSE Bartosz Konopka Polen | Poland 2014 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Bartosz Konopka – geboren 1972 in Myślenice, Polen. Er studierte Filmwissenschaft an der Jagiellonen Universität in Kraków sowie Regie an der Schlesischen Universität in Katowice. Sein Dokumentarfilm KRÓLIK PO BERLIŃSKU wurde 2010 für den Oscar nominiert. Zudem ist er Drehbuchautor und Mitglied der Europäischen Filmakademie. Bartosz Konopka – born 1972 in Myślenice, Poland. He is a graduate of film studies at the Jagiellonian University Kraków and film directing at the Silesian University in Katowice. His documentary KRÓLIK PO BERLIŃSKU was nominated for an Academy Award in 2010. Furthermore, he has been a screenwriter and member of the European Film Academy.
Filme / Movies ZNAJOMI Z WIDZENIA (2001, short) NIEBO NAD EUROPĄ (2003, short, doc) CISZA (2003, short) KRÓLIK PO BERLIŃSKU (2009, doc) LĘK WYSOKOŚCI (2011)
Ein Bett, von oben betrachtet. Wie im Animationsfilm rauscht das Leben eines Mannes an uns vorbei. Eine Zeitreise – ungewohnt und überraschend in Szene gesetzt. „Ich hatte den Eindruck, es war immer dunkel. Im Dunkeln ging ich in die Möbelfabrik und wenn ich zurückkam, war gerade Stromausfall. Dafür hatte man immer Nägel und vor allem seine Ruhe.“ Das war in den Siebzigern. Dann kamen die Krise, der Streik, die Wende, die New Economy, die Mafia und die Konkurrenz. Das Leben ist ein Karussell. Hier ist es ein Bett. KF
A bed, viewed from above. As if it were an animated film, the man’s life flashes before our eyes. A journey through time, unconventional and full of unexpected twists and turns. “I had the impression it was always dark. I made my way to the furniture factory under the cover of darkness and when I came back there was a power cut. Saying that I always had nails, and most importantly my peace and quiet”. That was in the seventies; then there came the crisis, the strike, the fall of the Berlin Wall and then the new economy, with its free market competition and the Mafia. Life’s a merry-go-round. Here it’s a bed. KF
Format / Format DCP, Farbe / colour, 23 min Drehbuch / Script Michał Ogórek, Bartosz Konopka Kamera / Photography Jacek Podgórski Schnitt / Editing Andrzej Dąbrowski Ausstattung / Set Design Katarzyna Masztakow Darsteller / Cast Paweł Domagała, Aleksandra Grzelak, Stanisław Brudny, Tomasz Borkowski Produzent / Producer Anna Wydra Produktion / Production Otter Film Co-Produktion / Co-Production Polish National Bank Kontakt / Contact Krakow Film Foundation Katarzyna Wilk Basztowa 15/8a 31-143 Kraków Poland Tel.: +48.12.294.69 45 katarzyna@kff.com.pl www.kff.com.pl Preise / Awards Best Narrative Short – Brooklyn Film Festival 2015
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FestivalKatalog // u18
4 KÖNIGE 4 KÖNIGE 4 KINGS
GIGANT GIGANT GIANT
CRACHE COEUR RAGING RoSE RAGING ROSE
MUR DIE WAND THE WALL
DIE KATZE DIE KATZE THE CAT
WIR MONSTER WIR MoNSTER WE MONSTERS
Wer ist ein gutes Vorbild fürs Erwachsenwerden, wenn die eigene Mutter unglücklich verliebt ist und der Vater eine neue Familie hat? Romy steckt mitten in der Pubertät. Sie lebt mit ihrer Mutter, die noch verlorener im Leben ist als Romy. Zwischen Sorge und Verachtung spürt sie eine innige Mutter-Tochter-Beziehung, fühlt sich jedoch zunehmend allein. Als ihre Katze verschwindet, sucht sie Zuflucht bei ihrem Vater, bei dessen neuer Familie jedoch auch kein Platz für sie ist. DIE KATZE ist eine Momentaufnahme des Erwachsenwerdens, in der Filmaufnahmen mit experimentellen Animationen und einem hypnotischen Soundtrack kombiniert werden. BB
Who can a youngster turn to for a role-model when her mother has fallen hopelessly in love and her father is occupied with his new family? Romy is forced to go through puberty together with a mother unable to offer her a sense of stability. Despite the concern and contempt Romy senses an intimate mother-daughter relationship, and nevertheless she feels increasingly alone. When her cat disappears she seeks refuge with her father; there is however no space for her with his new family. DIE KATZE is a rite-of-passage snap-shot, in which film footage is skillfully combined with experimental animation and a hypnotic soundtrack. BB
U 18 Deutsch-Polnischer Wettbewerb Jugendfilm U 18 German-Polish Youth Film Competition
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FestivalKatalog // u18
U18 Deutsch-Polnischer Wettbewerb Jugendfilm U18 GERMAN-POLISH YOUTH FILM COMPETITION
D
er U 18-Wettbewerb steht für originelle Filme aus Polen und Deutschland, die ein junges (und jung gebliebenes) Publikum auf Augenhöhe ansprechen. Im Programm präsentieren wir jeweils drei aktuelle Produktionen aus beiden Ländern, davon vier in Spielfilmlänge sowie zwei mittellange Filme, die zusammen als Block gezeigt werden. In manchen Jahren kristallisiert sich ein bestimmtes Thema heraus, das die U 18-Filme wie ein Leitmotiv durchzieht. In diesem Jahr fällt auf, dass in allen Beiträgen das Verhältnis zwischen Jugendlichen und ihren Eltern beleuchtet wird. Wir bekommen verschiedenste Familienkonstellationen zu Gesicht und keine davon entspricht einem funktionierenden Modell verheirateter Eltern mit Kindern. In WIR MONSTER/WE MONSTER lernen wir ein Mädchen kennen, das moralische Grenzen überschreitet, um seine geschiedenen Eltern wieder zusammenzubringen. Die Tragikomödie 4 KÖNIGE/4 KINGS handelt von vier Jugendlichen, bei denen die Familiensituation derart eskaliert ist, dass sie Weihnachten in der Psychiatrie verbringen müssen. Im mittellangen Film DIE KATZE/THE CAT lebt die Protagonistin allein mit ihrer Mutter und man fragt sich, wer hier eigentlich die Erwachsene ist. Auch die polnischen Wettbewerbsbeiträge greifen die Frage auf, welches Verhältnis zwischen der Eltern- und Kindergeneration herrscht. In CRACHE COEUR/RAGING ROSE kommt ein polnischer Vater auf der Suche nach seinem Sohn nach Frankreich und bekommt dort Hilfe von einem Mädchen im Gefühlschaos. Sowohl in MUR/ THE WALL als auch in GIGANT/GIANT geht es um junge Männer, die allein mit ihren Müttern leben. In MUR/THE WALL sucht die Hauptfigur einen Ausweg aus dem sozialen Elend, während der Protagonist in GIGANT/GIANT versucht, sein eigenes Leben von dem seiner Mutter zu lösen. Ist es Zufall, dass das Familienthema in diesem Jahr so stark sichtbar ist? Wie sieht Emanzipation von den Eltern aus in einer Zeit, in der klassische Familienmodelle oſt nicht mehr greifen? Die Beantwortung dieser Fragen überlassen wir unserem Publikum! Wir hoffen, dass der U 18 Wettbewerb auch in diesem Jahr wieder zu einer Plattform für interkulturellen Austausch wird. Unsere Jury, bestehend aus Schülern aus Zielona Góra und Cottbus, wird es nicht einfach haben, sich für den besten Film zu entscheiden. AS/JN
T
he U18 Competition stands for innovative films from Poland and Germany which engage with, rather than lecture to the young (and young at heart). This year, we feature three current productions from both participant countries, four of which are feature-length, and the remaining two, to be shown together, medium-length. Occasionally a certain issue emerges that unites our featured works and serves as a guiding theme for the U18 Competition. This year’s works all deal with parent-child relations and offer insight into a variety of family configurations, none of which correspond to a functional family model of married parents with children. In WIR MONSTER/WE MONSTERS viewers are acquainted with a young girl who oversteps accepted moral boundaries in order to bring her parents together again. The tragicomedy 4 KÖNIGE/4 KINGS features four youths whose domestic lives have escalated to the point that they are forced to spend Christmas in a psychiatric ward. In DIE KATZE/THE CAT, a mid-length production, the protagonist lives together with her mother and the viewer is forced to ask him/herself who of the two is actually a grown-up. This year’s Polish competition contributions also deal with parent-child relations. In CRACHE COEUR/RAGING ROSE a Polish father in search of his son travels to France, where he receives help from a girl herself currently on a roller coaster of emotions. Both MUR/ THE WALL and GIGANT/GIANT feature young men who live alone with their mothers. In THE WALL/ MUR the central character is looking for an escape from social hardship, whilst the protagonist in GIGANT/ GIANT attempts to disassociate his life from that of his mother. Is it a coincidence that family issues have come to the fore this year? What is the state of youth rights in an era in which the traditional model of the family oſten no longer applies? We will leave it up to our festival audiences to answer these questions, in the hope that this year’s U18 Competition will again provide a platform for inter-cultural exchange. Our jury, as ever made up of school children from the towns of Zielona Góra and Cottbus, won't have an easy choice! AS/JN
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FestivalKatalog // u18
4 KÖNIGE 4 KÖNIGE 4 KINGS Theresa von Eltz Deutschland | Germany 2015
Theresa von Eltz – geboren 1978 in Bonn. Sie studierte Geschichte und Politik in Berlin. Nach ihrem Masterabschluss in Geschichte an der Oxford University studierte sie Regie an der National Film and Television School in Beaconsfield, Großbritannien. Zudem führte sie zu prämierten Kurz- und Werbefilmen Regie. 4 KÖNIGE ist ihr Spielfilmdebüt. Theresa von Eltz – born 1978 in Bonn, Germany. She studied history and politics in Berlin. After graduating with an MA in History from Oxford University, she studied fiction direction at the National Film and Television School in Beaconsfield, Great Britain. She has made several awarded short films and commercials. 4 KÖNIGE is her debut feature film.
Filme / Films ZHANNAH & AMELIE (2006, short) DON’T RAIN ON MY PARADE (2006, short) GECKO (2007, short) THE SPACE YOU LEAVE (2008, short) CLOSE (2008, short)
Ausgerechnet kurz vor Weihnachten landet Lara in der Jugendpsychiatrie. Zusammen mit drei anderen Jugendlichen und einem unkonventionellen Psychiater verbringt sie dort ungewöhnliche Feiertage. Statt sich auf Weihnachten zu freuen, hat Lara ganz andere Sorgen. Der Konflikt mit ihren Eltern eskaliert so weit, dass Lara in die Psychiatrie gesteckt wird, wo sie die Feiertage verbringen soll. Dort trifft sie auf drei andere Jugendliche, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Mithilfe eines außergewöhnlichen Psychiaters beginnen die jungen Patienten sich langsam zu öffnen und erleben ein Weihnachtsfest der ganz anderen Art. Eine Tragikomödie über Jugendliche, die ihren eigenen Weg finden müssen. AS/JN
Shortly before Christmas Lara ends up in a youth psychiatric ward. There, together with three fellow inmates and an unconventional psychiatrist, she ends up spending a holiday to remember. Lara has bigger problems to worry about than preparing for Christmas. The conflict with her parents comes to a head when she’s sent to a psychiatric ward over the holiday period. There she meets three fellow adolescents, who couldn’t be more different. Assisted by an extraordinary psychiatrist the young patients begin to open up, as a result of which they sample a most unusual Christmas experience. A tragicomedy on youths forced to find their own path in life. AS/JN
Format / Format DCP, Farbe / colour, 100 min Drehbuch / Script Esther Bernstorff, Theresa von Eltz Kamera / Photography Kristian Leschner Ton / Sound Urs Krüger Schnitt / Editing Anja Siemens Musik / Music Michael Wollny Ausstattung / Set Design Marcus Rinn Darsteller / Cast Jella Haase, Paula Beer, Jannis Niewöhner, Moritz Leu, Clemens Schick, Anneke Kim Sarnau, Victoria Trauttmansdorf, Anna Funke Produzent / Producer Benjamin Seikel Produktion / Production C-Films Deutschland Co-Produktion / Co-Production Tatami Films Kontakt / Contact Port au Prince Pictures GmbH Katharina Webersinke Paul-Lincke-Ufer 44a 10999 Berlin Germany Tel.: +49.30.31.95.54 12 kw@port-prince.de www.port-prince.de
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FestivalKatalog // u18
CRACHE COEUR RAGING RoSE RAGING ROSE Julia Kowalski Frankreich, Polen | France, Poland 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Julia Kowalski – geboren 1979 in Frankreich als Kind polnischer Eltern. Ihre bevorzugten Filmthemen sind Arbeitermilieu, Pubertät, Familie und Sexualität. Ihr Kurzfilm MUSIQUE DE CHAMBRE (2013) lief auf zahlreichen Festivals, u. a. in Clermont-Ferrand, Brest und Recife. CRACHE COEUR ist ihr Spielfilmdebüt. Julia Kowalski – born 1979 in France to Polish parents. Her preferred themes are: the working-class environment, Poland, adolescence, family and sexuality. Her short film MUSIQUE DE CHAMBRE (2013) was selected at many festivals, including Clermont-Ferrand, Brest, and Recife. CRACHE COEUR is her debut feature film.
Filme / Movies MUSIQUE DE CHAMBRE (2013, short) ANTON DANS L’OMBRE (2010, doc) BIENVENUE CHEZ MACIEK (2006, doc) MIEDZYLESIE, AU MILIEU DES BOIS (2003, doc)
Rose trifft Jozef, der auf der Suche nach seinem Sohn ist, einem arroganten Jungen, der auf dieselbe Schule geht wie Rose. Als sie versucht, Kontakt zwischen den beiden herzustellen, verliebt sie sich hoffnungslos. Jozef ist aus Polen nach Frankreich gekommen, um seinen Sohn Roman zu finden. Die 15-jährige Rose versucht ihm zu helfen und kontaktiert Roman, den sie flüchtig aus der Schule kennt. Im Chaos der Gefühle benutzt das aufgewühlte Mädchen die Informationen über den verlorenen Sohn, um ihr eigenes Ziel zu verfolgen und verstrickt sich dabei in einem Spiel um Verführung, Manipulation und Eroberung. Ein emotional aufgeladener Film über sexuelles Verlangen und wie man im Alter von 15 Jahren damit umgeht. AS/JN
Rose meets Jozef, the latter in search of his self-important son, who attends the same school as Rose. On trying to establish contact between the father and son she hopelessly falls in love. Jozef has travelled to France from Poland in order to find his son Roman. Fiſteen-year-old Rose tries to help him establish contact with Roman, with whom she shares but a nodding acquaintance from school. In the subsequent whirlwind of emotions the troubled youngster manipulates the information she receives on the missing son for her own ends, as a result of which she ends up ensnared in a game of seduction, manipulation and conquest. An emotionally-charged film on sexual desire and the attempts of a fiſteen-year-old to come to terms therewith. AS/JN
Format / Format DCP, Farbe / colour, 80 min Drehbuch / Script Julia Kowalski Kamera / Photography Simon Beaufils Ton / Sound Philippe Deschamps Schnitt / Editing Martial Salomon Musik / Music Daniel Kowalski Ausstattung / Set Design Héléna Cisterne Darsteller / Cast Liv Henneguier, Yoann Zimmer, Andrzej Chyra, Artur Steranko, Léa Mesnil Produzent / Producer Mina Driouche, Maria Blicharska Produktion / Production Les Films de Françoise, Donten & Lacroix Films Kontakt / Contact Alpha Violet Keiko Funato 18 rue Soleillet 75020 Paris France Tel.: +33.1.47.97.39 84 keiko@alphaviolet.com www.alphaviolet.com
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FestivalKatalog // u18
DIE KATZE DIE KATZE THE CAT Mascha Schilinski Deutschland | Germany 2014
Mascha Schilinski – geboren 1984 in Berlin. Sie arbeitete als Kinder- und Jugend-Casterin für eine Agentur und absolvierte 2008 die Autorenschule der Filmschule Hamburg und arbeitete als freie Autorin. Seit 2012 studiert sie an der Filmakademie Baden-Württemberg szenische Regie. Mascha Schilinski – born 1984 in Berlin. She worked as a casting agent for children and young adults and graduated from the School of Writers at Hamburg Film Academy in 2008, and subsequently worked as a freelance writer. Since 2012 she has been studying directing at the Film Academy BadenWürttemberg.
Filme / Movies DAS GEFÜHL (2014, exp)
Wer ist ein gutes Vorbild fürs Erwachsenwerden, wenn die eigene Mutter unglücklich verliebt ist und der Vater eine neue Familie hat? Romy steckt mitten in der Pubertät. Sie lebt mit ihrer Mutter, die noch verlorener im Leben ist als Romy. Zwischen Sorge und Verachtung spürt sie eine innige Mutter-Tochter-Beziehung, fühlt sich jedoch zunehmend allein. Als ihre Katze verschwindet, sucht sie Zuflucht bei ihrem Vater, bei dessen neuer Familie jedoch auch kein Platz für sie ist. DIE KATZE ist eine Momentaufnahme des Erwachsenwerdens, in der Filmaufnahmen mit experimentellen Animationen und einem hypnotischen Soundtrack kombiniert werden. AS/JN
Who can a youngster turn to for a role-model when her mother has fallen hopelessly in love and her father is occupied with his new family? Romy is forced to go through puberty together with a mother unable to offer her a sense of stability. Despite the concern and contempt Romy senses an intimate mother-daughter relationship, and nevertheless she feels increasingly alone. When her cat disappears she seeks refuge with her father; there is however no space for her with his new family. DIE KATZE is a rite-of-passage snap-shot, in which film footage is skillfully combined with experimental animation and a hypnotic soundtrack. AS/JN
Format / Format DCP, Farbe / colour, 39 min Drehbuch / Script Mascha Schilinski Kamera / Photography Fabian Gamper Ton / Sound Bernhard Koepke, Adriana Espinal Schnitt / Editing Janina Kaltenböck Musik / Music Annagemina Ausstattung / Set Design Mascha Schilinski Darsteller / Cast Amelie Herres, Lena Lessing Produzent / Producer Ina Blus, Sebastian Johannsen Produktion / Production Filmakademie Baden-Württemberg Kontakt / Contact Filmakademie Baden-Württemberg Ina Blus Akademiehof 10 71638 Ludwigsburg Germany Tel.: +49.171.95.84 391 ina.blus@filmakademie.de www.filmakademie.de
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FestivalKatalog // u18
GIGANT GIGANT GIANT Tomasz Jeziorski Polen | Poland 2015 Internationale Erstaufführung | International premiere
Tomasz Jeziorski – geboren 1986 in Warschau, Polen. Studierte zunächst Kulturwissenschaft an der Universität Warschau und anschließend Filmregie an der Nationalen Filmhochschule in Łódź. Zudem arbeitet er als Videokünstler an Theatern weltweit. 2013 war er Teilnehmer der Locarno Film Akademie. Tomasz Jeziorski – born 1986 in Warsaw, Poland. He graduated in culture studies from the University of Warsaw. Subsequently he started studying film directing at the National Film School in Łódź. He also works in theatres worldwide as video designer. In 2013, he took part in the Locarno Film Academy.
Filme / Movies BRACIA (2005, short) NA PRZEŁAJ (2010, short) MORA (2011, short) KOLOROWE DNI (2012, short) OBÓZ (2012, short, doc) ŻABA (2013, short) OKIENKO DOBREJ POGODY (2014, short, doc)
Auf Kosten seiner eigenen Bedürfnisse unterstützt Bartek seine Mutter, die ihre Gefühle nicht im Griff hat. Doch dann trifft er ein Mädchen, das sein Leben auf den Kopf stellt. Der sechzehnjährige Bartek ist bei seiner Mutter aufgewachsen und hat in ihrem Verhältnis die Rolle des Erwachsenen übernommen, obwohl er sich selbst nach einer Vaterfigur sehnt. Als er ein faszinierendes Mädchen kennenlernt, merkt er langsam, dass er seine eigenen Gefühle und Bedürfnisse vernachlässigt hat. Nachdem eine heimliche Party außer Kontrolle gerät, stellt sich heraus, auf wen er sich wirklich verlassen kann. Ein Punk-Film über die Liebe, der zeigt, wie Beziehungen neu definiert werden. AS/JN
In neglect of his own needs, Bartek supports a mother who oſten struggles to keep a lid on her emotions. Then one day he meets a girl who truly turns his life upside down. Sixteen-year-old Bartek has spent a childhood with his mother and adopted the role of a grown-up in the process, though he himself continues to long for a father figure. On meeting an intriguing young girl he starts to realise that he has long neglected his own feelings and needs. When a secret party spirals out of control he comes to understand who he can truly rely on. A punk-inspired romance that speaks of the ways in which relationships come to be redefined. AS/JN
Format / Format DCP, Farbe / colour, 30 min Drehbuch / Script Tomasz Jeziorski Kamera / Photography Karolina Zielińska Ton / Sound Bogdan Klat Schnitt / Editing Paweł Sosnowski Musik / Music Bogdan Klat Ausstattung / Set Design Robert Burzyński Darsteller / Cast Maciej Musiałowski, Katarzyna Kwiatkowska, Marianna Zydek, Jacek Kawalec Produzent / Producer Marcin Malatyński Produktion / Production Łódź Film School Co-Produktion / Co-Production Polish Film Institute Kontakt / Contact INDEKS Film Studio Dariusz Dużyński Targowa 61/63 90-323 Łódź Poland Tel.: +48.515.123 369 office@studioindeks.pl www.studioindeks.pl Preise / Awards Best Film – „Łodzią po Wiśle“ Warsaw 2015
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FestivalKatalog // u18
MUR DIE WAND THE WALL Dariusz Glazer Polen | Poland 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Dariusz Glazer – geboren 1974 in Sanok, Polen. Er absolvierte ein Regiestudium an der Fakultät für Fernsehen und Radio an der Schlesischen Universität in Katowice und besuchte das Film Lab der Wajda School in Warschau. Er ist prämierter Drehbuchschreiber und Ko-Autor Marcin Wronas CHRZEST (2010). Dariusz Glazer – born 1974 in Sanok, Poland. He graduated in directing from the Faculty of Television and Radio at the University of Silesia in Katowice and attended the Film Lab at the Wajda School in Warsaw. He is an award-winning screenwriter and is co-author of Marcin Wrona’s CHRZEST (2010).
Filme / Movies PODRÓŻ (2006, short)
Mariusz renoviert schicke Wohnungen, lebt aber selbst in einer armen Gegend. Als er eine alleinerziehende Mutter kennenlernt, sieht er seine Chance zum sozialen Aufstieg gekommen. Mariusz lebt mit seiner kranken Mutter in einer ärmlichen Gegend und wünscht sich nur eines – weg von hier! Am liebsten würde er in die moderne Siedlung ziehen, in der er Wohnungen renoviert. Als er Agata kennenlernt, sieht er nicht nur seine Chance auf die große Liebe, sondern auch auf ein besseres Leben. Um ihr zu imponieren, denkt er sich eine perfekte Identität aus. Bald jedoch beginnt die Fassade seines neuen Lebens zu bröckeln. AS/JN
Mariusz renovates fancy flats, whilst he himself lives in a relatively downtrodden area. On meeting a single mother he sees his chance to climb the social ladder. Sharing a flat together with his infirm mother in an impoverished area, Mariusz has only one wish: to start anew elsewhere. His preference would be to move to the modern residential area where he renovates flats to make ends meet. On meeting Agata he recognises the chance not only to fall in love, but also to have a shot at a better life. In order to impress her he comes up with the perfect identity; thus from the outset his version of social advancement is based on a fragile falsehood that cannot last and indeed it’s not long before his new existence starts to crumble. AS/JN
Format / Format DCP, Farbe / colour, 80 min Drehbuch / Script Dariusz Glazer Kamera / Photography Wojciech Staroń Ton / Sound Maria Chilarecka Schnitt / Editing Jarosław Kamiński, Mateusz Romaszkan Ausstattung / Set Design Anna Wunderlich Darsteller / Cast Tomasz Schuchardt, Aleksandra Konieczna, Marta Nieradkiewicz, Krzysztof Olszewski, Ewa Telega, Ewa Kolasińska Produzent / Producer Ewa Jastrzębska Produktion / Production Munk Studio Co-Produktion / Co-Production TVP Kontakt / Contact Munk Studio Polish Filmmakers Association Ewa Jastrzębska Krakowskie Przedmieście 7 00–068 Warsaw Poland Tel.: +48.78.831.47 90 e.jastrzebska@sfp.org.pl www.sfp.org.pl
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FestivalKatalog // u18
WIR MONSTER WIR MoNSTER WE MONSTERS Sebastian Ko Deutschland | Germany 2015
Sebastian Ko – geboren 1971 in Walsrode. Studierte Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft in Köln. Er drehte erste Kurzfilme und begann später ein Regiestudium an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“. Seit 2008 ist er zudem Filmkritiker. WIR MONSTER ist sein Spielfilmdebüt. Sebastian Ko – born 1971 in Walsrode, Germany. He studied drama studies, film and television studies in Cologne and made first short films. Later he began to study directing at the University of Film and Television “Konrad Wolf”. In addition, he has been a film critic since 2008. WIR MONSTER is his debut feature film.
Filme / Movies RESONANCE (2001, short, doc) BADEN BADEN (2003, short) LADYBUG (2006, short) SCHONZEIT (2006, short)
Sarah gibt zu, etwas Schreckliches getan zu haben. Ihre geschiedenen Eltern sind entsetzt. Gemeinsam tun sie alles, um die Tat ihrer Tochter zu verheimlichen. Wie weit kann man gehen, um einen geliebten Menschen zu schützen? Sarah lebt bei ihrer Mutter Christine, deren neuen Partner sie nicht ausstehen kann. Die Ferien verbringt sie bei ihrem Vater Paul, zu dessen neuer Freundin sie ebenfalls keinen Draht findet. Als ihre beste Freundin spurlos verschwindet, behauptet Sarah, sie in einen Abgrund gestoßen zu haben. Paul und Christine sind mit ihrer unberechenbaren Tochter völlig überfordert. Um Sarah zu schützen, vertuschen sie gemeinsam die Tat. Klassisch erzählte Parabel darüber, wie weit man gehen kann, um seine Familie zu retten. AS/JN
Sarah admits to having done something terrible. Her divorced parents are appalled. Together they resolve to do everything possible to cover up her misdeed. How far can they go to protect a loved-one? Sarah lives with her mother Christine, whose new partner she cannot stand. She spends the holidays with her father Paul, whose girlfriend she's also unable to get along with. When her best friend vanishes Sarah claims to have pushed her into an abyss. Paul and Christine are unable to cope with their erratic daughter; in order to protect her they attempt to cover up the murder. A classically-narrated parable on the lengths one can go to in order to save a family. AS/JN
Format / Format DCP, Farbe / colour, 92 min Drehbuch / Script Marcus Seibert, Sebastian Ko Kamera / Photography Andreas Köhler Ton / Sound Constantin Bömers Schnitt / Editing Nicole Kortlüke Musik / Music Dürbeck & Dohmen Ausstattung / Set Design Cora Pratz Darsteller / Cast Mehdi Nebbou, Ulrike C. Tscharre, Janina Fautz, Marie Bendig, Ronald Kukulies, Britta Hammelstein, Daniel Drewes Produzent / Producer Roswitha Ester, Torsten Reglin Produktion / Production Ester.Reglin.Film Produktionsgesellschaft mbH Co-Produktion / Co-Production WDR, arte Kontakt / Contact PLUTO FILM Distribution Network GmbH Patricie Pouzarova Bayreuther Straße 9a 10789 Berlin Germany Tel.: +49.30.8430 6166 patricie@plutofilm.de
d.signwerk linz / foto gerhard wasserbauer
filmfestival linz // 20.– 25. april 2016 www.crossingEurope.at
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BABAI BABAI BABAI
MANIEGGS – REVENGE OF THE HARD EGG MANIEGGS – REVENGE oF THE HARD EGG MANIEGGS – REVENGE OF THE HARD EGG
CAPTUM CAPTUM CAPTUM
ROUKLI RoUKLI ROUKLI
ČISTIČ REINIGER CLEANER
SAGYNTAYDYN BIRINSHI AYELI SAGYNTAYS ERSTE FRAU SAGYNTAY'S FIRST WIFE
CURE – THE LIFE OF ANOTHER CURE – DAS LEBEN EINER ANDEREN CURE – THE LIFE OF ANOTHER
SNIAG SCHNEE SNOW
DĚTI KINDER CHILDREN
UN ETAJ MAI JOS EINE ETAGE UNTER MIR ONE FLOOR BELOW
LUMEA E A MEA MIR GEHÖRT DIE WELT THE WORLD IS MINE
Spektrum SpectRum
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SpeKtrum: Von Genre-Filmen und Independents Spectrum: From Genre Films to Independent Productions
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ie Sektion Spektrum bietet weit mehr als bloße Entdeckungen abseits von Mainstream und internationalen Festivalhits. Das diesjährige Spektrum zeigt Filme, die anders sind – etwa den ungarischen GangsterAnimationsfilm MANIEGGS – THE REVENGE OF THE HARD EGG, der seinen US-amerikanischen Vorbildern mehr als das Wasser reichen kann. Oder den dramaturgisch und bildgestalterisch ausgeklügelten bulgarisch-ukrainischen Vater-Bruder-Sohn-Thriller SNIAG/SNOW, dem man nicht anmerkt, dass er das Spielfilmdebüt des Regisseurs, des Kameramanns und des Produzenten ist. Oder den Episodenfilm DĚTI/CHILDREN von Jaroslav Vojtek, der genauso ungewöhnliche dramatische Einblicke in das Leben in der slowakischen Provinz gibt – Spielfilmdebüt des renommierten Dokumentarfilmers, der im vergangenen Jahr mit mehreren Filmen im Fokus des FilmFestival Cottbus vertreten war. Oder den slowakischen ČISTIČ/CLEANER, der die Geschichte eines Mannes erzählt, der sein verlorenes Glück im Leben einer Anderen sucht. Oder den kroatisch-schweizerischen CURE – THE LIFE OF ANOTHER, in dem eine Jugendliche nach einem tragischen Unfall in die Haut ihrer eigentlich besten Freundin schlüpſt. Oder den ukrainischen CAPTUM, ein verstörendes, aber notwendiges Drama über Willkür und Unterdrückung. Man könnte an dieser Stelle eigentlich das Besondere hervorheben, das in allen Spektrum-Filmen steckt. Das Durchgeknallte, das Verrückte, auch das mitunter Abartige – Filme, die auf zuweilen unheimliche, zuweilen sezierende Weise mit psychologischen Grenz- und zwischenmenschlichen Extremsituationen spielen, und das auch noch spannend. Wir freuen uns, im Spektrum auch in diesem Jahr Filme zu zeigen, die auf vielfältige und wenig voraussehbare Weise die Möglichkeiten und Grenzbereiche des Mediums Films nutzen, um ihre Themen pointiert und durchaus ergebnisoffen darzustellen. BB
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he Spectrum programme section has a lot more to offer than discoveries that depart from the norm and international festival success stories. This year’s Spectrum showcases works that are different, such as the Hungarian animated mob film MANIEGGS – THE REVENGE OF THE HARD EGG, which can more than hold its own with its American predecessors, or the visually stunning Bulgarian-Ukrainian family thriller SNIAG/SNOW, which offers no evidence of the fact that it’s the feature debut of the film’s producer, director and director of photography. Then there’s the anthology film DĚTI/CHILDREN, the feature film debut from renowned documentary filmmaker Jaroslav Vojtek, who featured at last year’s FilmFestival Cottbus within the framework of the Focus programme section and whose latest work offers unusual and yet dramatic insight into life in the Slovak provinces. The Slovak production ČISTIČ/CLEANER tells the tale of a man who seeks to rediscover his purpose in the life of another. CURE – THE LIFE OF ANOTHER, a Swiss-Croatian co-production, tells the tale of a young girl who adopts her best friend’s identity aſter a tragic accident, whilst the Ukrainian CAPTUM is best characterised as a disturbing yet necessary drama on arbitrariness and repression. All of films featured at this year’s Spectrum could be described as manic, unconventional, and maybe even deviant. They are works that fluctuate between the sinister and deeply-analytical in the ways in which they deal with the ‘borderline’ situations that represent an unavoidable element of human existence. We're delighted that this year’s Spectrum programme section again provides us with the opportunity to showcase films which take diverse and quite unpredictable approaches towards the potentialities and boundaries of the medium of film in order to provide a pointed yet unbiased portrayal of the issues at hand. BB
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Visar Morina – geboren 1979 in Priština, Jugoslawien (Kosovo). 2009 schloss er sein Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln mit DER SCHÜBLING ab. Der mehrfach ausgezeichnete Kurzfilm feierte seine Premiere beim Filmfestival Max-Ophüls-Preis und wurde auf arte ausgestrahlt. BABAI ist sein Spielfilmdebüt.
BABAI BABAI BABAI Visar Morina Deutschland, Kosovo, Frankreich, Mazedonien | Germany, Kosovo, France, Republic of Macedonia 2015
Visar Morina – born in Pristina, Yugoslavia (Kosovo). He graduated from the Academy of Media Arts Cologne with DER SCHÜBLING in 2009. The short film was awarded several times and premiered at the film festival Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken, Germany; and was broadcasted at arte. BABAI is his debut feature film.
Filme / Movies SIRENEN (2008, short) DER SCHÜBLING (2009, short) VON HUNDEN UND TAPETEN (2013, short)
Kosovo in den 1990er-Jahren: Der zehnjährige Nori und sein Vater Gesim halten sich mit dem Verkauf von Zigaretten mehr schlecht als recht über Wasser. Gesim will nach Deutschland, auch ohne Sohn. Nori klammert sich an den Vater. Ein Vater und ein Sohn in einem Land, das keine Hoffnung bietet. Sie leben bei dem Onkel, einem Patriarchen, der ihnen eine Bleibe gibt, sie aber sonst im Familienclan allenfalls duldet. Der Vater möchte nach Deutschland, den verknöcherten Strukturen entfliehen, Geld verdienen, auch für den Sohn, für den diese Reise viel zu gefährlich sei. Aber der Sohn will nicht, dass der Vater alleine geht, versucht mit allen Mitteln dessen Flucht zu verhindern und selbst die gefährliche Reise zu organisieren. WMH
Kosovo in the nineties: father Gesim and his ten-yearold son Nori struggle to make ends meet by selling cigarettes on the street. Gesim wants to try his luck in Germany, be it with or without his son, the youngster however refuses to be parted from his father. A father and son in a country that has little to offer by way of future prospects. They live with a domineering uncle who, though he feels obliged to provide them with a place to stay, does nothing more to ease the pair’s sorry existence. Hoping to flee these antiquated family structures and try his luck elsewhere, Gesim sets his sights on Germany, where he’ll be able to earn money for himself and his son; the latter needs to stay at home however, too young for such a difficult trip. Unwilling to let his father leave alone, Nori tries everything within his power to stop his father’s escape and, when that fails, ends up undertaking the perilous journey himself. WMH
Format / Format DCP, Farbe / colour, 104 min Drehbuch / Script Visar Morina Kamera / Photography Matteo Cocco Ton / Sound Igor Popovski Schnitt / Editing Stefan Stabenow, Anna Fabini, Maja Tennstedt, Visar Morina Musik / Music Benedikt Schiefer Ausstattung / Set Design Jutta Freyer Darsteller / Cast Val Maloku, Astrit Kabashi, Adriana Matoshi, Enver Petrovci, Xhevdet Jashari, Alban Ukaj Produzent / Producer Nicole Gerhards Produktion / Production NiKo Film Berlin Co-Produktion / Co-Production Produksioni Krusha, Skopje Film Studio, Eaux Vives Productions Kontakt / Contact Heretic Outreach Ioanna Stais Promitheos 18 152 34 Athens Greece Tel.: +30.210.600.52 60 ioanna@heretic.gr www.heretic.gr Preise / Awards Forderpreis Neues Deutsches Kino in den Kategorien Regie, Drehbuch, Schauspiel – Filmfest München 2015 Beste Regie – Karlovy Vary 2015
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FestivalKatalog // sPeKtrum/SPECTRUM
CAPTUM CAPTUM CAPTUM Anatoliy Mateshko Ukraine | Ukraine 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Anatoliy Mateshko – geboren 1953 in Hostomil, Sowjetunion (Ukraine). Studierte Regie am Karpenko-Kary Institut in Kiew, später an der VKSR in Moskau. Sein Kurzfilmdebüt CHERNAYA YAMA (1988) wurde mehrfach ausgezeichnet, und er feierte TV-Erfolge mit den Serien DEN ROZDENIYA BURZHUYA (2000–01) und DURDOM (2013). Anatoliy Mateshko – born 1953 in Hostomil, Soviet Union (Ukraine). Studied diecting at the Karpenko-Kary National University in Kiev, which followed up with post-graduate studies in Moscow. His debut short film CHERNAYA YAMA (1988) was the recipient of several awards. He has also enjoyed TV success with the series DEN ROZDENIYA BURZHUYA (2000–01) and DURDOM (2013).
Filme / Movies ZELYYONYY OGIN KOZY (1989) ZHENNSHCHINA DLYA VSEKH (1991) DVOE (2010) TRUBACH (2014, Cottbus 2014)
Im winterlichen Nirgendwo halten zwei skrupellose Milizionäre Gefangene in einer Baracke fest. Einer von ihnen will eine Information erpressen. Als eine ahnungslose Frau dazustößt, gerät die Gewaltmaschinerie außer Kontrolle. Krieg treibt Menschen zur Verzweiflung und so kann selbst ein Lehrer zum Peiniger werden, der seine Opfer gegeneinander ausspielt. Im Kampf ums blanke Überleben verliert schließlich jeder seine Unschuld. CAPTUM erzeugt als Psychothriller Abscheu und Mitleid, indem man mit den Gefangenen buchstäblich auf die Folter gespannt wird: Wer ist als nächster dran und gibt es ein Entkommen? Eine Parabel auf die Entwürdigung des Menschen durch kriegerische Konflikte. JG
In the snowy depths of winter in the middle of nowhere two ruthless policeman hold a prisoner captive in a barrack. As one of the captors attempts to obtain some information an unsuspecting woman stumbles upon the scene, at which point the cycle of violence spirals out of control. The state of war drives its participants to desperation; it is thus that even a simple teacher can find himself transformed into a tormentor who plays his victims off against one another. In the struggle for survival no one remains innocent. The psychological thriller CAPTUM spins a web of compassion and horror that keeps the viewer on tenterhooks: who’s next, and is there any escape? A parable on the degradation of man during times of war. JG
Format / Format DCP, S/W / S/W, 84 min Drehbuch / Script Anastasiya Mateshko, Nataliya Pereverzeva Kamera / Photography Oleksiy Tsvelodub Ton / Sound Artem Mostovyi, Mykhalio Petrenko Schnitt / Editing Victor Fedyk, Olexandr Itigilov, Anton Kononuk Musik / Music Andrew Tupikov Ausstattung / Set Design Yulia Balan Darsteller / Cast Larysa Rusnak, Volodymyr Horyansky, Sebastian Anton, Ostap Stupka Produzent / Producer Anton Sladkevich, Oleksandr Itygilov Produktion / Production Oleksandr Itygilov & Anton Sladkevych Productions Kontakt / Contact Oleksandr Itygilov & Anton Sladkevych Productions 4 Mishyn, app. 56 03151 Kiev Ukraine Tel.: +380.66.740.40 38 itgilov@gmail.com
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FestivalKatalog // sPeKtrum/SPECTRUM
ČISTIČ REINIGER CLEANER Peter Bebjak Slowakei | Slovakia 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Peter Bebjak – geboren 1970 in Partizánske, Tschechoslowakei (Slowakei). Er studierte Regie und Schauspiel an der Hochschule für Musische Künste Bratislava (VŠMU). Seit 2011 ist er Produzent und Direktor von DNA Production und seit 2012 Lehrer der Fakultät für Film- und Fernsehen an der VŠMU in Bratislava. Peter Bebjak – born 1970 in Partizánske, Czechoslovakia (Slovakia). He graduated from the Academy of Performing Arts in Bratislava (VŠMU), where he studied at the Departments of Acting and Film Directing. Since 2011 he has been working as a producer and director for the DNA Production Company, and has been teaching at the VŠMU in Bratislava since 2012.
Filme / Movies MIRACULUS (1997, short) STEFAN (1999, short) MARHUĽOVÝ OSTROV (2011) ZLO (2012)
Das geheime Leben eines Tatortreinigers, der andere Leben beobachtet, weil er sich seinem eigenen nicht stellen will. Psychologisches Drama voller überraschender Wendungen. Tomáš ist ein schweigsamer junger Mann, der einsam in einer winzigen Wohnung lebt, den Geräuschen der Nachbarn lauscht und nur manchmal mit seiner Mutter telefoniert. In seinem Job als Tatortreiniger gelangt er in fremde Wohnungen, in denen Menschen oder Haustiere gestorben sind. Einmal kehren die Wohnungsbesitzer zu früh zurück, er versteckt sich und beobachtet die fremde Familie. Daraus wird bald eine Gewohnheit, ein Ersatz für das Fehlen seines eigenen Privatlebens. Eines Tages aber muss Tomáš sein Versteck verlassen. CF
The secret life of a crime-scene cleaner who prefers to observe the lives of his fellow men rather than deal with his own. A psychological drama full of unexpected turns. Tomáš is a reticent young man who lives alone in a tiny flat, listening to the noises emanating from beyond his walls and only occasionally remembering to call his mother. In the capacity of crime-scene cleaner he has access to flats in which tragedy has recently struck. On one occasion the owners return earlier than planned, whereupon he hides away and observes the hitherto unknown family, something which soon evolves into a habit, as well as substitute for his own lack of life. One day Tomáš is forced to leave his hidingplace however. CF
Format / Format DCP, Farbe / colour, 94 min Drehbuch / Script Peter Bebjak, Peter Gašparík Kamera / Photography Martin Žiaran Ton / Sound Peter Gajdoš Schnitt / Editing Marek Kráľovský Musik / Music Juraj Dobrakov Ausstattung / Set Design Miro Kráľ Darsteller / Cast Noël Czuczor, Rebeka Poláková, Kamil Kollárik, Éva Bandor, Jana Oľhová Produzent / Producer Rastislav Šesták, Peter Bebjak Produktion / Production D.N.A. Production Co-Produktion / Co-Production Studio 727, Surosound Kontakt / Contact D.N.A. Production Veronika Pastekova Šancová 3563/100 831 04 Bratislava Slovakia Tel.: +42.19.105.233 52 veronika.pastekova@dnaproduction.sk www.dnaproduction.sk
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FestivalKatalog // sPeKtrum/SPECTRUM
CURE – THE LIFE OF ANOTHER CURE – DAS LEBEN EINER ANDEREN CURE – THE LIFE OF ANOTHER Andrea Štaka Schweiz, Kroatien, Bosnien und Herzegowina | Switzerland, Croatia, Bosnia and Herzegovina 2014
Präsentation des Filmfestial Max-Ophüls-Preis Saarbrücken 2015 Presentation of Filmfestival Max-Ophüls-Preis Saarbrücken 2015
Ein Spiel um den Tausch von Identitäten zweier junger Mädchen, eingebettet in spinnennetzartige Familienstrukturen, Todesangst, Intrigen und subtile Variationen von Grausamkeit und Gewalt nach Ende des Balkankrieges. Die 14-jährige Linda kehrt 1993 mit ihrem Vater nach Dubrovnik zurück. Ihre neue Freundin Eta führt sie in einen Wald oberhalb der Stadt. Die Mädchen steigern sich in ein obsessives Spiel um den Tausch ihrer Identitäten. Nach Etas tödlichem Sturz kehrt Linda in die Stadt zurück und nimmt deren Platz ein. In einer von Frauen und ihren Verlusterfahrungen des Krieges geprägten Welt droht Linda den Boden unter den Füßen zu verlieren und immer wieder taucht Eta auf und konfrontiert sie mit sich selbst. WK
Andrea Štaka – geboren 1973 in Luzern, Schweiz. Diplom an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich. Ihr Abschlussfilm HOTEL BELGRAD sowie der Dokumentarfilm YUGODIVAS wurden mehrfach ausgezeichnet. Ihr Kinodebüt DAS FRÄULEIN gewann 2006 u. a. den Goldenen Leoparden von Locarno. 2007 gründete sie die Filmproduktionsfirma Okofilm Productions. Andrea Štaka – born 1973 in Lucerne, Switzerland. She received her diploma at the Zurich University of the Arts. Her graduation film HOTEL BELGRAD and the documentary YUGODIVAS were awarded several times. Her feature film debut DAS FRÄULEIN was the recipient of the Golden Leopard at Locarno in 2006. In 2006, she founded Okofilm Productions.
Filme / Movies RUZA (1995, short) HOTEL BELGRAD (1998, short) YUGODIVAS (2000, doc) DAS FRÄULEIN (2006)
A reflection on two youngsters’ exchange of identity, embedded in cobweb-like family structures, mortal fear, intrigue and subtle variations of cruelty and violence in the aſtermath of the Balkan Wars. In 1993, fourteen-year-old Linda returns to Dubrovnik together with her father. Her new friend Eta leads her to a forest overlooking the city. Progressively the girls become immersed in an obsessive, sexually-charged game of identity swap, which ultimately leads to Eta’s deadly fall. Aſterwards Linda returns to the city where she proceeds to take her friend’s place. Quickly however, in a matriarchal world shaped by the loss of war, she appears in danger of having the rug pulled from under the feet, as Eta appears time and again, berating Linda for her misdeeds. WK
Format / Format DCP, Farbe / colour, 83 min Drehbuch / Script Andrea Štaka, Thomas Imbach, Marie Kreutzer Kamera / Photography Martin Gschlacht Ton / Sound Predrag Doder Doca Schnitt / Editing Tom La Belle Musik / Music Milica Paranosić, Peter Bräker Ausstattung / Set Design Su Erdt Darsteller / Cast Sylvie Marinković, Lucia Radulović, Marija Škaričić, Mirjana Karanović, Leon Lučev Produzent / Producer Thomas Imbach, Andrea Štaka Produktion / Production OKOFILM PRODUCTIONS GmbH Co-Produktion / Co-Production Deblokada, Živa Produkcija Kontakt / Contact Pascale Ramonda 91 rue de Ménilmontant 75020 Paris France Tel.: +33.6.62.01.32 41 pascale@pascaleramonda.com www.pascaleramonda.com Preise / Awards Preis für den gesellschaftlich relevanten Film – Filmfestival Max-Ophüls-Preis Saarbrücken 2015
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FestivalKatalog // sPeKtrum/SPECTRUM
DĚTI KINDER CHILDREN Jaro Vojtek Slowakei, Tschechische Republik | Slovakia, Czech Republic 2014
Jaro Vojtek – geboren 1968 in Žilina, Tschechoslowakei (Slowakei). Er absolvierte zwischen 1994 und 1998 ein Dokumentarfilmregiestudium an der Hochschule für Musische Künste in Bratislava. Seit 1993 führte er bei zahlreichen Kurz- und mittellangen Dokumentationen Regie. Sein Spielfilmedebüt MY ZDES (2005) wurde mehrfach ausgezeichnet. Jaro Vojtek – born 1968 in Žilina, Czechoslovakia (Slovakia). He graduated in documentary film directing from the Academy of Performing Arts Bratisava. Since 1993 he has directed several short and mid-length documentaries. His feature debut MY ZDES (2005) was awarded several times.
Filme / Movies MY ZDES (2005) MALÁ DOMOV (2008, short, doc) HRANICA (2009, doc) CIGÁNI IDÚ DO VOLIEB (2012, doc, Cottbus 2013) TAK ĎALEKO, TAK BLÍZKO (2015, doc)
Seine Eltern kann man sich nicht aussuchen – und auch die Kinder geraten nicht immer so, wie man hofft. Trotzdem muss man miteinander auskommen. Davon, wie schwierig das immer wieder ist, erzählt Jaro Vojtek in seinem Spielfilmdebüt. Bisher ist der Regisseur durch seine gelungenen, intensiven Dokumentarfilme aufgefallen. Eine starke Authentizität zeichnet auch seinen aus vier Episoden bestehenden Spielfilm aus. Auch hier ist er sehr nahe an seinen Helden, an Eltern und Kindern verschiedenen Alters, die mit den großen Sorgen des ganz normalen Alltags konfrontiert und häufig überfordert sind. Ein Film, der zum Nachdenken anregt, weil er so unaufgeregt daherkommt und so wahrhaſtig wirkt. Wie aus dem richtigen Leben. CF
You can’t choose your parents, and sometimes the children also don’t also turn out as you might have hoped. Nevertheless you have to make do and get along. How difficult this process can be is the subject of Jaro Vojtek’s debut feature film. To date the director has made a name for himself with his intense documentaries, and it is equally this sense of intensity and authenticity that marks this four-part feature film. Here Vojtek also doesn’t shy from close proximity to his protagonists; parents and children of various age-groups, who are confronted and oſten overwhelmed by the challenges of everyday existence. A thought-provoking work, first and foremost due to the fact that it approaches its subject-matter in such a laid-back, genuine fashion that the film, and thus the viewer never strays far from a sense of real life. CF
Format / Format DCP, Farbe / colour, 100 min Drehbuch / Script Marek Leščák Kamera / Photography Tomáš Stanek Ton / Sound Dušan Kozák Schnitt / Editing Maroš Šlapeta Musik / Music Michal Nejtek Darsteller / Cast Éva Bandor, János Gosztonyi, Vlado Zboroň, Roman Bubla, Martin Horváth, Richard Felix, Arnold Nagy Produzent / Producer Mátyás Prikler Produktion / Production MPhilms Co-Produktion / Co-Production Duracfilm, Radio and Television Slovakia Kontakt / Contact MPhilms Dominika Fáberová Horná 5 83152 Bratislava Slovakia Tel.: +421.944.201 190 dominika.faberova@mphilms.sk www.mphilms.sk Preise / Awards Best Screenplay, Best Cinematography, Best Supporting Actress (Éva Bandor) – Beijing International Film Festival 2015
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LUMEA E A MEA MIR GEHÖRT DIE WELT THE WORLD IS MINE Nicolae Constantin Tănase Rumänien | Romania 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Nicolae Constantin Tănase – geboren 1985 in Bukarest, Rumänien. Er studierte ein Jahr Regie an der FAMU in Prag, Tschechische Republik, und kehrte anschließend nach Rumänien zurück, wo er sein Studium an der Nationaluniversität der Theater- und Filmkunst „Ion Luca Caragiale“ fortsetze. Seine Studienfilme wurden mehrfach ausgezeichnet. LUMEA E A MEA ist sein Spielfilmdebüt. Nicolae Constantin Tănase – born 1985 in Bucharest, Romania. He studied film directing at FAMU International, followed by courses of film directing at National University of Theatre and Film “Ion Luca Caragiale”. His school shorts received several important prizes and trophies. LUMEA E A MEA is his debut feature film.
Filme / Movies ZOMBIE INFECTORS 3 (2008, short) OUTRAGEOUSLY DISCO (2009, short) BLU (2012, short) 12 MINUTE (2013, short)
Was soll man bloß machen, wenn man 16 Jahre alt ist und überall auf Ablehnung stößt? Dabei ist Larissa in dieser Coming-of-Age-Geschichte doch nur auf der Suche nach Liebe und ihrem Platz in der Welt. Im Mittelpunkt des bereits mehrfach preisgekrönten Debütfilms steht Larissa, die mit ihrer überforderten Mutter und ihrem Stiefvater in einer Kleinstadt am Schwarzen Meer lebt. Sie verliebt sich in Florin, den lokalen ‘Don Juan’. Nachdem sie von der Schule geworfen wird und von zu Hause wegläuſt, bringt sie sich immer mehr in Schwierigkeiten. Beeindruckend, wie es Nicolae Constantin Tănase gelingt, die Welt eines jungen Mädchens darzustellen. Er zeigt, dass er eines der vielversprechendsten Regie-Talente des rumänischen Films ist. EG
What is a sixteen-year-old girl to do when her every move is met with rejection? Especially when, as in the case with Larissa in this coming-of-age drama, all she’s looking for is affection and a place to belong to. The focal point of this multiple-award-winning directional debut is Larissa, who lives together with her her stepfather and overburdened mother in a small town by the Black Sea. She develops a crush on Florin, the local ‘Don Juan’ and, having developed a misplaced sense of confidence, complicates life further in that she’s expelled from school and then runs away from home. In this impressive portrayal of teenage troubles Nicolae Constantin Tănase gives evidence as to why he’s widely regarded as one of the most promising directors of a generation. EG
Format / Format DCP, Farbe / colour, 104 min Drehbuch / Script Raluca Mănescu Kamera / Photography Daniel Kosuth Ton / Sound Tudor Petre, Vlad Voinescu, Filip Muresan Schnitt / Editing Ion Tănase Musik / Music Vlaicu Golcea Darsteller / Cast Ana Maria Guran, Iulia Ciochină, Oana Rusu, Ana Vătămanu, Florin Hrițcu Produzent / Producer Tudor Giurgiu, Radu Stancu Produktion / Production Libra Film Productions Co-Produktion / Co-Production deFilm Kontakt / Contact Libra Film Productions Alexandra Boghiu Popa Soare 52 023984 Bucharest Romania Tel.: +40.213.26.64 80 alexandra.boghiu@librafilm.net www.librafilm.net Preise / Awards Special Mention of the Jury – Karlovy Vary 2015 Best Debut – Transilvania International Film Festival 2015
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MANIEGGS – REVENGE OF THE HARD EGG MANIEGGS – REVENGE oF THE HARD EGG MANIEGGS – REVENGE OF THE HARD EGG Zoltán Miklósy Ungarn | Hungary 2014 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Zoltán Miklósy – ungarischer Trickfilmzeichner und Regisseur. Er begann seine Karriere bei Pannonia Film Studio, wo er an verschiedenen Fernsehserien mitarbeitete, u. a. MR. BEAN (2002). Zwischen 2005 und 2010 war er Zeichentrickregisseur bei Cinemon Studio und gründete 2014 die Produktionsfirma Umatik Entertainment. Zoltán Miklósy – Hungarian animator and director. He started his career as an animator with Pannonia Film Studio working on several TV series including MR. BEAN: THE ANIMATED SERIES (2002). Between 2005 and 2010 he worked as animation director at Cinemon Studio and founded Umatik Entertainment in 2014.
Filme / Movies ZAČETEK (1996, short) Z LJUBEZNIJO (2000, short) PAVLE (2000, short) PETELINJI ZAJTRK (2007)
Knallharte Action, gnadenlose Gangster und fiese Bullen. Gewürzt mit nicht jugendfreien Flüchen und Wortwitz. Und das Beste ist: Diese ungarische Genre-Persiflage ist ein Animationsfilm im etwas anderen LegoLook. Johnny Cupido darf nach zwei Wochen wieder aus dem Knast. Sein Freund Harry holt ihn ab und gemeinsam machen sie sich auf die Fährte des Verräters, der Johnny verpfiffen hat. Ganz unbeobachtet sind die beiden Kriminellen dabei nicht. Der berüchtigte Cop Corambo (eine taffe Mischung aus Columbo und Rambo) ist ihnen längst auf den Fersen. Sein Markenzeichen: Bad Cop/Worst Cop. Wer von ihm einmal verhört wird, steht nicht mehr auf. Und so gibt es jede Menge Schießereien und Action. Augenzwinkernder Animationsspaß aus Ungarn, der im Lande Viktor Orbáns für Jugendliche unter 18 verboten blieb. JT
Hard-hitting action, ruthless gangsters, corrupt policemen, all with a rough-around-the-edges choice of words to fit. And if that weren’t enough this Hungarian genre parody takes the form of an animated film with Legolike characters. Johnny Cupido is released from prison, whereupon he is collected by his friend Harry; together they set off in search of the traitor who grassed Johnny up. At the same time they’re being trailed themselves however, by Corambo (a hard-as-nails cross between Columbo and Rambo), of whom it is said that those he interrogates never rise again. This irreverent animated comedy with a taste for gunfights and action was given an 18 certificate in Viktor Orbán's Hungary. JT
Format / Format DCP, Farbe / colour, 90 min Drehbuch / Script Zoltán Miklósy Ton / Sound Mátyás Milkovics Schnitt / Editing Attila Herkó Musik / Music Mátyás Milkovics Ausstattung / Set Design Zoltán Miklósy Darsteller / Cast Andy Heffler, Marc McMenemy, Patrick Mullownay, Alexis Latham Produzent / Producer Zoltán Miklósy, Attila Herkó, Gábor Mórádi, Mihály Erdélyi Produktion / Production Umatik Entertainment Kontakt / Contact Reel Suspects Alberto Alvarez Aguilera 42 rue René Boulanger 75010 Paris France Tel.: +33.1.58.51.42 95 festivals@reelsuspects.com www.reelsuspects.com
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ROUKLI RoUKLI ROUKLI Veiko Õunpuu Estland | Estonia 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Veiko Õunpuu – geboren 1972 in Saaremaa, Sowjetunion (Estland). Er war Teppichverkäufer, Studienabbrecher, Backpacker und Maler. 2006 gründete er die Produktionsfirma Homeless Bob Production und drehte seinen ersten Kurzfilm. Sein Spielfilmdebüt SÜGISBALL wurde in 2007 Venedig uraufgeführt und gewann den Orrizonti Award. Veiko Õunpuu – born 1972 in Saaremaa, Soviet Union (Estonia). He has been a carpet salesman, university dropout, backpacker, and painter. In 2006, he founded the production company Homeless Bob Production and directed his first short film. His debut feature SÜGISBALL premiered in Venice and won the Orizzonti Award in 2007.
Filme / Movies TÜHIRAND (2006, short) SÜGISBALL (2007) PÜHA TÕNU KIUSAMINE (2009) FREE RANGE: BALLAAD MAAILMA HEAKSKIITMISEST (2013)
Eine kleine Gruppe von Künstlern lebt auf einem abgelegenen Gehöſt, während um sie herum ein zügelloser Krieg tobt. Die Ankunſt von zwei Männern zieht surreale Ereignisse nach sich. Die ohnehin schon zerrütteten Gefühlswelten der zwei Pärchen, die vor dem nahen Krieg in ein Landhaus geflohen sind und dort ihren urbanen Vergangenheiten nachhängen, werden durch die Ankunſt zweier Männern aufgewühlt, die von ihrem nach Rache dürstendem Anführer verfolgt werden. Die Situation kippt und die Ereignisse werden zunehmend surreal. Langsam und minimalistisch erzähltes, durch Crowdfunding ermöglichtes Werk des Autodidakten Veiko Õunpuu – getragen von Improvisationen des Ensembles. Ein Ausdruck kreativer Freiheit. GS
The latest film from Veiko Õunpuu invites viewers to follow the fate of a small group of artists who lead a fragile existence on a remote farm whilst war rages around the corner. A small group lingers on a remote farm, where they have sought refuge from the war that war that surrounds them. The artists’ already brittle emotions take a further hit with the arrival of two men who are on the run from a mysterious and vengeful leader. As a result the situation rapidly deteriorates, with subsequent events taking an increasingly surreal turn … This slow-paced and minimalistic work from selftaught director Veiko Õunpuu, made possible by contributions raised through crowdfunding and heavily shaped by a sense of improvisation, represents a remarkable expression of creative freedom. GS
Format / Format DCP, Farbe / colour, 99 min Drehbuch / Script Veiko Õunpuu Kamera / Photography Erik Põllumaa Ton / Sound Janne Laine Schnitt / Editing Liis Nimik Musik / Music Ülo Krigul Ausstattung / Set Design Veiko Õunpuu Darsteller / Cast Juhan Ulfsak, Mirtel Pohla, Eva Klemets, Peeter Raudsepp, Lauri Lagle, Meelis Rämmeld, Tambet Tuisk, Taavi Eelmaa Produzent / Producer Tiina Savi Produktion / Production Filmiühistu Roukli Kontakt / Contact Filmiühistu Roukli Tiina Savi Õle 16A-15 10611 Tallinn Estonia Tel.: +372.53.99.34 11 tiina.savi@gmail.com
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SAGYNTAYDYN BIRINSHI AYELI SAGYNTAYS ERSTE FRAU SAGYNTAY’S FIRST WIFE Daniyar Salamat Kasachstan | Kazakhstan 2015 Welturaufführung | World premiere
Daniyar Salamat – geboren 1970. 1998 schloss er sein Drehbuchstudium an der Staatlichen Akademie der Künste in Almaty, Kasachstan, ab. Sein Spielfilmdebüt ZHOSHE wurde auf dem Shaken’s Stars IFF in Almaty mit dem Grand Prix ausgezeichnet. Auf dem Creative Flight-Festival in Tashkent, Usbekistan, bekam er den Preis für die beste Regie. Daniyar Salamat – born 1970. In 1998, he graduated from the screenwriting department of the National Academy of Arts in Almaty, Kazakhstan. His debut feature film ZHOSHE was awarded the Grand Prix at the Shaken’s Stars IFF in Almaty and the Prize of Best Director at the Creative FlightFestival in Tashkent, Uzbekistan.
Filme / Movies ZHOSHE (2005) AKEM EKEUIMYZ (2008) BAYTEREK (2009) KISHKENTAI (2012)
Calingash, Sagintays Frau, lebt mit ihren Töchtern in einer kasachischen Kleinstadt. Die Männer vertreiben sich den Tag mit Herumhängen und Saufen, die Frauen verkaufen ihre Habe, um die Familie durchzubringen. Dem trostlosen Alltag zum Trotz blitzen ab und zu Momente menschlicher Wärme auf: eine kleine Berührung, ein kurzer Blick. Daniyar Salamat begleitet seine Calingash auf den Wegen durch ihr mühseliges Tagwerk – zur Pfandleihe, im Dorfladen, wo sie Lebensmittel nur gegen Schuldscheine bekommt, bei den Versuchen, den altersschwachen Fernseher zwecks einem Rest Familienunterhaltung – Soap Operas – wieder in Gang zu bringen. Bewusst spröde inszeniert, mit respektvoller Distanz und gleichzeitig großer Nähe zu seiner Protagonistin macht er unaufdringlich auf die Härten des Alltags dieser von Mann und Gesellschaſt allein gelassenen Frau aufmerksam und gibt dabei auch Raum für versöhnliche Momente zwischen der Mutter und ihren Töchtern. SWS
Calingash, Sagintay’s wife, lives together with her daughters in a provincial Kazakh town. The town’s men while away the time hanging around and drinking, whilst the women sell what they can to put food on the table. Despite this desolate existence moments of human warmth, be it the slightest touch or a fleeting glance, shine through now and again. Daniyar Salamat accompanies Calingash as she completes her arduous chores; to the pawnbroker’s shop, then the local shop where she pays for her groceries with an IOU, and finally back home, where she tries to get the dated television set going again so that she might provide for at least a modicum of family entertainment. Shot from a respectful distance and yet rarely venturing far from his protagonist, the director unobtrusively draws attention to the daily struggles of a woman abandoned by husband and society alike, whilst leaving room for conciliatory gestures between a mother and her daughters. SWS
Format / Format DCP, Farbe / colour, 70 min Drehbuch / Script Daniyar Salamat Kamera / Photography Timur Sarilbayev Ton / Sound Akylbek Zhussip Ausstattung / Set Design Nurbolat Zhapakov Darsteller / Cast Aldiya Sembayeva, Yerbolat Alkozha, Ayaulym Ibraimova, Beinur Baimukhambet, Bauyrzhan Karibayev Produzent / Producer Daniyar Salamat Produktion / Production DS Film Kontakt / Contact Daniyar Salamat 8 Balzak Street 384 050000 Almaty Kazakhstan Tel.: +7.702.310.11 93 daniyar.salamat@gmail.com
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FestivalKatalog // sPeKtrum/SPECTRUM
SNIAG SCHNEE SNOW Ventsislav Vasilev Bulgarien, Ukraine | Bulgaria, Ukraine 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Ventsislav Vasilev – geboren 1973 in Pernik, Bulgarien. Er studierte Film- und Fernsehregie an der Nationalen Akademie für Theater- und Filmkunst in Sofia. Zudem ist er prämierter Drehbuchautor, u. a. von OTROVA ZA MISHKI; der 2014 den Bulgarischen Filmpreis für das beste Drehbuch gewann. Ventsislav Vasilev – born 1973 in Pernik, Bulgaria. He graduated in film and TV directing from the National Academy for Theatre and Film Arts in Sofia. He is an an award-winning screenwriter; among others he wrote the script for OTROVA ZA MISHKI, which won the Bulgarian Film Academy Award for Best Screenplay in 2014.
Filme / Movies RAZHDA (2005, short)
Der gewaltsame Tod des Vaters verhilſt Bobi zum Freigang aus einem bulgarischen Besserungslager. Doch zuhause erwartet ihn nur der kriminelle Onkel, der nach der Beute aus einem vergangenen Banküberfall giert. Die Suche danach reißt alte Narben auf. Bobi hat keine Ahnung, wo sein Vater das gemeinsame Raubgut versteckt hat. Doch mit der Beerdigung kommen Erinnerungen hoch und damit auch die derben Beziehungen zwischen Vätern und Söhnen. Allmählich schält sich so das Porträt eines sensiblen jungen Mannes heraus, der in einem lieblosen Umfeld aufwuchs. Wird nun Rache oder Vergebung seinen Neuanfang prägen? In ruhigen Bildern umkreist dieses Spielfilmdebüt seine Charaktere und zeigt anhand karger Drehorte fast beiläufig den Verfall des ärmsten EU-Landes. JG
The violent death of Bobi’s father helps him escape from a Bulgarian penal colony. At home however his criminal uncle awaits, and he's keen to get his hands on some promised spoils, the hunt for which only opens old wounds. Bobi has no premonition of where his father might have concealed the coveted loot. The funeral brings back memories and also goes a long way to revealing the brutal nature of the protagonists’ father-son relationship. Progressively the portrait of a sensitive young individual forced to grow up in heartless surroundings emerges. Will his fresh start be shaped by forgiveness or revenge? A calmly-narrated feature film début that furthermore, almost casually, uses a series of desolate locations and landscapes to speak of the decline of the EU’s poorest member state. JG
Format / Format DCP, Farbe / colour, 80 min Drehbuch / Script Ventsislav Vasilev Kamera / Photography Dimitar Kostov Ton / Sound Ivan Andreev Schnitt / Editing Ventsislav Vasilev Musik / Music Kaloyan Dimitrov Ausstattung / Set Design Ilian Hristov Darsteller / Cast Plamen Velikov, Ovanes Torosian, Vladimir Yamnenko, Krassimir Dokov, Konstantin Asenov Produzent / Producer Konstantin Burov, Daniel Vulitskiy Produktion / Production 100 Films Production Co-Produktion / Co-Production National Cinemateque of Ukraine, IA NFC, BNT Kontakt / Contact 100 Films Production Konstantin Burov Petar Bonev 86, ap. 31 4400 Pazardzhik Bulgaria Tel.: +359.886.01.72 06 kbourov@gmail.com
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FestivalKatalog // sPeKtrum/SPECTRUM
Radu Muntean – geboren 1971 in Bukarest, Rumänien. Er schloss 1994 die Akademie für Film und Theater in seiner Heimatstadt ab. Er drehte über 400 Werbeclips und erhielt dafür zahlreiche Auszeichnungen. Seine bisherigen vier Spielfilme wurden u. a. auf A-Festivals wie Cannes und Karlovy Vary prämiert.
UN ETAJ MAI JOS EINE ETAGE UNTER MIR ONE FLOOR BELOW Radu Muntean Rumänien, Frankreich, Deutschland, Schweden | Romania, France, Germany, Sweden 2015
Radu Muntean – born 1971 in Bucharest, Romania. He graduated from the Bucharest Theatre and Film Academy in 1994. He has shot more than 400 commercials, for which he has been rewarded with numerous accolades. His previous four feature films were awarded at A-festivals such as Cannes and Karlovy Vary.
Filme / Movies SI EI SUNT AU NOSTRI (1992, doc) LINDENFELD 1994 (1994, short, doc) EA (1994, short) TRAGICA POVESTE DE DRAGOSTE A CELOR DOI (1996, short) VIATA E IN ALTA PARTE (1996, doc) FURIA (2002) HÎRTIA VA FI ALBASTRã (2006, Cottbus 2006) BOOGIE (2008, Cottbus 2009) MARTI, DUPA CRACIUN (2008)
Ein durchschnittlicher Familienvater in Bukarest wird unabsichtlich im Treppenhaus Zeuge eines Streits unter Nachbarn, bei dem eine Frau ums Leben kommt. Eine Situation, die jedem von uns passieren könnte. Wie würden Sie sich entscheiden? Der nunmehr fünſte Spielfilm von Radu Muntean, der dieses Jahr erfolgreich in Cannes in der Reihe ‚Un Certain Regard’ lief, erzählt die Geschichte von Pătraşcu, der ein beschauliches Leben mit seiner Familie führt. Eines Tages beobachtet er einen heſtigen Streit, der zu einem Tötungsdelikt führt. Dadurch gerät in einen starken Gewissenskonflikt. Der mutmaßliche Mörder wirkt bedrohlich auf ihn und seine Familie. Aus Angst schweigt er. Aber kann er noch in den Spiegel schauen? EG
An everyday father in Bucharest is the unintended witness of a stairwell argument between neighbours which ends in a criminal offence. A situation that can happen to any of us, yet how would you react? Director Radu Muntean’s fiſth feature-length film, which featured at this year’s Cannes Film Festival within the ‘Un Certain Regard’ programme section, tells the tale of Pătraşcu, who lives a modest life with his family in the Romanian capital. Life is turned upside down however when he observes a violent confrontation that finds a fatal end. Caught up in a moral conflict and feeling threatened by the suspected murderer, he remains silent in order to protect himself and his family. Can he still look at himself in the mirror however? EG
Format / Format DCP, Farbe / colour, 93 min Drehbuch / Script Alexandru Baciu, Radu Muntean, Răzvan Rădulescu Kamera / Photography Tudor Lucaciu Ton / Sound André Rigaut Schnitt / Editing Alexandru Radu Musik / Music Cristian Stefanescu Ausstattung / Set Design Sorin Dima Darsteller / Cast Teodor Corban, Iulian Postelnicu, Oxana Moravec, Ionut Bora, Tatiana Iekel Produzent / Producer Dragos Vilcu Produktion / Production Multi Media Est Co-Produktion / Co-Production Les Films de l'Après-Midi, Neue Mediopolis Filmproduktion, Bleck Film & TV Production Kontakt / Contact Films Boutique Sébastien Beffa 36 rue de Louvre 75001 Paris France Tel.: +33.1.53.10.33 99 info@filmsboutique.com www.filmsboutique.com
18.–24.01.2016
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FestivalKatalog // Fokus/Focus
4.1 ŞƏHƏR MOTIVLƏRI URBAN MoTIVES 4.1 URBAN MOTIVES 4.1
MY STREET FILMS UKRAINE MY STREET FILMS UKRAINE MY STREET FILMS UKRAINE
ALBUM ALBUM ALBUM
BALKAN ONIONS BALKAN oNIoNS BALKAN ONIONS
NAŠA SVAKODNEVNA PRIČA UNSER GEWÖHNLICHES LEBEN OUR EVERYDAY LIFE
FORT VON ALLEN SONNEN FoRT VoN ALLEN SoNNEN AWAY FROM ALL SUNS
STACJA WARSZAWA WARSCHAUER GESCHICHTEN WARSAW STORIES
D DO D. POPYTKA VVEDENIYA V BIOGRAFIU DERZHAVINA VoN D. NACH D. – DER VERSUCH EINER ANNäHERUNG AN DERZHAVINS BIoGRAFIE D DO D. AN ATTEMPT AT AN INTRODUCTION TO DERZHAVIN'S BIOGRAPHY
FREE SPACES FREE SPACES FREE SPACES
VOZVRASHCHENIYE DOMOY HEIMKEHR BACK HOME
SUPERJEDNOSTKA SUPERJEDNoSTKA SUPER UNIT
HLYAB I SRELISCHTA BRoT UND SPIELE BREAD AND TV
WARSCHAU FRANKENSTEIN WARSCHAU FRANKENSTEIN WARSAW FRANKENSTEIN
YAMAHA YAMAHA YAMAHA
JEDAN DAN U SARAJEVU EIN TAG IN SARAJEVo ONE DAY IN SARAJEVO
ZVEZDA STAR STAR
FoKUS Focus
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FestivalKatalog // Fokus/Focus
FOKUS: Osteuropa der Städte FOCUS: Eastern Europe by the Cities
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ie andere Städte erzählen auch die osteuropäischen von Gegensätzen: von Glanz und Elend, Vision und Verfall, von privat und Staat, Ghettoisierung und Gentrifizierung, Subkultur und Bürgertum, Musealisierung und Ausradierung, von Struktur und Chaos und von Sehnsucht und Verzweiflung, Ohnmacht und Glück. Ob Katowice oder Kazan, Baku oder Tiflis, ob Simferopol oder Chișinău, Sarajevo oder Prizren, und nicht zuletzt die Metropolen Warschau, Kiew und Moskau – die urbanen Räume des Ostens sind geprägt von Transformation und Postsozialismus, der neben radikaler Kapitalisierung und Landflucht komplexe politische und soziale Verhältnisse mit sich bringt. Der Fokus bildet den Abschluss der fünährigen Reihe „Osteuropa der Vielfalt“ und umfasst diverse Genres: das kontemplative russische Stadtporträt D DO D. POPYTKA VVEDENIYA V BIOGRAFIU DERZHAVINA/D DO D. AN ATTEMPT AT AN INTRODUCTION TO DERZHAVIN'S BIOGRAPHY, das bosnische Alltagsdrama NAŠA SVAKODNEVNA PRIČA/OUR EVERYDAY LIFE, den polnischen Episodenfilm STACJA WARSZAWA/WARSAW STORIES, die romantische Komödie aus Baku QONŞU QADIN/LADY NEXTDOOR (aus der Anthologie 4.1 ŞƏHƏR MOTIVLƏRI/URBAN MOTIVES 4.1), das Berlin-Kosovo-Kompilationsprojekt BALKAN ONIONS oder das poppige Märchen-Melodrama aus Moskau City, Anna Melikjans ZVEZDA/STAR. Besonders stark vertreten ist diesmal der Dokumentarfilm. Die Stimmungen und Schwingungen des von seiner Geschichte geprägten Sarajevo dokumentieren Aida Begićs ALBUM und Jasmila Žbanićs Handy-Amateurfilm-Collage JEDAN DAN U SARAJEVU/ONE DAY IN SARAJEVO, während Georgi „Jacky“ Stoevs HLYAB I SRELISCHTA/ BREAD AND TV die Roma-Community im bulgarischen Kjustendil unkonventionell ‚mediatisiert‘. Für das Kompilationsprojekt MY STREET FILMS UKRAINE schickte das „Festival of Film and Urbanism“ im ukrainischen Slavutych junge Filmer in urbane Zentren – entstanden sind Anekdoten und Reflektionen zwischen Selfie und Concept-Art. Performance-Kunst à la occupy zeigt FREE SPACES – die Aneignung des öffentlichen Raumes als sozialer Kampf, aber spielerisch. Einen Gegenpol zu den beiden Warschau- und Moskau-Spielfilm-Hits bilden die Stadtarchitektur-Analysen WARSCHAU FRANKENSTEIN/WARSAW FRANKENSTEIN und FORT VON ALLEN SONNEN/AWAY FROM ALL SUNS (mit Karten, Modellen und Archiv-Footage). SUPERJEDNOSTKA/SUPER UNIT wagt den Blick in eine „Wohnmaschine“, YAMAHAs lonely hero in die U-Bahn-Station. VOZVRASHCHENIYE DOMOY/BACK HOME schließlich kehrt in die Hauptstadt der nun russischen Krim zurück – ziemlich ambivalent ist das mittlerweile, was sich einmal „Heimat“ oder auch „Stadt-Leben“ nannte. BW
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ast European cities boast an incomparable ability to speak of contrast: Of glamour and poverty, of growth and decay, social segregation and gentrification, mainstream and alternative culture, structure and chaos and ultimately aspiration and desperation. Whether cities such as Baku and Tbilisi, or the region’s metropolises of Warsaw, Kiev and Moscow, the East’s urban spaces are all marked by transformation and post-socialism, and the complex political and social issues these changes entail, such as radical capitalisation and rural exodus. This year’s Focus section represents the conclusion of a five year cycle on diversity in eastern Europe, covering a range of genres in the process: thus we have the experimental Russian city portrait D DO D. POPYTKA VVEDENIYA V BIOGRAFIU DERZHAVINA/D DO D. AN ATTEMPT AT AN INTRODUCTION TO DERZHAVIN'S BIOGRAPHY, the realist Bosnian drama NAŠA SVAKODNEVNA PRIČA/OUR EVERYDAY LIFE, the Polish anthology film STACJA WARSZAWA/WARSAW STORIES, a romantic comedy from Baku in QONŞU QADIN/LADY NEXTDOOR (included in 4.1 ŞƏHƏR MOTIVLƏRI/URBAN MOTIVES 4.1), the Berlin-Kosovo compilation BALKAN ONIONS and Anna Melikjan's pop-infused melodrama ZVEZDA/STAR. More than any genre it’s documentary films that come to the fore this year however, with Aida Begić’s ALBUM a record of the voices and verve of the city of Sarajevo, Jasmila Žbanić's patchwork of amateur film footage in JEDAN DAN U SARAJEVU/ONE DAY IN SARAJEVO and Georgi Stoev’s unconventional portrait of the Roma community in the Bulgarian town of Kyustendil in HLYAB I SRELISCHTA/ BREAD AND TV. Within the framework of the compilation project MY STREET FILMS UKRAINE the Slavutych-based Festival of Film and Urbanism called on young filmmakers to film a local, urban interest story, resulting in a series of anecdotes and reflections which took forms as diverse as self-shot footage and conceptual art. Performance art in the spirit of the Occupy movement is on show in FREE SPACES, as citizens attempt to recapture public spaces with the help of wit and creativity. An antithesis to the two Warsaw and Moscow hits featured at this year’s Focus section is provided by the urban architecture analyses of WARSCHAU FRANKENSTEIN/WARSAW FRANKENSTEIN and FORT VON ALLEN SONNEN/AWAY FROM ALL SUNS, both complemented by maps, models and rare archive footage. SUPERJEDNOSTKA/SUPER UNIT ventures a glimpse into a Le-Corbusier-inspired colossus, whilst in YAMAHA the viewer accompanies a lonely hero to his local underground station. Finally, VOZVRASHCHENIYE DOMOY/BACK HOME sees its director return to the capital city of now Russian Crimea, only to conclude that the terms homeland and urban life have meanwhile acquired a certain ambivalence. BW
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FestivalKatalog // Fokus/Focus
4.1 ŞƏHƏR MOTIVLƏRI URBAN MoTIVES 4.1 URBAN MOTIVES 4.1 Aserbaidschan | Azerbaijan 2015 Welturaufführung | World premiere
Format / Format DCP, Farbe / colour, 160 min Produzent / Producer Müşfiq Hatamov, İrada Bağırzade Produktion / Production Azerbaijanfilm Kontakt / Contact Azerbaijanfilm Samaya Asgarova Moscow Avenue 1 1012 Baku Azerbaijan Tel.: +994.125.30.13 41 samaya.asgarova@gmail.com www.azerbaijanfilm.az
Fünf Regie-Studenten, fünf Genres, fünf Episoden aus Aserbaidschans Hauptstadt Baku, gesehen aus unterschiedlichen Perspektiven: vom Balkon, Baukran und Auto aus, im Untergrund und in der lichten Oberwelt. Diese Anthologie der an ausländischen Filmhochschulen ausgebildeten Jungregisseure eröffnet manchen Einblick in eine Stadt, mit der wir sonst nur Erdöl und Eurovision assoziieren. Doch in den Innenhöfen bahnen sich romantische Amouren an (QONŞU QADIN/ LADY NEXT DOOR), in den Kellern wird gerockt (KƏDƏRIM/ MY GRIEF IS LIGHT), auf Baustellen Leben gerettet (YUXARIDA VƏ AŞAĞIDA/ABOVE AND BELOW), auf Autotouren das alte Baku gesucht, aber das neue gefunden (DMITROV KÜÇƏSI 86/DIMITROV ST 86) und im Gangster-ActionMovie trifft Geheimdienst auf Drogenmafia (ZABIT ŞƏRƏFI/CODE OF HONOUR). BW
Five students of film directing, five genres and five episodes from Baku, the capital of Azerbaijan, seen from a variety of perspectives; the balcony, a building crane, from a car window, as well as both below and above the ground. This anthology of works created by up-and-coming directors, all of whom were educated at foreign film schools, offers insight into a city otherwise widely associated with nothing more than petroleum and the Eurovision Song Contest; here we observe a courtyard love affair in bloom (QONŞU QADIN/LADY NEXT DOOR), a basement rock venue (KƏDƏRIM/MY GRIEF IS LIGHT), how lives are saved on a building site (YUXARIDA VƏ AŞAĞIDA/ ABOVE AND BELOW), a search for the Baku of old which results in the discovery of the new (DMITROV KÜÇƏSI 86/DMITROV ST 86) and a clash of the secret service with the drug Mafia (ZABIT ŞƏRƏFI/CODE OF HONOUR). BW
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FestivalKatalog // Fokus/Focus
DMITROV KÜÇƏSI 86 DIMITRoVSTRASSE 86 DMITROV ST 86 Regie / Director Jafar Akhundzadeh Drehbuch / Script Jafar Akhundzadeh Kamera / Photography Alişer Khamidkhocayev Laufzeit / Duration 34 min Ein beiläufiges Treffen in der Nacht: Ein junger Mann und eine sonderbare alte Dame, die unfähig ist, ihr Zuhause zu finden. A casual meeting in the middle of the night. A young man encounters a strange elderly woman who cannot explain the location of her house.
KƏDƏRIM TRAUER MY GRIEF IS LIGHT Regie / Director Rüfat Hasanov Drehbuch / Script Rüfat Hasanov Kamera / Photography Mikhael Belkin Laufzeit / Duration 25 min Seine Eltern und seine Frau sind mit ihm unzufrieden: er ist Musiker, Trinker und Spieler. Als er und befreundete Musiker für eine High Society-Veranstaltung gebucht werden, scheint ihm das Glück endlich hold zu sein … Everybody, including his parents and wife are unhappy with him: he is a musician, a drunkard and joker. When he and his friends are invited to perform at a high-society party, luck would finally appear to be on his side.
QONŞU QADIN DIE FRAU NEBENAN LADY NEXT DOOR Regie / Director Anar Abbasov Drehbuch / Script İrada Bağırzade, Anar Abbasov Kamera / Photography Aleksey Şepilov Laufzeit / Duration 26 min Eine Frau zieht in eine neue Wohnung und wird unfreiwillig Zeugin des ruppigen Beziehungsende ihres Nachbarn. Aus heiterem Himmel unterstellt sie ihm, herzlos und egoistisch zu sein. Unerwarteterweise scheint sich der Streit der Nachbarn jedoch zu etwas ganz anderem zu entwickeln … A woman moves into a new apartment and unwillingly witnesses the neighbor’s rough break-up scene. Having accused him of being heartless and selfish, their dispute takes an unexpected turn …
YUXARIDA VƏ AŞAĞIDA oBERHALB UND UNTERHALB ABOVE AND BELOW Regie / Director Teymur İsmailov Drehbuch / Script Teymur İsmailov Kamera / Photography Nadir Mehdiyev Laufzeit / Duration 30 min Ein Bauarbeiter aus der Provinz kommt nach Baku, um Geld zu verdienen. Er träumt davon Kranführer zu werden, aber ihn hindert seine Höhenangst an der Verwirklichung dieses Traumes. Eines Tages wird er auf dem Bau mit seiner Angst konfrontiert. A provincial construction worker comes to Baku in order to make money. He dreams of becoming a crane operator one day but he suffers from vertigo. One day at work he is confronted with his deepest fear.
ZABIT ŞƏRƏFI EHRENKoDEX CODE OF HONOUR Regie / Director Vuqar İslamzadeh Drehbuch / Script Vuqar İslamzadeh Kamera / Photography Jabrayıl Rafiyev Laufzeit / Duration 40 min Eine Kriminalgeschichte über Gangster und Drogenhändler, denen der Geheimdienst Aserbaidschans versucht habhaſt zu werden. A detective story about gangsters and drug dealers, whom the Ministry of National Security attempts to capture.
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BALKAN ONIONS BALKAN oNIoNS BALKAN ONIONS Kosovo, Deutschland | Kosovo, Germany 2015 Welturaufführung | World premiere
Format / Format Hdfile, Farbe / colour, 54 min Produzent / Producer Hamze Bytyci, Veronika Patočková Produktion / Production RomaTrial e. V. Co-Produktion / Co-Production filmArche e.V. Kontakt / Contact RomaTrial e. V. Hamze Bytyci Postfach 440 624 12066 Berlin Germany Tel.: +49.173.459.82 35 balkanonions@romatrial.org www.romatrial.org
Die „Balkan Onions“, ein multikulturelles Team aus Berlin aus fünfzehn jungen Filmemachern und Filminteressierten vom Berliner Verein RomaTrial e.V. sowie von der filmArche, brachen im August 2015 nach Prizren im Kosovo auf, um dort gemeinsam mit kosovarischen Kollegen von der Organisation Durmish Aslano eine 14-tägige Filmsommerschule zu organisieren, eigene Kurzfilme zu produzieren und diese dann auf dem 14. Dokufest, dem renommierten internationalen Dokumentarfilmfestival in Prizren, zu zeigen. Die Filme wurden mit nicht-professionellen Filmemachern und Schauspielern aus der örtlichen Roma-Community realisiert. Ziel war es, Filmemacher aus zwei kulturell, historisch und politisch unterschiedlichen Ländern zusammenzubringen, den gegenseitigen Austausch anzustoßen, ihr Wissen und ihre Kompetenzen im Bereich der dokumentarischen sowie fiktiven Filmarbeit zu vertiefen. Ein besonderer Fokus lag dabei auf dem akuten Thema Migration und Roma, von dem viele der Akteure selbst betroffen sind.
The ‘Balkan Onions’, a Berlin-based multicultural team made up of fiſteen young filmmakers and cinéastes from the cultural organisation RomaTrial, as well as the “filmArche” film school, set off in August 2015 to the historic city of Prizren with the aim of collaborating with Kosovan colleagues from Durmish Aslano on a fourteen-day film summer school, producing a few short films and then showing these at the 14th DokuFest, the renowned documentary and short film festival held annually in Prizren. Implemented by amateur filmmakers, with the help of amateur actors and actresses from the local Roma community, the aim was to bring together filmmakers from two very different countries, provide a platform for mutual exchange and ultimately allow participants to gain a wider perspective on documentary and narrative filmmaking, whilst placing particular focus on the issues of migration and the fate of Roma people.
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ENOUGH GENUG ENOUGH Regie / Director Irene Izquierdo, Franziska Hoffmann Drehbuch / Script Irene Izquierdo, Franziska Hoffmann Kamera / Photography Irene Izquierdo Laufzeit / Duration 12 min In der Terzi Mahal-Straße in Kosovo haben sich die Traditionen der Roma, aller Diskriminierung zum Trotz, seit Jahrhunderten bewahrt. Aber wie werden diese Traditionen jetzt überleben, wenn so viele Nachbarn den Kosovo verlassen, um woanders nach einem besseren Leben zu suchen? Eine Bestandsaufnahme zwischen Vergangenheit und Zukunſt – protokolliert von vier Jugendlichen. Despite the great discrimination that the Roma community has always faced, there is a century old Roma street in Prizren, Kosovo, where traditions have been well preserved: Terzi Mahala. Four teenage friends from the neighbourhood set off with the aim of documenting the community’s music and traditions, as well as reflecting on how these will survive given the threat that mass emigration poses to society.
IN BETWEEN ZWISCHENDRIN IN BETWEEN Regie / Director Albion Beqai, Otto Reuschel, Dalia Ferran, Martin Suchall Drehbuch / Script Otto Reuschel, Albion Beqaj Kamera / Photography Martin Suchalla Laufzeit / Duration 7 min Albaner, Roma und Serben zwischen Krieg und Frieden. Während und nach dem Kosovo-Krieg kam es zwischen den drei Ethnien immer wieder zu Konflikten in unterschiedlichen Konstellationen, aber auch zu Kooperationen und friedlichem Miteinander. Von Menschen, die irgendwie immer dazwischen stehen. Albanians, Roma and Serbs caught between a state of war and peace. During and aſter the Kosovo War these peoples, in varying constellations, clashed repeatedly, whilst at times managing to cooperate and peacefully coexist. A film about people caught in a perpetual state of flux.
O PREMIERA – I WANNA BE AN ACTOR o PREMIERA – ICH WILL SCHAUSPIELER SEIN O PREMIERA – I WANNA BE AN ACTOR Regie / Director Sara Skenderi, Resul Veshall, Hamze Bytyci, Janis Westphal, Constanze Wolpers Drehbuch / Script Sara Skenderi, Resul Veshall, Janis Westphal, Constanze Wolpers Kamera / Photography Janis Westphal Laufzeit / Duration 18 min Theater- und Filmschaffen in der Roma-Community in Prizren. Viele von Resuls Freunden spielen Theater auf Romanes und geben damit der lokalen Community eine Stimme. Zusammen mit seiner Freundin Sara will auch er den Schritt auf die Bühne wagen. Sie recherchieren bei Freunden und in der Familie nach Geschichten von Liebe und Auswanderung und inszenieren ein eigenes Theaterstück – natürlich nicht ohne Schwierigkeiten. Filmmaking and theatre production in Prizren's Roma community. Many of Resul’s friends act in the local Romani language, thus lending a voice to the local community. Together with his girlfriend Sara he also wants to try his luck on the big state and so, together with friends and family, they proceed to research tales of love and emigration, ultimately staging a play of their own; not without teething problems however.
RIBASHKIMI NoCH EINMAL ONCE AGAIN Regie / Director Larissa Gulitz, Franziska Anz Drehbuch / Script Rilind Cejku, Sultan Cano, Remzi Avdo, Ardit Krasniqi, Larissa Gulitz, Franziska Anz Kamera / Photography Franziska Anz Laufzeit / Duration 9 min Drei alte Freunde aus der kosovarischen Stadt Prizren sehen sich nach langer Zeit wieder und merken, dass ihre unterschiedlichen Lebenserfahrungen sie weiter voneinander getrennt haben, als sie dachten. Ein dokumentarisch-fiktionaler Kurzfilm über die Migration zwischen Kosovo und Deutschland. Three childhood friends from the Kosovan town of Prizren long to see one another again, only to come to the conclusion that different life experiences have pushed them further apart than they first thought. A fictional documentary film on migration between Kosovo and Germany.
TEN YEARS OLDER ZEHN JAHRE äLTER TEN YEARS OLDER Regie / Director Daniel Brennecke Drehbuch / Script Fatmir Menekshe, Benyamin Menekshe, Melisa Menekshe, Daniel Brennecke, Clio Flego, Sergi Sánchez Kamera / Photography Sergi Sánchez Laufzeit / Duration 8 min Es ist Fatmirs letzter Tag in Prizren. Doch vor seiner Abreise muss er noch etwas klären. Da ist die Tradition, die andere Gesetze kennt als die Jugendlichen, die ihre Identität lieber aus Facebook beziehen als aus dem Kanun. Und so muss Fatmir um die Freiheit einer Freundin kämpfen. Zwischen die Stühle geraten, kann er nur verlieren – und gleichermaßen Stärke zeigen. It’s Fatmir’s last day in Prizren, and before he leaves there’s an issue that needs to be settled. As the traditional Kanun offers solutions different to the ones suggested in modern Facebook discussions, he is caught between a rock and a hard place, confronted by a losing battle from which he must retreat with honour.
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FORT VON ALLEN SONNEN FoRT VoN ALLEN SoNNEN AWAY FROM ALL SUNS Isa Willinger Deutschland | Germany 2013
Isa Willinger – geboren 1980 in München. Studium der Slawistik, Nordamerikastudien in Berlin und Prag. FulbrightStipendium in New York City, wo sie Film und Soziologie studierte. Ab 2006 Regiestudium an der Hochschule für Fernsehen und Film München. 2010 für ein halbes Jahr in Moskau. Zudem ist sie Schriftstellerin. Isa Willinger – born 1980 in Munich, Germany. She studied film at the University of Television and Film Munich, has an MA in Slavic Studies and American Studies, and spent one year in New York City, on a Fulbright scholarship, enrolling in film and sociology programmes at the New School University. In 2010, she lived in Moscow on a scholarship. Furthermore she works as an author.
Filme / Films GETEILTE STADT, GETEILTE WEGE (2011, short, doc) PORNOPROTOKOLLE (2009, doc) MARIA (2007, short, doc) REGINA, VERA, ALEK – RUSSIANS IN NEW YORK (2005, shortm doc) DAHEIM (2003, short, doc) KIDS IN AMERICA (1998, short, doc)
El Lisitzky meets Real Estate Investment, Rodchenko goes neoliberal. Drei Moskauer erobern die Stadt für ihre Bewohner zurück. Ein Film über den Kampf um das Erbe der Avantgarde, und gegen den Ruin und Ausverkauf von Utopien. Donatas, Vsevolod und Elena leben in Moskau, einer Stadt, die vor 100 Jahren als der verwirklichte Traum einer besseren Zukunſt galt. Einst architektonische Hochburg des Konstruktivismus, heute Kapitale des Neo-Kapitals. Den Kampf der Drei für den Erhalt ihrer Lieblingsgebäude inmitten brutaler Boomtown-Skrupellosigkeit verbindet Isa Willinger mit Manifesten und Archivfilmmaterial aus den 1920ern. Partizipation und Gemeinschaſt als Gesellschaſtsutopien der künstlerischen Moderne – und was davon bleibt. BW
El Lissitzky meets real estate investment and Rodchenko goes neo-liberal as three Moscovites struggle for the heritage of the avant-garde movement and against the ruin and debasement of utopian socialist culture. Donatas, Vsevolod and Yelena live in Moscow, a city which a century ago embodied the dream of a better future. Once an architectural stronghold of constructivism, today the city is the capital of neo-capitalism. Isa Willinger interlinks three individuals’ struggle for the preservation of once revolutionary residences against reactionary forces with manifestos and archive material from the twenties. Participation and community as social utopias of the modern era, and what remains thereof. BW
Format / Format Blu-ray, Farbe / colour, 107 min Drehbuch / Script Isa Willinger Kamera / Photography Kaspar Kaven, Anna Dashina Schnitt / Editing Frank Müller, Philipp Gromov Musik / Music Benedikt Schiefer Produzent / Producer Stefan Kloos Produktion / Production Kloos & Co Medien GmbH Kontakt / Contact Rise and Shine World Sales Anja Dziersk Schlesische Straße 29/30 10997 Berlin Germany Tel.: +49.30.4737.29 80 info@riseandshine-berlin.de www.riseandshine-berlin.de Preise / Awards Best Documentary – Rome International Documentary Film Festival on Art and Architecture 2014
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FREE SPACES FREE SPACES FREE SPACES Ina Ivănceanu Luxemburg, Österreich | Luxembourg, Austria 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Ina Ivănceanu – geboren 1972 in Wien, Österreich. Sie studierte Afrikanistik und Gender Studies in Wien und in Leiden, Niederlande. Seit 1999 ist sie selbstständige Print- und Radiojournalistin und Filmemacherin. Zudem ist sie Kulturarbeiterin und Projektmanagerin. Ina Ivănceanu – born 1972 in Vienna, Austria. Trained in African and gender studies at the University of Vienna, and Leiden, the Netherlands. Since 1999 she has been working as an independent journalist, and as film director for cinema documentaries, TV and image films. In addition she is a cultural worker and project manager.
Filme / Films BUNICA (2005, doc) JEDER SIEBTE MENSCH (2006, doc) HAMMAMED (2011, short, doc)
Vier osteuropäische Hauptstädte, vier Versuche der künstlerischen Rückeroberung des öffentlichen Raums. Ob Tiflis, Jerewan, Chișinău oder Kiew – FREE SPACES probt den aktivistischen Aufstand gegen den postsowjetischen Kommerz. Transformation nennt die Wirtschaſtswissenschaſt den Übergang Osteuropas vom kommunistischen zum marktwirtschaſtlichen System. Gegen utopielose Theorien setzen die hier porträtierten Künstler aka Staatsbürger aka Widerständler auf Bewegung im öffentlichen Raum. Hier wird ein Kino besetzt, dort ein alter Sowjet-Zirkus reaktiviert, Hupkonzerte überschallen den ‚public space‘, der sich in diesem PerformanceReigen von der Mode-Formel zur konkreten Kunstform und präzisen sozialen Analyse entfaltet. BW
Four East European capital cities, four attempts at recapturing public space. Whether in Tbilisi, Yerevan, Chișinău or Kiev, FREE SPACES challenges post-Soviet commerce with civil society revolt. Economists refer to the transition of Eastern Europe from communism to a free market economy as a transformation. The artists/citizens featured here attempt to regain their cities from these utopia-free theoreticians with wit and creativity. A cinema is occupied, an abandoned Soviet-era circus is brought back to life and public space is overwhelmed by a chorus of horns, as a series of performances puts the theory of civil revolt into practice. BW
Format / Format DCP, Farbe / colour, 60 min Drehbuch / Script Ina Ivănceanu Kamera / Photography Vahe Budumyan, Tatia Skhirtladze Ton / Sound Alexander Kvatashidze, Nikoloz Tarielashidze, Georg Tomandl Schnitt / Editing Elke Groen, Tatia Skhirtladze Produzent / Producer Bady Minck, Alexander Dumericher-Ivanceanu Produktion / Production Produktion Amour Fou Luxembourg Co-Produktion / Co-Production Oikodrom Kontakt / Contact Amour Fou Luxembourg Julie Metzdorff 49–51 rue de Warken 9088 Luxembourg Luxembourg Tel.: +352.81.16.81 22 julie.metzdorff@amourfoufilm.com www.amourfoufilm.com Preise / Awards Bester Dokumentarfilm – Lund International Architecture Film Festival 2015
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HLYAB I SRELISCHTA BRoT UND SPIELE BREAD AND TV Georgi Stoev Bulgarien | Bulgaria 2013 Internationale Erstaufführung | International premiere
Georgi Stoev – geboren 1941 in Sofia, Bulgarien. Er studierte Biologie an der TU Dresden und anschließend Regie an der Nationalen Akademie für Theater- und Filmkunst „Krastjo Sarafow“ in Sofia. Er führte Regie bei über 50 Dokumentarfilmen, stellt international Karikaturen aus und ist zurzeit selbstständiger Dokumentar- und Spielfilmregisseur und -produzent. Georgi Stoev – born 1941 in Sofia, Bulgaria. He studied biology at the Technical University Dresden, Germany, and directing at the “Krastyo Sarafov” National Academy for Theatre and Film Arts in Sofia. He has directed over 50 documentaries, has exhibited his caricatures, and is currently a prominent freelancer in the fields of documentary and feature film production and directorship.
Filme / Films DETZATA NA ZHIVOTNITE (1970, short, doc) ZHIVOT V TARBUHA NA EDNA KRAVA (1977, short, doc) NASHIYAT SHOSHKANINI (1982) PATILATA NA SPAS I NELY (1987) ETO, SIMEON PRISTIGA (1996, short, doc) LETETE S ROSSINANT (2007)
Die Roma-Siedlung im bulgarischen Kjustendil. Ein Mann arbeitet morgens als Brotlieferant, und nachmittags betreibt er „Bobi TV“, den einzigen Fernsehsender im Ghetto. Portrait einer ungewöhnlichen Stadt für sich. Eine Reise durch die Welten dieses Roma-Quartiers, hektisch und entspannt, farbenfroh und eintönig – auf der einen Seite Musik, Parties, Tanz, dann wieder grenzenlose Armut, Elend, und dann noch mehr Parties. Und mittendrin Bobi, der diese Welten mit seiner stoischen Energie zum großen Ganzen zusammenfügt, größer als der Kiez, der da portraitiert wird. Denn hinter allem stehen die drei großen Fragen: Wie wollen wir leben, wie leben wir tatsächlich, und was bedeutet, wenn man aus beidem die Quersumme bildet, eigentlich Glück? BB
The Roma settlement in the Bulgarian town of Kyustendil. One of this remarkable town’s inhabitants wakes up at the break of dawn to deliver bread, whilst in the aſternoons he runs the community’s only TV station, ‘Bobi TV’. A journey through the multifaceted world of this Roma settlement; at once both fast-paced and relaxed, colourful and yet dreary, a place where music and dance coexist with boundless poverty and misery. In the middle of all this is Bobi, who with his unyielding energy merges these worlds into a whole greater than the sum of its parts. Ultimately life boils down to the three major questions: How do we want to live? How do we actually live? And when we reduce both questions to a common denominator, what does happiness actually mean? BB
Format / Format DCP, Farbe / colour, 56 min Drehbuch / Script Hristo Iliev Kamera / Photography Antony Stoev Ton / Sound Georgi Penkov Schnitt / Editing Nikola Boshnakov Produzent / Producer Georgi Stoev Produktion / Production Cooganfilm Kontakt / Contact Cooganfilm Plac Slaveykov 2 1000 Sofia Bulgaria kugan2@abv.bg Preise / Awards Beste Regie – Golden Chest Award Filmfestival Plovdiv 2013
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JEDAN DAN U SARAJEVU EIN TAG IN SARAJEWo ONE DAY IN SARAJEVO Jasmila Žbanić Bosnien und Herzegowina, Kroatien | Bosnia and Herzegovina, Croatia 2015
Jasmila Žbanić – geboren 1974 in Sarajevo, Jugoslawien (Bosnien und Herzegovina). Sie schloss ein Regiestudium an der Akademie für Film und Theater in ihrer Heimatstadt ab. Vor ihrer Filmkarriere arbeitete sie auch als Puppenspielerin. Ihr Spielfilmdebüt GRBAVICA wurde 2006 mit dem Goldenen Bären der Berlinale ausgezeichnet. Jasmila Žbanić – born 1974 in Sarajevo, Yugoslavia (Bosnia and Herzegovina). She is a graduate of her native city’s Academy of Dramatic Arts, Theatre and Film Directing Department. Before moving into film she also worked as a puppeteer. Her feature film debut GRBAVICA won the Golden Bear at the 2006 Berlinale.
Filme / Films IMAGES FROM THE CORNER (2003, doc) GRBAVICA (2006) BUILDER´S DIARY (2007, doc) NA PUTU (2009) ZA ONE KOJI NE MOGU DA GOVORE (2013, Cottbus 2013) OTOK LJUBAVI (2014, Cottbus 2014)
Diverse Handys und Fotoapparate hielten am 28. Juni 2014 in Sarajevo den 100. Jahrestag des ThronfolgerAttentats fest. Das Resultat: ein Kaleidoskop politischer Meinungsvielfalt, sozialer Verhältnisse und historischer Gegenwart. Die Schüsse, die Gavrilo Princip auf Franz Ferdinand abgab, führten nicht nur zum Ersten Weltkrieg, sie hinterließen auch eine ideologische Unübersichtlichkeit, die bis zum heutigen Gedenktag anhält. Burschenschaſtelnde Ösi-Monarchisten kommen in diesem kollektiven Filmprojekt also neben Princip-Verehrern zu stehen, dazwischen ein arbeitsloser Künstler mit Spritzpistole, dessen Humor keiner teilt. Den Betrieb des Nationalmuseums stellte die Stadt aus Kostengründen längst ein, für die Erinnerungs-Show gab es zwei Millionen Euro. BW
On June 28th 2014 numerous smart phones and nonprofessional cameras captured the centenary of the assassination of Austrian archduke Franz Ferdinand. The result is a patchwork of political opinions, social relations and the lasting consequences of history. The shots that Gavrilo Princip fired at Franz Ferdinand not only triggered the First World War but also leſt behind an complex political legacy, evidence of which is visible on the day of this anniversary celebration. Accordingly we observe Austrian monarchists alongside admirers of Princip intertwined with footage of an unemployed artist armed with a water pistol whose sense of humour nobody can relate to. And all of this in a city in which, though the national museum remains closed due to a lack of funding, the local authorities were able to find two million Euros for this gala event. BW
Format / Format DCP, Farbe+s/w / colour+BW, 59 min Drehbuch / Script Jasmila Žbanić Kamera / Photography Christine A. Maier Ton / Sound Igor Čamo Schnitt / Editing Isabel Meier, Ruth Schoenegge Produzent / Producer Damir Ibrahimović, Jasmila Žbanić Produktion / Production Deblokada Co-Produktion / Co-Production Nina Kusturica, Kaspar Kasics Kontakt / Contact Deblokada Damir Ibrahimović Kranjceviceva 43 71000 Sarajevo Bosnia and Herzegovina Tel.: +387.33.66.85 59 mirza@deblokada.ba www.deblokada.ba Preise / Awards Human Rights Award – Sarajevo 2015
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MY STREET FILMS UKRAINE MY STREET FILMS UKRAINE MY STREET FILMS UKRAINE Ukraine | Ukraine 2014 Internationale Erstaufführung | International Premiere
Format / Format DCP, Farbe / colour, 76 min Produzent / Producer Nadia Parfan Produktion / Production 86 IFFU Kontakt / Contact 86 Prokat Nadia Parfan 36 Olehivska Office 410 04071 Kiev Ukraine Tel.: +380.63.514.46 43 nadia@86.org.ua www.86.org.ua
Unter dem Titel „My Street Films Ukraine“ hat das „Festival of Film and Urbanism“ im ukrainischen Slavutych – der Stadt, die nach dem atomaren Super-GAU in Tschernobyl für die heimatlos gewordenen Arbeiter des Atomkraſtwerks gebaut wurde – einen Wettbewerb ins Leben gerufen, bei dem die Bevölkerung dazu aufgerufen wurde, unter der Anleitung von Profis Filme über ihre Stadt, ihren Kiez, ihre Straße zu drehen. Das Festival hat 13 dieser Arbeiten präsentiert, die Aspekte aus dem Alltag von sechs ukrainischen Städten – Berezhany, Kiew, Cherson, Kramatorsk, Novoyavorivsk und Simferopol – zeigen: Anekdoten, Reflektionen und Beschreibungen städtischen Lebens in der gegenwärtigen Ukraine, vom Selfie-Dreh bis zur Konzeptkunst, aber immer mit einem originellen, unverfälschten Blick auf die unmittelbare Gegenwart. Ukraine unverfälscht. Weitere Informationen zum „Festival of Film and Urbanism“: www.86.org.ua
The Festival of Film and Urbanism, based in the Ukrainian city of Slavutych, the city purposely built for the evacuated personnel of the Chernobyl nuclear power plant, recently came up with a compe-tition entitled “My Street Films Ukraine”, which called on everyone across the Ukraine to pick up a camera and, under expert supervision, film a local-interest story. The festival then screened thir-teen of these works, which reflect on contemporary urban life in six Ukrainian cities; Berezhany, Kiev, Kherson, Kramatorsk, Novoyavorivsk and Simferopol. Though the approach of the individual works may differ, ranging as it does from self-shot footage to conceptual art, the focus of all the featured films remains unmistakably true to immediate reality. For further information on the Festival of Film and Urbanism take a look at www.86.org.ua
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BYTVA ZA “ZHOVTEN” KAMPF UM DAS ZHoVTEN-KINo THE BATTLE FOR ZHOVTEN CINEMA Regie / Director Ksenia Krasnova Drehbuch / Script Ksenia Krasnova Kamera / Photography Taras Myshak Laufzeit / Duration 6 min Kakophone Variationen aus der Gerüchteküche: Wie wird aus einer Rangelei ein Politikum und daraus mehrere Verschwörungstheorien? Die Spontandemonstration vor Kiews von homophoben Extremisten niedergebrannten Zhovten-Kino ändert minütlich ihre Ziele: Für die Pressefreiheit? Für die Gleichstellung Homosexueller? Ein Vakarchuk-Konzert? Mal sind Neonazis, mal Separatisten, mal der amerikanische Imperialismus und mal der Kreml „Schuld“. Aber an was eigentlich? The aims of the spontaneous demonstrations which took place in front of Kiev’s Zhovten cinema, last year target of an arson attack by homophobic extremists, would appear to change by the minute; do they want freedom of the press? Equal opportunities for the LGBT community? A Vakarchuk concert? Equally they appear unable to decide on who is to blame – and for what; neo-fascists? Separatists? American imperialism? The Kremlin? The story of how a minor scuffle can evolve into a major political issue clouded by conspiracy theories.
JA NA MAYDANCHYKU ICH AUF DEM SPIELPLATZ BEAUTIFUL PLAYGROUNDS Regie / Director Paul Granek Drehbuch / Script Paul Granek Kamera / Photography Paul Granek Laufzeit / Duration 14 min Eine durchschnittliche osteuropäische Plattenbausiedlung, kommentiert vom Endverbraucher. Ein Vater führt durch den Bezirk Rusanivka in Kiew – ein Wohngebiet aus den 1970er-Jahren wie viele andere: viel Grün, verkommene Spielplätze, aufgeplatzter Asphalt, nachts die Betrunkenen in den Straßen, und tagsüber geht es irgendwie weiter. A planned residential area typical of Eastern Europe, with running commentary from an end-user. A father takes us through the Kiev neighbourhood of Rusanivka, a residential area typical of those constructed in the seventies: a lot of greenery, neglected playgrounds, cracked asphalt, drunks on the streets at night, and then the day aſter.
KOLYSHNI DIE LäNGST VERGESSENEN HAS-BEENS Regie / Director Olena Moskalchuk, Dmytro Burko Drehbuch / Script Olena Moskalchuk, Dmytro Burko Kamera / Photography Dmytro Burko, Olena Moskalchuk Laufzeit / Duration 12 min Marx, Janukowitsch, Putin – zwischen den Seiten der Bücher auf dem Kiewer Buchmarkt Petrivka klebt Geschichte. Ein Film über Menschen, die noch an den ideellen und materiellen Wert der Bücher glauben, und Bücher, die Helden von gestern und heute portraitieren. Ein Film über Zeitläuſte, deren große Ideen am Ende nur noch auf gebraucht verkauſtem Papier überleb(t)en. Marx, Yanukovych, Putin; there’s history between the pages of the books at the Petrivka book market in Kiev. A film on people who still believe in the intangible and material worth of these books, the works themselves, which portray both yesteryear and modernday heroes, and ideas of bygone times now only to be found on the yellowed pages of second-hand books.
NICHYYA ZEMLYA TERRA NULLIS TERRA NULLIS Regie / Director Jemil Alhaov Drehbuch / Script Jemil Alhaov Kamera / Photography Jemil Alhaov Laufzeit / Duration 13 min Tatarischer Alltag um Simferopol. In den 1990er-Jahren kehrten die 1944 von der Krim verschleppten Tataren in ihre Heimat zurück. Einige siedelten sich zum Teil ohne Baugenehmigung an. Heute diskutieren die Bewohner über den zwangsweisen Abriss ihrer Behausungen. Momentaufnahmen, die seit der Annektion durch Russland auch schon wieder Geschichte sind. Crimean life in and around Simferopol. In the nineties the Crimean Tatars, deported in 1944, slowly returned home. Many of them settled and constructed homes without planning permission. Here they discuss the forced demolition of their homes, as carried out by the then Ukrainian government. Snapshots of contemporary history now outpaced by Russia’s annexation of Crimea.
PERSHYM PRYKHODYT’ REVANSH RACHE STEHT AN ERSTER STELLE REVENGE COMES FIRST Regie / Director Daryna Nikolenko Drehbuch / Script Daryna Nikolenko Kamera / Photography Daryna Nikolenko, Denys Furdyn Laufzeit / Duration 13 min Von Pferden, Menschen und Vergangenheit. Einst betriebsam, wickeln sich die Wettkämpfe auf der Kiewer Pferderennbahn nur noch vor wenigen Zuschauern ab. Ein melancholischer, empathischer und bildgestalterisch beeindruckender Einblick in einen Sport, der früher Kultcharakter hatte. Of horses, people and the past. Once a busy place, the horse races at the Central Hippodrome in Kiev now play out to only a handful of spectators. A melancholic yet insightful, visually-impressive portrait of a once widely celebrated sport.
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POGRUZHENIE EINTAUCHEN FALL Regie / Director Oleksandr Zyrianov Drehbuch / Script Oleksandr Zyrianov Kamera / Photography Max Afanasiev Laufzeit / Duration 12 min Lakonisch inszenierte Szenen aus Cherson in der Südukraine. Ein Mann beichtet seinem Pfarrer an der Bushaltestelle; einem Witz über den Krieg kommt die Pointe abhanden; ein Autofahrer könnte „nach Rostov, nach Odessa, in die medizinische Fakultät oder auch gleich in den Knast“ fahren. Metaphorische Momentaufnahmen von Stagnation und alltäglichen Absurditäten. Succinct encounters from Kherson, a city in southern Ukraine. A man confesses to his priest at the bus stop; a joke on the war ceases to be funny; a driver could head “to Rostov, to Odessa, to the faculty of medicine or simply straight to prison”. Metaphorical snapshots of stagnation and the absurdity of everyday life.
SERED KHAT ZWISCHEN DEN HÜTTEN AMONG THE HUTS Regie / Director Oksana Nosach Drehbuch / Script Oksana Nosach Kamera / Photography Oksana Nosach Laufzeit / Duration 6 min Am Rande Kiews wachsen 20-stöckige Wohnneubauten in den Himmel. Unten bleiben zuweilen die einfachen Häuser widerspenstiger Dorfbewohner stehen. Ein Flickenteppich aus moderner Wohnmaschinerie und Hand-in-den-Mund-Landwirtschaſt, aus sechsspurigen Wohnstraßen mit angeschlossenem Schnellimbiss und morastiger Hausschweinezucht. On the outskirts of Kiev twenty-floor residential buildings rise to the heavens, whilst on the ground the improvised housing of those who migrated to the city from the provinces remain. The result is a patchwork of modern residential design and ad hoc agriculture, of six-lane residential streets and adjacent fast food outlets juxtaposed with the messy business of domestic pig farming.
SVETAYEVOY I MAYAKOVS’KOHO. EPIZOD 1 TSVETAYEVoY UND MAYAKoVSKo STRASSE. EPISoDE 1 TSVETAYEVOY AND MAYAKOVSKOGO (STREETS). EPISODE 1 Regie / Director Polina Moshenska, Maryna Liapina Drehbuch / Script Polina Moshenska, Maryna Liapina Kamera / Photography Maryna Liapina Laufzeit / Duration 7 min Eine Straßenecke in einer Kiewer Plattenbausiedlung. Auch wo nichts passiert, geschieht eine ganze Menge. Die Kamera steht hinter einer Mauer, filmt genauso statisch wie stoisch, was da vorne los ist: eher nichts. Ab und zu kullert ein Ball ins Bild, eine Frau wartet, ein Kind fährt Fahrrad. Letzten Endes Normalität. A street corner in a Kiev residential area. Even in places where seemingly nothing of interest occurs there’s plenty to see if you take a closer look. A camera fixed behind a wall, capturing both statically and stoically the comings and goings. Every now and then a ball comes into view, a woman waits, a child cycles by; when all is said and done the sober normality of everyday life remains.
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Ines Tanović – geboren 1965 in Sarajevo, Jugoslawien (Bosnien und Herzegowina). Sie schloss ein Studium an der Akademie der Darstellenden Künste in Sarajevo ab. Seit 1996 arbeitete sie als Cutterin und Regisseurin für Produktionen des bosnischen Fernsehens. Zudem schreibt sie Drehbücher. Zahlreiche ihrer Filme wurden international ausgezeichnet.
NAŠA SVAKODNEVNA PRIČA UNSER ALLTäGLICHES LEBEN OUR EVERYDAY LIFE Ines Tanović Bosnien und Herzegowina, Slowenien, Kroatien | Bosnia and Herzegovina, Slovenia, Croatia 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Ines Tanović – born 1965 in Sarajevo, Yugoslavia (Bosnia and Herzegovina). She graduated from the Academy of Performing Arts in Sarajevo. Since 1996 she has worked at Bosnian Television as an editor and director. She also is a screenwriter; and has directed several award-winning films.
Filme / Films KRUGOVI (1987, short) SINDROM (1998, short) COVJEK S (1991, short) MURTIC U SARJEVU (2009, short) STARTING OVER (2010, short) JEDEN DAN NA DRINI (2012, short, doc) GETO 59 (2014, short)
Ein Spielfilmdebüt über die Sorgen und Probleme einer Mittelklasse-Familie in Sarajevo, das – wie ganz Bosnien und Herzegowina – politisch, ökonomisch und sozial noch immer „nach dem Krieg“ ist. Ein Film alltäglicher Geschichten. Vor 20 Jahren kämpſte Saša in der bosnischen Armee, heute ist er Veteran und geschieden, wohnt bei den Eltern und skyped mit seiner in Slowenien lebenden schwangeren Biker-Schwester Senada. Obwohl Mama Marija schwer erkrankt, ist Papa Muhamed das Problemkind: Sowohl mit dem Ausverkauf seiner Firma als auch mit seinem Nichtsnutz-Sohn kommt er nicht klar. Das Nachkriegs-Trauma ist in diesem Familien-Panorama allseits spürbar; als Anti-Depressiva wirken die kleinen Dinge und Gewohnheiten des Alltags. BW
A feature film debut that speaks of the trials and tribulations of a modern day, middle-class family in Sarajevo and, in doing so, touches upon the political, economic and social issues that continue to trouble Bosnia and Herzegovina even today, twenty years aſter the war. Twenty years ago Saša fought for the Bosnian army; today he’s a divorced veteran who lives with his parents and occasionally calls his pregnant sister Senada, who lives in Slovenia. Although his mother Marija is critically ill, it’s father Muhamed’s inability to come to terms with the sale of his company as well as his good-for-nothing son that is the real source of the family’s problems. The post-traumatic stress of the war is ever present in this family portrait, with solace provided solely by the seemingly unremarkable details of everyday life. BW
Format / Format DCP, Farbe / colour, 89 min Drehbuch / Script Ines Tanović Kamera / Photography Erol Zubčević Ton / Sound Igor Čamo Schnitt / Editing Redžinald Šimek Musik / Music Halka Ausstattung / Set Design Mario Ivezić Darsteller / Cast Uliks Fehmiu, Emir Hadžihafizbegović, Jasna Ornela Bery, Maja Izetbegović, Vedrana Seksan Produzent / Producer Alem Babić Produktion / Production DOKUMENT Sarajevo Co-Produktion / Co-Production Studio Maj, Spiritus Movens Kontakt / Contact DOKUMENT Sarajevo Alem Babić Logavina 12 71000 Sarajevo Bosnia and Herzegovina Tel.: +38.7.3357.02 10 dokument2@bih.net.ba www.dokument.ba
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STACJA WARSZAWA WARSCHAUER GESCHICHTEN WARSAW STORIES Maciej Cuske, Kacper Lisowski, Nenad Miković, Mateusz Rakowicz, Tymon Wyciszkiewicz Polen | Poland 2014 Deutsche Erstaufführung | German premiere Maciej Cuske – geboren 1972 in Bydgoszcz, Polen. An der Andrzej Wajda-Filmschule in Warschau ausgebildeter Dokumentarfilmer und Drehbuchschreiber. Maciej Cuske – born 1972 in Bydgoszcz, Poland. Documentary filmmaker, screenwriter, and graduate of the Andrzej-WajdaFilmschool, Warsaw.
Kacper Lisowski – geboren 1972 in Warschau, Polen. Er ist Regisseur, Kameramann und Drehbuchautor und Absolvent der Staatliche Hochschule für Film, Fernsehen und Theater Łódź. Kacper Lisowski – born 1972 in Warsaw, Poland. He is a filmmaker, director, cinematographer, and screenwriter, who graduated from the Polish National Film School Łódź.
Nenad Miković – geboren 1970 in Belgrad, Jugoslawien (Serbien). Er ist Regisseur von Kurz- und Fernsehfilmen und Herausgeber der Zeitschrift Film Pro. Nenad Miković – born 1970 in Belgrade, Yugoslavia (Serbia). He is a director of short and television films. In addition, he publishes the Film Pro magazine.
Schicksale „kleiner Leute“ im Dschungel der polnischen Hauptstadt, irgendwo auf dem Sprung zwischen einer sich immer weiter entfernenden Vergangenheit und einer Zukunſt, von der – für sie – momentan nur die Fassaden zu sehen sind. Im Dschungel der polnischen Hauptstadt und ihres Wildwuchses aus Tradition und Moderne, irgendwo zwischen Stahl, Beton, Glas und hölzernen Kreuzen: für die einen immer noch etwas Orientierung im Leben Versprechendes, für die anderen nur noch sinnentleerte Symbole. Kein Wunder, dass dem Film daher nach seiner Premiere „antikatholische Tendenzen“ vorgeworfen wurden, nicht zuletzt wegen einem der Handlungsstränge, dessen Protagonist sich als pädophiler Priester entpuppt. PN
Mateusz Rakowicz – geboren 1977 in Gdańsk, Polen. An der Andrzej Wajda-Filmschule in Warschau ausgebildeter Regisseur von Werbe- und Kurzfilmen, Musikvideos sowie StoryboardKünstler. Mateusz Rakowicz – born 1977 in Gdańsk, Poland. He is a director of commercials, music videos, short films, and storyboard artist. He graduated from the AndrzejWajda-Filmschool, Warsaw.
Tymon Wyciszkiewicz – ist Regisseur von Musik- und Kampagnenvideos, Kurzfilmen und Reportagen für TVP. Tymon Wyciszkiewicz – he is a director of music videos, social campaigns, short films, and reports for the Polish broadcasting station.
Warsaw, Poland’s sprawling capital; a city in transition from an ever more remote past to an unknown future and its inhabitants, for many of whom the city’s promised future remains merely a façade. The fortunes of the little people that make up Warsaw, the sprawling Polish capital, with its chaotic admixture of tradition and modernity, the raw materials of which are steel, concrete, glass and wooden crosses. What speaks of a promising future for some represents nothing more than symbols devoid of meaning for others. No surprise therefore that the film was accused of “anti-Catholic tendencies” aſter its debut screening, not least due to one of its plot lines, the protagonist of which turns out to be a paedophile priest. PN
Format / Format DCP, Farbe / colour, 90 min Drehbuch / Script Kacper Lisowski, Marcin Lenarczyk, Mateusz Adamczyk, Piotr Subbotko Kamera / Photography Arkadiusz Tomiak Ton / Sound Zofia Moruś, Marcin Lenarczyk, Mateusz Adamczyk, Aleksander Musiałowski Schnitt / Editing Wojciech Włodarski Musik / Music Paweł Skorupka Ausstattung / Set Design Elwira Pluta Darsteller / Cast Eryk Lubos, Zbigniew Zamachowski, Klara Bielawka, Monika Dryl, Łukasz Simlat, Janusz Chabior Produzent / Producer Włodzimierz Niderhaus Produktion / Production WFDiF – Documentary and Feature Film Studio Kontakt / Contact WFDiF – Documentary and Feature Film Studio Jolanta Galicka Chełmska 19/21 00–724 Warsaw Poland Tel.: +48.22.841.26 83 festiwale@wfdif.com.pl www.wfdif.com.pl Preise / Awards Beste Nachwuchsdarstellerin (Klara Bielawka), Beste Kamera, Bester Ton, Beste Musik – „Młodzi i Film“ Film Festival Koszalin 2013
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VOZVRASHCHENIYE DOMOY HEIMKEHR BACK HOME Inna Denisova Russland | Russia 2015
Manche bleiben, andere gehen. Euphorisch die einen, zerknirscht die anderen. Seit die Krim zu Russland gehört, ist alles anders. Aber was genau? Inna Denisova, gebürtige Simferopolerin, sucht – sehr persönlich – nach Antworten. „Rückkehr nach Hause!“, triumphieren Plakate und Graffitis: Die Journalistin in privater Mission nimmt das wörtlich, kehrt zurück, wo ihre Heimat war – und ist. Vom Kinderkarussell zum Weiß-Blau-Roten-Fahnenmeer („Die Krim ist unser“) und „Freundlichen Menschen“-T-Shirts, von pflichtbewusst-glücklichen Touristen zu vorsichtig-unglücklichen Einwohnern, vom „Anti-Terror“-Prozess gegen Oleg Sentsov zum martialischen (Anti-)Maidan-Spektakel. Eine tiefe Gespaltenheit wird hier hörbar und sichtbar. BW
Inna Denisova – geboren 1977 in Simferopol, Sowjetunion (Ukraine). Bereits mit jungen Jahren zog sie mit ihren Eltern nach Moskau. Später studierte sie an der Lomonossow-Universität Russische Literatur und arbeitete anschließend als Journalistin, Reporterin, Filmkritikerin und Verlegerin. 2007 begann sie ein Drehbuch-Studium an der VKSR in Moskau. Inna Denisova – born 1977 in Simferopol, Soviet Union (Ukraine). In her early childhood she moved to Moscow with her parents. She studied Russian Literature at the Moscow State University and later worked as journalist, reporter, film critic and editor. In 2007, she entered the High Courses for Scriptwriters and Directors (VKSR) in Moscow where she studied screenwriting.
Some stay, many leave. Feelings are mixed, in certain quarters euphoria reigns, elsewhere a sense of regret remains. Life has changed since Russia last year annexed Crimea, but how exactly? Simferopol-born Inna Denisova on a personal return to her native city in search of answers. ‘Back home’ proclaim the posters and graffiti; a journalist takes up the gauntlet and returns home to fairground attractions and a sea of white, blue and red flags (‘Crimea is Ours!’), obediently jubilant tourists and wary locals, the trial against filmmaker Oleg Sentsov and a militarised anti-Maidan performance. Firsthand testimony of a deeply divided society. BW
Format / Format DCP, Farbe / colour, 70 min Drehbuch / Script Inna Denisova Kamera / Photography Egor Maximov, Oleg Moskvin Ton / Sound Roman Bakharev Schnitt / Editing Natasha Josef Musik / Music DJ Enoylin Ausstattung / Set Design Olympia Orlova Darsteller / Cast Inna Denisova, Nikolay Lapunov, Galina Gikaeva, Elizaveta Bogutskaya, Oleg Sentsov Produzent / Producer Inna Denisova Produktion / Production Inna Denisova Kontakt / Contact Inna Denisova Novokuznetskaya 18/1–59 119017 Moscow Russia Tel.: +7.96.371.089 42 denisovaiv@gmail.com
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WARSCHAU FRANKENSTEIN WARSCHAU FRANKENSTEIN WARSAW FRANKENSTEIN Christiane Büchner Deutschland, Polen | Germany, Poland 2012
Christiane Büchner – geboren 1965 in Freiburg im Breisgau. Sie studierte Bildhauerei und Experimentalfilm an der Hochschule der Künste Berlin und der Kunsthochschule für Medien Köln. Sie ist freie Filmemacherin von Kinodokumentarfilmen und Auftragsproduktionen verschiedener Sendeanstalten und lehrt an verschiedenen Hochschulen. Christiane Büchner – born 1965 in Freiburg im Breisgau, Germany. She studied Sculpture and Experimental Film at the University of Arts Berlin and later at the Academy of Media Arts Cologne. She has been working as a freelance filmmaker of documentary films and directs commissioned productions for several broadcasting stations, and lectures at different universities.
Filme / Films DAS HAUS DER REGIERUNG (2002, doc) PERESTROIKA – UMBAU EINER WOHNUNG (2008, doc) FAMILY BUSINESS (2015, doc)
Warschauerinnen und Warschauer ziehen durch ihre Stadt, an der Spitze der Kölner „Stadtführer“-Künstler Boris Sieverts. Über nicht gebahnte Wege und glanzlose Orte wird die urbane Zone von hinten aufgerollt, ergangen und entdeckt. Ein radikaleres Programm gegen die Leuchtreklamen-Skyscraper-Techno-Club-Sphären, die uns aus Warschau-Spielfilmen entgegen strömen, kann man sich kaum denken. Bei den Stadtführungen des „Büros für Städtereisen“ rücken ungeliebte Ränder und verdrängte Vorstädte ins Wahrnehmungszentrum. Sieverts erschließt Strukturen und interne Grenzen, studiert Karten und durchschneidet Zäune. Die polnische Metropole als Netz aus Geschichte und Planung, AsiaImbiss und Gated Community, Zeltlager und Raststätten mit Ostalgie-Flair. BW
Warsaw’s inhabitants on a guided tour of their hometown, led by artist and ‘tour guide’ Boris Sieverts, who arrived from Cologne but a few weeks earlier. By leaving the beaten track behind, he hopes to offer them new insight into a seemingly familiar urban space. It’s difficult to imagine a more radical programme against the ultra-modern Warsaw familiar to all from feature films on the Polish capital; these ‘alternative guided tours’ force participants to focus attentions on the city’s rougher edges and forgotten suburbs. Sieverts unlocks structures and internal borderlines, studies maps and cuts through fences in order to reveal the web of history and planning, Asian takeaways and gated communities, tent camps and motorway service areas that hold this metropolis together. BW
Format / Format DCP, Farbe / colour, 94 min Drehbuch / Script Herbert Schwarze Kamera / Photography Justyna Feicht Ton / Sound Sławomir Karolak, Tomasz Wieczorek Schnitt / Editing Nina von Guttenberg Musik / Music Aleksander Lason, Kwartet Sląski Produzent / Producer Harry Floeter, Joerg Siepmann Produktion / Production 2 Pilots Filmproduction GmbH Co-Produktion / Co-Production Wajda Studio Warschau, FUMS, BKM, Goethe-Institut Warschau Kontakt / Contact 2 Pilots Filmproduction Harry Floeter Eigelstein 78 50668 Cologne Germany Tel.: +49.221.913.01 53 harry@2pilots.de www.2pilots.de
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ZVEZDA DER STAR STAR Anna Melikjan Russland | Russia 2014
Anna Melikjan – geboren 1976 in Baku, Sowjetunion (Aserbaidschan). Die Drehbuchschreiberin, Regisseurin und Produzentin wuchs in Armenien auf. 2002 absolvierte sie ein Filmstudium am Gerassimow-Institut für Kinematographie in Moskau. Bereits ihre Studienfilme wurden international ausgezeichnet. Für ihren zweiten Spielfilm RUSALKA wurde sie mit dem Regiepreis in Sundance ausgezeichnet. Anna Melikjan – born 1976 in Baku, Soviet Union (Azerbaijan). A screenwriter, film director and producer grew up in Armenia, and she graduated from the Moscow Institute of Cinematography in 2002. Her student works received awards at several international festivals. Her second feature film RUSALKA received amongst others, the Directing Award at Sundance Film Festival.
Filme / Films POLETELI (1999, short, Cottbus 2001) DO VOSTREBOVANIYA (2001, short) KONTRABAS (2002, short) MARS (2004) RUSALKA (2007) PRO LYUBOV (2011, short) PRO LYUBOV 2 (2012, short)
Mascha ist jung, naiv, berechnend, aber zielstrebig. Sie muss ein Star werden. Aber da ihre Beine zu krumm, ihre Brüste zu klein und ihre Lippen zu schmal sind, setzt sie ganz auf das Wunder durch Schönheitsoperationen. In Moskau prallen soziale und moralische Unterschiede radikal aufeinander. Mascha wäre gerne eine Schauspielerin. Sie verdient sich als Wassernixe in einem Club das Geld für Schönheitsoperationen. Kostja, der auch dort jobbt, wird für Mascha zum Dieb, obwohl er der Sohn eines reichen Moskauer Oligarchen ist. ZVEZDA überzeugt ebenso als russisches Filmmärchen wie als Melodrama. Und wenn die Protagonisten den Hit „Beautiful“ von Christina Aguilera singen, bleibt kein Auge trocken. JT
Masha is young, naive and at the same time singleminded. She wants to be a star, but her legs are bent, her breasts are too small, her lips too thin, and thus she puts all her hopes on plastic surgery. In Moscow social and moral differences collide; Masha would love to be an actress, and therefore she spends all the all the money aside which she earns from her part-time job in a club towards plastic surgery. Her co-worker Kostya agrees to resort to illegal methods in order to help out Masha, even though he’s the son of a Moscow oligarch. Drawing upon elements as diverse as fairy tale and melodrama ZVEZDA has something for everybody, and the scene when the two central characters perform Christina Aguilera’s Beautiful is guaranteed to tug at the heartstrings of even our most hardened festival visitors. JT
Format / Format DCP, Farbe / colour, 128 min Drehbuch / Script Anna Melikjan, Andrei Migachyov, Viktoriya Bugaeva Kamera / Photography Alisher Khamidkhodjaev Ton / Sound Kirill Vasilenko Schnitt / Editing Dasha Danilova, Pavel Ruminov Musik / Music Alina Orlova, Anna Drubich, Igor Vdovin Ausstattung / Set Design Ulyana Ryabova Darsteller / Cast Tina Dalakishvili, Severija Janušauskaitė, Pavel Tabakov, Andrey Smolyakov Produzent / Producer Ruben Dishdishyan, Anna Melikjan Produktion / Production Mars Media Entertainment Kontakt / Contact ANT!PODE Sales & Distribution Natalia Arshavskaya Novolesnoy Lane 5–38 127055 Moscow Russia Tel.: +7.916.144.11 76 festivals@antipode-sales.biz www.antipodesales.biz Preise / Awards Best Director – Sochi Film Festival 2014
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ALBUM ALBUM ALBUM Aida Begić Bosnien und Herzegowina | Bosnia and Herzegovina 2014 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Aida Begić – geboren 1976 in Sarajevo, Jugoslawien (Bosnien und Herzegowina). Sie studierte Regie an der Academy of Performing Arts in Sarajevo. Ihr Abschlussfilm PRVO SMRTNO ISKUSTVO (2001) wurde mehrfach auf internationalen Festivals ausgezeichnet. Zudem unterrichtet sie Regie an der Academy of Performing Arts und führt bei zahlreichen Dokumentationen, Werbefilmen und Videos Regie. Aida Begić – born 1976 in Sarajevo, Yugoslavia (Bosnia and Herzegovina). She graduated in directing from the Sarajevo Academy of Performing Arts. Her graduation film PRVO SMRTNO ISKUSTVO (2001) won many awards at festivals worldwide. She has been teaching directingat the Academy of Performing Arts and has directed documentaries, commercials, videos and promotional films.
Filme / Films PRVO SMRTNO ISKUSTVO (2001, short) SJEVER JE POLUDIO (2003, short) SNIJEG (2008) DJECA (2012, Cottbus 2012)
Ein Ort ist wie die Menschen, die ihn beleben. Seine Vergangenheit ist Interpretation und Neuschöpfung derer, die sie überlebt haben. In ihrem Beitrag für den Kompilationsfilm MOSTOVI SARAJEVA, in welchem 13 renommierte Filmemacher die Geschichte und den Status Quo der bosnisch-herzegowinischen Hauptstadt beleuchten, erzählt Aida Begić vom heutigen Sarajevo durch die Erinnerungen seiner Bewohner.
Place are the people. It’s past is interpretation, recreation of those who survived it. In her contribution to the film compilation MOSTOVI SARAJEVA, in which 13 renowned directors explore the history and status quo of the Bosnian-Herzegovinian capital, Aida Begić speaks of Sarajevo by means of reference to the memories of its inhabitants.
Format / Format DCP, s/w / BW, 10 min Drehbuch / Script Aida Begić Kamera / Photography Erol Zubčević Ton / Sound Nirvan Imamović Schnitt / Editing Redžinald Šimek Darsteller / Cast Amir Mujezin, Anel Šahinović, Behija Alić, Darko Trajković, Edin Avdagić-Koja, Elma Selimović, Haris Grizović, Irena Mulamuhić, Isa El-ali, Munevera Omanović, Samka Puškar-Kovačević Produzent / Producer Mirsad Purivatra, Izeta Gradević, Jovan Marjanović Produktion / Production Obala Art Centar Kontakt / Contact Obala Art Centar Hamdije Kreševljakovića 13 71000 Sarajevo Bosnia and Herzegovina Tel.: +387.33.20.94 11 info-sff@sff.ba www.sff.ba Preise / Awards Audience Award – Pesaro 2014
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FestivalKatalog // Fokus/Focus
D DO D. POPYTKA VVEDENIYA V BIOGRAFIU DERZHAVINA VoN D. NACH D. – DER VERSUCH EINER ANNäHERUNG AN DERZHAVINS BIoGRAFIE D DO D. AN ATTEMPT AT AN INTRODUCTION TO DERZHAVIN’S BIOGRAPHY Kirill Adibekov Russland | Russia 2014 Welturaufführung | World premiere
Doku-Experiment: Stadtansichten von Kazan – mit Dichter (Derzhavin), Fluss (Wolga) und Bewohnern (Tataren). 1968 schrieb Viktor Sosnora die Parabel „Derzhavin bis Derzhavin“, über Russlands vordersten Poeten des 18. Jahrhunderts – Klassizist, Metaphysiker und für Sosnora trotz Staatsdienst Futurist. Ein Film-Versuch über die Gattungen Dichterbiographie und Stadtporträt. BW
Kirill Adibekov – geboren 1986 in Moskau, Sowjetunion. Er studierte an der Lomonossow-Universität in Moskau und ist Mitbegründer von Kinote.info. Zudem ist er als Übersetzer von Gedichten tätig, veröffentlicht regelmäßig Artikel in Zeitschriften und kuratiert Ausstellungen. Kirill Adibekov – born 1986 in Moscow, Soviet Union. He graduated from the Moscow State University and is the cofounder of Kinote.info. In addition he translates poetry series, and publishes essays in various journals. He also curates exhibitions.
Filme / Films KOMANDARM UMER V SREDU (2013, short) KARTA POETICHESKIKH DEYSTVIY (2014, short) YA NE GO (2014, short)
A experimental documentary that turns the spotlight on the city of Kazan with the help of references to the poetry of Gavrila Derzhavin, the Volga River and the city’s Tatar population. In 1968 Victor Sosnora wrote the parable “From Derzhavin to Derzhavin”, dedicated to one of 18th century Russia’s leading poets, whom the author considered a classicist, metaphysician and also a futurist, despite his having served as an officer of the state. A cinematic attempt at fusing the genres of biographical film and city portrait. BW
Format / Format Hdfile, Farbe / colour, 23 min Drehbuch / Script Kirill Adibekov Kamera / Photography Kirill Adibekov Ton / Sound Anton Kuryshev Schnitt / Editing Kirill Adibekov Darsteller / Cast Rustem Gabitov, Wolf Iro, Irek Atnagulov Produzent / Producer Kirill Adibekov Kontakt / Contact Kirill Adibekov nohamlet@gmail.com
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SUPERJEDNOSTKA SUPERJEDNoSTKA SUPER UNIT Teresa Czepiec Polen | Poland 2014
Teresa Czepiec – geboren in Belgien. Sie studierte Regie an der Krzysztof Kieślowski Fakultät für Radio und Fernsehen an der Schlesischen Universität in Katowice, absolvierte ein Studium an der Wajda-Filmschule in Warschau im Bereich Dokumentarfilm. Zudem studierte sie Visual Arts in Frankreich. Teresa Czepiec – born in Belgium. She studied directing at the Krzysztof Kieślowski Faculty of Radio and Television of the University of Silesia in Katowice, graduated from the DOK PRO Documentary Programme at Wajda School in Warsaw, and studied visual arts in France.
Filme / Films CELEBRITY TEST (2015)
Reise durch eine Le Corbusier-„Wohnmaschine“ inmitten von Katowice. Großes Montagekino im Kleinformat. Über die Entwürfe zu diesem architektonischen Wunder dringt die Kamera ein durch Rohr- und Aufzugsschächte; schwebt endlose Flure entlang und betritt unbemerkt die Privatzonen hinter den Türen. Dort herrscht Leben – mit Hantel & Haustier, Party & Patience. BW
A journey through a Le Corbusier-inspired colossal apartment building, locally known as the SUPERJEDNOSTKA, located in the centre of Katowice. A wonderful work of short format, montage cinema. The film takes us from the architectural designs to the building’s pipe barrels and liſt shaſts; driſting along endless corridors viewers unobtrusively observe the comings and goings that occur behind closed doors, in a series of micro-portraits that feature pets, parties and patience. BW
Format / Format DCP, Farbe / colour, 20 min Drehbuch / Script Teresa Czepiec Kamera / Photography Paweł Dyllus Ton / Sound Krzysztof Ridan Schnitt / Editing Jerzy Zawadzki Produzent / Producer Adam Ślesicki Produktion / Production Wajda Studio Co-Produktion / Co-Production Instytucja Kultury Katowice-Miasto Ogrodów Kontakt / Contact Krakow Film Foundation Katarzyna Wilk Basztowa 15/8a 31–143 Kraków Poland Tel.: +48.12.29.46 945 katarzyna.wilk@kff.com.pl www.kff.com.pl Preise / Awards Best Short Documentary – São Paulo 2015 Special Jury Mention, Audience Award – Opole 2014
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FestivalKatalog // Fokus/Focus
YAMAHA YAMAHA YAMAHA Inna Omelchenko Russland | Russia 2014 Internationale Erstaufführung | International premiere
Valentin sucht sein Glück in der Stadt – mit einem Yamaha-Keyboard, zwischen Gastarbeiter-WG und MetroPassage. Liebevoll pflegt er sein Instrument. Ob er nur was ausprobiert oder schon spielt, weiß man nicht. Er ist unsicher und doch bestimmt. Ein Studentenfilm aus der Razbezhkina Dokumentarfilm-Schule: direkt beobachtet, nah dran, gnadenlos. Auch am Ende, wenn es heim zu Mama geht. BW
Inna Omelchenko – geboren 1991 in Russland. Nachdem sie nach Moskau zog, arbeitete sie zunächst als selbstständige Kamerafrau. Seit 2014 besucht sie die Marina Razbezhkina and Mikhail Ugarov Schule für Dokumentarfilm und Dokumentartheater in Moskau. Inna Omelchenko – born 1991 in Russia. After moving to Moscow, she worked as a freelance camera operator. In 2014, she won a grant to study the Marina Razbezhkina and Mikhail Ugarov School of Documentary Film and Theater.
Armed with nothing more than a Yamaha keyboard, Valentin commutes back and forth between his shared flat and a metro underpass in search of happiness. Insecure and yet decisive, such is his affection for his instrument that you never know if he’s rehearsing or playing for real. This student film from the Razbezhkina School of Documentary Film takes an up-front, almost unforgiving approach, even when its central figure returns home to pay his mum a visit. BW
Format / Format DCP, Farbe / colour, 38 min Drehbuch / Script Inna Omelchenko Kamera / Photography Inna Omelchenko Schnitt / Editing Inna Omelchenko Produzent / Producer Marina Razbezhkina Produktion / Production The Marina Razbezhkina and Mikhail Ugarov Documentary Film and Theatre Kontakt / Contact The Marina Razbezhkina and Mikhail Ugarov Documentary Film and Theatre Marina Razbezhkina Kalanchevskaya 17/1 107078 Moscow Russia Tel.: +7.916.686.35 35 docmasterskaya@gmail.com
good!movies präsentiert:
Gute Filme – auf DVD!
Wir sind jung. Wir sind stark
Jack
Rendezvous in Belgrad
Der Film erzählt aus den Blickwinkeln verschiedener Schicksale die Ereignisse um die Krawalle von Rostock-Lichtenhagen, der „Brandnacht“ des 24. August 1992.
Jack lebt im Heim. Nach einem Streit haut er ab, um zu seiner Mutter zu fahren. Doch die taucht tagelang nicht zu hause auf. Mit seinem kleinen Bruder macht er sich auf die Suche…
Vier Paare unterschiedlicher Nationalität treffen sich in Belgrad und erfahren die kleinen (Un)möglichkeiten der großen Liebe in einem Land zwischen dem Balkan und Europa.
Welcome to Karastan
Die Maisinsel
Die Moskauer Prozesse
Ein bisher mäßig erfolgreicher Filmregisseur erhält die Gelegenheit, das nationale Film-Epos der Kaukasus-Republik Karastan zu drehen. Doch in Karastan gelten eigene Regeln…
Ein alter Bauer und seine Enkelin kultivieren eine schwimmende Insel auf dem georgischen Fluss Enguri. Als sie einem verwundeten Soldaten begegnen, verstecken sie im Mais…
Der Film dokumentiert die Gerichtsverhandlungen um Pussy Riot und die Ausstellungen „Achtung! Religion“ und „Verbotene Kunst“ und beleuchtet die politischen Hintergründe.
-ray Diese und weitere Filme auf DVD, Blu s.de vie mo ood w.g und online gibt es auf ww
SAVE THE DATE!
21. --- 27. 04. 2016 11. Polnisches Filmfestival in Kinos in ganz Berlin und Brandenburg
„Das Kino aus Frankreich oder Italien ist uns vertraut. Dabei ist Polen viel näher. Und das dortige Kino das derzeit vielleicht spannendste in Europa.“ (Thomas Abeltshauser, Berliner Morgenpost)
mm www.filmpolska.de 9HUDQVWDOWHU 8QWHUVW¾W]HU
FestivalKatalog // Specials
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Eröffnungsfilm | Opening Film Abschlussfilm | Closing Film Islam in Osteuropa | Islam in Eastern Europe 20 Jahre Slowenisches Filmzentrum | 20 Years of the Slovenian Film Centre Fulldome Filme | Fulldome Films Forum „Wandel in Erinnerung” | “The Transformation of Remembrance” COTTBUS 70 | CoTTBUS 70 ELEGIA INDUSTRIAL 3D | ELEGIA INDUSTRIAL 3D DESTINACIJA_SERBISTAN | DESTINATIoN_SERBISTAN ÉDES EMMA, DRÁGA BÖBE | SWEET EMMA, DEAR BÖBE MEISTRAS IR TATJANA | MASTER AND TATYANA MUZEJ REVOLUTSIJA | MUSEUM `REVoLUTIoN` DER PRÄSIDENT | THE PRESIDENT SEINE HOHEIT, GENOSSE PRINZ | HIS HIGHNESS – CoMRADE PRINCE MEDENA NOK | HoNEY NIGHT UCHO | THE EAR AUF DER SUCHE | IN SEARCH Festival Trailer | Festival Trailer
SPECIALS
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FestivalKatalog // Specials
Specials: Kontinuität und Gegensatz Continuity and Contrast
Z
u seinem 25. Geburtstag begibt sich das FilmFestival Cottbus an drei besondere Orte der Stadt, die in besonderer Weise mit dem Filmgeschehen verbunden sind: Das Schloss Branitz war 1969 Drehort für den DEFAFilm SEINE HOHEIT, GENOSSE PRINZ/HIS HIGHNESS – COMRADE PRINCE. Mit seinen Spitzen auf die Ungnade adliger Geburt und sozialistischen Kadergehorsam eine nicht nur für damalige Verhältnisse unglaublich freche Komödie. Im Planetarium läuſt ein Programm mit Fulldome-Filmen, in denen man sich, das ganze Kino rund um sich, im wortwörtlichen Sinne „mitten im Film“ befindet. Und im Dieselkraſtwerk läuſt mit MEISTRAS IR TATJANA/MASTER AND TATYANA das Porträt des sowjetisch-litauischen Fotografen Vitas Luckus, der Ende der 1960er-Jahre in Vilnius eine avantgardistische Künstler-Bohème um sich versammelte, die, wäre sie damals entdeckt worden, einem Andy Warhol und seiner „Factory“ durchaus das Wasser hätte reichen können – doch stattdessen endete die Karriere des talentierten Künstlers und Lebemanns mit einem undurchsichtigen Freitod, der des Öſteren mit dem Druck in Verbindung gebracht wird, den der KGB auf Luckus und seinen Freundeskreis ausübte. Um politischen und sozialen Druck geht es auch in anderen Filmen der Specials: in DESTINACIJA_SERBISTAN/DESTINATION_SERBISTAN begleitet Jury-Mitglied Želimir Žilnik mehrere Flüchtlinge auf ihrer zumeist absurden Wanderung durch Serbien Richtung ungarische Grenze und schafft es dabei, den aktuellen Status Quo der Flüchtlingsbewegungen vor dem Hintergrund der Nord-Süd- und West-Ost-Konflikte persönlich, pointiert und dabei durchaus unterhaltsam zu reflektieren. Ähnlich quergedacht seziert Nataliya Babintseva in MUZEJ REVOLUTSIJA/MUSEUM ‘REVOLUTION‘, wie die Auseinandersetzungen auf dem Euromaidan noch während der laufenden Ereignisse als Kunstgeschichte wegsortiert wurden: Einige der Lkw-Reifen, die in Kiew als Barrikaden brannten, finden sich ein paar Monate später in einer Wiener Kunstausstellung wieder. Wie wenig sich die politische Kultur verändert hat, führt uns der mazedonisch-tschechische Regisseur Ivo Trajkov vor: MEDENA NOK/HONEY NIGHT, sein Remake des tschechoslowakischen Kultfilms UCHO/THE EAR (1970), ein spannungsreiches Kammerspiel über politische Machtspiele und persönliche Abhängigkeitsverhältnisse, Intrigen und Anpassungszwänge, wurde aus den totalitären Machtzentren der 1960er-Jahre in die Privatisierungsdebatten der Gegenwart verlegt. Kontinuität und Gegensatz – ein Specials-Thema, das bis tief in die Region hineinreicht: mit seinem aktuellen Film-Konzert-Projekt ELEGIA INDUSTRIAL 3D fragt der Cottbuser Filmemacher und Multimedia-Künstler Donald Saischowa nach einer Neubewertung des Verhältnisses zwischen Ende des industriellen Zeitalters und Umweltschutz, zwischen Wachstum und natürlicher Balance. Am Ende all dieser Fragen, man ahnt es, steht die Erkenntnis: Es gibt keine einfachen Antworten, aber darüber nachzudenken, bedeutet durchaus gute, anspruchsvolle Unterhaltung. BB
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n celebration of its 25th anniversary the FilmFestival Cottbus sets off on a journey to three noteworthy locations within the city of Cottbus, all of them connected in one way or another with the film industry: In 1969, Branitz Castle served as the film location for the DEFA production SEINE HOHEIT, GENOSSE PRINZ/ HIS HIGHNESS – COMRADE PRINCE which, with its cutting remarks aimed at the misfortune of being born into aristocracy and the general atmosphere of obedience to the party line characteristic of socialist society at the time, was and remains a highly unusual, boldfaced comedy. The Cottbus Planetarium is to host a programme of Fulldome films, thus providing audiences with the opportunity to literally find themselves in the midst of the action. Meanwhile the city’s now decommissioned diesel power station will serve as the venue for a screening of MEISTRAS IR TATJANA/MASTER AND TATYANA, a portrait of Lithuanian photographer Vitas Luckus, who in late-sixties Vilnius gathered around him an avant-garde of bohemian artists; had they ever been discovered, many believe Luckus’ circle would have enjoyed worldwide fame akin to that of Andy Warhol’s Factory. Instead the talented artist and bon viveuer’s life ended in mysterious circumstances, with many linking his suicide to the pressure that the KGB exerted on Luckus and his circle of friends. Political and social pressure is also the focus of another of this year’s Specials: DESTINACIJA_SERBISTAN/DESTINATION SERBISTAN sees jury member Želimir Žilnik accompany a group of refugees on their oſten absurd travels across Serbia on the way to the Hungarian border. In the process the filmmaker provides personal, pointed and at times light-hearted reflections on the status-quo of refugee movements against the backdrop of current North-South and WestEast conflicts. A similarly creative approach is displayed by Nataliya Babintseva’s MUZEJ REVOLUTSIJA/MUSEUM ‘REVOLUTION’, which speaks of how the violent events of the Euromaidan were transformed into art history before the conflict itself had even come to an end: some of the truck tires, which burned on the barricades in Kiev, could be found but a few months later in a Vienna art installation. The stagnation of political culture in the region is illustrated by Macedonian-Czech director Ivo Trajkov’s MEDENA NOK/HONEY NIGHT, a remake of the biting Czechoslovak cult-classic UCHO/THE EAR (1970), a gripping, intimate portrait of political intrigue and conformity which the director transplants from the totalitarian Czechoslovakia of the sixties to debates over privatisation in present-day Macedonia. Continuity and contrast, a Specials issue that reaches to the very core of the festival’s home region: Donald Saischowa’s latest film/concert project ELEGIA INDUSTRIAL 3D sees the Cottbus-born filmmaker and multimedia artist re-evaluate the interplay between the end of the industrial age and environmental protection, as well as between growth and natural balance in the ecosystem that surrounds us. Ultimately the viewer is faced with the realisation that whilst there are no simple solutions, merely reflecting on these issues can nevertheless be the source of inspiring entertainment. BB
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FestivalKatalog // Specials ERÖFFNUNGSFILM // OPENING FILM
POLIZEIRUF 110: GRENZGÄNGER PoLIZEIRUF 110: GRENZGäNGER POLIZEIRUF 110: BEYOND THE BORDER Jakob Ziemnicki Deutschland | Germany 2015 Welturaufführung | World premiere
Jakob Ziemnicki – geboren 1975 in Gdańsk, Polen. Er wuchs in Köln auf und begann bereits in der Schule Kurzfilme zu drehen. Von 1996 bis 1998 war er Regieassistent und begann Sprachwissenschaft und Philosophie zu studieren, bis er 1998 an die Filmakademie Baden-Württemberg wechselte und bis 2004 Regie studierte. Seitdem führt er bei zahlreichen Produktionen Regie und schreibt Drehbücher. Jakob Ziemnicki – born 1975 in Gdańsk, Poland. He grew up in Cologne, Germany. He started to direct short films at school, and worked as assistant director between 1996 and 1998. Meanwhile he studied philosophy and philology until he started to study directing at Film Academy Baden-Württemberg in 1998. Since graduation in 2004 he has worked as screenwriter and directed several feature films.
Filme / Films DARK (1998) BLAUER DUNST (2011, short) ET KÜTT WIE ET KÜTT (2002, short) TOMPSON MUSIK (2004, short) POLNISCHE OSTERN (2011)
Der Sonntagabendkrimi geht über Grenzen: Im neuen rbb-POLIZEIRUF 110 untersuchen Kriminalhauptkommissarin Olga Lenski und ihr neuer Kollege Adam Raczek gemeinsamen in einer deutsch-polnischen Ermittlergruppe einen mysteriösen Mord an einem Studenten. Zum ersten Mal beleuchtet der POLIZEIRUF 110 dabei eine Region, die im deutschen Fernsehen bislang selten vorkommt. Zentrum der Handlung ist die – noch fiktive – Dienststelle der ersten deutsch-polnischen Mordkommission in der ehemaligen Grenzstation zwischen Frankfurt (Oder) und Słubice. Neben fall- und kollegenschaſtsbedingten Friktionen sind auch sprachliche und kulturelle Hürden zu überwinden – eine Herausforderung an das binationale Schauspielerensemble, das die Verständigungsprobleme mit einem authentisch-ironischen Spiel mit den Klischees überwindet. Vorab-Premiere des POLIZEIRUF 110, der am 20. Dezember 2015 in der ARD ausgestrahlt wird. Wir danken dem rbb für die freundliche Zusammenarbeit.
A popular Sunday evening detective series goes international: In this rbb-POLIZEIRUF 110 detective chief superintendent Olga Lenski and her new colleague Adam Raczek investigate the mysterious death of a student. The new POLIZEIRUF 110-series turns the spotlight towards a region that rarely features on German TV screens. The focal point of the action is the fictional headquarters of the first German-Polish murder investigation team, based in what was once a border station between Frankfurt (Oder) and Słubice. As well as friction based on the case, the new colleagues also have to overcome linguistic and cultural hurdles, a challenge that the binational cast overcomes with an authentic and yet ironic approach towards the clichéd modes of thinking that divide them. We thank the Berlin-Brandenburg Broadcasting (rbb) for collaborating with us on this pre-premiere showing, which is to screen on ARD on 20 December 2015.
Format / Format Pro Re, Farbe / colour, 90 min Drehbuch / Script Uwe Wilhelm, Claudia Boysen, Jakob Ziemnicki Kamera / Photography Matthias Fleischer Ton / Sound Christian Lutz Schnitt / Editing Melanie Schütze Musik / Music Dirk Dresselhaus Ausstattung / Set Design Marion Foradori Darsteller / Cast Maria Simon, Lucas Gregorowicz, Danuta Stenka, Barbara Wysocka, Robert Gonera, Manfred Zapatka, Christoph Luser, Fritz Roth, Klaudiusz Kaufmann, Katharina Bellena Produzent / Producer Daria MohebZandi Produktion / Production Rundfunk Berlin-Brandenburg Co-Produktion / Co-Production DOKfilm Fernsehproduktion GmbH Kontakt / Contact Rundfunk Berlin-Brandenburg Jörgen Radach Masurenallee 8-14 14057 Berlin Germany Tel.: +49.335.53.58 29 anne.warkworth@rbb-online.de www.rbb-online.de
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FestivalKatalog // Specials ABSCHLUSSSFILM // CLOSING FILM
DISCO POLO DISCo PoLo DISCO POLO Maciej Bochniak Polen | Poland 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Maciej Bochniak – geboren 1984 in Kraków, Polen. Er ist studierter Drehbuchschreiber und Absolvent der Staatlichen Hochschule für Film, Fernsehen und Theater in Łódź. Er schreibt Drehbücher und führt Regie bei Werbe-, Kurz- unde Spielfilmen und Musikvideos. Sein Spielfilmdebüt DISCO POLO ist der bisher umsatzstärkste polnische Film des Jahres 2015. Maciej Bochniak – born 1984 in Kraków, Poland. He studied screenwriting at the National Film School in Łódź and creates commercials, music videos and scripts for short and full length films. His debut feature film DISCO POLO is, to date, this year’s highest-grossing film in Poland.
Filme / Films I LOVE YOU SO MUCH (2010, short) PRZYJĘCIE (2011, doc) POKÓJ (2011, short) MILIARD SZCZĘŚLIWYCH LUDZI (2012, doc)
Wilde 90er in Polen: Goldgräberstimmung und Heißhunger auf polnischen Synthie-Pop. Die Jungs Tomek und Rudy wittern ihre Chance und wollen die DiscoSzene musikalisch aufmischen – eine Komödie „in Farbe. Und bunt.” Keiner kann die charmanten Provinzsöhne auf ihrem Trip aufhalten. Denn neben Talent haben sie Chuzpe und setzen, wie viele damals, alles auf eine Karte. Sie gewinnen Ruhm, Liebe und Dollar und schenken Filmspaß und Lust auf Disco Polo, das mehr war als billige Sounds und simple Texte. Der Musikstil, oſt verspottet, wurde zum Kassenhit. Der Film, ohne staatlichen Zuschuss gestemmt, dafür reich an Filmzitaten und Jungstars, wurde im Nu ein Renner. Der Macher – ein Ebenbild des Helden. JT
The wild nineties in Poland: quick riches and synthpop are all the rage. Tomek and Rudy sense an opportunity to cause a stir in the local pop scene in this colourful comedy. Talented, daring and willing to risk it all, nobody can hold these two charming children of the provinces back. They obtain fame, adulation and riches whilst the film’s director goes beyond the clichés of cheap beats and simple lyrics to give viewers a more nuanced view of disco polo; successfully so, as evidenced by the fact that this, a work based on an oſten ridiculed music genre, became a box office hit. Produced without state funding and yet rich in film quotes and acting talent, this film proved an instant success with its protagonists the embodiment of the man-of-action ideal. JT
Format / Format DCP, Farbe / colour, 107 min Drehbuch / Script Maciej Bochniak, Mateusz Kościukiewicz Kamera / Photography Tomasz Naumiuk Ton / Sound Bartłomiej Bogacki, Monika Krzanowska Schnitt / Editing Jarosław Barzan Musik / Music Paweł Lucewicz, Michał Nosowicz Ausstattung / Set Design Stanisław Tyczyński Darsteller / Cast Dawid Ogrodnik, Joanna Kulig, Piotr Głowacki, Tomasz Kot, Aleksandra Hamkało, Mariusz Drężek Produzent / Producer Stanisław Tyczyński Produktion / Production Alvernia Studios Co-Produktion / Co-Production Film Finance & Production, Agora S.A., TVN Kontakt / Contact Alvernia Studios Tomasz Wójcik Nieporaz, ul. Ferdynanda Wspaniałego 1 32–566 Alwernia Poland Tel.: +48.12.344.40 00 t.wojcik@alvernia.com www.alvernia.com Preise / Award “Jantar” (Tomasz Naumiuk) – Festiwal Młodzi i Film Koszalin 2015
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FestivalKatalog // Specials ISLAM IN OSTEUROPA // ISLAM IN EASTERN EUROPE
Islam in Osteuropa Islam in Eastern Europe
In vielen Regionen der post-sozialistischen Länder, so dem Kaukasus und Mittelasien, gehört der Islam zu den autochthonen Religionen, im Westbalkan wurde er vor mehr als 500 Jahren durch die osmanische Intervention heimisch. In all diesen Regionen wird nicht nur das religiöse Leben, sondern auch Kultur und Alltag durch den Islam geprägt. Jenseits der hitzigen Debatten über „Heiliger Krieg“ und religiösen Fundamentalismus wollen wir mit unserem Special schlaglichtartig muslimisch geprägten Alltag in Osteuropa zeigen und dabei auf gesellschaſtliche Phänomene aufmerksam machen, die in unseren klischeegeprägten Denkschablonen bisher nicht vorgesehen waren. Wie die Judo-Lehrerin in SIŁACZKA/THE STRONGWOMAN, die sich in einem Bergdorf in Dagestan, durchaus in Einklang mit dem muslimischen Glauben, nicht aber mit den patriarchalen Hierarchien vor Ort, durch das Leben kämpſt. Oder die jungen Frauen in Sarajevo, die in UNDER THE COVER sagen, warum sie den Hidschab, das Kopſtuch, nicht als Symbol der Unterordnung in einer männlich dominierten Hierarchie tragen, sondern als Kleidungsstück, das ihnen in der sexuell aufgeladenen Gesellschaſt neue Freiheiten gibt. Daneben wollen wir die schicksalhaſten Wechselfälle der Geschichte in Erinnerung rufen, die gerade in Osteuropa das Verhältnis zwischen Christentum und Islam dramatisch beschädigten und damit nachhaltig verstörten. Dazu gehört die Zurückdrängung der Religionen in der Sowjetunion der 1920er- und 1930erJahre, in Filmen wie DOCH SVJATOGO/DAUGHTER OF A SAINT (UdSSR, 1930) als emanzipatorischer Prozess beschrieben, genauso wie der Einmarsch sowjetischer Truppen in Afghanistan im Jahre 1979 und die Massaker, die serbisch, also christlich-orthodox, dominierte Truppen in den Zerfallskriegen im ehemaligen Jugoslawien in Srebrenica und anderswo an muslimischen Bosniaken verübten. Zwar handelte es sich dabei eher um Macht-, Einflussbereichs- und Verteilungskämpfe, doch ist die religiöse Konnotation dieser Kriege unübersehbar. In Afghanistan, Bosnien und auch Tschetschenien wurde die muslimische Religion für viele das, was für einige den Anfang einer Radikalisierung bedeutete: zum Zufluchtsort, um die kriegerische Gegenwart zu betrauern und zu bewältigen, wie der vom argentinischen Filmemacher Martín Solá gedrehte LA FAMILIA CHECHENA/ THE CHECHEN FAMILY mit seinen Portraits sufistischer Rituale zeigt – und zur geistigen Heimat des Widerstands gegen die fremden Besatzer, wie in den komplexen historiografischen Erzählsträngen von LA MONTAGNE MAGIQUE/THE MAGIC MOUNTAIN anklingt. BB
In many regions of the post-socialist countries, such as the Caucasus and Central Asia, Islam numbers amongst the indigenous religions, whilst in the western Balkans Islam was introduced more than 500 years ago as a result of Ottoman intervention. In all of these regions the influence of Islam always went far beyond religious life, extending to almost every aspect of everyday life. Leaving behind hot tempered debates on religious war and fundamentalism we intend to use this year’s Specials programme section to provide insight into Muslim life in Eastern Europe and thus draw attention to social phenomena which otherwise tend to remain in the shadows of society’s clichéd mindset. We observe how the female judo teacher in SIŁACZKA/THE STRONGWOMAN struggles through life in a mountainous village in Dagestan, at once in keeping with her Muslim belief and in defiance of local patriarchal society. Or the young women in Sarajevo who, in UNDER THE COVER, narrate how they view the hijab, the headscarf, as an item of clothing that provides freedom in a sexually-charged society as opposed to a symbol of oppression in a male-dominated hierarchy. At the same time we intend to recall the fateful tribulations that can be said to not only have dramatically impaired, but perhaps even irreparably damaged relations between Christianity and Islam in Eastern Europe. These events include the repression of religion in the Soviet Union of the twenties and thirties, described in works such as DOCH SVJATOGO/DAUGHTER OF A SAINT (USSR, 1930) as an emancipatory act, as well as the invasion of Afghanistan by Soviet troops in 1979 and the massacres committed against Muslim Bosniaks by Serbian, ergo predominantly Orthodox-Christian troops, in Srebrenica and elsewhere during the Balkan Wars. Though these were undoubtedly first and foremost battles over power, influence and the distribution thereof, the religious connotations of these wars were and remain impossible to overlook. In places such as Afghanistan, Bosnia and Herzegovina and Chechnya the religion of Islam came to take on a dual significance; for some it represented a place of refuge, where one might mourn and ultimately come to terms with the reality of war, as portrayed by Argentinean filmmaker Martín Solá in LA FAMILIA CHECHENA/THE CHECHEN FAMILY, with particular reference to Sufi rituals. For others however Islam became the home of resistance against an alien occupier as well as the start of a path towards radicalisation as portrayed in the complex historiographical narrative threads of LA MONTAGNE MAGIQUE/THE MAGIC MOUNTAIN. BB
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FestivalKatalog // Specials ISLAM IN OSTEUROPA // ISLAM IN EASTERN EUROPE
BAKI SÜBHDƏN GÜNBATANADƏK BAKU VoM MoRGENGRAUEN BIS ZUR ABENDDäMMERUNG BAKU FROM DAWN TILL DUSK Aserbaidschan, Polen | Azerbaijan, Poland 2014 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Ein Tag in der Hauptstadt Aserbaidschans, vom Morgengrauen bis in die Nacht, erzählt im Laufe einer knappen Stunde in 18 Episoden von jungen Dokumentarfilmern. Die einzelnen dokumentarischen Kurzfilme gehen fließend ineinander über und beleuchten die unterschiedlichsten Facetten und Widersprüche im Alltag der Kaukasus-Metropole. Der Omnibusfilm über Baku ist Teil eines Filmschulprojektes THE WORLD FROM DAWN TILL DUSK, das den Alltag mehrerer Großstädte weltweit auf diese Weise darstellt, vom Morgengrauen bis in die Nacht.
A day in the capital city of Azerbaijan, from dawn until dusk, told in the course of a mere hour with the help of eighteen episodes shot by emerging documentary filmmakers. The individual documentaries, seamlessly intertwined, highlight the many facets and contradictions that make up life in the South Caucasus’ largest metropolis. This anthology film arose within the framework of the film school project THE WORLD FROM DAWN TILL DUSK, aimed at providing insight into the everyday lives in cities the world over, from dawn till dusk.
THE MUEZZIN DER MUEZZIN THE MUEZZIN Regie / Director Elvin Ashirov Kamera / Photography Jan Grobliński
Format / Format Blu-ray, Farbe / colour, 107 min Ton / Sound Iwo Klimek Schnitt / Editing Paweł Sosnowski Musik / Music Tofiq Babayev Produzent / Producer Maciej Drygas, Fariz Ahmedov Produktion / Production Doc’n’World Foundation Co-Produktion / Co-Production TVP, Belsat, Polish Film Institute, Azanfilm Studio Kontakt / Contact Doc’n’World Foundation Plac Zwycięstwa 2d/2 90–312 Łódź Poland Tel.: +48.42.676.75 41 www.wfdtd.pl
THE OIL DAS Öl THE OIL Regie / Director Elnur Jabrayilov Kamera / Photography Adam Suzin, Mateusz Czuchnowski
Der Muezzin vollzieht seine rituellen Waschungen. Er schließt das Mikrofon an und beginnt das Morgengebet. The muezzin carries out his ritual washing, turns on the microphone and begins the morning prayers.
Die Ölpumpen bewegen sich rhythmisch, im Hintergrund liegt die Stadt. Arbeiter legen Rohre und verbinden Metallteile. The workers lay pipelines and weld metal elements to a backdrop of the rhythmic movement of oil pumps.
THE OIL WORKER’S STREET DIE STRASSE DER ÖLARBEITER THE OIL WORKER’S STREET
THE CHOIR DER CHoR THE CHOIR
Regie / Director Gunel Gadirova Kamera / Photography Adam Suzin, Gunel Gadirova Die Stadt erwacht. Ein Mann rasiert sich. Familienfrühstück. Die Arbeiter fahren mit Bus durch die Ölfelder. A city awakes. A man shaves, has breakfast with his family and, together with his fellow workers, heads to the oil fields.
Regie / Director Manzar Huseynova Kamera / Photography Jan Grobliński Der Musiklehrer tanzt mit den Kindern, dann singen sie: „Baku, die Stadt des Windes im Lande des Feuers.“ A music teacher dances with his pupils, and then they sing: “Baku, the City of Winds in the Land of Fire.”
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FestivalKatalog // Specials ISLAM IN OSTEUROPA // ISLAM IN EASTERN EUROPE
ZOO Zoo ZOO Regie / Director Fariz Ahmedov Kamera / Photography Adam Suzin Eine Frau geht durch die Tierhäuser und Käfige und füttert die Tiere und spricht mit ihnen. A woman passes the enclosures and cages, feeding the animals and talking to them.
THE SAMOVAR DER SAMoWAR THE SAMOVAR Regie / Director Murad Muradov Kamera / Photography Matlab Yaguboglu Der Kesselflicker repariert einen Samowar. Nach getaner Arbeit lässt er sich Tee kommen und trinkt ihn mit seinen Freunden. A tinker repairs a samovar, aſter which he relaxes over tea with his friends.
PRAYER DAS GEBET PRAYER Regie / Director Murad Muradov, Elvin Ashirov, Imam Hasanov Kamera / Photography Mateusz Czuchnowski Ein junger Mann betritt sein Büro, verhandelt Bestellungen am Telefon. Als der Muezzin ruſt, macht er den Computer aus und zieht sich zum Mittagsgebet zurück. A young man enters his office, where he negotiates orders via telephone. When the muezzin calls he turns off his computer and withdraws for his aſternoon prayers.
BREAK AT THE OFFICE PAUSE IM BÜRo BREAK AT THE OFFICE Regie / Director Eldar Albertsson Kamera / Photography Mateusz Czuchnowski Mittagspause in der öffentlichen Verwaltung. Auch auf dem Meldeamt. Nicht alle finden das gut. Lunch break at the local administration. And at the registration office. Not everyone’s happy.
CARPETS TEPPICHE CARPETS Regie / Director Eldar Albertsson Kamera / Photography Mateusz Czuchnowski Alle Nachbarn sind draußen. Ein großer Teppich wird mit Wasser und Seife gereinigt. Es ist ein großer Spaß. All the neighbours are outside, as a carpet is cleaned with water and soap; everyone’s having a great time.
HEYDAR ALIYEV CENTER HEYDAR ALIYEV CENTER HEYDAR ALIYEV CENTER Regie / Director Gunel Gadirova Kamera / Photography Adam Suzin Ein gigantisches Museum in Weiß mit geschwungenen Linien erinnert an den 2003 verstorbenen dritten Präsidenten Aserbaidschans. Die Besucher bekommen Autos, Anzüge und andere persönliche Objekte gezeigt. A huge museum, white with flowing, curved lines, named aſter the third President of Azerbajian, who passed away in 2003. On show are his cars, suits and other belongings.
OLD STREETS OF SOVETSKY DIE ALTEN STRASSEN DES SoVETSKY-VIERTELS OLD STREETS OF SOVETSKY Regie / Director Gular Abbasova Kamera / Photography Jan Grobliński Bagger reißen Mauern ein. Gegen den Willen der Bewohner werden die kleinen traditionellen Häuser abgerissen. Neue Wohnblocks sollen hier entstehen. Against the wishes of local inhabitants shovel excavators tear down the walls of small, traditional homes, which are to make way for modern apartment buildings.
HALF-CROCODILE HALBKRoKoDIL HALF-CROCODILE Regie / Director Elnur Jabrayilov Kamera / Photography Adam Suzin, Mateusz Czuchnowski Ein luxurioses Neubauviertel mit eleganten Läden. Ein Mann möchte Schuhe kaufen. Ist es falsches Krokodilleder? A luxurious, newly built quarter complete with elegant boutiques. A man wants buy shoes. Is that fake crocodile leather however?
SHOEMAKER SCHUHMACHER SHOEMAKER Regie / Director Ramil Alakbarov Kamera / Photography Adam Suzin Ein Schuster näht mit grobem Garn Lederschuhe. Ein Freund kommt, der Schuster zeigt ihm alte Zeitschriſten zu Literatur und Poesie, die er seit 1969 gesammelt hat. A cobbler sews leather shoes using coarse thread. A friend pays him a visit, whereupon he shows him newspaper clippings on literature and poetry that he’s been collecting since 1969.
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FestivalKatalog // Specials ISLAM IN OSTEUROPA // ISLAM IN EASTERN EUROPE
FISHERMEN DIE FISCHER FISHERMEN Regie / Director Royal Turkoglu Kamera / Photography Jan Grobliński Blaues Wasser. Die Angler im Hafenbecken sind entspannt. Aber die Fische sind verseucht. Blue water. The fishermen in the harbour are relaxed, the fish however are contaminated.
THE RIDE DIE FAHRT THE RIDE Regie / Director Maryam Najafzada Kamera / Photography Mateusz Czuchnowski, Maryam Najafzada Kinder und Erwachsene schreien vor Begeisterung auf dem Rummelplatz, wenn sich die Schaukel überschlägt. Bei den Müttern, die zusehen, kommt Panik auf. Children and adults alike scream with enthusiasm as the fairground rides swing back and forth. The faces of the onlooking mothers’ reveal nothing but a sense of unease however.
BURNING OUT AUSBRENNEN BURNING OUT Regie / Director Maryam Najafzada Kamera / Photography Jan Grobliński Eine Heilerin heilt Kinder und Erwachsene von ihrer Angst. Mit Rauchwerk und kluger Analyse. Assisted by incense and astute analysis a healer helps children and adults overcome their sense of fear.
17TH FLOOR DIE 17. ETAGE 17TH FLOOR Regie / Director Alakbar Aliyev Kamera / Photography Mateusz Czuchnowski Eine junge Frau kehrt am Abend zurück in ihre Neubauwohnung und erklärt ihrer Mutter, dass sie irgendwann heiraten möchte. Aber vieles soll anders sein. A young woman returns home to her modern apartment and declares to her mother that she plans to get married at some point. A lot has to change before then however.
WEDDING DIE HoCHZEIT WEDDING Regie / Director Saida Ismayilova Kamera / Photography Jan Grobliński Eine traditionelle Hochzeit. Das Lied der Sängerin legt sich über die nächtlich erleuchtete Stadt. A traditional wedding. The performer's song descends on the illuminated night-time city.
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FestivalKatalog // Specials ISLAM IN OSTEUROPA // ISLAM IN EASTERN EUROPE
DOCH SVJATOGO DIE ToCHTER DES HEILIGEN DAUGHTER OF A SAINT Oleg Frelikh Sowjetunion | Soviet Union 1931
Oleg Frelikh – geboren 1887 in Moskau, Russland. Er begann seine Karriere zunächst als Schauspieler, u. a. in MINARET SMERTI (1925). Seit Mitte der 1920er war er als Regisseur tätig und arbeitete in verschiedenen sowjetischen Filmstudios und von 1943 bis 1951 im Lenkom-Theater in Moskau. Er starb 1953. Oleg Frelikh – born 1887 in Moscow, Russia. He started his career as an actor, e. g. in MINARET SMERTI (1925). Since the mid-1920s, he worked as a director for different Soviet film studios as well as from 1943–1951 at the Lenkom Theatre in Moscow. He died 1953.
Filme / Films KONEZ RODA (1924) DVA DYMA (1926) PROSTITUTKA (1927) SAR-PIGE (1927) KRYTYJ FURGON (1928) PROKAZHENNAJA (1928) ZELIM-KHAN (1929)
Gedreht 1931, ist der Film Teil der ersten antireligiösen Kampagne in der Sowjetunion, der die sowjetische Idee des Lebens und Arbeitens in Kolchosen und Fabriken lobt und Frauen die Chance eines unabhängigen Lebensstils ermöglicht. Eine Menschenmenge nähert sich einer Moschee, unter ihnen Tursun und seine Frau Hakima. Sie erbitten sich den Segen des Imams Abdu-Nabi, sodass sie endlich ein Kind bekommen mögen. Er verrichtet ein „Wunder“ – er vergewaltigt Hakima, die bald darauf eine Tochter – Oinasa, bekommt. 20 Jahre später – zu Sowjetzeiten, besucht Abdu-Nabi Tursuns Dorf und wirſt ein Auge auf die schöne Oinasa. Um sie zu beschützen, schickt Hakima sie in die Textilfabrik. AbduNabi verlangt den Tod Hakimas, aber sie sagt die Wahrheit und entlarvt die Lüge, die Religion innewohnt. BIB
Made in 1931, the film is part of the Soviet Union’s first anti-religion campaign, praising the new Soviet way of life both in the kolkhoz and in factories that offers women the chance for an independent life. A crowd approaches a mosque; among them, Tursun and his childless wife Hakima. They seek Imam AbduNabi’s blessing so they may have a child. He performs a “miracle” by raping Hakima, who soon has a daughter, Oinasa. Twenty years later, the Soviet era. Abdu-Nabi visits Tursun’s village and sets his eyes on the beautiful Oinasa. To protect the girl, Hakima sends her to a textile factory. Abdu-Nabi demands Hakima’s death, but she tells the truth and the people realise the lie of religion. BIB
Format / Format 35mm, S/W / S/W, 59 min Drehbuch / Script Mikhail Rudman Kamera / Photography Aleksandr Ginzburg Musik / Music Hamid Khezri Darsteller / Cast Rustam Tura Khodjaev, Inoyat Mir-Yusupov, Liudfi Djalieva, Zulfiya Shakirova, Ishan Abdu-Nabi Produzent / Producer UZBEKGOSKINO Kontakt / Contact Gosfilmofond Svetlana Yakovlevna Dmitriyeva Gosfilmofond Prospekt 8 Domodedovo 142050 Moscow Russia Tel.: +7.495.925.35 49 gff@gff-rf.ru www.gff-rf.ru
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LA FAMILIA CHECHENA DIE TSCHETSCHENISCHE FAMILIE THE CHECHEN FAMILY Martín Solá Argentinien | Argentina 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Martín Solá – geboren in Argentinien. Er studierte Dokumentarfilm und Orthodoxe Theologie in Barcelona, Spanien, und Regie an der CIEVYC in Buenos Aires. In Spanien und Argentinien arbeitete er als Kameramann und führte bei zahlreichen Spiel- und Dokumentarfilmen Regie. Seit 2008 unterrichtet er an unterschiedlichen Filmschulen in Barcelona, Madrid und Buenos Aires. Martín Solá – born in Argentina. He studied documentary film directing and Orthodox-Theology in Barcelona, and film directing at the CIEVYC in Buenos Aires. He worked as director of photography in Spain and Argentina, and has directed several fiction and documentary short films. Since 2008 he has been teaching at various film schools in Barcelona, Madrid and Buenos Aires.
Filme / Films CAJA CERRADA (2008, doc) MENSAJERO (2011) HAMDAN (2013, doc)
Im Zikr – der Gebetsform und rituellen Tanz der tschetschenischen Sufis – findet Midaev Abubakar Entspannung und Vergessen. Er löst sich von den Alltagsproblemen und auch von den kollektiven Erinnerungen an Krieg, Besatzung und Deportation. Mehr als hundert tschetschenische Sufis bewegen sich im berauschenden Rhythmus von Musik und Spiritualität. Im Zikr, dem Tanz der islamischen Mystiker, findet Midaev Abubakar die Ekstase, die ihm hilſt, Gegenwart und Vergangenheit zu vergessen. Auf hypnotische Tanzbilder folgt Schwarzfilm und aus dem Off heraus erzählt der Familienvater sein Leben. Mit langen, fast meditativen Einstellungen gibt der argentinische Regisseur Martín Solá einen faszinierenden Einblick in tschetschenische Kultur und Traditionen. WMH
The Dhikr, the Sufi-inspired combination of prayer and dance, provides Midaev Abubakar with the opportunity to unwind and forget. Here he can disengage from his everyday troubles, as well as the collective memory of war, occupation and deportation. More than a hundred Chechen Sufis move to the intoxicating rhythm of music and spirituality. The Dhikr, the stirring ritual ceremony of Sufi Islam, provides family man Midaev Abubakar with the sense of rapture he needs to temporarily forget past and present. Hypnotic images of dance, followed by black frames and voice-over from the film’s protagonist. Making use of long, meditative shots Argentinian director Martín Solá offers fascinating insight into Chechen culture and traditions. WHM
Format / Format DCP, Farbe / colour, 64 min Drehbuch / Script Martín Solá Kamera / Photography Gustavo Schiaffino Ton / Sound Jonathan Darch, Omar Mustafá Schnitt / Editing Lorena Moriconi, Martín Solá Darsteller / Cast Abubakar Midaev, Maysart Mideava, Zuhra Midaev, Zulfiya Midaev, Mata Midaev, Selima Dzhabrailova Produzent / Producer Martín Solá Produktion / Production Insomniafilm Kontakt / Contact Insomniafilm Martín Solá Anasagasti 2060 2DO Palermo Buenos Aires Argentina Tel.: +54.11.48.21.31 48 martinpsola@gmail.com www.insomniafilms.com.ar
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LA MONTAGNE MAGIQUE THE MAGIC MoUNTAIN THE MAGIC MOUNTAIN Anca Damian Rumänien, Frankreich, Polen | Romania, France, Poland 2015
Anca Damian – geboren 1962 in Cluj-Napoca, Rumänien. Sie studierte Kinematographie in Bukarest und schloss ihre Ausbildung mit Doktortitel ab. Seitdem arbeitet sie erfolgreich als Drehbuchschreiberin, Kamerafrau, Produzentin und Regisseurin. Ihre Spiel- und Dokumentarfilme wurden mehrfach international ausgezeichnet u. a. in Locarno und Warschau. Anca Damian – born 1962 in Cluj-Napoca, Romania. She obtained a diploma in cinematography and a Doctor’s degree in Arts, Cinema and Media. Since her graduation she has worked successfully as screenwriter, director of photography, producer and director. Her short and feature films were awarded numerous times at international festivals such as Warsaw and Locarno.
Filme / Films EMINESCU, TRUDA ÎNTRU CUVÂNT (1996, doc) ION NICODIM – TRECATORUL PAMANTULUI (1998, short, Cottbus 1999) ATÂTA LINISTE-I ÎN JUR (1999, short) EU SI CU MINE (2006, short) INTALNIRI INCRUCISATE (2008, Cottbus 2008) CRULIC DRUMUL SPRE DINCOLO (2011, doc, anim, Cottbus 2011) O VARA FOARTE INSTABILA (2013)
Die Geschichte Adam Jacek Winklers, eines polnischen Don Quixote – Flüchtling, Kämpfer gegen die Sowjets in Afghanistan, Alpinist, Journalist, Künstler, Querkopf. Seine politische Botschaſt vom Mont Blanc machte ihn berühmt. 1982 protestiert Winkler gegen die Kommunisten, die ihn aus seiner Heimat vertrieben. Er hisst in den Alpen die Solidarność -Fahne und ruſt zur Solidarität mit den Afghanen auf. Frau und Kind zurücklassend, wird er bald in den afghanischen Bergen selbst zum Mudschahed. Um Winklers Leben wiederzugeben und an die emotionalen Gipfel und Täler heranzukommen, greiſt Regisseurin Anca Damian zur Animation. So verwebt sie Zeichentrick, Malerei, Fotos und Film mit einem Off-Erzähler und lässt die Zuschauer tief abtauchen. JG
The story of Adam Jacek Winkler, a Polish expat and Don Quixot-like figure who fought against the Soviets in Afghanistan, whilst also having made a name for himself as a mountaineer, journalist, artist and all-round maverick. His political gesture atop Mont Blanc made him a household name worldwide. In 1982, Winkler climbed Mont Blanc, where he leſt a flag of the Solidarność movement in solidarity with the Afghan people as well as in protest against the Soviet ideology that had forced him to flee his homeland decades earlier. Leaving behind his wife and child he later takes to the Afghan mountains, where he joins the ranks of the mujahideen. In order evoke the protagonist’s life Anca Damian has constructed a narrative built up around animated graphics, painting, photography and film complemented by voice-over; the end result is an insightful portrayal of an individual’s emotional highs and lows. JG
Format / Format DCP, Farbe / colour, 87 min Drehbuch / Script Anca Damian, Anna Winkler Animation / Animation Theodore Ushev, Sergiu Negulici, Raluca Pop, Dan Panaitescu, Tomek Ducki Ton / Sound Frédéric Théry, Sebastian Włodarczyk Schnitt / Editing Ion Ioachim Stroe Musik / Music Alexander Bălănescu Darsteller / Cast Christophe Miossec, Lizzie Brochère Produzent / Producer Anca Damian, Guillaume de Seille Produktion / Production Aparte Film Co-Produktion / Co-Production Arizona Production, Filmograf Kontakt / Contact Arizona Distribution Guillaume de Seille 5 Boulevard Barbès 75018 Paris France Tel.: +33.9.54.52.55 72 guillaume@arizonafilms.net www.arizonafilms.net
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SIŁACZKA THE STRoNGWoMAN THE STRONGWOMAN Kacper Czubak, Iwona Kaliszewska Polen, Russland | Poland, Russia 2013 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Iwona Kaliszewska – geboren 1979 in Warschau, Polen. Sie ist promovierte Anthropologin und Lehrkraft am Institut für Ethnologie und Kulturanthropologie der Universität Warschau. Sie arbeitet für die Vierteljahresschrift New Eastern Europe, ist Redaktionsleiterin der Webseite Kaukuz.net und Autorin. Iwona Kaliszewska – born 1979 in Warsaw, Poland. She is an anthropologist and faculty member of the Institute of Ethnology and Cultural Anthropology at the University of Warsaw. She collaborates with the New Eastern Europe quarterly and is the editor of the Kaukuz.net website as well as author.
Kacper Czubak – geboren 1980 in Warschau, Polen. Er studierte Kamera an der Fakultät für Radio und Fernsehen an der Schlesischen Universität Katowice sowie an der FAMU in Prag. Für Filmprojekte bereiste er viele Länder und drehte u. a. in Pakistan, Sudan, Angola, Äthiopien, Philippinen und Dagestan. Seine jüngsten Dokumentarfilme PUSTELNICY und 18 KG wurden auf verschiedenen internationalen Filmfestivals ausgezeichnet. Kacper Czubak – born 1980 in Warsaw, Poland. He studied cinematography at the Faculty of Radio and Television at the University of Silesia in Katowice and at FAMU in Prague. He has accomplished projects in various parts of the world, including Pakistan, Sudan, Angola, Ethiopia, the Philippines and Dagestan. His documentaries PUSTELNICY and 18 KG won awards at numerous international festivals.
Filme / Films DARK (1998) BLAUER DUNST (2011, short) ET KÜTT WIE ET KÜTT (2002, short) TOMPSON MUSIK (2004, short) POLNISCHE OSTERN (2011)
Ein Bergdorf in Dagestan. Jasmilat ist Judo-Lehrerin und gläubige Muslima. Ihr Mann will viele Frauen. Sie betet. Sie füttert das Kälbchen und hackt Holz. Frauen arbeiten immer. Männer kaum, können aber mehrere Frauen zugleich haben. Ein Porträt einer kämpferischen Frau und eine intelligente Reflexion über Geschlechterverhältnisse im Islam. WMH
A mountain village in Dagestan. Jasmilat is a judo teacher and devout Muslim. Her husband wants to practice polygamy. She prays, feeds the cattle and chops wood. Women do all the work, whilst the men sit around and nevertheless insist on the right to have more than one wife. A portrait of a fierce woman and an intelligent reflection on gender roles in Islam. WMH
Format / Format DCP, Farbe / colour, 17 min Drehbuch / Script Kacper Czubak, Iwona Kaliszewska Kamera / Photography Kacper Czubak Ton / Sound Dariusz Wancerz, Maciej Krupa Schnitt / Editing Joanna Wojtulewicz, Kacper Czubak, Iwona Kaliszewska Produktion / Production Munk Studio Kontakt / Contact Munk Studio Polish Filmmakers Association Michalina Fabijańska Krakowskie Przedmieście 7 00–068 Warsaw Poland Tel.: +48.22.556.54 83 m.fabijanska@sfp.org.pl www.munkstudio.eu
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UNDER THE COVER UNDER THE CoVER UNDER THE COVER Sabrina Begović-Ćorić, Nejra Latić Hulusić Bosnien und Herzegowina | Bosnia and Herzegovina 2015
Sabrina Begović-Ćorić – geboren 1986 in Sarajevo, Jugoslawien (Bosnien und Herzegowina). Sie studierte Film-, Theater- und Fernsehregie an der Akademie für darstellende Kunst an der Universität Sarajevo. Seit 2009 arbeitet sie mit Theatern, Fernsehsendern, Filmfestivals und Firmen zusammen und war 2011 Mitbegründerin der nichtstaatlichen Produktionsfirma HAVA, die ausschließlich Kunst von oder über Frauen fördert. Sabrina Begović-Ćorić – born 1986 in Sarajevo, Yugoslavia (Bosnia and Herzegovina). She graduated from the Film, Theatre and Television Directing Department of the Academy of Performing Arts in Sarajevo. Since 2009 she has collaborated with TV channels, film festivals, theaters, and companies. In 2011, she co-founded HAVA, an NGO production company promoting only art made by or about women.
Nejra Latić Hulusić – geboren 1985 in Sarajevo, Jugoslawien (Bosnien und Herzegowina). Sie studierte Film-, Theater- und Fernsehregie an der Akademie für darstellende Kunst an der Universität Sarajevo. 2011 war sie Mitbegründerin der nichtstaatlichen Produktionsfirma HAVA. Nejra Latić Hulusić – born 1985 in Sarajevo, Yugoslavia (Bosnia and Herzegovina). She graduated from the Film, Theatre and Television Directing Department of the Academy of Performing Arts in Sarajevo. In 2011, she co-founded the NGO production company HAVA.
Filme / Films NJENA FILMSKA LJUBAV (2013, short, doc) U PLAVO (2014, short)
Filme / Films SUNČANA DJECA (2009, short, doc) TREBA BITI LAV (2015, short, doc)
Das Kopſtuch gilt als Zeichen patriarchaler Unterdrückung. Doch was ist, wenn junge Muslima beginnen, den Hijab zum Symbol weiblicher Selbstbestimmung umzudeuten? Die bosnisch-herzegowinischen Filmemacherinnen Nejra Latić Hulusić, Hijab-Trägerin, und Sabrina Begović-Ćorić, Muslima ohne Kopſtuch, sprechen von einer „neuen Punk-Bewegung“ in ihrer Gesellschaſt: „Eine junge Generation muslimischer Frauen trägt das Kopſtuch, um damit ihren Glauben auszudrücken und gegen die kapitalistisch geprägte Vorstellung von der selbstbestimmten Frau zu rebellieren.“ Bei ihrer Recherche treffen sie auf selbstbewusste Frauen, die sich unter dem Kopſtuch ein Stück Freiheit in einer sexualisierten Gesellschaſt erkämpfen. Ein alternativer, bosnischer Blick auf die Kopſtuchdebatte. Die Dreharbeiten an UNDER THE COVER dauern zurzeit noch an. Die Regisseurinnen diskutieren ihren Film im Rahmen des FilmFestival Cottbus als öffentliche Work-in-progress-Version. BB
By many the headscarf is regarded as a form of oppression in a male-dominated society. What is to be done however when young Muslim women reinterpret the hijab as a symbol of female liberation? Bosnian-Herzogovinian filmmaker Nejra Latić Hulusić, a hijab-wearer, and Sabrina Begović Ćorić, a Muslim who prefers not to wear a headscarf, discuss a new “punk movement” that has appeared in society; “a young generation of Muslim women are choosing to wear the headscarf as an expression of faith and rebellion against the capitalist vision of female liberation.” On researching the matter further they encounter selfassured women who see the headscarf as a source of freedom in a sexually-charged society. An alternative, Bosnian take on the headscarf debate. As UNDER THE COVER is yet to be completed, the directors will discuss their film within the framework of the FilmFestival Cottbus as a work in progress. BB
Format / Format DCP, Farbe / colour, 60 min Drehbuch / Script Sabrina Begović-Ćorić, Nejra Latić Hulusić Kamera / Photography Amel Đikoli Ton / Sound Vanja Kutrović Schnitt / Editing Nejra Hulusić Musik / Music Ahmed & Muhamed Latić Produzent / Producer Sabrina Begović-Ćorić, Nejra Latić Hulusić Produktion / Production HAVA Sarajevo Kontakt / Contact HAVA Sarajevo Sabrina Begović-Ćorić Grbavička 14a 71000 Sarajevo Bosnia and Herzegovina Tel.: +387.619.224 22 hava.film@gmail.com
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UZDAH ŽIVOTA SREBRENICA EIN HAUCH LEBEN IN SREBRENICA BREATH OF LIFE IN SREBRENICA Ado Hasanović Italien | Italy 2014 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Ado Hasanović – geboren 1986 in Srebrenica, Jugoslawien (Bosnien und Herzegowina). Zwischen 2008 und 2011 war er Programmdirektor des Kurzfilmfestivals in Srebrenica. Währenddessen begann er, in Sarajevo Regie an der Filmhochschule zu studieren und schloss diese 2013 ab. Zurzeit studiert er am Centro Sperimentale di Cinematografia in Rom, Italien. Ado Hasanović – born 1986 in Srebrenica, Yugoslavia (Bosnia and Herzegovina). Between 2008 and 2011, he was the Creative Director of the Srebrenica Short Film Festival. Meanwhile, he began to study directing at the Sarajevo Film Academy. He graduated in 2013. Currently he is enrolled at Centro Sperimentale di Cinematografia in Rome, Italy.
Filme / Films Predrasude (2007, short) JA SAM IZ SREBRENICE (2007, short, doc) ANDJEO SREBRENICE (2010, short) LJEPOTICA I ZVIJER (2011, short) THE BLUE VIKING IN SARAJEVO (2012, short, doc) MAMA (2013, short) I SORDIDI (2014, short)
Ein Mann wischt Schnee von einer Gedenktafel und enthüllt eine lange Reihe gleicher Nachnamen. Srebrenica – für viele Menschen einer der traurigsten Orte Europas. Vor 20 Jahren töteten hier bosnische Serben Tausende Muslime. Seat Delić erhebt nach langer Abwesenheit am Grab seiner Angehörigen die Hände zum Gebet. JG
A man wipes snow from a commemorative plaque only to reveal a long list of identical surnames. Srebrenica, for many one of the most tragic places in all of Europe. Twenty years ago it was here that units of the Army of Republika Srpska murdered thousands of Muslim Bosniaks. Aſter a lengthy absence Seat Delić raises his hands in prayer by the graves of his relatives. JG
Format / Format Hdfile, Farbe / colour, 3 min Kamera / Photography Ado Hasanović Ton / Sound Boris Riccardo D'Agostino Schnitt / Editing Ado Hasanović Musik / Music Marius Arcioni Produzent / Producer Ado Hasanović, Sead Delić Kontakt / Contact Admon Ado Hasanović Mis Irbina 14/5 71000 Sarajevo Bosnia and Herzegovina admon@adohasanovic.com www.adohasanovic.com
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VOZVRASHCHENIE ERKINA ERKINS RÜCKKEHR THE RETURN OF ERKIN Maria Guskova Russland | Russia 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Maria Guskova – geboren 1982 in Kamensk, Sowjetunion. 2006 absolvierte sie ein Studium an der Lomonossow-Universität in Moskau und studierte anschließend Film in Schweden und später Regie an der VKSR in Moskau. Maria Guskova – born 1982 in Kamensk, Soviet Union. In 2006, she graduated from the Moscow State University’s Philological Department and subsequently she began studying filmmaking in Sweden and later directing at the Higher Courses for Scriptwriters and Directors (VKSR) in Moscow.
Filme / Films OSTOROZHNO DVERI, ZAKRYVAYUTSYA (2009, short) LESTNITSA (2011, short)
Erkin kommt nach Jahren aus dem Gefängnis frei. Aber in seinem Dorf in Kirgisistan wird er gemieden und bedroht. In ruhigen, atmosphärischen Bildern und fast dokumentarisch wird ein unerbittlicher sozialer Mikrokosmos porträtiert: Erkin wird im Dorf nicht mehr akzeptiert, weder in der Moschee noch im Teehaus. Auf einer Hochzeitsfeier eskaliert die Situation. WMH
Aſter several years in prison Erkin is finally released. Back in his home village in rural Kyrgyzstan he is treated as a persona non grata however, and the target of persistent threats. In this calm, documentary-like narrative the director paints a portrait of a harsh social microcosm, where Erkin is no longer accepted, neither at the mosque nor in his local teahouse. At a wedding ceremony matters come to a head. WMH
Format / Format DCP, Farbe / colour, 28 min Drehbuch / Script Maria Guskova Kamera / Photography Dennis Guskov Ton / Sound Vyacheslav Nesmeyanov, Evgeny Byalo Schnitt / Editing Maria Guskova, Anna Arlanova Darsteller / Cast Kahramonjon Mamasaliyev Produzent / Producer Dennis Guskov, Maria Guskova, Rinat Muslimov Produktion / Production Big Fish Production Kontakt / Contact Intercinema Agency Natalia Zakharova Druzhinnikovskaya 15 123242 Moscow Russia Tel.: +7.495.134.40 14 natasha@intercinema.ru www.intercinema.ru Preise / Awards Special Diploma of the Jury – Sochi 2015 Best Short Film Award – Message to Man 2015
FestivalKatalog // Specials 20 JAHRE SLOWENISCHES FILMZENTRUM // 20 YEARS OF THE SLOVENIAN FILM CENTRE
20 Jahre Slowenisches Filmzentrum 20 Years of the Slovenian Film Centre
Das FilmFestival Cottbus wird 25, das Slowenische Filmzentrum feiert seinen 20. Geburtstag – wir möchten die beiden Jahrestage zum Anlass nehmen, um auf ein Stück gemeinsame Geschichte zurückzublicken. Das Slowenische Filmzentrum wurde als Slowenischer Film Fund gegründet, um das einheimische Kino zu fördern und zu vermarkten. Zu den Aufgaben gehören seitdem die Filmförderung, die Weiterentwicklung der Filmproduktion und die internationale Vermarktung des slowenischen Films, nicht zuletzt auch durch die Veranstaltung des alljährlich stattfindenden nationalen Filmfestivals in Portorož an der slowenischen Adria-Küste. Damit hatte die Institution, die 2011 in das Slowenische Filmzentrum umgewidmet wurde, Vorbildcharakter für die ganze Region. Mit Igor Šterks EXPRESS, EXPRESS (1997) lief zwei Jahre nach Gründung des Slowenischen Film Funds erstmalig ein slowenischer Film im Wettbewerb Spielfilm des FilmFestival Cottbus und fand hier seinen deutschen Kinoverleih. Seitdem gehören Regisseure wie Jan Cvitkovič, Metod Pevec oder Hanna Slak zu den „Stammgästen“ beim FilmFestival Cottbus. Wir gratulieren dem Slowenischen Filmzentrum zum 20. Geburtstag und freuen uns, mit dem kleinen Special Schlaglichter auf Geschichte und Macher des slowenischen Kinos werfen zu können – vom „Schwarze Welle“-Regisseur Karpo Godina bis zum aktuellen Autorenfilmer Vlado Škafar. Wir bedanken uns bei der Botschaſt der Republik Slowenien in Berlin und dem Slowenischen Filmzentrum für die Kooperation und Unterstützung. BB
Whilst the FilmFestival Cottbus this year celebrates its 25th anniversary, the Slovenian Film Centre also has reason to celebrate, namely its 20th anniversary. Reason enough to look back on a couple of episodes from a shared history. Today’s Slovenian Film Centre was founded twenty years ago the Slovenian Film Fund with the joint aims of supporting and promoting the country’s domestic cinema industry. Since that time the centre's field of activities has expanded and now incorporates film promotion, the further development of film funding, the international promotion of Slovenian film and, last but not least, the organisation of the Slovenian Film Festival, held annually in the Adriatic coastal town of Portorož. Thus this institution, re-designated as the Slovenian Film Centre in 2011, has come to serve as a role model for the region as a whole. Two years aſter the foundation of the Slovenian Film Fund Igor Šterk’s EXPRESS, EXPRESS (1997) became the first Slovenian contribution to the FilmFestival Cottbus’ Feature Film Competition, and it was also here in Cottbus that the director was able to find a distributor for his film. Šterk’s work paved the way for the subsequent success of directors such as Jan Cvitkovič, Metod Pevec and Hanna Slak, all of whom now number amongst the festival’s regular guests. We congratulate the Slovenian Film Centre on the occasion of its twentieth anniversary and hope, with the help of this year’s festival Special, to shed light on the history and leading lights of Slovenian cinema, from “Black Wave” director Karpo Godina to the auteur filmmaker Vlado Škafar. We would like to express our gratitude to the Embassy of the Republic of Slovenia in Berlin as well as the Slovenian Film Centre for their much appreciated co-operation and support. BB
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FestivalKatalog // Specials 20 JAHRE SLOWENISCHES FILMZENTRUM // 20 YEARS OF THE SLOVENIAN FILM CENTRE
HIŠKE HäUSER LITTLE HOUSES Darko Sinko, Matjaž Ivanišin Slowenien | Slovenia 2014 Internationale Erstaufführung | International premiere
Darko Sinko – geboren 1979 in Slovenj Gradec, Jugoslawien (Slowenien). Er schloss ein Studium der Kommunikationswissenschaft an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät ab und schrieb sich neben diesem Studium im Jahr 2001 an der Akademie für Theater, Radio, Film und Fernsehen (AGRFT) in Ljubljana ein. Er arbeitet als Regieassistenz am Prešeren Theatre in Kranj und dem Mladinko Theater in Ljubljana. Darko Sinko – born 1979 in Slovenj Gradec, Yugoslavia (Slovenia). He graduated from the Faculty of Social Sciences in Ljubljana, Department of Communication. While studying, he entered the Academy of Theatre, Radio, Film and Television (AGRFT) in 2001. He has worked an assistant director at the Prešeren Theatre in Kranj and at the Mladinsko Theatre in Ljubljana.
Matjaž Ivanišin – geboren 1981 in Maribor, Jugoslawien (Slowenien). 2000 begann er ein Film- und Fernsehregiestudium an der Akademie für Theater, Radio, Film und Fernsehen in Ljubljana. Seit seinem Abschluss 2007 arbeitet er als freiberuflicher Filmemacher. Matjaž Ivanišin – born 1981 in Maribor, Yugoslavia (Slovenia). In 2000, he entered the Academy of Theatre, Radio, Film and Television in Ljubljana to study film and TV directing. Since his graduation in 2007, he has worked as a freelance filmmaker.
Filme / Films CHE SARA (2002, short, doc) QUICK VIEW (2005, short) MOJE MALE LJUBICE (2006, medium) ŠENTILJ-SPIELFELD (2009, doc) KARPOPOTNIK (2014, medium, doc, Cottbus 2015)
Filme / Films ŠTEJEMO (2004, short, doc) ANGORAANGORA (2005, short) DEDEK MRAZ (2007, short) SOSOLKI (2015, short)
2014, ein Sommer auf dem Land. Bewohner eines kleinen Dorfes in der slowenischen Steiermark erzählen ihren Alltag, Geschichten und Geschichte. Landschaſts- und Mentalitätsbetrachtungen zwischen Elegie und Experiment, Anekdote und Lebensgefühl. Die Regisseure begeben sich in die Untersteiermark im Nordosten Sloweniens, eine Region, die so typisch ist für das mittlere Europa mit ihrer von Kriegen, ethnisch etikettierten Konflikten, Friedensschlüssen und politischen Systemwechseln geprägten Geschichte, die im kollektiven Bewusstsein genauso Spuren hinterlassen haben wie die hügelige Landschaſt und der Weinanbau.
The summer of 2014, out in the countryside; the inhabitants of a small village in Slovenian Styria tell tales of the past and present in a series of observations on a landscape and its people’s mentality that vary between melancholy and a zest for life. The film’s creators set off to Lower Styria, in northeastern Slovenia, a region characteristic of central Europe as a whole with its history of war, ethnically motivated conflict, peace agreements and changes of political system; the result is a portrait of a collective conscience shaped just as much by this turbulent history, as by the rolling landscapes and vineyards it calls home.
Format / Format DCP, Farbe / colour, 51 min Drehbuch / Script Darko Sinko, Matjaž Ivanišin Kamera / Photography Matjaž Ivanišin Ton / Sound Matjaž Moraus Zdešar Schnitt / Editing Gorazd Kernel Musik / Music Doroteja Dolšak Produzent / Producer Marina Gumzi, Darko Sinko Produktion / Production Nosorogi Kontakt / Contact Nosorogi Marina Gumzi Rimska 23 1000 Ljubljana Slovenia Tel.: +386.31.48.26 37 marina@nosorogi.com www.nosorogi.com
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FestivalKatalog // Specials 20 JAHRE SLOWENISCHES FILMZENTRUM // 20 YEARS OF THE SLOVENIAN FILM CENTRE
KARPOPOTNIK KARPoTRoTTER KARPOTROTTER Matjaž Ivanišin Slowenien | Slovenia 2014
Matjaž Ivanišin – geboren 1981 in Maribor, Jugoslawien (Slowenien). 2000 begann er ein Film- und Fernsehregiestudium an der Akademie für Theater, Radio, Film und Fernsehen in Ljubljana. Seit seinem Abschluss 2007 arbeitet er als freiberuflicher Filmemacher. Matjaž Ivanišin – born 1981 in Maribor, Yugoslavia (Slovenia). In 2000, he entered the Academy of Theatre, Radio, Film and Television in Ljubljana to study film and TV directing. Since his graduation in 2007, he has worked as a freelance filmmaker.
Filme / Films CHE SARA (2002, short, doc) QUICK VIEW (2005, short) MOJE MALE LJUBICE (2006, medium) ŠENTILJ-SPIELFELD (2009, doc) HIŠKE (2014, medium, doc, Cottbus 2015)
Eine immer multiethnische Region in Serbien – die Vojvodina; einer der Veteranen der „Schwarzen Welle“ des jugoslawischen Films – Karpo Godina; und ein Filmklassiker stehen im Zentrum dieses sehr poetischen Dokumentarfilms. Der Film folgt den Spuren von Karpo Godinas Kurzfilm IMAM JEDNU KUĆU/I HAVE A HOUSE in eine flache Landschaſt mit vielen Völkern. Matjaž Ivanišin sucht heute die Orte wieder auf und spricht mit den Protagonisten von damals. Es geht aber auch um eine Generation junger Filmemacher, die in den 1970er Jahren in Titos Jugoslawien das Neue suchten und so feststellten, „…dass es keine Revolution war, die ihre Kinder fraß, sondern die Kinder fraßen die Revolution…“ WMH
Vojvodina, a region of Serbia with a strong multi-ethnic identity, Karpo Godina, one of the veterans of the Yugoslav Black Wave movement and a film classic represent the focal point of this highly poetic documentary film. The film follows in the footsteps of Karpo Godina’s classic short film IMAM JEDNU KUĆU/I HAVE A HOUSE, a portrait of the flat hinterlands of Yugoslavia. Matjaž Ivanišin revisits these same places and speaks with the films’ protagonists, whilst on a deeper level reflecting on a generation of young filmmakers who searched for new horizons in Tito’s Yugoslavia of the seventies and came to the conclusion that “it wasn’t the revolution that devoured its children, but vice versa.” WMH
Format / Format DCP, Farbe / colour, 49 min Drehbuch / Script Matjaž Ivanišin, Nebojša Pop-Tasić Kamera / Photography Marko Brdar Ton / Sound Darko Sinko Schnitt / Editing Uja Irgolić Musik / Music Branko Rožman Produzent / Producer Đorđe Legen Produktion / Production Studio Legen Co-Produktion / Co-Production RTV Slovenija, EPK Maribor 2012 Kontakt / Contact Matjaž Ivanišin Smetanovy 38/a 2000 Maribor Slovenia Tel.: +386.313.41 586 ivanisinmate@yahoo.com Preise / Awards Best Documentary Film – Zagreb Film Festival 2014 Best Screenplay – Festival of Slovenian Film 2014
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OČA VATER DAD Vlado Škafar Slowenien | Slovenia 2010
Vlado Škafar – geboren 1969 in Murska Sobota, Jugoslawien (Slowenien). Er ist Mitbegründer der Slowenischen Kinemathek und war 1993–1999 Programmdirektor. 2004 initiierte er das Kino Otok – Isola Cinema Film Festival, welches er seitdem organisiert. Zudem ist er Drehbuchschreiber zu seinen Dokumentarfilmen und Filmkritiker. Vlado Škafar – born 1969 in Murska Sobota, Yugoslavia (Slovenia). He is co-founder of the Slovenian Cinematheque and was programme director from 1993 to 1999. In 2004, he initiated the Kino Otok – Isola Cinema Film Festival, which he has organised since then. In addition, he has is screenwriter of his documentary films, and a film critic.
Filme / Films STARI MOST (1998, short) PETERKA: LETO ODLOCITVE (2003, doc) POD NJIHOVO KOZO (2006, short) OTROCI (2008, doc)
Ein ruhiger See im Wald. Ein Mann und ein Junge sitzen am Ufer und angeln. Nach der Scheidung der Eltern haben sich Vater und Sohn einander entfremdet. Zum ersten Mal seit langem verbringen sie wieder einen Tag zusammen. Am Anfang sind sie noch wortkarg. Zögerlich kommen sie sich langsam wieder näher, lernen sich erneut kennen und schätzen. Alles könnte gut sein, geborgen am Waldsee, aber draußen wartet auf den Vater und viele seiner Kollegen die Arbeitslosigkeit und der sozialer Abstieg. Ein lyrischer Film über die Liebe zwischen Vater und Sohn, Entfremdung und Verbundenheit. WMH
A man and a boy fish in silence by the shore of a calm lake. Father and son have grown apart in the aſtermath of the parents’ divorce. Now with the first chance to catch up aſter a lengthy separation, they initially struggle for words, yet gradually they come to know and appreciate one another over again. Indeed life could be so perfect, tucked away by a secluded forest lake, were father and his colleagues are not faced with imminent unemployment. A lyrical film on a love between father and son shaped by alienation and companionship. WMH
Format / Format Blu-ray, Farbe / colour, 71 min Drehbuch / Script Vlado Škafar Kamera / Photography Marko Brdar Ton / Sound Julij Zornik Schnitt / Editing Vlado Škafar, Jurij Moškon Ausstattung / Set Design Zoran Grabarac, Frenk Grdin, Tanja Vuković Darsteller / Cast Milivoj Miki Roš, Sandi Šalamon Produzent / Producer Frenk Celarc Produktion / Production Gustav Film Co-Produktion / Co-Production Propeler film – Zagreb, MB Grip, 100 Kontakt / Contact Slovenian Film Centre Nerina Kocjančič Miklošičeva 38 1000 Ljubljana Slovenia Tel.: +386.1.234.32 04 nerina.kocjancic@film-center.si www.film-center.si
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OFSAJD 9:06 9:06 Igor Šterk Slowenien | Slovenia 2009
Igor Šterk – geboren 1968 in Ljubljana, Jugoslawien (Slowenien). Er studierte an der Akademie für Theater, Radio, Film und Fernsehen in Ljubljana. Sein Spielfilmdebüt EKSPRES, EKSPRES wurde 1997 beim 7. FilmFestival Cottbuser mit dem Debütfilmpreis ausgezeichnet. Beim 25. FilmFestival Cottbus ist er Mitglied der DIALOG-Preis-Jury. Igor Šterk – born 1968 in Ljubljana, Yugoslavia (Slovenia). He graduated from the Ljubljana Academy of Theatre, Radio, Film and Television. His debut feature film EKSPRES, EKSPRES was awarded with the Jury Debut Film Prize at the 7th edition of the FilmFestival Cottbus in 1997. He is member of the DIALOGUE Prize for Intercultural Communication Jury at this year’s 25th anniversary FilmFestival Cottbus.
Filme / Films RAZGLEDNICE (1991, short) EKSPRES, EKSPRES (1997, Cottbus 1997) LJUBLJANA (2002) UGLAŠEVANJE (2005) EVERY BREATH YOU TAKE (2008, short)
Es ist 9:06 am Morgen. Auf einer hohen Betonbrücke, die über den Fluss führt, hält ein schwarzes Auto. Wenige Stunden später ist die Bücke voller Polizeifahrzeuge, die in den Fluss hineinleuchten, aus dem kurz darauf die Leiche eines jungen Mannes geborgen wird. Ein Kommissar beginnt zu ermitteln. Der slowenische Regisseur Igor Šterk beginnt seinen vierten Spielfilm wie einen konventionellen Krimi. Kommissar Dušan ermittelt in dem Fall des mysteriösen Selbstmordes, doch werden die Ermittlungen für ihn zusehends zur Obsession – er beginnt in der Wohnung des Verstorbenen zu leben, in seinem Leben herumzuwühlen und nimmt schrittweise dessen Identität an. OFSAJD war der Liebling des Festivals des Slowenischen Films im Jahr 2009, wo er mit insgesamt neun Preisen ausgezeichnet wurde, u.a. als Bester Film, für die beste Regie und das beste Drehbuch und den besten Hauptdarsteller. WMH
It’s 09:06 in the morning. A black car pulls up on a high concrete bridge which leads over a river. Hours later the bridge is full of police cars, their headlights illuminating the waters below, where they recover the body of a young man. Inspector Dušan starts to conduct an investigation. Slovenian director Igor Šterk’s fourth feature-length film starts out as a conventional police mystery, as Dušan investigates the mysterious suicide, only for the inspector to develop an increasingly unhealthy obsession with the case, to the point where he moves into the deceased’s apartment, pries into his life, and gradually adopts his identity. OFSAJD was the darling of Festival of Slovenian Film 2009 wrapping up nine awards, including Best Film, Best Director, Best Screenplay, and Best Actor. WMH
Format / Format Blu-ray, Farbe / colour, 71 min Drehbuch / Script Igor Šterk, Siniša Dragin Kamera / Photography Simon Tanšek Ton / Sound Jurij Zornik Schnitt / Editing Petar Marković Musik / Music Jure Ferina, Pavao Miholjevič Ausstattung / Set Design Nataša Rogelj Darsteller / Cast Igor Samobor, Labina Mitevska, Silva Čušin, Pavle Ravnohrib, Gregor Baković, Jana Zupančič, Iva Markovič Produzent / Producer Igor Šterk Produktion / Production A.A.C. Productions Co-Produktion / Co-Production Gustav Film, Mogador Film, TV Slovenija, ZDF/arte Kontakt / Contact Slovenian Film Centre Nerina Kocjančič Miklošičeva 38 1000 Ljubljana Slovenia Tel.: +386.1.234.32 04 nerina.kocjancic@film-center.si www.film-center.si Preise / Awards Best Director – Alexandria International Film Festival 2010
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FestivalKatalog // Specials FULLDOME // FULLDOME
Fulldome: Der Film in der Kuppel Fulldome: The World of Dome-Based Film
Der Fulldome-Film zwingt die Filmschaffenden dazu, sich von den bekannten Regeln des Films zu verabschieden und gänzlich neues Territorium zu beschreiten. Der 360-Grad-Film, der in Kuppeln wie der des Cottbuser Planetariums abgespielt werden kann, fordert aber auch den Zuschauer heraus, liebgewonnene Sehgewohnheiten abzulegen. Denn anstatt den Film mit sicherem Abstand zu beobachten, wird man direkt hineinversetzt. Ein Erlebnis, welches, anders als das „3D“–Kino, wirklich körperlich ist. Doch wie erzählt man in solch einem Medium und wie funktionieren Schnitt und Bildaufbau? Mit diesen Fragen setzt sich das Fulldome Festival Jena seit neun Jahren auseinander. Die ausgewählten Filme der Festival-Rolle sind ausgezeichnete Antworten auf diese Fragen. HW
Fulldome productions force filmmakers to depart from familiar norms and tread completely new territory. The 360 degree medium, which can be projected onto domes such as that of the Cottbus Planetarium, also requires that the viewer dispenses with beloved viewing habits, since rather than observing from a safe distance, one is placed directly into the heat of the action. An experience which, as opposed to 3D cinema, is genuinely physical. Yet how does a narrative play out within such a format; how does the editing and screen layout work? For nine years now the Fulldome Festival Jena has been grappling with these questions; the selected works featured in this programme section are fine answers. HW
NO. 217 No. 217 NO. 217 Regie / Director Lea Weber-Schäfer, Phil Schöll Produzent / Producer Fachhochschule Potsdam Deutschland / Germany 2011 NO. 217 benutzt die Kuppel als Bühne und die Zuschauer/innen
BROKEN FRAMES BRoKEN FRAMES BROKEN FRAMES Regie / Director Hannes Wagner Produzent / Producer Hannes Wagner Deutschland / Germany 2011
gucken von oben auf sie hinab. NO. 217 tries to deal differently with the dome and treats it as a stage, with the visitor looking on from above.
Die Bilder einer Ausstellung zerstören ihre Rahmen und beginnen den freien Raum zu erkunden. The pictures of an exhibition break their frames and start to explore the free space.
BON VOYAGE BoN VoYAGE BON VOYAGE
DIE WUNDERTROMMEL DIE WUNDERTRoMMEL ZOETROPE
Regie / Director Min-Kyung Ko Produzent / Producer Hochschule für Gestaltung Offenbach Deutschland / Germany 2013 Ein Tanzfilm, der auf einem koreanischen Schamanenritual basiert – ein Tanz, der den unendlichen Kreislauf von Leben und Tod betont. Dance film based on a Korean shamanistic ritual – a dance highlighting the endless circle of life and death.
Regie / Director Robert Becker Produzent / Producer Fachhochschule Potsdam Deutschland / Germany 2014 Die Wundertrommel (Zoetrop) erzeugt bewegte Bilder durch schnell in Bewegung gesetzte Illustrationen. The zoetrope creates moving pictures based on a fast spinning sequence of illustrations.
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FROM THE JUNGLE TO THE STARS FRoM THE JUNGLE To THE STARS FROM THE JUNGLE TO THE STARS Regie / Director Stefan Berke, Jahn Zehn Produzent / Producer Ten Art Communications Jena Deutschland / Germany 2014 Ein dramatischer Auszug aus der Fulldome Musik-Show LOCO-DYNA-MORPHICS (2013). Scenic excerpts from the musical full-feature show LOCO-DYNA-MORPHICS (2013).
GREEN GRASS AND PRETTY GIRLS GREEN GRASS AND PRETTY GIRLS GREEN GRASS AND PRETTY GIRLS Regie / Director Bigyan Mani Dixit Produzent / Producer Bauhaus-Universität Weimar Deutschland / Germany 2015
MEIN KLEINER BRUDER JIMMY MEIN KLEINER BRUDER JIMMY MY LITTLE BROTHER JIMMY Regie / Director Thomas Bannier Produzent / Producer Hochschule für Gestaltung Offenbach Deutschland / Germany 2015 Ein Junge flieht vor seiner harten Kindheit in die Wälder und lässt seinen Zwillingsbruder Jim zurück. Als Erwachsener kehrt er zu ihm zurück. A young boy escapes from a hard childhood into the woods. He leaves his twin brother Jim behind and comes back as an adult.
OBSCURE PATH (THE FLOWER OF AFTERIMAGE) oBSCURE PATH (THE FLoWER oF AFTERIMAGE) OBSCURE PATH (THE FLOWER OF AFTERIMAGE) Regie / Director Fusaka Baba Produzent / Producer Fusaka Baba Japan / Japan 2015
Trotz aller Anstrengungen kann die alte Frau ihren Mann nicht daran hindern, in den Strom der Träume zu fallen, was absurde Konsequenzen hat. Despite all efforts the old woman can’t stop her husband falling into the stream of dream, resulting in absurd consequences.
Wenn du den geheimen und unbekannten Pfad des Gehirns verlässt, ist dort ein rätselhaſter Raum: der Garten des Nachbildes. When you exit the secret path in the brain which no one knows, there is a mysterious space: the garden of aſterimage.
HIT THE SILK HIT THE SILK HIT THE SILK
PETTY TYRANT PETTY TYRANT PETTY TYRANT
Regie / Director Florian Meyer Produzent / Producer Bauhaus-Universität Weimar Deutschland / Germany 2013 Ein kurzer, von Klängen getriebener Film über das Fallschirmspringen. A short audio driven clip about sky diving.
KALEJDOSKOP TORUŃSKI KALEIDoSCoPE oF ToRUŃ KALEIDOSCOPE OF TORUŃ Regie / Director Natalia Oliwiak Produzent / Producer Natalia Oliwiak Polen / Poland 2015 Eine kurze, von der Schönheit einer der ältesten Städte Polens inspirierte Animation. A short animation inspired by the beauty of one of the oldest Polish cities – Toruń.
KRĘGI CZASU KREISE DER ZEIT CIRCLES OF TIME Regie / Director Natalia Oliwiak Produzent / Producer Natalia Oliwiak Polen / Poland 2013 Vier Jahreszeiten – verdichtet auf sphärische Kreisbewegungen, Farben, Sounds und Naturgeräusche. Four seasons compressed to spherical movements, colours, sounds and nature sounds.
Regie / Director Alexander Schumann Produzent / Producer Bauhaus-Universität Weimar Deutschland / Germany 2010 Ein hilfloses Insekt ist in einem Glass gefangen und einem Jungen und dessen Misshandlungen ausgeliefert. Delivered to a little boy, the helpless insect caught in a glass experiences a quite impressive maltreatment.
RAUMSCHWINDEL RAUMSCHWINDEL SPACE DIZZINESS Regie / Director Robert Sawallisch Produzent / Producer Bauhaus-Universität Weimar Deutschland / Germany 2009 RAUMSCHWINDEL löst den Kuppelraum auf und führt das Publikum an sein visuelles Stresslimit. SPACE DIZZINESS disintegrates the space of dome and brings the audience to its visual stress limit.
VON FURCHT UND FREIHEIT VoN FURCHT UND FREIHEIT ON FEAR AND FREEDOM Regie / Director Daniel Weik, Moritz Degen Deutschland / Germany 2013 Eine sehr intensive Veranschaulichung von Angst. A highly intense illustration of fear.
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FestivalKatalog // Specials FORUM: WANDEL IN ERINNERUNG // FORUM: THE TRANSFORMATION OF REMEMBRANCE
Forum: Wandel in Erinnerung Forum: The Transformation of Remembrance
25 Jahre Wiedervereinigung sind Anlass, auch über die Grenzen hinaus die Ereignisse nach Perestroika, Solidarność und Mauerfall in den Blick zu nehmen, denn auch die Erinnerung an die1990er-Jahre in Deutschland, Polen und Russland könnte unterschiedlicher kaum sein. Das deutsch-polnisch-russische Forum „Wandel in Erinnerung“ (4.–11. November in Cottbus, Dresden und Zielona Góra) hinterfragt, wie diese Erinnerung die Wahrnehmung der Gegenwart und aktuelle gesellschaſtliche Entwicklungen prägt. Am 5. November stehen deutsche, polnische und russische Beiträge aus den 1990er-Jahren neben aktuellen Produktionen im Filmprogramm, Zeitzeugenperspektiven neben dem Blick der Nachgeborenen. Eine Podiumsdiskussion mit politischen Akteuren der Vorund Nachwendezeit aus den drei Ländern rundet das Programm ab: Marianne Birthler, die in der DDR Bürgerrechtlerin war und Anfang der 1990er als Ministerin für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, diskutiert mit dem ehemaligen russischen Wirtschaſtsminister Andrej Netschajew und dem Mitbegründer und Präsidenten der Euroregion Spree-Neiße-Bober und Bürgermeister der Stadt Gubin Czesław Fiedorowicz. Zudem eröffnet am 4. November in der Stadthalle die Multimedia-Ausstellung „Lenin. Rethinking the Image“, die das aktuelle Bild Lenins reflektiert. CR Das Programm wurde kuratiert von Cornelia Reichel, Projektleiterin MitOst e. V., und gefördert von der Robert Bosch Stiſtung und der Stiſtung für deutsch-polnische Zusammenarbeit.
The twenty-fiſth anniversary of German reunification provides the perfect occasion to take a look back at perestroika, solidarność and the fall of the Berlin Wall. The ways in which society in Germany, Poland and Russia remember the nineties could hardly be more different. The German-Polish-Russian Forum, entitled “The Transformation of Remembrance” (to be held between November 4th–11th 2015 in Cottbus, Zielona Góra and Dresden) questions how these differing cultures of remembrance influence our perception of contemporary social developments. The schedule for November 5th includes works from the nineties as well as contemporary productions; we thus offer a platform to contemporary witness testimony as well as the perspective of those born aſter the events in question. Also scheduled are a podium discussion featuring Marianne Birthler, German human rights advocate and politician of the Alliance ’90/The Greens, and fellow politicians from the post-Communist period in Poland and Russia, as well as a multimedia exhibition which draws inspiration from the once omnipresent image of Lenin, thirty years aſter the onset of perestroika. CR “The Transformation of Remembrance” is coordinated by Cornelia Reichel (project director at MitOst, an association promoting cultural exchange and active citizenship in Europe), and made possible due to the support and sponsorship of the Robert Bosch Foundation and the Foundation for Polish-German Cooperation.
Als Teil des Filmprogramms des Forums „Wandel in Erinnerung“ wird auch DISCO POLO (2015) von Maciej Bochniak gezeigt. Weitere Informationen zu dem Abschlussfilm des 25. FilmFestival Cottbus finden Sie auf Seite 117 des Katalogs.
DISCO POLO (2015) by Maciej Bochniak is going to be part of the forum’s film programme, and is this year’s FilmFestival Cottbus closing film as well. Please find more information on page 117.
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OSTKREUZ oSTKREUZ OSTKREUZ Michael Klier Deutschland | Germany 1991
Michael Klier – geboren 1943 in Karlovy Vary. Ist gelernter Theatermaler, ehemaliger Vereinsfußballer und studierte ab 1969 an der FU Berlin Philosophie und Geschichte. Sein Werk umfasst Dokumentar- und Spielfilme sowie filmische Portraits. Er ist Drehbuchautor und Regie-Dozent an deutschen Filmhochschulen. Michael Klier – born 1943 in Karlovy Vary. Educated as a scene painter and furthermore a former professional football player, he started to study philosophy and history at the Free University Berlin in 1969. His work comprises documentary and feature films as well as cinematographic portraits. He is a screenwriter and lecturer for directing at German Film academies.
Filme / Films HEIDI M. (2001) FARLAND (2004) ALTER UND SCHÖNHEIT (2009)
Kurz vor der Maueröffnung ’89. Die 15-jährige Elfie und ihre Mutter kommen nach der Flucht aus OstBerlin in ein Containerlager im Westteil der Stadt. Es fehlt das Geld, um die Kaution für eine Mietwohnung zu zahlen. Elfie lernt beim Versuch, Geld aufzutreiben, den jungen Polen Dariusz kennen, der sie in seine kriminellen Machenschaſten verstrickt. Außerdem ist da noch der gleichaltrige Edmund, der von seinen Eltern bei ihrer Flucht zurückgelassen wurde. OSTKREUZ zeichnet ein authentisches Bild Berlins unmittelbar nach dem Mauerfall. CR
1989, shortly before the fall of the Berlin Wall. Aſter escaping from East Berlin, fiſteen-year-old Elfie and her mother end up in makeshiſt accommodation in the western part of the city. Lacking the necessary funds to pay the deposit for a flat, Elfie inadvertently ends up making the acquaintance of the young Pole Dariusz, who leads her further into the criminal underground. Around the same time Elfie also encounters Edmund, who was leſt behind by his parents when they fled to the West. OSTKREUZ paints an authentic portrait of Berlin in the immediate aſtermath of the fall of the wall. CR
Format / Format DVD, Farbe / colour, 83 min Drehbuch / Script Michael Klier, Karin Aström Kamera / Photography Sophie Maintigneux Ton / Sound Klaus Klingler Schnitt / Editing Bettina Böhler Musik / Music Fred Frith Darsteller / Cast Laura Tonke, Miroslaw Baka, Suzanne von Borsody, Stefan Cammann, Gustav Barwicki, Henry Marcinkowski Produzent / Producer Michael Klier Produktion / Production Michael Klier Film Berlin Kontakt / Contact Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen Potsdamer Straße 2 10785 Berlin Germany Tel.: +49.30.30.09 030 info@deutsche-kinemathek.de www.deutsche-kinemathek.de Preise / Awards Regieförderpreis – Filmfest München 1991 3. Preis der Jugendjury – Locarno 1991
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PSY HUNDE DOGS Władysław Pasikowski Polen | Poland 1992
Władysław Pasikowski – geboren 1959 in Łódź, Polen. Mit seinem Debütfilm KROLL gewann er 1991 den Spezialpreis der Jury und den Debütfilmpreis in Gdynia. Sein jüngster Film JACK STRONG, für den er 2014 mit dem Regie-Preis in Gdynia ausgezeichnet wurde, lief vergangenes Jahr in Cottbus in der Sektion Nationale Hits. Władysław Pasikowski – born 14 June 1959 in Łódź, Poland. In 1991, his debut film KROLL won him the Special Jury Award as well as the Directing Debut Award at the Gdynia Film Festival. His latest film JACK STRONG, awarded for Best Director at Gdynia in 2014, featured at last year’s National Hits section in Cottbus.
Filme / Films KROLL (1991) PSY (1992) OSTATNIA KREW. PSY II (1994) SŁODKO GORZKI (1996) DEMONY WOJNY WG GOI (1999) OPERACJA SAMUM (1999) REICH (2001) JACK STRONG (2014, Cottbus 2014)
Ehemalige Staatssicherheitsbeamte finden sich nach der Wende auf unterschiedlichen Seiten wieder. Ein Polizist bekämpſt seine korrupten Ex-Kollegen, und als dessen Freund sich als Verbrecher erweist, dreht er durch. In der guten alten Zeit lebten Franz Maurer und seine Kollegen vom Staatssicherheitsdienst wie die Könige. Doch nach der Wende haben sie ihren Status und ihre Privilegien verloren und müssen sich im demokratisch regierten Polen neu orientieren. Franz Maurer zum Beispiel bekämpſt als einfacher Polizist eine Mafiaclique. Dieser gehören wiederum viele seiner ExKollegen an. Als sich auch sein Freund als Verbrecher erweist, läuſt Franz Amok… Viel Action und gleichzeitig ein passgenaues Gesellschaſtsbild Polens zu Beginn der 1990er Jahre. CR
Former state security officers find themselves fighting opposing corners aſter the fall of communism in Poland. A policeman investigates his corrupt ex-colleague and can barely contain his rage on finding out that his friend is indeed a criminal. In the good old days Franz Maurer and his colleagues from the Ministry of Public Security lived a comfortable life. When the communist period came to an end life changed however, and they were forced to come to terms with reality in newly-democratic Poland. Franz Maurer for instance, now a simple policeman, is charged with combating a local Mafia clique, which in turn is headed by a handful of his ex-colleagues. On finding out that his friend is in fact a criminal Franz runs amok. An accurate, action-packed portrait of Polish society in the early nineties. CR
Format / Format Blu-ray, Farbe / colour, 101 min Drehbuch / Script Władysław Pasikowski Kamera / Photography Paweł Edelman Ton / Sound Aleksander Gołębiowski Schnitt / Editing Wanda Zeman, Zbigniew Niciński Musik / Music Michał Lorenc Ausstattung / Set Design Andrzej Przedworski Darsteller / Cast Bogusław Linda, Marek Kondrat, Janusz Gajos, Cezary Pazura, Agnieszka Jaskółka Produzent / Producer Juliusz Machulski Produktion / Production Zebra Film Studio Kontakt / Contact Zebra Film Studio Marcin Ogiński Puławska 61 02-595 Warsaw Poland Tel.: +48.22.845.54 84 oginski@zebrafilm.pl www.zebrafilm.pl Preise / Awards Bester Schnitt, Beste Musik, Beste Regie, Bester Hauptdarsteller, Beste Nebendarstellerin – Gdynia 1992 Beste Regie, Bester Hauptdarsteller – Festival du Film D’Aventures Valenciennes 1994
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VSJO BUDJET CHOROSCHO ALLES WIRD GUT EVERYTHING WILL BE ALRIGHT Dmitri Astrachan Russland | Russia 1995
Dmitri Astrachan – geboren 1957 in Leningrad (St. Petersburg), Sowjetunion. Beendete 1982 das Leningrader Institut für Theater, Musik und Kino und war zwischen 1981 und 1995 Theaterregisseur in Swerdlowsk und Theaterleiter in St. Petersburg. Insgesamt inszenierte er mehr als 40 Stücke an Theatern in Russland. Zudem ist er Schauspieler. Dmitri Astrachan – born 1957 in Leningrad (St. Petersburg), Soviet Union. He graduated from the Institute of Theatre, Music and Cinema Leningrad in 1982. Subsequently he worked as theatre director in Sverdlovsk and impresario in St. Petersburg. Overall, he has staged over forty 40 plays at various theatres across Russia. He also is an actor.
Filme / Films IZYDI! (1991) IZ ADA V AD (1997) LEDI KAZAKHSTAN (2000) NA SVETE ZHIVUT DOBRYE I KHOROSHIE LYUDI (2010) DYAVEL KOTORY NASYVET SEBYA BOGOM (2012) DETOCHKI (2013)
Ein Millionär und ein Nobelpreisträger platzen in die Hochzeitsvorbereitungen von Olja und Kostja – einem jungen Pärchen in der russischen Provinz. Und schnell ist nichts mehr so, wie es vorher war. Konstantin Wassiljewitsch Smirnow ist in den USA Millionär geworden, sein Sohn hat kürzlich den Nobelpreis erhalten. Nun besuchen sie ihre Heimat in der russischen Provinz. Dort will die Tochter von Smirnows erster Liebe heiraten, Smirnow übernimmt kurzerhand die Vorbereitungen des Festes. Sein Sohn wiederum interessiert sich viel mehr für die Braut selbst und so nehmen die Dinge ihren Lauf. Der Film zeigt das Russland der 90er als Land sozialer Gegensätze, in dem aber träumen erwünscht ist und Märchen durchaus möglich scheinen. CR
A millionaire and a Nobel laureate invade the wedding plans of Olya and Kostya, a young couple from the Russian provinces, whereupon it soon becomes clear that life will never be the same again. Konstantin Vasilyevich Smirnov has made his millions in the USA, whilst his son is a recent Nobel laureate. Thus they both return home, to their homeland in the Russian provinces, where Smirnov's daughter from his first marriage plans to marry. Without further ado Smirnov assumes responsibility for the wedding arrangements; his son however is far more interested in the bride, and thus the storyline takes its course. The film portrays Russia in the nineties as a country of social contrasts which nevertheless had space for dreamers and a belief in fairy tale endings. CR
Format / Format DVD, Farbe / colour, 100 min Drehbuch / Script Oleg Danilov Kamera / Photography Yuri Vorontsov Ton / Sound Nikolai AstakhovNikolai Astakhov Schnitt / Editing Nina Dushenkova Musik / Music Aleksandr Pantykin Ausstattung / Set Design Sergei Kokovkin Darsteller / Cast Anatolij Zhuravlyov, Olga Ponizova, Mark Goronok, Aleksandr Zbruyev, Mikhail Ulyanov Produzent / Producer Igor Kalyonov, Andrei Razumovsky, Yuri Romanenko Produktion / Production Fora Film Co-Produktion / Co-Production Lenfilm, Nikola Film Kontakt / Contact Studio Zolotoy Vek Aleksandr Vassilkov Kostyanskiy Pereulok 13 107045 Moscow Russia Tel.: +7.495.608.56 02 zolotoyvek1@yandex.ru Preise / Awards Golden Aphrodite – Love is Folly 1995
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ZHMURKI BLINDE KUH DEAD MAN’S BLUFF Alexei Balabanow Russland | Russia 2005
Alexei Balabanow – geboren 1959 in Swerdlowsk, gestorben 2013 in Sestrorezk, Russland. Studierte Sprachen an der Pädagogischen Hochschule in Gorki und Regie- und Drehbuch an der VKSR in Moskau. Mitbegründer der Produktionsfirma STV. Mit BRAT (1997) und BRAT 2 (2000) erreichte er in Russland Kultstatus. Alexei Balabanov – born 1959 in Sverdlovsk, died 2013 in Sestrorezk, Russia. He studied languages in Gorky and directing at the Higher Courses for Screenwriters and Directors (VKSR) in Moscow. He co-founded the production company STV, and gained cult status in Russia thanks to BRAT (1997) and BRAT 2 (2000).
Filme / Films STSCHASTLIWYJE DNI (1991) SAMOK (1994) PRIBYTIE POEZDA (1995) BRAT (1997, Cottbus 1997) PRO URODOW I LJUDEJ (1998, Cottbus 1998) BRAT 2 (2000, Cottbus 2000) WOJNA (2002, Cottbus 2002) REKA (2003, Cottbus 2003) MNE NE BOLNO (2006) GRUZ 200 (2007) MORFIY (2008) KOCHEGAR (2010) YA TOZHE KHOCHU (2012)
Die zwei Kleinkriminellen Sergej und Simon müssen einen Koffer voll Heroin an den Mafiaboss Michailytsch liefern. Dabei geraten sie an eine Vielzahl von Banditen, Drogenschmuggler und korrupte Polizisten. Nischni Nowgorod wird von Mafiabanden regiert. Die beiden Kleinkriminellen Sergej und Simon erhalten einen Auſtrag des großen Mafiabosses Michailytsch (grandios gespielt von Nikita Michalkow), doch irgendwie läuſt hier alles von Anfang an schief. Ein zynischer filmischer Kommentar auf die wilden 1990er-Jahre in Russland, die heute landläufig als Epoche der „großen kriminellen Revolution“ bezeichnet werden. Erschreckend und zugleich witzig erzählt vom Meister der Provokation des russischen Kinos. CR
Sergei and Simon, two minor criminals, are to deliver a suitcase full of heroin to the Mafia boss Mikhalytsch. In the process they run into a myriad of fellow outlaws, drug smugglers and corrupt policemen. Nizhny Novgorod in the mid-nineties is ruled by criminal gangs. Two young hoodlums, Sergei and Simon, receive an order from local Mafia boss Mikhalytsch (wonderfully performed by Nikita Mikhalkov) and yet everything seems to go wrong from the outset. A dark comedy on the wild nineties, an era Russians refer to as the “great criminal revolution”, from the master provocateur of Russian cinema. CR
Format / Format DVD, Farbe / colour, 111 min Drehbuch / Script Stas Mochnatschew, Alexei Balabanow Kamera / Photography Evgenii Privin, Zaur Bolotaev Ton / Sound Michail Nikolajev Schnitt / Editing Tatyana Kyzmicheva Musik / Music Vyacheslav Butusov Ausstattung / Set Design Pavel Parkhomenko, Tatjana Patrachalzewa Darsteller / Cast Aleksei Panin, Dmitriy Dyuzhev, Nikita Mikhalkov, Sergei Makovetskiy Produzent / Producer Sergej Seljanow Produktion / Production CTB Film Company Kontakt / Contact Intercinema Natasha Zakharova Nikitsky Boulevard 8A 119019 Moscow Russia Tel.: +7.495.134.40 14 natasha@intercinema.ru www.intercinema.ru
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COTTBUS 70 CoTTBUS 70 COTTBUS 70 Erhard Peschke, Christoph Langhammer Deutsche Demokratische Republik | German Democratic Republic 1970
Format / Format DCP, S/W / BW, 21 min Drehbuch / Script Erika Rauprecht Kamera / Photography Erhard Peschke, Christoph Langhammer Kontakt / Contact DOSFILM Film- und Videoproduktion Donald Saischowa Am Turm 14 03046 Cottbus Germany Tel.: +49.355.784.06 09 dosfilm@t-online.de Querschnitt aus dem Leben in Cottbus im Jahr 1970. Die Kamera beobachtet Menschen am Altmarkt und in der „Sprem“, im Naherholungsgebiet Branitzer Park und im Tierpark, unternimmt einen Abstecher nach Lübbenau und hebt die Leistungen von Bauarbeitern und anderen Werktätigen hervor. FBH
A cross-section of life in Cottbus from 1970. The camera observes people walking through the Altmarkt and along Spremberger Street (locally known as the “Sprem”), in Branitz Park and Cottbus Zoo, takes a detour to Lübbenau, and highlights the achievements of local construction workers. FBH
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ELEGIA INDUSTRIAL 3D ELEGIA INDUSTRIAL 3D ELEGIA INDUSTRIAL 3D Donald Saischowa Deutschland | Germany 2015 Welturaufführung | World premiere
Donald Saischowa – geboren 1963 in Cottbus. Von 1986 und 1988 absolvierte er eine Ausbildung zum Fachverkäufer für Rundfunk- und Fernsehtechnik. Seit Mitte der 1980er Jahre dreht er Dokumentarfilme und war bei über 35 Fernsehdokumentationen als Kameramann und teils als Autor und Regisseur tätig. Zudem beschäftigt er sich seit 12 Jahren mit 3D-Fotografie. Donald Saischowa – born 1963 in Cottbus, Germany. Completed a salesperson apprenticeship in the fields of radio broadcasting and television engineering from 1986–1988. He has been shooting documentary films since the mid-eighties, and has been director of photography of over 35 television documentaries. In addition, he works as author. For the last 12 years he has been dealing with 3D-photograpyhy on a professional level.
Filme / Films OSTKREUZ (1992, doc) PRAYER FOR NOBODY PEOPLE (1992, doc) RENATURIERUNG DER SPREEAUE – LEBENSADER FLUSS (2006–2013, doc) BALANCEAKT (2010, doc) SPREEWALDSAGA – SYMPATHIE MIT DEM TEUFEL (2013, doc) DER TUMULUS (2015, TV, doc)
Filmkonzert. Donald Saischowas Langzeitbeobachtung vom Abriss eines Industriegiganten: des Braunkohlekraſtwerks Vetschau, in 3D, live begleitet mit Kalimba, Schlagzeug und Samples von Stefan Friedrich. Die Bilder geben den vor Kraſt strotzenden bautechnischen Geräten eine Anmutung urzeitlich-titanischer Wesen. Sie könnten, genauso wie die Kohle, die hier verstromt wurde, fernen Epochen des Erdzeitalters entstammen. Wo einst fünſtausend Menschen Arbeit fanden, lassen drei Abrissarbeiter den Industrieboliden schrumpfen, schaffen per Zufall temporäre Skulpturen. Ein Gedankengang zur lokalen und globalen Dimension der Abkehr von klimabeeinflussenden Technologien der Energieerzeugung.
A film concert, Donald Saischowa’s long-term observation portraits the demolition of an industrial giant, the brown coal power plant in Vetschau, in 3D and accompanied by a live performance of thumb piano, drums and samples from Stefan Friedrich. The imagery lends the all-powerful tools of structural machinery a primeval, titanic look and feel; one feels they could easily originate from a distant geological age, just like the coal that was once converted into electricity here. A three-man wrecking crew reduce what once provided five-thousand people with work to rubble, inadvertently creating temporary sculptures in the process. A reflection on the local and global dimensions of reducing our dependence on non-renewable energy sources.
Format / Format Hdfile Farbe / colour, 60 min Drehbuch / Script Donald Saischowa Kamera / Photography Donald Saischowa Ton / Sound Donald Saischowa Schnitt / Editing Donald Saischowa Musik / Music Stefan Friedrich Produzent / Producer Donald Saischowa Produktion / Production DOSFILM Film- und Videoproduktion Donald Saischowa Kontakt / Contact DOSFILM Film- und Videoproduktion Donald Saischowa Am Turm 14 03046 Cottbus Germany Tel.: +49.355.7840 609 dosfilm@t-online.de
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DESTINACIJA_SERBISTAN LoGBooK_SERBISTAN DESTINATION_SERBISTAN Želimir Žilnik Serbien | Serbia 2015
Želimir Žilnik – geboren 1942 in Niš, Serbien. Seine sozial engagierten Spiel- und Dokumentarfilme wurden mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Goldenen Bären der Berlinale 1969. Wegen seiner Kritik am jugoslawischen Regierungsapparat wurden seine Filme in den 1970ern zensiert. Er ist zudem Mentor, Lehrer und Produzent. Želimir Žilnik – born 1942 in Niš, Serbia. His socially engaged documentaries have received numerous awards; including a Golden Berlin Bear at the Berlinale in 1969 among others. Due to his criticism of the Yugoslavian government apparatus, his films were censored in the 1970s. He is also a mentor, teacher and executive producer.
Filme / Films NEZAPOSLENI LJUDI (1968, short, doc) RANI RADOVI (1969, doc) TAKO SE KALIO ČELIK (1988) TITO PO DRUGI PUT MEDJU SRBIMA (1993) DUPE OD MRAMORA (1995) TVRDJAVA EVROPA (2001) STARA ŠKOLA KAPITALIZMA (2009)
Monate bevor die „Balkanroute“ die Schlagzeilen beherrschte, begleitete Regisseur Želimir Žilnik afrikanische Immigranten auf ihrem langen Weg durch serbische Dörfer und beobachtete das ungewöhnliche Zusammentreffen der Kulturen. Die Flüchtlinge aus dem Nahen Osten und Afrika sind auf dem Weg in eine bessere Zukunſt, aber Serbien ist nur ein Zwischenstopp auf diesem Weg. Hier, wo die Straßen nicht viel anders seien als in Afrika, will niemand eigentlich bleiben. Želimir Žilnik filmt Heiteres und Tragisches, ist mit seiner Kamera immer dabei, wenn Serben und Flüchtlinge aufeinandertreffen – im Flüchtlingsheim und am Lagerfeuer; wenn ein alter Serbe lachend den Koran rezitiert oder Frauen und Männer über Polygamie diskutieren. WMH
Months before the Balkan route to the EU hit the headlines director Želimir Žilnik accompanied the trails and tribulations of African immigrants as they travel across provincial Serbia, observing the extraordinary cross-cultural encounters that occur along the way. These refugees from the Middle East and Africa, in search of a better future, see Serbia as nothing more than a steppingstone. Nobody wants to stay in a country where the streets are little better than those in Africa. Želimir Žilnik captures every moment, both the upbeat and the tragic, as these two very different worlds collide; in the refugee shelters and by the camp-fire, when an elderly Serb recites the Koran and the refugees get caught up in a discussion on polygamy. WMH
Format / Format DCP, Farbe / colour, 93 min Drehbuch / Script Želimir Žilnik Kamera / Photography Miodrag Milošević, Orfeas Skutelis Ton / Sound Filip Vlatković Schnitt / Editing Vuk Vukmirović Musik / Music Meho Puzić, Gabriella Benak, Milan Nenin Darsteller / Cast Stanley Akumbe, Mohamed Lee, Ibrahim Karabo, Duru Jelad, Brian Schwarz, Guy Maestracci, Stojan Sjekloća, Alharake Mohammed Produzent / Producer Sarita Matijević Produktion / Production Playground Produkcija Kontakt / Contact Playground Produkcija Sarita Matijević Njegoševa 16 21 000 Novi Sad Serbia Tel.: +381.63.54.04 93 playground@sbb.rs www.playground-produkcija.net Preise / Awards Preis des Auswartigen Amts – goEast Wiesbaden 2015 Best Feature Documentary – Belgrade Festival of Documentary and Short Feature Film 2015
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ÉDES EMMA, DRÁGA BÖBE SÜSSE EMMA, LIEBE BÖBE SWEET EMMA, DEAR BÖBE István Szabó Ungarn, Deutschland | Hungary, Germany 1992
István Szabó – geboren 1938 in Budapest, Ungarn. Er studierte an der Akademie für Theater und Filmkunst in Budapest. Sein internationaler Durchbruch gelang ihm 1981 mit der KlausMann-Adaption MEPHISTO, für die er einen Oscar erhielt. Seit 2001 ist er Ehrenpräsident des FilmFestival Cottbus. István Szabó – born 1938 in Budapest, Hungary. He studied at the Academy of Drama and Film in Budapest. His international breakthrough came with MEPHISTO, an adaptation of Klaus Mann’s novel, for which he received an Academy Award in 1982. Since 2001 he has been Honorary President of the FilmFestival Cottbus.
Filme / Films MEPHISTO (1981) BALI (1984) OBERST VENUS (1995) HANUSSEN (1988) MEETING VENUS (1991, FilmFestival Cottbus 1992) AKTOK (1992) SUNSHINE (1999) TAKING SIDES (2001) EURÓPÁBÒL EURÓPÁBA (2003, FilmFestival Cottbus 2005) BEING JULIA (2004) ROKONOK (2006, FilmFestival Cottbus 2008)
Nach mehreren Auslandsproduktionen wandte sich Oscar-Preisträger István Szabó 1992 wieder einem aktuellen ungarischen Thema zu: Wie bewältigen zwei junge Frauen nach dem Fall des Kommunismus ihren sozialen Abstieg als nun überflüssige Russischlehrerinnen. Vor 1989 waren Emma und Böbe als Russischlehrerinnen geachtet und sozial abgesichert. Nach dem Systemwechsel sind sie plötzlich überflüssig – verlieren Status und Arbeit. Im Schnellkurs lernen sie Englisch und sind ihren Schülern doch nur einen Schritt voraus. Ihr Gehalt ist lausig, sodass sie zu zweit in einem Wohnheimzimmer wohnen. Mühsam versuchen sie, ihren Status aufrechtzuerhalten und nicht abzurutschen. Emma geht putzen, während Böbe ihre Reize einsetzt. Dabei wollen beide eigentlich nur ein respektvolles und erfüllendes Leben leben. KF
Aſter a number of foreign productions Oscar Awardwinning director István Szabó returned to contemporary events in his native Hungary back in 1992, with this study of how two young Russian teachers deal with a loss of social status in the aſtermath of the fall of communism. Prior to 1989 Emma and Böbe, two Russian teachers, enjoyed widespread respect and social security. The change of political system renders them superfluous however, as they are deprived of both status and work. Despite attempting to learn English in order to keep a step ahead of the game, their earnings are now so meagre that they’re forced to share a single room in a boarding house. In a struggle for survival Emma takes up cleaning, whilst Böbe puts her good looks to use, regardless of the means however all they both yearn for is a dignified, fulfilling life. KF
Format / Format DVD, Farbe / colour, 81 min Drehbuch / Script István Szabó, Andrea Vészits Kamera / Photography Lajos Koltai Ton / Sound György Kovács Schnitt / Editing Eszter Kovács Musik / Music Mihály Móricz, Tibor Bornai, Feró Nagy, Robert Schumann Ausstattung / Set Design Attila Kovács Darsteller / Cast Johanna ter Steege, Enikő Börcsök, Péter Andorai, Éva Kerekes, Irma Patkos Produzent / Producer Gabriella Grósz Produktion / Production Objektív Filmstúdió Vállalat Co-Produktion / Co-Production Manfred Durniok Filmproduktion Kontakt / Contact Magyar Nemzeti Digitális Archívum és Filmintézet Budakeszi út 51/E 1021 Budapest Hungary Tel.: +36.1.394.13 22 info@mandarchiv.hu www.mandarchiv.hu Preise / Awards Silver Bear – Special Jury Prize Ecumenical Jury Prize – Special Mention – Berlinale 1992 Best Screenplay – European Film Award 1992
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MEISTRAS IR TATJANA MEISTER UND TATJANA MASTER AND TATYANA Giedrė Žickytė Litauen | Lithuania 2014
Präsentation des DOK Leipzig 2015 Presentation of DOK Leipzig 2015
Liebling des diesjährigen litauischen Filmpreises. Die Dokumentation eröffnet einen Einblick in das Leben und Werk des zu Sowjetzeiten unbeachteten Meisters der Fotografie – Vitas Luckus; und seine Liebe zu seiner Muse und Ehefrau Tatjana. Vitas Luckus – vergessener Meister; rebellischer und extravaganter Fotograf, non-konformistisch und vom Sowjetregime verachtet. Seine Fotografien begeistern – wie auch sein exzentrischer Lebensstil – bis heute. Die Dokumentation der litauischen Regisseurin Giedrė Žickytė zeichnet ein facettenreiches Porträt des Künstlers. Nach Jahrzehnten bricht seine Muse und Ehefrau Tatjana ihr Schweigen und gibt Einblicke in das gewaltige Archiv seines Œuvres und ihr inniges und unkonventionelles Leben, das in einer Tragödie endete. GS
Giedrė Žickytė – geboren 1980. Studierte Visual Arts an der Kunstakademie Vilnius. Sie ist Regisseurin zahlreicher international ausgezeichneter Dokumentar- und Kurzfilme und Mitglied der Litauischen Filmakademie und dem Verband litauischer Filmschaffender. Sie ist Alumna der Berlinale Talents und Teilnehmerin des CPH:DOX LAB Programms. Giedrė Žickytė – born 1980. She graduated in visual arts from the Vilnius Art Academy in 2007, and has directed several internationally awarded documentaries and short fiction films. She is a member of the Lithuanian Film Academy and Lithuanian Filmmakers Union, an alumna of Berlinale Talents and a current participant of CPH:DOX LAB programme.
Filme / Films VAIDMUO (2004, short) GIMĘ NEKALTI (2005, short) EUROPA (2006, short, doc) BARAS (2009, doc) PASKUI SAULĘ IR OŽKAS (2010, doc) KAIP MES ŽAIDĖME REVOLIUCIJĄ (2011, doc)
The darling of the Lithuanian Film Awards of 2015, this documentary introduces the overlooked master of photography of the Soviet Era, a rebel and eccentric Vitas Luckus, his passionate love for his muse, model and wife Tatyana and their tragedy. Vitas Luckus – a forgotten master of tragic fate, a rebellious and extravagant photographer, a non-conformist despised by the Soviet Regime. His photographs, just like his eccentric lifestyle, continue to enchant. This documentary from Lithuanian filmmaker Giedrė Žickytė attempts to capture the multifaceted portrait of the artist. Aſter decades of silence his muse and wife Tatyana opens up and guides us through the vast archives of his oeuvre and their bohemian intimate life full of overpowering love that ended up in a tragedy. GS
Format / Format DCP, Farbe+S/W / colour+BW, 84 min Drehbuch / Script Giedrė Žičkytė Kamera / Photography Audrius Kemežys Ton / Sound Vytis Puronas Schnitt / Editing Danielius Kokanauskis, Domas Kilčiauskas Musik / Music Giedrius Puskunigis, Jurga Šeduikytė Produzent / Producer Dagnė Vildžiūnaitė Produktion / Production Just a Moment Kontakt / Contact Just a Moment Asta Tumaitė Subaciaus 3–3 01302 Vilnius Lithuania Tel.: +370.675.186 23 asta@justamoment.lt www.justamoment.lt Preise / Awards Best Cinematography – Lithuanian Association of Cinematographers 2015 Best Documentary Film, Best Director, Best Cinematography, Best Editing – National Film Award 2015
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MUZEJ REVOLUTSIJA MUSEUM „REVoLUTIoN“ MUSEUM ’REVOLUTION‘ Nataliya Babintseva Russland | Russia 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Nataliya Babintseva – 2005 schloss sie ihr Studium am Gerassimow-Institut für Kinematographie (VGIK) in Moskau ab und gründete anschließend mit Studienkollegen das KinoKi Filmstudio. Sie schreibt Drehbücher u.a. für Fernsehproduktionen, und arbeitet als Produzentin. MUZEJ REVOLUTSIJA ist ihr erstes Langfilmprojekt. Nataliya Babintseva – graduated from the Russian State University of Cinematography (VGIK) in Moscow in 2005 and subsequently founded the KinoKi film studio in co-operation with fellow students. Furthermore, she works as a screenwriter predominantly for TV productions, and producer. MUZEJ REVOLUTSIJA is her first full-length project.
Filme / Films NEDOROSL (2003, short, doc) MASTER DI (2003, short, doc) NEMESTNYE (2005, short, doc) SKAZKA DLIA VZROSLIH MLADSHEGO VOZRASTA (2010, short) OSTROV I SOKROVISHCHA (2013, doc)
Der Euromaidan ist nicht lange her, aber bereits jetzt wandern Molotov-Cocktails oder politische Plakate ins Museum. Eine Doku über die kreative Kraſt des Widerstands, ihre jungen Helden und eine Blitz-Musealisierung der Revolution. 2014 führte die Ukrainische Revolte nicht nur zum politischen Umsturz: die Filmer des Kollektivs #Babylon 13’, Dokumentaristen der blutigen Kämpfe, zeigen hier ein anderes Gesicht des Landes. Ein künstlerischfreiheitlicher Geist mobilisierte Tausende zu gewitzten Protest-Happenings und veränderte so das sozio-kulturelle Bewusstsein der Menschen. Jeder machte mit: bemalte Helme oder spielte Klavier vor Militärtrupps. Hier kommen einige Jungkreative sowie Archivare dieser frischen Zivilbewegung zu Wort. JG
Though the Euromaidan movement remain fresh in the memory, Molotov cocktails and political slogans from the protests are already being transformed into museum exhibitions. A documentary on the creative power of resistance, the little-known heroes of a movement and the lightning-quick process of transforming the tools of revolution into museum exhibits. There was a lot more to the Ukrainian revolt of 2014 than political upheaval. The #Babylon 13’ collective of filmmakers, chroniclers of the series of violent events that culminated in the ousting of then-President Viktor Yanukovych, here show a different side to the Ukraine. A liberal, creative spirit mobilised thousands, transforming the socio-cultural consciousness of those involved in the process. Everyone got involved in activities as diverse as painting helmets and playing the piano for riot police. This documentary gives the young minds and archivists involved in these art happenings and the conservation thereof the chance to speak. JG
Format / Format DCP, Farbe+S/W / colour+BW, 73 min Drehbuch / Script Nataliya Babintseva Kamera / Photography Dmitry Rudakov, Sergey Stetsenko, Denis Melnik Ton / Sound Vladimir Poterukha Schnitt / Editing Anton Tayshikhin Musik / Music Pikkardiyska tertsia and Borordyn Brothers Produzent / Producer Anatoly Golubovskiy, Denis Branitskiy Produktion / Production KinoKi Studio Kontakt / Contact ANT!PODE Sales & Distribution Natalia Arshavskaya Novolesnoy Lane 5–38 127055 Moscow Russia Tel.: +7.916.144 1176 festivals@antipode-sales.biz www.antipodesales.biz Preise / Awards Innsbruck International Film Festival 2015 – Award of the University of Innsbruck
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THE PRESIDENT DER PRäSIDENT THE PRESIDENT Mohsen Makhmalbāf Georgien, Frankreich, Deutschland, Großbritannien | Georgia, France, Germany, Great Britain 2014
Mohsen Makhmalbāf – geboren 1957 in Teheran, Iran. Seine Filme liefen auf vielen internationalen Festivals und wurden mehrfach ausgezeichnet. 1996 gründete er die Produktionsfirma Makhmalbaf Film House. Der Filmemacher ist zudem Schriftsteller, Drehbuchautor, Verleger, Produzent und Menschenrechtsaktivist und lebt seit einigen Jahren im Pariser Exil. Mohsen Makhmalbāf – born 1957 in Tehran, Iran. His films have been widely presented and awarded at international festivals. In 1996, he founded the production company Makhmalbaf Film House. Besides being a filmmaker, he has been a novelist, screenwriter, editor, producer, and human rights activist, and has been living in exile in Paris for the last years.
Filme / Films TOBEH NOSUH (1983) BICYCLERAN (1987) HONARPISHEH (1993) GABBEH (1996) SOKOUT (1998) SAFAR E GHANDEHAR (2001) FARYAD MOORCHEHA (2006) THE GARDENER (2012, doc)
Der Diktator muss nach der Revolution aus seinem Präsidentenpalast fliehen. Auf der Flucht begegnet er den Menschen, die unter seiner Brutalität und Tyrannei leiden mussten und die nun bereit sind, sich dafür zu rächen. In einem fiktiven Land irgendwo auf der Welt herrscht ein Diktator. Die Brutalität seines Regimes hat auf den Straßen eine blutige Revolution in Gang gesetzt. Der Diktator muss mit seinem Enkel aus seinem wohlbeschützten Präsidentenpalast fliehen. Wird der endlose Kreis der Gewalt je zu schließen sein? ZR
The revolution forces the dictator to flee his presidential palace. In a fictional country, somewhere on this planet of ours, a dictator reigns. The brutality of his regime has provoked a bloody revolution on the streets, as a consequence of which the dictator is forced to flee his wellprotected presidential palace. On the run across a now insurgent country he encounters the people that suffered under his brutality and tyranny and are now thirsty for revenge. Will the cycle of violence ever end? ZR
Format / Format DCP, Farbe / colour, 119 min Drehbuch / Script Mohsen Makhmalbāf, Marziyeh Meshkiny Kamera / Photography Konstantin Mindia Esadze Ton / Sound Nika Paniashvili Schnitt / Editing Hana Makhmalbāf, Marziyeh Meshkiny Musik / Music Guja Burduli, Tajdar Junaid Ausstattung / Set Design Mamuka Esadze Darsteller / Cast Misha Gomiashvili, Dachi Orvelashvili Produzent / Producer Maysam Makhmalbāf, Mike Downey, Sam Taylor, Vladimir Katcharava Produktion / Production 20 Steps Production Co-Produktion / Co-Production President Fame limited, Makhmalbaf Film House Production Kontakt / Contact Bac Films Distribution Gilles Sousa 9 rue Pierre Dupont 75010 Paris France Tel.: +33.1.80.49.10 00 sales@bacfilms.fr www.bacfilm.com Preise / Awards Best Film – Chicago International Film Festival 2014
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SEINE HOHEIT, GENOSSE PRINZ SEINE HoHEIT, GENoSSE PRINZ HIS HIGHNESS – COMRADE PRINCE Werner W. Wallroth Deutsche Demokratische Republik | German Democratic Republic 1969
Werner W. Wallroth – geboren 1930 in Erfurt, gestorben 2011. Er studierte Germanistik und Anglistik und anschließend Regie an der heutigen Filmuniversität Potsdam-Babelsberg. Seit den 1960er-Jahren arbeitete er als Regisseur bei der DEFA und drehte insgesamt 11 Spielfilme. Werner W. Wallroth – born 1930 in Erfurt, died 2011. Initially he studied German philology and Anglistics before he started to study directing at today’s Film University Babelsberg "Konrad Wolf“. Starting in the 1960s he worked as a director for DEFA and directed a total of 11 feature films.
Filme / Films DAS RABAUKEN-KABARETT (1961) ALASKAFÜCHSE (1964) HAUPTMANN FLORIAN VON DER MÜHLE (1968) DU UND ICH UND KLEIN-PARIS (1970) LÜTZOWER (1972) BLUTSBRÜDER (1975) LIEBESFALLEN (1976) ZILLE UND ICK (1983) DER DOPPELGÄNGER (1985)
Der Außenhandelskaufmann der DDR, Kaspar Mai, war ein Findelkind. Jetzt stellt sich heraus, dass er ein Prinz von Hohenlohe-Liebenstein ist. Auf einer Dienstreise besucht Kaspar Mai in der BRD das Schloss seiner Vorväter, auf dessen Grund ein NATOFlugplatz gebaut werden soll. Mai hilſt seiner herrschaſtlichen Großmutter, das zu verhindern. Die Botschaſt, nicht Abstammung, sondern die gesellschaſtlichen Verhältnisse prägen den Menschen, vermittelt der Film mit Ironie und Witz sowie kleinen Seitenhieben auf die Lebensweise in beiden deutschen Staaten. FBH
Export merchant and comrade Kasper Mai was an abandoned child. Now it turns out he’s in fact the Prince of Hohenlohe-Liebenstein. On a business trip to West Germany Kasper Mai visits the estate of his ancestors, where a NATO airbase is to be built; united by opposition to the sale of the estate, he and his grandmother find common ground. The point that people are shaped by social relations, as opposed to ancestry, is made with a humour complemented by a series of small digs at life in both East and West Germany. FBH
Format / Format DVD, Farbe / colour, 88 min Drehbuch / Script Rudi Strahl Kamera / Photography Hans-Jürgen Kruse Schnitt / Editing Helga Emmrich Musik / Music Karl-Ernst Sasse Darsteller / Cast Rolf Ludwig, Regina Beyer, Jutta Wachowiak, Ilse Voigt, Mathilde Danegger Produzent / Producer Manfred Renger Produktion / Production DEFA Studio für Spielfilme Kontakt / Contact Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen Potsdamer Straße 2 10785 Berlin Germany Tel.: +49.30.300.90 30 info@deutsche-kinemathek.de www.deutsche-kinemathek.de
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MEDENA NOK HoNIGNACHT HONEY NIGHT Ivo Trajkov Mazedonien, Slowenien, Tschechische Republik | Republic of Macedonia, Slovenia, Czech Republic 2014 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Ivo Trajkov – geboren 1965 in Skopje, Jugoslawien (Mazedonien). Er studierte bis 1992 Film an der Prager FAMU. 1994 war er Mitbegründer der World Circle Foundation und produzierte über 150 Dokumentar- und Spielfilme. Seit 2004 ist er Professor und Lehrstuhlinhaber an der FAMU. Zudem ist er seit 2008 Ehrenbotschafter für Kultur der Republik Mazedonien in der Tschechischen Republik. Ivo Trajkov – born 1965 in Skopje, Yugoslavia (Republic of Macedonia). He studied Film at FAMU in Prague and upon graduation he started his career in the Czech Republic. In 1994, he co-founded The World Circle Foundation and produced over 150 documentary films and feature films. Since 2004 he has worked as a professor and head of department at FAMU. In 2008, he received the title Honorary Ambassador of Culture of the Republic of Macedonia in Czech Republic.
Filme / Films KANÀRSKÀ SPOJKA (1993) MINULOST (1998, Cottbus 1999) GOLEMATA VODA (2004) MOVIE (2007) OCAS JEŠTĚRKY (2009) PARISER PLATZ – BERLIN (2011)
Eine aufregende Nacht entscheidet über das weitere Leben von Nikola und Anna. Können die beiden nach einem furchtbaren Streit weiter zusammenleben? Behält Nikola seinen Job als stellvertretender Minister oder muss er ins Gefängnis wie sein Chef? Ivo Trajkovs Remake des tschechoslowakischen Filmklassikers UCHO (1970) ist packender Politthriller und leidenschaſtliches Ehedrama zugleich. Der Regisseur versetzt die Handlung ins mazedonische Skopje der 1990er Jahre: Der Minister wird wegen Machenschaſten bei Privatisierungen verhaſtet. Trajkovs Helden haben ihre Unschuld verloren und sind zynisch geworden, die Story aber funktioniert auch unter den neuen Bedingungen und die beiden Hauptdarsteller sind mindestens so gut wie das tschechoslowakische Paar von 1970. CF
An unsettled night decides the destiny of Nikola and Anna. Can they continue living together aſter such a terrible argument? Will Nikola be able to hold his position as deputy minister, or instead follow his boss into prison? Ivo Trajkov’s remake of the Czechoslovak film classic UCHO (1970) is both an absorbing political thriller and impassioned marital drama. The director sets the plot in Skopje of the nineties: A minister is arrested, accused of profiting from the privatisation process. Trajkov's protagonists have been corrupted by modern life and grown cynical in the process, the plot however functions just as well under the conditions of modern capitalism and the leading actors prove more than able successors to the Czechoslovak couple from 1970. CF
Format / Format DCP, Farbe+S/W / colour+BW, 89 min Drehbuch / Script Ivo Trajkov Kamera / Photography Milorad Glušica Ton / Sound Marek Hart Schnitt / Editing Andrija Zafranović Musik / Music Toni Kitanovski Ausstattung / Set Design Ivan Bartling Darsteller / Cast Nikola Ristanovski, Verica Nedeska, Igor Angelov, Boris Damovski, Nina Jankovic, Sabina Ajrula Produzent / Producer Robert Jazadziski Produktion / Production Kaval Film Co-Produktion / Co-Production i/o post, A Atalanta, Soundsquare Kontakt / Contact Kaval Film Robert Jazadziski Bul. Jane Sandanski 88/1–7 1000 Skopje Republic of Macedonia Tel.: +389.2.244.71 07 robert@kavalfilm.com.mk www.kavalfilm.com.mk
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UCHO DAS oHR THE EAR Karel Kachyňa Tschechoslowakei | Czechoslovakia 1970
Veranstaltung des Tschechischen Zentrums Berlin An event by the Czech Centre Berlin
Prag in den 1950ern: Der stellvertretende Minister und seine Frau kehren von einem ausschweifenden Regierungsempfang zurück in ihre Villa. Irgendetwas stimmt dort nicht. Es scheint, dass die Stasi da war, um ein weiteres „Ohr“ zu installieren. Erstaunlich offen und detailgetreu zeigt der Film, wie die Staatssicherheit damals operierte. Mit eindringlichen Schwarzweißbildern und suggestiver Musik lässt er die Atmosphäre der Unsicherheit und Angst vor der Willkür des Staates aufleben, die in den Jahren des Stalinismus jeden treffen konnte. UCHO war der von den damaligen Machthabern wohl am meisten gefürchtete Film. Direkt nach der Fertigstellung 1970 wurde er in den Giſtschrank verbannt. Internationale Premiere war erst 1990 beim Filmfestival in Cannes. CF
Karel Kachyňa – geboren 1924 in Vyškov, Tschechoslowakei (Tschechien), gestorben 2004. 1951 war er einer der ersten Absolventen der Filmhochschule FAMU in Prag und zählt neben Miloš Forman und Jiří Menzel in den 1960ern zu den Regisseuren der tschechoslowakischen „Neuen Welle“. 1964 wurde VYSOKÁ ZEĎ in Locarno als Bestes Filmdebüt ausgezeichnet. Karel Kachyňa – born 1924 in Vyškov, Czechoslovakia (Czech Republic), died 2004. He was one of the first graduates from the Film and TV School of the Academy of performing arts (FAMU) in Prague. In the 1960s he was part of the Czechoslovak "New Wave" of liberal filmmakers, which included Miloš Forman and Jiří Menzel. In 1964, VYSOKÁ ZEĎ was awarded Best Debut Feature at Locarno.
Filme / Films VYSOKÁ ZEĎ (1964) KOČÁR DO VÍDNĚ (1966) PAVLÍNKA (1974) MALÁ MOŘSKÁ VÍLA (1976) SMRT KRÁSNÝCH SRNCŮ (1986) KRÁVA (1994) HANELE (1999)
Prague in the fiſties: The deputy minister and his wife return home from a debauched reception, and yet something with life in the couple's opulent villa isn’t quite right; It would appear that state security officers have been to visit them in order to install a new ’ear‘. Remarkable for its candour and attention to detail, the film illustrates how the Czechoslovak State Security agency operated. The combination of haunting black and white imagery and suggestive soundtrack revive the then atmosphere of uncertainty and fear of the arbitrary use of state power, a threat no one was to immune to during the era of Stalinism. UCHO was a work that scared the powers that be of the time perhaps more than any other, and was immediately withheld from circulation upon completion in 1970. The film first featured on international cinema screens at the 1990 Cannes Film Festival. CF
Format / Format 35 mm S/W / BW, 91 min Drehbuch / Script Jan Procházka, Karel Kachyňa Kamera / Photography Josef Illík Ton / Sound Svatopluk Havelka Schnitt / Editing Miroslav Hájek Musik / Music Svatopluk Havelka Ausstattung / Set Design Ladislav Winkelhofer Darsteller / Cast Jiřina Bohdalová, Radoslav Brzobohatý, Jiří Císler, Miroslav Holub Produzent / Producer Karel Vejrík Produktion / Production Filmové Studio Barrandov Kontakt / Contact Národní filmový archiv Kristýna Haklová Malešická 14 130 00 Prague Czech Republic Tel.: +420.778.48.78 56 kristyna.haklova@nfa.cz www.nfa.cz Preise / Awards Golden Kingfisher – Plzeň 1990
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AUF DER SUCHE AUF DER SUCHE IN SEARCH Erik Schiesko Deutschland | Germany 2015
Erik Schiesko – geboren 1986 in Spremberg. 2010 schloss er seine Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton ab. Als Videojournalist drehte er bisher über 400 Nachrichtenbeiträge. Parallel entstanden prämierte Videoclips und Kurzfilme. Zurzeit ist er ist freischaffender Filmemacher. Erik Schiesko – born 1986 in Spremberg, Germany. He completed an audio-visual media designer apprenticeship in 2010. As video journalist he has shot over 400 news reports. Alongside his work, he has directed video clips as well as short films. Currently he has been working as a freelance director.
Filme / Films MUSIK-CLIP DISSZIPLIN: PLATTENBAUTEN (2007, Cottbus 2011) BLAUE STUNDE (2011)
Nachdem ein junger Reporter im Archiv einen Artikel aus den 1980er-Jahren findet, der den Tod eines DDRFlüchtlings beschreibt, gerät er in eine Identitätskrise. Der Flüchtling ist dem Reporter Lukas wie aus dem Gesicht geschnitten und trägt zudem auch noch seinen vollständigen Namen. Was ist geschehen? Um das Rätsel zu lösen, begibt er sich auf eine verzwickte Suche nach Hinweisen durch die Lausitz, besucht Geisterstädte, Touristenziele und verlorene Orte. Überall findet er Spuren und deckt nach und nach die Geschichte einer verflossenen Liebe auf. Mit AUF DER SUCHE ist ein neues Genre geboren, das Film und Videospiel miteinander zu verschmelzen scheint: der „interaktive Film“. Der Zuschauer (oder Spieler) soll die Handlung in interaktiven Sequenzen erkunden: Nach dem Vorbild der in den 1980er und 1990erJahren bekannten „Point & Click Adventures“ klickt er sich auf der Suche nach Hinweisen und Lösungen durch interaktive Filmkulissen. Das Filmpublikum ist zur Interaktion mit einer B-Version des „Spiel-Film“ eingeladen, welches voraussichtlich nächstes Jahr Premiere feiern kann.
When a young reporter stumbles across an article from the archives, describing the death of a refugee from the GDR which occurred back in the eighties, he is faced by an identity crisis. Not only do the refugee and reporter bear a remarkable resemblance, they even share the same name. In order to unravel the mystery he sets off across Lusatia on a delicate search for clues, which takes him to the region's tourist attractions, ghost towns and long-forgotten locations. Time and again he encounters evidence of a bygone love, the details of which he is determined to bring to light. AUF DER SUCHE sees the birth of a novel genre, which seeks to fuse film and video game. The result is an “interactive film”, in which the viewer (or player) is supposed to explore the plot in a series of interactive scenes, akin to the point-and-click adventures which emerged in the eighties. Audiences are thus invited to engage with this interactive work-in-progress, the final version of which is due to be released next year.
Format / Format DCP, Farbe+S/W / colour+BW, 90 min Drehbuch / Script Erik Schiesko, Natalie Oglanova Kamera / Photography Erik Schiesko, Sebastian Wiesner Schnitt / Editing Erik Schiesko, Anne Ponge Musik / Music Radar Ausstattung / Set Design Thoralf Haß Darsteller / Cast Leander Linz, Vanessa-Jordan Heinrich, Markus Heinrich, Cindy Greb, Ronne Noack Produzent / Producer Erik Schiesko Produktion / Production KonturPROJEKT Filmproduktion Co-Produktion / Co-Production Lausitzer Rundschau, Lausitzer VerlagsService GmbH Kontakt / Contact KonturPROJEKT Filmproduktion Erik Schiesko Friedrich-Ebert-Straße 15 03044 Cottbus Germany Tel.: +49.355.52.79.87 53 produktion@konturprojekt.de www.konturprojekt.de
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FESTIVAL TRAILER 2015 FESTIVAL TRAILER 2015 FESTIVAL TRAILER 2015 Sophie Linnenbaum Deutschland | Germany 2015
Sophie Linnenbaum – geboren 1986 in Nürnberg. Nach einem abgeschlossenen Psychologie-Studium begann sie 2013 Film- und Fernsehregie an der Filmuniversität Babelsberg „Konrad Wolf“ zu studieren. Zudem dramatisiert und schreibt sie Theaterstücke für Kinder für den Verlag Uwe Weitendorf in Hamburg. Sophie Linnenbaum – born 1986 in Nuremberg, Germany. She graduated in psychology and has been studying film and television directing at the Film University Babelsberg “Konrad Wolf” since 2013. Besides she writes plays for children for the Uwe Weitendorf publishing house, Hamburg.
Filme / Films VATER.MUTTER.KIND (2010, short) KATZEN AUF POSTKARTEN (2011, short) UND DANN…? (2012, doc) BLÜHE, DEUTSCHES VATERLAND (2012, short) NACHTLOS (2013, short) FAME (2013, short) 60 JAHRE IN 60 SEKUNDEN (2014, short, anim) DIE HEIMAT DER AMEISEN (2015, short)
Der Festivaltrailer wird seit vielen Jahren von einem studentischen Team der Filmuniversität Babelsberg „Konrad Wolf“ produziert; 2015 führte Sophie Linnenbaum Regie. Inhaltlich schafft der Trailer eine Verbindung zum diesjährigen Fokus „Osteuropa der Städte“. Dieser zeigt Filme zu Stadtumbau, dem Nebeneinander und Zusammensein von Glaubensrichtungen und politischen Kräſten, der Entwicklung und Unterdrückung gesellschaſtlicher Gruppen, Rassismus und Toleranz, welche die Ähnlichkeiten zwischen Ost und West selten so deutlich machen.
In line with a long-standing tradition, the festival’s trailer has been produced for many years now by a team of students from the Film University Babelsberg “Konrad Wolf”. In 2015, it’s Sophie Linnenbaum’s turn. Conceptually-speaking the trailer ties in with this year’s focus “Eastern Europe by cities”, which features films on urban development and interrelated issues such as the juxtaposition andcoexistence of religion and politics, the evolution and oppression of various social groups, as well as racism and tolerance, thus speaking of the manifold similarities between East and West.
Format / Format DCP, Farbe / colour, 1 min Drehbuch / Script Sophie Linnenbaum Kamera / Photography Janine Pätzold Ton / Sound Laura Matissek, Sebastian Alejandro, Sanchez Jordan Schnitt / Editing Oliver Stumpf Musik / Music Matija Strniša Ausstattung / Set Design Sarah Wibbeler, Svantje Woltersdorf Darsteller / Cast Namuun Ariunsaichan, Johannes Heinrichs, Uschi Staack Produzent / Producer Melanie Schichan, Julia Zechiel Produktion / Production Filmuniversität Konrad Wolf Kontakt / Contact Filmuniversität „Konrad Wolf“ Cristina Marx Marlene-Dietrich-Allee 11 14482 Potsdam Germany Tel.: +49.331.62.02 564 distribution@filmuniversitaet.de www.filmuniversitaet.de
The Slovenian Film Centre is celebrating 20 years at the 25th FilmFestival Cottbus For 20 years we are collaborating on the presentation of Slovenian films. AND THIS YEAR WE ARE CELEBRATING TOGETHER!
COMPETITION:
SPECIAL: 20 YEARS OF SLOVENIAN FILM CENTRE
Šiška De Luxe
9:06
by Jan Cvitkovič
by Igor Šterk
(SLO-CZ-MK)
(premiered at Montreal Film Festival in 2009)
Family Film
Dad
by Olmo Omerzu
by Vlado Škafar
(CZ-DE-SLO-FR-SK)
(premiered at the Venice Critic’s Week in 2010)
High Sun
Karpotrotter
by Dalibor Matanić
by Matjaž Ivanišin
(CRO-SLO-SRB)
(premiered at Rotterdam Film Festival in 2014)
Little Houses FOCUS:
by Matjaž Ivanišin & Darko Sinko (premiered at FilmFestival Cottbus in 2015)
Our Every Day Life by Ines Tanović (BIH-SLO)
FestivalKatalog // Russischer Tag/Russkiy Den
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ORLEAN oRLEAN ORLEANS PAREN S NASHEGO KLADBISHTSHA DER MANN VoN UNSEREM FRIEDHoF THE GUY FROM OUR CEMETERY POBEG IZ MOSKVABADA FLUCHT AUS MoSKVABAD ESCAPE FROM MOSKVABAD SPASENIE ERLÖSUNG SALVATION
Russischer Tag Russkiy Den
FestivalKatalog // Russischer Tag/Russkiy Den
RUSSISCHER TAG RUSSKIY DEN Russian Day
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014 gab es in Russland insgesamt 376 Filmstarts, darunter 74 russische Produktionen. Die Gesamtzuschauerzahl belief sich auf rund 178 Millionen. Und auch in diesem Jahr konnte sich das russische Kino wieder gut behaupten. Für 2015 sehen die Zahlen ähnlich aus (281 Filmstarts, davon 71 russische Produktionen, knapp 137 Millionen Zuschauer). Wenn sich dieser Trend bestätigt, dann konnten die einheimischen Produktionen ihren Anteil etwas ausweiten. Jedoch bleibt auch die Filmbranche nicht von den politischen Ereignissen verschont. Der Konflikt mit dem westlichen Europa bezüglich der Besetzung der Krim und den kriegerischen Auseinandersetzungen mit der Ukraine schweben über dem kulturellen Leben in Russland. Erst kürzlich wurde der ukrainische Filmemacher Oleg Sentsov in Rostov am Don zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt, wegen angeblicher terroristischer Aktivitäten. Regisseure und Produzenten sind – wie die Gesellschaſt insgesamt – gespalten. Der im Russkiy Den in deutscher Erstaufführung präsentierte Film ORLEAN/ORLEANS musste beispielsweise seinen Drehplan auf Ansage russischer Behörden abändern: Die sorgfältig ausgewählte Kulisse an der ukrainischen Schwarzmeerküste wurde Kriegsgebiet, da stört ein Filmteam. Russische Film- und Fernsehproduktionen drehten in den letzten Jahren oſt in der Ukraine (und auch Belarus), da die Kosten in diesen Ex-Sowjetrepubliken günstig und das Personal qualifiziert ist. In Zeiten des Wirtschaſtsembargos der Europäischen Union und dem Verfall des Rubels wird aber auch in Russland das Geld knapper. Davon sind die staatliche und private Filmförderung sowie die Festivalfinanzierung betroffen. Trotz dieser Rahmenbedingungen bewahrt sich die Vielfalt im russischen Film. Alles wird geboten: vom künstlerisch anspruchsvollen Werken bis hin zu leichten, unterhaltsamen Filmen, die nicht selten Kassenschlager werden. Eine Auswahl präsentiert das FilmFestival Cottbus auch außerhalb des Russkiy Den in seinem Programm. So läuſt mit STRANA OZ/THE LAND OF OZ die aktuelle Arbeit des Regisseurs Vasili Sigarev im Wettbewerb Spielfilm, während es im Fokus „Osteuropa der Städte“ Anna Melikians Film ZVEZDA/STAR zu entdecken gibt. Auch im Wettbewerb Kurzspielfilm sind mit Natalya Nazarovas SVETLYACHOK/FIREFLY und Aksinya Gogs PUTESHESTVIYE FEDORA PO MOSKVE NACHALA XXI VEKA/ FEDOR’S JOURNEY THROUGH MOSCOW AT THE TURN OF THE XXI CENTURY zwei Beiträge junger Filmemacherinnen aus Russland vertreten. MM
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ast year saw the release of 376 films in Russia, of which 74 were Russian productions. Total cinema admission figures numbered around 178 million. This year’s figures have been similarly strong with 281 releases, of which 71 were domestic productions, with 137 million viewers; should these trends continue, the proportion of domestic productions in the Russian cinema market looks set to rise. The film industry hasn’t survived the recent political turmoil unscathed however, with the conflict with western Europe over the Ukraine and the annexation of Crimea representing constant dark clouds on the horizons of cultural life in Russia, as most noticeably evidenced by the sentencing of Oleg Sentsov to twenty years in prison, aſter the Ukrainian filmmaker was accused of planning terrorist acts in Crimea. Directors and producers are, akin to society as a whole, deeply divided. To give another illustration the makers of ORLEAN/ORLEANS, which is due to enjoy its German premiere at this year’s FilmFestival Cottbus, were obliged to change their filming schedule on the orders of the Russian authorities as the carefully chosen locations on the Ukrainian Black Sea coast subsequently evolved into a war zone. In recent years Russian films and TV productions were oſten shot in the Ukraine, as well as Belarus, due to the combination of low production costs and highly-qualified personnel. The European Union’s economic embargo as well as the collapse of the rouble have led to financial shortfalls however, from which neither the funding of the domestic film industry, nor that of film festivals has been spared. Despite these highly challenging conditions the Russian film industry remains remarkably diverse however, as is reflected in this year’s selection, with works ranging from the artistically sophisticated to purely entertaining. Russian productions are also on show elsewhere in this year’s FilmFestival Cottbus anniversary programme with STRANA OZ/THE LAND OF OZ, the latest work from Vassily Sigarev, scheduled to compete in the Feature Film Competition and Anna Melikian’s ZVEZDA /STAR featured in the ’Eastern Europe by Cities’ Focus programme section. In addition contributions from two up-and-coming directors will see Russia feature in the Short Film Competition, with Natalya Nazarova’s SVETLYACHOK/FIREFLY and Aksinya Gog’s PUTESHESTVIYE FEDORA PO MOSKVE
NACHALA XXI VEKA /FEDOR'S JOURNEY THROUGH MOSCOW AT THE TURN OF THE XXI CENTURY. MM
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ORLEAN oRLEAN ORLEANS Andrey Proshkin Russland | Russia 2015 Internationale Erstaufführung | International premiere
Andrey Proshkin – geboren 1969 in Moskau, Sowjetunion. Bis 1994 studierte er Journalismus an der Lomonossow-Universität in Moskau und anschließend bis 1999 Drehbuch und Regie. Zeitgleich arbeitete er als Regieassistent von Karen Shakhnazarov und Alexander Proshkin und führte zwischen 1998 und 2000 Regie für Fernsehprogramme. Andrey Proshkin – born 1969 in Moscow, Soviet Union. In 1994, he graduated from Moscow State University with a degree in journalism. Until 1999 he studied screenwriting and directing in Moscow. Between 1994 and 2000 he worked as Assistant Director to Karen Shakhnazarov and Alexander Proshkin. Between 1998 and 2000 he also directed television programmes.
Filme / Movies SPARTAK I KALASHNIKOV (2002) IGRY MOTYLKOV (2003) SOLDATSKIY DEKAMERON (2005) MINNESOTA (2009) APELSINOVYY SOK (2010) ORDA (2012)
Auf einer Müllhalde am Rande von Orlean wird eine Frauenleiche gefunden, deren Unterkörper jedoch fehlt. Der raue Ermittlungsbeamte Nevolin des nicht minder rauen, exzentrischen Städtchens macht sich auf die Suche nach dem Mörder. Dann taucht jedoch ein mysteriöser Henker auf, der in der am Salzsee gelegenen Stadt im Altai überall herumschnüffelt und angebliche Beweise vorlegt. Denn hier hat jeder seine eigene Leiche im Keller: die Friseurin Lida genauso wie der örtliche Chirurg Rudolph. Andrey Proshkins groteske Komödie präsentiert sich in einer skurrilen Komplexität im Stile Tarantinos, gepaart mit der Frage nach Schuld und Sühne eines jeden. Eine Metapher auf die gegenwärtige Lage der russischen Gesellschaſt? MM
A woman’s mutilated body is discovered at a waste dump on the outskirts of town. Thus a battle-hardened detective from the eccentric, rough-around-the-edges town of Orleans sets off on the hunt of a killer. Before long a mysterious a hangman appears on the scene, and proceeds to sneak around this small town, located on a salt lake in the Altai Republic, and bring forward apparent evidence from which none of the locals are spared; they all have a skeleton in the cupboard here, from hairdresser Lida to local surgeon Rudolph. Andrey Proshkin’s grotesque comedy is characterised by an outlandish complexity à la Tarantino, coupled with the question of individual guilt and atonement. Could we be looking at a metaphor for contemporary Russian society? MM
Format / Format DCP, Farbe / colour, 106 min Drehbuch / Script Yuri Arabov Kamera / Photography Yuri Raisky Ton / Sound Maxim Belovolov Schnitt / Editing Natalia Kucherenko Musik / Music The Tiger Lillies, Alexey Aigi Ausstattung / Set Design Yuri Karasik Darsteller / Cast Elena Lyadova, Victor Sukhorukov, Vitali Khaev, Oleg Yagodin, Pavel Tabakov Produzent / Producer Igor Mishin, Natalia Gostyushina Produktion / Production STN film Co-Produktion / Co-Production Open World Fund Kontakt / Contact STN film Alexander Gadalov Nizhnaya Syromyatnicheskaya 10A 105120 Moscow Russia Tel.: +7.495.980.03 65 alexgadalov@mail.ru Preise / Awards Best Actress (Elena Lyadova) – Moscow International Film Festival 2015
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PAREN S NASHEGO KLADBISHTSHA DER MANN VoN UNSEREM FRIEDHoF THE GUY FROM OUR CEMETERY Ilya Chizhikov, Anton Chizhikov Russland | Russia 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Ilya Chizhikov – geboren 1989 in Olenegorsk, Sowjetunion. Bis 2011 studierte er Produktion am Gerassimow-Institut für Kinematographie (VGIK) in Moskau. Von 2011 bis 2013 war er als Regisseur und Produzent für Schnitt und Farbe bei Fernsehserien tätig. Unterdessen absolvierte er ein Studium an der VKSR in Moskau. Ilya Chizhikov – born 1989 in Olenegorsk, Soviet Union. Until 2011, he studied production at the Russian State University of Cinematography (VGIK) in Moscow. Between 2011 and 2013 he worked on television serials as director and producer of the editing and toning process. Meanwhile he studied at the Higher Courses for Scriptwriters and Directors (VKSR).
Anton Chizhikov – geboren 1982 in Charkiw, Sowjetunion (Ukraine). 1991 zog er nach Odinzowo, Russland, und studierte später Wirtschaftswissenschaft an der Lomonossow-Universität in Moskau. Anschließend studierte er am Literatur-Institut und schließlich am Gerassimow-Institut für Kinematographie (VGIK). Anton Chizhikov – born 1989 in Olenegorsk, Soviet Union. Until 2011, he studied production at the Russian State University of Cinematography (VGIK) in Moscow. Between 2011 and 2013 he worked on television serials as director and producer of the editing and toning process. Meanwhile he studied at the Higher Courses for Scriptwriters and Directors (VKSR).
Filme / Movies USHELETS (2014, short)
Kolya kommt nach Moskau, um für seinen Onkel Vasya zu arbeiten. Bei seiner Ankunſt muss er jedoch feststellen, dass er einen gottverlassenen Friedhof in einem Wald am Rande der Stadt bewachen soll. Nachts passieren dort merkwürdige Dinge. Kolya muss sich entscheiden, ob er wie sein Vorgänger die Flucht ergreiſt oder sich dem Treiben stellt, um mit dem Lohn seine Schulden abzahlen zu können. Die Regisseursbrüder Ilya und Anton Chizhikov liefern mit ihrem Spielfilmdebüt einen Film ab, der zwischen Komödie und Horrorfilm pendelt und eine unterhaltsame Geschichte um den Hauptcharakter Kolya entspinnt. Gespielt wird Kolya von Alexander Pal, der bereits mit den russischen Kassenschlagern GORKO! (2013) und GORKO! 2 (2014) Erfolge feierte. MM
Kolya arrives from Moscow in order to work for his uncle Vasya. On arrival however he realises that he is expected to guard a godforsaken cemetery on the outskirts of town where strange things occur at night. Thus Kolya is faced with the decision as to whether to follow in his predecessor’s footsteps and quit, or knuckle down and save the money he needs in order to repay his debts. This entertaining debut film from brothers Ilya and Anton Chizhikov represents a classic genre film, with the main character played by Alexander Pal, who will already be familiar to audiences from the Russian box-office hits GORKO! (2013) and GORKO! 2 (2014). MM
Filme / Movies SYR (2011, short) CHERVI IZ OTKRYTOGO KOSMOSA (2012, short)
Format / Format DCP, Farbe / colour, 90 min Drehbuch / Script Vladimir Serishev Kamera / Photography Alexey Shubakov Ton / Sound Sergey Siniavskiy Schnitt / Editing Andrey Kompaniez Musik / Music Mikhail Tertishev Ausstattung / Set Design Nadezhda Shahovskaya Darsteller / Cast Alexander Pal, Igor Zhizhikin, Vladimir Sichev, Alexander Il'in, Kristina Kazinskaya Produzent / Producer Sergey Selyanov Produktion / Production CTB Film Company Kontakt / Contact CTB Film Company Daniel Goroshko Sushevskiy val 64–318 129272 Moscow Russia Tel.: +7.495.631.02 45 msk@ctb.ru www.ctb.ru
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POBEG IZ MOSKVABADA FLUCHT AUS MoSKVABAD ESCAPE FROM MOSKVABAD Darya Poltoratskaya Russland | Russia 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Darya Poltoratskaya – geboren 1968 in Moskau, Sowjetunion. Sie studierte Journalismus an der Lomonossow-Universität in Moskau, zugleich Schauspiel und ließ sich an der Moskauer Stroganova-Universität in Wandmalerei ausbilden. Später schloss sie ihr Regiestudium am Gerassimow-Institut für Kinematographie ab. Darya Poltoratskaya – born 1968 in Moscow, Soviet Union. She studied journalism at the Moscow State University and acting simultaneously. In addition, she learned the trade of muralist at Stroganov School for Technical Drawing. Later she studied directing at The All-Russian State Institute of Cinematography.
Filme / Movies MAMOCHKI 1 (2010, TV) MAMOCHKI 2 (2011, TV)
Masha arbeitet in der Moskauer Einwanderungsbehörde. Nach einem rechtsradikalen Angriff auf Kaukasier wird ihr der tadschikische Informant Hassan zugeteilt, um mit seiner Hilfe erfolgreicher gegen Illegale vorgehen zu können. Mit konventionellen filmischen Mitteln gelingt es der Regisseurin in ihrem Debüt, das – nicht nur für Russland – aktuelle Thema der Migration einzudringen. Korruption und Doppelmoral im Umgang mit fremden Menschen werden an den Pranger gestellt. Psychisch labil, nähert sich Masha, deren Geliebter bei einem gemeinsamen Einsatz gegen Illegale ums Leben kam, gegen ihren Willen an Hassan an, denn beide teilen das gleiche Schicksal: Auch Masha hat keine Meldebescheinigung für Moskau MM
Masha works for the Moscow immigration authorities. Aſter a right-wing attack on immigrants from the Caucasus region Hassan, a Tajik informant, is placed at her disposal in order to help in the fight against illegal immigration. In this, her directorial debut, the director uses conventional filmmaking techniques in order to take a closer, critical look at issues currently making headlines far beyond the borders of Russia; corruption and double moral standards when dealing with those from foreign shores. The emotionally unstable Masha, whose partner lost his life in a joint operation against illegal immigrants, ends up involuntarily growing closer to Hassan, with whom she shares the same fate; Masha also doesn’t have a Moscow residence permit. MM
Format / Format DCP, Farbe / colour, 91 min Drehbuch / Script Yusup Razykov Kamera / Photography Sergey Danduryan Ton / Sound Sergey Moshkov Schnitt / Editing Dmitry Avdoshin Musik / Music Ilya Dukhovny Ausstattung / Set Design Svetlana Dubina Darsteller / Cast Maria Mashkova, Djavakhir Zakirov, Alexander Grishin, Nikita Panfilov Produzent / Producer Yuri Sapronov Produktion / Production CJSC Russian World Studios Kontakt / Contact CJSC Russian World Studios Alexandra But 51/4 Shchepkina 129110 Moscow Russia Tel.: +7.919.784.89 60 but@rwstudio.com www.rwstudio.com
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FestivalKatalog // Russischer Tag/Russkiy Den
SPASENIE ERLÖSUNG SALVATION Ivan Vyrypaev Russland | Russia 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Ivan Vyrypaev – geboren 1974 in Irkutsk, Sowjetunion. Er ist Dramatiker, Regisseur, Schauspieler und künstlerischer Leiter des Praktika Theater, Moskau. 2006 gewann sein Spielfilmdebüt EUFORIJA den Spezial Preis der Jury des Kinotavr Film Festival. Er lehrt an der Russischen Akademie für Theaterkunst, am Tschechow-Kunsttheater Moskau und der Theaterakademie Warschau. Ivan Vyrypaev – born 1974 in Irkutsk, Soviet Union. He is a Russian playwright, film director, actor, and artistic director of Praktika theatre in Moscow. In 2006, his feature debut EUFORIJA won the Special Prize of the Jury at at Sochi Film Festival Film Festival. He is a lecturer at the Russian State Theatre Academy, Moscow Art Theatre School and Warsaw Academy of Theatre Art.
Filme / Movies EUFORIJA (2006) KISLOROD (2009) TANETS DELI (2012)
Die 25-jährige Nonne Anna verlässt das erste Mal Polen und reist zu einer Partnerkirche in den Himalaya, um dort Gott zu dienen. Unwetterbedingt sitzt sie zwei Tage in einem kleinen Dorf fest, bevor sie ihr Ziel erreichen kann. Nach anfänglichen Schwierigkeiten ergreiſt Anna die Möglichkeit, allein eine ihr fremde Welt voller Mysterien zu entdecken. Mit einer hervorragenden Kamera lässt Ivan Vyrypaev den Betrachter nah an ihr dran sein. Komplettiert mit einer Handvoll philosophisch pointierten Dialogen wird so fast ohne Sprache ein Bild der Verständigung und religiösen Toleranz gezeichnet, ohne in Klischees abzugleiten. Für einen russischen Regisseur ist dabei der ungewöhnliche Zugang zum Katholizismus bemerkenswert. MM
Twenty-five-year old nun Anna leaves Poland for the first time and travels to a partner church in the Himalayas in order to serve God. Due to thunderstorms on the way she is forced to spend two days in a remote village before she reaches her final destination. Having overcome some early teething problems Anna, seizes the opportunity to discover a foreign land full of mystery, an adventure the viewer experiences from close range due to the outstanding camera work of director Ivan Vyrypaev. Subtly complemented by a handful of philosophical exchanges, a largely silent, cliché-free portrait of mutual understanding and religious tolerance is painted, which furthermore represents a highly unusual take on Catholicism from a Russian director. MM
Format / Format DCP, Farbe / colour, 94 min Drehbuch / Script Ivan Vyrypaev Kamera / Photography Andrey Naydenov Ton / Sound Roman Khokhlov Schnitt / Editing Marius Blinstrubas Musik / Music Andrey Samsanov Darsteller / Cast Polina Grishina, Cazimir Liske, Karolina Gruszka, Vanchuk Fargo, Angchuk Phuntsok, Diana Zajmojska, Father Edward, Ivan Vyrypaev Produzent / Producer Sergey Zernov Produktion / Production Gorky Filmstudio Co-Produktion / Co-Production Valday Films Kontakt / Contact LLC KinoAtis Olga Khabibullina Valdaysky Proezd 16/1 125445 Moscow Russia Tel.: +7.499.767.13 14 khabibullinaolga@gmail.com www.kinoatis.ru Preise / Awards Best Actress (Polina Grishina) – Sochi Film Festival 2015
FestivalKatalog // Polskie Horyzonty/Polish Horizons
POLSKIE GÓWNO PoLISH SHIT POLISH SHIT
CÜSTRIN – DZISIEJSZY KOSTRZYN CÜSTRIN – HEUTE KoSTRZYN CÜSTRIN
THEY CHASED ME THROUGH ARIZONA THEY CHASED ME THRoUGH ARIZoNA THEY CHASED ME THROUGH ARIZONA
HTTP:// HTTP:// HTTP://
UNSER LETZTER SOMMER UNSER LETZTER SoMMER SUMMER SOLSTICE
NIGHTWATCH NACHTWACHE NIGHTWATCH
WOŁANIE DER RUF THE CALLING
WSZYSTKO W PORZĄDKU ALLES IN oRDNUNG EVERYTHING IN ITS RIGHT PLACE
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Polskie Horyzonty Polish Horizons
FestivalKatalog // Polskie Horyzonty/Polish Horizons
Polskie Horyzonty Polish Horizons
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as polnische Kino hat sich weiterhin erfolgreich in der internationalen Festivallandschaſt etablieren können – was nicht zuletzt der „Auslands-Oscar“ für den besten nicht-englischsprachigen Film für IDA (2013) beweist. Auch im deutschen Film und Fernsehen ist der polnische Film angekommen. MIT UNSER LETZTER SOMMER/SOMMER SOLSTICE startete vor Kurzem eine deutsch-polnische Ko-Produktion in den deutschen Kinos, und der erste deutsch-polnische POLIZEIRUF 110: GRENZGÄNGER, der das FilmFestival Cottbus eröffnen wird, lässt die FernsehkrimiNation Deutschland noch ein Stück weiter an Polen rücken. Der polnische Film profitiert von der Stabilität der nationalen und regionalen Filmförderungen, der Popularität nationaler Blockbuster und der Vitalität der Independent-Szene. So ergibt sich eine stilistische Bandbreite vom knallharten – und politisch provokanten – Polit-Thriller SŁUŹBY SPECJALNE/SECRET WARS, der in der Sektion Nationale Hits läuſt, über das lakonische Provinzportrait THEY CHASED ME THROUGH ARIZONA (der von einem Schweizer Regisseur mit polnischem Cast gedreht wurde) bis zu POLSKIE GÓWNO/POLISH SHIT, der, durchaus universell, die Überbleibsel der europäischen Punkmusik und das TV-Showbiz gleichermaßen pointiert und selbstironisch durch den Kakao zieht. Die Polskie Horizonty widmen sich in diesem Jahr auch Filmemachern aus dem polnischen Teil der unmittelbaren Nachbarschaſt. Mit Filmen der in Słubice geborenen Natalia Oliwiak, dem in Cottbus’ Partnerstadt Zielona Góra aufgewachsenen Filip Lisowski und seiner Schwester Karolina Lisowska sowie Bartosz Kruhlik aus Lubsko stehen vier Filmemacher auf dem Programm, deren Namen mit dem Lebuser Land und dem westlichen Polen verbunden sind. BB
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olish cinema continues to strengthen its visibility on the international film festival landscape, the latest proof of which was offered by IDA (2013) winning an Oscar for Best Foreign Language Film. Polish film has also arrived on German cinema and TV screens, with the GermanPolish co-production UNSER LETZTER SOMMER/SUMMER SOLSTICE having recently been released in Germany and the first ever German-Polish episode of the popular detective series POLIZEIRUF 110, entitled GRENZGÄNGER/BEYOND THE BORDER and scheduled to open this year’s festival, due to draw German TV audiences a step closer to Poland. The Polish film industry benefits from the stability of national and regional film funding, the popularity of domestic productions amongst local audiences and the vitality of its independent film scene. This year’s festival features a wide spectrum of styles, from the hard-hitting political thriller SŁUŹBY SPECJALNE/SECRET WARS (which features in this year’s National Hits programme section) to the succinct provincial portrait THEY CHASED ME THROUGH ARIZONA, shot by a Swiss director with the a Polish cast. Then there’s POLSKIE GÓWNO/POLISH SHIT, an incisive, self-depreciating take on the growth of modern-day show business and the interrelated decline of the European punk scene. This year’s Polskie Horyzonty programme section is also dedicated to filmmakers from the festival’s neighbouring region on the Polish side of the border. With films from Słubice-born Natalia Oliwiak, Filip and Karolina Lisowski, who grew up in Cottbus’ sister city Zielona Góra, and Bartosz Kruhlik, a native of Lubsko, we this year feature four filmmakers whose names are associated with Lubusz Land and western Poland as a whole. BB
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FestivalKatalog // Polskie Horyzonty/Polish Horizons
POLSKIE GÓWNO PoLISH SHIT POLISH SHIT Grzegorz Jankowski Polen | Poland 2014 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Präsentation des Solanin Film Festiwal in Nowa Sól 2015 Presentation of the Solanin Festival in Nowa Sól 2015
Eine Punkband ist pleite. Da erscheint ein dubioser Gerichtsvollzieher und bietet seine Dienste als Manager an. Auf einer Tour de Force durch Polen werden die befreundeten Musiker auf eine künstlerische und menschliche Probe gestellt. Die Story hinter der Band „Tranzystory“ ist wahr, der Regisseur und Szenograf ein echter Kenner des harten polnischen Showbiz. Nur so kann eine derart kompromisslose Komödie mit anarchistischer Kraſt und absurden Anspielungen auf das perfide Mediensystem entstehen. Es ist eine Freude, dem Mix aus Roadmovie, Musical und Homevideo zu folgen. Zudem fiebert man gern mit den authentischen Kerlen im Kampf gegen Alkohol oder Einsamkeit mit und wird durch die sprachlich gewitzten Songs vom Hocker gerissen. JG
Grzegorz Jankowski – geboren 1973 in Warschau, Polen. Er absolvierte die Andrzej Wajda-Filmschule in Warschau im Bereich Regie und führte bisher vornehmlich bei Fernsehproduktionen Regie. Außerdem ist er Ko-Drehautor von CHRZEST (2010) und Autor von über 40 Kurzdokumentationen und Musikvideos. Grzegorz Jankowski – born 1973 in Warsaw, Poland. Graduate of the film directing class of the Andrzej Wajda Film School. He mainly directed TV programmes and is co-screenwriter of CHRZEST (2010). He is the author of over 40 short documentary films and music videos.
Filme / Movies POCIĄG 40 LAT PÓŹNIEJ (1998, doc) KOWALSKI-MALINOWSKI O FILMACH TADEUSZA KONWICKIEGO (1998, doc)
When a punk rock band goes bankrupt, a debt collector shows up with an original suggestion; he’s willing to be the band's manager. Back on tour the musicians experience a series of personal hardships and musical disappointments that put their friendship to the test. There is no one better positioned to tell this true story of the band ‘Tranzystory’ than director and scenographer Grzegorz Jankowski, an expert on the cynical world of Polish show business. The result is an uncompromising comedy characterised by a subversive undertone and its sarcastic take on the two-faced world of the mass media. A wonderful synthesis of road movie, musical and home video that draws the viewer in to the protagonists’ battles with alcohol abuse and solitude, as well as stirring up admiration for the band's eloquent, quick-witted lyrics. JG
Format / Format DCP, Farbe / colour, 93 min Drehbuch / Script Tymon Tymański Kamera / Photography Tomasz Madejski Ton / Sound Mateusz Adamczyk, Marcin Lenarczyk, Sebastian Witkowski Schnitt / Editing Agnieszka Glińska Musik / Music Tymon Tymański, Robert Brylewski, Arkadiusz Kraśniewski Ausstattung / Set Design Mirosław Golędzinowski Darsteller / Cast Tymon Tymański, Grzegorz Halama, Grzegorz Brylewski, Filip Gałązka, Arkadiusz Jakubik, Sonia Bohosiewicz Produzent / Producer Dariusz Pietrykowski Produktion / Production Film it Co-Produktion / Co-Production DzogZen Films, Agencja Reklamowa Koma2 Kontakt / Contact Film it Feliks Patusiak 32 Różana 02–569 Warsaw Poland Tel.: +48.22.852.23 24 f.pastusiak@filmit.com.pl www.filmit.com.pl Preise / Awards Audience Award - Gdynia Film Festival 2014
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FestivalKatalog // Polskie Horyzonty/Polish Horizons
THEY CHASED ME THROUGH ARIZONA THEY CHASED ME THRoUGH ARIZoNA THEY CHASED ME THROUGH ARIZONA Matthias Huser Polen, Schweiz | Poland, Switzerland 2014
Matthias Huser – geboren 1979 in Winterthur, Schweiz. Von 2000 bis 2005 studierte er Film und Video an der Zürcher Hochschule der Künste und der UNSW Art & Design, Sydney. Seine Kurzfilme liefen auf zahlreichen internationalen Festivals. THEY CHASED ME THROUGH ARIZONA ist sein Spielfilmdebüt. Matthias Huser – born 1979 in Winterthur, Switzerland. Trained as a visual artist and film director at the University of Arts and Design Zurich and the UNSW Art & Design, Sydney between 2000 and 2005. His short films has been shown at various international festivals. THEY CHASED ME THROUGH ARIZONA is his debut feature film.
Filme / Movies DAS SCHWARZE BOOT (2004, short) HUNDE (2006, short) RAKETE (2006, short) FERRY WHEEL (2008, short) GENTI GEGAN (2009, short) MEN, WOMEN, WORK (2012, short)
Auf einem Fabrikhof irgendwo in der Provinz verlost man den letzten Job, den die Firma ‘Pronto’ zu vergeben hat: den Abbau ihrer Münztelefone. Zusammen mit Ben, seinem Fahrer, macht Leonard, der „Gewinner“, sich auf den Weg. Ein Weg, auf dem kaum Worte fallen, selbst Leonard und seine Frau Marbella scheinen wie in Kokons der Einsamkeit gefangen zu sein. Traurige Geschichten wirken umso stärker, je schöner die Bilder sind, mit denen man sie erzählt. Auch hier. PN
On a provincial factory courtyard the last job that ‘Pronto’ has to offer is up for grabs: the dismantling of the company’s coin-operated telephones. The chosen-winner Leonard thus sets off together with his driver Ben on a journey; a journey covered in silence, as even Leonard and his wife Marbella appear trapped by loneliness. The more beautiful the imagery with which it is told, the stronger the effect of a melancholic tale, and this journey is no exception. PN
Format / Format DCP, Farbe / colour, 86 min Drehbuch / Script Matthias Huser, Aurelius Eisenreich Kamera / Photography Gabriel Sandru Ton / Sound Peter Bräker Schnitt / Editing Milenia Fiedler Musik / Music Nicolas von Ritter-Zahony Ausstattung / Set Design Nicole Hoesli, Jędrzej Kowalski Darsteller / Cast Krzysztof Kiersznowski, Eryk Lubos, Halina Skoczyńska, Lorenz Claussen Produzent / Producer Elda Guidinetti, Andres Pfaeffli Produktion / Production ventura film Co-Produktion / Co-Production Lava Films, RSI Radiotelevisione Svizzera Kontakt / Contact Film Republic Hackney Picturehouse 270 Mare Street London E8 1HE GB Great Britain Tel.: +44.203.287.91 12 info@filmrepublic.biz www.filmrepublic.biz
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FestivalKatalog // Polskie Horyzonty/Polish Horizons
UNSER LETZTER SOMMER UNSER LETZTER SoMMER SUMMER SOLSTICE Michał Rogalski Polen, Deutschland | Poland, Germany 2015
Michał Rogalski – geboren 1970 in Warschau, Polen. Nach einem Journalismus- und Politikstudium in Warschau studierte er bis 2002 Regie an der Staatlichen Hochschule für Film, Fernsehen und Theater in Łódź. Er ist zudem als Schauspieler, Kameramann und Autor tätig. UNSER LETZTER SOMMER ist sein Spielfilmdebüt. Michał Rogalski – born 1970 in Warsaw, Poland. After studying politics and journalism in Warsaw he studied directing at the National Film School in Łódź until 2002. In addition, he is an actor, director of photography as well as author. UNSER LETZTER SOMMER is his debut feature film.
Filme / Movies ANIOŁ (2002, short) ŚLĄSKI INTERES (2006, doc) 12 TON. ONI TAM WSZYSCY SĄ (2008, doc)
1943 im Sommer. Drei Jugendliche aus Polen und Deutschland hören Jazzmusik und nähern sich einander zaghaſt an. Aber es herrscht Krieg im besetzten Polen und Jazz gilt als „entartete Musik“... Der 17-jährige Romek ist Heizer und wäre lieber Lokführer. In den Wäldern versuchen jüdische Flüchtlinge zu überleben. Auch Guido ist 17 und wurde nach Polen strafversetzt. Beide Jungs verlieben sich in die 16-jährige Franka. Aber kann man sich im Krieg humanistische Ideale leisten oder gilt es nur die eigene Haut zu retten? Das Langspielfilmdebüt von Michał Rogalski besticht durch komplexe Figurenzeichnung. Bildstark erzählt Rogalski von der Fatalität des Krieges und dem Ende der Unschuld. JT
Summer of 1943. Three youths from Poland and Germany listen to jazz and tentatively draw closer to one another. War rages in occupied Poland however and jazz is regarded as a form of “degenerate art”... Seventeen-year-old Romek is a stoker and would love nothing more than to be a locomotive driver. In the woodlands Jewish refugees attempt to survive. Guido is seventeen and has been transferred to Poland for disciplinary reasons. Both of them fall in love with sixteen-year-old Franka. Does the general wartime preoccupation with saving one’s skin afford room to humanist ideals however? Michal Rogalski’s feature film début, which impresses with its complex characterpainting, is a visually-impressive narrative on the fatality of war and the end of innocence. JT
Format / Format DCP, Farbe / colour, 95 min Drehbuch / Script Michał Rogalski Kamera / Photography Jerzy Zieliński Ton / Sound Paul Rischer Schnitt / Editing Milena Fiedler Musik / Music Rainer Oleak Ausstattung / Set Design Janusz Sosnowski Darsteller / Cast Jonas Nay, Filip Piotrowicz, Gerdy Zint, Steffen Scheumann, André M. Hennicke, Urszula Bogucka, Maria Semotiuk, Bartłomiej Topa Produzent / Producer Maciej Strzembosz Produktion / Production Prasa i Film GmbH Co-Produktion / Co-Production Sunday Filmproduktions GmbH, Mafilm, rbb, Synchronstudio STL Kontakt / Contact Wide Managements 9 rue Bleue 75009 Paris France Tel.: +33.1.53.95.04 64 infos@widemanagement.com www.widemanagement.com Preise / Awards Best Script – Montreal World Film Festival 2015
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FestivalKatalog // Polskie Horyzonty/Polish Horizons
WOŁANIE DER RUF THE CALLING Marcin Dudziak Polen, Frankreich | Poland, France 2014 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Marcin Dudziak – geboren 1979 in Polen. Er studierte zunächst Journalismus in Warschau, bevor er 2003 nach Paris zog, um an der École Supérieure Libre d’Études Cinématographiques Film zu studieren. 2009 gründete er die Produktionsfirma À Son Image. WOŁANIE ist sein Spielfilmdebüt. Marcin Dudziak – born 1979 in Poland. He initially studied journalism in Warsaw, before moving to Paris to study film in 2003. In 2007, he graduated from the École Supérieure Libre d’Études Cinématographiques. In 2009, he founded his own production company À Son Image. WOŁANIE is his debut feature film.
Filme / Movies LES MOTS (2010, short)
Vater und Sohn in einem Schlauchboot flussabwärts. Eine abgeschiedene Szenerie im Vorland der Karpaten, wo die Wildnis mit all ihren Geräuschen stets ein geheimnisvoller Begleiter ist. Der wortkarge Jósef lässt seinem Sohn Raum für Erkundungen. Antek streunt herum, entdeckt verfallene Häuser und Schlangen. Je tiefer er in die Natur eintaucht, desto mehr weiten sich seine Augen, Ohren und sein Bewusstsein. Nachts ist er angespannt. Ist da ein lockender Ruf zu vernehmen? Die Tage gehen ruhig dahin, bis drei Hooligans auſtauchen. Geduldig erträgt Jósef ihre Übermacht. Antek bleibt gelassen, wie darauf vorbereitet. JG
A father and son travel downstream in a rubber dinghy to the backdrop of an isolated landscape on the floodplains of the Carpathians, where the wilderness and its cacophony of sound remains a constant companion. Taciturn Jósef allows his son space to explore; Antek wanders around, discovering snakes and derelict houses. The deeper he immerses himself, the stronger his curiosity and desire for new experiences grows. At night he can't relax; Is that a beckoning call he can hear? Time passes slowly, until interrupted by three simpletons. Jósef patiently tolerates the newcomers, whilst Antek remains calm, as if he'd been waiting for this moment. JG
Format / Format DCP, Farbe / colour, 78 min Drehbuch / Script Marcin Dudziak Kamera / Photography Tomasz Woźniczka Ton / Sound Jacek Pająk Schnitt / Editing Daniel Gąsiorowski Musik / Music Karol Czajkowski Darsteller / Cast Witek Kotrys, Sebastian Pawlak Produzent / Producer Marcin Dudziak Produktion / Production À Son Image Co-Produktion / Co-Production Oko i Ucho Kontakt / Contact À Son Image Marcin Duziak 24 Rue Louis Blanc 75010 Paris France Tel.: +33.637.04.14 09 m@asonimage.com www.asonimage.com
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FestivalKatalog // Polskie Horyzonty/Polish Horizons
CÜSTRIN – DZISIEJSZY KOSTRZYN CÜSTRIN – HEUTE KoSTRZYN CÜSTRIN Natalia Oliwiak Polen | Poland 2014 Internationale Erstaufführung | International premiere
Natalia Oliwiak – geboren 1986 in Słubice, Polen. Seit 2013 ist sie Doktorandin der Bildenen Künste in Toruń. Ihr Fokus liegt auf Animation, FulldomeFilmen und immersiver Kunst. Natalia Oliwiak – born 1986 in Słubice, Poland. Since 2013, she has been a PhD student, studying fine arts at Toruń University. Her interests are animation, fulldome movies and immersive art.
Filme / Movies KRĘGI CZASU (2013, short, anim, Cottbus 2015) FANTAZJA (2013, short, anim) REEEVOLUTION OF READING (2014, short, anim) KALEJDOSKOP TORUŃSKI (2015, short, anim, Cottbus 2015)
Ansichten Cüstrins – heute Kostrzyn nad Odrą, vor der Zerstörung durch den Zweiten Weltkrieg. Eine Zeitreise. Eine moderne Animation – getragen durch historische Postkartenmotive, Kartenmaterial, Fotografien und die Musik von Abel Korzeniowski, die die zum Ende des Zweiten Weltkriegs zu 90 Prozent zerstörte Stadt auferstehen lässt. WK
A view of Cüstrin – today’s Kostrzyn nad Odrą, before the destruction of the Second World War. A journey through time. A modern animation reviving a city destroyed beyond repair during World War II combining historic postcard pictures, maps, photographs and the score by Abel Korzeniowski. WK
Bartosz Kruhlik – geboren 1985 in Lubsko, Polen. Er studiert an der Staatlichen Hochschule für Film, Fernsehen und Theater in Łódź. Sein Dokumentarfilm JUTRO erhielt 40 Auszeichnungen. Seine Filme nahmen an über 300 internationalen Festivals teil. 2013 wurde er mit dem Preis für herausragende künstlerische Leistung des Kultusministeriums Polens ausgezeichnet
HTTP:// HTTP:// HTTP:// Bartosz Kruhlik Polen | Poland 2010
Bartosz Kruhlik – born 1985 in Lubsko, Poland. He is studying film directing at the National Film School in Łódź. His first documentary JUTRO received 40 awards. His films participated in more than 300 international festivals. In 2013, he received “The Prize of the Ministry of Culture and National Heritage” for outstanding artistic achievement.
Filme / Movies JUTRO (2009, short, doc) WYCIECZKA (2010, short, doc) ZNIKNIĘCIE (2011, short) SPOTKANIE (2012, short) ŻAR (2013, short) Drei Männer im verschneiten Wald. Eine Kamera und eine Pistole. Ein kleiner Bruder ist auch dabei. Wenn er dazugehören will, muss er eine Mutprobe bestehen. Er soll auf seinen Bruder schießen. Der Junge zögert, dann fällt ein Schuss. Was mit bewegter Wackelkamera als abgeschmackter Spaß fürs Internet beginnt, wird plötzlich bitterer Ernst. WMH
Format / Format Hdfile, Farbe / colour, 4 min Kamera / Photography Natalia Oliwiak Musik / Music Abel Korzeniowski Produzent / Producer Natalia Oliwiak Produktion / Production Natalia Oliwiak Kontakt / Contact Natalia Oliwiak Gorzowska 35 66-470 Kostrzyn nad Odrą Poland Tel.: +48.60.521.51 31 nataliaoliwiak@gmail.com
Three men in a snow-covered forest. A camera, a gun and, for good measure, a little brother. If he wants to belong, he needs to pass a trial of courage; he needs to shoot at his brother. At first the youngster hesitates, then a shot rings out. What begins as a joke captured on hand-held camera suddenly becomes deadly serious. WMH
Format / Format Hdfile, Farbe / colour, 12 min Drehbuch / Script Bartosz Kruhlik, Paulina Skibińska Kamera / Photography Daniel Wawrzyniak Ton / Sound Grzegorz Szczepaniak Schnitt / Editing Grzegorz Szczepaniak Darsteller / Cast Karol Puciaty, Marcin Podgórski, Bartłomiej Błaszczyński, Piotr Pantoni Produzent / Producer Justyna Ziemkiewicz Produktion / Production Łódź Film School Co-Produktion / Co-Production Polish Film Institute Kontakt / Contact Polish National Film School Łódź Weronika Czołnowska Targowa 61/63 90-323 Łódź Poland Tel.: +48.42.275.59 47 wczolnowska@filmschool.lodz.pl www.filmschool.lodz.pl Preise / Awards Grand-Prix – Gliwice Film Festival 2010
FestivalKatalog // Polskie Horyzonty/Polish Horizons
NIGHTWATCH NACHTWACHE NIGHTWATCH Karolina Lisowska Polen, Großbritannien | Poland, Great Britain 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Karolina Lisowska – geboren in Zielona Góra, Polen. Sie studierte Film- und Fernsehproduktion an der University of the Arts London. Ihr Abschlussfilm NIGHTWATCH wurde bei der BAFTA uraufgeführt. 2011 war sie Jurymitglied des Wettbewerb U 18 Deutsch-Polnischer Wettbewerb beim Film Festival Cottbus. Karolina Lisowska – born Zielona Góra, Poland. She studied film and television production at the University of the Arts London. Her graduation film NIGHTWATCH was screened at the BAFTA headquarters, London. In 2011, she was member of the Jury U 18 German-Polish Youth Film Competition at FilmFestival Cottbus.
Filme / Movies BESTFRIENDS (2012, short) BASES ON A CUPBOARD FULL OF COATS (2014, short) DRESSING ROOM (2015, short)
Nachtparkplatz. Ein Wächter und ein Bursche spielen Schach. Die Uhr tickt und es kommt etwas in Gang. „Ist sie eine Hübsche?“, fragt Janek vertraulich. Der Wachmann reibt ihm den Kopf. Er könnte sein Vater sein. „Schach!“ Janek wird nervös. Nicht, weil die Figuren des Alten drängen, sondern weil er ein doppeltes Spiel spielt, das seinen Preis hat. JG
WSZYSTKO W PORZĄDKU ALLES IN oRDNUNG EVERYTHING IN ITS RIGHT PLACE Filip Lisowski Polen | Poland 2011
Ein Zwangsneurotiker und ein Künstler leben zusammen. Ein nicht immer reibungsloses Miteinander zwischen Chaos und Ordnung. An seinem Geburtstag stößt der fast zwangsneurotische Ordnungsliebhaber auf ein Chaos in seiner Küche – von seinem Mitbe-wohner verursacht. Als er es ihm heimzahlen will, findet er ein Geschenk… WK
An overnight parking area. A guard and a young man play chess. Time is ticking and something gets going. “Is she pretty?” Janek asks privately. The guard pats his head – he could be his dad. “Check!” Janek gets nervous but not due to the prompting of the guard’s pawns but due to his double-deal, which comes at a price. JG
Filip Lisowski – geboren 1991 in Lubin, Polen, und wuchs in Zielona Góra auf. Zurzeit studiert er Schnitt an der Staatlichen Hochschule für Film, Fernsehen und Theater in Łódź und war bereits an mehreren Hochschul-Produktionen für den Schnitt verantwortlich. Filip Lisowski – born 1991 in Lubin, Poland, and grew up in Zielona Góra. He currently studies film editing at the Polish National Film School in Łódź and and has already been involved in several film school productions.
A neurotic and an artist living together – one is losing it because everything needs to be in its place. On his birthday, an orderly – almost neurotic boy, discovers a huge mess in the kitchen leſt by his flatmate. He decides to get his revenge, when he suddenly discovers a present… WK
168 Format / Format DCP, Farbe / colour, 11 min Drehbuch / Script Karolina Lisowska Kamera / Photography Matthew Newton Ton / Sound Jack Newton Schnitt / Editing Matthew Newton Musik / Music Jack Newton Ausstattung / Set Design Karolina Lisowska, Paulina Moskwa Darsteller / Cast Adrian Kąca, Wojciech Ziemiański, Bartosz Picher, Daniel Groszewski Produzent / Producer Paulina Moskwa Produktion / Production University of the Arts London Co-Produktion / Co-Production Locomotive Kontakt / Contact University of the Arts London Paulina Moskwa 109 Holly Court, John Harrison Way SE10 0BL London, Great Britain Tel.: +44.745.666.13 04 moskwapaulina@gmail.com
Format / Format Hdfile, Farbe / colour, 12 min Drehbuch / Script Filip Lisowski Kamera / Photography Filip Lisowski Ton / Sound Jan Kwiatkowski, Piotr Krygiel, Kacper Plawgo Schnitt / Editing Filip Lisowski Musik / Music Lonski & Classen Ausstattung / Set Design Maksymilian Gorockiewicz, Filip Lisowski Darsteller / Cast Karol Górski, Kacper Plawgo, Krzysztof Lisowski Produzent / Producer Polish National Film School Łódź Produktion / Production Polish National Film School Łódź Co-Produktion / Co-Production Polish Film Institute Kontakt / Contact Polish National Film School Łódź Targowa 61/63 90–323 Łódź, Poland Tel.: +48.42.27.55 800 rektorat@filmschool.lodz.pl www.filmschool.lodz.pl
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KURAI KURAI – VERHALEN MET DE WIND KURAI KURAI – GESCHICHTEN DES WINDES KURAI KURAI – TALES ON THE WIND RAILMOVIE TRIFF MICH IN VENEDIG MEET ME IN VENICE STAND BY YOUR PRESIDENT STAND BY YoUR PRESIDENT STAND BY YOUR PRESIDENT STREFA NAGOŚCI NUDE AREA NUDE AREA THE SKY ABOVE US THE SKY ABoVE US THE SKY ABOVE US
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global East: Niederlande
The Netherlands
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ie Sektion globalEAST spürt den Verbindungen zwischen Osteuropa und einem ausgewählten Land außerhalb Osteuropas nach. In diesem Jahr stehen die Niederlande im Fokus – Anlass dafür bietet das konstant wichtige Engagement niederländischer Filmproduzenten als Partner für osteuropäische Filmprojekte und die damit verbundenen inhaltlichen Querverweise zwischen den Niederlanden und Osteuropa. Zu nennen wäre etwa das Engagement der in Georgien und den Niederlanden arbeitenden Regisseurin Ineke Smits, die in ihrem aktuellen Dokumentarfilm STAND BY YOUR PRESIDENT die niederländische „First Lady“ Sandra Roelofs an der Seite des früheren georgischen Präsidenten Mikhael Saakashvili porträtiert. Ineke Smits ist in diesem Jahr Mitglied der Internationalen Festivaljury. Das diesjährige globalEAST-Programm bietet eine reichhaltige Auswahl an filmischen Stoffen und Stilen, die die gesamte Bandbreite des europäischen Kinos reflektieren: vom bestechend bildstarken Arthausfilm KURAI KURAI – VERHALEN MET DE WIND/KURAI KURAI – TALES ON THE WIND der Fotografin Marjoleine Boonstra über das Polit-Drama THE SKY ABOVE US, das als serbisches Projekt von einem niederländischen Regisseur inszeniert wurde und STREFA NAGOŚCI/ NUDE AREA, eine vielschichtige Reflektion über homosexuelle Projektionen, Islam und Arm-Reich-Hierarchien, bis zu dem lebensbejahenden Balkan-Roadmovie RAILMOVIE/MEET ME IN VENICE. BB
T
he globalEAST programme section traces the ties between Eastern Europe and a selected nation that lies beyond the borders of the festival’s focus region. This year, our attention turns towards the Netherlands, prompted by the long-established presence of Dutch filmmakers in East European film projects and the interrelated cultural crossreferences that thus occur between the Netherlands and Eastern Europe. Noteworthy in this context is the Georgia and Netherlands-based director Ineke Smits whose most recent film, the documentary STAND BY YOUR PRESIDENT, portrays the erstwhile Dutch First Lady Sandra Roelofs alongside former Georgian President Mikheil Saakashvili. Ineke Smits is a member of this year's FilmFestival Cottbus International Festival Jury. This year’s globalEAST programme features a comprehensive range of cinematic styles and subject matters, which in turn reflect the diversity of contemporary East European film: from photographer Marjoleine Boonstra’s captivating, visually-impressive art house KURAI KURAI – VERHALEN MET DE WIND/KURAI KURAI – TALES ON THE WIND to the political drama THE SKY ABOVE US, a Serbian project implemented by a Dutch director. We also feature STREFA NAGOŚCI/ NUDE AREA, a multi-faceted reflection on portrayals of homosexuality, Islam and social hierarchy and the life-affirming Balkan road movie RAILMOVIE/MEET ME IN VENICE. The Netherlands will also be featured as showcase country at this year’s East-West co-production market connecting cottbus which takes place parallel to the FilmFestival Cottbus. We would like to take this opportunity to express our appreciation to the Embassy of the Kingdom of the Netherlands in Germany, the Nederlands Filmfonds and the EYE Film Instituut Nederland for their much appreciated support in the implementation of this year’s globalEAST. BB
Wir danken der Botschaſt des Königreichs der Niederlande in Deutschland, dem Nederlands Filmfonds und dem EYE Film Instituut Nederland für ihre Unterstützung.
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FestivalKatalog // globalEAST
KURAI KURAI – VERHALEN MET DE WIND KURAI KURAI – GESCHICHTEN DES WINDES KURAI KURAI – TALES ON THE WIND Marjoleine Boonstra Niederlande, Kirgisistan | The Netherlands, Kyrgyzstan 2014 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Marjoleine Boonstra – geboren 1959, Niederlande. Sie studierte an der Akademie für Bildende Kunst in Groningen und beendete ihr Studium an der Filmakademie Amsterdam in den Bereichen Regie, Kamera und Schnitt. Seit 1990 kooperiert sie mit dem niederländischen Fernsehsender „Humanist Broadcast Foundation“. Zudem stellt sie Fotoarbeiten aus. Marjoleine Boonstra – born 1959, the Netherlands. She studied at the Academy of Visual Arts in Groningen, the Netherlands, and subsequently studied film, cinematography and editing at the Film Academy in Amsterdam. Since 1990 she has cooperated with the Dutch television channel “Humanist Broadcast Foundation”. In addition she exhibits her photo art.
Filme / Movies ONZE MAN IN KAZACHSTAN (1993, short, doc) ULAY – IN PHOTOGRAPHY (1998) A BAD DREAM (2006, short, doc) KEEP ON STEPPIN’, SEVEN NEW ORLEANS SKETCHES (2007, doc) AMONGS HORSES & MEN (2011, doc)
Emo, enttäuscht von der Liebe, geht in seine winterlich karge und schöne Heimat zurück, um herauszufinden, wie es weitergehen soll und ob er für seine Liebe kämpfen will. Diese Reise verdeutlicht ihm, was im Leben wichtig ist. Der erste Spielfilm der Fotografin und Dokumentarfilmerin Marjoleine Boonstra visualisiert die Mythen der kirgisischen Steppe mit beeindruckenden Bildkompositionen. Dort trifft Protagonist Emo auf unterschiedliche Menschen, die in dieser Gegend – karg, kalt und faszinierend zugleich – ihr Leben und ihr Schicksal so gut es geht meistern. Er versteht das Geheimnis der ‘Kurais’, dieser Grasbüschel oder Steppenläufer, die vom Wind über die staubige Ebene getrieben werden: Alles kommt und geht mit dem Wind des Lebens und keiner weiß, woher und wohin. So muss man das Leben nehmen – wie es kommt. SWS
Emo, disappointed by love, returns to his sparse yet picturesque winter homeland in order to reflect on how he intends to proceed. The journey makes it clear to him where his priorities are in life. This debut feature film from documentary filmmaker and photographer Marjoleine Boonstra conjures up the mythology of the Kyrgyz steppe with the help of spectacular picture composition. On his travels Emo encounters a number of individuals who, despite the challenges of everyday life surrounded by a sparse, cold and yet fascinating landscape, manage to make ends meet as best they can. Capturing sight of tumbleweed, carried by the wind over the dusty plain, he comprehends the secret of the Kurai: everything comes and goes with the winds of time and nobody knows from whence they come, nor whither they lead. You thus have to simply take life as it comes. SWS
Format / Format DCP, Farbe / colour, 85 min Drehbuch / Script Céline Linssen Kamera / Photography Goert Giltay Ton / Sound Diego van Uden Schnitt / Editing Menno Boerema Musik / Music Harry de Wit Ausstattung / Set Design Elsje de Bruijn, Sharif Jailobaev Darsteller / Cast Talgat Kelimbetov, Tatiana Gorobchenko, Tynar Abdrazaeva Produzent / Producer Denis Vaslin, Fleur Knopperts Produktion / Production Volya Films BV Co-Produktion / Co-Production Oy Art Film Producing Company Kontakt / Contact Urban Distribution International Arnaud Bélangeon-Bouaziz 14 rue du 18 Août 93100 Montreuil France Tel.: +33.1.48.70.46 56 arnaud@urbandistrib.com www.urbandistrib.com Preise / Awards Prix Emile Guimet – Vesoul International Film Festival of Asian Cinema 2015
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RAILMOVIE TRIFF MICH IN VENEDIG MEET ME IN VENICE Eddy Terstall Niederlande | The Netherlands 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Eddy Terstall – geboren 1964 in Amsterdam, Niederlande. Er studierte zunächst Politikwissenschaft an der Universität Amsterdam und wechselte erst später in die Filmindustrie, wobei er zunächst als Elektriker arbeitete. Sein Spielfilmdebüt gab er 1992. Er schreibt Drehbücher, führt Regie und strebt zudem eine politische Karriere in den Niederlanden an. Eddy Terstall – born 1964 in Amsterdam, the Netherlands. He studied Political Sciences at the University of Amsterdam and started working in the film industry as an electrician. He directed his debut feature film in 1992. Furthermore, he continues to write and direct films and aspires to a political career in the Netherlands.
Filme / Movies TRANSIT (1992) WALHALLA (1995) DE BOEKVERFILMING (1998) SIMON (2003) VOX POPULI (2008)
Vater und Tochter treffen sich nach Jahren in Venedig wieder und beginnen eine Reise entlang der alten Strecke des Orientexpress – über den Balkan Richtung Istanbul. Ein Roadmovie der besonderen Art. Liza lebt in Holland. Sie fährt nach Venedig, um ihren Vater Mauro zu treffen. Sie hat ihn mit drei Jahren, als ihre Eltern sich trennten, das letzte Mal gesehen. Mauro ist Musiker und viel gereist in seinem Leben. Vater und Tochter möchten sich näher kennenlernen, als dass das während eines kurzen Venedig-Aufenthalts möglich wäre. So beginnen sie eine ereignisreiche Reise durch sechs Länder, die sie mehr als 2000 Kilometer weit über Ljubljana und Zagreb, durch Serbien und Bulgarien zum Bosporus führt. WMH
A father and daughter are reunited aſter years of separation and set off on a remarkable journey along the route of the now-defunct Orient Express, from Venice to Ljubljana and on to Istanbul via the Balkans in this highly unconventional road movie. Liza travels from the Netherlands to Venice in order to meet her father Mauro, whom she last saw at the age of three when her parents separated. Hoping to get to know his daughter better Mauro, a well-travelled musician, takes her on an eventful voyage across six countries which takes them a distance of over 2,000 kilometres via Ljubljana, and Zagreb, the plains of northern Serbia and central Bulgaria all the way to the Bosporus. WMH
Format / Format DCP, Farbe / colour, 90 min Drehbuch / Script Eddy Terstall, Erik Wünsch Kamera / Photography Gábor Deák Ton / Sound Gaby de Haan, Koen de Haan, Ronald van der Spek, Marco Vermaas Schnitt / Editing Ben Isaacs Musik / Music Michel Banabila, Beppe Costa Darsteller / Cast Beppe Costa, Roberta Petzoldt, Nikola Rakočević, Meral Polat Produzent / Producer San Fu Maltha Produktion / Production Fu Works Co-Produktion / Co-Production OneBigAgency, Submarine Kontakt / Contact EastWest Filmdistribution Octavia Peyrou Schottenfeldgasse 14 1070 Vienna Austria Tel.: +43.1.524.93.10 34 festivals@eastwest-distribution.com www.eastwest-distribution.com Preise / Awards Best Performance by an Actress in a Leading Role (Roberta Petzoldt) – Woodstock Film Festival 2015
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STAND BY YOUR PRESIDENT STAND BY YoUR PRESIDENT STAND BY YOUR PRESIDENT Ineke Smits Niederlande | The Netherlands 2014 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Ineke Smits – geboren 1960 in Rotterdam, Niederlande. Sie studierte Bildende Kunst an der Kunstakademie Rotterdam und anschließend Regie an der National Film and Television School in Beaconsfield, Großbritannien. Neben Filmdrehs lehrt sie an der Kunsthochschule Arnheim und der School of Design in Eindhoven. Ineke Smits – born 1960 in Rotterdam, the Netherlands. She studied fine arts at the Rotterdam Art Academy, then specialised in directing at the National Film and Television School in Beaconsfield, Great Britain. Besides making films, she has been teaching at Arnhem School of Fine Arts and at the Eindhoven School of Design.
Filme / Movies MONAS PLEN (1989, short) ROSE, VIOLET & LILY (1992, short) HOERENPREEK (1996, short) DE WOLKENFABRIEK (1996, short) NOSTALGIA (1998, doc) MAGONIA (2001) DE VLIEGENIERSTER VAN KAZBEK (2010, Cottbus 2010)
Die Niederländerin Sandra Roelofs begleitete die turbulente Karriere des georgischen Ex-Präsidenten und Reformers Mikheil Saakashvili stets an seiner Seite. Die Ex-First Lady blickt nun auf ihre gemeinsame Vergangenheit zurück. Sie trafen sich in Strasbourg und verliebten sich. Von da an begleitete Sandra Roelofs über mehrere Jahre den politischen Weg des georgischen Ex-Präsidenten und Reformers Mikheil Saakashvili. Die ehemalige First Lady reflektiert rückblickend über die gemeinsame Zeit, die sich im Schritt mit den jüngsten Entwicklungen Georgiens entfaltete und entwickelte. ZR
Having accompanied husband Mikheil Saakashvili’s political career from close quarters, Netherlands-born Sandra Roelofs now looks back on the turbulent, eventful times they have shared together. They met whilst studying in Strasbourg and instantly fell in love. In the course of the coming years Sandra Roelofs accompanied the political ambitions of husband Mikheil Saakashvili from close quarters, never straying far from his side. The former first lady now reflects on an eventful life and a relationship which unfolded and developed in tandem with events from contemporary Georgian history. ZR
Format / Format DCP, Farbe / colour, 92 min Drehbuch / Script Ineke Smits Kamera / Photography Paul Cohen, Tato Kotetishvili Ton / Sound Martijn van Haalen, Tamta Mandzulashvili Schnitt / Editing Katarina Türler Musik / Music Reso Kiknadze Produzent / Producer Jorinde Soree Produktion / Production IDTV Docs Co-Produktion / Co-Production NCRV Kontakt / Contact NPO Sales Kasia Kriek Bart de Graaffweg 2 1217 ZL Hilversum The Netherlands Tel.: +31.356.773.35 61 kaisa.kriek@npo.nl www.npo.nl
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STREFA NAGOŚCI NUDE AREA NUDE AREA Urszula Antoniak Polen, Niederlande | Poland, The Netherlands 2014
Urszula Antoniak – geboren 1968 in Częstochowa, Polen. Ende der 1980er wanderte sie in die Niederlande aus. Sie schloss Filmstudien an polnischen und niederländischen Filmhochschulen ab. Ihr Spielfilmdebüt NOTHING PERSONAL wurde 2009 auf dem Locarno Film Festival sechsmal ausgezeichnet, u. a. für bester Debütfilm und mit dem Preis der FIPRESCI-Jury. Urszula Antoniak – born 1968 in Częstochowa, Poland. She emigrated to the Netherlands at the end of the 1980s and graduated from both Polish and Dutch Film Academies. Her feature film debut NOTHING PERSONAL won six awards at Locarno Film Festival in 2009 including Best First Feature and the prize of the FIPRESCI jury.
Filme / Movies VAARWEL (1993, short) NEDERLAND VOOR BEGINNERS (2006, TV, short) NOTHING PERSONAL (2009) CODE BLUE (2011)
Zwei heranwachsende junge Frauen entdecken in diesem sehr einfühlsamen Film von Urszula Antoniak sich selbst und langsam – ohne Worte – ihre Liebe zueinander. Jedoch hat ihre Liebe keine Zukunſt, denn ihre Herkunſt trennt sie. In wunderschön fotografierten Bildern wird die behutsame Annäherung der beiden sehr unterschiedlichen Mädchen gezeigt, die sich immer wieder in einem Schwimmbad begegnen. Blicke, scheue Berührungen, ein altmodischer Liebesbrief – fast wie in einem Traum wird die Anziehungskraſt zwischen ihnen gezeigt. Die Geschichte entwickelt einen ganz eigenen Sog. Die Außenwelt wird weitgehend ausgeblendet, kehrt dann aber mit unerbittlicher Härte zurück: Eines der Mädchen kommt aus einer Trabantensiedlung, das andere aus einer Oberschichtfamilie in einem Villenviertel. Nicht nur religiöse Herkunſt und soziale Hierarchien trennen die beiden, sondern auch ein Begehren, das zuweilen eher von der projektiven Suche nach Exotik und Andersartigkeit als von der Sehnsucht nach Zweisamkeit bestimmt zu sein scheint. EG
Two adolescent young women silently discover not only themselves, but also a sense of mutual affection in this highly insightful film from Urszula Antoniak. Faced with such a significant cultural divide, this young love would appear to have little prospect of success however. A wonderfully-captured, cautious coming-together of these two seemingly incompatible girls, who encounter one another time, and again at a local swimming bath. Chance glances, furtive gestures, an oldfashioned love letter, the attraction between the two evolves almost in a dream-like state. The narrative develops its very own force of attraction, as the outside world initially falls out of focus only to strike back with a vengeance, as one of the girls comes from a commuter town, the other from an upper-class family that resides in an elegant residential development. The two are divided by more than religious background and social hierarchy however, since the sense of desire that develops between them appears to be dictated by projected desires for the exotic, as opposed to any genuine yearning for companionship. EG
Format / Format DCP, Farbe / colour, 78 min Drehbuch / Script Urszula Antoniak Kamera / Photography Piotr Sobociński Jr. Ton / Sound Maciej Powłowski Schnitt / Editing Milenia Fiedler Musik / Music Ethan Rose, Paweł Mykietyn Ausstattung / Set Design Gerard Loomans Darsteller / Cast Sammy Boonstra, Imaan Hammam, Benjamin de Wit, Rachelle Elbertse Produzent / Producer Frans van Gestel, Arnold Heslenfeld, Laurette Schillings u.a Produktion / Production Topkapi Films Co-Produktion / Co-Production Apple Film Production, Canal+ Kontakt / Contact Reel Suspects Alberto Alvarez Aguilera 42, rue René Boulanger 75010 Paris France Tel.: +33.1.58.51.42 95 festivals@reelsuspects.com www.reelsuspects.com
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FestivalKatalog // globalEAST
Marinus Groothof – geboren 1979 in Amsterdam, Niederlande. Er studierte bis 2004 Kameraführung an der Niederländischen Filmhochschule. Währenddessen schrieb er erste Drehbücher und führt bei Kurzfilmen Regie, die international ausgezeichnet wurden, u. a. mit dem NBC Universal Shocking Shorts Award oder Kodak NPP Development Award.
THE SKY ABOVE US THE SKY ABoVE US THE SKY ABOVE US Marinus Groothof Niederlande, Serbien, Belgien, Griechenland | The Netherlands, Serbia, Belgium, Greece 2014
Marinus Groothof – born 1979 in Amsterdam, the Netherlands. He studied cinematography at the Dutch Film Academy and graduated in 2004. Meanwhile he started to write and direct short films, which were awarded internationally among other with the NBC Universal Shocking Shorts Award and the Kodak NPP Development Award.
Filme / Movies MORNING TO NOON (2008, short) SUNSET FROM A ROOFTOP (2009, short) SPIEGELINGEN (2011, short)
Drei Schicksale in Belgrad verschmelzen miteinander, als die NATO 1999 die Stadt bombardiert. Zwei Radiotechniker und eine Schauspielerin gehen ganz unterschiedlich mit der täglichen, lebensbedrohlichen Situation um. Tagsüber regnen vom Himmel Flugblätter der NATO. Nachts bombardiert die westliche Allianz Belgrad und wird an den Häuserwänden verflucht. Ana, eine bekannte Schauspielerin, soll für die serbische Propaganda auſtreten und auf einer Brücke als lebendes Schutzschild posieren. Sloba, ein älterer Techniker des Staatsfernsehens, bleibt stoisch. Bojan, sein viel jüngerer Kollege, war bisher nur am Feiern interessiert. Das auf Serbokroatisch gedrehte Regiedebüt des Niederländers Marinus Groothof wird psychologisch dicht erzählt. Authentisch! JT
Three destinies collide when NATO bombs Belgrade in 1999, as two television technicians and an actress handle the ever-present threat of air strikes in very different ways. During the day NATO pamphlets rain down from the sky, whilst at night the western alliance bombs Belgrade. Well-known actress Ana is to serve as a human shield in the service of Serbian propaganda, technician Sloba maintains his stoic stance whilst his younger colleague Bojan remains carefree as ever. An authentic directional debut – filmed in Serbo-Croatian – full of psychological nuance from Dutch director Marinus Groothof. JT
Format / Format DCP, Farbe / colour, 97 min Drehbuch / Script Marinus Groothof Kamera / Photography Ruben Impens Ton / Sound Ferry de Pater Schnitt / Editing Alain Dessauvage Musik / Music Ian Marien Ausstattung / Set Design Jelena Sopić Darsteller / Cast Nada Šargin, Boris Isaković, Nikola Rakočević, Nevena Ristić, Mladen Sovilj, Hristina Popović Produzent / Producer Sander Verdonk, Denis Wigman Produktion / Production CTM PICTURES Co-Produktion / Co-Production Entre Chien et Loup, Art & Popcorn, Heretic Outreach Kontakt / Contact Heretic Outreach Ioanna Stais Promitheos 18 152 34 Athens Greece Tel.: +30.210.600.52 60 ioanna@heretic.gr www.heretic.gr
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FestivalKatalog // Heimat | Domownja INDUSTRIE – ANFANG UND ENDE // INDUSTRY – RISE AND FALL
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INDUSTRIE – ANFANG UND ENDE INDUSTRY – RISE AND FALL
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HEIMAT OUTSIDE LAUSITZ: KOHLE HEIMAT OUTSIDE LAUSITZ: COAL
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JOHANNES HEMPEL – DER SORBISCHE VATER DES PUPPENFILMS JOHANNES HEMPEL – THE SORBIAN FATHER OF PUPPET FILM
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HEIMAT OUTSIDE LAUSITZ: MINDERHEITEN HEIMAT OUTSIDE LAUSITZ: MINORITIES
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FC ENERGIE – AUF UND AB FC ENERGIE – UP AND DOWN
HEIMAT| DOMOWNJA
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FestivalKatalog // Heimat | Domownja INDUSTRIE – ANFANG UND ENDE // INDUSTRY – RISE AND FALL
Heimat | Domownja Homeland | Domownja
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nfang und Ende bestimmen Programmauswahl der Reihe, die sich der Lausitzer Heimat | Domownja im weitesten Sinne widmet. Diese ist nicht denkbar ohne Braunkohle und die sie verarbeitende Industrie. Nachdem die II. Parteikonferenz der SED 1952 die Förderung der Schwerindustrie beschlossen hatte, setzte auch in der Lausitz eine rege Bautätigkeit ein, die fast bis zum Ende der DDR andauerte. Besonders das Gaskombinat Schwarze Pumpe, das 2015 den 60. Jahrestag seiner Grundsteinlegung begeht, wurde mit der Wohnstadt Hoyerswerda zum Großprojekt. Ein Programm versammelt Filme von 1955 bis 1989, allesamt rare, teils in den Archiven wieder entdeckte Zeitdokumente, die vom Geist des Aufbaus ebenso erzählen wie von seinen Problemen und dem Ende einer Industrie. „Heimat outside Lausitz“ richtet den Blick darauf, dass die Probleme der Lausitz nicht singulär, sondern globaler Natur sind. ŽENY SHR/COAL IN THE SOUL führt in eine kleine Bergbaugemeinde nach Nordböhmen, die vom Für und Wider des Braunkohleabbaus zerrissen wird, während der Kurzspielfilm TOTES LAND/GHOSTS ins Rheinische Kohlerevier führt. Was die Lausitz von anderen Revieren unterscheidet: Hier sind zwei Völker zuhause. Es ist gute Tradition, auf dem FilmFestival Cottbus sorbischen Kunstschaffenden ein Podium – und zukünſtig auch eine Vernetzungsmöglichkeit – zu bieten. Einer der bekanntesten Filmschaffenden mit sorbischen Wurzeln war der Animationsfilmer Johannes (bzw. Jan) Hempel. Wenn in diesem Jahr des 60. Jahrestags der Gründung des DEFA-Trickfilmstudios gedacht wird, sollte man nicht vergessen, dass er zu dessen Gründervätern gehörte. Vor allem war er einer der Väter des Puppentrickfilms in der DDR, der sich auch um die Verfilmung sorbischer Stoffe verdient machte. Im Programm zeigen wir seine zwei politisch und künstlerisch zweifellos interessantesten Werke, wegen derer er das Studio 1962 verlassen musste. Was es als kleines Volk, das jahrhundertelang unterdrückt und kolonialisiert wurde, bedeutet, eine eigene Kunst in der marginalisierten Muttersprache zu haben, verdeutlicht der grönländische Film SUMÉ – MUMISITSINERUP NIPAA/SUMÉ – SOUND OF A REVOLUTION. Eine krachende Revolution. Kaum etwas aber ist enger mit Heimat verbunden als Fußball. Zwei Filme – einer von 2001 und ein brandneuer, der auf dem Festival seine Weltpremiere erleben wird – folgen dem FC Energie Cottbus und seinen Fans. Der Kampf gegen den Ab- und um den Aufstieg. Anfang und Ende. GL
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he beginning and the end dictate the selection of films to feature in this programme section, dedicated to the festival’s Lusatian Homeland | Domownja in the broadest sense of the word. Lusatia is unthinkable without lignite and the mining industry that grew up around it. Aſter the second Socialist Unity (SED) party conference in 1952, the upshot of which was the rapid industrialisation of Lusatia, a wave of construction was set in motion, which essentially lasted until the GDR’s collapse. In particular the Schwarze Pumpe (Black Pump) gas combine, which celebrated its 60th anniversary in 2015, and the concomitant expansion of the town of Hoyerswerda represented projects of major significance for the GDR leadership. A collection of films covering the period 1955–1989, all real film rarities, speak of the spirit that accompanied this age of construction, the social problems it triggered and ultimately the death of an industry. “Heimat outside Lausitz” highlights the fact that the problems faced by Lusatia are by no means unique. ŽENY SHR/COAL IN THE SOUL takes us to a small mining community in northern Bohemia divided by the expansion of the local coal mining industry, whilst short film TOTES LAND/GHOSTS speaks of comparable problems in North Rhine-Westphalia. Still there is something that sets Lusatia apart from its neighbouring mining regions, namely the fact that it's home to two peoples. The FilmFestival has a long tradition of providing Sorbian artists with a platform both to showcase their talents and link up with one another. One of the most noteworthy artists of Sorbian origin was the animation filmmaker Johannes Hempel. As we commemorate the 60th anniversary of the DEFA Studio for Animated Film, it's important to remember that Hempel numbered amongst the studio's co-founders. One of the founding-fathers of animated puppet film in the GDR, he made a remarkable contribution towards the film adaptation of Sorbian literature. We this year feature two of Hempel’s works, curious from both an artistic and political perspective given that they led to his eventual expulsion from DEFA in 1962. What it means to a small people exposed to century-long repression and colonisation to have a native art form, expressed by means of a long marginalised language, is illustrated by the Greenlandic film SUMÉ – MUMISITSINERUP NIPAA/SUMÉ – SOUND OF A REVOLUTION. A musical revolution. There’s ultimately however nothing closer to home than football. Two films, one shot in 2001 and the second newly released, feature the festival's local team FC Energie Cottbus and its fans as the club fights against relegation, and then for promotion. Beginnings and endings. GL
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BETRIEBSSPORTFEST BETRIEBSSPoRTFEST CORPORATE SPORTS MEETING Frank Dietrich Deutsche Demokratische Republik | German Democratic Republic 1987
Kräſtige Waden und flinke Füße für den Sozialismus: Senſtenberger Kumpel(innen) im sportlichen Wettstreit. „Sozialistisch arbeiten, lernen und leben“ war für die Werktätigen der DDR ein geflügeltes Wort. Im Rahmen des alljährlichen Betriebssportfests wurden wichtige Punkte für das Brigadebuch gesammelt. Die Filmfreunde des Amateurfilmzirkels Senſtenberg gestalteten diese Satire, die heute besonderen dokumentarischen Wert hat. GL
Frank Dietrich – geboren 1947 in Dolsthaida (heute Lauchhammer). Von 1976 bis 1980 war er Klubleiter des Amateurfilmzirkels Lauchhammer und von 1980-2012 Klubleiter des Amateurfilmzirkels Senftenberg. Er drehte rund 150 Kurzfilme und ist Juror auf Filmfestivals. Frank Dietrich – born 1947 in Dolsthaida (today Lauchhammer), Germany. In 1976–1980 he was the head of the film society Lauchhammer, and held this position at the film society in Senftenberg from 1980–2012. He has directed about 150 short films, and has served as a jury member at film festivals.
Kontakt / Contact Frank Dietrich Germany Tel.: +49.3573.81.11 90 videofilmer.senftenberg@gmail.com
Strong calfs and swiſt feet for socialism: Miners from Senſtenberg compete against each other in an athletic competition. “Work, learn and live as a socialist” – a dictum of the workers in the GDR. During the yearly corporate sports meeting each one could stack important points for the brigade’s volume. This satire made by amateur filmmakers from Senftenberg has a certain documentary value nowadays. GL
Format / Format Hdfile, s/w / b/w, 19 min Drehbuch / Script Wladimir Abysow Kamera / Photography Franz Thoms Ton / Sound Gerhard Gartenbach Schnitt / Editing Hannelore Greifenberg Produktion / Production DEFA-Studio für Kurzfilme Kontakt / Contact Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen Potsdamer Straße 2 10785 Berlin Germany Tel.: +49.30.30.09 030 info@deutsche-kinemathek.de www.deutsche-kinemathek.de
BOXBERGER SKIZZEN BoXBERGER SKIZZEN BOXBERGER SKETCHES Achim Georgi Deutsche Demokratische Republik | German Democratic Republic 1974
Alltag und Arbeit einer deutsch-sowjetischen Brigade beim Bau des größten Wärmekraſtwerks Europas. Montagearbeiten an Turbinen, Verständigungsprobleme und Materialengpässe – obwohl der Film die Arbeitswelt eher heroisiert, erzählt er keine Heldengeschichten. Indem einzelne Arbeiter zu Wort kommen, entsteht ein reales Bild vom Aufbau einer Industrie. GL
Format / Format Hdfile, Farbe / colour, 2 min Drehbuch / Script
The everyday life and times of a German-Soviet labour division tasked with building the largest thermal power station in Europe. The installation of turbines, communication difficulties and a lack of materials; although the film tends to celebrate the achievements of labour, it doesn’t digress into heroic tales. Instead individual workers are given the opportunity to speak, contributing towards a realistic portrait of socialist industrialisation. GL
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DER ELEFANT VON HOYERSWERDA DER ELEFANT VoN HoYERSWERDA THE ELEPHANT FROM HOYERSWERDA Christian Lehmann Deutsche Demokratische Republik | German Democratic Republic 1959
Christian Lehmann – geboren 1934 in Halbau (heute Iłowa, Polen). Er studierte zunächst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, bevor er 1953 an die Deutsche Hochschule für Filmkunst Potsdam-Babelsberg wechselte. Im DEFA-Studio für Dokumentarfilme arbeitete er als Kameramann mit bedeutenden Regisseuren zusammen. Christian Lehmann – born in Halbau (today Iłowa, Poland). He initially studied at the Academy of Visual Arts Leipzig before going on to study at the Academy of Film and Television Potsdam-Babelsberg in 1953. At DEFA Studio of documentary films he collaborated with influential directors and developed a unique style of cinematography.
Format / Format DCP, s/w / b/w, 13 min Kamera / Photography Christian Lehman Produktion / Production Deutsche Hochschule für Filmkunst Kontakt / Contact Filmuniversität Babelsberg „Konrad Wolf" Cristina Marx Marlene-Dietrich-Allee 11 14482 Potsdam-Babelsberg Germany Tel.: +49.331.620.25 64 c.marx@filmuniversitaet.de www.filmuniversitaet.de
Filme / Movies BAUERNREGEL (1972, short, doc)
Kamerastudie über den Alltag auf der Großbaustelle Hoyerswerda, erst 2014 wiederentdeckt. In stummen, exakt kadrierten Schwarz-Weiß-Aufnahmen wird – im krassen Gegensatz zu den Pathos-getränkten Filmen jener Zeit – bereits die Handschriſt des späteren Kamera-Großmeisters Christian Lehmann deutlich. GL
A cinematic study of everyday life on a Hoyerswerda construction site, originally thought lost, only to be rediscovered in 2014. The silent, precisely framed black and white footage provided early evidence of the evolving signature style of pioneering director of photography Christian Lehmann, an approach which stood in strong contrast to the pathos-saturated film industry of the time. GL
GLÜCK AUF, SCHWARZE PUMPE GLÜCK AUF, SCHWARZE PUMPE GOOD LUCK, SCHWARZE PUMPE Dagobert Loewenberg Deutsche Demokratische Republik | German Democratic Republic 1958
Dagobert Loewenberg – geboren 1929 in Berlin, gestorben 2006. Er war Schauspieler und Drehbuchschreiber. Gemeinsam mit seiner Frau Renate Loewenberg produzierte er zahlreiche Reportagen für das DDR-Fernsehen. Dagobert Loewenberg – born 1929 in Berlin, died 2006. He was an actor as well as screenwriter. Together with his wife Renate Loewenberg, he produced numerous reports on behalf of GDR television.
Filme / Movies DIE ERSTE ETAPPE (1959, short, doc) KENNT IHR PAULCHEN? (1963, short, doc) SCMUTZIGER KRIEG (1965, short, doc) DIE GROSSE REISE (1965, short, doc) DIE STÜRMER (1967, short, doc)
Filmbericht über die Bauarbeiten am Gaskombinat „Schwarze Pumpe“. Im Stil des DEFA-„Augenzeugen" folgt der Film dem Vorzeige-Großprojekt von der Grundsteinlegung an über zwei Jahre. Ein Zeitdokument. GL
Cineastic report on the construction works at gas combine “Schwarze Pumpe”. In the style of a DEFA “Eyewitness” newsreel the film accompanies the evolution of this showcase project, starting from the laying of the combine’s cornerstone. GL
Format / Format 35mm, s/w / b/w, 6 min Produktion / Production DEFA-Studio für Dokumentarfilme Kontakt / Contact Deutsche Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen Potsdamer Straße 2 10785 Berlin Germany Tel.: +49.30.30.09 030 info@deutsche-kinemathek.de www.deutsche-kinemathek.de
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IN SCHWARZE PUMPE IN SCHWARZE PUMPE IN SCHWARZE PUMPE Peter Badel, Dieter Chill Deutschland | Germany 1991
Peter Badel – geboren 1953 in Berlin. Bis 1981 studierte er Kameraführung an der HFF Potsdam-Babelsberg „Konrad Wolf“ und war danach Kameramann im DEFAStudio für Spielfilme. Er ist Professor für Kinematographie an der Filmuniversität Babelsberg und Lehrbeauftragter an der Filmakademie Baden-Württemberg.
Dieter Chill – absolvierte bis 1987 an der HFF Potsdam-Babelsberg ein Kamerastudium. In den folgenden Jahren war er Kameramann bei diversen Spiel-, Dokumentarund Kurzfilmen. Seit einigen Jahren arbeitet er als Autor und Lektor. Er realisiert Filme in Eigenproduktion und ist fotografisch tätig.
Peter Badel – born 1953 in Berlin, Germany. In 1981, he graduated in cinematography from the Academy of Film and Television Potsdam-Babelsberg “Konrad Wolf”, and later worked as director of cinematography at DEFA. He is professor for cinematography at the Film University “Konrad Wolf”, and lectures at the Film Academy Baden-Württemberg.
Dieter Chill – graduated in cinematography from the Academy of Film and Television Potsdam-Babelsberg “Konrad Wolf” in 1987. Subsequently he worked as director of cinematography for numerous feature, documentary as well as short films. He is an author, lecturer and director of independent productions and also works as a photographer.
Filme / Movies IM SCHÖNSTEN WIESENGRUNDE (1991, short, doc)
Filme / Movies IM SCHÖNSTEN WIESENGRUNDE (1991, short, doc)
Format / Format Hdfile, Farbe / colour, 31 min Musik / Music Bernhard Potschka Produzent / Producer Roman Gustke Produktion / Production EMG Kontakt / Contact Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen Potsdamer Straße 2 10785 Berlin Germany Tel.: +49.30.30.09 030 info@deutsche-kinemathek.de www.deutsche-kinemathek.de Schwarze Pumpe im Wendejahr, Unsicherheit und Arbeitslosigkeit – wieder entdecktes Dokument einer Erschütterung. Begegnungen in einer Industriegemeinde, die schon bald keine mehr sein wird. Zwischen Ramschläden und Arbeitsamt, Gespräche über Kurzarbeit, Freiheit, Mieterhöhung, Vorruhestand und den Weg in den Westen. Verzweiflung, Resignation und Reste trotziger Hoffnung. GL
The “Schwarze Pumpe“ gas combine in the immediate aſtermath of the fall of the Berlin Wall, as recorded in this recently rediscovered testimony of a community threatened by insecurity and unemployment. Encounters in a community shaped by industry, which soon will cease to be. Amongst the junk shops and job centres that play host to conversations about reduced working hours, freedom, rent increase, early retirement and emigration to the west. a sense of defiant hope remains. GL
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FestivalKatalog // Heimat | Domownja INDUSTRIE – ANFANG UND ENDE // INDUSTRY – RISE AND FALL
UNTER ANDEREM SCHWARZE PUMPE UNTER ANDEREM SCHWARZE PUMPE AMONG OTHER THINGS SCHWARZE PUMPE Jürgen Thierlein Deutsche Demokratische Republik | German Democratic Republic 1955
Jürgen Thierlein – geboren 1929 in Nowawes, Deutschland. Jürgen Thierlein – born 1929 in Nowawes, Germany.
Filme / Movies PILOTEN, PROPELLER UND TURBINEN (1958, short, doc) SCHNELLER ALS DER SCHALL (1958, short, doc) GEISTERSTUNDE (1962, short, doc) BUMMI ALS ZEITUNGSMACHER (1963/1964, short)
Format / Format 35mm, s/w / b/w, 18 min Drehbuch / Script Erich Legler, Kurt Eifert Kamera / Photography Rudi Müller Ton / Sound Gerhard Gartenbach Schnitt / Editing Christel Wolfrum Produzent / Producer Richard Seiler Produktion / Production DEFA-Studio für populärwissenschaftliche Filme Kontakt / Contact Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen Potsdamer Straße 2 10785 Berlin Germany Tel.: +49.30.30.09 030 info@deutsche-kinemathek.de www.deutsche-kinemathek.de
Voller Pathos und agitatorischem Eifer wird geschildert, wie „einer der Riesen des zweiten Fünahrplans“ entsteht. Vom Aufreißen der Erde, der Umleitung von Flüssen bis zur Umsiedlung von Dörfern – der Film lässt keinen Zweifel daran, dass die Industrialisierung der Lausitz dem Fortschritt der Menschheit dient, atmet aber authentisch den Aufbruchsgeist der Zeit. GL
Depiction of the emergence of a “giant of the second five-year plan” – full of pathos and fomenting zeal. From digging up the soil to redirecting rivers and relocating villages – the film leaves no doubt that the industrialisation of Lusatia serves humanity’s progress and portrays the spirit of optimism characteristic of the time. GL
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FestivalKatalog // Heimat | Domownja HEIMAT OUTSIDE LAUSITZ: KOHLE // HEIMAT OUTSIDE LAUSITZ: COAL
TOTES LAND ToTES LAND GHOSTS Benjamin Pfohl Deutschland | Germany 2014
Benjamin Pfohl – geboren 1985 in Köln. Nach dem Abitur arbeitete er bei diversen Werbe-, Kino-, und Fernsehproduktionen in den Bereichen Regie und Produktion. Er studierte an der HFF München und führte gleichzeitig Regie. Seit 2012 studiert er Spielfilmregie und arbeitet als freier Autor. Benjamin Pfohl – born 1985 in Cologne, Germany. After finishing school, he worked for numerous commercial-, cinema- and television productions in the field of direction and production. He has been studying at the University of Television and Film Munich and has been working as an author.
Filme / Movies MUNICH BOHÈME (2009, short) DIE EINSAMKEIT DES JÄGERS (2011, short) AMAZIGH GEISTERLAND (2013, short, doc)
Endzeit. Im Rheinischen Braunkohlerevier trotzt eine junge Frau mit ihrer Mutter der Umsiedlung. Wie in einem Western müssen sich die zwei einsamen Heldinnen gegen den anrückenden Feind – den Unterhändler des Konzerns, behaupten. Charlotte, die zunächst aufgeben wollte, wechselt die Seiten, und es kommt zum dramatischen Showdown … GL
The end. In the strip mining region of North RhineWestphalia a young woman and her mother defy resettlement. Just like in a Western the two lone heroes must stand up against the advancing enemy, in this case the spokesman of a major energy company. Charlotte initially intended to capitulate, she has a change of heart however, changes sides and the scene is set for a dramatic showdown … GL
Format / Format DCP, Farbe / colour, 30 min Drehbuch / Script Benjamin Pfohl Kamera / Photography Tim Kuhn Ton / Sound Andreas Goldbrunner, Dennis Beckmann Schnitt / Editing Valesca Peters Musik / Music Markus Dicklhuber Darsteller / Cast Daniela Schulz, André M. Hennicke, Saskia Vester, Vita Tepel, Axel Häfner Produzent / Producer Simon Amberger, Korbinian Dufter, Rafael Parente Produktion / Production NEUESUPER GmbH & Co. KG Co-Produktion / Co-Production Zuendel Film, Hochschule für Film und Fernsehen München Kontakt / Contact NEUESUPER GmbH & Co. KG Kyreinstraße 2 81371 Munich Germany Tel.: +49.89.125.03.82 90 a.pfohl@neuesuper.de www.neuesuper.de
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FestivalKatalog // Heimat | Domownja HEIMAT OUTSIDE LAUSITZ: KOHLE // HEIMAT OUTSIDE LAUSITZ: COAL
ŽENY SHR FRAUEN DES NoRDBÖHMISCHEN BRAUNKoHLEREVIERS COAL IN THE SOUL Martin Dušek, Ondřej Provazník Tschechische Republik | Czech Republic 2010
Martin Dušek – geboren 1978 in Česká Lípa, Tschechoslowakei (Tschechische Republik). Er studierte Fernsehjournalismus an der Karlsuniversität in Prag sowie Dokumentarfilm an der FAMU. Zudem arbeitet er als Autor für Zeitschriften und macht Fernsehreportagen und Dokumentarfilme. Martin Dušek – born 1978 in Česká Lípa, Czechoslovakia (Czech Republic). He studied TV journalism at Charles University in Prague, and documentary filmmaking at FAMU. He worked as a senior staff writer for journals; made television reports and documentaries.
Filme / Movies ODSTŘEL (2002, short, doc) DOKUMENTÁLOVÉ (2005, short) POUSTEVNA, DAS IST PARADIES! (2007, doc) PARTA ANALOG (2013, doc)
Das Städtchen Horní Jiřetín steht dem Tagebau im Weg. Zwei Frauen kämpfen auf verschiedenen Seiten der Barrikade: Pressesprecherin des Bergbau-Unternehmens die eine, betroffene Einwohnerin die andere. Die Grube bestimmt beider Leben, aber während die eine in ihr „diese wundervollen Maschinen“ bewundert, hört die andere im Geräusch der Bagger das „Klagen der Erde“. Beide Protagonistinnen sind sich im Grunde sehr nahe: mit dem Bergbau aufgewachsen, gebildet, selbstbewusst und mit ähnlichen Interessen. Indem der Film beiden Seiten Raum gibt und keine diskreditiert, verdeutlicht er nachdrücklich den Riss, der nicht nur durch Nordböhmen geht, sondern auch Familien teilt. GL
Ondřej Provazník – geboren 1978 in Prag, Tschechoslowakei (Tschechische Republik). Er studierte Journalismus an der Karlsuniversität sowie Drehbuch und Programmierung an der FAMU. Neben seiner Autorentätigkeit, dreht er Beiträge für Fernsehprogramme. Zurzeit arbeitet er freiberuflich als Regisseur und Drehbuchschreiber. Ondřej Provazník – born 1978 in Prague, Czechoslovakia (Czech Republic). He studied journalism at Charles University in Prague, and screenwriting and programming at FAMU. He is an author; and he has directed television programmes. He has been working as a freelance director and screenwriter.
Filme / Movies PROFESIONÁLNÍ VOJÁK (2000, short,doc) DNESKA NE (2007, short) POUSTEVNA, DAS IST PARADIES! (2007, doc) KAMERA–AKCE–BROUMOV (2015, short)
The provincial town of Horní Jiřetín represents an obstacle to the expansion of the coal mining industry. Two women find themselves on opposing sides of the barricades: one is the spokeswoman of a mining company, the other a local eco-activist. Both women are affected by the coal-mine, yet whilst one of them admires the wonderful machines, the other hears our planet’s laments in the overwhelming hum that emanates from the mining excavators. In principle the two protagonists have a lot in common; shaped by a childhood spent in a mining community, they’re welleducated and share similar interests. By giving both parties the opportunity to make their views heard, the film highlights the chasm that not only divides northern Bohemia, but also individual families. GL
Format / Format DigiBe, Farbe / colour, 58 min Drehbuch / Script Martin Dušek, Ondřej Provazník Kamera / Photography Tomáš Nováček Ton / Sound Michal Gábor, Igor Pokorný, Roman Sečkař Schnitt / Editing Josef Krajbich Darsteller / Cast Hana Krejčová, Libena Novotná Produzent / Producer Pavel Plešák Produktion / Production Česká televize Kontakt / Contact Česká televize Jitka Prochazková Kravčí hory 140 70 Prague Czech Republic Tel.: +420.2.6113.74 38 jitka.prochazkova@ceskatelevize.cz www.ceskatelevize.cz
FestivalKatalog // Heimat | Domownja JOHANNES HEMPEL – DER SORBISCHE VATER DES PUPPENFILMS // JOHANNES HEMPEL – THE SORBIAN FATHER OF PUPPET FILM
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Vater der Puppen: der sorbische Trickfilmregisseur Johannes Hempel The Puppetfather: Sorbian Animated Film Director Johannes Hempel
Der erste Puppentrickfilm der DDR – nie wirklich aufgeführt – war 1950/51 ein sorbisches Märchen: VOM WOLF UND DER FÜCHSIN. Der 1917 in Bautzen geborene Johannes Hempel, der sorbische Wurzeln hatte, drehte ihn, nach einer Ausbildung an der Dresdner Kunstakademie, der Arbeit als Bühnenmaler und Szenenbildner sowie als Filmarchitekt, für das sorbische Volksbildungsamt. Wenig später beauſtragte ihn die DEFA, die Voraussetzungen für eine eigene Puppenfilmproduktion zu schaffen. 1955 wurde er einer der Gründer des später in Dresden beheimateten DEFA-Studios für Trickfilme, nachdem er sich besonders um die Ausbildung künstlerischen und technischen Personals verdient gemacht hatte. Seine Position innerhalb des Studios war nicht unumstritten, vertrat er doch die Ansicht, dass der Puppentrickfilm ein „kleiner Bruder des Spielfilms“ sei. Gerade in den Anfangsjahren gestaltete er seine Puppen eher naturalistisch, statt (wie sein Kollege Kurt Weiler) metaphorisch zu überhöhen. Nachdem er mehrfach wegen mangelnder „Parteilichkeit“ in seinen, oſt auf Märchenstoffen beruhenden Filmen kritisiert worden war (und deshalb, wie er später zu Protokoll gab, von der Teilnahme an internationalen Festivals ausgeschlossen worden sei), spitzte sich mit DIE SELTSAME
HISTORIA VON DEN SCHILTBÜRGERN/THE PECULIAR TALE OF THE GOTHAMITES (1961) die Lage zu: Man vermisste in der Geschichte von den dämlichen Ratsherren wiederum „Standpunkt und Aussage“, zudem hatten die aufwändige Produktion und ständige Interventionen zu horrenden Planschulden geführt. Den Bruch mit der DEFA brachte schließlich ZWEI LIEDER/TWO SONGS (1963), der selbst in der heute vorliegenden, stark verstümmelten Form noch als politisch mutiges und künstlerisch reifes Werk überzeugt. Nachdem Johannes Hempel sich jahrzehntelang freiberuflich hauptsächlich mit einer eigenen Filmproduktion für Wirtschaſts- und Industriefilm durchgeschlagen hatte, konnte er erst 1989–1992 mit ALS ES NOCH WASSERMÄNNER GAB wieder einen Film bei der DEFA verwirklichen: erneut ein sorbischer Filmstoff. 1998 starb Johannes Hempel in Dresden. GL
The GDR’s first ever animated puppet film, which was in fact never actually screened, was a Sorbian fairy tale produced in 1950/51 entitled VOM WOLF UND DER FÜCHSIN. Produced by Johannes Hempel, a Bautzen-born animator with Sorbian roots who studied at the Dresden Academy of Fine Arts and later went on to work as a background artist and set designer, the film was commissioned by the State Committee for the Sorbian People’s Education. Soon aſterwards Hempel was charged by the state-owned DEFA film studio with laying the framework for a follow-up production; his outstanding services in training the necessary artistic and technical personnel saw him given the opportunity to co-found the Dresden-based DEFA Studio for Animated Film, which was formally opened in 1955. Hempel’s position within the studio was at times the cause of controversy due to his opinion that puppet animation represented “feature-film’s little brother”. In the studio’s early years his puppets were rather naturalistic, as opposed to the models of colleagues such as Kurt Weiler, whose puppets tended to be more metaphorical. Having already been warned several times due a perceived lack of loyalty to the party line in his fairy tale-based works (as a result of which he was furthermore banned from taking part in international film festivals, as he would later claim), the situation came to a head with the release of DIE SELTSAME HISTORIA VON
DEN SCHILTBÜRGERN/THE PECULIAR TALE OF THE GOTHAMITES (1961), which was said to be lacking in a “position”, and that it didn’t contain the desired “message”, not to mention the fact that constant interventions and amendments had led to a cost overrun of 100,000 East German marks. The director’s riſt with DEFA was complete with the release of ZWEI LIEDER/TWO SONGS (1963), a strikingly mature and politically courageous work, even in the incomplete form in which it remains today. Aſter a decade-long absence, during which he was forced to make ends meet with the production of films for the industrial sector, Johannes Hempel returned to DEFA, and the film adaptation of Sorbian fairy tales, in the late eighties; over the period 1989–92 he worked on ALS ES NOCH WASSERMÄNNER GAB, which was to be his last production. Johannes Hempel passed away in Dresden in 1998. GL
Johannes Hempel – geboren 1917 in Bautzen, gestorben 1998. Absolvierte eine Ausbildung an der Dresdner Kunstakademie und arbeitete als Bühnenmaler und Szenenbildner. 1955 war er einer der Gründer des späteren DEFA-Studios für Trickfilme. 1963 beendete die DEFA die Zusammenarbeit und er arbeitete anschließend als Freiberufler. Johannes Hempel – born 1917 in Bautzen, Germany, died 1998. He studied at the Dresden Academy of Fine Arts and later went on to work as a background artist and set designer, In 1955, the state-owned DEFA film studio gave him the opportunity to cofound the Dresden-based DEFA Studio for Animated Film. His rift with DEFA was complete in 1963, after which he was forced to make ends meet with the production of films for the industrial sector.
Filme / Movies FRAU HOLLE (1953, anim) TILL EULENSPIEGEL ALS TÜRMER (1955) SPUK IM ATELIER (1956, anim) FIPS DER STÖRENFRIED (1957, anim) ALS ES NOCH WASSERMÄNNER GAB (1991, anim)
FestivalKatalog // Heimat | Domownja JOHANNES HEMPEL – DER SORBISCHE VATER DES PUPPENFILMS // JOHANNES HEMPEL – THE SORBIAN FATHER OF PUPPET FILM
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DIE SELTSAME HISTORIA VON DEN SCHILTBÜRGERN DIE SELTSAME HISToRIA VoN DEN SCHILTBÜRGERN THE PECULIAR TALE OF THE GOTHAMITES Johannes Hempel Deutsche Demokratische Republik | German Democratic Republic 1961
Ein Haus ohne Fenster, viereckige Räder und Purzelbäume bergauf – die opulente, opernhaſte PuppenInszenierung der alten Geschichte von den Schiltbürgern führte seinerzeit bei der DEFA zum Eklat. Der Film war das erste Großprojekt des DEFA-Trickfilmstudios, in Spielfilmlänge, Cinemascope und 4-Kanal-Magnetton. Obwohl die Puppen noch etwas schwerfällig wirken, erstaunen aus heutiger Sicht die aufwändige, eigens von Wolfgang Hohensee komponierte Musik und die choreographierten Puppenbewegungen. Das Hohelied auf die Dummheit wurde von manchen Partei-Oberen als Affront verstanden, für den Regisseur läutet dieser Film das Ende der Arbeit bei der DEFA ein. Eine absolute Rarität! GL
A house without windows, quadrangular wheels and uphill somersaults; this opulent, theatrical puppet production based on the legend of the Schildbürger was once the cause of great controversy for the DEFA film studio. The film was in fact the first major animation undertaken by the DEFA Studio for Animated Film, the result being a feature-length work that made use of CinemaScope and quadraphonic sound. Although the puppets might appear somewhat clumsy to today’s audiences, the elaborately composed music and choreographed movements of the puppets represent remarkable achievements by anyone’s standards. This tribute to a people’s foolish ingenuity was perceived as an affront by party officials, as a consequence of which the director was never again to work for DEFA. A real rarity! GL
Format / Format Hdfile, Farbe / colour, 73 min Drehbuch / Script Evelyn Matschke Kamera / Photography Werner Kohlert, Wolfgang Schiebel Musik / Music Wolfgang Hohensee Produzent / Producer DEFA-Studio für Trickfilme Produktion / Production DEFA-Studio für Trickfilme Kontakt / Contact Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen Potsdamer Straße 2 10785 Berlin Germany Tel.: +49.30.30.09 030 info@deutsche-kinemathek.de www.deutsche-kinemathek.de
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ZWEI LIEDER ZWEI LIEDER TWO SONGS Johannes Hempel, Werner Krauße Deutsche Demokratische Republik | German Democratic Republic 1963
Format / Format DCP, Farbe / colour, 10 min Kamera / Photography Wolfgang Schibeel Schnitt / Editing Gerti Grunner Musik / Music Heinz Vogt Produktion / Production DEFA-Studio für Trickfilme Kontakt / Contact Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen Potsdamer Straße 2 10785 Berlin Germany Tel.: +49.30.30.09 030 info@deutsche-kinemathek.de www.deutsche-kinemathek.de
Eine Absage an Lobpreisungen der Herrschenden nach einem Text des Lyrikers Rainer Kunze. Zur Entstehungszeit zensiert. Dennoch bildet der fein gearbeitete und immer noch sehenswerte Film über den chinesischen Dichter Lo den künstlerischen Höhepunkt im Schaffen Johannes Hempels und zugleich den Schlusspunkt, denn aufgrund der eindeutigen Aussage wurde er von der DEFA suspendiert. GL
This refusal to praise the powers-that-be, which drew inspiration from the work of lyricist Rainer Kunze, was strongly censored. All the same this subtly-constructed film on the Chinese poet Lo represented the artistic peak and, at the same time, the swansong of Johannes Hempel’s career, as this unambiguous political statement saw him suspended from DEFA. GL
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FestivalKatalog // Heimat | Domownja HEIMAT OUTSIDE LAUSITZ: MINDERHEITEN // HEIMAT OUTSIDE LAUSITZ: MINORITIES
SUMÉ – MUMISITSINERUP NIPPA SUMÉ – THE SoUND oF A REVoLUTIoN SUMÉ – THE SOUND OF A REVOLUTION Inuk Silis Høegh Grönland, Dänemark, Norwegen | Greenland, Denmark, Norway 2014
Inuk Silis Høegh – geboren 1972 in Qaqortoq, Grönland. Er studierte Film- und Fernsehproduktion in Bristol, Großbritannien, und schloss sein Masterstudium an der Königlich Dänischen Kunstakademie ab. Seit den 1990ern produziert und führt bei einer Vielzahl von Kurz-, Werbe- und Dokumentarfilmen und Musikvideos Regie. Zudem ist er Künstler und stellt regelmäßig aus. Inuk Silis Høegh – born 1972 in Qaqortoq, Greenland. He studied film & TV production in Bristol, Great Britain, and graduated from the Royal Danish School of Visual Arts in 2010. Since the 1990s he has produced and directed numerous short films, music videos, documentaries and commercials. He also works as an artist.
Filme / Movies SINILLUARIT (1999, short) PÅ FREMMED IS (2000, short, doc) ESKIMO WEEKEND (2001, short) I SAMME BÅD (2002, short, doc) TARRARSORNERIT (2005, short, doc)
In den 1970er Jahren gründeten junge Grönländer die Rockband Sumé, die mit Songs in ihrer Muttersprache bald die Charts stürmte. Nach jahrhundertelanger Marginalisierung wurden sie der Soundtrack einer nationalen Unabhängigkeitsbewegung. In poetischen Texten kündete Sumé vom Verschwinden grönländischer Dörfer und damit einer ganzen Kultur. Krachende Beats und ein charismatischer Sänger erreichten, dass die Botschaſt gehört wurde und sich ein grönländisches Selbstbewusstsein bildete. Schnörkellos, mit viel Archivmaterial und Interviews mit den Beteiligten von damals, erzählt der Künstler Inuk Silis Høegh eine Geschichte voller Schwung und Spaß, die Mut macht und daran erinnert, dass mit einer Sprache mehr verschwindet als nur ein paar Wörter. GL
In the nineteen-seventies a handful of young Greenlanders formed the rock group Sumé, which was soon afterwards to storm the local charts with songs written in the island's native tongue. Aſter centuries of marginalisation of the island's native culture, the band became the avant-garde of a movement for national independence. Sumé's poetic lyrics spoke not only of the disappearance of Greenlandic villages, but also of the imminent extinction of an entire culture. Crashing beats and a charismatic lead-man managed to get the message across, laying the groundwork for a national consciousness. Making use of archive material and interviews with contemporary witnesses, artist Inuk Silis Høegh tells a no-frills tale full of spirit and encouragement that furthermore reminds us that the disappearance of a language means much more than the loss of mere words. GL
Format / Format DCP, Farbe / colour, 73 min Drehbuch / Script Inuk Silis Høegh Kamera / Photography Henrik Bohn Ipsen Ton / Sound Jon McBirnie Schnitt / Editing Per K. Kirkegaard Musik / Music Per Berthelsen, Malik Høegh Darsteller / Cast Erno Aronsen, Per Berthelsen, Hjalmar Dahl, Per Danker, Hans Fleischer, Lise Hegelund, Malik Høegh, Isak Kleist, Kuupik Kleist, Emil Larsen, Arkaluk Lynge, Aviâja E. Lynge, Sakiu Nielsen, Eigil Petersen, Tida Ravn, Karsten Sommer Produzent / Producer Emile Hertling Péronard Produktion / Production Anorak Film Co-Produktion / Co-Production Bullitt Film and Jabfilm Kontakt / Contact DR Sales Kim Christiansen Emil Holms Kanal 20 0999 Copenhagen Denmark Tel.: +45.35.20.22 99 kimc@dr.dk www.dr.dk/Salg/DRsales/index
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FestivalKatalog // Heimat | Domownja FC ENERGIE – AUF UND AB // FC ENERGIE – UP AND DOWN
IM OSTEN GEHT DIE SONNE AUF – LEBEN MIT DEM FC ENERGIE COTTBUS IM oSTEN GEHT DIE SoNNE AUF – LEBEN MIT DEM FC ENERGIE CoTTBUS THE SUN RISES IN THE EAST Wolfgang Ettlich Deutschland | Germany 2001
Wolfgang Ettlich – geboren 1947 in Berlin. Nach einer Post-Lehre studierte er Kommunikationswissenschaft und Politologie in München. Seit 1976 betreibt er gemeinsam mit einem Jugendfreund eine Kleinkunstbühne in München und gründete 1985 eine Produktionsfirma. Zudem arbeitete er beim Bayerischen Rundfunk. Wolfgang Ettlich – born 1947 in Berlin, Germany. After an apprenticeship at the German Post office, he studied communica-tions and political science in Munich. Since 1976 he has run a cabaret in Munich together with a friend and founded a production company in 1985. In addition, he worked for the Bavarian Broadcasting.
Filme / Movies IRGENDWIE POWER MACHEN - 15 JAHRE IM LEBEN DES OLIVER N. (1994, doc) KAPITALISMUS MACHT SPASS – BERLIN FRIEDRICHSTRASSE (1996, doc) WIR MACHEN WEITER – DIE SCHÜTZES. EINLEBEN IN DEUTSCHLAND 1989 – 1999 (1999, doc) IM WESTEN GING DIE SONNE AUF - KLEINE GESCHICHTEN VON KOHLE UND FUSSBALL (2002, doc) DAS HOTEL BISS (2012, doc)
Durch Kampf zum Sieg – Cottbus im Jahr 2000, der FC Energie kämpſt um den Klassenerhalt. Mit dem Blick des Fremden erkundet der Regisseur, was Erstligafußball in einer Stadt bedeutet, deren regionale Industrie gerade abgewickelt wurde. Eine Saison lang begleitet der Film die Kicker Moussa Latundji und Franklin Bittencourt – beide Ausländer in einem als rechtsextrem beschriebenen Umfeld; Trainer Eduard Geyer – ein standhaſter Ostdeutscher; die Laubenpieper vom „Flotten Wuchs“; Inge aus der „Sandower Bierstube“ und ihre Stammkunden; Fleischermeister Jende und die Jungs vor „Violas Kiosk“ in Schmellwitz. Bei einer Arbeitslosenrate von 20 Prozent wirtschaſtlich längst dritte Liga, ringt die Region um Würde. Ein facettenreiches Zeitbild. GL
Cottbus back in the year 2000, and local football club Energie are caught up in a relegation battle. With an outsider’s perspective the director explores what topflight football means to a city still dealing with the consequences of de-industrialisation. The film accompanies two players, Moussa Latundji and Franklin Bittencourt, both foreigners in surroundings said to be plagued by right-wing extremism, manager Eduard Geyer, a group of local allotment holders, barmaid Inge and her motley crew of locals, master butcher Jende and last but not least the regulars at Viola’s Kiosk in the pre-fabricated housing development of Schmellwitz. A region that, with an unemployment rate of approximately twenty percent, economically-speaking already long belonged in the lower leagues, in a struggle for dignity, as portrayed by this multifaceted snapshot of a chapter from our recent past. GL
Format / Format DigiBe, Farbe / colour, 90 min Kamera / Photography Hans-Albrecht Lusznat Ton / Sound Zoltan Ravasz Schnitt / Editing Marianne Aschenbrenner Produzent / Producer Wolfgang Ettlich, MGS Filmproduktion Produktion / Production Wolfgang Ettlich MGS Filmproduktion Co-Produktion / Co-Production Bayerisches Fernsehen Kontakt / Contact MGS Filmproduktion Georgenstraße 121 80797 Munich Germany Tel.: +49.89.123.64 65 info@wolfgang-ettlich.de www.ettlich-film.de
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FestivalKatalog // Heimat | Domownja FC ENERGIE – AUF UND AB // FC ENERGIE – UP AND DOWN
VEHEMENT COTTBUS – DIE FC ENERGIE-DOKU VEHEMENT CoTTBUS – DIE FC ENERGIE-DoKU VEHEMENT COTTBUS – THE FC ENERGIE-DOCUMENTARY Stefan Göbel Deutschland | Germany 2015 Welturaufführung | World premiere
Stefan Göbel – geboren 1988 in Cottbus. Von 2009 bis 2013 studierte er an der Kunstakademie in Breda, Niederlande, Audio-visuelle Medien mit den Schwerpunkten Regie, Kamera und Schnitt. Seitdem ist er als freischaffender Redakteur und Videojournalist beim rbb an verschiedenen Produktionen beteiligt und schauspielert. Stefan Göbel – born 1988 in Cottbus, Germany. From 2009 and 2013 he studied audio-visual material (majoring in directing, photography and editing) at the Academy of Art in Breda, the Netherlands. Since his return to Cottbus in 2013, he has worked as a freelance editor and video journalist at rbb broadcasting, and furthermore works as an actor.
Filme / Movies MAFIOSO (2002, short, anim) KRABAT (2007, short) HEROOIN HOER (2010, short) PŚED ŹURJAMI (2013, short) JUGENDARBEIT KANN DAS (2015, short)
Der FC Energie – mit Tränen und Schweiß soll es endlich wieder aufwärts gehen. VEHEMENT COTTBUS – DIE FC ENERGIE-DOKU begleitet Fans, Spieler und Mitarbeiter des FC Energie Cottbus während der Zeit des drohenden Abstiegs aus der 2. Bundesliga. Lokalmatador Stefan Göbel entwirſt ein mosaikartiges Stimmungsbild zwischen Hoffnung und Resignation, fängt Atmosphäre ein und befragt Spieler und Fans. „Niemals aufgeben“ ist deren Motto, und auch der Film bleibt selbst in der Niederlage voller Energie. GL
With nothing but sweat and tears Energie Cottbus is to finally turn the corner and win back the club’s place amongst the German footballing elite. VEHEMENT COTTBUS – THE FC ENERGIE-DOCUMENTARY accompanies the club’s fans, players and staff during a season spent in the relegation zone. With relegation to the third division looming in the background, director Stefan Göbel paints a multifaceted portrait of a club caught between a sense of hope and resignation. In an attempt to capture and portray the atmosphere of the time he speaks to players and fans, all of whom refuse to give up; the resultant film likewise remains optimistic in defeat. GL
Format / Format Blu-ray, Farbe / colour, 30 min Drehbuch / Script Stefan Göbel Kamera / Photography Stefan Göbel Ton / Sound Stefan Göbel Schnitt / Editing Stefan Göbel Musik / Music Christian Regel, Tobias Wünsche Darsteller / Cast Benjamin Hanschke, Wolfgang Kaul, Sven Michel, Fanol Perdedaj, Thorsten Mattuschka, Ducki und Krischi Produzent / Producer Stefan Göbel Produktion / Production Stefan Göbel Kontakt / Contact Stefan Göbel Erich-Weinert-Straße 1b 03046 Cottbus Germany Tel.: +49.157.352.586 68 stefan_goebel@live.de
FestivalKatalog // Nationale Hits/National Hits
DJEČACI IZ ULICE MARKSA I ENGELSA DIE JUNGS DER MARX- UND ENGELS-STRASSE THE KIDS FROM MARX AND ENGELS STREET GHOUL GHoUL GHOUL KURMANJAN DATKA KURMANJAN DATKA KURMANJAN DATKA – QUEEN OF THE MOUNTAINS NULLPUNKT NULLPUNKT ZERO POINT SŁUŹBY SPECJALNE GEHEIME KRIEGE SECRET WARS
Nationale Hits
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FestivalKatalog // Nationale Hits/National Hits
Nationale Hits National Hits
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egelmäßig gelingt es Produktionen aus den ehemaligen sozialistischen Ländern, sich in den Kino-Charts in ihrer Heimat gegen internationale Box Office-Hits durchzusetzen. Über die Grenzen ihrer Produktionsländer hinaus werden diese Filme nur selten bekannt – internationale Filmfestivals beschränken ihr Scouting in der Regel auf Arthauskino. Dabei rühren auch kommerzielle Produktionen gerne in offenen Wunden, spielen den Marktwert von politikkritischen Sujets auf der einen und von patriotischen Botschaſten auf der anderen Seite pointiert aus. So reicht das diesjährige Spektrum in den Nationalen Hits von dem polnischen Thriller SŁUŹBY SPECJALNE/SECRET WARS, der auf durchaus realen Machtkampfszenarien im innersten Innern des Geheimdienst-Apparates beruht, über den tschechischen Horrorfilm GHOUL – eine „Blair Witch Project“-Variante in der ukrainischen Provinz; und das jugo-nostalgisch gewürzte Kriminal-Sozialdrama DJEČACI IZ ULICE MARKSA I ENGELSA/THE KIDS FROM MARX AND ENGELS STREET bis zu dem kirgisischen KURMANJAN DATKA. Das Nationalepos über die Kurmanjan Datka, die sich in jungen Jahren aus einer Zwangsehe befreite und später unter russischer Besetzung mit diplomatischem Geschick die kirgisischen Stämme einte, wurde mit einem 1,5-Mio-Dollar-Budget produziert. Das Projekt, an dessen Drehbuch der Kulturminister Kirgisistans mitschrieb, fällt durch beiläufige Kommentare zum Missbrauch der Scharia und Zwangsehe auf und stilisiert eine Frau zur Nationalheldin, nach der in Kirgisistan gar Frauenkomitees benannt wurden. Ästhetisch steht der bildstarke Historienfilm am entgegengesetzten Ende der Bandbreite des aktuellen kirgisischen Filmschaffens zu dem persönlich geprägten Arthausfilm SUTAK/HEAVENLY NOMADIC, der dieses Jahr im Wettbewerb Spielfilm läuſt. Zwischen Adventure, Horror, regionalem Superstar-Aufgebot und patriotischem Pathos ist das kommerzielle Kino Osteuropas also weiterhin für einige stilistische und inhaltliche Unvorhersehbarkeiten gut – und spielt damit ein unerwartet hohes Überraschungspotential aus. BB
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roductions from the former socialist states of Eastern Europe and Central Asia have long proven themselves to be more than capable of competing domestically with international box office hits. Making it onto foreign cinema screens is a hurdle the majority of these success stories are unable to overcome however, with the majority of international film festivals scouting mainly for art house productions. Saying that, these commercial productions have been known to touch upon topics that society as a whole has yet to fully digest, thus speaking of the market value of both politically-critical subject matter as well as works that appeal to patriotic sensitivities. In this spirit the spectrum of works on show at this year’s National Hits programme section ranges from the Polish thriller SŁUŹBY SPECJALNE/SECRET WARS, which touches upon very real power struggles within the country’s secret service to a take on the Blair Witch Project set in the Ukrainian countryside in the form of Czech horror film GHOUL. We also feature the Yugo-nostalgic sociodrama DJEČACI IZ ULICE MARKSA I ENGELSA/THE KIDS FROM MARX AND ENGELS STREET and the Kyrgyz KURMANJAN DATKA. The national epic Kurmanjan Datka, the tale of a young woman who broke with tradition by escaping forced marriage and later used her diplomatic skills to unite various Kyrgyz tribes then under Russian rule, was produced at an estimated cost of $1.5 million. The project, part-scripted by Kyrgyzstan’s Minister of Culture, catches the eye with its passing comments on violations of shari'ah law and the institution of forced marriage and idolises a woman aſter whom national committees are named in modern day Kyrgyzstan. From an aesthetic perspective this visually-impressive historical film stands in stark contrast to the highly personalised art house film SUTAK/HEAVENLY NOMADIC, which is to feature in this year’s Feature Film Competition. With its sense of adventure, horror, wealth of regional acting talent and patriotic pathos Eastern Europe’s cinema scene remains a reliable source of surprise in terms of both style and subject matter, thus speaking of its unexpectedly rich potential to surprise. BB
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FestivalKatalog // Nationale Hits/National Hits
DJEČACI IZ ULICE MARKSA I ENGELSA DIE JUNGS DER MARX- UND ENGELS-STRASSE THE KIDS FROM MARX AND ENGELS STREET Nikola Vukčević Montenegro | Montenegro 2014 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Nikola Vukčević – geboren 1974 in Titograd (heute Podgorica), Jugoslawien (Montenegro). Er studierte Film- und Theaterregie an der Kunsthochschule Novi Sad und graduierte 2001. Gleichzeitig machte er sich als Produzent selbstständig. Er ist Mitglied der Montenegrinischen Akademie der Wissenschaften und Künste (CANU) und Professor an der Fakultät für Dramaturgie in Cetinje. Nikola Vukčević – born 1974 in Titograd (today Podgorica), Yugoslavia (Montenegro). He studied film and theatre directing at the Academy of Arts Novi Sad where he graduated from in 2001. He has been an independent producer, member of the Film Board of Montenegrin Academy of Sciences and Arts (CANU), and professor at the National Faculty of Dramatic in Cetinje.
Filme / Movies POGLED SA AJFELOVOG TORNJA (2005)
Eine Nacht im Leben zweier Brüder: Der ältere, Stanko (30), will den Tod seines Vaters rächen und der jüngere, Vojo (16), will endlich mit seiner Freundin schlafen. Doch keiner der beiden ist seiner Aufgabe wirklich gewachsen. Die Geschichte entfaltet sich über einen Zeitraum von siebzehn Jahren. Sie erzählt vom Erwachsenwerden und von Wahrheit und Vertrauen im Kontext einer sich rapide wandelnden Großstadt im Herzen des Balkans. Metaphorisch erfahren wir so nicht nur etwas über die Hauptfiguren und die Stadt, in der sie leben, sondern auch über das allgemeine Leben in Montenegro, welches den Übergang von einer sozialistischen Teilrepublik Jugoslawiens zu einem souveränen kapitalistischen Staat gerade hinter sich hat. MV
A night in the life of two brothers: Stanko (30) wants to take revenge for the death of his father, whilst the younger Vojo (16) dreams of finally sleeping with his girlfriend. Neither of the two is really up to the task however. The plot evolves over a period of seventeen years, telling a tale of coming-of-age, truth and trust to the backdrop of a rapidly growing metropolis in the heart of the Balkans. Metaphorically speaking we learn not only of the protagonists and the city they live in but also of life as a whole in Montenegro, a country in which the transition from constituent Socialist Republic of Yugoslavia to sovereign capitalist state remains fresh in the memory. MV
Format / Format DCP, Farbe / colour, 96 min Drehbuch / Script Milica Piletić, Nikola Vukčević Kamera / Photography Dimitrije Joković Ton / Sound Igor Vujović, Dario Domitrović, Dushan Maximovsky Schnitt / Editing Srđan Dido Stanojević Musik / Music Vladimir Moritz Ausstattung / Set Design Stanislav Nikicević Darsteller / Cast Momčilo Otašević, Goran Bogdan, Ana Sofrenović, Emir Hadžihafizbegović, Branka Stanić Produzent / Producer Nikola Vukčević Produktion / Production Galileo Production Co-Produktion / Co-Production Embrio Production Croatia Kontakt / Contact Galileo Production Nikola Vukčević Ilije Plamenca VI/16 Podgorica, Crna Gora Montenegro Tel.: +382.20.663 200 galileo01@t-com.me www.galileoproduction.com Preise / Awards Best Director, Best Camera – Montenegro International Film Festival 2014
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FestivalKatalog // Nationale Hits/National Hits
GHOUL GHoUL GHOUL Petr Jákl Tschechische Republik, Ukraine | Czech Republic, Ukraine 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Petr Jákl – geboren 1973 in Prag, Tschechoslowakei (Tschechische Republik). Er ist ehemaliger Judo-Champion und Schauspieler, u. a. in XXX (2002) und ALIEN VS. PREDATOR (2004). Sein Regiedebüt KAJÍNEK war ein Kassenschlager in der Tschechischen Republik. GHOUL ist seine zweite Regiearbeit. Zudem ist er Drehbuchschreiber und Produzent. Petr Jákl – born 1973 in Prague, Czechoslovakia (Czech Republic). He is a former professional judoka and actor, among others XXX (2002) and ALIEN VS. PREDATOR (2004). His debut feature film KAJÍNEK (2010) was a box office hit in in the Czech Republic. GHOUL is his second feature film. In addition he has been a screenwriter and producer.
Filme / Movies KAJÍNEK (2010, Cottbus 2010)
Vorsicht – tschechische Regisseure drehen nicht nur freundliche Komödien für die ganze Familie, Petr Jákl kann auch Horror. In bester Blair Witch-Tradition führt er uns in den Osten, in die Ukraine, auf die Spuren eines massenmörderischen Kannibalen. Wie in dem amerikanischen Vorbild erzählt der Regisseur pseudo-dokumentarisch und mit Handkamera: amerikanische Filmemacher kommen in die Ukraine, um dort einen Film über die große Hungersnot von 1933 zu drehen, bei der es zu Fällen von Kannibalismus kam. Hier nimmt auch die Geschichte von Andrej Tschikatilo ihren Anfang, der 1994 wegen Mordes und Kannibalismus in vielen Fällen hingerichtet wurde. Die Filmleute machen das Haus ausfindig, in dem Tschikatilos Geist spuken soll. In einer nächtlichen Séance rufen sie ihn versehentlich herbei... CF
The Czech film industry is capable of a lot more than good-natured comedies for the whole family, as proven by Petr Jákl's remarkable horror film GHOUL. Following in the footsteps of the Blair Witch Project the director takes us east, to the Ukraine, on the trail of a notorious serial killer and cannibal. As in its American prototype the director takes a pseudo-documentary approach, shooting in the found footage format: American filmmakers arrive in the Ukraine in order to start work on a film on the Holodomor of 1933, during which widespread cannibalism was documented. It is at this point that the story of Andrei Chikatilo, a notorious serial killer and cannibal who was executed for his crimes in 1994, comes into play. The film crew finds the house which is said to be haunted by Chikatilo’s spirit, and during a night séance inadvertently summon his spirit... CF
Format / Format DCP, Farbe / colour, 76 min Drehbuch / Script Petr Jákl, Petr Bok Kamera / Photography Jan Šuster Ton / Sound Martin Jílek Schnitt / Editing Matouš Outrata Musik / Music Karel Havlíček Darsteller / Cast Jennifer Armour, Alina Golovlyova, Jeremy Isabella, Paul S. Tracey, Inna Belikova, Vladimir Nevedrov Produzent / Producer Petr Jákl Produktion / Production J.B.J. Film Kontakt / Contact Expression Entertainment Daniel Bort 3341 Cahuenga Blvd West Los Angeles CA 90068 USA daniel@expressionent.com www.expressionent.com Preise / Awards Best Feature Film – Grossmann Fantastic Film and Wine Festival 2015
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FestivalKatalog // Nationale Hits/National Hits
KURMANJAN DATKA KURMANJAN DATKA KURMANJAN DATKA – QUEEN OF THE MOUNTAINS Sadyk Sher-Niyaz Kirgisistan | Kyrgyzstan 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Historisches Epos über die kirgisische Nationalheldin Kurmanjan Datka (1811–1907). Als ihr Ehemann die Stämme Kirgisiens vereinen will, fällt er einer Intrige zum Opfer. Sie setzt seinen Kampf fort. Dieser gut gemachte Historienfilm ist die teuerste und erfolgreichste kirgisische Produktion aller Zeiten. Das Epos umspannt eine Zeitspanne von 1816–1910 und erzählt von einer ungewöhnlichen Frau. Die willensstarke Kurmanjan widersetzt sich einer arrangierten Heirat ebenso wie den russischen Eroberern. Über 10.000 Leute wirkten bei der Entstehung des Nationalepos mit und das durch die Mitarbeit des kirgisischen Kulturministers am Drehbuch Schlagzeilen machte. JT
Sadyk Sher-Niyaz – geboren 1969 in Chon-Kapka, Sowjetunion (Kirgisistan). Zwischen 2007 und 2009 studierte er an der VKSR in Moskau. 2010 war er Minister für Kultur und Information in Kirgisistan und ist Mitglied des Verbandes kirgisischer Filmemacher. KURMANJAN DATKA ist sein Spielfilmdebüt. Sadyk Sher-Niyaz – born 1969 in Chon-Kapka, Soviet Union (Kyrgyzstan). From 2007–2009 he was a student at the Higher Courses for Scriptwriters and Directors (VKSR) in Moscow. In 2010, he was Minster of Culture and Information of Kyrgyzstan. He has been a member the Union of Cinematographers of Kyrgyzstan. KURMANJAN DATKA is his debut feature film.
A historical epic on the Kyrgyz national hero Kurmanjan Datka (1811–1907), who took up her husband’s struggle to unite the various Kyrgyz tribes. A remarkably well-produced historical film, this work represents the most expensive and successful production in the history of Kyrgyz film. The epic covers a period stretching from 1816–1910 and tells the tale of an unconventional woman; strong-willed Kurmanjan resists not only an arranged marriage, but also the Russian occupiers of her homeland. More than ten-thousand people contributed towards the production making the headlines due to the personal involvement to the film’s script by Kyrgyzstan's Minister of Culture. JT
Format / Format DCP, Farbe / colour, 136 min Drehbuch / Script Sadyk Sher-Niyaz, Bakytbek Turdubaev, Sultan Raev Kamera / Photography Murat Aliyev Ton / Sound Bakyt Niyazaliev Schnitt / Editing Eldiar Madakim Musik / Music Bakyt Alisherov, Murzali Zheenaliyev Ausstattung / Set Design Zhamal Kozhakmetov, Abylkasym Ismailov Darsteller / Cast Elina Abai Kyzy, Nazira Mambetova, Aziz Muradilaev, Zhamal Seydakmatova, Ashyr Chokubaev Produzent / Producer Zhyldyzkan Dzholdoshova, Sadyk Sher-Niyaz, Farkhad Bekmanbetov Produktion / Production Kyrgyzfilm Kontakt / Contact All Rights Entertainment Chantal Chauzy 12400 Ventura Blvd., #310 91604 Los Angeles USA Tel.: +1.310.855.34 49 cc@allrightsentertainment.com www.allrightsentertainment.com Preise / Awards Best Film, Best Actress, Best Screenplay, Best Supporting Actress – New York Eurasian Film Festival 2014
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FestivalKatalog // Nationale Hits/National Hits
NULLPUNKT NULLPUNKT ZERO POINT Mihkel Ulk Estland | Estonia 2014
Mihkel Ulk – geboren 1983 in Viljandi, Sowjetunion (Estland). Bis 2006 studierte er Film an der Universität Tallinn und schloss 2010 sein Regiestudium an der Baltic Film and Media School ab. Er führte bei zahlreichen Werbe- und Kurzfilmen sowie Dokumentationen und TV-Programmen Regie. NULLPUNKT ist sein Spielfilmdebüt. Mihkel Ulk – born 1983 in Viljandi, Sowviet Union (Estonia). In 2006, he graduated in film studies from Tallinn University and in 2010 in film directing from the Baltic Film and Media School. He has directed commercials, short films, documentaries and several TV programmes for Estonian Public Broadcasting. NULLPUNKT is his debut feature film.
Filme / Movies SÜDAMEASJAD (2007, short) PIHV (2009, short)
Johannes wird an einer Eliteschule in Tallinn angenommen. Eigentlich sollten sich ab jetzt die Dinge zum Besseren wenden, jedoch wird er schnell von seinen Mitschülern gemieden und gemobbt. Zudem muss er sich um seine psychisch kranke Mutter kümmern. Als die Spannungen ein unerträgliches Maß annehmen und er seinen persönlichen Nullpunkt erreicht, bleibt ihm keine andere Wahl, als extreme Maßnahmen zu ergreifen. Das Jugenddrama über einen in die Schieflage geratenen Jungen basiert auf dem Bestseller von Margus Karu und ist Mihkel Ulks Spielfilmdebüt und der erfolgreichste estnische Kassenschlager der letzten zehn Jahre. GS
Aſter getting into an elite school in Tallinn, Johannes’ life is supposed to go uphill, but instead, is takes a nasty turn and he finds himself bullied in every aspect of the life. In addition, he takes care of his mentally ill mother. When the tension reaches an unbearable extent and Johannes is at a zero point, there is no other way out, but to take drastic actions. The teenage drama about a troubled boy, based on the bestselling novel by Margus Karu, is the debut feature from the director Mihkel Ulk and the biggest Estonian box office over the last decade. GS
Format / Format DCP, Farbe / colour, 114 min Drehbuch / Script Margit Keerdo-Dawson Kamera / Photography Mihkel Soe Ton / Sound Ranno Tislar, Valter Jakovlev Schnitt / Editing Margo Siimon, Hendrik Mägar Musik / Music Janek Murd Ausstattung / Set Design Sirly Oder Darsteller / Cast Märt Pius, Epp Eespäev, Saara Kadak, Linda Kolde, Hendrik Kalmet Produzent / Producer Evelin Soosaar-Penttilä Produktion / Production Allfilm Kontakt / Contact Allfilm Triinu Keedus Saue 11 10612 Tallinn Estonia Tel.: +372.672.90 70 allfilm@allfilm.ee www.allfilm.ee
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FestivalKatalog // Nationale Hits/National Hits
SŁUŹBY SPECJALNE GEHEIME KRIEGE SECRET WARS Patryk Vega Polen | Poland 2015 Internationale Erstaufführung | International premiere
Präsentation des Film- und Theaterfestival KOZZI – MAKLAK – MACHALICA Zielona Góra 2015
Ein Militärgeheimdienst wird aufgelöst und gleich eine neue Einheit geformt. Hier bekommen Entlassene des Verfassungsschutzes wie Aleksandra, der Afghanistanveteran Janusz und Marian, Oberst der polnischen Staatssicherheit, eine neue Chance. Sie sind unbeugsame Spezialisten, die in Ungnade gefallen sind. Weiterhin der Staatsraison treu, lassen sie sich, trotz privater Rückschläge, atemlos in brutale Dienste einspannen, die sie mit Bravour ausführen. Sind Geheimdienstler aber wirklich gute Ritter im schwarzen Gewand und ihre Feinde korrupte Schweine, die die Komplotte der Staatswirtschaſt lenken? SŁUŹBY SPECJALNE ist einer der düstersten polnischen sozio-politischen Thriller der letzten Jahre. Eine Wucht aus messerscharfen Dialogen und präziser Schauspielkunst. JG
Patryk Vega – geboren 1977 in Warschau, Polen. Er studierte Soziologie am Collegium Civitas in Warschau. Sein Debütfilm PITBULL (2005) wurde mehrfach national und international ausgezeichnet. Er dreht Fernsehserien, schreibt Drehbücher und veröffentlichte 2015 seinen ersten Roman. Patryk Vega – born 1977 in Warsaw, Poland. He graduated in sociology from the Collegium Civitas in Warsaw. His debut feature film PITBULL (2005) was awarded nationally as well as internationally. He has directed TV series and is a screenwriter. In 2015, he published his first novel.
Filme / Movies PITBUL (2005) CIACHO (2010) HANS KLOSS. STAWKA WIĘKSZA NIŻ ŚMIERĆ (2012) LAST MINUTE (2013)
In the aſtermath of the dissolution of the military secret service a new unit is formed, where those no longer required by the Federal Office for the Protection of the Constitution, such as Afghanistan veteran Aleksandra and former secret police chief Marian, are given a second chance. They’re a group of unfaltering specialists who, though having fallen out of favour, remain committed to the national interest and allow themselves to be roped into the brutal world of organised crime without a moment’s hesitation. Are secret service agents really the good guys fighting corruption and exposing plots intended to undermine the state economy? SŁUŹBY SPECJALNE is arguably one of the most foreboding sociopolitical thrillers of recent years; a whirlwind of razorsharp dialogue and precise acting. JG
Format / Format Blu-ray, Farbe / colour, 105 min Drehbuch / Script Patryk Vega Kamera / Photography Mirosław Kuba Brożek Ton / Sound Tomasz Dukszta Schnitt / Editing Tomasz Ostrowski Musik / Music Łukasz Targosz Ausstattung / Set Design Dorota Sławecka Darsteller / Cast Janusz Chabior, Olga Bołądź, Wojciech Zieliński, Andrzej Grabowski Produzent / Producer Emil Stępień Produktion / Production Ent One Investments Kontakt / Contact TVP S.A. Aleksandra Kaźmieruk J. P. Woronicza 17 00-999 Warsaw Poland Tel.: +48.22.547 6621 aleksandra.kazmieruk@tvp.pl www.tvp.pl
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FestivalKatalog // Kinderfilm/Children’s Film
Kinderfilm Children’s CHERDACHOK DAS oBERSTÜBCHEN LITTLE ATTIC
PAMIĘTNIK FLORKI FLoRKAS TAGEBUCH FLORENTINE’S DIARY
DER PRINZ IM BÄRENFELL DER PRINZ IM BäRENFELL BEARSKIN
PAWO PAWo PAWO
KNIETZSCHE – DER KLEINSTE PHILOSOPH DER WELT KNIETZSCHE – DER KLEINSTE PHILoSoPH DER WELT KNIETZSCHE – THE WORLD’S SMALLEST PHILOSOPHER
SUPILINNA SALASELTS DIE GEHEIMNSJäGER VoN SUPILINN THE SECRET SOCIETY OF SOUPTOWN
MAMI FATALE MAMI FATALE MAMI FATALE
VILI, A VERÉB WILLI DER SPATZ WILLY THE SPARROW
MANCS MANCS PAW
ZŁOTE KROPLE DIE GoLDENEN TRoPFEN GOLDEN DROPS
Film
FestivalKatalog // Kinderfilm/Children’s Film
Kinderfilm Children’s Film
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er diesjährige Kinderfilm präsentiert insgesamt zehn Kurz- und Langfilmbeiträge aus fünf verschiedenen Ländern, unter denen neben einem Trickfilmklassiker hauptsächlich aktuelle Filmproduktionen zu verzeichnen sind. Der ungarische Animationsfilm VILI, A VERÉB/WILLI THE SPARROW (1988) beweist einmal mehr, dass ein (Rück-)Blick auf klassische Trickfilmproduktionen vielerlei Schätze zutage fördern kann. Dass es in unserem Nachbarland Polen viel zu entdecken gibt, zeigen nicht nur die Animationsserien PAMIĘTNIK FLORKI/FLORENTINE’S DIARY und MAMI FATALE, sondern auch der Animationsfilm ZŁOTE KROPLE/ GOLDEN DROPS. Alle drei erleben bei uns ihre deutsche Erstaufführung. Mit PAWO und CHERDACHOK/LITTLE ATTIC sind auch zwei Kurzfilmbeiträge im Kinderfilmprogramm vertreten. Gerade in der aktuellen gesellschaſtlichen Situation ist es wichtig, den guten Gedanken einen Wert beizumessen, was Maiia Fazulina in CHERDACHOK/ LITTLE ATTIC zum Ausdruck bringt. PAWO geht auf die Entwicklung individueller Stärken und Fähigkeiten ein, die sich vor allem im Umgang miteinander herausfiltern. Bei vielen der Filme spielt Zeit eine wichtige Rolle: Von der Frage, warum Kinder so viel Zeit haben und Erwachsene nicht; bis hin zur Tatsache, dass bei Abenteuern und schwierigen Aufgaben die Zeit immer ein wichtiger und nicht selten zu knapper Faktor ist. So haben die vier Freunde Mari, Olav, Anton und Sadu in dem estnisch-finnischen Abenteuerfilm SUPILINNA SALASELTS/THE SECRET SOCIETY OF SOUPTOWN nur 48 Stunden Zeit, um ihrer Stadt zu helfen. In ZŁOTE KROPLE/GOLDEN DROPS wird die knappe Zeit durch einen Kompass bestimmt und auch dem Prinzen Marius in DER PRINZ IM BÄRENFELL/BEARSKIN bleibt nicht viel Zeit, um sich aus seiner misslichen Lage zu befreien. Mit DER PRINZ IM BÄRENFELL/BEARSKIN können wir bereits zum fünſten Mal die Welturaufführung einer Märchenverfilmung des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) und des Saarländischen Rundfunk (SR) präsentieren. Die Verfilmung des Märchens von Hans Christian Andersen hat auch einen besonderen regionalen Bezug, da der Film zum Teil im Spreewald gedreht wurde. In unseren Vorfilmen – ebenfalls präsentiert vom rbb – zeigt der kleine Philosoph KNIETZSCHE seine ganz eigene Sicht auf komplexe Themen wie Toleranz, Mut, Zeit oder auch die Phantasie. AB
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his year’s Children’s Film programme presents a total of ten short and feature-length films from five different countries; alongside a cartoon classic the majority of the featured works are contemporary productions. The Hungarian animated film VILI, A VERÉB/WILLY THE SPARROW (1988) provides further proof of the fact that a look back at the archives of classic animated films can allow us to unearth many a gem. The fact that our neighbour Poland also has a lot to offer is reflected by the inclusion of three works; the animated series PAMIĘTNIK FLORKI/FLORENTINE’S DIARY and MAMI FATALE, as well as the animated film ZŁOTE KROPLE/GOLDEN DROPS, all three of which are to featureon German cinema screens for the first time at this year’s FilmFestival Cottbus. Two short films, PAWO and CHERDACHOK/LITTLE ATTIC, feature in this year's Children’s Film section: Given the prevailing social atmosphere it's important to distinguish what is right from what is wrong, as expressed by Maiia Fazulina in CHERDACHOK/LITTLE ATTIC, whilst PAWO takes a closer look at the cultivation of the strengths and skills that most notably come to the fore when we work together to achieve a common goal. Time plays a significant role in many of the featured works: from the question as to why children have so much time whereas adults don’t, to the fact that time is always a precious (and oſten insufficient) commodity when it comes to adventures and challenging expeditions. In this spirit the four friends Mari, Olav, Anton and Sadu only have 48 hours to save a city in the Estonian adventure film SUPILINNA SALASELTS/THE SECRET SOCIETY OF SOUPTOWN, whilst in ZŁOTE KROPLE/GOLDEN DROPS the protagonists are dependent for time on a compass and Prince Marius in DER PRINZ IM BÄRENFELL/BEARSKIN faces a fight against time to free himself from a difficult predicament. The screening of DER PRINZ IM BÄRENFELL/BEARSKIN will be the fiſth occasion that we at the FilmFestival Cottbus have provided the venue for a world première of a fairy tale film adaptation by BerlinBrandenburg Broadcasting (rbb) and Saarland Broadcasting (SR). The adaptation of this Hans Christian Andersen fairy tale furthermore has regional significance, in that parts of the film were shot in the Spreewald. Our supporting films, also presented by rbb, feature the young philosopher KNIETZSCHE and his unique view of complex issues such as tolerance, courage and the power of the imagination. AB
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CHERDACHOK DAS oBERSTÜBCHEN LITTLE ATTIC Maiia Fazulina Russland | Russia 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Der Animationsfilm basiert auf einer philosophischen Erzählung der 11-jährigen Schülerin Maiia Fazulina: Die Menschen haben seit ihrer Kindheit Gedanken. Aber Gedanken können unterschiedlich sein. Dabei ist es ist wichtig, den guten Gedanken einen Wert beizumessen. AB
Maiia Fazulina – geboren 2004. Sie ist Schülerin der „Stupeni“-Privatschule in Moskau und schreibt Märchen, Geschichten, Gedichte und Drehbücher für Zeichentrickfilme. Maiia Fazulina – born 2004. She attends the “Stupeni” private school in Moscow and writes fairy tales, stories, poems and scripts for cartoons.
Filme / Movies ZHIZN I SMERT SAVANNY (2013, short) YEAR-LONG MUSIC (2013, short, anim.) ASHIK-KERIB (2014, short, anim.) KUZYA-ROBINZON (2015, short, anim.)
The cartoon is based on a philosophical tale by elevenyear-old Maiia Faizulina. Conscious thought starts from childhood; our notions can differ however, and thus it’s important to know the value of a good thought when we see one. AB
Format / Format Hdfile, Farbe / colour, 4 min Drehbuch / Script Maiia Fazulina, Marina Fazulina Ton / Sound Maiia Fazulina Schnitt / Editing Egor Kuzmichev Musik / Music David Zager Ausstattung / Set Design Maria Bogush Produzent / Producer Marina Fazulina Produktion / Production MaMaOlya Kontakt / Contact MaMaOlya Marina Fazulina Flat 116, house 2 Przhevalskogo Street 119361 Moscow Russia Tel.: +7.926.330.28 14 fazulina_marina@mail.ru
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DER PRINZ IM BÄRENFELL DER PRINZ IM BäRENFELL BEARSKIN Bodo Fürneisen Deutschland | Germany 2015 Welturaufführung | World premiere
Bodo Fürneisen – geboren 1950 in Berlin. Er studierte Regie an der HFF „Konrad Wolf“ und war von 1977 bis 1991 zunächst als Regieassistent, dann als Regisseur und Autor im DDR-Fernsehen tätig. Seit 1991 ist er freiberuflich tätig und Professor für Schauspiel an der Filmuniversität Babelsberg „Konrad Wolf“. Bodo Fürneisen – born 1950 in Berlin. He studied directing at the Academy of Film and Television. Over the period 19771991 he started out as an assistant producer before going on to become a director and screenwriter for GDR television. Since 1991 he has done freelance work and also served as a professor in drama at the University of Film Babelsberg “Konrad Wolf”.
Filme / Movies DIE ENTDECKUNG (1978, TV) DIE GESCHICHTE VOM GOLDENEN TALER (1984, TV) DIE WEIHNACHTSGANS AUGUSTE (1988, TV) SCHEUSAL (1992, TV) ZWEI SEITEN DER LIEBE (2001, TV) FRAU HOLLE (2008, Cottbus 2011) JORINDE UND JORINGEL (2011, Cottbus 2011) KOMASAUFEN (2013, TV)
Prinz Marius interessiert sich nur für sich. Bei einem Ausritt gerät er in die Falle des Teufels. Dieser gibt ihm seine Freiheit zurück, wenn er bis zur nächsten Tag- und Nachtgleiche, in Gestalt eines Bären, eine Braut findet. Einmal mehr erlebt die Verfilmung eines Märchens unter Federführung des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) und des Saarländischen Rundfunk (SR) beim FilmFestival Cottbus seine Welturaufführung. In dieser Version des Märchens von Hans Christian Andersen tappt ein eitler Prinz in die Falle des Teufels und muss, um seine Freiheit zurückzuerlangen, in Gestalt eines furchteinflößenden Bären eine Frau finden. Nachdem sein eigener Vater ihn nicht erkennt, schleicht er sich auf einen Bauernhof und trifft dort auf die junge und schöne Elise. AB
The handsome yet vain Prince Marius falls into the clutches of the devil whilst out on a ride. There’s only one way to save his soul; before the next equinox he is to finally find himself a bride that he truly loves, and do so masked as a bear. Once again FilmFestival Cottbus provides the venue for a world premiere screening of a fairy tale film adaptation co-produced by Berlin-Brandenburg Broadcasting (rbb) and Saarland Broadcasting (SR). In this version of the well-known tale by Hans Christian Andersen a vain prince is trapped by the devil, who will release him only on the condition that he finds a bride masked as a terrifying bear. When his own father is unable to recognise him he sneaks onto a neigh- bouring farm where the beautiful Elise suspects his real identity. AB
Format / Format Blu-ray, Farbe / colour, 60 min Drehbuch / Script David Ungureit Kamera / Photography Guntram Franke Ton / Sound Raoul Grass Schnitt / Editing Matthias Behrens Musik / Music Rainer Oleak Ausstattung / Set Design Oliver Munck Darsteller / Cast Max Befort, Mira Elisa Goeres, Wilfried Hochholdinger, Miroslav Nemec, Nora Hickler, Christian Grashof, Guido Föhrweisser, Inga Busch Produzent / Producer Martin Hofmann Produktion / Production Askania Media GmbH Co-Produktion / Co-Production rbb, SR, ProSaar Medienproduktion GmbH Kontakt / Contact EuroVideo/Global Screen Michael Pettke Bavariafilmplatz 7 82031 Geiselgasteig Germany Tel.: +49.96.24.44 41 michael.pettke@eurovideo.de www.eurovideo.de
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KNIETZSCHE – DER KLEINSTE PHILOSOPH DER WELT KNIETZSCHE – DER KLEINSTE PHILoSoPH DER WELT KNIETZSCHE – THE WORLD’S SMALLEST PHILOSOPHER Anja van Kampen Deutschland | Germany 2014/2015
KNIETZSCHE UND DER UNTERSCHIED KNIETZSCHE AND THE DIFFERENCE Regie / Director Anja van Kampen Animation / Animation Mateus Heldwein 3 min
KNIETZSCHE UND DIE ANDEREN KNIETZSCHE AND THE OTHER
KNIETZSCHE UND DIE ZEIT KNIETZSCHE AND THE TIME Regie / Director Anja van Kampen Animation / Animation Mateus Heldwein 3 min
KNIETZSCHE UND DER MUT KNIETZSCHE AND COURAGE
Regie / Director Anja van Kampen Animation / Animation Fiete Müller 3 min
Regie / Director Anja van Kampen Animation / Animation Fiete Müller 3 min
KNIETZSCHE UND DIE TOLERANZ KNIETZSCHE AND TOLERANCE
KNIETZSCHE UND DIE PHANTASIE KNIETZSCHE AND IMAGINATION
Regie / Director Anja van Kampen Animation / Animation Mateus Heldwein 3 min
Die Welt ist vollgestopſt mit Rätseln und Fragen. Wer bestimmt eigentlich, was gerecht ist? Ist eine Lüge manchmal besser als die Wahrheit? Und wer ist „Ich“? Knietzsche, der kleinste Philosoph der Welt, denkt darüber nach. Als staunender Beobachter findet er „knietzschige“ Antworten auf tückische Fragen. Mal sind sie witzig, mal tröstlich, aber immer schlau und nie endgültig. Weil Knietzsches Blick auf die Dinge ungewöhnlich ist, eröffnet seine Weltsicht neue und erfrischende Perspektiven auf komplexe Themen. Ob Glück, Tod, Wahrheit, Angst oder Freundschaſt, Knietzsche weiß Bescheid, ohne es besser zu wissen. Das FilmFestival Cottbus zeigt sechs Episoden der Animationsserie, die von der vision X Film- und Fernsehproduktion GmbH im Auſtrag von WDR und rbb produziert wurde.
Regie / Director Anja van Kampen Animation / Animation Fiete Müller 3 min
The world is full of mysteries and unanswered questions. Who draws the line between just and unjust? Are there times when a lie is preferable to the truth? Who am “I”? Knietzsche, the world’s smallest philosopher, reflects on these questions. A curious observer, in response to tricky questions he always manages to find “Knietzschean” answers; sometimes these are amusing, at other times they’re reassuring, they always however are full of wisdom and open to interpretation. With his unusual cast of mind, his world outlook opens up new and innovative perspectives on complex issues. Whether death, truth, fear or friendship, Knietzsche always knows what to say without coming across as a know-itall. This year’s FilmFestival Cottbus features six episodes from this animated series, all produced by vision X Film- and Fernsehproduktion GmbH.
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Łukasz Kacprowicz – geboren 1973, Polen. Er ist Drehbuchund Storyboardschreiber, Zeichner und Zeichentrickanimateur. Zusammen mit Robert Jaszczurowski und den Regisseuren Łukasz Kacprowicz and Marcin Wasilewski gründete er im Jahr 2004 die Animations- und Produktionsfirma Grupa Smacznego.
MAMI FATALE MAMI FATALE MAMI FATALE Łukasz Kacprowicz, Marcin Wasilewski, Robert Jaszczurowski Polen | Poland 2012 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Mami Fatale lebt mit Ferkel und Hund auf dem Land und liebt gesundes Essen. Gemeinsam erleben sie viele Abenteuer; wie eine unfreiwillige Zeitreise in das Zeitalter der Dinosaurier oder die ungewöhnliche Begegnung mit einem Wal. AB
Łukasz Kacprowicz – born 1973, Poland. He is a screen- and storyboardwriter and animator as well as co-founder of the animation studio and production company Grupa Smacznego, which he founded in 2004 in cooperation with Robert Jaszczurowski and directors Łukasz Kacprowicz and Marcin Wasilewski.
Mami Fatale lives with Doggy and Piglet in the countryside and loves healthy food. Together they embark on crazy adventures like a time travel to primeval times or encountering a whale a slightly unusual way. AB
MAMI FATALE: MEGAPROSILLA MAMI FATALE: MEGAPIGZILLA MAMI FATALE: MEGAPIGZILLA Regie / Director Łukasz Kacprowicz, Marcin Wasilewski Drehbuch / Script Radek Smektała, Łukasz Kacprowicz Animation / Animation Robert Jaszczurowski Weil Ferkel den Apfel nicht essen darf, stopſt er sich mit Hamburgern voll und wird zum Riesenferkel. Because Piglet may not eat the apple, he throws himself at plenty of hamburgers and grows to become a giant piglet.
MAMI FATALE: KOŚĆ NIEZGODY MAMI FATALE: DER KNoCHEN DES ANSToSSES MAMI FATALE: BONE OF CONTENTION Regie / Director Łukasz Kacprowicz, Robert Jaszczurowski Drehbuch / Script Radek Smektała, Łukasz Kacprowicz Animation / Animation Robert Jaszczurowski Der Streit um einen Knochen katapultieren Ferkel, Hund und Mami Fatale in die Urzeit. Aſter a quarrel about a bone Piglet, Doggie and Mami Fatale are cast back to primeval times.
MAMI FATALE: POD FATALNĄ BANDERĄ MAMI FATALE: UNTER VERHäNGNISVoLLER FLAGGE MAMI FATALE: ON TASTIER TIDES Regie / Director Łukasz Kacprowicz, Marcin Wasilewski Drehbuch / Script Marcin Graj, Łukasz Kacprowicz Animation / Animation Robert Jaszczurowski Nach einem starken Regenguss landet Mami Fatal mitsamt Haus, Ferkel und Hund im Bauch eines Wals. Aſter a heavy storm, Mami Fatale gets stuck inside the belly of a whale along with the entire house, Piglet and Doggie.
Format / Format DCP, Farbe / colour, 10 min Produzent / Producer Włodzimierz Matuszewski Produktion / Production Studio Miniatur Filmowych Co-Produktion / Co-Production Grupa Smacznego, Filmograf Kontakt / Contact Planet Nemo Animation Frédéric Puech 18 rue Truffaut 75017 Paris France Tel.: +33.1.44.70.70 20 frederic@planetnemoanimation.com www.planetnemoanimation.com
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MANCS MANCS PAW Robert-Adrian Pejo Ungarn | Hungary 2015
Robert-Adrian Pejo – geboren 1964 in Arad, Rumänien. 1972 emigrierte seine Familie nach Österreich und mit 13 Jahren begann er Kurzfilme zu drehen. Nach einem Maschinenbaustudium in Bregenz studierte er Theater- und Medienwissenschaften in Wien. Sein Debüt LIPSTICK (1993) wurde als Bester Kinofilm mit dem Österreichischen Filmpreis ausgezeichnet. Robert-Adrian Pejo – born 1964 in Arad, Romania. In 1972, his family emigrated to Austria. He began to shoot short films at the age of thirteen. After graduating in mechanical engineering in Bregenz, he continued to study Theatre and Film science in Vienna. His debut LIPSTICK (1993) received the Austrian Film Award for ‘Best Feature Film’.
Filme / Movies LIPSTICK (1993) DALLAS PASHAMENDE (2005) UPSTAIRS (2009) DER KAMERAMÖRDER (2010)
Der ehemalige Hundetrainer und Mechaniker Zoli nimmt hinter dem Rücken seiner Frau den Welpen Mancs auf und bildet ihn zum Rettungshund aus. Mit Unterstützung von Freunden gründet Zoli neben seinem eigentlichen Job als Mechaniker das Spider Rescue Team, welches viele Rettungseinsätze hat. Der Film erzählt die fiktive Geschichte über Ungarns populären Rettungshund Mancs, der u. a. Berühmtheit bei der Rettung eines 3-jährigen Mädchens erlangte, das 1999 nach dem Erdbeben im türkischen İzmit 82 Stunden unter Trümmern begraben war. AB
Unbeknown to his pregnant wife the mechanic Zoli takes in a puppy and proceeds to train it as a rescue dog. Drawing upon his experience as a former dog trainer he later founds the Spider Rescue Team, which takes part in a number of successful yet daring rescue missions. The film tells a largely fictional tale based on the life of Hungary’s most famous rescue dog Mancs. The German shepherd dog hit the headlines when, back in 1999, it helped rescue a three-year-old girl who spent 82 hours underground in the aſtermath of the İzmit earthquake. AB
Format / Format DCP, Farbe / colour, 92 min Drehbuch / Script Katalin Szy, Robert Adrian Pejo Kamera / Photography Péter Szatmári Ton / Sound Gábor Balázs Schnitt / Editing Gergely Roszik Musik / Music Albert Márkos Ausstattung / Set Design Tamás Banovich Darsteller / Cast Zsolt Trill, Tamás Keresztes, László Szacsvay, Orsolya Holecskó, József Szarva, Erzsi Pásztor, Oszkár Nyári, Orsolya Török-Illyés Produzent / Producer László Kántor Produktion / Production Új Budapest Filmstúdió Co-Produktion / Co-Production TV2 Kontakt / Contact Hungarian National Film Fund Klaudia Androsovits Róna utca 174 1145 Budapest Hungary Tel.: +36.1.46.11 351 klaudia.androsovits@filmalap.hu www.mnf.hu Preise / Awards Hauptpreis – Internationales Film Festival Schlingel 2015
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Janusz Martyn – ist polnischer Zeichentrickanimateur und Regisseur. Er wirkte als Zeichner an einer Vielzahl von Zeichentrickfilmen mit und führte Regie bei unterschiedlichen animierten Fernsehserien.
PAMIĘTNIK FLORKI FLoRKAS TAGEBUCH FLORENTINE’S DIARY Anna Wróblewska-Dzwoniarek, Janusz Martyn Polen | Poland 2014 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Die kleine Spitzmaus Florka hat ein Tagebuch geschenkt bekommen, in das sie ihre täglichen Erlebnisse und Erfahrungen schreibt; wie die Entdeckung ihres eigenen Sees, die Jagd nach Schätzen oder die Suche nach der Zeit. AB
Janusz Martyn – is a Polish animator and director. He has collaborated on a number of animated films and directed episodes of several TV series.
Filme / Movies KOCIA WIELKANOC (1997, short, anim) GDZIE JEST NOWY ROK? (2006, short, anim) PODRÓŻE NA BURZOWEJ CHMURZE (2008, short, anim) STRACH NA WRÓBLE (2010, short, anim)
The little shrew Florka receives a diary as a present, in which she writes down all little things happening to her, like discovering an own lake, the chase aſter treasures and a quest of the time. AB
PAMIĘTNIK FLORKI: JEZIORKO FLoRKAS TAGEBUCH: DER SEE FLORENTINE´S DIARY: THE LAKE Regie / Director Anna Wróblewska-Dzwoniarek Drehbuch / Script Roksana Jędrzejewska-Wróbel Kamera / Photography Anna Wróblewska-Dzwoniarek Animation / Animation Anna Wróblewska-Dzwoniarek, Jolanta Dudzińska, Dorota Cieśla, Piotr Rogowski Florka entdeckt nach einem Regenguss einen See. Doch dann verschwindet er. Ihr Vater erklärt ihr, warum. Florka discovers a lake aſter a rainstorm. But it disappears. Her father explains why.
PAMIĘTNIK FLORKI: SKARBY FLoRKAS TAGEBUCH: SCHäTZE FLORENTINE'S DIARY: TREASURES Regie / Director Anna Wróblewska-Dzwoniarek Drehbuch / Script Roksana Jędrzejewska-Wróbel Kamera / Photography Anna Wróblewska-Dzwoniarek Animation / Animation Anna Wróblewska-Dzwoniarek, Jolanta Dudzińska, Dorota Cieśla, Piotr Rogowski Florka lernt, dass neben Gold und Diamanten auch persönliche Erinnerungen Schätze sein können. Florka finds out that besides gold and diamonds personal memories can be treasures, too.
PAMIĘTNIK FLORKI: CZAS FLoRKAS TAGEBUCH: DIE ZEIT FLORENTINE´S DIARY: THE TIME Regie / Director Janusz Martyn Drehbuch / Script Roksana Jędrzejewska-Wróbel Kamera / Photography Janusz Martyn Animation / Animation Janusz Martyn, Piotr Rogowski Florka wundert sich, warum ihre Eltern immer so wenig Zeit haben und sie so viel. Florkas is wondering why her parents always have too little time when she has so much.
Format / Format Blu-ray, Farbe / colour, 11 min Produzent / Producer Jadwiga Wendorff Produktion / Production Anima-Pol Co-Produktion / Co-Production Planet Nemo Animation, National Audiovisual Institute, Studio Miniatur Filmowych Kontakt / Contact Anima-Pol Oskar Wendorff Łąkowa 29 90-554 Łódź Poland Tel.: +48.661.97 05 oskar@animapol.pl www.animapol.pl
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PAWO PAWo PAWO Antje Heyn Deutschland | Germany 2015
Antje Heyn – geboren 1979 in Bergen auf Rügen. Sie ist Zeichtrickregisseurin und Illustratorin. Sie betreibt das Protoplanet Studio in Berlin und unterrichtet Animation an verschiedenen Kunstakademien. Antje Heyn – born 1979 in Bergen auf Rügen, Germany. She is an animation director and illustrator. She runs the Protoplanet Studio in Berlin, and teaches animation at several art academies.
Filme / Movies LUMO (2010, short, anim.)
Eine Spielzeugfigur trifft auf sonderbare Weggefährten und entdeckt dabei ihre eigenen Fähigkeiten. Pawo ist tibetisch und bedeutet „tapfer sein“. Im Zuge der Begegnungen mit eigentümlichen Wesen in einer sonderbaren Welt, wird sich eine Spielzeugfigur schrittweise ihrer Stärken bewusst. Ein Film über den Mut, dem Leben ohne Angst und mit Vertrauen entgegenzutreten. AB
A little toy figure encounters peculiar companions and discovers her own abilities. Pawo is Tibetan for “being brave”. In the course of encountering peculiar creatures in a curious world, a little toy figure becomes gradually aware of her strength. A film about the courage to face life without fear but full of trust. AB
Format / Format DCP, s/w / BW, 8 min Drehbuch / Script Antje Heyn Animation/ Animation Alexander Isert, Antje Heyn, Caroline Hamann Ton / Sound Peter Sandmann Schnitt / Editing Antje Heyn Musik / Music Peer Kleinschmidt, Steve Klingelhöfer Produzent / Producer Antje Heyn Produktion / Production Protoplanet Studio Kontakt / Contact KurzFilmAgentur Hamburg e. V. Stine Wangler, Anna Leimbrinck Friedensallee 7 22765 Hamburg Germany Tel.: +49.403.910.63 28 sales@shortfilm.com www.shortfilm.com
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SUPILINNA SALASELTS DIE GEHEIMNSJäGER VoN SUPILINN THE SECRET SOCIETY OF SOUPTOWN Margus Paju Estland, Finnland | Estonia, Finland 2015
Margus Paju – geboren 1983. Er studierte Regie an der Baltic Film and Media School, Tallinn und ist Regisseur bei NAFTA-Films, für die er bei Kurzfilme, Dokumentationen, TV-Serien und Werbespots Regie führt. Zudem schreibt er für estnische Kulturmagazine Drehbücher, Rezensionen und Artikel über Filmgeschichte. Margus Paju – born 1983. He graduated in film directing from the Baltic Film and Media School. He is an in-house director in NAFTA Films and has directed short films, scientific documen- taries, TV series and commercials. Besides he writes scripts, film reviews and articles about film history for several Estonian culture magazines.
Filme / Movies TEISPOOL VIHMA (2004, short) KONKURSS (2006, short) HARGNEVATE TEEDE AED (short, 2007) PIMENDUS (2009, short) AUSAD VÄRVID (2009, short) KAASTUNDEAVALDUS (2012, short)
Mari und ihre Freunde lösen gerne Rätsel, die sich ihr Großvater ausdenkt. Als ihre Stadt vergiſtet wird und sich alle Erwachsenen wie Kinder benehmen, ist ihr Spürsinn gefragt. Sie haben 48 Stunden Zeit, um ein Heilmittel zu finden. Supilinn, das ist ein Stadtteil von Tartu. Hier leben die vier Freunde Mari, Olav, Sadu und Anton. Sie gehen gern auf Schnitzeljagd, die Maris Großvater entwirſt. Als das Grundwasser von Supilinn vergiſtet wird und sich alle Erwachsenen wie Kinder benehmen, beginnt ihr erstes großes Abenteuer. Sie müssen innerhalb von zwei Tagen das Gegenmittel finden. Ein Abenteuerfilm mit hohem Produktionswert, der in Estland mit 17.000 Besuchern am ersten Wochenende erfolgreich startete. AB
Mari and her friends love solving the treasure hunts that her grandfather sends them on. When the town is poisoned and adults around them start behaving like children, the friends’ powers of deduction prove much in demand; they have 48 hours to find an antidote. The four friends Mari, Olav, Sadu and Anton live in Supilinn, a district of Tartu. There they regularly go on scavenger hunts organised by Mari’s grandfather, and the skills they pick up in the process prove invaluable when the town’s water supply is poisoned. They have two days to find a remedy. An adventure film with high production value which enjoyed a successful introduction to Estonian cinema screens, attracting 17,000 viewers on the weekend of its release. AB
Format / Format DCP, Farbe / colour, 105 min Drehbuch / Script Mihkel Ulman, Christian Gamst Miller-Harris Kamera / Photography Meelis Veeremets Ton / Sound Matis Rei, Tarvo Schmeimann Schnitt / Editing Harri Ylönen, Marion Koppel Musik / Music Liina Kullerkupp Ausstattung / Set Design Jaagup Roomet, Kaisa Mäkinen Darsteller / Cast Olivia Viikant, Arabella Antons, Karl Jakob Vibur, Hugo Soosaar, Evelin Võigemast, Ott Aardam, Tiit Lilleorg Produzent / Producer Diana Mikita, Esko Rips Produktion / Production Nafta Films Co-Produktion / Co-Production Solar Films Kontakt / Contact Beta Film GmbH Claudia Schmitt Grünwalder Weg 282 82041 Oberhaching/Munich Germany Tel.: +49.896.734.69 825 claudia.schmitt@betafilm.com www.betafilm.com Preise / Awards Lichtenauer Publikumspreis – Internationales Film Festival Schlingel 2015
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VILI, A VERÉB WILLI DER SPATZ WILLY THE SPARROW József Gémes Ungarn | Hungary 1988
József Gémes – geboren 1939 in Budapest, Ungarn; gestorben 2013. Er war Zeichentrickkünstler, Regisseur und Drehbuchautor. Zwischen 1961 und 1966 studierte er Angewandte Kunst und war ab 1965 Zeichner bei Pannonia Film Studio. Seine Filme erhielten Auszeichnungen u. a. bei Film Festivals in Chicago und Krakau. József Gémes – born 1939 in Budapest, Hungary, died in 2013. He was an animated cartoon artist, director and screenwriter. Between 1961 and 1966 he studied Applied Art and started as cartoon artist at Pannonia Film Studio in 1965. His films were awarded at several film festivals – Chicago and Krakow among others.
Filme / Movies KONCERTISSZIMO (1968, short, anim) HUGÓ, A VÍZILÓ (1976, anim) DALIÁS IDÖK (1984, anim) A HERCEGNŐ ÉS A KOBOLD (1991) VACAK, AZ ERDŐ HŐSE (1997, anim)
Weil der Frechdachs Willi zwei Spatzen ärgert, wird er von der Fee Verbena selbst in einen Spatzen verwandelt und muss sich fortan als solcher behaupten. Willi stellt sich krank, um sich vor einer Mathematikarbeit zu drücken. Als er vor seinem Fenster zwei Vögel sieht, versucht er sie mit einer Zwille abzuschießen. Verbena, die Fee der Spatzen, bemerkt es und verwandelt Willi zur Strafe. Von nun an muss er sich als Spatz durchschlagen, findet jedoch bald Unterstützung bei dem alten und wissbegierigen Spatzen Cibur. Der bringt ihm das Fliegen bei und möchte dafür das Lesen lernen. Willi lernt nicht nur, die Vögel zu schätzen, sondern sie auch liebzugewinnen. AB
Due to little rascal Willy’s insistence on annoying the local sparrows, fairy and guardian Verbena turns the boy himself into a sparrow; henceforth he has to hold his own in this new guise. Willy pretends to be ill in order to avoid maths class. On noticing two sparrows not far from his window he shoots at them with his slingshot. Verbena, the guardian of the sparrows, notices what's going on and, as a form of corrective punishment, proceeds to transform him into one of those birds. Forced to hold his own in this new guise, Willy receives support from the inquisitive sparrow Cibur, who teaches him to fly in exchange for reading lessons. In the process Willy comes not only to appreciate, but even to treasure his fellow creatures. AB
Format / Format DVD, Farbe / colour, 76 min Drehbuch / Script József Gémes, József Nepp Kamera / Photography Lossonczy Árpád, Nemes Erzsébet, Varga György Ton / Sound László Kiss, András Imre Nyerges, Béla Zsebényi Schnitt / Editing Magda Hap Musik / Music Pethő Zsolt Produzent / Producer István Sárosi Produktion / Production Pannónia Filmstúdió Kontakt / Contact Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen Potsdamer Straße 2 D 10785 Berlin Germany Tel.: +49.30.300.90 30 info@deutsche-kinemathek.de www.deutsche-kinemathek.de Preise / Awards Prize of the Audience – Kecskemet Animation Film Festival 1993
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ZŁOTE KROPLE DIE GoLDENEN TRoPFEN GOLDEN DROPS Daniel Zduńczyk, Marcin Męczkowski Polen | Poland 2015 Deutsche Erstaufführung | German premiere
Daniel Zduńczyk – polnischer Regisseur, Zeichentrickkünstler, Drehbuchautor und Produzent. 1995 gründete er die Grafikund Produktionsfirma Virtual Magic in Wrocław. Seit 1996 dreht er animierte Kurz- und Werbefilme. ZŁOTE KROPLE ist sein Spielfilmdebüt.
Marcin Męczkowski – geboren 1970, Polen. Er ist Regisseur und Produzent. Seit 1997 arbeitet er für ATM Grupa S.A. und VIRTUAL MAGIC. Er produzierte zahlreiche Fernsehserien. Seit 2007 produziert er auch Internet-Serien. ZŁOTE KROPLE ist sein Spielfilmdebüt.
Daniel Zduńczyk – Polish director, animator, screenwriter and producer. In 1995, he established the creative group Virtual Magic in Wrocław. In 1996, he started to make his first short animated films. ZŁOTE KROPLE is his debut animated feature film.
Marcin Męczkowski – born 1970, Poland. He is a director and producer. Since 1997, he has been associated with ATM Grupa S.A. and VIRTUAL MAGIC and has produced several television series. Back in 2007 he also started producing web series. ZŁOTE KROPLE is his debut animated feature film.
Filme / Movies STAR WARS PARODY (1997, short, anim) LECH; CZECH I RUS (2001, short, anim) KAJKO I KOKOSZ (2006, short, anim) ZAPAŁKA (2006, short, anim)
Die Geschwister Aneta und Adam sind sich selten einig. Als ihre Mutter erkrankt, sind sie entschlossen, ihr zu helfen. Mithilfe eines geheimnisvollen Kompasses reisen sie ins Mittelalter, um dort nach einem Heilmittel zu suchen. Auf der Suche nach einem heilenden Zaubermittel für ihre Mutter treffen Aneta und Adam in einem magischen Königreich auf intrigante Höflinge, einen habgierigen Piraten mit Vorliebe für Poesie, aber auch auf einen Waisenjungen, der zu einem treuen Freund der Geschwister werden soll. Der Film vereint die klassische Animationstechnik mit CGI 3D, einer dreidimensionalen Computergraphik, die realitätsnahe Landschaſtsbilder entstehen lässt. AB
Siblings Aneta and Adam agree that they need to do all they can to save their ill mother; with the help of a mysterious compass they thus set off on a journey back in time, to the Middle Ages, in order to find a remedy. Having arrived in a magical kingdom in order to find a remedy for their ill mother, Aneta and Adam encounter scheming courtiers, a treacherous pirate with a penchant for poetry, as well as an orphaned child with whom they develop a close friendship. The film combines classical hand-drawn animation with CGI 3D, a three-dimensional computer graphic which enables the production of natural-looking landscapes. AB
Filme / Movies SALOON GIER (2005, TV, short, anim.) KAJKO I KOKOSZ (2006, short, anim)
Format / Format Blu-ra, Farbe / colour, 90 min Drehbuch / Script Andrzej Surmacz, Daniel Zduńczyk, Marcin Męczkowski, Wioletta Pomorska-Yang Kamera / Photography Daniel Zduńczyk Ton / Sound Grzegorz Czachor, Bartosz Sroka, Sebastian Brański Schnitt / Editing Daniel Zduńczyk Musik / Music Sławomir Ruczkowski Ausstattung / Set Design Daniel Zduńczyk Darsteller / Cast Benjamin Lewandowski, Aleksandra Kowalicka, Cezary Pazura, Andrzej Grabowski, Maciej Stuhr Produzent / Producer Paweł Tobiasz, Daniel Zduńczyk Produktion / Production ATM Grupa & Virtual Magic Co-Produktion / Co-Production Polish Film Institute, Odra-Film Kontakt / Contact ATM Grupa & Virtual Magic Paweł Tobiasz Dwa Światy 1 55-040 Bielany Wrocławskie Poland Tel.: +48.71.776.47 00 pawel.tobiasz@atmgrupa.pl www.atmgrupa.pl Preise / Awards Best Animation – New Media Film Festival Los Angeles 2015 Best Feature Animation – Dada Saheb Phalke Film Festival 2015
FestivalKatalog // Cottbuser FIlmSchau/Cottbus FIlmshow
Cottbuser Filmschau Cottbus Filmshow
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FestivalKatalog // Cottbuser FIlmSchau/Cottbus FIlmshow
13. Cottbuser FilmSchau 13th Cottbus FilmShow
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eit 2003 veranstaltet das FilmFestival Cottbus jährlich in der Festivalwoche die Cottbuser FilmSchau. Trotz jährlich wechselndem Thema versteht sich die Film Schau von Beginn an als eine offene Leinwand für semiprofessionelle und experimentierfreudige Filmemacher. Damit bietet sie eine ganz besondere, individuelle Sicht auf die Stadt, die Region und ihre Bewohner. Bereits mit dem Startschuss erlebte die Cottbuser FilmSchau nicht nur eine erstaunliche Besucherresonanz, sondern ein ebenso überraschend hohes filmisches Niveau. Fast 300 Besucher strömten alljährlich in den Wintergarten des Restaurant Zelig, um das Schaffen der zumeist jungen Filmemacher zu beurteilen. Dieser positiven Entwicklung sowie der stetig steigenden Bedeutung wurde im Jahr 2007 mit der Verlegung der Cottbuser FilmSchau in das Filmtheater Weltspiegel Rechnung getragen. Eine zusätzliche Neuerung war die erstmalige Vergabe eines Hauptpreises durch eine unabhängige Jury. Um eine Tradition handelt es sich hingegen bei der Bewertung durch das Publikum, dessen Liebling seit 2005 neben einer Urkunde auch einen Preis sein Eigen nennen darf. Seit 2012 geht ein Förderpreis an einen Beitrag, der die in der Region beheimatete slawische Minderheit der Sorben/Wenden bzw. die Zweisprachigkeit in der Lausitz thematisiert. Inzwischen wurde auch die Länge der präsentierten Kurzfilme auf 15 Minuten begrenzt und das Thema eingeschränkt. Ebenso wurde in einem kurzen Regelwerk bestimmt, dass sich die Cottbuser FilmSchau ausschließlich an Filmemacher mit Wohnsitz in den Bundesländern Brandenburg und Berlin sowie aus der sächsischen Lausitz wendet.
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he Cottbus FilmShow has been a welcome addition to FilmFestival Cottbus since 2003. In line with the motto of “we show everything”, the Film Show provides an open screen for the presentation of work by semi-professional filmmakers interested in filmmaking and experimentation. The FilmShow offers a specific and individual perspective on the town and the surrounding region, together with the people who live there. The audience response proved astonishing from the outset, and likewise the high standard of the presentations. Year for year, some 300 visitors squeezed into the conservatory of Zelig restaurant and voted for their favourite presentation by mostly young filmmakers. In view of this reception and the increasing importance of the Cottbus FilmShow, the venue moved to Filmtheater Weltspiegel in 2007, which also saw the installation of an independent jury to award a Main Prize. The winner of the audience poll continues to receive the traditional certificate as well as, since 2005, the Audience Award. Since 2012 an advancement award honours one Film Show contribution which highlights the slavic minority of the Sorbs and/or the bilingualism in the Lusatia region, where the minority is native. Meanwhile there is a 15-minute time limit for any one presentation and a circumscription of the thematic range. Finally, one more restriction: the Cottbus FilmShow only accepts work by semi-professional filmmakers from the federal states of Brandenburg or Berlin as well as in the Saxon part of Lusatia.
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FestivalKatalog // Cottbuser FIlmSchau/Cottbus FIlmshow
# HEINZ # HEINZ Andreas Seidel, Martin Rattke Deutschland / Germany 2014, 2 min Heinz führt ein geruhsames Rentnerleben. Unverhofft wird er mit seinen unausgelebten Wünschen konfrontiert und droht daran zu verzweifeln. Heinz leads a sedate life. Out of the blue he is confronted with his unfulfilled desires, the unattainability of which threatens to drive him to despair.
ANGST IM GEPÄCK FEAR ON BOARD Anke Dreßler, Alexander Dreissig, Antje Oehler, Elisa Nobel, Maximillian Wuttge Deutschland / Germany 2015, 10 min Eine Dokumentation über drei Flüchtlinge, die über ihre Ängste und individuellen Erlebnisse sprechen. A documentary about three refugees who talk about their fears, and individual experiences.
BAJKA WÓDNIČCE BAJKA WÓDNIČCE Gemeinschaftsprojekt der Gruppe „Bajkarje“ Deutschland / Germany 2015, 6 min Wodnička, ein junges Mädchen des Wasservolkes, verliebt sich in einen Menschenjungen. Damit sie mit ihm zusammen sein kann, bittet sie die Zauberin des Wasserreiches um Hilfe. Wodnička, a young girl who belongs to an aquatic people, falls in love with a young human boy. In order to be with him, she asks the sorcerer for help.
BLIND DATE BLIND DATE Lara Kantor Deutschland / Germany 2015, 6 min Ein Mann wartet auf eine Verabredung, von der er nicht weiß, wie sie aussieht… A man awaits his date though he has no idea what she looks like…
DER TOD HAT SICH VERLIEBT THE DEATH HAS FALLEN IN LOVE Stefanie Bock Deutschland / Germany 2015, 4 min Depression ist eine Krankheit, bei der man sich mitunter von Leid verfolgt fühlt und sich im schlimmsten Fall, dem Tod näher fühlt als dem Leben. Depression is an illness due to which one might feel chased by sorrow, and sometimes even feel closer to death than life.
EENE EENY Freya Glomb Deutschland / Germany 2014, 5 min Den Managern Schmidt und Becker wird unterbreitet, dass die Abteilung verkleinert werden muss. Nur einer von ihnen kann bleiben. Es beginnt ein Abzählreim. The department where manager Schmidt and Becker work is to be downsized, as a result of which only one of them can stay. The countdown begins.
FLÄCHENFALL FLÄCHENFALL Anja Piniek, Charlen Christoph Deutschland / Germany 2013, 8 min Der Braunkohlebergbau bewegt riesige Landmassen, die tiefe Einschnitte bei Mensch und Natur hinterlassen. Lignite coal mining moves vast land masses, leaving behind deeply scarred landscapes and humans souls.
IKARUS ICARUS Maximilian Gonzales Deutschland / Germany 2015, 1 min Eine Animation über die Flugversuche Ikarus’. An animation about Icarus’ attempt to fly.
JENNY JENNY DER GESTOHLENE APFEL THE STOLEN APPLE Anja Guhlan Deutschland / Germany 2015, 3 min 1910: Die Marktfrau Wilhelmine Birnbaum, in Spremberg bekannt als Mutter Birnbaum, verkauſt täglich Äpfel und Birnen, als eines Tages ein Apfeldieb ihr einen Apfel stiehlt. 1910: Every day market trader Wilhelmine Birnbaum, known as Mother Birnbaum in Senſtenberg, sells apples and pears, when one day a thief tries to steal an apple.
Luisa Müller Deutschland / Germany 2015, 9 min Alle von Jennys Freundinnen hatten schon ihr erstes Mal und drängen sie, es ihnen nachzutun. Jenny trifft einen Jungen, den sie sogar dafür bezahlt… All of Jenny’s friends claim to have already lost their virginity, and pressure her to do the same. She meets a guy, whom she’s even willing to pay…
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FestivalKatalog // Cottbuser FIlmSchau/Cottbus FIlmshow
KINDER DER ERDE CHILDREN OF EARTH Ron Petraß Deutschland / Germany 2015, 5 min Ein junges Mädchen findet auf einem verlassenen Dachboden Zuflucht und beginnt die Geschichte ihrer Flucht zu zeichnen. A young girl hides in a deserted attic where she starts drawing the story of her flight.
ROTE HÖLLE RED HELL Filmworkshopteilnehmer/-innen des Menschenrechtszentrum Cottbus e. V. Deutschland / Germany 2015, 10 min Jugendliche erforschen im Cottbuser Menschenrechtszentrum die Haſtbedingungen politischer Gefangener in der DDR der 50er, 60er und 70er Jahre. In cooperation with the Cottbus-based Human Rights Centre young people explore the conditions of imprisonment of political prisoners in the GDR during the fiſties, sixties and seventies.
LOS GO Katrin Doerksen, Rick Schubert, Christian Schneider Deutschland / Germany 2015, 3 min Jeder muss Entscheidungen treffen, um seinen Lebensweg zu beschreiten. Doch welcher Weg führt zu einem selbst? Each of us has to choose his/her own path in life. Which path leads to self-discovery however?
MÄNNER DIE AUF HANDYS STARREN THE MEN WHO STARE AT MOBILES Kuesti Fraun Deutschland / Germany 2014, 4 min Kommunikation im Wandel der Zeit. Communication through the ages.
MĚR MĚR Anne-Kathrin Schöler-Rensch, Clemens Schiesko Deutschland / Germany 2015, 5 min Das Leben hält für jeden von uns in seinem Sein und seiner Vergänglichkeit den richtigen Zeitpunkt bereit. Wirklichkeiten gelten universell – für jeden Menschen, in jeder Sprache. Destiny dictates when each of us is to come into being and pass away. Reality is a universal condition that transcends the individual and differences of language.
MŁODOSERB. DIE ANSICHTEN DER JUGEND ZUR SORBISCHEN KULTUR MŁODOSERB. VIEWS OF YOUTH ON SORBIC CULTURE Leon Gröbner, Jens Herzberg Deutschland / Germany 2015, 6 min Einblick in das Sorbentum und die Ansichten der Jugend zu diesem. Insight into Sorbian culture and attitudes of young people towards this heritage.
ROCK’N’ROLL SUICIDE ROCK’N’ROLL SUICIDE Guillaume Bazan Deutschland / Germany 2015, 5 min Ein Mädchen läuſt mit einem Koffer durch Berlin. A girls walks through Berlin with a suitcase.
SCHLÜSSEL ZUR LEGENDE THE KEY TO THE LEGEND Vanessa Kim Steller, Alexander Lohse, Dominique Schunke, Philip Schneider Deutschland / Germany 2014, 9 min Ein jugendliches Pärchen findet beim Joggen einen Schlüssel zu einem unheimlichen Gebäude, welches vergangene Kriegsgeschichte lebendig werden lässt. While jogging, a young couple discovers a key which belongs to a eerie building, and brings alive past history of warfare.
SEELE OHNE SORGEN SOUL WITHOUT SORROW Atheer Adel Deutschland / Germany 2015, 6 min Einer steht allein am Strand und blickt von seiner Insel aus übers Meer. Da spülen die Wellen eine Flaschenpost an Land … A lonely soul stands on the coast of an island, and glances out across the sea when suddenly a message in a bottle washes up on the shore.
SELBSTZERSTÖRUNGSMECHANISMUS SELF-DESTRUCT MECHANISM Josephine Oleak Deutschland / Germany 2015, 7 min Früher Vormittag im Doppelbett: Der eifersüchtige Selbstdarsteller Karl-Heinz verliert seine Geduld und lädt den vermeintlichen Liebhaber seiner Freundin Lea zu einem Dreier ein. Early morning in a double bed: jealous, egocentric Karl-Heinz loses his patience and invites the alleged love of his girlfriend to take part in a ménage à trois.
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FestivalKatalog // Veranstaltungen/Events
connecting cottbus Veranstaltungen 2015 Festival Events 2015 Veranstaltungsorte Locations
Veranstaltungen EVENTS
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FestivalKatalog // Veranstaltungen/Events
connecting cottbus 2015 Koproduktionen im Herzen Europas Co-productions from the Heart of Europe Förderer | Funding partners Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH
Partner | Supporting partner Creative Europe Desk Berlin-Brandenburg
connecting cottbus 2015 5.–6. November 2015
Creative Europe/MEDIA Programme of the European Union Mitteldeutsche Medienförderung GmbH (MDM)
Maia Workshops
www.connecting-cottbus.de
Preissponsor | Award Sponsor The Post Republic GmbH
CineLink Sarajevo Moscow Business Square
Eurotape Service Medien GmbH
Meetings on the Bridge Istanbul
Producers Network
EAVE
B
MIDPOINT Odessa International Film Festival
ereits zum 17. Mal findet in diesem Jahr der internationale Koproduktionsmarkt connecting cottbus im Rahmen des FilmFestival Cottbus statt. Unter der neuen künstlerischen Leitung von Rebekka Garrido werden auch in diesem Jahr neue Spielfilmideen vorgestellt und Koproduktionen zwischen Ost- und Westeuropa angebahnt. Gerade in jüngster Zeit laufen viele der erstmalig in Cottbus gepitchten Filme erfolgreich auf internationalen Festivals und sind ein gutes Beispiel für die erfolgreiche Arbeit von connecting cottbus. Rebekka Garrido konnte in diesem Jahr gemeinsam mit einer gut besetzten Fachjury aus über 70 Projekteinreichungen auswählen. Insgesamt 10 Projekte, die auf der Suche nach Koproduktionspartnern sind, wurden zu einer Präsentation ihres Filmprojektes nach Cottbus eingeladen. Flankiert werden die Pitches von Podiumsdiskussionen und Workshops zu aktuellen Themen der europäischen Filmlandschaſt. Neben relevanten Informationen über Neuerungen in den nationalen und internationalen Filmförderungen werden Themen wie die Marktpräsenz des osteuropäischen Films und Marketing- und Finanzierungsstrategien tiefgehend erörtert. connecting cottbus lädt Jahr für Jahr etwa 140 wichtige Branchenvertreter – unter ihnen Filmproduzenten, Förderer, Financiers, Sales Agents und Verleiher, aus allen Teilen Europas nach Cottbus ein, um miteinander ins Gespräch zu kommen und sich über neueste Ideen und Trends internationaler Koproduktionen zu informieren. Die meisten der in Cottbus gepitchten Projekte wurden realisiert bzw. sind jetzt in Produktion – u. a. die Cannes Beiträge UN ETAJ MAI JOS/ONE FLOOR BELOW aus Rumänien (Regie: Radu Muntean, Cannes 2015), UNSER LETZTER SOMMER/SUMMER SOLSTICE (Regie: Michał Rogalski) sowie die diesjährigen Beiträge im Wettbewerb Spielfilm (FilmFestival Cottbus 2015) RODINNÝ FILM/FAMILY FILM (Regie: Olmo Omerzu, San Sebastian 2015), die kroatisch-slowenisch-serbische Koproduktion ZVIZDAN/THE HIGH SUN (Regie: Dalibor Matanić, Cannes 2015, Sarajevo 2015) und ŠIŠKA DELUXE/SISKA DELUXE (Regie: Jan Cvitkovič). Auch Senem Tüzens türkischer ANA YURDU/ MOTHERLAND (Venedig 2015, Warschau 2015), Aleksei Germans russischukrainisch-polnischer Berlinale Beitrag POD ELECTRICHESKIMI OBLAKAMI/UNDER ELECTRIC CLOUDS (Berlinale 2015), Gyula Nemes ZERO (Karlovy Vary 2015), der kosovarisch-deutsche TRI DRITARE DHE NJË VATJE/THREE WINDOWS AND A HANGING (Regie: Isa Qosja, Sarajevo 2014, FilmFestival Cottbus 2014) sowie der lettisch-griechisch-deutsche MODRIS (Regie: Juris Kursietis, San Sebastian 2014, FilmFestival Cottbus 2014) wurden erfolgreich in Cottbus gepitcht. Seinen deutschen Kinostart hatte im Sommer 2014 der kroatisch-serbische SVEĆENIKOVA DJECA/THE PRIEST’S CHILDREN (Regie: Vinko Brešan, deutscher Titel: GOTT VERHÜTE), der 2013 beim Filmfestival Cottbus den Preis zur Förderung des Verleihs eines Festivalfilms „Cottbus ins Kino“ gewann. DH
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his year the international co-production market connecting cottbus takes place for the seventeenth time within the framework of the FilmFestival Cottbus. Under the guidance of newly-appointed artistic director Rebekka Garrido, this year's connecting cottbus will provide a platform for the presentation of nine novel feature-film ideas, as well as the initiation of co-productions between eastern and western Europe. In recent times a number of the films first pitched in Cottbus have gone on to screen at international film festivals, providing evidence of connecting cottbus’ growing success and relevance. Ably assisted by an expert jury, Rebekka Garrido this year had a choice to make from over seventy submissions; a total of ten projects, all of them in search of co-production partners, have been invited to present their film projects in Cottbus. These project presentations are supplemented by podium discussions and workshops on current issues from the European film industry. Alongside relevant news on innovations in film funding on a national and international level, issues such as the market presence of east European cinema as well as marketing and finance strategies are also on the agenda. connecting cottbus brings together approximately 140 established industry guests, including film producers, promoters, financiers, sales agents and distributors from all over Europe, with the aim of encouraging an exchange of information on the latest ideas and trends from the international co-production market. The majority of the feature film projects pitched at connecting cottbus later go on to be put into practice, or are currently in the production phase. These number UN ETAJ MAI JOS/ONE FLOOR BELOW (directed by Radu Muntean; Cannes 2015), and UNSER LETZTER SOMMER/SUMMER SOLSTICE (Regie: Michał Rogalski) as well as this year’s FilmFestival Cottbus Feature Film Competition contributions such as RODINNÝ FILM/FAMILY FILM (Regie: Olmo Omerzu, San Sebastian 2015), the Croatian-Slovenian-Serbian co-production ZVIZDAN/THE HIGH SUN (Regie: Dalibor Matanić, Cannes 2015, Sarajevo 2015), and ŠIŠKA DELUXE/SISKA DELUXE (Regie: Jan Cvitkovič). Additional successful pitchings are among others Senem Tüzen’s ANA YURDU/ MOTHERLAND (Venice 2015), Aleksei German’s POD ELECTRICHESKIMI OBLAKAMI/UNDER ELECTRIC CLOUDS (Berlinale 2015), Gyula Nemes' ZERO (Karlovy Vary 2015), the Kosovo-German TRI DRITARE DHE NJË VATJE/THREE WINDOWS AND A HANGING (directed by Isa Qosja; Sarajevo 2014, FilmFestival Cottbus 2014), and MODRIS (directed by Juris Kursietis; San Sebastian 2014, FilmFestival Cottbus 2014). In addition, the Serbo-Croatian SVEĆENIKOVA DJECA/THE PRIEST’S CHILDREN, which was the recipient of the “From Cottbus to Cinema” distribution support award in 2013, celebrated its German release in the summer of 2014. DH
FestivalKatalog // Veranstaltungen/Events
Festival
Rahmen programm Supporting programme
Do 15.10. – So 22.11. | Rathaus Cottbus | Cottbus Municipal Building AUSSTELLUNG: CLOSE UP | EXHIBITION: CLOSE UP Thomas Goethe hatte sie fast alle vor der Kamera: Gäste und Filmemacher des FilmFestival Cottbus. Anlässlich des 25. Jubiläums zeigt der seit 1986 als Fotograf tätige Cottbuser in der Ausstellung CloseUp (engl., Großaufnahme) Schwarz-Weiß-Portraits zahlreicher Branchengrößen. Die seit 2009 entstandenen Aufnahmen lassen von den Herausforderungen nichts erahnen: enge Zeitpläne, das Miteinander unbekannt sein und Sprachbarrieren. Thomas Goethe sind authentische, lockere, persönliche Aufnahmen gelungen. Eben großartig und ganz nah dran. Thomas Goethe has captured them all on film; the guests and filmmakers present at the FilmFestival Cottbus. In this exhibition, entitled “Close Up”, the Cottbus-based photographer presents a collection of his black-and-white portraits on the occasion of the festival's 25th anniversary. These authentic, effortless images, which date back to 2009, give
bis So 8.11. | until Sun 8/11 | Wendisches Museum
no hint as to the tight schedules, state of unfamiliarity and language barriers faced by
AUSSTELLUNGEN: KARL VOUK + JAN BUCK,
photographer and his subjects alike.
SONDERAUSSTELLUNG
Eintritt frei | Admission is free of charge
EXHIBITION(S): KARL VOUK + JAN BUCK, SPECIAL EXHIBITION
Fr 30.10. – So 15.11. | Fri 30/10 – Sun 15/11 | Kunstmuseum Dieselkraſtwerk
Das Wendische Museum zeigt „Karl Vouk –Schwarzwasser/ Čornica, 2015“ – bestehend
Cottbus dkw. | Dieselkraſtwerk Art Museum dkw., Cottbus
aus Mixed-Media-Werken. Die zweite Sonderausstellung widmet sich den „Niederlausit-
AUSSTELLUNG: MOBILES KINO – ROMANA SCHMALISCH
zer Ansichten II/Dolnołužyske póglědy II“ des sorbischen Malers Jan Buck.
EXHIBITION: MOBILE CINEMA – ROMANA SCHMALISCH
Öffnungszeiten: Mi – Fr 10 – 17 Uhr, Sa/So 13 – 17 Uhr
Das Dieselkraſtwerk dkw. zeigt die Installation „Mobiles Kino“ der Künstlerin Romana
Weitere Informationen: www.wendisches-museum.de
Schmalisch in Verbindung mit Graphiken von Alexander Rodtschenko aus der Museums-
The Wendisches Museum (dedicated to the history of Slavic settlement in Lower Lusa-
sammlung. Das „Mobile Kino“ ist ein hybrides Objekt, das zwischen Stadtmodell, Kino
tia) hosts “Karl Vouk – Black Water/Čornica, 2015”, a mixed media exhibition project. A
und Plattenkamera changiert.
second special exhibition, entitled “Views of Lower Lusatia II/Dolnołužyske póglědy II”,
The Dieselkraſtwerk dkw. plays host to the “Mobile Cinema” installation. Created by ar-
is dedicated to the work of Sorbian painter Jan Buck.
tist Romana Schmalisch, the exhibition is complemented by drawings from Alexander
Opening hours: Mon–Fri 10:00 –17:00, Sat-Sun 13:00 – 17:00
Rodchenko from the museum's permanent collection. The “Mobile Cinema” is a hybrid
For further information visit: www.wendisches-museum.de (German/Sorbian)
instrument which unites a city model with film footage and a plate camera.
Fr 11.10. – Mi 25.11. | Fri 11/10 – Wed 25/11 | AtelierGalerie Wagner
Sa 31.10. | Sat 31/10 | 18 Uhr | 18:00 | Galerie Fango
AUSSTELLUNG: BILDHAUERKUNST BEIM FILMFESTIVAL SONJA ESCHE-
AUSSTELLUNG: GRAND HOTEL PRIZREN
FELD – SKULPTUREN UND COLLAGEN
EXHIBITION : GRAND HOTEL PRIZREN
FILMFESTIVAL SCULPTURE EXHIBITION “SONJA ESCHEFELD – SCULPTU-
Das [Zimmer 437] ist Bühne und Plattform für Kunst, Diskurs und Dokumentation. Zur
RES AND COLLAGE”
Eröffnung wird es vom Singersongwriter Niklas Bohnert bespielt. Hamze Bytyci wird
Sonja Eschefelds Lebendigkeit, ihre Offenheit und das direkt Zugreifende ihres Wesens
unter dem Titel „Guter Flüchtling/Böser Flüchtling” in einer Diskussion mit geladenen
prägen den Rhythmus ihre Atelierräume in Berlin-Weißensee. 2014 erhielt Sonja Esche-
Gästen brennende Aspekte von Flucht erörtern. Das [Zimmer 437] bleibt bis zum 8. De-
feld den Brandenburgischen Kunstpreis für Skulptur.
zember in der Galerie Fango eingerichtet.
Öffnungszeiten während der Festivalwoche: täglich 14 – 18 Uhr und nach telefonischer
Weitere Informationen: www.fango.org
Vereinbarung (0355 252 76)
[room 437] is a platform for art, discussion and documentation, the opening of which was
Weitere Informationen: www.wood-and-art.de
accompanied by a performance from singer-songwriter Niklas Bohnert. Filmmaker Ham-
Sonja Eschefeld was the recipient of the 2014 Brandenburg Sculpture Award. The artist’s
ze Bytyci has been invited to take part in a discussion entitled “Good Refugee/Bad Refu-
vitality, sincerity and accessible nature give form to the working rhythm of her work-
gee”, intended to broach issues pertaining to the issue of escape. [room 437] will be hou-
shop in Berlin-Weißensee. During the festival week the exhibition will be open to the
sed in the Galerie Fango until December 8th.
general public during the hours of 14:00–18:00; Those interested in alternative opening
For more information visit: www.fango.org (German)
hours are invited to call the gallery 0355 252 76.
Eintritt frei | Admission is free of charge
For further information visit: www.wood-and-art.de (German) Eintritt frei | Admission is free of charge
Di 3.11. | Tues 3/11 | 16 Uhr| 16:00 | Stadt- und Regionalbibliothek | City and Regional Library LESUNG: ZEITZEUGEN & GÄSTE READING: CONTEMPORARY WITNESS & GUESTS Die Freude am selbst verfassten Text stand erneut im Mittelpunkt des 4. Schreibwettbewerb „Cottbus querbeet“. Eine Jury hat die besten Beiträge, die auf die eine oder andere Weise einen Bezug zu Cottbus haben, in einem literarisch-musikalischen Programm vereint. Reservierungen unter 0355 38060 24 und weitere Informationen: www.bibliothekcottbus.de The joy of the self-composed written word was the focus of the fourth Cottbus querbeet writing contest (the term 'querbeet' translating as 'at random'). A jury has chosen a selection of works, all of which bear a relation to the city of Cottbus, and now they are to be united in this celebration of literature and music. For reservations call 0355 38060 24, for further information visit: www.bibliothek-cottbus.de (German). Eintritt frei | Admission is free of charge
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FestivalKatalog // Veranstaltungen/Events
Di 3.11. | Tues 3/11 | 20 Uhr | 20:00 | Galerie Fango Mi 4. - So 8.11. | Wed 4/11 – Sun 8/11 | Stadthalle Cottbus ACOUSTIC JAM SESSION: "HOTEL JAM" | ACOUSTIC JAM SESSION: "HOTEL JAM" AUSSTELLUNG: „LENIN. RETHINKING THE IMAGE“ Offene Jamsession mit Akustikinstrumenten im [Zimmer 437] des Grand Hotel Prizren. EXHIBITION: “LENIN. RETHINKING THE IMAGE” Weitere Informationen: www.fango.org In Lenins Geburtsstadt Uljanowsk wurde im Februar 2015 ein deutsch-polnisch-russiAn open jam session with acoustic instruments in [room 437] of the Grand Hotel Prizren. scher Multimedia-Wettbewerb über das aktuelle Bild Lenins ausgerufen. Da die AusstelFor further information visit: www.fango.org (German) lung dort nie stattfinden konnte, erblicken die besten eingereichten Arbeiten (Videos, FoEintritt frei | Admission is free of charge tos, Grafiken) in Cottbus und dessen Forum-Programms „Wandel in Erinnerung“ das Licht der Öffentlichkeit. Zur Ausstellungseröffnung sind u. a. Wadim Leuchin (St. PetersDi 3.11. | Tues 3/11 | 22 Uhr | 22:00 | FestivalClub Scandale burg, Autor des besten Beitrags „Lenin online“), Kirill Raslogow (Jurypräsident des WettPARTY: ERÖFFNUNGSPARTY DES FILMFESTIVAL COTTBUS bewerbs) und Initiatorin Nina Kotscheljajewa zu Gast. PARTY: FILM FESTIVAL COTTBUS OPENING PARTY In Lenin's native town of Ulyanovsk a German/Polish/Russian media art competition baRuss Marasus – Rockerlegende und Revolverheld, uneheliches Kind von Charles Bukowski sed on the communist revolutionary's contemporary image was launched earlier this und einer Hamburger Prostituierten hat mit The Velvets eine der erfolgreichsten deutyear. Since the exhibition based thereon never actually took place, we have resolved to schen Bands um sich geschart. Sie versorgen den genialen Entertainer mit einem explosigive the most innovative submissions (for the most part of video clips, photography and ven Sound, der irgendwo zwischen 60ties Glamourtrash und ElektroPunk liegt. Körperbeart design) the chance to see the light of day here in Cottbus within the framework of the tonter Einsatz der Akteure, krasse Videoanimationen und abartige Geschichten des Front'Transformation of Remembrace' Forum programme. The exhibition's opening is to be atmanns - ein waschechter Stand-up-Comedian, absolut unter jeder Gürtellinie. Nach diesem tended by Vadim Leuchin (St. Petersburg, author of the winning 'Lenin Online' submissihammerharten Live-Act gibt es Musik vom Plattenteller auf die Ohren und in die Beine. on), Kirill Raslogov (president of the competition's jury) and project creator Nina KotWeitere Informationen: www.velvets.de scheljajeva. Russ Marasus, rock legend and gunfighter, bastard child of Charles Bukowski and a HamAusstellungseröffnung | Exibition opening: Mi 4.11. | Wed 4/11 | 18 Uhr | 18:00 burg prostitute, has gathered around him one of modern Germany's most successful Eintritt frei | Admission is free of charge bands, The Velvets. They provide the unpredictable entertainer with an explosive sound best characterised as an admixture of glam rock and synthpunk, whilst the band's live Mi 4.11. | Wed 4/11 | 20 Uhr | 20:00 | Galerie Fango performances, complemented by striking video animations and the frontman's outrageLESUNG: „ENGEL UND DÄMONEN IN DER PERIPHERIE“ ous tales, are a sight to behold. For further information visit: www.velvets.de (German) READING: “ANGELS AND DEMONS ON THE PERIPHERY” Eintritt: 7 Euro | Admission 7 Euros Grand Hotel Polonia, irgendwo zwischen Breslau und Bratislava. Das Etablissement hat, genau wie seine derzeitigen Bewohner, seine besten Tage hinter sich. Doch draußen donMi 4.11. | Wed 4/11 | 17.30 Uhr | 17:30 | Stadthalle radioeins-Lounge nern die Baustellen der Moderne wie Artilleriegeschütze. Ist das schon Krieg? Oder nur MASTER TALKS ein Hirngespinst? Drei dadaistische Realisten vergleichen ihre Notizen zum WeltunterNACH DEM MAUERFALL: 25 JAHRE MITTEL- UND OSTEUROPÄISCHES KINO gang, während der Wahnsinn langsam überhandnimmt. Ein literarisches Experiment von GAST: ISTVÁN SZABÓ und mit Hagen Lippmann, Eric Vogel & Stephan Zwerenz (HOLE OF FAME Dresden). AFTER THE WALL: 25 YEARS OF CENTRAL AND EASTERN EUROPEAN CINEMA The Grand Hotel Polonia, located somewhere between Wrocław and Bratislava. The estabGUEST SPEAKER: ISTVÁN SZABÓ lishment, just like its guests, has seen better days. Outside however the modern-day conDas Gesamtwerk von István Stabó umfasst zahlreiche internationale Koproduktionen, struction sites rumble like artillery fire. Is it really war, of just a figment of our collective u. a. erhielt MEPHISTO 1982 den „Oscar“ für den besten nicht-englischsprachigen Film imagination? Three dadaists compare notes on the apocalypse, as the madness slowly und vier weitere seiner Regiearbeiten waren bisher für den „Oscar“ nominiert. In Cottbus gains the upper hand. A literary experiment by, as well as featuring Hagen Lippmann, wird er darüber sprechen, wie Film die Mentalität und Traditionen eines Landes reflekEric Vogel & Stephan Zwerenz (from the Dresden-based HOLE OF FAME project space). tiert, über die Unterschiede im mittel- und osteuropäischen Kino vor dem Fall des EiserEintritt frei | Admission is free of charge nen Vorhangs, wie sich die Filmlandschaſt seitdem verändert hat und welche inneren und äußeren Ursachen dafür verantwortlich sind. Mi 4.11. | Wed 4/11 | 22 Uhr | 22:00 | FestivalClub Jimmy's Diner István Szabó, director of a number of outstandig award-winning films – among them the PARTY: JIMMY´S NA PASSACHOK Academy Award for the best foreign language film for MEPHISTO in 1982 – made seveHerr Gärtner (Scandale) schmeißt sich schwer-quer in Zeug und Beet. Ein bunter Musikral international co-productions. In Cottbus he will talk about film as a means to reflect salatmix, angereichert mit scharfem Osteuropa-Dressing. the mentality and traditions of a country and about the difference in the Central and EasHerr Gärtner dives head first into an ocean of musical influences, as we are treated to a tern European film before the downfall of the Iron curtain and what has changed since potpourri of tracks from the soul of Eastern Europe. then. And what can be its inner and outer causes? Eintritt frei | Admission is free of charge Eintritt frei | Admission is free of charge Do 5.11. | Thu 5/11 | 17.30 Uhr | 17:30 | Stadthaus Cottbus Mi 4.11. | Wed 4/11 | 19 Uhr | 19:00 | Stadthalle radioeins-Lounge PODIUMSDISKUSSION: DIE 90ER IN DEUTSCHLAND, POLEN UND RUSSRADIOEINS FILMTALK LAND – VON DER ERINNERUNG IN DIE ZUKUNFT mit Knut Elstermann und prominenten Gästen aus der radioeins-Lounge in der Stadthalle. PANEL DISCUSSION: THE NINETIES IN GERMANY, POLAND AND RUSSIA, with Knut Elstermann and festival guests from the radioeins-Lounge, Cottbus City Hall. FROM REMEMBRANCE TO THE FUTURE Mit Marianne Birthler (ehemalige Bürgerrechtlerin, 1990–1992 Ministerin für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, anschließend Sprecherin Bündnis 90/Die Grünen, 2000–2011 Bundesbeauſtragte für Stasi-Unterlagen), Andrej Netschajew (Wirtschaſtsminister Russlands 1992–1993) und Józef Pinior (Aktivist der Solidarność-Bewegung, Senator der Bürgerplattform; angefragt). Featuring Marianne Birthler (a human rights activist, from 1990–1992 Brandenburg State Minister for Education, Youth and Sport, subsequently co-spokesperson for the Alliance 90/Greens. From 2000–2011 furthermore Federal Commissioner for the Stasi Records), Andrey Nechaev (Economics Minister of the Russian Federation from 1992–1993) and Czesław Fiedorowicz (president of the Euroregion Spree-Neisse-Bober; Mayor of Gubin, Poland). Eintritt frei | Admission is free of charge
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FestivalKatalog // Veranstaltungen/Events
Do 5.11. | Thu 5/11 | 19 Uhr | 19:00 | Stadthalle radioeins-Lounge
Fr 6.11. | Fri 6/11 | 17.30 Uhr | 17:30 | Stadthalle radioeins-Lounge
RADIOEINS FILMTALK
MASTER TALKS
mit Knut Elstermann und prominenten Gästen aus der radioeins-Lounge in der Stadthalle.
FILMEMACHEN ZWISCHEN GEORGIEN AND DEN NIEDERLANDEN
with Knut Elstermann and festival guests from the radioeins-Lounge, Cottbus City Hall.
GAST: INEKE SMITS
Do 5.11. | Thu 5/11 | 20 Uhr | 20:00 | Galerie Fango
GUEST SPEAKER: INEKE SMITS
SHOOTING BETWEEN GEORGIA AND THE NETHERLANDS
AUSSTELLUNG & MUSIK: MAKING OF „BALKAN ONIONS“
Die niederländische Filmemacherin Ineke Smits arbeitet in den Niederlanden und in
EXHIBITION & MUSIC: THE MAKING OF “BALKAN ONIONS”
Georgien. Ihre erste filmische Erfahrung in Georgien machte sie als Ko-Regisseurin und
Ein Portrait der Filmfeststadt Prizren, dem Kosovo und dem interkulturellen Filmprojekt
Koproduzentin des Kurzfilms ROSE VIOLET & LILY, der 1992 auf dem IFF Rotterdam ur-
BALKAN ONIONS in Film, Bild und Soundscapes. Zu Gast: Protagonisten, Filmemacher
aufgeführt wurde. Ihr zweiter Spielfilm THE AVIATRIX OF KAZBEK (2011; FilmFestival
und der Festivaldirektor des Dokufest Prizren. Danach legt Hamze Bytyci auf.
Cottbus 2011) greiſt ein georgisches Thema in den Niederlanden auf. Ihr aktueller Doku-
A portrait of the film festival town of Prizren, its home region of Kosovo and the inter-
mentarfilm STAND BY YOUR PRESIDENT (2014) portraitiert die Niederländerin Sandra
cultural film project BALKAN ONIONS in film, image and soundscape, to be attended by
Roelofs, die in Georgien zur ‚First Lady‘ avancierte. Smits hält Vorträge, produziert, führt
the project's filmmakers and the director of Prizen Dokufest. Followed by a DJ set from
Regie bei Dokumentar- und Spielfilmen sowie Transmedia-Projekten und wird über ihre
Hamze Bytyci.
Erfahrungen vom Filmemachen in Georgien und den Niederlanden berichten, von den
Eintritt frei | Admission is free of charge
andauernden institutionellen Veränderungen in der georgischen Filmlandschaſt und von den unterschiedlichen filmischen Großwetterlagen.
Do 5.11. | Thu 5/11 | 22 Uhr | 22:00 | FestivalClub Scandale
The Dutch filmmaker Ineke Smits works in the Netherlands and in Georgia. Her first
PARTY: SCANDALE FATALE DISCO POLO
Georgian film experience consisted in co-producing, and -directing the short ROSE VIO-
Spontane Lebensfreude gepaart mit geheimnisvoller Exotik und Melancholie: IL CIVET-
LET & LILY, which opened IFF Rotterdam 1992. Her second feature THE AVIATRIX OF
TO macht Musik für die Welt. Die fünf Berliner Jungs experimentieren, improvisieren.
KAZBEK (2011; FilmFestival Cottbus 2011) tackles a Georgian subject in the Nether-
So trifft Latino-Leidenschaſt auf orientalische Mystik. Die Texte: Eine Mischung aus
lands. In her most recent documentary STAND BY YOUR PRESIDENT (2014), she por-
Französisch, Portugiesisch und Sprachen, die erst noch erfunden werden müssen. Fazit:
trays Sandra Roelofs, who became the First Lady of Georgia. Smits’ professional experi-
sehr tanzbar.
ence reaches from teaching and production to directing documentaries, fiction features
Spontaneous grooves paired with a touch of exoticism and melancholy, IL CIVETTO has
and transmedia projects. She will speak about her experiences to make films in Georgia
something for everyone. This Berlin quintet experiments and improvises as they combi-
and the Netherlands, about the ongoing changes within the Georgian film institutions
ne Latin passion with oriental mysticism, accompanied by a combination of lyrics in
and the different film ‘climates’.
French, Portuguese and hitherto non-existent languages. Bring your dancing shoes!
Eintritt frei | Admission is free of charge
Eintritt: 7 Euro | Admission 7 Euros Fr 6.11. | Fri 6/11 | 17.30 Uhr | 17:30 | Kammerbühne Fr 6.11. | Fri 6/11 | 17 Uhr | 17:00 | Wendisches Museum
PANELDISKUSSION: FILMEMACHEN IN DER LAUSITZ?
VORTRAG: KARL VOUK
PANEL DISCUSSION: FILMMAKING IN LUSATIA?
LECTURE: KARL VOUK
Podiumsdiskussion und Netzwerktreffen Lausitzer Filmschaffender: Wie gehen regionale
Vortrag des slowenischen Künstlers Karl Vouk – eingebettet in die Ausstellung der
Filmemacher mit regionalen und sorbischen Themen um? Wie schaffen sie es, sich über-
Mixed-Media-Werke „Karl Vouk - Schwarzwasser/Čornica, 2015“.
regional, national und international besser zu positionieren und zu präsentieren? Welche
Öffnungszeiten: Mi – Fr 10 – 17 Uhr, Sa/So 13 – 17 Uhr
Vorbilder gibt es dafür in anderen Regionen?
Weitere Informationen: www.wendisches-museum.de
Gäste sind u. a. Erik Schiesko, Filmemacher; Cosima Stracke-Nawka, Sächsische Landes-
A lecture from Slovenian artist Karl Vouk, embedded in the mixed media exhibition project
anstalt für privaten Rundfunk und neue Medien.
“Black Water/Čornica, 2015”. Opening hours: Mon–Fri 10:00–17:00, Sat-Sun 13:00–17:00
A panel discussion and network meeting for Lusatian filmmakers: How do local filmma-
For further information visit: www.wendisches-museum.de (German/Sorbian)
kers approach regional and Sorbian issues? How might they manage to increase their visibility on the domestic and international film markets? Are there any other regions one might draw inspiration from? Guests will include filmmaker Erik Schiesko and Cosima Stracke-Nawka from the Federal Office of Saxony for Private and New Media. Eintritt frei | Admission is free of charge
Fr 6.11. | Fri 6/11 | 19–21 Uhr | 19:00–21:00 | Stadthalle radioeins-Lounge RADIOEINS VOM 25. FILMFESTIVAL COTTBUS RADIOEINS FROM THE 25TH FILMFESTIVAL COTTBUS Livesendung mit Knut Elstermann aus der radioeins-Lounge in der Stadthalle. Live with Knut Elstermann from the radioeins-Lounge, Cottbus City Hall.
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FestivalKatalog // Veranstaltungen/Events
Fr 6.11. | Fri 6/11 | 21 Uhr | 21:00 | Galerie Fango Fr 13.11. | Fri 7/11 | 19.30 Uhr | 19:30 | Kammerbühne FILM & MUSIK: RALF SCHUSTER – „WOHNUNG FREI IM PLATTENBAU“ LESUNG: HOMMAGE AN EINEN GROSSEN BIERTRINKER FILM & MUSIC: RALF SCHUSTER “COUNCIL FLAT TO RENT” READING: ODE TO A WONDERFUL BEER DRINKER Ralf Schuster präsentiert seinen neuen Kriminalkurzfilm, zeigt dokumentarische Bilder Bohumil Hrabal ist einer der begnadetsten tschechischen Erzähler des 20. Jahrhunderts. aus einem Jahrzehnt des Rückbaus und singt zu Akkordeon und Rhythmusbox. Zum Viele seiner Geschichten wurden von seinem Freund Jiři Menzel verfilmt, u. a. ICH Film: Alle Jahre wieder ermittelt Kommissar Schlemmer, diesmal in der PlattenbausiedHABE DEN ENGLISCHEN KÖNIG BEDIENT (2006). Der Film LIEBE NACH FAHRPLAN lung. Oder sollte man sagen: Dort, wo von der Plattenbausiedlung nur noch Wiesen übnach der Hrabal-Novelle „Reise nach Sondervorschriſt, Zuglauf überwacht“ erhielt 1968 rig sind? Kommissar Schlemmer bleibt dran, nicht nur weil er das Verbrechen aufklären den „Oscar“ als bester ausländischer Film. Der Schriſtsteller und Journalist Thomas möchte, sondern auch, um eine billige Wohnung mit guter Aussicht zu bekommen. Bruhn stellt Leben und Werk Bohumil Hrabals vor. Ralf Schuster presents his latest short crime film, complete with documentary footage Tickets unter: www.staatstheater-cottbus.de from a decade of deconstruction and song accompanied by the accordion. About the film; Bohumil Hrabal is undoubtedly one of the most talented Czech storytellers of the twenyear in year out superintendent Schlemmer investigates, this time in a communist-era tieth century. Many of his tales have been picturised by his friend Jiři Menzel, including residential building, and he persists; not only out of a desire to solve the case, but also I SERVED THE KING OF ENGLAND (2006). The film CLOSELY WATCHED TRAINS, badue to the prospect of getting his hands on a flat with a view. sed on Hrabal's eponymous novel, won an Oscar Award for Best Foreign Language Film Eintritt frei | Admission is free of charge in 1968. Here author and journalist Thomas Bruhn reflects on Hrabal’s life and times. For tickets visit: www.staatstheater-cottbus.de (German) Fr 6.11. | Fri 6/11 | 22 Uhr | 22:00 | FestivalClub Scandale PARTY: „URBAN ELECTRO“ MIT DJ HEIMLICH KNÜLLER + Di 17.11. | Tues 17/11 | 19.30 Uhr | 19:30 | Stadt- und Regionalbibliothek | ÜBERRASCHUNGS-ACT City and Regional Library PARTY: URBAN ELECTRO WITH DJ HEIMLICH KNÜLLER + LESUNG & GESPRÄCH: JENNY ERPENBECK SURPRISE GUESTS READING & DISCUSSION: JENNY ERPENBECK Heimlich Knüller ist einer der wenigen DJs im Berliner Nachtclubdickicht, der seit JahJenny Erpenbecks Buch „Heimsuchung“ reicht tief in die deutsche Vergangenheit. Ein ren eine hochqualitative Konstante darstellt. Resident im Kater Blau und dem Ritter Haus an einem märkischen See ist das Zentrum, um das sich fünfzehn Lebensläufe, GeButzke, Gute-Laune-Geheimwaffe auf Festivals. Musik fürs Herz, für die Beine, für den schichten, Schicksale von den Zwanzigerjahren bis heute ranken. Zusammen bilden sie Kopf. Nebenbei ist er einer der einhundert schönsten DJs überhaupt. Dem HEIMLICH eine Art kollektives literarisches Gedächtnis des letzten Jahrhunderts. Moderation: KaKNÜLLER folgt ein noch schönerer Überraschungs-Act. thrin Krautheim. Reservierungen unter 0355 38060 24 und www.bibliothek-cottbus.de Heimlich Knüller, resident DJ at Berlin's Kater Blau and Ritter Butzke nightclubs, is wiJenny Erpenbeck's book “Heimsuchung” (translated as “Visitation”) delves deep into Gerdely regarded as one of the Berlin nightclub scene's most consistent performers. Music many's past. A grandhouse by a lake in Brandenburg is the book's central character, for the head and the heart, guaranteed to get you moving, complete with surprise guests. around which fiſteen personal histories, stories and destinies that date from the twenties Eintritt: 6 Euro | Admission 6 Euros up until the modern-day unfold. Together they represent an attempt at a collective literary commemoration of the past century. Chaired by Kathrin Krautheim. To make a reserSa 7.11. | Sat 7/11 | 12–14 Uhr | 12:00–14:00 | Stadthalle radioeins-Lounge vation call 0355 38060 24 or visit www.bibliothek-cottbus.de (German) ZWÖLF UHR MITTAGS – DAS RADIOEINS FILMMAGAZIN Eintritt frei | Admission is free of charge NOONTIME: THE RADIOEINS FILM SHOW Livesendung mit Knut Elstermann aus der radioeins-Lounge in der Stadthalle. Live with Knut Elstermann from the radioeins-Lounge, Cottbus City Hall.
Sa 7.11. | Sat 7/11 | 21 Uhr | 21:00 | Galerie Fango KONZERT: CHRISTIAN NICA CONCERT: CHRISTIAN NICA Christian Nica spielt free-jazz-artige Interpretationen traditioneller Roma und Sinti Musik auf einem heute sehr selten gewordenen Instrument - dem Zimbalon. Christian Nica plays free-jazz inspired interpretations of traditional Roma and Sinti music on an instrument rarely seen today; the cimbalom. Eintritt frei | Admission is free of charge
Sa 7.11. | Sat 7/11 | 22 Uhr | 22:00 | Glad-House PARTY: DIE SCHÖNE PARTY Die erfolgreichste Partyreihe in Brandenburg wird zur offiziellen FilmFestivalparty. Die Schöne Party verwandelt sich zur cineastischen Tanzbühne, mit den DJs Dr. M und seinem Schöne Party Mix und DJ Pixie mit ganz vielen tanzbaren Titeln jenseits der Neiße. Ein Fest für Freunde von Zelluloid und schöner Musik im schönsten Glad-House Cottbus und natürlich nur für Erwachsene. Tickets an allen bekannten Vorverkaufsstellen und im Netz unter www.reservix.de Brandenburg's most successful party series takes on the role of official FilmFestival party, as hits from both side of the Lusatian Neisse are brought together by DJs Dr M and Pixie. Tickets are available from local ticket agencies, as well as at www.reservix.de (German) Eintritt: 9 Euro | Admission 9 Euros
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FestivalKatalog
Festival
Veranstaltungsorte Locations Festivalzentrum | Festival Centre Stadthalle Cottbus | Cottbus City Hall Berliner Platz 6
Spielstätten | Cinemas
Musik, Lesungen, Talks, Theater | Music, Readings, Talks, Theatre
Filmtheater Weltspiegel Rudolf-Breitscheid-Straße 78
radioeins FestivalLounge Stadthalle Cottbus, Berliner Platz 6
Kammerbühne des Staatstheater Cottbus Wernerstraße 60 Obenkino im Jugendkulturzentrum Glad-House Straße der Jugend 16 Saal im Jugendkulturzentrum Glad-House Straße der Jugend 16 Großes Haus des Staatstheater Cottbus Schillerplatz 1 Kunstmuseum Dieselkraſtwerk dkw Uferstraße, Am Amtsteich 15 Raumflugplanetarium Cottbus Lindenplatz 21
FESTIVALClub Scandale Karl-Liebknecht-Straße 20 Jimmy’s Diner Am Turm 14 AtelierGalerie Wagner Lieberoser Straße 20 Galerie Fango Amalienstraße 10 Stadt- und Regionalbibliothek Berliner Straße 13/14 Wendisches Museum Mühlenstraße 12
Besucherzentrum Gutshof Branitz Robinienweg 5 Stadthaus Erich Kästner Platz 1
16 Cinemas in 10 Cities in 3 Countries 100 Events 3 Competitions, 7 Prizes 35 Feature Films 30 Documentaries 40 Short Films Exhibitions & Concerts Tri-national Filmworkshop for Youths
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FestivalKatalog
REGLEMENT DES 25. FILMFESTIVAL COTTBUS 2015 ORT UND ZEIT
FILMAUSWAHL UND NOMINIERUNG
Der 25. Jahrgang des seit seiner Gründung 1991 jährlich veranstalteten FilmFestival
Das Festival behält sich generell das Recht auf Zulassung von Filmen zu den Programm-
Cottbus – Festival des osteuropäischen Films findet vom 3. bis 8. November 2015 in
sektionen vor und kann in Einzelfällen gegenüber dem Reglement abweichende Ent-
Cottbus statt.
scheidungen treffen. Über die Nominierung für die Wettbewerbe entscheidet jeweils eine durch das Festival namentlich berufene Auswahlkommission von Sachverständigen oder
DEFINITION OSTEUROPA
ein Kuratoren-Team, deren Votum den jeweiligen Filmeinreichern mitgeteilt wird. Ist ein
Als osteuropäischer Film im Sinne dieses Reglements gilt ein Film, dessen Produzent
Film zur Teilnahme durch das FilmFestival Cottbus nominiert und wird dieser Nominie-
oder einer der Ko-Produzenten und/oder der Regisseur seinen Sitz in einem der postso-
rung seitens des Produzenten/Rechteinhabers zugestimmt, so ist diese Zustimmung
zialistischen Länder Europas haben (einschließlich aller Nachfolgestaaten der ehemali-
nicht revidierbar.
gen UdSSR sowie Ex-Jugoslawiens). TRANSPORT UND VERSICHERUNG PROGRAMMSEKTIONEN
Für Sendungen aus Nicht-EU-Ländern ist der Versand mit der Programmkoordination des FilmFestival Cottbus abzustimmen. Die Kosten für den Hinversand übernimmt der
Wettbewerb Spielfilm
Einsender und für den Rückversand das Festival. Alle Sendungen aus Nicht-EU-Ländern
Zugelassen sind ausschließlich nach dem 1. Januar 2014 fertiggestellte osteuropäische
müssen den Aufdruck „No commercial value – for cultural purposes only“ tragen. Die
Spielfilme (einschließlich Dokumentar- und Experimentalfilme mit Spielfilmcharakter)
Vorführkopien der ausgewählten Filme müssen bis spätestens 16. Oktober 2015 bei u. g.
ab einer Länge von 60 Minuten. Dabei sollte es sich um den ersten bis fünſten Spielfilm
Adresse eingetroffen sein. Während ihres Verbleibs in Cottbus sind die Filme mit ihrem
des jeweiligen (Ko-)Regisseurs in deutscher Erstaufführung handeln.
Kopienwert versichert. Die Rücksendung unverlangt eingereichter Filme und Materialien, die nicht diesem Reglement entsprechen, geht zu Lasten des Absenders.
Wettbewerb Kurzspielfilm Die Kriterien des Wettbewerb Spielfilm gelten analog. Die Länge sollte in der Regel 30
PREISE UND AUSZEICHNUNGEN (Änderungen vorbehalten)
Minuten nicht überschreiten. Bevorzugt werden deutsche Erstaufführungen jüngerer Filmemacher.
Wettbewerb Spielfilm Eine fünfköpfige Internationale Festivaljury vergibt folgende Preise:
U 18 Deutsch-Polnischer Wettbewerb Jugendfilm Berücksichtigt werden aktuelle Produktionen aus Deutschland und Polen sowie Ko-Pro-
— Hauptpreis für den besten Film (zu gleichen Teilen an den Regisseur und den Produzenten)
20.000 €
duktionen zwischen beiden Ländern, die sich mit jugendspezifischen Sujets vorrangig an ein jugendliches Publikum wenden. Neben Langmetrage-Filmen kommen auch mittel-
— Spezialpreis für die beste Regie
7.500 €
lange Filme (ab einer Länge von 30 Minuten) in Betracht. Die deutschen Beiträge sollten
— Preis für eine herausragende Darstellerin
5.000 €
noch keinen Kinostart im eigenen Land gehabt haben, während bei den polnischen Ar-
— Preis für einen herausragenden Darsteller
5.000 €
beiten deutsche Erstaufführungen bevorzugt werden. Wettbewerb Kurzspielfilm Weitere Sektionen
Eine dreiköpfige internationale Jury vergibt folgende Preise (an die Regisseure):
Unter spezifischen Aspekten werden SPECIALS, SPEKTRUM, NATIONALE HITS,
— Hauptpreis
2.500 €
RUSSKIY DEN, POLSKIE HORYZONTY, globalEAST, FOKUS (2015: Osteuropa der
— Spezialpreis
1.000 €
Städte), HEIMAT | DOMOWNJA sowie KINDERFILM programmiert. Darüber hinaus können Hochschulfilme und Video-Arbeiten ins Programm aufgenommen werden. Die
U 18 Deutsch-Polnischer Wettbewerb Jugendfilm
Auswahl dieser Arbeiten erfolgt auf Einladung.
— Preis für den besten Jugendfilm
1.500 €
FILMANMELDUNG
Darüber hinaus werden folgende Preise vergeben:
Anmeldeschluss ist der 1. August 2015.
— »Cottbus ins Kino« – Preis zur Förderung des Verleihs eines Festivalfilms
Die Filme sollten dem Festival in den Vorführformaten DCP oder 35mm vorliegen. Dabei
— Förderpreis der GWFF
4.500 €
gelten folgende DCI-Standards: Dateiformat Motion jpeg 2000, Auflösung mindestens
— Cottbus Discovery Award
4.000 €
2048×1080 Pixel, Farbraum XYZ, Audio 24 bit linear PCM. In anderen Sektionen sind
— DIALOG-Preis für die Verständigung zwischen den Kulturen
3.000 €
nach Vorabsprache ebenso zugelassen: HDCAM, Blu-Ray, Beta.
— Preis für den besten Debütfilm
3.000 €
Zur verbindlichen Filmanmeldung sind einzureichen:
— Publikumspreis
3.000 €
•ein vollständig ausgefülltes Anmeldeformular einschließlich Kurzbiografie, Porträtfoto
— Preis der Fédération Internationale de la Presse Cinématographique (FIPRESCI)
des Regisseurs, vollständiger Filmografie mit Angaben zu Dokumentar-, Kurz-,
— Preis der Ökumenischen Jury
Studentenfilm etc. und Synopsis • Screener (DVD – möglichst deutsch oder englisch untertitelt)
SCHLUSSBEMERKUNG
• Dialog-/Textliste (in Deutsch oder Englisch)
Mit der Einreichung der Filmanmeldung wird dieses Reglement des
• Standfotos und Trailer
]FilmFestival Cottbus anerkannt.
Der Einreicher versichert, dass er das Recht zur verbindlichen Einreichung hat oder als ermächtigter Vertreter aller Rechteinhaber handelt.
FilmFestivalCottbus Karl-Marx-Straße 69 D-03044 Cottbus Germany Tel.: +49.355.43107 15 film@filmfestivalcottbus.de www.filmfestivalcottbus.de
10.000 €
222
FestivalKatalog
alle Förderer, Partner und Sponsoren (siehe auch Seite 4/5) sowie
Danke an Thanks to
AG Kommunales Kino, Leipzig À l’Est du Nouveau, Rouen Blow up Kinogesellschaſt mbH, Berlin Botschaſt der Georgischen Republik, Berlin Bundesplatz Kino, Berlin CentEast Film Market, Warschau
sowie insbesondere | especially
České filmové centrum, Prag Maciejeski, Lukasz
Crossing Europe Filmfestival, Linz
Anders, Sebastian
Deutsches Institut für Animationsfilm, Dresden
Apel, Frank
Manthey, Brigitta
Evangelischer Kirchenkreis Cottbus, Superintendentur
Babić, Gabi
Martin, Veronika
FC Energie Cottbus e.V.
Badel, Prof. Peter
Marx, Cristina
Festival českých filmů finále Plzeň, Pilsen
Balinski, Robert
Matthée, Christian
Festivalul Internațional de Film Transilvania, Cluj-Napoca
Baumann, Simone
Menzel, Ulrike
Festiwal Polskich Filmów Fabularnych, Gdynia
Bernstein, Johannes
Miglus, Kornel
Filmfestival Max Ophüls Preis, Saarbrücken
Beumers, Dr. Birgit
MohebZandi, Daria
goEast Filmfestival, Wiesbaden
Bingel, Dagmar
Müller-Ernstberger, Gertraude
Hackesche Höfe Filmtheater, Berlin
Bolender, Beate
Napp-Heinrich, Christine
Interfilm, Bern
Braun, Ralf
Naszewski, Jan Nahly, Eberhard
Internationale Kurzfilmtage Oberhausen
Buck, Andrzej
Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm
Burandt von Kameke, Till
Niehuus, Kirsten
(DOK Leipzig)
Cieślar, Marzena
Peters, Andrea
Jugendkulturzentrum Glad-House, Cottbus
Dąbrowski, Tomasz
Rademacher, Nadja
Kino im Dach, Dresden
Doering, Marion
Santrochova, Marketa
Kino in der Fabrik Dresden
Dollhofer, Sabine
Schindler, Mirko
Kinobar Prager Frühling, Leipzig
Drabo, Dieter
Schlensog, Anja
Lindner Congress Hotel Cottbus
Elstermann, Knut
Schmidt, Manfred
Magyar Filmunió, Budapest
Eschenburg, Wieland
Schmidt, Simone
Mezinárodny filmový festival, Karlovy Vary
Fischer, Heidi
Schmidt, Wolfgang
Solanin Film Festival, Nova Sol
Frankenberg, Christina
Schmitz, Petra-Manuela
T-Mobile Nowe Horyzonty IFF, Wrocław
Fredel, Torsten
Schönherr, Tom Schultze, Peter
media.net, media.connect berlin-brandenburg, Berlin, Potsdam
Görgen, Andreas
Moscow Business Square, Moskau
Gräwe, Hannelore
Schulze, Reinhard
Moviemento Kino, Berlin
Gropplero, Alessandro
Schulze, Matthias
Neue Visionen, Berlin
Grube, Gabriele
Sieg, Sabine Sinkevych, Julia
ÖAK Ökumenischer Arbeitskreis Cottbus
Guentzler, Bill
Obenkino, Cottbus
Hackenberg, Dorothee
Slapke, Dr. Swetlana
Odessa International Film Festival
Haczek, Zdzislaw
Sommer, Ralf Rüdiger
Otkrytyj Rossijskij Kinofestival „Kinotavr“ Sotschi
Haensch, Matthias
Staleva, Mira
Polski Instytut Sztuki Filmowej, Warschau
Hamos, Gusztav
Staszel, Ola
Postira Seaside Film Festival
Hartmann, Marlis
Strelková, Alexandra
Programmkino OST, Dresden
Hille-Sickert, Anke
Stosiek, Andrea
Pula Film Festival
Hlásková, Hana
Thinius, Bert
Sarajevo Film Festival
Hodel, Hans
Tzschoppe, Marietta
Sofia International Film Festival
Holzschuh, Anne
Vesper, Jan
Sorat Hotel Cottbus
Jordan, Angelika
Volk, Daniel
Spreewaldlichtspiele, Lübben
Keilwitz, Carsten
von Pein, Liane
Staatstheater Cottbus
Klatt, Nancy
Wache, Robert
Stadt Luckau
Klaucke, Michaela
Wagner, Hans
Stadt Lübben
Klein, Angela und Ulrich
Wagner, Hans-Georg
Trieste Film Festival
Kolan, Lars
Warchold, Bernd
Union Filmtheater, Berlin-Friedrichshagen
Kosslick, Sandro
Weiße, Berndt
Vilnius International Film Festival Kinopavasaris
Kreyes, Kristian
Willmann, Katrin
Weltspiegel Cottbus
Laudyn, Stefan
Weltspiegel Finsterwalde
Lavrientev, Sergej
When East Meets West, Trieste
Lehmann, Gerald
Zielonogórski Festiwal Filmu i Teatru „Kozzi Maklak Machalica”,
Lemke, Dr. Grit
Zielona Gora
Liebsch, Volker
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FestivalKatalog
Impressum Redaktion | Editor Wiebke Colberg (verantwortlich) Texte | Texts Anke Beyer [AB] Bernd Buder [BB] Wiebke Colberg [WK] Dr. Christina Frankenberg [CF] Karin Fritzsche [KF] Elvira Geppert [EG] Jaroslaw Godlewski [JG] Frank-Burkhard Habel [FBH] Wolfgang Martin Hamdorf [WMH] Dr. Grit Lemke [GL] Marcel Maiga [MM] Jan Naszewski [JN] Piotr Niemiec [PN] Cornelia Reichel [CR] Zaza Rusadze [ZR] Giedrė Simanauskaitė [GS] Swetlana Slapke [SwS] Anja Šošić [AS] Jörg Taszman [JT] Hannes Wagner [HW] Barbara Wurm [BW] Übersetzungen | Translation Peter Rickerby Wiebke Colberg Art Direction Florian Bröcker, pool production – Agentur für Aufmerksamkeit Veranstalter | Management FilmFestival Cottbus GmbH Friedrich-Ebert-Straße 18 03044 Cottbus Germany www.filmfestivalcottbus.de Büro | Office Karl-Marx-Straße 69 03044 Cottbus Germany Tel.: +49.355.431.07 0 Fax: +49.355.431.07 20 info@filmfestivalcottbus.de Grußworte | Words of welcome Dr. Frank-Walter Steinmeier © Thomas Köhler Prof. Monika Grütters © Christof Rieken Filme | Movies 4 KÖNIGE © Port au Prince AUF DER SUCHE © Sebastian Wiesner DISCO POLO © Alvernia Studios THE PRESIDENT © Bac Films Distribution SEINE HOHEIT, GENOSSE PRINZ © Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen STACJA WARSZAWA © Jacek Dryga RAISA © Michael Schindegger RODINNÝ FILM © Lukas Milota UNSER LETZTER SOMMER © Alexander Janetzko ZWEI LIEDER © Wolfgang Schiebel
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