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Anfang März 2022 haben wir ein über 450 Seiten starkes Herausgeberwerk mit dem Titel „Zivilisationskrankheiten: Krankheitsketten vermeiden – Präventionskompetenzen entwickeln“ publiziert. Dieses Buch ist auch heute, über zweieinhalb Jahre später, aktueller denn je. Unser Gesundheitssystem ist in einem desolaten Zustand. Die Sozialversicherungsträger müssen jedes Jahr Milliardensummen aus unseren Beitragsgeldern zuschießen, um die Finanzierungslücken zu stopfen.
Parallel dazu plant unser Bundesgesundheitsminister Gelder, die für die Prävention vorgesehen sind, zu streichen bzw. umzuwidmen, um damit Medikamente und Vorsorgeuntersuchungen zu finanzieren, für die es keine Evidenz gibt. Und er nennt das Ganze auch noch „Gesundes-Herz-Gesetz“ – ein Skandal; insbesondere vor dem Hintergrund, dass gezielte Präventionsmaßnahmen, deren gesundheitliche Wirkung nachgewiesen ist, laut Schätzung der gesetzlichen Krankenkassen 20 bis 25 Prozent der jährlichen Gesundheitskosten reduzieren könnten. Dabei sprechen wir bei einem Volumen von rund 400 Milliarden Euro an Gesundheitskosten über 80 bis 100 Milliarden Euro an Einsparungen pro Jahr.
Da Jammern nicht hilft, gehen wir lösungsorientiert an die Thematik heran. Denn es gibt durchaus positive Entwicklungen in einigen Bereichen der Präventionslandschaft in Deutschland. Ein Beispiel ist die Verbreitung des Berufsbildes des Sport- und Bewegungstherapeuten, der zunehmend in Physiotherapiepraxen sowie Fitness- und Gesundheitsanlagen eingesetzt wird (S. 34). Zudem zeigen wir in dieser Ausgabe auf, wie die oben genannten Präventionsmaßnahmen aussehen können. Ab Seite 60 lesen Sie diverse Fachartikel, die einen wissenschaftlichen Überblick über Kraft- und Ausdauertraining sowie Ernährung zur Therapie von Zivilisationskrankheiten geben. Gleichzeitig stellen wir Ihnen Best-Practice-Beispiele von Unternehmen vor, die diese Maßnahmen bereits in der Praxis umsetzen (S. 18).
Sie hatten dieses Jahr keine Zeit für den Aufstiegskongress in Mannheim? Schade, aber das ist kein Problem! Wir haben einen kleinen Nachbericht für Sie. Ab Seite 26 erfahren Sie, was die rund 1.000 Teilnehmer beim Fachkongress der Fitness- und Gesundheitsbranche erleben durften und was Keynote Speaker Jonas Deichmann zu sagen hatte. Und am besten merken Sie sich auch schon einmal diesen Termin vor: Am 10. und 11. Oktober 2025 findet die Folgeveranstaltung statt. Davor kann ich Ihnen den FIBO Congress vom 10. bis 12. April 2025 empfehlen (S. 30).
Mit den besten Grüßen aus Hamburg
Janosch Marx Herausgeber der medical fitness and healthcare
Aktuelles
8 Aktuelles aus der Fitness- und Gesundheitsbranche
12 Unternehmensporträt: MYOKRAFT, Kevelaer
18 Zivilisationskrankheiten – Herausforderungen und Lösungen
26 Aufstiegskongress 2024 – Time to say … es war großartig!
30 FIBO Congress 2025: Dabei sein heißt up to date sein!
32 Verkürzte Studienzeit für Physiotherapeuten
Branche
34 Spor t- und Bewegungstherapie in der Physiotherapiepraxis
36 Praxisbeispiel: Mit KWS zum erfolgreichen Unternehmer
39 Erstes Expertensymposium „Bewegungsbezogene Versorgung“
40 milon X revolutioniert das Gesundheitstraining
42 Positionierung als attraktiver Arbeitgeber im Gesundheitsmarkt
44 Dual studieren im Gesundheitsmarkt: Raphael Holzdeppe
46 Smar t Therapieren von EGYM für maximalen Praxiserfolg
48 InBody: BIA-Messung als Präventionstool
49 Technogym Ecosystem: KI-basierte, offene End-to-End-Plattform
Verband & Industrie
50 miha bodytec: Nachhaltiger Ansatz zur Gewichtsreduktion
53 „Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2025“
58 DSSV Kommentar: Unsere Branche ist Lösungsanbieter
56 DSSV-Recht: Die E-Rechnung wird ab 2025 Pflicht
58 DHfPG/BSA Aktuell: Studium – Weiterbildung – Qualität
Fachartikel
60 Abrechnungsfähige Bewegungsangebote
64 Mit SMARTen Zielen führen
68 Therapie von Zivilisationskrankheiten
72 Ohne Zivilisationskrankheiten alt werden
76 Ketogene Ernährung bei Krebs
Impressum
medical fitness and healthcare
Verlag und Herausgeber
fitness MANAGEMENT –
Privates Institut für Prävention und Gesundheitsmanagement GmbH Beutnerring 9, D-21077 Hamburg
Geschäftsführer
Janosch Marx, Johannes Marx
Redaktionelle Mitarbeit
Dr. Joshua Berger, Dr. Patrick Berndt, Carolin Blank, Bastian Bloier, Alisha Dittmer, Andrea Elbl, Prof. Dr. Arne Morsch, Jan Prinzhausen, Prof. Dr. Friederike Rosenberger, Florian Schmidt, Anke Sörensen, Sascha Tetzlaff, Prof. Dr. Thomas Wessinghage, Jürgen Wolff, Alexander Wulf
Gendergerechte Sprache
Lektorat
Carolin Blank, Lena Henning, Moritz Scheidel
Vertrieb und Anzeigen
Refit Kamberovic, Alisha Dittmer, Lara Hahn, Cara Jedamski
Satz und Gestaltung
Lars Marschalek, Katharina Mühlenberg, Lara-Chantal Müller, Stefanie Reifschneider
Kontakt
Telefon: +49 (0) 40 - 300 945 - 0
E-Mail: info@fitnessmanagement.de www.fitnessmanagement.de
Urheber- und Verlagsrechte
18 Zivilisationskrankheiten –Herausforderungen und Lösungen
26 Aufstiegskongress 2024 –Time to say … es war großartig!
Als Fachverlag, der das Leitmagazin einer offenen und bunten Zukunftsbranche herausgibt, sehen wir uns in einer Vorbildfunktion. Dazu gehört auch eine klare Haltung bzgl. Gleichbehandlung und gegenüber Diskriminierung jeglicher Art. Bei allen Bezeichnungen in unseren Publikationen, die sich auf Personen beziehen, sind mit der gewählten Formulierung alle Geschlechter gemeint, auch wenn aus Gründen der leichteren Lesbarkeit teilweise nur das generische Maskulinum oder die weibliche Form verwendet wird.
Produktion
Prospektus Druckerei
Tartu Str. 6 | H-8200 Veszprem
Lieferbedingungen
Einzelheftpreis 9 EUR*
Jahresabonnement Inland 14 EUR*
Jahresabonnement Ausland 18 EUR*
*inkl. MwSt. und Versandkosten
Kündigungsfrist
1 Monat vor Ablauf des Bezugsjahres
Registereintragungen
Amtsgericht Hamburg | HRB 147152
VerpackG-Registrierungsnummer DE5601912575515
Hinweis
60 Bewegungsbezogene Leistungen im Gesundheitswesen
Alle in diesem Magazin veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Das gilt auch für die veröffentlichten Anzeigen sowie redaktionellen Anzeigen (Advertorials). Kein Teil dieses Magazins darf außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in irgendeiner Form vervielfältigt, verbreitet oder öffentlich wiedergegeben oder zugänglich gemacht, in Datenbanken aufgenommen, auf elektronischen Datenträgern gespeichert oder in sonstiger Weise elektronisch vervielfältigt, verbreitet oder verwertet werden. Zuwiderhandlungen sind strafbar.
ClimatePartner ID 11266-2002-1001
Wissenschaftlicher Beirat
Prof. Dr. Bernhard Allmann
Mitglied Gesundheitsausschuss DSSV e. V., Professor an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), Präventionsbeauftragter der IKK Südwest
Dr. phil. Hartmut Wolff
Mitglied Gesundheitsausschuss DSSV e. V., Master Sportwissenschaft & Erziehungswissenschaft, Promotion Sportwissenschaft, Geschäftsführer Dr. WOLFF Sports & Prevention GmbH
Namentlich gekennzeichnete Artikel sowie Beiträge, die mit dem Begriff „Anzeige“ versehen sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Zudem übernimmt die Redaktion keine Garantie für die Berücksichtigung des aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstandes oder die fachliche Korrektheit.
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EGYM erhält weiteres Wachstumskapital und erzielt Milliardenbewertung
Neues „Tech-Einhorn“: EGYM, internationaler Innovationsführer in Firmenfitness und Fitnesstechnologie, erhält in einer Serie-G-Finanzierungsrunde rund 180 Millionen Euro Wachstumskapital bei einer Pre-MoneyBewertung von über einer Milliarde Euro. Investitionsschwerpunkte sind der Ausbau des Firmenfitnessnetzwerks EGYM Wellpass und die Entwicklung weiterer innovativer digitaler Lösungen und Produkte rund um gesundheitsorientiertes Training.
fmi.news/egym-einhorn
Neue Branchenstudie: Typologie der Fitnesstreibenden 2024
Mehr als elf Millionen Menschen in Deutschland besitzen eine Mitgliedschaft in Fitness- und Gesundheitsanlagen. Doch Motivation, Ehrgeiz, Emotionen im Training, Loyalität zum Anbieter und viele weitere Größen machen den differenzierten Umgang mit unterschiedlichen Mitgliedergruppen unerlässlich. In der neuen Studie „Typologie der Fitnesstreibenden 2024“ stellen Prof. Dr. Sarah Kobel und Alexander Küstner die spannenden Ergebnisse vor.
fmi.news/fitnesstypenstudie
DHfPG/BSA-Akademie gewinnen zum 24. Mal in Folge den bodyLIFE Award
Jedes Jahr zeichnet bodyLIFE die besten Unternehmen aus dem Zukunftsmarkt Prävention, Fitness, Sport und Gesundheit aus. Auch 2024 haben die DHfPG/BSA die Trophäe in der Kategorie „Ausbildung“ erhalten. Damit gewannen die Bildungsanbieter den Preis zum 24. Mal. Die Verleihung basiert auf einer repräsentativen zweistufigen Marktbefragung von Studiobetreibenden, die jedes Jahr vom Forschungsinstitut Würtenberger (FIW) durchgeführt wird.
www.dhfpg.de/body-life-award
Aufstiegskongress 2024 mit rund 1.000 Teilnehmern erneut ein voller Erfolg
Auch in diesem Jahr nutzten rund 1.000 Teilnehmende vom 11. bis 12. Oktober im m:con Congress Center Rosengarten in Mannheim das Branchenhighlight zum Austauschen, Netzwerken und Informieren. Besonders beflügelt zeigten sich die Besucherinnen und Besucher von Keynote Speaker Jonas Deichmann und seinen schier unglaublichen Geschichten getreu dem diesjährigen Kongressmotto: „Einfach MACHEN – EINFACH machen!“.
fmi.news/ak24-rueckblick
Mike Schwickert verstärkt gym80-Team in Süddeutschland
Die gym80 International GmbH freut sich, Mike Schwickert (links) als neuen Vertriebsmitarbeiter für Bayern und Baden-Württemberg, speziell in den PLZ-Gebieten 80–96 und 70–73, willkommen zu heißen. Mit mehr als zwölf Jahren Erfahrung bei Precor bringt er umfassende Marktkenntnisse und Leidenschaft für Fitness mit. Seine Expertise soll gym80 helfen, die Präsenz in Süddeutschland weiter auszubauen.
fmi.news/gym80-vertrieb
„United let’s move!“: Über 80.000 Interessierte nutzten kostenlose Trainingswoche
Mit dem Zusammenschluss von mehr als 870 Fitnessstudios unterschiedlichster Ketten und Einzelstudiobetreiber konnte die Zahl der teilnehmenden Fitness- und Gesundheitsanlagen an der Kampagne „United let’s move!“ um 18 Prozent gesteigert werden. Insgesamt nahmen mehr als 82.200 Interessierte das kostenlose Trainingsangebot wahr, womit jeder 1000. Bundesbürger mit der Aktion erreicht wurde.
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MEDIZINISCHE TRAININGSGERÄTE – MADE IN GERMANY SEIT 1980
Die Trainingsgeräte der MED80-Serie von gym80 bieten Spitzenqualität und Innovation für Kliniken, Reha-Zentren und Physiotherapie-Praxen. Sie sind nach EN ISO 13485 zertifiziert und erfüllen die strengen Anforderungen der EUMedizinprodukteverordnung (MDR), was höchste Sicherheits- und Leistungsstandards (GSPR) garantiert. Dank exzellenter Biomechanik, robuster Bauweise und flexibler Anpassbarkeit stehen sie für kompromisslose Qualität ‚Made in Germany‘. Die Digitalisierung der medizinischen Trainingsfläche wird durch die Integration der Geräte in eine digitale Software ermöglicht. Diese perfekte Mischung aus Tradition und Hightech ist ideal für die moderne Rehabilitation. Besuche uns in unserem Showroom und erlebe die Geräte selbst – ein Besuch lohnt sich!
Neues Event: milon World Congress 2024 im November in Augsburg
Die milon Industries GmbH lädt zum milon World Congress 2024 am 22. November ins historische Ambiente des Augsburger Parktheaters im Kurhaus. Unter dem Motto „WANTED – Wir suchen Vordenker und Zukunftsbegleiter“ treffen sich Gesundheitsunternehmen aus aller Welt, um gemeinsam die Zukunft der Branche zu gestalten. Die Besucher erwartet ein vielfältiges Rahmenprogramm und die Präsentation einer revolutionären Produktinnovation.
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Podcast „Mach dein Hobby zum Beruf“ der BSA-Akademie
„Mach dein Hobby zum Beruf“ – unter diesem Namen klärt die BSA-Akademie im Podcast regelmäßig über die Themenbereiche Fitness, Gesundheit und Prävention auf. Zu Gast sind sowohl Dozierende der BSA-Akademie als auch Lehrgangsteilnehmer. Zudem rückt der Podcast interessante wissenschaftliche Fragen in den Fokus und bespricht diese mit Experten und Referenten der BSA-Akademie. Den Podcast gibt es u. a. auf Spotify.
www.bsa-akademie.de/podcast
WHO-Studie: Immer mehr Menschen bewegen sich zu wenig
Eine Studie im Auftrag der WHO hat untersucht, wie sich das Bewegungsverhalten seit dem Jahr 2000 weltweit verändert hat. Dazu wurden Daten aus 507 Erhebungen mit 5,7 Millionen Teilnehmenden ausgewertet. Laut den Analysen wurde u. a. in 103 von 197 Ländern ein zunehmender Bewegungsmangel festgestellt. Aus Sicht des Studienteams ist dieser negative Trend besorgniserregend und gefährdet die angestrebten WHO-Präventionsziele für 2030.
fmi.news/science-news-who-studie-bewegungsmangel
FIBO Saudi: RX launcht internationale Fitnessmesse in Saudi-Arabien
Die Sport- und Fitnessbranche in Saudi-Arabien verzeichnet ein beeindruckendes Wachstum. Daher wird RX – der Veranstalter der FIBO – ein neues Event für Gesundheit und Fitness ins Leben rufen: die FIBO Saudi. Diese bedeutende Messe findet vom 1. bis 3. Oktober 2025 im Riyadh Front Exhibition & Conference Center statt und wird eine Vielzahl von Ausstellungsbereichen, u. a. Fitnessgeräte, Sporternährung und Fitnesstechnologie, umfassen.
fmi.news/fibo-saudi
LifeFit Group setzt Expansionskurs mit Kauf von fünf Buena-Vista-Studios fort
Die LifeFit Group übernimmt die Buena Vista Fitnessclub GmbH mit fünf Standorten in OstwestfalenLippe und knapp 10.000 Mitgliedern. Dies unterstützt die „Buy and Build“-Strategie und ermöglicht ein Rebranding der Clubs zu Fitness First RED, das im ersten Quartal 2025 abgeschlossen werden soll. Strategisches Ziel ist, die Präsenz der LifeFit Group in Nordrhein-Westfalen, insbesondere in der Region um Bielefeld, aufzubauen und zu stärken.
fmi.news/lifefit-group-uebernahme-buena-vista-studios
Neuer Master-Studiengang Sport- und Bewegungstherapie der DHfPG
Die DHfPG hat zusammen mit dem DVGS den konsekutiven Master-Studiengang Sport- und Bewegungstherapie entwickelt. Zum Wintersemester 2026/27 können sich Interessenten an der DHfPG einschreiben. Voraussetzung ist der erfolgreiche Abschluss im gleichnamigen Bachelor of Arts. Im Master-Studium wird u. a. das bereits erworbene Knowhow um die Indikationsbereiche Onkologie sowie Psychiatrie/Psychosomatik/Sucht erweitert.
www.dhfpg.de/msbt
Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement University of Applied Sciences
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B. A. SPORT- UND BEWEGUNGSTHERAPIE
NEUE WEGE IN DER BETREUUNG GEHEN
l qualifiziert für eine sporttherapeutische Tätigkeit in der stationären und ambulanten medizinischen Rehabilitation und befähigt dazu, abrechnungsfähige Leistungen in allen Präventionsbereichen zu erbringen
l bis zu 13 Zusatzlizenzen der BSA-Akademie inklusive
Tipp: Verkürzte Studienzeit von 7 auf 5 Semester für ausgebildete Physiotherapeuten. Auch mit bestehendem Arbeitsvertrag möglich.
MYOKRAFT, Kevelaer
Wie aus Therapie Lifestyle wird
Text: Jürgen Wolff
Michael und Nick Bol setzen im MYOKRAFT auf aktive Therapie und eine nachhaltige Veränderung des Lebensstils. Die Basis ihres Konzeptes sind nachvollziehbare Lösungen für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen sowie ein starkes Team, das Patienten und Kunden zu ihren Zielen begleitet und dem die Unternehmer außergewöhnliche Entwicklungsmöglichkeiten bieten.
MYOKRAFT arbeitet mit einem eigenen Ansatz: „Wir bieten Physio- und Ergotherapie an, sind aber kein Therapiezentrum. Wir bieten Fitness an, sind aber kein Fitnessstudio. MYOKRAFT ist eine Lifestylemarke. Mit unseren Dienstleistungen möchten wir den Lifestyle unserer Kundinnen und Kunden optimieren, um ihnen Schmerzfreiheit, mehr Leistungsfähigkeit und eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen“, so Geschäftsführer Nick Bol.
Die Lifestylemarke MYOKRAFT umfasst die Bereiche Physiotherapie, Ergotherapie, Fitness und Health. Die Unternehmensbereiche arbeiten mit fließenden Übergängen eng zusammen, indem für alle Patienten und
Kunden eine auf die individuellen Bedürfnisse und Wünsche zugeschnittene „Reise“ zusammengestellt wird. Mit dem Bereich Health deckt das MYOKRAFT alle Aspekte ab, die auf Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit der Menschen einzahlen: von Rezepttipps über Koch- und Tapasabende und die MYOKRAFTBAR als gesunde Gastronomie, die Anfang 2025 eröffnen wird, bis hin zu regelmäßigen Vorträgen und Blogs zu Regeneration, Darmgesundheit, Immunhacks sowie Schlaf- und Stressoptimierung.
Aus dem Therapiezentrum wird MYOKRAFT
Woher kommt der Name MYOKRAFT? Michael Bol arbeitete von 1993 bis 1995 als Physiotherapeut in Simbabwe.
Er hatte in dieser Zeit nicht einen einzigen Patienten mit Nacken-, Rücken- oder Gelenkschmerzen – trotz schwerer Lebensumstände und körperlicher Arbeit der Menschen. Diese Erfahrung veränderte sein Verständnis der Physiotherapie. Seit der Gründung seiner ersten eigenen Praxis 2005 setzt er auf aktive Therapie. 2018 hat er sein Therapiezentrum Bol gemeinsam mit seinem Sohn Nick konzeptionell und mit innovativem Design neu aufgestellt und umgestaltet.
„Wir wollten weg vom ‚Therapiezentrum‘, weil der Begriff ‚Therapie‘ schnell mit Krankheit assoziiert wird. Das war zu negativ für unseren neuen Ansatz. Darüber hinaus wollten wir für unseren aktiven Therapieansatz vor allem den Trainingsbereich erweitern, sodass der frühere Name einfach nicht mehr passend war“, so Nick Bol. „Nach langer Suche sind wir auf das Wort MYOKRAFT gestoßen, nach ‚Myo‘, griechisch für Muskel.“
Direkt nach der Gründung der Firma MYOKRAFT am 1. August 2018 begann die Renovierung und Erweiterung der Räumlichkeiten, die genau sechs Tage vor dem ersten coronabedingten Lockdown abgeschlossen wurden. Nick Bol blickt zurück: „Natürlich war das erst einmal ein Schock, aber wir haben die Krise als Chance gesehen und genutzt. Wir haben uns intensiver denn je mit der Optimierung von Arbeitsweise und Prozessen beschäftigt, was uns in den Folgejahren das größte Wachstum aller Zeiten beschert hat.“ Die offizielle Eröffnung fand deshalb erst am 2. Juni 2021 statt.
Positionierung? Lösungsanbieter!
Das Domizil des MYOKRAFT in der Wallfahrtstadt Kevelaer am Niederrhein vereint alle vier Unternehmensbereiche unter einem Dach, mit einem gemeinsamen Eingang und Empfangsbereich. „Dadurch können wir unsere Gebäudestruktur viel effektiver einrichten und sparen Quadratmeter, Ressourcen und vor allem Personal. Darüber hinaus optimieren wir durch die räumliche Einheit, wie wir von außen wahrgenommen werden. Mir ist wichtig, dass das Gesamtbild aus Physio- und Ergotherapie sowie Fitness und Health beim Betreten des Gebäudes sofort sichtbar wird“, erklärt Nick Bol. „Der Begriff ‚Lifestyle‘ verbindet alle Abteilungen innerhalb von MYOKRAFT und ist der wichtigste Faktor, um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Menschen langfristig beeinflussen und optimieren zu können.“
In der Therapie legen Michael und Nick Bol mit ihrem Team den Fokus auf aktive Therapie und Lifestyleoptimierung. „Rund 90 Prozent unserer Therapiesitzungen finden nicht an der Bank, sondern aktiv auf unserer Trainingsfläche statt“, sagt Nick Bol.
Der Fitnessbereich des MYOKRAFT bietet für alle Trainingsdisziplinen ein passendes Angebot: elektronisches Kraft- und Muskellängentraining, Cardio- und klassisches Krafttraining, Powerlifting oder Functional Training. „Unser Equipment hat einen großen Stellenwert. Es ist das Werkzeug, mit dem sowohl wir als auch unsere
Kunden so effizient wie möglich arbeiten können. Entscheidend ist aber, wie wir es einsetzen“, erklärt Nick Bol. „Menschen kommen in der Regel nicht zu uns, weil sie auf der Suche nach guten Geräten sind. Sie kommen zu uns, weil sie eine Lösung für ihr Problem suchen. Sie suchen sich die Einrichtung aus, in der sie ihre Ziele am besten erreichen können – und das sind wir.“
Erfolgsfaktor? Ziele greifbar machen!
„Diese Positionierung und, dass wir als Lösungsanbieter wahrgenommen werden, haben wir erreicht, indem wir unterschiedliche Dienstleistungen ins Leben
gerufen haben. Das sind z. B. unsere digitale Betreuung, verschiedene Events und Lösungskärtchen, die wir zur Wissensvermittlung einsetzen, sowie kostenlose physiotherapeutische Sprechstunden und vielfältige persönliche Coaching-Optionen. Die Intention hinter diesen Dienstleistungen ist, jedes Ziel möglichst greifbar zu machen und den Weg dorthin möglichst einfach und für unsere Kundinnen und Kunden nachvollziehbar zu gestalten. Auf diese Art konnten wir unsere Mitgliederzahl vervierfachen, bei einer gleichzeitigen Fluktuationsquote von fünf Prozent und 30 Prozent geringerem Personaleinsatz.“
Es gibt mehrere Fitness- und auch Therapieanbieter in Kevelaer und Umgebung. Die breite Angebotspalette aus allen Facetten der Physio- und Ergotherapie sowie der Trainingsdisziplinen, die aufeinander abgestimmt arbeiten und sich erfolgreich ergänzen, ist ein Merkmal, mit dem sich das MYOKRAFT vom Wettbewerb abhebt. Das zweite Merkmal sind die unterschiedlichen CoachingDienstleistungen.
Therapie = Training
Welche Philosophie steckt hinter dem Angebot für Therapie und Training im MYOKRAFT? „Für uns gibt es keinen Unterschied zwischen Therapie und Training. Therapie ist Training und Training ist Therapie. Wenn Menschen jede Woche doppelt so viel Zeit auf der Toilette verbringen als beim Sport, dann müssen wir unsere Arbeitsweise in der Therapie anpassen. ‚Hand auflegen‘ wird keine nachhaltige Lösung bringen“, so Nick Bol. „Damit keine Missverständnisse aufkommen: Passive Therapie ist nach wie vor wichtig. So kann sie z. B. notwendig sein, um eine aktive Therapie möglich zu machen und zu begleiten.“
Nick Bol hat unter anderem zu diesem Thema ein Buch geschrieben: „Erfolg in der Therapie- & Fitnessbranche –Die richtigen Denkweisen und Handlungen für (d)ein erfolgreiches Unternehmen in der Therapie- und Fitnessbranche“. Er veröffentlicht alles, was MYOKRAFT in den letzten Jahren entwickelt und eingeführt hat, wozu diese Maßnahmen geführt haben und gibt Schritt-fürSchritt-Anleitungen, wie Unternehmer in der Therapieund Fitnessbranche ähnlich vorgehen können.
Mehr Zeit und eine höhere Frequenz
Um das Problem mit der fehlenden Zeit in der Therapie zu beheben, haben Nick und Michael Bol für MYOKRAFT drei Lösungsansätze entwickelt, die jedem Kunden systematisch angeboten werden. „Die passenden Lösungen und Leistungen haben wir in die automatisierte Kundenreise integriert“, erklärt Nick Bol.
Die Therapiezeit wurde intensiviert: Für den Ersttermin werden standardmäßig 30 Minuten geplant. Folgetermine finden für Privatpatienten nur im 30-Minuten-Takt statt. Gesetzlich versicherte Patienten haben ebenfalls die Möglichkeit, Folgetermine im 30-Minuten-Takt wahrzunehmen.
Auch die Therapiefrequenz wurde intensiviert: Kunden und Patienten können die aktive Therapie auch außerhalb der terminierten Therapiezeit auf selbstständiger Basis stattfinden lassen.
Die Wissensvermittlung an die Kunden wurde optimiert: Das Team vermittelt sein Wissen personen-, zeit- und ortsunabhängig, z. B. über Lösungskärtchen und bei Events.
Alle im Team müssen „Bock haben“
Neben dem aktiven Therapiegedanken ist es vor allem die intensive individuelle Betreuung, die das Lifestylekonzept des MYOKRAFT kennzeichnet. Die Mitarbeitenden haben dabei einen besonders hohen Stellenwert. „Am wichtigsten ist mir, dass unsere Mitarbeitenden zu uns passen, unsere Arbeitsweise verinnerlichen, unsere Werte teilen und Bock haben, sich selbst und unser Unternehmen zu entwickeln“, sagt Nick Bol. Deshalb wurde mit der MYOKRAFT Academy ein eigenes Einarbeitungsprogramm in Form einer internen Ausbildung gestaltet. Dort wird neuen Teammitgliedern sowie externen Therapeuten und Trainern die einheitliche Arbeitsweise vermittelt, die die beiden Unternehmer passend zu ihren Unternehmenswerten und den aktuellen Bedürfnissen unserer Gesellschaft entwickelt haben. Ziel dieser Ausbildung ist es, die Aspekte „aktive Therapie“ und „Lifestyleoptimierung“ für alle in der Branche zur obersten Priorität in der gemeinsamen Arbeitsweise zu machen.
Der Fachkräftemangel war in der Vergangenheit durchaus ein Thema, mittlerweile haben Michael und Nick Bol sich den Luxus erarbeitet, mit großen Überkapazitäten in allen Abteilungen arbeiten zu können. „Wir haben z. B. in unserer Fitnessabteilung einen Bewerberstamm aufgebaut, mit dem wir zwei weitere Filialen eröffnen könnten. In der Physiotherapie haben wir aktuell sogar eine große Überkapazität. Unsere Physios haben dadurch die Möglichkeit, auch nicht physiotherapeutische Tätigkeiten aus unserer MYOKRAFT Karriere Roadmap im Unternehmen zu übernehmen. Sollte ein Therapeut ausfallen, im Urlaub sein oder auch das Unternehmen verlassen, habe ich kein Problem, diese Arbeit aufzufangen“, so Nick Bol über das erfolgreiche Personalmanagement im Unternehmen. Der durchschnittliche Krankenstand pro Teammitglied betrug im letzten Jahr 3,6 Krankheitstage. Zum Vergleich: 2023 waren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland durchschnittlich 15,1 Arbeitstage krank gemeldet (Destatis, 2023).
Die Extrameile für ein besonderes Team
Im Bereich Organisation und Personalentwicklung haben Michael und Nick Bol gezielt mehrere Maßnahmen umgesetzt, um diesen Status zu erreichen: Sie haben eine einheitliche Arbeitsweise eingeführt, die systematisch von allen Mitarbeitern durchgeführt wird. Dadurch wird sichergestellt, dass alle Mitarbeiter mit dem gleichen Mindset arbeiten. Es wurde ein digitales Mitarbeiter-Onboarding erstellt, in dem Standards in Text- und Videoform für
DIE UNTERNEHMER HINTER MYOKRAFT
Michael Bol wurde 1961 in Simbabwe geboren. Nach seinem Studium zum Physiotherapeuten in Amsterdam kehrte er gemeinsam mit seiner Frau Arline 1992 zurück nach Simbabwe. Dort arbeitete er als einziger Physiotherapeut für rund 850.000 Menschen. Dass er dort in drei Jahren trotz schwerer Lebensumstände und harter körperlicher Arbeit nicht einen einzigen Patienten mit Nacken-, Rücken- oder Gelenkschmerzen gesehen hatte, veränderte sein Verständnis der Physiotherapie. Als er 1995 nach Deutschland zurückkehrte, machte er sich in intensiver Weiterbildung auf die Suche nach Antworten, um seine Erfahrungen aus Simbabwe erklären zu können. Seine Erfahrungen und das neu erworbene Hintergrundwissen haben ihn tief geprägt und motiviert, sich 2005 mit seiner ersten Praxis selbstständig zu machen. Auf 185 Quadratmetern führte er die aktive Trainingstherapie ein. 2018 gründete er gemeinsam mit seinem Sohn Nick das MYOKRAFT. Für Nick Bol stand im Alter von zwölf Jahren bereits fest, dass er auch Physiotherapeut werden und in das Geschäft einsteigen wollte, weil ihn der Job seines Vaters faszinierte. Seitdem verbrachte er jeden freien Tag und viele Wochenenden damit, sich mit dem Beruf und der Firma zu beschäftigen. Mit 17 Jahren begann er sein vierjähriges Studium der Physiotherapie, um nach seinem Abschluss gemeinsam mit seinem Vater die Firma MYOKRAFT zu gründen.
alle Prozesse und Strukturen hinterlegt sind, die im MYOKRAFT umgesetzt werden, und sowohl digitale als auch analoge Kommunikationsstrukturen wurden optimiert.
Neue Mitarbeitende werden als Basis für eine erfolgreiche, langfristige Zusammenarbeit im ersten Monat 120 Stunden eingearbeitet. Den Mitarbeitenden werden Entwicklungsmöglichkeiten garantiert und vollständig transparent gemacht. Im Rahmen einer Karriere-Roadmap können sie zusätzliche Aufgabenbereiche wahrnehmen und sich intern für Aufgabenbereiche, wie z. B. QM, das Social-Media-Team oder Abteilungsleitungen, bewerben. Entwicklungsgespräche werden mit allen Teammitgliedern zweimal pro Jahr geführt. In den letzten Jahren gab es im MYOKRAFT mehr Gehaltserhöhungen als je zuvor. „Jede dieser Gehaltserhöhungen wurde auf unsere Initiative als Arbeitgeber gewährt“, sagt Nick Bol. Die Nettogehälter der Mitarbeitenden werden durch steuerfreie Lohnbestandteile um bis zu 1.500 Euro monatlich erhöht.
Weitere Infos und Details über ihr Personalmanagement haben Michael und Nick Bol in ihrem Buch (www.myoperformance.eu/buch) sowie dem E-Book zum Thema Personalmanagement (www.myoperformance.eu/ anmeldung-webinar-personalmanagement) veröffentlicht.
Lifestylemarke „aktive Therapie“
In etwas mehr als drei Jahren nach der Neueröffnung konnte das MYOKRAFT mit dem Konzept, Schmerzfrei-
heit, mehr Leistungsfähigkeit und eine bessere Lebensqualität als Lifestyle zu etablieren, die Anzahl seiner Mitglieder mehr als vervierfachen.
Die Familie Bol arbeitet permanent an der Weiterentwicklung ihres Unternehmens. Aktuell wird ein zusätzlicher multifunktionaler Trainingsraum gestaltet und mit der MYOKRAFTBAR befindet sich ein Bereich für gesunde Gastronomie in Planung, um für alle Zielgruppen und deren Ziele ein optimales Angebot im Haus zu haben.
Darüber hinaus gibt es seit knapp zwei Jahren die Überlegung, mit MYOKRAFT nicht nur lokal weiter zu wachsen. „Wir haben uns gegen ein eigenes Franchisesystem entschieden, wollten aber trotzdem unsere Arbeitsweise, Prozesse und Produkte für die Therapie- und Fitnessbranche duplizieren“, erklärt Nick Bol. „Daraus ist MYO Performance entstanden, womit wir das Ziel verfolgen, die Therapie- und Fitnessbranche nachhaltig zu revolutionieren. Alles, was wir in den letzten Jahren aufgebaut und entwickelt haben, haben wir veröffentlicht und bieten jetzt die Möglichkeit, diese Prozesse, Produkte und unsere Arbeitsweise in einer Zusammenarbeit zu übernehmen und zu individualisieren.“
Literaturliste
Statistisches Bundesamt (Destatis). (2024). Krankenstand. Verfügbar unter: https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Qualitaet-Arbeit/ Dimension-2/krankenstand.html
Das MYOKRAFT in Zahlen
Fläche des Studios gesamt: 1.108 m2
Fitness
Kraft- und Cardiotraining: 548 m2
Weitere 185 m2 in Planung
Kraft: EGYM, Matrix, ATX, HOLD STRONG FITNESS
Cardio: Matrix Smar t Cardio
Beweglichkeit: EGYM Smar t Flex
Physiotherapie
8 Behandlungsräume 101,2 m2 insgesamt
Ergotherapie
4 Behandlungsräume 75,2 m2 insgesamt
Mitarbeitende
16 Physiotherapeuten, 4 Ergotherapeuten, 4 Trainer, 1 Ernährungsberaterin, 1 Social-Media-/Projektmanagerin, 4 Mitarbeitende im Backoffice, 2 Hygienekräfte und „Firmenhündin“ MYO
MYOKRAFT
MYOKRAFT Physiotherapie GmbH
MYOKRAFT Ergotherapie GmbH
MYOKRAFT Fitness GmbH
Neustraße 15 47623 Kevelaer www.myokraft.de
Zivilisationskrankheiten: Herausforderungen und Lösungen
Therapie und Training für einen gesünderen Lebensstil
Text: Anke Sörensen und Jürgen Wolff
Vor welchen Herausforderungen stehen Fitness- und Gesundheitsdienstleister angesichts einer stetig steigenden Inzidenz von Zivilisationskrankheiten und welche Lösungen bewähren sich in der Prävention und Rehabilitation? Zwei Gesundheitsdienstleister erläutern in Interviews, wie sie sich mit ihrem Therapie- und Trainingsangebot, ihren Betreuungsprozessen und ihrem speziellen Know-how auf das Phänomen Zivilisationskrankheiten eingestellt haben.
Der Begriff „Zivilisationskrankheiten“ kennzeichnet Krankheiten, deren Inzidenz im Zusammenhang mit der modernen, „zivilisierten“ Lebensweise steht. Dieser deutsche Begriff trifft das Phänomen nicht hundertprozentig, weil die Zivilisation mit verbesserter Hygiene, medizinischem Fortschritt, hochwirksamen Arzneimitteln sowie verbesserter Nahrungsversorgung außerordentlich positive Errungenschaften vorweisen kann. Viele Krankheiten treten heute signifikant seltener auf und verlaufen meist milder. Weder Gesetze, die Urbanisierung noch der technische oder medizinische Fortschritt sind gesundheitsgefährdend, sondern der Lebensstil und verschiedene Verhaltensweisen der Menschen sowie Risikofaktoren aus der Umwelt, die in vielen Ländern verbreitet sind. Zivilisationskrankheiten werden international deshalb als „lifestyle diseases“ bezeichnet.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ordnet Zivilisationskrankheiten bei „noncommunicable diseases“, also
den nicht übertragbaren Krankheiten (NCDs) ein (WHO, 2024). Nicht mehr Infektionskrankheiten, sondern kardiovaskuläre Krankheiten (34 %), Krebserkrankungen (23 %), chronische Atemwegserkrankungen (5 %) und Diabetes (2 %) sind die Erkrankungen mit der höchsten Mortalitätsrate in Deutschland (WHO, 2024).
Lifestyle diseases
Laut Morsch und Wanjek wird das Krankheitsgeschehen in Deutschland von nicht übertragbaren Erkrankungen bestimmt: Demnach sind über 90 Prozent der Todesfälle und der Krankheitslast auf NCDs zurückzuführen. Herz-Kreislauf-, Krebs-, Stoffwechsel-, chronische Atemwegs- und Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) sowie psychische Erkrankungen gehören dabei zu den relevantesten Krankheitsgruppen (2021). Schwerwiegend kommt hinzu, dass NCDs oft langwierig sind oder sogar chronisch verlaufen (CDC, 2013). So verursachen sie im deutschen Gesundheitswesen einen Großteil der Kosten (Destatis, 2019).
Eine Vielzahl dieser Gesundheitsprobleme wäre jedoch durch einen körperlich aktiven Lebensstil, der die zivilisationsbedingte Inaktivität ausgleicht, weitgehend vermeidbar. In diesem Zusammenhang kann Fitnesstraining einen wichtigen Part übernehmen (Morsch & Wanjek, 2021).
Das „Medikament“ Training Regelmäßiges Training in der richtigen Art und Dosierung ist die beste Medizin – laut Manini kann kein Arzneimittel so viele menschliche Organsysteme positiv beeinflussen (2015). Bei korrekter Anwendung fallen außerdem keine bedeutsamen Nebenwirkungen an und die Kosten sind vergleichsweise niedrig (Fiuza-Luces et al., 2013). Nach den ACSM-Trainingsempfehlungen ist regelmäßige körperliche Aktivität, beispielsweise Fitnesstraining, eine überaus wichtige und wirkungsvolle Maßnahme, um sich vor den häufigsten Zivilisationskrankheiten zu schützen. Jeder Mensch kann sie selbst ausüben und so dazu beitragen, dauerhaft gesund zu bleiben (ACSM, 2021).
Menschen in Bewegung bringen Fitness- und Gesundheitsstudios können maßgeblich dazu beitragen, diese Gesundheitsmission erfolgreich umzusetzen. Sie sind aufgrund ihres vielfältigen interdisziplinären Leistungsangebotes und ihrer deutschlandweit flächendeckenden Verbreitung ideale Orte, um Menschen unter qualifizierter Anleitung in Bewegung zu bringen (Morsch & Wanjek, 2021).
Menschen, die aufgrund von Verletzungen oder Krankheiten nicht oder nur eingeschränkt in der Lage sind, zu trainieren, können durch klassische Physiotherapie und aktive Trainingstherapie an das Fitnesstraining herangeführt werden. Therapeuten und Trainer können Menschen mit Vorbehalten oder Ängsten beim Einstieg ins Training begleiten.
Therapie und Training gegen Zivilisationskrankheiten
Wie Fitness- und Gesundheitsstudios sowie Physiotherapiepraxen als professionelle Bewegungsanbieter auf die steigende Inzidenz von Zivilisationskrankheiten reagieren können, erklären zwei Gesundheitsdienstleister, die sich mit ihrem Angebotsportfolio, Betreuungsprozessen sowie speziellem Know-how darauf eingestellt haben: Ingo Noll, Inhaber des Gesundheitspark Neunkirchen, Physiotraining Noll, sowie Miriam Fuchs, Gesundheitsmanagerin bei der CaraVita GmbH.
Auszug aus der Literaturliste
American College of Sports Medicine. (2021). ACSM's guidelines for exercise testing and prescription (11th edition). Philadelphia: Wolters Kluwer Health. Morsch, A. & Wanjek, M. (2021). The Magic Pill. fitness MANAGEMENT international, 6 (158), 82–84.
World Health Organization (WHO) Hrsg. (2024). Country profile generated from the World Health Organization NCD Data Portal. Verfügbar unter https://ncdportal. org/CountryProfile/GHE110/DEU#risk-factor1
Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie bitte: literatur@fitnessmanagement.de
Zivilisationskrankheiten
–
Herausforderungen und Lösungen
„Interdisziplinäre
Angebote als Schlüssel zum Erfolg“
Interview mit Ingo Noll, Inhaber Gesundheitspark Neunkirchen, Physiotraining Noll
INGO NOLL
Der Inhaber und Geschäftsführer des Gesundheitsparks Neunkirchen ist bereits seit 1989 im Gesundheitssport tätig. Als gelernter Physiotherapeut entwickelte er frühzeitig Ideen und Konzepte zur Behandlung verschiedener Krankheitsbilder. Häufig war der Saarländer damit seiner Zeit voraus. 2003 eröffnete er den Gesundheitspark Neunkirchen, wo er neben der Leitung des Unternehmens auch im Kursbereich tätig ist, Trainingspläne gestaltet und als Ansprechpartner auf der Trainingsfläche zur Verfügung steht. Zudem leitet er dort Kurse zum Bodymed-Ernährungskonzept und Leberfasten.
mfhc: Sie bieten einen ganzheitlichen Ansatz von Physiotherapie, Rehasport, Gymnastik und Physiotraining bis hin zu gerätegestütztem, medizinischem Aufbautraining. Wie hat sich dieses interdisziplinäre Angebot entwickelt?
Ingo Noll: Ich habe seit Beginn eine gesundheitsorientierte Ausrichtung, mich schon immer auf verschiedene Krankheitsbilder spezialisiert und war mit dieser Spezialisierung ein Vorreiter. Zu Beginn des Gesundheitsparks im Jahre 2003 war es in der Fitnessbranche noch nicht üblich, sich im Gesundheitssektor zu etablieren. Mit Bewegungsprogrammen für Menschen mit Diabetes, Parkinson, Krebserkrankungen und nach Schlaganfällen galt ich fast als Exot, hatte aber dadurch ein Alleinstellungsmerkmal. Natürlich hat sich mein Angebot aufgrund steigender Anforderungen weiterentwickelt, auch weil sich die Bedürfnisse unserer Mitglieder ändern.
Eine Etage tiefer arbeitet eine Physiotherapeutin mit eigener Praxis, die ihre Ausbildung zur Gesundheitsmanagerin studienbegleitend bei mir absolviert hat. Unsere Mitglieder profitierten von dieser Verbindung durch maßgeschneiderte Trainingspläne und einen reibungslosen Übergang zwischen Therapie und Training. Wie alle anderen ist sie auf Monate hinaus ausgebucht. Mein Physiotraining ist für die Mitglieder ein enormer Zugewinn, weil es die Versorgungslücke in dieser Zeit schließt.
Wie arbeiten Ihre Unternehmensbereiche zusammen und welche Synergien entwickeln sich daraus? Welche Prozesse sind dafür nötig?
Durch die Kombination von Prävention, Rehabilitation und Therapie wird die Gesundheit unserer Mitglieder auf mehreren Ebenen unterstützt. Die Bereiche sind nicht voneinander getrennt. Meine Mitarbeiter haben zwar ihre Spezialisierungen, sind aber auf allen Gebieten tätig.
Die Kommunikation untereinander ist das A und O, um unsere Mitglieder weiterzubringen. Dabei hilft uns die Digitalisierung. Die Akte eines jeden Mitglieds ist digital mit Anamnese, aktuellem Trainingsprogramm, Trainings-/Therapieziel, Medikation, Trainingshäufigkeit und Besonderheiten angelegt. Dort wird festgehalten, wenn Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten wurde, wodurch Therapiepläne präziser gestaltet werden und der Genesungsprozess gezielt unterstützt wird. Bevor die Trainerinnen und Trainer mit dem Mitglied arbeiten, bringen sie sich auf den neuesten Stand.
Wenn bei einem Mitglied die Erfolge ausbleiben oder die Motivation nachlässt, finden wir im Team eine Lösung. Manchmal ist es nur eine kleine Veränderung im Trainingsplan, z. B. die Empfehlung, das Physiotraining durch Kursbesuche zu erweitern. Manchmal liegt der Schlüssel des Problems in der Ernährung oder wir raten dazu, öfter in geselliger Runde bei uns Kaffee zu trinken. Die Bindung zu anderen Mitgliedern ist ein zusätzlicher
Antrieb, um den inneren Schweinehund zu besiegen und zum Training zu kommen. Durch die nahtlose Verknüpfung der einzelnen Bereiche ergeben sich Synergien, die unseren Mitgliedern einen umfassenden gesundheitlichen Nutzen bieten. Programme und Prozesse werden zur besten Betreuung auf allen Ebenen optimiert.
Welche Trainingsformen, Geräte und Betreuungsmaßnahmen umfasst Ihr Konzept in Präventions- und Rehasport sowie im Selbstzahlerbereich?
Wir bieten ein reichhaltiges Angebot an Gruppengymnastik zu Themen wie Herzsport, Krebsnachsorge, Diabetes, Neurologie, Lungensport, Rücken, Knie, Hüfte, Schulter und Nacken. Parallel dazu gibt es zu vielen dieser Themen auch gerätegestütztes Training, speziell mit Dr. WOLFF-Geräten im Segment Core-Training, Rückenzirkel, Physiotraining und eine Yogazone. Ergänzt wird es mit Ergofit und mkb-Physiogeräten. Unser spezielles, erfolgreichstes Betreuungskonzept basiert darauf, die Mitglieder in Kleingruppen bis maximal acht Personen zweimal pro Woche in den Gerätezirkeln zu terminieren.
Wie unterscheidet sich das reine Physiotraining von einer Mitgliedschaft? Nutzen Sie es als Einstieg, um Patienten zu Mitgliedern zu machen?
Das Physiotraining basiert auf dem Terminieren der Mitglieder statt Training nach „Lust und Laune“. Das Mitglied kommt zweimal pro Woche und absolviert sechs Monate lang in einer Kleingruppe ein betreutes, zielgerichtetes, strukturiertes Physiotraining. Diese Zeit braucht es, um danach den Einstieg ins Gesundheitstraining zu finden und langfristig Mitglied zu werden. In den letzten 30 Jahren waren wir nie so erfolgreich wie jetzt mit diesem Physiotraining – daher kann ich das Konzept nur empfehlen. Der Erfolg ist sehr eng mit dem Know-how der Physiotrainer verbunden, die bei Dr. WOLFF eine intensive und umfassende Weiterbildung erhalten.
Wie haben sich die Beschwerden und Krankheitsbilder in den letzten Jahren verändert?
Ich gehe nur vier Jahre bis zur Pandemie und zu der Zeit danach zurück. Die Pandemie hat der Entwicklung von Beschwerdeveränderungen eine neue Dimension verliehen. Viele Menschen haben durch die verheerende Schließung von Gesundheitsanlagen aufgehört, durch Bewegung etwas für ihre Gesundheit zu tun. Nach dem Lockdown dachten sie, es reiche, wenn sie zu Hause etwas Gymnastik machen oder mit dem Hund spazieren gehen. Jetzt kommen sie immer öfter zum Training zurück, leider durch einen Warnschuss des Körpers. Natürlich erfahren sie damit jetzt Linderung, aber es ist schwer, an den Zustand vor der Pandemie anzuknüpfen.
Es genügt nicht, sich auf die orthopädischen Beschwerden zu konzentrieren. Die Pandemie und ihre Folgen haben den ganzheitlichen Ansatz nochmals betont und Faktoren wie Stress, Leistungsdruck, Einsamkeit, Long Covid, Schlafmangel, Angst und Unsicherheit verstärkt, wodurch die Menschen immer mehr in Schieflage ge-
raten. Gepaart mit ungesunden Ernährungsgewohnheiten nehmen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkte, Schlaganfälle und Diabetes zu. Oft wird Stress mit ungesunder Ernährung kompensiert und Menschen fühlen sich zu erschöpft, um sich zum Training aufzurappeln. Das ist ein sehr besorgniserregender Teufelskreis.
Welchen Einfluss hat diese Entwicklung auf die Ansprüche an Prävention, Rehabilitation und medizinisches Gesundheitstraining?
Die Dienstleistung muss immer auf hohem Niveau ausgeführt werden. Mit meinen Bewegungsprogrammen erreichte ich vor 20 Jahren keine große Zielgruppe, der wirtschaftliche Nutzen war kaum spürbar. Heute bedeuten steigende Fallzahlen an Zivilisationskrankheiten eine höhere Nachfrage und somit ein größeres Angebot. Für die Verbraucher ist es jedoch schwer, sich zurechtzufinden. Es müsste eine stärkere Klassifizierung stattfinden, damit sie wissen, wo sie Prävention, Rehabilitation und medizinisches Gesundheitstraining effektiv und sinnvoll betreiben können.
Durch die immer kränker werdende Bevölkerung gewinnen Prävention, Rehabilitation und medizinisches Gesundheitstraining und auch Früherkennungs- und Interventionsmaßnahmen an Bedeutung. In vielen Bereichen ist dieser Einfluss schon spürbar, beispielsweise durch höhere Tabaksteuern oder eine nicht ganz ausgereifte Lebensmittelampel. Gesundheitsförderung an Schulen und am Arbeitsplatz wird gestärkt. Der Fokus müsste jedoch mehr darauf liegen, den Menschen wirklich die Relevanz von Bewegung zu verdeutlichen und sie dauerhaft in den Alltag zu integrieren.
Mit welchen interdisziplinären Angeboten können Fitness- und Gesundheitsanbieter dem Anstieg der Zivilisationskrankheiten entgegensteuern?
Interdisziplinär bedeutet, den ganzheitlichen Aspekt zu berücksichtigen. Nur so kann man effektiv gegen Zivilisationskrankheiten vorgehen. Manche Bewegungsprogramme werden bereits ärztlich begleitet, mit Ernährungsberatung, Einbindung von Physiotherapeuten und Stärkung der Achtsamkeit. Das ist der Schlüssel zum Erfolg. In der Praxis vernetzen sich bisher allerdings oft nur einzelne Anbieter und stellen ein Programm auf die Beine. Das ist mühevolle Kleinarbeit, die viel Zeit kostet.
Ich sehe hier einen großen Handlungsbedarf: Die Programme müssen für die Teilnehmenden bezahlbar sein, jeder Anbieter sollte daran verdienen. Es braucht zertifizierte, ganzheitliche Konzepte, bei denen die Teilnehmenden aus einem Pool auswählen können, wo sie welchen Part machen. Für jeden sollte eine elektronische Akte angelegt werden, auf die alle Anbieter zugreifen können. Das erspart eine Menge Kommunikation. Ohne Bezahlung oder Bezuschussung der Krankenkassen werden diese Konzepte die Masse nicht erreichen. Der erfolgreichste Weg ist, dass die Anbieter direkt mit den Krankenkassen abrechnen, statt dass Teilnehmer die Kosten vorstrecken müssen und erstattet bekommen.
Welchen Betreuungsschlüssel haben Sie? Brauchen Mitglieder, die unter Zivilisationskrankheiten leiden, eine intensivere individuelle Betreuung?
Wir arbeiten nicht mit Standards. Unsere Trainer und Therapeuten entscheiden über die Betreuungsintervalle individuell nach eigenem, fachlichem Ermessen. Generell kann man sagen, dass kränkere Menschen eine intensivere Unterstützung brauchen, dennoch sollte jedes Mitglied gleich gut umfassend betreut werden. Wir bieten Mitgliedern, die sich eine intensivere Betreuung wünschen, entsprechende Konzepte an.
Im Gesundheitspark bieten Sie gezieltes Training für verschiedenste Krankheitsbilder an. Über welche Spezialisierungen und welches Know-how verfügen Ihre Mitarbeitenden?
Meine Mitarbeiter haben ein fundiertes Wissen in der Anatomie, Physiologie und Trainingslehre. Alle kennen sich mit Krankheitsbildern in den Bereichen Herz-Kreislauf, innere Medizin und Orthopädie aus und wissen, wo die körperlichen Grenzen liegen und welche Auswirkungen die eingesetzten Medikamente haben. Es gibt Trainer mit Spezialisierungen auf neurologische, psychische und Krebserkrankungen. Im Team arbeitet niemand, der nicht bei mir durch die Ausbildung ging. Das ist ein Segen. Jeder wurde nach den gleichen Werten, Prinzipien und Normen passgenau auf unsere Bedürfnisse und Anforderungen ausgebildet, sodass wir ein einheitliches Verständnis von Qualität und Service haben.
Wie gewährleisten Sie regelmäßige Weiterbildungen?
Auf welche Soft Skills kommt es darüber hinaus an? Weiterbildung ist ein fester Bestandteil meiner Unternehmenskultur. Das Budget und die Zeit dafür sind im Jahresplan festgelegt. Ich besuche regelmäßig Fortbildungen, das Thema ist bei uns absolut positiv besetzt. Neben externen Fortbildungen machen wir viel intern. Ich gebe mein Wissen in Theorie und Praxis weiter, die Mitarbeiter machen Schulungen zu ihren Spezialgebieten. Mit anderen inhabergeführten Qualitätsanbietern im Saarland gibt es Austausch in übergreifenden Workshops, um das geballte Fachwissen zu nutzen. Die Weiterbildung meiner Mitarbeiter ist eine Investition in die unternehmerische Zukunft und sichert unsere Innovationskraft, Wettbewerbsfähigkeit und unser nachhaltiges Wachstum.
Neben dem Fachwissen sind Soft Skills wie Kommunikationsfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Teamfähigkeit und positive Ausstrahlung enorm wichtig. Fachwissen setzen Mitglieder voraus, sich zugehörig und anerkannt zu fühlen, ist ein unbezahlbarer Bonus. Jedes Mitglied wird abgeholt, wo es steht, wir begegnen uns auf Augenhöhe. Es ist gut, wenn Mitarbeiter diese Fähigkeiten mitbringen, aber man kann durch Seminare viel bewirken. Es gehört dazu, dass ich dieses Verhalten vorlebe.
Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Ärzten und Krankenkassen? Gibt es eine Feedbackkultur und einen produktiven Austausch? Ich mache hauptsächlich gute Erfahrungen. Mit den
Ärzten muss ein reger Austausch stattfinden, um Einzelfallrisiken auszuschließen. Bei vielen klappt das sehr gut, mein guter Ruf ist hilfreich. Es gibt sogar Ärzte, die mich freudig über die Fortschritte ihrer Patientinnen und Patienten informieren. Am besten funktioniert die Zusammenarbeit mit Ärzten, die selbst bei mir Mitglied sind und bei denen ich mir fachlichen Rat holen kann.
Bei jeder Krankenkasse habe ich einen regionalen Ansprechpartner. Auch hier ist die Zusammenarbeit sehr gut und das gegenseitige Interesse groß. Oft veranstalten sie bei uns Informations- oder Aktionstage. Über Neuerungen werde ich schnell und unkompliziert informiert. Aber wenn ich Änderungen jenseits des regionalen Verantwortungsbereichs anstoßen will, ist das aufgrund hoher bürokratischer, verwaltungstechnischer Hürden und vieler gesetzlicher Vorgaben nicht möglich. Änderungen müssen durch interne und externe Gremien genehmigt werden, der GVK-Spitzenverband spielt eine zentrale Rolle. Das führt dazu, dass die Interessen an der Basis kaum berücksichtigt werden und an den Bedürfnissen der Versicherten vorbei reguliert wird. Ein Bürokratieabbau zur schnelleren Umsetzung von sinnvollen Konzepten ist dringend notwendig.
Was sollte sich im Gesundheitssystem ändern, damit Prävention einen größeren Raum einnimmt? Nicht nur im Gesundheitssystem, auch in der gesamten Politik muss die Bedeutung von Gesundheitstraining gestärkt werden. Wenn mehr in die Prävention investiert wird, reduziert das die immens hohen Kosten für Krankenkassen in Rehabilitation und Therapie. Die Gesundheitskosten steigen ständig. Benötigt werden Konzepte zur Kosteneinsparung, um finanzielle Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Krankenkassen bezuschussen zwei Präventionskurse pro Jahr. Wenn man sonst nichts macht, hat das keinen nachhaltigen Effekt. Die Teilnehmenden lernen Übungen für zu Hause, doch meine Erfahrung zeigt, dass die meisten Menschen dort nicht trainieren. Nur wenige Krankenkassen bezuschussen den Mitgliedsbeitrag von Trainingseinrichtungen, aber meist in der Rehabilitation und Präventionskursen, wo die Teilnehmenden ihre Gesundheit in die Hände eines Qualitätsanbieters legen. Krankenkassen müssten aber das kontinuierliche Training unterstützen und die Qualität der Einrichtungen und Programme genau prüfen. Sie sollten einen gesunden Lebensstil ihrer Versicherten stärker belohnen.
Ich war Partner zweier wissenschaftlich evaluierter Studien: einer zu Trainingseffekten bei Menschen, die von Bewegungsmangel betroffen waren, und einer zu Long Covid. Beide Studien verdeutlichten eindrucksvoll die positiven Effekte des Trainings, zwei mehr in einer Vielzahl wissenschaftlich belegter Ergebnisse. Diese sollten in politische Entscheidungen einfließen und die Bedeutung von Gesundheitstraining sollte in groß angelegten Kampagnen die gesamte Bevölkerung erreichen. Aber auch die Menschen sollten ihr Wissen in Handeln umsetzen. Gesundheit gilt als höchstes Gut. Wie viel ist jeder Einzelne wirklich bereit, in seine Gesundheit zu investieren?
Zivilisationskrankheiten – Herausforderungen und Lösungen
„Wir legen Wert auf Steigerung
der Gesundheitskompetenz“
Interview mit Miriam Fuchs, Gesundheitsmanagerin CaraVita GmbH
MIRIAM FUCHS
Nach einer Ausbildung zur Physiotherapeutin übte Miriam Fuchs ab 2012 zunächst ein Jahr lang diesen Beruf in Spanien aus, anschließend bis 2019 in Deutschland. Nachdem sie ihren Bachelor of Arts in Gesundheitspsychologie im Fernstudium absolviert hatte, machte sie ihren Master of Arts in Prävention und Gesundheitsmanagement an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG). Seit August 2020 ist sie bei der CaraVita GmbH als Gesundheitsmanagerin tätig und für die Analyse und Umsetzung von BGM-Projekten in Unternehmen zuständig.
mfhc: Als Gesundheitsmanagerin in der CaraVita GmbH erarbeiten Sie individuelle Lösungen für die Gesundheit der Mitarbeitenden in unterschiedlichen Unternehmen. Was sind die übergeordneten Ziele Ihrer Arbeit und vor welchen Herausforderungen stehen Sie heute?
Miriam Fuchs: Im Rahmen von CaraVita Business setzen wir uns dafür ein, alle Menschen in einem Unternehmen zu einem gesundheitsbewussten Umgang mit sich selbst und anderen zu befähigen. Gemeinsam schaffen wir ein Umfeld, in dem Menschen und Unternehmen wachsen.
Unser übergeordnetes Ziel heißt: „Be the best version of yourself“ – sowohl als Individuum als auch als Unternehmen. Dies gelingt durch eine individuelle Betrachtung und ganzheitliche Vorgehensweise. Und gerade das sehe ich noch als Herausforderung: die Ganzheitlichkeit der Betrieblichen Gesundheit für Unternehmer greifbar zu machen.
Nehmen bestimmte Krankheits- oder Beschwerdebilder der Beschäftigten zu? Welche Rolle spielen dabei die Zivilisationskrankheiten?
Im vergangenen Jahr haben Atemwegserkrankungen die Statistik zu den AU-Fällen angeführt. Durch die CoronaPandemie und deren Folgen sind diese Erkrankungen sowie psychische Krankheitsbilder auf dem Vormarsch. Man merkt allerdings, dass lebensstilbedingte Erkrankungen auch im Arbeitsalltag eine immer größere Rolle spielen.
Wächst die Zahl der von internistischen und orthopädischen Zivilisationskrankheiten Betroffenen gleichermaßen oder gibt es Unterschiede?
Wenn ich Beschäftigte nach Beschwerden oder vorhandenen Erkrankungen frage, werden zuerst MuskelSkelett-Erkrankungen genannt. Erst auf Nachfrage werden internistische Krankheiten erwähnt. Daher lässt sich schwer beurteilen, wie das tatsächliche Wachstum der unterschiedlichen Krankheitsbilder ist.
Was sind die Ursachen und haben sich dadurch die Schwerpunkte Ihrer Beratungstätigkeit und Handlungsfelder verschoben?
Ursachen für Muskel-Skelett-Beschwerden und Übergewicht sind vor allem Zwangshaltungen und mangelnde körperliche Aktivität. Meines Erachtens darf man auch psychische Belastungen nicht außer Acht lassen. Unsere Schwerpunkte sind die Handlungsfelder Bewegung, Ergonomie und Stressmanagement, somit können wir die aktuellen Bedarfe gut abdecken. Zukünftig werden wir den Bereich des Betrieblichen Eingliederungsmanagements verstärkt hinzunehmen, da der Bedarf zur Unterstützung durch den Anstieg der Langzeit-AU-Fälle wächst.
Mit welchen Maßnahmen und Angeboten reagieren Sie auf das Phänomen Zivilisationskrankheiten? Hat sich die Relevanz von BGM-Maßnahmen in Firmen dadurch verändert?
Ich bin davon überzeugt, dass die mentale und körperliche Gesundheit im Wechselspiel agieren. Daher legen wir Wert auf die Steigerung der Gesundheitskompetenz der Menschen. In unserem Angebot stellen wir die psychosozialen Aspekte in Unternehmen in den Fokus. Wir vermitteln den Unternehmern, dass Sozialkompetenzen in Verbindung mit harten Kennzahlen wie Produktivität und Krankenstand stehen.
In der Prävention heißt es: Verhältnisprävention vor Verhaltensprävention. Arbeitsbedingungen sollten an die Mitarbeitenden angepasst werden. Das bedeutet aber auch, dass wir jeden Mitarbeitenden individuell betrachten müssen, denn dieselbe Gestaltungsmaßnahme kann bei jedem Menschen anders wirken. Damit erreichen wir, dass Unternehmer ihren eigenen Betrieb vielschichtiger wahrnehmen und dies den Weg für ein ganzheitliches BGM ebnet.
Welche Vorteile bietet die interdisziplinäre Ausrichtung der CaraVita GmbH mit Experten für Bewegung, Ergonomie, Stressmanagement und Entspannung?
Da die CaraVita GmbH aus einem interdisziplinären Team besteht, können wir alles aus einer Hand anbieten, von der Prävention bis hin zur Rehabilitation. Bei akuten Beschwerden können wir direkt unsere Physiound Ergotherapeuten mit einbeziehen. Wir betrachten den Menschen ganzheitlich und können so individuell Schwerpunkte setzen: sei es, die mentalen Fähigkeiten zu stärken oder die physischen – ohne den anderen Part zu vernachlässigen.
Wie ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb des CaraVita-Teams strukturiert?
Welche Prozesse haben Sie etabliert?
Durch unsere schnellen Kommunikationswege können wir zügig eine Lösung für den Kunden finden. Hier ein Beispiel: Finden wir im Rahmen unserer Analysephase heraus, dass es bei einem Unternehmen häufig zu AU-Fällen aufgrund von Sehnenscheidenentzündungen kommt, erarbeiten wir gemeinsam mit unseren Handtherapeuten ein Konzept bezüglich ergonomischer Arbeitsgestaltung inklusive Hilfsmittel und Übungen im Rahmen der Prävention. Zudem können wir über unsere interne Rezeptverschreibung bei akuten Beschwerden zeitnah Therapietermine anbieten.
Wie hilfreich und wichtig sind lokale Netzwerke und Kooperationen? Arbeiten Sie auch mit externen Anbietern, beispielsweise Fitness- und Gesundheitsanlagen, zusammen?
Ich finde es wichtig, Netzwerke und Kooperationen aufzubauen. Schließlich hat jeder seine Kompetenzen und gemeinsam können wir eine ganzheitlichere Versorgung gewährleisten. Aktuell arbeiten wir noch nicht mit anderen Fitnessanlagen zusammen, da die CaraVita selbst medizinische Trainingstherapie anbietet. Dennoch nutzen wir Netzwerke, um Kunden und Patienten wohnortnahe Empfehlungen bezüglich Therapie und Training geben zu können. Daneben bestehen Koope-
rationen mit Orthopädiefachgeschäften, Büromöbelherstellern und Betriebsmedizinern.
Wie stellen Sie sicher, dass die fachliche Kompetenz in der Betreuung dauerhaft auf einem hohen Standard bleibt? Welche Aus- und Fortbildungen haben sich in Ihrem Team bewährt?
Durch Kongresse, Literatur, Social Media und Netzwerke halten wir uns up to date. Natürlich erweitern wir regelmäßig unser Wissen durch fachbezogene Fortbildungen. Wir haben festgestellt, dass sich in unserem Team von CaraVita Business besonders Fortbildungen im Bereich Coaching und Persönlichkeitsentwicklung bewähren. Durch die Stärkung der eigenen Persönlichkeit können wir uns authentisch und verständnisvoll auf unser Gegenüber einstellen und so das beste Ergebnis für unseren Kunden erzielen.
Wie gestaltet sich Ihre Zusammenarbeit mit Ärzten, Krankenkassen und Physiotherapeutinnen? Was würden Sie sich in dieser Beziehung wünschen? Die Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten ist sehr eng, da ein Großteil unseres Kollegiums dieser Berufsgruppe angehört. Die CaraVita hat bereits langjährige Beziehungen zu Ärztinnen und Ärzten verschiedener Fachrichtungen aufgebaut. Im Bereich des BGM arbeiten wir mit einem Unternehmen für Arbeitsmedizin zusammen. Die Zusammenarbeit mit den Ärzten ist sehr unkompliziert und geschieht meistens auf schnellem Dienstweg. Ich würde mir ein großes Netzwerk wünschen, in dem Krankenversicherungen, Betriebsmediziner, BGMler, Therapeuten und Hilfsmittelversorger gemeinsam Konzepte erarbeiten und umsetzen.
Wie werden zivilisationsbedingte Krankheitsbilder das BGM in der Zukunft beeinflussen?
Ich denke, dass wir mit individuellen Konzepten reagieren müssen. Immer mehr Menschen sind von Zivilisationskrankheiten betroffen, daher gilt es, die Gesundheitskompetenz jedes Einzelnen zu stärken. Dabei muss Beachtung finden, dass wir gerade in der Arbeitswelt die gesundheitlichen Bedürfnisse der unterschiedlichen Altersgruppen betrachten und dass wir für generationengerechte Anreize zur Umsetzung sorgen müssen.
Was müsste sich im Gesundheitssystem ändern und welche Präventionsmaßnahmen sollten etabliert werden, damit Arbeitnehmende gesund bleiben?
In der Therapie sollte es einen Direktzugang geben, damit Menschen schneller die für sie notwendige und zielgerichtete Behandlung erhalten. Auch Training auf Rezept finde ich sinnvoll. So wäre bereits im Rahmen der Prävention eine Maßnahme vorhanden, um die Eigenverantwortung der Menschen in Bezug auf ihre Gesundheit, vor allem die körperliche, zu stärken. Im Rahmen des BGM sollten Fördermöglichkeiten für Unternehmen transparenter und leichter zugänglich gestaltet werden, damit Hürden zur Umsetzung des BGM verringert werden.
Aufstiegskongress 2024
Time to say … es war großartig!
Begeisternd, inspirierend, innovativ – diese Schlagworte beschreiben den Aufstiegskongress vom 11. bis 12. Oktober 2024 wohl am besten. Auch in diesem Jahr nutzten rund 1.000 Teilnehmende im m:con Congress Center Rosengarten dieses Branchenhighlight zum Austauschen, Netzwerken und Informieren. Besonders beflügelt zeigten sich die Besucherinnen und Besucher von Keynote Speaker Jonas Deichmann und seinen schier unglaublichen Geschichten getreu dem diesjährigen Kongressmotto: „Einfach MACHEN – EINFACH machen!“.
Wer für die Fitness- und Gesundheitsbranche brennt, der weiß ganz genau, welches Highlight im Oktober ansteht: der Aufstiegskongress von DHfPG, BSA-Akademie und BSA-Zert. Auch in diesem Jahr und damit zum 17. Mal fand dieses Event statt, wiederum im m:con Congress Center Rosengarten Mannheim, und begeisterte die rund 1.000 Teilnehmenden erneut mit lehrreichen Vorträgen, einer hervorragenden Partner-Ausstellung und vielen inspirierenden Gesprächen.
Keynote Speaker begeisterte
„Begrüßen Sie mit mir den Weltrekordhalter und Extremsportler Jonas Deichmann!“ Mit diesen Worten stellte Moderator Daniel Unger, selbst ehemaliger Triathlet und Weltmeister (2007), den diesjährigen Keynote Speaker vor. Auf die Bühne kam ein schlanker Mann, dem man, wenn man ihm morgens beim Bäcker begegnen würde, diese enormen Leistungen, die er seinem Körper abverlangen kann, zunächst wohl nicht wirklich zutrauen würde.
Doch dann legte er mit seiner schier unglaublichen Geschichte los und nahm den Saal, der bis auf den letzten Stuhl belegt war, mit auf die Reise durch seine beiden Weltrekorderlebnisse: den „Triathlon um die Welt“ und die „Challenge 120“. In kurzen Clips und zahlreichen Bildern sah das Publikum, wie der Extremsportler trotz zahlreicher entzündeter Stellen am Körper in der Adria schwimmend um jeden Meter Fortkommen rang. Sie sahen ihn, wie er halb erfroren durch den russischen Winter radelte – zwischenzeitig sogar mit einem MagenDarm-Infekt kämpfend. Und sie schauten zu, wie er zwischen den Männern eines Drogenkartells durch die mexikanische Wüste lief. Aber eines sahen sie dabei nie: einen genervten oder entmutigten Jonas Deichmann. „Es gab bei diesem Triathlon um die Welt Höhepunkte, die ich genauso wenig vergessen werde wie die zahlreichen zermürbenden Momente – aufgeben wollte ich aber nie.“ Geschafft hat er das mit seiner „Schokoriegeltaktik“: „Ich denke nur von Schokoriegel zu Schokoriegel, von Kiosk zu Kiosk. Wenn ich mir ausmalen würde, wie ich die ganze Reise noch überwinden muss, würde mir das wahrscheinlich psychisch viel zu viel zusetzen.“ Immer nur Step by Step, das empfiehlt Jonas Deichmann auch den Anwesenden als ein Erfolgsrezept im Leben –egal, was man angeht, man sollte sich kleine Etappen setzen, diese versuchen, zu erreichen, und dann weitergehen und nicht direkt das große Ziel erreichen wollen.
Aus dem Staunen und einer gewissen Fassungslosigkeit über diese extremen Leistungen kamen die Zuschauenden auch nicht heraus, als Jonas Deichmann von seiner „Challenge 120“ berichtete. Die Idee für diesen neuen Rekord, in 120 aufeinanderfolgenden Tagen 120 Triathlons zu absolvieren, kam ihm bereits auf seinem „Triathlon um die Welt“. Es folgten Monate der organisatorischen wie sportlichen Vorbereitung, Testläufe, Arztbesuche und Abstimmungen. Mit einer Frage habe er sich dabei aber nie beschäftigt: ob er es überhaupt
„Da wir schon jahrelang zum Kongress kommen, kennt man viele Gesichter. Und das macht diese Veranstaltung auch aus. Man trifft sich mit so vielen Menschen aus der gleichen Branche und hat diesen wichtigen Meinungsaustausch –ohne irgendein Konkurrrenzverhalten. Wir können nach außen als eine Branche für Gesundheit und Prävention auftreten, das ist ein starkes Signal.“
Torben Stündl
Inhaber Gym7 Mainz
„Ich bin zum ersten Mal beim Aufstiegskongress dabei und ich finde es einfach beeindruckend, wie viele Menschen hier sind, wie viele unterschiedliche Arbeitsbereiche abgedeckt werden und wie entspannt und locker die Atmosphäre hier ist.“
Daniel Unger Moderator beim Aufstiegskongress und ehemaliger Triathlon-Weltmeister
„Ich freue mich auf jeden Fall auf den Vortrag von Clive Salz. Er erzählt mit einer Begeisterungsfähigkeit und so viel Humor, dass man einfach direkt von ihm gecatcht wird und direkt voll einsteigt. Voller Leidenschaft und voller Stolz möchte ich hier auch noch einmal Danke an alle sagen, die mitgewirkt haben, dass der Weg unserer Klasse so wunderbar verlaufen ist.“
Luca Müller
Absolvent der DHfPG
„Wir möchten unseren Mitgliedern im Studio alles einfach beibringen. Für viele ist es schwierig, Übungen korrekt auszuführen und das wollen wir ihnen einfach näherbringen. Und wir versuchen, so viel wie möglich zu motivieren, damit sie es auch einfacher haben, Spaß am Fitnesstraining finden und dieses regelmäßig durchziehen. Deswegen passt das Thema zu uns und unserem Studio einfach sehr gut.“
Michelle Karg und Nadine Härtel MeinSportclub Viernheim
schafft. „Warum hätte ich mir diese Frage stellen sollen? Ich war gut vorbereitet, wusste aus anderen Rekordversuchen, was auf mich zukommen kann und ich hatte einfach Bock drauf. Man sollte viel öfter im Privaten oder im Beruf einfach mal machen und sich nicht so viel um Eventualitäten kümmern. Ob es klappt, weiß man immer erst, wenn man es gemacht hat.“
Jonas Deichmann hat die Anwesenden mit seiner schwäbischen Lockerheit, dem riesigen Tatendrang und seinem simplen wie Erfolg versprechenden Motto „Do the shit things first“ nachhaltig begeistert und sicherlich zu der einen oder anderen persönlichen wie beruflichen Entwicklung inspiriert.
Referierende und Rahmenprogramm überzeugten
Mit verständlich aufbereitetem aktuellem Fachwissen, viel Humor und Publikumsnähe begeisterten auch die Referierenden und brachten die Zuhörenden in kurzweiligen Vorträgen auf den neuesten Stand der Wissenschaft – viel praxisorientierter Input inklusive. Beispielsweise riss Clive Salz mit seiner gewohnt humorvollen und lockeren Art die Teilnehmenden in seinem Vortrag „Ernährungsberatung: Beruf und Berufung – wenn Leidenschaft den Teller füllt!“ sowie als Moderator der Gesprächsrunde „Kundenbindung durch Trainingserfolg –was wirkt und ist umsetzbar?“ mit. Der Eröffnungsvortrag „Fitnesstypen ‚next level‘: begreifen, handeln,
erfolgreich sein“, gehalten von Prof. Dr. Sarah Kobel, war bis auf den letzten Platz belegt und stieß auf sehr großes Interesse bei Studiobetreibern, Mitarbeitenden und Vertretern der Industrie. Ein Highlight: Die Teilnehmenden erhielten nach dem Vortrag ein kostenfreies Exemplar der Studie. Auch die Gesprächsrunde mit Henrik Gockel, Janosch Marx, Miryam-Jeanine Minaty und Stephan Schulan zum Thema „Branche im Umbruch: Trends/Geschäftsmodelle der nächsten Generation“ lieferte enorm viel Input für die Zuhörenden. Im ebenfalls vollen Saal gaben die Geschäftsleute ehrliche Einblicke in ihre Unternehmen. Mit viel Humor berichteten sie auch über Fehlschläge und wie sie diese überwunden haben. Die Essenz für die Zuhörenden: Macht nicht bei jedem Trend mit, sondern fragt euch, ob das Produkt oder die Dienstleistung zu euch und eurem Unternehmen passt. Und bleibt euch immer treu!
Besonders gut besucht war die Speakers Corner, in der sich die Referierenden den Fragen ihrer Zuhörerschaft stellten. Auch auf der Partner-Ausstellung konnten die Teilnehmenden sich umfassend über die Neuheiten im Markt informieren, mit den Industrievertreterinnen und -vertretern ins Gespräch kommen und wichtige Kontakte für das Geschäftsjahr 2025 knüpfen.
Am ersten Kongressabend fand traditionell auch die Kongressparty statt – ein gelungener Abschluss für einen gelungenen Tag. Hier trafen sich die Entscheider
der Branche in entspannter Runde und bei einem leckeren Getränk, um zu plaudern und miteinander zu feiern.
Save the date 2025
Und weil nach dem Kongress immer vor dem Kongress ist, notieren Sie sich am besten bereits jetzt den Termin für den Aufstiegskongress 2025 in Ihrem Kalender: 10. bis 11. Oktober. Seien Sie mit dabei, wenn es dann wieder heißt: „Herzlich willkommen zum Aufstiegskongress in Mannheim!“.
DIE VERANSTALTER DANKEN ALLEN PARTNERN!
Dabei sein heißt up to date sein!
FIBO Congress 2025
Auch 2025 geht der FIBO Congress im Rahmen der FIBO, der internationalen Leitmesse für Fitness, Wellness und Gesundheit, über die Bühne: dann vom 10. bis 12. April. Austragungsort ist erneut das CongressCentrum Nord der Koelnmesse. Wie in den Jahren zuvor wird das Topevent von der DHfPG und BSAAkademie unter Federführung der FIBO organisiert und durchgeführt. Die Besucherinnen und Besucher können sich auf über 80 Fachvorträge freuen – und auf vieles mehr.
Für viele Fitnessprofis wäre es bei der Quizshow „Wer wird Millionär?“ wohl die Einstiegsfrage: „Welches Branchenhighlight findet jährlich im April statt?“ Natürlich – die FIBO, die weltweit größte Fachmesse für Fitness, Wellness und Gesundheit. Und was darf bei der renommierten Messe nicht fehlen? Der FIBO Congress natürlich, der nach der erfolgreichen Neuauflage 2022 und den beeindruckenden Fortsetzungen 2023 und 2024 auch nächstes Jahr im Rahmen der FIBO über die Bühne gehen wird. An drei der vier Messetage, vom 10. bis 12. April 2025, können sich dort Fachbesucherinnen und -besucher über neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Topthemen der Branche erkundigen und in lockerer Atmosphäre mit anderen Teilnehmern vernetzen. Los geht es am 10. April, ehe am 12. April das illustre Plenum zu Ende geht.
DHfPG/BSA organisieren den Kongress Und wie in den Jahren zuvor sind auch 2025 die DHfPG und die BSA-Akademie für die Organisation und Durchführung des namhaften Kongresses verantwortlich, abermals unter Federführung der FIBO. Damit sind wieder absolute Spezialisten am Werk, denn die beiden Bildungsunternehmen schauen auf eine mehr als 40-jährige Erfahrung in den Bereichen Bildung und Kongresse zurück …
Topprogramm mit über 80 Vorträgen
… und blickt man voraus, können sich alle Kongressteilnehmer in über 80 Fachvorträgen in den bereits bekannten Themensträngen Training, Ernährung, Mental/Coaching, Betriebliches Gesundheitsmanagement, Management und Existenzgründung weiterbilden. Neu hinzukommen wird außerdem der Themenstrang Specials. Hierzu werden zeitnah weitere Infos auf der FIBO-CongressWebsite veröffentlicht – ebenso zum Ablaufplan des Kongresses. Klar ist bereits jetzt schon, dass Sie auch nächstes Jahr die Veranstaltungstage einzeln buchen können – und mit allen Tickets sowohl Zugang zur Messe als auch zum Kongress haben.
Bildung bedeutet Erfolg
Der FIBO Congress ist Teil des Weiterbildungsevents für Fachbesucher, dem FIBO Campus, und leistet mit seinem umfassenden Programm, das die wichtigsten Themen der Branche abbildet, einen großen Beitrag für die Weiterbildung im Fitness- und Gesundheitssegment. Die Kooperation zwischen der DHfPG/BSA-Akademie und der FIBO schafft damit eine Plattform, von der Partner, Ausstellende sowie Besucherinnen und Besucher gleichermaßen profitieren.
Aktuelle Infos zum Kongress finden Sie unter www.fibo-congress.com
Studieren. Weiterentwickeln.
Begeistern.
Verkürzte Studienzeit für Physiotherapeuten
Sie haben sich zum Start Ihrer beruflichen Laufbahn bewusst gegen das Studium entschieden? Oder gab es das Studienangebot zum damaligen Zeitpunkt noch nicht? Und Sie möchten nachträglich einen akademischen Grad erwerben? Das geht an der DHfPG mit dem verkürzten dualen Bachelor-Studium für Physiotherapeuten – auch ohne Hochschulzugangsberechtigung. Nutzen Sie die Vorteile für Ihre persönliche wie berufliche Weiterentwicklung.
Wer sich nach der Schule für den Beruf des Physiotherapeuten bzw. der Physiotherapeutin entscheidet, der qualifiziert sich in einem gesellschaftlich hoch angesehenen Bereich, der aufgrund des demografischen Wandels und der Zunahme an Zivilisationserkrankungen immer mehr an Bedeutung gewinnt. Ob ein Studium oder eine Ausbildung absolviert wurde, spielt dabei aber keine Rolle, oder?
Physiotherapeutisches Personal, das eine Ausbildung absolviert hat, kann an der DHfPG nachträglich einen akademischen Grad erlangen und gleichzeitig von den entscheidenden Vorteilen einer zusätzlichen akademischen Qualifizierung vom Bachelor-Abschluss bis zur Promotion profitieren – sogar in verkürzter Studienzeit und ohne Hochschulzugangsberechtigung.
Verkürztes DHfPG-Studium für Physiotherapeuten
Im Regelfall dauert ein duales Bachelor-Studium an der DHfPG 3,5 Jahre. Physiotherapeutinnen und -therapeuten können diese Studienzeit um ein Jahr auf 2,5 Jahre verkürzen. Das duale Bachelor-Studium kombiniert dabei ein Fernstudium mit kompakten Lehrveranstaltungen und eine betriebliche Tätigkeit miteinander. Das gilt für alle Bachelor-Studiengänge der DHfPG:
• B. A. Sport- und Bewegungstherapie
• B. Sc. Spor t-/Gesundheitsinformatik
• B. A. Fitnessökonomie
• B. A. Sportökonomie
• B. A. Gesundheitsmanagement
• B. A. Fitnesstraining
• B. A. Ernährungsberatung
Aufgrund der dualen Ausrichtung des Studiums absolvieren die Physiotherapeutinnen und -therapeuten alle vier bis sechs Wochen für zwei bis vier Tage eine Lehrveranstaltung grundsätzlich vor Ort an einem der insgesamt neun Studienzentren deutschlandweit. Vereinzelte Lehrveranstaltungen können auch in Livestream-Präsenzphasen durchlaufen werden, sofern eine Einwilligung des Ausbildungsbetriebes – hier also höchstwahrscheinlich des bisherigen Arbeitgebers – vorliegt. Auf begründeten Antrag besteht zudem die Möglichkeit, die Lehrveranstaltungen als rein digitale Unterrichtsphasen on demand zu absolvieren.
Physiotherapeutinnen und -therapeuten, die über keine Hochschulzugangsberechtigung verfügen, zählen aufgrund ihrer Ausbildung als „beruflich besonders qualifizierte Personen“ und können dadurch ebenfalls ein Studium an der DHfPG aufnehmen.
Warum ein duales Studium an der DHfPG?
Die Arbeit mit den Menschen – dafür haben wohl die meisten Physiotherapeutinnen und -therapeuten diesen Beruf ergriffen. Sie möchten helfen, behandeln und unterstützen. Der Grund für ein duales Studium an der DHfPG liegt also nicht in der Behandlung selbst – die Gründe liegen im Wesentlichen in der persönlichen wie beruflichen Weiterentwicklung jedes und jeder einzelnen Physiotherapeuten und -therapeutin.
1. Akademischer Grad für berufliche Möglichkeiten
Wer sich für die physiotherapeutische Ausbildung anstelle des Studiums entschieden hat, um mehr Praxisnähe zu erhalten oder weil keine Hochschulzugangsberechtigung vorlag, kann mit dem dualen Studium an der DHfPG nachträglich seinen akademischen Grad erlangen, das geht vom Bachelor- über den Master-Abschluss bis hin zur Promotion. Dies eröffnet auch für Personen ohne Hochschulzugangsberechtigung die Möglichkeit, eine wissenschaftliche Karriere einzuschlagen.
2. Mehr Verantwortung, mehr Qualitäten, mehr Potenziale
Die dualen Bachelor-Studiengänge der DHfPG bieten ein breites Qualifikationsspektrum, das besonders für Physiotherapeuten interessant sein kann. Mit den Studiengängen erwerben sie wichtige Kompetenzen, um weitere Tätigkeitsfelder übernehmen oder anbieten zu können. Zum Beispiel erschließen Studierende des Studiengangs Gesundheitsmanagement (B. A.) sich ein breites berufliches Tätigkeitsfeld auch außerhalb des medizinischen Versorgungssektors, z. B. im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Mit einem Bachelor-Abschluss Ernährungsberatung sind Physiotherapeuten umfassend dazu qualifiziert, zusätzliche Dienstleistungen im Bereich Ernährung anzubieten, z. B. zur gezielten entzündungshemmendern Ernährung. Und mit dem dualen Bachelor-Studiengang Sport- und Bewegungstherapie der DHfPG in Kooperation mit dem DVGS erhalten die Physiotherapeuten wichtige Qualifikationen für zusätzliche abrechnungsfähige Leistungen in Prävention und Nachsorge.
3. Für die eigene Zukunft gesichtert Die wohl schönste Bestätigung der guten Arbeit für Beschäftigte ist die Gehaltserhöhung oder die Beförderung. Ob und wer im Team von dieser Wertschätzung profitieren darf, hängt häufig aber nicht einzig von der Arbeitsleistung ab. Immer öfter sind es vor allem Führungspositionen, die vornehmlich mit akademisch qualifiziertem Personal besetzt werden. Dem können Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten mit einem Bachelor-Abschluss vorbeugen und auch wichtige wirtschaftswissenschaftliche Skills für die entsprechende Führungsaufgabe erwerben. Anders herum gedacht: Die Corona-Krise hat uns gezeigt, wie schnell die Grundlage des Lebens ins Wanken geraten kann – es gibt auch für die scheinbar standfestesten Branchen keine Garantie. Auch das ist ein wichtiger und entscheidender Punkt, um auch als Physiotherapeut und -therapeutin etwas Neues zu wagen und sich für das duale BachelorStudium an der DHfPG zu entscheiden.
Einfach mal beraten lassen Sie sind noch skeptisch, ob das duale DHfPG-Studium zu Ihnen passt oder Sie haben noch Fragen rund um die verkürzte Studiendauer bzw. die Zulassung ohne Abitur? Dann rufen Sie uns an und lassen Sie sich z. B. von Florian Kreis, einem unserer Mitarbeitenden des Career Service, ganz unverbindlich und kostenfrei beraten.
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Sport- und Bewegungstherapie in der Physiotherapiepraxis
Die Vorteile einer Portfolioerweiterung
Eine längerfristige ärztliche Verordnung von Physiotherapie als budgetiertes Heilmittel ist bei den meisten Diagnosen nicht möglich. Um die Erfolge physiotherapeutischer Behandlungen zu unterstützen, sollte diese möglichst früh im therapeutischen Prozess mit biopsychosozialen Gruppen- und Trainingsverfahren kombiniert werden. So kann es gelingen, die Handlungskompetenz zur Krankheitsbewältigung bei Patienten zu verbessern und diese längerfristig an die Einrichtung zu binden. Ebenso ermöglicht der Einsatz von Sport- und Bewegungstherapeuten eine Portfolioerweiterung in der Physiotherapiepraxis.
In der Regel endet in physiotherapeutischen Einrichtungen die Betreuung der Patientinnen und Patienten nach Abschluss der verordneten Anzahl an Therapieeinheiten. Um sie nachhaltig an die physiotherapeutische Einrichtung zu binden, bedarf es eines Betreuungskonzeptes, das bereits während der Behandlung einsetzt und auch die anschließende Phase berücksichtigt. Denn die Erfolge physiotherapeutischer Anwendungen können dazu genutzt werden, Patientinnen und Patienten in begleitende und weiterführende Maßnahmen, wie beispielsweise in einen Selbstzahlerbereich, überzuleiten. Hier kommt die Sport- und Bewegungstherapie ins Spiel.
Die Integration von Sport- und Bewegungstherapie
Integrieren physiotherapeutische Einrichtungen ein sport- und bewegungstherapeutisches Angebot in ihrem Leistungsportfolio, können sie sich differenzierter aufstellen, abrechnungsfähige Leistungen erbringen und ihre Patienten langfristig an die Praxis binden. So etablieren Physiotherapiepraxen eine aktive Hilfe zur Selbsthilfe und steigern gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit ihrer Einrichtung.
Abrechnungsfähigkeit
Mit der Beschäftigung von Sport- und Bewegungstherapeuten erweitern Physiopraxen ihr Team um Fachkräfte, die über fundierte gesundheits-, trainings- und naturwissenschaftliche Kompetenzen verfügen und abrechnungsfähige Leistungen in allen Präventionsbereichen und der Nachsorge erbringen können. So bietet
das Sozialgesetzbuch unter anderem in allen Präventionsbereichen Abrechnungsmöglichkeiten, die das physiotherapeutische Angebot sinnvoll ergänzen. Dazu gehören z. B. Patientenschulungen, Leistungen zur Verhinderung und Verminderung von Krankheiten (Primärprävention) wie etwa Präventionskurse oder spezifischer Rehabilitationssport für bestimmte Indikationen. Voraussetzung für die Abrechnung dieser Angebote über die Kostenträger ist die entsprechende Qualifikation der eingesetzten Bewegungsfachkräfte.
Auch das Arbeitsfeld auf dem Zweiten Gesundheitsmarkt, der sich im Unterschied zum Ersten Gesundheitsmarkt privat finanziert und nicht von ärztlichen Verordnungen abhängig ist, gewinnt für physiotherapeutische Einrichtungen an Attraktivität und stellt eine vielversprechende Erweiterung des Leistungsspektrums dar. So können Patientinnen und Patienten während und nach Abschluss ihrer Behandlung in einem angeschlossenen Trainingsbereich auf Selbstzahlerbasis ein individuelles, therapeutisch betreutes Training absolvieren. Auch hier können Sportund Bewegungstherapeuten sinnvoll eingesetzt werden.
Patientenbindung
Die Erweiterung des Leistungsangebots in der Physiotherapiepraxis um sport- und bewegungstherapeutische Maßnahmen bringt nicht nur zusätzliche Einnahmemöglichkeiten mit sich, sondern auch eine neue Form der Patientenbindung. Es gilt, die Patientinnen und Patienten bereits frühzeitig zu sensibilisieren, dass sie selbst aktiv etwas für ihre eigene Gesundheit tun können – ob bspw. durch Training im angeschlossenen Selbstzahlerbereich oder in Präventionskursen nach Paragraf 20 SGB V. Ist das Vertrauen gegenüber der Physiopraxis erst hergestellt, nehmen Patienten gern diese Leistungen auch genau dort in Anspruch. Durch weiterführende Maßnahmen in der Physiopraxis werden die Patienten in der Entwicklung einer eigenen Bewegungskompetenz unterstützt, wodurch sie auch ihren Alltag besser bewältigen können.
Duales Studium B. A. Sport- und Bewegungstherapie
Bewegungsfachkräfte, die zusätzlich zu den „Hands-on“Therapien der Physiotherapeuten „Hands-off“-Behandlungen anbieten und somit das Leistungsportfolio der Praxis um die Bereiche Prävention, Rehabilitation und Gesundheitsförderung erweitern können, benötigen hierfür entsprechende Qualifikationen und Kompetenzen: einen staatlich anerkannten sport-/bewegungswissenschaftlichen Studienabschluss mit indikationsspezifischer bewegungstherapeutischer Ausrichtung.
Der neueste duale Studiengang der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), der Bachelor of Arts Sport- und Bewegungstherapie, vermittelt den Studierenden grundlegende trainings-, gesundheits- und naturwissenschaftliche Kompetenzen. Die Studierenden erwerben medizinisches Fachwissen hinsichtlich der Entstehung von Krankheiten sowie der Therapiemöglichkeiten. Zudem
verfügen sie durch ihr Studium über indikationsspezifische Kompetenzen, die sie dazu qualifizieren, Menschen mit orthopädischen, internistischen und/oder neurologischen Erkrankungen durch bewegungstherapeutische Maßnahmen zu behandeln.
Das duale Studiensystem der DHfPG sichert geringe Abwesenheitszeiten der Studierenden, wodurch diese von Beginn an den Praxisalltag aktiv mitgestalten und wichtige Aufgaben übernehmen können u. a.:
• Leitung von Gruppenangeboten
• Übernahme der Kundenbetreuung auf der angeschlossenen Trainingsfläche
• Einstellung individueller Bewegungs- und Trainingskonzepte während und im Anschluss an die Physiotherapie
Nach ihrem Abschluss erfüllen die Absolventen des B. A. Sport- und Bewegungstherapie die Voraussetzungen, um die vom Deutschen Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie e. V. (DVGS) vergebene und von den Kostenträgern anerkannte Zusatzqualifikation „Sport- und Bewegungstherapie DVGS“ in den Indikationsbereichen Internistische Erkrankungen, Orthopädie/Rheumatologie/ Traumatologie und Neurologie zu erwerben. Sie erfüllen damit die Voraussetzungen, um abrechnungsfähige Leistungen in der Reahbilitation, Prävention und Nachsorge zu erbringen.
Ein Plus für die Physiopraxis
Der B. A. Sport- und Bewegungstherapie bietet Physiopraxen eine hervorragende Möglichkeit, ihr Leistungsspektrum über die klassische Heilmittelabrechnung hinaus zu erweitern, indem zusätzliche, abrechnungsfähige Angebote in allen Präventionsstufen sowie im Selbstzahlerbereich integriert werden. So eröffnet sich die Chance, Patienten bereits während und darüber hinaus auch nach Abschluss der Therapie langfristig an die Einrichtung zu binden. Davon profitieren nicht nur die Einrichtungen selbst, sondern auch die Patienten, indem sie ihre bewegungsbezogene Gesundheitskompetenz nachhaltig verbessern.
Jetzt beraten lassen! Scannen Sie nebenstehenden QR-Code und hinterlassen Sie uns einen Callback-Auftrag oder rufen Sie uns direkt an unter Tel.: +49 681 6855 580. Aris Theodorou, einer der fünf Mitarbeitenden im Career Service, ist gern für Sie da.
Praxisbeispiel PhysioPlus und AktivPlus
Mit KWS zum erfolgreichen Unternehmer
Christopher Pfeiffer hat es bereits in jungen Jahren geschafft, sein Unternehmen zukunftssicher zu positionieren und wirtschaftlich stark zu strukturieren. Der gelernte Physiotherapeut legt dabei viel Wert auf außergewöhnliche Rahmenbedingungen für seine Mitarbeiter und Patienten, vertraut seiner zweiten Führungsebene und weiß Wertschätzung und Wertschöpfung in Einklang zu bringen.
mfhc: Physiotherapeuten haben in Ihrer Praxis tolle Rahmenbedingungen, insbesondere durch die „zusätzliche Behandlungszeit“. Was bedeutet das?
Christopher Pfeiffer: Jeder Patient hat bei uns die Möglichkeit, weitere 20 Minuten im Anschluss an den Termin mit dem Therapeuten dazuzubuchen. Dies bietet unseren Patientinnen und Patienten einen deutlichen Mehrwert. Dadurch können wir intensiver auf individu-
elle Bedürfnisse eingehen und spezifische Behandlungen durchführen, was zu besseren Therapieergebnissen führt.
Wie läuft das ab?
Das Buchen der zusätzlichen Behandlungszeit ist denkbar einfach. Unsere Patientinnen und Patienten können dies direkt an der Anmeldung oder beim Therapeuten
nach ihrem Termin vereinbaren. Wir haben bewusst einen unkomplizierten Ablauf geschaffen, um unseren Patienten maximale Flexibilität zu bieten.
Wie ist das Feedback der Patientinnen und Patienten?
Die zusätzliche Behandlungszeit wird von unseren Patienten sehr gut angenommen. Sie schätzen die Möglichkeit, mehr Zeit mit ihrem Therapeuten oder ihrer Therapeutin zu verbringen, um ihre individuellen Anliegen zu besprechen und spezifische Therapieziele zu erreichen. Das Feedback ist durchweg begeistert und bestätigt uns in unserem Ansatz, eine individuelle und ganzheitliche Betreuung anzubieten. Wir sehen jedoch noch Potenzial zur Verbesserung und möchten künftig weitere Optimierungen vornehmen, um die Bedürfnisse und Wünsche unserer Patienten noch besser erfüllen zu können.
Ihre Physiotherapie wurde damals um eine Trainingstherapiefläche erweitert. Wie kam es zu diesem Entschluss?
Die Erweiterung unserer Physiotherapiepraxis um eine Trainingstherapiefläche erfolgte aus der Überzeugung heraus, dass eine ganzheitliche Therapie auch ein begleitendes Training umfassen sollte. Wir wollen unseren Patienten nicht nur bei der Linderung akuter Beschwerden helfen, sondern auch langfristige Therapieerfolge und eine verbesserte Lebensqualität ermöglichen. Aus meiner eigenen Erfahrung im Sportbereich, im Fußball, und durch diverse Verletzungen weiß ich aus erster Hand, wie wichtig es ist, Therapie und Training zu vereinen. Daher war es mir ein besonderes Anliegen, diese Erweiterung voranzutreiben.
Was ist der Nutzen für die Patientinnen und Patienten?
Die Erweiterung bietet sowohl uns als auch unseren Patienten erhebliche Vorteile. Durch die Kombination von physiotherapeutischen Behandlungen und gezieltem Training können wir nicht nur akute Beschwerden lindern, sondern auch langfristig deren Ursachen bekämp-
fen. Das führt zu nachhaltigen Therapieerfolgen, einer verbesserten Lebensqualität und einem geringeren Risiko für Rückfälle.
Was ist Ihr Schlüssel zum Erfolg?
Der Schlüssel zum Erfolg liegt in unserer integrativen Herangehensweise. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen physiotherapeutischem und trainingstherapeutischem Personal können wir sicherstellen, dass jeder Patient eine maßgeschneiderte und effektive Therapie erhält. Zudem legen wir großen Wert auf kontinuierliche Weiterbildung und eine freundliche, motivierende Atmosphäre, die unseren Patienten hilft, ihre Ziele zu erreichen.
Als Mitglied in der KWS-Gemeinschaft werden nicht nur Ihre Unternehmensstrategien und -strukturen
Die Fakten
sowie Mitarbeitende weiterentwickelt, sondern es wird auch Wert auf die Entwicklung der Führungskompetenz gelegt. Wie hat sich das Thema (Geschäfts-)Führung seitdem bei Ihnen verändert?
Die Mitgliedschaft in der KWS-Gemeinschaft hat unsere Unternehmensführung nachhaltig beeinflusst. Wir haben einen starken Fokus auf die Entwicklung der Führungskompetenz gelegt und unser Führungsteam kontinuierlich weiterentwickelt.
Welche Aufgaben werden von Ihrer zweiten
Führungsebene übernommen?
Die zweite Führungsebene übernimmt eine Vielzahl von Aufgaben, darunter die operative Leitung bestimmter Bereiche, die Mitarbeiterführung und -entwicklung sowie die Umsetzung von Unternehmensstrategien. Dadurch entlasten sie mich als Inhaber und ermöglichen es mir, mich auf strategische Entscheidungen zu konzentrieren.
Wie sieht diese Entlastung für Sie als Inhaber und Unternehmer konkret aus?
Die Entlastung durch die zweite Führungsebene ist enorm. Sie ermöglicht mir, mich auf langfristige Unternehmensziele zu konzentrieren, innovative Ideen voranzutreiben und strategische Partnerschaften zu entwickeln. Dadurch gewinnen wir als Unternehmen an Dynamik und können unsere Wachstumsziele noch effektiver verfolgen.
Sie sind seit 2022 ein erfolgreiches Mitglied der KWSGemeinschaft. Was ist Ihr persönliches Highlight aus der Zusammenarbeit?
Mein persönliches Highlight in der Zusammenarbeit ist die Möglichkeit, von einem breiten Netzwerk von Experten und erfahrenen Unternehmern zu profitieren. Der regelmäßige Austausch, die gemeinsame Weiterbildung und die Unterstützung bei der Umsetzung von Unternehmenszielen haben uns als Praxis enorm vorangebracht und uns neue Perspektiven eröffnet.
„Zusätzliche Behandlungszeit“ 20 Minuten 29 EUR
Höhe Ausfallhonorar 25 EUR
Anzahl Behandlungsräume 10 Physioräume, 3 Ergoräume
Trainingsfläche
Anzahl Mitglieder
Mitgliedsbeitrag 24 Monate
m2
Höhe „Betreute Einstiegsphase“ 179 EUR
Höhe „Langfristige Betreuung“ 24 EUR alle 3 Monate
Höhe Beitragsanpassung
2,90 % alle 12 Monate, 30 EUR monatlich nach Erstlaufzeit
Die Praxis
PhysioPlus & AktivPlus Lichtenau
Geschäftsführer: Christopher Pfeiffer
Steinbruchweg 32a, 91586 Lichtenau
Einwohner: 3.880 Einwohner Lichtenau, 40.000 im Einzugsgebiet
Mitarbeiter: 16 www.physioplus-lichtenau.de
Ihr Weg zum Erfolg
Sie betreiben eine Physiotherapie und möchten ähnliche Erfolge feiern? Dann werden Sie Teil der KWS-Gemeinschaft! Hier geht es zur kostenlosen Potenzialanalyse für Ihr Unternehmen:
KWS Unternehmensberatung – für ein besseres Morgen in der Therapie
Bewegungsbezogene Versorgung
Erstes Symposium von DHfPG und DVGS
Das Aufstiegskongresswochenende wurde dieses Jahr auf ganz besondere Weise eingeleitet:
Am Vortag fand zum ersten Mal das Expertensymposium „Bewegungsbezogene Versorgung“ statt. Organisiert wurde diese Veranstaltung von der DHfPG in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie e. V. (DVGS).
Am Donnerstag, 10. Oktober 2024, fanden sich von 13 bis 17 Uhr im m:con Congress Center Rosengarten fast 100 geladene Gäste aus Physiotherapiepraxen, Kliniken, Rehazentren, Gesundheitsstudios, von Renten- und Unfallversicherungen sowie gesetzlichen Krankenversicherungen ein. Im ersten Expertensymposium im Themenbereich „Bewegungsbezogene Versorgung“ mit dem Titel „Qualitätssicherung und Professionalisierung in der Sport- und Bewegungstherapie“ diskutierten sie in Vorträgen, Gesprächsrunden und beim Netzwerken über die Qualitätssicherung und Professionalisierung in der Sport- und Bewegungstherapie.
Sport- und Bewegungstherapie: zentraler Punkt der Vorträge
Prof. Dr. Arne Morsch, Fachbereichsleitung Gesundheitswissenschaft DHfPG, sowie Angelika Baldus, hauptamtlicher Vorstand DVGS, beleuchteten in ihrem Vortrag „Professionalisierung schafft Vorsorgequalität“ das gemeinsame Ziel, ein bundesweites qualitätsgesichertes Netzwerk zur Professionalisierung der Sport- und Bewegungstherapie zu etablieren. Die DHfPG hat als Bildungspartner des DVGS die Ziele und Inhalte des Modulhandbuchs „Sport- und Bewegungstherapie DVGS“ vollständig in seine Ausbildungsstruktur integriert. Hieraus sind die DHfPG-Studiengänge B. A. und M. A. Sport- und Bewegungstherapie entstanden. Der B. A.-Studiengang wird seit zwei Jahren mit großem Erfolg angeboten. Im Vor-
trag wurde die gemeinsame Qualifikationsstruktur vorgestellt. Im Rahmen seines Vortrags zu „Evidenz von Bewegungsförderung und -therapie in der Gesundheitsversorgung“ zeigte Prof. Dr. Gerhard Huber, Präsident DVGS, die wachsenden Ansprüche an die Optimierung bewegungstherapeutischer Konzepte und deren Integration in das deutsche Gesundheitssystem als Resultat der stetig wachsenden Evidenz auf.
Gesprächsrunden eröffneten unterschiedliche Perspektiven
In den beiden Gesprächsrunden gaben bekannte Diskussionsteilnehmende wie Lukas Born, Dezernent in der Abteilung Prävention und Rehabilitation der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV), Prof. Dr. Jörg Loth, Vorstand IKK Südwest, sowie Cornelia Hildenbeutel, Referentin im Landesverband Südwest der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), teilweise ganz neue Einblicke in die Perspektive der Versicherungen auf die wachsende Bedeutung der Sport- und Bewegungstherapie – das bedeutet mehr Fördermöglichkeiten und eine verstärkte Anerkennung der Qualifikation.
Als Ergebnis des Symposiums hielten alle Beteiligten fest: Der Sport- und Bewegungstherapie kommt eine zentrale Rolle zum Schließen der relevanten Versorgungslücke in der Prävention, Rehabilitation und Nachsorge zu.
Wiederholung gefällig?
Das Resultat des Symposiums waren zahlreiche Entwicklungs- und Kooperationsansätze, die sicherlich in naher Zukunft in konkrete Projekte münden werden. Und weil dieses Expertensymposium in Mannheim ein voller Erfolg war, findet es auch im nächsten Jahr am VorKongress-Donnerstag statt: am 9. Oktober 2025.
Praxiserfahrungen im Sportclub Greifswald milon X
revolutioniert
das Gesundheitstraining
Der Sportclub Greifswald steht für anspruchsvolles Gesundheitstraining in Wohlfühlatmosphäre. Das Gesundheitscoaching wurde hier als Marke etabliert. Immer wieder wird betont, dass stundenlanges Sitzen für fast alle Rückenschmerzen verantwortlich ist. Genau hier setzen die neuen Seilzugstationen von milon an, die in Greifswald genutzt werden.
Betreiber Dr. Christian Welzel ist begeistert: „milon X stellt für mich aktuell die Spitze von anspruchsvollem und sinnvollem Gesundheitstraining dar. Die Geräte erfüllen unsere Kriterien ‚schnell –sicher – effektiv‘ in Perfektion. Sie erweisen sich auch als die perfekte Fortführung des elektronisch gesteuerten Zirkeltrainings.“ Das Training im Stehen und die
milon Trainingsarten verbunden mit dem koordinativen Anspruch schaffen ein neuartiges Trainingserlebnis. Mitglieder mit langer Trainingserfahrung schätzen die Abwechslung und neuen Impulse für ihr Training, und auch jüngere Mitglieder, die bisher kaum elektronische Zirkel genutzt haben, können nun von den Vorzügen dieses Trainings überzeugt werden.
Neuartige Trainingserfahrung
Der Erfolg der Trainierenden steht im Sportclub Greifswald im Fokus. Hierfür steht ein großes Trainerteam bereit, das aus Sportwissenschaftlern, Sporttherapeuten sowie Sport- und Gymnastiklehrern besteht. Im vierwöchigen Rückencoaching – dem absoluten Erfolgsprodukt – wird betont, dass das stundenlange Sitzen und die daraus resultierende dauerhafte Beugung des Hüftgelenks sowie die starke Kyphosierung der Brustwirbelsäule für fast alle Rückenschmerzen verantwortlich sind. „Wie genial sind an dieser Stelle Trainingsgeräte, die Menschen im Stehen trainieren?! Um es auf den Punkt zu bringen: Es gibt aktuell kein vergleichbares Produkt“, so Dr. Christian Welzel.
Das Investment für die Geräte schien Dr. Christian Welzel zunächst hoch. „Aber mir war klar, dass sich die Investition sehr schnell rechnen wird. Da über 90 Prozent der Mitglieder sehr gute Erfahrungen mit elektronischem Training gemacht haben, war von einem großen Interesse und einer ausgeprägten Bereitschaft, eine separate Nutzungspauschale zu zahlen, auszugehen.“ Über gezielte, persönliche Präsentationen konnten bereits nach drei Wochen über 450 Mitglieder für ein Training an milon X begeistert werden. Über die Nutzungspauschale in Höhe von knapp 16 Euro pro Monat wurden dabei re-
15 450 90 %
Minuten dauert ein perfektes
Muskeltraining mit milon X
Trainierende in den ersten drei Wochen
der Mitglieder trainieren in den Zirkeln von milon & five
levante Mehrumsätze erzielt. „In Zeiten von hohen und weiter steigenden Betriebskosten sind für mich die Geräte ein Hauptfaktor zur Erzielung von signifikant höheren Umsätzen – mit dem Charme und Vorteil, dass auch das Mitglied einen hohen Nutzen davon hat.“
Neue Zielgruppen
Dr. Christian Welzel erkennt in seinem Gesundheitscoaching die Stärke, Zielgruppen zu erschließen, die den Weg in ein Fitnessstudio noch nicht gefunden haben. „Mit milon X sehen wir die Chance, eine schwierige, aber sehr interessante Zielgruppe zu erschließen: Menschen, die sagen, dass sie keine Zeit für Sport haben. Mit den fünf milon X Stationen lässt sich in 15 Minuten ein perfektes und erschöpfendes Muskeltraining absolvieren –diese Vorzüge überzeugen auch eingefleischte Trainingsmuffel.“
Sportclub Greifswald www.sportclub-hgw.de
milon www.milongroup.com
Gesundheitsmarkt als attraktive Arbeitgeberbranche
Der richtige Umgang überzeugt
Studierende nachhaltig!
Wer heutzutage qualifizierte Mitarbeitende u. a. für Physiotherapiepraxen, Rehazentren oder Gesundheitsstudios finden möchte, braucht Geduld, kreative Lösungen und eine gezielte Förderung des Nachwuchses. Es reicht bei Weitem nicht mehr aus, mit kostenlosen Getränken oder einem wöchentlichen Obstkorb zu werben.
Ein bewährter Weg, dem Fachkräftemangel vorzubeugen, ist die Ausbildung der qualifizierten Mitarbeitenden im Unternehmen selbst, z. B. mit dem dualen Bachelor-Studiengang Sport- und Bewegungstherapie, der von der DHfPG in Kooperation mit dem Deutschen Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie e. V. (DVGS) entwickelt wurde. Die Studierenden können ihre akademische Ausbildung direkt in die Praxis umsetzen und Unternehmen des Ersten und Zweiten Gesundheitsmarktes, wie Physiotherapiepraxen, Rehazentren oder Gesundheitsstudios, sichern sich die Fachkräfte von morgen bereits heute. Doch der Weg dahin erfordert Engagement, das weit über die Unterzeichnung eines Ausbildungsvertrags hinausgeht.
Die richtige Präsentation des Ausbildungsbetriebs Unternehmen, die dual Studierende ausbilden möchten, sollten sich als attraktive Ausbildungsstätten positionieren
und den (potenziellen) Studierenden deutlich machen, welchen Mehrwert sie während ihrer Ausbildung in der Physiotherapiepraxis, dem Rehazentrum oder dem Gesundheitsstudio erwarten dürfen. Dabei kommt es nicht auf den Gratiskaffee in der Teamküche oder den jährlichen Betriebsausflug an. Die Studierenden erwarten neben einer fundierten Ausbildung vor allem Wertschätzung, einen fairen Umgang und gezielte Förderung.
Wertschätzung und eine positive Lernkultur
Der alte Spruch „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ mag in der Vergangenheit gegolten haben, doch heute suchen Studierende vor allem nach Betrieben, in denen sie von Beginn an als wertvolle Mitarbeitende wahrgenommen werden. Ausbildungsbetriebe, die ihre Studierenden ernst nehmen, sie anhören und ihnen auf Augenhöhe begegnen, schaffen ein Arbeitsumfeld, in dem diese sich entfalten können und sich entsprechend auch langfristig
an die Einrichtung binden möchten. Denn nur wer sich als Teil des Teams fühlt, wird auch die weitere berufliche Zukunft mit dem Ausbildungsbetrieb verbringen wollen.
Fairen Umgang verdienen auch Studierende
Im Zweiten Gesundheitsmarkt spielt Fairness eine ebenso zentrale Rolle für das Wohlbefinden der Studierenden wie Wertschätzung. Obwohl Fairness sicherlich für jeden etwas anderes bedeuten kann und es während des 3,5-jährigen Studiums auch zu kleineren oder größeren Konflikten kommen kann, gibt es ein paar wesentliche Punkte, die die grundsätzliche Zufriedenheit der Studierenden verbessern können:
Faire Wochenarbeitszeit
Eines der zentralen Stichworte ist in diesem Zusammenhang die ausgewogene Arbeitszeitgestaltung: Die DHfPG empfiehlt eine Wochenarbeitszeit von 32 bis 35, aber mindestens 20 Stunden. Das gibt genügend Möglichkeit, um die Studierenden in den Arbeitsalltag zu integrieren, und erlaubt es ihnen gleichzeitig, ihrem Selbststudium nachzugehen und sich bestmöglich auf die Lehrveranstaltungen vorzubereiten.
Faire Vergütung
Der Arbeitslohn für dual Studierende ist generell frei verhandelbar und kann sich nach Faktoren wie regionale Gegebenheiten, Vorerfahrung und Anzahl der Wochenstundenarbeitszeit richten. Die Richtlinien des DSSV e. V. –Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und GesundheitsAnlagen sehen beispielsweise für die oben genannte Wochenarbeitszeit von 32 bis 35 Stunden vom ersten bis zum letzten Studienjahr ansteigend i. d. R. zwischen 430 und 750 Euro als Lohn vor. Dabei handelt es sich um Durchschnittswerte, die bspw. in Metropolen auch höher ausfallen können.
Wer von Beginn an hinsichtlich der Vergütung offen und ehrlich mit den Studierenden kommuniziert, kann bereits vieles bewirken. Denn nicht zuletzt ist das, was am Ende des Monats auf dem Konto erscheint, für viele der eigentliche Faktor, der den Begriff „Fairness“ definiert.
Denn je fairer die Mitarbeitenden ihren eigenen Lohn wahrnehmen, desto motivierter, engagierter und loyaler sind sie gegenüber dem Unternehmen – das Gegenteil ist der Fall, wenn sie den Lohn als unzureichend oder sogar unfair wahrnehmen (Miltner, 2018).
Gezielte Förderung für die Fachkräfte von morgen Betriebe, die ihre Studierenden mit der DHfPG qualifizieren, haben ein klares Ziel: die Fachkräfte für die betriebliche Zukunft auszubilden. Die DHfPG übernimmt dabei die Vermittlung des wissenschaftlichen Know-hows und einiger wichtiger Skills. Im Rahmen der betrieblichen Ausbildung geht es darum, dass die Studierenden die spezifischen Abläufe kennenlernen, Erfahrung im Umgang mit den Patientinnen und Patienten sammeln und das Gelernte im Berufsalltag anwenden können. Führen die Ausbildenden ihre Schützlinge intensiv an die unterschiedlichen Tätigkeitsfelder innerhalb der Praxis, dem Gesundheitsstudio oder dem Rehazentrum heran, übergeben ihnen nach und nach mehr Verantwortung und lassen sie aktiv in Projekten oder in der Kundenbetreuung mitarbeiten, werden die Studierenden am Ende ihrer 3,5-jährigen Ausbildung zu Fachkräften, die auf höchstem akademischem Niveau qualifiziert sind und gleichzeitig das Unternehmen kennen wie „ihre eigene Westentasche“. Die Voraussetzung dafür: Ausbildende müssen dieses Potenzial des dualen Studiums nutzen und die Studierenden aktiv fördern und fordern.
Ein Gewinn für alle Seiten
Ein duales Studium bietet Gesundheitsbetrieben die Möglichkeit, trotz Fachkräftemangel eine qualifizierte und motivierte Belegschaft aufzubauen. Um dieses Potenzial des dualen Studiums auch umfassend nutzen zu können, müssen Arbeitgeber auch die Bedürfnisse ihrer Studierenden im Blick haben. Wie die meisten Arbeitnehmenden legen auch Studierende sehr viel Wert auf Wertschätzung, Fairness und Förderung. Wer diese drei Aspekte im Umgang mit ihnen berücksichtigt, investiert nachhaltig in ein starkes Team, das die Zukunft des Unternehmens im Ersten oder Zweiten Gesundheitsmarkt sichert.
Literaturliste
Sie haben Fragen zum dualen Studiensystem an der DHfPG oder möchten sich rund um das duale Studium beraten lassen, scannen Sie nebenstehenden QR-Code und hinterlassen Sie uns einen Callback-Auftrag oder rufen Sie uns direkt an unter Tel.: +49 681 6855 580.
Elena Feibel, eine der fünf Mitarbeitenden im Career Service, ist gern für Sie da.
Miltner, S. (2018). Fairness macht sich bezahlt – die Rolle eines fairen Arbeitgeber-Arbeitnehmerverhältnis. Verfügbar unter https://www.iw-akademie.de/blog/ fairness-macht-sich-bezahlt-die-rolle-eines-fairen-arbeitgeber-arbeitnehmerverhaeltnis
Leistungssportler. Patient. Studierender.
Vom Karrieresprung eines Stabhochspringers
sportsmed-saar ist eine private Physiotherapiepraxis am Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz/Saarland. Zusammen mit den Kooperationspartnern betreut die Praxis Athleten und Mannschaften auf ihrem Weg zu Meisterschaften sowie Olympischen Spielen. Dazu gehörte auch Raphael Holzdeppe: Vor seiner Entscheidung, ein duales Studium zum B. A. Sport- und Bewegungstherapie bei sportsmed-saar zu absolvieren, war er als Weltklasseathlet im Stabhochsprung bei Oliver Muelbredt, einem der Geschäftsführer der Physiopraxis, in Behandlung. Mittlerweile kümmert er sich selbst um Athleten.
mfhc: Herr Muelbredt, insgesamt beschäftigen Sie aktuell 18 Mitarbeitende sowie einen dual Studierenden des Studiengangs Sport- und Bewegungstherapie. Was sehen Sie als besondere Pluspunkte bei der Zusammenarbeit mit dual Studierenden der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement an?
Oliver Muelbredt: Ein Pluspunkt ist die Kombination aus der theoretischen Wissensvermittlung seitens der DHfPG und dem praktischen Arbeiten in unserer Einrichtung. Dadurch profitiert auch unsere Einrichtung vom aktuellen Wissensstand des Studierenden hinsichtlich neuester Trends und wissenschaftlicher Studien und bleibt auf dem neuesten Stand.
Was sind für Sie die größten Vorteile des dualen Studiensystems der DHfPG, das aus Fernstudium mit kompakten Lehrveranstaltungen und einer betrieblichen Ausbildung besteht?
Oliver Muelbredt: Ein großer Vorteil liegt in der klaren Struktur und auch in der Kommunikation und Betreuung –nicht nur der Studierenden, sondern auch der Ausbildungsunternehmen. Zudem ist es immer schön, einen jungen Menschen auf seinem Werdegang betreuen, unterstützen und mit formen zu können. Einige unserer ehemaligen Studierenden arbeiten mittlerweile fest angestellt in unserem Team.
Herr Holzdeppe, als es bei Ihnen um die weitere berufliche Zukunft ging, haben Sie sich für das duale Bachelor-of-Arts-Studium Sport- und Bewegungstherapie an der DHfPG entschieden. Was hat Sie besonders gereizt?
Raphael Holzdeppe: Der Reiz lag zum einen in dem dualen Studiensystem der DHfPG, was ich als eine rundum vorteilhafte Form des Studierens empfinde. Zum anderen hat mich aber auch die Möglichkeit angesprochen, durch dieses Bachelor-Studium nicht nur den akademischen Abschluss Bachelor of Arts zu erlangen, sondern auch dazugehörige Zertifikate erwerben zu können.
Was sind für Sie die größten Vorteile des dualen Studiensystems der DHfPG?
Raphael Holzdeppe: Einen besonderen Vorteil sehe ich in der guten Planbarkeit des Studiums. Da ich in den ersten Semestern noch als Profisportler tätig war und dadurch Planungssicherheit brauchte, war das duale Studiensystem optimal für mich. Nachdem ich nun meine aktive Karriere als Sportler beendet habe, besteht dieser Vorteil natürlich ganz klar weiter.
Sie absolvieren den praktischen Teil Ihres Studiums bei sportsmed-saar. Was sind Ihre Aufgabenfelder?
Raphael Holzdeppe: Ich bin in der Sporttherapie tätig. Dort
führe ich die Aufgaben eines Sporttherapeuten in der Komplextherapie innerhalb der ambulanten Reha durch.
Dual Studierende der DHfPG können wie fest angestellte Mitarbeiter in den Praxisalltag integriert werden. Wie funktioniert das konkret bei sportsmed-saar und wo ziehen Sie Mehrwerte daraus?
Oliver Muelbredt: Unsere Studierenden werden fest in den Arbeitsalltag und die Anforderungen des Arbeitsplatzes integriert. Unter der Betreuung unseres Ausbildungsleiters können sie dann zeitnah in den für sie zugeteilten Teilbereichen, wie zum Beispiel bei der Trainingsplanung hinsichtlich des bestehenden Verletzungsbilds, bei der Erstellung von Trainingsplänen oder der Patientenbetreuung, eingesetzt werden. Somit bringt der Studierende Arbeitskraft ein und unterstützt die Vollzeitkräfte. Wie bereits erwähnt liegen die Vorteile klar auf der Hand: Durch das vermittelte Wissen der DHfPG bleibt unsere Einrichtung up to date und somit auf dem neuesten Stand der Wissenschaft, wir haben mehr Arbeitskraft und die Möglichkeit, diese als potenziellen neuen Festangestellten zu formen.
Herr Holzdeppe, welche Vorteile sehen Sie gerade für Unternehmen der Gesundheitsbranche, wenn diese verstärkt auf dual Studierende setzen?
Raphael Holzdeppe: Es bietet den Unternehmen die Möglichkeit, Hochschulstudierende zu beschäftigen, die gleichzeitig bereits Berufserfahrung sammeln. Gerade in der Gesundheitsbranche, die zum einen von wissenschaftlichen Erkenntnissen lebt und wo zum anderen der direkte Kontakt mit Menschen essenziell ist, ist diese Kombination von unschätzbarem Wert.
Was ist für Ihre berufliche Zukunft geplant und was würden Sie sich gern noch aneignen?
Raphael Holzdeppe: Momentan bestehen viele Ideen, die aber noch sortiert werden müssen, bevor sie spruchreif sind.
Oliver Muelbredt: Wir sind immer auf der Suche nach engagierten, motivierten jungen Menschen, die wir unterstützen, begleiten und formen können. Generell ist jeder Studierende ein potenzieller neuer Mitarbeiter, den wir über die Studienzeit schon in den laufenden Betrieb integrieren können.
SPORTSMED-SAAR
Raphael Holzdeppe gewann 2012 Bronze bei den Olympischen Spielen in London, 2013 Gold bei den Weltmeisterschaften in Moskau und 2015 Silber bei der WM in Peking. Dazu kommen zahlreiche Medaillen bei Deutschen Meisterschaften. Im Sommer beendete er seine aktive Karriere und konzentriert sich aktuell auf sein duales Studium zum Bachelor of Arts Sport- und Bewegungstherapie bei sportsmed-saar.
Oliver Muelbredt ist Diplom-Sportlehrer mit dem Schwerpunkt „Rehabilitation“ und Athletiktrainer am Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz/Saarland. Er bereitet Athletinnen und Athleten diverser Disziplinen auf Weltmeisterschaften sowie die Olympischen Spiele vor und betreut Spitzensportlerinnen und -sportler, u. a. Etienne Kinsinger, die Triathlon-Nationalmannschaft sowie Gabriel „Gaga“ Clemens. Gleichzeitig ist er Geschäftsführer des Rehazentrums sportsmed-saar, das ebenfalls seinen Sitz am Olympiastützpunkt hat und 19 Mitarbeitende beschäftigt.
Die private Physiotherapiepraxis ist am Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz/Saarland in Saarbrücken angesiedelt. Seit vielen Jahren ist sportsmed-saar der kompetente Ansprechpartner für alle Fragen zu Therapie, Behandlung und Rehabilitation von orthopädisch-traumatologischen Verletzungen und der individuellen Betreuung nach Sportverletzungen, sowohl im Leistungs- als auch im Breitensport. Als Spezialist für Physiotherapie, Krankengymnastik und ambulante Rehabilitation (EAP) genießt das Team von sportsmed-saar das Vertrauen von Patienten von zwischen acht und 88 Jahren, vom Nichtsportler bis hin zum Profisportler. Die Geschäftsführer Dirk Mund (Physiotherapeut bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking) und Oliver Muelbredt (u. a. Athletiktrainer Triathlon-Nationalmannschaft) verfügen zusammen mit ihrem Team über eine große Erfahrung und hohe Fachkompetenz in der Betreuung von Patienten und Athleten.
Smart Therapieren von EGYM
Das ganzheitliche Konzept für maximalen Praxiserfolg
Von reaktiv zu präventiv: Smart Therapieren von EGYM schafft optimale Voraussetzungen für nachhaltige Erfolge in der Physiotherapie: mehr Umsatz für die Praxis und eine effektive Trainingstherapie, die exakt auf Patienten und Mitglieder zugeschnitten ist. Dabei unterstützt das umfangreiche Schulungsangebot von EGYM Campus Physiotherapeuten und ihre Teams beim Aneignen oder Erweitern von EGYM Wissen sowie beim Erreichen selbst ambitionierter Geschäftsziele.
Ganz gleich, in welchem Stadium sich die Physiotherapiepraxis bei den Themen „unabhängige Trainingstherapie“ und „Digitalisierung“ gerade befindet: Die modernen und vielfach in der Praxis bewährten Lösungen von EGYM helfen Therapeuten dabei, das Optimum aus ihrer Einrichtung herauszuholen und ihren Erfolg auf das nächste Level zu heben. Dabei etabliert Smart Therapieren ein innovatives Konzept zum Aufbau einer unabhängigen Trainingstherapie, die ganz ohne Verschreibungen funktioniert. Aus der kurzfristigen Praxis-Patienten-Beziehung wird so eine langfristige Mitgliedschaft mit enormem Nutzen für beide Seiten.
Die Eckpfeiler von Smart Therapieren
Smart Therapieren ist eine vollautomatisierte Trainingstherapie – zielgerichtet und effektiv. Sie bezieht innovative Diagnose- und Analysetools zur Erhöhung der Betreuungsqualität und Steigerung des Behandlungserfolgs ein.
Vollständig vernetzte Devices und Trainingsmaschinen schaffen ein nahtlos vernetztes Therapie-Trainings-Erlebnis. Smarte Software und Apps zur Prozessorganisation verbessern die Praxisabläufe und machen sie effizienter. Das Resultat: gesteigerte Patienten- und Mitgliedermotivation sowie Kundenzufriedenheit und -bindung.
Weiterbildung mit EGYM Campus
In unseren vielfältigen EGYM Campus Formaten zeigen wir Physiotherapeuten und ihren Teams, wie sie nach ihrer Entscheidung für EGYM das Maximum aus ihrer individuellen Lösung herausholen: beispielsweise in Livekursen, auf Trainer-Summits zur Weiterbildung oder im Education Portal mit Zugang zu Hunderten von Online-Kursen mit dem geballten EGYM Wissen, die sich jederzeit und überall absolvieren lassen. Unsere Experten machen Therapeuten mit den EGYM Produkten, den Vorteilen und den Best Practices vertraut und bringen sie in puncto effiziente Alltagsprozesse auf ein völlig neues Level, um auf die Veränderungen im Markt zu reagieren. Wir helfen den Therapeuten, wieder Zeit für ihre Kernkompetenzen zu haben, die Arbeit mit ihren Patienten bzw. Mitgliedern. Optimale Prozesse gewährleisten ein effizientes Tagesgeschäft, Professionalität in der Wahrnehmung der Kunden und motivierte Mitarbeitende. Die Schulungen finden lokal in der Praxis oder online statt.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit dezentraler Campusschulungen für neue Therapeuten oder zum Auffrischen von Wissen: In regional ausgewählten Praxen finden Einführungen bzw. Weiterbildungen in relevanten Themengebieten rund um das EGYM Ökosystem statt. Der bunte Mix dieser Einrichtungen fördert zudem das Netzwerken und den wertvollen Austausch mit Therapeuten anderer Einrichtungen.
Die Geschäftsführerinnen des Therapiezentrums Oschatz, Sabine Täsch und Jeannette Weiß
EGYM Endkundenvortrag:
Das Erfolgsbeispiel Therapiezentrum Oschatz
Das Thomas-Müntzer-Haus in Oschatz war Mitte September Schauplatz des größten EGYM Endkundenvortrags aller Zeiten: 400 begeisterte Teilnehmer hörten sich auf Einladung des Therapiezentrums Oschatz den Expertenvortrag „Fit im Alltag –Stark im Leben“ mit Robert Pannicke, EGYM Teamlead Customer Training Management, an. „Training ist Medizin. Versucht alle, zweimal in der Woche etwas für euren Körper zu tun, um selbst psychischen oder neurologischen Erkrankungen vorzubeugen“, so das Plädoyer des Referenten. Vor der Veranstaltung hatte das Therapiezentrum nach Angaben von Geschäftsführerin Jeannette Weiß rund 120 Mitglieder und ca. 90 Inhaber von Zehnerkarten. Bereits unmittelbar nach dem Vortrag hätten sich direkt neue Mitglieder angemeldet und in den folgenden Tagen nahezu alle Karteninhaber einen Festvertrag abgeschlossen. Anschließend hätten Jeannette Weiß und ihre Mitarbeiter zu viert im Stundentakt neue Mitglieder am EGYM Fitness Hub eingewiesen. Dabei habe sich gezeigt, so die Geschäftsführerin stolz, dass alle, die schon zuvor im Therapiezentrum Oschatz trainiert hatten, durchweg mit guten Kraftwerten aufgewartet hätten. Für Jeannette Weiß ist es ganz wichtig, ihre Patienten und Mitglieder in Eigenverantwortung zu bringen, um so auch die Ärzte zu entlasten. Gemeinsam mit EGYM hatten sie und ihre Co-Geschäftsführerin Sabine Täsch vorab ein Konzept bzw. einen Leitfaden für ein strukturiertes Vorgehen entwickelt. Rund ein Dreivierteljahr habe der Umbau des Therapiezentrums in Anspruch genommen, inkl. neuer EGYM Geräte – Smart Strength, Fitness Hub, Branded Member App und Trainer App – sowie SoftwareUpdates. Seit der Gründung vor 22 Jahren seien die beiden Geschäftsführerinnen nie stehen geblieben und hätten immer Neues gewagt. Immer im Mittelpunkt: die persönliche Betreuung durch das Team des Therapiezentrums Oschatz.
Wissen, das weiterbringt: Hier geht’s zu den Schulungsangeboten von EGYM Campus und zum neuen EGYM Education Portal:
Therapiezentrum Oschatz
Physio- und Rehasport, Yoga und Wellness auf 800 Quadratmetern Bereits seit 2002 mit einem eigenen Trainingsbereich Zwölfköpfiges Team – komplett am EGYM Equipment geschult www.therapiezentrum-oschatz.de
Sie wollen mehr über das InBodyPräventionskonzept erfahren?
Risikofaktoren für Zivilisationskrankheiten erkennen
BIA-Messung als Präventionstool
Zivilisationskrankheiten sind ein weitverbreitetes Gesundheitsproblem in der modernen Gesellschaft. Diese Erkrankungen, zu denen Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere Volkskrankheiten gehören, sind häufig das Ergebnis eines ungesunden Lebensstils und können erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität haben (Simpson, Kunz, Agha & Graff, 2015). Daher ist präventives Handeln von entscheidender Bedeutung, um das Auftreten und die Schwere dieser Erkrankungen zu reduzieren.
Ein wichtiger Schritt in der Prävention ist die Sensibilisierung und Aufklärung über eigene Risikofaktoren. Ein aktiver und gesunder Lebensstil ist entscheidend für die Aufrechterhaltung der Gesundheit. Die gezielte Analyse der Körperzusammensetzung bietet eine effektive Möglichkeit, individuelle Risiken und Defizite zu erkennen. So können angepasste Maßnahmen ergriffen werden, um aktiv die Gesundheit zu fördern und zu erhalten.
Die Körperzusammensetzungsanalyse mittels InBody liefert Ihnen in nur einer Minute wertvolle Parameter wie die Skelettmuskelmasse, das Gesamtkörperwasser sowie das intra- und extrazelluläre Wasser. Gesundheitsrelevante Werte wie der viszerale Fettbereich und der Phasenwinkel ermöglichen dabei eine umfassende und nachhaltige Gesundheitsberatung. Diese detaillierten Informationen ermöglichen eine präzise Identifikation individueller Gesundheitsrisiken und unterstützen die Sensibilisierung und Aufklärung Ihrer Patienten. Durch
maßgeschneiderte Empfehlungen zu Ernährung, Bewegung und Lebensstil können Patienten aktiv in die Verantwortung für ihre Gesundheit einbezogen werden.
Risiken frühzeitig erkennen
Mit InBody können krankmachende Prozesse mithilfe validierter Diagnostik frühzeitig entdeckt werden und durch eine gezielte Intervention aufgehalten, verzögert oder sogar umgekehrt werden. Die InBody-Messung bietet Ihnen eine wertvolle Unterstützung bei der Identifikation und Prävention von Zivilisationskrankheiten:
Messung gesundheitsrelevanter Werte
• Früherkennung von Risiken
• Sensibilisierung und Aufklärung der Patienten
• aktive Gesundheitsförderung
R.
Technogym Ecosystem: KI-basierte, offene End-to-End-Plattform
Beste Erlebnisse, beste Ergebnisse
Mit dem Technogym Ecosystem können Betreiber für ihre Mitglieder jeden Aspekt der Gymerfahrung vollständig personalisieren –von der Vorbereitung und Erstellung des Trainingsprogramms bis hin zum Follow-up. Dadurch wird das Trainingserlebnis der Mitglieder optimiert und der ROI des Unternehmens maximiert, weil die Aktivität im Club, die Kundenbindung sowie das Upselling und die Sekundäreinnahmen steigen.
Darüber hinaus passt der Technogym Coach – die Künstliche Intelligenz, die das gesamte Ecosystem vereint – alle Trainingsprogramme laufend individuell an und sorgt damit für hohe Motivation und beste Ergebnisse.
Individualisiertes Marketing
Das Marketing der Fitness- und Gesundheitsanlagen profitiert von validen Trainingsdaten und der innovativen Erstellung von Mitgliederprofilen, auf deren Basis Upselling-Angebote gemacht und Treuekampagnen durchgeführt werden können.
Offene Plattform
Das Technogym Ecosystem ist eine offene Plattform, die bereits genutzte Softwareanwendungen, wie z. B. Verwaltungssoftware, Marketingplattformen, Tools zur Körperanalyse, Fitnessgeräte beliebiger Hersteller,
Zahlungsmethoden (Apple Pay, Google Pay, Stripe, Visa, Mastercard und andere) sowie VerbraucherApps und Mobilgeräte nahtlos integriert. Dadurch genießen Fitness-, Gesundheits- und Sportbegeisterte ein reibungsloses und hyperpersonalisiertes Trainingserlebnis.
Die Technogym Checkup Assessment-Station
Der brandneue Technogym Checkup, der in das Technogym Ecosystem integriert ist und dieses Jahr vorgestellt wurde, ist der ultimative Accesspoint für das Technogym Ecosystem. Der KI-basierte Technogym Checkup legt den Grundstein für ein personalisiertes und zielgerichtetes Trainingsprogramm auf Basis individueller körperlicher und funktioneller Parameter, inklusive Fortschrittsverfolgung und angepasster Trainingsprotokolle.
Beim Technogym Checkup werden Körperzusammensetzung, Kraft (gemessen beim Training an den Kraftgeräten im Technogym Ecosystem), Gleichgewicht, Mobilität sowie kognitive Fähigkeiten jedes einzelnen Trainierenden analysiert. Anschließend werden alle Daten in der Wellness Age Metrik zusammengeführt und der Technogym Coach schreibt effektive Trainingsprogramme, die sich mit der Zeit dem Trainingsfortschritt anpassen.
www.technogym.com
Was bewirkt EMS in Kombination mit GLP-1?
Nachhaltiger Ansatz zur Gewichtsreduktion
Ganzkörper-Elektromyostimulation (GK-EMS) und Glucagon-like-Peptide1(GLP-1)-Rezeptor-Analoga – ein ganzheitlicher Ansatz zur Gewichtsreduktion und Optimierung der Körperzusammensetzung.
Der weltweite Trend um Glucagon-like-Peptide1(GLP-1)-Rezeptor-Analoga und ihre Anwendung als sogenannte „Abnehmspritze“ gewinnt
zunehmend an Dynamik und revolutioniert die Landschaft der Gewichtsreduktion. Ursprünglich zur Behandlung von Diabetes entwickelt, werden diese injizierbaren
Medikamente immer häufiger als effektive Methode zur schnellen Gewichtsabnahme eingesetzt. Doch trotz der beeindruckenden Erfolge bei der Reduktion des Körpergewichts gibt es auch kritische Stimmen, die auf negative und/oder kontraproduktive Begleiterscheinungen wie den ausgeprägten Abbau von Muskel- und fettfreier Masse hinweisen.
Um diesem Effekt entgegenzuwirken, rückt die Ganzkörper-Elektromyostimulation (GK-EMS) als ergänzende Lösung in den Fokus. Beide Methoden sprechen dabei dieselbe Zielgruppe an: Menschen, die nach effizienten, zeitsparenden Lösungen zur Körperoptimierung suchen. Sowohl GLP-1 als auch EMS bieten schnelle und sichtbare Ergebnisse, ohne den hohen Zeitaufwand traditioneller Diäten oder intensiver Trainingsprotokolle. Sie sprechen vor allem Personen an, die ihre körperliche Gesundheit und Ästhetik verbessern wollen, dabei jedoch auf bequeme, moderne Technologien setzen, um ihre Ziele möglichst effizient zu realisieren. Die Kombination
beider Methoden könnte daher besonders attraktiv für Menschen sein, die neben einer nachhaltigen Gewichtsreduktion durch den Erhalt oder Aufbau von Muskelmasse auch die Muskelkraft und -funktion im Blick haben.
Adipositasfälle steigen
Weltweit leiden fast eine Milliarde Menschen an einer Adipositas (BMI > 30 kg/m²); die Anzahl wird sich bis 2035 voraussichtlich verdoppeln (Lobstein, JacksonLeach, Powis, Brinsden & Gray, 2023). Die Prävalenz der Adipositas in Deutschland lag 2022 niedrigen Schätzungen zufolge bei ca. elf Prozent der deutschen Bevölkerung. Die Krankheitshäufigkeit von Adipositas erhöht sich altersabhängig und erreicht das Maximum nach dem 70. Lebensjahr (Wissenschaftliches Institut der AOK, 2024). Bekanntermaßen ist Adipositas ein zentraler Risikofaktor unter anderem für Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder unterschiedliche Krebsund Tumorentitäten (Averigus, Spyrou, Mantzoros & Dalamaga, 2005; Powell-Wiley et al., 2021; Ruze et al., 2023; Seravalle & Grassi, 2017). Eine neue medikamentöse Therapieoption zur Behandlung der Adipositas sind Glucagon-like-Peptide-1-Rezeptor-Agonisten (GLP-1-RA). GLP-1-RA wurden ursprünglich zur Therapie des Typ2-Diabetes entwickelt und spielen dort eine wichtige Rolle.
Durch den sehr ausgeprägten Effekt auf die Reduktion der Körpermasse haben GLP-1-RA zunehmende Relevanz für das Gewichtsmanagement bei Übergewicht und Adipositas. Wirkstoffe dieser Substanzklasse wie Semaglutid (u. a. „Wegovy®“, Ozempic®) oder Tirzepatid (Mounjaro®), das mit seinem dualen Mechanismus auf die Rezeptoren von GLP-1 und GIP (glukoseabhängiges insulinotropes Peptid) einwirkt, zeigen in Zulassungsstudien einen Gewichtsverlust von ca. 15 Prozent (Semaglutide; STEP-1, (Wilding et al., 2021)) und ca. 20 Prozent (Tirzepatid, SURMOUNT-1, (Jastreboff, Aronne & Stefanski, 2022)), also Dimensionen im Bereich adipositaschirurgischer Eingriffe.
Reboundeffekt nach Abnahme
Allerdings zeigt sich nach Absetzen der pharmakologischen Therapie ein ausgeprägter Reboundeffekt mit rascher Zunahme des Körpergewichtes (STEP-4 (Rubino et al., 2021), SURMOUNT-4 (Aronne et al., 2024)), sodass das Medikament zum Erhalt (oder weiteren Reduktion) des Körpergewichtes wohl lebenslang eingesetzt werden muss. Bei dieser Entwicklung spielt ein zentraler Wirkmechanismus der Substanzen eine wichtige Rolle.
GLP-1-/GIP-RA reduzieren zwar den Hunger, nicht aber das Ernährungsverhalten.
Ein wichtiger Aspekt bleibt dabei zudem meist unerwähnt: Die Gewichtsreduktion generiert sich neben einem Verlust an Fettmasse aus einem ganz erheblichen Anteil an fettfreier Masse (LBM). Die STEP-1-Studie (Semaglutid) zeigte bei einem Gewichtsverlust von 15,3 Kilogramm eine Reduktion der LBM von knapp sieben
Kilogramm (45 %). Der Anteil der LBM an der Gewichtsreduktion beträgt bei Tirzepatid (SURMOUNT-1) ca. 26 Prozent – in beiden Fällen mit dem Referenzstandard (Buckinx et al., 2018) Dual Energy X-Ray Absorptiome try (DXA) erfasst und somit als reliabel anzusehen.
Nun ist die fettfreie Masse nicht unmittelbar mit der Muskelmasse gleichzusetzen, sondern setzt sich aus mehreren Gewebetypen wie Haut, Knochen, Organen, Blutgefäßen zusammen. Auch das Fettgewebe enthält fettfreie Komponenten (ca. 15 %), sodass eine Fettreduktion grundsätzlich auch mit einer Reduktion von fettfreier Masse einhergeht. Während die Reduktion der fettfreien Masse zu ca. zwei Dritteln durch den Verlust von Muskelmasse erklärt werden kann (BosyWestphal et al., 2009), werden für die hochgradig stoffwechselaktiven Organe (bspw. Leber, Niere, Herz) ebenfalls signifikante Reduktionen berichtet, die sich in einer deutlichen Reduktion des Ruheumsatzes (resting energy expenditure, REE) niederschlagen (BosyWestphal et al., 2009). Da der REE zumindest bei nicht athletischen Kollektiven und je nach körperlicher Aktivität 60 bis 80 Prozent des Gesamtenergieumsatzes bestimmt, ist der Erhalt der Muskelmasse, die einen relevanten Anteil des Ruheumsatzes bestimmt, von zentraler Bedeutung zur Vermeidung einer positiven Energiebilanz durch das unveränderte Ernährungsverhalten nach GLP-1-/GIP-RA-Therapie.
Körperliches Training als Lösung
Verschiedene pharmakologische Therapiekonzepte zum Erhalt der Muskelmasse während Gewichtsreduktion, die konsequenterweise ebenfalls lebenslang appliziert werden müssten, befinden sich derzeit in der Entwicklung, müssen aber ihre Effektivität und Sicherheit erst belegen. Betrachtet man die parallele Entwicklung im Spannungsfeld „Sarkopenie“ zeichnet sich eine sichere pharmakologische Lösung dieses Problems aus unserer Sicht in absehbarer Zeit nicht ab. Im Gegensatz dazu, ist ein Erhalt der fettfreien Masse durch ein körperliches Training idealerweise mit adjuvanter Protein- oder Aminosäurengabe auch im diätinduzierten Energiemangelzustand belegt (Miller et al., 2023; Stiegler & Cunliffe, 2006). Daneben wird durch ein körperliches Training, im Gegensatz zu einer (wann auch immer kommenden) pharmakologischen Therapie, auch Muskelkraft und -funktion verbessert, was insbesondere bei Menschen in höherem Lebensalter, also derjenigen Bevölkerungsgruppe mit der höchsten Adipositasprävalenz, ein zentrales Alleinstellungsmerkmal darstellt.
Gleiches gilt für die zeiteffektive und gelenkschonende Trainingstechnologie GK-EMS. Auch hier zeigen unter Energierestriktion durchgeführte Längsschnittstudien über 16 bis 26 Wochen mit und ohne Proteingabe positive Effekte einer GK-EMS-Applikation auf den Erhalt der Muskelmasse und -funktion bei gleichzeitiger signifikanter Gewichtsreduktion (Bellia et al., 2020; Willert, von Stengel, Kohl, Uder & Kemmler, 2024).
Fazit
Als Fazit ist somit zu ziehen, dass körperliches Training während und nach GLP-1-/GIP-RA-Therapie ein absolutes Muss darstellt. Die Kombination mit GK-EMS stellt eine perfekte, zielgruppenorientierte Lösung für Menschen dar, die eine effektive, zeitsparende und ganzheitliche Methode zur Körperoptimierung suchen. Während die GLP-1-/GIP-RA-Therapie gezielt den Abbau von Körperfett fördert, kann GK-EMS dafür sorgen, dass die Muskulatur erhalten und sogar gestärkt wird, was den gefürchteten Muskelverlust während der Gewichtsabnahme verhindert. Diese Synergie ermöglicht nicht nur eine schlankere Silhouette, sondern auch eine straffere und kräftigere Körperstruktur sowie eine Verbesserung gesundheitsrelevanter Größen und der Alltagskompetenz.
Für Personen, die in ihrem Alltag wenig Zeit und Enthusiasmus für umfangreiche Trainingsprogramme oder komplizierte Diäten haben, bietet die Kombination aus beiden Ansätzen eine besonders attraktive Lösung. Sie verbindet medizinische Fortschritte mit innovativer Trainingstechnologie, um schnelle, sichtbare Ergebnisse zu erzielen, ohne dabei die langfristige Gesundheit und körperliche Stabilität zu vernachlässigen. So entsteht ein ganzheitlicher Ansatz, der gezielt auf die Bedürfnisse einer modernen, gesundheitsbewussten Zielgruppe abgestimmt ist.
Auszug aus der Literaturliste
Aronne, L. J., Sattar, N., Horn, D. B., Bays, H. E., Wharton, S., Lin, W. Y. et al. (2024). Continued Treatment With Tirzepatide for Maintenance of Weight Reduction in Adults With Obesity: The SURMOUNT-4 Randomized Clinical Trial. JAMA, 331 (1), 38-48.
Avgerinos, K. I., Spyrou, N., Mantzoros, C. S. & Dalamaga, M. (2019). Obesity and cancer risk: Emerging biological mechanisms and perspectives. Metabolism, 92, 121-135.
Bellia, A., Ruscello, B., Bolognino, R., Briotti, G., Gabrielli, P. R., Silvestri, A. et al. (2020). Whole-body Electromyostimulation plus Caloric Restriction in Metabolic Syndrome. International Journal of Sports Medicine 41 (11), 751-758.
Bosy-Westphal, A., Kossel, E., Goele, K., Later, W., Hitze, B., Settler, U. et al. (2009). Contribution of individual organ mass loss to weight loss-associated decline in resting energy expenditure. The American Journal of Clinical Nutrition, 90 (4), 993-1001.
Buckinx, F., Landi, F., Cesari, M., Fielding, R. A., Visser, M., Engelke, K. et al. (2018). Pitfalls in the measurement of muscle mass: a need for a reference standard. Journal of Cachexia, Sarcopenia and Muscle, 9 (2), 269-278.
Jastreboff, A. M., Aronne, L. J., Stefanski, A., (2022). Tirzepatide Once Weekly for the Treatment of Obesity. The New England Journal of Medicine, 387 (15), 1434-1435.
Lobstein, T., Jackson-Leach, R., Powis, J., Brinsden, H. & Gray, M. (2023). World Obesity Atlas 2023. London: World Obesity Federation 2023.
Miller, C. T., Fraser, S. F., Levinger, I., Straznicky, N. E., Dixon, J. B., Reynolds, J. et al. (2013). The effects of exercise training in addition to energy restriction on functional capacities and body composition in obese adults during weight loss: a systematic review. PLoS One, 8 (11), e81692.
Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie bitte: literatur@fitnessmanagement.de
„Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2025“
Gemeinsam die Zukunft gestalten
Jetzt an Umfrage teilnehmen: Der DSSV e. V., Deloitte und die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) erheben seit Jahren als verlässliche Partner unter dem Titel „Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft“ statistische Daten zum deutschen Fitnessmarkt. Um fundierte Daten für das Jahr 2024 zu gewinnen, sind alle Betreiber von Fitness- und Gesundheitsanlagen in Deutschland aufgerufen, an der aktuellen Online-Umfrage teilzunehmen.
Nach den herausfordernden Jahren 2020 und 2021 zeigt sich die Fitness- und Gesundheitsbranche wieder auf einem positiven Kurs. Im Frühjahr 2022 begann die schrittweise Erholung und das Jahr 2023 konnte in vielen Bereichen der Branche wieder mit Wachstum aufwarten, auch wenn das Vorkrisenniveau noch nicht überall erreicht wurde.
Um die Entwicklung der Branche weiterhin voranzutreiben und verlässliche Daten für das gesamte Jahr 2024 zu sichern, ist die Teilnahme an der Eckdatenstudie besonders wichtig. Die Studie dient als wertvolle Grundlage, um Trends frühzeitig zu erkennen und ein transparentes Bild der Branche zu zeichnen.
Ralf Capelan, einer der Autoren der Studie und Schatzmeister des DSSV, unterstreicht: „Die Teilnahme an der Eckdatenbefragung ist ein bedeutendes Zeichen der Verantwortung für unsere Branche. Diese Studie legt den Grundstein für die Weiterentwicklung der Fitness- und Gesundheitsindustrie und stärkt unsere Position in politischen Diskussionen.“
Die bewährte Zusammenarbeit zwischen dem DSSV e. V., Deloitte und der DHfPG gewährleistet eine professionelle und vertrauenswürdige Datenerhebung, die jährlich unter dem Titel „Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft“ durchgeführt wird.
Prof. Dr. Thomas Wessinghage , 1. Vorsitzender des DSSV e. V., hebt hervor: „Die Eckdaten zeigen uns konkret,
Eckdatenstudie
welchen positiven Einfluss die Fitness- und Gesundheitsbranche auf die Lebensqualität der Menschen in Deutschland hat. Es geht nicht nur um individuelle Gesundheit, sondern auch um den wirtschaftlichen Wert für die Gesellschaft. Diese Daten sind essenziell für unsere Branche, um die Bedeutung der Fitness- und Gesundheitsanlagen nachhaltig darzustellen.“
Seit 1989 liefert die Erhebung wertvolle Daten zur Entwicklung der Branche, von Umsatz- und Mitgliederzahlen zu strukturellen Veränderungen der Anlagenlandschaft. Sie schafft Transparenz und ist ein verlässliches Instrument für Betreiber, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.
Prof. Dr. Sarah Kobel , Fachbereichsleiterin Wissenschaft und Forschung an der DHfPG, betont: „Wissenschaftliche Studien wie die Eckdaten sind unerlässlich. Sie bieten Transparenz, helfen, Trends zu identifizieren, und schaffen die Basis für fundierte Geschäftsentscheidungen. Jede Fitness- und Gesundheitsanlage profitiert langfristig von den Erkenntnissen.“
Jetzt teilnehmen:
Alle Betreiber von Fitness- und Gesundheitsanlagen in Deutschland sind eingeladen, sich an der OnlineBefragung zu beteiligen. Die Studienpartner garantieren den vertraulichen Umgang mit den Daten, die ausschließlich anonymisiert und aggregiert ausgewertet werden. Die Ergebnisse der Studie werden im März 2025 veröffentlicht.
Ein
Kommentar
von Prof. Dr. Thomas Wessinghage, 1. Vorsitzender des DSSV e. V.
Zivilisationskrankheiten: Unsere Branche ist Lösungsanbieter
Zivilisationskrankheiten, auch als Krankheiten des modernen Lebensstils bezeichnet, sind zu einem prägenden Merkmal unserer Gesellschaft geworden. Die Inzidenz dieser Krankheiten, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2, Fettleibigkeit, Bluthochdruck und bestimmte Formen von Krebs, ist in den letzten Jahrzehnten stark angestiegen und betrifft einen erheblichen Teil der Weltbevölkerung. Diese Entwicklung ist eng mit dem modernen Lebensstil verbunden, der durch Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung, Stress und unzureichenden Schlaf gekennzeichnet ist.
Die WHO meldete z. B. für das Jahr 2017 weltweit 124 Millionen übergewichtige Kinder und befürchtet einen Anstieg der Diabetes-mellitus-Rate bis 2045 um ca. 50 Prozent. Angesichts einer solchen alarmierenden Entwicklung stellt sich die Frage: Welche Lösungen und Herausforderungen gibt es für die Fitness- und Gesundheitsbranche, um dieser bedrohlichen Entwicklung entgegenzuwirken? Ich sehe hier für unsere Branche Verantwortung und Chancen zugleich.
Die Entwicklung der Zivilisationskrankheiten: eine alarmierende Tendenz
Die Zunahme von Zivilisationskrankheiten ist untrennbar mit der Urbanisierung und Industrialisierung unserer Gesellschaft verbunden. Während technologische Fortschritte und der Wohlstand vieler Nationen unbestreitbare Vorteile gebracht haben, so haben sie auch negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit verursacht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass über 70 Prozent der globalen Todesfälle auf nicht übertragbare Krankheiten (NCDs) zurückzuführen sind, zu denen viele Zivilisationskrankheiten gehören. Besonders besorgniserregend ist, dass diese Krankheiten immer häufiger auch jüngere Menschen betreffen.
Der Diabetes mellitus Typ 2 ist eine Erkrankung, die früher fast ausschließlich bei älteren Menschen diagnostiziert wurde. Heute sind auch jüngere Menschen, selbst Kinder, zunehmend betroffen. Laut dem International Diabetes Federation Report von 2022 leben weltweit über 537 Millionen Erwachsene mit Diabetes mellitus Typ 2, und diese Zahl wird voraussichtlich bis 2045, also
innerhalb von nur zwei Jahrzehnten, auf 783 Millionen ansteigen. Ähnliche Trends lassen sich bei anderen Zivilisationskrankheiten beobachten.
Derart alarmierende Zahlen verdeutlichen, dass Zivilisationskrankheiten zu der mutmaßlich größten gesundheitlichen Herausforderung unserer Zeit geworden sind. Neben den gesundheitlichen Konsequenzen für den Einzelnen belasten sie die Gesundheitssysteme mit immer weiter steigenden Kosten, die laut Schätzungen der WHO mehrere Billionen Dollar weltweit betragen.
Doch es gibt Hoffnung: Viele dieser Krankheiten sind durch präventive Maßnahmen vermeidbar – und hier spielt die Fitness- und Gesundheitsbranche eine entscheidende Rolle.
Bewegung als Schlüssel zur gesundheitlichen Prävention
Ein zentraler Ansatz zur Bekämpfung von Zivilisationskrankheiten ist die Förderung von regelmäßiger körperlicher Aktivität. Bewegung ist das wohl effektivste Mittel zur Prävention und Behandlung dieser Krankheiten. Regelmäßiges Training verbessert die Herz-KreislaufGesundheit, reduziert das Risiko für Diabetes, senkt den Blutdruck und trägt zur Gewichtskontrolle bei. Außerdem hat Bewegung positive Effekte auf die psychische Gesundheit, indem sie Stress reduziert und die Lebensqualität verbessert.
Die Rolle der Fitness- und Gesundheitsbranche
Die Fitness- und Gesundheitsbranche hat das Potenzial, eine Schlüsselrolle in der Prävention und Behandlung von Zivilisationskrankheiten zu spielen. Fitnessstudios und Gesundheitseinrichtungen bieten eine ideale Plattform, um Menschen dabei zu unterstützen, einen aktiven Lebensstil zu führen. Es geht hierbei nicht nur um das körperliche Training, sondern auch um die ganzheitliche Förderung von Gesundheit, die Beratung zu Ernährungsfragen und die Schaffung eines sozialen Umfelds, das Menschen motiviert, langfristig aktiv zu bleiben.
Daher haben sich viele Anbieter der Branche in den letzten Jahren zunehmend in Richtung Prävention und Rehabilitation orientiert. Viele Studios bieten mittlerweile
spezielle Programme zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder zur Diabetesprävention an, ebenso Physiotherapiepraxen. In Deutschland wurde im Jahr 2015 das Präventionsgesetz verabschiedet, das Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit und Prävention von Krankheiten unterstützt. Dies öffnete den Fitness- und Gesundheitsanbietern Türen, um durch zertifizierte Programme von Krankenkassen gefördert zu werden, was die Schwelle, ein Fitnessstudio zu besuchen, für viele Menschen gesenkt hat.
Ein weiterer positiver Aspekt, der Fitnessstudios auszeichnet, ist die Flexibilität und Diversität der angebotenen Programme. Neben klassischen Kraft- und Ausdauertrainings gibt es eine Vielzahl von Angeboten, die auf spezielle Zielgruppen zugeschnitten sind, wie etwa Seniorensport, Programme für Menschen mit Diabetes oder Adipositas sowie Angebote zur Stressreduktion –nicht nur durch Yoga oder Meditation. Diese Vielfalt ermöglicht es, dass jede Bevölkerungsgruppe angesprochen und individuell betreut werden kann.
Herausforderungen für die Branche und unsere gesamte Gesellschaft
Eine der größten Herausforderungen besteht darin, die Bevölkerung flächendeckend zu erreichen und langfristig zu motivieren. Viele Menschen wissen zwar um die Vorteile von Bewegung, schaffen es jedoch nicht, diese in ihren Alltag zu integrieren. Es gilt, durch Aufklärung, Motivation und innovative Konzepte die Menschen zu erreichen, die bisher keinen Zugang zu Sport und Bewegung hatten.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die enge Zusammenarbeit mit anderen Akteuren des Gesundheitssystems. Unsere Branche sollte verstärkt mit Ärzten, Krankenkassen und anderen Gesundheitseinrichtungen kooperieren, um Menschen gezielt in Präventionsprogramme zu integrieren. An dieser Stelle ist auch die Politik gefragt, weitere Anreize und Vergünstigungen für einen gesünderen Lebensstil zu schaffen. Nur durch eine breite Bewegungsoffensive, die alle gesellschaftlichen Schichten erreicht, kann die Entwicklung von Zivilisationskrankheiten nachhaltig aufgehalten werden. Wohlgemerkt: Über 20 Prozent der deutschen Bevölkerung zwischen 15 und 65 Jahren sind bereits Mitglied in einem Fitnessstudio. Ein guter Start.
Die Zukunft des Rechnungswesens ist digital!
Ab 2025: Die E-Rechnung wird Pflicht
Text: Andrea Elbl
Die Digitalisierung nimmt in allen Bereichen unseres Lebens weiter Fahrt auf. Ein Beispiel für diesen Wandel ist die Einführung der E-Rechnung. Die elektronische Rechnungsstellung verspricht zahlreiche Vorteile, aber sie bringt auch neue Anforderungen und Regelungen mit sich, die Unternehmen beachten müssen.
Eine E-Rechnung oder elektronische Rechnung ist eine Rechnung, die in einem strukturierten elektronischen Format erstellt, übermittelt und verarbeitet wird. Im Unterschied zu PDF-Rechnungen oder Rechnungen in Papierform, die lediglich eine digitale oder physische Kopie einer Rechnung darstellen, ermöglicht die E-Rechnung eine automatisierte Bearbeitung durch IT-Systeme. Dies reduziert Fehler, minimiert manuelle Arbeit und sorgt für eine schnellere Verarbeitung.
Die E-Rechnung muss bestimmte gesetzliche Anforderungen erfüllen, um als rechtsgültig zu gelten. Dies betrifft nicht nur das Format, sondern auch die Übermittlungsmethode. In der Regel wird die E-Rechnung in einem standardisierten Format wie XML, XRechnung oder ZUGFeRD (Zentraler User Guide des Forums elektronische Rechnung Deutschland) erstellt, das die automatische Bearbeitung durch Buchhaltungs- und ERPSysteme (Enterprise Resource Planning) ermöglicht.
Wen betrifft die Regelung?
Die Verpflichtung, eine E-Rechnung auszustellen, betrifft nur steuerbare Leistungen zwischen Unternehmern (B2B), unabhängig davon, ob das Unternehmen im Hauptoder Nebenerwerb betrieben wird. Spätestens ab 2028 müssen auch Kleinunternehmer (Umsatzsteuer)-E-Rechnungen (B2B) stellen.
Da Fitness- und Gesundheitsdienstleister überwiegend mit Verbrauchern abrechnen, sind sie zu Jahresbeginn 2025 nicht direkt von der Pflicht betroffen, per E-Rechnung abzurechnen. Allerdings gibt es für alle Unternehmer ab dem 1. Januar 2025 eine Empfangspflicht von E-Rechnungen, sodass Physiotherapiepraxen und Fitnessstudios sich dennoch technisch zum 1. Januar 2025 entsprechend einrichten müssen.
Übrigens: Bei Rechnungen an Endverbraucher (B2C) bleibt weiterhin deren Zustimmung Voraussetzung für die elektronische Rechnungsstellung.
Ab wann gilt die E-Rechnung?
Die Einführung der E-Rechnung erfolgt schrittweise. In Deutschland und der EU gibt es klare Vorgaben, wann und für wen die E-Rechnung verpflichtend wird. Bereits seit dem 27. November 2020 sind alle Unternehmen, die Geschäfte mit öffentlichen Auftraggebern des Bundes tätigen, dazu verpflichtet, Rechnungen elektronisch zu stellen. Ab dem 1. Januar 2025 erhalten Betriebe Rechnungen von Geschäftspartnern nicht mehr nur in Papierform oder als menschenlesbares PDF. Sie erhalten auch eine Datei in einem maschinenlesbaren Datenformat. Weiter kann der Versender der Rechnung vorgeben, dass nur noch das E-Rechnungsformat verwendet wird. Folglich ist jedes Unternehmen verpflichtet, dies anzunehmen.
Papierrechnungen noch bis Ende 2026 zulässig Das Gesetz sieht allerdings verschiedene Übergangsfristen und Erleichterungen für die Ausstellung von E-Rechnungen vor. So gibt es bis Ende 2026 noch ein Wahlrecht: Danach dürfen Unternehmen für Umsätze, die in der Zeit vom 1. Januar 2025 bis 31. Dezember 2026 ausgeführt werden, neben der E-Rechnung auch noch Papierrechnungen ausstellen. Auch Rechnungen in einem anderen elektronischen Format sind noch zulässig, sofern der Empfänger zustimmt. Für Unternehmen, deren Gesamtumsatz im Vorjahr nicht mehr als 800.000 Euro betragen hat, soll dies sogar noch bis zum 31. Dezember 2027 gelten. Stimmt der Empfänger zu, sollen Unternehmen auch für Umsätze in der Zeit vom 1. Januar 2026 bis zum 31. Dezember 2027 sonstige Rechnungen verwenden können, wenn diese mittels elektronischem Datenaustausch (EDI) übermittelt werden. Auch für steuerfreie
Leistungen, Kleinbetragsrechnungen bis 250 Euro sowie Fahrscheine sind Sonderregelungen vorgesehen. Ab 2028 müssen dann alle B2B-Unternehmen die Anforderungen der E-Rechnungen erfüllen.
Die einzelnen Schritte im Überblick:
• Ab dem 1. Januar 2025: Der Empfang von ERechnungen ist für alle B2B-Transaktionen in Deutschland verpflichtend. Ausnahmen: Rechnungen unter 250 Euro gemäß § 33 UStDV und Fahrausweise gemäß § 34 UStDV. Rechnungen an Verbraucher sind grundsätzlich nicht betroffen.
• Zwischen dem 1. Januar 2025 und dem 31. Dezember 2026: Es können weiterhin Papierrechnungen und E-Rechnungen in nicht konformen Formaten ausgetauscht werden, wobei Papierrechnungen nicht mehr bevorzugt werden.
• Diese Übergangsregelung gilt bis zum 31. Dezember 2027 nur noch für Unternehmen mit einem Jahresumsatz von weniger als 800.000 Euro. Ab Januar 2028 sind auch alle Unternehmen mit einem Vorjahresumsatz von bis zu 800.000 Euro verpflichtet, an unternehmerische Leistungsempfänger ausschließlich elektronische Rechnungen auszustellen.
• Für bestehende EDI-Verbindungen (EDI = Electronic Data Interchange meint den elektronischen Austausch von Dokumenten und Daten zwischen Geschäftspartnern in einem Standardformat) gibt es eine Übergangsfrist bis zum 31. Dezember 2027.
Welche technischen Anforderungen gibt es?
Eine der größten Herausforderungen bei der Einführung der E-Rechnung ist die technische Umsetzung. Es reicht nicht aus, eine Rechnung als PDF oder als anderes einfaches digitales Dokument zu versenden. Vielmehr muss die E-Rechnung in einem strukturierten Format erstellt werden, das maschinenlesbar ist. In Deutschland sind zwei Formate besonders relevant: XRechnung und ZUGFeRD ab Version 2.0.1.
Wie erfolgt die elektronische Übermittlung?
Neben dem richtigen Format spielt auch die Übermittlung der E-Rechnung eine zentrale Rolle. Sie muss auf sicheren Kanälen und in einem standardisierten Prozess erfolgen, um Manipulationen und Datenverlust zu vermeiden. In Betracht kommt der Versand per E-Mail, die Bereitstellung der Daten mittels einer elektronischen Schnittstelle oder als Download über ein Kundenportal.
Welche Vorteile bietet die E-Rechnung?
Die E-Rechnung bringt zahlreiche Vorteile mit sich:
• Kostenersparnis: Der Wegfall von Papier, Druckkosten und Porto führt zu erheblichen Einsparungen. Zudem wird durch die Automatisierung der Rechnungsverarbeitung weniger Personal für manuelle Aufgaben benötigt.
• Zeitersparnis: E-Rechnungen können schneller bearbeitet und bezahlt werden, da sie direkt in die Buchhaltungssoftware importiert werden können. Dies verkürzt die Bearbeitungszeiten und verbessert den Cashflow.
• Fehlerreduktion: Manuelle Eingabefehler bei der Rechnungsverarbeitung gehören der Vergangenheit an. Durch die automatische Datenverarbeitung werden Rechnungsdaten präzise und fehlerfrei übernommen.
• Nachhaltigkeit: Durch den Verzicht auf Papier und die Reduktion von Transportwegen wird ein wertvoller Beitrag zum Umweltschutz geleistet.
Herausforderungen bei der Einführung
Trotz der vielen Vorteile gibt es auch Herausforderungen, die Unternehmen bei der Einführung der E-Rechnung bewältigen müssen. Eine der größten Hürden ist die Anpassung der internen Prozesse und IT-Systeme. Viele Unternehmen müssen ihre Buchhaltungs- und ERPSysteme aufrüsten, um die E-Rechnung verarbeiten zu können. Dies kann mit erheblichen Investitionen und Schulungsaufwänden verbunden sein.
Was ist zu tun?
Studios sollten eine Bestandsaufnahme durchführen und überprüfen, ob ihre aktuellen ERP- und Finanzbuchhaltungssysteme bereits die elektronische Rechnungsstellung unterstützen. Die bestehenden Prozesse des Rechnungswesens sollten analysiert werden, um festzustellen, wo Anpassungen notwendig sind. Vorteilhaft ist auch ein frühzeitiger Austausch mit Geschäftspartnern, von denen das Studio Eingangsrechnungen erhält, ob, wann und in welchem Format diese auf die elektronische Rechnungsstellung umstellen wollen. Eine sorgfältige Planung und Umsetzung sind entscheidend, um zu gewährleisten, dass alle Anforderungen erfüllt werden und die Umstellung reibungslos verläuft.
Andrea Elbl, DSSV-Juristin
Andrea Elbl war 20 Jahre lang als Rechtsanwältin in unterschiedlich ausgerichteten Kanzleien tätig; davon war sie 13 Jahre selbstständig. Seit März 2015 berät sie als Teil der Rechtsabteilung des DSSV in Hamburg die Mitglieder in Rechtsfragen, wobei ihr Schwerpunkt auf dem Fitnessstudiovertragsrecht liegt. www.dssv.de
Im Rahmen einer DSSV-Mitgliedschaft berät der Verband zur Rechtswirksamkeit von Werbung. Mitglieder erreichen das Juristinnen-Team unter jurist@dssv.de oder 040-766 240 0.
Studium – Weiterbildung – Qualität
Informationen/Neuigkeiten der BSA-Akademie, der BSA-Zert und der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement
Workshop „Praxisorganisation in der Physiotherapie“ Strukturierter Praxisalltag für zufriedene Patienten
Eine gute Organisation in der physiotherapeutischen Praxis trägt zu einem reibungslosen Arbeitsablauf bei – und stimmt sowohl Mitarbeitende als auch Patienten zufrieden. Damit die Koordination der Aufgaben gelingt, bietet die BSA-Akademie den Tagesworkshop „Praxisorganisation in der Physiotherapie“ an. Absolventen können nach erfolgreichem Abschluss zentrale organisatorische Aufgaben in physiotherapeutischen Einrichtungen selbstständig übernehmen. Dazu gehört u. a. die Terminplanung, die Vor- und Nachbereitung von Behandlungen sowie die Prüfung und Abrechnung von Rezepten. Schwerpunkte des Workshops sind das Termin-, Rezept- und Patientenmanagement. DHfPG-Studierende in einer physiotherapeutischen Einrichtung können kostenfrei am Workshop teilnehmen.
www.bsa-akademie.de/physiotherapie
Hygienezertifizierung der BSA-Zert
Für die Sicherheit und das Wohlbefinden der Kunden
Die Kunden erwarten nicht nur saubere Fitness- und EMSStudios sowie Physiotherapiepraxen, sondern legen auch großen Wert auf umfassende Hygienemaßnahmen. Nur so fühlen sie sich rundum wohl – und können dauerhaft an die Praxis gebunden werden. Aus diesem Grund hat die BSAZert im Bereich Hygiene ein spezielles Zertifizierungsprogramm entwickelt. Dabei fokussiert sich die Zertifizierung auf Themen wie Reinigung und Desinfektion, Betriebshygiene, Personal- und Kundenhygiene sowie den sicheren Umgang mit Reinigungs- und Desinfektionsmitteln. Nach erfolgreicher Zertifizierung erhalten Absolventen ein Hygienesiegel, das als öffentlichkeitswirksames Qualitätsmerkmal für die Kundschaft dient. Weitere Infos bekommen Sie unter der Tel.: +49 681 6855 330. www.bsa-zert.de/hygiene
Unterstützung für Ausbildungsbetriebe
DHfPG hilft bei der Suche nach dual Studierenden Wenn Betriebe sich für die Ausbildung von dual Studierenden entscheiden, stellt sich meist direkt im Anschluss folgende Frage: Wie machen wir geeignete Bewerberinnen und Bewerber auf die ausgeschriebene Stelle aufmerksam? Gerade in Zeiten von Personalmangel und hoher Konkurrenz ist das eine durchaus knifflige Frage. Bei der Suche nach dual Studierenden unterstützt die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) deshalb alle Partnerbetriebe – etwa mit Flyern, Postern, vorformulierten SocialMedia-Grafiken oder Textvorlagen, die es allesamt gratis zum Download gibt. Werbevideos, die auf dem Fernseher direkt vor den Cardiogeräten flimmern, komplettieren das Angebot. Und: Die DHfPG fügt – ebenfalls kostenlos – auf Anfrage gern Ihr unternehmenseigenes Logo auf ausgewählten Werbematerialien hinzu. Sie haben Fragen u. a. zu den Themen „Studium an der DHfPG“ oder „Studierende finden“? Rufen Sie gern unseren Career Service unter der Tel.: + 49 681 6855 580 an oder schreiben Sie eine WhatsApp-Nachricht an die gleiche Nummer.
www.dhfpg-bsa.de/studierende-finden
Zwei duale Studiengänge an der SAFS Hochschule DHfPG-Partner gründet Hochschule in der Schweiz Die Swiss Academy of Fitness & Sports (SAFS) ist bereits seit über 35 Jahren erfolgreicher Bildungsträger im Bereich Fitness und Bewegung in der Schweiz. Nun hat sie die private SAFS Hochschule für Bewegungs- und Gesundheitsmanagement gegründet, um auch Qualifikationen auf akademischem Niveau zu ermöglichen. Zur Zeit befindet sich der Kooperationspartner der DHfPG in Vorbereitung auf die institutionelle Akkreditierung durch den Schweizerischen Akkreditierungsrat, das gemeinsame Organ von Bund und Kantonen für die Akkreditierung und Qualitätssicherung in der Schweizerischen Hochschullandschaft.
Aktuell bietet die SAFS Hochschule die dualen Bachelor-Studiengänge Fitnessökonomie und Fitnesstraining an. Diese verbinden ein Fernstudium mit kompakten Lehrveranstaltungen; das Studienzentrum befindet sich in Zürich. Zusätzlich ist eine Tätigkeit in einem Ausbildungsbetrieb fester Bestandteil des dualen Studiensystems. Interessierte an einem dualen Hochschulstudium an der SAFS Hochschule können sich direkt an den DHfPGKooperationspartner unter Tel.: +41 44 404 80 20 wenden. www.safs-hochschule.ch
Über die DHfPG und die BSA-Akademie informieren
Nutzen Sie jetzt die Infoveranstaltungen vor Ort und digital oder die Infovideos der DHfPG und BSA-Akademie, um das Studien- bzw. Lehrgangskonzept sowie das Bildungsangebot der beiden Institutionen näher kennenzulernen. Scannen Sie dazu einfach die nebenstehenden QR-Codes.
Bewegungsbezogene Leistungen im Gesundheitswesen
Abrechnungsfähige Angebote
Text: Prof. Dr. Arne Morsch
Das deutsche Gesundheitswesen bietet verschiedene Möglichkeiten, Bewegungsangebote in Kooperation mit den Sozialversicherungsträgern zu erbringen. Welche Abrechnungsfähigkeiten gibt es und welche Anforderungen müssen Absolventen eines Bewegungsfachberufs erfüllen, um hier tätig sein zu können?
Trotz der hohen Evidenz für die präventive und therapeutische Wirkungsbreite von regelmäßiger körperlicher Aktivität und Training (PAGAC, 2018; WHO, 2020) sind die Möglichkeiten einer Verordnung ausbaufähig, und ihr Potenzial zur Vorbeugung und Behandlung zentraler Erkrankungsgruppen wird zu wenig ausgeschöpft (Huber, 2022).
Dennoch gibt es verschiedene Möglichkeiten der bewegungsbezogenen Versorgung. Sollen Bewegungsinterventionen von der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) oder weiteren Sozialversicherungsträgern finanziert werden, müssen zur Abrechnungsfähigkeit besondere Anforderungen an die Qualität der Leistungen und die Qualifikation des Personals erfüllt werden. Für Bewegungsfachkräfte ist es daher wichtig, diese Tätigkeitsfelder und die hierfür erforderlichen Qualifikationen zu kennen (Scheer, Peters & Baldus, 2022).
Auch unterschiedlich positionierte Einrichtungsbetreiber (z. B. ambulante oder stationäre Rehabilita-
tionseinrichtungen, Fitness- und Gesundheitsanlagen, Vereine) sollten das Spektrum der bewegungsbezogenen Versorgung kennen, um zu entscheiden, inwiefern sie abrechnungsfähige Leistungen erbringen können und welches Personal sie hierfür benötigen.
Um Fachkräfte für die bewegungsbezogene Versorgung zu qualifizieren, hat die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) in Kooperation mit dem Deutschen Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie e. V. (DVGS) verschiedene Studien- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich der Sport- und Bewegungstherapie entwickelt. Absolventen der DHfPG können die vom DVGS vergebene und von den Kostenträgern anerkannte Zusatzqualifikation „Sport- und Bewegungstherapie DVGS“ erwerben. Sie erfüllen damit die Voraussetzungen, um abrechnungsfähige Leistungen in Prävention, Therapie und Nachsorge zu erbringen.
Nachfolgend wird ein Überblick gegeben, welche Abrechnungsmöglichkeiten es gibt und welche personellen Anforderungen erfüllt werden müssen, um in den einzelnen Feldern tätig werden zu können.
Ambulante und stationäre Rehabilitation
Ambulante und stationäre medizinische Heilverfahren in Rehabilitationseinrichtungen sollen eine umfassende Genesung nach einem Krankenhausaufenthalt oder bei chronischen Erkrankungen ermöglichen (BAR, 2021). Die Behandlungselemente sind vielfältig und umfassen unter anderem sport- und bewegungstherapeutische Interventionen, die indikationsübergreifend ca. 60 bis 80 Prozent der Therapien ausmachen. Gemäß den Rahmenempfehlungen der Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation gehören Sport- und Bewegungstherapeuten zwingend zum Therapeutenteam. Um als Sporttherapeutin bzw. Sporttherapeut anerkannt zu werden und die personellen Anforderungen der Kostenträger für die ambulante und stationäre Rehabilitation zu erfüllen, ist ein staatlich anerkannter sport- bzw. bewegungswissenschaftlicher Studienabschluss (Diplom, Bachelor oder Master) mit indikationsspezifischer bewegungstherapeutischer Ausrichtung erforderlich (BAR, 2021).
Der Bachelor-Studiengang Sport- und Bewegungstherapie der DHfPG qualifiziert für eine entsprechende Tätigkeit in Rehabilitationseinrichtungen. Ebenso besteht für Absolventinnen und Absolventen anderer bewegungsbezogener Studiengänge und Ausbildungen die Möglichkeit, sich an der DHfPG über indikationsspezifische Studienschwerpunkte (Orthopädie, Innere Erkrankungen, Neurologie, Onkologie) für den Bereich der Sportund Bewegungstherapie weiterzubilden.
Nachsorgeangebote
Sofern das Rehabilitationsziel im Rahmen eines Heilverfahrens nicht vollständig erreicht wurde oder der Rehabilitationserfolg stabilisiert werden soll, gibt es folgende Nachsorgeleistungen:
Rehabilitationssport nach Paragraf 64 SGB IX
Rehabilitationssport kann im Anschluss an ein Heilverfahren verordnet werden, um Ausdauer, Kraft, Koordination und Flexibilität zu verbessern und so die Teilhabe in der Gesellschaft und am Arbeitsleben zu fördern (BAR, 2022). Rehabilitationssportgruppen müssen von ausgebildeten Übungsleitern geleitet werden. Diese müssen nicht über eine grundständige Qualifikation in einem Bewegungsfachberuf verfügen. Anerkannt werden Ausbildungen der Rehabilitationsträger, wie zum Beispiel die Lehrgänge von den Landesbehindertensportverbänden oder die Qualifikationsnachweise des DVGS. Kompetenzen, die im Rahmen von Aus- und Weiterbildungen erworben wurden, können anerkannt werden und die Ausbildung verkürzen oder ersetzen.
Patientenschulungen nach Paragraf 43 SGB V Patientenschulungen als ergänzende Leistung zur Rehabilitation richten sich an chronisch Kranke und sollen helfen, die Folgen einer Erkrankung zu lindern und Folgeerkrankungen zu vermeiden (GKV-Spitzenverband et al., 2022). Ein Beispielprogramm aus dem Handlungsfeld Bewegung ist die „Rehabilitative Rückenschule“. Die Durchführung obliegt qualifizierten Bewegungsfachkräften (Berufs- oder Studienabschluss) mit therapeutischer Zusatzqualifikation im Bereich Rückenschule.
Intensivierte Rehabilitationsnachsorge (IRENA®) IRENA® ist ein Nachsorgeprogramm der Deutschen Rentenversicherung (DRV) im Anschluss an ein Heilverfahren, um die Rehabilitationserfolge zu stabilisieren (DRV, 2021). Sie ist bei allen Krankheitsbildern geeignet und interdisziplinär konzipiert. Die Sport- und Bewegungstherapie spielt dabei eine zentrale Rolle. Häufig wird sie mit psychoedukativen Maßnahmen kombiniert, um funktionale Einschränkungen zu beseitigen und Lebensstiländerungen zu stabilisieren. Die erforderliche Qualifikation der Sporttherapeuten entspricht den Anforderungen der DRV für die ambulante und stationäre Rehabilitation.
Trainingstherapeutische Rehabilitationsnachsorge (T-RENA)®
Auch T-RENA® ist eine Nachsorgeleistung der DRV im Anschluss an eine Rehabilitationsmaßnahme (DRV Bund, 2021). Sie ist ausschließlich auf die Trainingstherapie ausgerichtet. Mittels eines Kraft-, Koordinations- und Ausdauertrainings soll die Belastbarkeit des Muskel-Skelett- und Herz-Kreislauf-Systems verbessert werden. Für die Durchführung kommen neben den Rehaeinrichtungen auch rehakomplementäre Einrichtungen infrage, die die Anforderungen der DRV erfüllen. T-RENA®-Anbieter müssen mindestens zwei qualifizierte Therapeuten (Abschluss Physiotherapie mit Zusatzqualifikation KGGerät und/oder sportwissenschaftliches Studium mit Zusatzqualifikation MTT) bereitstellen.
Für die Durchführung der aufgeführten Nachsorgeleistungen werden die indikationsspezifischen Weiterbildungszertifikate sowie Fortbildungslizenzen des DVGS als Qualifikationsnachweis anerkannt. Da diese in die
Aus- und Weiterbildungen der DHfPG integriert sind, erfüllen die Absolventinnen und Absolventen die personellen Anforderungen für die Abrechnungsfähigkeit.
Besondere Versorgung nach Paragraf 140 a SGB V Die Besondere Versorgung bietet eine Rechtsgrundlage für selektivvertragliche Versorgungsformen, die zwischen Krankenkassen und Leistungserbringern abgeschlossen werden (AOK Fachportal für Leistungserbringer, 2023). Selektivverträge für Bewegungsprogramme gibt es für verschiedene Indikationsbereiche, wie z. B. die FPZ-Therapieprogramme bei chronischem Rückenschmerz, Hüft- und Kniegelenksarthrose, Osteoporose oder im Bereich der Onkologie (FPZ GmbH, 2024). Diese werden außerhalb des Heilmittelbudgets der GKV verordnet und es werden extrabudgetäre Honorare vereinbart. Ein Nachteil dieser Programme ist, dass die Durchführung an Verträge mit einzelnen Krankenkassen gekoppelt ist und sie nicht flächendeckend angeboten werden. Die erforderliche Anbieterqualifikation ist in den jeweiligen Selektivverträgen geregelt. So kommen für die Durchführung der oben genannten FPZ-Therapieprogramme staatlich anerkannte Therapeuten oder Absolventen mit einem bewegungsbezogenen Studienabschluss und indikationsspezifischer Zusatzqualifikation „Sport-/Bewegungstherapie DVGS“ infrage.
Prävention
Die Kostenträger (GKV und DRV) sind gesetzlich verpflichtet, Präventionsleistungen zur Vermeidung chronischer Krankheiten und Behinderungen zu gewähren.
Bewegungsprogramme nach Paragraf 20 SGB V
Die Leistungen der GKV zur individuellen verhaltensbezogenen Prävention sind im Leitfaden Prävention geregelt (GKV-Spitzenverband, 2023). Das Ziel besteht darin, Gesundheitsressourcen zu stärken und verhaltensbezogene Risikofaktoren zu reduzieren, um die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Erkrankungen zu mindern. Die meisten Präventionskurse finden im Handlungsfeld Bewegung statt. Um diese leiten zu können, ist entweder ein staatlich anerkannter Studien- oder Berufsabschluss im Bereich Bewegung oder eine nichtformale berufliche Qualifizierung erforderlich. Hierbei müssen die im Leitfaden Prävention definierten Mindestkompetenzen enthalten sein. Absolventinnen und Absolventen der bewegungsbezogenen Studiengänge der DHfPG erfüllen die entsprechenden personellen Anforderungen.
RV Fit der DRV
Das Präventionsprogramm RV Fit der DRV richtet sich an Berufstätige, die erste gesundheitliche Beeinträchtigungen aufweisen. Ziel ist es, deren Arbeitsfähigkeit langfristig zu erhalten (DRV Bund, 2023). Das Programm beinhaltet die Themenbereiche Bewegung, Ernährung und Umgang mit Stress und erstreckt sich über insgesamt sechs Monate. RV Fit wird in Partnereinrichtungen der DRV wie Rehabilitations- oder komplementären Gesundheitseinrichtungen durchgeführt.
Für das Handlungsfeld Bewegung sind somit entsprechend qualifizierte Sport- und Bewegungstherapeuten erforderlich.
Qualitätssicherung der Sport-/Bewegungstherapie
Um eine angemessene Versorgungsqualität sicherzustellen, sind spezifische Kompetenzen für die Planung und Umsetzung evidenzbasierter Bewegungsinterventionen erforderlich.
Als Fachverband setzt sich der DVGS für einen Professionalisierungsprozess und die Qualitätssicherung in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Bewegungsfachkräften im Gesundheitssystem ein. Hierzu verhandelt der DVGS die Anbieterqualifikationen für die bewegungsbezogene Versorgung bei allen Leistungsträgern der Prävention, Rehabilitation, Nachsorge und Pflege.
Ebenso kooperiert der DVGS mit sport- und bewegungswissenschaftlichen Hochschulinstituten, Fachhochschulen und Fachschulen. Entsprechen Studiengänge bzw. Aus- und Weiterbildungen dem Curriculum Sport- und Bewegungstherapie des DVGS, kann deren Qualität über entsprechende Zertifikate und Lizenzen belegt werden, die als Anbieterqualifikation in den dargestellten Versorgungsbereichen anerkannt sind. Hierzu führt der DVGS eine Datenbank, die Leistungsträgern und Leistungserbringern einen Überblick liefert, um die Anbieterqualifikation von beschäftigtem Personal oder Stellenbewerbern einordnen zu können. Auch für Interessenten und Absolventen eines bewegungsbezogenen Studiums kann die Möglichkeit einer zusätzlichen Zertifizierung über den DVGS ein wichtiges Merkmal für die Qualität der Ausbildung und die damit verbundene Beschäftigungsfähigkeit darstellen.
Die Studienangebote der DHfPG in Kombination mit der Zusatzqualifikation „Sport- und Bewegungstherapie DVGS“ sichern die Arbeitsmarktfähigkeit der Absolventen in der bewegungsbezogenen Versorgung. Die entsprechenden Abschlüsse qualifizieren, abrechnungsfähige Leistungen in der gesamten Versorgungskette zu erbringen.
Prof. Dr. Arne Morsch
Der Sportwissenschaftler ist Fachbereichsleiter Gesundheitswissenschaften und Dozent an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG). Darüber hinaus leitet er den Fachbereich Gesundheitsförderung der BSA-Akademie.
Auszug aus der Literaturliste
Huber, G. (2022). Bewegungstherapie 2.0. Bewegungstherapie & Gesundheitssport, 38 (06), 247–253.
Physical Activity Guidelines Advisory Committee. (2018). 2018 Physical Activity Guidelines Advisory Committee Scientific Report. Washington D.C.: U.S. Department of Health and Human Services.
Scheer, J., Peters, S. & Baldus, A. (2022). Bewegungsbezogene Versorgungsbereiche im Gesundheitswesen. Bewegungstherapie & Gesundheitssport, 38 (06), 263–264. Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie bitte literatur@fitnessmanagement.de.
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Fachmesse für Therapie, Prävention und Rehabilitation
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Mitarbeiterentwicklung und Praxismanagement
Mit SMARTen Zielen führen
Text: Sascha Tetzlaff
Physiotherapieeinrichtungen stehen vor der Herausforderung, qualitativ hochwertige Behandlungen anzubieten, die Zufriedenheit von Patienten wie Mitarbeitenden sicherzustellen und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Wie kann das gelingen? SMARTe Ziele können helfen.
DDie Grundlagen der SMARTen Ziele
SMARTe Ziele basieren auf einem Konzept, das spezifische Kriterien verwendet, um die Effektivität von Zielen zu maximieren. Abbildung 1 fasst zusammen, wofür das Akronym „SMART“ in diesem Zusammenhang steht.
Diese methodische Herangehensweise dient als Leitfaden für die Zielsetzung und kann, richtig genutzt, dazu beitragen, die Motivation und das Engagement des Teams zu erhöhen, was letztlich auf den Unternehmenserfolg einzahlt. Als Führungskraft kommt Ihnen hierbei eine besondere Rolle zu. Mit gemeinsamen Zielen, Visi-
ie Physiotherapie ist ein essenzieller Bestandteil des Gesundheitswesens, die nicht nur zur Genesung von Patienten beiträgt, sondern auch zunehmend präventive Aufgaben übernimmt, um die Lebensqualität der Menschen nachhaltig zu verbessern. Dabei sind die Mitarbeitenden wichtigster Erfolgsfaktor und knappe Ressource zugleich, denn in der Branche herrscht seit Jahren massiver Fachkräftemangel (Bundesagentur für Arbeit, 2023; Kreis, 2021). In der Physiotherapie ist der Unternehmenserfolg eng mit der Qualität der erbrachten Dienstleistungen, der Zufriedenheit der Patienten/Kunden und der Effizienz des Praxismanagements verknüpft. Daher spielt insbesondere die Mitarbeiterentwicklung eine elementare Rolle, um langfristig die Effizienz und Qualität der Praxis und ihrer Dienstleistungen zu sichern. Eine systematische Mitarbeiterentwicklung benötigt eine klare Orientierung (Becker, 2020). Eine bewährte Vorgehensweise, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden, ist die Implementierung von SMARTen Zielen. Sie können helfen, die komplexen betrieblichen Entscheidungen von Inhabern für das Praxisteam greifbar zu machen, die Mitarbeitenden zu motivieren, die Mitarbeiterentwicklung in der Physiotherapie nachhaltig zu steigern sowie den Unternehmenserfolg zu sichern.
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Ziele müssen klar und unmissverständlich definiert werden.
Es müssen klare Kriterien zur Bewertung von Fortschritt und Zielerreichung festgelegt werden. Elementar dazu ist ein Zielausmaß und ein Vergleichsmaßstab.
Das Ziel muss von Bedeutung sein und eine Herausforderung darstellen, um Mitarbeitende anzuspornen. Die Erfüllung anspruchsvoller Ziele wirkt sich motivationsfördernd und positiv auf die Arbeitszufriedenheit aus.
Das Ziel muss, unter Berücksichtigung der verfügbaren Ressourcen, realistisch und erreichbar sein. Werden Ziele zu hoch angesetzt, kann dies die gleiche demotivierende Wirkung haben wie zu niedrige Zielansprüche.
Es muss eine klare Frist zur Erreichung des Ziels mit Anfangs- und Eckdaten festgelegt werden. Dabei lohnt es sich auch, ggf. Meilensteine zu setzen.
Abbildung 1: Führen mit SMARTen Zielen (modifiziert nach Voss, 2006, S. 71)
onen und der richtigen Führung kann die Arbeit nicht nur Sinn stiften, sondern dem Team gleichzeitig auch die nötige Unterstützung und optimale Rahmenbedingungen bieten. Daher sollten Führungskräfte in der Praxis eine klare Richtung vorgeben, für SMARTe Ziele sorgen und die Prozesse innerhalb des Unternehmens ständig reflektieren, hinterfragen und optimieren (van Recum & Schmidt, 2018). Eine gezielte Mitarbeiterentwicklung führt dazu, dass die Praxis sich den komplexen Anforderungen des umkämpften Arbeitsmarktes erfolgreich stellen kann und ein hochqualifiziertes und motiviertes Team beschäftigt.
Mitarbeiterentwicklung durch SMARTe Ziele
Die Mitarbeiterentwicklung ist aufgrund der kritischen Fachkräftesituation in Deutschland ein elementarer Faktor für den langfristigen Erfolg jeder Physiotherapiepraxis. Durch die Implementierung von SMARTen Zielen in der Mitarbeiterentwicklung können Physiotherapeutinnen und -therapeuten nicht nur ihre beruflichen Fähigkeiten weiterentwickeln, sondern auch ihre persönliche Zufriedenheit und Motivation steigern, was letztendlich die Arbeitgeberattraktivität und die Mitarbeiterbindung fördert. Letzteres ist aus ökonomischer Sicht von besonderer Bedeutung, denn Fluktuationskosten (Leistungsausfall, Personalsuchkosten etc.) belaufen sich auf ca. 125 Prozent des Jahresgehalts des ausscheidenden Mitarbeiters (Bültel, 2020, S. 203).
• Fort- und Weiterbildung fördern Spezifische und messbare Ziele im Bereich der Fortbildung (z. B. in einem Fortbildungsplan oder im Rahmen eines Onboardings) tragen durch die Teilnahme an bestimmten Weiterbildungen oder den Erwerb einer Zertifizierung in einem neuen Therapieansatz dazu bei,
dass die Mitarbeitenden ihre fachlichen Kompetenzen kontinuierlich erweitern. Dies erhöht nicht nur die Qualität der Behandlungen, sondern stärkt auch das Vertrauen der Patientinnen und Patienten in die Praxis und deren professionelle Gesundheitsdienstleistungen.
• Karriereentwicklung und Aufstiegschancen Mitarbeitende sind motivier ter, wenn sie klare Aufstiegschancen und Entwicklungsperspektiven aufgezeigt bekommen. SMARTe Ziele können dafür genutzt werden, um Karrierewege aufzuzeigen und den Fortschritt in regelmäßigen Abständen zu überprüfen. Ein erreichbares Ziel könnte beispielsweise sein, innerhalb von zwei Jahren eine leitende Position in der Praxis zu übernehmen, wobei die Erreichung des Ziels an die Erfüllung bestimmter Qualifikations- und Leistungsanforderungen geknüpft ist. Diese wiederum können durch spezifische Meilensteine definiert und Fortschritte in regelmäßigen Feedbackgesprächen besprochen werden.
• Förderung der Teamarbeit Relevante und spezifische Ziele können auch zur Förderung der Teamarbeit innerhalb einer Praxis beitragen. Ein Beispiel wäre das Ziel, die interne Kommunikation und (interdisziplinäre) Zusammenarbeit in den nächsten zwölf Monaten zu verbessern, indem wöchentliche Teambesprechungen eingeführt werden. Die trägt nicht nur zu einem besseren Arbeitsklima bei, sondern fördert auch interdisziplinäre Behandlungsansätze und eine effizientere Patientenversorgung.
• Förderung der Eigenverantwortung SMARTe Ziele können auch dabei unterstützen, die Eigenverantwortung der Mitarbeitenden zu fördern.
Durch einen Einbezug in den Prozess der Zielsetzung, übernehmen sie Verantwortung für ihre eigenen Ziele und deren Erreichung. Da die Mitarbeitenden das Gefühl entwickeln, aktiv zum Erfolg der Praxis beizutragen, kann dies die Motivation und Zufriedenheit am Arbeitsplatz nachhaltig steigern.
Herausforderungen und Erfolgsfaktoren
Den personellen und unternehmerischen Herausforderungen muss mit ganzheitlichen Strategien und neuen Lösungsansätzen begegnet werden (Rolli, 2022). Dabei können SMARTe Ziele bei der Steigerung der Mitarbeiterentwicklung und des Unternehmenserfolgs eine hilfreiche Unterstützung bieten. Insbesondere in einer komplexen und dynamischen Umgebung wie der Physiotherapie müssen bei ihrer Implementierung jedoch einige Punkte berücksichtigt werden:
Checkliste
Individuelle Anpassung der Ziele
Eine der größten Schwierigkeiten besteht darin, SMARTe Ziele zu formulieren, die sowohl den individuellen Bedürfnissen der Mitarbeitenden als auch den übergeordneten Zielen der Praxis gerecht werden. Daher müssen Ziele so gestaltet sein, dass sie realistisch und erreichbar sind, dennoch aber auch genügend Anreiz zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung bieten. Daher sollten die Ziele immer gemeinsam festgelegt werden (z. B. im Jahres-/Mitarbeitergespräch).
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
Die dynamische Natur des Gesundheitswesens erfordert von Physiotherapiepraxen ein hohes Maß an Flexibilität und Anpassungsfähigkeit.
SMARTe Ziele, die regelmäßig überprüft und angepasst werden, ermöglichen es der Praxis, schnell auf Veränderungen im Markt oder im regulatorischen Umfeld zu reagieren, ohne dabei den Fokus auf die langfristigen Unternehmensziele zu verlieren.
Kontinuierliche Überwachung und Anpassung SMARTe Ziele sollten nicht einmalig festgelegt werden und in Stein gemeißelt sein. Es bedarf einer kontinuierlichen Überprüfung und wenn nötig, erforderlicher Anpassungen. In der Praxis kann die Überprüfung des Fortschritts in regelmäßigen Feedbackgesprächen sichergestellt werden. Ebenso mögliche Anpassungen der Ziele. Diese Flexibilität ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Ziele auch bei veränderten Rahmenbedingungen noch relevant und erreichbar sind.
Integration in die Unternehmenskultur
Damit SMARTe Ziele den aufgezeigten Nutzen liefern können, müssen sie dabei fest in die Unternehmenskultur integriert werden. Das be-
deutet, dass das gesamte Praxisteam, von der Geschäftsleitung über die Therapeuten bis hin zum Verwaltungspersonal, die Bedeutung der Ziele versteht, verinnerlicht und diese gemeinsam aktiv verfolgt. Dabei sollten die Ziele nicht als zusätzliche Belastung empfunden werden, sondern als integraler Bestandteil der täglichen Arbeit. Gerade deshalb spielt Kommunikation und Partizipation gegenüber den Mitarbeitenden eine entscheidende Rolle.
Fazit
Die Implementierung von SMARTen Zielen in Physiotherapiepraxen ist ein wirkungsvolles Instrument, um die Mitarbeiterentwicklung nachhaltig zu steigern und den Unternehmenserfolg positiv zu beeinflussen. Durch die klare Definition, Messbarkeit, Erreichbarkeit, Relevanz und Zeitbindung von SMARTen Zielen kann nicht nur die Servicequalität verbessert und die wirtschaftliche Effizienz gesteigert, sondern auch die Mitarbeiterzufriedenheit und -motivation gefördert werden. Um den vollen Nutzen dieser Methode zu entfalten, ist es jedoch entscheidend, dass die Ziele individuell gestaltet, kontinuierlich überwacht und in die gesamte Unternehmenskultur integriert werden.
Der M. A. Prävention und Gesundheitsmanagement Sascha Tetzlaff verfügt über langjährige Branchenerfahrung im Zweiten Gesundheitsmarkt in den Bereichen Fitness und Physiotherapie. Er ist als pädagogischer Mitarbeiter und Dozent an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) im Fachbereich Gesundheitsförderung tätig.
Auszug aus der Literaturliste
Becker, M. (2020). Personalentwicklung. In D. Wagner (Hrsg.), Praxishandbuch Personalmanagement (S. 431–544). Freiburg: Haufe.
Bültel, S. (2020). Mitarbeiterbindung. In D. Wagner (Hrsg.), Praxishandbuch Personalmanagement (S. 199–228). Freiburg: Haufe.
Kreis, M. (2021). Kundenbindung und Mitarbeiterqualifikation im Fokus. medical fitness and healthcare, 02/2021, 62–63.
Rolli, N. (2022). Dem Fachkräftemangel aktiv begegnen. medical fitness and healthcare, 02/2022, 72–75.
Voss, R. (2006). BWL kompakt. Grundwissen Betriebswirtschaftslehre (3. Aufl.). Rinteln: Merkur.
Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie bitte: literatur@fitnessmanagement.de
DAS ORIGINAL STARK FÜR DIE BRANCHE
Nebenberuflich Mitarbeiter qualifizieren mit über 90 staatlich geprüften und zugelassenen Lehrgängen, u. a.
• Trainer/in für Sportrehabilitation
• Athletiktrainer/in
• Athletiktrainer/in-A-Lizenz
• Neurotrainer/in-B-Lizenz
• Trainer/in für rehabilitatives Krafttraining
Stellenwert von Kraft- und Ausdauertraining
Therapie von Zivilisationskrankheiten
Zivilisationskrankheiten werden nicht durch die Zivilisation selbst, sondern durch einen ungesunden, der menschlichen Physiologie nicht entsprechenden Lebensstil verursacht, z. B. durch Bewegungsarmut oder Überernährung. Was sind wirksame Mechanismen, um Zivilisationserkrankungen vorzubeugen?
Zivilisationskrankheiten können sich in den verschiedensten Organsystemen manifestieren. Dazu zählen beispielsweise das Herz-KreislaufSystem, das muskuloskelettale System, aber auch das Gehirn. So spricht man z. B. bei Diabetes mellitus Typ 2, arterieller Hypertonie, Adipositas, Atherosklerose oder Demenz von Zivilisationskrankheiten.
Risikofaktor: individuelles Verhalten Alle genannten Erkrankungen haben gemeinsame Risikofaktoren, die auf das individuelle Verhalten zurückzuführen sind. Dazu zählen Bewegungsmangel und körperliche Inaktivität, Fehl- und Überernährung, Genussmittelabusus (Tabak und Alkohol) sowie chronischer Stress. Für die Prävention und Therapie bietet sich hier jedoch ein starker Ansatzpunkt. Durch gezieltes körperliches Training lassen sich Risikofaktoren minimieren und Schutzfaktoren maximieren. Als geeignete Mittel der Trainingstherapie haben sich Ausdauer- und Krafttraining etabliert, die neben einer Ernährungsmodifikation die wichtigsten nicht medikamentösen Bausteine der Therapie darstellen.
1. Säule: Ausdauertraining
Ausdauertraining wirkt auf verschiedenen Ebenen in der Prävention und Therapie von Zivilisationskrankheiten. So lassen sich positive Effekte auf Parameter, wie z. B. Nüchternglucose, Blutfettwerte oder Blutdruck, verzeichnen.
Die physiologischen Anpassungen durch Ausdauertraining sind vielfältig und umfassen molekulare, kardiovaskuläre, metabolische und hormonell-endokrine Anpassungen.
Molekulare Anpassungen Wissenschaftliche Untersuchungen belegen nachdrücklich, dass die wiederholten Muskelkontraktionen beim Ausdauertraining spezifische mechanische Reize erzeugen, die eine molekulare Anpassung bewirken und fördern, wie z. B. Veränderungen in der Substratverfügbarkeit und -verwertung. So wird beispielsweise die Fähigkeit, Glucose und Fettsäuren aus dem Blut in die Muskelzellen zu transportieren, durch eine Erhöhung der Substrattransporter GLUT4 und FAT/CD36 verbessert (Schumann & Ronnestad, 2023, S. 24–26).
Kardiovaskuläre Anpassungen
Die kardiovaskulären Reaktionen körperlichen Trainings drehen sich um die klassischen physiologischen Elemente Herzfrequenz, Schlagvolumen, Herzzeitvolumen, mittlerer arterieller Druck und gesamter peripherer Widerstand. Die wichtigsten kardialen Anpassungen zur Verbesserung des Herzzeitvolumens durch Ausdauertraining sind eine verbesserte ventrikuläre Füllung und die Fähigkeit, den FrankStarling-Mechanismus (Zusammenhang zwischen der Füllung und der Auswurfleistung des Herzens) während des Trainings zur Erhöhung der Ejektionsfraktion (Auswurfleistung) zu nutzen. Durch eine erhöhte Füllung des Herzens kommt es zu einer verbesserten Überlappung von Aktin- und Myosinfilamenten und einer erhöhten Sensitivität des kontraktilen Apparates gegenüber Calcium, sodass bei gleicher Herzfrequenz mehr Blut in den Kreislauf gepumpt wird. Zusammengenommen führen diese Veränderungen zu einer Erhöhung des Schlagvolumens (Schumann & Ronnestad, 2023, S. 27–28).
Metabolische Anpassungen
Die wichtigste metabolische Anpassungskomponente des Ausdauertrainings ist die gesteigerte Fähigkeit der Skelettmuskulatur, Substrate zur Energiegewinnung zu oxidieren. Die gesteigerte Substratverwertungskapazität ist eine direkte Folge des erhöhten mitochondrialen Gehalts und des damit verbundenen Enzymaktivitätsprofils, insbesondere der Enzyme, die mit der β-Oxidation und dem Kohlenhydratstoffwechsel verbunden sind. Das bedeutet, dass Fettsäuren und Glucose schneller aus dem Blut in die Muskelzellen transportiert werden können, um dort zur Energiegewinnung genutzt zu werden (Schumann & Ronnestad, 2023, S. 29–30).
Hormonell-endokrine Anpassungen Beim Menschen gibt es eine Vielzahl von Hormonen und hormonwirksamen Substanzen, die endokrine, parakrine und autokrine Wirkungen auf eine Vielzahl von Geweben entfalten. Diese Substanzen sind an der Regulierung zahlreicher physiologischer Prozesse beteiligt, z. B. des Stoffwechsels, des Wachstums und der Entwicklung, des Wasserhaushalts, der Herz-KreislaufFunktionen, der Immunantwort und der Stressreaktivität.
Zahlreiche Forschungsergebnisse belegen, dass Ausdauertraining die Hormone, die für ihre Produktion verantwortlichen endokrinen Drüsen/Gewebe und damit die Prozesse, die diese Substanzen regulieren und steuern, tiefgreifend beeinflusst. Akute sportliche Belastung stimuliert das endokrine System stark und führt zu einer Vielzahl von hormonellen Veränderungen (Schumann & Ronnestad, 2023, S. 32–35).
Niedrigschwelliger Einstieg: Gehen
In einer Studie von Banach et al. (2023) zeigt sich eine umgekehrte Beziehung zwischen der täglichen Schrittzahl und der Gesamt- und kardiovaskulären Mortalität, was bedeutet, dass diese mit steigender Schrittzahl sinkt. Positive Effekte fangen schon bei etwa 2.400 Schritten pro Tag an, maximieren sich jedoch mit einer höheren Schrittzahl und haben das günstigste AufwandNutzen-Verhältnis bei etwa 11.500 Schritten täglich.
Bei inaktiven Personen (meist definiert als < 5.000 Schritte täglich) sorgt eine Erhöhung der täglichen Schrittzahl um 1.000 für eine Risikoreduktion der Gesamtmortalität um 15 Prozent.
Gehirn: Kognitive Leistungsfähigkeit
Neurogenese Synaptogenese BDNF-Level
Herz: Kammergröße Wanddicke Sauerstoffverbrauch
Schlagvolumen Herzfrequenz
Trainingsadaptationen
Muskel: Querschnitt Filamentdichte Kapillarisierung
Mitochondriendichte Fasertypen-Switch Enzymausstattung
Knochen, Sehnen und Knorpel: Knochendichte Knochenmasse Sehnendichte und Festigkeit Kollagensynthese
Abb. 1: Trainingsadaptationen (modifiziert nach Mooren & Reimers, 2018, S. 17)
Fettgewebe: Lipolyse Lipidmenge
Mitochondrien Beiging/Browning
Leber und Darm: Einlagerung von ektopischem Fett Genetische Vielfalt der Mikrobiota Glykogenstoffwechsel
Chiang et al. (2019) postulieren jedoch, dass es nicht nur ausreicht, ein tägliches Schrittziel festzulegen, sondern es hilfreich ist, auch intensivere Einheiten einzubauen. Diese intensiveren Einheiten können auch aus Gehen bestehen, sofern dabei auf eine ausreichend hohe Schrittrate geachtet wird. Dies führte zu einer signifikanten Verbesserung des Hüftumfangs, des viszeralen Fettgewebes und der Blutfettwerte.
Zur allgemeinen Orientierung der Dosis des Ausdauertrainings dienen die Richtwerte der Weltgesundheitsorganisation. Sie werden mit mindestens 150 bis 300 Minuten pro Woche moderat-intensivem (z. B. dreimal 50 min) oder 75 bis 150 Minuten intensivem (z. B. dreimal 25 min) Ausdauertraining angegeben.
Doch gerade in der Therapie können längere Einheiten teilweise unverträglich oder unpraktikabel sein. So kann es bei Menschen mit Adipositas sinnvoll sein, die Belastung auf viele kurze aerobe Belastungen aufzuteilen („short bouts“), um eine bessere langfristige Compliance zu erreichen. Selbst „short bouts“ in Alltagsaktivitäten einzubauen, also kein gezieltes Training im klassischen Verständnis, kann helfen, das viszerale Fettgewebe zu reduzieren.
2. Säule: Krafttraining
Neben den positiven Effekten, die das Ausdauertraining auf die kardiovaskuläre Gesundheit und somit diverse Zivilisationskrankheiten erzielt, hat auch Krafttraining äußerst positive Facetten, die im nachfolgenden näher beleuchtet werden sollen.
Skelettmuskeln können als Reaktion auf Krafttraining eine bemerkenswerte Plastizität, also Anpassungen der Masse, Struktur, Funktion sowie des Stoffwechsels aufweisen. Anpassungen innerhalb des Muskelmilieus an die mechanischen und metabolischen Anforderungen des Krafttrainings dienen dazu, den zellulären Stress während der nachfolgenden Trainingseinheiten zu reduzieren.
Zu den physiologischen und molekularen Anpassungen durch Krafttraining zählen Veränderungen der Muskelgröße, der Myofasergröße und Fasertyptransformation, der Muskelarchitektur, der Zuwachs von Satellitenzellen und Myonuklei, aber auch metabolische und molekulare Anpassungen sowie Anpassungen des Bindegewebes (Schumann & Ronnestad, 2023, S. 60). Größenzuwächse der Skelettmuskulatur (d. h. Hypertrophie) sind die auffälligsten Anpassungen beim Krafttraining. Der mögliche Mechanismus des Faserwachstums ist eine erhöhte Muskelquerschnittsfläche und Proliferation von Myofibrillen, die zu einer erhöhten Anzahl von parallel angeordnetem kontraktilem Material und folglich zu einer Steigerung der Kraftproduktionskapazität führt (Schumann & Ronnestad, 2023, S. 60–61).
Die bisherige Annahme ist, dass Krafttraining eine Ergänzung und kein Ersatz für Ausdauertraining ist, wenn es um die Reduktion von kardiovaskulären Risikofaktoren
geht. Die Studie von Liang et al. (2021) kommt zum Ergebnis, dass Krafttraining nicht nur eine Ergänzung darstellt, sondern eine gleichberechtigte Alternative bzw. eine unabhängige Rolle in der Prävention einnehmen kann.
Eine aktuelle Studie von Paluch (2024) stellt heraus, dass selbst 30 bis 60 Minuten Krafttraining pro Woche ausreichen, um positive Effekte davontragen zu können. Das Mindestmaß von 15 bis 20 Minuten zweimal pro Woche kann schon einen positiven Einfluss auf Blutdruck, Nüchternglucose, Blutfettwerte, Körperkomposition, aber auch auf Arteriensteifheit, chronische Inflammation und die kardiorespiratorische Fitness haben, was sich ebenfalls positiv auf diverse Zivilisationskrankheiten auswirkt und demnach eine essenzielle Rolle in der Therapie dieser darstellt. Abbildung 1 zeigt die Trainingsadaptationen des Körpers an Bewegung, demnach ein kombiniertes Kraft- und Ausdauertraining.
Fazit
Der Stellenwert von Kraft- und Ausdauertraining ist immens hoch und wichtiger als je zuvor, angesichts der weiterhin steigenden Inzidenzzahlen von Zivilisationskrankheiten. Die vielfältigen physiologischen Anpassungen durch körperliches Training sind durch keine anderen Behandlungsmethoden zu ersetzen und wirken darüber hinaus auch auf einer psychosozialen Ebene.
Der Sport- und Bewegungstherapeut Bastian Bloier leitet die Abteilung Medizinische Trainingstherapie in einer Rehabilitationsklinik und promoviert als externer Doktorand der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes. An der DHfPG und der BSA-Akademie arbeitet er als Dozent im Fachbereich Trainingsund Bewegungswissenschaft.
Auszug aus der Literaturliste
Banach, M., Lewek, J., Surma, S., Penson, P. E., Sahebkar, A., Martin, S. S. et al. (2023). The association between daily step count and all-cause and cardiovascular mortality: a meta-analysis. European Journal of Preventive Cardiology, 30 (18), 1975-1985.
Liang, M., Pan, Y., Zhong, T., Zeng, Y. & Cheng, A. (2021). Effects of aerobic, resistance, and combined exercise on metabolic syndrome parameters and cardiovascular risk factors: a systematic review and network meta-analysis. Reviews in Cardiovascular Medicine, 22 (4), 1523-1533.
Mooren, F. & Reimers, C. D. (2018). Praxisbuch Sport in Prävention und Therapie. München: Elsevier.
Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie bitte: literatur@fitnessmanagement.de
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HERAUSGEBER
Prof. Dr. Bernhard Allmann
Prof. Dr. Jörg Loth
Prof. Dr. Arne Morsch
Ohne Zivilisationskrankheiten alt werden
Fit wie in der Steinzeit
Text: Prof. Dr. Friederike Rosenberger
Vor rund 100.000 Jahren hat sich der Mensch noch etwa 20 Kilometer pro Tag bewegt, heute sind es gerade einmal 440 Meter (Ganten, Spahl & Deichmann, 2011). Wie wirkt sich diese Veränderung auf unsere Gesundheit aus und was können wir tun, um wieder fit und gesund zu werden wie unsere Vorfahren?
Einen Großteil der chronischen Erkrankungen und Todesursachen in Deutschland, ebenso wie in anderen Industrienationen, machen Zivilisationskrankheiten aus (Statistisches Bundesamt, 2022). Zu ihnen gehören unter anderem verschiedene Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes mellitus Typ 2, Übergewicht und Adipositas, bestimmte Krebserkrankungen wie Darm- und Lungenkrebs sowie bestimmte psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angst und Essstörungen.
Nebenwirkungen des Wohlstands
Unter Zivilisationskrankheiten versteht man Erkrankungen, die mit der Lebensweise in den Industrienationen zusammenhängen (DocCheck Flexikon, 2024). Sie treten als „Nebenwirkungen“ des Wohlstands auf und lösten in Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Infektionskrankheiten als häufigste Todesursachen ab, die in den ärmsten Ländern der Welt noch immer an erster Stelle stehen (Statista, 2024a).
Wenn es gelänge, den Zivilisationskrankheiten vorzubeugen oder sie zu therapieren, würden wir körperlich, geistig und psychisch gesünder und länger leben. Wissenschaftliche Prognosen gehen im Hinblick auf manche dieser Erkrankungen jedoch vom Gegenteil aus. So wird angenommen, dass bis zum Jahr 2050 im Vergleich zum Jahr 2007 die Zahl der Schlaganfälle um 62 Prozent und die der Herzinfarkte um 75 Prozent steigen wird (Statista, 2024b). Es besteht also Handlungsbedarf.
Mit „Steinzeitgenen“ im Smartphone-Zeitalter
Die Ursache für Zivilisationskrankheiten liegt darin, dass unsere Lebensweise stark von derjenigen abweicht, für die unser Körper genetisch gebaut ist. Die ersten zwei Millionen Jahre unserer Existenz lebten wir Menschen bzw. unsere Vorfahren aus der Gattung „Homo“ als Jäger und Sammler (Scinexx, 2016). Aus dieser Zeit stammt unser genetischer Bauplan – und er hat sich bis heute kaum verändert.
In der Jungsteinzeit, vor etwa 10.000 Jahren, wurde der Mensch sesshaft und begann mit Viehzucht und Ackerbau (Scinexx, 2016). In der vergleichsweise kurzen Zeit von der Sesshaftwerdung bis heute hat sich die Lebensweise zunehmend stärker und schneller gewandelt, bis schließlich die Industrialisierung zum heutigen Lebensstil mit Auto, Smartphone, Tiefkühlpizza und Netflix führte.
Was unterscheidet die Lebensweise unserer Steinzeitvorfahren, die keine Zivilisationskrankheiten kannten, vom heutigen Lebensstil? Um diese Frage zu beantworten, untersuchen Wissenschaftler nicht nur menschliche Überreste aus der Steinzeit, sondern auch kleine Völker, die bis heute als Jäger und Sammler leben. Ein Beispiel hierfür sind die Hadza in Nordtansania, deren HerzKreislauf-System und Stoffwechsel als besonders gesund gelten (Pontzer, Wood & Raichlen, 2018). Forscher sind sich einig, dass der Lebensstil von Jägern und Sammlern in drei Bereichen Unterschiede zum heutigen Lebensstil
der westlichen Welt aufweist (Alt, Al-Ahmad & Woelber, 2022; Ganten, Spahl & Deichmann, 2011; Pontzer, Wood & Raichlen, 2018):
• Bewegung: Jäger und Sammler in der Steinzeit haben sich etwa 20 Kilometer pro Tag bewegt und heutige Jäger und Sammler in Tansania sind mindestens 100 Minuten pro Tag mit moderater bis hoher Intensität körperlich aktiv. Menschen in hochentwickelten Ländern wie Deutschland bewegen sich hingegen im Schnitt etwa 440 Meter pro Tag.
• Ernährung: Die genaue Nahrungsmenge und Nährstoffzusammensetzung werden zwar kontrovers diskutiert, Wissenschaftler sind sich jedoch darüber einig, dass Jäger und Sammler nicht jederzeit unbegrenzten Zugriff auf Nahrung hatten und Fastenphasen zum Alltag gehörten. Die Nahrung war weniger kalorienreich und die Lebensmittel waren nur gering verarbeitet.
• Psyche: Das Leben der Jäger und Sammler war einfach. Sie lebten in kleinen Sippen, verbrachten viel Zeit im Grünen und hatten ausreichend Erholung und Schlaf. Viele Arten von Stress und psychischer Belastung kannten sie nicht.
Artgerechte Haltung?
Wer Zivilisationskrankheiten wirklich vermeiden oder therapieren und ihnen nicht nur medikamentös entgegenwirken möchte, sollte seine Lebensweise so wählen, dass sie der Natur des Menschen gemäß seiner genetischen Programmierung möglichst nahekommt. Bei Tieren würde man von artgerechter Haltung sprechen – ein Gedanke, den der Mensch auf sich selbst offensichtlich kaum überträgt.
Selbstverständlich ist es unter den heutigen Bedingungen nicht leicht, wenn nicht gar unmöglich, alle gesundheitsförderlichen Aspekte des Lebensstils unserer steinzeitlichen Vorfahren vollständig zu übernehmen. Allerdings sind auch einzelne
GENETISCH BETRACHTET SIND WIR NOCH IMMER STEINZEITMENSCHEN
gesunde Verhaltensweisen effektiv. Eine Studie aus den USA untersuchte beispielsweise, wie sich fünf gesunde Verhaltensweisen auf die Gesundheit und verbleibende Lebenserwartung im mittleren Erwachsenenalter auswirken (Li et al., 2020). Die fünf gesunden Verhaltensweisen in der Studie waren: niemals rauchen, ein normaler Body-Mass-Index (BMI), moderate bis intensive körperliche Aktivität im Umfang von mindestens 30 Minuten pro Tag bzw. 3,5 Stunden pro Woche, maximal moderater Alkoholkonsum und eine ausgewogene Ernährung. Bei Männern im Alter von 50 Jahren steigerte die Einhaltung von vier oder fünf dieser gesunden Verhaltensweisen die verbleibende gesunde Lebenserwartung – frei von HerzKreislauf-, Krebserkrankungen und Diabetes – um 7,6 Jahre im Vergleich zu Männern, die keine der gesunden Verhaltensweisen zeigten. Bei Frauen betrug der Unterschied 10,7 Jahre. Man muss also nicht zum Steinzeitmenschen werden, um Zivilisationskrankheiten zu vermeiden und länger und gesünder zu leben.
Fitness- und Gesundheitsanlagen statt Savanne
Um die empfohlene Dosis an Bewegung umzusetzen und einen gesunden Lebensstil zu unterstützen, eignen sich unter anderem Fitness- und Gesundheitsanlagen. Dies gilt sowohl im Bereich der Prävention als auch bei bereits bestehenden lebensstilbedingten Erkrankungen.
Was die Bewegung betrifft, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Erwachsene im Alter von 18 bis 64 Jahren mit oder ohne chronische Erkrankungen Ausdauerbelastungen im Umfang von mindestens 150 bis 300 Minuten pro Woche mit moderater bis hoher Intensität oder 75 bis 150 Minuten pro Woche mit hoher Intensität. Für zusätzliche gesundheitliche Vorteile werden mindestens zwei Einheiten Krafttraining pro Woche für die Hauptmuskelgruppen von mindestens moderater Intensität empfohlen (Weltgesundheitsorganisation [WHO], 2018). Einsteiger sollten allmählich an den vollen Umfang herangeführt werden.
Diese Bewegungsempfehlungen lassen sich in Fitnessund Gesundheitsanlagen zum Beispiel durch gerätegestütztes Ausdauer- und Krafttraining oder Kombinationen von betreutem Training vor Ort und selbstständigen Einheiten zu Hause umsetzen. Spezielle Trainingsformen oder eine bestimmte Übungsauswahl sind nicht notwendig, um die gewünschten Erfolge zu erzielen. Gängige Trainingskonzepte auf dem Markt eignen sich also, sie sollten jedoch ggf. um Anleitungen zu selbstständigem Training ergänzt werden, damit Kunden auf die empfohlene Dosis an Ausdauer- und Krafttraining kommen.
Auch die Themen Ernährung und Psyche können in Fitness- und Gesundheitsanlagen adressiert werden. Im Bereich Ernährung bieten sich beispielsweise Kurse zur Gewichtsreduktion oder zu ausgewogener Ernährung an. Was die Psyche betrifft, passen Kurse zur Stressreduktion, Achtsamkeitstraining und Entspannungstraining in das Konzept.
Wichtig ist, dass die Kunden ihre Lebensweise nachhaltig umstellen und nicht nur kurze Trainingsphasen in einen anschließend wieder unveränderten Alltag einbauen. Dies kann nur durch supervidiertes Training bzw. kompetente fachliche Anleitung gelingen. Hierfür sind ausgebildete Bewegungsfachkräfte wie Gesundheitsmanager oder Sport- und Bewegungstherapeuten erforderlich, die nicht nur auf körperlicher, sondern auch auf psychosozialer und pädagogischer Ebene mit dem Kunden arbeiten.
Fazit
Auch wenn sich unsere Gene seit der Steinzeit kaum verändert haben, hat unser Verstand doch große Sprünge gemacht. Wenn uns bewusst wird, wie wenig „artgerecht“ wir heute leben, haben wir die Chance, den Verstand zu unserem Wohl statt für unseren Komfort einzusetzen. Durch genügend Bewegung, Ernährung in Maßen und Fürsorge für die Psyche können wir uns im heutigen Wohlstand wieder der Gesundheit und Fitness annähern, die unsere Vorfahren aus der Steinzeit innehatten. Um dies umzusetzen, eigenen sich Fitness- und Gesundheitsanlagen mit ausgebildeten Bewegungsfachkräften, die den Menschen auf seinem Weg zu einer gesünderen Lebensweise unterstützen.
Die Sportwissenschaftlerin ist seit 2011 an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) als Dozentin tätig. Sie hat zudem an den Universitäten in Saarbrücken und Potsdam sowie am Universitätsklinikum Heidelberg zu gesundheitsorientiertem Training geforscht.
Auszug aus der Literaturliste Ganten, D., Spahl, T. & Deichmann, T. (2011). Die Steinzeit steckt uns in den Knochen. Gesundheit als Erbe der Evolution (9. Auflage). München: Piper. Li, Y., Schoufour, J., Wang, D.D., Dhana, K., Pan, A., Liu, X. et al. (2020). Healthy lifestyle and life expectancy free of cancer, cardiovascular disease, and type 2 diabetes: prospective cohort study. The BMJ: British Medical Journal, 368, 1–10.
Pontzer, H., Wood, B. M. & Raichlen, D. A. (2018). Hunter-gatherers as models in public health. Obesity Reviews, 19 (1), 24–35.
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Ernährungstherapie mit viel Fett
Ketogene Ernährung bei Krebs
Text: Jan Prinzhausen
Krebserkrankungen stellen eine der häufigsten Todesursachen in der deutschen Bevölkerung dar. Dementsprechend hoch ist das Interesse an Therapiemöglichkeiten. Welche Rolle spielt zur Unterstützung dieser Therapien die ketogene Ernährungsform?
Bei ca. 80 Prozent der bekannten Tumore lässt sich ein ausgeprägter anaerob-glykolytischer Stoffwechsel beobachten. Dieser basiert auf
einem hohen Umsatz von Glucose und bedingt einen starken Anfall von Milchsäure. Große Mengen Glucose, deren Abbauprozess und das Endprodukt Milchsäure
erweisen sich als vorteilhaft für die Krebszelle (Barrea et al., 2022; Lane et al., 2021).
Auf hohe Glucosespiegel im Blut reagiert der Körper mit der Bildung von Insulin und IGF-1. Beide Hormone aktivieren sogenannte Second-Messenger-Kaskaden mit anaboler Wirkung. Ein Ziel der Kaskaden ist z. B. die Hochregelung der Proteinbiosynthese. Diese anabole Stoffwechsellage hilft Krebszellen bei der Reifung und beim Wachstum. Zudem ermöglicht der Umsatz von Glucose zu Milchsäure die größtmögliche ATP-Bereitstellung pro Zeiteinheit. Die Fähigkeit, Metastasen zu schieben, wird u. a. auf diese hohe Energieflussrate zurückgeführt (Barrea et al., 2022; Lane et al., 2021).
Krebszellen profitieren vom anaerob-glykolytischen Stoffwechsel
Zwischenprodukte des Glucosestoffwechsels nutzt die Krebszelle für die Synthese von Amino-, Fett- und Nukleinsäuren. Die Krebszelle versorgt sich auf diese Weise mit Bau- und Funktionsstoffen, die das Fortschreiten der Pathogenese ermöglichen (Talib et al., 2021).
Die Protolyse der gebildeten Milchsäure mündet in eine metabolische Azidose. Sie hilft den Krebszellen, gesunde Körperzellen zu schwächen. Milchsäure verschafft den Krebszellen somit Überlebens- und Durchsetzungsvorteile (Lane et al., 2021).
Die ketogene Diät
Die klassische ketogene Ernährung liefert 90 Prozent der Energie aus Fett, 8 Prozent aus Protein und 2 Prozent aus Kohlenhydraten. Die untere Grenze beläuft sich auf 80 Prozent Fettenergie. Das Verhältnis von Fett zu Kohlenhydraten bzw. zu Protein liegt bei vier zu eins und drei zu eins. Absolut beträgt die tägliche Kohlenhydratzufuhr maximal 50 Gramm. Die Bezeichnung „ketogen“ bezieht sich auf die gesteigerte Bildung von Ketonkörpern, die bei einer ketogenen Diät messbar ist (Lane et al., 2021; Talib et al., 2021; Weber et al., 2019).
Effekte auf den Tumorstoffwechsel
Die ketogene Diät limitiert den Tumor über die reduzierte Kohlenhydratverfügbarkeit und durch die gebildeten Ketonkörper. Der Senkung des Blutglucosespiegels folgt die verminderte Bildung von Insulin und IGF-1. Der anabole Reiz auf den Tumor wird abgeschwächt (Barrea et al., 2022; Weber et al., 2018, Weber et al., 2019). Parallel dazu geht die Aktivierung der AMP-aktivierten Proteinkinase (AMPK) mit der Synthese von katabolen Tumorsuppressoren einher (Talib et al., 2021).
Krebszellen kennzeichnen sich oftmals durch eine gestörte Mitochondrienfunktion sowie den Mangel an lipound ketolytischen Enzymen. Sie können die Ketonkörper
nur eingeschränkt oder gar nicht oxidieren. Die Fixierung auf die Glycolyse führt somit zu einem ATP-Defizit, wenn Glucose fehlt. Forscher sprechen vom „Aushungern“ der Krebszellen. Gesunde Körperzellen hingegen sind befähigt, die Ketonkörper zur Energiebereitstellung abzubauen (Barrea et al., 2022; Talib et al., 2021; Weber et al., 2018).
Entzündungsprozesse gelten als Ursachen für die Zellentartung und die Entwicklung von Tumoren. Der Ketonkörper Betahydroxybutyrat hemmt das Entzündungsgeschehen. Durch die Senkung der katalytischen Leistung der Cyclooxygenase-2 (COX-2) vermindert sich die Synthese von entzündungsfördernden Gewebshormonen aus der Omega-6-Fettsäure Arachidonsäure (Talib et al., 2021; Weber et al., 2019).
Als weitere Ursache bei der Krebsentstehung gilt oxidativer Stress. Dieser ist für Schäden an den Erbanlagen verantwortlich. Oxidativer Stress kann andererseits im Rahmen der Chemotherapie zur Bekämpfung von Krebs dienen. Dabei fungieren freie Radikale als Mittel zur Zerstörung von Tumorzellstrukturen. Verallgemeinert lässt sich feststellen, dass der Redoxhaushalt in Krebszellen gestört ist. Dem liegen Funktionsveränderungen der Mitochondrien und des Glutathionsystems zugrunde. Unter ketogener Diät erfährt das Redoxsystem eine Rejustierung, gefolgt von der Ausbalancierung des Spiegels an freien Radikalen (Weber et al., 2019). Mit der Hemmung des nuclear factor kappaB (NF-kB) und der Aktivierung des Uncoupling Protein-2 (UCP2) lassen sich oxidativer Stress und die Schädigung der Mitochondrien vermeiden (Talib et al., 2021).
Es gibt weiterhin wichtige Schutzproteine. Diese Schutzproteine können u. a. den Lebenszyklus entarteter Zellen unterbrechen. Somit hemmen sie die Pathogenese von Tumoren. Mit der Umstellung auf ketogene Ernährung lässt sich durch einen Anstieg der Schutzproteine die Körperabwehr gegenüber Krebs verstärken (Weber et al., 2019).
Die ketogene Ernährung hilft, die Krebszellen „auszuhungern“
Außerdem sezernieren Krebszellen Wachstumsfaktoren, welche die Blutgefäßbildung im Tumorgewebe fördern. Je mehr Gefäße vorhanden sind, desto effektiver können sich die Zellen mit Nährstoffen versorgen. Ketogene Ernährung bremst die Blutgefäßbildung und erschwert die Nährstoffversorgung des Tumors (Weber et al., 2019).
Die Effekte der Umstellung auf die ketogene Diät lassen sich auch auf epigenetischer Ebene nachweisen. Gezeigt werden konnte eine verstärkte Expression von TumorSuppressor-Genen. Im Resultat stehen dem Körper
mehr Funktionsstoffe zur Abwehr der Tumorbildung zur Verfügung (Talib et al., 2021).
Kombination mit konservativer Therapie
Die ketogene Diät kann eine negative Energiebilanz bedingen. Einschließlich weiterer, bereits vorgestellter Aspekte lässt sich dadurch eine Sensitivierung der Krebszelle gegenüber der Chemotherapie beobachten (Weber et al., 2018). Nach Talib et al. (2021) spielt bei der Effektivitätssteigerung der Chemotherapie auch die entzündungshemmende Wirkung ketogener Kost eine entscheidende Rolle. Zudem schützt die ketogene Ernährung, ähnlich dem Fasten, gesundes Körpergewebe vor der toxischen Wirkung der Chemotherapeutika (Plotti et al., 2020).
Risiken und Nebenwirkungen
Insgesamt betrachtet, zeigt sich die Anwendung der ketogenen Diät bei Krebspatienten als sicher (Lane et al., 2021; Zhao et al. 2022). Vorsicht ist bei Krebspatienten mit Kachexie geboten: Führt die ketogene Diät zu einer negativen Energiebilanz, geht Körpermasse verloren. Patienten, die von Kachexie betroffen sind, müssen daher zwingend auf eine ausgeglichene Energiezufuhr achten, um einen weiteren Gewebeverlust zu verhindern (Weber et al., 2018).
Zudem scheint die Effektivität der ketogenen Stoffwechsellage krebsartabhängig unterschiedlich zu sein. Insbesondere bei Melanomen und Nierenkrebs ließ sich im Tierversuch sogar eine Verstärkung der Kanzerogenese beobachten (Weber et al., 2018). In Einzelfällen zeigte sich eine Tumorprogression auch bei Krebspatienten, was zum Abbruch der Ernährungsumstellung führte (Weber et al., 2019).
In der Literatur werden Nebenwirkungen genannt, die bei der Umstellung auf die ketogene Diät auftreten können. Dazu zählen bei Krebspatienten Brechreiz, Erschöpfung, Benommenheit, Verstopfung, Gicht, Dehydration, Appetitverlust, Kopfschmerzen, Hyperlipidämien, Sehschwäche und Nährstoffdefizite (Weber et al., 2019).
Die Reduktion der Kohlenhydratverfügbarkeit soll helfen, die Pathogenese zu hemmen
Optimierung der ketogenen Diät
Die benannten Nebenwirkungen lassen sich bei bedarfsgerechter Ernährung und schrittweiser Reduktion der Kohlenhydratzufuhr abschwächen. Bei Defiziten kann das Supplementieren von Mikronährstoffen hilfreich sein (Weber et al. 2019). Zudem gibt es Hinweise, dass Ketonester, mittelkettige Triglyzeride, marine Omega3-Fettsäuren, Quercetin und Curcumin den Gesundheitswert und die Effektivität der ketogenen Diät bei Krebs fördern können (Talib et al., 2021; Weber et al., 2018; We-
ber et al., 2019). Es sind somit einige Punkte auf der Seite der Ernährung zu beachten. Daher sollte die Umstellung und Therapie durch die Ernährung nicht auf eigene Faust erfolgen, sondern durch die Zusammenarbeit mit einer qualifizierten Ernährungsfachkraft geplant und überwacht werden.
Evidenzlage
Laut aktueller Datenlage lassen sich tumorspezifische Verbesserungen, wie z. B. die Verzögerung des Tumorwachstums, noch nicht quantifizierbar zeigen. Ursächlich hierfür sind die Homogenität bzgl. Krebstyp, Zeitpunkt der Diagnose, Patienteneigenschaften und die Form der ketogenen Ernährung. Verbesserungen in der Lebensqualität, dem Wohlbefinden und auch verschiedener biometrischer Daten sind nachweisbar (Amanollahi et al. 2023; Lane et al., 2021, Yang et al., 2021; Zhao et al., 2022).
Fazit
Die Ernährung stellt eine wichtige Stellschraube bei der Therapie von Krebs dar. Die ketogene Ernährung kann bei der Krebstherapie unterstützend wirken. Die Zusammenarbeit mit einer qualifizierten Ernährungsfachkraft ist dabei unabdingbar, da die Ernährung genau an die jeweilige Ausgangslage des Patienten bzw. der Patientin angepasst werden muss.
Jan Prinzhausen
Der Ernährungswissenschaftler ist Dozent an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) sowie der BSA-Akademie. Außerdem ist er Ernährungsberater am Olympiastützpunkt Thüringen und veröffentlicht Bücher zu den Themen Sporternährung, Abnehmen und Ernährungsberatung.
Auszug aus der Literaturliste
Barrea, L., Caprio, M., Tuccinardi, D., Moriconi, E. Di Renzo, L., Muscogiuri, G. et al. (2022). Could ketogenic diet "starve" cancer? Emerging evidence. Critical Reviews in Food Science and Nutrition, 62 (7), 1800-1821.
Lane, J., Brown, N. I., Williams, S., Plaisance, E. P. & Fontaine, K. R. (2021). Ketogenic Diet for Cancer: Critical Assessment and Research Recommendations. Nutrients, 13, 3562.
Yang, Y.-F., Mattamel, P. B., Joseph, T., Huang, J., Chen, Q., Akinwunmi, B. O. et al. (2021). Efficacy of Low-Carbohydrate Ketogenic Diet as an Adjuvant Cancer Therapy: A Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials. Nutrients, 13, 1388.
Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie bitte: literatur@fitnessmangement.de