fitness MANAGEMENT international 02/21 (Leseprobe)

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2/2021

April/Mai

Nr. 154

EUR 9,-

sfr 14,-

C 31071

Fitness Hub Das neue Herzstück der vernetzten Trainingsfläche

Chancen und Perspektiven zum Restart Einschätzungen von Studiobetreibern und aus der Wirtschaftsforschung

Die Eckdaten 2021 Die Auswirkungen der Krise auf die deutsche Fitness- und Gesundheitsbranche

Strahlenschutzverordnung (NiSV) Der EMS-Markt wird reguliert und gleichzeitig professionalisiert

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EINE INITIATIVE VON

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DSSV E.V.

DEM GRÖSSTEN INFORMATIONSUND SUCHPORTAL FÜR EMS-TRAINING

DER DEUTSCHEN HOCHSCHULE FÜR PRÄVENTION UND GESUNDHEITSMANAGEMENT

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STARTUP

Nach aktuellen Analysen* gehört EMS-Training (Elektro-Muskel-Stimulation) zu den Top Themen der Deutschen Fitness- und Gesundheitsbranche. Die Zahl der Anbieter hat in den letzten Jahren stetig zugenommen und wird weiter unaufhaltsam wachsen. Nutzen Sie diese Zukunftsperspektive als einzigartige Chance für Ihre eigene Unternehmensgründung! Der geringe Kapitalbedarf und die Unterstützung durch starke Partner bilden dafür die perfekte Grundlage. Egal, in welchem Beruf Sie heute arbeiten: Wenn Sie Wert auf einen gesunden Lebensstil legen und sich nicht als den „typischen Angestellten“ sehen, dann tun Sie es jetzt YOUR OWN BIG THING!

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EDITORIAL

Der Knick I

n den letzten 30 Jahren haben wir eines gelernt: Die Fitness- und Gesundheitsbranche wächst durchschnittlich um rund eine halbe Million Mitglieder pro Jahr. Die Ergebnisse unserer diesjährigen Eckdaten-Studie, die der DSSV zusammen mit Deloitte und der DHfPG durchgeführt hat, zeigen bedauerlicherweise ein anderes Bild: In 2020 haben wir 1,35 Millionen Mitglieder verloren. Die Ursache für diesen „Knick“ dürfte bekannt sein. Spannend wird es, wenn man sich mit der Frage beschäftigt, was das für uns als Branche bedeutet? Eine schnelle Internetrecherche nach dem Schlagwort „Fitness“ mit der Suchmaschine Ihres Vertrauens wird Sie zu dem einen oder anderen Journalisten führen, den Sie mehr oder weniger gut finden werden. Vermehrt stößt man auf Schlagzeilen, die für unsere Fitnessbranche eine düstere Zukunft prognostizieren. Korrekt ist: Zu unser aller Missfallen fand Fitness für viele Monate nicht statt. Dies ist jedoch primär dem Umstand geschuldet, dass man nicht ins Studio gehen durfte und weniger, dass man nicht wollte. Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich im ICE von Hamburg nach Frankfurt – und zwar als einziger Fahrgast im Abteil. Der Logik manch eines Journalisten zufolge dürfte es die Deutsche Bahn dann auch nicht mehr lange geben. Um die eingangs gestellte Frage zu konkretisieren: Wie stark bleiben Verhaltensmuster, die durch den Lockdown regelrecht erzwungen wurden, erhalten, wenn es keinen Lockdown mehr gibt? Es ist die logische Konsequenz, dass Menschen vermehrt Lieferdienste, Streamingplattformen oder auch digitale Fitnessangebote nutzen, da während der Schließungen schlicht und ergreifend keine Alternativen zur Verfügung stehen. Die stark angestiegene Nachfrage nach solchen Diensten ist folglich durch eine eingeschränkte Verfügbarkeit und weniger durch veränderte Präferenzen zu begründen. Sobald wir uns wieder in Richtung Normalität bewegen, werden die Menschen auch wieder in Restaurants, Kinos und unsere Fitnessstudios zurückkehren, so meine These. Als Randnotiz sei hinzuzufügen, dass es keiner kaufmännischen Hochleistung bedarf, bei einer Überflutung Sandsäcke zu verkaufen. Um die soeben aufgestellte These mit ein paar Fakten zu untermauern, hat unsere Redaktion für Sie, liebe Leser, umfangreiche Informationen zusammengestellt: In unserer Titelreihe „Chancen und Perspektiven zum Restart“ ab Seite 22 wurden ausgewählte Fachleute aus der Fitnessbranche sowie des renommierten Instituts der deutschen Wirtschaft interviewt. Eine kompakte Ergebnisübersicht der aktuellen Eckdaten-Studie des DSSV, von Deloitte und der DHfPG finden Sie ab Seite 40. Dem Thema zielgerichtete Kundenkommunikation in der aktuellen Situation widmet sich der Management Impuls ab Seite 70. Und auch im EMS-Segment gibt es durch die neue Strahlenschutzverordnung (NiSV) einige wichtige Änderungen (S. 56 ff.). Zu guter Letzt ermutige ich Sie, trotz der aktuellen Lage mit optimistischen Gedanken in die Lektüre dieser Ausgabe zu starten. Lassen Sie sich nicht von journalistischen Einzelmeinungen irritieren, sondern konzentrieren Sie sich auf die Fakten. Die Bevölkerung braucht uns als Fitness- und Gesundheitsanbieter mehr denn je. Die derzeitige „Überflutung“ heißt Bewegungsmangel und wir haben die passenden „Sandsäcke“ dafür. Und ausgezeichnete Kaufleute findet man in unserer Branche ebenfalls zu genüge: nämlich Sie.

Foto: Klaudia Lech

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen und bleiben Sie zuversichtlich.

Janosch Marx Geschäftsführer fitness MANAGEMENT

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INHALT

Bernd Schmid

David Zimmermann

Dr. Ralf Kriegel

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Chancen und Perspektiven zum Restart

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Eckdaten der deutschen FitnessWirtschaft 2021

INHALT

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AKTUELLES

MANAGEMENT

10 Aktuelles aus der Fitness- und Gesundheitsbranche 16 Studio des Monats: Visiolife, World Conference Center Bonn 22 Chancen und Perspektiven zum Restart – Die Einschätzungen von drei Studiobetreibern 32 Interview mit Wirtschaftsforscher Prof. Dr. Axel Plünnecke (IW) 34 Aufstiegskongress 2021 36 Hygienezertifizierung: MedAix lässt Trainingszentren zertifizieren

56 Strahlenschutzverordnung: Perspektiven für den EMS-Markt 60 miha bodytec: Existenzgründung – die Krise als Chance nutzen 62 Wie EMS-Anbieter trotz Corona gestärkt in die Zukunft gehen 66 EGYM: Interview mit EGYM CEO Philipp Roesch-Schlanderer 68 FitnessLOFT: Interview mit Tobias Rautenstrauch 70 MANAGEMENT Impuls: zielgerichtete Kundenkommunikation in Zeiten von Corona 74 milon und five verstärken sich mit zehn neuen Branchenexperten 76 ACISO: Mitarbeiterqualifikation als Erfolgsfaktor 78 Die digitale Zukunft der Fitnessbranche 82 Urban Sports Club: Interview mit Benjamin Roth 84 FACEFORCE: die Vorteile des Studiotrainings aufzeigen 86 Gezieltes Marketing in der Corona-Krise 90 Kundenbindung: internationale Forschungsergebnisse (Teil 2) 94 JK-INTERNATIONAL: Wiedereröffnung mit Lufthygiene 96 DSB und OrangeGym – zwei starke Partner 98 PRIME TIME: in der Krise den Unterschied machen 100 EWE Vertrieb GmbH: Lufthygiene durch UV-C-Licht

DSSV 40 Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2021 46 Kommentar Birgit Schwarze: Unser Verlust lässt sich nicht beschönigen 48 Neue Mitglieder und Fördermitglieder des DSSV 50 Recht: Corona-Schutzmaßnahmen für Mitarbeiter


Prof. Dr. Arne Morsch

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Strahlenschutzverordnung: Perspektiven für den EMS-Markt

Prof. Dr. Markus Wanjek

Albert Busek

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Albert Busek über Studios als „magische” Plätze

Muskel-SkelettGesundheit durch Fitnesstraining

www.fitnessmanagement.de

FITNESS & GESUNDHEIT

WISSENSCHAFT & PRAXIS

102 FitLine®: Interview mit Markenbotschafter Christian Schwarzer 104 gym80: Handarbeit gepaart mit modernster Technik 106 EGYM Fitness Hub 108 Panatta: Master Gluteus Plus 110 CyberConcept: Die Zukunft ist jetzt 112 REIGN Total Body Fuel: die Performance Energy Innovation 114 MetaCheck fitness®: Konzept setzt auf individuelle Pläne 116 Ernährungsmythen (Teil 8): Flexitarismus 118 Der vielfältige Gesundheitsnutzen von Fitnesstraining (Teil 2): Muskel-Skelett-Gesundheit 122 Krafttraining bei Rückenschmerzen – PREBACK-Studie der Kieser Training AG und der DHfPG 124 Angewandte Trainingswissenschaft (Teil 6): High Volume Training

126 DHfPG/BSA Aktuell: Studium – Weiterbildung – Qualität 128 Kommentar Albert Busek: „magischer” Platz Sportstudio 130 DHfPG-Science-Lab: erfolgreich durch Einzelcoaching 132 Science News: Forschungsergebnisse für die Studiopraxis 133 Personenporträt: Niklas Magerl 134 Partnerverband BfB: Corona – was nun? Krisenmanagement 136 Buchtipp: „STRONG KITCHEN“ 138 Kolumne Antonio e Silva: Zielgruppe Generation 50 plus

achartikel der Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) F und der BSA-Akademie




AKTUELLES | ANZEIGE

Foto: DHfPG/BSA

Hinweis zu den Inhalten dieser Ausgabe der fitness MANAGEMENT international

BSA-Lehrgangsversicherung

Die dargestellten Meldungen und Artikel in dieser Ausgabe der fMi wurden entsprechend des Kenntnis- und Informationsstandes zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses verfasst. Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Maßnahmen kann es sein, dass die dargestellten Informationen zum Erscheinungszeitpunkt der Ausgabe nicht mehr aktuell sind. Beachten Sie daher auch die Meldungen auf unserer Website.

Es kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren. Lehrgangsteilnehmende der BSA-Akademie können sich mit der Seminar-Versicherung der ERGO umfassend absichern. Bei Abbruch einer Weiterbildung oder bei Rücktritt erhalten sie die nicht genutzten Lehrgangs- und Reiseleistungen vor Ort und zusätzliche Rückreisekosten zurück. Kann eine Präsenzphase nicht stattfinden, wird ihnen das Geld für die mitversicherten Reiseleistungen erstattet.

www.fitnessmanagement.de

www.bsa-akademie.de/lehrgangsversicherung

Foto: FIBO

Foto: DHZ Fitness

FIBO 2021 erst im November

DHZ Fitness bietet Kraftgeräte fürs Outdoortraining

Keine FIBO im ersten Halbjahr: Die Fitnessleitmesse kann nun doch nicht wie geplant vom 24. bis 27. Juni 2021 in Köln stattfinden. Benedikt Binder-Krieglstein, CEO des Ausrichters Reed Exhibitions Deutschland GmbH, erläutert die Entscheidung: „Der aktuelle Pandemieverlauf und die Verzögerungen bei der Bereitstellung von Impfstoffen geben uns und den Ausstellern für den ursprünglich anvisierten Juni-Termin derzeit keine ausreichende Planungssicherheit."

Ein Outdoor Gym kann das klassische Fitnessstudio mit all seinen Möglichkeiten und Trainingsvarianten nicht ersetzen. Es kann aber gerade in Pandemiezeiten eine sehr sinnvolle Ergänzung darstellen. Gerätehersteller DHZ Fitness bietet daher einen vollständigen Gerätepark für draußen an. Die Geräte sind extrem robust und gegen Witterung und Vandalismus geschützt. Gemäß der Überbrückungshilfe III sind solche Outdoor Gyms auch zum Teil förderfähig.

bit.ly/fibo-november

bit.ly/dhz-outdoor-gym

Grafik: Lilanakani – stock.adobe.com

DHfPG-Absolventin erhält VPH-Förderpreis Thalia Bossemeyer, DHfPG-Absolventin des B. A. Fitnessökonomie, hat mit ihrer Abschlussarbeit „Digitalisierung und Innovationstrends in der Fitness- und Gesundheitsbranche“ den Förderpreis des Verbandes der Privaten Hochschulen e. V. (VPH) erhalten. Jedes Jahr prämiert der VPH mit diesem Preis herausragende Bachelor-Arbeiten. Das diesjährige Thema der Ausschreibung: „Digitalisierung als Motor des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels“. www.dhfpg.de/aktuelles

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DER HEAT P E R FOR MANCE R O W E R WURDE GE S CH AFFE N UM D A S MAXIMUM AUS D E M TR AIN I N G HERAUSZ UH OL E N. Modernes Design und innovative Technologie sprechen ambitionierte Sportler an und helfen ihnen dabei Grenzen zu überwinden.

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AKTUELLES | ANZEIGE

Foto: DHfPG/BSA

Foto: Dodor_Inna – stock.adobe.com

Zertifizierung mit BSA-Zert

Tödliches Duo: Typ-2-Diabetes als Corona-Risiko

Fitness- und Gesundheitsanlagen sowie EMS-Studios können sich mit der BSA-Zert, der unabhängigen Zertifizierungsstelle der BSA-Akademie, nach der DIN EN 17229 und der DIN-Norm 33961 (Teil 2 bis 5) unabhängig und neutral zertifizieren lassen. Dadurch können Unternehmen Qualität nach außen sichtbar machen und das Vertrauen der Kunden in ihre Dienstleistung stärken. Ein Angebot kann jederzeit auf der Website der BSA-Zert angefragt werden.

Laut einer aktuellen Studie der University of Exeter, die im Fachjournal „Diabetologia“ veröffentlicht wurde, scheint Diabetes mellitus Typ 2 (ähnlich wie Adipositas und viele weitere Vorerkrankungen) einer der relevanten Risikofaktoren für schwere Krankheitsverläufe und eine hohe Sterblichkeit bei einer COVID-19-Infektion zu sein. Erschreckend dabei: Laut den Forschern sei das Mortalitätsrisiko bezogen auf das Alter bei jüngeren Menschen deutlich höher als bei älteren.

www.bsa-zert.de

bit.ly/risikofaktor-diabetes

Foto: Technogym GmbH

Foto: ngad – stock.adobe.com

Mission Gold: Technogym verlängert Partnerschaft

Kooperation zwischen DAK-Gesundheit und DSSV e. V.

Der Olympiastützpunkt Berlin (OSP) setzt seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Technogym fort. „Dank der langjährigen Erfahrung mit der Vorbereitung von Spitzensportlern ist es Technogym möglich, die Athleten mit den innovativsten Trainingsprodukten zu unterstützen“, so Stützpunktleiter Dr. Harry Bähr. Derzeit bereiten sich rund 100 Kandidaten auf dem OSP auf die Olympischen Spiele sowie die Paralympics in Japan in 2021 vor.

Als neuer Gesundheitspartner steht den DSSV-Mitgliedern ab sofort Deutschlands drittgrößter Krankenversicherer, die DAK-Gesundheit, zur Verfügung. Die DAK-Gesundheit unterstützt Betreiber und Mitglieder mit exklusiven Konditionen, sowohl beim Gesundwerden als auch beim Gesundbleiben – und das bereits seit Hunderten von Jahren. Alle weiteren Informationen zu den Leistungen finden DSSV-Mitglieder ab sofort im Mitgliederbereich auf der DSSV-Website.

bit.ly/technogym-olympia

www.dssv.de/anmelden/login-logout

Foto: Prostock-studio – stock.adobe.com

Foto: DHfPG/BSA

Fitnessketten unter den Top-Franchisekonzepten

DHfPG bietet kostenfreies Werbematerial an

Zum insgesamt 42. Mal hat das Entrepreneur-Magazin sein branchenübergreifendes Ranking der stärksten Franchisemarken veröffentlicht. Neunzehn Fitnessfranchiseunternehmen haben es dabei in die 500er-Liste geschafft. Neben „alten Bekannten“ wie Planet Fitness (8.) und Anytime Fitness (30.) sind 2021 auch wieder zahlreiche Newcomer aus dem boomenden Mikro- und BoutiqueStudio-Segment vertreten (z. B. The Exercise Coach, 161.).

Die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) unterstützt ihre Ausbildungsbetriebe bei der Suche nach passenden Studierenden mit kostenfreien Werbematerialien sowie mit einer kostenfreien Jobbörse und vielen weiteren nützlichen Hilfen und Informationen. Das Studiensekretariat der DHfPG hilft bei Fragen rund um das Thema „Studierende finden“ gern weiter unter Tel.: +49 681 6855 150 oder info@dhfpg.de.

bit.ly/ranking-franchise

www.dhfpg.de/studierende-finden

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AKTUELLES | STUDIO DES MONATS

Visiolife – Health, Beauty & Wellness, World Conference Center Bonn

Eine Klasse für sich Text: Jürgen Wolff

Darf es etwas mehr sein? Effektives Training, Entspannung und Wellness auf höchstem Niveau – das Angebot im Visiolife ist in seiner Exklusivität unverwechselbar. Der Lifestyleclub befindet sich im Untergeschoss des Marriott World Conference Hotels im ehemaligen Regierungsviertel in Bonn direkt am Rhein. Diese top Lage passt perfekt zur Postionierung und zum exklusiven Angebot des Visiolife – Health, Beauty & Wellness.

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World Conference Center Bonn

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er Standort des Visiolife im ehemaligen Regierungsviertel im Zentrum von Bonn bietet viele Vorteile. Die Stadt Bonn hat das Bundesviertel neu gestaltet, nachdem die Bundesregierung und viele untergeordnete Behörden im Jahr 1999 nach Berlin umgezogen waren. Es entstand ein neues Areal mit kulturellen Angeboten und neuer Infrastruktur. 2014 erwarb die BonnVisio Gruppe das im Rohbau befindliche Hotel sowie den Verbindungsbau zum World Conference Center Bonn (WCCB) um den ehemaligen Plenarsaal des Deutschen Bundestages.

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Ein Schwesterunternehmen betreibt das Hotel unter dem Namen Bonn Marriott. Der Fitness- und Wellnessbereich wurde vom Hotelbetrieb getrennt und wird seither separat geführt. Die Planung und Ausgestaltung der Anlage übergab die BonnVisio an ihr Schwesterunternehmen, die Sportpark Bonn-Rhein-Sieg GmbH, die heute das Visiolife betreibt. Ziel war es, den internationalen Hotelgästen und zahlreichen Mitarbeitern der Unternehmen, die im ehemaligen Regierungsviertel ansässig sind, einen Fitness- und Wellnessbereich anzubieten, der alle Ansprüche übertrifft und eine eigenständige, überregionale Attraktion ist.

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Fotos: Sportpark Bonn-Rhein-Sieg GmbH

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Visiolife – nomen est omen Im Juni 2017 wurde das Visiolife im Marriott World Conference Hotel Bonn eröffnet. Der Name „Visiolife“ symbolisiert die Vision der BonnVisio Gruppe, Immobilien mit Lebensgefühl zu entwickeln, sowie das Leben, die Gesundheit, Schönheit und Wellness. Die Vorgaben der Eigentümergruppe, in dieser besonderen Lage ein international repräsentatives Fitness-, Wellness- und Beauty-Angebot zu schaffen, hat die Sportpark Gruppe in Vollendung umgesetzt. Das Ambiente der insgesamt 1.700 m2 großen Anlage ist stylish, die verbauten Materialien sind edel, die Einrichtung zeitlos elegant. Das besondere Highlight: Die Ruinen einer römischen Therme, die durch den gläsernen Boden zu bewundern sind, vermitteln die Aura einer fast 2.000 Jahre alten Bäderkultur.

Wettbewerb? Fehlanzeige! Das Visiolife steht nicht nur den Clubmitgliedern, sondern auch den Hotel- sowie Tagesgästen zur Verfügung – mit Öffnungszeiten rund um die Uhr. Die Marke „Visiolife“ wird in

Bonn und Umgebung als exklusiver Gesundheitsdienstleister beworben. Die Zielgruppe ist erlesen und anspruchsvoll, daher wird auf kompetente persönliche Betreuung großer Wert gelegt. Das Eins-zu-eins-Training im Visiolife ist insbesondere für Führungskräfte der internationalen Unternehmen attraktiv, die im Umfeld des Studios ihre Zentralen haben. „Für das Visiolife gibt es keinen Mitbewerber“, ist sich Geschäftsführer Christoph Sperber sicher. „Wir kennen keine Preisschlacht und Vergleiche mit anderen Fitnessclubs. Wir haben ein Angebot, das es so nur bei uns gibt.“ Die Sportpark-Gruppe betreibt im Designhotel Kameha Grand auf der gegenüberliegenden Rheinseite im Bonner Stadteil Ramerdorf ein zweites Visiolife mit einem Angebot, das in den Bereichen Trainingsbetreuung, Wellness und Beauty identisch mit dem Visiolife im Marriott ist. Das besondere Highlight des Visiolife im Kameha Grand: ein Infinitypool auf dem Dach mit Rheinblick.

Netzwerk aus Partnerfirmen Die Invite Group ist ein Unternehmen des Softwarepioniers und regionalen Investors Dr. Jörg Haas. Neben seinen Aktivitäten in der HW Partner AG mit Engagements in Cloud-Softwareunternehmen investiert Haas mit der BonnVisio Gruppe auch in hochwertige Immobilien und mit der Invite Group in Hotels, Gastronomie und Freizeitbereiche. Neben dem Marriott Hotel in Bonn gehören zu der Invite Group unter anderem auch das Designhotel Kameha Grand Bonn auf der gegenüberliegenden Rheinseite sowie das Lifestyle- und Familienhotel Marienhöh im Hunsrück, das Chaletdorf Bergwiesenglück in See/Tirol, das Papa Rhein Hotel in Bingen am Rhein, die Berliner Szenerestaurants Gendarmerie und Austernbank sowie auch die Fitnessstudios der Sportpark Bonn-Rhein-Sieg GmbH: Neben demVisiolife WCCB, das Visiolife Kameha Grand Bonn sowie die Sportparks Ennert, Bad Honnef und Oelberg. Die wichtigsten Kooperationspartner des Visiolife sind die Schwesterunternehmen aus dem Firmenverbund der Invite Group. Es bestehen Kooperationen mit den verschiedenen Hotels und Restaurants sowie im Bereich Softwarelösungen, Buchhaltung, Rechtsberatung oder Handwerksdienstleistungen. Die Firmen innerhalb der Unternehmensgruppe unterstützen sich gegenseitig, um die Synergien bestmöglich zu nutzen.

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AKTUELLES | STUDIO DES MONATS sind, stehen sie im Zentrum meiner Aufmerksamkeit und ich tue alles dafür, dass meine Gäste sich – und wir uns gemeinsam – wohlfühlen. Nach diesem Prinzip des herzlichen Miteinanders kümmern wir uns um jeden Besucher im Visiolife – Hotelgäste, Tagesbesucher und natürlich auch unsere Mitglieder. Ich möchte, dass meine Gäste sich darauf freuen, wiederzukommen.“

Diagnostik und Eins-zu-eins-Betreuung Eine ausführliche Eingangsdiagnostik steht am Anfang eines Besuches. Bestandteile dieser Anamnese am cardioscan checkpoint sind die Analyse der Körperzusammensetzung und des Stoffwechsels sowie eine Messung des Herzstresses und die Testung des Lebensstils. Anhand dieser physischen und psychischen Daten erstellt das Team einen individuellen Trainings- und Behandlungsplan. Das besondere Betreuungskonzept greift ab diesem Zeitpunkt und sichert durch dauerhafte, emphatische Unterstützung und Motivation der Personal Trainer den nachhaltigen Trainingserfolg der Kunden.

Persönlichkeiten entwickeln außergewöhnliche Leistungen Die Mitarbeiter des Visiolife haben für die erfolgreiche Umsetzung des Studiokonzeptes eine Schlüsselrolle inne. Um das Angebot mit Authentizität und Leben zu füllen, braucht es hervorragend ausgebildete Trainer, die in der Lage sind, die anspruchsvollen Kunden zu motivieren und immer wieder zum Trainingserfolg zu begleiten. Bei seinen Mitarbeitern setzt Christoph Sperber dementsprechend auf Schlüsselqualifikationen: „Qualifikation und Fachwissen setze ich voraus, entscheidend für unseren Erfolg ist die Persönlichkeit meiner Mitarbeiter und die Geschlossenheit als Team. Einen guten Trainingsplan zu schreiben ist wichtig und immer der erste Schritt. Die eigentliche Aufgabe der Trainer beginnt aber danach, nämlich damit, als Personal Trainer die Inhalte des Trainingsplans so zu vermitteln, dass unsere Kunden mit Spaß trainieren – und zwar immer wieder.“

Herzlichkeit macht den Unterschied „Der Service steht im Vordergrund“, so Christoph Sperber. „Wenn ich zu Hause Gäste erwarte, freue ich mich auf ihren Besuch und bereite mich vor, damit sie sich wohl fühlen. Sobald sie kommen, begrüße ich sie herzlich. Solange sie da

Physiotherapie komplettiert das Angebot Die Praxis für medizinische Kurzzeittherapie „Physiolife“ ist in den Fitness- und Lifestyleclub integriert. Ein festangestellter Therapeut verbindet hier klassische physiotherapeutische Behandlungen (Krankengymnastik (KG), manuelle Therapie (MT), klassische Massagetherapie (KMT), Krankengymnastik am Gerät (KGG) und Wärmeanwendungen) mit gerätegestütztem Training im Visiolife.

Exklusive Wellnessvielfalt Der Wellnessbereich des Visiolife ist als Entspannungswelt eine Klasse für sich. Die elegante Einrichtung, edle Natursteine und eine stilvolle Beleuchtung mit fünf verschiedenen Themensaunen und beheiztem Indoorpool vermitteln Luxus auf internationalem Topniveau. Das Angebot umfasst eine Finnische Sauna (90 °C), eine Bio Sauna (55 °C), eine Infrarot-Sauna (28–30 °C), ein Dampfbad (44 °C) sowie eine Textilsauna, in der sich bei 60 °C auch Gäste entspannen können, für die ein unbekleideter Saunagang nicht infrage kommt. Zum Textilbereich der Wellnessarea gehört auch der Indoorpool mit elf Metern Länge und sechs Metern Breite bei 28 °C Wassertemperatur. In der Lounge mit angeschlossener Bar können die Besucher ihre exklusive Auszeit über dem antiken Römerdenkmal aus-

Das historische Bauwerk wäre durch das Fundament des geplanten Hotels zerstört worden. Deshalb wurde die Ruine der römischen Therme auf einer Betonplatte um rund 60 Meter versetzt und in die Architektur des Visiolife integriert. Das etwa 30 Tonnen schwere antike Bauwerk ist im Studio, durch ein Glasdach geschützt, als stilechte Kulisse zu besichtigen und auch für Besucher zugänglich.

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Fotos: Sportpark Bonn-Rhein-Sieg GmbH

Auszeit über historischer Kulisse Eine Attraktion für sich ist der Unterbau des Visiolife. Die Umgestaltung des ehemaligen Regierungsviertels um das WCCB und den Platz der Vereinten Nationen begann im Jahr 2007. Bei den Bauarbeiten wurden Teile des „vicus bonnensis“ freigelegt, Ruinen einer römischen Siedlung aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. Dabei wurden gut erhaltene Überreste einer römischen Badeanlage gefunden.


klingen lassen. Die Ruinen der römischen Therme sind durch den gut ausgeleuchteten gläsernen Boden zu besichtigen und schaffen ein einzigartiges Ambiente.

Beauty Vital Lounge Zur körperlichen „Rundum-Versorgung“ gehören exklusive Beauty-Anwendungen. Gäste können sich durch verschiedene Gesundheits- und Wellnessanwendungen mit neuester Technologie verwöhnen lassen. Neben vielen klassischen Kosmetikbehandlungen kann Lichttherapie in einem Collarium®, das die dosierte Besonnung mit UV-Licht mit einer Kollagentherapie kombiniert, genutzt werden. In einem VACUFIT® wird durch Intermittierende VakuumTherapie (IVT) der „Flow“ in Lymphsystem, Arterien und Venen verbessert, während die Überwassermassage von Wellsystem gleichzeitig für Entspannung sorgt.

Zielgruppe setzt auf Qualität Der Monatsbeitrag im Visiolife beträgt zwischen 100 und 140 Euro. Die Personal-Training-Mitgliedschaften liegen zwischen 390 und 890 Euro im Monat. „Unsere Gäste legen Wert auf Exklusivität sowie Qualität und sind bereit, diese auch entsprechend zu honorieren. Eine spezielle Altersgruppe als Zielgruppe könnte ich nicht festlegen, das ist bei uns eher sekundär“, so der Geschäftsführer. Da der Schwerpunkt des Visiolife mehr auf Wellness und Beauty liegt, haben Frauen unter den Mitgliedern einen Anteil von über 60 Prozent.

Konsequent digital für eine optimale Betreuung

Die Eckdaten des Visiolife Fläche des Studios insgesamt: Kraftbereich: Cardiobereich: Freies Training: Wellness: Beauty:

1.700 m2 120 m2 40 m2 18 m2 450 m2 68 m2

Die ideale Betreuung der Gäste bestimmt auch die technische Ausstattung und die digitale Infrastruktur des Visiolife. Sämtliche Arbeitsbereiche im Studio sind digitalisiert. Die Trainingsdokumentation im Visiolife läuft über milon CARE, der Check-in über Gantner, die Verwaltung über Magicline, die Finanz- und Lohnbuchhaltung, Dokumentenablage sowie Warenwirtschaft über Scopevisio und die Personaleinsatzplanung und Zeiterfassung über edpep/edtime.

Ausstattung: Kraftbereich: milon Kraft-Zirkel, milon Kraft-Ausdauer-Zirkel, five, wellengang, miha bodytec Cardiobereich: Life Fitness Personal Training: SHENTISPORTS® Anamnese: cardioscan Check-in: Gantner Verwaltung: Magicline Buchhaltung: Scopevisio

„Unsere Gäste bekommen unsere volle Aufmerksamkeit. Deshalb nutzen wir in allen Bereichen digitale Tools, damit die Mitarbeiter ihre Arbeitszeit in unsere Gäste investieren können“, erläutert Christoph Sperber. „Wir haben alle Abläufe in den Studios auf den Prüfstand gestellt und digital optimiert. Ich selbst habe in meinem Büro nur einen Ordner.“

Mitarbeiter: 10 Festangestellte, davon 2 Studierende (Master-Studiengang Prävention und Gesundheitsmanagement, DHfPG), 1 Auszubildender www.visio-life.de

Christoph Sperber (Jahrgang 1982) ist seit 2018 Geschäftsführer der Sportpark Bonn-Rhein-Sieg GmbH, zu der das Visiolife gehört. Der ehemalige Berufsunteroffizier der Bundeswehr hat den dualen Bachelor-Studiengang Ernährungsberatung und den MasterStudiengang Prävention und Gesundheitsmanagement an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) absolviert. Bis 2018 war Christoph Sperber Marketing- und Vertriebsleiter der Sportfabrik Bonn und der Baskets Sportfabrik. Seine Philosophie „Ich sehe jeden Mitarbeiter als Partner auf Augenhöhe an“ passt perfekt zur Vision der Sportpark-Gruppe: „Wir sehen es als unsere Aufgabe, das Wohlbefinden als höchstes Gut des Menschen sicherzustellen und für unsere Mitarbeiter bis zur Rente ein attraktiver Arbeitgeber zu sein.“

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Christoph Sperber Geschäftsführer der Sportpark Bonn-Rhein-Sieg GmbH und des Visiolife

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AKTUELLES | DIE FITNESSBRANCHE NACH CORONA

Chancen und Perspektiven zum Restart Text: Anke Sörensen

Die Corona-Krise hat viele Studioinhaber schwer getroffen und wird die Fitness- und Gesundheitsbranche nachhaltig verändern. Gleichzeitig hat sie das Bewusstsein für den hohen Stellenwert von Gesundheit und Fitness geschärft. Professionelle Dienstleister mit Gesundheitsauftrag werden in Zukunft stark an Bedeutung gewinnen. Doch welche Konsequenzen sollten Studiobetreiber jetzt aus der Pandemie ziehen? Wie sorgen sie für Sicherheit, Vertrauen und Flexibilität und nutzen digitale Tools optimal? Welche Kundenbindungsmaßnahmen sind effektiv? Das erläutern vier Fitness- und Wirtschaftsexperten.

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ie Lage ist für viele Betreiber von Fitness- und Gesundheitsanlagen nach fast einem halben Jahr der Schließungen aufgrund von zwei Lockdowns kritisch. Viele Studiobetreiber stehen mit dem Rücken zur Wand und müssen hohe Umsatzverluste und die Verspätung von staatlichen Hilfen, die die finanziellen Einbußen nur zum Teil auffangen, kompensieren. Erschwerend kommt hinzu, dass die zweite pandemiebedingte Schließung die wichtigste Phase der Neukundengewinnung im Januar und Februar diesen Jahres betraf. Trotz Investitionen in umfangreiche und funktionierende Hygienekonzepte, klar nachvollziehbarer Besucherdaten via Check-in und einem in der SafeActive-Studie von EuropeActive nachgewiesenen geringen Infektionsrisiko blieb die Wiedereröffnung lange verboten. Aufgrund von

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schleppend oder nicht ausgezahlten Entschädigungen, Überbrückungshilfen und Krediten wurden viele Engpässe nur verschoben. Die Zukunft wird zeigen, wie gut welche Studios die Krise verkraften können.

Eckdaten bestätigen die Problematik Die „Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2021“, erstellt durch den Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (DSSV e. V.), das Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte und die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), bringen die schwierige Entwicklung des letzten Jahres auf den Punkt und zeigen, wie hart die Corona-Krise die Fitnesswirtschaft getroffen hat. Nach Jahren kontinuierlichen Wachstums (Zuwachs von zwei fitness MANAGEMENT international

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Foto: Wellnhofer Designs – stock.adobe.com

Fitness – Quo vadis?


Millionen Mitgliedern zwischen 2015 und 2019) sank die Zahl der Mitglieder in Fitness- und Gesundheitsanlagen von 11,66 Millionen in 2019 auf 10,31 Millionen in 2020. Der Rückgang um 11,6 Prozent lässt sich auf höhere Kündigungszahlen wegen der coronabedingten Schließungen und fehlende Neuverträge zurückführen. Auch die Anlagenzahl sowie der Umsatz waren negativ betroffen. Die Anlagenzahl reduzierte sich 2020 um insgesamt 1,4 Prozent, das entspricht 131 geschlossenen Anlagen. Die Branche erlitt einen Umsatzrückgang von 24,5 Prozent auf 4,16 Mrd. EUR (netto). Im Gesamtmarkt sank der Umsatz pro Anlage von 570.000 EUR auf 436.000 EUR (netto). Ungebrochen hingegen blieb bis heute die starke Bindung der Mitglieder und ihre Solidarität gegenüber den Studios.

Trainingshäufigkeit der deutschen Fitnessstudiomitglieder 14,1 29,0

Alternativen sind keine Bedrohung Während der Lockdowns mussten sich Trainierende alternative Trainingsformen suchen. Die Ergebnisse der Studie zeigen deutlich, dass die Alternativen das Training im Studio nicht ersetzen können. Sie machen den Trainierenden weder wirklich Spaß, noch bieten sie eine langfristige Zukunftsperspektive. Nur knapp jeder Fünfte betrieb während des zweiten Lockdowns regelmäßig Krafttraining (19,3 %) oder Körpergewichtstraining (20,8 %). Auch Ausdauertraining (23,3 %) wurde in den Wintermonaten nur von etwas weniger als jedem Vierten praktiziert. Die Verbindung zu den Studios blieb bestehen: 15,1 Prozent nutzten die Online-Angebote ihres Studios.

Demotivation und schlechteres Wohlbefinden Sich eigenständig zum Training aufzuraffen, fiel schwer: Weit mehr als ein Drittel (40,6 %) der Befragten gab an, während des zweiten Lockdowns maximal einmal pro Woche oder seltener zu trainieren. In Zeiten geöffneter Studios waren das nur 14,1 Prozent! Die Motivation ist an den Besuch im Studio gekoppelt und sank während des Lockdowns deutlich, was zu einer drastischen Verschlechterung des körperlichen Wohlbefindens führte. Vor dem November-Lockdown fühlten sich die Teilnehmer noch relativ gut, nach den Schließungen aber wesentlich schlechter.

Mitglieder bleiben treu Doch es gibt auch einen Lichtblick: Trotz der Kündigungswelle fühlten sich viele Mitglieder ihrem Studio laut DHfPG-Studie weiterhin stark verbunden und fair behandelt. Wurden in den Monaten der behördlich angeordneten Schließungen Abbuchungen der Monatsbeiträge vorgenommen, empfanden 82 Prozent der Befragten dies als korrekt. Es herrschte die Meinung vor, dass das Trainingserlebnis im Studio deutlich größer ist als zu Hause und stark vermisst wird. Studioinhaber sollten diese Erkenntnisse für den Restart nutzen. 02/21

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40,6

WÄHREND LOCKDOWN 2 (alternative Trainingsformen)

ZWISCHEN LOCKDOWN 1 UND 2 (im Studio)

56,9

Studie der DHfPG Alle Appelle zur prekären Lage der Branche vonseiten des DSSV an die Politik und die Warnungen namhafter Wissenschaftler und Mediziner vor physischen und psychischen Folgeschäden durch den Trainingsausfall blieben bisher ohne Konsequenzen. Eine Studie der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) liefert nun konkrete Erkenntnisse dazu, wie sich die Schließungen der Fitness- und Gesundheitsanlagen auf die Trainierenden auswirken. Im November und Dezember 2020 wurden dafür im Rahmen einer Online-Befragung 669 Studiomitglieder befragt.

22,9

1x pro Woche oder weniger 2–3x pro Woche

36,5

4x oder häufiger pro Woche

Bindung an das Studio auch in Lockdown 2? (n = 666) 5

4,33

4,30

3,81

4 3 2

1,46

1 Ich fühle mich während der Schließung gut von meinem Studio betreut.

Das Studio verhält sich mir gegenüber fair.

Mein Studio hat mich sehr enttäuscht.

Ich fühle mich meinem Studio gegenüber sehr verbunden.

Neuer Stellenwert für Gesundheit und Fitness Die Corona-Pandemie hat der Gesellschaft schmerzlich vor Augen geführt, wie wichtig ein gesunder Lebensstil und regelmäßiges Fitnesstraining zur Prävention, Stärkung des Immunsystems und für die Resilienz sind. Gesundheitsexperten sind sich einig, dass das Bewusstsein für die positiven Effekte von körperlichem Training wachsen wird. fitness MANAGEMENT international wollte wissen, welche Chancen Studiobetreiber jetzt sehen und welche Optionen für die Branche nach dem Restart von nachhaltiger Bedeutung sind. Dr. Ralf Kriegel, Geschäftsführer von ELEMENTS Fitness und Wellness, erläutert, warum er sich wünscht, dass Fitnessanbieter von der Politik als Bestandteil des Gesundheitssektors anerkannt werden. Bernd Schmid, Betreiber von 41 clever-fit-Studios, beschreibt, wie der Fitnessmarkt vom neuen Gesundheitsbewusstsein profitieren kann. David Zimmermann, Inhaber von DAVID Fitness & Health e. K., sieht vor allem für qualitativ hochwertige Fitnessangebote am Markt gute Chancen. Und mit Prof. Dr. Axel Plünnecke haben wir einen Wirtschaftsforscher nach seiner Einschätzung zur Lage der Fitness- und Gesundheitsbranche und seinen Zukunftsprognosen befragt. Literaturliste: DSSV e. V. – Arbeitgeberverband Deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (Hrsg.). (2021). Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2021. Hamburg: Hrsg. Kobel, S. & Preuschoff, G. (2021). Auswirkungen der Corona-Krise auf das Trainingsverhalten. Zugriff am 24.02.2021. Verfügbar unter https://www.fitnessmanagement.de/fileadmin/ user_upload/Bilder_news/2021/01_januar/19_bis_20/Ergebnisbericht_dhfpg.pdf

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AKTUELLES | DIE FITNESSBRANCHE NACH CORONA

Bernd Schmid, Sun's Unternehmensgruppe & CF Berlin GmbH

„Ein wesentlicher Punkt wird sein, das Vertrauen wiederzugewinnen.“

fMi: Inwieweit wird die Corona-Pandemie die Fitness- und Gesundheitsbranche in den kommenden Jahren beeinflussen? Bernd Schmid: Die Pandemie wird erheblichen Einfluss auf die Fitness- und Gesundheitsbranche haben. Die derzeit ungefähr 25 bis 30 Prozent Kündigungsrate können kaum aufgefangen werden – schon allein deswegen nicht, da wir derzeit keine neuen Mitgliedschaften schreiben können. Ich denke daher, dass wir mindestens die nächsten zwei bis drei Jahre benötigen werden, um unseren Stand vor der Pandemie wieder zu erreichen. Mit welchen wesentlichen Veränderungen werden sich die Studios nach der Wiedereröffnung dauerhaft auseinandersetzen müssen? Ein wesentlicher Punkt wird sein, das Vertrauen der Menschen wiederzugewinnen. Durch die Unsicherheit in unserem Land, die von der Politik verursacht wurde, wird es kein Selbstläufer, sofort wieder neue Mitglieder zu gewinnen. Ich denke jedoch, dass sich mit der Zeit und mit dem Gefühl für das Virus – das sicherlich nie ganz verschwinden wird – auch wieder die Verhaltensstrukturen der Menschen verändern werden, wodurch den Fitnessstudios wieder neue Mitgliedschaften zugeführt werden. Unter welchen Voraussetzungen kann der Markt von den Veränderungen profitieren? Ich denke, dass die Pandemie eine enorme Veränderung im Denken der Menschen verursacht hat. Sie werden künftig nachhaltiger leben wollen, vielleicht auch an ihrer Einstellung zum Geld verdienen etwas verändern und vielleicht nicht mehr alles dem Profit unterordnen. Die Menschen werden stattdessen mehr auf sich achten, mehr für sich tun und auch mehr für ihre Gesundheit sorgen. Von diesen Umständen wird unser Fitnessmarkt profitieren und am Ende der Pandemie auch einer der Profiteure dieser Veränderungen sein. In welchem Maß haben digitale Tools durch die Pandemie in Ihren Studios an Bedeutung gewonnen? Die digitalen Tools sind meines Erachtens nach unausweichlich. Die Digitalisierung insgesamt hat während der Pandemie an Bedeutung gewonnen, sie wird das normale Geschäft aber nicht ersetzen. Für mich sind diese digitalen Tools ein Add-on und im Umgang mit unserem Produkt ein zusätzlicher Aspekt mit neuen Anforderungen.

Bernd Schmid eröffnete seinen ersten Fitnessclub 1985, den zweiten 1987. 1988 folgte das erste Sonnenstudio. 1989 startete Bernd Schmid unter dem Namen Sun's Solarien in Freudenstadt im Schwarzwald mit Handel und Vermietung von Solarien sowie Equipment für Sonnenstudios. Das Unternehmen hat er unter dem Namen SUNS. Professional Beauty zum heute größten Händler der europäischen Besonnungsbranche entwickelt.

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Erwarten Sie in diesem Zusammenhang einen größeren Stellenwert für Outdoorangebote? Ich denke schon, dass Outdoorangebote zusätzlich eine Rolle spielen werden, sie werden aber dem klassischen Fitnessangebot nicht den Rang ablaufen. Welchen Einfluss haben die Auswirkungen der Pandemie auf Ihr Trainingsangebot und Ihre Positionierung? Ich bin der Meinung, dass die Pandemie auf die Trainingsangebote im herkömmlichen Fitnessbereich keinen großen fitness MANAGEMENT international

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Fotos: Bernd Schmid, CF Berlin GmbH

Nachdem er seine bis dahin vier Fitnessstudios bereits 1992 verkauft hatte, eröffnete Bernd Schmid im Jahr 2012 als Franchisenehmer der clever fit GmbH wieder ein Fitnessstudio. Inzwischen betreibt er 41 Studios – vor allem in Berlin und den „neuen“ Bundesländern. Seit 2014 ist der erfahrene Unternehmer im Beirat des DSSV e. V. – Arbeitgeberverband deutscher Fitnessund Gesundheits-Anlagen verantwortlich für die Fördermitglieder. www.sun-s.com

Die Kursbereiche spielen beim Angebot unserer Studios eine untergeordnete Rolle. Ich denke aber, dass viele, die den Fokus auf Groupfitness gesetzt haben, sich Gedanken machen müssen.


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Bernd Schmid: „Es wird eine große Rolle spielen, inwieweit wir für unsere Mitglieder Sicherheit gewähren können.”

Einfluss haben wird. Ich glaube, dass die Menschen durchaus einschätzen können, wie sie sicher trainieren können und wo sie vielleicht weiterhin auf Abstand Wert legen sollten. Dies können wir leisten, und wir sind in der Lage, dies auch an unsere Kunden zu kommunizieren.

Diese Maßnahmen und auch die werbliche Positionierung werden für uns Priorität haben. Mit welchen Vertragslaufzeiten haben Sie Ihre Mitgliedsverträge bisher gestaltet? Hat sich dieses System während der Lockdowns bewährt oder werden aufgrund veränderter Erwartungen der Fitnesskunden Anpassungen nötig? Die vertragliche Bindung ist derzeit in aller Munde, das heißt monatlich kündbare Verträge. Wozu dies geführt hat, können sicherlich all die berichten, die damit schon während des Lockdowns in der Umsetzung waren. Ich bin ziemlich sicher, dass diese Studios erhebliche Kündigungsquoten als Ergebnis haben. Es wurde den Mitgliedern natürlich leicht gemacht, mit der Pandemie als Grund zu kündigen. Trotzdem glaube ich, dass mit einem intelligenten Konzept auch kurze Laufzeiten angeboten werden können. Allein durch das neue Vertragsbindungsgesetz wird sich in der gesamten Branche einiges ändern. 02/21

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Haben Sie für den Restart neue Konzepte entwickelt oder Ihr Angebot erweitert, um neue Zielgruppen anzusprechen? Welche Maßnahmen haben dabei für Sie Priorität? Wie bereits erwähnt, wird es sicherlich eine große Rolle spielen, inwieweit wir für unsere Mitglieder Sicherheit gewähren können, damit sie das Vertrauen in unser Produkt zurückgewinnen.


AKTUELLES | DIE FITNESSBRANCHE NACH CORONA

David Zimmermann, DAVID Fitness & Health e. K. Wiesbaden

„Gesundheit und Qualität haben einen höheren Stellenwert!“

fMi: Inwieweit wird die Corona-Pandemie die Fitness- und Gesundheitsbranche in den kommenden Jahren beeinflussen? David Zimmermann: Ich gehe davon aus, dass die Fitnessbranche sicherlich noch nicht in diesem Jahr, aber spätestens ab Frühjahr 2022 enorme Zuwächse verzeichnen wird. Das Bewusstsein in der Bevölkerung, sich fit und gesund halten zu müssen, ist in der Zeit der Pandemie und der Zwangsschließungen von Fitnessanlagen, Sportplätzen und Schwimmbädern deutlich gestiegen. Viele sind durch Homeoffice und zunehmenden Bewegungsmangel mit ihrem körperlichen Zustand unzufrieden. Auch fehlt vielen der soziale Kontakt und die Motivation in der Gruppe. Ein Online-Training im Wohnzimmer ist ja eine Zeit lang ganz okay, aber auf Dauer fehlt hier die Motivation und der Trainer, der Ansporn und Anleitung in der Übungsausführung und damit ein Stück Sicherheit gibt. Mit welchen wesentlichen Veränderungen werden sich die Studios nach der Wiedereröffnung dauerhaft auseinandersetzen müssen? Meiner Meinung nach werden die Kunden zukünftig stärker auf ausreichende Hygienemaßnahmen in den Fitnessanlagen Wert legen. Es wird auch mehr darauf geachtet werden, wie flexibel die Mitgliedsverträge sind, weil die Kunden schnell und unkompliziert aus dem Vertrag herauskommen möchten, wenn es zukünftig wieder zu Zwangsschließungen bzw. Nutzungseinschränkungen kommen sollte. Obwohl in vielen Anlagen mehr investiert wurde als gefordertund mit hohem Aufwand Hygienemaßnahmen wie Plexiglasabtrennungen, Geräteabstand und Desinfektionsmittelstationen bis hin zu Luftdesinfektionsanlagen umgesetzt wurden, mussten trotzdem alle Fitnessanlagen pauschal schließen – und das ohne Berücksichtigung der tatsächlichen Infektionszahlen in den Fitnessstudios. Damit hatte wohl niemand rechnen können und das wird sich zukünftig auf die Vertragsgestaltungen auswirken.

David Zimmermann

Seit 1997 betreibt er in Wiesbaden ein Fitnessstudio, das er 2005 zu einer Multifunktionsanlage auf 3.000 Quadratmeter erweiterte. 2019 eröffnete David Zimmermann seinen zweiten Standort in Wiesbaden mit dem Schwerpunkt „Funktionales Training“, die Fitness HALLE 46. Eine weitere Anlage befindet sich in Planung. www.davidfitness.de; www.fitness-halle46.de

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Die Pandemie hat den gesundheitlichen und insbesondere auch den sozialen Wert des Fitnesstrainings wieder viel stärker in das Bewusstsein großer Teile der Bevölkerung gerückt, als dies vor der Pandemie der Fall war. Daher gehe ich davon aus, dass viele Kunden ihre Kaufentscheidung künftig nicht mehr nur nach dem billigsten Preis treffen werden, sondern auch nach der Qualität und Sicherheit, die sie für ihre Beitragszahlungen erhalten. fitness MANAGEMENT international

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Fotos: Frank Ufer | DAVID Fitness & Health e. K.

Jahrgang 1964, ist Inhaber der DAVID Fitness & Health e. K. Nach dem Abitur war er bis 1995 Berufsoffizier der Bundeswehr und schloss sein Studium an der Universität der Bundeswehr in München als Diplom-Berufs- und Wirtschaftspädagoge ab. Nach Beendigung des aktiven Dienstes absolvierte er eine Ausbildung zum „Lehrer für Fitness, Gesundheit und Sportrehabilitation“ an der BSA-Akademie sowie eine Ausbildung zum Betriebsleiter für Fitnessanlagen mit Prüfung durch die IHK Saarland und Abschluss als „Fitnessfachwirt IHK“.

Unter welchen Voraussetzungen kann der Markt von den Veränderungen profitieren? Ich erwarte, dass zukünftig die qualitativ hochwertigen Fitnessangebote am Markt stärker wachsen werden, als es in den letzten zehn Jahren der Fall war. In dieser Zeit ist das Marktsegment der Discountstudios mit immer geringeren Monatsbeiträgen das am stärksten wachsende Marktsegment gewesen. Der Kampf um den billigsten Preis dominierte den Markt bis hin zu Monatsbeiträgen von einem Euro für die ersten sechs Monate. Die Durchschnittsbeiträge in unserer Branche haben sich durch diesen Preiskampf permanent nach unten entwickelt und der Kunde ist dieser Preisspirale dankbar gefolgt.


In welchem Maß haben digitale Tools durch die Pandemie in Ihren Studios an Bedeutung gewonnen? Das Angebot für digitale Kurse, Beratung und Trainingsangebote ist durch die Schließung der Fitnessanlagen enorm gewachsen, da es ja auch keine Alternative gab. Das wird sich natürlich wieder etwas regulieren, wenn die Pandemie durch die Impfung der Bevölkerung überwunden ist und die Fitnessanlagen wieder dauerhaft öffnen dürfen. Es bleibt aber auch in Zukunft eine große Nachfrage nach digitalen Angeboten bestehen und diese wird angefeuert von der Trainingsvielfalt der wieder geöffneten Fitnessanlagen. Digitale Optionen werden sich in Zukunft optimal mit den Angeboten in den Fitnessanlagen ergänzen, weil diese soziale Kontakte und die persönliche Trainerbetreuung ermöglichen. Diese Konstellation wird dem gesamten Fitnessmarkt zu neuen Höchstständen verhelfen. Vermutlich werden die Kursbereiche noch für längere Zeit besonderen Regeln zum Infektionsschutz unterliegen. Welche Lösungen haben Sie für Ihr Groupfitnessangebot entwickelt? Wir haben in allen Kursräumen Quadrate auf den Boden geklebt, die dem Kunden seinen eigenen sicheren Bewegungsbereich garantieren. Überfüllte Kursräume gehören der Vergangenheit an. Dieses Gefühl der Sicherheit hat auch nach dem ersten Lockdown, dessen Lockerung ja mit begrenzten Zutrittszahlen einherging, in unseren Anlagen dazu geführt, dass die Kurse wider Erwarten sehr gut besucht waren. Außerdem haben wir in allen Kursräumen Luftfilteranlagen installiert, die Aerosole aus der Luft rausfiltern und mittels Plasmatechnologie Viren und Bakterien abtöten. Das hilft uns auch in Zukunft, bei Grippewellen unsere Gäste vor Infektionen zu schützen. Zusätzlich wurden in allen Trainingsräumen verstärkt Desinfektionsmittelspender mit Hygienepapierspendern aufgestellt, sodass der Kunde überall seinem Bedürfnis nach Hygiene und Schutz gerecht werden konnte. Erwarten Sie in diesem Zusammenhang einen größeren Stellenwert für Outdoorangebote? Outdoorfitnessangebote werden weiterhin einen wachsenden Anteil an der gesamten Branche haben und das Indoorangebot sinnvoll ergänzen. Ein überproportionales Wachstum erwarte ich hier nicht. Welchen Einfluss haben die Auswirkungen der Pandemie auf Ihr Trainingsangebot und Ihre Positionierung? Gesundheit und Qualität haben plötzlich einen höheren Stellenwert. Es wird mehr Kunden geben, die bereit sind, für eine saubere und hygienische Fitnessanlage etwas mehr zu bezahlen, da sich das Hygieneverhalten der Bürger über viele Monate hinweg durch die Pandemie eingeschliffen hat. Das von vielen Kunden neu entdeckte Grundbedürfnis nach Qualität, Hygiene und Betreuung wird zu einer stärkeren Nachfrage in Qualitätsstudios führen, die aufgrund des höheren Personaleinsatzes diesem Bedürfnis stärker gerecht werden können, als dies bei Discountstudios der Fall ist. Daher werden wir in unseren Fitnessanlagen auch nach der Pandemie weiterhin auf hohe Qualität der Trainingsbetreuung, der Hygienestandards sowie der Sauberkeit der Anlagen setzen. 02/21

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David Zimmermann: „Das neu entdeckte Grundbedürfnis nach Qualität, Hygiene und Betreuung wird zu einer stärkeren Nachfrage in Qualitätsstudios führen.”

Haben Sie für den Restart neue Konzepte entwickelt oder Ihr Angebot erweitert, um neue Zielgruppen anzusprechen? Welche Maßnahmen haben dabei für Sie Priorität? Natürlich haben auch wir unsere digitalen Angebote weiter ausgebaut und verknüpfen unser Fitnessangebot in den Anlagen mit Online-Kursen und -Beratungen. Zielgruppenspezifische Lösungen können so viel besser im Markt positioniert werden, als das bisher über Marketingaktionen im Printbereich, Aushänge in den Anlagen und E-Mail-Newsletter möglich war. Diesen Service nach der Pandemie weiter auszubauen, hat für uns eine hohe Priorität. Mit welchen Vertragslaufzeiten haben Sie Ihre Mitgliedsverträge bisher gestaltet? Hat sich dieses System während der Lockdowns bewährt oder werden aufgrund veränderter Erwartungen der Fitnesskunden Anpassungen nötig? Natürlich werden auch wir unsere Mitgliedsverträge an das neue „Gesetz für faire Verbraucherverträge“ anpassen. Hier hat unser Verband, der DSSV, aber einen sehr guten Job gemacht, indem er darauf gedrungen hat, dass Laufzeiten bis zu 24 Monate bestehen bleiben können. Nach dem ursprünglichen Gesetzesentwurf sollte ja die Laufzeit auf zwölf Monate begrenzt werden. Die Kunden möchten am liebsten gar keine Vertragsbindung, das verstehe ich sogar. Allerdings können wir dann für unsere Fitnessanlagen keine finanzielle Planungssicherheit erreichen. Unsere Branche braucht langfristige Mitgliedschaften, um zukunftsfähig zu sein. Wir tätigen ja selbst regelmäßig hohe Investitionen in neue Fitnessgeräte, Renovierungsarbeiten etc. und müssen dafür langfristige Leasingverträge, Bankdarlehen und Mietverträge abschließen. Der Preiskampf um immer billigere Mitgliedschaften mit immer kürzeren Laufzeiten muss von uns endlich beendet werden! Dies liegt im Interesse aller Fitnessanlagen in Deutschland und auf längere Sicht auch im Interesse der Kunden, die ein gewisses Maß an Qualität und Sicherheit von uns erwarten.

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AKTUELLES | DIE FITNESSBRANCHE NACH CORONA

Dr. Ralf Kriegel, Geschäftsführer bei ELEMENTS Fitness und Wellness

„Gesundheit und Sicherheit haben oberste Priorität“

fMi: Inwieweit wird die Corona-Pandemie die Fitness- und Gesundheitsbranche in den kommenden Jahren beeinflussen? Dr. Ralf Kriegel: Das Bewusstsein für die positiven Effekte von sportlichem Training in Kombination mit einer ausgewogenen Ernährung zur Förderung der Gesundheit wird wachsen. In diesem Zusammenhang kommt der Stärkung des Immunsystems durch Sport eine bedeutende Rolle zu. Qualitativ hochwertige Fitnessanbieter haben sich nicht nur dem Lifestyle verschrieben, sondern sind durch ihre Angebote ein wesentlicher Bestandteil des Gesundheitssystems. Derzeit wird der positive Beitrag der Fitnessbranche – ob präventiv oder rehabilitativ – meines Erachtens aber leider völlig unterschätzt. Ich würde mir vonseiten der politischen Entscheidungsträger wünschen, dass Fitnessanbieter künftig als Bestandteil des Gesundheitssektors anerkannt werden. Die fortschreitende Digitalisierung prägt natürlich auch die Fitnessbranche. Neuartige Konzepte, die zeit- und ortsunabhängiges Training – sogenanntes Hybrid-Training – ermöglichen, werden in den kommenden Jahren noch wichtiger. Auch das Trainerprofil ist im Wandel. Die Trainer sind als Experten und Coaches Ansprechpartner für alle Fragen rund um Gesundheit, Bewegung, Ernährung, Lebensstil und Resilienz. Mit welchen wesentlichen Veränderungen werden sich die Studios nach der Wiedereröffnung dauerhaft auseinandersetzen müssen? Solange Corona unseren Alltag beherrscht, ist die konsequente Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln in den Studios unumgänglich. Mit Desinfektionsmöglichkeiten und besonderen Schutzmaßnahmen tragen wir in den ELEMENTS Studios dazu bei, das Infektionsrisiko für unsere Mitglieder und Mitarbeiter so gering wie möglich zu halten. Auch die Nachverfolgbarkeit von Kontaktpersonen ist wichtig, um mögliche Infektionsketten unterbrechen zu können. Eine weitere Maßnahme, auf die wir schon nach dem ersten Lockdown gesetzt haben, besteht in einer Begrenzung der Anzahl von Studiogästen. So stellen wir den Mitgliedern ausreichend Raum zur Verfügung, um die Abstände einhalten zu können.

Dr. Ralf Kriegel ist seit 2015 Mitglied der Geschäftsführung bei ELEMENTS Fitness und Wellness, einer Marke der ACISO Fitness & Health GmbH. Er verantwortet in dieser Funktion sämtliche Prozesse und Themen aller sieben ELEMENTS Studios.

Unter welchen Voraussetzungen kann der Markt von den Veränderungen profitieren? Der Branche muss es gelingen, das Bewusstsein für die positiven Effekte von Fitness und gesundheitsorientierten Bewegungsprogrammen zu stärken und entsprechende Angebote bereitzustellen. Man darf dabei nicht außer Acht lassen, dass regelmäßige Bewegung nicht nur das körperliche, sondern auch das psy-

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Fotos: ELEMENTS Fitness und Wellness

Der promovierte Sportwissenschaftler war neben seiner Tätigkeit in der Fitnessbranche zusätzlich als Dozent an der Hochschule für angewandtes Management in Erding tätig und gab sein Wissen und seine Erfahrung an die kommende Generation von Sportmanagern weiter. Privat trainiert der Vater eines ebenfalls sportbegeisterten Sohnes leidenschaftlich gern und besucht die Studios auch regelmäßig nach Feierabend für sein Workout. Außerdem interessiert er sich für Politik und fährt mit Begeisterung Motorrad. www.elements.com; www.aciso.com

Gleichzeitig setzen wir auf die Kombination aus Studio- und Online-Training. Mitglieder, die zu Hause flexibel und individuell trainieren möchten, können unser kostenloses Online-Kursprogramm ELEMENTS@home mit professionellen Trainingsvideos und täglich neuen Live-Online-Kurse nutzen. Die Möglichkeit von Trainingsvideos on demand bieten wir unseren Mitgliedern übrigens schon seit einigen Jahren – also schon lange vor der Pandemie – als kostenlosen Service zur Mitgliedschaft an.


chische und soziale Wohlbefinden positiv beeinflusst. Die Digitalisierung bietet den Studios eine große Chance, ergänzend zum Studiotraining Online-Fitnessangebote zu schaffen und so zielgerichtet auf die aktuellen Gegebenheiten zu reagieren. In welchem Maß haben digitale Tools durch die Pandemie in Ihren Studios an Bedeutung gewonnen? Digitale Tools haben bei ELEMENTS noch stärker an Bedeutung gewonnen. Bereits als das Thema Lockdown zum ersten Mal aufkam, hat unser Team damit begonnen, neue Konzepte zu entwickeln und umzusetzen. Das Online-Kursprogramm, auf das unsere Mitglieder schon seit 2016 kostenlos zugreifen können, haben wir weiter ausgebaut und um Live-Online-Kurse mit unseren Trainern ergänzt. Auch Fitness- und Kochkurse sowie Workshops zu verschiedenen Gesundheitsthemen stehen unseren Mitgliedern seither auf digitalem Weg zur Verfügung. Für unsere Online-Kanäle – ob Website, Newsletter, Facebook oder Instagram – erarbeiten wir laufend neuen Content. Wir sehen darin eine tolle Möglichkeit, um mit unseren Mitgliedern in Verbindung zu bleiben, auch wenn diese nicht ins Studio kommen können – aufgrund der aktuellen Situation, aber auch aus beruflichen oder anderen Gründen. Vermutlich werden die Kursbereiche noch für längere Zeit besonderen Regeln zum Infektionsschutz unterliegen. Welche Lösungen haben Sie für Ihr Groupfitnessangebot entwickelt? Wir haben unsere Kursräume in Parzellen unterteilt, sodass alle Kursteilnehmer die Abstandsregeln noch besser einhalten können. In den Kursräumen ist, wie im gesamten Studio, eine optimale Luftzirkulation gewährleistet. Außerdem werden das Equipment und der Boden nach jedem Kurs desinfiziert. Unsere Trainer sind explizit geschult, um alle Hygiene- und Abstandsregeln genau einzuhalten und die Mitglieder gegebenenfalls an die Einhaltung zu erinnern. Erwarten Sie in diesem Zusammenhang einen größeren Stellenwert für Outdoorangebote? ELEMENTS bietet schon sehr lange Outdoorkurse im Sommer an – von Bootcamps über Lauftreffs bis hin zu Outdoor-Yoga. Diese werden auch weiterhin Bestandteil unseres Angebots sein. Outdoorsport und die Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio schließen sich keinesfalls aus, sondern ergänzen einander vielmehr. Wer zum Beispiel das Lauftraining draußen absolviert, kann und sollte im Studio den Schwerpunkt auf muskuläres Training des gesamten Körpers legen. Auch Übungen zur Verbesserung der Beweglichkeit, spezielles Faszientraining und koordinatives Training sind eine optimale Ergänzung zur Laufeinheit im Freien. Unsere Trainer gehen auf die persönlichen Bedürfnisse der Mitglieder ein und entwickeln so einen maßgeschneiderten Trainingsplan. Welchen Einfluss haben die Auswirkungen der Pandemie auf Ihr Trainingsangebot und Ihre Positionierung? Wie bereits erwähnt, haben wir unser Online-Angebot erheblich ausgebaut und das werden wir auch nach der Wiedereröffnung beibehalten. Generell hat die Pandemie gezeigt, dass ein hohes Maß an Flexibilität in der Planung und im Ablauf notwendig ist. 02/21

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Dr. Ralf Kriegel: „Ich wünsche mir, dass Fitnessanbieter als Bestandteil des Gesundheitssektors anerkannt werden.“

Wir haben ein Spitzenteam und sind stolz darauf, auf Veränderungen und neue Verordnungen schnell reagieren zu können. Wichtig ist, den Mitgliedern klar zu vermitteln, dass wir alles dafür tun, ein sicheres Studiotraining zu ermöglichen und so eventuellen Bedenken entgegenwirken können. Haben Sie für den Restart neue Konzepte entwickelt oder Ihr Angebot erweitert, um neue Zielgruppen anzusprechen? Welche Maßnahmen haben dabei für Sie Priorität? Wir haben eine Wiedereröffnungskampagne entwickelt und arbeiten an neuen Online-Angeboten rund um die Themen Bewegung und Ernährung, die den Ein- bzw. Wiedereinstieg unserer Mitglieder wie auch neuer Mitglieder unterstützen sollen. Uns liegt viel daran, dass unsere Mitglieder mit einem guten Gefühl in unseren Studios trainieren und ihre Zeit bei uns genießen können. Die Gesundheit sowie Sicherheit unserer Mitglieder und Mitarbeiter hat stets oberste Priorität. Mit größter Sorgfalt achten wir darauf, alle Auflagen einzuhalten und darüber hinaus weitere Maßnahmen umzusetzen, um ein sicheres Training in unseren Studios zu gewährleisten. Zum Beispiel haben wir neue Desinfektionsgeräte angeschafft, mit denen das Servicepersonal eine Art „Desinfektionsnebel“ generiert, durch den der gesamte Trainingsbereich mehrmals am Tag großflächig desinfiziert wird. Mit welchen Vertragslaufzeiten haben Sie Ihre Mitgliedsverträge bisher gestaltet? Hat sich dieses System während der Lockdowns bewährt oder werden aufgrund veränderter Erwartungen der Fitnesskunden Anpassungen nötig? Unabhängig von der Pandemie haben wir unsere Vertragslaufzeiten angepasst, indem wir seit Kurzem Mitgliedschaften von 1, 7, 14 und 24 Monaten anbieten. Die Mitglieder haben mit den kurzen Laufzeiten die Möglichkeit hoher Flexibilität. Je länger die Laufzeit gewählt wird, desto günstiger wird der Beitrag. Ganz neu ist die Mitgliedschaft für unser Online-Angebot ELEMENTS@home, das nun auch Nichtmitgliedern für einen geringen Beitrag zur Gänze zur Verfügung steht. Neben Live-Kursen mit den ELEMENTS Trainern profitieren die Teilnehmer von über 1.000 professionell produzierten Online-Kursen, die überall und zu jeder Zeit abgerufen werden können. Außerdem erhält man Zugang zu zahlreichen Vergünstigungen und exklusiven Vorteilen bei den ELEMENTS Partnern. Wer sich später für eine Studiomitgliedschaft entscheidet, erhält die Kosten für die Online-Mitgliedschaft als Gutschrift auf seinem Beitragskonto zurück.

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AKTUELLES | DIE FITNESSBRANCHE NACH CORONA

Einschätzung aus der Wirtschaftsforschung

„Langfristig gibt es für die Branche insgesamt große Wachstumschancen.“ Die Lage vieler Fitness- und Gesundheitsanlagen in Deutschland ist im ersten Quartal des Jahres 2021 kritisch. Nach einem Jahr mit Umsatzrückgängen und verspäteten staatlichen Hilfen fiel die zweite pandemiebedingte Schließung auf die Monate, die für die Neukundengewinnung am wichtigsten sind. Aber: Das Gesundheitsbewusstsein der Menschen hat sich verändert. Sie vermissen das Training und die Gemeinschaft in ihrem Studio und der gesellschaftliche Stellenwert von Kraft- und Cardiotraining ist inzwischen sehr viel höher als vor Corona. Wie stehen die Chancen der Fitness- und Gesundheitsbranche für die Zeit nach der Pandemie wirklich? fMi hat den Wirtschaftsforscher Prof. Dr. Axel Plünnecke vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) nach seiner Einschätzung gefragt. fMi: Welche Veränderungen sehen Sie aufgrund der Pandemie im Rahmen der Gesundheitswirtschaft sowie der Prävention? Prof. Dr. Axel Plünnecke: Zur Eindämmung der Pandemie wurden viele wichtige Einrichtungen geschlossen, dazu gehören die Fitness- und Gesundheitsstudios. Zugleich nahmen durch Homeoffice und Homeschooling die Bewegungsaktivitäten stark ab. Der Mangel an Bewegung sowie die Stresssituation durch die Pandemie und die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung belasten die physische und psychische Gesundheit der Menschen. Zugleich wurden viele wichtige Maßnahmen zur Prävention unterbrochen, da die Gesundheitswirtschaft nicht präventiv tätig sein konnte. Damit ist ein gewaltiger Stau an notwendigen präventiven Maßnahmen entstanden, der auf Dauer zu sehr hohen Gesundheitseinbußen führen dürfte.

Prof. Dr. Axel Plünnecke (Jahrgang 1971) hat Volkswirtschaftslehre in Göttingen studiert und an der Technischen Universität in Braunschweig promoviert. Seit 2003 ist er am Institut der deutschen Wirtschaft in Köln tätig und leitet dort das Kompetenzfeld Bildung, Zuwanderung und Innovation. Darüber hinaus ist Prof. Dr. Plünnecke stellvertretender Fachbereichsleiter Ökonomie an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG).

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Die Corona-Krise bewirkt volkswirtschaftlich daher nicht nur kurzfristig hohe Kosten, sie belastet langfristig durch Schulfitness MANAGEMENT international

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Foto: Uta Wagner | Institut der deutschen Wirtschaft

Prof. Dr. Axel Plünnecke, Institut der deutschen Wirtschaft

Der Faktor Mensch ist für die deutsche Dienstleistungswirtschaft von hohem Stellenwert. Was bedeutet es für die Wirtschaft, wenn die Bevölkerung sich nicht mehr sportlich betätigen kann, z. B. in Fitness- und Gesundheitsanlagen? Langfristig ist mit erheblichen Kosten für die Wirtschaft zu rechnen. Durch die Dienstleistungen der Fitness- und Gesundheitsanlagen wird die physische und psychische Gesundheit der Bevölkerung gestärkt. Empirische Untersuchungen zeigen, dass sportlich aktive Menschen – auch bei gleichem Bildungsstand und sonst identischen Merkmalen – eine höhere Produktivität aufweisen und zu einem höheren Anteil erwerbstätig sind. Gerade Ältere stehen dem Arbeitsmarkt damit länger hochproduktiv zur Verfügung und können ihre wertvollen Erfahrungen einbringen.


schließungen die Kompetenzen der aktuellen Schülergeneration, also der künftigen Fachkräfte. Die Schließung der Sporteinrichtungen und Fitnessanlagen senkt durch fehlende präventive Impulse die Beschäftigungsfähigkeit eines Teils der aktuell schon erwerbstätigen Generationen. Daher müssen sowohl für Schulen als auch für Sport- und Fitnessangebote Maßnahmen entwickelt werden, um diese Herausforderungen langfristig zu meistern. Welche unternehmerischen Chancen und Herausforderungen gehen für die Fitness- und Gesundheitsbranche insgesamt sowie für die einzelnen Unternehmen damit einher? Welche Aufgabe sollte das deutsche Gesundheitssystem oder die Politik dabei spielen? Der große Bewegungsstau sowie der Mangel an präventiven Angeboten im Lockdown führen zu einem großen Bedarf an Dienstleistungen der Fitness- und Gesundheitsbranche. Die Politik sollte erkennen, zu welchen enormen langfristigen Kosten Schulschließungen und Schließungen in der Fitnessund Gesundheitsbranche führen. Sie sollte daher in beiden Bereichen massiv investieren, um die dauerhaft negativen Effekte auf das Arbeitsangebot vor dem Hintergrund des demografischen Wandels zu reduzieren. Krankenkassen und Unternehmen werden langfristig vom Bewegungsmangel der Mitglieder bzw. Mitarbeiter auch betroffen sein und haben Anreize, in Prävention und mehr Betriebliches Gesundheitsmanagement zu investieren. Die Branche kann gezielte Angebote für diesen Bedarf entwickeln. Sehen Sie im gestiegenen Gesundheitsbewusstsein der Deutschen eine Chance für ein weiteres Wachstum der Mitgliederzahlen in den Fitness- und Gesundheitsanlagen? Dieser Trend hilft in jedem Fall. Bildung und Gesundheit haben in den letzten Jahren gesellschaftlich an Bedeutung gewonnen. Empirisch zeigt sich, dass Bildung und sportliche Aktivität die Einkommens- und Karrierechancen sowie auch das Lebensgefühl positiv beeinflussen. In den letzten 20 Jahren hat sich im Zuge dieses Trends die Akademikerquote in Deutschland verdoppelt.

Auch beim Anteil der Mitglieder in Fitness- und Gesundheitsanlagen an der Bevölkerung ist weiteres Wachstum zu erwarten. Dazu zeigt die Forschung zu Altersbildern, dass ein Wandel in Richtung mehr Aktivität in den letzten Jahren stattgefunden hat. Auch hier bestehen weitere Wachstumschancen. Wie wird sich der Fitness- und Gesundheitssektor nach der Krise weiterentwickeln? Im Moment ist die Frage hochrelevant, welche dauerhaften Effekte durch die Corona-Krise zu erwarten sind. Verändert der während der Pandemie zu beobachtende Digitalisierungsschub die künftige Wirtschaftsstruktur? Werden zum Beispiel weniger Dienstreisen und Tagungen in Hotels durchgeführt, da man sich zu größeren Anteilen in Videokonferenzen austauscht? Verändern Streaminggewohnheiten die Nachfrage nach Filmen in Kinos? Was wird aus dem Einzelhandel in den Innenstädten, wenn Kunden positive Erfahrungen mit dem Online-Handel gemacht haben? Gab es also in der Krise Substitute, die nach der Krise Risiken für das Geschäft bedeuten? In der Gesundheitsbranche ist sicher der persönliche Kontakt zum Dienstleister besonders wichtig und in gleicher Qualität nicht so leicht zu substituieren. Dazu besteht, wie beschrieben, ein gewaltiger Bewegungs- und Präventionsstau. Es wird durch die Krise im Markt kurzfristig harten Überlebensdruck für die einzelnen Unternehmen geben. Langfristig bedeutet der steigende Stellenwert der Gesundheit für die Branche insgesamt aber große Wachstumschancen. Wie wichtig ist aus Ihrer Sicht die gesundheitsrelevante Rolle der Studios im Rahmen der Prävention? Die Studios spielen eine wichtige Rolle. In den Schulen sollte man zunächst Vergleichsarbeiten durchführen, um dann zusätzlich zielgenau zu fördern. Analog können die Studios durch eine Neuaufnahme der Anamnese die Effekte des Lockdowns auf die Gesundheitsdaten jedes einzelnen Mitglieds ermitteln und dann gezielte Maßnahmen zur Stärkung bzw. Wiederherstellung des Gesundheitsstatus entwickeln.

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AKTUELLES | AUFSTIEGSKONGRESS | ANZEIGE

Fotos: DHfPG/BSA

Aufstiegskongress 2021

Seien Sie dabei! In diesem Jahr wird der Aufstiegskongress am 8. und 9. Oktober voraussichtlich wieder im m:con Congress Center Rosengarten in Mannheim stattfinden können. Ein Schritt in Richtung Normalität, nachdem in 2020 die Corona-Krise vieles verändert hat und auch der Kongress erstmals als „Aufstiegskongress ONLINE ONLY“ durchgeführt wurde.

D

er Aufstiegskongress hat sich in den vergangenen Jahren als der Fachkongress für aktive Gesundheitsgestalter etabliert. Auch während der Corona-Krise fand er als eines der wichtigsten Branchenevents großen Zuspruch, obwohl eine Vor-Ort-Veranstaltung unmöglich war und er erstmals digital und kostenfrei als „Aufstiegskongress ONLINE ONLY“ angeboten wurde. In diesem Jahr wird der Aufstiegskongress aber voraussichtlich wieder im m:con Congress Center Rosengarten in Mannheim stattfinden können.

Sicherheit der Besucher steht an erster Stelle Höchste Hygiene- und Sicherheitsstandards sind essenziell. Die vergangenen Monate haben gezeigt, wie wichtig es ist, Konzepte zu entwickeln, die einer Infektion mit dem Coronavirus vorbeugen. Denn an erster Stelle steht immer die Sicherheit der Besucher. Aus diesem Grund befinden sich die Veranstalter des Aufstiegskongresses – die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), die BSA-Akademie und die BSA-Zert – in enger Abstimmung mit den Verantwortlichen des m:con Congress Center Rosengarten, um ein Veranstaltungskonzept zu entwickeln, das höchsten Hygienestandards gerecht wird und das geltenden Richtlinien entspricht.

Erstmals sowohl vor Ort als auch digital In diesem Jahr setzen die Veranstalter auf die Kombination aus Vor-Ort-Veranstaltung und digitaler Verfügbarkeit der Inhalte. Dadurch soll jedem ein Besuch des Aufstiegskongres-

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ses ermöglicht werden. Interessierte können frei entscheiden, ob sie sich die Vorträge der Referenten vor Ort im m:con Congress Center Rosengarten anschauen, diese von zu Hause aus digital abrufen oder beide Varianten miteinander kombinieren.

Inhalte wie gewohnt auf höchstem Niveau Erstklassige Referenten werden in interessanten Vorträgen aktuelle Themen der Fitness- und Gesundheitsbranche behandeln. Durch den großen Praxisbezug der Vortragsinhalte können diese direkt in die alltägliche Arbeit integriert werden und sie positiv beeinflussen. Denn die Auswirkungen der Corona-Krise, die die Branche verändert haben und noch lange begleiten werden, machen neuen Input wichtiger denn je.

Save the date Der Aufstiegskongress ist eines der Branchenhighlights des Jahres. Nutzen Sie Ihre Chance und informieren Sie sich, Ihre Mitarbeiter und Kunden online oder vor Ort am 8. und 9. Oktober 2021 in spannenden Vorträgen renommierter Referenten über die neuesten Erkenntnisse und aktuellen Ergebnisse der Fitness- und Gesundheitsbranche.

Mit dem Newsletter immer bestens informiert Melden Sie sich auf der Kongresswebseite für den kostenfreien Newsletter an oder folgen Sie uns auf Facebook. So bleiben Sie immer aktuell informiert. www.aufstiegskongress.de facebook.de/aufstiegskongress fitness MANAGEMENT international

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AKTUELLES | ZERTIFIZIERUNG

Foto: Giray/MedAix Simmerath

MedAix lässt Trainingszentren zertifizieren

Nach „ZertFit“ folgt Hygienezertifizierung Text: Ronja Reuber

Qualitativ hochwertiges und gesundheitsorientiertes Training steht bei MedAix im Vordergrund. Daher hat sich Gökhan Giray, Geschäftsführer der MedAix-Standorte in der Eifel, mit seinen Kollegen der Standorte Aachen, Düren und Mönchengladbach entschlossen, alle Trainingszentren neutral zertifizieren zu lassen. Nach erfolgreicher Zertifizierung nach der DIN EN 17229 und der DIN-Norm 33961 folgt nun auch die neue Hygienezertifizierung der unabhängigen Zertifizierungsstelle BSA-Zert für alle Trainings- und Rückenzentren.

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as Angebot von MedAix zeichnet sich durch die Verbindung von Physiotherapie, Rehasport mit angeschlossenem Trainingszentrum aus. „Wir sind kein klassisches Fitnessstudio. Der Gesundheitssport steht bei uns im Fokus“, so Görkhan Giray.

Qualität durch „ZertFit“ nochmals gesteigert „Die Checkliste der BSA-Zert zum Zertifizierungsverfahren führt alle wichtigen Dokumente auf und zeigt, dass man immer noch etwas verbessern kann“, resümiert Gökhan Giray den Einstieg in die Zertifizierung. Der Geschäftsführer der MedAix-Standorte in der Eifel findet es gerade heutzutage sinnvoll, einen gewissen Standard einzuführen und diesen dann natürlich auch einzuhalten. So könne man sich auch von den Mitbewerbern abheben. „Durch das Zertifikat wird nach außen kommuniziert, dass auf Qualität geachtet wird. Dies ist nicht nur für die Kooperationspartner und Kunden wichtig, sondern auch für die eigenen Mitarbeiter.“

Zusammenarbeit seit mehr als 15 Jahren „Dass wir uns für die BSA-Zert entschieden haben, hängt natürlich auch damit zusammen, dass wir seit über 15 Jahren mit der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und der BSA-Akademie zusammenarbeiten.“ Gökhan Giray bildet beispielsweise in seinen Trainings- und Rückenzentren Studierende im dualen Studiengang B. A. Gesundheitsmanagement an der DHfPG aus.

hat immer einen festen Ansprechpartner, an den man sich wenden kann.“

Mit Hygienesiegel Vorreiter in der Region „Die Corona-Pandemie hat auch dazu geführt, dass jeder verstärkt auf Hygiene achtet. Natürlich haben wir unsere Trainings- und Rückenzentren bereits vor der Corona-Pandemie schon immer hygienisch gereinigt und unsere Hygienekonzepte großgeschrieben. Aufgrund der aktuellen Situation wird den Kunden mit der neuen Hygienezertifizierung der BSA-Zert trotzdem ein zusätzliches Stück Sicherheit vermittelt.“ Eine eigene Hygienenorm* wurde definiert, um in Dienstleistungsunternehmen die Schaffung und Einhaltung von hygienisch einwandfreien Bedingungen sicherzustellen. Voraussetzung für die Zertifizierung ist u. a. das Zertifikat „Hygienebeauftragte/r (BSA)“, das durch den erfolgreichen Abschluss der gleichnamigen Online-Qualifikation der BSA-Akademie erlangt werden kann. Gökhan Giray sieht hierin einen besonderen Vorteil: „Dass die Qualifikation digital durchgeführt werden kann, ist super.“ Das MedAix-Trainingszentrum in Simmerath hat die Hygienezertifizierung bereits erfolgreich abgeschlossen – fünf weitere Trainingszentren folgen noch. „Wir sind stolz darauf, in der Eifel Vorreiter zu sein und für die gesamte Region Gesundheit und Bewegung anbieten zu können.“ Zum ganzen Erfahrungsbericht: www.bsa-zert.de/medaix

„Auch die Zertifizierung lief so unkompliziert ab, wie wir es bereits von der DHfPG und der BSA-Akademie kennen. Man

36

* Gesetzliche Forderungen müssen unabhängig von dieser Hygienenorm erfüllt werden. fitness MANAGEMENT international

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MIT DEM HYGIENESIEGEL ZEICHEN SETZEN

BSA-Zert bsa-zert.de/hygiene

Zertifizierungsstelle der BSA-Akademie




DSSV | ECKDATEN

Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2021

Auswirkungen der Krise auf die Fitness- und Gesundheitsbranche Text: Florian Kündgen

Die Corona-Krise und die damit einhergehende, von der Politik bestimmte Stilllegung zahlreicher Lebensbereiche trifft Unternehmen vieler Branchen schwer. Auch die Fitnessund Gesundheitsbranche ist von der Krise betroffen – Fitness- und Gesundheits-Anlagen mussten in 2020 für mehrere Monate schließen. Die Folgen dieser behördlich angeordneten Schließungen sind derzeit noch nicht vollständig absehbar. Ein Vergleich der Zahlen der aktuellen Eckdaten-Studie zum Stichtag 31. Dezember 2020 mit den Zahlen des Vorjahres lässt jedoch erste Auswirkungen erkennen.

18,7

19,3

12,3

12,9

20,2

13,4

© DSSV

Entwicklung Penetrationsrate Fitnessmarkt 2016 – 2020 (in %)

21,3 18,8

14,0

12,4

G

emeinsam mit Deloitte und der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) haben wir als Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (DSSV e. V.) diese wissenschaftliche Studie erstellt. Der Fitness- und Gesundheitsbranche liegt damit eine verlässliche Quelle aussagekräftiger Kennzahlen vor. Die „Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2021“ sind eine repräsentative „Visitenkarte“ der Branche, ein Ausdruck der Wirtschaftskraft und ein Bekenntnis zur Transparenz. Nicht zuletzt ist diese Studie eine fundierte Grundlage für den Austausch mit allen an unserer Branche Interessierten – darunter Banken, Versicherungen und Partner aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft sowie Bildung, Forschung und Medien.

2016

2017

Gesamtbevölkerung in Deutschland

2018

2020

Bevölkerung 15- bis 65-Jährige in Deutschland

Quelle: Statistisches Bundesamt Wiesbaden, 2020

40

2019

fitness MANAGEMENT international

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Foto: siraphol – stock.adobe.com

Reaktionsquote erleidet einen „Knick“ Prävention, Fitness und Gesundheit – drei Determinanten, deren Relevanz und Akzeptanz in der breiten Öffentlichkeit, auch zunehmend durch die langanhaltende Pandemie, immer größer werden. Die aktuell ermittelte Reaktionsquote unterstreicht dies mit einem Wert von 12,4 Prozent (-1,6 Prozentpunkte): Rund jeder achte Bundesbürger ist weiterhin Mitglied


DIE FITNESSSACHVERSTÄNDIGEN Die vollständigen „Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2021“ Preis: 99,- EUR (zzgl. Versand), ermäßigt: 39,- EUR (zzgl. Versand) (für Schüler und Studierende bei Vorlage einer gültigen Bescheinigung) Für Studierende der DHfPG ist die Studie kostenfrei erhältlich.

Steuerberater und von der IHK Koblenz öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Wirtschaftlichkeitsberechnung für Fitnessund Freizeit-Anlagen.

Tel.: 040 – 766 240 00 www.ssv-verlag.de

Werner Kündgen

Joseph-von-Fraunhofer-Str. 1 53501 Grafschaft (Ringen)  Telefon: 02641 - 800 40 www.kuendgen.de

in einer der 9.538 Anlagen. Viele Jahre zeigte die Entwicklung nur in eine Richtung – und zwar nach oben.

Mitgliederzahl sinkt Nach über 30 Jahren des kontinuierlichen Wachstums erleidet die deutsche Fitness-Wirtschaft im Jahr 2020 einen pandemiebedingten Rückschlag. Entgegen der kontinuierlichen Steigerungen der letzten Jahre zeigt sich die Mitgliederzahl in 2020 erstmals rückläufig. Waren 2019 noch 11,66 Millionen Menschen Mitglied in einer Fitness- und Gesundheits-Anlage, sind es im Krisenjahr 2020 noch 10,31 Millionen. Der Anteil stillgelegter Mitgliedschaften ist zudem überproportional

12,00

10,08 10,00

0,55

10,61

11,09 0,62

0,59

5,65

5,23

Günter Noll

0,65

10,31

9,79 0,52

6,15 5,45

6,00

5,17 Von der IHK Koblenz öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Wirtschaftlichkeitsanalysen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), insbesondere Sport-, Fitnessund Gesundheits-Anlagen.

4,00

2,00

4,74

4,79

4,82

4,86

2016

2017

2018

2019

4,31

4,10

2020 inkl. sMG

2020 exkl. sMG

0,00

Einzel

Ketten

Mikro

sMG = stillgelegte Mitgliedschaften (coronabedingt)

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fitness MANAGEMENT international

Auf dem Freibogen 3 53127 Bonn Telefon: 0228 - 298 701 www.fitnesssachverstaendige.de

11,66

0,55

8,00 4,80

© DSSV

Mitgliederentwicklung 2016 – 2020 (in Mio.)

Von der IHK Bonn/Rhein-Sieg öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für die Bewertung von Fitnessund Freizeit-Anlagen.

Sabrina Fütterer

Dahlenkehre 3i 21077 Hamburg Telefon: 040 - 648 343 57 www.fitnesssachverstaendige.de


DSSV | ECKDATEN angestiegen. Dieser zusätzliche Anteil, der im Wesentlichen auf die behördlich angeordneten Schließungen sowie die Verunsicherung der Mitglieder aufgrund der Corona-Pandemie zurückzuführen ist, liegt nach Schätzungen des DSSV bei rund fünf Prozent über dem Normalniveau. Werden diese hauptsächlich coronabedingt stillgelegten Mitgliedschaften, die Ende des Jahres 2020 bestehen, herausgerechnet, zählen die Anlagen am Ende des Betrachtungszeitraums 9,79 Millionen aktive Mitglieder.

Branche erleidet Verluste trotz großer Solidarität der Mitglieder Auch wenn in diesem Jahr ein Rückgang festzustellen ist, kann man erkennen, dass das Verständnis für die Situation der Betriebe und dementsprechend die Solidarität der Mitglieder aufrechterhalten werden kann. Dies bestätigt auch eine Endkundenbefragung, die von der DHfPG im November/ Dezember 2020 durchgeführt wurde. Wie diese Studie zeigt, sind andere praktizierte Trainingsformen während der behördlich angeordneten Schließungen der Anlagen keine Alternativen für die Zukunft. Motivation und körperliches Wohlbefinden „erleiden“ während der Zeit der Schließungen – trotz eventuell praktizierter alternativer Trainingsformen – einen Tiefpunkt.

Rund 25 Prozent Umsatzverlust Der Umsatzeinbruch schlägt mit 1,35 Mrd. EUR zu Buche, was einen Rückgang um 24,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Im Vergleich zum Mitgliederverlust von 1,35 Millionen Mitgliedern (-11,6 % ggü. Vorjahr) bzw. – unter Berücksichtigung der genannten stillgelegten Mitgliedschaften – 1,87 Millionen Mitgliedern (-16,0 % ggü. Vorjahr) sinkt der Umsatz der Branche überproportional und beträgt im Betrachtungszeitraum 2020 nur noch 4,16 Mrd. EUR (2019: 5,51 Mrd. EUR). Hinzu kommt, dass die behördlich angeordneten Schließungen auch in 2021 anhalten und wichtige Monate zur Mitgliedergewinnung entfallen. Dies trifft die Branche doppelt, da neben den anhaltend hohen Kündigungszahlen auch die für diese Jahreszeit üblichen Neumitgliedschaften ausbleiben.

5,00

5,05

5,20

0,39

0,43

5,33 0,47

© DSSV

Umsatzentwicklung 2016 – 2020 (in Mrd. EUR, netto) 5,51 0,51

4,16 4,00 1,85

0,38 1,93

2,03

2,15

3,00

1,59

2,00 2,81

2,84

2,83

2,85 2,19

1,00

0,00 2016

Einzel

42

Ketten

2017

Mikro

2018

2019

2020

Schlüsselbranche für Prävention und Gesundheit als Teil der Lösung Obwohl die Auswirkungen auf die Branche momentan so gravierend sind, gilt es dennoch festzuhalten, dass diese akuten ökonomischen Schwierigkeiten der Fitnessbranche nicht auf Ursachen struktureller Natur zurückzuführen sind, sondern als Folge der Krise entstehen. Die Fitnessstudios sind heutzutage zu einem elementaren Bestandteil der Gesundheitsversorgung geworden, tragen zum Wohlergehen der Menschen bei. Laut Einschätzung des DSSV, der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte und der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) sowie vieler weiterer Experten ist die Fitness-Wirtschaft nach wie vor als wichtige Schlüsselbranche für Prävention, Fitness und Gesundheit anzusehen. Die Bedeutung von Bewegung für die physische sowie psychische Gesundheit und das Immunsystem ist wissenschaftlich nachgewiesen. Damit stellt diese Zukunftsbranche im Zuge der Corona-Pandemie einen Teil der Lösung dar.

Mitglieder wollen ihre Studios erhalten Hinzu kommt eine starke emotionale Bindung der Mitglieder an das eigene Studio sowie eine ungebrochene Solidarität. Werden Beiträge während der Zeit der Schließungen der Anlagen eingezogen, sind 82,0 Prozent der Mitglieder vollkommen einverstanden damit. Die Mitglieder wollen ihre Studios erhalten, um auch künftig dort trainieren zu können. Viele Betriebe haben während der Monate der Schließungen die Mitgliedsbeiträge weiter eingezogen. Diese sollten in der Regel aufgrund der nicht erbrachten Leistung als Anzahlungen und nicht als Umsatz verbucht sein. Die Abgrenzung beziehungsweise Realisation der Umsätze kann in Abhängigkeit von der Einzelsituation im jeweiligen Studio unterschiedlich sein. Zudem müssen die Betreiber für diese Anzahlungen voraussichtlich vor allem in 2021, aber auch in den darauffolgenden Jahren Leistungen erbringen und zu diesem Zeitpunkt auf Beiträge und Zahlungen verzichten.

Prävention und Gesundheit als Treiber des zukünftigen Erfolgs Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass eine gute körperliche Fitness eine wichtige Basis für eine erfolgreiche Krankheitsbewältigung und ein wichtiger Schutzfaktor vor schwerwiegenden Verläufen bei Infektionserkrankungen ist. Generell führt regelmäßiges körperliches Training zu einer verbesserten Funktionalität des Immunsystems. Der Körper kann sich besser auf die Bewältigung einer Erkrankung einstellen. Erste Untersuchungen dazu, wie das menschliche Immunsystem das Coronavirus bewältigt, zeigen, dass es zu einem Anstieg der antikörperproduzierenden Zellen kommt. Durch körperliches Training kann die Aktivität der Zellen gesteigert werden. Deren Aufgabe ist die Zerstörung aller Zellen, in denen sich die Viren vermehren. Regelmäßiges Training und eine gute körperliche Leistungsfähigkeit sind somit für eine angemessene Immunreaktion des Körpers von wichtiger Bedeutung. Es hat bereits eine Sensibilisierung der Bevölkerung stattgefunden. Nun gilt es, diese wissenschaftlichen Erkenntnisse weiter nach außen zu tragen, um mit Prävention den weiteren Erfolg der Unternehmen anzukurbeln. fitness MANAGEMENT international

02/21


Eine 2020 vom europäischen Branchenverband EuropeActive in Auftrag gegebene Studie bescheinigt den europäischen Fitness- und Gesundheits-Anlagen ein geringes Infektionsrisiko mit COVID-19. Insgesamt 115,3 Millionen Besuche in mehr als 4.000 europäischen Fitness- und Gesundheits-Analgen wurden analysiert. Das Ergebnis zeigt eine Infektionsrate von 1,12 pro 100.000 Studiobesuche. Im Vergleich dazu zeigen die Ergebnisse der Eckdaten-Studie für den deutschen Markt mit 0,44 Infektionen pro 100.000 Besuche in Fitness- und Gesundheits-Anlagen eine noch geringere Infektionsrate. Diese geringen Infektionsraten in europäischen bzw. insbesondere in deutschen Anlagen zeigen deutlich, dass die Fitness- und Gesundheitsbranche über gut funktionierende Sicherheits- und Hygienekonzepte verfügt, die konsequent und damit Erfolg bringend umgesetzt werden. Dass die Fitness- und Gesundheits-Anlagen die Bedeutung umfassender Sicherheits- und Hygienekonzepte kennen und ernstnehmen, zeigt sich in der Höhe der getätigten Investitionen in diesem Bereich. Insgesamt beträgt das Investitionsvolumen in Sicherheits- und Hygienekonzepte in 2020 54,6 Mio. EUR.

Die Endkundenbefragungen der DHfPG während der beiden Schließungszeiträume haben eindeutig aufgezeigt, dass sich viele zufriedene Mitglieder solidarisch mit den Unternehmen sowie den Mitarbeitern gezeigt und die qualifizierte, individuelle Betreuung im Studio schmerzlich vermisst haben. Nach der Wiedereröffnung gilt es, die Mitglieder noch intensiver als bisher zu betreuen. Den Trainern kommt hier eine entscheidende Rolle zu. Schließlich sind sie der Schlüssel für eine intensive Kundenbeziehung, den effektiven Trainingserfolg sowie die künftige Mitgliedermotivation. Persönlich und individuell können sie den Wiedereinstieg nach der langen Trainingsabstinenz sichern und die Fokussierung auf die Wichtigkeit von Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen, die von der Branche bereits gut umgesetzt wurden, weiter vorantreiben. Umso wichtiger ist es deshalb, gerade jetzt gezielt in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter sowie in hohe Qualifikationsstandards zu investieren. Diese sind die elementare Basis für langfristigen Unternehmenserfolg, künftiges Wachstum und die weitere Professionalisierung unserer Branche. Mit den wachsenden Marktherausforderungen steigen auch die interdisziplinären Anforderungen an die Mitarbeiterqualifikation kontinuierlich an. Diesen persönlichen, fachlichen und digitalen Herausforderungen gilt es, in der Praxis umfassend Rechnung zu tragen und gezielt in diese Bereiche zu investieren.

1,12

1,20 1,00 0,80 0,60

0,44

0,40 0,20 0,00 Europa

Deutschland

Höhe der in 2020 getätigten Investitionen in Hygiene- und Sicherheitskonzepte (in Mio. EUR, netto)

60,00

© DSSV

Qualifikation als Rückgrat der Branche

Anzahl positiver COVID-19-Fälle pro 100.000 Besuche in Fitness- und Gesundheits-Anlagen in 2020

© DSSV

Geringes Infektionsrisiko in deutschen Fitness- und Gesundheits-Anlagen

54,6

50,00 40,00 30,00

24,4

25,1

20,00 10,00

5,1

0,00 Einzel

Ketten

Mikro

Gesamt

Foto: DSSV e. V.

Fazit

Für 2021 beobachten wir voller Zuversicht ein sich festigendes Verständnis der Politik für die Gesundheitsrelevanz der Fitness-Wirtschaft für die Bevölkerung. Die Pandemie hat die Menschen mehr denn je für das Thema Gesundheit sensibilisiert und unsere Betriebe haben durch ihre Qualifikation und Professionalität die Gesundheitskompetenz erworben, um Teil der Lösung zu sein. Das bestätigt uns in unserer Überzeugung, dass die Fitness- und Gesundheitsbranche auch weiterhin ein Zukunftsmarkt ist.

02/21

fitness MANAGEMENT international

Florian Kündgen Florian Kündgen ist stellvertretender Geschäftsführer des DSSV e. V. Des Weiteren arbeitet er als Dozent für die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG). Als freier Mitarbeiter ist er im Bereich Unternehmensbewertungen und Wirtschaftlichkeitsberechnungen von Fitness- und Gesundheits-Anlagen sowie im Bereich der steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Beratung tätig. www.dssv.de

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DSSV | KOMMENTAR

Die „Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2021“ belegen:

Unser Verlust lässt sich nicht beschönigen

Wir wurden – ohne eigenes Verschulden – bis ins Mark getroffen und haben keine Chance erhalten, unsere so wichtige Kompetenz bei der Gesunderhaltung der Bevölkerung darzulegen. Die Schließungen in unserer Branche sind vollständig politisch begründet und wurden ohne Berücksichtigung unserer guten Hygienekonzepte und der Tatsache, dass Fitnessstudios keine „Hotspots“ sind, veranlasst. Unser Sonderopfer für die Gesellschaft ist nicht, obwohl von der Politik versprochen, entschädigt worden – große Teile unserer Wirtschaft und auch unserer Bevölkerung sind ganz einfach aus dem „Verkehr“ gezogen worden. Die Nachwirkungen dieser, aus meiner Sicht verfehlten Politik werden in der Wirtschaft, in der Bevölkerung und in unser aller Gesundheit noch viele Jahre spürbar sein. Und es wird großer Anstrengungen innerhalb unserer Gesellschaft bedürfen, um alle Schäden zu „heilen“.

Foto: Klaudia Lech

Das Jahr 2020 war kein leichtes, das zeigen die Ergebnisse der „Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2021“ schwarz auf weiß. Unsere Branche hat große Verluste zu verzeichnen – bei den Mitgliedern, beim Umsatz und auch bei einigen Anlagen von Kollegen, denen die prekäre wirtschaftliche Situation keine andere Wahl gelassen hat als zu schließen. Fast zwölf Prozent unserer Kunden sind nicht mehr da – entmutigt von den langen Monaten der Lockdowns. Und wir hatten keine Chance, durch eine gute Neukundenakquise hier gegenzuhalten. Die Verluste schlagen ein riesiges Loch in die Bilanz – fast 25 Prozent des Umsatzes sind ebenfalls verloren gegangen. Niemand in der Branche kann eine seriöse Prognose darüber abgeben, wann wir diese Verluste wieder aufgeholt haben werden.

Birgit Schwarze Präsidentin DSSV e. V.

Aber auf der anderen Seite hat unsere Branche in den letzten 30 Jahren Großes geleistet, ohne dass wir in irgendeiner Weise in dem Bestreben unterstützt worden sind, der Volksgesundheit zu dienen! Wir haben unsere Betriebe, unsere Angebote, unsere Dienstleistungen und unsere Qualifikationen seit 1980 konsequent und nachhaltig aufgebaut und haben es gemeinsam geschafft, dass 2019 fast zwölf Millionen Menschen uns ihr Wohlergehen, ihre Lebensqualität und ihre Gesundheit anvertrauten! In den so wichtigen Altersgruppen zwischen 15 und 65 Jahren kamen 2020 fast 19 Prozent der deutschen Bevölkerung in unsere Fitnessstudios – eine bemerkenswerte Leistung, die sicherlich ihresgleichen sucht! Ich bin fest davon überzeugt, dass sehr vielen Menschen in den letzten Monaten erst richtig bewusst wurde, wie wichtig das Training in ihrem Fitnessstudio für sie geworden ist. Ich rechne damit, dass sie alle froh sein werden, wenn sie wieder zu uns kommen können – ihre feste Anlaufstelle für ihr gesundheitliches Wohlergehen, für ein gutes Training, für den sozialen Austausch. Bitte machen Sie gemeinsam mit mir weiter – mit der Zuversicht, dass unserer guten Leistung zukünftig nichts im Wege stehen wird und wir gemeinsam eine erstklassige Arbeit zeigen dürfen! In diesem Sinne grüße ich Sie herzlich aus Hamburg! Ihre Birgit Schwarze

Birgit Schwarze

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fitness MANAGEMENT international

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WISSEN FÜR ALLE DAS ACADEMY-START-ANGEBOT

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DSSV | NEUE MITGLIEDER & FÖRDERMITGLIEDER

Der DSSV begrüßt –

Neue Mitglieder

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ACTIVITY Bürstadt Bernard Farac 68642 Bürstadt

Frau Aktiv Ronald Wenzel 31137 Hildesheim

Körperformen Marion Jesche 67359 Grünstadt

SF FitnessBox Stefan Fett 61231 Bad Nauheim

ACTIVITY Lampertheim Bernard Farac 68623 Lampertheim

Gesund+Vital Boris Jendretzki 44225 Dortmund

Körperformenstudio Nagold Gerd Böckle 72202 Nagold

SMS Fitness- und Gesundheitszentrum David Scheck 78727 Oberndorf am Neckar

body+soul Center Hirschgarten Michael Pribil 80639 München

Gesund und Vital Thomas Waldmann 76756 Bellheim

LIFE Medical Sports Club Petra Scheiing 58730 Fröndenberg/ Ruhr

Sporteve Bargteheide Martin Adamzik 22941 Bargteheide

Bodyconcept Rodenkirchen Kevin Kaderka 50996 Köln

Gesundheits Lounge BonnyFit Gabriele Müller & Frank Runkler 57610 Altenkrichen (WW)

Medpark Bremen GmbH Timo Boelkes 28717 Bremen

Sportpark Limburg Tomás Büker 65549 Limburg a. d. Lahn

ChrisFit UG Christian Görgner 73430 Aalen

Grenzenlosgesund Giso Harrer 52538 Gangelt

mh-sports Marcel Heidler 39104 Magdeburg

Sports Island Hakim Benz 68766 Hockenheim

Die Fitness Insel Eduard Kepler 21107 Hamburg

Gym me Fitness GmbH Niclas Gudjons 30989 Gehrden

Mrs. Sporty Kristin Schooff 22607 Hamburg-Flottbek

Sportstudio Innings Geretsried Volker Schertl 82538 Geretsried

eFITiv Speyer Silvia Lutz 67346 Speyer

Impuls Emre Canyakan 45721 Haltern am See

Mrs. Sporty Stuttgart-Heumaden Anja Dinkelacker 70619 Stuttgart

Sportstudio Rössler GmbH Tanja Rössler 67433 Neustadt

ELEMENTARY by TEAMFRSHMKR Marcus Kemmer 22763 Hamburg

Impuls Emre Canyakan 48249 Dülmen

MT-Fitness Martin Tilsner 74821 Mosbach

Sport-Villa Georg Sieger 22339 Hamburg

EMA-active Torsten Neumann 08056 Zwickau

InBalance Birte Tohse-Schütt 25469 Halstenbek

Reha & Fitnesspark Darren Gilbert und Günter Schier 87700 Memmingen

turnhalle die fitnesslounge Katrin Cremer 44265 Dortmund

Fitness Life Thomas Sprengel 55271 Stadecken-Elsheim

KampfkunstzentrumRemscheid GmbH Gerd Lehmann 42853 Remscheid

Seidon GmbH & Co. KG Emir Smajic 24944 Flensburg

WellVita Buchen Karin & Marco Katzenmaier GbR 74722 Buchen (ODW)

fitness MANAGEMENT international

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Der DSSV begrüßt –

Neue Fördermitglieder JETMIX® Die CWA GmbH ist Entwickler und Hersteller von Getränke- und Warenausgabemaschinen speziell für die Sport- und Fitnessbranche. 2015 war der Start mit einer Proteinshakemaschine, der JETMIX® PROTEIN. Mit einem industriellen Reinigungssystem sowie der Verwendung von frischer Milch bei freier Wahl des Proteinpulvers hebt sich die Maschine vom Markt ab. Es folgte die Entwicklung einer Mineralgetränkemaschine, der JETMIX® MINERAL. Die Maschine spendet Wasser (Soda) und mischt dieses mit sechs verschiedenen Konzentraten. Die Besonderheit dabei ist, dass sich nur bei der Benutzung der Maschine Konzentrat im System befindet. Das einzigartige patentierte Verfahren löst das komplexe Reinigungsproblem – denn es gibt keines! Ein Touch-integriertes Lesegerät und ein einseitiges Bedienmenü ermöglichen eine sehr übersichtliche und einfache Bedienung. Die neueste Sensation ist der JETMIX® SNACK, ein Snackund Warendispenser mit 42 Zoll Touchdisplay. Mit Warenkorbsystemen, individueller Werbung und zeitgemäßem Touchdisplay kann dieser den Umsatz drastisch steigern. Optisch erinnert der JETMIX® SNACK an ein maximiertes Smartphone inklusive Rundum-LED-Beleuchtung und integriertem Lesegerät. Das Produkt kann auch als Infopoint eingesetzt werden. Hygiene und Digitalisierung: JETMIX®-Produkte haben ein eloxiertes Aluminiumgehäuse und spezielle Touchdisplay-Oberflächen, sodass keine Fingerabdrücke auf dem Gehäuse sichtbar werden. Ausgestatte Lesegeräte für die Selbstbedienung ermöglichen eine kontaktlose Bezahlung. Einen hohen Nutzen erzielt der Studiobetreiber dadurch, dass alle Geräte und auch das Mobiliar aus einer Hand kommen. Dadurch gibt es nur einen Ansprechpartner, einen Wartungsvertrag und eine Finanzierung. So können Kosten erheblich eingespart und die logistischen Abläufe rationell verbessert werden. Freie Wahl der Füllprodukte und Studiosoftware sind entscheidende Vorteile des digitalisierten JETMIX®-Thekensystems, das derzeit mit 20.000 EUR Überbrückungshilfe III gefördert wird. Ebenso werden unverbindliche Testphasen angeboten, bei denen Sie sich von den Produkten überzeugen können.

www.cwagmbh.de

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DSSV | RECHT

Rechtsberatung für Fitnessstudiobetreiber

Corona-Schutzmaßnahmen für Mitarbeiter Text: Iris Borrmann

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fitness MANAGEMENT international

02/21

Foto: blackday – stock.adobe.com

Wenn die Fitnessstudios wieder für Mitglieder öffnen können, wollen die Studioinhaber gewappnet sein. Da sämtliche Schutzmaßnahmen weiter bestehen werden, müssen die Hygienekonzepte überprüft werden und es ist ein Briefing aller Mitarbeiter erforderlich. Schließlich sollen die Mitarbeiter nicht nur selbst alle Auflagen und Bestimmungen einhalten, sondern auch den Betrieb bestmöglich präsentieren.


W

elche rechtlichen Möglichkeiten haben Inhaber, um die Mitarbeiter zu verpflichten, einen bestens vor Corona geschützten Betrieb zu repräsentieren? Dazu wird im Folgenden auf zwei wichtige Aspekte eingegangen: Zum einen geht es um die Frage, ob der Studio-

inhaber anordnen kann, dass die Mitarbeiter sich einer CoronaSchutzimpfung unterziehen. Zum anderen wird eine aktuelle Gerichtsentscheidung besprochen, die das oft von Mitarbeitern als lästig empfundene Tragen einer Maske während der Arbeit im Studio konkretisiert.

Kann der Studioinhaber eine Corona-Impfung für die Mitarbeiter anordnen? Voraussetzung für eine Impfpflicht Grundsätzlich gilt zum jetzigen Zeitpunkt, dass eine Impfung ein bedeutender Eingriff in die grundrechtlich geschützte Position der körperlichen Unversehrtheit des Arbeitnehmers ist, die der Arbeitgeber nicht anordnen darf. Ausgenommen sind nur medizinisches Personal, das eine Masernimpfung zulassen muss1, und Soldaten der Bundeswehr, die nach dem Soldatengesetz verpflichtet sind, bestimmte Impfungen hinzunehmen2, um die Einsatzbereitschaft der Truppe nicht zu schwächen.

Keine Corona-Impfpflicht Will der Arbeitgeber in einem nichtmedizinischen oder nicht-militärischen Betrieb eine Impfung der Mitarbeiter anordnen, ist dies nur auf der Grundlage eines Gesetzes möglich. Da es derzeit keine Corona-Impfpflicht gibt, kann der Arbeitgeber keine Maßnahmen gegen diejenigen Mitarbeiter ergreifen, die nicht geimpft sind oder es grundsätzlich ablehnen. Der Arbeitgeber muss die Mitarbeiter also beschäftigen, unabhängig davon, ob sie geimpft sind oder nicht.

Die Ausnahme Falls ein nicht geimpfter Arbeitnehmer in einem gesundheitlich sensiblen Bereich innerhalb des Fitnessstudios arbeiten muss und der Arbeitgeber bei Abwägung der Interessen aller Beteiligten zu dem Ergebnis kommt, dass dieser Mitarbeiter ohne Impfung nicht in Kontakt mit seinen Kunden kommen darf, könnte dieser seinen Anspruch auf Arbeitsvergütung verlieren oder personenbedingt gekündigt werden. Das wäre der Fall, wenn der Mitarbeiter ohne Impfung für die Ausübung seines Berufes ungeeignet wäre. Dies wird allerdings hauptsächlich im klinisch-gesundheitlichen Bereich angenommen. Im sportlich-gesundheitlichen Bereich kommt es selten zu einer Annäherung von Personen, der nicht durch die allgemeinen Schutzmaßnahmen (Maske, Abstand) begegnet werden kann.

Mitteilungspflicht der Arbeitnehmer Arbeitnehmer müssen auch nicht aktiv mitteilen, ob sie geimpft sind oder nicht. Wenn der Arbeitgeber aber die Auskunft verlangt, weil er auch für die Gesundheit der übrigen Arbeitnehmer und seiner Kunden zu sorgen hat, kann diese Frage zulässig sein.

Verweigerung bestimmter Beschäftigungen für Nicht-Geimpfte Wenn der Arbeitgeber ein konkretes Interesse daran hat, dass ein ungeimpfter Arbeitnehmer keinen Zutritt zu bestimmten Bereichen bekommt, muss er das sehr genau begründen. Eine Begründung ist nur stichhaltig, wenn die allgemeinen Maßnahmen, etwa Abstandsregelung und Maskenpflicht, nicht ausreichend sind. Hier handelt es sich beispielsweise um Anwendungen direkt an einer Person, die über eine halbe Stunde 02/21

fitness MANAGEMENT international

lang unmittelbar engsten Kontakt erfordert (z. B. Massagen). Ein Arbeitgeber kann einem ungeimpften Mitarbeiter auch die Nutzung eines sehr kleinen Pausenraums untersagen, wenn sich dort bereits eine weitere Person aufhält. Solche Regelungen sollten nachvollziehbar in einer Gefährdungsbeurteilung dokumentiert werden. Verbietet man gewisse Beschäftigungen oder den Zutritt zu Räumlichkeiten, ist immer zu prüfen, ob es dadurch zu einer (arbeitsrechtlich sanktionierten) Benachteiligung von Beschäftigten kommt, die ihren Anspruch auf Schutzimpfung nicht wahrnehmen wollen (§ 612a BGB). Ein Arbeitnehmer müsste eine rechtswidrige Anordnung des Arbeitgebers nicht beachten und könnte zusätzlich auf Unterlassung klagen.

Auslobung eines Impfbonus Hat der Arbeitgeber ein nachvollziehbares Interesse an der Impfung, kann er im Gegenzug dafür, dass der Arbeitnehmer seine grundrechtlich geschützte Position aufgibt, eine Belohnung anbieten. Ein Impfbonus kann z. B. in Form einer Sonderzahlung an Arbeitnehmer geleistet werden, die sich freiwillig gegen das Coronavirus impfen lassen (Nachweis anfordern!). Zu beachten ist, dass die Einführung einer solchen Sonderzahlung am allgemeinen arbeitsrechtlichen Gleichbehandlungsgrundsatz zu messen ist. Eine entsprechende Impfprämie müsste daher so gewährt werden, dass kein Mitarbeiter benachteiligt wird, ohne dass ein Sachgrund dafür vorliegt. Eine Differenzierung zwischen „regulären“ Vollzeitbeschäftigten und Beschäftigten in Teilzeit, Minijobbern, dual Studierenden etc. dürfte hier nicht gelten, da der Inhaber von der Impfung sämtlicher Beschäftigten profitiert – unabhängig von deren Status und Beschäftigungsgrad. Vor der tatsächlichen Umsetzung empfiehlt es sich, die Voraussetzungen einer Impfprämie, deren Höhe und Zahlungsmodalitäten präzise zu formulieren, bevor sie den Mitarbeitern gegenüber kommuniziert wird. Tipp: Für die Bonusauszahlung können Arbeitgeber die steuerfreie Coronaprämie nutzen (siehe: BMF, Schreiben v. 26.10.2020, IV C 5 - S 2342/20/10012 :003). Das gilt für alle Inhaber, die diese Prämie (höchstens 1.500 EUR) bisher noch nicht ausgezahlt haben. Die Frist zur Auszahlung der einmaligen Prämie wurde bis zum 30. Juni 2021 verlängert. Da die Impfbereitschaft ein sachliches, objektivierbares Kriterium ist, verstößt die darauf begründete Entscheidung nicht gegen den arbeitsrechtlichen Gleichbehandlungsgrundsatz. 1

2

Seit Inkrafttreten des Masernschutzgesetzes am 1. März 2020 dürfen bestimmte Arbeitnehmergruppen (z. B. Erzieher, Lehrer und medizinisches Personal) nur tätig werden, wenn sie einen Impfnachweis erbringen können. § 17 a Soldatengesetz

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DSSV | RECHT

Fotos: dusk – stock.adobe.com | Klaudia Lech

Kann der Inhaber das Tragen einer Maske durchsetzen? Grundsätzliche Maskenpflicht Diese Frage ist leicht zu beantworten, da inzwischen in fast allen Räumen mit Publikumsverkehr – sogar hoheitlich – eine Maskenpflicht angeordnet ist. Die Diskussion darüber, ob jetzt auch in Fitnessstudios medizinische (FFP2-)Masken erforderlich sind, hat gerade erst begonnen. Aufgrund der öffentlich-rechtlichen Verpflichtung sowie aus Gründen der Fürsorgepflicht für alle anderen Mitarbeiter ist der Inhaber berechtigt und verpflichtet, das Tragen einer Maske anzuordnen. Bei Verstoß folgt eine Abmahnung. Wird diese Abmahnung ignoriert, kann das Arbeitsverhältnis verhaltensbedingt gekündigt werden.

Vorlage eines Attestes Die Maskenpflicht wurde jedoch bereits während des ersten Lockdowns dadurch unterwandert, dass viele Hausärzte ein Attest ausstellten, das den Patienten von der Maskenpflicht befreite. Später gab es dafür sogar Vordrucke im Internet.

Ein Präzedenzfall In einem vom Arbeitsgericht Siegburg im Dezember 2020 gesprochenen Urteil3 wurden hierzu einige Sachverhalte klargestellt. Im zugrunde liegenden Fall ging es darum, dass ein im Rathaus beschäftigter Mitarbeiter das Tragen einer MundNasen-Bedeckung nicht erfüllen wollte, obwohl diese Verpflichtung vom Dienstherrn angeordnet worden war. Er legte ein ärztliches Attest vor, das ihn ohne Angabe von Gründen von der Maskenpflicht befreite. Auf die Anweisung des Arbeitgebers, in den allgemeinen Räumen ein Gesichtsvisier zu tragen, legte er ein neues ärztliches Attest vor, das ihn ebenfalls ohne Angabe von Gründen auch von der Pflicht zum Tragen von Gesichtsvisieren jeglicher Art befreite. Der Arbeitgeber lehnte daraufhin die Beschäftigung des Angestellten ohne Gesichtsbedeckung im Rathaus ab. Auf den Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung des Arbeitnehmers, ohne Gesichtsbedeckung an seinem alten Arbeitsplatz zu arbeiten oder alternativ im Homeoffice beschäftigt zu werden, hat das Arbeitsgericht nun Folgendes klargestellt: 1. Der Arbeitgeber darf das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung während der Arbeitszeit anordnen, da der Gesundheits- und Infektionsschutz der Mitarbeiter und Besucher das Interesse des Arbeitnehmers überwiegt.

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2. Enthalten ärztliche Atteste, die eine Befreiung von der Maskenpflicht bescheinigen, keine konkreten und nachvollziehbaren Angaben, warum eine Maske nicht getragen werden kann, bestehen Zweifel an ihrer Richtigkeit. Ein ärztliches Attest zur Befreiung von der Maskenpflicht bedarf konkreter und nachvollziehbarer Angaben. Wichtig ist, dass das Gericht Zweifel an der Richtigkeit der ärztlichen Atteste zugelassen hat. Atteste müssen nach Auffassung des Gerichtes konkrete und nachvollziehbare Angaben enthalten, warum eine Maske nicht getragen werden kann. Es muss nachvollziehbar sein, welche konkret zu benennenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen aufgrund der Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung zu erwarten sind und woraus diese im Einzelnen resultieren. Soweit entsprechende Vorerkrankungen vorliegen, müssen auch diese konkret bezeichnet werden. 3

Arbeitsgericht Siegburg – Urteil vom 16.12.2020 – Az.: 4 Ga 18/20

Die dargestellten Informationen entsprechen dem Kenntnisstand vom 12. März 2021. Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Maßnahmen kann es sein, dass diese Informationen zum Erscheinungszeitpunkt der Ausgabe nicht mehr aktuell sind. Beachten Sie daher auch die Meldungen auf unserer Website.

Iris Borrmann, DSSV-Syndikusanwältin Zu allen rechtlichen Fragen rund um den Studioalltag bietet die Rechtsabteilung des DSSV im Rahmen einer bestehenden Mitgliedschaft die Möglichkeit, eine kostenlose rechtliche Erstberatung mit Einschätzung der Rechtslage zu erhalten, beispielsweise nach Erhalt einer Attestkündigung, zur Überprüfung von Vertragsklauseln oder zu arbeitsrechtlichen Themen. Tel.: 040 - 766 24 00, E-Mail: jurist@dssv.de

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MANAGEMENT | STRAHLENSCHUTZVERORDNUNG

Herausforderungen durch die Strahlenschutzverordnung (NiSV)

Mehr Regulierung und Professionalisierung im EMS-Markt Text: Anke Sörensen

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Am 1. Januar 2021 trat die novellierte Strahlenschutzverordnung (NiSV) in Kraft. Diese Neuregelung bringt Veränderungen und Herausforderungen mit sich. Bereits jetzt gilt die Melde-, Aufklärungs- und Dokumentationspflicht. Ab dem Jahreswechsel 2021/22 muss das Personal über einen gesetzlich vorgeschriebenen Fachkundenachweis verfügen, um mit Kunden trainieren zu dürfen. Im Folgenden wird erläutert, warum die staatlichen Regulierungen den EMS-Markt weiter professionalisieren werden.


I

n den vergangenen Jahren hat EMS-Training eine enorme Entwicklung durchlaufen. Die Kombination aus persönlicher Betreuung, qualifiziertem Fachpersonal, festen regelmäßigen Terminen und einer hocheffizienten Anwendung sorgt für eine breite Zielgruppenansprache und begeistert immer mehr Kunden für die Branche. Das nachhaltige Erreichen von Trainings- und Behandlungsergebnissen ist dank Empfehlungsmarketing der Katalysator für die Ausbreitung. Mehr als 3.000 gewerbliche Anbieter von EMS-Training sorgen für ein flächendeckendes Angebot. Mit der steigenden Wahrnehmung innerhalb der Bevölkerung nimmt auch die mediale Berichterstattung über EMS-Training zu. Durch vereinzelt auftretende Negativberichte wurden in diesem Zuge die behördlichen Stellen auf EMS-Training aufmerksam.

Aktuelle und zukünftige Änderungen durch die NiSV Mit der Veröffentlichung des Artikel 4 der novellierten Strahlenschutzverordnung (Verordnung zum Schutz vor schädlichen Wirkungen nichtionisierender Strahlung bei der Anwendung am Menschen; kurz: NiSV) sind die Anbieter von EMS-Training mit der Regulierung unerwartet konfrontiert worden. Diese Neuregelung bringt aktuell viele Änderungen mit sich. Neben einer Meldepflicht besteht hier seit dem 1. Januar 2021 auch eine Aufklärungs- und Dokumentationspflicht. So muss u. a. jedes durchgeführte Training mit allen Parametern im Detail dokumentiert werden. Eine weitere Änderung tritt zum Jahreswechsel 2021/22 in Kraft. Mit dem dann gesetzlich vorgeschriebenen Fachkundenachweis EMF muss auch die Qualifikation des Personals gegenüber den Behörden transparent nachgewiesen werden. Als Mindestanforderungen gelten hier eine Basisqualifikation, wie beispielsweise die „Fitnesstrainer/in-B-Lizenz“ sowie eine spezifische Zusatzausbildung im Bereich EMS, die die Anforderungen gemäß der Strahlenschutzverordnung erfüllt. Neben dem Basislehrgang bietet z. B. die BSA-Akademie auch die Zusatzausbildung mit dem Fernlehrgang „EMS-Trainer/in“ (2 Tage Präsenzphase) zur Erstqualifikation an. Außerdem können zukünftig bereits qualifizierte EMS-Trainer die gemäß Strahlenschutzverordnung erforderliche Fachkunde, wie vorgeschrieben, nach mindestens fünf Jahren mit der „Fortbildung EMS-Trainer/in“ (1 Tag Präsenzphase) aktualisieren.

über 60 Seiten sind hier die Empfehlungen der Strahlenschutzkommission mit wissenschaftlicher Begründung unter dem Titel „Anwendungen elektrischer, magnetischer und elektromagnetischer Felder (EMF) zu nichtmedizinischen Zwecken am Menschen“ zusammengefasst. Nachfolgend werden die wichtigsten Stellen der Verordnung sowie deren Bedeutung für den EMS-Markt beleuchtet und erläutert.

Was hat EMS mit Strahlenschutz zu tun? Im Vorwort des Berichts der Strahlenschutzkommission wird erklärt, warum unterschiedliche Technologien, darunter EMSTraining, beim Bundesumweltministerium in den Fokus gelangt sind: Mit der wachsenden Zahl der Anwendungen von elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Feldern (EMF) sowie dem Einsatz von Geräten, die ursprünglich primär für medizinische Anwendungszwecke entwickelt wurden, hat die Strahlenschutzkommission (SSK) die Risiken der gezielten Anwendung von EMF am Menschen bewertet und daraus klare Ziele sowie neue Regularien für die Anwendung formuliert.

Professionalisierung der Branche Für die Betreiber von EMS-Training stellen all diese Anforderungen keine unüberwindbaren Hürden dar. Als eigenständiges Segment im Fitness- und Gesundheitsmarkt hat sich die EMS-Branche sehr professionell entwickelt. Egal ob Geräte, Software, eine qualifizierte Ausbildung der Trainer oder umfassende Betreiberkonzepte – die wichtigsten „Spieler“ im EMS-Markt sind hier seit mehr als zehn Jahren aktiv und haben die notwendigen Strukturen entwickelt.

Empfehlungen der Strahlenschutzkomission (SSK) Bei Recherchen zu diesem Beitrag ist die Redaktion auf einen Bericht der Strahlenschutzkommission (SSK) gestoßen. Auf 02/21

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„Insbesondere sollten die gesundheitlich relevanten Wirkungen der verschiedenen Geräte betrachtet und die notwendigen fachlichen Anforderungen, über die ein Anwender für den sicheren Einsatz dieser Geräte am Menschen verfügen sollte, erarbeitet werden.“

Generelle Risikobewertung und Sicherheitsaspekte In einem allgemeinen Abschnitt wird die ausführliche wissenschaftliche Begründung dafür geliefert, wann Anwendungen bzw. Technologien als sicher oder riskant einzustufen sind.

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MANAGEMENT | STRAHLENSCHUTZVERORDNUNG

„Für eine Bewertung möglicher Risiken bei EMFAnwendungen werden die von der ICNIRP (Vereinigung von Wissenschaftlern zur Erforschung der Auswirkungen von nichtionisierender Strahlung) empfohlenen Basisgrenzwerte (‚basic restrictions’) für die Allgemeinbevölkerung herangezogen.“

Die von der ICNIRP empfohlenen Grenzwerte basieren auf frequenzabhängigen Wirkschwellen und wurden hinsichtlich ihrer gesundheitlichen Relevanz in diesem Zuge, ebenfalls unter Berücksichtigung der aktuellen Forschungslage, bewertet, um ein Gesundheitsrisiko auszuschließen. Wenn die o. g. Basisgrenzwerte überschritten werden, dürfen Geräte nur als Medizinprodukte, nicht aber als Verbraucherprodukte, auf den Markt gebracht werden. Die Anwendung ist dann nur unter Auflagen erlaubt.

„Deswegen sind besondere Maßnahmen für Anwendungen von Medizinprodukten im nichtmedizinischen Bereich erforderlich, insbesondere wenn eine Exposition oberhalb von entsprechenden Wirkschwellen liegt. In diesem Fall ist ein akutes gesundheitliches Risiko möglich und die Anwendung im nichtmedizinischen Bereich soll nur in Ausnahmefällen unter einer klaren Nutzen-Risiko-Abwägung und mit entsprechenden Auflagen erlaubt werden.“

Da für eine wirkungsvolle Anwendung von EMS-Training in EMS-Einrichtungen die Überschreitung dieser Basisgrenzwerte notwendig ist, um die gewünschten gesundheitspositiven Effekte auch zu erzielen, leiten sich daraus folglich zusätzliche Anforderungen an die Gerätesicherheit, die Mitarbeiterqualifikation sowie die Anwendung ab.

„Die elektromagnetischen Felder liegen oberhalb der ICNIRP-Basisgrenzwerte und erreichen bzw. überschreiten teilweise den Bereich der Wirkschwellen, um den gewünschten therapeutischen Effekt zu erzielen.“

Verbot privater Nutzung Da die sichere Anwendung von EMS-Geräten, die die Wirkschwellen überschreiten, im privaten Bereich nicht gewährleistet werden kann, spricht sich die Strahlenschutzkommission (SSK) in ihren Empfehlungen dafür aus, die private Anwendung solcher EMS-Geräte zu verbieten.

„Die Behandlung soll nur in kontrollierbarem, gewerblichem Umfeld und mit weiteren Auflagen erfolgen (siehe Abschnitt 3.1.3.3). Solche Anwendungen sollen für Privatpersonen verboten werden.“

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MS-Training wird als hochwirksame Anwendung mit E potenziell mittlerem gesundheitlichem Risiko und einer positiven Nutzen-Risiko-Bilanz eingestuft ie Strahlenschutzkommission (SSK) spricht sich für ein D Verbot von einem derartigen EMS-Training im privaten Bereich aus Für wirksames EMS-Training gelten besondere Regularien: - Nur in kontrollierbarem, gewerblichem Umfeld und mit weiteren Auflagen - Einsatz von Medizinprodukten im nichtmedizinischen Bereich - Dokumentationspflichten - Qualifikation der Trainer verpflichtend (nach dem 31.12.2021)

Wachsende Anforderungen an die Mitarbeiterqualifikation Auf dieser Basis werden in einem weiteren Abschnitt die EMSAnwendungen individuell betrachtet und entsprechende Empfehlungen abgeleitet, um ein sicheres Training zu gewährleisten.

„Anwendungen mit potenziell mittlerem gesundheitlichem Risiko (so sind EMS-Anwendungen eingestuft) sind mit Anforderungen an die Qualifikation der anwendenden Personen (Fachkunde) zu verbinden und auf den gewerblichen Einsatz zu beschränken.“

Fachkundenachweis ab 2022 verpflichtend Aufgrund der genannten Besonderheiten ist deshalb nach dem 31. Dezember 2021 ein Fachkundenachweis für alle EMS-Trainer gesetzlich verpflichtend. Für Unternehmen ergeben sich zusätzliche Auflagen. fitness MANAGEMENT international

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EMS-Training im Fokus

ie Strahlenschutzverordnung ist bindend für alle geD werblichen EMS-Anbieter


en auch EMS-Training durch den Gesetzgeber reguliert wurde. EMS-Training wird als eine hochwirksame Anwendung mit potenziell mittlerem gesundheitlichem Risiko und mit einer positiven Nutzen-Risiko-Bilanz eingestuft. Da die ICNIRP-Basisgrenzwerte bei der Trainingsbelastung mittels Stromimpulse überschritten werden, müssen daher sichere Medizinprodukte eingesetzt werden. Ein Einsatz im nichtmedizinischen Bereich ist immer zwingend an die neuen Anforderungen und die Mitarbeiterqualifikation über den entsprechenden Fachkundenachweis gekoppelt. Zielführende Investitionen in die Mitarbeiterqualifikation Betreiber, die diese Anforderungen bis zum Stichtag nicht erfüllen, dürfen kein EMS-Training mehr anbieten und riskieren den Verlust ihrer Geschäftsgrundlage. Deshalb gilt es, schon jetzt in die Qualifikation der eigenen Mitarbeiter zu investieren, um die gesetzlichen Anforderungen umfänglich zu erfüllen und die eigene Unternehmenszukunft und Existenzgrundlage zu sichern. Weitere Professionalisierung der Branche Das hocheffiziente EMS-Training wird durch die neuen Regeln fest an die persönliche Dienstleistung und den gewerblichen oder medizinischen Einsatz gekoppelt. Die neuen Qualifikations- und Sicherheitsstandards bieten den Kunden Verlässlichkeit und Sicherheit. Zusätzlich wird die Position der EMS-Anbieter als professionelle und kundenorientierte Gesundheitsanbieter langfristig gestärkt.

Wie wird es weitergehen?

„Bei gewerblicher Anwendung an Dritten handelt es sich um ein kontrollierbares Umfeld, in welchem die Durchsetzung bestimmter Auflagen, gekoppelt mit gewerblicher Zulassung, möglich ist. Mögliche Auflagen sind: – Fachkunde, –V orgaben und Anforderungen an Betrieb und Unterhalt, – Kontrolle der EMF-Anlagen, – Durchführung einer Nutzen-Risiko-Analyse, – Information der Kunden.“

Diese Auflagen sind für alle Unternehmen verbindlich und werden regelmäßig vom Gesetzgeber kontrolliert.

Staatliche Regulierung birgt Potenzial für den EMS-Markt Durch die vom Bundesumweltministerium veranlasste Untersuchung wird klar, warum neben einigen anderen Technologi02/21

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Es bleibt abzuwarten, ob und ab wann das von der Strahlenschutzkommission empfohlene Verbot der Anwendung im privaten Bereich durch den Gesetzgeber ausgesprochen wird. Dann ist die beliebte Trainingsform endgültig den Experten vorbehalten. Egal, ob in Praxen oder spezialisierten EMS-Einrichtungen, EMS-Training wird nur noch mit einem gut ausgebildeten Trainer oder Therapeuten möglich sein! Während die EMS-Betreiber mittel- und langfristig davon profitieren, kann diese Neuregulierung für einige Hersteller von EMS-Geräten das „Aus“ bedeuten. Eine Vielzahl von neuen Produkten drängt sich aktuell auf den Markt. Angetrieben durch den Peloton-Hype und den durch Corona beschleunigten Homefitness-Trend ist der private Einsatz von EMS-Geräten das Ziel einiger Hersteller. Neben der Hürde der Zulassung zum Medizinprodukt werden einige Investoren vor allem durch das potenzielle Risiko eines Verbots der privaten Nutzung abgeschreckt werden. Für Betreiber von EMS-Einrichtungen bedeutet dies, dass sie auf einen Gerätehersteller setzen sollten, der alle Anforderungen der Strahlenschutzverordnung erfüllt und außerdem rechtzeitig und mit dem nötigen Vorlauf die Qualifikation aller Mitarbeiter sicherstellen, damit der Betrieb des Unternehmens auch nach dem 31. Dezember 2021 problemlos fortgesetzt werden kann.

Literaturliste: Strahlenschutzkommission. (2019). Anwendungen elektrischer, magnetischer und elektromagnetischer Felder (EMF) zu nichtmedizinischen Zwecken am Menschen. Zugriff am 25.02.2021. Verfügbar unter https://www.ssk.de/SharedDocs/Beratungsergebnisse_ PDF/2019/2019-08-12EMFMenschen.pdf?__blob=publicationFile

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MANAGEMENT | EXISTENZGRÜNDUNG I ANZEIGE

Die Krise als Chance nutzen

Erfolgreiche Existenzgründung in der EMS-Branche

Foto: miha bodytec GmbH

EMS-Training ist vom deutschen Fitnessmarkt nicht mehr wegzudenken. In den vergangenen Jahren hat das EMS-Segment Steigerungen u. a. im Gesamtmarktanteil und bei der Mitgliederzahl verzeichnen können. Diese positiven Tendenzen kann auch die CoronaPandemie nicht schmälern. Trotz teilweise sinkender Mitgliederzahlen in vielen klassischen Fitnessanlagen und eines Rückgangs der Gesamtstudiozahl in Deutschland hat sich das Konzept des EMS-Studios weitestgehend als krisensicher erwiesen. Eine positive Nachricht für alle, die den Schritt in die Existenzgründung wagen wollen.

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ie auffallend gute Positionierung des Angebotes von EMS-Anlagen wurde nicht nur mit den Umfrageergebnissen der DSSV-Studie „Wirtschaftliche und strukturelle Auswirkungen von Covid-19 auf die Fitness- und Gesundheitsbranche“ zum Stichtag 30. Juni 2020 belegt. Das hochwertige Personal Training hat sich, als einer der wenigen Bereiche, während der Pandemie bemerkenswert positiv entwickelt. Eine Studie der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) bestätigt zudem, dass das Dienstleistungsmodell von EMS-Studios während der coronabedingten Schließungen oftmals zur Solidarisierung der Mitglieder mit ihrem Studio geführt hat. Mitglieder fühlten sich in den EMSAnlagen – im Vergleich zu anderen Segmenten – besser betreut.

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Dies ist auch ein Grund dafür, dass sich EMS-Studios nach dem ersten Lockdown am schnellsten erholt haben und damit konkurrenzlos an den Ergebnissen aller anderen Fitnesseinrichtungen „vorbeigezogen“ sind. Vielerorts konnten EMSStudios sogar während der behördlich angeordneten Schließungen ihren Betreib mit Sondergenehmigung weiterführen. Es verwundert daher nicht, dass auch die Ergebnisse der „Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2021“ des DSSV für das EMS-Segment relativ positiv ausgefallen sind. Mit einem Gesamtmarktanteil von 14,8 Prozent aller Fitness- und Gesundheitsanlagen in Deutschland konnte eine Steigerung von einem Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr erreicht werden. fitness MANAGEMENT international

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Auch die Mitgliederzahl hat sich, wie auch in den Vorjahren, kontinuierlich erhöht. Das EMS-Segment präsentiert sich weiterhin als Wachstumsmarkt.

Krisensicheres Training Eine tiefergehende Analyse belegt die Gründe hierfür: Beim EMS-Training befinden sich nur wenige Personen zeitgleich in der Einrichtung und die Verweildauer ist mit 30 Minuten verhältnismäßig kurz. Damit sinkt die Angst der Kunden vor einer möglichen Virenübertragung auf ein kalkulierbares Minimum. EMS-Training verläuft immer über Terminvergabe. Soll heißen: keine Warteschlangen vor den Studios und damit auch keine unnötige Verbreitung von Viren. EMS-Training besticht mit einfachen, aber maximal sicheren Hygieneregeln – das schafft zusätzlich Vertrauen bei den Kunden. EMS-Training stärkt nicht nur die Muskulatur, sondern auch das gefährdete Immunsystem. Damit kann der Kunde auf natürliche Weise und unabhängig vom Alter aktiv das Risiko für eine Erkrankung senken. Auch für dieses Jahr wird für den EMS-Markt ein deutlicher Nachfrageschub erwartet. Homefitness ist für viele Kunden keine nachhaltig funktionierende Lösung – und die vorgenannten Gründe werden nach der Wiedereröffnung zur weiteren Steigerung der Popularität dieser Trainingsform beitragen. Die zunehmende Nachfrage nach kompetenten und qualifizierten EMS-Anbietern macht dieses Segment besonders für Gründer interessant. Der schnell wachsende Markt bietet Neueinsteigern zahlreiche Möglichkeiten und Chancen.

Existenzgründung als Alternative zum Beschäftigungsverhältnis Immer mehr Menschen in Deutschland denken über eine berufliche Selbstständigkeit nach. Viele Gründungswillige eint der Wunsch nach beruflicher Freiheit und Unabhängigkeit, nach Selbstverwirklichung und vollständiger Kontrolle über die eigene Lebenszeit. Auch die Aussicht auf finanziellen Wohlstand kann ein Anlass für die Gründung eines eigenen Unternehmens sein. Der Schritt in die Selbstständigkeit ist immer mit Risiken verbunden, die eine ganz andere Dimension einnehmen als ein gewöhnlicher Wechsel der Arbeitsstelle. Deshalb sollte dieser Schritt wohlüberlegt und gut geplant sein. Eine selbstständige Tätigkeit kann gegenüber einem abhängigen Arbeitsverhältnis auch viele Vorteile mit sich bringen. Hierzu zählen insbesondere die folgenden Punkte: • Wirtschaftliche Unabhängigkeit und keine Anweisungen durch Vorgesetzte • Erhöhung des Einkommens

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• Freie Zeiteinteilung hinsichtlich der eigenen Arbeitszeiten • Verwirklichung eigener Ideen und Entfaltung der eigenen Kreativität • Nutzen steuerlicher Vorteile • Einbringen sämtlicher persönlicher Erfahrungen möglich • Hobby zum Beruf machen

Das eigene EMS-Studio als Einstieg in den Zukunftsmarkt Gesundheit Im Hinblick auf die Frage, in welcher Branche man als Existenzgründer aktiv werden soll, lassen sich die meisten Gründungswilligen von den eigenen Interessen bzw. der eigenen beruflichen Vorprägung leiten. Das stetige Wachstum der Fitness- und Gesundheitsbranche lässt den Markt auch für viele Start-upGründer attraktiv erscheinen – insbesondere dann, wenn man bereits im Vorfeld als Mitglied oder Angestellter mit der „Materie“ in Kontakt getreten ist. Umgekehrt steigt jedoch auch die Zahl der Studioinhaber, die von der Entwicklung des Marktes als Quereinsteiger profitieren wollen. Wer eine eigene Existenz in der Fitness- und Gesundheitsbranche aufbauen will, dem bietet aktuell vor allem ein Segment attraktive Möglichkeiten: der EMS-Markt.

Branchenspezifische Besonderheiten in der EMS-Branche Neben einer steigenden Nachfrage nach dem effektiven Ganzkörpertraining gibt es weitere Faktoren, die den EMS-Markt für Gründer immer interessanter werden lassen. Gerade in diesem Segment bieten zahlreiche Franchise- und Lizenzsysteme schlüsselfertige Konzepte an, die Existenzgründer in allen Bereichen professionell unterstützen können. Hier wird es Selbstständigen also ermöglicht, von der Erfahrung und der Reichweite etablierter Konzepte zu profitieren. Darüber hinaus bietet ein EMS-Studio als klassischer Vertreter des Mikrostudios die Vorteile eines überschaubaren Investitionsvolumens und eines geringen Flächenbedarfs. Genau diese beiden Aspekte können den Aufbau eines konventionellen Studios für Existenzgründer erheblich erschweren. EMS-Konzepte greifen zudem den technischen und digitalen Trend auf und bieten den Kunden diverse Vorteile. EMS-Studios benötigen aufgrund ihres tendenziell hochpreisigen Spezialangebots außerdem weniger Mitglieder, um die Gewinnschwelle zu erreichen.

Mit Rückenwind die Selbstständigkeit wagen Der EMS-Markt bleibt also trotz der Corona-Krise stabil und bietet Unternehmern oder Existenzgründern nach wie vor ein riesiges Potenzial: Neben der individuellen Betreuung und den kurzen Trainingseinheiten untermauert das EMS-Training derzeit vor allem aufgrund seiner sicheren Trainingsform seinen Status als krisensichere Investition. Diesen Rückenwind sollten Sie jetzt gewinnbringend nutzen. Der direkte Weg zu Ihrem erfolgreichen EMS-Studio führt über: www.yourownbigthing.de

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MANAGEMENT | FACHARTIKEL EMS-MARKT

Chancen und Perspektiven des EMS-Markts

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Trotz Corona gestärkt in die Zukunft Text: Sascha Tetzlaff

Vor der Corona-Krise war der deutsche EMS-Markt ein Wachstumsmarkt mit jährlich neuen Erfolgszahlen. Egal, ob Umsatz-, Mitglieder- oder Anlagenentwicklung, der EMS-Sektor war immer vorn dabei. Damit die Erfolgsgeschichte auch nach der Pandemie weitergeführt werden kann, muss das Konzept ausgebaut und sollten konzeptionelle Stärken noch besser genutzt werden.

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in wesentlicher Wachstumsmarkt waren in den letzten Jahren vor allem die Mikrostudios, zu denen auch der EMS-Markt zählt, der laut den „Eckdaten der Deutschen Fitness-Wirtschaft 2020“ rund die Hälfte aller Anlagen in diesem Segment ausmacht (DSSV, 2020). Gerade durch die vergleichsweise niedrigen Startinvestitionen, den geringen Platzbedarf und eine niedrige Break-even-Schwelle ist der Markt sehr attraktiv für Gründer und es bestehen diverse

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Franchisemöglichkeiten. Dazu erweist sich das EMS-Angebot als zukunftsorientiert und es ist „voll im Trend“. Auf den vorderen Plätzen der globalen Fitnesstrends finden sich u. a. Personal Training, kurze intensive Trainingseinheiten und auch Trainings mit gesundheitsorientierter Ausrichtung wieder (Thompson, 2020). Das EMS-Training vereint viele dieser Trends in einem Konzept und wird auch aufgrund seiner Vorteile von Kunden stark nachgefragt. fitness MANAGEMENT international

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Kundennähe als Erfolgsfaktor in der Krise Während viele Bestandteile eines klassischen Fitnessangebots als relativ austauschbar wahrgenommen werden können, ist die fachliche Expertise und Empathie der Mitarbeiter, bezogen auf Individualität, Motivation und Kundennähe, unersetzlich. In Zeiten von physischer Distanz war bzw. ist die nichtphysische Nähe zum Kunden das elementarste Kundenbindungstool, das den Betreibern zur Verfügung steht. Je mehr Wert bereits vor der Krise auf die Kundenbeziehung gelegt wurde, desto größer war die Loyalität während der Schließungen und desto wahrscheinlicher ist es, dass diese auch in Zukunft Bestand haben wird. Eine DHfPG-Studie bestätigt, dass sich in einigen Bereichen die EMS-Studios als Vorreiter der Branche herauskristallisiert haben. Es zeigte sich, dass sich die EMS-Mitglieder während des ersten Lockdowns – im Vergleich zu den anderen Segmenten – besser betreut fühlten und sich sehr loyal gegenüber den Studios zeigten (Kobel, Preuschoff & Schmidt, 2020). Die Ergebnisse unterstreichen die zentrale Rolle der Trainer-Kunden-Beziehung sowie den Faktor „qualifizierte/motivierte Mitarbeiter“. Das ist sicher auch ein Grund, weshalb die Checkin-Zahlen nach dem Restart im EMS-Sektor am schnellsten wieder angestiegen sind (DSSV, 2020).

„New Normal“: Chancen für die Branche Viele unserer Gewohnheiten und Verhaltensmuster mussten

wir in den letzten Monaten anpassen und das hat tiefgreifende Auswirkungen auf unser Kauf-, Konsum- und Freizeitverhalten (Appinio, 2020). Hierbei spielen neben vielen gesundheitsrelevanten Gründen sicher auch eine steigende Sensibilisierung und relevante Sicherheits- und Hygienefaktoren eine wichtige Rolle. Und genau auf diese Veränderungen scheinen vor allem auch EMS-Studios optimal reagieren zu können. Dabei sollte der Fokus vor allem auf folgende vier Stärken gerichtet werden:

Ganzheitlicher Ansatz als Chance Bereits Anfang der 1960er-Jahre entwickelte sich der Zweig der funktionellen Elektrostimulation in der Therapie. Somit hat das EMS-Training seinen Ursprung in der Gesundheitstherapie und der Rehabilitation nach Verletzungen, Unfällen oder Operationen. Diese Form des Gesundheitstrainings sollte in Zukunft noch stärker in der Außendarstellung und der Positionierung der Einrichtungen herausgestellt werden. Zu einem ganzheitlich gesunden Lebensstil gehört jedoch mehr als „nur“ angeleitetes Muskeltraining mittels EMS. Ein steigendes Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung bietet also die ideale Grundlage zur Erweiterung des Geschäftsfeldes und zur Generierung von Zusatzangeboten aus den Bereichen Ernährung und Entspannung. Es gilt, solche ergänzenden Angebote betriebswirtschaftlich sinnvoll und zielführend zu implementieren und dadurch Kunden weitere Mehrwerte zu bieten.

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MANAGEMENT | FACHARTIKEL EMS-MARKT

Digitale Lösungen etablieren

Neben der Einbringung neuer Geschäftsfelder, z. B. zusätzliche digitale Ernährungsprogramme oder Online-Entspannungskurse, können digitale Angebote auch bei der ganzheitlichen Betreuung von Mitgliedern unterstützen. In der Regel verbringt ein EMS-Kunde ein- bis zweimal die Woche 20 bis 30 Minuten in der Einrichtung. Also maximal eine Stunde pro Woche hat der Trainer die Möglichkeit, die Mitglieder zu motivieren, zu unterstützen und sie auf dem Weg zu einem gesünderen Lebensstil zu begleiten. Gerade App-Lösungen bieten hier optimale Voraussetzungen, um die Mitglieder noch effektiver zu begleiten, indem sie z. B. sportliche Aktivitäten außerhalb der Anlage erfassen, motivierenden Content teilen oder einfach die Kommunikation aufrechterhalten. Dadurch werden die Mitglieder noch umfassender und ganzheitlicher durch die Mitarbeiter betreut und an das Unternehmen gebunden.

Erfolgsfaktoren Personal und Mitarbeiterqualifikation Das Angebot von EMS-Training zeichnet sich durch eine enge Kundenbetreuung im Eins-zu-eins- oder Eins-zu-zwei-Verhältnis aus. Die Corona-Pandemie zeigt: Dort, wo man sich wahrgenommen, wertgeschätzt und gemocht fühlt, zeugt die Beziehung von Loyalität und Solidarität. Verschwindet man hingegen in der anonymen Masse, sieht man sich vermutlich nicht in der moralischen und emotionalen Pflicht, Unterstützung in schweren Zeiten zu leisten. Dabei liegt der zentrale Unterschied hierbei in der umfassenden Nähe zu den Kunden. Diese „Trumpfkarte“ gilt es, auch in Zukunft weiter auszuspielen, indem der Mitarbeiterqualifizierung sowie -entwicklung eine zentrale Bedeutung beigemessen und in diese weiter investiert wird. Neben den fachlichen und zwischenmenschlichen Anforderungen an das Personal fordert der Gesetzgeber künftig zusätzlich einen speziellen Fachkundenachweis, damit langfristig ein sicheres und professionelles Training gewährleistet werden kann.

Konzeptionelle Vorteile konsequent nutzen Die Sensibilität für Hygiene und Gesundheitsschutz war in der breiten Bevölkerung sicherlich noch nie so hoch wie heute. Das bietet vor allem EMS-Einrichtungen die Chance, sich als ideales Kleinraumkonzept in der „Post-Corona-Phase“ zu positionieren. Denn viele Dinge, die durch Corona wichtiger denn je erscheinen, sind in EMS-Einrichtungen bereits etablierter Standard. So befinden sich beim EMS-Training in der Regel maximal zwei bis drei Personen (1:1- oder 1:2-Betreuung) im Trainingsbereich. Auch Warteschlangen oder Menschenansammlungen in Räumlichkeiten sind aufgrund von Terminvergabe nahezu ausgeschlossen. Hohe Hygienestandards wie die Desinfektion der Gerätschaften nach jeder Benutzung sind selbstverständlich. Nun müssen die Betriebe diese Selbstverständlichkeit nach außen tragen und für ein anhaltend großes Vertrauen und Sicherheitsgefühl seitens der Kunden sorgen.

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Spätestens durch die Pandemie wurde der „Digitalisierungsturbo“ in der Fitnessbranche weiter verstärkt. Gerade während der beiden Lockdowns versuchten viele Studios, ihre Mitglieder mit digitalen Angeboten zu unterstützen und den Kontakt aufrechtzuerhalten. Diese „gezwungene“ Implementierung neuer Plattformen muss auch künftig genutzt werden. Die Zukunft sollte nicht stationäres Training in der Anlage oder Online-Training sein, sondern eine Synergie zwischen beiden Angeboten.

Fazit EMS-Betriebe waren vor Corona einer der wesentlichsten Wachstumstreiber der Fitness- und Gesundheitsbranche. Auch während des ersten Lockdowns bestätigte sich, dass die Unternehmen in diesem Segment sehr viel richtiggemacht haben. Corona wird unsere Gesellschaft und die Branche langfristig verändern, deshalb darf man sich auf seinem Erfolg nicht ausruhen und muss das Konzept konsequent weiterentwickeln. EMS-Training, ob als Stand-aloneKonzept oder Shop-in-Shop gestaltet, wird mit der richtigen Fokussierung und Positionierung auch weiterhin in eine positive Zukunft „blicken“ können.

Sascha Tetzlaff Sascha Tetzlaff, M. A. Prävention und Gesundheitsmanagement, verfügt über langjährige Branchenerfahrung im Zweiten Gesundheitsmarkt in den Bereichen Fitness und Physiotherapie. Er ist als pädagogischer Mitarbeiter und Dozent an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) im Fachbereich Management tätig. www.dhfpg-bsa.de

Auszug aus der Literaturliste Appinio. (2020). Konsumstudie: Corona. Zugriff am 21.01.2021. Verfügbar unter https://www.appinio.com/de/consumer-corona-report Kobel S., Preuschoff, G. & Schmidt, F. (2020). Erfolgsfaktor Mitarbeiter am Beispiel EMS-Training. fitness MANAGEMENT international, 6 (152), 35–37. Thompson, W. (2020). Worldwide Survey of Fitness Trends for 2021. ACSM's Health & Fitness Journal, 25 (1), 10–19. Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie bitte marketing@dhfpg-bsa.de

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Zielgruppe Generation 50 plus

Muss sich die Branche neu erfinden?

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ie Corona-Pandemie verändert die Fitnessbranche: Viele Studios kämpfen ums Überleben, durch die Lockdowns fehlt der Mitgliederzuwachs und die Anzahl der Kündigungen steigt von Monat zu Monat. Nach der Wiedereröffnung wird die Kundenbindung daher für Studiobetreiber umso wichtiger. Das Thema Gesundheit hat an Wert gewonnen. Für die Branche ist die aktive Phase der Menschen im Alter zwischen 50 und 80 Jahren in den Fokus gerückt. Um Kunden der Generation 50 plus auf lange Sicht zu halten, müssen ihre Wünsche kontinuierlich über die gesamte Zeit der Mitgliedschaft erfüllt werden. Wie gut das gelingt, zeigt sich an der Kündigungsrate und am kommerziellen Erfolg eines Studios. Es ist heute mitunter schwierig, neue Mitglieder ins Studio zu locken. Dazu sind aufwendige und teure Marketingmaßnahmen notwendig, deren Erfolg sich vorher schwer abschätzen lässt.

Generation 50 plus: Wohlbefinden des Individuums Umso wichtiger ist es, die Generation 50 plus als Kunden zu halten. Gerade im mittleren und hohen Preissegment, wo auf Betreuung und Service gesetzt wird, ist das in erster Linie Aufgabe des Trainerstabs. Dieser sollte sich unbedingt als Verkäufer einer Dienstleistung verstehen. In größeren Anlagen wurde früher auf geschulte Berater gesetzt, die Kunden nach Abschluss eines neuen Vertrags an die Trainer „weiterreichten“. Diese Strategie ist heute im Sinne der Kundenbindung überholt. Jeder Trainer und jede Trainerin verkauft ständig Dienstleistungen auf der Trainingsfläche und muss sich dessen neben der fachlichen Kompetenz bewusst sein, um Erfolg zu haben. Kundenbindung ist keine Selbstverständlichkeit, sondern erfordert kontinuierlichen Einsatz.

Wie lassen sich Erfolge effektiv steuern?

Antonio e Silva Experte für Gesundheitswirtschaft und Fitnessstudiomarketing

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Was kann konkret getan werden? Selbstverständlich liegt der Schlüssel zum Erfolg eines Studios nicht ausschließlich in den Händen des Trainerteams. Dennoch haben sie erheblichen Einfluss auf eine langfristige Mitgliederbindung. Die Erfahrung zeigt, dass schon Anlagen an häufigem Trainer-

wechsel gescheitert sind, weil die Mitglieder dort wiederholt ihre Bezugspersonen auf der Fläche verloren. Bei einer Kündigung oder Stagnation des Umsatzes ist es längst zu spät. Wie kann man Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen belohnen, deren Erfolge nicht direkt wahrnehmbar sind, sondern nur indirekt über die Umsatzentwicklung?

Strategien zur Mitgliederbindung Oft werden Trainern und Trainerinnen Provisionen für den Abschluss neuer Verträge gezahlt. Das ist ein geeignetes Mittel, um das Bewusstsein dafür zu fördern, inwieweit der eigene Erfolg direkt mit dem des Studios verknüpft ist. Dies kann aber auch negative Auswirkungen auf die Kundenbindung haben. Falls nur Provisionen für neu abgeschlossene Verträge gezahlt werden, bietet diese Maßnahme keinen Anreiz, Bestandskunden einen besseren Service zu bieten – im Gegenteil. Im Extremfall stürzt sich das Trainingspersonal auf jedes neue Gesicht und vernachlässigt teuer akquirierte Mitglieder. Es gibt aber keine Garantie, dass diese Mitglieder bleiben, auch nicht über die Vertragslaufzeiten! Prinzipiell könnte man jedem Mitglied einen bestimmten Trainer fest zuordnen, der dafür verantwortlich ist, dass es nicht kündigt. Doch was passiert, wenn das Mitglied ihn nicht mag und lieber von jemand anderem betreut werden möchte? Oder der Betreuer aus Arbeitszeit- oder Urlaubsgründen nicht präsent ist? Ein anderer Trainer hat möglicherweise wenig Interesse an einem Mitglied, für das er nicht verantwortlich ist, und hat mit den eigenen „Schützlingen“ genug zu tun. Das führt zu einer Burgmentalität, die dem Service insgesamt schadet. Wie kann man das Engagement für die Mitglieder auf der Trainingsfläche besser messen und belohnen?

Die Kompetenzstrategie Wer den Fitnessstudiovertrag mit einem Neukunden abschließt, erhält zunächst nur einen Teil der üblichen Provision. Der Rest wird in einen Topf eingezahlt, der zum Monatsende (prozentual) abhängig von der Betreuungsleistung (neue Termine für Trainingspläne, Re-Test-Termine) unter allen Trainern und Trainerinnen aufgeteilt wird. Solche Provisionen versprechen Erfolg, denn sie bringen eine neue Triebkraft in Ihr Studio und machen Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen autonomer. fitness MANAGEMENT international

02/21



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