fitness MANAGEMENT international 02/19

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2/2019

April/Mai

EUR 9,-

Nr. 142

sfr 14,-

C 31071

fitness MANAGEMENT international 2/2019 Nr. 142

for me do GESUNDHEIT I FITNESS I PRÄVENTION

Offizielles Organ DSSV e. V. und BfB e. V.

10 Jahre

Konzepte die wirken und Wachstum fördern von e r e ti Profi0 Jahrenund 1 rung inen Erfainhbare dheen e sönlic rmin. verp er ngste tu Bera 8616

4

Deutschland | Österreich | Schweiz

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Fitness Stark, stärker – Das Arnold Sports Festival

www.formedo.de

Gesundheit Maßnahmen zum Erhalt der Mobilität bei Senioren

Management Was die Branche von der Hotellerie lernen kann

Markt Aggregatoren in der Fitnessbranche

www.fitnessmanagement.de

DSSV 30 Jahre Eckdaten – Die Branche im Wandel



Foto: Klaudia Lech

Birgit Schwarze Chefredakteurin

Durch Strukturwandel erfolgreich gewachsen Selbstverständlich sind die Eckdaten 2019 eines der Themen dieser Ausgabe der fitness MANAGEMENT international. Mittlerweile blicken wir auf die 30. Auflage der jährlich erscheinenden Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft zurück. In unserem Artikel ab Seite 24 ff. werfen wir einen Blick ins Jahr 1989 und der Strukturwandel in unserer Branche wird deutlich. Darüber hinaus widmen sich gleich mehrere Beiträge dem Wachstum und dem erfolgreichen Management dieses Strukturwandels. Auch im digitalen Bereich sind Veränderungen in der Branche zu verzeichnen. In der Hotellerie und Reisebranche bereits seit Längerem weit verbreitet, haben sogenannte „Aggregatoren“ bzw. Online-Plattformen auch die internationale Fitness- und Gesundheitsbranche als Geschäftsfeld entdeckt. Zunehmend dringen diese Anbieter in den deutschen Markt vor. Mehr über die Aggregatoren und wie sie sich in unserer Branche positionieren, lesen Sie im Artikel des Branchenexperten Hans Muench ab Seite 30 ff. Apropos neue Entwicklungen: Die FIBO ist ein guter Gradmesser für das Wachstum der Fitness- und Gesundheitsbranche. Wenn die internationale Leitmesse vom 4. bis zum 7. April in Köln ihre Tore öffnet, werden rund 1.100 Austeller Innovationen und Trends aus aller Welt präsentieren. Auch der DSSV unterstützt auf der FIBO die Weiterentwicklung der Branche mit seinen Workshops in der New Business Area zum Thema Existenzgründung und durch mehrere Vorträge im Rahmen des FIBO Campus. Mehr lesen Sie ab Seite 52 ff. Eine enorme Steigerung bei den Leistungen der Athleten sowie bei den Teilnehmer- und Besucherzahlen verzeichnete das vielleicht spektakulärste und vielfältigste Fitness-Event der Welt: Das Arnold Sports Festival in Columbus, Ohio, von und mit Arnold Schwarzenegger. Wir waren für Sie live vor Ort und berichten ab Seite 36 ff. ausführlich. Und auch, wenn wir genauer hinsehen, woher die Wurzeln dieses weltweiten Wachstums der Fitnessbranche stammen, kommen wir an Arnold Schwarzenegger nicht vorbei: Im 2. Teil unserer Serie zur Geschichte der Branche ab Seite 100 ff. berichten wir über die Anfänge des modernen Krafttrainings sowie über ihre Visionäre und Ikonen: von Eugen Sandow über Jack LaLanne bis Pudgy Stockton und den Muscle Beach – hier darf die „steirische Eiche“ natürlich nicht fehlen. Selbst der demografische Wandel beeinflusst die Fitness- und Gesundheitsbranche immer stärker. Unsere Gesellschaft wird im Durchschnitt immer älter und Bewegung immer wichtiger. In gleich drei Beiträgen liefern wir wertvolles, wissenschaftlich untermauertes Know-how, wie Sie Ihr Marketing für Senioren clever gestalten (Seite 116 ff.), was es bei Gruppenfitness für Senioren zu beachten gilt (Seite 112 ff.) und durch welche Strategien der Erhalt der Mobilität nachhaltig gefördert werden kann (Seite 108 ff.). Viel Spaß beim Lesen!




INHALT 02/19

1989

DSSV

1

Die 11 Millionen sind geknackt! 30 Jahre Eckdaten – Strukturwandel der Branche Trainerqualifikation – Warum online allein nicht reicht! DSSV-Event 2019 in Belgrad Neue Fördermitglieder Neue Mitglieder Den Auskunftsanspruch nach Art. 15 DSGVO meistern

1

gesamt 896 Studios

gesamt 1.553 Studios

1

4 gesamt 1.503 Studios

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2

gesamt 1.757 Studios

gesamt 3.401 Studios

3

3

gesamt 1.250 Studios

gesamt 2.886 Studios

FITNESS 36 76 78 82 98 104 112 120 124

DSSV e. V. – Arbeitgeberverband deutscher FitnessBeutnerring 9 | und Gesundheits-Anlage 21077 E-Mail: dssv@dssv.de Hamburg | Telefon 040 - 766 24 n 00 | Fax: 040 | www.dssv.de 766 24 044

Stark, stärker, die Arnolds Virtuelle Fitness – das Netflix der Kurslandschaft gym80 – King of machines: Individualität, die begeistert! eGym: „We make the Gym work for Everyone!“ Diese five-Schätze gehören ins Rampenlicht! Der (lange Zeit) Unterschätzte: Arnold Schwarzenegger Gruppentrainings mit Senioren Fit für den Marathon! Kreuzheben: Trainingswissenschaft für die Praxis (Teil 5)

GESAMT: 3.903 STUDIOS

ECKDATEN 201

der deutschen

Fitness-Wirtsch

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aft

ECKDATEN 2019

22 24 62 66 70 70 142

2019

GESAMT: 9.343 STUDIOS

24

30 Jahre Eckdaten – Strukturwandel der Branche

36

Stark, stärker, die Arnolds

GESUNDHEIT 72 Galileo® Training im intenso Darmstadt 106 Abnehmerfolg mit dem MetaCheck fitness® 108 Maßnahmen zum Erhalt der Mobilität bei Senioren 138 12. Europäischer Fachkongress Solarien und Besonnung MANAGEMENT 46 Die Generation Z stellt den Arbeitsmarkt auf den Kopf 50 McFIT: Von der Mediengestalterin zur Fitnessökonomin 55 Das Boutique-Studio-Konzept FT-CLUB 74 INJOY Franchising als ausgezeichneter Partner auf der FIBO 80 DSB & MYGYM mit vergrößertem Beraterteam auf der FIBO 84 Kolumne Stefan Haase: Ich und mein „KONTENRAHMEN" 88 Was die Branche von der Hotellerie lernen kann 96 100 % Fitness – Studiokonzept der Kerstan Consult GmbH 99 AIDOO SOFTWARE: Mehr Service durch Digitalisierung 116 Das veraltete Bild von den „Alten“ – Senioren-Marketing 134 feelfit: Zertifiziertes Gruppentraining 146 Kolumne Antonio e Silva: Jeans lügen nicht! MARKT

Hans Muench

08 Aktuelles aus der Fitness- und Gesundheitsbranche 14 Studio des Monats: Skyline Sportsclub in Leipzig 30 Aggregatoren in der Fitnessbranche 44 Interview mit René Kalt und Oliver Sekula zu ACISO 52 FIBO 2019: Innovationen der globalen Fitnessbranche 58 Neue Chancen für EMS-Anbieter: DIN-Norm 33961 Teil 5 68 „Touch & Tec – NEXT LEVEL“ – Der Aufstiegskongress 2019 87 GymPool: Eine Mitgliedschaft – 200 Partner 100 Die Historie der Fitnessbranche (Teil 2) 128 Bildung Aktuell: Studium – Weiterbildung – Qualität 130 Kennzahl des Monats: 1,36 Mrd. Euro wurden 2018 investiert 132 Das BSA/DHfPG FITNESS & HEALTH CAMP auf Kos 136 Veranstaltungen 2019 – Timeline 140 Personenporträt: Franziska Hulitz 144 Buchtipp: Personal Training in Europe 6

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Aggregatoren in der Fitnessbranche

Was die Branche von der Hotellerie lernen kann

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Maßnahmen zum Erhalt der Mobilität bei Senioren



AKTUELLES | ANZEIGE Foto: © innervisionpro - Fotolia.com

Foto: © RSG Group GmbH

Neuausrichtung bei McFIT

Zertifizierung im EMS-Markt

Ein neuer Name und eine komplette Neuausrichtung – aus der McFit Global Group wird die Rainer Schaller Global (RSG) Group. Anstatt der „Fitnesshalle für alle“ will das Unternehmen in Zukunft „unterschiedliche Zielgruppen möglichst genau ansprechen.“ Die Ziele für 2019: Der Ausbau der Boutique-Konzepte, die ersten Schritte ins Premium-Segment und die geplanten Markteintritte in die Schweiz, Türkei, USA und nach Frankreich sollen durchgeführt werden.

EMS-Anbieter können ab sofort auf neutral nachgewiesene Qualität nach DIN-Norm 33961 setzen und sich zertifizieren lassen. Teil 5 der Normenreihe regelt wichtige Bereiche wie z. B. Ausstattung und Anforderungen an EMS-Geräte, Trainingsprogramme/-abläufe, Personalanforderungen für EMS-Training, Eingangsbefragung/Anamnese sowie Trainingsdurchführung. Die Zertifizierungen auf Basis der DIN-Norm 33961 (Teil 5) werden von der DAkkS-akkreditierten Zertifizierungsstelle BSA-Zert durchgeführt.

Migros Freizeit Deutschland übernimmt Greinwalder & Partner

BSA-Akademie – eines der besten Weiterbildungsinstitute

Die Migros Freizeit Deutschland GmbH, seit 2012 Betreiberin der Premium-Fitnessanlagen „ELEMENTS Fitness und Wellness“ sowie seit 2016 Besitzerin der INLINE Unternehmensberatung mit dem INJOY Franchisekonzept, übernimmt die Marketing- und Unternehmensberatung Greinwalder & Partner, München. Im Zuge der Übernahme werden die Unternehmen rückwirkend zum 1. Januar 2019 zu einem Unternehmen, welches neu unter dem Namen ACISO firmiert.

Die BSA-Akademie hat es im Rahmen der Studie „Deutschlands Beste“ in der Rubrik „Weiterbildungsanbieter“ unter die Top 5 geschafft. In der Studie, bei der 20.000 Marken aus verschiedensten Branchen von DEUTSCHLAND TEST und FOCUS-MONEY auf die Wahrnehmung durch relevante Kundengruppen untersucht wurden, erreichte die BSA-Akademie knapp 90 von insgesamt 100 Punkten und ist somit eine Top-Adresse, um sich weiterzubilden.

bit.ly/migros_uebernimmt_greinwalder

bit.ly/bsa-akademie_deutschland_test

www.rsggroup.de

www.bsa-zert.de

Foto: DHfPG/BSA

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AKTUELLES | ANZEIGE Foto: for me do GmbH

Foto: TECHNOGYM SpA

TECHNOGYM präsentiert LET`S MOVE FOR A BETTER WORLD 2019

Galileo-Training und for me do GmbH feiern 10 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit!

Die sechste Auflage der sozialen Kampagne gegen Bewegungsmangel und Übergewicht hat im März 2019 stattgefunden. Im letzten Jahr sammelten über 180.000 Teilnehmer in 29 Ländern und mehr als 1.000 Clubs MOVEs, was LET`S MOVE FOR A BETTER WORLD zur größten sozialen Kampagne der Fitness- und Wellness-Branche macht. Durch das Sammeln können die teilnehmenden Clubs TECHNOGYM-Produkte gewinnen und an eine gemeinnützige Einrichtung ihrer Wahl spenden.

for me do, der Konzeptanbieter für Medical Fitness, und Novotec Medical, der Hersteller der Galileo-Vibrationssysteme, haben sich gesucht und gefunden. „Als exklusiver Vertriebspartner der GalileoVibrationssysteme hat sich die for me do GmbH zu einem strategisch wichtigen Partner entwickelt, der das Thema Galileo-Training seit mehr als 10 Jahren aktiv in den Fitness- und Gesundheitsmarkt trägt“, so Chris Baur, Vertriebsleiter von Galileo-Training.

www.fitnessmarkt.de

www.formedo.de

19.06.2019 München 25.06.2019 Köln

Sir George W. Buckley neuer Chairman of the Board bei eGym

DSSV-Workshop: Mitgliederbindung und Mitgliedergewinnung durch Online-Marketing

eGym verstärkt sich mit Sir George W. Buckley. Der ehemalige CEO von 3M und Brunswick, zu deren Unternehmensportfolio auch Life Fitness gehört, ist heute u. a. als Chairman der Smiths Group und von Stanley Black & Decker tätig. Er ist Mitglied des Verwaltungsrats von PepsiCo, Hitachi und Schillings, der internationalen Reputations- und Datenschutzberatung mit Hauptsitz in England.

Der Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (DSSV) bietet im Juni Workshops zum Thema „Mitgliederbindung und Mitgliedergewinnung durch Online-Marketing – Warum mit Instagram, YouTube oder E-Mail-Marketing mehr Umsatz möglich ist“ an. Referent der Workshops ist der Dozent und Fachleiter Management/Ökonomie der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), Roman Spitko. Die genauen Termine und Standorte finden Sie in unserer Timeline auf Seite 134.

www.egym.de

www.dssv.de

Foto: CyberConcept GmbH

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Jeden Tag verlieben sich Mitglieder in virtuelle Fitness Mit dem Repertoire an virtueller Fitness deckt die CyberConcept GmbH eine enorme Bandbreite ab: CyberCycling, CyberMoves, CyberCrossing, CyberRowing und sogar virtuelle Präventionskurse nach § 20 SGB V. Entdecken Sie die CyberKurswelt auf der FIBO am Stand in Halle 8 C60/65. Für jeden Beratungsgeschmack ist der richtige Ansprechpartner dabei. Das Team freut sich auf Terminvorschläge über das Kontaktformular. Also: Wer ist Dein Date? www.cyberconcept.de/fibo

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Foto: © Production Perig - Fotolia.com

Foto: © eGym GmbH

11.06.2019 Frankfurt 12.06.2019 Leipzig 18.06.2019 Hamburg



AKTUELLES | ANZEIGE Foto: © fizkes - Fotolia.com

Foto: cardioscan GmbH

viscan. viplan. vicoach. Testangebot auf der FIBO

Wöchentliche Pilates-Übungsvideos und Top-Angebot der BSA-Akademie

cardioscan bietet den Besuchern der FIBO 2019 die Möglichkeit, das ganzheitliche Diagnostik-System einmalig für 6 Monate risikofrei zu testen und so die neue Softwarelösung „viscan. viplan. vicoach.“ kennenzulernen. Mit der neuen Softwarelösung bietet cardioscan die Basis für ein zukunftsorientiertes Geschäftsmodell zur Kundengewinnung und Kundenbindung in der digitalen Welt – damit das Training deiner Kunden kein Blindflug ist! Zur Online-Terminvergabe:

Zurzeit präsentiert die BSA-Akademie wöchentlich eine neue Pilates-Übung direkt zum Mitmachen. Die Übungsvideos machen fit für den Frühling und können auf dem YouTube-Kanal der DHfPG und der BSA-Akademie angesehen werden. Des Weiteren bietet die BSA-Akademie allen Interessierten noch bis zum 6. April 2019 einen attraktiven Preisvorteil: Bei Buchung des Lehrgangs „Kursleiter Pilates“ 200 Euro sparen und statt 898 Euro nur 698 Euro zahlen.

www.cardioscan.de/fibo/

www.bsa-akademie.de

Foto: FIBO / Behrendt und Rausch

Foto: Collectia GmbH

100 % Auszahlung. 0 % Risiko. Das RundumSorglos-Paket für Ihr Forderungsmanagement.

Ausblick FIBO – 6. European Health & Fitness Forum

Mit „inkasso all inclusive“ bietet die Collectia GmbH das Rundum-Sorglos-Paket im Forderungsmanagement für die Fitness- und Gesundheitsbranche. Dabei übernimmt Collectia alle Auslagen wie Kosten für Adressermittlung und Bonitätsauskünfte, Gerichtsgebühren für den Mahnbescheid und Vollstreckungskosten. Das Unternehmen entscheidet auf eigenes Risiko über die richtige Strategie und leitet realisierte Mitgliedsbeiträge in voller Höhe an den Studiobetreiber weiter.

Marketing und Vertrieb sind für viele Studios die entscheidenden Ansatzpunkte, um sich am Markt bestmöglich zu positionieren und von den Mitbewerbern abzugrenzen. Das diesjährige Forum des 6. European Health & Fitness Forum (EHFF) am 3. April im Congress-Centrum Nord der Koelnmesse liefert Studiobetreibern und dem Fachpublikum praxisnahe Tipps, Keynote-Vorträge und die neuen Break-out-Sessions mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten.

www.inkasso-all-inclusive.de

www.europeactive.eu

Foto: milon industries GmbH

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milon Hausmesse: Einblicke in die Produktion und Vorgeschmack auf die FIBO Die Hausmesse stand diesmal im Zeichen der Erweiterung der Q Kraftgeräte und der Ausdehnung von milons Trainingsphilosophie auf die freie Trainingsfläche. Damit ergänzt der Hersteller digitalisierter Trainingsgeräte sein Portfolio mit einem individuellen Angebot, welches die Erfolgsmodelle des milon Q-Zirkeltrainingssystems weiter verstärkt. milon präsentierte auf seiner Hausmesse u. a. das neue Modell Q free für die freie Trainingsfläche und fünf weitere Geräte noch vor deren offizieller Vorstellung auf der FIBO. www.milon.com

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STUDIO DES MONATS

Skyline Sportsclub in Leipzig

EIN ECHTER MEHRWERT FÜR DIE MITGLIEDER Das Team des Skyline Sportsclubs in Leipzig hat ein eigenes Konzept zur umfassenden Betreuung seiner Mitglieder entwickelt und lebt diese persönliche Betreuung sehr erfolgreich.

D

ie Betreuung ihrer Mitglieder für deren bestmöglichen Trainingserfolg ist wahrscheinlich die wichtigste Aufgabe für Studiobetreiber und ihre Teams. Die Branche hält dementsprechend auch eine beachtliche Anzahl an Konzepten bereit – von professionellen Anbietern und digitalen Lösungen, bis hin zu Konzepten, die in Studios aus den Kundenbedürfnissen im Studioalltag entstehen und fortlaufend optimiert werden.

„Persönliche“ Trainer Im Skyline Sportsclub in Leipzig wird die umfassende persönliche Betreuung der Mitglieder konsequent und sehr erfolgreich gelebt. Herzstück des Leipziger Konzeptes ist die fortlaufende Betreuung durch einen „persönlichen“ Trainer, d. h. ein Trainer oder eine Traine-

Fotos: Skyline Sportsclub GmbH

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Skyline Sportsclub Leipzig A pr

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rin bleibt vom ersten Termin an fester Ansprechpartner für das jeweilige Mitglied über die gesamte Zeit seiner Mitgliedschaft. Dazu passt der klassische Check-in. Die Kunden geben ihre Karte ab und bekommen ihren Schlüssel. Vorgabe der Studioleitung ist, dass der Name des Mitglieds bei dessen drittem Besuch bekannt sein muss. Die Kunden sind hier keine Nummer. „Wir verstehen uns als Premium-all-inclusive-Club, bei dem die persönliche Betreuung der Mitglieder im Vordergrund steht“, verdeutlicht Studioleiter Thomas Flechsig, „dazu gehört für uns ein ganzheitlicher, individueller Service für die Mitglieder in allen Bereichen – Training, Ernährung, Kurse sowie Wellness und Regeneration. Wir wollen einen echten Mehrwert bieten.“

Mehrwert Persönlichkeit Dieser Mehrwert beruht auf einem gemeinschaftlichen Miteinander in einer herzlichen, persönlichen und familiären Atmosphäre, in der sich Mitglieder und Mitarbeiter ein bisschen wie zu Hause fühlen. Die Mitarbeiter sind ein wesentlicher Bestandteil des Erfolges und der langfristigen persönlichen Kundenbindung. Abgesehen von der fachlichen Qualifikation, die Grundvoraussetzung ist, müssen sie im Skyline Sportsclub auch hohe soziale Kompetenzen mitbringen und die Werte des Hauses leben. Das Miteinander wird durch gemeinsame Events und Veranstaltungen mit den Mitgliedern und für die Mitglieder – Sommerfeste, Adventsfahrten, Sauna-Abende, Nikolauspartys – gepflegt. Im Oktober 2018 z. B. hat ein achtköpfiges Team aus Mitgliedern und Trainern bei HYROX Leipzig teilgenommen. Für 2019 ist die Teilnahme wieder fest eingeplant.


STUDIO DES MONATS

Start „über den Dächern von Leipzig“ Der Name „Skyline Sportsclub“ stammt noch von der ersten Location des Clubs: Das ursprüngliche Studio (Skyline Fitness) wurde 1998 in der 7. Etage der Strohsack-Passage direkt im Zentrum Leipzigs eröffnet – auf Augenhöhe mit der Nikolaikirche, einem Wahrzeichen der Stadt, und mit Blick über die Leipziger Skyline.

Darüber hinaus stehen hier auch die Räume zur Verfügung, die für die Weiterentwicklung des Skyline gewünscht waren. Für den „Skyline Sportsclub“ wurde ein neues Logo und am neuen Standort auch eine neue Positionierung entwickelt: Ein Premium-all-inclusive-Club, bei dem die persönliche Betreuung der Mitglieder im Vordergrund steht.

Klare Positionierung im Premium-Segment Aus logistischen Gründen – Parkplatzsituation, Abhängigkeit von Aufzügen – und weil Betreiber Peter Hensel und Clubleiter Thomas Flechsig das Skyline weiterentwickeln und entsprechend investieren wollten, entschied man sich für einen Umzug.

Umzug und Neupositionierung Im Februar 2014 erfolgte dann die Neueröffnung im Haus Leipzig, einem neu gestalteten, ehemaligen Hotel und Kulturhaus der DDR, in dem heute auch wieder kulturelle und musikalische Veranstaltungen sowie auch Tagungen und Gala-Events stattfinden. Das große Gebäude aus der Gründerzeit liegt in Leipzigs Waldstraßenviertel, einer gehobenen Wohnlage in Zentrumsnähe, nur einen Kilometer vom alten Studio entfernt. Es bietet eine bessere Logistik, ist einfacher mit Bus und Bahn zu erreichen und verfügt über eine Tiefgarage im Haus.

Der Umzug ins Waldstraßenviertel hat sich erfolgreich bewährt, erläutert Thomas Flechsig, „wir werden jetzt ganz anders wahrgenommen.“ Aufgrund der großen Anzahl an Studios – ca. 70 plus Mikro- und EMS-Studios – ist die Konkurrenz in Leipzig generell groß. Durch die klare Positionierung im Premium-Segment – hohe Betreuungsrate, Sauberkeit, Ambiente – gibt es aber für den Skyline Sportsclub keine „Preiskampf-Situation” mit Discountern. Thomas Flechsig ist stolz darauf, dass mehrere Mitglieder, die wegen günstigerer Beiträge in ein anderes Studio gewechselt waren, inzwischen wieder im Skyline Sportsclub trainieren. „Diese Mitglieder wissen die fachlich fundierte persönliche Betreuung – die es bei der Konkurrenz so nicht gab – besonders zu schätzen, seit sie erfahren haben, wie wichtig sie für ihren Trainingserfolg ist.”

Vernetzung durch strategische Kooperationen Der Skyline Sportsclub pflegt Kooperationen in verschiedene Richtungen und ein beeindruckendes Netzwerk, von dem alle Beteiligten profitieren. Als Sponsor einer Frauen-Handball-Bundesligamannschaft und der Rugby-Bundesligamannschaft des RC Leipzig gewährt der Skyline Sportsclub freies Training für die Mannschaften und bekommt im Gegenzug Trikot- und Bandenwerbung bei beiden Clubs.

Fotos: Skyline Sportsclub GmbH

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Die Positionierung als Gesundheitsanbieter wurde durch die Implementierung eines Reha-Vereins noch stärker herausgestellt. Der Skyline Sportsclub arbeitet mit Aggregatoren zusammen – qualitrain, Urban Sports Club, Daytraining und Gympass –, um den eigenen Bekanntheitsgrad zu erhöhen, den Mitgliedern einen verbesserten Service zu bieten und um ohne großen personellen Aufwand eine bessere Auslastung zu erzielen.



STUDIO DES MONATS

Darüber hinaus gibt es mehrere Kooperationen mit lokalen Geschäften zur gegenseitigen Unterstützung, z. B. mit Grupetto (Fahrradgeschäft), Sport Fabrik (Sportbekleidung) und Stadthafen Leipzig (Outdoortraining), um für alle Unternehmen durch Weiterempfehlung und eine bessere Sichtbarkeit im Einzugsgebiet eine Win-win-Situation zu schaffen. Um möglichst viel Aufmerksamkeit bei seiner Zielgruppe zu erreichen, sponsert der Club Veranstaltungen, z. B. exklusive Tanzpartys (DELD-Night) und führt dort Werbeaktionen durch.

Fitnessclub für Anspruchsvolle Die Mitgliederstruktur im Skyline Sportsclub beschreibt Thomas Flechsig als „gute Mischung aus Jung und Alt“. Das Durchschnittsalter der Mitglieder beträgt 44 Jahre und der Anteil von Männern und Frauen liegt bei je 50 Prozent. Hinsichtlich der Trai-

1.400 m2 500 m2 100 m2 400 m2 200 m2 150 m2 200 m2 50 m2

AUSSTATTUNG Kraft und Cardio gym 80 Sygnum, gym 80 Pure Kraft, BH-Zirkel, Precor-Cardio, Vision-Cardio Kursräume Flexibar, Airex, VarioSling, XCO, Reebok

Mitarbeiter 7 feste Mitarbeiter, 2 Bachelor-Studierende, 10 freiberufliche Mitarbeiter www.skyline-sportsclub.de

Fotos: Skyline Sportsclub GmbH

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Gelassenheit im Bereich Social Media Im Mittelpunkt der Unternehmenskommunikation steht für das Team des Skyline Sportsclub immer die persönliche Betreuung der Kunden und das qualifizierte Trainerteam. „Das ist der Mehrwert für die Trainierenden bei uns im Club“, erklärt Thomas Flechsig, „zudem vermitteln wir die Vorteile eines All-inclusive-Clubs.“

In die Unternehmenskommunikation eingebunden ist Social Media schon, aber reduziert auf den tatsächlichen Nutzen. Facebook dient als Weg der „schnellen“ Kommunikation und Informationsverbreitung. Darüber hinaus wird die Studio-Website, die viel für Online-Terminbuchungen genutzt wird, immer auf dem aktuellsten Stand gehalten. Zum Service gehören auch automatische Geburtstagsgrüße per SMS sowie freier WLAN-Zugang für alle Mitglieder. Noch in diesem Jahr ist die Einführung einer digitalen Trainingsplanung über App (easy-Solution) vorgesehen.

Thomas Flechsig, Studioleiter

Wellness 2 x Sauna, Infrarot, Ruheraum, Massageraum, 2 Solarien

18

„Kunden, die NICHT auf Massenbetrieb stehen“, antwortet Thomas Flechsig, als wir ihn fragen, ob er ein spezielles Kundensegment als Zielgruppe nennen kann. „Kunden mit spezifischen Zielen, die Wert auf Betreuung legen, sind unsere Zielgruppe. Der Skyline Sportsclub ist der Fitnessclub für Anspruchsvolle.“

Dementsprechend gelassen sehen Thomas Flechsig und sein Team auch den Wandel in der Kommunikation und die vielen Möglichkeiten durch Social Media, weil eben nichts persönlicher ist als das 1:1-Gespräch mit dem Kunden vor Ort. „Wir merken, dass die sozialen Netzwerke einfach zu oberflächlich und unpersönlich wahrgenommen werden. Sie spielen zum Beispiel für die Neukundengewinnung bei uns nur eine untergeordnete Rolle.“

SKYLINE SPORTSCLUB IN ZAHLEN Fläche des Studios gesamt Kraft- und Cardiobereich Functional Training 2 Kursräume Wellness Umkleiden Dachterrasse Outdoor-Cardiobereich

ningsausrichtung der Mitglieder ist vom gesundheitsorientierten Freizeit- bis zum Leistungssportler jedes Leistungsniveau vertreten.

„Ich bin seit Gründung des Unternehmens (1997) fester Bestandteil des Teams. Anfänglich als Trainer, mittlerweile seit über 15 Jahren als Studioleiter. Hier sehe ich auch den Erfolg unseres Clubs, nämlich mit Konstanz und Langfristigkeit zu handeln. Dabei steht der Servicegedanke über allem: täglich ein offenes Ohr für die Mitglieder zu haben, Loyalität gegenüber meinem Inhaber und meinen Mitarbeitern zu zeigen. Persönlich vor Ort und authentisch zu sein, erhöht die Glaubwürdigkeit in mich als Person und in das Unternehmen, welches ich leite.“




KOMMEN

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KOMMENTAR Foto: Klaudia Lech

Birgit Schwarze Präsidentin DSSV

ECKDATEN 2019

Die 11 Millionen sind geknackt! Mehr Mitglieder, mehr Anlagen, mehr Umsatz, mehr Mitarbeiter und eine positive Einschätzung für die Zukunft – die erfreuliche Entwicklung unserer Branche konnten wir auch in der diesjährigen Eckdaten-Studie zur deutschen Fitness-Wirtschaft feststellen. Fitnesstraining ist nach wie vor die mitgliederstärkste Trainingsform in Deutschland, vor Fußball und Turnen. Erstmals verzeichnet die Branche mehr als 11 Millionen Mitglieder (11,09 Mio.). Die Anzahl der Anlagen hat mit 9.343 jetzt die 9000er-Marke deutlich übersprungen. Der Umsatz kletterte auf 5,33 Milliarden Euro und die Branche hat 2.500 neue Arbeitsplätze (gesamt: 212.400) geschaffen. Doch wie sieht es in den einzelnen Marktsegmenten aus?

Einzelstudios behaupten sich und schaffen gutes Gründungsklima Oft wird angemerkt, dass das Segment der Einzelstudios nicht weiter wächst. Dieser Eindruck ist nur zum Teil richtig: Wer vor zehn oder mehr Jahren ein Unternehmen gegründet hat, tat dies als Einzelstudio. Andere Möglichkeiten gab es nicht. Heute schließen sich Gründer einem Franchise- oder Lizenzsystem an und werden z. B. in unserer Eckdaten-Studie unter „Kettenbetrieb“ erfasst, wobei sie als eigenständige Unternehmer agieren. Das bedeutet, dass immer noch viele Fitness-Anlagen (auch > 200 m²) von engagierten Gründern eröffnet werden. Bei den Mikrostudios (< 200 m²) ist dies noch klarer: Hier wird der überwiegende Anteil der neuen Anlagen im Rahmen eines Franchise- oder Lizenzsystems eröffnet.

Qualität durch Zertifizierung und Mitarbeiter sichtbar machen Zur DIN-Norm haben uns beim DSSV viele Nachfragen erreicht. Vor allem Betreiber von Einzelstudios möchten in 2019 die Qualität ihrer Anlage auf Basis der DIN-Norm 33961 überprüfen lassen, diese Qualität nach außen sichtbar machen und sich somit klar als Qualitätsanbieter positionieren. Gut qualifizierte Mitarbeiter sind ebenfalls ein wichtiger Erfolgsfaktor für Unternehmen unserer Branche. Der persönliche Bezug zu den Mitgliedern, die Motivation und die fachliche Unterstützung durch zielgerichtete Trainingssteuerung sorgen bei den Mitgliedern für Zufriedenheit. Auch in der diesjährigen Studie gaben wieder rund 90 Prozent der Anbieter an, in die Qualifikation ihrer Mitarbeiter zu investieren – ein deutliches Bekenntnis der Branche zur qualitativ hochwertigen Dienstleistung.

35 Jahre DSSV – seit 1984 im Dienst der Branche Seit 1984 unterstützt der DSSV die Branche Prävention, Fitness und Gesundheit umfassend dabei, die Qualität und die Akzeptanz zu steigern. Als größter Arbeitgeberverband der Branche in Europa gehören wir zu den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft. Als Mitglied in der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und der Arbeitgebervereinigung Business Europe sind wir starker Interessenvertreter unserer Branche, in Deutschland wie in Europa. Seit 35 Jahren setzen wir uns für die Belange unserer Mitglieder ein, zielstrebig und mit Erfolg. Liebe Leser, an dieser Stelle sei Ihnen herzlich gedankt. Danke für Ihr Engagement in unserer Branche, danke für Ihre Teilnahme an der Eckdaten-Studie 2019 und danke, dass Sie unsere Branche zu dem machen, was sie ist: eine Zukunftsbranche.

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ECKDATEN

Strukturwandel der Branche

30 JAHRE ECKDATEN

DER DEUTSCHEN FITNESS-WIRTSCHAFT

1989

2019 1

1

gesamt 896 Studios

gesamt 1.553 Studios

1

4 gesamt 1.503 Studios

2 gesamt 3.401 Studios

3

3

gesamt 1.250 Studios

gesamt 2.886 Studios DSSV e. V. – Arbeitgeb erverband deutscher Beutnerring 9 | Fitness- und Gesundhe 21077 Hamburg its-Anlagen | Telefon 040 E-Mail: dssv@dssv 766 24 00 | Fax: .de | www.dssv. 040 - 766 24 044 de

GESAMT: 3.903 STUDIOS

ECKDATEN 2019

der deutschen

Fitness-Wirtsch

aft

ECKDATEN 2019

2 gesamt 1.757 Studios

GESAMT: 9.343 STUDIOS

Dass es sich bei der Fitness- und Gesundheitsbranche um eine Wachstumsbranche handelt, wird durch die aktuellen Eckdaten, die am 19. März in Köln präsentiert wurden, erneut unterstrichen. Nicht nur im vergangenen Jahr, sondern auch in den Jahren zuvor konnte die Branche, die einen Strukturwandel durchlebt hat, Zuwächse verzeichnen. 1989 feierten die Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft ihre Premiere. Passend zum 30-jährigen Jubiläum hat fitness MANAGEMENT einen genaueren Blick in die Vergangenheit geworfen und die Entwicklung der Branche analysiert.

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Anlagen im Zeitverlauf (absolute Anzahl)

9.000

8.026

8.332

8.988

8.684

8.000 7.000 6.000

9.343

2.054

2.516

1.876

2.265

1.615 1.527

1.637

1.786

1.867

1.960

4.884

4.819

4.844

4.856

4.867

2014

2015

2016

2017

2018

5.000 4.000

3.903

3.000 2.000 1.000 0

Kettenbetriebe (5 und mehr Betriebsstätten, > 200 m2)

D

ie Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft wurden erstmalig im November 1989 durch den Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (DSSV e. V.) publiziert – damals noch unter dem Titel „Marketing- und Wirtschaftsanalyse für die Studiobranche“. Wie vor 30 Jahren stellen die Eckdaten bis heute einen umfassenden Überblick über die jährlichen Entwicklungen der Fitness- und Gesundheitsbranche bezüglich Mitgliederzahlen, Anlagenstrukturen und weiterer Branchenkennzahlen dar. Der DSSV unterstützt die Branche seither durch diese jährliche Erhebung, schafft Transparenz und stellt wichtige ökonomische Daten zur Verfügung. Im Rückblick auf die vergangenen 30 Jahre wird sowohl die strukturelle Entwicklung als auch das Wachstum der Branche deutlich.

EIN FORSCHUNGSPROJEKT MIT STARKEN PARTNERN Zum 31. Dezember 1988 gab es in der damaligen Bundesrepublik Deutschland (BRD) 3.903 Fitness-Anlagen, die früher als „Fitness-Center“ bezeichnet wurden. Aus den Statistiken des DSSV geht hervor, dass bereits im Jahr 1980 rund 1.000 Fitness-Center und im Jahr 1985 rund 2.800 Fitness-Anlagen in der BRD vorzufinden waren. Diese rasante Entwicklung war mitunter auch ein Grund für die umfassende und jährliche Erhebung der Eckdaten im Gesamtmarkt der deutschen Fitness- und Gesundheitsbranche. Zusätzlich wurden in 2010 das Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte sowie im Jahr 2012 die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) als Kooperationspartner gewonnen, die das Forschungsprojekt seitdem gemeinsam mit dem DSSV durchführen.

ANLAGENWACHSTUM SOWOHL IN DER ANZAHL ALS AUCH IN DER FLÄCHE Neben der Anzahl, gestiegen von 3.903 in 1988 auf 9.343 in 2018, hat sich auch die Struktur der Fitness-Anlagen verändert. Die heutigen Fitness-Anlagen sind bezogen auf die Fläche größer geworden. Aus der aktuellen Eckdatenstatistik ergibt sich, dass die durchschnittliche Fläche über alle Anlagen hinweg 1.166

© DSSV

Einzelstudios (1 bis 4 Betriebsstätten, > 200 m2)

Mikrostudios (beliebig viele Betriebsstätten, < 200 m2)

Quadratmeter ausmacht. Vor 30 Jahren betrug diese Fläche im Schnitt nur 638 Quadratmeter, wobei dieser Wert inklusive Multifunktionsanlagen zu verstehen ist. Werden diese herausgerechnet, so lagen 1988 über die Hälfte der Anlagen bei einer Grundfläche zwischen 200 und 400 Quadratmeter.

MIKROANLAGEN SCHON SEIT 1988 AM MARKT? Aus heutiger Sicht ist dies eine interessante Beobachtung. Das gegenwärtige Wachstum im Mikrosegment wird oftmals als Nischenentwicklung betrachtet. Seit 2009 wurde für diese Anlagen sogar ein separates Segment definiert, das anfangs als „Special Interest“ und später als „Mikrosegment“ beschrieben wurde. Retrospektiv betrachtet sind die Mikrostudios aber keine Neuerscheinung, sondern eher eine Betriebsstruktur, welche die Fitnessbranche schon in den 90er Jahren geprägt hat. Was sich geändert hat, ist die Angebotsstruktur, die eher erlebnisorientierter Natur ist oder auch neue Trainingsformen wie beispielsweise Elektromyostimulation (kurz: EMS) beinhaltet.

Durchschnittliche Fläche einer Fitness-Anlage in m2

1988

2019

ø Fläche aller Fitness-Anlagen

638*

1.166

* inkl. Racket-Flächen

Die vollständigen „Eckdaten der deutschen FitnessWirtschaft 2019“ können unter www.ssv-verlag.de erworben werden. Kosten: 99,- EUR (zzgl. Versand). Studentenpreis 39,- EUR (für Schüler und Studierende bei Vorlage einer gültigen Bescheinigung) DSSV e. V. – Arbeitgeb erverband deutsche Beutnerring 9 | 21077 Hamburg r Fitness- und E-Mail: dssv@dssv Gesundheits-Anlage | .de | www.dssv Telefon 040 - 766 24 00 n | Fax: 040 .de 766 24 044

Tel. 040 - 766 240 31 | www.ssv-verlag.de

02/19

ECKDATEN

der deutsch

2019

en Fitness-Wi

rtschaft

2019

...

ECKDATEN

1989

fitness MANAGEMENT international

25


ECKDATEN

Mitglieder im Zeitverlauf (in Mio.) 12,00

10,61 10,00

9,08 0,48

10,08

9,46

0,59

0,55

0,51

8,00

6,00

3,74

4,31

4,85

4,65

2014

2015

11,09 0,62

5,23

5,65

4,74

4,79

4,82

2016

2017

2018

4,80

4,00

2,00

1,51

0,00 1989

...

Kettenbetriebe (5 und mehr Betriebsstätten, > 200 m2)

Mikrostudios (beliebig viele Betriebsstätten, < 200 m2)

EIN REKORDHOCH VON 11 MILLIONEN MITGLIEDERN

DREIMAL SO VIELE MITGLIEDER PRO ANLAGE

Die Entwicklung der Mitgliederanzahl in den vergangenen 30 Jahren weist im Vergleich zu den Anlagen ein noch stärkeres Wachstum auf. In 2018 wurde erstmalig die Grenze von 11 Millionen Mitgliedern in deutschen Fitness-Anlagen geknackt. In 1988 waren es laut der Eckdaten rund 1,5 Millionen Mitglieder. Dies bedeutet aus heutiger Sicht ein Zuwachs von durchschnittlich rund 300.000 Mitgliedern pro Jahr. Dieser jährliche Zuwachs ist fast so hoch wie eine der ersten Mitgliederschätzungen aus dem Jahr 1980, laut der in Deutschland rund 370.000 Mitglieder in Fitness-Anlagen zu verzeichnen waren. Besonders starke Wachstumsjahre waren die 90er Jahre. Zum einen zählte Deutschland durch die Wiedervereinigung 1990 mehr Menschen. Entsprechend lag auch ein höheres Marktpotenzial hinsichtlich der Mitglieder in deutschen Fitness-Anlagen vor. Zum anderen gab es staatliche Förderprogramme, die es Gründern in den neuen Bundesländern leichter machte, ein Fitnessstudio zu eröffnen.

Entsprechend der kleineren Flächen war auch die Mitgliederzahl pro Anlage deutlich geringer. In 2018 zählte eine Fitness-Anlage im Durchschnitt 1.187 Mitglieder. Im Vergleich dazu verzeichnete eine Anlage vor 30 Jahren durchschnittlich 389 Mitglieder, was etwa einem Drittel der Mitgliederzahl heutiger Anlagen entspricht. Durch eine andere Kostenstruktur, wie beispielsweise die geringeren Raumkosten, war diese Mitgliederzahl 1988 jedoch nicht ungewöhnlich. Fast die Hälfte aller Anlagen zählte damals weniger als 300 Mitglieder. Zum Vergleich: Aktuell weisen Anlagen im Mikrosegment durchschnittlich 248 Mitglieder auf.

Entwicklung Penetrationsrate Fitnessmarkt (in %) 17,7

18,7

19,3

20,2

17,0

11,2

11,6

12,2

12,9

13,4

FITNESS DURCHDRINGT DIE BEVÖLKERUNG Die Penetrationsrate – definiert als Anteil der Mitgliedschaften in deutschen Fitness- und Gesundheits-Anlagen im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung in Deutschland – ist im vergangenen Jahr ebenfalls angestiegen und erreicht 13,4 Prozent. Ebenso hat sich die Reaktionsquote in der für die Branche relevanten Kernzielgruppe der 15- bis 65-Jährigen auf 20,2 Prozent gesteigert. Oder anders ausgedrückt: Rund jeder fünfte Deutsche betreibt heute Fitness in einer kommerziellen Fitness-Anlage. Vor 30 Jahren lag dieser Wert mit 3,5 Prozent fast um ein Sechsfaches niedriger. Dies zeigt auf, dass die Fitnessbewegung nicht nur absolut, sondern auch relativ an Bedeutung gewinnt, unabhängig von der wachsenden Bevölkerung.

3,5 © DSSV

2,4 1988

2014

Gesamtbevölkerung in Deutschland

2015

2016

2017

02/19

Bevölkerung 15- bis 65-Jährige in Deutschland

fitness MANAGEMENT international

Durchschnittliche Mitgliederzahl pro Anlage

2018

Hinweis: Für 1988 wurde zur Berechnung der Penetrationsrate nur die Bevölkerung in Westdeutschland ohne die DDR berücksichtigt. Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden, 2018

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© DSSV

Einzelstudios (1 bis 4 Betriebsstätten, > 200 m2)

Absolut

1988

2019

ø Mitgliederzahl pro Anlage

389

1.187



ECKDATEN

Umsatzentwicklung (in Mrd. Euro, netto)

5,00

5,05

5,20

5,33

4,70

4,83

0,29

0,35

1,45

1,68

1,85

1,93

2,03

2,96

2,80

2,81

2,84

2,83

2014

2015

2016

2017

2018

0,39

0,43

0,47

4,00

3,00

2,00

1,00

0,72*

0,00 1989

...

Einzelstudios (1 bis 4 Betriebsstätten, > 200 m2)

Kettenbetriebe (5 und mehr Betriebsstätten, > 200 m2)

UMSATZ FITNESS-CENTER 1988 ENTSPRICHT UMSATZ MIKROSTUDIO 2018 Das Wachstum der Fitness- und Gesundheitsbranche macht sich erfreulicherweise auch im Umsatz bemerkbar. In 2018 ist ein Rekordumsatz von 5,33 Milliarden Euro (netto) zu verzeichnen. Dieser Umsatz ist beträchtlich, insbesondere wenn der Umsatz von vor 30 Jahren als Vergleich herangezogen wird. Im Jahr 1988 betrug der Nettoumsatz der Branche rund 1,40 Milliarden DM, was umgerechnet 0,72 Milliarden Euro entspricht (Umrechnungskurs: 1 DM = 0,511292 Euro). In der Detailbetrachtung ist auch der Umsatz pro Anlage interessant, der 1988 umgerechnet bei 184.000 Euro (netto) pro Anlage lag. Dieser Wert ähnelt dem durchschnittlichen Nettoumsatz einer Mikroanlage, der in 2018 rund 186.000 Euro (netto) betragen hat. Zum Vergleich lag der jährliche Umsatz einer Einzelanlage in 2018 bei 571.000 Euro (netto).

DIE PREISENTWICKLUNG DER LETZTEN 30 JAHRE Noch interessanter ist die Entwicklung in der Beitragsstruktur. Aus der aktuellen Eckdatenstatistik geht hervor, dass der durchschnittliche Bruttobeitrag pro Monat in deutschen Fitness- und Gesundheits-Anlagen bei 43,35 Euro (brutto) liegt. 1988 lag der Beitrag pro Monat bei rund 60,00 DM (brutto), was umgerechnet 31,04 Euro entspricht. Wird dieser Wert aus 1988 um die Inflation der

Mikrostudios (beliebig viele Betriebsstätten, < 200 m2)

letzten 30 Jahre bereinigt, errechnet sich ein monatlicher Beitrag von 53,97 Euro (brutto). Im Vergleich dazu beträgt der aktuelle Monatsbeitrag in einem Einzelstudio 52,45 Euro (brutto). Daraus wird erkennbar, dass die Einzelstudios über die letzten 30 Jahre hinsichtlich der Beitragsanpassung einen Inflationsausgleich erreicht haben.

NEBENUMSATZ DURCH EIWEISS UND TRAININGSBEKLEIDUNG Zuzüglich zu den Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen werden in der Fitness- und Gesundheitsbranche Nebenumsätze aus Zusatzleistungen erwirtschaftet. Diese Nebenumsätze werden beispielsweise durch Solariennutzung, Shopverkäufe oder auch Personal Training erzielt. Aktuell machen diese Nebenumsätze 9,2 Prozent des Branchenumsatzes aus. Im Jahr 1988 lag dieses Verhältnis bei beachtlichen 27,3 Prozent. Insbesondere der Verkauf von Eiweißprodukten und Trainingsbekleidung sowie Accessoires war Treiber dieser, im Vergleich zu heute, hohen Nebenumsätze. Doch auch im Jahr 2018 gibt es Marktnischen, wie zum Beispiel das EMS-Segment, in denen u. a. durch den Verkauf von speziell benötigter Funktions-Trainingsbekleidung 15,7 Prozent an Nebenumsätzen generiert werden. Auszug aus der Literaturliste Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (DSSV e. V.) (Hrsg.) (1989): Marketing- und Wirtschaftsanalyse für die Studiobranche 1989. Hamburg. Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (DSSV e. V.) (Hrsg.) (2019): Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2019. Hamburg.

FAZIT REFIT KAMBEROVIC „Die letzten 30 Jahre zeigen ein enormes Wachstum auf. Die Branche hat es aus eigener Kraft geschafft, dass heute jeder fünfte Bundesbürger Mitglied in einer kommerziellen Fitness-Anlage ist. Wir als DSSV gehen davon aus, dass dieses Wachstum auch in den kommenden Jahren anhalten wird und wir in absehbarer Zeit 15 Millionen Mitglieder in Deutschland haben werden. Die Branche kann stolz sein auf ihre Entwicklung und darauf, einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung zu leisten!“

Foto: Klaudia Lech

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fitness MANAGEMENT international

© DSSV

*Umrechnungskurs: 1 DM = 0,511292 Euro



INTERNATIONAL

Foto: © NicoElNino - Fotolia.com

Internet-Vermittler:

Aggregatoren in der internationalen und deutschen Fitnessbranche In den vergangenen Jahren haben sich digitale Marktplätze und Portale – sogenannte Aggregatoren – zunehmend in der Reisebranche etabliert. Durch Plattformen wie beispielsweise booking.com, trivago.de und hotels.com haben Konsumenten bessere Vergleichsmöglichkeiten und Optionen. Solche Plattformen sind vermehrt auch in der internationalen Fitnessbranche vorzufinden. In diesem fitness MANAGEMENT-Artikel gibt Hans Muench, der seit über 30 Jahren im internationalen Fitnessmarkt engagiert ist, einen Überblick zu dieser Entwicklung.

M

ittlerweile haben Kunden in der Reisebranche die Informationsmacht erhalten, die bisher Reisebüros und Anbietern vorbehalten war. Booking.com und andere Marktplätze werben für Hotels, nehmen hierfür hohe Provisionen, die teilweise bis zu 25 Prozent betragen. Aber Hotels und Fluggesellschaften haben Wege gefunden, sich ihre „Macht“ zurückzuholen. Sie bieten z. B. direkt buchenden Kunden Extras wie ein Zimmer-Upgrade, kostenloses Frühstück etc.

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fitness MANAGEMENT international

Seit einigen Jahren ist eine ähnliche Entwicklung auch in der internationalen Fitness- und Freizeitbranche zunehmend spürbar. Neben den US-amerikanischen Anbietern ClassPass (weltweit) und Zeamo (USA, Kanada, Australien, Europa) sind europäische Anbieter wie Urban Sports Club (Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Portugal), PayasUgym (UK), OneFit (Spanien, Niederlande) Benefit Systems (Polen, Tschechien), und TrainAway


(Dänemark) aktiv. Gympass aus Brasilien hat sich in Europa ebenfalls etabliert.

Definition Aggregator Laut der Eckdaten-Studie 2019 des DSSV sind Aggregatoren wie folgt definiert: Aggregatoren sind Dienstleistungsunternehmen, die u. a. Fitness- und Gesundheits-Anlagen unabhängig von Standort, Segment oder Positionierung zu Netzwerken zusammenfassen. Der Kunde erwirbt eine Mitgliedschaft bei einem Aggregator und erhält damit die Berechtigung, die Angebote der partizipierenden Anlagen standortunabhängig zu nutzen. Unter den Aggregatoren sind Anbieter vertreten, die direkt mit den Endverbrauchern (Privatpersonen) einen Vertrag eingehen. Andererseits gibt es Aggregatoren, die über den Arbeitgeber einen Vertrag abschließen, welcher dann wiederum dessen Mitarbeitern die Nutzungsrechte einräumt.

Netzwerke sind keine neue Idee Doch so neu ist die Idee nicht. Schon seit vielen Jahren ermöglichen Programme wie beispielsweise das „IHRSA Passport Program“ die Nutzung einer größeren Anzahl von Fitnessanlagen. Während bei diesen Angeboten die gelegentliche Nutzung außerhalb des eigentlichen Wohnumfeldes, z. B. bei Geschäftsreisen oder im Urlaub, und die Mitgliedschaft des Kunden in einem der angeschlossenen Betriebe erfolgt, sieht das bei dem Geschäftsmodell der oben genannten Aggregatoren anders aus: Sie sind Dienstleister (oft Onlineplattformen), die Angebote sammeln und diese gegen Gebühr an ihre Kunden weitergeben. Im Fitnessbereich bedeutet dies: Der Kunde wird nicht Mitglied in einer Fitnessanlage, sondern bei einem Aggregator. Dadurch kann er verschiedene lokale, regionale und nationale Anbieter nutzen, die mit dem Aggregator zusammenarbeiten: Er kann in unterschiedlichen Studios trainieren, Kletterhallen besuchen, Schwimmbäder nutzen etc. Die Vergütung der Anbieter erfolgt i. d. R. auf Basis der Besuche, d. h. der Anbieter der Dienstleistung erhält direkt vom Aggregator einen Betrag für jeden Check-in durch eine Person, die Mitglied beim Aggregator ist.

Internet-Vermittler mit automatischer Preisanpassung Die Aggregatoren agieren somit als Vermittler und haben durch ihr Netzwerk an verbundenen Anlagen die Möglichkeit, mehr Vielfalt und Flexibilität zu bieten als einzelne Fitnessanlagen – und man kann monatlich kündigen. Die Aggregatoren richten sich in ihrer Angebotsgestaltung nach dem Preis, aber auch nach dem angebotenen Leistungsumfang der jeweiligen Anlage. Sie bieten verschiedene Pakete und Optionen der Bezahlung, Buchung und Nutzungsregelung. Beispielsweise hat der US-amerikanische Softwareentwickler Dibs Technology, Inc. das sogenannte Dynamic Pricing eingeführt. Durch das Dynamic Pricing erfolgt eine automatisierte Anpassung der Preise entsprechend dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage. So wird beispielsweise für beliebte oder fast ausgebuchte Kurse ein Zuschlag verlangt. „Technologie spielt bei den Marktplätzen eine große Rolle. Kunden nutzen QR-Codes oder separate Check-in-Terminals mit ihrer Mitgliedskarte, um sich den Zutritt zu sichern. Durch Softwareprogrammanbindungen (API`S) werden Daten ausgetauscht und die Bezahlung abgewickelt. Studios sollten hier auf einen voll automatisierten Prozess Wert legen (Check-in per App und automatisierte Ausschüttungen), um ihr Personal zu entlasten”, so Benjamin Roth, CEO von Urban Sports Club. Des Weiteren bieten Aggregatoren den Studios teils kostenfreie Marketingleistungen wie zum Beispiel nationale TV-Kampagnen. Manche Fitnessanlagen nutzen auch verschiedene Internetportale, um von mehreren Marketingkanälen zu profitieren. Dafür ist es notwendig, die Mitarbeiter an der Rezeption ausreichend zu schulen, damit sie die jeweiligen Bedingungen kennen. Viele Clubs entscheiden sich aber auch ausschließlich für die Zusammenarbeit mit einem Anbieter und profitieren so von Exklusivleistungen.

Aggregatoren: Fluch oder Segen? Kritisch könnte es für Betreiber von sogenannten Premiumstudios werden: Wenn Aggregatoren bei ihren eigenen Tarifen nicht die besondere Wertigkeit dieser Anlagen herausstellen und beispielsweise mit einem einzigen Tarif Zutritt zu allen Anlagen gewähren, könnte dies zu einer Verwässerung führen.


INTERNATIONAL

Foto: © Peera - Fotolia.com

Chancen bestehen darin, neue Zielgruppen zu erreichen und Leads zu generieren. „Springer“ oder gelegentliche Kunden, die über einen Aggregator ins Fitnessstudio kommen, könnten vom Betreiber gezielt angesprochen werden, um ihnen die Vorteile einer dauerhaften Inanspruchnahme der Leistung nahezulegen. „Laut Branchenstatistik entscheiden sich immerhin 10 bis 15 Prozent dieser Kunden für eine Mitgliedschaft in der Anlage, die ihnen am besten gefällt“, so Hans Muench. Hier stellt sich allerdings die Frage, ob und wie dies mit der bestehenden Personalstruktur in der Praxis umsetzbar ist. „In Polen hat Benefit Systems als Aggregator eine derart dominante Positionierung erreicht, dass hierüber sogar 70 Prozent der Kunden kommen“, ergänzt Muench. „Dadurch wird Druck auf die Preise pro Besuch ausgeübt. Benefit Systems hat sogar über 75 Clubs aufgekauft und konkurriert dadurch mit den Clubs in ihrem Land, welche folglich auch ihre eigenen Kunden umfassen. Es ist denkbar, dass künftig ein Drittel oder mehr aller Kunden über andere Kanäle in Studios kommen“, so Muench weiter. „In Einzelfäl-

Foto: Hugues Namaar

Hans Muench: Ein Kanadier mit deutschem Pass, lebt seit fünf Jahren in Winterthur, Schweiz. Er war viele Jahre Director of Europe der IHRSA. Hans Muench ist heute Dozent im MBA-Programm der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), gefragter Referent und Berater für Clubs und Lieferanten der Fitness- und Freizeitbranche in mehreren Ländern sowie Beiratsmitglied des Boutique-Studioverbandes AFS (www.afsfitness.com). www.hans-muench.com

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len werden durch Aggregatoren bereits jährliche Zusatzeinnahmen im sechsstelligen Bereich generiert.“ Mit dem Anschluss an einen Aggregator sind Zusatzeinahmen möglich, gleichzeitig entsteht jedoch auch eine gewisse Abhängigkeit, die berücksichtigt werden sollte. Betreibern von Fitnessanlagen wird daher empfohlen, die verschiedenen Anbieter zu vergleichen. Rahmenbedingungen wie Ausschüttung bzw. der Umsatz pro Besuch, Anzahl der Besuche pro Monat und Zusatzgebühren (für Chipkarte bzw. Armband oder Trainingseinweisung) sollten dabei im Fokus stehen.

Was bedeuten Aggregatoren für den deutschen Markt? Auch in Deutschland sind Netzwerke keine Neuerscheinung. Beispielsweise betreibt der Arbeitgeberverband DSSV e. V. seit 1994 das „DSSV Gasttrainings-Programm“ mit rund 500 Fitnessanlagen in Deutschland. Zunehmend sind aber auch Aggregatoren wie bspw. Gympass, GymPool, HANSEFIT, InterFit, qualitrain oder Urban Sports Club im deutschen Markt vorzufinden. Insbesondere in den Bereichen Firmenfitness und BGM (Betriebliches Gesundheitsmanagement) sind Aggregatoren schon über ein Jahrzehnt aktiv. Dies begründet sich vor allem auf dem Bedürfnis der größeren Unternehmen, ihren Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, ein Firmenfitness-/BGM-Angebot zu nutzen. Ein einzelner Anbieter kann dies allein oft nicht abdecken, insbesondere, wenn die Firma mehrere Standorte hat oder die Mitarbeiter aus einem größeren Einzugsgebiet kommen. Über Aggregatoren können Mitarbeiter auch dann trainieren, wenn sie an anderen Standorten tätig oder auf Geschäftsreise sind.


Schema Aggregator-Modell „PRIVATPERSON“*

Schema Aggregator-Modell „FIRMENFITNESS“*

AGGREGATOR

Ver güt u

ng

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Nut

Beit

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UNTERNEHMEN

Nutzung

NETZWERK AUS ANGESCHLOSSENEN FITNESSSTUDIOS UND FREIZEITANLAGEN

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Nut

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AGGREGATOR

Nutzung

PRIVATPERSONEN

NETZWERK AUS ANGESCHLOSSENEN FITNESSSTUDIOS UND FREIZEITANLAGEN

MITARBEITER DER UNTERNEHMEN

Hinweis: Die dargestellten Schemata stellen eine sehr vereinfachte Form des Aggregator-Modells dar und können je nach Anbieter variieren.

Im Vergleich zum Aggregatorenmarkt in Firmenfitness/BGM ist der entsprechende Markt für Endkunden noch relativ jung. Zwar sind Anbieter auch hier schon ca. fünf Jahre vertreten, dadurch, dass die Aktivitäten jedoch in einzelnen Städten aufgebaut wurden, konzentrieren sich die Angebote derzeit oft auf Ballungsgebiete und größere Städte. Erfahrungen von Betreibern sind noch unterschiedlich. In Regionen, in denen Aggregatoren schon länger aktiv sind, gibt es neben

den positiven Auswirkungen auch kritische Stimmen, die auf eine Abhängigkeit und teilweise auf hohe Provisionen hindeuten. Gleichzeitig können Aggregatoren natürlich auch neue Märkte erschließen und eine größere Zahl an Personen aktivieren. Das Thema Aggregatoren wird sich auch in der Fitnessbranche weiterentwickeln und es bleibt abzuwarten, ob es die Branche nachhaltig darin unterstützt, insgesamt deutlich mehr Personen für Fitness und Gesundheit zu begeistern.




VERANSTALTUNGEN

2019 Arnold Sports Festival mit den 2019 Arnold Strongman Classic

Top in shape – die strahlende Siegerin Bikini International Janet Layug Foto: © Copyright Arnold Sports Festival 2019

ARNOLD CLASSIC Brandon Curry (r.) bei der Siegerehrung mit Arnold Schwarzenegger (l.)

ARNOLD STRONGMAN CLASSIC

Hafthor „Thor“ Björnsson (r.) zum zweiten Mal siegreich beim ASF

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fitness MANAGEMENT international

Foto: © Rogue Fitness

Vom 28. Februar bis 3. März fand mit dem 2019 Arnold Sports Festival (ASF) eines der größten, vielfältigsten und spektakulärsten Fitness- und Kraftsportevents der Welt statt. 80 verschiedene Wettkämpfe mit mehr als 22.000 teilnehmenden Athleten aus 80 Nationen lockten rund 200.000 Sport- und Fitnessfans in das Greater Columbus Convention Center in Columbus (Ohio). Unser Redakteur Björn Bruckmann war für fitness MANAGEMENT live dabei.

Foto: © Copyright Arnold Sports Festival 2019

STARK, STÄRKER, DIE ARNOLDS

BIKINI INTERNATIONAL


Foto: Dione Masters, facebook

Am Donnerstag, den 28. Februar, startete in Columbus auf dem Expo-Gelände das Arnold Sports Festival (ASF) und machte die US-amerikanische Stadt im Bundesstaat Ohio für vier Tage zum Schmelztiegel der Fitnesswelt.

EVENT VON UND MIT ARNOLD SCHWARZENEGGER Das Festival bietet jedes Jahr unzählige Fitness- und Kraftsportwettkämpfe, Ausstellungen, Expos und alles, was das Fitnessherz begehrt. Das ASF sucht weltweit seinesgleichen und ist das größte seiner Art. Highlights für Athleten und Zuschauer liefert auch der Namensgeber und Initiator Arnold Schwarzenegger selbst: Er lässt es sich nicht nehmen, jedes Jahr die Sieger verschiedener Wettbewerbe zu ehren und ihnen persönlich die Pokale und Auszeichnungen zu überreichen. Der „Terminator“ fieberte auch 2019 bei zahlreichen Events mit und bejubelte die Athleten frenetisch, egal ob Profi oder Amateur.

DIONE MASTERS (Organisatorin der Strongman Competitions, CEO Strongman Corporation)

„Das Arnold Sports Festival ist das internationale Fitnessevent überhaupt: Man findet weltweit nirgends eine solche Vielfalt wie beim ASF. Hier trifft sich jährlich die gesamte Fitness- und Strongman-Familie an einem Ort zu einer großen Show und jeder Menge Spektakel.“ Foto: Björn Bruckmann

ARNOLD STRONGMAN CLASSIC – DIE STÄRKSTEN MÄNNER DER WELT fitness MANAGEMENT war live vor Ort, als sich bei den 2019 Arnold Strongman Classic am 1. und 2. März die internationale Strongman-Elite zum Showdown der Arnold Strongman Pro World Series traf und den stärksten Mann der Welt ermittelte. In fünf Disziplinen – eine spektakulärer als die andere – wurden erneut unglaubliche Lasten bewegt und auch zwei neue Weltrekorde aufgestellt. Das hochkarätig besetzte Starterfeld brachte die Arnold Fitness EXPO Stage zum Beben. Titelverteidiger Hafthor Björnsson, der zweifache Champion Brian Shaw und viele weitere Topathleten lieferten sich einen heißen Fight um den begehrten Titel.

„Die Veranstalter stellen jedes Jahr aufs Neue ein Mega-Event auf die Beine und bieten Kraftsport, Bodybuilding und Co. auf einem Topniveau. Leider habe ich mich verletzt und konnte nicht bis zuletzt um den Titel mitkämpfen. “

Foto: Björn Bruckmann

Eigens für den Wettkampf wurde das bisher größte Strongman-Gerät, das „Rogue Wheel of Pain“, in Anlehnung an eine Sequenz aus Arnold Schwarzeneggers Film „Conan der Barbar“ entwickelt. Der Koloss aus Stahl und Holz brachte mit einem Gesamtgewicht von 20.000 Pfund (9.071 Kilogramm) die Athleten an ihre Grenzen und verlangte ihnen alles ab.

BRIAN SHAW (World’s Strongest Man 2011, 2013, 2015, 2016 und Arnold Strongman Classic Champion 2011, 2015, 2017)

(KRAFT-)SPORT AUF WELTNIVEAU UND GELEBTE INKLUSION Während der vier Event-Tage fanden parallel u. a. die Wettkämpfe von Arnold Pro Strongwoman, Arnold Ninja Warrior, ROGUE Record Breakers, Scottish Highland Games, POWERX, die Double Deadlift Competitions sowie zahlreiche Bodybuilding-Contests auf Weltniveau statt, allen voran die Arnold Classics. Auch Alpha-1-Athletin Karen Skalvoll und ihr Trainer und Betreuer Björn Bruckmann von CrossFit Saar waren in Columbus als starkes „Power-Duo“ für fitness MANAGEMENT am Start. Allerdings konnte Karen aufgrund eines Infektes leider nicht bei den Arnold Disabled Strongman antreten und um den Titel und ihre persönlichen Bestleistungen kämpfen.

BJÖRN BRUCKMANN (Personal Trainer, Mitgründer von CrossFit Saar, fM Redakteur beim Arnold Sports Festival)

„Es ist ein ganz besonderes Event, das seinesgleichen sucht. Ich kann nur jedem ans Herz legen, einmal hierherzukommen, denn diese Vielfalt der Wettbewerbe, Sportarten und Athleten ist unglaublich – hier bekommt man garantiert jede Menge geboten.“

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fitness MANAGEMENT international

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VERANSTALTUNGEN Foto: © Rogue Fitness

ARNOLD STRONGMAN CLASSIC

ELEPHANT BAR DEADLIFT

GAME OF THRONES-STAR BJÖRNSSON VERTEIDIGT TITEL Hafthor„Thor“ Björnsson aus Island, bekannt aus der Fantasyserie Game of Thrones, gewinnt die 2019 Arnold Strongman Classic. Beim finalen Event während des Arnold Sports Festivals in den USA stellen die „Strongmen“ außerdem zwei Weltrekorde auf.

HUSAFELL STONE CARRY

Foto: © Rogue Fitness

Mach’s nochmal Hafthor! Der stärkste Mann der Welt hat sich zum zweiten Mal in Folge den Arnold Pro Strongman Weltmeistertitel gesichert. Nach seinem Triumph im Vorjahr gewinnt der Isländer auch 2019 den Titel beim Arnold Strongman Classic in Columbus. Die Ränge zwei und drei gehen an den US-Amerikaner Martins Licis und Mateusz Kieliszkowski aus Polen.

Hafthor „Thor” Björnsson mit neuem Weltrekord beim Elephant Bar Deadlift

Es war eine Demonstration der Stärke, mit der sich der Game of Thrones-Star Björnsson bereits vor dem finalen Event der Arnold Pro Strongman World Series fast uneinholbar in Führung gebracht hatte. Sechs Punkte betrug sein Vorsprung auf Martins Licis nach vier Wettbewerben. Am Ende blieben 4,5 davon übrig und brachten ihm mit insgesamt 45 Punkten den überlegenen Sieg ein.

ZUSCHAUER BEJUBELN ZWEI WELTREKORDE

„ROGUE WHEEL OF PAIN“ ALS HÖHEPUNKT

Hinkelsteine sind out – bei den Strongman wird der „Husafell-Stone“ getragen.

WHEEL OF PAIN

Zuvor hatte auch der 180-Kilo-Mann Björnsson einen Weltrekord gebrochen, indem er im Elephant Bar Deadlift 1.045 Pfund bzw. 474 Kilogramm bewältigte – das entspricht übrigens dem Gewicht eines Konzertflügels. Den „Husafell Stone“ schleppte Björnsson beeindruckende 218 Fuß und 11 Inches (66,73 Meter) weit und presste „The Austrian Oak“ („Die österreichische Eiche“) zweimal. Auch seine beiden Hauptkonkurrenten Licis und Kieliszkowski schafften hier zwei Wiederholungen. Das mit der größten Spannung erwartete überdimensionale „Wheel of Pain“ drehte Martins Licis 119 Fuß und 9 Inches (36,50 Meter) weit, Björnsson schaffte „nur“ 36,35 Meter. Zum Sieg reichte es für den Isländer trotzdem. Wahrhaft „barbarisch” – Martins Licis gegen den Koloss aus Holz und Stahl

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fitness MANAGEMENT international

Foto: © Rogue Fitness

Er schaffte zwar nur noch einen Versuch für den „Stone to Shoulder“ – doch da stand sein zweiter Titel bereits fest. Für den Höhepunkt sorgten deshalb bei der abschließenden Disziplin andere: zum Beispiel Mateusz Kieliszkowski mit seinem Weltrekord. Fünf Wiederholungen mit 410 Pfund (186 Kilogramm) brachte die Menge in der ausverkauften Halle zum Toben.


Für seinen Sieg erhielt Hafthor Björnsson die Louis Cyr Trophäe – überreicht durch den Namensgeber des Events und ehemaligen kalifornischen Gouverneur Arnold Schwarzenegger – und eine Prämie von 72.000 US-Dollar (etwa 63.500 Euro). Für die Ränge zwei und drei blieben immerhin noch 22.000 bzw. 17.000 US-Dollar an Preisgeld übrig.

Foto: © Rogue Fitness

AUSTRIAN OAK

THE WINNER TAKES IT ALL – MEHR ALS 60.000 EURO SIEGPRÄMIE

ARNOLD PRO STRONGMAN FINAL RESULTS 01: HAFTHOR BJÖRNSSON 02: MARTINS LICIS 03: MATEUSZ KIELISZKOWSKI 04: MIKHAIL SHIVLYAKOV 05: MATJAZ BELSAK

06: RAUNO HEINLA 07: OLEKSII NOVIKOV 08: BRIAN SHAW 09: JERRY PRITCHETT 10: JEAN-FRANCOIS CARON Die „Eiche” brachte Mikhail Shivlyakov so richtig ins Schwitzen.

MAGNUS VER MAGNUSSON (World’s Strongest Man 1991, 1994, 1995, 1996 und Head Judge Competitions)

„Das ‚Wheel of Pain‘ wird seinem Namen mehr als nur gerecht und trennt die Spreu vom Weizen. Der neue Wettkampf verlangt den Athleten jede Menge Willensstärke und Ausdauer ab. Jeder Schritt zählt und die Belastung ist wirklich enorm.“ M. Kieliszkowski mit unfassbaren 5 Wiederholungen – ebenfalls Weltrekord

Foto: © Rogue Fitness

Foto: Björn Bruckmann

STONE TO SHOULDER


VERANSTALTUNGEN

Fotos: © Copyright Arnold Sports Festival 2019

ARNOLD PRO STRONGWOMAN 2019 SANDRA „SUNNY“ BRADLEY

Ein wahrer Kämpfer – der Veteran Derick Carver

Die einzige deutsche Teilnehmerin im Profi-Bereich – Sandra „Sunny” Bradley belegte eine Top-Platzierung und erreichte in einem mit allen internationalen Stars besetzten Starterfeld den vierten Platz. Siegerin bei den Frauen wurde Olga Liashchuk.

Foto: Björn Bruckmann

ARNOLD DISABLED STRONGMAN Das ASF ist nicht nur eine große Fitnessparty, sondern auch ein Paradebeispiel für gelebte Inklusion. Die Arnold Disabled Wettbewerbe geben dem Behinderten-(Kraft-) Sport eine große Bühne. Auch Initiator Arnold Schwarzenegger war begeistert von den Höchstleistungen der Athleten und holte seine ganz besonderen „Heros“ auf die Bühne. Der junge Miles Taylor, der an cerebraler Bewegungsstörung leidet, zeigte, aus welchem Holz er geschnitzt ist. Er packte mit 185 Pfund (ca. 84 Kilogramm) im Deadlift das Zweifache seines Körpergewichts und ist auch deshalb ein ganz besonderer Held der ASF 2019.

Sandra Bradley beim „Frame Carry” (540 Pfund)

Foto: Björn Bruckmann

DER „WAHRE“ TERMINATOR Gleiches gilt für Derick Carver, den World's Strongest Disabled Man 2016, der in Afghanistan sein linkes Bein verlor und sich trotzdem nicht aufhalten lässt und die Eisen stemmt. Respekt von allen Seiten und der Ritterschlag von Arnold Schwarzenegger: „Er ist der wahre Terminator, nichts kann diesen Mann stoppen!”

SANDRA „SUNNY“ BRADLEY (Eine der stärksten Frauen der Welt und einzige deutsche Teilnehmerin im Profi-Bereich)

„Ich kann mehr als glücklich mit meiner Leistung sein. Die drei Athletinnen vor mir sind die besten Heavy-Weight-Athletinnen der Welt, somit bin ich mit Platz 4 vollauf zufrieden.“ Arnold Schwarzenegger mit seinem persönlichen „Hero” Miles Taylor

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VERANSTALTUNGEN

Foto: Björn Bruckmann

Foto: Martin Tye, facebook

Power-Duo und Weltrekordler: Eddie „The Beast" Hall (l.) und Martin Tye

Martin Tye gewann drei Wettbewerbe und hob 501 kg.

FABELWELTREKORD IM SEATED DEADLIFT

Idole. Über die Jahre habe ich verfolgt, wie er sich stetig verbesserte und schließlich den 500 Kilogramm-Deadlift schaffte. Sein Erfolg motivierte mich, an meine eigenen Grenzen zu gehen und begründete mein Bestreben, die von ihm gesetzte 500 Kilogramm-Marke zu knacken.“

Besonders der Brite Martin Tye zeigte mit seinem Deadlift-Weltrekord von 501 Kilogramm, dass man mit dem nötigen Willen und hartem Training alles andere als „disabled“ ist. Mit seinem Fabelweltrekord trug er sich auch in die Geschichtsbücher des ASF als stärkster Mensch der Welt ein. Dieses Gewicht wurde bisher noch von keinem anderen Mensch (mit oder ohne Behinderung) gehoben. Damit übertrumpfte er sogar Eddie „The Beast“ Hall mit seinem 500er Lift – Daumen hoch für diese Leistung!

fM: Was bedeutet das Arnold Sports Festival für dich? Martin Tye: „Als gehandicapte Athleten haben wir die Chance, die Öffentlichkeit zu nutzen und zu demonstrieren, dass alles möglich ist, egal welche Art von körperlicher Einschränkung wir haben. Bei Disabled Strongman geht es nicht um eine einzelne Person, es geht um eine Gruppe von Menschen, die ihre Grenzen überschreitet und ihre Ziele erreicht. Ich glaube fest daran, dass man die Disabled Strongman Competition und die Classic Strongman Competition als einen Sport sehen kann und wir zusammen das Stigma, das an Behinderungen geknüpft ist, beseitigen können.“

Martin Tye ist gleichermaßen Inspiration und Vorbild für viele Athleten weit über die Strongman-Familie hinaus. fM hatte die Gelegenheit, ein Interview mit Martin Tye zu führen. fM: Wie fühlst du dich nach dieser Leistung? Martin Tye: „Es ist einfach unglaublich – Mir wurde schwindlig und die Augen waren blutunterlaufen, aber ich habe es gepackt und jetzt bin ich einfach nur glücklich.“

Diese und viele weitere Impressionen werden allen Athleten, Zuschauern und auch der fitness MANAGEMENT noch lange im Gedächtnis bleiben. Das ASF mit all seinen Facetten ist einfach einmalig!

fM: Was motiviert dich, an die Grenzen zu gehen? Martin Tye: „Eddie Hall war schon immer eines meiner

(World’s Strongest Man 2017 und Weltrekordhalter im Kreuzheben)

„Das Arnold Sports Festival ist ein absoluter Erfolg – besonders die Arnold Disabled Competitions sind absolut unglaublich. Was die Athleten hier trotz ihrer Behinderung leisten, ist phänomenal und inspirierend.“

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Foto: Björn Bruckmann

Foto: Björn Bruckmann

EDDIE „THE BEAST“ HALL

ZYDRUNAS „BIG Z“ SAVICKAS (World’s Strongest Man 2009, 2010, 2012, 2014 und Arnold Strongman Classic Champion 2003–2008, 2014, 2016)

„Ich bin jedes Jahr aufs Neue begeistert. Das ASF ist das größte Multi-Sportevent der Welt und kann eine lange Tradition aufweisen. Es ist der Traum jedes Athleten, hier anzutreten und sich mit den Besten zu messen. Mit dem Festival verbinde ich jede Menge persönliche Emotionen, Freundschaften, harte Fights und große Erfolge.“



INTERVIEW

Foto: INLINE

v. l.: Oliver Sekula, neuer CEO von ACISO und René Kalt, CEO Migros Freizeit Deutschland GmbH

Interview mit René Kalt und Oliver Sekula

Greinwalder & Partner und INLINE fusionieren zu ACISO Am 14. Februar 2019 wurde die Fitnessbranche mit der Pressemitteilung überrascht, dass Migros Freizeit Deutschland rückwirkend zum 1. Januar 2019 Greinwalder & Partner übernommen hat. Die Migros Freizeit Deutschland GmbH, eine Tochtergesellschaft der Genossenschaft Migros Zürich, betreibt seit 2012 die Premium-Fitnessanlagen „ELEMENTS Fitness und Wellness“ in Deutschland. 2016 übernahm die Migros die INLINE Unternehmensberatung mit dem dazugehörenden INJOY Franchisekonzept. Die INLINE Unternehmensberatung und Greinwalder & Partner waren bisher Mitbewerber. Im Zuge dieser Übernahme fusionieren die beiden Unternehmen und firmieren fortan unter dem Namen ACISO. Der bisherige Geschäftsführer von Greinwalder & Partner, Oliver Sekula, wird neuer CEO von ACISO. Im Interview mit Oliver Sekula und René Kalt (Geschäftsführer der Migros Freizeit Deutschland GmbH) berichtet fitness MANAGEMENT über die neue Konstellation. fM: Oliver, herzlichen Glückwunsch zu deiner neuen Aufgabe als CEO bei ACISO. Eure neue Firma ist mit der Übernahme von Greinwalder & Partner durch die Migros Fitness Deutschland entstanden. Für die Fitness- und Gesundheitsbranche in der DACH-Region war die Meldung Mitte Februar sicherlich überraschend. Kannst du uns erläutern, wie sich die Übernahme aus deiner Sicht angebahnt und abgespielt hat? Was 44

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waren die Beweggründe für diesen Schritt und die neue Konstellation? Oliver Sekula: In den Gesprächen zwischen der Migros, INLINE und Greinwalder & Partner stellte sich schnell heraus, dass ein Zusammengehen der beiden Firmen viele Synergien begünstigt und somit sinnvoll für die Mitentwicklung des internationalen Fitnessund Gesundheitsmarktes ist. Das weitere Wachstum von Greinwalder & Partner im In- und Ausland, sowohl im Beratungsgeschäft


als auch bei der Produktentwicklung, wäre nur mit regelmäßigen großen Investitionen durch die Gesellschafter möglich gewesen. Mit der Migros als finanzstarkem Unternehmen können wir diese Investitionen realisieren. Dazu ergänzen sich die beiden Firmen optimal in ihrem Produktportfolio. fM: Herr Kalt, wie kam es zu der Entscheidung für eine Übernahme von Greinwalder & Partner durch die Migros Fitness Deutschland? Welches waren Ihre Beweggründe? René Kalt: Grundsätzlich waren ausschließlich strategische Gesichtspunkte maßgebend. So passen die zwei Unternehmen ideal zueinander. Auch wenn sie im gegenseitigen Wettbewerb standen, so hat jeder die Schwächen des anderen gesucht, um sich darüber zu positionieren. Beispielsweise hat INLINE langjährige Erfahrung als Franchisegeber für die Marke INJOY und mit Endkundenprodukten. Greinwalder & Partner wiederum ist stark im internationalen Wachstum und führend in der Online-Leadgenerierung. Schlussendlich dürfen unsere Kunden zukünftig einen deutlichen Mehrwert zu äußerst attraktiven Preisen erwarten. fM: Was hat es mit dem Firmennamen ACISO auf sich, was steckt hinter dem Kürzel? René Kalt: Die Buchstaben der ACISO Fitness & Health Consulting wurden in Anlehnung an die wesentlichen Leistungen der neuen Unternehmung gewählt: A für Advertisement & Academy C für Consulting I für Innovation S für Sales & Service O für Operation fM: Der Firmensitz des neuen Unternehmens wird in München sein. Für viele INLINE-Mitarbeiter ist das eine massive Umstellung. Wie wollen Sie dieser Herausforderung begegnen? René Kalt: Gleichermaßen bekannt wie bedauerlich geht so ein Schritt häufig leider nicht ohne personelle Konsequenzen einher und so mussten wir allen Mitarbeitern in der Zentrale in Dorsten betriebsbedingt die Kündigung aussprechen. Davon ausgenommen sind die Berater und Vertriebler. Sie wachsen zu einer leistungsstarken Unit zusammen. Zurzeit werden Gespräche mit den Mitarbeitern der Zentrale in Dorsten hinsichtlich einer Anstellung in München und/oder einer individuellen Lösungsfindung geführt. Unser Ziel ist es, bis zur Standortschließung für alle einen neuen Weg gefunden zu haben. Die Zeichen dafür stehen aktuell sehr gut. fM: Unter dem Namen ACISO vereinen Sie mehrere Firmen. Welche Struktur wird das neue Unternehmen haben? René Kalt: Das zukünftige Unternehmen ACISO steht auf drei Säulen. Die ELEMENTS-Clubs werden sich weiterentwickeln. Sie decken mit ihrem fast unvergleichlichen Angebot einen Premium-Part des deutschen Fitnessmarktes ab. Mit den Franchisekonzepten INJOY und zukünftig FT-CLUB bedienen wir Einzelstudiobetreiber, die sich auf eine starke Marke stützen wollen. Der dritte Bereich wird im Unternehmen weiterhin einen ganz wesentlichen Platz einnehmen. Die Beratung von Einzelstudios oder lokalen Kleinketten wird durch das Zusammenwachsen der Beraterteams von INLINE und Greinwalder & Partner deutlich gestärkt. Zusammen verfügen wir über das wohl breiteste Leistungsangebot der Branche. Unser Ziel ist es, dass möglichst viele Menschen aller Altersgruppen gesünder leben und eine deutlich gesteigerte Lebensqualität erfahren. Ganz einfach dadurch, dass sie das gezielte Muskeltraining und eine bewusste Ernährung plus Entspannungstechniken (Stichwort Psychohygiene) in ihren Le-

bensalltag integrieren. Dazu soll jeder Kunde das Angebot und Trainingsformat vorfinden, dass ideal zu seinen Wünschen passt. fM: Gibt es schon einen Master-Plan für die Aufteilung von Aufgaben und Verantwortlichkeiten? René Kalt: Wir befinden uns aktuell im Prozess der sogenannten Post Merger Integration. Projektverantwortliche für die Zusammenführung der Unternehmen unter einem Dach sind benannt und Projektgruppen haben ihre Arbeit aufgenommen. Überwiegend führen die bisher verantwortlichen Personen beider Unternehmen ihre Aufgabenbereiche nun in gemeinsamer Abstimmung fort. fM: Welche Auswirkungen wird der Zusammenschluss von INLINE und Greinwalder & Partner für die jeweiligen Kunden haben? Oliver Sekula: Wie bereits von René Kalt ausgeführt, profitieren die jeweiligen Kunden von den zukünftigen Leistungen. Die geballte Beratungspower und die Kombination der beiden Leistungsportfolios werden einzigartig. Der Markt wird nicht daran vorbeikommen. Natürlich sind die Erwartungen zu Recht hoch und wir sind vorbereitet, uns an deren Erfüllung messen zu lassen. fM: Auf der FIBO werdet ihr das erste Mal gemeinsam auftreten. Was erwartet die Besucher? Oliver Sekula: Zunächst einmal verweisen wir noch auf die kartellrechtliche Zustimmung. Sobald diese vorliegt, werden wir bereits gemeinsame Angebote präsentieren. Ansonsten erwarten die Besucher einige Neuerungen wie z. B. der neue Online-MarketingService 2.0 mit vielen neuen Features, die neu aufgestellte Sales Force, ebenso ein neuer Werbeauftritt von Airpressure Bodyforming und die Vorstellung einer sehr spannenden Großkampagne für den Herbst. Die Marke INJOY präsentiert als renommierter Franchisegeber neueste Leistungspakete sowohl für bestehende Partner als auch für zukünftige Existenzgründer. Das neu entwickelte KompassBetreuungssystem wird den Markt überraschen und steht für nachhaltigen Erfolg. Auf alles an unserem Stand dürfen die Besucher gespannt sein. fM: Oliver, welche Ziele hast du dir als CEO von ACISO für das Jahr 2019 gesteckt? Oliver Sekula: Im Fokus steht natürlich vor allem ein möglichst reibungsloser Verlauf der Verschmelzung der Unternehmen. Erklärtes Ziel ist es, den Kunden sehr kurzfristig einen spürbaren Mehrwert zu liefern. Dafür ist im Hintergrund wie immer ein leistungsstarkes, motiviertes und fokussiertes Team verantwortlich. Es zeigt sich schon jetzt, dass die Berater-Teams äußerst positiv reagieren – das ist sehr wichtig für die erfolgreiche Umsetzung. Darüber hinaus wird das internationale Wachstum eine wichtige Rolle spielen. Neben Ländern wie z. B. Holland oder Italien, in denen wir bereits gut vertreten sind, gibt es weitere Märkte, die große Potenziale bieten. fM: Herr Kalt, welche Ziele hat die Migros sich für das neue Projekt gesteckt? René Kalt: Die Zielsetzungen sind klar formuliert. Es geht zukünftig um eine geballte Kompetenz entlang der Wertschöpfungskette: die Konzentration der zentralen Dienstleistungen, die Verstärkung des Beratungs- und Franchisegeschäftes, das Commitment zur Fitness- und Gesundheitsbranche. Es geht um deutliches Wachstum, um Innovation und um die Steigerung der Wirtschaftlichkeit. Wir sprechen gerne von Differenzierungsmerkmalen mit echtem Erfolgscharakter in einem dynamischen Wachstumsmarkt. fM: Herzlichen Dank für das Interview! 02/19

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FACHARTIKEL PERSONAL

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Arbeit(s)-Leben neu gedacht

Wie die Generation Z den Arbeitsmarkt auf den Kopf stellt „Generation Zahltag“ titelte die Basler Zeitung online im Dezember 2018 einen Artikel, in dem sich viele Arbeitgeber und Ausbilder schnell wiederfinden: Die Generation Z ist anspruchsvoll und stellt Unternehmen im Rahmen des Recruitings sowie eines generationsübergreifenden HRManagements vor große Herausforderungen. Wer bei der jungen Generation punkten will, muss wissen, wie die Z-ler ticken.

S

ie ist da! – Die Situation, über die viel geredet, geschrieben und diskutiert wird. Jeder weiß es und doch macht sich gleichzeitig eine gewisse Ratlosigkeit breit. Angesichts der kürzeren Schul- und Ausbildungszeit, bei gleichzeitiger Veränderung des Renteneintrittsalters, verlängert sich die Erwerbsphase für alle Arbeitnehmer. Es werden zunehmend mehrere Generationen in Unternehmen zu finden sein, die in ihren Ansprüchen nicht unterschiedlicher sein könnten. Es kommt keineswegs selten vor, dass Unternehmen vier Mitarbeiter-Generationen bei sich beschäftigen – eine Herausforderung, vor die Unternehmen heute mehr denn je gestellt sind und die Anpassungen in der Personalpolitik erfordern (Klaffke, 2014).

Generation Z – Mit wem es Arbeitgeber jetzt zu tun bekommen Zur Generation Z gehört, wer zwischen 1995 und 2010 geboren wurde. Man kann sie auch süffisant als die „Generation Internet“ bezeichnen. Sie sind die erste Generation, die vollständig im digitalen Zeitalter aufwächst. Sie werden nun vermehrt an die Türen der Arbeitgeber klopfen und mit ihrem Eintritt in die Berufswelt für Veränderungen sorgen. Studien (u. a. Triple-a-Team AG, 2016) zeigen bereits, dass diese Generation andere Vorstellungen von ihrem Berufsleben hat als die Vorgängergenerationen. 46

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Generation Z und ihre generelle Einstellung zur Arbeit (vgl. Triple-a-Team AG, 2016)

• suchen eher sinnstiftende Tätigkeit als materiellen Wohlstand/Erfolg

?

WORK

• hinterfragen deutlich mehr Sinn und Zweck der eigenen Tätigkeit als ältere Generationen

LIFE

• Arbeitszeit = Lebenszeit, klare Trennung zwischen Beruf/Freizeit

Diese Einstellung kann in der Praxis in einem „Mehr-Generationen-Unternehmen“ für Wandel und evtl. auch für Konflikte sorgen. 35 Prozent der älteren Beschäftigten rechnen laut der Metastudie z. B. mit zunehmenden Spannungen und Konflikten aufgrund des Berufseintritts junger Z-ler. Gleichzeitig erwarten die jüngsten Mitarbeiter vom Unternehmen und somit von allen Mitarbeitern ein hohes Maß an Dialogbereitschaft – keine einfache Aufgabe für die HR-Verantwortlichen.


Mangelndes Selbstbewusstsein oder doch Hang zur Selbstüberschätzung? Obwohl sich die Generation Z über ihre Stärken durchaus bewusst zu sein scheint, zeigt sie sich auf der anderen Seite als nicht besonders selbstbewusst. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest die repräsentative Studie „World-of-Work“ (Monster Worldwide Deutschland GmbH & YouGove, 2018). Diesem Umstand geschuldet, zeigen sich insbesondere die 18- bis 24-Jährigen offen für Unterstützung durch Mentoren oder Coaches. Dies hat gegenüber der Vorgängergeneration X deutlich zugenommen.

Was erwartet die Generation Z von ihrem Arbeitgeber? Auf der einen Seite nimmt die Erwartungshaltung, mit – unfachmännisch ausgedrückt – erheblicher Nehmerqualität ausgestattet, in den kommenden Jahren weiter an Fahrt auf. Die demografische Entwicklung macht den Arbeitsmarkt zu einem „Arbeitnehmermarkt“. Hinzu kommt die anhaltend gute Konjunktur in Deutschland, die diesen Effekt verstärkt. Auf der anderen Seite erwartet die Generation Z vieles von potenziellen Arbeitgebern. Maßgeblich sind es „moderne“ Führungsstrukturen. Das Magazin FORBES schreibt, dass die Vorgesetzten mit ihren Z-lern in engem Austausch sein müssen. So erfüllt sich der Wunsch nach einem Unterstützer und Mentor. Feedbacks und Meetings gehören dazu, wobei es hier nicht weiter das „Top-down-Prinzip“ zu verfolgen gilt. Generation Z – anspruchsvoll und fordernd (vgl. Triple-a-Team AG, 2016)

• Flexible Arbeitszeitmodelle, Home-Office & Co. sind erwünscht • Bevorzugt werden flache Strukturen/ Freiraum statt rigide Hierarchien

• Mitspracherecht, Verantwortung, attraktives Gehalt bei gleichzeitiger Rücksichtnahme/Toleranz

Die Z-ler wollen miteinbezogen und gefragt werden. Sie sehen sich selbst als Digital Natives in der Lage, schnell zu lernen, sind flexibel einsetzbar und up to date. Auf den ersten Blick handelt es sich hierbei um unternehmerisch wertvolle Eigenschaften und doch haben diese klare Grenzen: Denn nach acht Stunden sollte der Arbeitstag dann auch vorbei sein. Das Magazin FORBES stellt weiter heraus, dass die klare Forderung besteht, den Gebrauch von Social Media während der Arbeitszeit zu gestatten. Doch werde man keine Arbeit mit nach Hause nehmen. Das bedeutet für Arbeitgeber demnach auch: Eine Kontaktaufnahme nach der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit ist freiwillig. Für viele Arbeitgeber ist eines klar: Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen verhalten sich zumindest teilweise ziemlich naiv, die Gefahr einer Enttäuschung ist groß, viel grösser als früher – denn Wunsch und Wirklichkeit können hier deutlich auseinandergehen. Diese Diskrepanz lässt sich auch statistisch belegen: Während rund 73 Prozent der Z-ler glauben, dass der zukünftige Arbeitgeber ihre hohen Ansprüche erfüllen wird, schätzen die anderen Generationen das Ganze deutlich pessimistischer ein.

Herausforderung Recruiting – den Nerv der Zielgruppe treffen Man kommt nicht umhin, sich als Recruiter bzw. Arbeitgeber mit dieser neuen Situation auseinandersetzen zu müssen. Der Fachkräftemangel, die zunehmende Konkurrenz und die gewachsenen Ansprüche der Z-ler stellen die Fitness- und Gesundheitsbranche, wie viele andere Branchen auch, vor große Herausforderungen. In einer Wachstumsbranche wie dem Fitness-, Prävention- und Gesundheitssektor werden ein gezieltes Employer Branding und Investitionen in die eigene Arbeitgeberattraktivität für Unternehmen im „Kampf um junge Talente” immer wichtiger. Der erste Blick richtet sich auf den Rekrutierungsprozess. Gerade weil sich die Jungen ihren Arbeitsplatz heute eher aussuchen können, braucht es seitens des Unternehmens eine angemessene Ansprache und proaktives Handeln. Ein guter Mix aus analogen und digitalen Kanälen ist hier unabdingbar. Durchaus schon bewährt haben sich Formate in Social Media, z. B. Bewerbungsformate wie Videobewerbungen oder digitales Storytelling. Analog dazu ergänzt der „frühe“ Kontakt zu den Bewerbern bei Hochschulen und attraktiven Veranstaltungen die Erfolgschancen im Unternehmen. 02/19

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FACHARTIKEL PERSONAL

ATTRAKTIVES GEHALT

Mitspracherecht, Verantwortung FREIRAUM

Flexible Arbeitszeiten

HOME-OFFICE

Toleranz

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Heute werden bei der Jobsuche Vergleiche angestellt und ebenfalls Bewertungsportale wie Kununu und Co. herangezogen. Bei der Wahl des Arbeitgebers ist das Unternehmensimage für die Generation Z ebenso wichtig wie Empfehlungen aus dem persönlichen Umfeld oder über Social Media. Deshalb sollten Unternehmen hier von Anfang an auf Transparenz und Glaubwürdigkeit setzen, denn zufriedene Mitarbeiter sind immer noch die beste Werbung. Das Arbeitsklima ist insgesamt das wichtigste Kriterium. GALLUP (eines der führenden Markt- und Meinungsforschungsinstitute mit Sitz in Washington, D.C.) stellt hierbei regelmäßig die Arbeitszufriedenheit in den Fokus ihrer Erhebungen. Klare Aufgaben, fest umrissene Grenzen und eine strikte Trennung von Berufs- und Privatleben sind hier besonders wichtig. Dies scheint im Übrigen ein Unterschied zur Generation Y zu sein, die eher geneigt ist, Berufs- und Privatleben zu vermischen.

Junge Mitarbeiter finden, fördern und entwickeln

Nicole Capelan Nicole Capelan ist selbstständige Unternehmensberaterin und begleitet Unternehmen im Schwerpunkt HR/Rekrutierung und bei Personalmanagementprozessen. Sie ist als Dozentin, Autorin und Tutorin für die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement und BSA-Akademie tätig und betreut Arbeitgeber sowie Arbeitnehmer im Rahmen des Career Service der Deutschen Hochschule. www.dhfpg-bsa.de

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Foto: DHfPG/BSA

Unternehmern, die bei der Generation Z punkten wollen, sollten daher in der Führung/Organisation auf (mehr) Vertrauen statt ständige Kontrolle setzen. Es gilt, einen interessanten und abwechslungsreichen Arbeitsplatz mit entsprechenden Aufgaben bzw. entsprechender Verantwortung zu schaffen. Dazu gehört der regelmäßige Austausch mit den jungen Mitarbeitern, der keine Einbahnstraße sein darf. In der Zusammenarbeit mit Z-lern sind Kommunikation auf Augenhöhe, Integration und vor allem auch Fingerspitzengefühl gefragt. Die jungen Mitarbeiter bringen sehr viel Drive und Engagement mit – dieses Potenzial gilt es zu nutzen. Hier müssen entsprechende Möglichkeiten und Rahmenbedingungen geschaffen werden, um die potenziellen Führungskräfte von morgen langsam aufzubauen und weiterzuentwickeln. Denn auf zu viel Kritik und

Druck reagieren sie eher resistent. Nur wer es schafft, den Z-lern diesen Freiraum zu bieten, kann langfristig profitieren. Die weiteren Analysen der Triple-a-Team AG (2016) zeigen nämlich auch, dass der Großteil der Mitarbeiter (88 Prozent) trotz des bevorstehenden Wandels davon überzeugt ist, dass Teams, die generationsübergreifend zusammenarbeiten, deutliche Vorteile hervorbringen.

Fazit Die Fitness- und Gesundheitsbranche bietet als Wachstumsmarkt für die Generation Z nicht nur einen sicheren Arbeitsplatz, sondern auch langfristige Perspektiven. Neben flachen Hierarchien und guten Aufstiegsmöglichkeiten haben Fitnessunternehmen hier viel im Angebot – diese Vorteile gilt es im Recruiting, insbesondere bei der Suche nach geeigneten jungen Talenten, noch klarer herauszustellen. Das Hobby zum Beruf zu machen, ist für mehr als 75 Prozent der Generation Z ein relevanter Treiber für den späteren Karriereweg – sicher auch ein Grund, warum gerade die Fitnessbranche so viele junge Mitarbeiter anzieht. Ob zum Beispiel als Studioleiter im EMS-Studio oder selbstständiger Personal Trainer – in der Fitness- und Gesundheitsbranche stehen ambitionierten Z-lern viele Wege offen. Hier müssen sich die jungen Mitarbeiter und Arbeitgeber gleichermaßen aufeinander einstellen, denn nur gemeinsam kann ein generationsübergreifendes Unternehmen am Markt erfolgreich bleiben.

Auszug aus der Literaturliste Briellmann, S. (2018). Generation Zahltag – Wenn die Generation Z ihre Ansprüche nicht der Realität anpasst, dann gerät sie in eine berufliche Misere. Basler Zeitung. Zugriff am 21.01.2019. Verfügbar unter: https://bazonline.ch/leben/gesellschaft/generation-zahltag/story/19194136 Monster Worldwide Deutschland GmbH & YouGov (Hrsg.)(2018). World of Work 2018 – 14 Job-Statistiken über die Generation Z. Zugriff am 21.01.2019. Verfügbar unter: http://info. monster.de/Monster-Studie-14-Job-Statistiken-Generation-Z/article.aspx Triple-a-Team AG (Hrsg.)(2016). Generation Z: Metastudie über die kommende Generation. Zugriff am 21.01.2019. Verfügbar unter: https://tripleateam.ch/wp-content/uploads/2016/06/ Generation_Z_Metastudie.pdf Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie bitte marketing@dhfpg-bsa.de.



PERSONAL | ANZEIGE

McFIT war derart überzeugt von Samantha, dass die frisch gebackene Fitnessökonomin als junge Führungskraft ihr eigenes Studio in Münster zur Leitung bekam. „Ich bin einfach nur happy. Ich habe alles, was ich wollte.“ Zu diesem Schluss kommt die Studioleiterin heute mit Blick auf ihre tägliche Arbeit.

Kombination aus Theorie und Praxis überzeugt Seit bereits fünf Jahren bildet McFIT in Zusammenarbeit mit der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) seinen eigenen Nachwuchs aus. Nun baut der Marktführer sein Studienangebot weiter aus. Sportbegeisterte können mittlerweile nicht nur wie Samantha Fitnessökonomie, sondern auch Fitnesstraining studieren. „Die Kombi aus Theorie und Praxis war super“, äußert sich Samantha rückwirkend zufrieden. „Zum Glück war der Praxisanteil höher als der Theorieanteil. Ich durfte im Studio sehr viel ausprobieren und testen, was ich an der Hochschule gelernt habe. Besonders wichtig und ausschlaggebend war für mich auch, dass ich während meines Studiums die Fitnesstrainerlizenzen B und A erwerben konnte.“

Als Fach- und Führungskraft bei Europas größter Fitnesskette

Foto: McFIT Global Group GmbH

Von der Mediengestalterin zur Fitnessökonomin

„Ich habe alles, was ich wollte“ Vor vier Jahren begann Samantha, ihr Leben neu zu gestalten. Nach einem dualen Bachelorstudium der Fitnessökonomie an der DHfPG, ist sie heute Studioleiterin bei McFIT in Münster.

S

amantha ist 27 Jahre jung und hat sich schon jetzt einen ihrer größten Wünsche erfüllt. Sie hat einen neuen Weg eingeschlagen und ihren Traumjob in ihrer Lieblingsstadt ergattert. Schon immer hat Sport eine übergeordnete Rolle in Samanthas Leben gespielt. Erst übte sie Taekwondo aus, später spielte sie Handball, schließlich entdeckte sie ihre Leidenschaft für den Kraftsport. 2015 entschied sich die damalige Mediengestalterin, etwas in ihrem Leben zu ändern, ihrer Passion noch intensiver nachzugehen. Sie hing ihren alten Job an den Nagel und begann, Fitnessökonomie bei McFIT zu studieren. Alles auf Anfang, von nun an, wurde wieder gelernt – und das mit Erfolg. Im Sommer 2018 schloss die hübsche Sportskanone ihr duales Bachelorstudium ab.

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Um den Studierenden besser zu verdeutlichen, wie es ist, bei Europas führender Fitnesskette zu arbeiten, werden die Studierenden neuerdings auch ins Creative Office nach Berlin eingeladen. Hier erhalten sie einen Einblick in die Arbeit hinter den Kulissen, abseits der Trainingsfläche, sie erleben „das Gehirn“ des Unternehmens – im Herzen Berlins. Und das ist ein sehr wichtiger Aspekt des Studiums, denn wer bei McFIT arbeitet, der hat nicht nur fachlich, sondern auch menschlich überzeugt. „Ich mag das Konzept und die Philosophie von McFIT. Jeder, der will und möchte, bekommt die Gelegenheit, sich weiterzuentwickeln und weiterzukommen im Berufsleben“, so Samantha. Trotz all der Neuerungen können die künftigen Fach- und Führungskräfte nach wie vor deutschlandweit in allen McFIT, High5 und JOHN REED Studios ihre praktischen Erfahrungen sammeln. Als erfolgreiche Absolventen haben sie darüber hinaus hohe Übernahmechancen, können vielleicht schon bald wie Samantha ihr eigenes Studio leiten und sich ihren Berufswunsch erfüllen. „Der Job als Studioleitung ist sehr facettenreich, du bist quasi im Management, Personalwesen, Controlling, Vertrieb und in weiteren Bereichen tätig. Ich mag es, mich mit meinen Mitarbeitern zu beschäftigen, sie voranzubringen und zu führen.“

Starker Bildungspartner DHfPG Wie gehabt setzt der Konzern bei der akademischen Ausbildung auf seinen langjährigen und starken Partner: die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement. Mit einer neuen Kampagne macht es sich die Fitnesskette zur Aufgabe, sportbegeisterte Abiturienten für sich und das Studium zu gewinnen. Pierre Geisensetter, Unternehmenssprecher von McFIT, zeigt sich begeistert davon, eigenen „Nachwuchs“ für die unterschiedlichsten Ansprüche von mehr als 1,95 Millionen Mitgliedern auszubilden: „Wir machen ausgezeichnete Erfahrungen mit dual Studierenden, die wir gemeinsam mit der DHfPG ausbilden. Durch die perfekte Kombination aus Theorie und Praxis können wir gewährleisten, wirklich professionelle Fachkräfte in unseren Studios zu beschäftigen. Sie wachsen während ihrer Ausbildung mit dem Unternehmen und unseren Mitgliedern zusammen. Außerdem bietet ein duales Studium hervorragende Karrierechancen. So profitieren beide Seiten.“



KOLUMNE

JEANS LÜGEN NICHT!!! Foto: © Angelov - Fotolia.com

Die neue Goldwährung für mehr Umsatz ist Aufmerksamkeit D

as Gewinnen von Neukunden ist in der heutigen Zeit nicht mehr ganz so einfach. Die Aufmerksamkeit bzw. der Wahrnehmungsgrad vieler Menschen hat sich dramatisch verändert, nicht nur in der Fitnessbranche, sondern auch in vielen anderen Dienstleistungsbranchen. Welche Gründe stecken hinter diesem scheinbaren Desinteresse?

Aufmerksamkeit lässt nach: Was steckt dahinter? Die tägliche Flut an Werbung und neuen Angeboten in Form von Reizen auf das menschliche Gehirn ist in den letzten fünf Jahren um gefühlte 1.500 Prozent gestiegen. Studien belegen, dass wir inzwischen bis zu 6.000 Werbebotschaften pro Tag erhalten. Unser Gehirn ist nicht in der Lage, die Komplexität dieser Eindrücke gleichzeitig zu verarbeiten. Einige werden bewusst aufgenommen, die meisten jedoch unbewusst. Ein Fitnessstudio verfügt oftmals über ein sehr begrenztes Budget für Werbung, entsprechend ausgeklügelt muss die Strategie der Kundengewinnung sein. Als erste Maßnahme zur aufmerksamkeitsstarken Neukundengewinnung bietet sich eine Werbekampagne an, die in der Ansprache der potenziellen Kunden klar nach Altersgruppen differenziert. Es liegt auf der Hand, dass bspw. die Gruppe der Dreißigjährigen eher auf ein dynamisch präsentiertes Werbeangebot reagiert als Fitnessinteressierte zwischen fünfzig und sechzig Jahren. In der Regel gilt: 1. Die 25-Jährigen reagieren auf moderne und trendige Mix-Konzepte mit preisbewussten Angeboten. Bevorzugte Werbekanäle: Instagram, SMS, WhatsApp 2. Die 38-Jährigen reagieren auf schnelle Trainingsergebnisse mit begrenzter Trainingszeit. Bevorzugte Werbekanäle: Facebook, Printwerbung 3. Die 60-Jährigen reagieren auf Qualität bei der Betreuung in Verbindung mit medizinischen Konzepten. Bevorzugte Werbekanäle: Printwerbung, Radiowerbung

Foto: Volker Beushausen

Aufmerksamkeit wecken: Wie kann ich größtmögliche Effekte erzielen?

Antonio e Silva Sales Director/Vertriebsleiter for me do

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Ein Slogan mit persönlichem Effekt wie zum Beispiel „Jeans lügen nicht – Einladung zu 7 Probetrainings-Tagen“ sollte das Leitmotiv Ihrer Kampagne sein. Als äußerst gelungene Werbeträger haben sich immer wieder Postkarten im DIN-A5-Format mit Wackel- und Wechselbildern (Lenticular Effekte) erwiesen. Kaum eine

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andere Printmethode kommt der Realität so nah. Mit dieser Technik begeistern Sie Kunden jeder Altersgruppe für Ihre Fitnessangebote. Bei der Kampagne „Jeans lügen nicht“ öffnet und schließt sich der Hosenbund im Wackelbild, wodurch eine „Vorher-nachher-Situation“ suggeriert und beim Kunden der Wunsch zum Abnehmen geweckt wird. Beim Einsatz dieser Postkarten sollten Sie lediglich eine Postwurfsendung mit einer Adressoptimierung starten und eindeutig die Zielgruppe definieren.

Aufmerksamkeit nutzen: „Jeans lügen nicht“-Infoabend Diese Abnehm-Aktion können Sie in Form eines Infoabends präsentieren. Eine effektive Form der Werbung hierfür ist eine Veranstaltungsanzeige bei Facebook, die den Traffic auf Ihrer Seite steigert und deren Reichweite optimiert. Im ersten Schritt ist die Inhaltsbeschreibung für diese Veranstaltung zu gestalten, wobei Sie auch ein Gewinnspiel (7 Probetrainings-Tage für 2 Personen) für alle Teilnehmer in den Werbeblock integrieren können. Etwa drei Wochen vor dem Veranstaltungstermin sollten Sie bei Facebook Werbung schalten (max. 100 Euro/ Woche). Ein lustiger Zweiminutenfilm zum Beispiel unterstützt den Werbespot auf originelle Weise. Wir haben bei unserer „Jeans lügen nicht“-Kampagne bereits drei Wochen vorher alle Mitglieder beim Check-in gebeten, vor Ort die Veranstaltung zu teilen und zu liken. Dadurch hat diese Aktion eine enorme Reichweite erzielt und ist weit über 600-mal geteilt und mit „Gefällt mir“ bewertet worden. Interessanterweise setzte sich ein Großteil der Teilnehmer des Infoabends aus Freunden und Bekannten unserer Mitglieder zusammen, was wiederum die Abschlussquote von Fitnessmitgliedschaften erhöhte.

Aufmerksamkeit steigern: zum Beispiel in Kooperation mit Bäckereien Persönlich habe ich sehr gute Erfahrungen mit Werbung mittels Responsekarten an Brötchentüten (Gewinnspiel: 7 Test-TrainingsTage für 2 Personen) gemacht. Werben Sie hier mit Postkarten und Sie können mit einer besonders starken Resonanz rechnen. Nicht zu unterschätzen: Beim lokalen Bäcker – „dem täglichen GenussLieferanten“ – kaufen Ihre potenziellen Kunden täglich ein. Eine Bäckerei hat bis zu 600 Kundenkontakte pro Tag. Diese Fitnessstudio-Bäckerei-Werbung ist nicht teuer und lässt sich zwei- bis dreimal pro Jahr durchführen.



2/2019

April/Mai

EUR 9,-

Nr. 142

sfr 14,-

C 31071

fitness MANAGEMENT international 2/2019 Nr. 142

for me do GESUNDHEIT I FITNESS I PRÄVENTION

Offizielles Organ DSSV e. V. und BfB e. V.

10 Jahre

Konzepte die wirken und Wachstum fördern von e r e ti Profi0 Jahrenund 1 rung inen Erfainhbare dheen e sönlic rmin. verp er ngste tu Bera 8616

4

Deutschland | Österreich | Schweiz

-9 4 3 3 05

Fitness Stark, stärker – Das Arnold Sports Festival

www.formedo.de

Gesundheit Maßnahmen zum Erhalt der Mobilität bei Senioren

Management Was die Branche von der Hotellerie lernen kann

Markt Aggregatoren in der Fitnessbranche

www.fitnessmanagement.de

DSSV 30 Jahre Eckdaten – Die Branche im Wandel


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