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SBS SWISS BUSINESS SCHOOL Aus Krisen lernen

Während der Corona-Krise findet der Unterricht virtuell statt – das bleibt auch vermehrt in der Zukunft bestehen.

SBS SWISS BUSINESS SCHOOL

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AUS KRISEN LERNEN

IN ZEITEN VON CORONA MÜSSEN ALTE, BESTEHENDE MODELLE NEU GEDACHT WERDEN – BESONDERS IN DER WIRTSCHAFT UND IN DER AUSBILDUNG. WER HIER ÜBER KEINE DIGITALE STRATEGIE VERFÜGT, IST SCHNELL ABGEHÄNGT. IM INTERVIEW ERKLÄRT DR. BERT WOLFS, DEKAN DER SWISS BUSINESS SCHOOL, WORAUF ES JETZT ANKOMMT.

INTERVIEW MIT DR. BERT WOLFS VON FREYA MOHR

Aufgrund der Corona-Massnahmen des Bundes musste die SBS Swiss Business School ihren Unterricht vom Präsenzunterricht in das virtuelle Klassenzimmer verlegen. Ebenso hat die Business School ihren Lerninhalt angepasst, denn für die Studierenden ist die Corona-Krise ein hoch aktuelles Thema, aus dem sie einiges für ihren Beruf als Führungskräfte lernen können.

«Geschäftsführer»: Durch das neuartige Corona-Virus und die damit einhergehenden Massnahmen wird das virtuelle Klassenzimmer Realität. Wie waren Sie und die SBS Swiss Business School darauf vorbereitet?

Dr.Bert Wolfs: Wir waren auf diese unerwartete Situation sehr gut vorbereitet, weil wir seit Jahren einen Online-MBA anbieten. Dadurch hatten wir bereits Erfahrung mit der Technologie. Wir hatten genügend Zeit, um zu testen, was funktioniert und was das Beste für die Studierenden ist. Aus diesem Grund war es recht einfach, alle anderen Lehrgänge ebenfalls in den Online-Modus zu schalten.

Wie sieht der Online-Unterricht in der SBS aus?

Wir machen das synchronisiert, das bedeutet zum Beispiel, dass der Unterricht live stattfindet. Wir nehmen keine Videos auf, die wir danach abspielen. Die Studenten sind online im Klassenzimmer, der Dozent ist ebenfalls virtuell anwesend und alle arbeiten im gewohnten Stil–nur online und nicht mehr Face to Face.

Wie haben Sie das beobachtet: Ist der persönliche Kontakt für den Austausch im Unterricht wichtig oder geht das online genauso gut? Der persönliche Kontakt ist immer wichtig. Ich sage schon seit Jahren: Die Technologie hat sich zwar verbessert, aber ein Händedruck lässt sich nicht durch eine E-Mail ersetzen. Wir haben eine Chatbox vorgesehen und arbeiten auch mit einem sogenannten Discussion Board,

Dr. Bert Wolfs ist Dekan der SBS Swiss Business School.

dort können die Studierenden untereinander kommunizieren. Daneben bereiten sie Fallstudien vor und haben dadurch Kontakt in kleineren Gruppen–online. So versuchen wir den Austausch zu integrieren. Das ist ein ganz wichtiger Faktor, der sich nun durch die Virtualität geändert hat.

Auch in der Arbeitswelt ist die Digitalisierung während der CoronaZeit ein wichtiges Werkzeug. Mit dem Programm «Creating a Stronger Digital Strategy» bildet die SBS Führungskräfte in diesem Bereich aus. Warum ist eine digitale Strategie im Unternehmen wichtig?

Eine digitale Strategie ist ganz wichtig. Sie spielt heutzutage eine zentrale Rolle bei jeder Interaktion: zwischen Kunde und Firma, zwischen Kunden selber oder zwischen Mitarbeitenden. Die Digitalisierung ist nicht mehr wegzudenken. Der Vorteil dieser Krise ist, dass die Digitalisierung nun schneller voranschreitet. Firmen investieren meistens, wenn es ihnen schlecht geht. Heute ist genau der richtige Zeitpunkt, um die digitale Strategie zu überdenken und zu überlegen, wie sich etwas verbessern und beschleunigen lässt. Wahrscheinlich hat ein Unternehmen bereits mit kleinen Schritten angefangen, und jetzt ist der richtige Zeitpunkt für einen Scale-up.

Für uns als Bildungsinstitution ist es hundert Prozent sicher, dass Hybridunterricht der neue Standard wird.

Kann ein Unternehmen durch eine starke digitale Strategie auch auf so etwas wie die Corona-Krise vorbereitet sein?

Ich denke, auf diese Krise waren nicht viele Unternehmen vorbereitet. Am Ende gehört das zum Risk Management. Aber ich bin mir sicher, dass diese Digitalisierung weitergeht und das stellt zwei Herausforderungen: Erstens muss ein Unternehmen sofort das Business Model überdenken. Das ist eigentlich meine wichtigste Botschaft. Das bedeutet, mutig zu sein und neue Wege einzuschlagen. Ich weiss, dass Veränderungen oft eine Opposition hervorrufen. Aber wer mutig ist, kann die richtigen Sachen versuchen, testen und dann implementieren. Die zweite Herausforderung ist Design Thinking. Ein Unternehmen muss erkennen, was die Bedürfnisse der Kunden sind und wie sich diese umsetzen lassen. Studierende, die diesen Kurs besucht haben, eignen sich eine gute Basis an, um eine digitale Strategie entsprechend für ihr eigenes Unternehmen anzupassen und weiterzuentwickeln.

Zur Digitalisierung gehört auch die Arbeit im Homeoffice. Das stellt Führungskräfte vor eine besondere Herausforderung…

In den letzten Wochen haben wir bei 41 Betrieben in der Flughafenregion eine Untersuchung gemacht. Eine der Fragen war: Finden Sie Homeoffice eine Belastung? 73Prozent der Teilnehmenden haben mit Nein geantwortet. Das ist schon eine gute Nachricht. Allerdings ist es schwierig, wenn man Kinder zu Hause hat und nebenher noch Homeoffice machen muss. Je länger der Lockdown andauert, desto problematischer wird auch die Isolation. Aus diesem Grund rate ich, ein virtuelles Coffee Meeting zu organisieren oder ein virtuelles Mittagessen mit den Kollegen, um mal wieder über Persönliches zu reden und nicht über das Geschäft. Die Isolation ist eigentlich die grösste Gefahr. Wir gehen langsam von einer gesundheitlichen Krise in eine psychische Krise über. Und da muss man wirklich aufpassen.

Nach Corona wird die Bildungswelt anders aussehen, besonders was die Digitalisierung anbelangt. Was bleibt von den kurzfristig ergriffenen Massnahmen in der Zukunft bestehen?

Wirklich nicht mehr wegzudenken sind zwei Sachen: Für die Arbeitswelt wird eine sogenannte Remote Workforce der neue Standard sein. Es wird Mitarbeitende geben, die ins Büro kommen, aber es gibt andere, die werden zu Hause arbeiten oder irgendwo auf der Welt. Für uns als Bildungsinstitution ist es hundert Prozent sicher, dass Hybridunterricht der neue Standard wird. Die letzten Jahre hat man das ein bisschen mit einem schlechten Auge betrachtet, weil Fernunterricht nicht dasselbe ist wie Face-to-Face-Unterricht. Aber durch diese Krise nimmt die Akzeptanz zu. Unsere Bildungsgesetze entsprechend anzupassen, ist das Einzige, das vielleicht noch fehlt. Darin liegt noch das grösste Hindernis. ■

Zu Hause lernen und arbeiten kann eine Herausforderung sein.

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SPORT&FREIZEIT

DER BEREICH SPORT UND FREIZEIT GEWINNT IMMER MEHR AN BEDEUTUNG – AUCH IM BUSINESS-UMFELD. SPORT WIRD NICHT NUR BETRIEBEN UND KONSUMIERT – AUCH DIE WERTSCHÖPFUNG BEI ALLEN TÄTIGKEITEN RUND UM DEN SPORT STEIGERT SICH EXPONENTIELL. UMSO MEHR WAR ES FÜR DIE BRANCHE EIN SUPERGAU, ALS DIE CORONAVIRUS-PANDEMIE ÜBER SIE EINBRACH.

VON CHARLES STAUBACH

© ZÜRICH TOURISMUS

Sport und Freizeitaktivitäten generell haben zunehmend auch wirtschaftlich eine erhebliche Bedeutung für Wertschöpfung, Beschäftigung und Konsum. Ob aktiv betrieben oder passiv als Zuschauer verfolgt: Sport hat sich zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt. Die Sportwirtschaft macht in der Schweiz einen Umsatz von über 21 Milliarden Franken (Tendenz stark steigend) und hat ein Beschäftigungsvolumen von nahezu 100’000 vollzeitäquivalenten Stellen. Die Wertschöpfung über den Sport und die Sportevents ist überdies im Steigflug. Und in einer Sport- und EventStadt wie Zürich kann einiges generiert werden. Ob nun ein Grossereignis stattfindet oder ein Sportclub viele Fans mobilisiert: Potenzial für eine Wertschöpfungssteigerung ist immer vorhanden, wie alle Tourismusdirektoren in der Schweiz bestätigen. Und dann kam der März 2020! Das Herz aller Sportfans blutete. Speziell jenes der Eishockey-Community. Denn das grosse WM-Fest in Zürich und Lausanne musste abgesagt werden. Nach jahrelangen Vorbereitungen mit Profi-Teams und sehr vielen Freiwilligen–genannt «History Makers»–war es aus logistischen und organisatorischen, aber auch wirtschaftlich-strategischen gründen nicht einmal möglich, den Event auf 2021 zu verschieben. Wie ist man damit umgegangen? Das Motto des internationalen Grossevents hiess ja immerhin «Let’s make History». Wir haben uns mit Ueli Schwarz–Head of Sports2020 ICE HOCKEY WORLD CHAMPIONSHIP SWITZERLAND–über die Konsequenzen für Zürich und den Schweizer Sport unterhalten.

Ausserdem: Die Tourismusbranche will wieder Fahrt aufnehmen. Mit mehr «Swissness» und guten Ideen. Mehr dazu auf den folgenden Seiten. ■

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