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fitness MANAGEMENT INTERNATIONAL

3/2017 Juni/Juli Nr. 131

Offizielles Organ DSSV e. V. und BFB e. V. C 31071

besonnung wellness gesundheit

Deutschland Österreich Schweiz

3/2017 EUR 9,-

sfr 14,-

Juni/Juli Nr. 131 www.fitnessmanagement.de



Birgit Schwarze Präsidentin DSSV e.V.

Nur der Wandel hat Bestand Die Fitnessbranche befindet sich im stetigen Wandel. Dieser führt in Windeseile zu den unterschiedlichsten Produkten, Konzepten und Dienstleistungen, die den Markt bereichern. Innovative Konzepte befeuern Boutique-Boom in den USA Schauen wir beispielsweise über den Atlantik: Seit einigen Jahren herrscht in den USA ein Boutique-Fitness-Boom. Täglich öffnen neue Boutique-Konzepte, die sich auf vergleichsweise kleiner Fläche auf innovative und spezialisierte Fitnesskonzepte konzentrieren. Beispielhaft dafür stehen Orangetheory Fitness mit seinem Herzfrequenz-Training- und SoulCycle mit einem Indoor Cycling-Konzept. Ausländische Boutique-Konzepte stehen in Deutschland in den Startlöchern In Deutschland steckt Boutique-Fitness in den genannten Formen noch in den Anfängen. Dass der deutsche Markt für Einzelunternehmer und Großinvestoren vor allem in diesem Bereich jedoch attraktiv ist, liegt auf der Hand. Zusätzlich zu den in Deutschland bereits etablierten Boutique-Konzepten wie Mrs.Sporty, die mittelfristig bis zu 300 neue Clubs in Deutschland planen (siehe Seite 84), und diversen EMS-Anbietern, strömen erste Boutique-Vertreter nach US-amerikanischem Vorbild auf den hiesigen Markt und starten Versuche, inwieweit die Konzepte auch in Deutschland funktionieren. Clubtour in Los Angeles bringt Anregungen für deutsche Studiobetreiber Wie aber ticken die Vorbilder aus den USA? Die fitness MANAGEMENT international hat während der IHRSA Convention 2017 in Los Angeles im Rahmen einer Clubtour eine Vielzahl von innovativen Fitness-Anlagen besucht (siehe Seite 22). Auch haben wir mit einem der Innovationsführer im Bereich Boutique-Fitness, der Gründerin von Orangetheory Fitness, Ellen Letham, gesprochen und uns das Konzept des orangenen Fitnessanbieters näher angeschaut. (siehe Seite 32) Köpfe prägen Konzepte Doch auch in Deutschland sind Innovationen auf dem Vormarsch. Das beste Beispiel: Der elastische Bungee-Trainer von Dr. Dr. Homayun Gharavi, der gerade dabei ist, den deutschen Fitnessmarkt zu erobern und ein innovatives und neuartiges Trainingsprinzip in den Studios zu etablieren. (siehe Seite 46) Eines haben alle neuen Konzepte und Produkte gemeinsam: Hinter ihnen stecken Menschen, die sich und andere begeistern. Ob Ellen Latham von Orangetheory Fitness, Valerie Bönström von Mrs.Sporty oder der Doppeldoktor von 4D PRO – alle haben sie ihren Anteil an der ausschließlich positiven Entwicklung des Fitnessmarktes. Eckdaten 2017: 14 Millionen Leser, 150 Medien Diese Entwicklung erkennt auch die deutsche Medienlandschaft. Denn auch medial weiß der deutsche Fitnessmarkt zu überzeugen: Über 14 Millionen Leser haben kürzlich in 150 Print- und Online-Medien von den Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2017 vom DSSV, Deloitte und der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement DHfPG gelesen. (siehe Seite 20) Ein absoluter Spitzenwert, auf den die gesamte Branche stolz sein kann.




INHALT > 03/17

© koya979 - Fotolia.com

22 European Health & Fitness Market Report 2017

24 Los Angeles – Studio Tour (Teil 1)

46 Dr.med. Dr.disc.pol. Homayun Gharavi im fMi-Gespräch

Foto: Klaudia Lech

20 Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2017 in den Medien

AKTUELLES> 38 Mitgliederzuwachs nach eGym Einführung 42 Das five-Heimat-Event 44 Les Mills auf der FIBO 2017 50 milon – Voll vernetzt, innovativ, zukunftssicher 58 Lowell Inkasso Becker Wuppertal & Lowell intratech 98 fle-xx Beweglichkeitstraining in der Praxis 100 Galileo-Hype in Gera 104 gym80: Drei in einem 116 Buchtipps

FITNESS-CLUB DES MONATS> 14 STEP Sports & SPA – Qualität – Basis des Erfolgs INTERNATIONAL> 22 European Health & Fitness Market Report 2017 24 Los Angeles – Studio Tour (Teil 1) 32 Orangetheory Fitness – Die orangene Fitnesswelle schwappt nach Deutschland

BESONNUNG> 110 Evolutionsbiologie – oder was die Sonne mit hell- und dunkelhäutigen Menschen zu tun hat 110 12. Europäischer Fachkongress für Solarien und Besonnung 111 Mitgliederzeitschrift – SonnenSeiten etabliert sich 112 UV-Schutz-Verordnung – Mit qualifiziertem Personal als Qualitätsanbieter punkten

MANAGEMENT> 46 Dr.med. Dr.disc.pol. Homayun Gharavi im fMi-Gespräch 52 Das Unternehmen als Innovationsschmiede (Teil 2) 60 In Shape – Mit der DIN-Norm 33961 zum Erfolg 62 Kolumne von Michael Kerstan 66 Über die Kunst, ein guter Kurstrainer zu sein 72 Die Grenzen des technologischen Siegeszugs 84 Valerie Bönström, Mrs.Sporty, im fMi-Gespräch 118 Steigern Sie Ihr Umsatzpotenzial (Teil 1)

BSA INFORMIERT> 90 BSA Aktuelles

PRODUCTS & NEWS> 7 Neuigkeiten aus der Fitnessbranche

DSSV> 20 92 92 93 94 96

Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2017 in den Medien Fragebogen zu ausgewählten Kennzahlen DSSV-Seminar – Der Alltag im Studio aus rechtlicher Sicht Wir begrüßen neu im DSSV Neues Fördermitglied Der DSSV klärt auf – DIN-Norm 33961 (Teil 2)

RECHT IM STUDIOALLTAG> 108 Wenn Minderjährige Verträge schließen

EMS> 51 68

10 Jahre miha bodytec Umsatz ausgeschöpft – und jetzt?

ERNÄHRUNG> 106 vitelements – Das Leben ist eine Baustelle

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VERANSTALTUNGEN> 74 Aufstiegskongress 2017 76 Corporate Health Convention 2017 78 therapie Leipzig 2017 80 BSA-Lehrgangsreise Mallorca 81 World Fitness Day 2017 102 Das Gesundheitsevent von Matrix und KWS VERSICHERUNGS-MANAGEMENT> 88 Leistung bei Berufsunfähigkeit


PRODUCTS & NEWS

JK mit neuem Gesellschafter VTC VTC Industriebeteiligungen GmbH & Co. KG aus München erwirbt 100 % der Anteile an der JK-Holding GmbH, Windhagen, von der Gründerfamilie Walter Kratz, die das Unternehmen in den vergangenen 30 Jahren mit der Marke „Ergoline“ zum Weltmarktführer in der Solarienbranche ausbaute. JK entwickelt und vertreibt Geräte unter den Markennamen „Ergoline“, „BeautyAngel“, „SunAngel“, „Wellsystem“ und „Virobuster“. Die Anwendungsfelder der Geräte reichen von der kosmetischen Bräune über natürliche Kollagen-Produktion, Behandlung von Vitaminmangelerscheinungen, Hautkrankheiten bis zur Linderungen von orthopädischen Beschwerden mit UV- und Nahinfrarot-Geräten, Massageliegen sowie Lufthygiene-Systemen. www.ergoline.de

Matrix: MX4 Trainingskonzept Mit dem neuen MX4 Trainingskonzept für Workouts in Kleingruppen geht Matrix im Trend des Functional Trainings einen Schritt weiter. MX4 ist ein Komplettangebot, das aus Matrix Trainingsgeräten, Zubehör sowie speziell entwickelten Trainingsprogrammen und einem kompetenten RundumSupport besteht. Wer also meint, er verfüge nicht über die Zeit, das KnowHow oder den Platz, um ein eigenes Konzept in seinem Club umzusetzen, der kann jetzt von dieser innovativen Groupfitness-Lösung profitieren. de.matrixfitness.com

Athletiktraining ist abwechslungsreich und senkt das Verletzungsrisiko Der Trend zum Athletiktraining ist ungebrochen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil Fitness- und Gesundheitsstudios dieses auf einer relativ kleinen Fläche innerhalb der eigenen Anlage zur Verfügung stellen und durch gute Qualität eine starke Kundenbindung erreichen können. Durch Hilfsmittel wie beispielsweise Kettlebells, Sandsäcke oder Schlingentrainer gibt es viel Abwechslung und neue Trainingsreize. Mit dem staatlich geprüften Lehrgang zum „Athletiktrainer“ können Studioleiter ihre Mitarbeiter durch die BSA-Akademie qualifizieren lassen, die anschließend ihre Kunden im Hinblick auf hohe körperliche Belastungen im Sport, Beruf sowie im Alltag vorbereiten. Sportler nutzen den Lehrgang, um ihre eigene Trainingseffektivität zu optimieren, und zur Reduktion von Verletzungsrisiken in Sport, Alltag und Beruf. BSA-Qualifikationen verbinden Fernunterricht mit kompakten Präsenzphasen, können nebenberuflich absolviert und finanziell gefördert und unterstützt werden. www.bsa-akademie.de/athletik

Foto: DHfPG/BSA


PRODUCTS & NEWS

Foto: Shutterstock / Pixabay

Metabolic Balance Sportplan Mit dem Frühjahr beginnt auch die Lauf- und Marathonsaison aufs Neue, und Freizeitsportler suchen den Rat der Fitnessprofis. In der Vorbereitung wie im Wettkampf wird neben dem körperlichen Training häufig die ernährungsbezogene Vorbereitung vernachlässigt, wobei vor allem eine optimierte Flüssigkeitszufuhr von großer Bedeutung ist. Denn bereits eine leichte Dehydrierung von 2 % zieht einen zehnmal so großen Leistungseinbruch von 20 % nach sich. Dabei werden einem Liter Mineralwasser idealerweise 30 g Fruktose, 30 g Glukose sowie 1 bis 1,5 g Salz zugesetzt. Die Mischung von Glukose und Fruktose zu gleichen Teilen hat eine schnellere Magenentleerung und Flüssigkeitsversorgung sowie eine bessere Kohlenhydrataufnahme zur Folge als der Zusatz von nur einer Zuckerart wie Glukose. Mit dieser Mischung ist es möglich, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr auf Zellniveau zu gewährleisten, den schritt-

weisen Abbau der Glykogenreserven – wenn nicht zu verhindern – so doch einzuschränken. Gleichzeitig wird der Verlust an wichtigen Mineralien – und davon vor allem an Natrium – durch starkes Schwitzen verhindert, was umso wichtiger ist, wenn die Umgebungstemperatur über 21 °C liegt. In jedem Falle müssen diese Empfehlungen vom Sportler jedoch bereits in der Trainingsphase getestet werden, schrittweise gewöhnt er sich an die Zusammensetzung des Sportgetränks wie auch an größere Trinkmengen. Der Metabolic Balance Sportplan schlägt sportlichen Kunden nicht nur für sie optimal geeignete Lebensmittel und Mahlzeiten vor, sondern gibt Trainierenden auch ausführliche Empfehlungen zum für den jeweiligen Sport idealen Trinkbedarf. www.metabolic-balance.de

megaSun 8000 alpha deluxe Hybrid Zum nunmehr vierten Mal präsentierte die KBL AG auf der FIBO-Messe in Köln Weltneuheiten im Bereich Solarien und Collarien©. Diesjähriges Messehighlight: Die neue megaSun 8000 alpha deluxe HybridST. Performance und vor allem Funktionalität des Gerätes haben eine revolutionierende Technologie, die Smart Technology, ein 12“ Touch-Display – an der Front des Solariums. Hier können Kunden Wunscheinstellun-

gen wie beispielsweise Besonnungsintensität, Musikquelle, Aroma und vieles mehr ähnlich der intuitiven Handhabung eines Smartphones vorab auswählen. Zur exklusiven Ausstattung des Solariums gehört selbstverständlich auch die KBL Hybrid-Technologie. Sie vereint gekonnt verschiedene Lichtwelten miteinander, um perfekte Ergebnisse zu erzielen – bei der Bräune sowie bei der Hautpflege. www.megaSun.de

Anzeige

Foto: Volker Dinter

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PRODUCTS & NEWS

Precor setzt im digitalen Wandel auf Partnerschaft mit eGym

Foto: Motofish

Auf der FIBO 2017 präsentierte Precor die neue Partnerschaft mit eGym und setzt dabei mittels Anbindung an die eGym Cloud auf ein noch intelligenter vernetztes Trainingserlebnis für Trainer und Studiomitglieder. Die Partnerschaft mit eGym ermöglicht zukünftig eine komplette Anbindung aller Precor Cardiogeräte an die führende eGym Technologie. Die nahtlose Schnittstelle zwischen den Cardiogeräten und dem innovativen eGym Trainingskonzept mit eGym Cloud und Apps für Trainer und Mitglieder stellt die digital gestützte Mitgliederbetreuung auf eine völlig neue Stufe. Sobald sich das Mitglied am Precor Cardiogerät anmeldet, stellen sich alle Trainingsparameter entsprechend des Trainingsplans ein. Absolvierte Trainingseinheiten werden automatisch auf den kostenlosen Apps von eGym für Trainer und Mitglied nachvollziehbar – für optimale Betreuung und maximale Motivation der

Mitglieder. Die Kunden trainieren deutlich effizienter, und die Auslastung unserer Geräte, sowie der gesamte Durchlauf im Studio wird optimiert. www.precor.com · www.egym.de

ICG® goes Challenge Roth & Tour de France

Foto: Indoor Cycling Group

Das Life Fitness IC7 Indoor Cycle ist eines der beliebtesten Trainingsgeräte bei Athleten im professionellen Radsportsegment.

Allen interessierten Radsportlern, die sich gerne selbst ein Bild machen möchten, ermöglicht die Indoor Cycling Group® das IC7 Bike zu testen. Auf den zwei wichtigsten Events im Radsport- und Triathlonbereich, der Tour de France in Düsseldorf (29. Juni bis 2. Juli) und der Challenge Roth (9. Juli), werden die Experten der ICG® vor Ort sein und für sämtliche Fragen rund um das IC7 zur Verfügung stehen. Das Team ICG® freut sich auf euer Kommen und zwei spannende Events.

www.indoorcycling.com · www.challenge-roth.com www.duesseldorf.de/letour.html

Training auf dem Life Fitness IC7 Bike auf der Challenge Roth

BMS: Unterhaltungssystem für Fitness-Studios Foto: Listen Technologies Corporation

BMS Business-Media-Systems stellt ein neues Unterhaltungssystem für Fitness-Studios vor. Das Club-Streamingsystem von BMS bietet eine hochwertige Tonwiedergabe und Auswahl über Smartphone-App. Diese App steht jedem Mitglied kostenlos zum Download zur Verfügung. Es können bis zu 48 Kanäle völlig kabellos übertragen werden. Jedes Mitglied kann über das eigene Smartphone den TV-Ton, Internetradio oder das clubeigene Radioprogramm empfangen und auswählen. www.Business-Media-Systems.de

fitnessmarkt.de: Ihren Versand noch einfacher organisieren

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Finden Sie auf fitnessmarkt.de Ihre Wunschgeräte und nutzen Sie das unkomplizierte Transportangebot von Simon Hegele! www.fitnessmarkt.de

Foto: fitnessmarkt.de

Egal ob Laufband, Kraftstation oder eine komplette Studioausstattung – unser Transportpartner Simon Hegele bringt Ihre Käufe und Verkäufe sicher ans Ziel. • Über 90 Jahre Logistik-Erfahrung • Europaweiter Transport • Zustellung „frei Verwendungsstelle“ an den Aufstellort, auf Wunsch mit Ab- und Aufbau • 2-Mann-Service • Sehr gut ausgestattete Fahrzeuge (Werkzeug, Hebebühne, Kofferaufbau, Heizung)


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PRODUCTS & NEWS

cardioscan hilft Studiobetreibern bei Ärztekooperationen Am 10. Mai 2017 luden cardioscan und Bodymed ausgewählte Studiobetreiber zu einem Businesslunch nach Bremen. In entspannter Atmosphäre wurde das Bodymed-Ernährungskonzept, ein wirksames, ärztlich betreutes Konzept zur nachhaltigen Gewichtsreduktion, vorgestellt. Studien mit fast 3.000

Teilnehmern zeigen den Erfolg des Ernährungskonzepts: nicht nur bei Übergewicht und Adipositas, sondern auch zur Vorbeugung und unterstützenden Behandlung von Begleiterkranken wie Typ-2-Diabetes oder Bluthochdruck ist das Konzept hervorragend geeignet. Etwa 800 niedergelassene Ärzte arbeiten bereits mit dem Bodymed- und cardioscan-Konzept. Was den teilnehmenden Patienten bisher jedoch fehlt, ist Bewegung. Die Ärzte würden ihre Patienten zum Trainieren gerne in gute Hände geben, wissen jedoch oft nicht in welche. Hier ergeben sich für Studiobetreiber riesige Potenziale, wie der cardioscan-Geschäftsführer Dr. Marc Weitl weiß: „Die Veranstaltung hat gezeigt, wie groß das Interesse der Studiobetreiber an Kooperationen mit Ärzten ist. Für jene, die Hilfe bei der Suche nach Ärztekooperationen benötigen, ist das cardioscan-Konzept ideal.“ Weitere Informationen über: info@cardioscan.de.

Aufstiegsjobs.de: Die Jobbörse für aktive Gesundheitsgestalter Telefonisch oder per E-Mail ist das Team der Jobbörse unter +49 681 / 6855-143 bzw. info@aufstiegsjobs.de zu erreichen. www.aufstiegsjobs.de

Foto: DHfPG/BSA

Die Online-Jobbörse der Fitness- und Gesundheitsbranche „Aufstiegsjobs.de“ wird immer stärker frequentiert und erfreut sich einer immer größeren Beliebtheit bei Unternehmen, aber auch bei qualifizierten Fach- und Führungskräften sowie Interessenten an einem dualen Bachelor-Studium. Mittlerweile bilden über 3.850 Unternehmen ihre Studierenden zum „Bachelor of Arts“ an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement DHfPG aus. Interessant für Fitness- und Gesundheitsstudios, die auf der Suche nach geeignetem Personal sind: Es sind bereits mehr als 2.500 Stellensuchende bei „Aufstiegsjobs.de“ registriert. Hinzu kommen über 4.100 registrierte Arbeitgeber. In der Jobbörse registrierte Unternehmen können auf diese Stellengesuche zugreifen und aktiv ihre zukünftigen Fach- und Führungskräfte suchen sowie eigene Stellenanzeigen schalten – und das alles kostenfrei und mit Betreuung durch den Career-Service der DHfPG.

The Trip: größter Screen Europas

www.lesmills.de

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Foto: LES MILLS International

Ein doppeltes Highlight ist die Eröffnung des neuen The Trip Studios in Wien: Die Cycle-Innovation Immersive Fitness The Trip von Les Mills ist weltweit auf dem Vormarsch und kommt jetzt erstmals nach Österreich – und das gleich mit dem größten Screen Europas. Das Training, umgeben von einmaligen 270°-HD-Videoprojektionen, versetzt Teilnehmer auf den Indoor-Bikes in nie dagewesene virtuelle Erlebniswelten. Nach den internationalen Metropolen New York, Hong Kong, London und Paris eröffneten im vergangenen Jahr die ersten deutschen The Trip Studios in Hamburg und Nürnberg. Seit dem 26. Mai können Fitnessfans die neue Trainingsdimension auch im FIT/ONE in Wien erleben.


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FITNESS-CLUB DES MONATS

STEP – Stuttgarter Engineering Park Das STEP Sports & SPA befindet sich auf 2.850 Quadratmetern inmitten des STEP – Stuttgarter Engineering Park. Dieser ist die Heimat mehrerer Firmen und umfasst ein Konferenzzentrum mit drei komplett ausgestatteten Konferenzräumen, einer VIP-Lounge, einem Boardroom sowie einem Saal für bis zu 650 Personen. Zu den ansässigen Firmen zählen neben dem STEP Sports & SPA ein Restaurant, Kindertagesstätte, Reisebüro, Bistro, Friseur, Mini-Markt, Textilreinigung, Bank und weitere Angebote.

Fotos: Manuel Fröhlich

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STEP Sports & SPA

Qualität – Basis des Erfolgs Fitness, Gesundheit und Prävention bilden eine logische Einheit und bedingen sich wechselseitig. Die Mehrheit der Studiobetreiber weiß längst um diesen Bezug und dementsprechend sind ihre Anlagen aufgestellt. Eines der Paradebeispiele für diese Entwicklung ist das STEP Sports & SPA in Stuttgart-Vaihingen, in dem der Inhaber und Geschäftsführer Stefan Lang Gesundheitstraining als Credo etabliert hat. In einem Interview mit fitness MANAGEMENT international spricht der gelernte Heilpraktiker darüber, welche Vorteile eine Spezialisierung im Feld Gesundheit mit sich bringt, inwieweit auch Firmen mit diesem Konzept von der Dienstleistung Fitness überzeugt werden können und welche Rolle dabei die DIN-Norm 33961 spielt. fMi: Sie sind von Haus aus Heilpraktiker. Was hat Sie zu dieser Ausbildung bewogen? Stefan Lang: Ursprünglich habe ich Heiz- und Klimatechnik studiert, ich komme also aus einem ganz anderen Bereich. Sport hat mich allerdings schon immer begeistert. Ich habe während meines Studiums schon meinen Fachwirt an der BSA-Akademie gemacht, mit anschließender IHK-Prüfung. Ich hatte dann die Möglichkeit, entweder meine Diplomarbeit zu schreiben oder in den Fitnessbereich zu gehen. Ich habe mich für letzteres entschieden. Ich habe als Trainer angefangen, wurde dann Bereichsleiter, später dann Clubleiter. Während meiner Zeit als Clubleiter habe ich dann noch eine Ausbildung als Heilpraktiker abgeschlossen und dann den Club, in dem ich vor 13 Jahren als Trainer angefangen habe, übernommen. Das Ganze ist nun vier Jahre her. Wo sehen Sie grundsätzlich eine Überschneidung zwischen Ihrer Ausbildung zum Heilpraktiker und Ihrer Funktion als Inhaber des STEP Sports & SPA? Ich habe bei mir in der Praxis mehr Anfragen, als ich bewältigen kann. Bei uns geht jeder Gesundheitscheck, den wir machen, über meinen Tisch. Ich prüfe nach der Naturheilmethode und gebe Tipps aus medizinischer Sicht, gerade wenn Medikamente eingenommen werden. Um auf die Frage zurückzukommen: es überschneidet sich in vielen Bereichen! Bezahlen die Kunden diese Dienstleistung extra? Den Eingangscheck? Ja. Wir haben das Startpaket Basic und Premium. Im Premium-Startpaket ist der umfangreichere Eingangscheck enthalten. Auch wenn ich behandle, bezahlen die Leute diese Leistung zusätzlich. Schätzen die Kunden Ihre Qualifikation und nehmen diese als Alleinstellungsmerkmal wahr? Die Leute, die es brauchen, schätzen es. Solange man keine Probleme hat und die Probleme in weiter Ferne liegen, nimmt

man das Thema Gesundheit nicht so wahr. Wenn jemand aber Probleme hat, ist er unglaublich dankbar dafür. Glauben Sie, dass der Gesundheitmarkt für Sie in Zukunft eine Nische sein wird, in der Sie guten Bestand haben? Auch hinsichtlich der Discounter, die sich entwickeln? Alleine vom Aufbau des Clubs und von der Strategie habe ich gar keine Möglichkeit, etwas am Preis zu machen. Ich muss in Richtung Qualitätsführerschaft gehen. Eine Spezialisierung im medizinischen Bereich hat meines Erachtens Zukunft. Eine Nische, wie das elbgym in Hamburg sie besetzt, werden wir bestimmt nie hinbekommen – dafür ist der Club einfach zu groß. Aber sich medizinisch zu spezialisieren, gerade im Vergleich zu Discountern oder anderen Ketten, da sehe ich ein großes Potenzial. Seit Anfang des Jahres sind Sie beim DSSV Experte für die Studiozertifizierung nach der DIN-Norm 33961. Seit wann ist das STEP Sports & SPA zertifiziert, und was hat Sie dazu bewogen? Wir sind von Anfang an dabei. Durch mein Studium der Klimatechnik kannte ich den Stellenwert einer DIN-Norm, und so musste ich nicht lange zögern. Als STEP Sports & Spa war es uns wichtig, nicht nur als gutes Beispiel vorzugehen und nachhaltig den Ruf der Fitnessbranche zu verbessern, sondern wir wollten unsere Qualität auch unseren Kunden beweisen. Mehr Studiobesitzer sollten die Möglichkeit nutzen, nicht nur selbst von Qualität zu sprechen, sondern die eigene Qualität auch neutral und unabhängig bestätigen zu lassen. Für uns war es eine gute Möglichkeit, die Zertifizierung in unseren Marketingaktivitäten einzusetzen und uns aktiv von unseren Mitbewerbern abzuheben. Sehen Sie es als Vorteil, dass in unmittelbarer Nachbarschaft zum STEP Sports & SPA so viele Firmen mit ihren Mitarbeitern ansässig sind? Ja und Nein. Firmen sind immer ein relativ zähes Geschäft. Gäbe es in der Umgebung zu meiner Anlage Wohnhäu-

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Fotos: Manuel Frรถhlich

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ser, wäre es für mich einfacher. Wenn ich mit Firmen einen Rahmenvertrag schließe oder Firmenfitness anbiete, ist es jedoch nachhaltiger. Wenn so ein Vertrag besteht, besteht er meist auf Dauer. Diese Firmen als Kunden zu gewinnen und eine Kooperation auszugestalten, ist jedoch schwierig und aufwändig. Da haben wir uns oft die Zähne ausgebissen. Das sind oftmals auch lange Entscheidungswege. Der Mitarbeiter, der Firmenfitness nutzt, hat meist keine Entscheidungsgewalt. Das sind oftmals Mitarbeiter aus dem Personalbereich, die sagen: „Komm, wir machen jetzt Firmenfitness“.

Stuttgart ist dafür bekannt eine besonders hohe Dichte an Fitness-Anlagen aufzuweisen. Was würden Sie sagen, was Sie und Ihre Kollegen in der Umgebung gut machen? Was wir gut machen und was meiner Meinung nach sehr viel Wert ist: wir arbeiten Hand in Hand und jeder besetzt sein individuelles Marktgebiet. Wir zanken uns nicht um Kunden, die im Überschneidungsgebiet liegen. Wir ziehen gemeinsam an einem Strang. Die Kunden entscheiden letztendlich eigenständig, wo sie hingehen. Sich um die letzten zehn Kunden zu streiten, macht einfach keinen Sinn. Da arbeitet jeder Hand in Hand und stimmt sich ab.

Das heißt, wenn Sie den Firmen eine Dienstleistung anbieten möchten, machen Sie einen Termin mit der Geschäftsführung? Hier bei uns im Business-Park ist es oft so, dass die Geschäftsführung in Frankfurt, Berlin oder anderen Städten sitzt. Mein Ziel ist es daher, den Gebietsleiter des jeweiligen Unternehmens zu begeistern. Wenn dieser Lust hat, bei uns zu trainieren, hat man seine Unterstützung oftmals schon gesichert.

Jörg Echtermann? Kommt öfter mal auf einen Kaffee zu mir oder ich zu ihm. Mit Stefan Vorländer? Schließe ich mich immer mal wieder kurz. Mit Stefan Meile? Habe ich regelmäßig Kontakt. Man kennt sich, respektiert sich und gönnt dem anderen seinen Erfolg.

Welche Rolle spielt die DIN-Norm beim Akquirieren von Firmen? Die Zertifizierung nach der DIN-Norm 33961 über die BSAZert hat beim Akquirieren von Firmen eine ganz entscheidende Bedeutung. Mit ihr können wir auf einem ganz anderen Level mit den Firmen reden. Unser nachgewiesener Qualitätsanspruch durch die Zertifizierung eines DAkkS-akkreditierten Prüfhauses lässt uns als potentieller Kooperationspartner interessanter werden. Wir sind Qualitätsanbieter und möchten auch so von unseren Kunden und Kooperationspartnern wahrgenommen werden.

Wie sehen Sie insgesamt die Situation in Bezug auf Discounter und Ketten, die auf den Markt kommen? Ich habe von den Discountern in unmittelbarer Nähe profitiert. Mit ihnen haben wir temporär sogar kooperiert und haben Firmen gemeinsam kontaktiert. Wir bieten auch einen gemeinsamen Gesundheitstag. Insgesamt genießen wir durch den jeweils anderen Vorteile. Wenn jemand kommt und sagt: schöner Club, aber ich habe das Geld einfach nicht, dann verweise ich ihn an clever fit, und wenn zu clever fit jemand kommt, der sagt, eine Sauna wäre ihm schon wichtig, dann wird er zu uns geschickt. Und so macht das Ganze auch Sinn. Es gibt ja auch Beispiele, wo Betreiber einen Discounter und einen Premium-Club betreibt – das funktioniert. www.step-sports.de

Flächenaufteilung

Mitarbeiterqualifikation

Angebote des Studios

Premium +10,- Euro (Getränke,

BoA Fitnessökonomie, BSA-Li-

Kurse (Schwerpunkt LMI mit

Solarium, Massageliege)

zenzen, Sport- und Fitnesskauf-

Trainer + virtuell (LMI & Cybero-

Einzelne Bereiche

mann/frau, Fitnessfachwirt IHK,

bics), Gerätetraining, Ausdau-

Aktivitäten/Veranstaltungen

Gerätetraining 900

Heilpraktiker, Studenten BoA,

er, Funcrtional, five, milon,

Rennrad, Mountainbike, Se-

Cardiotraining 150

Fitessökonomie & Fitnesstraining

HammerStrength, HumanSport,

minare & Vorträge, KravMaga

CoreStix, Itensic, InBody, Car-

Defcon Schule im Haus

Studiofläche in qm

2.850

Kursraum 250 Thekenbereich 50

Mitgliederstruktur

Wellnessbereich 600

Kundenanzahl 2.315

dioscan, Mobee, Wellness Startpaket

Umkleiden 250 Sonstiges 650

Männer %

49

149,- Euro Premium (inkl. Checks)

Frauen %

51

99,- Euro Basic (ohne Checks)

Mitarbeiteranzahl 19

STEFAN LANG

24-Monats-Mitgliedschaft

Geschäftsführender Gesellschafter STEP Sports & SPA

Trainingsfläche 10

Unter 18

69,- Euro

Heilpraktiker

Kursbereich 35

18 - 30

349

12-Monats-Mitgliedschaft

Fitnessfachwirt

Service 5

30 - 45

794

79,- Euro

five-Therapeut

Kinderbetreuung: Kooperation

45 - 60

770

1-Monats-Mitgliedschaft

mit Kindergarten

Über 60

383

109,- Euro

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DSSV

14,1 MILLIONEN

LESER

150 NENNUNGEN IN PRINT- UND ONLINE-MEDIEN

Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2017

Fit ist „in“ – auch in den Medien Immer mehr Menschen setzen auf Fitness. Erstmals begeistern sich mehr als 10 Millionen Menschen in Deutschland für Fitnesstraining in kommerziellen Studios. Die Reaktionsquote, der Anteil der Mitglieder in Fitness- und Gesundheits-Anlagen gemessen an der Gesamtbevölkerung, stieg in der für die Branche relevanten Kernzielgruppe der 15- bis 65-Jährigen auf 18,7 %. Doch damit nicht genug: Die Zahl der Studios wächst, der Branchenumsatz steigt, die Investitionsneigung nimmt weiter zu, die Branche erweist sich als attraktiver Arbeitgeber und immer mehr Personen entdecken für sich ein branchenspezifisches Studium als lohnende Bildungsinvestition in die Zukunft. Fit ist „in“. 20

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Die Fitness-Branche ist längst auch ein mediales Thema. Weit mehr als 14 Millionen Menschen haben zwischenzeitlich in über 150 Titeln von den 10 Millionen Fitness-Treibenden gelesen, die in 8.684 Studios trainieren. Mitglieder und Anlagen, diese wie viele andere Kennzahlen sind das Ergebnis der Eckdaten-Studie 2017, die wie in den Vorjahren der DSSV – Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen gemeinsam mit dem Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte und der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement DHfPG erstellt hatte. Die Medienresonanz ist beeindruckend. Ob Print oder Digital, ob Tages- oder Wochenzeitung, ob als Kurzmeldung oder als ausführlicher Hintergrundbericht, zahlreiche Leitmedien aus TV, Print und Online, wie ARD und ZDF, dpa und n-tv, vom Morgenmagazin über die Frankfurter Allgemeine Zeitung bis hin zu etlichen Online-Portalen griffen die positiven Kennzahlen auf.

GESAMTMARKTENTWICKLUNG NACH BUNDESLÄNDERN

Und das Beste: Der Trend hält an. Die Entwicklung der Fitness-Branche gibt berechtigten Anlass zum Optimismus. „Fit for the future“, das Motto des von der DHfPG, der BSA-Akademie und der BSA-Zert veranstalteten Aufstiegskongresses 2017 am 6. und 7. Oktober in Mannheim ist Programm. Mitgliederverteilung nach Bundesländern Aber wie verteilen sich die 10,08 Millionen Mitglieder auf die 16 Bundesländer? Und: In welchen Bundesländern zeigt sich eine hohe, wo eine geringere Reaktionsquote? Auch dieser Frage ist die Eckdaten-Studie 2017 nachgegangen. Die Deutschlandkarte zeigt die Reaktionsquoten je Bundesland, die einzelnen Kreise die jeweilige Abschöpfung. Insbesondere das Verhältnis von Mitgliedern zu Einwohnern spielt dabei für die Bewertung des Fitness- und Gesundheitsmarktes eine entscheidende Rolle. Der Stadtstaat Hamburg nimmt wie im Vorjahr mit einer Reaktionsquote von 18,5 % die führende Position ein. Auf den drei folgenden Plätzen liegen, ebenfalls unverändert gegenüber 2016, der Stadtstaat Bremen mit 16,1 % (Vorjahr: 16,2 %), das Saarland mit 15,6 % (Vorjahr: 15,1 %) und der Stadtstaat Berlin mit 14,5 % (Vorjahr: 14,3 %). Nordrhein-Westfalen, das mit mehr als 17,5 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichste Bundesland, weist eine Redaktionsquote von 12,6 % (Vorjahr: 12,4 %) aus, liegt damit knapp über dem Bundesschnitt von 12,3 %. Das meiste Potential hinsichtlich der Reaktionsquote liegt trotz deutlicher Ausweitung gegenüber dem Vorjahr in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern mit 7,7 % (Vorjahr: 7,2 %) und Sachsen-Anhalt mit 8,5 % (Vorjahr: 7,2 %). Mehr als die Hälfte aller in Fitness-Anlagen eingeschriebenen Mitglieder trainieren in den drei einwohnerstärksten Bundesländern: Nordrhein-Westfalen kommt auf 22,3 %, Bayern auf 15,0 % und Baden-Württemberg auf 14,6 %. Wie im Vorjahr weisen die hinsichtlich der Bevölkerung kleinsten Bundesländer Bremen mit 1,1 %, Mecklenburg-Vorpommern mit 1,2 % und das Saarland mit 1,5 % die geringsten Anteile im Verhältnis zum Gesamtmarkt auf. Bemerkenswert ist die Segment-Betrachtung der Mitgliederverteilung zum Gesamtmarkt. Die 1.786 Kettenbetriebe (Vorjahr: 1.637) zählten 4,8 Millionen Mitglieder (Vorjahr: 4,31 Millionen). Dies entspricht einem Marktanteil von 47,6 % der Mitglieder in

© DSSV 2017

den Kettenbetrieben am Gesamtmarkt (Vorjahr: 45,5 %). Auf die Bundesländer bezogen weisen die Kettenbetriebe in den Stadtstaaten Bremen mit 73,7 % (Vorjahr: 68,2 %) und Berlin mit 67,3 % (Vorjahr: 65,4 %) nicht nur die mit Abstand höchsten Werte auf, sie liegen damit auch deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Mit anderen Worten: In den beiden Bundesländern Bremen und Hamburg trainieren mehr als zwei von drei Mitgliedern in Kettenbetrieben. 7,4 Millionen Mitglieder (Vorjahr: 4,65 Millionen) trainierten 2016 in den 2.054 Einzelstudios (Vorjahr: 1.876), sprich 47,0 % vom Gesamtmarkt. Die Hälfte aller Bundesländer liegt über dem Bundesdurchschnitt, Bayern und Thüringen mit jeweils über 56 % auf den beiden vorderen Plätzen. 550.000 Mitglieder (Vorjahr: 510.000) nutzen das Angebot der mehr als 2.000 Mikro-Anlagen (2016: 2053; Vorjahr: 1.876), was einem Marktanteil von 5,4 % entspricht. Die Stadtstaaten Berlin (8,1 %) und Hamburg (8,0 %) führen diese Aufstellung an, bei den Flächenländern sind es Brandenburg (6,9 %) und Mecklenburg-Vorpommern (6,8 %).

AUSBLICK: Lesen Sie in der nächsten Ausgabe (fMi 04/17 August/September) mehr über die Anlagenverteilung und die Anlagendichte nach Bundesländern.

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European Health & Fitness Market Report 2017

Deutschland ist in Europa die Fitness-Lokomotive

10,08 Millionen Mitglieder und 8.684 Anlagen – Deutschland ist führend im europäischen Ländervergleich. Zu diesem Ergebnis kommt der jüngst vorgestellte „European Health & Fitness Market Report 2017“. In keinem anderen der 18 untersuchten Länder treiben so viele Menschen Sport in einer kommerziellen Fitness- und Gesundheits-Anlage, in keiner anderen Nation gibt es mehr Studios. Deutschland geht in der Fitnessbranche voran. Doch aller Euphorie zum Trotz: Es gibt noch Luft nach oben; Stichworte: Reaktionsquote oder monatliche Mitgliedsbeiträge. 54,1 Millionen Menschen trainieren europaweit in Fitnessstudios. Deutschland ist dabei das mitgliederstärkste Land. Annähernd jedes fünfte registrierte Mitglied trainiert in Deutschland. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Großbritannien mit 9,25 und Frankreich mit 5,46 Millionen Menschen. Das durchschnittliche Mitgliederwachstum in Europa liegt bei +1,0 %. Das größte Wachstum verzeichnet Großbritannien mit +3,1 %; Deutschland kommt auf +2,2 %. Annähernd 50.000 Fitness-Anlagen stehen europaweit den Trainierenden zur Verfügung. Deutschland ist dabei das Land mit den meisten Fitness-Anlagen. Mit deutlichem Abstand folgen Italien (7.500 Anlagen) und Großbritannien (6.435 Anlagen). Das größte Wachstum weisen die beiden skandinavischen Länder Finnland (+8,9 %) und Dänemark (+6,3 %) auf. Deutschland liegt mit einem Anlagenwachstum von +4,2 % über dem Europa-Durchschnitt (+3,2 %). Großbritannien (5,10 Milliarden Euro) und Deutschland (5,05 Milliarden Euro) führen den Europa-Vergleich in Bezug auf den Gesamtumsatz deutlich an. Dabei verzeichnet Deutschland das größte Umsatzplus mit +4,6 %, Großbritannien auf

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Fazit: Die in der gemeinsam vom DSSV - Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen, Deloitte und der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement DHfPG durchgeführten Eckdaten-Studie 2017 erhobenen Kennziffern sind Anlass zur Freude. Doch: Erfolg ist wie ein scheues Reh. Der Wettbewerb schläft nicht …

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Potential gibt es reichlich, unter anderem bei der Reaktionsquote oder bei den monatlichen Mitgliedsbeiträgen. Trotz der erstmals mehr als 10 Millionen Mitglieder in Deutschland liegt der relative Anteil der trainierenden Bevölkerung mit 12,3 % lediglich im europäischen Mittelfeld. Fitnessmärkte wie Schweden (21,1%), Norwegen (19,2 %) und die Niederlande (16,7 %) haben deutlich höhere Reaktionsquoten. Eine durchschnittliche monatliche Mitgliedschaft in europäischen Fitness-Studios kostet 41,9 Euro (brutto) und bei 35,8 Euro (netto). Deutschland rangiert mit 34,7 Euro (brutto) auf Platz 7. Zum Vergleich: In den Schweizer Anlagen werden mit 68,2 Euro (brutto) die höchsten Beiträge erlöst.

Sie möchten mehr über den europäischen Fitnessmarkt erfahren? Die englischsprachige Studie „European Health & Fitness Market“ von Deloitte und dem europäischen Fitnessverband EuropeActive ist die umfangreichste Marktstudie über die europäische Fitnessindustrie. Auf Anfrage erhalten Sie weitere Informationen zum Bestellprozess. Kontaktieren Sie hierfür Deloitte unter fitness@deloitte.de

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Grund des negativen Wechselkurses einen Rückgang von -9,0 %.

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Quelle: EuropeActive, Deloitte

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MANAGEMENT

(Teil 1)

Ein durchschnittliches Fitness-Studio nutzt nur etwa 40 % seines Umsatzpotenzials. Die Frage muss also lauten: „Wie schöpfe ich auch die restlichen 60 % aus?“ Bei der Frage nach den Umsatzpotenzialen wird zu häufig auf das Umfeld des Fitness-Studios geschaut. Wichtiger ist jedoch ein Blick auf das Fitness-Studio selbst. Besonders das Angebot und dessen Nutzung durch die Mitglieder bedürfen dabei kritischer Betrachtung. So ist z. B. ein Fitness-Test nicht bloß als Angebot zu bewerten, da er gleichzeitig auch ein Bild des Unternehmens zeichnet und als Visitenkarte Ihrer Arbeit dient – ebenso wie die Art, wie Sie mit Ihren Mitgliedern, z. B. im Verkauf, umgehen. Stimmen Angebot und Unternehmensbild nicht, werden die Mitglieder Sie verlassen. Doch wohin gehen Sie? Und wie kann ich mit den eingehenden Kündigungen immer noch Geld verdienen? Sie brauchen sich diese Fragen jedoch nicht zu stellen, wenn Sie Ihr Umsatzpotenzial voll ausschöpfen. Denn dann bleiben die Mitglieder Ihnen treu. Da durchschnittlich leider nur 40 % der Umsatzpotenziale genutzt werden, geht es darum, Ideen für Umsatzsteigerungen zu entwickeln und auch die Mitarbeiter produktiv einzubinden. Qualität im Studio als Umsatz-Wachstumsmotor Die drei wichtigsten Eigenschaften, die ein Fitness-Studio mit sich bringen sollte: • Qualitativ sein • Verlässlich sein • Transparent sein

Foto: Volker Beushausen

Qualitativ, verlässlich und transparent zu sein, das bedeutet, Sie setzen nur auf medizinische Konzepte. Es gibt leider immer wieder Fitness-Studio-Inhaber, die stärker auf Konzepte setzen (z. B. zum Abnehmen oder Rücken-Training ), die in einem seriösen Fitness-Studio nichts zu suchen haben. Die entscheidenden Kriterien für ein Fitness-Abo bei 50+ Kunden sind Qualität, Verlässlichkeit und Transparenz. Sie erzielen eine effizientere und schnellere Umsatzsteigerung, wenn Sie langfristig auf solide Kompetenz setzen. Mehr „Medizin und Krankheitsthemen“ im Fitness-Studio sorgen auf Dauer für Geschäftsstabilität. Das Motto lautet: Stabilität ist die Basis des Geschäfts.

Antonio e Silva Sales Director/Vertriebsleiter for me do

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Freizeitstress und keine Zeit – das FIT- Wochenende-Abo Bieten Sie ein Intensiv- und Effektivtraining für Menschen, die weniger Zeit haben. Zirkeltraining, Galileo-Training oder EMS-Angebote sind eine sehr gute Lösung. Mehr als 40 % der potentiellen Kunden, die Interesse an ei-

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nem Fitness-Training haben, gehen nicht ins Fitness-Studio, weil sie denken, sie müssen bei jedem Besuch zwei bis zweieinhalb Stunden Zeit investieren und das dreimal die Woche. „So viel Zeit habe ich in der Woche nicht“, lautet das Argument, das sie davon abhält, langfristig einen Kursbeitritt zu erwägen. Das ist auch der Grund, weshalb die Mikro-Studios einen enormen Zuwachs in Deutschland haben. „Kurz und effektiv“ ist das Motto. Reduzieren Sie die Trainingszeit für die Kunden und Ihr Umsatz wird wieder steigen. Das Wochenende bietet ausreichend Zeit für Sport, deshalb offerieren Sie Ihr bestes Angebot (Gruppentraining) am Wochenende. Das Konzept: Das FIT-Wochenende-Abo ist dafür ein großartiges Beispiel. Ein Jahresabonnement nur mit Trainingsmöglichkeit an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen. Werben Sie mit: Keine Zeit für Sport? Bei uns kein Problem! Testen Sie unser FIT-Wochenende- Abo all inklusive. Entwicklung eines positiven Bildes Ihres Fitness-Studios Wissen Sie, wie ihr Fitness-Studio-Image in Ihrer Stadt ist? Möglicherweise nicht, Sie haben vielleicht noch nie darüber nachgedacht. Ein positives Image ist Gold wert. Die Regel dafür lautet: ein top Image = top Umsätze. Projizieren Sie diese Gleichung auf Ihr Lieblingsrestaurant. Was fördert das gute Image? Gute Qualität, tolles Ambiente und ein abgerundetes Preis-Leistungs-Verhältnis. Wie ist es dazu gekommen? Unter anderem durch regelmäßige Platzierung des Restaurants in der Lokalpresse mit Berichten über exklusive Menükonzepte. Der effektivste Weg, Ihr Fitness-Studio-Image zu verbessern, ist: Starten Sie eine PR-Spenden-Aktion mit einer neuen Kampagne. Der Titel: „Sie nehmen ab und wir spenden! Abnehmen für einen guten Zweck. Für jedes verlorene Kilo spenden wir einen Euro.“ Wichtig: Ein lokales Spendenengagement hat einige Vorteile. Viele Spender finden es befriedigend, gut nachvollziehbar und überprüfbar, wenn die Spendengelder in der Nähe ihres Heimatortes verbleiben (Kinderheime, Altenhilfe, Kinderstationen von Krankenhäusern). Mit Kündigung von Mitgliedschaften Geld verdienen Erhalten Sie die schriftliche Kündigung eines Kunden, erhält er eine Kündigungsbestätigung. Gleichzeitig bieten Sie ihm an, dass, falls er sein Abo an einen Bekannten weitergibt, dieser sofort in den Vertrag einsteigen kann, und er selbst eine 50 Euro-Prämie erhält. Ein weiteres Angebot könnte dahingehend ausfallen, dass bei Fortsetzung seines Vertrags der Partner des Kunden 12 Monate für die Hälfte des Beitrages trainieren kann. 35 % meiner ausgetretenen Mitglieder haben mir einen „Nachfolger“ besorgt. Auf diese Weise fangen die Neuabschlüsse die Mitgliederkündigungen besser auf und die Geschäftsbilanz bleibt in einem relativen Gleichgewicht.

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Steigern Sie Ihr Umsatzpotenzial



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3/2017 Juni/Juli Nr. 131

Offizielles Organ DSSV e. V. und BFB e. V. C 31071

besonnung wellness gesundheit

Deutschland Österreich Schweiz

3/2017 EUR 9,-

sfr 14,-

Juni/Juli Nr. 131 www.fitnessmanagement.de


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