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ICH BRAUCH SCHWEIZ» –SCHWEIZ TOURISMUS Die grosse Werbeoffensive

«ICH BRAUCH SCHWEIZ» – SCHWEIZ TOURISMUS

DIE GROSSE WERBEOFFENSIVE

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SCHWEIZ TOURISMUS LANCIERT EINE AUSSERGEWÖHNLICHE SOMMERSAISON. NACH MONATEN DES TOURISTISCHEN STILSTANDS WILL MAN DIE NACHFRAGE NACH FERIEN UND REISEN IN DER SCHWEIZ GEZIELT STIMULIEREN. GEHT DER PLAN AUF?

VON DANIELE CIOCIOLA

«Die ‹Ich brauch Schweiz› Kampagne werde ein Erfolg werden, weil sie im Wording und beim Kommunikationsziel die emotionale Komponente im Marketing bedient.» sagt Marketingdozent und PR-Experte Joël Ch. Wuethrich.

Mit dem Ende der ausserordentlichen Lage bezüglich des Corona-Lockdowns sind wichtige Voraussetzungen für den sehnlichst erwarteten Neustart des Schweizer Tourismus geschaffen. Das Vertrauen ins Ferien- und Reiseland Schweiz zurückgewinnen, nach dem Stillstand den Tourismus wieder ankurbeln, das sind die Ziele von Schweiz Tourismus (ST) in diesem Sommer. «Ich brauch Schweiz», jetzt erst recht, so die Botschaft der ausserordentlichen Sommer- und Städtekampagne, die in Zürich virtuell lanciert wurde.

LANGFRISTIG AUSGELEGTE KAMPAGNE Mittels Storytelling, forcierter Werbetätigkeit (im Fachjargon starkem Werbedruck) und mit viel Öffentlichkeitsarbeit versucht Schweiz Tourismus den Nachwehen und Folgen der Coronavirus-Pandemie entgegen zu treten. «In Krisenzeiten tendieren viele Verbände, Organisationen und vor allem Unternehmen ausgerechnet beim Marketing- und Mediabudget zu sparen. Obwohl ein antizyklisches Verhalten–also mehr Einsatz von Marketingmitteln–mittelfristig sicherlich mehr Wirkung erzeugt, weil man sich damit einen Informations- und Argumentationsvorsprung verschafft und seine Kommunikationsziele in den Zielgruppen platzieren kann», sagt Marketingdozent und Storytelling- und PR-Experte Joël Ch.Wuethrich. Die «Ich brauch Schweiz» Kampagne werde–das könne man bereits jetzt bilanzieren–ein Erfolg werden, weil sie im Wording und beim Kommunikationsziel den Zeitgeist trifft und die Zielgruppen anspreche und insbesondere die emotionale Komponente im Marketing, die ESP (im Fachjargon Emotional Selling Proposition) bedient werde, fügt der Marketingexperte hinzu.

Der ganze Titel der Kampagne lautet: «Ich brauch Ferien. Ich brauch Schweiz». Mit dem Slogan ruft Schweiz Tourismus emotional und auf allen Kanälen zu Sommerferien und Städtereisen in der Schweiz auf.

© zVg. Schweiz Tourismus

Eines der neuen ST-Plakate mit dem neuen Slogan.

Zielpublikum sind zu Beginn die einheimischen Gäste sowie die Touristinnen und Touristen in Deutschland und Frankreich, gefolgt von weiteren europäischen Ländern. Nach und nach werden auch die weltweiten Werbemassnahmen wieder gestartet. Im Zentrum steht die Promotion der ganzen Vielfalt der touristischen Schweiz. Es handelt sich um eine der grössten globalen Werbeoffensiven, die ST in den letzten Jahren lanciert hat. Der Slogan ist dabei langfristig ausgelegt und wird auch in den kommenden Jahren eingesetzt werden.

ES FEHLEN 8.7 MRD. SCHWEIZER FRANKEN AN TOURISTISCHER WERTSCHÖPFUNG Das Revival der Tourismusbranche geniesst höchste Priorität und ist auch gewissermassen systemrelevant, wie es so schön heisst. Bereits für das Zeitfenster von März bis Juni 2020 fehlen 8.7 Mrd.CHF an touristischer Wertschöpfung, und die Aussichten sind nicht besonders gut. Gemäss der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich. 28.Mai 2020–KOF–fehlen im Sommer voraussichtlich bis zu 50Prozent aller Übernachtungen in den Städten und immerhin 20 bis 30Prozent in den Bergebieten.

Die Tourismusallianz begrüsst somit, dass der Bundesrat ihre am letzten Tourismusgipfel geäusserten Forderungen und Erwartungen erhört hat. Durch die Aufhebung des Versammlungsverbots und die explizite Ermutigung der Bevölkerung, ihre Ferien in der Schweiz zu planen, schafft der Bundesrat Planungssicherheit und die Voraussetzungen, um die negativen Auswirkungen der Corona-Krise auf die Branche in der Sommersaison zu verringern.

Dank des hauseigenen «Market IndicatorSystem» analysiert Schweizer Tourismus den Weltmarkt tiefgehend und ist hervorragend in der Lage, den besten Moment für den Neustart der Marketingaktivitäten in jedem Markt zu bestimmen. Die Marktbearbeitung erfolgt also zeitversetzt, zuerst in der Schweiz und in den Nachbarländern Deutschland und Frankreich, dann in allen europäischen Nahmärkten und schliesslich in den Fernmärkten Ost und West. In der Schweiz wird unter anderem mit dem bekannten Deutschschweizer Humor-Duo Divertimento sowie den Westschweizer Komikern «Vincent&Vincent» originell für Ferien diesund jenseits des Röstigrabens geworben.

WEITERE HILFE FÜR DIE BRANCHE Infolge der Corona-Krise sind das Gastgewerbe und der Tourismus noch eine lange Zeit mit einer existenziellen Notlage konfrontiert. Die Tourismusverbände stehen in regem Austausch mit den Behörden, um die dringendsten Forderungen zu diskutieren und geltend zu machen. Um Liquiditätsprobleme, drohende Überschuldungen und Konkurse bei touristischen Betrieben auf breiter Front abzuwenden, brauche es dringend weitere Unterstützungsmassnahmen seitens der Politik. 40Millionen wurden zusätzlich zum ersten Hilfepaket gesprochen. Die touristischen Partner von Schweiz Tourismus erhalten ein «Marketing-Guthaben». Die andere Hälfte der zusätzlichen Gelder fliesst direkt in die erwähnten, ausserordentlichen Marketingaktivitäten von Schweiz Tourismus. Dabei werden sie zu einem Drittel in diesem Jahr und zu zwei Dritteln im nächsten Jahr eingesetzt. 38Prozent der Mittel werden in der Schweiz investiert, 35Prozent in Europa und 20Prozent in den Überseemärkten. Die verbleibenden acht Prozent der Mittel fliessen in globale Sonderprojekte. ■

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