PUNKTmagazin FRAU

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3. Jahrgang Heft N˚ 14 Juli/August 2008 CHF 6,00 www.punktmagazin.com

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Juni 2008

Der Newsletter des Schweizer X-markets-Teams für Strukturierte Produkte

Die grosse Nachfrage nach Rohstoffen Während die Aktienmärkte in den letzten Monaten weniger in der Gunst der Anleger standen, sind Rohstoffe zurzeit sehr gefragt. En Vogue sind Öl, Gold & Co., weil Investoren die Vorteile von solchen Engagements kennen: Die älteste Anlageklasse sorgt in hektischen Börsenzeiten nämlich für einen glättenden Effekt im Portefeuille. Mit dem DBLCI-MR Index Zertifikat bekommen Anlegerinnen und Anleger nun einen einfachen Zugang zu Öl, Heizöl, Weizen, Mais, Aluminium und Gold. Egal, ob in Schwellenländern oder Industrienationen, mit der Globalisierung des westlichen Lebensstils, mit der stetigen Urbanisierung und Industrialisierung nimmt die Nachfrage nach Rohstoffen ständig zu. Gross ist die Rohstoff-Nachfrage vor allem in Asien, Indien und anderen aufstrebenden Regionen. Aber auch bei uns in Europa und Nordamerika schreit die Infrastruktur, die erneuert werden muss, ständig nach neuen Rohmaterialien. Zurzeit am grössten ist der Bedarf an Erdöl und Erdgas aber auch Uran. Der Wert von Energiewerten – wie beispielsweise Öl – ist seit August 2007 im Schnitt um 30 Prozent gestiegen und hat zum momentan horrenden Erdölpreis geführt. In den letzten Monaten, in denen Aktienanleger starke Nerven brauchten, waren zahlreiche Rohstoffe gefragt wie nie zuvor. Führten die Subprime-Krise, Bankpleiten und der Wirtschaftspessimismus zu fallenden Aktienkursen, konnten Anleger mit Rohstoffen durchaus Gewinne erzielen.

Die Vorteile der Rohstoffe Die Assetklasse der Rohstoffe ist eine der ältesten Anlagekategorien und gleichzeitig eine der vielseitigsten. Von Agrarrohstoffen über Energieträger bis zu Bergbauprodukten gibt es für Investoren zahlreiche Möglichkeiten, um auf die so genannten Commodities zu setzen. Gesucht sind solche Investments nicht nur wegen der bislang stetig steigenden Nachfrage, sondern vor allem weil Rohstoffe auch zur Diversifikation des Portfolios beitragen. Wie die vergangenen Börsenmonate zeigten, korrelieren Rohstoffe sehr wenig mit den traditionellen Anlageklassen wie Aktien und festverzinsliche Wertpapiere. Gegenüber dem MSCI Global, der letztes Jahr ein Plus von etwa 12 Prozent verzeichnete, stiegen die Rohstoffe um das Doppelte. Ein weiterer Vorteil von Rohstoffinvestitionen ist, dass sie teilweise auch vor der Teuerung schützen. Dies, weil die Preise für Rohstoffe häufig Inflationstreiber sind. Anleger, die in Rohstoffe investieren, können also die Risiko-Rendite-Eigenschaft gesamthaft optimieren.

X-plain, der monatliche Newsletter für Strukturierte Produkte. Jetzt kostenfrei bestellen unter www.x-markets.ch

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INDEX

CONTENT N˚ 14 JULI / AUGUST 2008 05 06 12 16 18 19 22 24 26 26 28 32 36 37 39 41 44 46 48 50 52 53 54 56 56 57 57 58 58

ENTRÉE LEADSTORY AUF DEN PUNKT

KOPFSACHE iPUNKT STIMMUNGSBILD FAZIT PRODUKTE

AKTIVISMUS RÜCKBLICK AUSBLICK LEBENS-ART

SCHLUSS-PUNKT

Frau – das Paradies der Augen und Wirtschaft Kampf dem Geschlechterkampf: Erfolg ist Objektiv Die Macht der Handtaschen BRIC-Frauen an der Schwelle zur Gleichberechtigung Uniforme Gremien sind schwerfällig und bringen auch weniger Hedge Funds und Private Equity: The good old Boys Club? Die Frau erstarkt und obsiegt klar auch bei der Geldanlage Spezialistinnen im Gespräch Sackgasse «Mommy-Track» Gedankengang Carola Ferstl Von Frau zu Frau auf dem Finanzparkett We are Family – Eine Indexnovität Eine Perle der Wirtschaft Der Labyrinth-Führer Der feminine Produkte-Mix Zürcher Kantonalbank Exchange Traded Fund auf Gold Julius Bär Lurxury Brands Fund ABN AMRO Money Market Super Yield II Index Open End Zertifikat Des Trinkens reichster Sinn Planet Erde Die Strategie bestimmt den Erfolg E.B., der mit der Schere tanzt PUNKT-Cover 14 2008 Der Kick der Kleinen Fotografie: Nanna Ulrika Malm, > ulrikamalm.se Geniessen – Auf italienische Art Model: Sigrid/Up Models Hübsch sein dank Hübscher Makeup: Mahlin Wahlgren Möbelgroteske aus Hollywood Bearbeitung: Boris Gassmann Wissen dass ... Beilage: Smiffy’s Global HQ, > smiffys.com Schnauz lass nach Konfektion: Verein Zürcher Eingliederung

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Der Rohstoff-Index Einen einfachen Zugang zu den Rohstoffmärkten bieten heute Indizes. Eine solche Investition hat den Vorteil, dass sich der Anleger nicht um die Verwaltung von Futureskontrakten kümmern muss. Weiter ist ein Rohstoffindex liquide und transparent. Die aktuellen Kurse werden sowohl auf Reuters, als auch auf Bloomberg veröffentlicht. Anfang 2003 lancierte die Deutsche Bank eine Rohstoffindex-Familie, die so genannte „Deutsche Bank Liquid Commodity Index“ (DBLCI) Familie. Ein Familienmitglied ist der DBLCI-Mean Reversion. Er enthält die sechs liquidesten Rohstoffe Öl, Heizöl, Weizen, Mais, Aluminium und Gold. Der Vorteil dieses Index’ ist, dass er eine dynamische Rohstoffgewichtung aufweist. Nach einer mathematischen Formel werden beim DBLCI-MR günstige Commodities übergewichtet und teure Rohstoffe automatisch untergewichtet. Angepasst wird der Index sobald der einjährige Durchschnittspreis eines der Rohstoffe um mehr als fünf Prozent vom fünfjährigen Durchschnittspreis abweicht. Dass diese Strategie sehr erfolgreich ist, lässt sich in der Performance des DBLCIMR erkennen. 2006 legte der RohstoffIndex über 46 Prozent zu. Im Folgejahr 2007 schoss er sogar fast 50 Prozent in die Höhe. Für das turbulente Jahr 2008 geht die Deutsche Bank von einer Performance von etwa 20 Prozent aus.

Investoren dürfen allerdings nicht vergessen, dass es nach der rasanten Entwicklung der letzten beiden Jahre durchaus auch zu einer temporären Abkühlung im Index kommen kann. Das Tracker-Zertifikat Am 30. Mai 2008 wird das TrackerZertifikat auf den DBLCI-MR-Index das erste Mal an der SWX gehandelt. Mit Hilfe dieses Zertifikats erhält der Investor ganz einfachen Zugang zu den im Index enthaltenen Rohstoffen Öl, Heizöl, Weizen, Mais, Aluminium und Gold. Wie empirische Untersuchungen zeigen, kann bereits mit diesen sechs Commodities eine ausreichende Diversifikation erreicht werden. Und weil sich das Zertifikat am DBLCI-MR orientiert, ist das Portfolio – wie oben beschrieben – automatisch immer in den günstigsten dieser Rohstoffe übergewichtet. Das Zertifikat, das an der SWX Swiss Exchange kotiert ist, hat eine so genannte Open End Laufzeit. Anlegerinnen und Anleger können es über die Börse jederzeit verkaufen oder sich das Zertifikat an den Ausübungstagen auszahlen lassen. Das Produkt gibt es in den Währungen US-Dollar (Valor 3897819) und Euro (Valor 3897820). Ein Währungsrisiko besteht nicht. Genau wie beim Index kann es auch bei diesem Zertifikat zu einer negativen Wertentwicklung kommen. Es besteht bei diesen Produkten kein Kapitalschutz.

Disclaimer: Dieses Dokument stellt keinen Emissionsprospekt im Sinne von Art. 652a OR bzw. 1156 OR sowie kein Kotierungsinserat im Sinne des Kotierungsreglements dar. Diese Angaben sind nur summarisch und dienen lediglich zur Information. Sie stellen keine Anlageberatung, keine Offerte und keine Aufforderung zur Offertestellung zum Kauf von spezifischen strukturierten Produkten dar. Eine Anlage in strukturierte Produkte birgt beträchtliche Risiken. Strukturierte Produkte sind keine Kollektivanlage im Sinne des KAGs und unterstehen nicht der Bewilligung der Eidgenössischen Bankenkommission. Sie bergen im Unterschied zur Direktinvestition ein Emittenten- und Liquiditätsrisiko. Eine Anlageentscheidung soll in jedem Fall auf Grundlage der vollständigen Produktinformation des relevanten Produktes, insbesondere des jeweiligen Prospekts getroffen werden. Diese kann bei Deutsche Bank AG, Zürich, Postfach 3604, Zürich bezogen werden. Bevor Sie in strukturierte Produkte investieren, lesen Sie aufmerksam die in der Produktinformation beschriebenen Risiken und lassen Sie sich von ihrem Finanz-, Rechts-, Steuerberater und/oder Buchsachverständigen ausführlich beraten. Meinungsaussagen geben die aktuelle Einschätzung der Deutsche Bank AG wieder, die sich jederzeit ändern kann. Obwohl die in diesem Dokument enthaltenen Angaben Quellen entnommen wurden, die als zuverlässig erachtet werden, übernimmt die Deutsche Bank AG keine Gewähr für deren Richtigkeit, Vollständigkeit bzw. Angemessenheit. Alle Kurse und Preise sind freibleibend. Sie werden nur zu Informationszwecken zur Verfügung gestellt und dienen nicht als Indikation handelbarer Kurse bzw. Preise. Deutsche Bank AG und andere Konzerngesellschaften können jederzeit auf eigene oder fremde Rechnung mit Basiswerten, denen von Deutsche Bank AG emittierte strukturierte Produkte zugrunde liegen, Transaktionen jeder Art wie beispielsweise Termingeschäfte, Käufe, Verkäufe sowie Market Making tätigen. Deutsche Bank AG und andere Konzerngesellschaften können jederzeit den in diesem Dokument erwähnten Unternehmen Leistungen erbringen. Der Vertrieb der Wertpapiere ist in verschiedenen Rechtsordnungen eingeschränkt. Dieses Dokument und die darin enthaltenen Informationen dürfen nur in solchen Staaten verbreitet oder veröffentlicht werden, in denen dies nach den jeweils anwendbaren Rechtsvorschriften zulässig ist. Dieses Dokument darf nicht in den USA oder an US-Personen verteilt werden. © 2008 Deutsche Bank AG.

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Tracker Zertifikat auf den DBLCI-MR Index: Der erfolgreiche Rohstoffindex

Intelligentes Investieren in Rohstoffe Zugrunde liegender Index

Referenzquellen

Geldkurs 1

Briefkurs 1

Valor/ISIN/Symbol

DBLCI MR Total Return After Cost USD

Bloomberg: DBMRR100 www.x-markets.ch

USD 2’039.00

USD 2’059.00

3897819 DE000DB3BYG2 DBUDB

DBLCI MR Total Return After Cost EUR

Bloomberg: DBMRR110 www.x-markets.ch

EUR 2’111.00

EUR 2’131.00

3897820 DE000DB3BYH0 DBEDB

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Die Angaben beziehen sich auf die Geld- und Briefkurse vom 09.06.2008. Weitere Informationen können dem englischen Termsheet bzw. Offering Circular entnommen werden.

Zertifikate auf den DBLCI-MR Index:

Allgemeine Informationen zum Zertifikat:

Mit einer Investition in Rohstoffe können Anleger ihr bestehendes Portfolio diversifizieren. Das DBLCI-MR Tracker Zertifikat ermöglicht dem Investor einen einfachen Zugang zu den Rohstoffmärkten. Der Index enthält die sechs liquidesten Rohstoffe Öl, Heizöl, Weizen, Mais, Aluminium und Gold. Empirische Untersuchungen haben gezeigt, dass bereits mit diesen sechs Rohstoffen eine ausreichende Diversifikation erreicht wird. Die Gewichtung orientiert sich an der historischen Performance der Rohstoffe. Dabei werden im Vergleich zu ihrem langfristigen Durchschnitt relativ günstige Rohstoffe übergewichtet und relativ teure Rohstoffe untergewichtet. Der Anleger partizipiert linear an der Wertentwicklung des zugrunde liegenden Index. Historischer Vergleich verschiedener Rohstoffindizes 500

Emittentin

Deutsche Bank AG, Frankfurt

Emissionsvolumen

Bis zu 50’000 Zertifikate

Referenztag

9. Mai 2008

Erster Handelstag

30. Mai 2008

Laufzeit

Open End

Kotierung

SWX Swiss Exchange

SVSP Produkttyp

210 Tracker Zertifikat

Verkaufseinschränkungen

USA, US Personen, UK, Europäischer Wirtschaftsraum, Kanada, Japan

450

Performance in %

400 350 300 250

Kontakt X-markets:

200 150 100 50 0 4/03 7/03 10/03 1/04 4/04 7/04 10/04 1/05 4/05 7/05 10/05 1/06 4/06 7/06 10/06 1/07 4/07 7/07 10/07 1/08 4/08

DBLCI-MR Total Return

S&P GSCI

S&P GSCI Total Return

X-markets, Ihr Zugang zur weltweiten Investment-Kompetenz der Deutschen Bank. www.x-markets.ch Hotline: +41 44 227 34 20 E-mail: x-markets.ch@db.com

Quelle: Bloomberg

Leistung aus Leidenschaft. Steuerhinweis: Die Deutsche Bank AG übernimmt keine Haftung für Steuerfolgen. Sie empfiehlt potentiellen Anlegern, sich vor einer Anlage in diese Wertpapiere von einem Steuerberater im Zusammenhang mit den steuerlichen Folgen beraten zu lassen. Disclaimer: Diese strukturierten Produkte stellen keine Beteiligung an einer kollektiven Kapitalanlage gemäss Bundesgesetz über die kollektiven Kapitalanlagen KAG dar und unterstehen somit nicht einer Bewilligungspflicht der Eidgenössischen Bankenkommission. Für den Anleger besteht deshalb kein Anlegerschutz nach dem KAG. Dieses Inserat stellt keinen Emissionsprospekt im Sinne von Art. 652a resp. 1156 OR sowie kein Kotierungsinserat im Sinne des Kotierungsreglements dar. Der Prospekt in englischer Sprache kann bei der X-markets bezogen werden (Adresse siehe oben). Der Anleger ist dem Emittentenrisiko ausgesetzt; die Werthaltigkeit seiner Anlage hängt somit nicht nur von der Entwicklung und Bonität der dem Produkt zugrundeliegenden Basiswerte ab, sondern auch von der Bonität des Emittenten. Das Verlustpotenzial entspricht der prozentualen Verringerung des Wertes des Basiswertes zwischen dem Emissionstag und dem Verfalltag. Dies kann zu einem vollständigen Verlust des investierten Kapitals führen. MiFID: Weitere Informationen zu Risiken gemäss MiFID können Sie im Internet unter folgender Adresse erhalten: http://globalmarkets.db.com/riskdisclosures


Goldene Zeiten für Anleger – dank den Edelmetall ETFs der ZKB.

Die Exchange Traded Funds der Zürcher Kantonalbank gibt es in Gold, Silber, Platin und Palladium. Die ETFs können Sie jederzeit an der Börse handeln und sich auf Wunsch physisch auszahlen lassen. Die ZKB verfügt über ein AAA-Rating. Möchten Sie mehr zu diesen einzigartigen Investitionsmöglichkeiten wissen? Wir freuen uns auf Ihren Anruf unter: 044 292 30 99. Dieses Inserat stellt weder ein Angebot noch eine Einladung zur Offertstellung für die genannten Fonds dar und ist auch kein Prospekt. Massgebend sind der Prospekt, der vereinfachte Prospekt sowie das Fondsreglement, welche bei der Zürcher Kantonalbank oder bei der Balfidor Fondsleitung AG kostenlos bezogen werden können. Diese Fonds sind nur zum Vertrieb in der Schweiz bestimmt. Sie dürfen weder im Ausland vertrieben, noch Personen angeboten, verkauft oder ausgeliefert werden, die einer Rechtsordnung unterstehen, welche den Zugang zu solchen Produkten und Anlageinformationen (aufgrund der Nationalität, des Wohnsitzes oder aus anderen Gründen) verbieten. Dieses Verbot gilt insbesondere für Personen mit Wohnsitz oder Staatsangehörigkeit USA.

www.zkb.ch


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ENTRÉE

FRAU – DAS PARADIES DER AUGEN UND WIRTSCHAFT txt: CS] In der Unterhaltungsbranche haben die Frauen inzwischen enorm

viel Macht – und dadurch auch Einfluss – erlangt. Dieser Fakt spiegelt sich etwa in der hohen Entlöhnung oder dem grossen Vermögen gewisser Exponentinnen. Die reichste Frau im weltweiten Showbusiness ist gemäss Schätzung des US-Magazins Forbes die Talkshow-Gastgeberin Oprah Winfrey. Sie verfügt zurzeit über mehr als 1,5 Milliarden Dollar. Auf dem Folgeplatz liegt die «Mama» von Harry Potter, J. K. Rowling, die bislang rund 1 Milliarde Dollar verdiente. Die weiteren Plätze belegen Martha Stewart, Madonna, Céline Dion, Mariah Carey, Janet Jackson, Julia Roberts sowie die beiden Jennifers (Lopez und Aniston). Dies alles ist sehr erfreulich und leider halt doch immer noch zu wenig. Denn überall sonst in der Wirtschaft hängen die Weintrauben für Frauen, im Vergleich zu den Männern, ungleich viel höher. Das mutet irgendwie seltsam an, sollten doch in der heutigen Moderne keine klaren Unterschiede mehr zwischen Mann und Frau bestehen. Die Verschiedenheiten respektive die Geschlechterungleichgewichte sind zuweilen frappant. Diese Tatsache untermauert hierzulande nur schon die Situation der «obersten Teppichetage» von folgenden zehn

(Top-)Unternehmen. Sie alle werden von Herren geführt: CS Group (Brady Dougan), Roche (Severin Schwan), Nestlé (Paul Bulcke), Novartis (Daniel Vasella), Zurich (James Schiro), Richemont (Norbert Platt), ABB (Michel Demaré), Swiss Life (Rolf Dörig), UBS (Marcel Rohner), Swisscom (Carsten Schloter). Glücklicherweise aber versinkt das Quecksilber des Hoffnungsbarometers noch nicht in derselben Tiefe wie Jericho, der tiefstgelegenen Stadt weltweit. Denn es gibt einige Wirtschaftszweige, welche die Wichtigkeit der Frauen entdeckt haben. Wir laden Sie herzlich dazu ein, uns in die «Handtasche» zu schauen. Ein Blick dürfte genügen, um zu sehen, welche Sektoren dank Frau zum Handkuss kommen. Sie werden überdies erfahren, wie es um die Frauen in Bezug auf das Anlagephänomen BRIC steht. Darüber hinaus gewähren wir vertiefte Einblicke in die Verhaltensforschung und lassen Sie teilhaben am (PUNKT-)Roundtable zum Thema «Women and Finance». Das Tischgespräch findet ausschliesslich unter Frauen statt. Obendrein decken wir auf, wie viele Damen denn eigentlich über das Politparkett tänzeln und wie hoch die Frauenquote in den Führungsriegen ist.

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Das Bild «Frau am Herd» ist längst passé. Frauen werden aber nicht männlicher und dennoch drängen sie vermehrt in männerdominierte Branchen ein. Das ist Gut und Nötig, denn vieles spricht dafür, dass die feminine Note Erfolge bringt. Nicht nur dem Management, sondern der Wirtschaft generell tut der weibliche Anstrich gut. Frau macht vieles anders, ihr gehört die Zukunft. Trotz alledem und leider sind die Hürden zuweilen fast nicht zu überspringen.

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LEADSTORY

txt: Rino Borini & Cyril Schicker] Das altbackene Rollenbild der Frau befindet sich

seit Jahrzehnten und kontinuierlich auf dem Rückzug. Immer mehr Frauen steigen – teilweise sogar rasant – nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in der Wirtschaft auf. Das weibliche Geschlecht wird selbstbewusster und zunehmend in (noch) männerdominierten Sektoren ernst genommen. Das heisst jedoch glücklicherweise nicht, dass Frau zum Mann mutiert. Frau soll Frau bleiben, denn die Welt ist zu gleich grossen Teilen männlich und weiblich. ›››

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KAMPF DEM GESCHLECHTERKAMPF: ERFOLG IST OBJEKTIV wenn ne Maie isti

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ALFRED NOBEL UND DIE FRAUEN

Auch wenn Frau und Mann sich die Waagschale halten, der Einfluss der weiblichen Kraft ist extrem stark. Frauen werden für die Weltwirtschaft immer wichtiger. Sie leisten einen steigenden Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt – zum Beispiel über eine erhöhte Produktivität, oder über den zunehmenden Konsum von Gütern und Dienstleistungen. Von den USA über Europa bis nach China werden rund 80 Prozent aller Kaufentscheidungen von Frauen gefällt. Dabei geht es nicht nur um alltägliche Güter. Frauen entscheiden massgeblich auch bei grösseren Anschaffungen mit, egal, ob Autos, Häuser, Ferien oder Motorboote. Diesem Trend tragen zahlreiche Hersteller Rechnung. Sie bieten Prädikate mit frauenspezifischen Features an. Es geht aber noch lange nicht einfach um einen finalen rosa Anstrich, sondern um viel mehr. Denn die Produkte werden vermehrt auf die Bedürfnisse der Frauen gezimmert. Der «Female Shift», dem sich übrigens auch der Verband Frauenunternehmen anlässlich seiner Jubiläumsveranstaltung Zeitreise 2018 (siehe Box Seite 9) angenommen hat, vollzieht sich unaufhaltsam und wird das Angebot sowie die Nachfrage fortwährend verändern.Übrigens: Es finden ebenso «Male Shifts» statt, diese sind, so scheint es, relativ dünn gesät. Noch mehr zum Thema lässt sich auf Seite 13 «Die Macht der Handtaschen» finden. Weltliche Transformation Vor rund 30 Jahren hatten Frauen noch nicht die Wahlmöglichkeiten, ihre eigene Lebensbiografie zu definieren. Sie durften sich hierzulande nicht einmal auf dem Politparkett äussern. Früher war die Rolle der Frau klar – es herrschte praktisch nur ein Modell, nämlich das der reinen Hausfrau und kinderliebenden Mutter. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die Wahlmöglichkeiten im Hinblick auf den fraulichen Lebensentwurf drastisch geändert. Heute kann und muss sich die Frau entscheiden, sobald es zur Kinderfrage kommt: Das Modell der reinen Hausfrau und Mutter oder der Versuch, Job und Kinder unter einen Hut zu bringen oder schliesslich keine Kinder zu haben. Das ist neu und stellt die Frauen vor diffizile Herausforderungen, weil keines der Modelle die sozial-gesellschaftliche Akzeptanz zu 100 Prozent geniesst. Sicherheit steht im Mittelpunkt Das ist ein übler Missstand und bugsiert das schwache Geschlecht automatisch in eine fast schon unterwürfige Rolle. Denn die Frau wird dadurch zur ewigen Bittstellerin in der Gesellschaft und der Berufswelt. Beispielsweise die arbeitende Mutter: Sie gibt für ihren Lebensentwurf viel Freizeit auf, ist der familiäre Dreh- und Angelpunkt und sorgt, trotz Arbeitspensum, zu grossen Teilen für das Familienwohl. Mit ihrer Tätigkeit trägt sie zur Wirtschaftsleistung bei und lässt obendrein als Mutter sowie Konsumentin Geld in den Wirtschaftskreislauf fliessen. Für diese (Glanz-)Leistung erntet sie zuweilen böse Blicke (eine Mutter, die arbeiten geht, schaut nicht gut zu ihren Kindern und vernachlässigt wohl auch gleich noch den Partner) und kämpft sich durch den Berufsalltag. Denn mit einem Teilzeitpensum sind die Wege steiniger und die Blicke in den Büro-

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PUNKTmagazin N˚ 14/08

gebäuden wahrscheinlich gleich unangebracht respektive gar verächtlich. Diese Tatsache kommt einem fiesen Hindernislauf gleich. Nicht minder problematisch ist der Fakt, dass viele Frauen einen Lebenslauf mit Brüchen aufweisen. Jede Unterbrechung der Erwerbstätigkeit bringt Einbussen. Teilzeitarbeit, Berufswiedereinstieg oder -umstieg bremsen die Karrieren abrupt. Das führt dazu, dass in der Summe Frauen über weniger Geld verfügen, das sie im Laufe ihres Lebens äufnen viele konnten. Als direkte Folge kommen Frauen in der Regel auf einen geringeren Lebensverdienst als Männer und haben somit mehr Bürde auch in Bezug auf die Vorsorge. Dadurch spielen die Aspekte Flexibilität und Sicherheit einer Geldanlage eine zentrale Rolle beim weiblichen Geschlecht. Ziemlich ähnlich sieht das auch die Fondsmanagerin der ClaridenLeu, Lucia Würmli-Kryenbühl: «Frauen haben einen stärker konsultativen und längerfristig orientierten Bias.» Evidente Weibskraft Würmli, die Teilzeit arbeitet und Lebensabschnittspartnerin sowie Mami in einem ist, erwartet eine stark steigende Evidenz der Frau: «Frauen spielen eine immer wichtigere Rolle auf dem globalen Marktplatz – nicht nur bezüglich Beschäftigung, sondern auch in Konsum, im Unternehmen, in Führungsetagen und in Investments.» Immer mehr stellen Frauen eine dynamisch wachsende Anlegergruppe dar. Das gewachsene Selbstvertrauen von Frauen gegenüber Finanzen fusst auf den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen. Denn die Zukunft zeigt, dass Frauen immer mehr Geld verdienen, einen gefüllteren Ausbildungsrucksack tragen und entsprechend immer häufiger berufstätig sind. Die Investmentspezialistin Würmli sieht infolgedessen viele Branchen, die zum Handkuss kommen: Finanzservices, Online-Detailhandel, Schönheit, Mode und natürlich Luxus. Dass Letzteres kein abgedroschenes Klischee ist, zeigt das Beispiel Japan. De Beers, der weltweit grösste Diamantenhändler und -produzent, hat mit der Linie «Trilogy» den Nerv der Zeit getroffen und insbesondere auch erkannt, dass die Selbstkäuferinnen von Schmuck auf einem Selbstverwirklichungstrip sind. Entsprechend hat sich «Trilogy» innert Kürze zum grössten Diamantschmuck-Segment Japans gemausert. Ob De Beers auch die schweizerische Damenwelt im Sturm erobern wird, das steht noch in den Sternen. Ein hochkarätiger Glitzerstein als edler Portfoliofarbtupfer will aber sicherlich keine(-r) verwehren. Übrigens: Das oberste Anlageziel von Frauen ist die finanzielle Unabhängigkeit, insbesondere auch deren Wahrung im Alter, sprich die Altersvorsorge. Für einen Mann, der seine Karriere kontinuierlich durchläuft, ist es fast eine Selbstverständlichkeit, dass diese Sicherheit gewährt ist. Selbst bei einer vergleichbaren beruflichen Ausgangslage erfährt Weiblein eher Wechsel und Unterbrüche im Berufsleben. Vor allem, wenn die Familiengründung ins Spiel kommt, entwickelt sich die Karriere einer Frau markant abgestufter als diejenige des Männleins. Darüber hinaus verbringt die durchschnittliche Frau, aufgrund ihrer höheren Lebenserwartung, ei-


LEADSTORY

nen Drittel ihres Lebens als Rentnerin, was entsprechend höhere Reserven erfordert, um den Lebensstandard denn auch halten zu können. Anlegen und Vorsorgen hat daher bei Frauen einen ganz besonderen Stellenwert, der Handlungsbedarf ist grösser. Deshalb sollte sich «jedefrau» frühzeitig damit auseinandersetzen. Ist die Rendite weiblich? Wenn Frauen Geld anlegen, dann nicht an der Börse, sondern im Schuhgeschäft. Das suggerieren zumindest diverse (Kult-)Serien. Wenn man den weiblichen Filmsternchen Glauben schenkt, investieren sie das halbe Monatseinkommen in High Heels, Korkabsätze, Stiefel, Riemchensandalen und Ballerinas. Dieses Klischee dürfte das Gros der Männerschar mit einem Kopfnicken wohl bestätigen. Doch wie es mit den meisten Klischees so ist, sind diese eher als Räuberpistole zu betrachten. Denn wenn Frauen ihr Vermögen anlegen, dann tun sie dies weit erfolgreicher als das männliche Pendant, so zumindest die Schlussfolgerung etlicher Studien von Universitäten und Online-Banken. Zahlentechnisches Fazit: Frauen erwirtschaften deutlich mehr Rendite als Männer. Die Universität von Kalifornien verglich 35 000 Depots und errechnete, dass Frauen im Schnitt 1,4 Prozent mehr Rendite erzielten. Eine Analyse der deutschen DAB-Bank kam sogar auf fünf Prozent mehr Profit. Das bedeutet aber nicht zwingend, dass Anlegerinnen die bessere Titelauswahl fällen. Eine US-Untersuchung besagt, dass etwa für jeden Dollar Ertrag, den Männer erreichen, Frauen 76 Cents generieren. Aber diesen Nachteil gleichen die Anlegerinnen dadurch aus, indem sie ihr Portfolio konstanter halten und weniger oft die Zusammensetzung verändern. Im Durchschnitt verändern Männer die Portfoliokomponenten doppelt so häufig. Diese fast schon frivole Portfolioumschichtung trägt dazu bei, dass Männer demzufolge einen tieferen Nettoertrag erzielen. Doch ein alter Leitsatz gilt immer: Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast. Tatsache ist, dass lange nicht alle Frauen besser Geld anlegen. Jene, die es tun, machen es womöglich sehr

gut. Aber es trauen sich leider nicht alle Frauen an die Börse. Erst ein kleiner Teil investiert ihr Geld. Bei vielen Frauen liegt das Vermögen auf einem traditionellen Sparkonto, das mit einem spärlichen Zinssatz verzinst wird. Und dieser vermag meistens nicht einmal die Teuerung – Schreckgespenst, das Geld entwertet – auszugleichen. Doch woran liegt das? Eine repräsentative Umfrage des deutschen Fondsverbandes BVI brachte einen Beweis: Jede zweite Frau setzt sich sehr ungern mit dem Thema Geldanlage auseinander. Einstiegshürde Produktkomplexität Die österreichische Beratungsfirma «emotion banking» stellte fest, dass bei Frauen die Transparenz weit oben auf der Beliebtheitsskala steht. Sie finden viele Finanzprodukte besonders erklärungsbedürftig. Es verwundert nicht, dass etwa viel mehr Männer, relativ betrachtet, strukturierte Produkte einsetzen als Frauen. Für viele der Damen sind die Produkte einfach zu komplex (Männer wagen es nicht, das eigene Nichtwissen preiszugeben). Schon allein die Verpackung schreckt oft viele Frauen ab, wenn sie mit Formeln und verworrenen Sätzen konfrontiert werden. Misslich ist auch der Umstand, dass Frauen im unternehmerischen Top-Management weiterhin dünn gesät sind. Obwohl es gemäss einer Studie von McKinsey viel Sinn machen würde, die Konzernleitung mit Managerinnen auszustatten. Die kürzlich durchgeführte Studie «Women Matter» zeigt, dass Firmen, die in einer Geschäftsleitung mindestens drei Frauen beheimaten, deutlich rentabler sind. In Zahlen sieht das so aus: Die Eigenkapitalrendite (ROE) ist mit 11,4 Prozent gegenüber 10,3 höher und auch der Ebit (Earnings bevor interest and taxes) liegt mit 11,1 Prozent versus 5,8 höher. Es steht ausser Zweifel, dass vermehrt Frauen die Stühle in den Chefetagen besetzen sollten. Ein möglicher Grund sieht die Co-Leiterin des Frauenseminars Bodensee (frauenseminar-bodensee.ch), Maya Onken, in der anderen Denkart: «Frauen denken vernetzter, sie agieren für ein Gesamtwohl und nicht um eigene Machtansprüche auszuleben ›››

ZEITREISE 2018

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LEADSTORY

Ungarn

Frankreich

Griechenland

Polen

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Angela F. Braly, CEO US-Versicherer WellPoint

Quelle: OECD Labour Force Statistics, 2004

Australien

Dänemark

Spanien

Tschechien

OECD-Durchschnitt

Portugal

Irland

Finnland

Grossbritannien

40 32 24 23 23 22 21 21 21 19 19 18 17 16 Das Mannsvolk ist noch immer massiv im Lohnvorteil – und dies wohlverstanden nicht nur in den Schwellenländern.

USA

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Anne Mulcahy, CEO Xerox Corp.

Kanada

Clara Fuse, CEO London Stock Exchange

25

Deutschland

Schweden

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Schweiz

LOHNABSTAND ZWISCHEN MÄNNERN UND FRAUEN (IN %) Japan

Feminine Wirtschaftskapitäne Doch die Realität ist nicht ganz so düster. Auf dem internationalen Parkett sind einige Frauen sehr erfolgreich agierend. Die Chefin von Pepsico, Indra Nooy, hat in den USA eine Bilderbuchkarriere hingelegt. Sie arbeitete sich von der Rezeption bis in die Vorstandsetage empor. Zudem ist sie Mutter von zwei Kindern. Bei Pepsi hat Nooyi die Abhängigkeit vom US-Markt entschärft, die interne Machtstruktur verbessert – indem sie das Führungsteam auf 29 Personen erweitert hat – und gesündere Lebensmittel eingeführt. Hut ab. Aber auch andere globale Unternehmen trauen einer CEO in der Führung eines Konzerns:

Wirtschaftliches Yin und Yang Doch mit ein bisschen Rosa und Nett geben wir uns selbstverständlich nicht zufrieden! Staat und Wirtschaft müssen ein Interesse haben, Frauen den Weg der beruflichen Entwicklung so weit als möglich zu erleichtern. Dafür sprechen viele Faktoren. Der Bevölkerungsrückgang kombiniert mit dem wirtschaftlichen Wachstum führt zu einem Mangel an hoch qualifizierten Arbeits- und Führungskräften. Ähnliches erlebt beispielsweise die Schweiz. In die Ausbildung von Frauen investiert der Staat grosse Summen. Diese Investitionen sollten sich aber mittelfristig auch bezahlt machen. Denn gemäss aktuellen, offiziellen Statistiken erwirtschaften die erwerbstätigen Frauen in den industrialisierten Ländern rund 40 Prozent des BIP. Würde man ihre unbezahlte Hausarbeit mit einbeziehen, übersteigt der Anteil die 50 Prozentmarke eindeutig.

Korea

und sind grundsätzlich lebenserhaltend.» Im heutigen Hierarchiegerangel und den männlich dominierten Machtstrukturen ist es für viele Frauen schwer, die sich nicht nahtlos in Bestehendes einfügen. Die Tochter der Bestsellerautorin Julia Onken, ist ebenfalls Buchautorin und bringt es auf den Punkt: «Der Spruch, die Frau ist einfach ein Mann im Rock, weist darauf hin, dass Frauen im Wirtschaftssystem nur ihre Position erhalten, wenn sie sich den (männlichen) Strukturen anpassen.»

Patricia Woert, CEO Archer-Daniels-Midland Co. Margaret C. Whitman, CEO eBay Inc. Irene Rosenfeld, CEO Kraft Foods Inc. Patricia Russo, CEO, Alcatel-Lucent Susan Decker, President, Yahoo Inc. Erin Callan, CFO, Lehman Brothers

Diese Auswahl, die übrigens dem vom Wall Street Journal jährlich gekürten «Woman to Watch» entspricht, zeigt aber gleichzeitig auch ein erschreckendes Bild. Die meisten Frauen sitzen in der Schaltzentrale eines US-Unternehmens. Europaweit liegt der Anteil an Managerinnen in den Leitungsgremien von kotierten Unternehmen bei mickrigen 11 Prozent. SMI-Exponenten ohne Frauen Als Entwicklungsland kann die Schweiz angesehen werden. Rund 4 Prozent der hiesigen Firmen haben ihre Unternehmensspitze mit Frauen bestückt. Die diesbezügliche Onken-These beruht darauf, dass die helvetischen Strukturen im Vergleich zu anderen Ländern (Frankreich, Schweden etc.) ungeheuer ungünstig sind in Bezug auf die Vereinbarkeit von Karriere und Kinder. Onken, die früher als Personal- und Ausbildungsleiterin für The Body Shop Schweiz zuständig war, meint zu dieser Problematik: «Es ist nicht verwunderlich, dass von den 4 Prozent die meisten Managerinnen kinderlos sind.» In der Konzernspitze der 20 SMI-Firmen sind gerade mal fünf Frauen mit einer Führungsposition betraut. Das entspricht knapp 3 Prozent aller Konzernleitungsmitglieder von Schweizer Bluechips, die mit Frauen ausgestattet sind. Besser sieht es aber im Verwaltungsrat dieser Firmen aus. Da haben es immerhin 27 Frauen (12 Prozent) an die Spitze geschafft. Noch rosiger sieht es ebenfalls in Übersee aus. In den 30 Dow-Jones-Gesellschaften sind doch einige Frauen am wirksamen Hebel der Macht.

Und Frauen bringen spezifische Qualitäten in die Wirtschaft, die gemäss Studien Mehrerfolge bringen sollen. Das US-Finanzhaus Goldman Sachs etwa hat kürzlich die Implikationen der Geschlechterlücke respektive des -ungleichgewichts unter die Lupe genommen und spannende Erkenntnise ans Tageslicht befördert. So zum Beispiel, dass ein wichtiger Wirtschaftswachstumstreiber der letzten Dekade in Europa die kontinuierliche Verkleinerung dieser Lücke gewesen ist. Wenn sich dieser Trend über die nächsten 10 Jahre fortsetzt, wird die Wirtschaftsleistung in der Eurozone um ein Viertelprozent per annum kräftiger steigen. Ein weiteres Ergebnis attestiert einer ansteigenden Frauenerwerbsquote die Rolle als wichtiger Einflussfaktor in Bezug auf die Aktienmärkte. Maya Onken ist, Studie hin oder her, ebenso überzeugt, dass Frauen gute Managerinnen sind und insbesondere unabdingbar für eine gesunde wachsende Wirtschaftsnation: «Wenn ich sehe, wohin uns das männliche Management geführt hat (Fehlinvestitionen in Milliardenhöhe, Auslassen gewisser Life-Balance-Faktoren, negative Umweltbeeinflussung, teure Kriege uvm.), dann wünsche ich mir ein neues Zeitalter vermehrter Weiblichkeit in Unternehmen auf der Weltbühne – wie bei Yin und Yang –, die Wirtschaft ganzheitlich anzugehen und mit Sicherheit auch erfolgreich, nicht nur im Sinne von Umsatzsteigerung.» Die zunehmende Präsenz der Frauengemeinde am Arbeitsmarkt wird ebenso das globale Wirtschaftswachstum zusätzlich stark beschleunigen.

t omm sen k r s i w h e n Fac chhaltig nebe a ehr – ie legen n für Trans m n e S g er . z a g i t r f n a r r e s e e t n t w i n t e i E i en h nd zum Ebn som eben ta torinn ikerInves chenvers ger und g te Hunz s i t Men ens wen ntoine t nder A gesu eln meis d n . a s h u , a n a ten nskos punktmagazin.com 11 aktio


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Vermehrt rückt Frau ins Zentrum des Wirtschaftsgeschehens und stellt die noch aus Omas Klamottenkiste stammende Weltordnung auf den Kopf. Verschiedene Branchen sind sich der Wichtigkeit der Frau längst bewusst und lancierten entsprechende Produkte. Doch Frau ist mehr.

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txt: Cyril Schicker] Auf das Geschlecht massgeschnei-

derte Produkte treffen scheinbar den Zeitgeist voll. Erst eben hauchte das 1905 gegründete Familienunternehmen Wernli einem Guetzli für den Mann Leben ein. Das sogenannte «Guara for men only» ist in dieser Form eine Weltneuheit, dies aus Sicht des Inhaltes und von der Verpackung her. Dass allerdings geschlech-

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AUF DEN PUNKT

terspezifische Fabrikate nur den Mann betreffen, ist von der Vorstellung her ungefähr so fernab jeglicher Vernunft wie der widerwärtige Spruch: «Alles mit Mass, sagte der Schneider, und drosch seine Frau mit dem Metermass.» Währenddem Bitterschokolade und Guaraná den männlichen Geschmack treffen sollen, setzten schon einige Zeit ›››

DIE MACHT DER HANDTASCHEN

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h d des n, un n a k e sein cht; ihr nders Ma lles a nien der a ig. l l e n ig h s häng c n b I s a e n n, wi ichtbare symbolen e s s i Sie w niger an s n Status e vo sie w ist nicht n e g n o i hän t i tdefin r Selbs

Rüffe Anne

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davor Firmen wie Volvo (Modell YCC) oder Feldschlösschen (Partybier Eve) mit «wesensgemässen» Produkten ausschliesslich auf ein Geschlecht – und zwar auf das weibliche. Es ist alles Frau, was glänzt Aber selbstverständlich ist es nicht nur die Autoindustrie oder die Getränkewelt, die um die Frauenschar buhlen. Selbst die eben halt doch erzkonservative Bankenwelt hat den Wandel der Zeit ganz früh erkannt und ist sich der femininen Wichtigkeit absolut bewusst. Das bezeugen frauenspezifische Programme à la Ladies’ Finance, Eva, Women and Finance (siehe auch Rubrik iPUNKT, Roundtable ab Seite 33). Gerade Vertreter aus der Finanzwelt werden allerdings auch immer wieder mit Skepsis konfrontiert. Der Argwohn oder besser gesagt die Ungläubigkeit fusst auf der Meinung, dass solche «Frauen Desks» lediglich reine Akquisitionstools respektive ausgefeilte Marketingtricks seien. «Land unter» ohne Evas Töchter Schenkt man allerdings «The Economist» seine ungeteilte Aufmerksamkeit, dann dürften diese Bedenken gegenüber den Frauen, sprich den frauenspezifischen Programmen, doch eher als unangebracht erscheinen. Das renommierte US-Wirtschaftsblatt hat in einem Ende 2006 erschienenen Artikel die Frau als «world’s most under-utilised resource», die weltweit am wenigsten ausgeschöpfte Ressource, betitelt. Die Publikation geht etwa darauf ein, inwiefern dieser Missstand zu mehr Armut und stärkeren Kompetenzengpässen beiträgt. Diese Kausalität sieht auch der indische Nobelpreisträger, Wirtschaftsphilosoph und Harvard-Professor Amartya Sen. Sen, der überdies mit dem höchsten zivilen indischen Staatsorden, mit der Eisenhauer-Medaille und dem beliebten Meister-Eckhart-Preis ausgezeichnet worden ist, vertritt schon lange die These, dass für die heutige gesunde Weltentwicklung nichts wichtiger ist als eine stärkere feminine Partizipation – ökonomisch, politisch und sozial gesehen sind die Töchter Evas also unabdingbar. Wirtschaftsdienliche höhere Frauenquote Das amerikanische Finanzinstitut Goldman Sachs hat seine Scheinwerfer ebenfalls auf diese Thematik gerichtet und in dem Zusammenhang vor gut zwei Jahren die Wirtschaft Japans beleuchtet. Die Studie fördert Eindrucksvolles zutage, beispielsweise die Tatsache, dass infolge des tiefen Frauen-Partizipationsgrades die jährliche Wirtschaftsleistung stark unter die Räder kommt. Hätte also Japan eine ungefähr gleich hohe Frauenrate im Berufsalltag wie die Vereinigten Staaten (plus 2,6 Millionen), würde das Wirtschaftswachstum per annum und über

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die nächsten zwei Dekaden betrachtet um 1,5, anstatt um 1,2 Prozent wachsen. Das ist, in Anbetracht der Divergenz am Ende der zwanzigjährigen Zeitspanne, «nicht ohne» und dürfte die Evidenz der Frauen im Wirtschaftsalltag mehr als nur unterstreichen. Ebenso von der weiblichen Wichtigkeit überzeugt ist Petra Jörg vom Institut für Finanzmanagement an der Universität Bern. Jörg, obendrein Verfasserin einer Dissertation zum Thema geschlechtsspezifische Unterschiede im Anlageverhalten, beobachtet schon länger die Tendenz, dass Frauen immer reicher und mitunter dadurch auch immer selbständiger werden. Frau obsiegt klar Doch was bedeutet das genau für den Finanzakteur? Kann er diese Erkenntnis überhaupt anlagetechnisch umsetzen? Die Antwort lautet eindeutig ja – und dies sicherlich in mehrfacher Hinsicht. Ist der Wertpapiermarktakrobat etwa ein Mann, dann soll er die Finger davon lassen und die Tätigkeit einer Frau, am besten wohl seiner eigenen, überlassen. Denn in der Regel investieren Frauen erfolgreicher als Männer. Das hat vielleicht damit zu tun, dass die feminine Kraft einerseits rund 40 Prozent mehr Zeit mit der Recherche verbringt, das Portfolio weniger umschichtet (tiefe Transaktionskosten) und anderseits mehrheitlich in Firmen investiert, deren Produkte sie tatsächlich kennt. Dieser Meinung ist auch Lucia Würmli-Kryenbühl, Fondsmanagerin bei der ClaridenLeu, und sie geht sogar noch weiter: «Frauen werden den Finanzbereich gänzlich verändern. Sie haben ein anderes Verhältnis zum Risiko, das von der Finanzindustrie zunehmend ernst genommen werden muss. Die Stärke der Frauenklientel nimmt rapide zu.» Den fraulichen Mehrerfolg belegen verschiedene Studien. Apropos Studie, eine Untersuchung aus Übersee hat im Jahre 2005 etwas

anderes und nicht minder Interessantes herauskristallisiert. Die Haupterkenntnis daraus: Frauen beeinflussen wichtige finanzielle Entscheide innerhalb der Familie massgeblich. Womenomics als Anlageopportunität Wenn es beispielshalber um den Autokauf geht, dann kommen 65 Prozent der Entscheide aus der Frauenecke. Noch extremer ist es bei den Konsumgütern. Diesbezüglich haben satte 85 Frauenprozent das letzte und wohl auch das erste Wort. Gar radikal einseitig ist es beim Eigenheim (91), bei der Feriendestination (92) oder beim Einrichtungsgegenstand (94). Ach ja, 89 weibliche Prozent bestimmen die Bankbeziehung. Der – vor diesem Hintergrund – mikroskopisch kleine Männeranteil kann aber durchaus am stark aufwärts tendierenden Frauenboom teilhaben, ohne dabei seine Börsentätigkeit partout aus den Händen geben zu müssen. Er nämlich kann sich zur Gänze am Investmentthema «Womenomics» verlustieren, indem er seine Strategie dem Womenomics-115-Basket anlehnt. Der Korb aus dem Hause Goldman Sachs beherbergt 115 in Japan ansässige Unternehmen, die am meisten vom Langzeittrend Frau profitieren. In diese Kategorie fallen beispielsweise Gesellschaften aus der Bekleidungs- und der Schönheitsindustrie. Aber auch Exponenten aus dem Tummelfeld der Unterhaltungs- und Nahrungsmittelwelt oder gar Firmen im Bereich der Innenausstattung stossen sich ob dem Frauenboom gesund, wirtschaftlich betrachtet. Gewiss gilt es auch da, sich das – zumindest länderspezifische – Klumpenrisiko vor Augen zu führen. Doch ein bisschen selber denken darf, soll und muss auch der Mann. Oder aber er übernimmt im Gegenzug die Rolle der Frau im Gebärsaal, dies allerdings ist rein biologisch gesehen (noch) unmöglich. Und Gedankenkapriolen tun ja beiden Geschlechtern gut!


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BRIC-FRAUEN AN DER SCHWELLE ZUR GLEICHBERECHTIGUNG

Die Rolle der Frau in den BRIC-Staaten ist stark durch politische, historische und kulturelle Traditionen geprägt. Bildung, Gesundheit und Selbständigkeit führen allmählich zu einem modernen Frauenbild nach westlichem Ideal – und tragen zum Wandel der wirtschaftlichen Entwicklung bei.


txt: Andreas Hohn] Formale Bildung von Frauen steht in den hoch entwickelten Industriestaaten in direktem Zusammenhang mit verstärkter Berufstätigkeit ausser Haus, gesunkenen Geburtenraten, verminderter Mutter- und Kindersterblichkeit sowie besserer Gesundheit und Erziehung von Kindern. Auf makroökonomischer Ebene wird sie assoziiert mit mehr Produktivität, höheren Gewinnen aus Investitionen, gesteigerten landwirtschaftlichen Erträgen und vor allem einer vorteilhafteren demografischen Struktur.

Auswirkung Geschlechterkluft Damit gilt Bildung als Schlüsselfaktor für die Gleichberechtigung der Geschlechter. Dies bestätigt auch eine jüngst veröffentlichte Studie des «Amerikaners» Goldman Sachs, wonach die Höhe des weiblichen Bildungsniveaus einen direkten Einfluss auf das Wirtschaftswachstum des betreffenden Landes hat. Deren Schätzungen zufolge erhöht sich bei einer Anhebung dieses Bildungsniveaus um 0,1 Prozent der jeweilige BIP-Durchschnitt auf 0,37 Prozent bei einem jährlichen Wachstum von 0,2 Prozent. Das wiederum führt zu verbesserter Ausbildung und allgemeiner Gesundheit, sodass ein kraftvoller Kreislauf entsteht, dessen Gewinne den Menschen und auch der Produktivität zugutekommen. Natürlich kann man nur vorsichtig schlussfolgern, welchen Einfluss diese geschätzten Wachstumszahlen auf die «gender inequality» der einzelnen BRICStaaten in Wirklichkeit haben. Zum Beispiel ist es kaum vorstellbar, dass die Auswirkungen eines steigenden Bildungsniveaus bei Frauen in China, einem Land mit geringer Geschlechterkluft («Gender Gap»), im qualitativen oder quantitativen Sinn ähnlich gravierend sein wird wie etwa in Indien, wo nur knapp ein Viertel aller Mädchen überhaupt die Grundschule besucht hat. Schlechte Platzierung beim «Gender Gap» für Indien Hier stossen kulturelle, religiöse und soziale Traditionen auf ein plötzliches Stoppschild vor totaler Gleichberechtigung, sowohl in formaler Bildung als auch in anderen Lebensbereichen. Die OECD kommt in ihrem aktuellen Ausblick jedoch zum Schluss, dass das Bildungsniveau in Brasilien, Indien und China mittelfristig deutlich steigen wird, wäh-

ohl – sow erden hinw t l ande als auch t beh chtig ositionen was ihm e r e b P r n, ch Sure rende diene l glei u sol n auf füh ll das ver ristina a r F h e o c s C Die n r a e er Ch nung. Jed . lich d rau oh bezüg der Entl nn oder F lich Ma sicht egal, ob ht, zuste

rend in Russland der Anteil der gut ausgebildeten Arbeitskräfte bereits heute schon über dem Niveau der OECD-Länder liegt. Während also die OECD die Entwicklung bei der formalen Bildung beobachtet, wird im «Global Gender Gap Report» des WEF von 2006 vordergründig die Gleichstellung der Geschlechter analysiert. Dieser Bericht umfasst eine Rangordnung aller Nationen, die in Bereiche Wirtschaft, Bildung, Politik und Gesundheit unterteilt ist und dabei die relative Benachteiligung von Frauen in den verschiedenen Teilbereichen berücksichtigt. Das ernüchternde Resultat zeigt eine nach wie vor gravierende Ungleichstellung von Frauen und Männern, die in den skandinavischen Ländern noch am geringsten ist. Danach liegt von den BRIC-Staaten Indien abgeschlagen auf Platz 98, während Russland mit Platz 49 noch am besten abschneidet und die Schweiz auf Platz 25 rangiert. Man kann jedoch in keiner Weise sagen, dass Frauen in Russland weniger gleichberechtigt seien als in der Schweiz. Russen-Frauen übernehmen vermehrt das Zepter Aus den Statistiken über Führungskräfte in Russland geht nämlich hervor, dass Frauen im FRAU IM VIELVÖLKERSTAAT

höheren Management russischer Unternehmen heute bereits mehr als stolze 20 Prozent der leitenden Positionen besetzen – Tendenz weiter steigend. Die weiblichen Industriekapitäne prägen einen neuen Geschäftsstil in Russland. Zu ihren Domänen gehören vor allem Medienunternehmen, PR-Agenturen und Modehäuser. Aber inzwischen mischen sie auch in traditionellen Männergeschäften mit – wie in der Bau- und Informationstechnologie, in Transport- sowie Bergbauunternehmen – und sie leiten Banken und Börsen. Eine Entwicklung, die es gutzuheissen gilt. Die Wahrscheinlichkeit, dass in einem Unternehmen eine Frau im Management sitzt, ist mit knapp 40 Prozent in Russland weit grösser als anderswo auf der Welt. Doch Kinder und Karriere schliessen sich in Russland nicht unbedingt aus. Wie eine Untersuchung der deutschen Friedrich-Ebert-Stiftung von 2003 gezeigt hat, gehören eigene Kinder zu den

AUF DEN PUNKT

Lebensplänen von 96,4 Prozent der Russinnen dazu, die sich ihr Leben ohne sie partout nicht vorstellen können. Dies spiegelt sich sowohl in der Betonung der Liebe zu den Kindern wider als auch in den konkreten Vorstellungen darüber, wie viele sie eigentlich gern davon hätten. Und nicht jede der Spitzenmanagerinnen Russlands hat ihren eigenen Nachwuchs in ein Internat in die Schweiz oder nach England «abgeschoben». Emanzipierung durch Weiterbildung und Mikrofinanz Wie früher auch hierzulande sehr weit verbreitet war, werden die Grosseltern im Vielvölkerstaat eingespannt, um das Enkelkind grosszuziehen. Aber parallel mit der Wirtschaftsleistung wächst in Russland auch die Scheidungsrate stark. Wie anderswo auch, ist die eigene Karriere der Frauen nicht selten der Grund dafür. Im patriarchalisch geprägten Russland verstehen halt viele russische Männer noch nicht, dass ihre Frauen eigene Ansprüche verwirklichen wollen und ebenfalls eigene Erfolge (teils konsequent) anstreben. Doch diese unnötige Diskriminierung zwingt Frauen noch immer eine bestimmte soziale Rolle auf und determiniert schliesslich die Wahl ihres Verhaltensmodells. Dies indem sie sich zugunsten ihrer wichtigsten Ziele selbst ganz bewusst in eine ungleiche Position im Verhältnis zu den Männerschaften begeben. Um dieses Ungleichverhältnis denn auch zu überwinden, ist die strikte Einhaltung von Anti-Diskriminierungsvorschriften zwingend erforderlich. Darüber hinaus eröffnen sich dem privatwirtschaftlichen Sektor seine vielfältigesten Chancen, durch ein verstärktes Angebot an beruflicher Weiterbildung sowie Erleichterung zum Beispiel beim Zugang zu Bank-Darlehen und Mikrofinanz-Produkten, die Möglichkeiten von noch mehr Frauen im integralen Arbeitsprozess deutlich zu verbessern.

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UNIFORME GREMIEN SIND SCHWERFÄLLIG UND BRINGEN AUCH WENIGER txt: Katinka Gyomlay] Japan hat gar keines, Spanien

fast keines und Norwegen vergleichsweise viele. Die Rede ist von Gesellschaften, in deren Verwaltungsrat zumindest eine Frau vertreten ist. Dass börsenkotierte norwegische Unternehmen von staatlicher Seite regelrecht gezwungen werden, den Frauenanteil auf 40 Prozent zu erhöhen, hat nicht nur vor Ort, sondern auch in anderen europäischen Ländern für Zündstoff gesorgt. Denn die Ursachen und Massnahmen für das europaweite Ungleichgewicht könnten vielfältiger nicht sein. Old Boys Connections Frauen sind in VR-Gremien noch rarer vertreten als auf den Führungsetagen der Firmen. Was gleichzeitig auch einer der Gründe für das Fehlen im obersten Aufsichtsgremium selber ist – gelten doch hohe Kaderpositionen unter Männern als das Sprungbrett in den Verwaltungsrat schlechthin. Dieser systembedingt kleineren Anzahl an Kandidatinnen stellen sich zudem – historisch gewachsen – gleich weitere Hindernisse in den Weg. In der übersichtlichen Schweizer Wirtschaftslandschaft läuft die Suche immer noch nach altbewährten Mustern, wie Kenner der Szene bestätigen. Für die Besetzung von Verwaltungsratsmandaten gilt das Netzwerkprinzip. Man(-n) kennt sich und empfiehlt sich weiter. Sei es nun durch Old Boys Connections, Geschäftsbeziehungen, Verbände, dem Rotary Club oder durch das Militär. Frauen haben da das Nachsehen. Unter diesen Prämissen erhalten Headhunters selten den Auftrag, eine Frau für eine vakante Position zu suchen. Und wenn doch, erzählt ein renommierter Branchenvertreter, werde eher diskret der Zusatz angefügt, dass bei der Besetzung niemand etwas gegen eine Kandidatin einzuwenden hätte. Erst auf solche oder ähnliche Andeutungen mache man sich als Headhunter aktiv daran, Frauen vorzuschlagen, was in diesem Umfeld keine leichte Aufgabe sei. Hochgerechnet spiegelt sich diese Konstellation in den Zahlen: Ein Verwaltungsrat ist hierzulande im Durchschnitt knapp 60 Jahre alt und mit allergrösster Wahrscheinlichkeit männlich. Der Männeranteil beträgt in den grössten Schweizer Firmen derzeit rund 82 Prozent. Oder wie jüngst eine Umfrage der Handelszeitung ergab: Nur 22 von 244 Verwaltungsratsmandaten schweizweit sind mit Frauen besetzt.

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Investoren horchen auf Heutzutage fordern bei dieser Ausgangslage nicht mehr nur Frauenverbände oder Politikerinnen, die geschlossene Männerdomäne zu knacken. Pensionskassenvertreter wie die Ethos-Stiftung in der Schweiz oder die schlagkräftige Calpers in den USA wünschen sich als Aktionärsvertreter nicht nur aus ethischen Gründen mehr Frauen in den AufsichtsgreGET DIVERSITY

mien. Diversität heisst hier das Stichwort. Denn generell bieten gemischte Teams im Durchschnitt eine bessere Fähigkeit, mehrere Aspekte bei der Entscheidungsfindung mit einzubeziehen und kritisch zu hinterfragen. So lassen zwei McKinsey-Studien – «A Wake-Up Call for Female Leadership in Europe» und «Women matter» – zu diesem Thema selbst hartgesottene Investoren aufhorchen: Das Beratungsunternehmen wertete die Finanzkennzahlen von 89 europäischen, börsenkotierten Gesellschaften mit den höchsten Frauenanteilen auf der Top-Führungsebene aus und kam auf deutliche Unterschiede zum Durchschnittswert: Ob nun Gewinn-Marge, Ebit, Aktienkursentwicklung oder Eigenkapitalrendite – die Zahlen der «Frauenunternehmen» lagen überall deutlich höher. Dass es aber mit einer Vorzeigefrau im VR oder Top-Kader nicht getan ist, verdeutlicht die zweite Untersuchung: Bei der Messung von Werten wie Innovationskraft oder Führungsqualitäten zeigten sich erst ab einem Verhältnis von drei (Frauen) zu sieben (Männern) die positiven Effekte. Unkonventionelles wagen Barbara Rigassi, die zusammen mit Michèle Etienne vergangenes Jahr mit GetDiversity das erste Schweizer Netzwerk für Verwaltungsrätinnen gegründet hat, sieht viele Argumen-

Das diesjährige WEF hat festgehalten, dass die grössten Leadership-Herausforderungen im Triangel Steigerung der Firmenwerte, Schaffung von Vertrauen und Investitionen in gesellschaftliche Werte liegen. Direkt sind damit Frauenkompetenzen angesprochen. Doch wo sind sie?

te, warum Frauen sich gerade im jetzigen Umfeld profilieren könnten: «Der Einbezug von Frauen in Gremien ist nicht ‹nice-tohave›, sondern muss einen echten Mehrwert bringen.» Der Mehrwert müsste derzeit eigentlich besonders hoch im Kurs stehen: «Wenn am diesjährigen WEF in Davos festgehalten wird, dass die grössten LeadershipHerausforderungen im magischen Dreieck Steigerung der Unternehmenswerte, Schaffung von Vertrauen und Investitionen in gesellschaftliche Werte liegen, dann sind direkt Kompetenzen von Frauen angesprochen.» Erschwerte Fährte Trotz diesen Chancen ist die Suche nach qualifizierten und engagierten Frauen für VRMandate schwierig. Teilweise schlummert das Angebot im Verborgenen und erfordert lediglich andere Suchprozesse. «Es kann sehr wohl sein, dass für die Zusammensetzung des Gesamtgremiums eine unabhängige Expertin, eine Wissenschafterin oder sogar jemand aus einem typischen Freiberuf genau die richtige Besetzung wäre», sagt Rigassi, die mit ihrer Plattform auch eine jüngere Generation von Frauen ansprechen will. Mit diesem Umdenken könnte in der Tat eines der grössten Knock-outs für qualifizierte Frauen entkräftet werden: Dass nicht jede Person in einem Verwaltungsrat zwingend Führungserfahrung mitbringen muss. Es könnte gut sein, dass auch ein in diesem Sinne ein unkonventionell zusammengesetztes Gremium absolut visionär und durchaus entscheidungskräftig wirken würde.

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Hedge Funds und Private Equity sind Männerdomänen; und je höher die Stelle, umso mehr. So sagen es die Zahlen. Frauen machen gerade mal zehn Prozent der Senior-Level-Executives und Deal-Maker aus. Braucht es Testosteron, um in der Welt der Hedge Funds bestehen zu können? Von wegen.

txt: Jakob Baur] Dass Frauen in bestimmten Bereichen der Arbeitswelt in der Unterzahl sind, ist ein bekanntes Phänomen – ebenso wie Männer in anderen. Diese Tatsache ist auch nicht weiter bemerkenswert, da solche Differenzen nicht zu vermeiden sind. Ein Problem entsteht erst, wenn die zahlenmässige Unterlegenheit zu ausgeprägt ist – denn oft

bedeutet dies, dass ein Geschlecht als unfähig für den Job angesehen wird. Natürlich gibt es auch in der Hedge-Fund-Branche illustre Namen wie zum Beispiel Elaine Crocker, Präsidentin von Moore Capital Management, oder Tanya Styblo Beder, die einen neuen Hedge Fund bei Citigroup lanciert hat. Insgesamt sind jedoch verschwindend ›››

HEDGE FUNDS UND PRIVATE EQUITY: THE GOOD OLD BOYS’ CLUB?

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AUF DEN PUNKT

wenige Frauennamen auf den Türschildern der oberen Etagen zu lesen. Es fragt sich warum. Die «pipeline issue» Nicht zu leugnen ist, dass Frauen bereits bei entsprechenden Studiengängen untervertreten sind. So liegt der Anteil von Studentinnen an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Uni Zürich gegenwärtig bei knapp 30 Prozent. Hinzu kommt eine nicht zu vernachlässigende Wegfallquote nach dem Studium. Denn nicht jede Absolventin wählt dieselbe Branche und ebenso wenig hat es jede Ökonomin auf eine Führungsposition abgesehen. Es bringt auch nicht jede die nötigen Voraussetzungen mit, sich bis zur Spitze konsequent durchzukämpfen. So stehen schliesslich weniger Frauen zur Verfügung, wenn es darum geht, entsprechende Stellen zu besetzen, und es ist unrealistisch zu erwarten, dass der Frauen-Anteil vergleichbar ist mit demjenigen der Männer. Diese sogenannte «pipeline issue» reicht aber nicht aus, den horrend niedrigen Frauenanteil zu erklären. Immerhin aber gibt es die Wegfallquote auch bei den Männern. Es müssen folglich andere Gründe her.

sehr auf die Mängel eigener Handlungen fokussiert und wirkten tendenziell intuitiv. Bisweilen begnügt man sich einfach auch mit der Behauptung, Frauen fühlten sich gar nicht so sehr zur entsprechenden Branche hingezogen.

Das Mysterium Frau Vereinfacht gesagt lassen sich die Argumente, wie es zu einer 90-prozentigen Überlegenheit der Männer kommt, auf zwei Grundannahmen reduzieren: Entweder ist die Frau ungeeignet für den Job – oder umgekehrt. Ersteres bedeutet, dass einer Frau bestimmte Fähigkeiten fehlen, um die Arbeit zumindest zufriedenstellend auszuüben. Letzteres drückt aus, dass das Umfeld respektive die Job-Strukturen Frauen gegenüber ziemlich ungünstig eingestellt sind. Erstaunlicherweise erweisen sich all die gängigen Argumente fast durch die Reihe als zur ersten Kategorie gehörig. Einerseits sei die Frau als Portfoliomanager unzuverlässig, da sie eine Schwangerschaft jederzeit aus dem Geschäft werfen kann. Andererseits hätten Frauen einen anderen Bezug zum riskanten Handeln als Männer. Sie seien risikoavers, zu

Statistiken ohne Zahlen Noch eigenartiger werden die Argumente, wenn man bedenkt, worauf sie eigentlich basieren. Es existieren keine konkreten und repräsentativen Beispiele, aus denen hervorgeht, dass Frauen ungeeignet für die Branche sind – weil die Frauenquote schlicht nie hoch genug war. Es wird folglich von einer keinesfalls repräsentativen Quote von zehn Prozent auf allgemeingültige Umstände geschlossen; beispielsweise, dass Frauen im Durchschnitt eben risikoavers und vorsichtig sind oder mit der Work-Life-Balance hadern. Nun gibt es aber keine durchschnittliche Frau, ebenso wenig wie den durchschnittlichen Mann. Und in einer zuweilen komplexen Branche, die nach hochqualifizierten Spezialisten verlangt, nach gewöhnlichen Menschen zu suchen, ist ohnehin unsinnig. Eine Frau, die gezielt eine solche Position anstrebt, ist entweder weit vom Durchschnitt entfernt oder schätzt ihre eigenen Fähigkeiten äusserst schlecht ein.

MAMMON DER HEDGE-FUND-MANAGER (IN MIO. DOLLAR)

GRÖSSTE HEDGE-FUND-ANBIETER (IN MIA. DOLLAR, 31.12.2007)

Firma

Rang

Firma

Standort

01

John Paulson

Paulson & Co.

3 700

01

Man Group Inc.

London, UK

71,7

02

George Soros

Soros Fund Management

2 900

02

UBS Global AM

Chicago, USA

69,2

03

James Simons

Renaissance Technologies

2 800

03

UBP AM LLC

New York, USA

53,0

04

Philip Falcone

Harbinger Capital Partners

1 700

04

Goldman Sachs Group Inc.

New York, USA

52,0

05

Kenneth Griffin

Citadel Investment Group

1 500

05

BNY Melton AM

New York, USA

44,0

06

Steven Cohen

SAC Capital Advisors

900

06

Bridgewater Associates

Westport, CT

30,2

07

Timothy Barakett

Atticus Capital

750

07

Renaissance Technologies Corp.

New York, USA

26,0

08

Stephen Mandel Jr.

Lone Pine Capital

710

08

Och-Ziff Capital Mgmt. Group

New York, USA

21,0

09

John Griffin

Blue Ridge Capital

625

09

Barclays Global Investors

London, UK

18,9

10

O. Andreas Halvorsen

Viking Global Investors

520

10

ESL Investments

Greenwich, CT

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Verdienst 2007

Firmenkapital

17,5*

Quelle: Pensions & Investments, Alpha Magazine, * geschäzter Wert

Name

Quelle: Alpha Magazine

Rang

ls; echse menw acht, g i d a r rd es Pa werden e er d n ein ) mitte nd Mann in denen e n i s en un on Frau u e Berufe, nung ohn d n i f e v u Wir b alitäten ( rägen ne r die Rech oren. p t. We , hat verl eitsre ligenzen h b e r t A s t neue eitsintel Zentrum en mach u rb m a i A r F t e k u e r ne rstä entionell ch ve v Mens nd unkon lzer u ho e u k r B sta A.

onja Dr. S

Alpha-Generator Frau Der HFRX-Diversity-Index, der die Rendite von mehrheitlich durch Frauen geführten Hedge Funds und Investmentgesellschaften abbildet, zeigt denn auch eine andere Wahrheit auf. Entsprechende Funds haben seit 2003 und bis Ende 2006 eine jährliche Rendite nach Kosten von 11,3 Prozent abgeworfen. Die Benchmark hingegen, der HFRX-Global-Index, bringt es gerade mal auf 7,8 Prozent. Diese zahlemässige Überlegenheit von 3,5 Prozent spricht für sich. Die Brandaktualität des Genderthemas bezeugt auch die Tatsache, dass vom 13. bis 14. März dieses Jahres der erste «Women’s Private Equity Summit» stattfand – für SeniorLevel-Frauen, versteht sich. Allesamt waren vom Anlass überzeugt bis begeistert: «Es war fantastisch, nur Frauen dabei zu haben. Die Atmosphäre war komplett anders. Alle waren auf derselben Augenhöhe. Das hört sich zwar komisch an, brachte allerdings den lang gewünschten Unterschied. KEIN GOLF, vielen Dank hierfür.» Gründerin Elisabeth Falk war denn auch total erfüllt von ihrem «Baby». Sie sieht die Realität folgendermassen: «Um überhaupt eine Top-Führungsposition zu erlangen, ist es für Frauen absolut notwendig, weitreichende Netzwerke aufzubauen, vergleichbar mit jenen von den Männern in der Industrie, und ihren Zugang zu Information und Einfluss zu verbessern.» Sie stimmt damit dem Grossteil ihrer Kolleginnen zu, die ebenso überzeugt sind, dass die Branche im Moment zwar immer noch ein Boys’ Club ist, aber am Ende das Talent doch triumphieren wird.


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22 PUNKTmagazin N˚ 14/08


DIE FRAU ERSTARKT UND OBSIEGT KLAR AUCH BEI DER GELDANLAGE

Das sogenannte starke Geschlecht stuft seine Investmentfähigkeiten höher ein als Frauen. Weil sich Männer meist überschätzen und weniger diversifizieren, haben Frauen bezüglich Performance die besseren Karten. Studien belegen, weibliche Anleger erwirtschaften pro Jahr bis 6 zu Prozent mehr Rendite.

txt: Mark Baer] Es gibt eigentlich kaum etwas Ge-

wiegend weiblichen Fondsmanagern anzuvertrauen.

Frauen und ihre Börsenangst Eine der ersten Frauen, die sich in der Schweiz mit dem Thema «Frauen und Finanzen» beschäftigt hat, ist Edit Höller Zen Ruffinen. Nach verschiedenen Stationen bei Schweizer Banken wie der Credit Suisse oder der Vontobel ist sie heute geschäftsführende Partnerin der Aquila Vermögensverwaltung Zürich AG. Vor mehr als 20 Jahren stellte Höller Zen Ruffinen fest, dass die Frau als eigenständige Kundschaft nicht wahrgenommen wurde: «Früher war es so, dass der Mann das Geld verwaltete und die Frau hingegen dazu überhaupt nichts zu sagen hatte.» Wenn es ums Thema Börse geht, stellt man bei Frauen noch heute eine gewisse Schwellenangst fest. Das männliche Geschlecht verbirgt seine Bedenken hier offenbar etwas besser. «Männer geben in Sachen Finanzen vielmals vor, mehr zu wissen. Frauen machen mehr auf Understatement», so Höller Zen Ruffinen. Und weil Menschen, die etwas vorgeben müssen, es selbst einfach nicht besser wissen, geraten sie auch schneller mal unnötig in die Bedrouille.

sichtiger und zurückhaltender», sagt die Vermögensverwalterin Edit Höller Zen Ruffinen und weiter: «Männer haben die Tendenz, nervös zu werden und fangen dann schnell an, wild zu traden.» Das Gros der Frauen ist laut Höller Zen Ruffinen bezüglich Anlageentscheidungen extrem stabil. Wenn eine Frau sich einmal für eine Strategie entschieden habe, bleibe sie konsequent dabei. Auch die beiden ausgewiesenen Ökonomen Alexandra Niessen und Stefan Ruenzi von der Universität Köln bestätigen diese Aussage. Unter Verwendung von Daten zu USAktienfonds fanden die beiden Volkswirtschafter starke Beweise für diese geschlechtlichen Verhaltensunterschiede. «Insbesondere fanden wir überzeugende Hinweise, dass die Anlagestile von Männern viel extremer und über die Zeit auch stärker schwankend sind als die von Frauen», schreiben die beiden in ihrer Studie «Sex matters: Gender and mutual funds» des Centre für «Financial Research» in Köln. Aus Anlegersicht ist das hektische Verhalten von männlichen Fondsmanagern problematisch, da man nie genau weiss, welchen Anlagestil der Fonds tatsächlich in Zukunft wird. Man kauft hier also die sprichwörtliche Katze im Sack. Frauen nehmen überdies weniger einzeltitelspezifische Risiken auf sich. So sind ihre Portfolios automatisch besser diversifiziert. «Frauen folgen viel weniger extremen Investmentstilen als Männer. Sie wechseln weniger stark zwischen den Investmentstilen und folgen damit beständiger der Anlagestrategie», sagt die Verantwortliche des Portfoliomanagements beim nachhaltigen Vermögensverwalter SAM, Stephanie Feigt. Die Performance von Frauen ist damit über die Zeit um einiges stabiler. Dass die meisten Frauen eine wesentlich geringere Wahrscheinlichkeit haben, unter den 5 Prozent der schlechtesten Fonds zu landen, ist für Feigt ein weiteres starkes Argument, das Geld vorBOYS WILL BE BOYS (PORTFOLIOUMSCHICHTUNG 2001 IN %) 105 90 Quelle: Barber & Odean, Journal of Economics

schlechterneutraleres als Geld, aber trotzdem scheinen Mann und Frau einen unterschiedlichen Anlagestil zu pflegen. Psychologen sagen, dass Männer Geld mit Macht und Kontrolle identifizieren. Für Frauen bedeutet der schnöde Mammon hingegen Autonomie und Sicherheit. Während Geld für die Frau also oft Mittel zum Zweck ist, begreift der Mann Geld oft als den Zweck selbst. Schuld daran sind Geschlechtshormone, die eine unterschiedliche Entwicklung des Gehirns einleiten. Weil die Nervenzellen dadurch völlig anders «geschaltet» werden, lernen Mädchen beispielsweise schneller lesen als Jungs. Knaben hingegen zeigen dafür vielmals eine Überlegenheit bei visuell-räumlichen Fähigkeiten, sodass sie beim räumlichen Vorstellungsvermögen, bei mathematischen Schlussfolgerungen oder auch beim Werfen und Fangen gegenüber Mädchen besser abschneiden. Diese Entwicklung des Gehirns dürfte ebenfalls zu einem unterschiedlichen Anlageverhalten der beiden Geschlechter führen.

75 60 45 30

Frauen sind ruhigere Anleger Ferner: Männer schichten ihre Portfolios öfters um als Frauen. «Wir Frauen sind vor-

15 0 Alle Frauen Alle Männer Single-Frauen Die Männerschaft ist viel umtriebiger als die Frauenschaft.

Single-Männer

Selbstüberschätzung Mann Kommt hinzu, dass sich männliche Anleger gerne mal überschätzen. Das Phänomen der Selbstüberschätzung kann beispielsweise auch im Autofahr-Verhalten betrachtet werden. Eine Untersuchung des Versicherungskonzerns Axa zeigt klar: 77 Männerprozent fühlen sich am sichersten, wenn sie selber am Steuer sitzen. Bei den Frauen liegt diese Quote bei 65 Prozent. Dass sich Frauen auch in Finanzangelegenheiten markant weniger überschätzen, offenbart die Studie von Terrance Odean und Brad M. Barber «Boys Will Be Boys: Gender, Overconfidence, And Common Stock Investment». In dieser Arbeit, bei der während sechs Jahren 35 000 Anleger befragt wurden, gaben nur 50 Prozent der Frauen an, dass sie erfahrene Investoren seien, währenddem sich unter den Männern etwa 60 Prozent als erfahrene Anleger betrachteten. Dies resultiert gemäss der Studie in einer ausgeprägten Handelstätigkeit der Männer, die unter anderem zu höheren Transaktionskosten führt. Investment-Sieg der Frau Die Resultate, wer nun von den beiden Geschlechtern eine bessere Renditeentwicklung erzielt, sind gemischt. Nimmt man die Studie von Odean und Barber, bei der Depots von Privatinvestoren untersucht wurden, erhält man einen erheblichen und signifikanten Performanceunterschied: Da Männer exzessiver handeln, müssen sie eine Einbusse gegenüber Frauen von satten 1,4 Prozentpunkten pro Jahr in Kauf nehmen. Bei allein stehenden Männern ist das Phänomen gegenüber allein stehenden Frauen gar noch grösser. Sie handeln eben noch ungezügelter und erzielen dadurch eine geringere Performance von 2,3 Prozent per annum. Auf ähnliche Ergebnisse kommt die Finanzwebseite «Digital Look» für die Jahre 2001 und 2005 bei der Untersuchung von 100 000 Depots von Privatanlegern. Gemäss der Studie erzielten Frauen in beiden Jahren eine um 4 bis 6 Prozent höhere Rendite. «Wenn man daraus einen einfachen Schluss ziehen möchte, sollten Männer zuerst ihre Frau um Rate fragen, bevor sie anfangen zu handeln», so SAM-Frau Stephanie Feigt schmunzelnd und augenzwinkernd.

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SPEZIALISTINNEN IM GESPRÄCH txt: Cyril Schicker] Das

Schreckgespenst namens Inflation treibt zurzeit und weltweit sein Unwesen. Erachten Sie die damit verbundene Kaufkraftentwertung als Damoklesschwert, das über dem Investor schwebt?

Ursula Soom Wildhaber (USW): Wir erachten die aktuellen Inflationsraten nicht zwingend als Damoklesschwert. Wir gehen vielmehr davon aus, dass sich die Lage bei den Preisen in der zweiten Jahreshälfte 2008 wieder etwas entspannen sollte. Gründe hierfür sind erstens eine schwache US-Konjunktur und zweitens eintretende Basiseffekte. Möchte man sich aber dennoch vor der Inflation schützen, so machen unter anderem Investments in Dividendenpapiere, Immobilien oder aber natürlich in inflationsgeschützte Obligationen durchaus Sinn. Bei Letzteren gilt es zu beachten, dass insbesondere in Franken lautende Schuldpapiere rar sind.

US 24 PUNKTmagazin N˚ 14/08

Dr. Fleur Platow (FP): Im Jahresverlauf sehe ich einen zeitweiligen Rückgang vieler Rohstoffpreise. Sollte dies insbesondere für die Energie zutreffen, so dürfte der globale Teuerungsdruck vorübergehend abflauen. Auch die US-Konjunkturabkühlung, die weltweite Auswirkungen mit sich bringt, wird dazu beitragen. Langfristig entwickelt sich aber ein anderes Szenario. Denn die Commodity-Preisinflation bleibt unterschwellig intakt und wird mit ziemlicher Sicherheit schon vor dem nächsten Weltwirtschaftsaufschwung wieder virulent. Auch die massiven FED-Lockerungen werden sich negativ auswirken. Die damit verbundene Kaufkraftentwertung trifft in den kommenden Jahren insbesondere Obligationäre, aber auch Aktionäre, weil die Firmengewinne tendenziell in Phasen anhaltenden Inflationsdrucks leiden. Darum wird das Motto «Gold schlägt Geld» in Mode bleiben. Sachwerte wie Rohstoffe und Immobilien gehören natürlich auch zu den klassischen Hedges.

FP


2 In jüngster Vergangenheit fiel nicht nur der Immobilienmarkt in Spanien oder den USA einer Krise zum Opfer, sondern auch derjenige Grossbritanniens. Experten rechnen überdies mit einem Blasenplatzen in Ost-Europa. Wie stehen Sie dazu bzw. sehen Sie ebenfalls derart schwarz? 2 USW: Leider ist uns die Grössenordnung der in Franken aufgenommenen Kredite nicht zur Gänze bekannt. Entsprechend können wir keine wirklich konkrete Aussage hinsichtlich des Ausfallrisikos machen. Anlagen von Schweizer Investoren in osteuropäischen Immobilienanlagen (vor allem über indirekte Immobilienengagements) sind aber wohl eher begrenzt. Helvetische Investoren sind eher in Schweizer Immobilienanlagen investiert. Wir denken, dass sich der sogenannte Spill-over-Effekt beim Platzen der Ost-Europa-Blase in Grenzen halten und überhaupt nicht die Ausmasse wie in den Vereinigten Staaten annehmen wird. Die Effekte sind somit stark begrenzt.

3 Strukturierte Produkte finden vermehrt Einzug in des Anlegers Portfolio. Wie stehen Sie diesen Finanzvehikeln gegenüber? 3 USW: Das weltweite Geschäft mit strukturierten Produkten hat sich mittlerweile fest etabliert. Der systematische Einsatz dieser Instrumente ist einstweilen für eine Vielzahl der Marktteilnehmer unverzichtbar geworden. Demgemäss werden diese von den Kunden auch rege nachgefragt. Das Ziel der Basler Kantonalbank ist es ohnehin, ihrer Kundschaft die bestmöglichen Investmentvehikel für deren Bedürfnisse anzubieten. Die enorme Vielfalt an Konstruktionsmöglichkeiten bietet massgeschneiderte Chancen, in den unterschiedlichsten Marktszenarien Gewinne zu erzielen.

4 Das Donnergrollen an den Finanzmärkten scheint nicht abklingen zu wollen. Wie engagiert sich der Privatanleger momentan am besten respektive welche Strategie empfehlen Sie zum jetzigen Zeitpunkt? 4 USW: Auch ein konservativer Anleger sollte aus langfristigen Überlegungen zumindest rund 25 Prozent in Aktien investieren. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass sich momentan eine Bodenbildung abzeichnet. Für einen Finanzakteur mit ausgewogenem Risikoprofil erachten wir eine Aktienquote von 50 Prozent als durchaus sinnvoll. Risikofreudigen Börsenteilnehmern empfehlen wir momentan, mindestens 75 Prozent in Aktien zu investieren.

5 Greifen Sie doch dem Investor unter die Arme und geben Sie uns bitte Anlagetipps – auf Länder-, Sektorsowie Einzeltitelebene. 5 USW: Wir erachten nach wie vor Anlagen in Emerging Markets als attraktiv. Gründe hierfür sind einerseits die verbesserten Rahmenbedingungen allgemein und anderseits die vergleichsweise hohe Wachstumsdynamik in den entsprechenden Regionen. Interessant bleiben die sogenannten BRIC-Staaten, aber auch Anlagen in Osteuropa haben Potenzial. Aus Risikoüberlegungen empfehlen wir aber keine Direktengagements, sondern ein Investment mittels Anlagefonds (Stichwort Diversifikation). bkb.ch

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AUF DEN PUNKT

2 FP: Die Bankenkrise hat ihren Höhepunkt wahrscheinlich mit Bear Stearns überschritten, aber die Auswirkungen der weltweiten Kreditverknappung auf die Realwirtschaft haben erst begonnen. Im Falle einer breit angelegten Rezession (IMF-Prognose) zeichnen sich gravierende Probleme im von Auslandskapitalzuflüssen abhängigen OstEuropa ab. Im Baltikum, wo die Häuserpreise laut IMF seit 2003 real um bis zu 300 Prozent gestiegen sind, ist der Markt mit gravierenden Risiken behaftet.Wenn es dort zu beträchtlichen Kreditausfällen kommt, wäre dies für die Schweiz ebenso kontraproduktiv wie im Falle der Ausfallrisiken in Grossbritannien und Spanien. In diesen Ländern dürften massiv Franken-Kredite aufgenommen worden sein, womit ähnliche Effekte wie bei den Carry Trades zu erwarten sind: Wenn aufgrund von Zwangsliquidationen ein erheblicher Teil der Fremdwährungskredite im selben Zeitraum in Franken getilgt wird,muss dies zu einer sprunghaften Befestigung des Frankens führen. 3 FP: Um ehrlich zu sein, habe ich in den jüngsten Turbulenzen grosse Bedenken im Hinblick auf gewisse Emittenten-Bonitäten gehabt. Denn die Zertifikate-Besitzer sind im Konkursfall der dahinterstehenden Institute nicht geschützt. Zudem wiegen sich Investoren in falscher Sicherheit bei der Renditeoptimierung. So hat die Aktienlieferung zu teurem Basispreis in diesem turbulenten Jahr viele Kleinanleger getroffen. Gewiss gibt es aber auf verbilligtem Kursniveau gerade bei strukturierten Produkten dieser Art (Renditeoptimierung/ Partizipation) Attraktivitäten, weil sie nicht nur einen dicken Puffer nach unten bieten, sondern auch eine stattliche Rendite. Ich persönlich strebe mit meinen Strategien eine langfristige Beteiligung an erstklassigen Firmen an und engagiere mich diesbezüglich nur selten. 4 FP: Für ausgewogene Investoren gilt als Faustregel nach wie vor: Der Aktienanteil könnte bei 100 Prozent abzüglich Alter angesetzt werden. Je nach Risikofähigkeit, -freude und persönlicher Situation sollte dieser Anteil individuell erhöht oder niedriger ausfallen. Generell dürfte es sich aber bezahlt machen, Phasen freundlicher Börsen zur Herabstufung des Aktienanteils – auf maximal 40 Prozent für ausgewogene Anleger – und Erhöhung des Edelmetall-, Bond- und Cashanteils zu nutzen. Denn obwohl aus meiner Sicht der Tiefpunkt der Aktienmärkte hinter uns liegt, wird die harte Kursachterbahn uns noch länger begleiten. Konservative Investoren könnten ihrem Obligationenanteil jetzt mit Langläufern mittlerer Qualität etwas mehr Risiko und höhere Renditen beimischen. Einen gewissen Prozentsatz von gut verwalteten Hedge Funds halte ich ebenso für sinnvoll. 5 FP: Auf Länderebene präferiere ich zurzeit europäische Aktien und würde mich bei Neuengagements eher auf defensive Sektoren konzentrieren. Da die Kreditkrise offenbar ihren Kulminationspunkt erreicht hat, finde ich aber auch ausgesuchte Bankaktien reizvoll. Bei den EmMas interessiert mich insbesondere Hongkong wegen der im Vergleich zum chinesischen Festland günstigen Bewertung. Doch auch die rohstoffschwangeren Indizes von Russland und Brasilien, deren Kreditrating grade hochgestuft wurden, sind attraktiv. Anleger jeder Couleur sollten in Schwächephasen ihren Edelmetallanteil etwa mit ETFs der ZKB hochschrauben. Dann empfiehlt es sich auch, einen erhöhten Teil des Portfolios in Agrarrohstoffe wie das ABN AMRO Quanto CHF Certificate oder den DaxAgribusiness-Index und in Energie zu investieren. Auch Industriemetalle sollten berücksichtigt werden, denn der Infrastrukturbedarf der Schwellenländer wird die Nachfrage in diesem Sektor mittel- und langfristig unterstützen. Ich empfehle hierzu den ML World Mineral Fund. frauen-und-finanzen@bluewin.ch

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SACKGASSE «MOMMYTRACK»

Die Balance zwischen Familie und Beruf zu finden, ist vielmals noch schwieriger als ein Seiltanz ohne Seil. Auch wenn sich viele Gesellschaften familienfreundlich zeigen, ist ein Hauptgrund für diese Misère doch in den fehlenden Taten zu sehen. Beispiele der Praxis machen es deutlich.

txt: Katinka Gyomlay] Ob Karriereförderung, Mento-

Kindes um lediglich 20 Prozent verkürzen wollte. Doch die Reduktion zeigte sich nicht nur auf seinem Lohnkonto. Für seinen Vorgesetzten hatte M. damit indirekt signalisiert, nicht an einer steilen Karriere interessiert zu sein. Er bekam weniger interessante Mandate, wurde kaum eingebunden oder informiert. Nach einem Jahr hatte er resigniert. In England wird daher die Möglichkeit, dass Mitarbeitende Teilzeit arbeiten können, bereits leicht abschätzig «Mommy-Track» genannt, weil dieser Weg implizit Ambitionen im Unternehmen ausschliesst. Paradox kann es zugehen, wenn Frau in der Tochtergesellschaft eines globalen Konzerns tätig ist. Dies zum Beispiel in einer Beratungsfirma, welcher in den USA eine Diskriminierungsklage drohte. Flugs mussten in allen Gesellschaften europaweit Gleichstellungskonzepte aus dem Boden gestampft oder von Übersee übernommen werden. Die Wirkung war für die paar wenigen Frauen auf Seniorstufe in der Schweiz, die sich in dem hektischen, männerdominierten Geschäft bewähren mussten, ein Eigentor: Denn auch diesmal wurde nicht auf die mehrfach geforderten Lohnanpassungen der Managerinnen eingegangen. Eher als Last empfanden sie es dagegen, hierzulande die Zeit für obligatorische Anlässe herzugeben, die gemäss ihren Aussagen aufgesetzt wirkten und ihrer Karriere vor Ort überhaupt nichts brachten.

ring, Vaterschaftsurlaub oder Teilzeitarbeit: Viele Unternehmen sind sich der Herausforderungen ihrer Mitarbeiterinnen punkto Spagat zwischen der Karriere und der Familie bewusst. Projekte werden lanciert und Leitbilder umgeschrieben. Doch womit ist was getan? Einige nachfolgende Praxisbeispiele verdeutlichen, was auf dem gut gemeinten Weg zur Gleichstellung alles schief gehen kann. Mehr Schein als Sein Eine der stossendsten Ungereimtheiten sind die grossen Worte, auf die im Einzelfall keine Taten folgen. Mitarbeiter/-innen kommen da in eine paradoxe Situation. Dann etwa, wenn sich eine grosse, börsenkotierte Schweizer Firma offiziell als familienfreundlich zertifizieren und gleichzeitig aber zugesicherte Karrieresprünge von langjährigen Mitarbeiterinnen nach der Mutterschaft immer wieder im Sand verlaufen lässt. Der Grund dafür könnte «banaler» nicht sein, sprich keiner der Vorgesetzten wollte sich mit den frischgebackenen Müttern die Finger verbrennen. Die abrupten Stopps lagen vor allem daran, dass im historisch gewachsenen Hierarchiegeflecht noch niemals Frauen in einer 80-ProzentStellung eine Führungsfunktion übernommen hatten. Den betreffenden Vorgesetzten war es aus eigenen Karrieregründen ein zu heisses Eisen, die Anträge an die nächsthöhere Vorgesetztenstufe zu leiten.

Rang

Grund

%

01

Erhöhter Zeitanspruch für die Kinder

45

02

Genügend grosses Haushaltseinkommen

32

03

Mangelnde Berufszufriedenheit

29

04

Erhöhter Zeitanspruch für andere Familienmitglieder

24

05

Berufliches an Ort und Stelle treten

23

2’443 US-Frauen zwischen 28 und 55 mit einem College- (mit Auszeichnung) oder Universtitätsabschluss

Quelle: Harvard Business Review, 2005

HAUPTGRÜNDE, DIE ZU KARRIERESTOPPS FÜHREN (UMFRAGE)

Gut gemeinter Karriereknick Auch die Männer sind vor einem – wenn auch eher schleichend einsetzenden – Karriereabstieg nicht gefeit. Dann nämlich, wenn sich «aufgeschlossene» Familienväter in ebenso «aufgeschlossenen» Unternehmen dazu entschliessen, vom Teilzeitangebot der Firma Gebrauch zu machen. So auch im Fall von Martin M. (vollständiger Name ist der Redaktion bekannt), der in einer Treuhandgesellschaft das Arbeitspensum nach der Geburt seines

26 PUNKTmagazin N˚ 14/08

Typische Abwehrmuster Nicht zuletzt kann es daher hilfreich sein, die herrschende Firmenkultur in Sachen Geschlechterthema abzuholen, bevor grosse Programme gestartet werden. Verschiedene Untersuchungen haben typische Abwehrmuster zutage gefördert, wenn Gleichstellung im Unternehmen zum Thema gemacht werden soll. Die Muster laufen unter Begriffen wie Antiquierung (Schnee von gestern), Biologisierung (Unterschied Frau und Mann), Individualisierung (Keine Frau fühlt sich unterdrückt). : ütter tete M estens a r i e verh nn mind a cklich d glü em Ehem ingen. n u e d g br t i i r t e ä m v t s d s beruf icken un auswärt r ü f ch eit tig Wich zu Bett s nd zu Zw früh inen Abe r e d in e Die K i Wochen r ge we alle z sber

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«Politik im Frauengewand» mit Cyril Schicker «Viva España, viva el rey – hoch lebe Spanien, hoch lebe der König», rief Spaniens neue Verteidigungsministerin Carme Chacón erst kürzlich ihren Truppeneinheiten zu. Die studierte Juristin ist die erste Frau, die der spanischen Armee vorsteht. Die charmante Chacón gebietet künftig über eine doch recht massive Armee mit 130 000 Soldaten (15 Prozent davon sind heute weiblich!) und einem Etat von beinahe 10 Milliarden Euro. Dass eine Frau nun diese Stelle bekleidet, ist für viele Zweifler so, als hätten sie damit auch gleich einen übel riechenden Pilz auf die Zunge gezaubert gekriegt. Das rechtskonservative Lager beispielsweise redet von Provokation und die christdemokratische Ecke hüstelt etwas von Pazifistin und Respektlosigkeit. Dass Chacóns Berufung als ein Aufbruchsignal gelten könnte, vermögen die Kleriker und deren Gedankensgenossen nicht zu sehen. Vielleicht sind ihre Hälse allesamt zu kurz geraten, wodurch sie es nie und nimmer schaffen, über den Tellerrand zu gucken. Das gilt auch fest für den rund 160 Zentimeter kleinen Ministerpräsidenten Italiens Silvio Berlusconi. Bei ihm fehlt es scheinbar nicht nur an der Einstellung, sondern auch an der (Körper) Grösse. Und an natürlichen Gesichtsfalten. Die politische Bühne scheint ohnehin förmlich und im Vergleich zu früher vollends auf den Kopf gestellt zu sein, befinden sich doch erstmals in der Geschichte Spaniens mehr Frauen denn Männer im Kabinett. 18 Frauenbeine stehen 8 Schnurrbärten gegenüber. Aber auch andernorts ist der Frauenanteil in Ministerämtern relativ hoch. Auf den ersten drei Podestplätzen stehen Finnland (57,9 Prozent), Norwegen (55,6) und Grenada (50). Acht Staaten haben gar keine fraulichen Politiker: Saudi-Arabien, Katar, Oman sowie die Pazifischen Inselstaaten Mikronesien, Nauru, Solomon-Inseln und Tuvalu. Auf helvetischem Politparkett tänzeln übrigens rund 40 Prozent «in Frauenkleidern herum» – selbstverständlich überaus professionell, elegant sowie überzeugend. Die Interparlamentarische Union (IPU) stellt generell einen stärkeren Trend zu mehr Frauen in der Politik fest. Famos!


Information entscheidet. Goldman Sachs liefert fundiertes Hintergrundwissen. KnowHow Unsere monatliche Kundenzeitschrift bietet Ihnen fundiertes Wissen und aktuelle Informationen rund um alle Märkte. Volatilitäts-Kompass Entdecken Sie eine neue Anlageklasse! Der Volatilitäts-Kompass zeigt, wie Sie Volatilität in Ihren Portfolios einsetzen können. NEU! Bonus-Kompass Der Bonus-Kompass informiert detailliert zum Thema BonusZertifikate und erklärt leicht verständlich die wichtigsten Eigenschaften dieser immer beliebter werdenden Partizipationsprodukte. Rohstoff-Kompass Der Rohstoff-Kompass präsentiert Ihnen übersichtlich und klar die Grundlagen des Rohstoff-Handels. BRICs-Kompass Die Welt im Jahr 2050 – mit aktuellen Länderprofilen für Brasilien, Russland, Indien und China. Alle Broschüren stehen Ihnen selbstverständlich kostenlos zur Verfügung. Bestellmöglichkeiten sowie weitere Infos finden Sie auf unserer Webseite www.goldman-sachs.ch oder unter 044 224 1144.

Sämtliche Angaben sind ohne Gewähr. Goldman Sachs Bank AG, Public Distribution, Münsterhof 4, Postfach, CH-8022 Zürich, Tel: +41 (0)44 224 1144, Fax: +41 (0)44 224 1020, www.goldman-sachs.ch, E-Mail: swisswarrants@gs.com © Goldman Sachs, 2008. All rights reserved.



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Die Journalistin, Referentin und Autorin Carola Ferstl ist nicht nur weltweit berühmt und beliebt, sondern auch sehr erfolgreich. Die Wahlberlinerin ist Mutter, Ehefrau sowie Businesslady in einem und bringt das Thema

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«Finanzen» einfach erklärt der Frauenwelt näher. Als erst kürzlich vom WEF gekürter Young Global Leader möchte sie überdies stark zu einem besseren, nachhaltigen Weltgeschehen beitragen.

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KOPFSACHE

txt: Cyril Schicker] Wäre Carola Ferstls Palmarès auf einer Schriftenrolle

festgehalten, so könnte man diese wohl auf 245 Meter ausrollen, derart erfolggekrönt ist die attraktive Deutsche. Nun, vielleicht sind die 245 Meter etwas übertrieben, allerdings ist die Zahl im Zusammenhang mit der Wahlberlinerin nicht ganz abwegig. Das in der zweitgrössten Schweizerstadt, dem malerischen Genf, ansässige World Economic Forum (WEF) hat die ausgewiesene Wirtschaftsexpertin erst kürzlich zum «Young Global Leader 2008» ernannt. Das ist ›››

FERSTL CF punktmagazin.com 29


wahrhaftig ein Husarenstück, denn nun gehört Ferstl zu den 245 weltweit ausgewählten Führungspersönlichkeiten, sprich Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und Intellektuellen um die 40 oder jünger. Auf Augenhöhe mit der Königin von Jordanien Somit ist Ferstl fester Bestandteil eines erlauchten Kreises, der beispielsweise auch Aditya Mittal, Präsident und CFO der weltweit grössten Stahlfirma Acelor Mittal, mit einschliesst. Aber auch die vifen Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin sind mit von der Partie. Ausgewählt wurde Ferstl von einer Jury, die sich wie das Who is Who der Kommunikationswelt liest. Darunter befinden sich die Führungsetagen namhafter Informationsdienstleister wie Reuters, The New York Times, The Wall Street Journal, Fuji Television Network. Aber auch die Königin Rania Abdullah von Jordanien, in der Rolle als Vorsitzende, hat ihre schönen Finger im Spiel.

Meine Kinder sind immer gut aufgehoben und die Vorträge wie Urlaubsreisen. Dadurch gibt mir der Job mehr Energie, als er nimmt.

Ob so viel Wirtschaftskraft und Glamour könnte man meinen, die Preiskrönung sei eine ausufernde Festlichkeit mit rotem Teppich und einer Hundertschaft an Fotografen sowie Schaulustigen gewesen. Ferstl, eine der bekanntesten und profiliertesten Wirtschaftsjournalistinnen Deutschlands, winkt ab und taucht gleich ab in die Welt der Young Global Leader (YGL): «Als YGL hat man Zugang zu einem faszinierenden Netzwerk junger, charismatischer Menschen, aber auch den sogenannten Grossen dieser Welt. Da wird besprochen, wie wir uns die Zukunft unserer Erde vorstellen und welche Ideen wir haben, um mit den grossen Zukunftsproblemen besser umgehen zu können.» Die Ernennung im März 2008 verlief also in ganz ruhigen Bahnen, und dies weil es eben weniger um Publicity geht als vielmehr um fortwährende Inhalte. Die n-tv-Moderatorin fügt an: «Der YGL-Kern befasst sich mit der Frage, wie die Welt von morgen aussieht und was wir tun können, damit sie denn auch tatsächlich besser wird.» Kindliche Kraftquelle Ferstls Hauptthema ist Financial Education. Hierzu gründet sie demnächst eine Arbeitsgruppe, deren Personen aber noch nicht ausgewählt sind. Trotzdem aber fällt der eine oder andere Name – Stefanie

DIE FIRMA «CAROLA FERSTL»

Graf, Leonardo di Caprio, Haakon von Norwegen –, bei dem man aufhorcht. In der YGL-Pipeline befindet sich überdies die Initiative «lehrreich», bei der es darum geht, Kindern und Schülern den Umgang mit Geld beizubringen. Letztere passen sehr gut zu der überall heiss begehrten Referentin und Key-Note-Speakerin, hat sie doch reichlich Erfahrung mit ihnen. Natürlich nicht mit allen, dafür aber umso mehr mit ihren eigenen drei Kindern. Ferstl sieht ihre Sprösslinge als Brücke zum Himmel. Das heisst, das junge Trio geniesst absolut oberste Priorität und gilt für die viel beschäftigte Mutter als die einzig wahre Kraftquelle.

Die Kleinen können sicher sein, dass sie bei mir an erster Stelle stehen.

Das Beispiel Ferstl zeigt, dass es absolut möglich ist, das spannungsgeladene Dreierlei Ehefrau, Mutter, Geschäftsfrau unter einen Hut zu bringen. Von Vorteil ist es sicherlich, dass sie ihre Zeit bis zu einem gewissen Grad selber einteilen und dadurch relativ viel mit ihren Sprösslingen zusammen sein kann. Das Ziel in Ferstls Privatleben ist es, zumindest immer nachmittags Zeit zu haben für ihre Kinder. Berufsgefahr Schwangerschaft Kinder, Ehemann und Beruf zu vereinen sei jedoch nicht immer ein Pappenstiel gewesen. Gerade als Frau ist es gemäss dem sympathischen «n-tv-Aushängeschild» doppelt so schwer, sich im Geschäftsalltag zu behaupten. Insbesondere im Medien- und Finanzbereich werden Schwächen rasch abgetan oder gar gegen einen verwendet. Ferstls Angst zeigte sich da ein erstes Mal, als sie schwanger wurde und manifestierte sich vor allem beim dritten Kind: «Beim dritten Kind war es am schwierigsten, meiner Umwelt klar zu machen, dass ich trotzdem weiter denken und arbeiten wollte. Und zwar nicht erst in 18 Jahren, sondern gleich nach wenigen Monaten.»

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Empfehlensw sind deutlich – QUALITÄT, SWISS MADE.


Inzwischen habe sie aber gelernt zu unterscheiden, welcher Teil von Karriere ihr wichtig sei und worauf sie verzichten könne. Unverzichtbar hingegen ist seit längerem ihr liebstes Hobby, Yoga, geworden. Ferstl dazu: «Mein Haupthobby ist Yoga. Das ist weit mehr als Körperertüchtigung, aber eben auch das. Ich war noch nie so sehr in meinem Körper zu Hause, wie in den letzten zwei Jahren. Seit ich mich eben intensiv damit beschäftige.»

Natürlich hatte ich Angst, als ich schwanger wurde, dass meine Karriere zu Ende sein könnte.

Viel beschäftigt ist die deutsche Fernsehmoderatorin überdies mit Schreiben. Die studierte Betriebswirtschafterin greift ganz gerne und ganz erfolgreich in die Tasten. Mit ihren gut verkauften Sachbüchern wie «Rundum sicher mit Geld», «Frauen sind die besseren Anleger», «Geld tut Frauen richtig gut», «Mein Börsenbuch» hat sie sich zur Gänze Frauen und Finanzen gewidmet. Viele Spezialisten haben übrigens die Frau schon längst als langjährigen Investmenttrend eingestuft. Anlageweltmeister Frau Springt Ferstl nur auf diesen Zug auf und profitiert vom damit verbundenen Investmenthype? Weshalb schreibt sie denn lediglich zu diesem Thema? «Gerade Frauen müssen sich um ihre finanzielle Zukunft kümmern, ihre Erwerbsbiografie sieht anders aus als die der Männer. Pausen durch Kindererziehung oder Teilzeitarbeit sind nur zwei Gründe, warum Frauen weniger Rente bekommen.» Zum eigentlichen Ziel ihrer Schreibergüsse meint Ferstl: «Leider meinen viele Frauen, dass das Thema Finanzen kalt und trocken ist. Ich will das mit meinen Büchern ändern. Ich erkläre alles in einfachen Worten und enthülle das Fachchinesisch, hinter dem sich viele Experten so gern verstecken.»

Frauen sind die Finanzminister in der Familie, nun brauchen sie nur noch etwas mehr Vertrauen, dann sind sie auch Anlageweltmeister.

Auf die Frage hin, ob Frauen denn auch die besseren Investoren sind als Männer meint Ferstl: «Ich entscheide doch am Ende, welches Auto gekauft wird, welche Klamotten für die Kinder und für meinen Mann. Oder ist das in der Schweiz anders? Frauen sind eindeutig die Finanz-

KOPFSACHE

minister in der Familie.» Und dann macht sie, wie man so schön sagt, Bretter mit Nägeln: «Nun brauchen sie nur noch etwas mehr Vertrauen, dann sind Frauen auch Anlageweltmeister.» Lesungen oder Referate hat Ferstl übrigens bislang in der Schweiz noch ganz wenige gehalten. Sie findet das auch sehr schade, bedient sich aber gleich und augenzwinkernd eines typischen Klischees Helvetias: «Vielleicht wissen ja die Schweizer schon alles zum Thema Geld.» In Deutschland tourt die Wirtschaftsspezialistin demnächst ganz fleissig. Sie entzückt respektive redet demnächst vor bis zu 1000 Leuten pro Ort – unter anderem in Stuttgart, Mainz, Köln und Frankfurt. Frauenfreundliche Tendenz Doch es gibt noch ein Fünkchen Licht am Ende des Tunnels. Denn auch ohne Carola Ferstl in unseren Breitengraden live erleben zu können, kann man von ihrer Expertise, Investmentpräferenzen auf Branchenebene, profitieren. Die Anlagespezialistin in dem Zusammenhang: «Etwas, das immer gebraucht wird, das ist Essen. Da haben Sie in der Schweiz einige schöne Firmen. Ansonsten mag ich momentan alles, was goldig glänzt.» Gülden ertönt es auch, wenn die fundierte Börsenjournalistin abschliessend über das Geschlechterungleichgewicht spricht. Im wirtschaftlichen Tummelfeld sieht sie das Gros der Frauen zwar noch immer untervertreten, in monetärer Hinsicht allerdings ist sie ganz guter Dinge: «Bei jungen Frauen ist der Abstand der Gehälter zu den Männern schon gering. Die Damen haben die gleiche Ausbildung und lassen sich nicht mehr abschrecken. Das ist auf gutem Weg.» Und er soll noch besser werden …

hr nt me geme und ich a n a , M eren Positionen mittl dem agement- eitungen s u a t es Top-Man schäftsl e d gib r hmen rinnen fü il in den G Aebi e n u Z e e t t i r n r ä A o D s Anw eser n als ss di Fraue zeugt, da n wird. ber me bin ü ive zuneh s s e sukz

werte Fluggesellschaften angekreuzt.



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Frauen haben bei der Geldanlage ganz andere Bedürfnisse als Männer – und geniessen es durchaus, allumfassende Finanzfragen auch mal ohne männliche Begleitung zu diskutieren. PUNKT Magazin sprach ausführlich

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mit vier erfahrenen Vertreterinnen aus der Bankenwelt, die verschiedenste Angebote ausschliesslich für Kundinnen anbieten und sich über mangelnde Nachfrage wahrlich nicht beklagen können.

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iPUNKT

txt: Katinka Gyomlay] Mehr als die Hälfte der Schweizer Bevölkerung ist weiblich. Zudem erhöhen sich generell ihr Ausbildungsgrad, ihre Kaufkraft und auch die Unabhängigkeit. Darüber hinaus legen Frauen andere Schwerpunkte als Männer und gehen die Investmenttätigkeiten völlig anders an. Die Finanzwelt dürfte sich entsprechend je länger je mehr den weiblichen Bedürfnissen anpassen. Vorhang auf für den ersten PUNKT-Roundtable mit vier Ecken, der spannendes zur Sprache bringt ... ›››

tet. fürch ie ge e n h c n h mi l kei ab ic h ma ltag h or, dass ic l a s f Beru ens dav ein im nz hst rau s mich höc ielle La F m n Vo h a c i D habe chtet . Gefür en werde hab Idee

VON FRAU ZU FRAU AUF DEM FINANZPARKETT

06 Andrea Aeberli Foiada

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Helene Meier-Sarasin

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Anja R. Peter

24

Sabine Völki

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Katinka Gyomlay: Sie alle bieten exklusive Veranstaltungen für Frauen. Wollen Frauen wirklich speziell angesprochen werden? Aeberli: Um den Kundennutzen unseres Programms zu erfahren, haben wir vor zwei Jahren eine Umfrage durchgeführt. Tatsächlich hat sich gezeigt: Die Frauen schätzen diese exklusiven Anlässe und wollen unter sich bleiben. Die Ehemänner will man nicht dabei haben. Diese klare Aussage hat selbst uns überrascht. Meier: Frauen sind gelassener, wenn sie unter ihresgleichen über Finanzthemen diskutieren. Gerade ältere Kundinnen, die durch Scheidung oder einen Todesfall alleinstehend sind, fühlen sich auf dem Finanzparkett teilweise sehr unwohl. An den Anlässen blühen diese Frauen richtig auf. Dann wünschen sich die Kundinnen für das Beratungsgespräch eine Frau? Völki: Nein. Hier ist die Ausgangslage ganz anders. Es muss überhaupt nicht zwingend eine Beraterin sein. Meier: Bei der Bank Vontobel ist das genauso. Die Kundin sucht sich wirklich aus, von wem sie betreut werden will. Peter: Auch die Bank Coop führt keinen «Frauendesk». Frau Meier, Sie sind seit September 2007 bei der Bank Vontobel. Meier: Als Leiterin des Women and Finance Programms, das die Bank seit über 10 Jahren führt, möchte ich Ideen umsetzen, wie Frauen sich rund ums Thema Finanzen auf gleicher Ebene über ein Netzwerk austauschen können.

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«Pour Elle» heisst die Finanzreihe der UBS? Völki: Ja. Mitte der 90-er Jahre hat die UBS dieses Programm lanciert. Ich bin seit 1998 im Pour-Elle-Team mit dabei. Sind diese Einladungen ein reines Marketing-Instrument? Aeberli: In einem gewissen Sinne ist es ein Marketing-Instrument. Gleichzeitig geht es um Wissensvermittlung. Aber wir wollen nicht trocken informieren, sondern in einem speziellen und unterhaltsamen Rahmen. Manchmal ist es da schwer, einen gemeinsamen Nenner zu finden. Für was steht «eva» bei der Bank Coop? Peter: Das Programm eva existiert seit sieben Jahren, wobei wir es zuerst intern und dann für unsere Kundinnen aufgebaut haben. Wir bieten frauenspezifische Beratung, Veranstaltungen und Publikationen. Warum zuerst intern? Peter: Zuerst wollten wir die Thematik intern im Unternehmen festigen. Um zu erkennen, wie es innerhalb der Firma um Frauen in Führungspositionen, Gleichberechtigung oder Kundenberatung steht. Das hat relativ lange gedauert. Ein Meilenstein war die Zertifizierung der Bank Coop als familienfreundliches Unternehmen. Welche Art von Frau kommt an diese FinanzAnlässe? Aeberli: Das Publikum ist gemischt. Obwohl das Durchschnittsalter zwischen 50 und 60 Jahren liegt. Aber auch die dynamische Geschäftsfrau zwischen 30 und 40 besucht gerne unsere Events.

Die UBS richtet sich mit Pour Elle vor allem an ihre vermögende Kundschaft? Aeberli: Ja. Mit Pour Elle werden WealthManagement-Kundinnen angesprochen. Das darf nicht als diskriminierend verstanden werden. Aber wenn die Gäste einer Veranstaltung einen sehr unterschiedlichen Vermögensstand haben, wird es schwierig, allen gerecht zu werden. Dann wird dieser Kundenkreis auch nicht erweitert? Völki: Im Moment bestehen keine konkreten Projekte dafür. Wie ist dazu Ihre Einschätzung? Peter: Man sollte sich nicht nur auf die vermögenden Kundinnen konzentrieren. So ein Programm muss, abgestimmt auf die Ebenen, auf allen Stufen durchgezogen werden. Schliesslich darf man nicht vergessen: Unsere Lebenssituation – und damit unsere Vermögenssituation – kann sich unerwartet jederzeit in beide Richtungen ändern. Es macht auch als Bankinstitut Sinn, diesen Ansatz ganzheitlich anzugehen. Zu welchen spannenden Themen laden Sie die Kundinnen eigentlich ein? Meier: Unser letzter Anlass war in Kooperation mit dem Juwelier Bucherer sowie Walde und Partner Immobilien unter dem Titel «Werte, Emotionen, Investments». Unser nächster Anlass hat das Stiftungswesen der Familie und der Bank Vontobel im Fokus. Aeberli: Das ist ganz unterschiedlich. Der letzte Anlass war ein Investment-Lunch zum Thema Klimawandel und ebenso nachhaltige Anlagen.


Warum braucht es überhaupt solche Angebote explizit für Frauen? Peter: 51 Prozent der Schweizer Bevölkerung ist weiblich. Wieso sollen wir denn der Mehrheit keine Beachtung schenken, wenn diese zum Teil ganz andere Bedürfnisse hat, was die Finanzangelegenheiten anbelangt? Was heisst das genau? Peter: Frauen legen andere Schwerpunkte und haben andere Entscheidungswege. Sie interessieren sich nicht für Produkte, sondern für die Lösung ihres Problems. Männer dagegen gehen viel zielgerichteter auf bestimmte konkrete Anlagemöglichkeiten zu. Legen Frauen anders an als Männer? Völki: Ja. Nicht nur Studien belegen diesen Fakt. Ich erlebe das in meiner täglichen Arbeit als Kundenberaterin. Frauen legen konservativer an. Das hat einerseits mit der Risikoeinschätzung zu tun, andererseits interessieren sie sich weniger für das Thema. Also ist es ein Vorteil, sich nicht für Aktien zu begeistern und so weniger «Dummheiten» zu machen? Peter: Man muss das so sehen: Aus freien Stücken interessiert sie das Thema nicht. Doch sobald sie gezwungen sind, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, machen sie das meist gründlich und dementsprechend erfolgreich. Auf diesen Ansatz muss die Beraterin eingehen und Frauen nicht von Anfang an mit Renditespezialbegriffen konfrontieren. Meier: Frauen interessieren sich mehr für Details und hinterfragen viel. Oftmals kommen Fragen, die habe selbst ich mir noch nie so gestellt. Aber keine Regel ohne Ausnahme: Frauen, können auch sehr aggressiv und erfolgreich an der Börse anlegen.

Welche Ansprüche stellen Frauen an die Anlageberatung? Peter: Es macht Sinn, das Thema Geldfragen anders anzusprechen als bei einem Mann, nur schon weil die Biografien anders sind. Ein klassischer Fall ist die Situation nach einer Scheidung, das Thema Kinder oder die Absicherung der Vorsorge. Völki: Da spielt auch die Erfahrung und das Fingerspitzengefühl des Kundenberaters eine grosse Rolle. Frauen sind zum Beispiel auch froh zu erfahren, an welche weiteren Experten sie sich wenden können. Oft fehlt ihnen das Netzwerk. Wobei wir wieder beim Thema Netzwerk wären. Meier: Mit Anlässen für Frauen übernehmen wir eindeutig diese Netzwerkfunktion. Es ist schön zu sehen, dass sich durch diese Treffen Seil- und Freundschaften ergeben. Völki: Das ist in der Tat eine Lücke, die wir über unsere Angebote schliessen. Männern eröffnen sich – sei es durch Militär, Zünfte oder Clubs – viel mehr Möglichkeiten, sich ein Umfeld aufzubauen, wo sie sich wohl fühlen und auf das sie in verschiedenen Lebenslagen stets zurückgreifen können. Wie steht es in Sachen Aus- und Weiterbildung? Aeberli: Früher haben wir AusbildungsWorkshops angeboten, die sehr in die Tiefe gingen. Für diese Anlässe kamen immer weniger Anmeldungen. Nun sind wir dazu übergegangen, Investment-Lunchs, die für berufstätige Frauen auch zeitlich besser liegen, zu organisieren. Das kommt sehr gut an. Wie macht es die Bank Coop? Peter: Neben eigenem Informationsmaterial kooperieren wir seit neustem mit der Hochschule Luzern und ihrem Programm «Woman and Finance» mit Seminaren zur Weiterbildung.

iPUNKT

Ist ein Unternehmen erfolgreicher, wenn auch Frauen in der Geschäftsleitung und im Verwaltungsrat sind? Völki: Aktuelle Studien belegen, dass durchmischte Gremien bessere Resultate erzielen. Darum müssten Banken gezielter mehr Frauen im höheren Kader einstellen. Meier: Es braucht ein Umdenken in den Köpfen. Aber nicht nur bei Männern, sondern auch bei sehr vielen Frauen, die die Karriereleiter für sich unter schwierigen Umständen erklimmen mussten. Aeberli: Es wäre wünschenswert, dass in der Schweiz Mutterschaft nicht einen so grossen Karriereknick auslöst und den Weg nach oben verunmöglicht. Peter: Banken sollten darum auch Teilzeitarbeit für Männer ermöglichen und dies auch in der Kultur verankern. Damit setzt man ein Zeichen. Werden Sie von Ihren Kundinnen angesprochen, wie es denn intern um die Position der Frauen steht? Meier: Ja, ich werde darauf angesprochen. Es fällt den Kundinnen beispielsweise auf, dass keine Frau in der Geschäftsleitung ist. Peter: Frauen suchen nach Unternehmen, die bestimmte Werte glaubwürdig vertreten. Durch unsere Fortschritte bei der Bank kann ich das Commitment nach aussen vertreten. Völki: Ich arbeite 80 Prozent und habe zwei Kinder. Somit lebe ich diese Möglichkeiten vor, was auch seitens der Kundinnen wahrgenommen wird.

PROGRAMME – WEITERFÜHRENDE LINKS > bankcoop.ch/eva > vontobel.com/w&f > ubs.com/pourelle

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WE ARE FAMILY – EINE INDEXNOVITÄT txt: Rino Borini & Cyril Schicker] Es gibt immer wieder

Menschen, die möchten höchste Berge erklimmen, fremde Planeten erforschen, zaubern, fliegen oder gar einen Säbelzahntiger niederringen. So verschieden diese extravaganten Experimente auch sind, eine Gemeinsamkeit wird diesen Abenteurern und Abenteurerinnen doch zuteil: Sie alle gehören einer Minderheit an und grenzen sich eindeutig vom Gros ab. Aus unternehmerischer Sicht und im Hinblick auf die omnipräsente Genderfrage gibt es ebenso herausragende Beispiele von Weltformat. Firmen also, die (Frauen-)Karrieren fördern, familienfreundliche Arbeitsmodelle ermöglichen und schlicht eine Unternehmenskultur pflegen, die nicht bei der Bürotür endet. Die in diese Kategorie fallenden Gesellschaften wurden von «Working Mother» und in Zusammenarbeit mit verschiedensten HRAbteilungen auf globaler Ebene auserkoren. Working Mother ist das einzige US-FrauenMagazin, das sich nicht auf das Frausein beschränkt, sondern überdies den Fokus auf Familie und Karriere legt. Globale Firmenglanzpunkte Die 100 jährlich ausgewählten Firmen zeichnen sich allesamt aus durch ihre innovative, löbliche und vor allem einzigartige Art in Bezug auf familienfreundliche Arbeitgeberleistungen. Zudem wird diesen Unternehmen ein hoher Aufmerksamkeitsgrad an Menschlichkeit attestiert. PUNKT Magazin hat dies einerseits glänzende Äuglein beschert und ein Lächeln ins Gesicht gezaubert – anderseits aber auch sofort auf den Plan gerufen, um Näheres zu erfahren. Denn um welche Arbeitgeber geht es da genau? Inwiefern – konkret – zeichnen sich diese aus, wodurch grenzen sie sich von der Konkurrenz ab? Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Gekrönten aus unterschiedlichen Branchen wie etwa Automobil, Pharma, Technologie, Beratung oder Finanz kommen. Die einzelnen Exponenten verdienen die Auszeichnung, indem sie zum Beispiel einen aussergewöhnlich langen, bezahlten Mutterschaftsurlaub für beide Elternteile gewähren oder Homeoffices anbieten und dabei selbst die notwendigen Arbeitsgeräte zur Verfügung stellen. Pyrrhussieg oder nicht Ferner gibt es Firmen, die kostenlos und am Arbeitsort Kindertagesstättenplätze offerie-

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ren, sowie solche, die ihren Mitarbeitenden monatlich finanzielle Abgeltungen pro Kind überweisen. Flexible Arbeitszeiten, Beratungsdienste, Startkapitalhilfe für das Eigenheim, frisch zubereitete Menus für zu Hause sind weitere Fürsorglichkeiten, die das Familienleben mit dem Berufsalltag in Einklang bringen sollten. Die Karriereförderung der Frauen steht immerzu auf der Agenda. PUNKT-WeAreFamily-Index Getreu der These, dass frauen- und familienfreundliche Unternehmen langfristig eine bessere Rendite erwirtschaften, hat PUNKT Magazin die von Working Mother jährlich auserwählten Firmen in ein fiktives Portfolio gepackt, nach verschiedenen Kriterien eine finale Auswahl getroffen und diese in einem Index zusammengefasst. Der PUNKT-WeAreFamily-Index (WAF) beheimatet 15 Firmen unterschiedlicher Sektoren, die an einem anerkannten Börsenplatz kotiert sind und im globalen Rahmen wirken. Jene Gesellschaften stammen aus dem Top100-Portfolio von Working Mother und erfüllen folgende qualitativen Zusatzkriterien:

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PUNKT Magazin lancierte den fiktiven WeAreFamily-Index, um zu sehen, ob sich frauen- und familienfreundliche Firmen auch aus wirtschaftlicher Sicht rentieren. Und siehe da ...

Sektor im dreijährigen Beobachtungszeitpunkt stark stützte. Augenfällig war zudem Colgate-Palmolive. Der Konsumgütergigant, trotz oder gerade wegen seiner Mission «Best Place to Work», konnte knapp 50 Prozent zulegen. Ein weiterer Performancetreiber, Hewlett Packard (HP), war der Kursentwicklung ebenfalls positiv gesinnt. Ob dies daran gelegen hat, dass HP lange Zeit von einer Frau, Carly Fiorina, geführt wurde, bleibt unbeantwortet. PUNKT Magazin bleibt aber dran. Übrigens, der Auslöser dieser Übung war der Mangel an spezifischen Indizes – wovon es an und für sich über 30 000 insgesamt gibt – die den Aspekt Frau und Familie berücksichtigen.

PUNKT-WEAREFAMILY-INDEX (INDEXIERT, RÜCKRECHNUNG) 160 150 140 130 120 110 100 90

Marktkapitalisierung von mindestens einer Milliarde Dollar

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Quelle: Telekurs, per 04.06.2008

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06.2005 WAF-Index

06.2008 DJ Industrial

MSCI World

Ø-Tageshandelsvolumen von mindestens einer Million Dollar Keine technischen Handelbarkeitseinschränkungen Vorzugsweise überdurchschnittliche Dividendenrendite

Jeder einzelne Exponent des in Dollar denominierten Index ist beim Start zu gleichen Teilen gewichtet und kommt einem statischen Aktienkorb gleich. Beim WAF handelt es sich um einen Kursindex. Allfällige Dividenden werden nicht eingerechnet, die Kalkulationsgrundlage ist somit an den Dow–Jones-Industrial-Index angelehnt. Heureka, es funktioniert! Das Backtesting über die vergangenen drei Jahre zeigt, dass frauen- und familienfreundliche Konzerne durchaus eine überdurchschnittliche Aktienrendite generieren können. So lag die vergangene WAF-Kursentwicklung bis im Frühling/Sommer 2007 über dem DJ Industrial und meistens über dem breiteren MSCI World. Doch der Frühling 2008 bescherte dem WAF eine Kursgrippe. Auslöser war die weltweite Börsenbaisse, die vor allem einige Finanzwerte kräftig nach unten zog. Nicht alle Bankennotierungen fielen aber negativ auf. Auffallend war etwa das USInvestmenthaus Goldman Sachs, das den

TOP-TEN-INDEXPOSITIONEN (MARKTKAPITALISIERUNG IN MIO. DOLLAR) Unternehmen

MarktKap

Währung

General Electric

306.20

USD

Microsoft

263.75

USD

Johnson & Johnson

188.09

USD

Pfizer

130.97

USD

Hewlett-Packard

116.02

USD

Citigroup

111.33

USD

Daimler N

73.30

EUR

Goldman Sachs Group

69.54

USD

Astrazeneca

63.45

GBP

CS Group N

59.08

CHF

Telekurs, per 04.06.2008

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TOP-TEN-DIVIDENDENLIEFERANTEN (IN %) Unternehmen

Pfizer

DivRendite

Sektor

6.61

Pharma

Citigroup

5.85

Finanz

Daimler N

4.52

Automobil

Bristol Myers Squib

5.44

Pharma

CS Group N

4.71

Finanz

General Electric

4.04

Industrie

Eli Lilly & Co.

3.91

Pharma

Johnson & Johnson

2.49

Pharma

Colgate-Palmolive

2.10

Konsumgüter

Microsoft

1.55

Technologie

Telekurs, per 04.06.2008

STIMMUNGSBILD


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txt: Rino Borini] Die weibliche Erwerbsquote nimmt kontinuierlich zu, wäh-

rend diejenige der Männer abnimmt. Immer mehr Frauen machen Karriere, immer mehr Frauen lassen sich vom Fussballspiel begeistern, immer mehr Frauen fahren Motorrad, immer mehr Frauen verfügen über eine bessere Ausbildung. Schritt für Schritt erobert die Frauenwelt eine Männerbastion nach der anderen. Sie verfügen über Fähigkeiten, die heute vermehrt verlangt werden – beispielsweise verfügen sie über ausgeprägtere soziale Skills – ihr gesellschaftliches Ansehen wächst zunehmend. Allein der demografische Wandel zeigt, dass immer mehr Arbeitskräfte weiblich sind. Denn Unternehmen können gar nicht anders, als verstärkt auf die feminine Kraft zu setzen. Und das hat nichts mit Emanzipation zu tun. Weibliche Manager tun einer Firma in vielerlei Hinsicht gut und es lässt sich damit sogar die Eigenkapitalrendite steigern. Dies untermauern diverse Studien. Eine Untersuchung der 500 grössten US-Gesellschaften brachte es ans Licht: Gemischte Führungsgremien sind ökonomisch signifikant erfolgreicher. Die Firmen mit den meisten Frauen im Vorstand erzielten im Vergleich zu solchen ohne Frauen eine höhere Eigenkapitalrendite. Doch bei Statistiken ist immer Vorsicht geboten.Trotz alledem reicht schon die Tatsache, dass die Position der Frauen auf dem Arbeitsmarkt durch eine gute Ausbildung gestärkt wird. In den meisten Industrieländern sind über die Hälfte aller Hochschulabsolventen Frauen, wobei ihr Anteil zwischen 50 und 70 Prozent liegt. Und je länger je mehr zeichnet sich die Tendenz ab, dass je anspruchsvoller der Schultyp ist, desto höher der Frauenanteil ausfällt.

Mehr Cash für Frauen Frauen werden zukünftig immer mehr Vermögen aufweisen, denn ihre Einkommen steigen. Zudem leben Frauen im Durchschnitt länger als Männer und sie kommen so in den Genuss von Erbschaften. Nach Angaben des deutschen Instituts für Altersvorsorge werden allein 15 Millionen deutsche Haushalte während der nächsten Jahre insgesamt 1,4 Billionen Euro erben. Das ist knapp ein Fünftel dessen, was «unsere grossen Nachbarn» insgesamt besitzen. 70 Prozent davon erben Frauen, die wiederum ihre Ehemänner oder Lebenspartner überleben. Und genau diese steigenden Frauenvermögen gilt es richtig zu verwalten. Und hier sind die Banken gefordert, denn eine Frauen-Biografie liest sich ganz anders als diejenige eines Mannes. Ein Frauenportfolio sollte zum Beispiel eng an die Lebens- und Karriereplanung angelehnt sein.

Frauenpotenzial soll nicht brachliegen Es lohnt sich, das Potenzial der Frauen zu nutzen. Das haben das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement und diverse Firmen im vergangenen Jahr nachgewiesen. Sie konnten aufzeigen, dass sich eine echte Work-Life-Balance für die Gesellschaften und für die gesamte Volkswirtschaft lohnt. Der Arbeitsmarkt wird günstig beeinflusst und das Wachstum wird stark gefördert. Firmen, die Arbeitswelt und Familie in Einklang bringen, finden leichter qualifizierte und motivierte Arbeitskräfte. Die OECD kommt gar zum Schluss, dass eine schrittweise Angleichung der Erwerbsbeteiligung von Männern und Frauen bis zum Jahre 2050 zu einem kumulierten BIP-Wachstum von 15 Prozent bis 20 Prozent führen kann. Zudem legte die OECD weiter dar, dass eine höhere Erwerbstätigkeit der Frauen auch die Sparquote der Länder senken kann. Das bedeutet, die Bereitschaft zu (Konsum-)Ausgaben in diesen Ländern vergrössert sich. Auch im Zuge der Auslagerung vieler Dienstleistungen mit Haushaltsbezug, die zuvor unentgeltlich (man hat es einfach nie erfasst) von Frauen erbracht wurden, lässt eine positive Entwicklung des Wirtschaftswachstums zu.

Neue Dienstleistungen sind am Entstehen Durch die Erwerbstätigkeit beider Partner entsteht ein Versorgungsdefizit in Privathaushalten, das Familien mit Kindern besonders betrifft. Die fehlenden Haushalts- und Pflegedienste müssen kompensiert werden. So wie es die Food-Service-Industrie vorgemacht hat mit ihren Fertig- und Lifestyle-Mahlzeiten werden neue Home-ServiceIndustrien und Home-Care-Dienste entstehen, die fixfertige Lösungen bereitstellen. Denn die Vollblut-Hausfrau verschwindet und von Generation zu Generation wird das Erfahrungswissen ersetzt durch Spezialwissen in Bezug auf Lifestyle, Trends und schönes Wohnen sowie auch vertieftes technisches Wissen. Aus Anlegersicht werden somit Branchen und Regionen, in denen eine Frauenpower entsteht, durchaus attraktiv. Auch die Banken haben den Frauen-Trend erkannt und haben Produkte à la Lady-Notes oder Women-Certificates lanciert. Doch bei solchen Spielereien ist Vorsicht geboten. Denn nicht überall, wo rosa draufsteht, ist rosa enthalten. Überdies möchten viele Frauen im Finanzgeschäft nicht auf das Frausein reduziert werden. Sie brauchen keine geschlechterspezifische Investmentvehikel.

PLUS ...

MINUS ...

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PRODUKTE

DER LABYRINTH-FÜHRER txt: Rino Borini & Cyril Schicker] Schon einige Finanzanbieter versuchten mit massgeschneiderten «Damen»-Produkten Anlegerinnen zu gewinnen. Doch dass damit auch oftmals mehr Schein als Sein betrieben wird, zeigt die Vergangenheit auf. So versuchte etwa ein deutscher Anbieter mit dem Produkt «Womens World» einen Fonds aufzuziehen, der in allerhand Hersteller von Produkten engagiert war, denen Frauen jeden Tag begegnen. Vom Windelproduzenten Procter & Gamble bis hin zum Kosmetikkonzern L’Oréal. Doch aus der Idee wurde nie Realität, der Anbieter schaffte es nicht, Volumen in den Fonds zu bekommen, weshalb dieser kurzerhand geschlossen wurde. Einen an-

deren Weg hat kürzlich die finnische Tapiola-Bank eingeschlagen. Mit ihrem «Top-Women»-Basket investiert sie einfach in weltweit 15 Konzerne, die einen überdurchschnittlich hohen Frauenanteil im Topmanagement aufweisen. Dass diese Idee aus Finnland kommt, liegt auf der Hand. Ist doch Finnland das erste Land in Europa, das eine Quote für Verwaltungsräte fordert: Das Produkt läuft bis Ende Januar 2011. Jedoch zeichnen diverse Untersuchungen ein klares Bild, in was genau Frau gerne investiert: Einfach soll die Anlageform sein, verständlich und ausserdem transparent die Verpackung inklusive einem langfristigen Zeithorizont.

NACHHALTIGES ANLEGEN

MODERNE VORSORGEPRODUKTE

lassen. Investoren, die an ganz Sehr viele Finanzakteurinnen spezifische Themen und Regiostehen auf Investments, die fortnen glauben (beispielsweise Wasgreifend, ökologisch und ethisch ser in Schwellenländern), finden abgestimmt sind. Aber nachhalin der Welt der strukturierten tige Investments sind nicht nur Produkte zahlreiche OpportuniFrauen-Themen. Das verdeutlitäten (siehe auch ab Seite 41) chen aktuelle Daten. Mittlerweiund PUNKT Magazin, Ausgabe le sind über 70 Milliarden Fran#13 «Planet Erde». ken an Vermögen in Anlagen, die Doch in den meisten Fällen – zumindest dem Namen nach – investieren diese Produkte in Nachhaltigkeit aufführen, invesnur eine Anlageklasse, nämlich tiert. Das Spektrum an jenen Inin Aktien. Seit kurzem gibt es nun vestmentformen ist in den verganden ersten Multi-Asset-Classgenen Monaten stark gestiegen. Fonds, der in das weit abgesteckMittlerweile bieten Finanzinte Thema Nachhaltigkeit invesstitute für fast jedes Thema, das tiert. So sind in diesem Fonds dem Aspekt Nachhaltigkeit genicht nur Aktien enthalten, sonrecht wird, ein Produkt an. Ob dern auch Immobilien, Obliganun alternative Energien, Wasser tionen, Funds of Hedge Funds oder CO2-Reduktion, fast alles oder Rohstoffe. Das ermöglicht wird investierbar gemacht. Waseine optimale, globale Diversifiser und alternative Energien sind kation und damit mehr Renditezweifelsohne zukunftsträchtige chancen bei gleichzeitiger RisiAnlagethemen. Doch wer nicht kosenkung. Die Titel werden vom nur ein spezifisches Thema wähunabhängigen Nachhaltigkeitslen möchte, kann in breit gefächerspezialisten InRate überwacht. te Nachhaltigkeitskörbe anlegen. Grundvision des Das macht nebst Fonds: Mindestens dem Diversifi kaNACHHALTIGKEITSANLAGEN 80 Prozent der Antions as pekt auch Eine nachhaltige Anlage soll lagen müssen nach durchaus Sinn.Waseinen wichtigen Beitrag für eiethischen, ökologiser und erneuerbane zukunftsweisende Entwickschen und sozialen re Energien können lung von Wirtschaft und GesellKriterien angelegt kostengünstig über schaft leisten sowie gleichzeisein. Der Fonds wird Exchange Traded tig renditetechnisch attraktiv von der Raiffeisen Funds gespielt wersein. Sie versucht diese WertBankengruppe aufden. Derzeit sind an steigerung mit ethischen, ökogelegt und hat die der Schweizer Börlogischen und sozialen Werten Va l o r e n n u m m e r se vier ETFs zu diein Einklang zu bringen. 3 930 991. sem Segment zuge-

Vorsorge ist ebenso Frauensache. Egal, welches Geschlecht, die rechtzeitige Vorsorge bietet Freiheit. Es lohnt sich, in eine finanziell sichere Zukunft zu investieren – gar steuerfrei. Neben den klassischen Vorsorgeprodukten bieten immer mehr Produktanbieter neue Investmentformen an. Aktuell finden auch Exchange Traded Funds (ETF) und strukturierte Produkte den Weg in die Portfolios. Alle Formen haben eines gemeinsam, nämlich, dass sie für die Säule 3a zugelassen sind und dadurch vom Steuervogt bevorzugt werden: Die Einzahlungen sind vom steuerbaren Einkommen abzugsfähig. Die Vergangenheit zeigt, dass es grundsätzlich sinnvoll sein kann, bei einem langfristigen Anlagehorizont die Vorsorgegelder nicht auf dem Sparkonto zu parkieren, sondern daneben auf Aktien-, Obligationen- und weitere Wertpapiermärkte zu setzen. Langfrist-Kapitalschutz Mittlerweile bieten diverse Anbieter strukturierte Vorsorgeprodukte an. Die zwei Hauptanforderungen des Bundesamts für Sozialversicherungen an die Finanzindustrie sind eine maximale Laufzeit von 5 Jahren und eine garantierte Rückzahlung von mindestens 100 Prozent. Die St. Galler Kantonalbank hatte eine «kleine Welle» ins Rollen ge-

bracht, als sie Ende 2006 das erste Vorsorgezertifikat auf den Swiss Market Index (SMI) lancierte. Inzwischen bieten diverse Anbieter (BKB, CS oder auch ZKB) sogenannte strukturierte Vorsorgelösungen an. Diese ähneln sich aber sehr, denn alle Vorsorgeprodukte aus der heiss brodelnden Küche der dynamische Derivatindustrie bilden die Kursperformance des SMI ab. So bietet jüngst die Basler Kantonalbank das «BKB-Vorsorge Plus 2013» an. Dieses 3aVorsorgeprodukt hat eine Laufzeit bis März 2013 und das eingesetzte nominale Kapital ist bei Verfall geschützt, sprich, es wird zu 102 Prozent zurückbezahlt. Somit ist eine garantierte Rendite von zwei Prozent gesichert. Der Kapitalschutz funktioniert nur dann, wenn das Instrument bis zum Verfall gehalten wird, wobei dies auch der eigentliche Sinn einer solchen Anlageform ist. Die Schaumkrone dieses Börsenabenteuers: Steigt während der Laufzeit der SMI, partizipiert der Investor am Aufwärtstrend, wobei das maximale Renditepotenzial bei 29 Prozent begrenzt ist. Sollte sich in der Zwischenzeit der SMI negativ entwickeln, gibt es keine Zusatzperformance. Doch bei dieser Art des Sparens gilt es die eng limitierten Zeichnungsfristen zu beachten. Denn nicht jederzeit kann ›››

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LUXURIÖSER ANLAGEGLANZPUNKT Brands oder immaterielle Wirtschaftsgüter werden aus Investmentsicht immer bedeutungsvoller. In den letzten Dekaden fiel der Marke vermehrt die gewichtige Rolle in Bezug auf den treibenden Unternehmenswert zu. Und genau da drauf sollte das Investorenauge seinen Fokus legen: Firmen also, deren Marken-Stärke einen zentralen Wettbewerbsvorteil sowie einen wesentlichen Grund für die evidente Schaffung von Shareholder Value darstellt. Die Gesellschaften jedweder Couleur haben eine langfristig orientierte Strategie und gehören zu den Marktführern. ZuL’Oréal Tiffany & Co.

VORSORGE-PRODUKTE

Estée Lauder Companies Inc.

Produkt

Ticker

BKB-Vorsorge Plus 2013

3 924 179

BKB

CSA-Swiss-Index-Protected

3 496 853

CS

ZKB Zins+ 3a

3 327 245

ZKB

Performer 3a/2012

3 456 532

SGKB

TreStar 40Carat+

n.a.

Harley-Davidson Inc.

Anbieter

Liberty/L.

Lindt & Sprüngli AG Porsche Automobil Holding Swatch Group AG Pernod-Ricard SA Bayerische Motorenwerke AG Christian Dior SA Polo Ralph Lauren Corp.

FRAUEN-KONSUMGÜTER-PUSH Die Demografieveränderungen und die stetig steigende Industrialisierung in den EmMas bringen ein ganz neues Potenzial. So steigt der Wohlstand zahlreicher aufkommender Länder. Aber auch das veränderte Frauenbild wird zunehmend moderner und das nicht nur in hiesigen Gefilden. So wird etwa das noch grosse Gefälle zwischen Frauen- und Männererwerbstätigkeit zunehmend und weltweit kleiner. Das bedeutet, dass immer mehr Firmen zukunftsträchtige Anlagechancen aufweisen. Auf der einen Seite sind es bekannte Luxusgüterdienstleister à la Bulgari, Burberry oder Dior. Aber nicht zu vergessen sind dabei die Firmen, die tag-

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täglich Dienstleistungen (Online-Services) anbieten sowie Güter produzieren beziehungsweise an Frau und Familie verkaufen. Somit steigt das Kunterbunt jener Firmen sehr schnell an, die vom Women-Potenzial profitieren dürften. So gehören obendrein Unternehmen mit den überall bekannten Namen Hennes & Mauritz oder Guess auf einen Einkaufszettel. Zu den potenziellen Gewinnern gehören auch Fast-Food-Ketten (Burger King) oder sozial tätige Gesellschaften: Die moderne Frau wird zunehmend Familie und Beruf unter einen Hut bekommen und braucht daher neue Lösungen wie zum Beispiel Kinderkrippen und Kindertagesstätten.

dem dürften sie besonders durch ihre Expansionstätigkeiten – beispielsweise in den EmMas – profitieren. Nicht wenige Spezialisten reden vom «Megatrend Luxusgüter», der nicht nur von Frauen getragen wird, sondern ebenso von Männern. Letztere weisen vor allem eine Affinität zu Autos, Uhren, Yachten und Flugzeugen auf. Breites Luxusumfeld Dies ist nur der eine Teil der Luxusstory. Zu anderen Luxussegmenten haben sich zum Beispiel Reisen und auch Wellness gemausert. Anvisiert wird da nicht nur das wohlverdiente Sonnenbad, sondern vermehrt auch das Abenteuer und die Kultur. Diese Entwicklung lässt sich mit «Culture-Venturing» zusammenfassen. Das Bewusstsein in Richtung gesunder Lebensstil (Stichwort «W[h]ealthcare») spiegelt eine erhöhte Nachfrage nach Yoga-Zentren, Lauf- und Bike-

angeboten etc. Der helvetische Branchenführer Kuoni kommt besonders zum Handkuss. Die konsequent umgesetzte Strategie mit geografischer Diversifikation, Länder-Expansion sowie Fokussierung auf das höhermargige Culture-Venturing scheint sich zu bewähren. Die Gefahr der Redundanz Nicht immer macht es Sinn, sich mittels Einzeltiteln zu engagieren. Dies aus reinen Diversifikationsüberlegungen und auch weil etwaige Umschichtungen stets mit Transaktionskosten verbunden sind. Wenn zudem noch klassische Fonds und/oder strukturierte Produkte gehalten werden, kann es rasch zu Doppelspurigkeiten kommen. Dies schlägt sich dann auf die Risikostreuung nieder. Wer langfristig vom Sektor profitieren möchte, sollte sich auf Open-End-Produkte konzentrieren. Erwähnenswert ist das Open-End-Zertifikat der ABN AMRO. Die Dollar-Tranche hat seit Lancierung (Mai 2007) 8,8 respektive 22 Prozent (Franken) an Wert eingebüsst. Jedoch sind diese Open-End-Produkte langfristig zu betrachten. Ein anderer Weg führt über Aktienbaskets (mittelfristiger Zeithorizont), wobei der Aktienkorb statisch ist. Zudem entfällt bei der Dividendenanspruch. Es hängt vom Anbieter ab, in welcher Form er diese zurückerstattet, etwa in Form eines Preisabschlages. Die dritte Variante sind aktive, traditionelle Anlagefonds. Diese stehen derzeit bei Clariden Leu und Julius Bär im Produktregal.

LUXUS-PRODUKTE Fonds / ETFs

Ticker

Clariden Luxury Goods

1 106 382

JB Luxury Brands

3 506 041

Strukturierte Produkte

Ticker

Mgmt.-Fees

2,0% p.a. 1,6% p.a. Mgmt.-Fees

ABN AMRO Luxury Index

3 098 331

1,0% p.a.

VT Luxury Goods Basket

3 850 396

keine

BKB Luxury Basket

3 109 654

keine

Quelle: financialmedia AG, Telekurs

Umfangreiches Angebot Einen anderen Weg beschreitet die Bank Lienhardt & Partner in Zusammenarbeit mit der Liberty3a Vorsorgestiftung. Unter dem Namen «TreStar» investiert das Vorsorgevehikel in Exchange Traded Funds (ETF). ETFs sind äusserst kostengünstige Indexprodukte und bilden ausgewählte Märkte möglichst exakt ab. Durch das Index-Tracking generieren diese Instrumente jedoch keine Mehrrendite gegenüber dem Basisindex. Um dennoch eine zu erreichen, werden kleinere Summen in Märkte mit attestiertem attraktiven, überdurchschnittlichen Renditepotenzial parkiert. Angeboten werden drei verschiedene Carat-Konzepte. Je nach Risikoneigung des Vorsorgenehmers kann der Aktienanteil gering (25%), mittel (40) oder höher (60) ausfallen. Das Vermögen wird durch ein Committee

nach institutionellen Anlageansätzen verwaltet. Im Unterschied zu den strukturierten Vorsorgeprodukten investiert diese Lösung nicht nur in einen Aktienmarkt, sondern in ganz verschiedene. So investiert das «60Carat» über 12 Prozent in Schweizer Small- und Mid-Caps (SMIMIndex) und knapp 11 Prozent sind aktuell in den Lyxor ETF auf Small-Caps in Emerging Countries investiert. Bei dieser Vorsorgelösung hat der Akteur, im Vergleich zu den strukturierten Vorsorgemöglichkeiten, keine garantierte Rendite – und auf einen garantierten Schutzmechanismus muss er ganz verzichten. Im Weiteren sollten die TreStar-Geldmanager mindestens eine Rendite erreichen, welche die anfallenden Kosten, die sich zwischen 1 und 1,4 Prozent bewegen, decken.

Quelle: financialmedia AG, Telekurs

man einsteigen respektive nicht jederzeit lohnt es sich. Alle strukturierten Säule-3a-Produkte sind nicht börsenkotiert. Sie können aber beim Emittenten erworben werden, wodurch Depotgebühren entfallen.


DER FEMININE PRODUKTE-MIX ·

Kurserwartung:

·

ANLAGEFONDS

·

PRODUKTE

Profil Investor: Performance

Risikostufe:

• • • • •

Die ausgewählten Anlagefonds investieren direkt in Unternehmen der definierten Anlagepolitik. Durch ein aktives Management versucht der jeweilige Fondsmanager eine bessere Rendite zu erzielen als der zugrunde liegende Vergleichsindex. Der Anleger profitiert durch einen umfassenden Schutz dank dem Kapitalanlagegesetz und erreicht Diversifikationsvorteile. Währung

ISIN

Anbieter

Rendite YTD

NAV

Mgmt. Fee p.a.

weitere Infos

CHF USD EUR

LU0329429624 LU0329430127 GB0009580241

Julius Bär Julius Bär Clariden Leu

2.16% 6.38% -15.05%

102.16 106.38 932.60

1.60% 1.60% 2.00%

juliusbaer.ch juliusbaer.ch claridenleu.ch

CHF EUR EUR EUR EUR

CH0028360268 LU0298649426 LU0111921903 LU0097427784 LU0188782162

Zürcher Kantonalbank DWS Pioneer Sarasin SAM-Group

-11.05% -12.17% -12.54% -10.51% -11.04%

960.77 89.11 3.64 103.52 121.48

2.00% zkb.ch/aktienprodukte 1.50% dws.ch 1.50% pioneerinvestments.ch 1.75% sarasin.ch 1.40% sam-group.com

CHF CHF CHF CHF CHF

CH0023283499 CH0023283564 CH0004055171 CH0012056260 CH0012056203

AIG AIG Luzerner KB Postfinance Postfinance

-2.98% -5.20% -3.89% -2.89% -4.83%

96.04 97.34 115.60 100.82 101.79

Kurserwartung:

·

AKTIEN

·

Fonds

Luxusgüter JB Luxury Brands JB Luxury Brands CL Luxury Goods Equity Nachhaltigkeit ZKB Vision Nachhaltigkeit DWS Invest - Climate Change Pioneer Funds - Global Ethical Equity Sarasin Sustainable Equity - Global SAM Sustainable Global Equity Vorsorge AIG Vorsorge Invest 25 AIG Vorsorge Invest 50 LKB Expert Vorsorge Postfinance Vorsorge 25 Postfinance Vorsorge 45 * Total Expense Ratio

·

1.20% 1.30% 1.10% 1.28%* 1.41%*

Profil Investor: Performance

Risikostufe:

aigprivatebank.ch aigprivatebank.ch lukb.ch postfinance.ch postfinance.ch

• • • • •

Die ausgewählten Aktien weisen entweder von dem US-Magazin «Working-Mother» eine sehr familien- und frauenfreundliche Unternehmenskultur oder es handelt sich um Unternehmen, die künftig stärker von Frauen profitieren, die vermehrt berufstätig sind und vermögender werden. Für ein Direktengagement in Aktien sollte sich der Investor mit dem Unternehmen vertraut machen und die Aktien regelmässig verfolgen. Unternehmen

Währung

ISIN

Symbol

52-W-Hoch

52-W-Tief

Kurs

Performance YTD

Div-Rendite

Branche

Ford Motor Citigroup CS Group N Du Pont Nemours Fannie Mae Goldman Sachs Astrazeneca Bristol Myers Squib Eli Lilly & Co Johnson & Johnson Pfizer Accenture-A General Electric The Swatch Group LVMH Hermes International Richemont Coach Kao Bulgari Colgate-Palmolive Timberland Inditex Next Mothercare Adolfo Dominguez Hennes&Mauritz Hewlett-Packard Microsoft

USD USD CHF EUR USD USD GBP USD USD USD USD USD USD CHF EUR EUR CHF USD JPY EUR USD USD EUR GBP GBP EUR EUR USD USD

US3453708600 US1729671016 CH0012138530 US2635341090 US3135861090 US38141G1040 GB0009895292 US1101221083 US5324571083 US4781601046 US7170811035 BMG1150G1116 US3696041033 CH0012255151 FR0000121014 FR0000052292 CH0012731458 US1897541041 JP3205800000 IT0001119087 US1941621039 US8871001058 ES0148396015 GB0032089863 GB0009067447 ES0106000013 SE0000106270 US4282361033 US5949181045

F C CSGN DUPP FNM GS AZN BMY LLY JNJ PFE ACN GE UHR MC RMS CFR COH 4452 BUL CL TBL ITX NXT MTC ADZ HSMB HPQ MSFT

9.70 54.49 92.98 39.60 70.57 250.70 27.93 32.35 59.82 68.85 26.67 44.03 42.15 397.00 89.36 112.70 83.00 50.95 3530.00 12.16 81.98 26.93 53.90 22.14 4.33 44.75 47.36 53.48 37.50

4.95 18.00 44.80 27.31 18.25 140.27 17.43 20.05 46.60 59.72 17.95 31.91 30.00 246.60 61.95 59.42 52.40 23.22 2700.00 6.54 63.75 12.83 30.52 10.54 3.16 17.00 31.22 39.99 26.87

6.04 20.06 50.70 46.32 25.71 169.44 2139.00 20.88 48.42 65.76 17.96 39.88 30.02 283.00 72.79 97.79 63.75 35.44 2830.00 7.08 72.69 17.86 31.07 1155.00 383.00 17.15 328.00 47.63 27.49

-10.25% -31.01% -22.22% 0.00% -34.88% -21.06% 2.38% -20.14% -8.41% -0.71% -19.69% 10.68% -18.29% -15.83% -10.43% 14.29% -17.95% 15.89% -16.46% -22.49% -6.27% -1.22% -26.05% -26.56% 14.29% -29.39% -14.78% -5.49% -22.49%

0.00% 6.38% 4.93% 3.54% 5.44% 0.83% 4.64% 5.94% 3.88% 2.52% 7.13% 1.05% 4.13% 1.68% 2.43% 1.11% 2.18% 0.00% 1.98% 4.68% 2.14% 0.00% 3.74% 4.90% 3.50% 3.09% 4.88% 0.67% 1.60%

Automobiles Banks Banks Chemicals Financial Services Financial Services Health Care Health Care Health Care Health Care Health Care Industrial Goods & Services Industrial Goods & Services Personal & Household Goods Personal & Household Goods Personal & Household Goods Personal & Household Goods Personal & Household Goods Personal & Household Goods Personal & Household Goods Personal & Household Goods Personal & Household Goods Retail Retail Retail Retail Retail Technology Technology

punktmagazin.com 41


ETF

3 Buchstaben, 21 Lösungen: LYXORETF Lyxor ETF

SWX

Valor

Bloomberg <Equity><Go>

Reuters

Währung

Mgmt Fee p.a.

ROHSTOFFE COMMODITIES

Lyxor ETF Commodities CRB

COMMODITIES

Lyxor ETF Commodities CRB non Energy

CRB

2 529 323

CRB SW

CRB.S

USD

0,35 %

LYCRN

2 633 226

LYCRN SW

LYCRN.S

USD

0,35 %

Lyxor ETF MSCI Europe

LYMEU

2 384 728

LYMEU SW

LYMEU.S

EUR

0,35 %

Lyxor ETF Turkey (DJ Turkey Titans 20)

LYTUR

2 578 650

LYTUR SW

LYTUR.S

EUR

0,65 %

Lyxor ETF DJ Stoxx Select Dividend 30

LYSEL

2 751 936

LYSEL SW

LYSEL.S

EUR

0,30 %

0,15 %

AKTIEN EUROPA EUROPE

EUROPE

EURO ZONE Lyxor ETF DAX®

LYDAX

2 532 201

LYDAX SW

LYDAX.S

EUR

Lyxor ETF DJ Euro Stoxx 50

MSE

1 189 343

MSE SW

MSE.S

EUR

0,25 %

Lyxor ETF MSCI EMU Growth

GWT

2 114 988

GWT SW

GWT.S

EUR

0,40 %

Lyxor ETF MSCI EMU Value

EMV

2 103 115

EMV SW

EMV.S

EUR

0,40 %

Lyxor ETF MSCI EMU Small Cap

MMS

2 103 103

MMS SW

MMS.S

EUR

0,40 %

Lyxor ETF Eastern Europe (CECE EUR)

LYCEC

2 224 269

LYCEC SW

LYCEC.S

EUR

0,50 %

Lyxor ETF Russia (DJ RusIndex Titans 10)

LYRUS

2 586 861

LYRUS SW

LYRUS.S

USD

0,65 %

OSTEUROPA EASTERN EUROPE

USA Lyxor ETF Dow Jones IA

DJE

1 239 077

DJE SW

DJE.S

EUR

0,50 %

LYUSA

2 748 010

LYUSA SW

LYUSA.S

USD

0,35 %

LYRIO

2 843 722

LYRIO SW

LYRIO.S

USD

0,65 %

Lyxor ETF Japan (Topix®)

LYJPN

2 747 787

LYJPN SW

LYJPN.S

JPY

0,50 %

Lyxor ETF MSCI India

LYINR

2 706 388

LYINR SW

LYINR.S

USD

0,85 %

Lyxor ETF MSCI USA SÜDAMERIKA Lyxor ETF Brazil (Ibovespa) ASIEN

GLOBAL Lyxor ETF DJ Global Titans 50 Lyxor ETF MSCI World

MGT

1 472 964

MGT SW

MGT.S

EUR

0,40 %

LYWLD

2 747 772

LYWLD SW

LYWLD.S

USD

0,45 %

LYPVX

2 857 843

LYPVX SW

LYPVX.S

EUR

0,70 %

LYBWE

2 860 331

LYBWE SW

LYBWE.S

EUR

0,40 %

SEKTOR SEKTOR

Lyxor ETF Privex (Private Equity)

STRATEGIE STRATEGY

Lyxor ETF DJ Euro Stoxx 50 BuyWrite

fff ;hg^a4C5 RW ~ X]U^/;hg^a4C5 RW ~ # $' !&! "" ##

LYXOR ETF EX]UPRW ~ TaP]b_PaT]c ~ Flexibel Stand: Januar 2008. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen haben einen rein indikativen und informativen Charakter, dessen Sinn es einzig und allein ist, die Eckdaten der Produkte aufzulisten. Die Daten in der Produkt-übersicht stellen in keiner Weise eine Verpflichtung oder ein Angebot seitens der Société Générale („SG“) und/oder Lyxor AM („Lyxor AM“) dar. Für die Zeichnung von Fondsanteilen ist ausschliesslich der offizielle Verkaufsprospekt massgebend. Société Générale (“SG”) und Lyxor AM übernehmen keinerlei treuhänderische Verantwortung oder Haftung für finanzielle oder anderweitige Konsequenzen, die sich durch die Zeichnung oder den Erwerb eines in diesem Dokument beschriebenen Anlageinstrumentes ergeben. Der Anleger sollte sich einen eigenen Eindruck über die Risiken bilden und für zusätzliche Auskünfte in Bezug auf eine Zeichnung oder einen Erwerb einen professionellen Berater

konsultieren. Vor allem sollte sich der Anleger bei Zeichnung und Kauf von Fondsanteilen bewusst sein, dass dieses Produkt ein gewisses Risiko beinhaltet und die Rückzahlung unter Umständen unter dem Wert des eingesetzten Kapitals liegen kann, im schlimmsten Fall kann es zu einem Totalverlust kommen. Die Fonds Lyxor ETF Commodities CRB, Lyxor ETF Commodities CRB Non-Energy, Lyxor ETF MSCI Europe, Lyxor ETF Turkey (DJ Turkey Titans 20), Lyxor ETF DJ Stoxx Select Dividend 30, Lyxor ETF DAX®, Lyxor ETF DJ Euro Stoxx 50, Lyxor ETF MSCI EMU Growth, Lyxor ETF MSCI EMU Value, Lyxor ETF MSCI EMU Small Cap, Lyxor ETF Eastern Europe (CECE EUR), Lyxor ETF Russia (DJ RusIndex Titans 10), Lyxor ETF Dow Jones IA, Lyxor ETF MSCI USA, Lyxor ETF Brazil (Ibovespa), Lyxor ETF Japan (Topix®), Lyxor ETF MSCI India, Lyxor ETF DJ Global Titans 50, Lyxor ETF MSCI World, Ly-

xor ETF Privex (Private Equity) und Lyxor ETF DJ Euro Stoxx 50 BuyWrite sind zum öffentlichen Vertrieb in der Schweiz oder von der Schweiz aus im Sinne von Artikel 120 des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen vom 23. Juni 2006 zugelassen. Die Eidgenössische Bankenkommission hat Société Générale, Zweigniederlassung Zürich, als Vertreter und als Zahlstelle dieser Fonds in der Schweiz bewilligt. Die entsprechenden Prospekte, Statuten, Jahres- und Halbjahresberichte dieser Fonds, sowie die Aufstellung der Käufe und Verkäufe, welche die Fondsleitung im Berichtsjahr für Rechnung eines Fonds abgeschlossen hat, können mittels einfacher Anfrage kostenlos beim Vertreter in der Schweiz (Société Générale, Zweigniederlassung Zürich, Talacker 50, 8001 Zürich, Schweiz) bezogen werden. Die Verkaufsprospekte können unter www.lyxoretf.ch heruntergeladen werden.


PRODUKTE

·

Kurserwartung:

·

EXCHANGE TRADED FUNDS

·

Profil Investor: Performance

Risikostufe:

• • • • •

Exchange Traded Funds (ETFs) sind Anlagefonds, die an der Börse kotiert sind und permanent gehandelt werden. Sie stellen ein ebenso flexibles und liquides Anlagemedium wie Aktien dar. Da auf ein aktives Management verzichtet wird, können ETFs mit einer deutlich geringeren Management-Fee angeboten werden, als dies bei Anlagefonds üblich ist. Mittlerweile sind an der Schweizer Börse ETFs für alle wichtigen Aktienmärkte und Anlageklassen verfügbar.

Rohstoffe / Edelmetalle ZKB Gold ETF ZKB Silber ETF ZKB Platin ETF ZKB Palladium ETF AMEX Gold Bugs Index RJ / CRB Commodity Index S&P GSCI Commodity Index Rogers Index Metal Rogers Index Agriculture Nachhaltigkeit S&P Global Clean Energy S&P Global Water

Währung

ISIN

Symbol

Anbieter

CHF CHF CHF CHF USD USD USD USD USD

CH0024391002 CH0029792717 CH0029792709 CH0029792683 LU0259322260 FR0010318998 LU0203243844 LU0259320728 LU0259321452

ZGLD ZSIL ZPLA ZPAL MAGB CRB GSCID MRMI MRAI

Zürcher KB Zürcher KB Zürcher KB Zürcher KB ABN AMRO Lyxor AXA / BNP ABN AMRO ABN AMRO

USD USD

IE00B1XNHC34 IE00B1TXK627

INRG IH2O

iShares iShares

Kurserwartung:

NAV

Performance YTD

Mgmt. Fee p.a.

weitere Infos

keine keine keine keine thesaurierend thesaurierend thesaurierend thesaurierend thesaurierend

2944.00 1715.00 3450.00 1422.00 175.80 42.00 99.85 2.80 5.70

2.69% 5.47% 23.59% 5.49% 2.79% 15.99% 25.31% 5.67% -0.49%

0.40% 0.60% 0.50% 0.50% 0.70% 0.35% 0.45% 0.85% 0.85%

zkb.ch zkb.ch zkb.ch zkb.ch abnamromarkets.ch lyxoretf.ch easyetf.com abnamromarkets.ch abnamromarkets.ch

halbjährlich halbjährlich

30.29 28.60

-21.23% -8.35%

0.65% 0.65%

ishares.ch ishares.ch

·

KAPITALGESCHÜZTE PRODUKTE

Dividende

·

Basiswert

·

Profil Investor: Defensiv

Risikostufe:

• • • • •

Kapitalgeschützte Produkte erlauben in risikobehaftete Anlagen zu investieren, da sie ein Sicherheitsnetz bieten. Entwickelt sich der Basiswert negativ, erfolgt eine Rückzahlung in Höhe des eingesetzten (nominellen) Kapitals mal dem Kapitalschutzfaktor. Steigen hingegen die Kurse an, partizipiert der Anleger zu einem bestimmten Grad am positiven Kursverlauf. Diese Anlageform eignet sich für eher konservativere Investoren. Nachfolgend eine kleine Auswahl an Produkten auf die behandelten Themen dieser Ausgabe.

Rohstoffe / Edelmetalle S&P GSCI Gold Index Gold Silber Platin Klimawandel / Nachhaltigkeit ZKB Nachhaltigkeitsbasket Clima Change Basket 1) Cap-Level bei 130%

Währung

ISIN

Symbol

Emittent

EUR USD USD USD

GB00B197T017 CH0024018035 CH0024018050 CH0024018084

CPCGE VUGOU VUSIU VUPLU

Goldman Sachs Vontobel Vontobel Vontobel

12.08.2013 21.01.2011 21.01.2011 21.01.2011

100% / 100% 100% / 73% 100% / 72% 100% / 71%

CHF CHF

CH0039794588 CH0027120812

ZKB887 LBBBA

Zürcher KB Lehman

07.05.2013 06.04.2011

100% 100% 1)

Kurserwartung:

·

INDEX-/BASKET-ZERTIFIKATE

Laufzeit

·

Basiswert

·

Schutz / Partizipation

Kurs

Performance YTD

weitere Infos

99.50 776.00 1380.00 1650.00

0.20% 5.15% 12.10% 22.31%

goldman-sachs.ch derinet.ch derinet.ch derinet.ch

96.50 93.96

n.a. -4.16%

zkb.ch/aktienprodukte lehman.com

Profil Investor: Performance

Risikostufe:

• • • • •

Index- und Basketzertifikate geben die Wertentwicklung des Basiswertes 1:1 an den Anleger weiter. Bei Verfall richtet sich die Kapitalrückzahlung nach dem Kurs des Basiswertes. Zudem bieten diverse Anbieter so genannte Open-End-Zertifikate an. Der Vorteil: Diese Zertifikate laufend endlos, haben also keinen fixen Verfalltermin. Bei der Auswahl sollte auf eine gute Bonität des Anbieters geachtet werden. Viele Produkte werden übrigens in mehreren Währungen angeboten, teilweise mit Währungsschutz. Es lohnt sich bei den jeweiligen Banken sich zu erkundigen. Basiswert

Edelmetalle UBS Bloomberg CMCI Gold S&P GSCI Gold Index S&P GSCI Silver Index UBS Bloomberg CMCI Silver Nachhaltigkeit / Klimawandel Vontobel Klimawandel Index ABN Climate Change Index ABN/Migros Bank World Clima BKB Nachhaltigkeitsbasket Vontobel Sustainable Consuption ML Global Water Basket S&P Global Water Index S&P/ABN Water Stocks Index ZKB Nachhaltigkeit Gebäudeeffizienz

Währung

ISIN

Symbol

Emittent

Laufzeit

Kurs

Performance YTD

weitere Infos

CHF CHF CHF CHF

CH0036249057 CH0036249057 GB00B11R0176 CH0036249040

CGCCI GDEGS SIEGS CSICI

UBS Goldman Sachs Goldman Sachs UBS

Open-End Open-End Open-End Open-End

1296.00 81.35 76.90 1213.00

4.43% -5.41% 3.36% 7.06%

ubs.com/keyinvest goldman-sachs.ch goldman-sachs.ch ubs.com/keyinvest

CHF USD EUR EUR CHF EUR USD CHF CHF

CH0029614291 CH0029879886 CH0031122713 CH0030471566 CH0035680732 CH0033837797 GB00B1YWFM57 CH0023013805 CH0038131881

KLIMA CLIMA MIGWC BKBNH VZCON GAQUA AQUUS WASCH EFFIZ

Vontobel ABN AMRO ABN AMRO Basler KB Vontobel Merrill Lynch Goldman Sachs ABN AMRO Zürcher KB

Open End Open-End Open-End 23.07.2010 Open End 24.09.2010 Open-End Open-End 08.03.2011

103.80 126.00 95.9 94.15 81.50 85.70 31.80 150.00 112.00

-17.89% -4.60% -19.41 -4.77% -20.78% -9.02% 0.00% -6.75% n.a.

derinet.ch abnamromarkets.ch abnamromarkets.ch bkb.ch derinet.ch mlinvest.ch goldman-sachs.ch abnamromarkets.ch zkb.ch/aktienprodukte

punktmagazin.com 43


ZÜRCHER KANTONALBANK EXCHANGE TRADED FUND (ETF) AUF GOLD FACTS Produktart: Handelswährung: Valor / ISIN: Börsensymbol: Emittent: Lancierung: Laufzeit: Managementgebühren:

Exchange Traded Fund (ETF) CHF 2 439 100 / CH0024391002 ZGLD Zürcher Kantonalbank 15.03.2006 Open-End 0,40% p.a.

KENNZAHLEN NAV per 06.06.08: Performance seit Lancierung: Verwaltetes Vermögen:

CHF 2920.00 +25,51% CHF 1104,61 Mio.

CHANCEN

Das Produkt und der Markt txt: PMW] Gold spielt seit Jahrtausenden im Wirtschaftsleben eine grosse Rolle und zählt zu den ersten Metallen, die von Menschen verarbeitet wurden. Zudem gilt das edle Metall als die älteste Geldanlage der Welt. Auch bei vielen Investoren sind Goldanlagen ein gern gesehenes Investment. Vor allem in Zeiten mit stark rückläufigen Aktienmärkten erleben sichere Investments in das gelbe Edelmetall eine Renaissance. Goldanlagen gelten seit jeher als sicherer Hafen in ungewissen Zeiten. Aber auch die Aspekte einer steigenden Inflationsrate treiben die Nachfrage nach Gold stärker an. Und da das Edelmetall auf der Welt nur begrenzt vorhanden ist, erhöht die gesteigerte Nachfrage bei gleich bleibender Angebotsmenge den Preis. Der Exchange Traded Fund (ETF) der Zürcher Kantonalbank bildet die Wertentwicklung des Goldpreises ab. Der ZKB Gold ETF investiert nur in physisches Gold und bildet den Preis von rund 100 Gramm pro Anteil ab. Wie jeder andere Schweizer ETF auch ist der Gold-ETF an der Schweizer Börse kotiert und wird täglich gehandelt. Dank einem aktiven MarketMaking durch die ZKB können Anleger jederzeit von einer hohen Liquidität und einer engen Geld/Brief-Spanne profitieren. Zudem bietet die Zürcher Kantonalbank an, dass als Alternative beim Verkauf der Anteile auch eine Sachauszahlung in physischem Gold erfolgen kann.

Unbegrenzte Partizipation am Goldpreis Transparente Kursentwicklung, täglicher Handel an der Börse SWX Swiss Exchange Sondervermögen, unterliegt dem KAG (Kapitalanlagegesetz)

RISIKEN Kursrisiko gegenüber dem Gold Keine laufenden Erträge (Zinsen, Dividenden)

INVESTOR-PROFIL Ausgewogen bis Wachstum Mittel- bis längerfristiger Anlagehorizont

STEUERN CH-PRIVATINVESTOREN Keine Verrechnungssteuer

Anlagestrategie und Anlegerprofil Der Anleger möchte mittel- bis längerfristig von einem steigenden Goldpreis profitieren und will sein Portfolio mit Goldanlagen ergänzen. Denn in den meisten Zeitspannen weisen Goldanlagen eine negative Korrelation gegenüber klassischen Aktienmärkten auf. Eine Anlage in den ETF rentiert sich primär durch Wertzuwächse. Zinserträge können damit nicht erzielt werden. Der Käufer sucht eine sichere Anlage, die den Goldpreis möglichst exakt abbildet und eine attraktive Kostenstruktur aufweist. Da das investierte Gold als Sondervermögen ausgeschieden ist, besteht kein Gegenparteienrisiko.

Keine Einkommenssteuer

ENTWICKLUNG ETF VERMÖGEN (IN MIO. CHF) 1400 1200 1000 800

Wertentwicklung Der ZKB Gold ETF konnte seit Lancierung vom steigenden Goldpreis profitieren. Seit Lancierung im März 2006 legte der Gold ETF um über 25 Prozent zu. Die jüngsten Preiskorrekturen im Goldpreis sind konsequenterweise auch beim ETF zu spüren gewesen (Performance seit Jahresbeginn -2.69%). Der ETF notiert in Franken und hat als Basiswert einen Standardgoldbarren zu 12,5 Kilogramm. PERFORMANCE ETF VS. GOLD (INDEXIERT, STAND 06.06.2008) 160 150 140 130 120 Quelle: Telekurs

110 100 90 03.2006 ZKB ETF

44 PUNKTmagazin N˚ 14/08

Zusammensetzung Seit dem Bestehen des ETF konnte der börsengehandelte Fonds kontinuierlich neues Vermögen einsammeln. Aktuell ist ein Vermögen im Gegenwert von über 1,0 Milliarden Franken investiert. Vor allem in den letzten Monaten – seit dem Ausbruch der Subprime-Krise und der daraus folgenden Börsenbaisse – haben Anleger vermehrt den Schutz im Gold gesucht.

06.2008 Gold

600 400 Quelle: ZKB

Physische Goldhinterlage

200 0 02.2006

05.2008


PRODUKTE

INTERVIEW MIT TASHI GUMBATSHANG

Hotline: Mail: Internet:

KONTAKT-INFORMATIONEN +41 (0)44 292 28 03 funds@zkb.ch > zkb.ch/anlageprodukte

Im Gold-ETF liegen mittlerweile über eine Milliarde Franken. Sie haben innert zwei Jahren das Volumen um mehr als 390 Prozent gesteigert. Erfolgsgründe? Verschiedene Faktoren tragen zum Erfolg bei. Der ganz wesentliche Aspekt liegt in der physischen Deckung. Das heisst, jeder ETF-Anteil wird mit physischem Gold hinterlegt. Diese Goldbarren liegen alle absolut sicher im ZKB-Tresor in Zürich. Ein ETF-Goldinvestor kann somit jederzeit seinen ETF-Anteil in echtes Gold umwandeln, wobei es die Mindestauslieferung eines Standardbarrens zu beachten gilt. Aber es haben auch noch weitere Faktoren dazu beigetragen: Durch die Kotierung an der Schweizer Börse SWX profitiert der Anleger von einem äusserst liquiden und regulierten Markt. Zudem weist die ZKB als Staatsbank mit einem AAA-Rating eine sehr gute Bonität auf. Und selbstverständlich haben die steigenden Goldpreise der letzten Jahre dem Produkt zusätzlichen Glanz verliehen. Im März erreichte der Goldpreis eine historische Marke. Doch in den Folge-Monaten schloss sich eine scharfe Korrektur an. Wie weiter? Die Anzeichen für einen erneuten Anstieg sind vorhanden. Wir glauben, dass der Goldpreis noch Potenzial hat. Mittel- bis längerfristig könnte sich die Tausender-Marke als Boden entwickeln. Die Aussichten nach oben sind somit weiterhin gegeben. Wenn man zudem den Goldpreis heute inflationsbereinigt analysiert, dann sind wir längst nicht auf einem Höchstpreis. In unsicheren Zeiten bleibt die Attraktivität von Edelmetallen weiterhin gross.

Tashi Gumbatshang, Leiter Produktmanagement Anlagen und Fondsvertrieb, Zürcher Kantonalbank

Ist das Schreckgespenst Inflation ein zusätzlicher Treiber? Ja, denn wenn sich Anleger Sorgen um Geldentwertung (Inflation) machen, flüchten sie in sichere Sachwerte wie eben Gold. Auch nicht zu unterschätzen ist der wachsende Wohlstand Chinas und Indiens, der die Gold-Nachfrage auf einem permanent hohen Niveau hält. Insbesondere aus Indien wird viel nachgefragt, aufgrund der jährlich wiederkehrenden Hochzeitssaison im Herbst. Die Schmuckindustrie beansprucht derzeit weltweit bis zu 80 Prozent der Gesamtnachfrage. Die ZKB fungiert als Depotbank, die Balfidor als Fondsleitung. Wem obliegt die Verantwortung? Die ZKB fungiert als Depotbank und ist für die Verwahrung des Goldes sowie die Ausgabe und Rücknahme der Anteile zuständig. Unsere 100%ige Tochtergesellschaft Balfidor Fondsleitung AG hat den gesetzlichen Auftrag, den Fonds selbständig und unabhängig im eigenen Namen zu verwalten. Dabei delegiert sie die Vermögensverwaltung an die ZKB, welche somit die Anlage der Gelder wahrnimmt. Die ZKB stellt auch das Market Making. Unsere Pflicht gemäss Fondsvertrag ist es, zu Börsenhandelszeiten Kauf- und Verkaufskurse von mindestens 50 000 Euro zu stellen. Diese Kurse dürfen maximal 2 Prozent vom aktuellen indikativen Net Asset Value abweichen. In der Regel stellen wir die Kurse deutlich enger, sodass der Spread jeweils bei rund 0,5 bis 0,75 Prozent liegt. Auch die Liquidität ist deutlich höher als die Minimalvorgabe. Wie sieht es mit den Risiken im Gold-ETF aus? Das Hauptrisiko liegt im Basiswert, da ein Investor dem Kursverlauf des Goldpreises ausgesetzt ist. Zudem gilt es zu beachten, dass der ETF-Handel in Franken erfolgt (Währungsrisiko). Somit muss ein ausländischer Investor gewissermassen auch das entsprechende Währungsrisiko tragen. Dieses Wagnis ist jedoch eindeutig vernachlässigbar, weil der ETF immer zirka 100 Gramm Gold repräsentiert, dessen Wert in alle Währungen umgerechnet werden kann. Seit genau einem Jahr haben Sie auch weitere Edelmetall-ETFs im Angebot. Funktionieren diese nach demselben Schema? Richtig, wir bieten nebst dem Gold-ETF noch drei ETFs auf Silber, Platin und Palladium an. Bei allen Edelmetall-ETFs werden die entsprechenden Metalle physisch hinterlegt. Mit deren Entwicklung sind wir sehr zufrieden, verzeichneten doch in den letzten zwölf Monaten alle ETFs dreistellige Wachstumsraten. Insbesondere seit dem Ausbruch der Subprime-Krise stieg die ETF-Nachfrage. Es zeigte sich erfreulicherweise, dass diese auch während der Korrektur der Edelmetallpreise in den vergangenen Monaten konstant blieb.

WEITERE INFORMATIONEN ZU DIESEM PRODUKT

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JULIUS BÄR LUXURY BRANDS FUND Anlagefonds CHF1 3 506 040 / LU0329429624 Bank Julius Bär 31.01.2008 Open-End 1,6% p.a.

1 Verfügbar in EUR, USD und CHF

KENNZAHLEN NAV per 06.06.08: Performance seit Lancierung: Verwaltetes Vermögen:

CHF 100,56 0,24% CHF 59,28 Mio.

CHANCEN Partizipation an einem breit gefächerten Luxusgüterportfolio Aktives Management Langjähriger Leistungsausweis des Fondsmanagers Sondervermögen, unterliegt dem KAG (Kapitalanlagegesetz)

RISIKEN Der Fonds weist Aktienkursrisiken auf Währungsrisiko gegenüber den einzelnen Aktien in Fremdwährungen Keine laufenden Erträge. Die Dividenden (B-Shares) werden reinvestiert

INVESTOR-PROFIL Aktienfähiger Anleger Längerfristiger Anlagehorizont

STEUERN CH-PRIVATINVESTOREN Keine Verrechnungssteuer Keine Einkommenssteuer

Das Produkt und der Markt txt: PMW] Die Wachstumsraten von Luxusgüterherstellern sind weiterhin überdurchschnittlich hoch. Das liegt vor allem daran, dass eine wohlhabende Käuferschicht – vor dem Hintergrund der weltweit steigenden Vermögen – kontinuierlich wächst. Heute entfallen mehr als 70 Prozent des Wachstums des Luxusgütermarkts auf Asien und weitere Schwellenländer. Die positiven Wachstumsaussichten in den Schwellenländern lassen darauf schliessen, dass die Nachfrage nach Luxusgütern weiter steigen dürfte. Zudem werden die Produzenten von Luxusgütern eine Wachstumsabschwächung weit besser verkraften als die meisten anderen Branchen. Denn dieser Wirtschaftssektor erfreut sich sehr hoher Gewinnmargen. Ein wichtiger Aspekt einer Luxusmarke ist der, dass sie sich nur mit erheblichem Aufwand aufbauen lässt und dass bei Luxusgütern der Preis, im Gegensatz zu anderen Konsumgütern, eine untergeordnete Rolle spielt. Der Julius Bär Luxury Brands investiert in weltweit operierende Luxusgüterunternehmen mit starken Marken und innovativen Produktlinien. Das Fondsmanagement wählt die Titel nach dem Bottom-up-Ansatz aus. Dieser Ansatz analysiert zuerst das Wachstumspotential der einzelnen Unternehmen und bewertet danach die Aussichten in der entsprechenden Branche. Daneben spielen aber auch die Wettbewerbsposition mit ihrer Marke, qualitativ hochwertige Produkte, eine grosse Kundenzufriedenheit und eine stete Produktinnovation eine Rolle. Der Fonds wird von Dr. Scilla Huang Sun verwaltet. Sie ist eine ausgewiesene Expertin für den Luxusgütermarkt. Anlagestrategie und Anlegerprofil Der Investor sucht ein langfristiges Kapitalwachstum. Er möchte von den positiven Eigenschaften der Luxusgüterindustrie mittelbis langfristig profitieren. Die Anlage soll breit diversifiziert sein und aktiv von einem ausgewiesenen Management betreut werden. Er ist aktienfähig und sucht Kapitalwachstum. Zudem garantiert ihm diese Anlageform die Sicherheit des Sondervermögens. Wertentwicklung Der Julius Bär Luxury Brands Fonds (CHFTranche) konnte seit Auflegung im Januar 2008 die zyklischen Konsumwerte übertreffen. Durch die Aktienmarktkorrektur im ersten Quartal 2008 konnte das Fondsmanagement zu günstigen Preisen kaufen. Seit Auflegung des Fonds erzielte die Franken-Tranche eine marginale positive Performance. Die USTranche verbuchte im selben Zeitpunkt eine positive Rendite von 4,32 Prozent.

Zusammensetzung Der Fonds investiert in Titel von Unternehmen, die im Luxusgütersektor angesiedelt sind. Dabei wählt das Fondsmanagement führende Luxusunternehmen mit herausragenden Marken und qualitativ hochwertigen Produkten aus. Die grössten Positionen bestehen aus LVMH Moët Hennessy (6,43%), Cie. Fin. Richemont SA (6,28%), Swatch Group (5,90%), L’Oréal (5,84%) und Diageo Plc (5,13%). Die aktuelle Vermögensaufteilung ist wie folgt aufgegliedert: ZUSAMMENSETZUNG (IN %, STAND 30.04.2008) Branche

43,0

Brennereien und Winzereien

13,0

Körperpflegeprodukte

9,0

Fussbekleidung

7,0

Automobilhersteller

4,0

Hotels / Urlaub / Kreuzfahrten

4,0

Kaufhäuser

3,0

Diverse

PERFORMANCE (IN %, STAND 06.06.2008)

Flüssige Mittel

115 110 105 100 Quelle: Bank Julius Bär

95 90 85 80 02.2008 Luxury Brands USD

46 PUNKTmagazin N˚ 14/08

06.2008 Luxury Brands CHF

Gewicht

Mode / Accessoires / Schmuck

7,0 10,0

Quelle: Bank Julius Bär

FACTS Produktart: Handelswährung: Valor / ISIN: Emittent: Lancierung: Laufzeit: Managementgebühren:


PRODUKTE

INTERVIEW MIT DR. SCILLA HUANG SUN

Hotline: Mail: Internet:

KONTAKT-INFORMATIONEN +41 (0)58 888 1111 funds@juliusbaer.com > juliusbaer.com

Ende Januar 2008 haben Sie bei Bank Bär den Luxury Brands Fonds lanciert, trotz weltweiter Börsenbaisse. War das für Sie nicht eine denkbar schlechte Ausgangslage? Nein, gar nicht, im Gegenteil. Es ist viel besser, Luxusaktien dann zu kaufen, wenn sie günstig sind und nicht dann, wenn alle danach schreien und sie demzufolge teuer sind. Schliesslich möchten wir für unsere Investoren Geld verdienen. Warum sind Luxusgüter ein spannendes Investmentthema bzw. was zeichnet Luxusbrands im Portfoliokontext aus? Luxusaktien haben über drei und fünf Jahre sowohl den breiten Aktienmarkt als auch den zyklischen Konsumindex von MSCI klar geschlagen. Das Businessmodell von Luxusfirmen ist attraktiv und einleuchtend. Es ist ein sehr profitabler Nischensektor mit hohen Margen. Wir erwarten auch in der Zukunft eine Outperformance der Luxusgüteraktien. Woher kommen die Wachstumstreiber und wie wichtig ist der US-Markt? Die aktuelle US-Verbraucherstimmung spricht eher nicht für Konsum und Wachstum. Stimmt. Die Immobilienkrise trifft natürlich auch den US-Konsumenten. Allerdings haben die Zahlen der Luxusfirmen im ersten Quartal gezeigt, dass das Hochpreissegment in den USA viel weniger leidet. Die USA ist mit einem Marktanteil von 18–20 Prozent nicht der wichtigste Markt für Luxusgüter.

Dr. Scilla Huang Sun, Managing Director/ Head Equity, Bank Julius Bär

Wie beeinflussen die demografischen Veränderungen – eine eher junge Bevölkerung in den Schwellenländern und eine eher ältere Bevölkerung in unseren Gefilden – die Luxusbranche? Die Bedeutung der Schwellenländer ist sehr gross, Tendenz steigend! Der Wohlstand in China, Russland und im Mittleren Osten nimmt zu und damit auch die Nachfrage nach Luxuslabels. Rund drei viertel des Wachstums im Luxussektor stammt heute aus Asien und anderen Schwellenländern. Diese Länder sind die Wachstumstreiber der Luxusindustrie. Immer mehr Frauen sind berufstätig. Sie schaffen es, Familie und Job unter einen Hut zu bekommen. Ihre Vermögen steigen an und neue Dienstleistungen werden gefordert. Wie wirkt sich dies auf die Luxusgüterindustrie aus? Es gibt immer mehr Frauen, die mit Familie im Berufsleben bleiben. Damit steigt die Kaufkraft und es wird tendenziell mehr für Luxusgüter ausgegeben. Berufstätige Frauen kaufen heute zum Beispiel oft selber Schmuck und lassen sich nicht nur beschenken. Man gönnt sich ab und zu etwas Schönes und Exklusives. Der oftmals titulierte Megatrend Frauen hinterlässt seine Spuren auch im Luxusgüterbereich. Sind Frauen die Treiberinnen bei den Luxusgütern? Nein, gar nicht bzw. nicht nur. Es sind sowohl die Männer als auch die Frauen. Männer geben heute mehr Geld für Luxusgüter aus als vor zwanzig Jahren. Die meisten Männer besitzen heute zum Beispiel mehrere Uhren und tragen nicht mehr nur die Uhr, die sie zur Konfirmation geschenkt bekommen haben. Die Nachfrage nach teuren Antifalten-Cremes und «Casual Wear» für Männer steigt sogar stärker als bei den entsprechenden Produkten für Frauen. Auch Männer wollen heute gut aussehen. Wie gehen Sie bei der Evaluation renditeträchtiger Aktien vor? Nur harte Fundamentals oder zählen auch Soft-Factors? Wir analysieren sehr viele Faktoren, «harte» Fundamentals, aber auch «soft factors». Eine erfolgreiche Marke zeichnet sich durch gute Produkte, eine klare Positionierung, Konsistenz und eine hohe Innovationskraft aus. Letztendlich ist die Bewertung einer Luxusmarke immer ein bisschen subjektives «Judgement», das auf Erfahrung basiert.

WEITERE INFORMATIONEN ZU DIESEM PRODUKT

Welche Unternehmen sind derzeit auf Ihrem Radar? Einige sind bei uns immer auf dem Radar. Zurzeit viele kleinere und mittlere Firmen. Mehr möchte ich nicht verraten.

punktmagazin.com 47


ABN AMRO MONEY MARKET SUPER YIELD II INDEX OPEN END ZERTIFIKAT FACTS Produktart: Handelswährung: Valor / ISIN: Börsensymbol: Emittent: Lancierung: Laufzeit: Managementgebühren:

Open-End-Zertifikat (Tracker) USD1 3 861 051 / CH0038610512 MULTI ABN AMRO Bank 06.06.2008 Open-End 0,85% p.a.

1 Das Open-End-Zertifikat wird auch als CHF-Quanto-Tranche angeboten

KENNZAHLEN Emissionspreis:

USD 100,00

CHANCEN Unbegrenzte 1:1-Partizipation des zugrunde liegenden Index Anfallende Zinsen werden i.d.R. täglich reinvestiert Transparente Kursentwicklung und täglicher Börsenhandel

Das Produkt und der Markt txt: PMW] Die Schatten der US-Subprime-Krise werfen grosse Schatten auf das internationale Börsenparkett. Die Verunsicherung der Anleger führt dazu, dass vermehrt nach Alternativen gesucht wird. Eine breite Diversifikation schützt bis zu einem gewissen Ausmass vor grösseren Verlusten. Dabei ist eine geringe Korrelation zu den Aktienmärkten zu erzeugen. Konjunktur- und Inflationsängste lassen die Anleger vermehrt auch wieder einen gewissen Vermögensanteil ihrer Investments in den Geldmarkt fliessen. Doch klassische Geldmarktprodukte in Franken werfen derzeit nur geringe Renditen ab. Das Open-End-Zertifikat auf den ABN AMRO Money Market Super Yield II Index sammelt die kurzfristigen Geldmarktzinsen von acht verschiedenen Währungen ein und bildet damit gleichzeitig die Kursentwicklung ab. Der zugrunde liegende Index setzt sich aus acht Zins-Zertifikaten zusammen, die sich auf die 1-Monats-Geldanlage beziehen. Es handelt sich dabei um folgende Länder: Australien, Brasilien, Indien, Polen, Russland, Südafrika, Türkei und Ungarn. Dabei ergibt sich ein durchschnittlicher Zins von aktuell 9,35 Prozent (Stand Mai 2008). Die Zinserträge werden laufend reinvestiert. Nebst dem Diversifikationsaspekt profitiert ein Anleger gleichzeitig davon, dass die Volatilität im Vergleich zu den Aktienmärkten markant tiefer ist. So liegt diese bei rund 7,4 Prozent gegenüber beispielsweise dem SMI, der eine Volatilität von rund 19 Prozent aufweist.

Halbjährliche Anpassung der Gewichtung

Das Zertifikat weist die gleichen Risiken wie ein Direktinvestment auf Währungsrisiko der Indexwährungen zum USD Keine laufenden Erträge Investor ist dem Ausfallrisiko des Emittenten ausgesetzt

INVESTOR-PROFIL Eher aktienfähiger Anleger

Anlagestrategie und Anlegerprofil Der Anleger sucht eine Möglichkeit, sein Portfolio weiter zu diversifizieren und dies mit einer tieferen Korrelation gegenüber Aktien- und Rohstoffmärkten. Er erhält mit diesem Instrument eine Möglichkeit, in die kurzfristigen Geldmarkt-Zinssätze von verschiedenen hochverzinslichen Währungen zu investieren, die gegenüber dem Dollar ein Aufwertungspotenzial aufweisen.

Mittel- bis längerfristiger Anlagehorizont

STEUERN CH-PRIVATINVESTOREN Keine Verrechnungssteuer Einkommenssteuer

Wertentwicklung Eine Rückrechnung bis in das Jahr 2001 zeigt im Durchschnitt eine Rendite von rund 16 Prozent. In derselben Zeitspanne schaffte beispielsweise der Swiss Market Index (SMI) eine durchschnittliche Rendite von 8,7 Prozent. Der durchschnittliche Zinssatz beträgt per Mai 2008 9,35 Prozent, der im Vergleich zum Franken (2,32%) oder dem Euro (4,38%) um einiges höher ausfällt. PERFORMANCE (INDEXIERT, STAND MAI 2008)

INDEXZUSAMMENSETZUNG (IN %, STAND MAI 2008) Land

Türkei

Zinssatz (1 Monat)

16,00

Südafrika

11,68

Brasilien

10,94

Ungarn

8,29

Indien

8,19

350

Australien

7,43

300

Russland

6,18

250

Polen

6,11

200

Durchschnitt

9,35

Quelle: ABN AMRO

150 100 50 0 07.2001 Multi-Currency Index

48 PUNKTmagazin N˚ 14/08

Zusammensetzung Die acht im Index vertretenen Währungen sind die türkische Lira (THY), der südafrikanische Rand (ZAR), der brasilianische Real (BRL), der ungarische Forint (HUF), die indische Rupie (INR), der australische Dollar (AUD), der russische Rubel (RUB) und der polnische Zloty (PLN). Die Gewichtung der acht im Index vertretenen Währungen beträgt jeweils 12,5 Prozent. Zweimal jährlich werden die Komponenten auf die Ausgangsgewichtung angepasst. Somit werden einerseits die Gewinne der gut performenden Währungen realisiert und anderseits die Schwächeren stärker gewichtet.

05.2008 S&P 500

SMI Index (USD)

Quelle: ABN AMRO

RISIKEN


PRODUKTE

INTERVIEW MIT FLORIAN STASCH

Hotline: Mail: Internet:

KONTAKT-INFORMATIONEN +41 (0)44 631 62 62 abnamro.pip@ch.abnamro.com > abnamromarkets.ch

Sie bringen eine zweite Auflage Ihres ABN AMRO Money Market Super Yield Zertifikats. Was ist der Auslöser für eine Neuauflage? In turbulenten Märkten suchen viele Anleger Zuflucht im Geldmarkt. Im Franken-Währungsraum ist die Rendite jedoch gering. Mit den Money Market Super Yield Produkten haben Anleger Zugang zu kurzfristigen Geldmarktsätzen hochverzinslicher Währungen. Die erste Auflage des Produkts liegt bereits über zwei Jahre zurück. Seitdem hat sich das Zinsumfeld geändert. Money Market Super Yield II trägt dieser Entwicklung Rechnung, indem Geldmarktsätze acht verschiedener Länder in einem Index zusammengefasst werden, die aktuell eine hohe Verzinsung aufweisen. Das Produkt bildet acht hochverzinsliche Währungen in einem Index ab, darunter auch die türkische Lira oder den brasilianischen Real. Anleger könnten vermuten, dass solche exotische Währungen auch mit einem höheren Risiko verbunden sind. Ist dies nur etwas für Investoren mit starken Nerven? Der Money Market Super Yield II Index ist breit diversifiziert. Die historische Rückrechnung zeigt, dass diese Indexstrategie seit 2001 im Schnitt eine Volatilität von 7,4 Prozent p.a. aufwies. Dies ist umso bemerkenswerter, wenn man die dazugehörige durchschnittliche Rendite von 16 Prozent p.a. betrachtet (zum Vergleich der SMI im gleichen Zeitraum: 19% Volatilität, 8,7% Rendite p.a.).

Florian Stasch, Public Distribution Schweiz, ABN AMRO Bank

Von welchen Chancen könnte ein Investor profitieren bzw. was sind die Risiken, wie zum Beispiel Währungsrisiko? Investments in fremde Währungen haben zwei Renditekomponenten: Der Index sammelt die kurzfristigen Geldmarktzinsen der im Index enthaltenen Währungen und bildet gleichzeitig die Kursentwicklung dieser Währungen ab. Die Zinsen werden nicht ausgeschüttet, sondern in den Index reinvestiert. Dadurch steigt der Wert des Index. Da der Index in Dollar berechnet wird, setzen Anleger implizit auf eine Aufwertung der Indexwährungen zum Dollar. Werten die Währungen im Index gegenüber dem Dollar auf, so wirkt sich dies positiv auf den Wert des Index aus. Werten die Währungen im Index gegenüber dem Dollar ab, so hat dies einen negativen Einfluss auf den Wert des Index. Sie bieten dieses Zertifikat sowohl in USD als auch in CHF an. Jedoch haben Sie das CHFZertifikat mit einem Währungsschutz ausgestattet (Quanto). Was ist das Motiv dahinter? Viele Anleger möchten an den Zinsen bzw. an der Aufwertung der Indexwährungen gegenüber dem Dollar partizipieren, aber gleichzeitig keine Dollar-Position im Portfolio haben. Das Open-End-Quanto-Zertifikat auf den ABN AMRO Money Market Super Yield II Index bildet die Indexentwicklung währungsgesichert in Schweizer Franken ab. Mit anderen Worten: Anleger sind nicht dem USD/CHF-Wechselkursrisiko ausgesetzt. Es gibt wenige spannende strukturierte Produkte für den Franken-Geldmarkt. Das Sparkonto ist ja, real betrachtet, keine Alternative. Haben Sie so ein Konstrukt auch in anderen Währungen, vielleicht sogar in weniger exotischen? In Kürze wird ein Franken-Zins-Zertifikat lanciert. Sie können sich das wie ein börsenkotiertes Franken-Geldmarktkonto in Zertifikat-Form vorstellen. Damit haben Anleger die Möglichkeit, ihr Kapital für einen beliebigen Zeitraum zu einem attraktiven Zinssatz anzulegen. Und wie funktioniert denn das neue Franken-Zertifikat? Das Zertifikat hat keine Laufzeitbeschränkung und sammelt die kurzfristigen Franken-Geldmarktzinsen. Der Zins richtet sich stets nach dem aktuellen LIBOR-Satz. Abzüglich einer Gebühr von 0,1 Prozent beträgt der aktuelle Zinssatz derzeit 2,00 Prozent p.a. – und dies bei täglicher Liquidität. Das kann eine attraktive Alternative zu Sparkonten sein. Anfallende Zinsen werden reinvestiert. Dadurch steigt der Wert des Zertifikats. Die Zertifikate sind an der SWX Swiss Exchange kotiert und können börsentäglich gehandelt werden.

WEITERE INFORMATIONEN ZU DIESEM PRODUKT

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AKTIVISMUS

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DES TRINKENS REICHSTER SINN . Sie stellt ter ge ch viel h c e l sch nzial no nicht ote nnern sen ihr P ä M r s e ü b ü m g n d e ien d geg tioniert un Dji D n sin i Fraue nders pos en. ch a breit einfa d ver sind utzen un rn besse

txt: Cyril Schicker] «Carpe diem» (pflücke den Tag) stammt aus der Zeit um 23 v. Christus, ist nicht nur Name einer Freimaurerloge in Heidelberg, sondern primär die Aufforderung, die knappe Lebenszeit zu nutzen. Denn immer gilt: «Heute ist der erste Tag Deines restlichen Lebens.» Wäre Carpe Diem ein Auffangbecken, dann befänden sich darin insbesondere Personen, die den bewussten (Trink-)Genuss hoch halten, dabei Authentizität sowie Funktionalität wertschätzen und überdies auf gleicher Augenhöhe sind mit Stil und Modernität.

Wohlfühlgaumentanz Jedoch ist Carpe Diem alles andere als ein Auffangbecken. Carpe Diem ist hauptsächlich Philosophie – eingehüllt in feinste und unterschiedliche Tücher, sprich Flaschen respektive Geschmacksrichtungen. Die Aromen der Getränke basieren auf mehreren Dezennien altem Wissen und traditionellen Zubereitungen. Für gewisse Tüfteleien wurde eigens der wirtschaftliche Schulterschluss mit dem Institut für Angewandte Botanik in Wien gesucht – und auch gefunden. Die flüssigen Gaumentänze ziehen eine enorme Varietät bezüglich Inhaltsstoffen nach sich. Hibiskus, Holunderblüte, Thymian, Hopfen, Minze, Passionsblume, Ingwer, Kardamom, Teepilz, Zitronengras, Orangenschale etcetera schreien zwar verdächtig nach Mystik und vor allem nach Überforderung der Geschmacksnerven. Gut gebrüllt Löwe, doch weit gefehlt! All jene Ingredienzien sind Bestandteile einer eingebetteten Pflanzenheilkunde und haben gesundheitlichen Charakter. Von Etikettenschwindel will man im Hause Carpe Diem mit Hauptsitz in Baar, Kanton Zug, denn auch gar nichts wissen. Kritiker und Neider schielen ohnehin hinter jeder Ecke hervor. Groteskerweise wollen diese, trotz sorgfältiger Prüfung durch das Schweizerische Bundesamt für Gesundheit (die BAG-Nummer bezeugt dies), partout nicht von ihrer Meinung abweichen. Galoppierender Spitzenreiter Allerdings stellen die vereinzelten Räsoneure für Carpe Diem keine wirtschaftlichen Fallgruben dar. Zu sehr hat der «Getränke-Inspirator» mit seinen Produkten den Zeitgeist getroffen. Und zu sehr setzt sich der Trend zum gesunden Lifestyle fort. Vor allem hierzulande sei das Wertbewusstsein extrem ausgeprägt und die Bereitschaft da, für

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In den Köpfen der Menschheit manifestiert sich je länger je mehr die Einstellung in Richtung gesunder Lifestyle. Dies schlägt sich auch im Getränkemarkt nieder, zum Handkuss kommt dabei Carpe Diem

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mit seinen flüssigen Gaumentänzen. Ob Kombucha oder Botanic Water spielt keine Rolle, denn die Sinne werden sowieso verzaubert. Die in Zug ansässige Firma ist Philosophie und Marke zugleich.

Qualität einen entsprechenden Aufpreis zu bezahlen, so Iva Stepanic, Marketing Managerin von Carpe Diem Schweiz. Die sympathische Businesslady und Mami von bald zwei Kindern fügt nicht ohne Stolz an, dass Carpe Diem galoppierender Spitzenreiter bezüglich den absoluten Absatzzahlen und im Carpe-Diem-Ländervergleich sei. Stepanic redet da sichtlich nicht nur vom behüteten Schoss Mutter Helvetias. Die Führungsposition erreicht Carpe Diem obendrein in Deutschland, Österreich, Belgien, Holland, Irland, Grossbritannien und den Vereinigten Staaten. Das darf durchaus als Husarenstück gewertet werden, immerhin erfolgte die Markeneinführung in unseren Breitengraden – Deutschland, Grossbritannien, Irland, Holland und Belgien – (sowie in Südafrika) erst im Jahre 2002. In Übersee ist Carpe Diem übrigens vorwiegend in Kalifornien vertreten und das erst seit 2004. Definition als hartes Brot Dem fast schon beispiellosen Erfolg zum Trotz, Carpe Diem ist nicht nur auf Rosen gebettet und muss zuweilen auch hartes Brot essen. Das harte Brot heisst im konkreten Fall Gingko und Kefir. Ersteres beherbergt quasi das Geheimnis grosser Vitalität, letzteres die schier grenzenlose Lebenskraft. So wunderbar das ist, auf alle Fälle brachten diese verheissungsvollen Charakteristiken Gingko die Definition als Heilmittel ein. Kefir hingegen gilt als Milchpräparat, ist aber laut Stepanic eindeutig ein Wasserkefir, und findet gemäss Schweizer Lebensmittelgesetz keine Zulässigkeit als Kefir. Durch die beiden Klarlegungen seien beispielsweise die Distributionswege klar vorgegeben oder – besser gesagt – buchstäblich eingeschränkt, meint die Marketing Managerin. Deshalb verzichte Carpe Diem mit diesen Wässerchen auf eine schweizweite Markteindringung. Der verständliche Verzicht kann mit einem lachenden und einem weinenden Auge erwidert werden. Denn im Produktköcher hat es glücklicherweise schon genügend feine Getränkepfeile: Der «flüssige Teepilz» Kombucha für die klassische Gastronomie, Kombucha fresh für den Bereich Convenience Food sowie die Botanic-Linie mit ihren drei Wirkungsrichtungen belebend, beruhigend und harmonisierend. Auf Minne und auf Gewinne stehen ganz der Welt die Sinne, Carpe Diem trägt einen grossen Teil dazu bei ...



KC

ÜR

PLANET ERDE txt: CS] Wenn unsere schöne liebe Welt

auf einem Milliardenbetrag von Wertschriften sitzt, deren Wert unklar ist und die niemand mehr kaufen will, dann ist das wahrlich ein böses Omen. Dieser Frostvorbote in Form eines elegischen Weltteppichs wurde längst getauft, beziffert, verflucht und über uns gelegt. Doch möchten wir uns mit dem Maleficium hier nicht die Finger verbrennen und wechseln lieber abrupt das Thema: Wasser. Wenn man sich die aktuelle Trockenheit in Italien oder Nordspanien und die damit verbundene Wassernot vor Augen führt, neigt man zwar zu akutem Tränenverlust. Trotzdem aber offeriert das blaue Gold auch für den Anleger noch immer reichlich Investmentopportunitäten (Stichwort Wasseraufbereitung, beispielsweise Hyflux). Daran gibt es nichts zu rütteln, und wird es auch auf lange Sicht hinaus nichts zu rütteln geben. Verheerendes auf der Welt Zerrüttet hingegen sind, das ist unlängst bekannt, die Zustände in China. Dies gerade in Bezug auf die desaströse Menschenrechtssituation. Leid und Elend im Hinblick auf das fatale Erdbeben, das mehrere Zehntausend Tote nach sich zog, überschattet das Land ebenso. Mit einer gewissen Genugtuung kann man zumindest sehen, dass sich die chinesische Regierung diesbezüglich mächtig ins Zeug legt und nichts ausser Acht lässt, um die jetzige Hilfsnot so gut wie möglich zu lindern. Insofern scheint die Führung Chinas im Gegensatz zu dem Menschenrechtsdebakel gelernt zu haben und beweist immer menschlichere Züge. Letzteres kann man etwa von der birmesischen Junta kaum behaupten. Auch wenn sie inzwischen die globale Hilfe teilweise zulässt, so ist die Lage in Birma brutal und ungebannt lebensgefährlich. Die UN hat gar und äusserst kurz nach dem verheerenden Zyklon die Sorge vor einem weiteren Wirbelsturm geäussert. Geld mit Nachhaltigkeit Will man sich nebst all den bedenklichen Zuständen noch den globalen Anstieg der Lebensmittelpreise in Erinnerung rufen (der IWFChef Dominique Strauss-Kahn vergleicht dieses Ausmass mit dem anfangs genannten Debakel), dann merkt man verdammt schmerzlich, wie wichtig das rasche Umdenken ist. Ein Umdenken, das ein Miteinander propagiert, ein Umdenken, das die Bedeutsamkeit des Planeten Erde als unser liebstes Kind ins Scheinwerferlicht rückt. Ein Umdenken, das den Gedanken der Integrität hochhält. Denn wir haben nur diese und eine Lebensgrundlage. Tragen wir dieser Sorge. Auch Hand in Hand – ökologisch, sozial und ökonomisch betrachtet – kann man viel Geld verdienen. Und obendrein schafft man mit einer tiefer greifenden, integralen Lebensweise die wohlverdiente Grundlage für all die nachfolgenden Generationen.

DIE LETZTE PUNKTAUSGABE VERPASST?

lich esent hon w die bec s t i f e der Z keiten, au m gehe h h mit n sic hr Möglic . Ausserd men e b a gen h rauen me reagieren und neh n u g edin r um l zu en F Die B geben d n flexibe bewusste and. ge st nd ie H n b u l d u t e r r n s e i e ss st ord ion verbe n Herausf er Situat ände selb st ihr ere sond rauen mit Lebensum r F e e r i h d i en tung estal die G ie Graf

n Stefa

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DIE STRATEGIE BESTIMMT DEN ERFOLG txt: Rino Borini] Am Anfang steht die Einsicht. Anleger hoffen, mit der Jagd nach den Gewinnern von morgen und durch die geschickte Wahl von Kauf- und Verkaufszeitpunkten eine überdurchschnittliche Rendite zu erzielen. Ihr Ziel ist es, den Markt zu schlagen. Jedoch gibt es kaum etwas Schwierigeres, als die tatsächliche Preisentwicklung von Aktien-, Zins-, Währungs- oder Rohstoffmärkten vorauszusagen. Viele Anleger fragen sich häufig, warum ihr Anlageerfolg sich in Grenzen hält. Der Grund liegt oftmals in der falschen Strategie. Besser gesagt: Es fehlt kläglich an einer durchdachten Strategie oder eine formulierte Taktik wird nicht akkurat eingehalten. Investoren lassen sich vielmehr von kurzfristigen Gewinnmöglichkeiten leiten. Die stetige Hetze nach Performance ist mit Zeit, Mühe und vor allem Kosten verbunden. Und so erstaunt es auch nicht, dass viele Investoren im Mittel sogar eine unterdurchschnittliche Performance erbeuten.

Sind wir alles Schafe? Den Investoren wird oftmals nachgesagt, dass sie sich wie Schafe oder Lemminge verhalten. So werden übertrieben hohe oder tiefe Wertpapierkurse oft mit einem Verweis auf den Herdentrieb erklärt. Dabei wird unterstellt, dass sich die Anlageentscheide am Verhalten der anderen Marktteilnehmer orientieren. Dies geht so weit, dass sie gewisse Informationen, die sie bereits haben, ignorieren, nur um auf den rollenden Zug aufzuspringen. Gefühle beeinflussen unsere Investmententscheidungen stärker als gedacht. Wie man dieses «emotionale Störfeuer» zähmen und Anlagen optimieren kann, zeigt die Forschungsrichtung der Behavioral Finance, eine Verbindung aus Ökonomie und Psychologie. Ob nun ein Investor nach dem Behavioral-Ansatz lebt, nach dem Vorbild des Value-Papstes Warren Buffet investiert oder sich einem anderen Anlageansatz verschworen hat, hängt von der persönlichen Überzeugung ab.

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AUSBLICK

Der Buy-and-Hold-Ansatz hat längst ausgedient. Dynamische Märkte mit ihrer erhöhten Volatilität erfordern denn auch neue Strategien. Die in der Wissenschaft schon längst bekannte Quintessenz, dass die Anlagestrategie der wichtigste Renditetreiber eines Wertschriftenportfolios ist, konnte sich aber bislang noch nicht bis zum Endanleger durchringen. Es gilt stets zu beachten, Strategie ist nicht einfach Strategie.

Nobelpreisträger ebnen den Weg Mathematiker, Statistiker und Finanzökonomen arbeiten seit über einem Jahrhundert an der Optimierung von Anlageentscheidungen. Einige von ihnen schafften sogar den Nobelpreis der Wirtschaftswissenschaften. Die bewanderten Wissenschafter sind nicht an Provisionen oder Managementgebühren interessiert und deshalb sind ihre Forschungsergebnisse besonders aufschlussreich. Ein zentrales Forschungsergebnis lautet, dass Spekulation keinen Erfolg bringt, sondern dass der Anlageerfolg durch ein sorgfältiges Ausbalancieren von Risiko und Rendite weit besser erzielt werden kann. Eine Anlagestrategie ist komplex und das Finden und Definieren «der richtigen Strategie» hängt von mehreren Faktoren ab. Die Basis, bevor überhaupt eine Strategie formuliert werden kann, liegt im Bestimmen des persönlichen Rendite- und Risikoappetits. Es geht um die Frage, wie lange kann man auf das investierbare Vermögen verzichten, wie sieht eine künftige Lebensplanung aus und – last but not least – wie gross ist der Risikohunger? Damit ist das Fundament für die Bestimmung einer Anlagestrategie gelegt. Viele Wege führen nach Rom Bei der Strategie wird zwischen der strategischen und der taktischen Vermögensaufteilung unterschieden. Dabei gilt der strategischen Ausrichtung grosses Augenmerk. Die taktische Komponente lässt Spielraum frei für kurzfristigere «Wetten». Doch egal ob strategisch oder taktisch: Ganz essenziell ist die Aufteilung des Vermögens in die verschiedenen Anlagekategorien. Hier gilt: Auch bei den Anlageklassen zählt der heilige Diversifikations-Gral. Die Vergangenheit hat uns gelehrt, dass ein Portfolio, das in Aktien, Rohstoffe, Infrastruktur, Hedge Funds, Währungen und Zinsen investiert, im Schnitt eine konstantere Rendite abwirft. Doch der richtige Mix macht es aus und der Diversifikationsaspekt soll auch innerhalb der Vermögensklassen schlau gespielt werden. Produktwahl kann entscheidend sein Zwar sagen alle wissenschaftlichen Studien dasselbe: Der Anlageerfolg wird durch die Strategie definiert. Doch auch in der Produktwahl liegt Potenzial einiger Renditepunkte. Kosten, Liquidität und Produktausgestaltung sind heutzutage so bunt, dass kaum ein Investor noch den Überblick hat. Kein Wunder, bei über 30 000 Indizes, gut 300 000 strukturierten Produkten allein in Deutschland und der Schweiz und Tausenden von Anlagefonds. Da erscheint das Finden des richtigen Produkts wie das Finden der berühmten Stecknadel im Heuhaufen.

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E.B., DER MIT DER SCHERE TANZT

txt: Rino Borini] Seine Vision ist es, alles Schöne, also Wellness, Design, Kunst,

Handwerk und schliesslich auch seine Kunden beziehungsweise deren Haarpracht, unter einen (ökologischen) Hut zu bringen. Ökologie liegt dem frechen Berliner am Herzen. In seinem Salon sind keine Produkte à la L’Oréal, Sebastian oder Goldwelle aufzufinden, sondern im Regal stehen ausschliesslich und exklusiv Aveda-Produkte, die aus nachhaltigem Anbau stammen. Rund 80 Prozent der ätherischen Öle und Inhaltsstoffe kommen aus kontrolliert biologischem Anbau und auch die Verpackung weist einen Recyclinganteil von mindestens 80 Prozent auf. Es liegt auf der Hand, dass Aveda ohne Tierversuche auskommt. Der junge Hairstylist meint es ernst mit Ökologie und geht gar noch weiter. So spendet er 20 Prozent eines jeden Samstags-Umsatzes dem WWF für die Rettung des Amazonasgebiets. Mittlerweile konnte er in seiner jungen Unternehmertätigkeit schon rund 1200 km2 Wald retten. Von Nena bis hin zu Ben Becker Doch allein mit nachhaltigen Produkten wird noch kein Mann und keine Frau «schön». Da ist geübtes Handwerk gefragt. Das bedeutet für Belaid auch, die französische und englische Haarschneidetechnik zu verbinden. Und dies beherrscht nicht jeder Friseur. Zudem kennt er kein Schablonendenken. Er setzt seiner Klientel nicht einfach ein Schema auf den Kopf, sondern setzt bei jedem Gast das Spezielle und Exklusive um. Gerade das Haar soll gut gepflegt sein. Der Haarkünstler erlernte in den 90er-Jahren sein Handwerk bei der wohl bekanntesten Institution Berlins – beim Promi-Friseur Udo Walz. Zuerst assistierte er der Haar-Ikone Walz und später griff er selber zu Kamm und Schere – und «verschönerte» so einige bekannte Stars und Sternchen. Schon in seinen Lehrjahren wirkte er an grossen Modeschauen mit. Ob nun mit Naomi Campbell oder Claudia Schiffer, Belaid war fast überall anzutreffen. Neben seiner Ausbildung gründete er «Eddine and Friends» – ein Team aus 15 Friseuren und Visagisten, die rund 150 Veranstaltungen und Shootings für diverse Werbekampagnen und Events im Modeund Beautybereich realisiert haben. So war der Wahlzürcher verantwortlich für das Hairstyling aller Models beim längsten Laufsteg der Welt: der grossen Q – Berlin 2002 – mit 900 Models. Eddine and Friends betreuten obendrein den Bundespresseball sage und schreibe sieben Jahre lang (1997 bis 2004), dann folgten die Berliner Modemesse und das Modecenter Berlin (1998 bis 2004).

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LEBENS-ART

Was haben Ökologie und Luxus gemeinsam? Nicht viel, meinen die einen – ganz viel hingegen meint der Wahlzürcher und Virtuose Eddine Belaid. Widerspruch oder nicht – Eddine Belaid beweist es tagtäglich, dass diese Verbindung in der Realität umsetzbar ist. Sein bestechendes Konzept ist einzigartig, durchdacht und überzeugt. Allein der Fakt, dass vor seinem Salon kein Schild mit der Aufschrift «Coiffeur» oder «Hairstylist» prangt, zeigt seinen eigenen Weg.

Be global and act local Nun ist der Weltenbummler seit zwei Jahren in Zürich ansässig und kann schon auf eine grosse internationale Kundschaft zählen. Ein Plus in seinem Angebot: Er macht sogar Hotelbesuche, und dies nicht nur in Zürich, sondern weltweit. Egal ob London, Paris oder Berlin – wenn man ihn ruft, dann kommt er. Doch keine Gefahr: Hauptsächlich ist und bleibt er in der «Little Big City» an der Limmat und mittlerweile strömen zahlreiche internationale und nationale BelaidFans nach Zürich. Trends von morgen Inspirieren lässt sich die Berliner Schnauze gerne auf Reisen. Neue Länder und neue Kulturen erweitern nicht nur seinen Horizont, sondern inspirieren ihn bezüglich neuer Frisurtechniken. Und mit Malen und Kunst allgemein trainiert Eddine seine linke (kreative) Hirnhälfte. Kunst ist nicht nur eine Leidenschaft, der er frönt – sie ist ein wichtiger Bestandteil seines Salons. So hat er viele Kunstschaffende vorstellen lassen und wählte anschliessend eine hierzulande noch unbekannte Künstlerin aus. Erzeugnisse von Mimi Jaksic Berger, notabene in Australien eine erfolgreiche Künstlerin, die sich voll der lyrischen Abstraktion widmet, zieren derzeit seinen Laden. Neue Angebote stehen bereits im Haus. Der forsche Unternehmer plant bereits für die Zukunft. So erweitert er seinen Salon im Dezember 2008 zu einer Wellness-Oase. Mit einem zusätzlichen SPA im Nebenlokal möchte er seine Kundschaft noch mehr verwöhnen. Und sein Motto gilt: Ökologie und Luxus in Einklang bringen. eddine.ch

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SCHLUSS-PUNKT

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WISSEN DASS ...

IMPRESSUM

txt: NM] +++ Die 100-köpfige Reederei-Belegschaft MSC besteht bis auf den Chef nur aus Frauen. René Mägli ist überzeugt, dass dank seiner Personalpolitik erzielt die Firma jedes Jahr ein Umsatzwachstum von bis zu 25 Prozent. Frauen seien weniger machtgeil und arbeiteten deshalb besser. Den letzten männlichen Angestellten entliess er schon vor Jahren, da dieser immer besser als seine weiblichen Kolleginnen sein wollte, es aber anscheinend nicht wahr. Mägli ist bis jetzt der einzige Unternehmer in Europa, der nur auf weibliche Arbeitskraft setzt. +++

Jahrgang 03 | Ausgabe N˚ 14 Juli/August 2008

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Erscheint 6 x jährlich ISSN Nr. 1661-8068 Auflage: 10 000 Print-Exemplare, 17 500 E-Mail-Abonnenten HERAUSGEBERIN

+++ Das Forbes Magazin veröffentlicht jährlich die Liste der 100 mächtigsten Frauen aus Politik und Wirtschaft. 2007 ging der erste Platz an die Bundeskanzlerin Angela Merkel aus unserem grossen Nachbarland. Auf dem zweiten Platz folgt die chinesische Politikerin Wu Yi. Sie ist die einzige Frau im Führungsgremium der chinesischen Regierung und steht an 15. Stelle in der Hierarchie der Partei. Ho Ching, Geschäftsführerin der Temasek Holdings, gilt als die drittmächtigste Frau der Welt. Sie ist mit dem Premierminister von Singapur, Lee Hsien Loong, verheiratet und bündelt ihre Macht damit noch mehr. Die US-amerikanische Aussenministerin der Bush-Administration, Condoleezza Rice, steht an vierter Stelle. +++

financialmedia AG, Zürich VERLAG & REDAKTION PUNKT Magazin, c/o financialmedia AG Pfingstweidstrasse 6, CH-8005 Zürich info@punktmagazin.com, www.punktmagazin.com CHEFREDAKTION Rino Borini: borini@financialmedia.ch

+++ Unter Fussballinteressierten zeigt sich einen Orientierungswandel innerhalb der Fans. Laut einer Umfrage nimmt die Zahl der weiblichen Fans rasant zu. Das ist hoch erfreulich, da Frauen bis vor einigen Jahren eine Rarität auf den Fussballtribünen waren. Bald könnten jedoch die Männer dem Letzigrund oder Joggeli fernbleiben. Sie wiederum interessieren sich gemäss der Umfrage vermehrt für Frauenfussball. Es ist aber unwahrscheinlich, dass sie ganz auf den Männerfussball verzichten, der Startpfiff zur EM ist ja schliesslich bereits erfolgt. +++

REDAKTIONSLEITUNG Cyril Schicker: schicker@financialmedia.ch REDAKTION Mark Baer (MB), Urs Bai (UB), Jakob Baur (JB) Rino Borini (RB), Olivier Bühler (OB), Boris Gassmann (BG) Samuel Gerber (SG), Katinka Gyomlay (KG) Andreas Hohn (AH), Karin Ligorio (KL), Niklaus Merker (NM) Cyril Schicker (CS), Patrick M. Widmer (PMW) LAYOUT, GRAFIK, ART DIRECTION Boris Gassmann: gassmann@financialmedia.ch

txt: CS] Es mag ja noch angehen, dass der Pinselvirtuose Salvador Dali den Schnurrbart als ei-

nes der wichtigsten männlichen Kleidungsstücke betrachtet hat. Inzwischen aber sind einige progressive Jahre ins Land gezogen, die mehrere Paradigmenwechsel mit sich gebracht haben. Das «sekundäre Geschlechtsmerkmal des Mannes» ist heute nicht mehr zwingend nötig, um den Niedergang zu übertölpeln und dem leibeigenen Aufstieg in die Arme zu laufen. Damit steht der Damenwelt nun endlich die Türe für das wohlverdiente und notwendige Vorpreschen offen. Überall, wo der moderne Charakter denn auch tatsächlich hoch gehalten wird, ist der Erfolg geschlechterunabhängig – und zumeist vorhanden. Die freudige Entwicklung hat PUNKT Magazin aufhorchen lassen respektive dazu veranlasst, die femininen Fühler auszustrecken und Frauen verschiedenster Couleur auf den Zahn zu fühlen. Wagen Sie die lehrreiche Inaugenscheinnahme und geniessen Sie dieses nicht alltägliche und spannende Kunterbunt, das sich konzis durch die gesamte Ausgabe hindurchzieht:

KORREKTORAT Das Korrektorat, Dieter Lüdin, CH-4118 Rodersdorf dl@daskorrektorat.ch, www.daskorrektorat.ch MARKETING & VERKAUF Rino Borini: borini@financialmedia.ch Urs Bai: bai@financialmedia.ch Telefon: +41 (0)44 277 75 30, Fax: +41 (0)44 277 75 35 ANZEIGENLEITUNG Mediabox Print GmbH, Nico Keramaris, CH-8045 Zürich Telefon: +41 (0)44 205 50 27, Fax: +41 (0)44 205 50 21

Die Frau

Ihr Dasein

Seite

Catherine Mühlemann Christine Maier Antoinette Hunziker-Ebneter Anne Rüffer Christina Surer Patricia Fässler Dr. Sonja A. Buholzer Heidi Happy Esther Girsberger Doris Aebi Danielle Lanz Dji Dieng Stefanie Graf Myriam Grubenmann Edith Hunkeler

Ex-Chefin MTV Networks Central & EmMas, VR-Mitglied Swisscom Moderatorin Club Schweizer Fernsehen CEO und Gründungspartnerin Forma Futura Invest AG Autorin, Inhaberin Sachbuchverlag Rüffer & Rub Rennfahrerin, Moderatorin, Topmodel Internationales Topmodel, Fotokünstlerin Unternehmerin, Inhaberin VESTALIA VISION (Switzerland) Schweizer Musikerin Moderatorin, Dozentin, Journalistin, Autorin Mitinhaberin der Executive Search Firma aebi+kuehni AG Preisgekrönte Werberin, Agenturinhaberin Internationales Topmodel, UNESCO-Goodwill-Botschafterin Ehemalige Profisportlerin, Mitbegründerin Mrs. Sporty Fitnesskette Kulturmanagerin Mehrfach ausgezeichnete Behindertensportlerin des Jahres

05 07 11 13 17 19 20 25 26 31 33 50 52 54 57

DRUCK & VERSAND NZZ Fretz AG, Zürcherstrasse 39, CH-8952 Schlieren www.nzz-fretz.ch ABONNEMENTENPREISE PRO JAHR Inland: CHF 29.50 (inkl. 2,4% MwSt) Ausland: CHF 64.50 (inkl. 2,4% MwSt) Einzelpreis: CHF 6.00 (inkl. 2,4% MwSt) www.punktmagazin.com/abo DISCLAIMER / RISIKOHINWEIS Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlegers. Für unverlangte Zusendungen wird jede Haftung abgelehnt. Die im Magazin veröffentlichten Angaben dienen der Information und sind keine Aufforderung zum Kauf und/oder Verkauf von Wertpapieren.

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Was, wenn immer mehr Frauen CEO werden? Lanciert Mattel dann eine Golf-Barbie? Was, wenn immer mehr Frauen CEO werden? Bringt Louis Vuitton dann einen Aktenkoffer auf den Markt? Steigt deshalb bei LVMH der Gewinn? Werden die Zusatzeinnahmen verwendet, um Freitag zu kaufen? Werden die Brüder durch Schwestern ersetzt, die bei der nächsten Übernahme ebenfalls ihren Schreibtisch räumen müssen? Erhalten sie ebenso hohe Abgangsentschädigungen wie die Männer? Können die geschassten Managerinnen deshalb in der unfreiwillig gewonnenen Freizeit intensiv an ihrem Handicap arbeiten? Wird eine davon das weibliche Pendant von Tiger Woods? Sind plötzlich ganz viele kleine Mädchen vom Golfspiel fasziniert? Lanciert Mattel dann eine Golf-Barbie? Dranbleiben.


Börsentäglich handelbar an der Scoach

Der Index für die Golfregion

Open End Zertifikate auf den MSCI® GCC 50 Total Return Index ® Index bezogen auf die Länder des Gulf Cooperation Council (GCC) ex Saudi-Arabien ® 50 Aktien in einem Index ® 1:1 Partizipation ® Open End – ohne Laufzeitbeschränkung ® Total Return – Nettodividenden werden reinvestiert ® Valoren: 3’861’056 (USD), 3’861’057 (CHF) Nur wenige Regionen in der Welt weisen momentan ein derart hohes Wirtschaftswachstum auf, und kaum eine andere Wirtschaftsunion ist gegenwärtig ähnlich erfolgreich wie die des Gulf Cooperation Council (GCC).

Bereits an der SWX Swiss Exchange kotierte Open End Zertifikate Land

Basiswert

Laufzeit

Währung

Valor

Bahrain

MSCI® Bahrain Total Return Index

Open End

USD

3’615’105

Kuwait

MSCI® Kuwait Total Return Index

Open End

USD

3’615’107

Oman

MSCI® Oman Total Return Index

Open End

USD

3’615’108

Katar

MSCI® Qatar Total Return Index

Open End

USD

3’615’110

VAE

MSCI® United Arab Emirates Total Return Index

Open End

USD

3’615’109

Jordanien

MSCI® Jordan Total Return Index

Open End

USD

3’615’106

Bereits an der SWX Swiss Exchange kotiertes Kapitalschutz Produkt Land

Basiswert

Saudi-Arabien Saudi Riyal (USD/SARWechselkurs)

Verfall 1 Februar 2010

Kapitalschutz Partizipation 100% vom Nennwert bei Verfall

150%

Währung

Valor

USD

3’615’043

Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass die Gespräche auf der angegebenen Linie aufgezeichnet werden. Bei Ihrem Anruf gehen wir davon aus, dass Sie mit dieser Geschäftspraxis einverstanden sind. Risikohinweis: Dieses Werbeinserat stellt kein Kotierungsinserat im Sinne des Kotierungsreglementes sowie keinen Emissionsprospekt im Sinne von Art. 652a resp. 1156 OR dar. Der alleinverbindliche Prospekt in englischer Sprache kann direkt bei ABN AMRO Bank N.V., Zweigniederlassung Zürich, unter der Tel. 044 / 631 62 62 bezogen werden. Die Produkte qualifizieren nicht als Anteile einer kollektiven Kapitalanlage im Sinne des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) und sind daher auch nicht der Aufsicht der Eidgenössischen Bankenkommission unterstellt. Die Anleger sind dem Konkursrisiko der Emittentin ausgesetzt. Die Produkte sind weder für den Vertrieb in den Vereinigten Staaten, Grossbritannien oder den Niederlanden, noch an US-Personen bestimmt. MSCI ist ein eingetragenes Warenzeichen der Morgan Stanley Capital International. Dow Jones EURO STOXX 50® Index ist eine Marke der STOXX Limited und/oder Dow Jones & Company, Inc.

Was der DJ Euro STOXX 50® Index für die EU ist, könnte schon bald der MSCI® GCC 50 Total Return Index für den Nahen Osten sein. Der MSCI® GCC 50 Total Return Index setzt sich aus den 50 grössten Unternehmen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, Kuwait, Bahrain, dem Oman und Katar zusammen. Der MSCI® GCC 50 Total Return Index wird vierteljährlich überprüft und angepasst. Die Nettodividenden werden in den Index reinvestiert und kommen so dem Investor des Zertifikates zu Gute. Anleger haben die Möglichkeit, mit Zertifikaten 1:1 an der Performance von 50 der grössten Aktienunternehmen aus der GCC Region zu partizipieren. Zeichnungsaufträge können Sie bei Ihrer Bank oder Ihrem Online Broker aufgeben. Bestellen Sie jetzt Ihr kostenloses Informationspaket.

Weitere Informationen zu diesen oder anderen interessanten Produkten von ABN AMRO

044 631 62 62 www.abnamromarkets.ch abnamro.pip@ch.abnamro.com


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