fitness MANAGEMENT INTERNATIONAL
6/2017 Dez./Jan. Nr. 134
Offizielles Organ DSSV e. V. und BFB e. V. ®
Deutschland Österreich Schweiz
C 31071 Gesundheit Fitness Besonnung
6/2017 EUR 9,-
sfr 14,-
Dez./Jan. Nr. 134 www.fitnessmanagement.de
EDITORIAL
Birgit Schwarze Chefredakteurin fMi
Fit zum Gebrauch Qualität ist „fitness for use“. Für Joseph Juran, Wegbereiter des Qualitätsmanagements, haben die Produkte höchste Qualität, die am besten die persönlichen Bedürfnisse des Verbrauchers erfüllen. Fitness und Qualität sind also kein Selbstzweck, sondern erzielen ihren Nutzen aus dem Mehrwert für den Kunden. Fit zum Gebrauch. Diesem Qualitäts-Gedanken wissen wir uns auch in der Ihnen vorliegenden fMi-Ausgabe verpflichtet, und das gleich im doppelten Sinn, inhaltlich wie redaktionell. Um Qualität und Qualifikation geht es in vielen Beiträgen; auf einige weisen wir hin. Und: Unser Anspruch von Qualitätsjournalismus ist es, dass auch diese fMi Sie fit macht, fit für den „Gebrauch“. And the winner is: Dass das Pfitzenmeier Premium Plus Resort Karlsruhe zum Fitness-Club des Jahres gekürt wurde, überraschte nicht. Was Refit Kamberovic allerdings überraschte, war, dass Werner Pfitzenmeier seine Vorstellungen von einer gelungenen Fitness- und Wellness-Anlage bei weitem übertraf. Über das, was auch ihn beeindruckt hat, lesen Sie auf den Seiten 14 ff. Fitness im Untergrund? London macht es möglich. Die fMi-Redaktion besuchte drei Fitnessketten im Herzen Londons. Und alle lassen sich etwas einfallen: Ein Studio lässt seine Mitglieder in den zuvor von einer Bank genutzten Tresorräumen trainieren, ein anderes lädt ein, unter Tage zu baden, in dem dritten kann man nicht nur seinen Körper in Form bringen, sondern auch seine Kleidung, ein Bügelservice macht´s möglich. Mehr über „Fit in the city“: 28 ff. Qualität setzt sich durch. Zum dritten Mal nach 2008 und 2012 akkreditierte der Wissenschaftsrat die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement. Anerkennend verweist der Wissenschaftsrat auf das entwickelte Studienformat, würdigt die Kooperationen sowie die Literatur- und Informationsversorgung. Warum die DHfPG ein Glücksfall für die Fitnessbranche ist, dazu mehr auf den Seiten 56 f. Um Qualifikationen in der Fitnessbranche geht es in der Reihe „Der DSSV klärt auf“. Nach der dualen Erstausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann (5/2017) beantwortet dieser Teil wichtige Fragen rund um die Studiengänge. Warum es Sinn macht, bei Qualifikationen auf geprüfte Qualität des Bildungsanbieters und seiner Studiengänge zu setzen, dazu mehr auf den Seiten 94 ff. Zum Schluss ein Wort in eigener Sache: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12 – so schnell sind die Monate des Jahres 2017 aufgezählt. Viel mehr gäbe es über die fMi in diesem Jahr zu erzählen. Ich bin zuversichtlich, wir haben Sie „fitter“ gemacht: mehr als 700 Seiten in sechs fMi-Ausgaben, darunter kurzweilige Studiopräsentationen, lesenswerte Fachbeiträge, informative Veranstaltungsberichte und hintergründige Kommentare. Danke für Ihr Interesse. Viel Freude bei der Lektüre, frohe Weihnachten und ein gesundes neues Jahr!
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DHfPG-Rektorat freut sich über dritte Akkreditierung
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Fitness im Untergrund der City of London
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Der DSSV klärt auf – Qualifikationen in der Fitnessbranche
AKTUELLES> 7 Neuigkeiten aus der Fitnessbranche BESONNUNG> 102 11. Europäischer Fachkongress Solarien und Besonnung BSA/DHfPG> 78 Wichtig zu wissen: Zertifikate werden ungültig! 78 Als Unternehmen vom dualen Studium profitieren 78 „Berater für Firmenfitness“ – optimal kooperieren 79 Studium an der DHfPG auch ohne Abitur DSSV> 38 Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2018 68 Ausschuss beschließt künftige strategische Ausrichtung 68 Zu Gast beim DSSV 68 DSSV holt sich Verstärkung 69 Der DSSV begrüßt seine neuen Mitglieder 70 DSSV Event 2018 in Rimini 94 Der DSSV klärt auf – Qualifikationen in der Fitnessbranche (Teil 2) FITNESS-CLUB DES JAHRES> 14 Pfitzenmeier Premium Plus Resort Karlsruhe GESUNDHEIT> 46 Effektivität und Effizienz von Krafttrainingsmethoden 52 Gewichtsregulierung mit Gentest – ein Selbstversuch 60 EMS erfolgreich und sicher umsetzen 62 Fitness-Trend Gesundheit 104 Der Erfolg des Kunden ist der Erfolg des Studios INTERNATIONAL> 28 Fitness im Untergrund der City of London
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Foto: © kasto - Fotolia.com
Foto: DHfPG/BSA
Pfitzenmeier Premium Plus Resort Karlsruhe
Foto: Dustin Tusch
Fotos: Pfitzenmeier
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MANAGEMENT> 24 Digitalisierung, Chancen, Risiken und Kompetenzen (Teil 1) 32 Praxis-Check STEP Sports & Spa in Stuttgart 34 Verschärfung des Datenschutzes – Jetzt handeln! (Teil 1) 40 INKO – die Story geht weiter! 44 KS Einrichtungen richtet Pfitzenmeier ein 50 Warum sich eine Rechtsschutz-Versicherung lohnt 56 DHfPG – Dritte Akkreditierung durch den Wissenschaftsrat 64 Live-Kurse bei McFIT Gruppe 72 Impulsgeber für neues Wachstum 74 Interview mit Bernd Schmid 76 Kolumne: Michael Kerstan 80 TAO FIT – nachgewiesene Qualität für Körper und Geist 82 Kolumne: Thomas Kämmerling 91 Pures Krafttraining 92 NEU: eGym Onlineshop 100 Chancen in der Preisgestaltung (Teil 2) 106 Organisationspsychologie 110 Buchtipps 112 Franchise-Fusion belebt EMS-Markt 114 Kolumne: Antonio e Silva VERANSTALTUNGEN> 68 IHRSA London 2017 84 Aufstiegskongress 2017 86 myline Premium Event 2017 88 INLINE Kongress 2017 90 body LIFE-Award 2017 98 Functional Fitness Summit
AKTUELLES
Neuer Master-Studiengang: Fitnessökonomie Aufbauend auf dem erfolgreichen dualen Bachelor-Studiengang Fitnessökonomie bietet die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement DHfPG ab dem Sommersemester 2018 den Master of Arts Fitnessökonomie an. Nach Abschluss werden die Absolventen in der Lage sein, wirtschaftlich sinnvolle Entscheidungen zu treffen und Unternehmen in der Fitness- und Gesundheitsbranche strategisch zu führen. Der Studiengang Master of Arts Fitnessökonomie vertieft und erweitert die zum Beispiel in einem Bachelor-Studium in Fitnessökonomie erlangten Kompetenzen. Durch die auf die berufliche Praxis zugeschnittenen Module aus den Bereichen Management und Fitnessökonomie eignen sich die Studierenden umfassende Fach-, Methoden- und Sozialkompetenzen mit den entsprechenden Handlungskompetenzen an. www.dhfpg.de/mfo
Foto: DHfPG/BSA
Team ICG®: EVOLUTION RIDE 2017 Der EVOLUTION RIDE 2017 war ein voller Erfolg. In der ARENA Nürnberger Versicherungen versammelten sich am 23. September über 500 Indoor Cycling Begeisterte und traten gemeinsam über acht Stunden auf den neuesten Life Fitness powered by ICG® Indoor Bikes kräftig in die Pedale. Auf einer zentralen Drehbühne in der Mitte der Arena lieferten 25 professionelle ICG® Master Trainer sowie zahlreiche Live-Acts ein unvergessliches Programm ab und brachten die Arena zusammen mit den motivierten Teilnehmern zum Beben. Bei den Cyclern stieß das Event auf große Begeisterung und ein Termin zur Wiederholung dieses unvergesslichen Tages steht bereits fest. Am 22. September 2018 ist es wieder so weit. Eine Anmeldung für den EVOLUTION RIDE 2018 ist ab sofort unter www.teamicg.de möglich. www.indoorcycling.com
Foto: Indoor Cycling Group
AKTUELLES
Ernährungsberatung zur Kundenbindung nutzen
Foto: DHfPG/BSA
Das Thema Ernährung gewinnt eine immer größere Bedeutung, wie TV-Kochshows, Ernährungsthemen in Magazinen oder FoodBlogs zeigen. Für Fitness- und Gesundheits-Anlagen ergeben sich zusätzliche Einnahmequellen. Mit einer hochwertigen Ernährungsberatung lassen sich Kunden durch eine zusätzliche Dienstleistung ans Unternehmen binden und neue Zielgruppen gewinnen. Die BSA-Akademie bietet die passende nebenberufliche Qualifikation. Als Einstieg dient die „Ernährungstrainer-B-Lizenz“, die durch das modular aufgebaute Lehrgangssystem bis zur Profiqualifikation „Lehrer für Ernährung“ ausgebaut werden kann. Die Lehrgänge verbinden Fernlernen mit kompakten Präsenzphasen an einem von mehr als 20 Studienzentren in Deutschland und Österreich. www.bsa-akademie.de/ernaehrung
Matrix als „Most Innovative Brand 2017“ ausgezeichnet
Foto: Plus X Award
Matrix wird die höchste Auszeichnung des Plus X Awards verliehen. Der „Most Innovative Brand Award 2017“ in der Produktgruppe „Sport & Fitnessgeräte“ geht in diesem Jahr an den bekannten Gerätehersteller, dessen innovative Produkte bereits mehrfach mit einem Plus X Award belohnt wurden. Der Plus X Award ist das Symbol für Markenqualität: Die anerkannte und unabhängige Fachjury des Plus X Award, allesamt prominente Fachjournalisten und Branchen-Persönlichkeiten, haben über die beste Produkte des Jahres 2017 entschieden. Geschäftsführer Ulfert Böhme: „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung, die unser gesamtes Team – sowohl national als auch international – für gleichbleibend hohe Qualität, innovative Ideen und besonderes Design belohnt und für uns ein ist ein toller Erfolg ist.“ www.matrixfitness.eu
Hohe Auszeichnung: KLAFS ist „Marke des Jahres 2017“ Der Plus X Award gilt in Expertenkreisen als weltweit größter Innovationspreis für Technologie, Sport und Lifestyle. Jetzt hat die Jury die „Marken des Jahres 2017“ prämiert. Im Bereich „Sauna“ machte KLAFS das Rennen, Marktführer im Bereich Sauna, Pool und Spa. „Diese erneute Auszeichnung durch renommierte Ex-
perten bestätigt uns wie unser großer Erfolg im Markt, dass unsere auf klaren Grundprinzipien basierende Markenstrategie genau der richtige Weg zu nachhaltigem Erfolg ist“, bekräftigt Stefan Schöllhammer, Geschäftsführer von KLAFS. www.klafs.de
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Foto: KLAFS GmbH & Co. KG
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AKTUELLES
INTERFIT wird offizieller Fitness- und Business-Partner der Fortuna Köln Ab der Spielsaison 2017/2018 ist der deutschlandweite Firmenfitnessanbieter INTERFIT offizieller Fitness- und Business-Partner der Fortuna Köln – dem Kölner Sportclub, der als die „Südstadtlegende“ bekannt ist.
Foto: Fortuna Köln
Eine Partnerschaft mit viel Potenzial auf sportlicher sowie unternehmerischer Ebene. „Sport weckt Leidenschaft und Emotionen. Fortuna ist erfolgreich durch Einsatzbereitschaft und Innovation, genauso wie wir. Darum sind wir Partner“, sagt INTERFIT Gründer Frank Böhme. INTERFIT erweitert damit sein Engagement im Sportsponsoring und unterstützt nun neben dem Kölner Eishockey Club (KEC – Kölner Haie) auch die erste Profimannschaft im Fußballsport. www.interfit.de
Styku Fitness 3D-Scanner
Foto: Styku, Joshua Brand
Der Styku Fitness 3D-Scanner unterstützt seine Anwender mit seiner personalisierten 3D-Visualisierung, Aufzeichnung wichtiger Messergebnisse und objektiver Bewertung der Ergebnisse, beim Erreichen von Trainingszielen. Er hilft bei der Erreichbarkeit visueller Ergebnisse, bei der Verfolgung der Verbesserung visuell und mit Daten und stärkt nachhaltig die langfristige Motivation. Seine Vorteile liegen klar auf der Hand: motivierte Kunden mit einer optimalen Betreuungs-Qualität, stärkere Kundenbindung, Premium Kundenbetreuung und die Möglichkeit der Gewinnung von neuen Mitgliedern ohne großen Aufwand. Der Styku Fitness 3D-Scanner begeistert durch seine Technik und den Möglichkeiten seiner Messungen und Reports. www.weightcheckers.com
Veronika Ferres und Power Plate Plate auf ihren pinkfarbenen Mini. Power Plate ist wie immer mal wieder groß in den Medien, jetzt sogar auch im Kino. www.powerplate.de
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„Nicht ohne meine Power Plate“ sagt die Schauspielerin Veronica Ferres im neuen Streifen „Unter Deutschen Betten“. Seit Anfang Oktober läuft der Film in deutschen Kinos. Sie trainiert auf ihrer geliebten Power Plate und beim Umzug schnallt sie die
Foto: © 2017 Twentieth Century Fox
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AKTUELLES
Durchstarten mit Stoffwechselpower Steigern Sie Ihre Vitalität und Lebensfreude dauerhaft mit „Stoffwechselpower“ – dem neuen Buch des Ernährungsprogramms Metabolic Balance. Das neue Allround-Werk gibt intensiven Einblick in die Grundlagen gesunder Ernährung. Die leicht aufbereiteten Basics und Tipps zu Trendthemen wie Low Carb, Darmgesundheit und Clean Eating sind schnell gelesen. Mit einem Selbsttest wird ermittelt, aus welchen Lebensmitteln der perfekte individuelle Ernährungsplan zusammengestellt wird. Dann kann es auch schon losgehen mit über 50 leckeren Rezepten, darunter Mittagessen für unterwegs, schnelle Gerichte für Eilige und spannende Länderküche. Abnehmen und sich gesund fühlen war selten so herrlich einfach und abwechslungsreich!
diert. Sie war mehrere Jahre in der Lebensmittelindustrie tätig und beriet Krankenkassen zum Thema Ernährung. Heute sind beide Damen gefragte Rednerinnen bei Webinaren, Tagungen und Schulungen und Autorinnen zahlreicher Metabolic Balance-(Koch-)Bücher. de.metabolic-balance.com
Die beiden Autorinnen Birgit Funfack und Silvia Bürkle wissen natürlich genau, wovon sie schreiben. Als Mitbegründerinnen der Methode Metabolic Balance verzeichnen sie seit Jahren große Erfolge mit ihrem Ernährungskonzept. Birgit Funfack ist als Heilpraktikerin die Schnittstelle zwischen Medizin und Technik. Heute ist sie die Geschäftsführerin von Metabolic Balance und stellt sicher, dass die Vision ihres Mannes, Dr. Wolf Funfack, weitergetragen und fortentwickelt wird. Die Diplom-Ingenieurin Silvia Bürkle hat Ernährungstechnik mit den Schwerpunkten Ernährungsphysiologie und Diätetik stu-
Einweisung in DSSV-Präventionsprogramme: Neue Termine
Foto: © Halfpoint - Fotolia.com
Der DSSV bietet seinen Mitgliedern eine einfache Möglichkeit, mit den Präventionskursen „Kraft Aktiv“ und „Cardio-Fitness“ nach § 20 SGB V abzurechnen. Um dies ordnungsgemäß tun Anzeige
zu können, benötigen die jeweiligen Kursleiter hierfür eine Einweisung in die Programme, die in Form von Präsenzschulungen als Tages-Seminare stattfinden. Damit Sie bzw. Ihre Trainer diese Schulungen so schnell und problemlos wie möglich wahrnehmen können, bietet der DSSV in Kooperation mit seinem Bildungspartner, der BSA-Akademie, Tages-Seminare im Dezember und im kommenden Jahr an. Die detaillierte Beschreibung aller zu erfüllenden Voraussetzungen, um nach § 20 SGB V abrechnen zu können, untergliedert nach Art der Qualifikation Ihres Kursleiters, ist im internen Bereich unter www.dssv.de unter „Gesundheitsprogramme“ zu finden. Die Kosten für die Einweisung in die Präventionsprogramme belaufen sich auf 69,- Euro zzgl. MwSt. Das Anmeldeformular für die aufgelisteten Einweisungstermine in die DSSV-Präventionsprogramme ist im internen Bereich unter www.dssv.de hinterlegt. www.dssv.de
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fitness MANAGEMENT international kürt Anlage des Jahrens 2017
Pfitzenmeier Premium Plus Resort Karlsruhe
Er ist einer der profiliertesten Unternehmer in der Fitness-Wirtschaft in Deutschland – seit fast 40 Jahren. Er startete mit einfachsten Mitteln und hat mit jeder einzelnen Anlage immer wieder die Standards neu definiert – in jedem einzelnen Segment und jedem Center-Typus. Er gehört zu den Wenigen in der Branche, der von allen akzeptiert wird und dessen Leistungen immer anerkannt werden. Er ist zum Vorbild für viele Studiobesitzer geworden – auch weil sich der überwiegende Teil seiner Betriebe in Immobilien befindet, die im Eigentum der Familie sind.
Große Eröffnungszeremonie mit Werner Pfitzenmeier und seiner Familie, mit Team und prominenten Gästen im Juli 2017
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Feierliche Übergabe der Anerkennungsurkunde mit Stephan Pfitzenmeier, Sandra Bäuerle, Birgit Schwarze, Sabrina Fütterer und Bernhard Köllner
Auszeichnung verliehen durch
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M
it dem Premium Plus Resort Karlsruhe hat Werner Pfitzenmeier die Krönung seiner 40-jährigen Tätigkeit als Fitness-Unternehmer geschaffen – der DSSV und fitness MANAGEMENT international sind voller Stolz auf ihre ausgewählte Anlage des Jahres 2017! Werner Pfitzenmeier sagt von sich selbst, dass es ihm „eine Herzensangelegenheit war mit diesem qualitativ sehr hochwertigen und ganzheitlich Wellness und Fitness umfassenden Angebot nach Karlsruhe zu kommen“. Schließlich ist die Unternehmensgruppe hier bereits mit zwei VeniceBeach Clubs vertreten. Aber die Krönung fehlte eben noch. Jetzt ist sie da – nach dreijähriger Planungs- und Bauphase, beginnend im Juli 2014 bis zum Grand Opening im Juli 2017. Diese drei Jahre wurden sehr gut genutzt und man spürt beim Rundgang das ganze Know-how und die Liebe zum Detail, die sich hier offenbart.
Fotos: Pfitzenmeier
Denn es ging nicht einfach darum, schöne Räumlichkeiten zu schaffen und diese mit hochwertigstem Equipment auszustatten. Das ist „ja nur“ eine Frage des investierten Kapitals. Nein, es ging darum, dem Besucher, dem Kunden, dem Gast mit jeder einzelnen Fläche und ihrer Ausstattung darzustellen, dass hier ausschließlich an seinen Nutzen und seine Freude beim Training gedacht wurde und dieser Anspruch ist wirklich einzigartig umgesetzt worden.
FITNESS-CLUB DES JAHRES
Welche Erkenntnisse aus den anderen Anlagen kommen in dieser Anlage zum Tragen? Welche Besonderheiten gibt es warum? Die Besonderheit beim Neubau in Karlsruhe ist die Tatsache, dass wir erstmals den gesamten Erfahrungsschatz und die Konzepte der Zukunft in einen einzigen Club von Beginn an integriert haben. Das Know-how aus 40 Jahren Erfahrung in der Branche wurde in dieser Anlage zusammengefasst und für das Gebiet in Karlsruhe und Umgebung angepasst. Deshalb ist es auch unser bisher größtes Studio mit einer Nutzfläche von mehr als 10.000 Quadratmeter mit drei Wasserflächen, darunter ein Solebad und ein schwebender AquaDome, was einzigartig sein dürfte.
Wie sehen Sie den Gesamtmarkt Fitness regional und bundesweit? In unserer Region besteht ein starker Verdrängungswettbewerb. Innerhalb der letzten Jahre mussten viele Studios schließen und ihre Anlagen verkaufen. Wir sind nun seit 40 Jahren im Markt und bieten unseren mittlerweile 140.000 Mitgliedern alles rund um das Thema Wellness, Fitness und Gesundheit. Es ist wichtig und entscheidend, gegenüber neuen Trends aufgeschlossen und breit aufgestellt zu sein. Das Fitnessangebot in den Städten ist sehr hoch, in den ländlichen Gebieten besteht bundesweit meiner Meinung nach noch Potenzial, vorausgesetzt das Angebot ist stimmig.
Fotos: Pfitzenmeier
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Wie sehen Sie die Entwicklung der Fitness-Wirtschaft in den nächsten fünf bis zehn Jahren? Bei schon lange am Markt wirkenden Clubs sind ständige Nachinvestitionen erforderlich. Vielen fällt es aber schwer nach 10-15 Jahren neu zu investieren, da sie kaum eigene Immobilien besitzen und stoßen daher an ihre Grenzen. Wir haben diesbezüglich einen klaren Wettbewerbsvorteil, da sich der überwiegende Teil unserer Anlagen in Eigentum befinden. Die Unternehmensgruppe Pfitzenmeier steht somit für Sicherheit und Stabilität im Markt und in der der Region. Meiner Schätzung nach wird es in den nächsten Jahren viele der heutigen Fitness-Studios in dieser Form nicht mehr geben. Vor allem die ländlichen Gebiete werden
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davon betroffen sein. Ersetzt werden diese durch neue Anlagen mit innovativen Konzepten, so dass der Fitnessmarkt insgesamt weiter expandieren wird. In zehn Jahren wird die Fitnesswelt sicherlich eine andere sein, neue Wettbewerber werden kommen und der Markt wird sich ändern. Viele Mikroclubs werden entstehen, die bestimmte Zielgruppen marktgerecht bedienen werden. Integration von neuesten Trends und das Leben des Dienstleistungsgedankens sind unerlässliche Grundvoraussetzungen für weiteres Wachstum. Wir werden uns in den nächsten zehn Jahren auf unser Gebiet rund um Schwetzingen/Mannheim mit einem Radius von einer Stunde konzentrieren. Getreu unserem
Motto , dass jeder sportbegeisterte Mensch in unserer Region innerhalb von 10-15 Minuten einen Club von uns vorfinden kann, werden wir in den nächsten Jahren die Anzahl unserer Clubs dem Ziel entsprechend erweitern. Hierzu wurden bereits die Weichen gestellt und eine Vielzahl von geeigneten Grundstücken erworben. Unser Motto für die Zukunft ist, dass wir international denken, weltweite Trends aufnehmen, aber immer regional handeln. Unser Portfolio beinhaltet alles, von Superdiscount-Studios über Cityclubs, von Physiotherapiezentren bis hin zu Premium Special Resorts wie in Karlsruhe. Somit sind wir im Markt sehr gut und breit aufgestellt, einzigartig durch eigene Immobilien, und damit gerüstet für die kommenden Jahre.
Fotos: Pfitzenmeier
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Die Eckdaten Das Grundstück von 25.000 Quadratmetern ist im Firmeneigentum. Die Nutzflächen betragen 10.000 Quadratmeter. Unter anderem gehört ein künstlicher See mit Wasserspielen und Outdoor-Terrasse dazu. 500 Parkplätze stehen außen und in der Tiefgarage zur Verfügung. Es wurden 32 Mio. Euro investiert. Die Planung erfolgte durch ein hauseigenes Architekten-Team. Über 120 Mitarbeiter arbeiten in dem neu eröffnetem Pfitzenmeier Premium Plus Resort Karlsruhe. Die aktuelle Mitgliederzahl beträgt 3.000 Mitglieder. Ziel sind 8.000 Mitglieder.
Angebote des Premium Plus Resorts Karlsruhe Trainingsflächen mit verschiedenen Zonen auf mehr als 2.000 Quadratmetern, vier Kursräume mit 120 Kursen pro Woche, Aura Yoga-Lounge, 50 Express Workouts pro Woche auf der Trainingsfläche, ein neu designtes Powerhouse, Personal Trainings Zone, 40 Aquakurse pro Woche im Aquadome, ein spezialisiertes Gesundheitszentrum, sieben Saunen und Dampfbäder mit zwei Dachterrassen, darin ein separater Damenbereich, 100 Wellnessaufgüsse pro Woche durch das Saunameister-Team, eine Panorama-Sauna mit großer Dachterrasse sowie Wellness- und Solebecken. Weiterhin gehört die Kinderbetreuung mit einem eigenen Außenbereich zum Angebot.
Die Öffnungszeiten Montag bis Freitag 06.00/06.30 bis 00.00 Uhr Wochenende und Feiertage 08.00 bis 23.00 Uhr Die Preise Standard Schüler/Studenten U30 und Ü65
89 Euro/24 Monate 99 Euro/12 Monate 129 Euro/06 Monate 59 Euro/24 Monate 69 Euro/12 Monate 79 Euro/24 Monate 89 Euro/12 Monate 119 Euro/06 Monate
Fotos: Pfitzenmeier
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Was mich bei der ausführlichen Besichtigung seiner Anlage überrascht hat, ist, dass Werner mich überrascht hat: Werner hat meine Vorstellungen einer rundherum gelungenen Fitness- und Wellness-Anlage bei weitem übertroffen. Das Pfitzenmeier Premium Plus Resort Karlsruhe ist eine der schönsten, der besten Anlagen, die ich in den letzten zehn Jahren weltweit gesehen habe … und ich habe viele gesehen. Beeindruckt hat mich die gelungene Balance von Funktionalität und Architektur, von Fitness und Wellness, von Preis und Leistung. Glückwunsch, Werner! Refit Kamberovic, Geschäftsführer des DSSV, über das Fitness-Studio des Jahres 2017
Fotos: Borys Las-Opolski
Dass das Pfitzenmeier Premium Plus Resort Karlsruhe zum Fitness-Studio des Jahres 2017 ausgewählt wurde, überrascht mich nicht. Dafür kenne ich Werner Pfitzenmeier viel zu lange, genau gesagt seit mehr als drei Jahrzehnten. Ich weiß, wie Werner denkt, welchen Anspruch er an sich selbst hat, und was er seinen Mitgliedern bieten möchte. Er fordert von sich das Beste, um seinen Mitgliedern ein Erlebnis zu bieten.
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Foto: © peshkova - Fotolia.com
Über eine der größten Herausforderungen der heutigen Zeit (Teil 1)
Digitalisierung, Chancen, Risiken und Kompetenzen „Man hat etwas Neues erst dann verstanden, wenn man es in mehr als einer Weise versteht.“ Marvin Minski
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ie Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft ist eine der größten Herausforderungen der heutigen Zeit. Die Lebensweise und auch die Arbeitswelt haben sich um 180 Grad gedreht und bekommen unter der digitalen Transformation eine völlig neue Definition. Harari als Historiker und Zukunftsforscher stellt aus seinem aktuellen Buch in der Wirtschaftswoche (Nr. 8/2017) mit der Headline „Das größte Update aller Zeiten“ zwei provokante Thesen in den Raum: • „Unsere Nachkommen werden sich so stark von uns unterscheiden wie wir uns von den Schimpansen.“
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• „Vielleicht gibt es schon bald Millionen Menschen, die nicht mehr beschäftigt werden können.“ Und „Wie viel Smartphone-Nutzung ist [heutzutage] normal?“ (PiD, 2017) Wie verändert sich das Verhalten im Allgemeinen durch die Nutzung von Apps? Wie beeinflussen menschenähnliche Roboter die Arbeitswelt? All das sind Fragen, die immer bedeutender für gewisse Entscheidungen werden. In den nächsten Jahren wird diese Bedeutung stets weiter zunehmen, denn ein Leben ohne die digitalen Add-ons ist für die meisten von uns nicht mehr vorstellbar. Laut der KIM-Studie 2016 (Kindheit, Internet, Medienumgang) haben 43 Prozent der 10- bis 11-Jährigen ein eigenes Smartphone, bei den 12- bis 13-Jährigen waren es 61 Prozent. Das größte Ärgernis ist nach Retzbach„… die ständige Ablenkung durch Handys. Sie kann zu Schlafproblemen und einem erhöhten Risiko für Depressionen und Angsterkrankungen führen.“ Die Digitalisierung und insbesondere das Internet oder Smart-
phones haben viele alltägliche Dinge vereinfacht. Allerdings kann zu viel „Handykonsum“ das reale Leben negativ beeinflussen. Zwischenmenschliche Beziehungen und auch die allgemeine Lebensqualität leiden heutzutage sehr häufig darunter. Doch „wo beginnt der problematische Smartphone-Gebrauch?“ (PiD, 2017)
Fakt ist:
„Sie brauchen keine Kunden – Sie brauchen Fans.“ Jeannine Halene
„Präsenz macht sexy.“ Hermann Scherer
Digitalisierung in Unternehmen Fakt ist, dass der digitale Wandel viele Unternehmen beschäftigt. Welche Folgen hat das sogenannte Internet der Dinge auf die verschiedenen Branchen? Wie wirken sich die veränderten Kommunikationsformen insbesondere via Social-Media-Tools auf das Arbeitsleben aus?
Digitalisierung im Fitness- und Gesundheitsmarkt Längst hat die Digitalisierung auch alltägliche Dinge wie Bewegung, Ernährung oder die allgemeine Gesundheit erreicht.
• Wearables und Smartphones Segen und Fluch zugleich: Auf der einen Seite erleichtern sie die Arbeit, und auf der anderen Seite bringen sie neue, weitere Belastungen mit sich. Aus Sicht der Arbeitnehmer wächst der Druck durch die weitere Rationalisierung von Arbeitsprozessen. Für Führungskräfte und das Management eröffnen sich viele Handlungsfelder, Streitpunkte und Möglichkeiten zugleich. Soziale Netzwerke werden für den Kundenservice, das Marketing und Stellengesuche genutzt. Zahlreiche Einsatzgebiete wie Wissens- oder Projektmanagement zählen ebenfalls dazu. Arbeitsprozesse werden beschleunigt und die 24/7-Erreichbarkeit geht in andere Dimensionen. Die bereits flexiblen Grenzen zwischen Privatleben und Arbeitswelt verschwimmen zunehmend.
In Form von Wearables und Smartphones erfolgt ein „digitales Überwachen“. Lösen diese digitalen Dinge damit langsam den „normalen Ernährungsberater“, den „Fitnesscoach“ oder sogar den „Arzt“ ab? Und was machen Fitness- oder Gesundheitsstudios konkret zum Thema Digitalisierung? Fitness First bietet beispielsweise seit 2014 als erster deutscher Fitnessanbieter ein integriertes Online- und Offline-Angebot an. Zudem können sowohl Mitglieder als auch Nicht-Mitglieder seit 2016 die App „CustomFit“ kostenfrei erwerben. Wer hier nicht mit der Zeit geht und sich in Sachen „Online“ komplett zurückhält, wird früher oder später im Zeitalter der Digitalisierung untergehen. Abbildung 1 gibt einen Überblick zur „smarten Fitness“. Ca. 1,7 Mio. Smartwatches und Fitness-Tracker wurden
Abbildung 1: Smarte Fitness (Statista-Umfrage Aktivsport 2016, IDC, GfK, Bitkom)
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deutschlandweit im Jahr 2015 verkauft, Tendenz steigend. Bereits 24 Prozent der Deutschen nutzen zur sportlichen Aktivität eine Lauf-App, 22 Prozent machen von einer Fitness-App Gebrauch. Der Markt der modernen Armbänder, die den Status und die Leistung des menschlichen Körpers erfassen, wächst unaufhaltsam. Bereits mehr als 31 Prozent der Bevölkerung besitzt einen digitalen Fitness-Tracker (SZ, Nr. 82, S.35).
• Apps Der App-Store ist voll mit verschiedensten Tracking-Anwendungen für Fitness, Food und mobilen Fitnessprogrammen. Für jeden Anwendungsbereich und für jede Zielgruppe gibt es die passende App und auch auf YouTube finden sich tausende Fitness-Videos. Bekanntheiten wie Sophia Thiel propagieren damit und verdienen sich mit eigenen Fitness-Online-Programmen ihr Geld. Der Einstieg ist im Vergleich zum konventionellen Studio „Online“ um ein Vielfaches leichter. Dementsprechend entwickelt sich dieser Markt auch so rasant.
stärkste Trainingsform ist. Auch die Anzahl an Fitnessanlagen ist um 4,2 Prozent gestiegen. Eine logische Schlussfolgerung: mehr Beschäftigte (+ 1,7 Prozent). Ein Fitness-Kurs, in dem der Trainer eine enorme Motivation ausübt und die dazu passende Musik den Einzelnen zu Höchstleistungen animiert, kann nicht durch ein „stupides“ Online-Programm ersetzt werden. Hinzukommt, dass fixe Fitness-Studio-Kurszeiten leichter eingehalten werden (auch im Hinblick auf soziale Kontakte) als das Aufraffen vom Sofa daheim, um die Fitnessübungen im Wohnzimmer eigenständig durchzuführen. Es gibt immer eine Alternative. Oftmals muss man so manche Annahmen („generationsübergreifend“) hinterfragen. Was für die Generation „Babyboomer“ wichtig ist, hat möglicherweise für Generation Z kaum eine Bedeutung.
Fazit Freeletics hatte im Juni 2017 nach Böhme weltweit 16 Millionen Nutzer in 160 Ländern. Unter der Headline „Die Leidenschaffer“ ist das Start-up aus München – gegründet 2013 – in der Zeitschrift Impulse (Juli/August 2017) mit einigen ihrer Erfolgsprinzipien wie bspw. „Versuch und Irrtum“ dargestellt. Möglicherweise finden Sie einige wertvolle Tipps zur Optimierung der eigenen Homepage durch A/B-Testing und kleine Experimente. Nutzen Sie Benchmarking um gute Dinge noch besser zu machen. Ein Aspekt der Kaizen-Philosophie: „Das Bessere ist des Guten Feind“.
Das Magazin t3n nahm die Fitness-Apps 2017 genauer unter die Lupe und kam bei näherer Betrachtung zu folgendem Ergebnis: • Strong ist die perfekte App, um den Trainingsalltag zu tracken – ein Trainingstagebuch. Gerichtet ist die App an Kraftsportler. • Die App Tabata bietet ein Intervalltraining und gehört mit zu den effektivsten Trainingsmethoden.
Man muss das Rad nicht immer neu erfinden. Oftmals ergeben neue Sichtweisen und andere Kombinationen bestehender Elemente (analog und digital) neue Perspektiven, die für ein weiteres Wachstum und zur Existenzsicherung im Unternehmen sorgen.
• Die App Pushpress ist eine ebenfalls sehr umfangreiche Intervall-Trainings-App inkl. Countdown-Zeit. • Yoga-Apps, mit denen man an beliebigen Orten eine Yoga-Class absolvieren kann, sind Yoga Studio App, Pocket oder Asana Rebel. • Der Fitness Planer von Loox ist sehr umfangreich und gleichzeitig hochwertig (Anpassung nach eigenen Bedürfnissen ist möglich).
„Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.“
• Fitness-Apps mit Übungen für Körpergewichts-Trainings sind beispielsweise TouchFit (inkl. Ernährungstipps), You Are Your Own Gym, 7 Minute Workout oder Sworkit.
Seneca
Die hier aufgelisteten Apps sind nur ein Auszug aus dem aktuellen Angebot der umfangreichen „Online-Welt“ bzw. von „Online-Fitness“. • „Online-Fitness“ Doch ist dieser Trend das Anzeichen dafür, dass Smartphones den Fitnesstrainer von Zeit zu Zeit ablösen werden? Laut der Studie „Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2017“, die in Zusammenarbeit mit dem DSSV, der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheit und Deloitte realisiert wurde, ist die Mitgliederanzahl in Fitness-Studios erstmalig im zweistelligen Millionenbereich. 10,08 Millionen Mitglieder, was im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von 6,6 Prozent bedeutet und zugleich vor Fußball (6,97 Millionen Mitglieder) die 26
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Foto: DHfPG/BSA
• Freeletics verfolgt die Grundprinzipien des Functional Trainings. Karl Drack Studium an der Uni Passau (D) und Linz (A). Abschluss als Magister der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Mehrere Trainerlizenzen. Langjähriger Betriebsleiter im Gesundheitsbereich. Spezialisierung im strategischen Kompetenzmanagement als Unternehmensberater und Coach. Seit 1998 an der BSA-Akademie und an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) als Dozent und Prüfer tätig.
Auszug aus der Literaturliste Böhme, J. (2017). Die Leidenschaffer. In: Impulse. Ideen umsetzen.Werte schaffen. Ausgabe Juli/August 2017 Eilers, S., Möckel, K., Rump, J. & Schabel, F. (2017). HR-Report 2017. Kompetenzen für eine digitale Welt. Hays AG, IBE.
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Studiotour durch London im Rahmen des IHRSA Europakongresses
Fitness im Untergrund der City of London
Ein 402 Kilometer langes U-Bahn-Netz, 48 Millionen Hotelübernachtungen im Jahr, 13,6 Millionen Einwohner in der Metropolregion, schätzungsweise rund eine Million Überwachungskameras im öffentlichen Raum und neun Flughäfen im Umkreis von 100 Kilometern – wer London besucht, merkt schnell, dass die Hauptstadt Großbritanniens eine Stadt der Superlative ist. Ob Berlin, Paris oder Rom – andere Metropolen in Europa backen in vielen Belangen kleinere Brötchen. Doch wie schlagen sich die Londoner Fitnessclubs? Um dieser Frage nachzugehen, besuchte die fitness MANAGEMENT international im Rahmen des Europakongresses der IHRSA drei etablierte Fitnessketten im Herzen Londons.
Gym Box (Bank) Mitgliedschaft (18 Monate): 102 Euro Mitgliedschaft (monatlich kündbar): 160 Euro Gym Box vereint die Vorteile eines Fitnessclubs mit denen einer Diskothek und findet in einer Großstadt wie London genügend Anhänger, die ein hartes Workout mit Clubatmosphäre verbinden wollen.
Zwitter aus Fitnessclub und Diskothek Der lange Treppengang hinunter zur Gym Box erinnert an vieles, aber nicht unbedingt an einen Fitnessclub. Es ist dunkel, die Luft ein wenig stickig, und es dröhnt laute, elektronisch-tanzbare Musik aus den Boxen. Man fragt sich: Habe ich mich verlaufen? Bin ich hier wirklich richtig? Im Untergeschoss angekommen tritt Erleichterung ein: Laufbänder, Stepper, Rudergeräte, Kraftmaschinen – tatsächlich ist die Gym Box ein Fitness-Studio, nur eben kein konventionelles. Der in den Kellerräumen einer ehemaligen Bank gelegene Fitnessclub hat ohne Zweifel Charme. Was in Deutschland schon den einen oder anderen Nachahmer gefunden hat, ist in London schon länger zu beobachten: Warum nicht die Atmosphäre eines Clubs inklusive Live-DJs, Discobeleuchtung und Untergrund-Charme mit Rudermaschine, Laufband und Boxring vereinen? Auch die 28
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wöchentlich rund 100 Kurse werden ganz im Stile eines Musikclubs aufgezogen. Bauch-Beine-Po und Rückengymnastik findet man hier vergebens. Dafür legen jeden Abend lokale DJs im Trainingsbereich auf, während in den Kursräumen Rave, Bike und Beats sowie Ragga Dancehall angeboten werden. Auf den knapp 2.000 Quadratmetern trainieren und amüsieren sich nicht nur hippe Mitzwanziger, sondern, wie die Trainierenden vor Ort beweisen, durchaus auch Otto-Normal-Verbraucher und Anzugträger. Dass die Räumlichkeiten vorher von der Lloyds Bank zum Verwahren ihrer Bargeldreserven verwendet wurde, erkennt man an den 40 Zentimeter dicken Tresortüren aus Stahl, die einige Räume voneinander trennen. Dass diese nicht entfernt wurden, lag an den Kosten von 20.000 Euro, die der Ausbau gekostet hätte. Glücklicherweise, denn der so schon überaus große Charme des Fitness-Disco-Zwitters erhöht sich dadurch nochmals.
CLUB 2
DW Fitness First (Bishopsgate) Mitgliedschaft (12 Monate): 70 Euro
Planschen unter den Straßen Londons zum fairen Preis Fitness First gehört in der noch vergleichsweise jungen Geschichte der Fitnessbranche zu den Unternehmens-Urgesteinen und hat in dieser Zeit schon die ein oder andere Übernahme durchgemacht. Der britische Teil des Fitnesskette, Fitness First UK, wurde mit seinen 48 Anlagen 2016 an den ehemaligen Profifußballer Dave Whelan veräußert. Der umtriebige Brite, der parallel Inhaber des englischen Fußballclubs Wigan Athletic sowie ehemaliger Inhaber des britischen Sporteinzelhändlers JJB Sports ist, ist zudem Inhaber der Fitnesskette DW Sports. Beide Fitnessketten zusammen umfassen 120 Anlagen in Großbritannien und zählen zu den Marktführern auf dem britischen Markt.
Fotos: Dustin Tusch
Im Herzen Londons lässt DW Fitness First Bishopsgate keine Wünsche offen. Vor allem die am Tag des Besuchs hohe Trainerdichte und das Schwimmbad stechen positiv heraus. Wenn man den vergleichsweise geringen Beitrag von 70 Euro pro Monat einbezieht, bietet DW Fitness First ein faires und hochwertiges Angebot.
Verglichen mit der Konkurrenz im Herzen Londons ist DW Fitness First Bishopsgate mit seinen monatlich umgerechnet 70 Euro im Rahmen einer 12-Monats-Mitgliedschaft ein vergleichsweise günstiger Anbieter. Wenn man den im Keller befindlichen Club das erste Mal betritt, ist davon jedoch nichts zu spüren. Die Ausstattung der Anlage ist auf dem obersten Niveau. Nicht nur, dass vom klassischen Gerätetraining über Functional Training bis hin zu den freien Gewichten kein Wunsch offen bleibt, hat DW Fitness First seinen Club unter den Straßen der City of London vor wenigen Wochen um ein Schwimmbad erweitert. Ein weiteres Indiz für Qualität: Während des Besuchs trainieren im Functional-Bereich nur rund ein Dutzend Kunden, die jedoch von insgesamt sechs Trainern angeleitet und motiviert werden. Eine Quote, die sich sehen lassen kann.
INTERNATIONAL
Virgin Active (Walbrook) Mitgliedschaft (12 Monate): 147 Euro Mitgliedschaft (monatlich kündbar): 234 Euro Fotos: Dustin Tusch
Virgin Active Walbrook ist ein klassischer Komplettanbieter, der neben dem konventionellen Angebot auch bestehende Fitnesstrends wie Functional Training, Höhenlufttraining und HIT sowie Cycling und Barre in exklusivem Ambiente entsprechend hochpreisig unter einem Dach vereint.
Fitness von A bis Z in exklusivem Ambiente Man muss das Virgin Active-Logo an der Fassade des Walbrook-Buildings im Herzen Londons schon ganz genau suchen, um es zu finden. Das imposante und komplett aus einer Glasfassade bestehende Gebäude beherbergt den Fitnessclub fast schon anonym im Untergeschoss. Eigentlich überraschend, denn Richard Branson, der charismatische und extrovertierte Inhaber der Muttergesellschaft, der Virgin Group, die jährlich mehr als 18 Milliarden Euro umsetzt, tritt meist deutlich weniger leise auf. Vor rund zweieinhalb Jahren verkaufte Branson 80 Prozent seiner Anteile an den südafrikanischen Milliardär Christoffel Wiese, der dafür rund 780 Millionen Euro überwies. Doch das Anteilskarussell, das sich hinter den Kulissen abspielte, hatte auf die bestehenden Clubs keine offensichtlichen Auswirkungen. Die über 250 Virgin Active-Clubs tragen auch heute noch den Namen seines Gründers, so wie auch der Virgin Active Walbrook. Passiert man den im Erdgeschoss befindlichen Check-in, leitet eine Treppe ins Untergeschoss des Gebäudes, auf dem ein rund 2.000 Quadratmeter großes und äußerst exklusiv wirkendes Fitness-Studio wartet. Der stolze Preis für eine 12-Monatsmitgliedschaft von umgerechnet 147 Euro bietet Fitness von A bis Z. Ob konventionelles Kraft- und Ausdauertraining an Geräten, Functional Training mit Schlingen und Kettlebells, konventionelles Kursangebot, Sauna sowie Spa in exklusivem Ambiente und Höhenlufttraining beim Cycling oder auf dem Laufband – das Virgin Active ist ein All-in-one-Anbieter in bester Lage, der auf Wunsch auch einen Bügelservice für Geschäftsleute anbietet, die während des Workouts nicht nur ihren Körper, sondern auch ihre Kleidung in Form bringen lassen wollen. 30
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FAZIT Während in Deutschland die gestiegenen Mietpreise zu einem Politikum avanciert sind, sind sie im Verglich zu London immer noch vergleichsweise günstig. In keiner anderen europäischen Metropole zahlt man so viel Geld pro Quadratmeter – 2017 müssen Londoner im Durchschnitt 2.000 Euro Kaltmiete für eine Wohnung aufbringen. Daher ist es wenig verwunderlich, dass selbst die hochpreisigen Fitnessketten wie Virgin Active, Fitness First und Gym Box allesamt im Untergeschoss untergebracht sind. Anders wären die Mietkosten, bei den ohnehin schon überdurchschnittlichen Monatsbeiträgen, wohl kaum zu bezahlen. Die besuchten Studios sind allesamt Multifunktionsanlagen, die ihr Portfolio mit Trendtrainingsarten unterfüttern; der eine im extravaganten Stil, der andere in stylish-hipper Umgebung. DW Fitness First bietet unter den drei verglichenen Anlagen unter Berücksichtigung des Angebots, der Inneneinrichtung, der Lage und des Preises ein äußerst attraktives Angebot.
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MANAGEMENT
Praxis-Check STEP Sports & SPA in Stuttgart
Neue Zielgruppen und mehr Trainingsqualität mit milon Q „Wir wollen Qualitätsführer sein – milon Q ist State of the Art und passt ideal zu unserem Credo“, sagt Stefan Lang, Inhaber des Stuttgarter STEP Sports & SPA, der bereits im Januar 2017 als einer der ersten Studiobetreiber die neue Generation des elektronisch gesteuerten Zirkelsystems von milon in Betrieb nehmen konnte. Das Studio bietet seinen rund 2.500 Mitgliedern die Vielfalt aus Fitness, Gesundheit, Wellness und Beauty. Qualität bedeutet für Lang Spezialisierung, Know-how und modernste Studioausstattung, digital vernetzt. Dafür ist milon Q ein wichtiger Baustein, der sich in diesem Jahr zum Studiomagneten entwickelt und neue Zielgruppen erschlossen hat. „Wir haben heute 850 Trainierende, also etwa ein Drittel aller Studiomitglieder, auf dem Q-Zirkel und das ohne Fluktuation“, so Stefan Lang. „Damit haben wir im Vergleich zum Vorgänger-Modell die Zahl der Trainierenden mehr als verdoppelt, haben darüber hinaus zusätzlich mehr Jüngere und neue Zielgruppen auf den Geräten.“ Für die positive Bilanz des Heilpraktikers, Trainers, Fitness-Ökonomen und DSSV-Experten für die DIN-Norm-Studiozertifizierungen sprechen viele Argumente, die die Investition in das neue Zirkelsystem bereits jetzt gerechtfertigt haben. Das Zusammenspiel von Hard- und Software ermöglicht effektiveres Training Hochpräzise, computergestützte Biomechanik führt zu sehr genauen und natürlich-angenehmen Bewegungsausführungen. Das führt, so Stefan Lang, zu besserer Trainingsqualität: „Unsere Mitglieder trainieren mit Q deutlich sauberer. Durch die Pendelfunktion, die Darstellung des Trainings über das Catch-the-ball-Prinzip, werden die Übungen quasi unbewusst 32
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richtig ausgeführt. So wird Trainingsfortschritt überhaupt möglich. Viele Trainierende wollen sich fit halten, aber häufig auch nicht mehr. Mit milon Q wird das Training kurzweilig, aber intensiver, die Ausdauer gesteigert oder auch eine echte Fettreduzierung erreicht.“ Die cloudbasierte Software milon CARE harmoniert perfekt mit dem Zirkelsystem. „milon Q kann man als Trainierender nicht betrügen“, so Lang. „Das System gibt direktes Feedback und achtet auf die saubere Ausführung. Der Überblick über die eigenen Trainingsdaten aus der CARE spornt zusätzlich an. Schon beim ersten milon Zirkel war für mich die CARE ausschlaggebend für die Kaufentscheidung. Mit milon Q erreichen wir eine noch bessere Qualität!“. Die smarte Technologie hilft auch dem Trainer Die einfache Bedienung von milon Q, die umständliche und langwierige Geräteeinstellung vermeidet, schafft mehr Zeit für qualitatives Coaching. Durch die Datenerfassung der milon CARE sind alle trainingsrelevanten Informationen sofort abrufbar, sei es der Übungsplan, die Anwesenheitszeiten oder die Anamnese. Stefan Lang: „Wir können im Q-Zirkel ganz unterschiedliche Ziele des Trainings unterstützen und zeitgleich verschiedene Zielgruppen trainieren lassen. Im Zirkel betreut der Trainer mit einem Tablet, ist nah am Kunden und kann ihm jederzeit zeigen, wie er am Gerät arbeiten soll.“ Hinzu kommt das mobile Angebot milon ME, das demnächst noch stärker genutzt wird. Trainer können Nachrichten an ihre Mitglieder schicken, Trainingspläne abstimmen und zum nächsten Besuch motivieren. Mitglieder können über die App untereinander ihre Erfolge teilen und sich über das Training austauschen. Durch die offene Plattform der CARE, die weitere Partner wie bei-
Fotos: STEP Sports & SPA
spielsweise cardioscan oder InBody integriert, entsteht eine vollvernetzte Trainingsfläche – ein Connected Training System – gekoppelt mit milon ME auch außerhalb des Studios. „milon Q bietet uns effektives Training und zugleich einen optimalen Durchlauf ohne Wartezeiten“, fasst Stefan Lang zusammen. „Ein wesentlicher Vorteil ist die Erschließung neuer Zielgruppen. Auf dem neuen Zirkel trainieren für Ausdauer und Muskelaufbau Jüngere wie Ältere, die wenig Zeit haben. Und auch Schmerzpatienten, die aus physiotherapeutischer Sicht hier die richtige Unterstützung finden.“ Zukunftssicher und kundenorientiert Als gesundheitsorientiertes Studio sieht sich das STEP Sports & SPA dank Hightech und Vernetzung gut für die Zukunft aufgestellt. Die Auslastung des elektronischen Zirkeltrainings, bei dem viele Mitglieder intensiv, kurz und regelmäßig trainieren können, erlauben höhere Kapazitäten ohne Mehrkosten bei gleicher Trainingsfläche. „Klassische Geräte mit Steckgewichten werden weiter zurückgehen und zum Teil durch elektronische Geräte ersetzt werden“, prognostiziert Geschäftsführer Stefan Lang. „Fitness wird gerade im Gesundheitsbereich für Mitglieder und Einsteiger einfacher. Wir Trainer können uns mehr auf die Kunden konzentrieren. Das sehe ich letztendlich auch als Betreiber als den Schlüssel zum Erfolg“. www.step-sports.de www.milon.com
Stefan Lang Geschäftsführer STEP Sports & SPA
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MANAGEMENT
Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) (Teil1)
Verschärfung des Datenschutzes – Jetzt handeln! „Wir haben wichtigere Dinge zu tun, als uns um Datenschutzregularien zu kümmern!“ oder „Der Datenschutz betrifft uns nicht, das ist was für große Konzerne oder Internetunternehmen!“ Das sind nur zwei der gängigen Argumente, die viele Fitness-Studiobetreiber haben, wenn sich das Gespräch um das Thema Datenschutz dreht. Diese Argumente sind jedoch falsch. Denn Datenschutz geht alle an, die personenbezogene Daten verarbeiten. Außerdem sollten die erheblich verschärften Sanktionen der neuen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) für eine erhöhte Aufmerksamkeit sorgen. Was ändert sich ab Mai 2018? Ab dem 25. Mai 2018 gilt in Deutschland wie auch in der restlichen Europäischen Union (EU) die „neue“ DSGVO. Durch dieses neue EU-Recht wird das bisherige Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) unmittelbar außer Kraft gesetzt. Parallel tritt ein dazugehöriges deutsches Ergänzungsgesetz (BDSG n. F.) in Kraft, das die DSGVO zum Teil modifiziert und konkretisiert. Ziel der DSGVO ist eine Anpassung des Rechtsrahmens an die digitale Welt in Form eines weitestgehend einheitlichen Datenschutzrechts innerhalb der EU. Darin sollen vor allem die Rechte und Kontrollmöglichkeiten derjenigen gestärkt werden, deren personenbezogene Daten verarbeitet werden („Betroffene“). Sowohl für Unternehmen als auch für Privatpersonen bringt die DSGVO viele Änderungen im Vergleich zur bisher geltenden 34
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Rechtslage mit sich. Zwar werden wesentliche Elemente des bisherigen BDSG erhalten bleiben, es wird zukünftig jedoch einige relevante Änderungen geben, die es zu beachten gilt. Gerade für Unternehmen ist es wichtig, sich bereits jetzt in der Übergangsphase um die Umsetzung der neuen Vorgaben zu kümmern und neue datenschutzrechtliche Prozesse zu installieren. Im äußersten Fall drohen sonst drastische Bußgelder für die verspätete Einführung bzw. bei Missachtung der neuen Vorgaben.
Praxistipp: Wenn ab dem 25. Mai 2018 im betrieblichen Alltag datenschutzrechtliche Probleme auftreten, ist ausschließlich zunächst die DSGVO zu konsultieren. Das „alte“ BDSG verliert ab dem 25. Mai 2018 seine Gültigkeit. Das „neue“ BDSG dient „nur“ zur Konkretisierung der DSGVO.
Man könnte nun annehmen, dass noch genügend Zeit bleibt, bis die DSGVO gültig wird. Doch dieser Schein trügt. Denn Unternehmen, die personenbezogene Daten verarbeiten, müssen – oftmals unabhängig von der Unternehmensgröße – die neuen Vorgaben gründlich analysieren und die damit einhergehenden Veränderungen bis zum 25. Mai 2018 umgesetzt haben. Dies betrifft auch die Unternehmen der Fitness- und Gesundheitsbranche. Verstärkte Sanktionen durch die DSGVO Im Vergleich zu den bisherigen Regelungen im BDSG sind die möglichen Sanktionen im Rahmen der DSGVO um ein Vielfaches bis hin zu existenzbedrohenden Bußgeldern erhöht worden. Nach Art. 83 DSGVO kann die Aufsichtsbehörde bei Verstößen gegen die DSGVO nun Geldbußen in Höhe von bis zu 20 Mio. Euro oder bis zu vier Prozent des gesamten weltweit erzielten Jahresumsatzes des vorangegangenen Geschäftsjahres verhängen. Die Aufsichtsbehörden werden dabei unter Beachtung des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes angehalten, den Betrag zu wählen, der höher ist. Machen Sie sich bewusst, dass die Sanktionen bei Datenschutzverstößen erheblich sein können! Der Anwendungsbereich der DSGVO Die DSGVO gilt für die vollständig oder teilweise automatisierte sowie für die nichtautomatisierte Verarbeitung personenbezogenen Daten, die in einem Dateisystem gespeichert sind oder gespeichert werden sollen. „Automatisiert verarbeitet“ werden Daten, wenn dabei beispielsweise Computer, Smartphones, Kameras, Tablets oder Kopierer verwendet werden. Unter Verarbeitung versteht man gem. Art. 4 Nr. 2 DSGVO zum Beispiel das Erheben, Speichern und Verwenden von personenbezogenen Daten. „Personenbezogene Daten“ sind alle Informationen, die sich auf eine identifizierte oder identifizierbare natürliche Person („Betroffener“) beziehen, wie zum Beispiel Name, Adresse usw. In Fitness- und Gesundheitsunternehmen sind „Betroffene“ in der Regel deren Mitarbeiter und die Mitglieder. Eine Verarbeitung von personenbezogenen Daten ist generell unzulässig. Es sei denn, das Unternehmen hat eine Erlaubnis dazu, beispielsweise eine Einwilligung des Betroffenen. Der Datenschutzbeauftragte gemäß DSGVO Gem. Art. 37 Abs. 5 DSGVO wird ein Datenschutzbeauftragter auf der Grundlage seiner beruflichen Qualifikation und insbesondere des Fachwissens benannt, das er auf dem Gebiet des Datenschutzrechts und der Datenschutzpraxis besitzt, sowie auf der Grundlage seiner Fähigkeit zur Erfüllung der folgenden Aufgaben: • Unterrichtung und Beratung des datenverarbeitenden Unternehmens hinsichtlich der sich aus der DSGVO ergebenden Pflichten • Überwachung der Einhaltung der datenschutzrecht lichen Bestimmungen der DSGVO • Sicherstellung, dass die datenschutzrechtlichen Vorgaben umgesetzt und eingehalten werden • Zusammenarbeit mit der Aufsichtsbehörde
1/2 ANZ
MANAGEMENT
Pflicht zur Benennung eines Datenschutzbeauftragten Art. 37 Abs. 4 DSGVO regelt, dass ein Datenschutzbeauftragter zwingend zu benennen ist, sofern ein Mitgliedsstaat eine Benennung gesetzlich vorschreibt. Nach § 38 BDSG (n. F.) ist ein Datenschutzbeauftragter dann zu benennen, wenn mindestens zehn Personen ständig mit der automatisierten Verarbeitung personenbezogener Daten beschäftigt werden.
Praxistipp: Prüfen Sie in Ihrem Betrieb, wie viele Personen ständig mit der automatisierten Verarbeitung personenbezogener Daten beschäftigt sind. Dies ist unabhängig von den jeweiligen arbeitsrechtlichen Beschäftigungsverhältnissen zu prüfen. Denn auch freie Mitarbeiter, bspw. Trainer oder Servicekräfte, können darunter fallen. Sind es mehr als neun Personen, ergibt sich daraus eine Pflicht zur Benennung eines Datenschutzbeauftragten. Sind es weniger als zehn, dann sollten die nachfolgenden Aspekte überprüft werden.
Nach Art. 37 Abs. 1 DSGVO ist auf jeden Fall ein Datenschutzbeauftragter zu benennen, wenn die „Kerntätigkeit“ des Fitness- und Gesundheitsunternehmens in der umfangreichen Verarbeitung besonderer Kategorien von Daten gemäß Art. 9 DSGVO besteht. Nach Art. 9 DSGVO sind das u. a. biometrische Daten zur eindeutigen Identifizierung einer natürlichen Person oder Gesundheitsdaten. Die „Kerntätigkeit“ eines Unternehmens bezieht sich dabei auf seine Haupttätigkeiten, die zur Erreichung der Unternehmensziele erforderlich sind und nicht auf die Verarbeitung personenbezogener Daten als Nebentätigkeit. So besteht beispielsweise die „Kerntätigkeit“ eines Krankenhauses darin, medizinische Versorgung zu leisten. Ohne dabei gesundheitsbezogene Daten wie etwa Krankenakten von Patienten zu verarbeiten, wäre ein Krankenhaus nicht in der Lage, dies in sicherer und wirksamer Form zu tun. Hingegen führen alle Unternehmen Tätigkeiten wie etwa die Entlohnung ihrer Mitarbeiter oder die Leistung von Standard-IT-Support aus. Hierbei handelt es sich um Beispiele für Unterstützungsfunktionen: Trotz ihrer Notwendigkeit oder Unverzichtbarkeit werden solche Tätigkeiten gemeinhin eher als Nebentätigkeit denn als „Kerntätigkeit“ angesehen. Die zweite zu prüfende Voraussetzung ist die „umfangreiche Verarbeitung“. Diese ist von den folgenden Faktoren abhängig: • Anzahl der Betroffenen • Menge der betroffenen Daten und/oder Vielzahl der verschiedenen Datensätze • Dauer der Datenverarbeitung • geografische Reichweite der Datenverarbeitung Ein Beispiel für eine „umfangreiche Verarbeitung“ stellt die Verarbeitung von Patientendaten im gewöhnlichen Geschäftsbetrieb eines Krankenhauses dar. Keine „umfangreiche Verarbeitung“ wäre dementsprechend die Verarbeitung von Patientendaten durch einen einzelnen Arzt. Dies bedeutet: Fitness- und Gesundheitsunternehmen, in denen weniger als zehn Personen mit der automatisierten Verarbeitung personenbezogener Daten beschäftigt sind, die jedoch biometrische Daten wie zum Beispiel Körpergröße, Gewicht bzw. BMI oder Gesundheitsdaten verarbeiten, müssen individuell anhand ihres Geschäftsmodells prüfen, ob diese Daten als „Kerntätigkeit“ einzustufen sind und „umfangreich verar36
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beitet“ werden. Wenn beide Voraussetzungen im jeweiligen Unternehmen erfüllt sind, muss im Unternehmen, unabhängig von der Größe des Unternehmens, ein Datenschutzbeauftragter benannt werden. Was sollten Unternehmen jetzt tun? Grundsätzlich empfiehlt es sich, unabhängig von einer etwaigen Benennpflicht, einen betrieblichen Datenschutzbeauftragten zu bestellen, um so die Umsetzung der DSGVO im eigenen Unternehmen auf effektive Weise voranzutreiben und startklar für Mai 2018 zu sein.
Praxistipp: Sollten Sie einen Datenschutzbeauftragten benennen müssen oder wollen, empfiehlt sich, infolge erheblicher Bußgeldrisiken bei einer nicht vorgenommenen Benennung, eine mit dem Datenschutzrecht vertraute und kompetente Person zu beauftragen (bzw. zu qualifizieren) oder ein Budget für die Bestellung eines externen Datenschutzbeauftragten bereitzuhalten. Hierfür gibt es zahlreiche Anbieter, die die Funktion eines externen Datenschutzbeauftragten verantwortlich übernehmen können. Der DSSV verhandelt derzeit mit Kooperationspartnern über Sonderkonditionen für seine Mitglieder.
Fazit Die aufgezeigten Aspekte machen deutlich, wie wichtig es für datenverarbeitende Unternehmen ab sofort ist, sich mit der neuen DSGVO auseinanderzusetzen und nicht die Augen vor einem vermeintlich langweiligen Thema, das erst mal keine neuen Kunden bringt, zu verschließen. Denn dies könnte angesichts schwerwiegender Bußgeldrisiken existenzbedrohende Folgen haben. Fakt ist: Ab dem 25. Mai 2018 gilt europaweit die DSGVO. Die zuständigen Aufsichtsbehörden sind angehalten, die Umsetzung in den Betrieben zu überprüfen und dieser Aufgabe werden sie sicherlich nachkommen. Insbesondere dann, wenn sensibilisierte Kunden aufgrund des Medienrummels um die neue DSGVO Beschwerden über etwaige Datenschutzverstöße bei den Aufsichtsbehörden einreichen. Die Bildung von Teams aus dem eigenen Unternehmen bzw. die Hinzuziehung von externen Datenschutzexperten, die systematisch die Umsetzung der Vorgaben der DSGVO vornehmen, wird für viele Unternehmen der Fitness- und Gesundheitsbranche in den kommenden Wochen unumgänglich sein. In diesem Sinne gilt: Bereiten Sie sich vor und machen Sie Ihre Hausaufgaben. Datenschutz wird großgeschrieben werden. Ausblick Lesen Sie in der fMi 01/2018 mehr über die neuen Pflichten für Studiobetreiber ab Mai 2018. Roman Spitko Roman Spitko verfügt über ein Studium der Betriebswirtschaftslehre sowie ein Master of Laws-Studium (LL.M.). Er hat mehrere Mandate als Datenschutzbeauftragter inne und wird den bundesweiten DSSV-Workshop „Neues Datenschutzrecht“ in 2018 leiten. Seit 2007 ist er als Dozent sowohl für die BSA-Akademie als auch für die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement DHfPG tätig. Seit 2015 fungiert er zudem als Fachleiter Management/Ökonomie.
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Fitness-Studio-Positionierung: Lifestyle oder Gesundheit? Was ist die optimale Ausrichtung in einem Fitness-Studio, wie positioniert sich langfristiger bzw. kurzfristiger Umsatz? Bevor ich derartige Fragen beantworten kann, ist eine den gesamten Markt einbeziehende Analyse der erste wichtige Schritt. Wie ist momentan die Situation auf dem Fitness-Studio-Markt? Es zeichnet sich eine deutliche Marktsättigung bei Fitness-Discountern, nachdem sie vor zwanzig Jahren eingeführt wurden, ab. Die Geiz-ist-geil-Ära ist vorbei, eine Entwicklung zu mehr Substanz (Qualität) in Fitness-Studios macht sich bemerkbar. Wer diese Qualität offensiv verpasst, wird bald am Umsatz merken: Mehr Qualität an Gesundheitskonzepten und Mitarbeitern sowie Fortbildungen müssen zu festen Größen im Fitnessgeschäft werden. Lifestyle-Konzepte sind keine langfristig orientierten Lösungen Diese Konzepte basieren auf einem spontan bedingten Kundenverhalten (psychologische Konsumentenverhaltensmodelle). Dieses macht keinen Unterschied zwischen Fitnessgeräten und anderen Konsumgütern, es geht um eine kurzfristige Befriedigung der Kundenbedürfnisse, jedoch nicht um langfristig angelegte Lösungen. Meiner Meinung nach wird ein Fitness-Studio, das sich ständig auf derartige kurze Lifestyle-Impulse konzentriert, langfristig nicht der Adressat für die Fitnesskunden Best Ager sein. Foto: Volker Beushausen
Gesundheitkonzepte sind die Zukunft Der allgemeine Gesundheitszustand der Bevölkerung wird immer schlechter. Krebs, Allergien, Herzkrankheiten, Fettleibigkeit und viele chronische Rückenkrankheiten werden immer häufiger. Fitness-Studios sollten Lösungen für bestimmte Beschwerdebilder anbieten, dann werden sie das richtige Kundensegment erreichen. Best Ager wollen Gesundheitslösungen angeboten bekommen und keine Lifestyle-Highlights. Antonio e Silva Sales Director/Vertriebsleiter for me do
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Die Gruppe der Generation 50plus ist sehr groß (in 2020 über 47 Prozent). Sie legen
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vor allem Wert auf Qualität und Gesundheitskonzepte. Welche Themen sind in einem Fitness-Studio für diese Zielgruppe relevant? • Steigerung von Muskelleistung und Muskelkraft • Verbesserung von Dehnfähigkeit und Flexibilität • Beckenbodentraining • Osteoporose-Prophylaxe • Sturz-Prophylaxe • Muskellockerung, Vorbeugung von Rückenproblemen Welche Gruppe ist noch wichtiger als das 50plus-Kundensegment? Die 60 bis 70plus-Gruppe wird für die Fitness-Studios zu einer immer interessanteren Zielgruppe. Berechnungen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zufolge beträgt die ProKopf-Kaufkraft der Generation 60plus pro Jahr 19.982 Euro. Wie erreicht man diese Kunden als Konsument? Ihre Werbung: 1. Werben Sie nicht mit schriller Werbung und LifestyleKonzepten (einsetzbar in der Modebranche, nicht aber im Fitnessbereich). 2. Nutzen Sie als Werbeträger 50- bis 70-jährige Personen. 3. Gestalten Sie Ihre Werbung mit augen- und lesefreundlichen Texten (große Schrifttypen). 4. Sprechen Sie Ältere nie als „Senior“ an. 5. Werben Sie mit gesundheitsorientierten Lösungen. 6. Wecken Sie Emotionen, Menschen lassen sich gern berühren. Eine emotionale Geschichte fesselt Ihre Zielgruppe. Die Älteren als Mainstream-Fitness-Segment Konzentrieren Sie sich auf Gesundheitskonzepte. Sie gestalten sich als der schnellste und beste Weg zu einer deutlichen Reduzierung von Vertragskündigungen. Ein Megatrend zeichnet sich ab: 60plus ist stark im Kommen, der Trend zu einem eindeutig stärkeren Gesundheitsbewusstsein der Generation 60plus beeinflusst den Fitnessmarkt positiv.
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6/2017 Dez./Jan. Nr. 134
Offizielles Organ DSSV e. V. und BFB e. V. ®
Deutschland Österreich Schweiz
C 31071 Gesundheit Fitness Besonnung
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Dez./Jan. Nr. 134 www.fitnessmanagement.de