fitness MANAGEMENT international 03/23 (Leseprobe)

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KRAFT

CON. HOME OF STRENGTH

Fachkräftemangel

Herausforderungen, Chancen und Lösungsstrategien der Branche

Politische Anerkennung

DSSV im Dialog mit Nicole Westig (MdB) und Philipp Hartewig (MdB)

Erfolgsmodell duales Studium Die Fitness- und Gesundheitsbranche, Unternehmen und Studierende profitieren

www.fitnessmanagement.de

3/2023 Juni/Juli Nr. 167
DANKE!
EUR 9/12 (D/INT) C 31071

Meilensteine für die Fitnessbranche

Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie von einem Politiker folgende Sätze hören würden?

„Für eine Steigerung der Lebensqualität kann Fitnesstraining der entscheidende Faktor sein. Aus diesen Gründen stellen wir eine fitnesspolitische Agenda auf, denn Anspruch und Bedeutung der Fitnessbranche muss sich auch in politischer Wertschätzung ergründen.“ –Wahrscheinlich wären Sie ähnlich erfreut wie ich.

Weichenstellendes Positionspapier zur Fitnessbranche

Im ersten Moment liegt die Vermutung nahe, dass der oben genannte Text aus der Feder des DSSV stammt und auf der Website des Verbands zu finden ist. Tatsächlich ist er jedoch schwarz auf weiß in dem jüngsten Positionspapier der AG Sport der Fraktion der Freien Demokraten niedergeschrieben. Das heißt, es handelt sich hierbei nicht nur um wohlklingende Worte für unsere Branche, sondern um ein gewichtiges Statement einer aktuellen Regierungspartei. Unter dem Titel „Fitness und Fitnessbranche –sportpolitische Ziele“ zirkuliert das Papier derzeit in Berlin. Im Interview mit Philipp Hartewig (MdB) und Nicole Westig (MdB) ab Seite 56 erfahren Sie die Hintergründe zu diesem Meilenstein und welchen Stellenwert die Fitness- und Gesundheitsbranche für ihre Politik einnimmt.

Erfolgreicher Parlamentarischer Abend in Berlin

Weitere Meilensteine aus der politischen Arbeit des DSSV können Sie unserem Nachbericht zum 7. Parlamentarischen Abend in Berlin unter dem Motto „fit & gesund in Deutschland“ (ab Seite 60) entnehmen. Bei diesem jährlich stattfindenden Termin laden der DSSV, die DHfPG und BSA-Akademie ein, um mit unseren Verbandsvertretern, Praktikern, Wissenschaftlern, Politikern sowie Kranken- und Rentenversicherern in den Dialog zu gehen. Diesmal lag der Schwerpunkt auf der Bekämpfung des akuten Be wegungsmangels sowie den positiven Effekten eines körperlichen Trainings auf Symptome bei Long-/Post-COVID(-Fatigue). Für mich persönlich ein weiterer wichtiger Beitrag unserer Branche, um die Gesundheit unserer Bevölkerung zum Guten „bewegen“ zu können.

Werden Sie Teil des #BEACTIVE DAY

Ein weiterer Meilenstein steht bevor: der #BEACTIVE DAY am 23. Septem ber 2023. Werden Sie mit Ihrem Studio Teil der größten europäischen Fitnesskampagne und nehmen Sie am bundesweiten Tag der offenen Tür teil. Laden Sie Ihre Mitglieder ein, deren Freun de und Familien, aber auch die lokale Presse sowie Politikerinnen und Politiker. Der DSSV als nationaler Koordinator für die Fitness- und Gesundheitsbranche in Deutschland freut sich, wenn Sie die Aktion unterstützen. Anregungen und Leitfäden für die Umsetzung finden Sie ab Seite 64.

Fachkräftemangel – Herausforderung und Chance zugleich

Damit Sie diese Kampagne sowie Ihr operatives Geschäft durchführen können, benötigen Sie gute Mitarbeitende. In Zeiten des Fachkräftemangels ist das eine Herausforderung. Wie die Fitness- und Gesundheitsbranche mit dieser Aufgabe umgeht und sogar Lösungen für den Wirt schaftsstandort Deutschland bietet, lesen Sie in unserem Themenschwerpunkt ab Seite 24 sowie in diversen Fachartikeln ab Seite 86.

Mit den besten Grüßen aus Hamburg

EDITORIAL
Foto: fitness MANAGEMENT
03/23 fitness MANAGEMENT international 3

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AKTUELLES

10 Aktuelles aus der Fitness- und Gesundheitsbranche

18 Studio des Monats: effectiv Trainingscenter in Herforst

24 Fachkräftemangel– Herausforderungen, Chancen, Lösungsstrategien

42 Erfolgsmodell duales Studium

46 aufstiegsjobs.de – Lösungen für den Fachkräftemangel

48 Aufstiegskongress 2023 – das Branchentreffen

50 Inhousemesse bei gym80 – KRAFTcon.

54 FitX ist „Official Fitness Partner of the NFL“

DSSV

56 Der DSSV im Gespräch mit der Politik –Interview mit Nicole Westig und Philipp Hartewig

60 7. Parlamentarischer Abend in Berlin

64 It’s time to #BEACTIVE!

66 Recht: Fachkräftemangel – Migration als Lösung

70 Neue Fördermitglieder und neue Mitglieder

72 Kommentar Prof. Dr. Thomas Wessinghage: Die Zeichen stehen auf Aufbruch

MANAGEMENT

74 Personenporträt: Alisa Miller

76 Interview mit Chuck Runyon über die Expansionspläne von Anytime Fitness

80 miha bodytec Update: News aus der EMS-Branche

82 EGYM: „Gameday zieht die Leute ins Fitnessstudio!“

84 GET FIT – die Erfolgsstory

86 Recruiting und Personalentwicklung im Studio

90 LES MILLS: Fitnesstrends nach der FIBO 2023

92 en consulting: Das „Sommerloch“ als Chance

94 Investition in Qualifikation: die Relevanz von Weiterbildungen

98 Franchise mit AURUM: Die Erfolgsstory von Schaffhausen

99 FACEFORCE: Echte Studios – echte Erfolge

100 Employer Branding nachhaltig erfolgreich gestalten

104 IMPACT Unternehmensberatung:

Drei Gründe für schlechte Ergebnisse im Online-Marketing

106 Digitales Studiomanagement: Auswahlkriterien digitaler Verwaltungssysteme

110 debixx-Mitgliederverwaltung: Die Geschäftsführer Frank Haße und Holger Ziegert im Interview

42
24
Erfolgsmodell duales Studium Fachkräftemangel
INHALT 03/23
Henrik Gockel Mathias Schilling Oliver Walle Prof. Dr. Axel Plünnecke

56

www.fitnessmanagement.de

FITNESS & GESUNDHEIT

112 Technogym Ecosystem als offene Plattform: personalisier tes Training und digitales Studiomanagement

114 Concept2: Rudern – der Klassiker des Gesundheitssports mit steigender Beliebtheit bei Älteren

115 Panatta Super Peck Back:

Plate-loaded-Maschine für Butterfly und Butterfly Reverse

116 MetaCheck Gen-Diät: Der Mehrwert für Ihr Fitnessstudio

118 Ernährungsfachkräfte zielführend einsetzen –interdisziplinäre Verstärkung des Studioteams

WISSENSCHAFT & PRAXIS

122 DHfPG/BSA Aktuell: Studium – Weiterbildung – Qualität

124 Kommentar Albert Busek: „Im Anfang war die Tat!“ –Warum Vorsätzen auch Taten folgen müssen

126 Science News: Wissenschaft für die Studiopraxis

128 Science-Lab: Veganismus bei Ausdauersportlern

130 Partnerverband BfB: Nachruf für Friedrich Wolff

132 Buchtipp: Unternehmenserfolg durch Unternehmenskultur

134 Kolumne Antonio e Silva: Kundenbindung der Zukunft

Fachartikel der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und der BSA-Akademie
60 64
Der DSSV im Gespräch mit der Politik
It’s
7. Parlamentarischer Abend in Berlin
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Positionspapier betont Relevanz der Branche

Die AG Sport der Fraktion der Freien Demokraten (FDP) im Deutschen Bundestag unter Vorsitz von Philipp Hartewig (MdB) misst körperlicher Aktivität ein außerordentliches öffentliches Interesse bei. Im Positionspapier „Fitness und Fitnessbranche“ wird betont, dass die die Fitnessbranche „einen entscheidenden Beitrag für die Gesundheit der Bevölkerung“ leistet und auch bei politischen Entscheidungen stärker berücksichtigt werden muss.

www.bit.ly/positionspapier-fdp

Vorsitzender als Sachverständiger im Bundestag

Als Sachverständiger sprach der 1. Vorsitzende des DSSV e. V. Prof. Dr. Thomas Wessinghage (3. v. l.) vor den versammelten Abgeordneten über die Lage der Fitnessbranche und die Auswirkungen der Energiekrise. In seiner Eingangsrede stellte er die Entwicklung 2022 vor. Darüber hinaus wies er auf die Bedeutung des Sports in Fitness- und Gesundheitsanlagen hin und forderte eine größere Anerkennung der Politik und eine höhere Bereitschaft zur Zusammenarbeit.

www.bit.ly/dssv-sportausschuss

Ohne Ausbilderschein Fachkräfte qualifizieren

Wollen Betriebe dual Studierende der DHfPG ausbilden, müssen sie nicht über eine von der IHK bescheinigte Ausbildereignung verfügen. Die Ausbildung der Studierenden kann von einer erfahrenen Person aus dem Mitarbeiterteam übernommen werden. Außerdem bietet die Hochschule das kostenfreie Seminar „Ausbildungsleiter“ an. Nach dem freiwilligen Besuch des Seminars erhalten die Betriebe das Zertifikat als anerkannter Ausbildungsbetrieb der DHfPG.

www.dhfpg.de/ausbildungsleiter

DSSV: „Runder Tisch Bewegung und Gesundheit“

Der DSSV e. V. war zu Gast im Bundesministerium für Gesundheit und hat an der Sitzung des „Runden Tisches Bewegung und Gesundheit“ teilgenommen. Am Projekt beteiligt sind u. a. hochrangige Vertreter der Bundesministerien, Fachministerkonferenzen sowie der Krankenkassen und anderer Sozialversicherungsträger. Ziel ist es, Maßnahmen zur Stärkung von Bewegung und Bewegungsförderung herauszuarbeiten und konkrete Vereinbarungen zu treffen. www.bit.ly/dssv-runder-tisch

EuropeActive-Generalversammlung wählt Vorstand

Während der 22. jährlichen Generalversammlung von EuropeActive im April 2023 wurden die Mitglieder für den Vorstand gewählt. Neben dem fitness MANAGEMENT-Geschäftsführer und Aufsichtsratmitglied des DSSV e. V. Janosch Marx (3. v. l.; als Vertreter für den deutschen Verband) treten Marcel Boots (Basic-Fit International) und Steven Ward (GO fit) ihre dreijährige Amtszeit an. Silke Frank (Event Director FIBO global) wurde im Amt bestätigt.

www.bit.ly/europeactive-vorstand

Foto: FSEID – stock.adobe.com Foto: DHfPG/BSA Foto: EuropeActive Foto: Microgen – stock.adobe.com
fitness MANAGEMENT international 03/23 10 AKTUELLES | ANZEIGE
Foto: Anja Kühn
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Foto: DHfPG/BSA

wellyou eröffnet weitere Studios

Die norddeutsche Fitnesskette wellyou eröffnet bundesweit weitere Standorte. Um den Meilenstein von 30 Anlagen zu erreichen, entstehen zwei neue Studios in Niedersachsen und eins in Sachsen-Anhalt.

„Wir werden im Laufe des Jahres sogar noch weitere Standorte eröffnen, im Hintergrund arbeiten wir bereits fleißig am Ausbau zukünftiger Filialen in Ost- und Norddeutschland“, teasert wellyou-Geschäftsführer Markus Sigl die weiteren Expansionspläne an.

www.bit.ly/expansion-wellyou

Bildungsanbieter BSA-Akademie wird 40!

In diesem Jahr feiert die BSA-Akademie ihr 40. Jubiläum! Der Bildungspartner der Fitness- und Gesundheitsunternehmen setzte bereits 1983 mit der Entwicklung der ersten „Fitnesstrainer/inB-Lizenz“ den ersten Standard in der Fitnessbranche. Seitdem hat die BSA-Akademie in über 80 Lehrgängen mehr als 275.000 Teilnehmende qualifiziert. Auch in Zukunft wird sie mit ihren aktuellen Qualifizierungsangeboten die Fachkräfte von morgen weiterbilden. www.bsa-akademie.de

LifeFit Group eröffnet Club Pilates in Deutschland

Club Pilates ist mit rund 800 Franchisestudios das weltweit am schnellsten wachsende Pilates-Boutique-Konzept. Die LifeFit Group bringt das amerikanische Konzept nun auch auf den deutschen Fitnessmarkt. Das erste Studio eröffnete am 13. Mai 2023 in Frankfurt am Main. „Mit Club Pilates werden wir im Pilatesmarkt in Deutschland neue Maßstäbe setzen und der Pionier für Reformer-PilatesFranchise sein“, sagt Christophe Collinet, CCO der LifeFit Group. www.bit.ly/club-pilates-deutschland

Matrix Fitness: Zusammenarbeit mit ACISO

Fitnessgerätehersteller Matrix wird neuer Partner der ACISO CONSULTING GmbH. Ziel der Zusammenarbeit ist es, Studiobetreiberinnen und -betreibern mit gebündelter Expertise zu nachhaltigem Erfolg zu verhelfen. Neben den erprobten Konzepten und Strategien erhalten die betreuten Fitness- und Gesundheitsanbieter damit künftig auch die Vorteile einer soliden und innovativen Geräteausstattung als wesentlichen Baustein.

www.bit.ly/matrix-aciso

EASYFITNESS: Mit 500 Anlagen auf Rang eins

Die nachhaltige Fitnesskette EASYFITNESS hat laut der DeloitteStudie „Der deutsche Fitnessmarkt 2023“ den dritten Platz (Anlagenzahl) und den vierten Platz in Deutschland (Mitgliederzahlen) verteidigt. Mit dem nach eigenen Angaben „ambitionierten Expansionsziel“ von 200 Anlagen bis Ende 2023 und 500 Anlagen sowie 1,2 Millionen Mitgliedern innerhalb der kommenden fünf Jahre strebt EASYFITNESS langfristig den ersten oder zweiten Platz im deutschen Fitnessmarkt an. www.bit.ly/expansion-easyfitness

ELEMENTS FITNESS GmbH erweitert Führungsspitze

Björn Streier (2. v. l.) und Sandro Carovani (4. v. l.) bilden seit April 2022 die Doppelspitze der ELEMENTS Premiumfitnessclubs innerhalb der Geschäftsleitung der ACISO Holding GmbH an der Seite von Nicole Greinwalder. Diplom-Betriebswirt und Brancheninsider André Nagel (1. v. l.) ergänzt ab sofort die Geschäftsführung und unterstützt hauptsächlich den operativen Geschäftsbereich des Premiumanbieters.

www.bit.ly/elements-geschaeftsfuehrung

Foto: wellyou Foto: LifeFit Group/Club Pilates Foto:
EASYFITNESS
Foto: ELEMENTS FITNESS GmbH Foto: Johnson Health Tech. GmbH
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HMMMMm BEERE

Unser beliebtes Whey Protein gibt es jetzt ganz neu in der sommerlich lecker-leichten Geschmacksrichtung Himbeere!

Fett- und glutenfrei hergestellt, schmeckt es nicht nur hervorragend, darüber hinaus bietet es auch einen hohen BCAA-Gehalt, neun Vitamine sowie eine Extraportion Calcium und Magnesium.

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Sports Club Gruppe übernimmt Traditionsclub

Die Fitnessstudiokette Sports Club übernimmt den angeschlagenen Traditionsclub fitness and friends Deutschland GmbH (ehemals Elixia). Das 2003 erbaute Premiumfitnessstudio in HamburgWandsbek (Gesamtfläche von über 5.000 m2) war Ende 2022 in Folge der Corona-Pandemie in die Insolvenz geraten. Seit Mai 2023 führt die Sports Club Gruppe das Studio zunächst als eigenständigen Club weiter; alle Arbeitnehmer wurden übernommen.

www.bit.ly/sports-club-fitness-and-friends

Offizieller Ausstatter der Olympischen Spiele 2024

Technogym wird erneut offizieller und exklusiver Ausstatter der Olympischen Spiele. Das Unternehmen unterstützt die Athletinnen und Athleten vor und während der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 in Paris mit Fitnessgeräten und digitalen Technologien. Insgesamt werden 29 Zentren für das Training eingerichtet –darunter auch das Haupttrainingszentrum sowie das olympische und paralympische Dorf in Saint-Denis.

www.bit.ly/technogym-olympia-2024

Foto: seca

seca verkündet Integration ins Technogym Ecosystem

seca setzt auf die Integration und Digitalisierung seiner Produkte im Bereich medizinisches Messen und Wiegen. Die neue Integration in das Technogym Ecosystem bietet den Endkunden daher die Möglichkeit eines personalisierten Trainingserlebnisses auf Basis ihrer spezifischen Körperzusammensetzungsdaten und gewährleistet Betreibenden eine effektivere Betreuung ihrer Mitglieder und damit eine Steigerung ihrer Gewinne.

www.bit.ly/seca-technogym

FIBO Congress begeistert Teilnehmende

Auch in diesem Jahr lieferte der FIBO Congress vom 13. bis 15. April in Köln wieder jede Menge wertvollen Input für die wissensdurstigen Fachbesucherinnen und -besucher der FIBO. Er wurde zum zweiten Mal von der DHfPG und BSA-Akademie unter Federführung der FIBO organisiert und durchgeführt. Neben zahlreichen Praxistipps bot der Fachkongress über 80 hochaktuelle Vorträge zu sechs branchenrelevanten Themensträngen sowie attraktive Netzwerkmöglichkeiten.

www.fibo-congress.com

Foto: OceanProd – stock.adobe.com

Foto: William – stock.adobe.com

Anytime Fitness expandiert nach Österreich

Self Esteem Brands expandiert in Europa und begrüßt Manfred Mitterlehner als neuen Master-Franchisenehmer von Anytime Fitness. Mit Österreich weiten die Franchisefitnessclubs ihre weltweite Präsenz auf 40 Länder aus. Auch der deutsche Markt ist weiterhin Ziel der Expansionen. In der fMi spricht Chuck Runyon (CEO und Mitgründer) exklusiv über seine Karriere in der Fitnessbranche, die Erfolge von Anytime Fitness und die Expansionspläne (ab Seite 76).

www.bit.ly/anytime-fitness-oesterreich

Basic-Fit mit deutlichem Plus im ersten Quartal 2023

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat die niederländische Fitnesskette Basic-Fit ihren Umsatz im ersten Quartal 2023 mehr als verdoppelt, viele Neukunden gewonnen und europaweit 68 neue Clubs eröffnet. Alleine im französischen Markt konnte die Anlagenzahl um 49 Studios erhöht werden. Angesichts dieser Zahlen bekräftigte Rene Moos (CEO) die angekündigte Wachstumsstrategie für den europäischen Fitnessmarkt.

www.bit.ly/basic-fit-umsatzplus

Foto: Sports Club Foto: DHfPG/BSA
fitness MANAGEMENT international 03/23 14 AKTUELLES | ANZEIGE
Foto: TECHNOGYM S.p.A.

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effectiv Trainingscenter in Herforst „Willkommen

zu Hause“

Immer up to date und gleichzeitig ganz nah am Kunden. „Jeder kann mit ganzheitlichem Training gesünder alt werden“ ist das Motto im effectiv Trainingscenter. Im malerischen Eifelort Herforst mit nur ca. 1.160 Einwohnern bietet die Premiumfitnessanlage topmodernes Training in zwei verschiedenen Welten für Jung und Alt. Neben konventionellem Krafttraining wird hier die „effectiv-Methode“ für Gesundheitstraining mit verschiedenen Kernelementen angeboten, bei der die Mitglieder intensiv und zielführend betreut werden.

Text: Anke Sörensen Studio des Monats effectiv Juni 2023 in Herforst Fotos: effectiv Trainingscenter fitness MANAGEMENT international 03/23 18 AKTUELLES | STUDIO DES MONATS

Seit der Eröffnung im September 2018 steht das effectiv Trainingscenter in Herforst in der Eifel für modernes Fitness- und Gesundheitstraining sowie eine voll digitalisierte Trainingsfläche. Die große Stahlhalle wurde von der Firma Seitz gebaut, Dustin Kuhl von Fifty-Fifty Design übernahm das Innendesign. So entstand mitten auf dem Land ein Studio mit stylisher Atmosphäre, das die Bedürfnisse verschiedener Zielgruppen anspricht. Die Geschäftsführer Marc Wolff und Aram Zülfikaroglu sind stolz darauf, wie genau sie hier ihre Vorstellungen verwirklichen konnten.

Das effectiv Trainingscenter vereint zwei Welten unter einem Dach: Während das Obergeschoss in dunklen Tönen und coolem Ambiente mit PURE KRAFT-Maschinen konventionelles Krafttraining für ein junges Publikum bietet, beherbergt das Erdgeschoss in helleren Tönen das Gesundheitstraining für die ältere Zielgruppe sowie einen separaten Ladyfitnessbereich. Für das konventionelle Training wird ein Basistarif von 10,90 Euro pro Woche fällig. Das Gesundheitstraining hingegen lässt sich modular zu einem Komplettpaket, der sogenannten effectiv-Methode mit vollautomatisiertem Krafttraining, Gelenktraining, Cardiotraining und kognitivem Training, upgraden und kostet dann rabattiert 5,90 Euro zusätzlich pro Woche.

Ganzheitliches Konzept

In der Betreuung verfolgt das Studio eine ganzheitliche Philosophie: „Bereits ab dem 25. Lebensjahr verlieren Menschen wertvolle Muskulatur, die wir zum Schutz unserer Gelenke sowie zur Straffung unseres Körpers und zur effektiven Fettverbrennung brauchen. Auch die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns nimmt ab“, erläutert Marc Wolff. „Mit dem Verlust der Muskulatur und Gehirnleistung werden wir auf Dauer in unserer Beweglichkeit und Selbstbestimmtheit eingeschränkt. Es kann zu Rücken- und Gelenkschmerzen kommen, im schlimmsten Fall sind wir im höheren Alter auf Hilfe anderer angewiesen. Die gute Nachricht: Für den Erhalt der Muskulatur und der Gehirnleistung können wir viel tun, und zwar in jedem Alter!“

Faire Bedingungen

In Herforst trainieren die Mitglieder daher auch nach einem ganzheitlichen Konzept – einem Dreiklang aus Muskeltraining, Rücken- und Gelenktraining sowie kognitivem Training. Wie sich das anfühlt, können potenzielle Mitglieder erstmal ausprobieren. Marc Wolff erklärt: „Wir lassen das Konzept 14 Tage lang kostenlos testen und gehen so in Vorleistung. So wollen wir die Kunden mit unserer Qualität auf der Fläche überzeugen, bevor sie eine Mitgliedschaft abschließen.“ Außerdem ist die Mitgliedschaft monatlich kündbar. Kernelemente sind vollautomatisiertes Krafttraining sowie pulsgesteuertes Training an kleinen Cardiostraßen von milon. Da die gesamte Trainingsfläche digital vernetzt ist, werden alle Daten der Mitglieder automatisch erfasst und Erfolge aufgezeigt.

Ganz nah am Mitglied

Als Premiumanbieter legt das effectiv Trainingscenter großen Wert auf hochwertige Betreuung. In den Stoßzeiten sind drei bis vier Trainerinnen und Trainer auf der Fläche. Jedes Mitglied erhält viel Aufmerksamkeit. Damit die Betreuung wirklich auf der Trainingsfläche stattfindet, gibt es keine

03/23 fitness MANAGEMENT international 19

Marc Wolff

Nach seiner Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann gründete Marc Wolff 2008 mit 22 Jahren sein erstes Fitnessstudio in Ensch, mit ein paar Trainingsgeräten und der Vision, die bestmögliche Trainingsatmosphäre und -betreuung seiner Mitglieder zu gewährleisten. Den Gewinn investierte er direkt ins Studio und positionierte sich als Gesundheitsanbieter. Mittlerweile betreibt er mit Aram Zülfikaroglu fünf Standorte: Ensch, Herforst, Bernkastel-Kues (mit Christoph Klein vom active Gesundheit und Fitness), Föhren (mit David Pelzer vom PhysioPoint) und Wittlich. Mit der Betrieblichen Gesundheitsförderung Eifel | Mosel | Hunsrück GmbH (BGF-EMH) gründeten sie 2022 zudem eine Tochterfirma für BGF, bei deren Aufbau Niklas Schlütter sie maßgeblich unterstützte und die mittlerweile mit Tim Weber über 20 namhafte Firmenkunden aus der Region betreut.

Theke: „Unser Ziel ist es, jeden Kunden mindestens einmal pro Training anzusprechen. Dabei geht es um die Bewegungskorrektur als fortlaufenden Prozess“, sagt Aram Zülfikaroglu. Mithilfe eines Livetickers sehen alle Trainerinnen und Trainer, was beim letzten Mal besprochen wurde und fragen gezielt nach, ob ein Trainingsziel erreicht wurde und sich beispielsweise Rückenschmerzen verbessert haben – oder schlagen Alternativen vor.

Training als Wow-Effekt

Mitglieder und Team schätzen die intensive Betreuung und fühlen sich in der familiären Atmosphäre zu Hause. Ziel der Betreiber ist es, die Mitglieder individuell zu unterstützen und als Ansprechpartner rund um die Gesundheit wahrgenommen zu werden. Mit Erfolg: „Viele Mitglieder, die zu uns gewechselt haben, bestätigen uns, dass wir eine bessere Betreuung als andere Anbieter bieten. Unsere Kernkompetenz ist es, Menschen zu helfen, ihre alltäglichen Gesundheitsprobleme zu bewältigen“, so Marc Wolff. Physiotherapeutinnen und -therapeuten arbeiten an Philosophie, Konzept und Trainingsplänen mit. „Unsere Vision ist es, als ‚der‘ Gesundheitsanbieter in der Region, im Rahmen der Möglichkeiten eine Alternative zum Arztbesuch beziehungsweise zu Medikamenten zu bieten.“

Aram Zülfikaroglu ergänzt: „Mich macht es stolz, dass oft Menschen zu uns kommen, die vorher noch nie in einem Fitnessstudio waren. Sie sind total begeistert, dass wir kein ‚Pumperstudio‘ sind und sehen uns nicht nur als Studio, sondern als kleine Community, als Wohlfühlort. Sie erkennen die Notwendigkeit des Trainings an. Gerade wenn ältere Leute zu treuen Mitgliedern werden, ist das ein Wow-Effekt.“

Verschiedene Zielgruppen ansprechen

Die Best Ager spielen in Herforst eine zentrale Rolle, da sie viel Wert auf Qualität legen und die Trainingsmodule für das Gesundheitstraining zum Basistarif hinzubuchen. Gleichzeitig liegt das effectiv Trainingscenter auf dem Land, sodass es ein breites Publikum anspricht. Das jüngste Mitglied ist 14, das älteste über 80 Jahre alt. Dementsprechend werden die Marketingaktivitäten auf den verschiedenen Plattformen für die ein-

effectiv Trainingscenter fitness MANAGEMENT international 03/23 20 AKTUELLES | STUDIO DES MONATS
Fotos:

Aram Zülfikaroglu

Der zweite Geschäftsführer des effectiv Trainingscenters kam als Quereinsteiger in die Branche. Er arbeitete als Produktmanager bei der igroup Medienagentur und lernte Marc Wolff als Kunden kennen. 2018 bot dieser ihm an, beim effectiv Trainingscenter einzusteigen. Die Zusammenarbeit wurde zunächst per Handschlag besiegelt, mittlerweile ist Aram Zülfikaroglu Geschäftsführer und gleichberechtigter Gesellschafter Im Unternehmen wird eine flache Hierarchie gelebt. Gemeinsam mit Michèle Ulbrich als Personalleiterin und Oliver Buderath als spor tlichem Leiter haben die beiden Geschäftsführer nach Corona das effectiv Trainingscenter intensiv weiterentwickelt und zu dem gemacht, was es heute ist. Die neue Struktur hat maßgeblich Anteil am Erfolg des Unternehmens.

zelnen Altersgruppen unterschiedlich bespielt: Während zwei Praktikanten die junge Zielgruppe mit witzigen Beiträgen auf TikTok ansprechen, sind die Posts auf Instagram zwar cool, aber schon ein bisschen seriöser Auf Facebook hingegen werden informative Inhalte veröffentlicht, ebenso wie die Website rein sachliche Informationen für eine ältere Zielgruppe bietet.

Abläufe auf dem Prüfstand

In den letzten 15 Jahren ist das Unternehmen vom ersten Standor t in Ensch auf mittlerweile fünf Standor te gewachsen. Zuletzt wurde 2022 das well.come in Wittlich gekauft. Aus der Eröffnung der zusätzlichen effectiv Trainingscenter in der Region hat sich ergeben, dass sich die Einzugsgebiete der einzelnen Studios inzwischen überschneiden. Daher sollen ab Sommer die Mitglieder mit einer Mitgliedschaft an allen Standor ten trainieren können.

Das Wachstum erfordert eine neue Struktur Derzeit sind beide Geschäftsführer damit beschäftigt, bestehende Prozesse zu hinterfragen und eine übergreifende Filialstruktur mit Positionen wie spor tlicher Leitung, Personalleitung, Marketingleitung und Bereichsleitungen aufzubauen, um die Standor te in Ensch, Herforst, Bernkastel-Kues, Föhren und Wittlich besser zu verzahnen. Der ehemalige Besitzer des well.come, Uwe Schüller, wird das Unternehmen bei der Bewer tung der betriebswirtschaftlichen Prozesse unterstützen.

Investition in die Zukunft

Grundsätzliche Skills wie ein höfliches, freundliches, zuvorkommendes Auftreten und eine positive Ausstrahlung sowie Spaß am Training sind die Voraussetzung, um hier zu arbeiten. Für die Fachkompetenz sorgt die intensive Begleitung bei der Einarbeitung sowie die hauseigene Online-Akademie für interne Schulungen. Neue Teammitglieder durchlaufen individuell in etwa ein bis drei Monaten einen Onboardingprozess. Danach finden alle zwei Wochen Personalmeetings statt, wo einzelne Themen wie Training, Kundenbetreuung und Verwaltung vertieft und gecoacht werden. Je nach Bewer tung der Vorgesetzten darf ein neuer Mitarbeitender dann die nächsten Steps wie Personal Training angehen, wenn er oder sie soweit ist.

„Wir investieren viel Zeit in die qualitativ hochwertige Ausbildung unserer Mitarbeiter Bei uns herrscht eine sehr flache Hierarchie, wir pflegen einen freundschaftlichen Umgang mit unseren Mitarbeitern“, erzählt Aram Zülfikaroglu. „Ab und zu unternehmen wir gemeinsame Aktivitäten, denn es ist uns wichtig, dass sich das Team untereinander gut versteht. Ich glaube, das ist der Weg, den wir in Zukunft gehen müssen, um junge Leute bei uns zu behalten, die ihre Persönlichkeit im Unternehmen ausleben wollen.“ Schließlich sind die Mitarbeitenden, die sich mit Empathie und Know-how um das Gesundheitstraining kümmern, das Herz dieses topmodernen Studios.

Das effectiv Trainingscenter in Zahlen

Fläche des Studios gesamt: 920 m2

Krafttraining: 215 m2

Cardiotraining: 50 m2

Ladyfitness: 25 m2

Beweglichkeit: 80 m2

Kraft-Beweglichkeits-Parcours: 120 m2

Functional Training: 60 m2

VIKOMOTORIK: 25 m2

Ausstattung

Kraft: milon® Q, milon® (Kraft- und KraftAusdauer-Zirkel), Matrix, gym80 PURE KRAFT-Linie

Cardio: Matrix, milon

Beweglichkeit: five® , five®-express

Kognitives Training: SKILLCOURT®

Vibrationstraining: wellengang

Diagnostik: InBody 770

Mitarbeitende

2 Geschäftsführer (alle Standorte)

1 sportliche Leitung (Physiotherapeut, alle Standorte)

1 Personalleitung (alle Standorte)

1 BGF

2 Verwaltung (4 Standorte)

4 dual Studierende

6 Aushilfen

effectiv Trainingscenter GmbH Beilinger Straße 14 | 54662 Herforst | www.effectiv.de
03/23 fitness MANAGEMENT international 21

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Fachkräftemangel

Herausforderungen, Chancen, Lösungsstrategien

Qualifizierte Arbeitskräfte sichern Wachstum, Innovation und die Wettbewerbsfähigkeit einer Volkswirtschaft. Aufgrund eines Mangels an Fachkräften wird die Wirtschaftsleistung in Deutschland ausgebremst; dem Wohlstand der Menschen und ihrer Lebensqualität droht Gefahr. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) umreißt das Problem wie folgt:

„Viele Unternehmen sind bereits akut von dem Mangel an Fachkräften betroffen: Mehr als 50 Prozent der Unternehmen sehen darin die größte Gefahr für ihre Geschäftsentwicklung. Der Fachkräftemangel als Entwicklungshemmnis ist aus Sicht der Unternehmen merklich angestiegen – 2010 waren es noch 16 Prozent, die den Fachkräftemangel als Geschäftsrisiko einstuften.“ (BWMK, 2023)

Auch die Fitness- und Gesundheitsbranche ist vom Fachkräftemangel betroffen. Während der coronabedingten Schließungen der Studios haben sich viele gut ausgebildete Beschäftigte

Jobs in Branchen gesucht, die nicht von den Schließungen betroffen waren. Nicht alle Stellen konnten adäquat neu besetzt werden.

Welche konkreten Herausforderungen kommen durch den Fachkräftemangel auf unsere Branche zu? Welche Chancen können sich daraus entwickeln? Wie macht sich das Fehlen qualifizierter Arbeitskräfte in deutschen Studios bemerkbar? Mit welchen Lösungsstrategien halten Betreiberinnen und Betreiber dagegen?

Antworten auf diese Fragen geben Prof. Dr. Axel Plünnecke vom Institut der deutschen Wirtschaft, BGM-Experte Oliver Walle sowie Henrik Gockel (PRIME TIME fitness) und Mathias Schilling (Sport-Park) auf den kommenden Seiten Ihrer fMi.

fachkraeftesicherung.html

Literaturliste Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. (2023). Fachkräfte für Deutschland. Zugriff am 11.05.2023. Verfügbar unter https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Dossier/
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Text: Jürgen Wolff

Das Institut der deutschen Wirtschaft zum Thema Fachkräftemangel Transformation und Arbeitskräfte – wichtige Rolle auch für die Fitnessbranche

Seit 2003 ist er am Institut der deutschen Wirtschaft in Köln tätig und leitet dort das Themencluster Bildung, Innovation und Migration. Darüber hinaus ist Prof. Dr. Plünnecke stellvertretender Fachbereichsleiter Ökonomie an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG).

Text: Prof. Dr. Axel Plünnecke Prof. Dr. Axel Plünnecke (Jahrgang 1971) hat Volkswirtschaftslehre in Göttingen studiert und an der Technischen Universität in Braunschweig promoviert.
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Bereits heute Engpässe in vielen Bereichen

Viele Unternehmen klagen bereits heute über erhebliche Fachkräfteengpässe. Im Dezember 2022 betrug die Fachkräftelücke, also die Zahl der Stellen, für die es keine passend qualifizierten Arbeitslosen gibt, nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) knapp 533.000. Besonders schwierig war die Besetzung offener Stellen auf dem Niveau der Expertinnen und Experten und der Spezialisten und Spezialistinnen. Aber auch bei Fachkräften mit einer beruflichen Ausbildung bestehen sehr hohe Engpässe. Seit dem Jahr 2010 zeigt sich ein, nur von der Corona-Pandemie kurz unterbrochener, starker Beschäftigungsaufbau in Deutschland. Für die kommenden fünf Jahre ist zu erwarten, dass die Engpässe weiter zunehmen. Zu den Top-Engpassberufen zählen mittelfristig vor allem Gesundheits- und MINT-Berufe (Burstedde, 2023).

Demografische Großwetterlage –Orkanfront im Anmarsch

Die heutigen Fachkräfteengpässe müssen allerdings eher als ein laues Lüftchen bezeichnet werden, verglichen mit der Orkanfront, die die demografische Entwicklung in der nächsten Zeit durch den Übergang der Babyboomer in den Ruhestand in den hiesigen Arbeitsmarkt treibt. Bis zum Jahr 2040 dürfte nach Szenarioberechnungen des IW die Anzahl der erwerbstätigen Personen mit Berufsausbildung oder Hochschulabschluss im Alter zwischen 20 und 69 Jahren von 35,5 Millionen auf 32,4 Millionen sinken. Bei niedriger Erwerbsbeteiligung ist der Rückgang noch deutlich stärker. Nur durch eine hohe Zuwanderung und zugleich eine starke Erhöhung der Erwerbstätigenquoten auch der Älteren im Alter bis 69 Jahren kann das Fachkräfteangebot nahezu konstant gehalten werden (Geis-Thöne, 2021). Die Unternehmen müssen sich in den kommenden rund 20 Jahren auf demografiebedingt stark steigende Engpässe am Arbeitsmarkt einstellen. Dabei droht aus dem Fachkräftemangel in einzelnen Berufen ein genereller Arbeitskräftemangel zu werden, der auch einfache Helfertätigkeiten umfassen kann. Gerade Anreize, mehr und länger zu arbeiten, müssen daher deutlich gestärkt werden. Maßnahmen, bei denen ein Risiko besteht, dass sie Anreize zur Aufnahme oder Ausweitung der Erwerbstätigkeit senken, sind hingegen zu vermeiden.

Zunehmende Komplexität der Transformationsaufgabe

Deutschland steht dabei in den kommenden Jahren vor einer historisch einmaligen Herausforderung: Neben der demografisch bedingten Verknappung von Arbeit erhöhen Digitalisierung, Dekarbonisierung und Deglobalisierung durch ihr gleichzeitiges Auftreten und ihre Interdependenzen die Komplexität der Aufgabe. Unternehmen sind sich der Relevanz der Digitalisierung für das eigene Geschäftsmodell bewusst. Innovationen stehen dabei im Fokus (Demary, Matthes, Plünnecke & Schaefer, 2021). Der Anpassungsdruck bei Energiewende und Strukturwandel nimmt durch den Ukraine-Krieg und die starke Zunahme der Energiepreise deutlich zu. Resilienz wird für Betriebe und Beschäftigte dabei immer wichtiger. Es gilt, durch eine geeignete Fachkräftesicherungsstrategie Potenziale zu heben und Innovationskraft und Resilienz zu stärken. Wichtige Impulse können dabei Familien-, Bildungs-, Zuwanderungs- und Arbeitsmarktpolitik leisten.

Erwerbswünsche der Familien realisieren

Der Staat kann durch Familienpolitik helfen, Beschäftigungschancen zu erhöhen, Erwerbswünsche der Eltern zu erfüllen und die Resilienz der Gesellschaft im Transformationsprozess zu stärken. Der Neunte Familienbericht der Bundesregierung ordnet daher Maßnahmen zur Stärkung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor diesem Hintergrund ein. Um Familien gegen ökonomische Risiken wie Trennung der Eltern oder transformationsbedingte Arbeitslosigkeit eines Elternteils abzusichern, ist die Erwerbstätigkeit beider Elternteile hilfreich. Besonders wirksam für ein höheres Arbeitsangebot der Eltern ist ein weiterer Ausbau der Betreuungsangebote. Noch immer fehlen mehr als 340.000 Betreuungsplätze für unter dreijährige Kinder und viele Ganztagsplätze für Grundschulkinder. Auch eine gleichmäßigere Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen Vätern und Müttern kann die ökonomische Stabilität der Familien stärken (BMFSFJ, 2021; Plünnecke, 2021).

Bildungschancen verbessern

Produktivitätsfortschritte helfen, den Auswirkungen des demografischen Wandels entgegenzutreten. Um diese zu erreichen, sind Forschung und Innovationen von zentraler Bedeutung. Doch auch hier hemmen Fachkräfteengpässe: Drei Viertel aller im Tätigkeitsfeld Forschung und Entwicklung erwerbstätigen Personen haben eine MINT-Qualifikation, dabei erreichen MINT-Engpässe bereits aktuell Rekordstände. Die Engpässe dürften sich künftig sogar noch weiter verschärfen. So gehen aktuell die Studienanfängerzahlen in den MINTFächern – im Unterschied zu Studienanfängerzahlen in der Fitnessbranche – deutlich zurück. Dazu nahmen die MINTKompetenzen der 15-jährigen Schülerinnen und Schüler in den letzten Jahren ab. Zentrale Aufgabe ist daher die MINT-Bildung zu stärken. Hilfreich sind dafür eine Sicherung der Lehrkräfteversorgung, die weitere Digitalisierung des Bildungssystems, mehr MINT-Programme entlang der gesamten Bildungskette, eine Ausweitung des Schulfachs Informatik und mehr Berufsund Studienorientierung (Anger, Betz, Kohlisch & Plünnecke, 2022). Daneben ist die Lesekompetenz der Kinder und Jugendlichen besser zu fördern. Vor dem Hintergrund der gesundheitlichen Entwicklung der Bevölkerung durch die CoronaPandemie sind auch eine Ausweitung des Sportunterrichts und zusätzliche Angebote im Bereich Gesundheit/Fitness erstrebenswert, um die Resilienz junger Menschen zu stärken.

Zuwanderung erleichtern

Die Zuwanderung ist zur Reduzierung der Arbeitskräfteknappheiten und für eine hohe regionale und berufliche Flexibilität im Transformationsprozess von hoher Bedeutung. Um Arbeitskräfte auch aus demografiestarken Drittstaaten für eine große Breite an Tätigkeiten zu gewinnen, sollten die Potenziale des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes durch eine Vereinfachung und Beschleunigung der Verwaltungsprozesse besser genutzt werden. Ferner sollten die Bedingungen zur Arbeitsplatzsuche in Deutschland deutlich attraktiver gestaltet werden. Auch sollte die Politik zusätzlich die Kapazitäten für die Zuwanderung über die Hochschulen sowie die Mittel für die Begleitung international Studierender an deutschen Hochschulen deutlich erhöhen. Auch für die Fitness- und Gesundheitsbranche sollten die Potenziale eingewanderter Fachkräfte aus Ländern außerhalb Europas stärker genutzt und entsprechende Rahmenbedingungen für die Zuwanderung verbessert werden.

Foto: Uta Wagner Institut der deutschen Wirtschaft 03/23 fitness MANAGEMENT international 27

Beschäftigung sichern

Es ist normal, dass Transformationsprozesse wie Digitalisierung und Dekarbonisierung stets mit Beendigungen und Neuaufnahmen von Beschäftigungsverhältnissen verbunden sind. Fluktuation ist Ausdruck dafür, dass Ausgleichsprozesse am Arbeitsmarkt funktionieren. Unternehmen müssen daher durch ausreichende Flexibilität bei den Rahmenbedingungen des Arbeitsmarktes einen Anreiz haben, auch in einem durch Unsicherheiten geprägten Umfeld neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Wenn Arbeitskräfte zukünftig knapper werden, werden die Unternehmen mehr und mehr einen Anreiz haben, auch solche Personen einzustellen und für die anstehenden Aufgaben zu qualifizieren, die in früheren Jahren bei Verlust eines Arbeitsplatzes eher geringe Wiederbeschäftigungschancen hatten. Dies gilt nicht zuletzt ebenfalls für ältere Beschäftigte. Sie bringen vielfältige Kompetenzen und Qualifikationen mit, die auch auf einem anderen Arbeitsplatz bei einem neuen Arbeitgeber von Nutzen sind. Eine aktuelle Unternehmensbefragung des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt ferner, dass Unternehmen, die bereits heute große Rekrutierungsprobleme haben, auch deshalb in die Weiterbildung der Belegschaft investieren, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu binden und zu motivieren. Daneben sind Motive zur flexiblen Anpassung von Aufgaben im Transformationsprozess besonders wichtig (Plünnecke & Vahlhaus, in Druck).

Körperliche Betätigung stärkt Resilienz und Erwerbspotenziale

Investitionen in Fitness und Gesundheit sind von herausragender ökonomischer Bedeutung, um die Potenziale der älter werdenden Belegschaften zu heben. So weisen körperlich aktive Personen unter sonst gleichen Bedingungen höhere Erwerbstätigenquoten, niedrigere Arbeitslosenquoten und höhere Produktivitäten auf. Die positiven Effekte der körperlichen Aktivität zeigen sich auch zeitversetzt und nach Kontrolle anderer Variablen. Körperlich aktive Menschen fühlen sich darüber hinaus ausgeglichener und empfinden mehr Energie, haben mehr soziale Kontakte, enge Freunde, sind geselliger, haben eine höhere Arbeitsmarkt- und Lebenszufriedenheit (Geis-Thöne & Plünnecke, 2022). Damit steigert körperliche Aktivität die Resilienz und erleichtert damit ökonomische und gesellschaftliche Transformationsprozesse.

Es ist daher auch vor dem Hintergrund der Transformation und der demografischen Herausforderungen der nächsten beiden Jahrzehnte ein gutes Zeichen, dass die Mitgliederzahl in Fitnessunternehmen im letzten Jahr nach dem coronabedingten Einbruch wieder gestiegen ist und die Reaktionsquote unter den 15- bis 65-Jährigen von 17,0 Prozent im Jahr 2021 auf 19,0 Prozent im Jahr 2022 gestiegen ist. 43,7 Prozent aller Anlagen positionieren sich im Jahr 2022 im Bereich Gesund-

heit und weitere 31,2 Prozent im Schwerpunkt Training. Die hohe Bedeutung der Qualität der Fitnessdienstleister zeigt sich dabei in steigenden Investitionen in Weiterbildung und der Qualifikationsbasis der Beschäftigten. So haben inzwischen 22,8 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Studium als höchste Qualifikation. Dual Studierende zeigen sich dabei als Erfolgsmodell und kombinieren Praxis mit akademischer Ausbildung. Über 90 Prozent der Fitnessbetriebe haben ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weitergebildet, Schwerpunkte bilden dabei gerätegestütztes Kraft- und HerzKreislauf-Training (DSSV, 2023). Damit hilft die Ausrichtung der Fitnessunternehmen sehr gezielt, die Gesundheit der Erwerbsbevölkerung zu stärken.

Um die wichtige volkswirtschaftliche Funktion der Aktivierung der Erwerbspotenziale erfüllen zu können, stehen die Fitnessunternehmen selbst auch vor der großen Herausforderung, gut qualifiziertes Personal zu gewinnen und zu binden. Wichtig ist es daher für die Fitnessunternehmen, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und in die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu investieren.

Die aktuelle Eckdatenstudie des DSSV zeigt, dass 62 Prozent der Betriebe im Jahr 2022 in Mitarbeiterbildung und -weiterbildung und 59,1 Prozent in Digitalisierung investierten (DSSV, 2023). Innovative Studienangebote wie das Studium zum Bachelor Sport-/Gesundheitsinformatik an der DHfPG verbinden Qualifikationsbedarfe in den Bereichen Digitalisierung und Gesundheit. Investitionen in die Qualifikationen des Personals sind auch aus volkswirtschaftlicher Sicht wichtig, denn die Vermeidung von Fachkräfteengpässen im präventiven Gesundheitssektor hilft dabei, auch das Fachkräfteangebot aller anderen Branchen zu sichern.

Literaturliste

Anger, C., Betz, J., Kohlisch, E. & Plünnecke, A. (2022). MINT-Herbstreport 2022: MINT sichert Zukunft. Köln: Institut der deutschen Wirtschaft e. V.

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ ). (Hrsg.). (2021). Neunter Familienbericht. Eltern sein in Deutschland. Berlin: Hrsg.

Burstedde, A. (2023). Die IW-Arbeitsmarktfortschreibung. Wo stehen Beschäftigung und Fachkräftemangel in den 1.300 Berufsgattungen in fünf Jahren? Methodenbericht. Köln: Institut der deutschen Wirtschaft e. V.

Demary, V., Matthes, J., Plünnecke, A. & Schaefer, T. (Hrsg.). (2021). Gleichzeitig: Wie vier Disruptionen die deutsche Wirtschaft verändern. Köln: Institut der deutschen Wirtschaft e. V.

DSSV e. V. – Arbeitgeberverband Deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (Hrsg.). (2023). Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2023. Hamburg: Hrsg.

Geis-Thöne, W. & Plünnecke, A. (2022). Der zweite Gesundheitsmarkt – volkswirtschaftliche Effekte sportlicher Aktivität. In B. Allman, J. Loth & A. Morsch (Hrsg.), Zivilisationskrankheiten: Krankheitsketten vermeiden – Präventionskompetenzen entwickeln (S. 178–201). Saarbrücken, Hamburg: DHfPG, PIPG GmbH.

Geis-Thöne, W. (2021). Mögliche Entwicklungen des Fachkräfteangebots bis zum Jahr 2040. Köln: Institut der deutschen Wirtschaft e. V.

Plünnecke, A. (2021). Familienpolitische Ableitungen für Erwerbsarbeit, wirtschaftliche Stabilität und Bildungschancen. Stellungnahme zur Bundestagsanhörung zum Neunten Familienbericht „Eltern sein in Deutschland“. Köln: Institut der deutschen Wirtschaft e. V. Plünnecke, A. & Vahlhaus, I. (in Druck). Zunehmende Bedeutung von Grundbildung und Weiterbildung für Geringqualifizierte – Ergebnisse einer IW-Unternehmensbefragung. Köln: Institut der deutschen Wirtschaft e. V.

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Investitionen in Fitness und Gesundheit sind von herausragender ökonomischer Bedeutung, um die Potenziale der älter werdenden Belegschaften zu heben.

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Die Fitness- und Gesundheitsbranche als idealer Kooperationspartner für Unternehmen

Oliver Walle ist Dozent an der DHfPG und der BSA-Akademie, Dozent an der Technischen Universität Kaiserslautern, Geschäftsführer der Health 4 Business GmbH, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Betriebliches Gesundheitsmanagement e. V. sowie Fachautor und Speaker zu BGM-Themen. Als Experte für den strategischen Aufbau und die Steuerung eines BGM durch Kennzahlensysteme berät er seit nunmehr 20 Jahren bundesweit namhafte Unternehmen auch in Demografieprojekten, bei der Gestaltung gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen (u. a. auch im Homeoffice), zur Umsetzung hybrider Gesundheitsförderung und Prävention sowie zu New-Work-Methoden.

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) gewinnt seit Jahren an Bedeutung. Die Corona-Pandemie in den Jahren 2020 bis 2022 hat einmal mehr gezeigt, wie wertvoll die Ressource Mensch für den Unternehmenserfolg ist. Die zahlreichen Ausfälle, sei es durch Quarantäne oder Krankheit, haben die Unternehmen um die Aufrechterhaltung ihrer Leistungserbringung bangen lassen. Gleichzeitig zeigte die Verlagerung von Mitarbeitern ins Homeoffice aufgrund des Infektionsgeschehens, dass diese dort in der Regel sehr produktiv arbeiteten. Die Vermutung, dass im Homeoffice weniger Leistung erbracht werden kann, hat sich nicht bestätigt. Für viele Führungskräfte war dies eine neue Erfahrung, weshalb das Vertrauen in die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestiegen ist. Über diese Erfahrungen hinaus wurde immer wieder der Wertewandel in der Gesellschaft deutlich, der insbesondere durch die Generation Z (ab 1995 Geborene) vorangetrieben wird. Dieser zeichnet sich durch eine stärkere Bedeutung der Work-Life-Balance und auch der Forderung nach deren Einhaltung aus (Walle & Staut, 2022).

Darüber hinaus favorisiert diese Generation auch eine als New Work bezeichnete Arbeitswelt, die sich unter anderem durch

agile Arbeitsmethoden, die Abkehr von starren Hierarchien hin zu mehr Teamarbeit sowie flexible Arbeitsformen wie die Viertagewoche oder hybrides Arbeiten auszeichnet. Forciert wird diese Entwicklung durch den bereits bestehenden Fachkräftemangel, weshalb die Forderungen nach einem neuen Verständnis von Arbeit immer lauter werden.

Fachkräftemangel – eine Problemlage mit Ansage

Laut einer Pressemeldung des Statistischen Bundesamts zur 14. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung ist bis zum Jahr 2024 ein Bevölkerungswachstum zu erwarten, spätestens ab 2040 wird es jedoch einen Rückgang geben (Destatis, 2019a). Die älteren Bevölkerungsgruppen werden bis 2039 anwachsen und anschließend bis 2060 relativ stabil bleiben. Eine andere Entwicklung zeigt sich bei der Erwerbsbevölkerung zwischen 20 und 66 Jahren. Bis 2035 wird diese Gruppe um rund vier bis sechs Millionen schrumpfen, sich danach stabilisieren und dann bis 2060, je nach Nettozuwanderung, erneut verringern (Destatis, 2019b). Diese Entwicklung macht deutlich, dass Unternehmen mit einer älter werdenden Belegschaft rechnen müssen, zugleich wird diese Entwicklung

Foto: Oliver Walle
Wie dem Fachkräftemangel aus BGM-Sicht begegnet werden sollte
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je nach Branche und Tätigkeit eine unterschiedlich starke Rolle spielen. Der Rückgang der Erwerbsbevölkerung führt letztlich zur Herausforderung für das Recruiting von Unternehmen, die Bereichen angehören, in denen bereits heute ein Fachkräftemangel herrscht. Auch wenn die Erkenntnisse zur Bevölkerungsentwicklung und dem daraus resultierenden Fachkräftemangel bereits seit Jahren vorliegen, reagierten die Unternehmen sehr spät auf die neue Situation und bemühen sich nun um attraktive Jobangebote.

Maßnahmen der Unternehmen zur Attraktivitätssteigerung

Arbeitgeberattraktivität bezieht sich auf die Fähigkeit eines Unternehmens oder einer Organisation, qualifizierte und talentierte Mitarbeiternde anzuziehen und zu halten. Ein attraktiver Arbeitgeber wird oft als bevorzugter Arbeitgeber bezeichnet. Als attraktivitätssteigernd gelten die folgenden Arbeitsmerkmale und Rahmenbedingungen:

• flexible Arbeitszeiten und hybride Arbeitsorte (z. B. Wechsel Firma/Homeoffice)

• agiles Arbeiten, flache Hierarchien, mehr Teamarbeit

• faire Vergütung und betriebliche Sozialleistungen

• Leadership – inspirierende und motivierende Führungskräfte; Vorbildfunktion

• gute Unternehmenskultur

• Möglichkeiten zur Weiterbildung und Talententwicklung

• Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung

• Betriebliches Gesundheitsmanagement und Betriebliche Gesundheitsförderung

• Work-Life-Balance und Familienfreundlichkeit

Die Aufzählung macht deutlich, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärker eingebunden und wertgeschätzt werden wollen. Dazu gehören auch Maßnahmen zur gesundheitsgerechten Arbeitsgestaltung und Angebote zur Gesundheitsförderung. Gleichzeitig können Beschäftigte durch nebenberufliche Weiterbildungen, ein duales Bachelor- oder anschließendes Master-Studium mit BGM-Schwerpunkt selbst zu Fachkräften und Experten im (Betrieblichen) Gesundheitsmanagement qualifiziert werden. Das unterstreicht auf mehreren Ebenen die Wertschätzung des Arbeitgebers seinen Mitarbeitenden gegenüber und macht ihn gleichzeitig attraktiver für Bewerber.

Der Aufbau eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) sollte unternehmensspezifisch z. B. mit Studierenden in einem Master-Studiengang mit BGM-Schwerpunkt erfolgen, wobei die Bedarfsermittlung und die Ableitung von BGM-Zielen als Grundlage für die Maßnahmenplanung dienen. Zunehmend spielen dabei nicht nur klassische Herausforderungen wie hohe Krankenstände oder die Sorge um den Erhalt der Arbeitsfähigkeit bis zur Rente eine Rolle, sondern auch Maßnahmen zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität. Zu diesen zählen individualisierte Maßnahmen der Gesundheitsförderung, die auf die individuellen Bedürfnisse und Voraussetzungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zugeschnitten sind. Ziel ist es, neben einer höheren Wirksamkeit und Akzeptanz der Maßnahmen auch eine Wertschätzung des Arbeitgebers gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Ausdruck zu bringen.

Firmenfitness als Attraktivitätsfaktor

Eine Möglichkeit für individualisierte Programme mit gleich-

zeitig hohem Attraktivitätsfaktor ist das Angebot von Firmenfitness, wobei auch Kursprogramme und Physiotraining integriert werden können. Die Möglichkeit, wohnortnahe und auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnittene sowie zeitlich flexible Trainings- und Gesundheitsmaßnahmen durchführen zu können, wird von den Beschäftigten sehr geschätzt. Unternehmen, die ihren Beschäftigten solche Angebote machen, erfahren eine hohe Nachfrage. Bei der Teilnahme sind zwei Gruppen zu unterscheiden. Zum einen können durch gezieltes Training konkrete Beschwerden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter reduziert oder behoben werden, weshalb auch eine Trainingsbetreuung sowie regelmäßige Re-Checks durchgeführt werden müssen. Zum anderen kann Firmenfitness unabhängig von angestrebten Trainingseffekten durchgeführt werden, da bereits das bloße Angebot des Arbeitgebers einen Effekt – in diesem Fall die Wertschätzung durch das Unternehmen – darstellt.

Qualität der Anbieter wichtig für den Erfolg

Training ist nicht gleich Training! Die Ausstattung einer Fitnesseinrichtung sowie die Qualifikation und Kundenorientierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Einrichtung haben einen hohen Anteil am Erfolg der betrieblichen Maßnahmen. Unternehmen möchten, dass sich ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut aufgehoben fühlen und Begeisterung für die Lösung von Gesundheitsproblemen, insbesondere in Bereichen wie dem des Physiotrainings, sowie für das Erlebnis in der Fitnesseinrichtung wecken. Aus diesem Grund wird von Seiten der Unternehmen eine hohe Messlatte bei der Auswahl von geeigneten Fitnesseinrichtungen angelegt.

Fazit: BGM als Chance für die Fitness- und Gesundheitsbranche Insgesamt ist festzustellen, dass das Betriebliche Gesundheitsmanagement weiterhin eine ausgezeichnete Chance für Fitness- und Gesundheitsanlagen ist, da sie den enormen Bedarf an qualitativen Trainingsangeboten abdecken. Maßnahmen des BGM wie Betriebssport, „bewegte Pausen“ oder Trainingsangebote weisen für kooperierenden Fitnessstudios ein hohes Potenzial auf, um über die Arbeitgebenden neue Zielgruppen zu erschließen. Nach der Corona-Pandemie ist ein Anstieg des durchschnittlichen Körpergewichtes und die Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit festzustellen, was den Bedarf an Fitness- und Präventionsmaßnahmen zusätzlich unterstreicht. Umso bedeutsamer ist es für Unternehmen, zukünftig solche Maßnahmen anzubieten, die Gesundheitsressourcen fördern, Gesundheitskompetenz aufbauen und arbeitsbedingte Belastungen reduzieren. Hierbei ist die Fitness- und Gesundheitsbranche der ideale Kooperationspartner. Zusätzlich bieten Weilterbildungen sowie Studiengänge den Unternehmen die Möglichkeit, eigenes Personal im Bereich BGM zu qualifizieren, das bereits vor Ort am Arbeitsplatz gemeinsam mit den Beschäftigten gesundheitsfördernde Maßnahmen etablieren und so direkt am „Kern des Problems“ ansetzen kann. Auch der Besuch von Fachkongressen sowie eine Beratung durch externe Fachpersonen können aktuellen und zielorientierten Input liefern.

Auszug aus der Literaturliste Walle, O. & Staut, S. (2022). Bedarfsbestimmung als Grundlage einer strategischen Planung eines BGM. In M. Lange, D. Matusiewicz & O. Walle (Hrsg.), Praxishandbuch Betriebliches Gesundheitsmanagement (S. 125–139). Freiburg: Haufe. Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie presse@finessmanagement.de.

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Lösungsstrategien der Fitness- und Gesundheitsbranche

Henrik Gockel startete seine Tätigkeit in der Fitnessbranche bereits während des Studiums, bevor er zehn Jahre bei Paul & Partner als Unternehmensberater tätig war. Den „Seitenwechsel“ zum Studiobetreiber vollzog er als CEO der TC Training Center Gruppe, wurde dann Operations Director Europe und Managing Director bei Fitness

First. Seit 2008 ist Henrik Gockel Dozent an der DHfPG.

2010 gründete er PRIME TIME fitness und beitreibt aktuell bundesweit 13 Trainingsclubs für Urban Perfomer in Frankfurt, Hamburg und München sowie einen in Ostermundingen in der Schweiz. Das Konzept von PRIME TIME fitness setzt auf Premiumtraining und Standorte in Bestlage.

www.primetime-fitness.de

„Wir investieren in das ‚Warum‘!“
Interview
mit
Henrik Gockel, Geschäftsführer PRIME TIME fitness GmbH
fitness MANAGEMENT international 03/23 32 AKTUELLES |
FACHKRÄFTEMANGEL

fMi: Wie macht sich der Fachkräftemangel in Ihrem Unternehmen bemerkbar und welche Herausforderungen ergeben sich daraus für Ihre Studios?

Henrik Gockel: Wir alle erleben zurzeit eine besondere Phase. Das gilt auch für unser Unternehmen. Wir können nicht sagen, dass wir voll besetzt sind. Im Moment sind wir im Trainingsbereich gut aufgestellt, ebenso im Member-Management. Im Salesbereich fehlen uns ein paar Kräfte. Ich kann aber nicht sagen, dass wir generell spüren, dass hier niemand mehr arbeiten will oder wir niemanden finden.

Hauptsächlich liegt das an unserem Konzept. Wenn du jemanden im Club brauchst, der mal Rezeption, mal ein bisschen Training macht, dann kannst du Leute haben, die nicht bei dir ausgebildet wurden. Unser System ist aber komplexer. Das können wir nur mit einem richtig gut qualifizierten Team umsetzen.

Es war schon immer eine Herausforderung im Fitnessbereich, alle Positionen mit geeigneten Kandidaten zu besetzen. Das kenne ich aus meiner Zeit bei TC oder auch Fitness First. Vielleicht waren alle Stellen besetzt, aber nicht so qualifiziert, wie wir uns das vorgestellt hatten. Als ich an der DHfPG als Dozent angefangen habe, habe ich erkannt, dass man die Mitarbeitenden, die man sich wünscht, eher bekommt, wenn man sie selbst ausbildet. Bei der Gründung von PRIME TIME fitness war mir der Kontakt zur Hochschule sehr wichtig, weil dort die Ressourcen für qualifizierte neue Mitarbeitende sind. Nach wie vor ist die DHfPG unsere Hauptressource für Mitarbeitende. Unser Königsweg ist, Mitarbeitende vom Bachelor-Studium bis zum Master durchzuqualifizieren und dann –wenn möglich – zu halten.

Seit wann nehmen Sie diese Entwicklung wahr? Mit welcher Strategie und welchen Lösungen arbeiten Sie im Recruiting und Personalmanagement an diesen Herausforderungen?

Die Corona-Pandemie hat die Aufgabe für das Personalmanagement schwieriger gemacht. Ich denke, eine Auswirkung war, dass potenzielle Arbeitnehmer der Branche gesagt haben: „Fitness ist kein sicheres Geschäft, weil die Studios geschlossen waren. Ich suche nach was Sicherem, was eben nicht von solchen Krisen betroffen ist.“

Das hat uns schon getroffen. Während Corona haben wir zu Beginn mit dem Kurzarbeitergeld und der Aufstockung keine einzige Kündigung gehabt. Im Verlauf der Pandemie kamen dann Kündigungen. Es gab Monate, in denen wir echte Besetzungsthemen hatten, weil die Leute wieder normal zum Training kamen. Ich würde aber nicht sagen, dass das ein generelles Problem der Generation ist, die gerade auf den Arbeitsmarkt kommt. Wir kriegen ein paar weniger Bewerbungen, ja, aber durch die Corona-Pause ist eine Lethargie entstanden und es hat einfach gedauert, bis man die Leute wieder aktiviert hatte. Ich denke, die FIBO war wichtig und auch die positiven Pressestimmen werden helfen, die Menschen wieder für unsere Branche zu begeistern, da bin ich sehr zuversichtlich.

Wie präsentieren Sie Ihr Unternehmen als attraktive Arbeitgebermarke? Auf welchen Karrierenetzwerken bzw. Jobplattformen sind Sie aktuell aktiv? Welche Maßnahmen und Tools haben sich im Recruiting Ihres Unternehmens bewährt?

Wir bespielen mit unserem Recruiting viele Kanäle. Wir sind in allen möglichen Studierendenportalen vertreten und gehen z. B. auch an Schulen. Wir akquirieren sehr breit, um gute Mitarbeitende und dual Studierende für unser Team zu finden, weil wir uns jetzt nicht auf einen Kanal verlassen können. Das war früher einfacher, das muss man sagen. Da gab es aufstiegsjobs.de und das reichte aus. Heute merkt man einen Run, weil alle auf aufstiegsjobs.de zugreifen.

Bei einem Unternehmen unserer Größe – unsere Franchisenehmer eingerechnet, sind wir bei rund 200 Mitarbeitenden –brauchen wir im Monat etwa zehn Einstellungen. Nicht alle Kandidaten halten bis zum Ende der Ausbildung durch, eine bestimmte Fluktuation hat man immer und gleichzeitig will man ein bisschen wachsen und neue Clubs planen.

Wir legen traditionell sehr großen Wert auf die Bindung unser Mitarbeitenden und das Teambuilding sowie auf Empfehlungen, das heißt unsere Mitarbeitenden empfehlen uns weiter. Im Zuge dessen haben wir Einarbeitungswochen, forcieren kulturelle Dinge wie die monatliche Businesslounge, zu der sich alle Mitarbeitenden treffen. Wir laden die Mitarbeitenden von allen Standorten nach Frankfurt ein, feiern gemeinsame Eventabende und gehen gemeinsam ins Training. Wir investieren sehr stark in das „Warum“, das Reinkommen, damit neue Teammitglieder sich schon während des Onboardings mit unserer DNA identifizieren.

Darüber hinaus helfen wir unseren Studierenden, z. B. indem wir intern Nachbereitungskurse für die Präsenzphasen organisieren. Es sind viele ehemalige Studierende bei uns, die ihre Folien aus dem Studium auflegen und an Beispielen zeigen, wie es bei uns läuft, um immer den konkreten praktischen Bezug herzustellen. Wir wollen diejenigen haben, die nicht nur einfach ein Studium und einen Schein machen wollen, sondern die auch Interesse haben, dabei etwas zu lernen, etwas mitzunehmen. Denen geben wir eine echt gute Chance.

Was kann die Fitness- und Gesundheitsbranche insgesamt unternehmen, um sich angesichts des Fachkräftemangels noch besser aufzustellen?

Als Branche müssen wir unser Image weiter verbessern. Das beginnt damit, dass du als Fachkraft, als ausgebildeter Trainer in 90 Prozent deiner Arbeitszeit Trainings gibst und dein Know-how anwendest und nicht Shakes zubereitest, die Theke sauber machst oder das Lager einräumst. In einer Unternehmensberatung oder Wirtschaftsprüfungsgesellschaft machst du als studierte Fachkraft auch nicht für alle Gäste Kaffee. Niemand hat etwas dagegen, wenn es mal vorkommt. Ich glaube, da müssen wir besser werden. Die Digitalisierung liefert uns gute Lösungen, flexibler zu werden und bestimmte Tätigkeiten und Prozesse ganz oder teilweise zu automatisieren.

Insgesamt sehe ich unsere Branche imagemäßig auf einem guten Weg. Der DSSV hat seinen Vorstand und Aufsichtsrat neu aufgestellt und mit Prof. Dr. Thomas Wessinghage einen renommierten Mediziner und ehemaligen Weltklassesportler an der Spitze, der inzwischen auch im Gesundheitsausschuss des Bundestages gehört wurde. In den Medien nehme ich über Training, Krafttraining, Trainingsformen etc. eine Berichterstattung wahr, die seit Corona deutlich positiver geworden ist.

Foto: PRIME TIME fitness 03/23 fitness MANAGEMENT international 33

Auch in der Politik erarbeiten wir uns einen höheren Stellenwert. Auf der FIBO waren in diesem Jahr wieder Politiker mehrerer Parteien zu Gast und haben sich ein Bild gemacht; der renommierte Prof. Dr. Ingo Froböse ist Ambassador der FIBO – wir haben Fürsprecher, die auch gehört werden.

Fachkräftemangel auf der einen, Migration auf der anderen Seite – inwieweit ist ein Umdenken hinsichtlich einer langfristigen Personalplanung notwendig? Welche Herausforderungen ergeben sich daraus für Betreiberinnen und Betreiber von Fitness- und Gesundheitsanlagen, z. B. im Umgang mit Fremdsprachen und dem Verständnis für kulturelle Vielfalt?

In Bezug auf Fremdsprachen und kulturelle Vielfalt müssen wir für unser Unternehmen nicht umdenken. Wir achten nicht auf die Herkunft, nicht auf die Hautfarbe, sondern einfach nur auf die Eignung. Aufgrund der Standorte unserer Clubs in zentraler Lage von Großstädten, ist es kein Problem, wenn man nicht fehlerfrei Deutsch spricht. Bei unserem Publikum in den Städten ist es sogar gut, wenn du viele Sprachen im Team hast, weil unsere Kundinnen und Kunden aus aller Herren Ländern der Welt kommen.

Wir haben einen sehr hohen Anteil von Mitarbeitenden mit ausländischen Wurzeln in unserem Team. Uns ist wichtig, was die Menschen können, ob ihr Benehmen gut ist, ob sie eine empathische Art haben, ob sie über eine gewisse Dienstleistungsorientierung verfügen und ob sie Bock haben und wollen. Wenn das alles stimmt, ist der Rest nicht kompliziert. Wir können es ihnen beibringen. Natürlich ist es von Vorteil, wenn die Leute Deutsch sprechen, vor allem für ein Studium. Fehlerfreies Deutsch ist aber kein absolutes Muss.

Welchen Stellenwert haben die Qualifikation Ihrer Mitarbeitenden und deren Weiterbildung in Ihrem Unternehmen? Haben Sie für Ihre Studios Prozesse etabliert, um das Know-how Ihrer Mitarbeitenden auf dem neuesten Stand zu halten? Wie haben Sie diese ausgestaltet?

Bedingt durch unser Konzept und unsere Trainingsphilosophie hat die Qualifikation einen sehr hohen Stellenwert. Premiumtraining braucht Coaching durch ein Team, das Antworten hat und Lösungen entwickeln kann. Wir schöpfen für unsere Mitabeitenden im Laufe ihrer Zugehörigkeit zu PRIME TIME fitness sowohl das komplette Angebot der BSA-Akademie als auch das der DHfPG aus.

Intern ist bisher die Weiterbildung im Trainingsbereich am weitesten etabliert. Alle unsere Mitarbeitenden, auch wenn sie Studierende sind, erwerben die B-Lizenz. Gleichzeitig geben wir interne Schulungen, die in drei Stufen in jeweils sieben Tagen gehalten werden. Wir haben sehr viele Austauschsitzungen im Team, sehr viele interne Schulungen zu allem, was neu ist oder verändert wurde, und in jedem Club gibt es für die

Trainer ein wöchentliches Teammeeting mit Fortbildungscharakter. Im Salesbereich werden wir besser und entwickeln interne Programme. Beim Member-Management und Finanzen sind unsere Mitarbeitenden mehr bei externen Fortbildungen.

Wenn wir auch die Teammeetings mit Fortbildungscharakter hinzuzählen, sind das, denke ich, im Durchschnitt neben der Uni für jeden Mitarbeitenden etwa 15 Arbeitstage im Jahr, die wir in Fort- und Weiterbildungen investieren.

Inzwischen sind wir bekannt dafür, dass wir all unsere Mitarbeitenden auf die FIBO schicken, damit sie sich dort umschauen. Für den Aufstiegskongress werden wir wieder rund 40 Mitarbeitende anmelden. Bei diesen Branchenevents siehst du auch sofort, wer wirklich Interesse hat, gern mitgeht und es als Chance sieht.

Welche Tipps geben Sie jungen Menschen in der Fitness- und Gesundheitsbranche, die sich momentan fortbilden, eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren und ihre Karriere noch vor sich haben?

Junge Menschen sollen auch das Studium, die Ausbildung dazu nutzen, zu vergleichen und zu sehen, was andere so machen – andere Unternehmen sowie andere Studierende. Deswegen finde ich die Präsenzphasen im dualen Studium so wichtig, um im Vergleich zu sehen, wo ich gut bin und wo ich noch nicht so gut bin. Jeder hat seine Stärken, jeder hat seine Schwächen und mein absoluter Tipp wäre: Jeder und jede soll im Laufe der dreieinhalb Jahre Studium für sich herausfinden, worin er oder sie gut ist und was ihm oder ihr Spaß macht.

Entweder ich kann in meinem aktuellen Betrieb erreichen, dass ich in meiner Präferenz arbeite oder ich schaue mich in der Branche um, ob es Betriebe gibt, wo ich in meiner Präferenz arbeiten kann. Für mich gibt es kaum eine sinnvollere Branche als die Fitnessbranche, wenn man gern mit Menschen zusammenarbeitet und sie besser machen will.

Wie beurteilen Sie perspektivisch die Job-, Aufstiegs- und Karrierechancen innerhalb der Branche?

Top. Die Branche wird sich weiter professionalisieren. Das belegen die Eckdaten von DSSV, Deloitte und DHfPG ganz klar. Wir sind vom Gruppenumsatz in 13 Jahren von 0 auf 20 Millionen geklettert – und zwei Jahre davon war Corona. Da gibt es was zu verdienen und da gibt es was zu verteilen, wobei wir noch nicht mal das am stärksten wachsende Unternehmen sind, weil wir eben Premiumanbieter sind.

Martin Hasner hat 2012 als junger Student als Assistent Controller im Sales bei uns angefangen. Heute ist er Prokurist und kaufmännischer Leiter bei PRIME TIME fitness. Es gibt zuhauf Beispiele von Leuten, die richtig Karriere gemacht haben. Das wird nicht aufhören, das wird sich noch beschleunigen.

fitness MANAGEMENT international 03/23 34 AKTUELLES | FACHKRÄFTEMANGEL
Für mich gibt es kaum eine sinnvollere Branche als die Fitnessbranche, wenn man gern mit Menschen zusammenarbeitet und sie besser machen will.

Lösungsstrategien der Fitness- und Gesundheitsbranche

fMi: Wie macht sich der Fachkräftemangel in Ihrem Unternehmen bemerkbar und welche Herausforderungen ergeben sich daraus für Ihre Studios?

Mathias Schilling: Wir stellen laufend Mitarbeitende ein, in allen Bereichen und allen Beschäftigungsverhältnissen – aber leider viel weniger als wir tatsächlich benötigen. In allen Bereichen haben wir einen großen Bedarf an Aushilfskräften im Mini-Job-Bereich. Der Fachkräftemangel macht sich teilweise dramatisch bemerkbar. Uns fehlen jede Menge Physiotherapeutinnen und -therapeuten. Wir könnten in unseren fünf Physiopraxen vom Fleck weg fünf bis zehn volle Stellen besetzen. Uns fehlen Fitnesstrainer, uns fehlen Rezeptionskräfte, uns fehlen Auszubildende und uns fehlen Aushilfen.

Wir kompensieren das, indem alle ein Stück mehr arbeiten oder mitwirken müssen und flexibel aushelfen, wo es gerade „brennt“. Es wird häufiger mal eng, vor allem, wenn Mitarbeitende krankheitsbedingt ausfallen. Das geht zulasten der

verfügbaren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Leitungskräfte. Das heißt, auch die Führungskräfte müssen deutlich mehr einspringen und zusätzliche Stunden leisten. Wir haben aktuell weder Puffer noch Reserven. Wobei wir noch weit davon entfernt sind, in die Überstundenfalle zu laufen.

Seit wann nehmen Sie diese Entwicklung wahr?

Diese Entwicklung hat sich schon vor Corona angebahnt. Zum Beispiel hat der Andrang von Bewerbern für duale Studiengänge oder Ausbildungen für Sport- und Fitnesskaufleute nachgelassen. Zunächst machte sich bemerkbar, dass Bewerbungen immer kurzfristiger eingingen und immer weniger wurden. Es hielt sich aber noch in Grenzen. Seit der Pandemie erleben wir einen rapiden Abfall bei der Anzahl der Bewerbungen und leider auch bei der Qualität der Bewerberinnen und Bewerber, deren Vorstellung von der Tätigkeit in unserer Branche unausgegoren ist und auch für Überraschungen sorgt. Die Einstellung der Kandidaten hat sich verändert. Die Bereitschaft, sich

„Die Attraktivität als Arbeitgeber muss von innen heraus wachsen“
Foto: privat
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mit der Tätigkeit auseinanderzusetzen, Zeit zu investieren und die Geduld, Tätigkeiten zu wiederholen, um besser zu werden, hat nachgelassen.

Mit welcher Strategie und welchen Lösungen arbeiten Sie im Recruiting und Personalmanagement an diesen Herausforderungen?

Der Arbeitsmarkt ist für Arbeitgeber sehr komplex geworden und ist hart umkämpft. Es gilt darum, die Einstiegsstufe für Bewerberinnen und Bewerber so niedrig wie möglich zu gestalten. Wir versuchen mit unseren Auszubildenden intensiv zu arbeiten, ihnen viel beizubringen, sie zu motivieren sowie ihnen alle Möglichkeiten und die ganze Bandbreite des Jobs näher zu bringen. Unser Ziel ist, dass – ähnlich wie bei Trainingserfolgen der Mitglieder – glückliche Kunden andere Kunden anwerben. Wir glauben, dass im Umfeld der Auszubildenden andere davon hören, dass der Sport-Park Auszubildende fair und gut behandelt, sehr gut ausbildet und ihnen eine attraktive Zukunftsperspektive bietet. Inzwischen haben wir den einen oder anderen Bewerber aus diesem Umfeld bei uns. Wir rekrutieren vor allem regional. Man kennt uns hier in der Region seit 1977 als langjährigen Arbeitgeber im Markt. Aber wir müssen weiter unsere Arbeitsweise optimieren, um in eine Situation zu kommen, in der wir als Arbeitgeber in der Region so anerkannt sind, dass sich mehr Leute bewerben und unbedingt bei uns arbeiten wollen. Wichtig ist, neben einem angemessenen Gehalt deutlich mehr für die Teammitglieder zu tun. Sich als attraktiven Arbeitgeber besser zu positionieren und zu qualifizieren, muss von innen heraus wachsen. Dabei unterstützt uns ein externer Unternehmenscoach, was sich für uns als sehr hilfreich erweist. Ich sehe uns auf einem guten Weg, mit einer guten Mund-zu-MundPropaganda, Weiterempfehlungen und einem starken Netzwerk in eine bessere Situation zu kommen.

Wie präsentieren Sie Ihr Unternehmen als attraktive Arbeitgebermarke?

Auf welchen Karrierenetzwerken bzw. Jobplattformen sind Sie aktiv?

Wir nutzen die gängigen Social-Media-Kanäle und Online-Portale. Auf unserer Website schreiben wir die Stellen aus und bekommen darüber auch Bewerbungen. Wir arbeiten mit den großen Ausbildungsinstituten und Hochschulen der Branche zusammen, die uns häufig Bewerberinnen oder Bewerber weiterleiten und kommen auch über die Portale der Institute in Kontakt mit Bewerberinnen und Bewerbern. Solche Netzwerke sind wichtig, um Mitarbeitende zu gewinnen und zu halten, aber auch, um zu sehen, was andere machen.

Welche Maßnahmen und Tools haben sich im Recruiting Ihres Unternehmens bewährt?

Social Media, Online-Portale, der gute Kontakt zu unseren Bildungspartnern und unser Netzwerk, sind die Tools, die sich als Gesamtpaket bewähren

Mathias Schilling, Jahrgang 1966, absolvierte eine Ausbildung zum Industriekaufmann und studierte anschließend an der Deutschen Sporthochschule Köln. Nach seinem Abschluss als Diplom-Sportlehrer, Schwerpunkt Rehabilitation und Behindertensport, arbeitete er von 1993 bis 2002 als Fitnesstrainer und Studioleiter für den Sport-Park Landwehr. Von 2003 bis 2013 war er für Hersteller der Fitnessindustrie tätig, zunächst in der Markenentwicklung, später im nationalen und internationalen Marketing. 2014 kehrte er als Betriebsleiter zur Sport-Park Betriebs-GmbH zurück und ist 2023 einer der beiden Geschäftsführer der Gruppe.

Die Sport-Park Betriebs-GmbH betreibt in Solingen, Hilden und Mönchengladbach drei Sport-Parks – multifunktionale Anlagen mit unterschiedlichen Schwerpunkten, z. T. inkl. Gastronomie mit Restaurant, Freizeit- und Kinderbereichen, Trampolinparks in zwei Anlagen sowie zusätzlich fünf Physiotherapieeinrichtungen.

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und die wir fortlaufend optimieren. Wenn Stellen frei sind und wir das auf allen Kanälen veröffentlicht haben, wird das Angebot auch innerhalb des Hauses auf unserer internen Kommunikationsplattform sowie auch auf den Bildschirmen veröffentlicht. Unsere Kundinnen und Kunden haben alle Angehörige, Familie, Freunde und kennen Leute, die Jobs suchen.

Was kann die Fitness- und Gesundheitsbranche insgesamt unternehmen, um sich angesichts des Fachkräftemangels noch besser aufzustellen?

Dazu gehören viele Aspekte. Nach wie vor ist entscheidend, dass unsere Branche, die so bunt und so vielseitig ist, als seriöser Arbeitgeber erkannt wird. Wir sind durch Corona angeschlagen, weil wir im Lockdown waren und andere Firmen nicht schließen mussten. Das bleibt natürlich hängen, wenn jemand einen sicheren Arbeitsplatz sucht. Deshalb bin ich extrem froh darüber, dass wir den DSSV und die Expertenallianz haben, die viel für unsere Lobby tun und unsere Position als Präventions- und Gesundheitsanbieter stärken. Aber alle Branchenangehörige müssen ihren Beitrag leisten. Die Verbände können noch so viel kommunizieren, wenn es in den Anlagen nicht gelebt wird. Für inhabergeführte Studios ist es in jedem Fall eine Riesenchance, sich so zu positionieren, dass sie als seriöser Arbeitgeber wahrgenommen werden und dementsprechend seriöse Bewerbungen bekommen – von Menschen, die ihre Aufgabe darin sehen, andere Menschen zu mehr Gesundheit zu bewegen. Wir haben in unseren Anlagen festgestellt, dass in den Bereichen, wo wir weniger Coachingmaßnahmen durchführen, die Kündigungsquoten deutlich höher sind als in dem Bereich, in dem Trainerinnen und Trainer unsere Kundschaft permanent begleiten und wo etwas mehr gezahlt wird.

Fachkräftemangel auf der einen, Migration auf der anderen Seite – inwieweit ist ein Umdenken hinsichtlich einer langfristigen Personalplanung notwendig? Welche Herausforderungen ergeben sich für Betreiberinnen und Betreiber von Fitness- und Gesundheitsanlagen, z. B. im Umgang mit Fremdsprachen und dem Verständnis für kulturelle Vielfalt? Wir haben vor allem im Kursbereich schon seit Jahrzehnten immer internationale Presenter, weil unsere Kunden das mögen. Seit Dezember 2022 haben wir einen Kursleiter aus Peru neu im Team. Er war vor eineinhalb Jahren für ein paar Wochen zum Schnuppern hier, es hat ihm sehr gut gefallen und wir haben ihm eine Perspektive geboten. Zuhause hat er einen Deutschkurs belegt und im vergangenen Herbst abgeschlossen. Seit Dezember ist er in Deutschland und bei uns beschäftigt. Wir haben ihn hierhergeholt, uns um eine Wohnung und die Einreiseformalitäten und alles Mögliche gekümmert. Einer unserer Fitnesstrainer kam auch als Kursleiter aus Griechenland. Er hat seine Freundin mitgebracht, hat hier geheiratet und spricht inzwischen sehr gut Deutsch. Er absolviert ein duales Studium zusätzlich zu seiner Ausbildung aus Griechenland. Unser Kurskoordinator stammt aus Argentinien. Er spricht perfekt Deutsch, hat aber wieder eine andere

Mentalität und eine andere Emotionalität. Alle drei sind eine absolute Bereicherung für unser Team und machen das Arbeiten bunter.

Welchen Stellenwert haben die Qualifikation Ihrer Mitarbeitenden und deren Weiterbildung in Ihrem Unternehmen?

Haben Sie für Ihre Studios Prozesse etabliert, um das Know-how Ihrer Mitarbeitenden auf dem neuesten Stand zu halten? Wie haben Sie diese ausgestaltet?

Qualifikation spielt insbesondere dann eine Rolle, wenn man sich nicht nur im Basicbereich aufhält, sondern mehr Leistung bieten will. Wir arbeiten immer mit voll ausgebildeten Sportlehrern oder Sportwissenschaftlern zusammen, also dual Studierenden oder Absolventen. Entweder bilden wir selbst aus und übernehmen sie – oder freuen uns über Bewerbungen. Seit Herbst 2022 entwickeln wir eine eigene Online-Mitarbeiterakademie. Dort werden alle wichtige Arbeitsabläufe hinterlegt und mit anschaulichen Videos erklärt. In Zukunft kann sich jemand online schon vor Arbeitseintritt die wichtigsten Videobeiträge zum zukünftigen Job anschauen, dort auch Tests machen und sich qualifizieren, um nicht völlig unreflektiert an den Arbeitsplatz kommen. Abteilungsleiter sehen, wer sich womit auseinandergesetzt hat und wir können über eine Software Prüfungen durchführen.

Sie beschäftigen zahlreiche dual Studierende sowie Absolventinnen und Absolventen der DHfPG: Welche Vorteile und Synergieeffekte bringt das duale Studiensystem für Sie als Ausbildungsbetrieb mit sich?

Wie könnten wir jemanden im Arbeitsumfeld besser kennenlernen, als mit dem dualen Studiensystem, das 30 Stunden die Woche betriebliche Tätigkeit bietet? Wir können die dual Studierenden während ihrer Ausbildung mit auf die Reise nehmen, wenn sie wollen. Wir bilden sie aus und spezialisieren sie auf unsere DNA. Das ist ein Riesenvorteil. Also ich würde vom Fleck weg so viele dual Studierende einstellen, wie es gerade geht. Wir rekrutieren Festangestellte aus den dual Studierenden, deshalb sind sie so wichtig für uns.

Welche Tipps geben Sie jungen Menschen in der Fitnessund Gesundheitsbranche, die sich momentan fortbilden, eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren und ihre Karriere noch vor sich haben?

Es gehört in unserer Branche dazu, dass man den Lifestyle versteht und selbst lebt. Dazu gehört auch das Verständnis, dass Menschen in ihrer Freizeit trainieren. Die Freizeit der Menschen, die in Fitnessstudios und in Gesundheitseinrichtungen kommen, ist unsere Arbeitszeit. Die Arbeit am Wochenende oder am Abend gehört dazu, ist aber kein Dauerzustand. Wir als Arbeitgeber sind gefragt, Leistung und Gegenleistung in der Waage zu halten und die Arbeitsplätze attraktiv zu gestalten, während die Mitarbeitenden das richtige Mindset mitbringen müssen. Man hat in unserer Branche eine große Chance, einen guten, ordentlich bezahlten und vor allem erfüllenden Arbeitsplatz zu bekommen.

Man hat in unserer Branche eine große Chance, einen guten, ordentlich bezahlten und vor allem erfüllenden Arbeitsplatz zu bekommen.
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Win-win für alle!

Erfolgsmodell duales Studium

Der Zukunftsmarkt Prävention, Fitness und Gesundheit professionalisiert sich zunehmend und bietet angesichts der steigenden Relevanz von gesundheitsnahen Dienstleistungen zahlreiche Job- und Karrieremöglichkeiten. Ralf Capelan, Schatzmeister des DSSV e. V., zeigt, welche Vorteile Unternehmen, Studierende und die gesamte Branche aus einem dualen Studium ziehen können.

Foto: NDABCREATIVITY –stock.adobe.com fitness MANAGEMENT international 03/23 42 AKTUELLES | DUALES STUDIUM | ANZEIGE

in Blick auf die „Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2023“ zeigt: Der Fitness- und Gesundheitsmarkt professionalisiert sich zunehmend. So verfügt bereits mehr als ein Fünftel (22,8 %) der Mitarbeitenden über einen akademischen Abschluss – Tendenz stetig steigend.

Duale Studiengänge werden stark nachgefragt

Besonders die dualen Bachelor-Studiengänge genießen innerhalb der Branche eine hohe Akzeptanz und werden sowohl von Arbeitgebern als auch von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern stark nachgefragt: 83,1 Prozent der befragten Fitness- und Gesundheitsbetriebe beschäftigten im Jahr 2022 mindestens einen dual Studierenden; im Schnitt sind 2,5 dual Studierende pro Anlage tätig.

Dieser Akademisierungstrend deckt sich auch mit den Immatrikulationszahlen des DSSV-Bildungspartners, der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG). Aktuell sind dort 8.400 Studierende in den sieben praxisintegrierenden dualen Bachelor- und den vier MasterStudiengängen immatrikuliert.

Das breit gefächerte Studienangebot der DHfPG, das große Ausbildungspartnernetzwerk mit mehr als 4.300 Betrieben und das moderne Studienkonzept (Lehrveranstaltungen vor Ort und/oder digital) ermöglichen höchste Flexibilität und besten Praxisbezug.

Die Vorteile eines dualen Bachelor-Studiums an der DHfPG

Dual Studierende bieten im Vergleich zum klassischen Lehrberuf der Sport- und Fitnesskaufrau bzw. des Sport- und

14.154,95

Abb. 1: Durchschnittliche Personalkosten pro Jahr (in EUR, über 3,5 Jahre); auf Grundlage der 2023 gültigen Sozialversicherungsabgaben und Gehaltsrichtlinien des DSSV

Fitnesskaufmanns (IHK) zahlreiche Vorteile, u. a.:

• hoher Praxisbezug: 32 bis 35 Stunden pro Woche im Unternehmen

• Erwerb eines akademischen Grades: Bachelor of Arts oder Bachelor of Science

• bereits 3,5 Jahre Berufserfahrung mit Studienabschluss

• Personalkosten in bestem Verhältnis zum Betriebsnutzen

Die in Abbildung 1 aufgeführten Personalkosten für einen dual Studierenden beinhalten neben der Vergütung nach Gehaltsempfehlung des DSSV und den Sozialabgaben auch

Mögliche Zusatzlizenzen im DHfPG-Studiengang B. A. Fitnessökonomie

TRAINERLIZENZEN

KAUFMÄNNISCHE + SONSTIGE QUALIFIKATIONEN

* Berechnet auf Basis der 2023 gültigen Lehrgangspreise der BSA-Akademie; sämtliche Lizenzen sind im Studiengang B. A. Fitnessökonomie inbegriffen, für Urkunden und Prüfungen können Gebühren erhoben werden.

DHfPGStudierender Auszubildender mit anschließender Festanstellung 11.945,70
Fitnesstrainer/in-B-Lizenz inklusive 1.398,00 € EMS-Trainer/in inklusive 398,00 € Trainer/in für Cardiofitness inklusive 898,00 € Gesundheitstrainer/in inklusive 898,00 € Trainer/in für gerätegestütztes Krafttraining inklusive 898,00 € Trainer/in für Sportrehabilitation inklusive 898,00 € Ernährungstrainer/in-B-Lizenz inklusive 1.398,00 € Summe aller Trainerlizenzen inklusive 6.786,00 € Sales- und Servicefachkraft inklusive 1 .398,00 € Marketingmanager/in inklusive 898,00 € Unternehmensmanager/in inklusive 898,00 € Controlling- und Finanzmanager/in inklusive 898,00 € Summe kfm. + sonstige Qualifikationen inklusive 4.092,00 € Summe aller Lizenzen inklusive 10.878,00 € *
DHfPGStudierender Auszubildender
E14.500 14.000 13.500 13.000 12.500 12.000 11.500 11.000 10.500 03/23 fitness MANAGEMENT international 43
Tab. 1: Kosten Weiterbildung für DHfPG-Studierende vs. Auszubildende

die anfallenden Studiengebühren. Sie belaufen sich über einen Zeitraum von 3,5 Jahren auf insgesamt 41.809,95 EUR (= 11.945,70 EUR/Jahr). Wird angenommen, dass ein Auszubildender nach dreijähriger Ausbildung für ein halbes Jahr in ein Vollzeit-Angestelltenverhältnis übernommen wird, kostet er in 3,5 Jahren 49.542,32 EUR (= 14.154,95 EUR/Jahr).

Dual Studierende bieten mehr als nur finanzielle Vorteile

Die Studierenden sind je nach Studiengang im Durchschnitt lediglich 61 Tage im Jahr abwesend (Lehrveranstaltungen). Ein Auszubildender besucht in der Regel * an zwei Tagen in der Woche die Berufsschule, sodass sich über die gesamte Ausbildung eine Abwesenheit von 240 Tagen ergibt. Arbeitgeber können dual Studierende also wesentlich besser in den Arbeitsalltag und in längerfristige Projekte integrieren und so von der Qualifizierung dieser zukünftigen Fach- und Führungskräfte direkt profitieren. Gleichzeitig ermöglicht das Studiensystem den Studierenden, die gelernten theoretischen Inhalte direkt in der Studiopraxis anzuwenden, wertvolle Berufserfahrung zu sammeln und bereits während ihres Studiums erstes eigenes Geld zu verdienen.

Darüber hinaus können dual Studierende aufgrund der breit gefächerten, interdisziplinären Studieninhalte von z. B. Trainings-, Natur- und Wirtschaftswissenschaften nicht nur auf der Fläche, sondern auch im Vertrieb bzw. Verkauf, im Management und in der Kundenbetreuung flexibel eingesetzt werden. Sie sammeln somit bereits während ihres Studiums

Erfahrung in unterschiedlichen Arbeitsbereichen und bringen von Beginn an verschiedene Fertigkeiten mit, die das Unternehmen voranbringen.

Zusatzlizenzen – Win-win für Studierende und Arbeitgeber

Neben diesen praxisrelevanten Inhalten können DHfPG-Studierende zahlreiche wichtige Zusatzlizenzen kostenfrei erlangen, die sie zur qualifizierten Betreuung von Kundschaft bereits während ihres Studiums befähigen. Im Rahmen einer dementsprechenden Weiterqualifizierung eines bzw. einer Auszubildenden müsste der Betrieb mit hohen Investitionskosten rechnen (vgl. Tab. 1).

Vergleich

mit anderen Beschäftigungsverhältnissen

Schaut man sich die durchschnittlichen Kosten für andere branchenrelevante Beschäftigungsverhältnisse an, werden neben den fachlichen auch die wirtschaftlichen Vorteile der Qualifizierung von DHfPG-Studierenden noch deutlicher (vgl. Tab. 2): Ein in geringfügiger Beschäftigung arbeitender Praktikant kostet bei einer Mindestlohnvergütung von 15,60 EUR inklusive Sozialabgaben (30 %) an einem achtstündigen Arbeitstag 124,80 EUR. Dieser Betrag ist um über 122,1 Prozent höher als die Personalkosten, die für einen dual Studierenden an einem Arbeitstag anfallen. Auch die Kosten von Honorarkräften, die auf Tages- oder Stundenbasis beschäftigt werden, liegen im Vergleich deutlich höher.

* Für die Berechnungen wurde/n der Ausbildungsplan/die Unterrichtstage der Ausbildung „Sport- und Fitnesskaufmann/-frau“ (Saarland) zugrunde gelegt. Diese Tage können je nach Bundesland in der Anzahl variieren.

Durchschnittliche Kosten (Betrachtungszeitraum 3,5 Jahre) DHfPGStudierender Übernommener Auszubildender Minijobber/ Praktikant Honorarkraft Fitnesstrainer Honorarkraft Gruppentrainer Kosten pro Tag im Betrieb 56,20 € 87,69 €124,80 €96,00 €124,80 € Kosten pro Stunde im Betrieb 7,02 € 10,96 € 15,60 € 12,00 € 15,60 € Vergleich zu DHfPGStudierendem – +56,0 %+122,1 %+70,8 %+122,1 %
Tab. 2: Durchschnittliche Kosten für unterschiedliche Beschäftigungsverhältnisse
fitness MANAGEMENT international 03/23 44 AKTUELLES | DUALES STUDIUM | ANZEIGE Fotos: NDABCREATIVITY –stock.adobe.com | fitness MANAGEMENT

der Praxisbetriebe beurteilen den Lernaufwand während des dualen Studiums als optimal.

der Bachelor-Studierenden beurteilen die Präsenzphasen an den Studienzentren als sehr gut/gut.

Hohe Zufriedenheit dank strukturiertem und praxisnahem Studium

Die regelmäßig durchgeführten Studierenden-, Praxispartnerund Absolventenbefragungen der DHfPG liefern valide Kenn-

Persönliches Fazit Ralf Capelan

Die Fitness- und Gesundheitsbranche ist Jobmotor, Chancengeber sowie Innovationstreiber in Sachen Qualifizierung und Weiterbildung. Und diese positive Entwicklung fördert der DSSV e. V. gemeinsam mit seinen Bildungspartnern, der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und der BSA-Akademie.

Zukunftsbranche mit vielen Perspektiven Egal, ob in einer Führungsposition oder als Fachkraft – junge, motivierte Nachwuchstalente finden in der Fitness- und Gesundheitsbranche …

• zukunftsweisende Arbeitsplätze,

• vielfältige Einsatzmöglichkeiten und

• eine langfristige berufliche Perspektive.

Nachwuchskräfte inspirieren und motivieren

Um zukünftig mehr von diesen motivierten Nachwuchskräften als Zukunftsbranche wahrgenommen zu werden und im „War for Talents“ nachhaltig wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir durch zeitgemäße Recruiting- und Employer-Branding-Strategien auf die Potenziale unseres Marktes verstärkt aufmerksam machen.

Dabei helfen können u. a. die Angebote der DHfPG (www.dhfpg.de/studierende-finden):

• Studyfinder für Studierende und Betriebe

• die kostenfreie, branchenbezogene Jobbörse www.aufstiegsjobs.de

• zahlreiche Druckvorlagen (Poster, Flyer, Postkarten)

• weitere Informationen (Social-Media-Posts, Texte für Ihre Website etc.)

• die kostenfreie Beratungsstelle Career Service der DHfPG

Jetzt aktiv in die Zukunft investieren Angesichts des gestiegenen Gesundheitsbewusstseins, des immensen Präventionsbedarfs, wachsender Kundenbedürfnisse und wieder steigender Mitgliederzahlen in den Anlagen

der Bachelor-Studierenden schließen ihr Studium in Regelstudienzeit ab.

der Bachelor-Studierenden waren unmittelbar nach Studienabschluss fest angestellt oder selbstständig erwerbstätig.

zahlen, die die hohe Zufriedenheit seitens der Betriebe und der Studierenden belegen.

brauchen wir hochqualifizierte Mitarbeitende, die mit Professionalität, Enthusiasmus und Engagement unsere Branche voranbringen.

Setzen Sie, liebe Unternehmerinnen und Unternehmer, auf das Win-win-Beschäftigungsverhältnis der praxisintegrierenden, interdisziplinären dualen Bachelor-Studiengänge der DHfPG und werden Sie nachhaltig und zukunftsorientiert den wachsenden Markt- und Personalherausforderungen gerecht.

Ihr Ralf Capelan

Mitglied des Vorstands und Schatzmeister des DSSV e. V.

Ralf Capelan

Ralf Capelan

Der Diplom-Betriebswirt und M. A. Gesundheitsmanagement ist in der Fitnessbranche seit 30 Jahren als Sachverständiger und Unternehmensberater tätig. Seit Dezember 2022 ist er Schatzmeister des DSSV e. V. – Arbeitgeberverband deutscher Fitnessund Gesundheits-Anlagen. Ebenfalls ist er als Dozent an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und als Referent an der BSA-Akademie tätig.

100 Prozent … 93 Prozent … 96 Prozent … 96 Prozent …
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Fachkräftemangel in Deutschland

Unüberwindbares Übel oder bezwingbarer Umstand?

Der Fachkräftemangel in Deutschland ist ein allgegenwärtiges Thema. Unternehmen sind branchenübergreifend konfrontiert mit Lücken in der Personalstruktur, die scheinbar nicht zu schließen sind. Kommt dann der baldige Renteneintritt der Babyboomer hinzu, wird sich dieses Problem nochmals deutlich verstärken. Wie können Unternehmen geeignete Fachkräfte finden und nachhaltig binden?

Vor einigen Wochen titelte das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in einem seiner Online-Newsletter „Lücke lässt sich nicht wegdiskutieren“ (Köhne-Finster, 2023). Das Institut nimmt damit Bezug auf Ausführungen des Bundesarbeitsministeriums, die belegen sollen, dass die Lage im deutschen Arbeitsmarkt nicht so dramatisch ist wie angenommen, und widerlegt diese Ausführungen in aller Deutlichkeit. Das IW spricht für Dezember 2022 von insgesamt 533.000 offenen Stellen (ohne Helfertätigkeit) in der Bundesrepublik.

Doch egal, wie groß die Lücke nun tatsächlich ist, die Realität bleibt die gleiche: Es fehlen Fachkräfte an allen Ecken und Enden.

Ein Arbeitsmarkt mit Potenzialen

Die „Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2023“ zeigen: Der Arbeitsmarkt hat sich seit Corona zwar erholt, liegt aber mit 162.500 Mitarbeitenden noch 25,3 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2019. Das bedeutet ein Defizit von 54.900

Foto: DHfPG/BSA fitness MANAGEMENT international 03/23 46 AKTUELLES | JOBBÖRSE | ANZEIGE

Stellen (inkl. Honorarkräfte) – doch wo sollen all diese Arbeitskräfte und vor allem Fachkräfte herkommen, wo doch die Betreiber zunehmend auf topqualifizierte Fachkräfte mit einem Studienabschluss (+1,9 Prozentpunkte zu 2021) setzen?

Aus diesem Grund verwundert es nicht, dass immer mehr Fitness- und Gesundheitsanlagen dual Studierende selbst ausbilden und sich somit direkt unternehmensintern qualifizierte Fach- und Führungskräfte heranziehen. Aber auch hier stellt sich diese eine unvermeidbare Frage: Wo findet man potenzielle Studierende, die Interesse an einem dualen Studium in der Fitness- und Gesundheitsbranche haben?

„War for Talents“ – Lösungen statt Probleme!

Jeder Betreiber und jede Betreiberin hat mit Sicherheit ganz eigene Erfahrungen mit dem Thema Fachkräftemangel gemacht. Gewiss nützt es dabei aber wenig, nur die Situation immer wieder zu erläutern, um schließlich erneut festzustellen: „Ja, es ist schwierig.“ Die Unternehmen der Branchen brauchen Lösungen für diese kurz- wie langfristigen Herausforderungen, nicht zuletzt um auch in Zukunft eine bestmögliche Kundenbetreuung sicherstellen zu können.

Eine Lösung ist dabei so einfach wie kompliziert: Überzeugen Sie im „War for Talents“ und begeistern Sie auch langfristig. Das gelingt mit …

• einer klaren Botschaft, was Sie als Arbeitgeber von der Konkurrenz abhebt,

• einer ansprechenden, modernen und zielführend platzierten Stellenanzeige,

• einem professionellen Online-Auftritt (z. B. Website, Social Media) und

• einem umfassenden Onboardingkonzept (Schumann, 2021).

Richtig gesucht ist halb gefunden Besonders mit der Stellenanzeige machen Sie Personen auf Ihr Unternehmen aufmerksam, die sich womöglich nicht in Ihrem direkten Einzugsgebiet befinden. Umso wichtiger ist dabei aber die Frage: Wo wird die Stellenanzeige sinnvoll geschaltet?

Nutzen Sie die bekannten Stellenportale wie Indeed oder Stepstone, taucht Ihre Anzeige neben Hunderten, gar Tausenden von Stellenangeboten aus einer Vielzahl von Branchen auf und geht wahrscheinlich in dieser Masse auch direkt wieder unter. Sie wird womöglich von potenziell Interessierten also erst gar nicht aufgefunden oder einfach komplett übersehen.

Nutzen Sie hingegen branchen- und zielgruppenspezifische Jobportale wie aufstiegsjobs.de, stellen Sie sicher, dass Ihre Stellenanzeige optimal platziert und bestmöglich auffindbar ist.

aufstiegsjobs.de – die Jobbörse für aktive Gesundheitsgestalter

Die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und die BSA-Akademie haben gemeinsam das kostenfreie Jobportal aufstiegsjobs.de entwickelt, um Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Studieninteressierten gleichermaßen eine Plattform zum Austausch von Stellenanzeigen und -gesuchen im Zukunftsmarkt Prävention, Gesundheit, Ernährung, Fitness, Sport und Informatik zu bieten. aufstiegsjobs.de ist dabei eine Kommunikationsplattform zur Anbahnung von

Anstellungsverhältnissen jeglicher Art (duales Studium, Ausbildungsverhältnisse, Festanstellung, Vollzeit, Teilzeit, Freiberuflich, Praktika, Minijobs etc.).

Vorteile für Arbeitgeber:

• ausschließlich auf die Fitness- und Gesundheitsbranche spezialisiert

• kostenfreie Veröffentlichung von Stellenangeboten

• Stellenangebote für Jobsuchende frei zugänglich

• registrierte Arbeitgeber: kostenfreier Zugriff auf die bei aufstiegsjobs.de veröffentlichten Stellengesuche (Profile) von Jobsuchenden

Vorteile für Stellensuchende:

ausschließlich auf die Fitness- und Gesundheitsbranche spezialisiert

• kostenfreier Zugriff auf alle veröffentlichten Stellenangebote

• über Login-Bereich eigenes Stellengesuch veröffentlichen

• Service „Jobs per Mail“ abonnierbar

Der Career Service – Persönlich. Individuell. Kostenfrei.

Hat man schon den passenden Studiengang gefunden, ist aber noch auf der Suche nach einem geeigneten Unternehmen? Ist man als Betrieb am dualen Studiensystem interessiert, aber die Wahl zwischen den sieben Studiengängen fällt noch schwer?

Der Career Service der DHfPG ist die zentrale Schnittstelle zwischen (potenziellen) Studierenden und Arbeitgebern. In persönlichen und individuellen Beratungen stehen die Mitarbeitenden sowohl Betrieben als auch Studierenden und Absolventen beratend und zu 100 Prozent kostenfrei zur Seite, um Arbeitgeber und Arbeitnehmer miteinander zu vernetzen.

Zusätzlich unterstützt die DHfPG ihre Ausbildungsbetriebe bei der Suche nach Studierenden mit Werbematerialien wie Postern und Flyern, in die das firmeneigene Logo eingedruckt werden kann (www.dhfpg.de/studierende-finden).

Möglichkeiten nutzen und qualifiziertes

Personal finden

Setzen Sie auf die dualen Studiengänge der DHfPG und bilden Sie Ihre eigenen Fach- und Führungskräfte direkt im Betrieb aus. Um passende Studierende zu finden, bietet die DHfPG mit den kostenfreien Angeboten aufstiegsjobs.de und Career Service die optimale Unterstützung. Von diesen Angeboten profitieren auch Studieninteressierte gleichermaßen.

Bedauern Sie also nicht länger die Herausforderung „Fachkräftemangel“, sondern schaffen Sie langfristige und zukunftsorientierte Lösungen.

Der Career Service ist erreichbar unter Tel.: 0681 6855 580 oder per E-Mail an career-service@dhfpg.de.

www.aufstiegsjobs.de

Literaturliste

Köhne-Finster, S. (2023). Lücke lässt sich nicht wegdiskutieren. Zugriff am 11.05.2023. Verfügbar unter https://newsletter.iwkoeln.de/m/14385221/0-7aae7f5bccf4b0073bc

190266116636709da526427413551710b6732fa5ce675677bdc471657e 7a7e108a41914340d41

Schumann, O. (2021). Erfolgspotenzial Onboarding. fitness MANAGEMENT international, 3 (155), 84–86.

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Aufstiegskongress 2023 – das Branchentreffen

Vorträge, Diskussionen, Netzwerken.

Mit dem erfolgreichen FIBO Congress gab es in diesem Jahr für die Fitness- und Gesundheitsbranche bereits ein echtes Highlight! Nun treffen sich die Fachleute der Branche am 6. und 7. Oktober wieder in Mannheim, um beim Aufstiegskongress unter dem Motto „Real Results – Echte Ergebnisse“ zu netzwerken und sich über aktuelle Trends und Themen der Branche zu informieren.

Nicht nur die letzte Erhebung der „Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft“ hat gezeigt, dass sich die Fitness- und Gesundheitsbranche wieder im Aufschwung befindet und von den Pandemiejahren sowie den damit verbundenen Einschränkungen wirtschaftlich erholt. Auch vor Ort in den Anlagen ist deutlich spürbar, dass bestehende Mitglieder zurückkehren und neue gewonnen werden können. Genauso kehren Branchenangehörige und -interessierte zu Veranstaltungen wie Fachkongressen zurück, um sich zu informieren, zu vernetzen und so die Branche weiter voranzubringen. Und genau das ist das Ziel des Aufstiegskongresses 2023!

Bereits im letzten Jahr wieder ein Branchenhighlight

Der Aufstiegskongress 2022 fand nach der zweijährigen „Vor-Ort-Zwangspause“ unter dem treffenden Motto „Better & stronger“ statt und konnte knapp 600 Teilnehmende mit einem Top-Programm begeistern. Die Besucherinnen und Besucher hatten während der zwei Kongresstage die Möglichkeit, sich in zahlreichen Vorträgen hochkarätiger Speaker über Branchenneuigkeiten zu informieren, und auch das Rahmenprogramm konnte mit seiner Partner-Ausstellung, einer Speakers Corner, einer Kongress-Lounge und einem Get Together überzeugen. Emotionaler Höhepunkt war der inspirierende Vortrag des Keynote Speakers Samuel Koch: Der Redner, Schauspieler und Autor, der in der TV-Show „Wetten, dass..?“ verunfallte und seither vom Hals abwärts gelähmt ist, teilte auf berührende und gleichzeitig humorvolle Weise seine Einsichten und Erkenntnisse.

Teilnehmende erwartet 2023 ein spannendes Programm

Auch in diesem Jahr werden die Veranstalter – die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement

(DHfPG), die BSA-Akademie und die BSA-Zert – den Kongress-

teilnehmenden wieder ein abwechslungsreiches Programm bieten; darunter spannende Vorträge renommierter Referentinnen und Referenten aus den Bereichen Management, (Online-) Marketing, Training, Coaching, Ernährung und Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) sowie Gesprächsrunden zu erfolgreichen Konzepten mit Unternehmerinnen und Unternehmern. Zudem stellen Branchenexperten Ergebnisse aktueller Studien vor: neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zu unterschiedlichen Trainierendentypen und wie man diese richtig anspricht sowie zur aktuell laufenden Untersuchung zu den Effekten eines Fitnesstrainings auf Post-Covid-Symptome –durchgeführt vom Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) und der DHfPG. Selbstverständlich dürfen sich die Kongressteilnehmenden auch in diesem Jahr wieder auf zahlreiche Expertenvorträge und einen inspirierenden Keynote Speaker freuen!

Die Partner-Ausstellung, in deren Rahmen Unternehmen der Branche ihre neuesten Entwicklungen und Geräte präsentieren, die Kongress-Lounge zum Netzwerken und Austauschen sowie die Speakers Corner für den direkten Kontakt mit den Referierenden des Aufstiegskongresses und eine Abendveranstaltung runden den Aufstiegskongress auch in diesem Jahr wieder ab.

Jetzt Tickets sichern

Seien Sie beim Aufstiegskongress 2023 am 6. und 7. Oktober im m:con Congress Center Rosengarten in Mannheim dabei! Early-Bird-Tickets sind bereits ab 49 Euro erhältlich.

Immer informiert

Bleiben Sie rund um den Aufstiegskongress auf dem Laufenden: Melden Sie sich auf der Kongresswebseite zum kostenfreien Newsletter an oder folgen Sie uns gern auf Facebook!

Mehr Infos sowie Tickets unter:

www.aufstiegskongress.de

Foto: DHfPG/BSA fitness MANAGEMENT international 03/23 48 AKTUELLES | FACHKONGRESS | ANZEIGE

Inhousemesse bei gym80 am 13. und 14. April

Was für ein Erfolg! Die zweitägige Inhousemesse von gym80 mit über 600 nationalen und internationalen Gästen hätte nicht besser laufen können.

„Wir sind immer noch überwältigt, wie beeindruckt und begeistert unsere Besucher waren und wie viele spannende Projekte wir in Zukunft realisieren werden“, sagte Carolin Kämpf, Head of Communications, voller Stolz.

Home of Strength

Seit 1980 konstruiert und produziert gym80 Kraftgeräte „made in Germany“. Das Zuhause ist und bleibt der Ruhrpott. Der Showroom mit den unterschiedlichen Areas sowie die angrenzende Produktion sind das Aushängeschild des KING OF MACHINES. Im STRENGTH LIVINGROOM mit seiner Vielzahl an Weight-Stack-Maschinen, Stationen, Freihantelbereich sowie beeindruckender Musterwand konnten die Besucherinnen und Besucher direkt vor Ort die unumstrittene Qualität und das einzigartige Trainingsgefühl am eigenen Leib erleben.

Der riesige Plate-Loaded-Bereich wurde zur POWER GARAGE. Seit jeher gehört diese Serie, die 2018 zu PURE KRAFT wurde, zu dem Gelsenkirchener Traditionsunternehmen. Die einzig-

artige Umgebung forderte direkt zu einer intensiven Trainingseinheit auf, wobei eine Vielzahl an mutigen Gästen außerdem an der „Never skip legday!“-Challenge teilnahm. Beinbeuger und Beinstrecker, vorgegebenes Loading-Weight, jeweils eine Minute Zeit – wer schafft insgesamt die meisten Wiederholungen? Die Gewinnerinnen und Gewinner konnten sich über Reisegutscheine und (natürlich) ein wenig Muskelkater freuen!

Im ATHLETIC BASEMENT schlugen derweil die FunctionalHerzen höher und bei dem einen oder anderen kurzen WOD wurden Rigs, Racks und Equipment ausgiebig getestet. Viele Besucher der KRAFTcon. verschlug es auch in die MEDICAL LIBRARY, in der eine Auswahl medizinischer Krafttrainingsgeräte steht – gleiche Qualität, Standards sowie Individualisierungsoptionen mit dem Zusatz, dass „MED80 powered by gym80“ zertifizierter Medizinproduktehersteller ist.

Am Freitag spielte dann auch das Wetter mit, sodass viel Zeit draußen im OUTDOOR GARDEN verbracht wurde. Bei strahlendem Sonnenschein wurden tolle Gespräche in der gym80-Beach-Lounge geführt und die neue wetterbeständige

fitness MANAGEMENT international 03/23 50 AKTUELLES | EVENT | ANZEIGE
Fotos: gym80

Outdoorserie ausprobiert. Von da aus ging es für viele Interessierte auch direkt in die PRODUCTION PROPERTY. Vom Ovalrohr zum fertigen Produkt – eine Reise hinter die Kulissen und durch die über 20.000 Quadratmeter große Produktion.

Immer was Neues! gym80 hört niemals auf zu begeistern! Eine Tatsache, für die das Team seit über 40 Jahren steht. Beeindruckt nahmen die Eventteilnehmenden die drei neuen Prototypen unter die Lupe. Konstruktion, Biomechanik und Trainingsgefühl – wie immer ein Volltreffer!

Der „PURE KRAFT Beinbeuger stehend“ ermöglicht die gezielte Kontraktion des Hamstrings durch diverse Verstellmöglichkeiten. Die „Inner Chest Press“, die neueste Brustmaschine der Weight-Stack-Serie, lässt den gesamten Brustbereich sowie den Trizeps in eine optimale Be- und Entlastung kommen. Last, but not least hat gym80 ein Update des universalen Seilzugklassikers neu im Portfolio, das ein effektives Ganzkörpertraining ermöglicht. Alle neuen Maschinen bewirken ein intensives Trainingsgefühl, das zu maximalen Ergebnissen führt und ein durchweg positives Feedback der KRAFTcon.-Gäste einbrachte.

Entertainment pur!

Man kennt es nicht anders – in Gelsenkirchen bei gym80 wird es nie langweilig. Auch in diesem Jahr gab es für die Teilnehmenden der KRAFTcon. so einige Highlights, die mit einem breiten Grinsen und viel guter Laune wahrgenommen wurden: eine weiße Maschine als Gästebuch sowie ein Greifautomat mit tollen Gewinnen, eine Fotobox für schöne Erinnerungen und ein besonderes DIY-Projekt, bei dem das PURE KRAFT-Maskottchen, die Ameise, aus Stahlteilen zusammengebaut werden musste. In Anbetracht des Himalaja-Projekts „iron summit“, das gym80 partnerschaftlich begleitet, konnte außerdem in einer Höhendruckkammer die körperliche Fitness getestet werden. Neben bestem Essen und leckeren Getränken war also für jeden etwas dabei!

Legandäre Friday Night!

Der Erfolg der zweiten KRAFTcon. wollte gefeiert werden und das ließen sich Gäste und gym80-Team nicht zweimal sagen. Ab dem späten Freitagnachmittag verwandelte sich das Headquarter in Gelsenkirchen in eine schillernde Location mit Clubatmosphäre und großem Outdoorbereich. Die Barkeeper übernahmen die Bar und zauberten leckere Drinks, die draußen unter Palmen oder auf der Tanzfläche genossen wurden. Der DJ und seine zwei bezaubernden Sängerinnen heizten dem Publikum bis in die späte Nacht richtig ein und das Cateringteam verwöhnte mit frisch zubereiteten Leckereien aus dem Foodtruck oder direkt von der Cooking-Station. Neben diesem Rundum-sorglos-Paket wurden die Gäste von einem Close-up-Magier verzaubert und mit einer LED-Show überrascht. Besonders aufregend waren für alle aber eindeutig eine Truppe von Parcourläufern, die die gym80-Maschinen und Equipment für eine atemberaubende Stuntshow nutzten –und auch hier wurde es wieder ganz eindeutig: Beim KING OF MACHINES wird es niemals langweilig!

Das gesamte gym80-Team bedankt sich bei allen Gästen für die unglaublich tollen zwei Tage und wünscht viel Spaß beim Anschauen des After-Movies auf www.gym80.de/kraftcon

51 03/23 fitness MANAGEMENT international

FitX-CEO Markus Vancraeyenest über die Zusammenarbeit mit der NFL

FitX ist „Official Fitness Partner of the NFL“

Das Essener Fitnessunternehmen FitX ist Kooperationspartner der National Football League (NFL) in Deutschland und damit „Official Fitness Partner of the NFL“. fitness MANAGEMENT hat exklusiv mit FitX-CEO Markus Vancraeyenest gesprochen und ihn gefragt, welche Ziele FitX mit der Partnerschaft verfolgt, welche Maßnahmen die Zusammenarbeit beinhaltet und welche persönliche Verbindung er zum Football hat.

fMi: Ein deutsches Fitnessunternehmen kooperiert mit einer US-amerikanischen Profisportliga. Wie passt das zusammen?

Markus Vancraeyenest: Die NFL baut ihre Präsenz in Europa ja seit Jahren rasant aus. In der vergangenen Saison hat erstmalig und überaus erfolgreich ein NFL-Spiel in München stattgefunden. Die Fortsetzung dieser „Germany Games“ ist fix –2023 wird es sogar zwei NFL-Partien auf deutschem Boden geben. Und hier kommt FitX ins Spiel, auf deutschem Boden kennen wir uns schließlich aus und sind richtig gut aufgestellt. Wir wollen gemeinsam mit der NFL noch mehr Menschen in Deutschland für diesen besonderen Sport begeistern und sie gleichzeitig zu einem aktiven und gesunden Lebensstil inspirieren. FitX und die NFL haben die gleichen Interessen und Visionen, eine ideale Voraussetzung für eine erfolgreiche Kooperation.

Über FitX FitX ist mit seinen rund 840.000 Mitgliedern (Stand: 31.12.2022) das nach Mitgliederzahl zweitgrößte Fitnessunternehmen Deutschlands und steht für ein transparentes Angebot: Für 24 Euro pro Monat kann man an 24 Stunden pro Tag und an sieben Tagen in der Woche in sieben unterschiedlichen Bereichen trainieren. Neben individueller Trainingsbetreuung und einer großen Auswahl an Kursen sind Getränke, Duschen und Parkplätze inklusive.

Mit der Mitgliedskarte kann deutschlandweit in den über 100 FitX-Studios trainiert werden. Das Motto von FitX ist Fitness „FOR ALL OF US“: Unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, Trainingslevel oder -ziel ist hier jede und jeder willkommen, um bei FitX etwas für sich und die eigene Gesundheit zu tun.

Fotos: KaiMook STUDIO 9999 –stock.adobe.com | FitX NFL fitness MANAGEMENT international 03/23 54 AKTUELLES | KOOPERATION MIT PROFILIGA NFL
Markus Vancraeyenest Geschäftsführer und Vorstand der FitX Holding SE

Welche Interessen und Visionen sind das konkret?

MV: Bei uns gibt es Fitness „FOR ALL OF US“. Wirklich jede und jeder ist willkommen, um etwas für sich und seine Gesundheit zu tun. Beim Football ist das ganz ähnlich. Grundlegend hat jede und jeder die Möglichkeit, die für ihn oder sie passende Position zu finden. Einschränkungen wie „zu klein“ oder „zu groß“ gibt es schlichtweg nicht. Außerdem ist es ein unglaublich dynamischer und abwechslungsreicher Sport, für den man Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer braucht. In kaum einer anderen Sportart sind die Athleten so vielseitig gefordert. Um allen Herausforderungen gewachsen zu sein, müssen sie abwechslungsreich und umfassend trainieren. Auch bei FitX setzen wir auf ein umfassendes Trainingsangebot, mit dem unsere Mitglieder ihre vielseitigen Ansprüche und individuellen Trainingsziele verfolgen können.

Auch aus strategischer Sicht ist es ein Match – beide Unternehmen haben Wachstum und Expansion in ihrer DNA verankert. Die NFL will in Deutschland weiter Fuß fassen und auch wir wollen noch mehr wachsen – warum also nicht gemeinsam?

Wie sehen die Maßnahmen der Zusammenarbeit konkret aus?

MV: Die Partnerschaft läuft zunächst über drei Jahre und umfasst zahlreiche Aktivierungsmaßnahmen, die ganzjährig auf unseren unternehmenseigenen Kanälen sowie Kanälen der NFL gespielt werden; darunter Content in sozialen Medien, Online-Inhalte und Newsletterformate. Als besonderes und auch als mein persönliches Highlight stehen im Herbst die „Germany Games“ an, die wir mit verschiedenen Aktionen begleiten werden. Hier sind wir im engen Austausch mit der NFL und da möchte ich jetzt noch nicht zu viel verraten. Fest steht aber: Sowohl wir als auch das Team der NFL Deutschland sind extrem motiviert, gemeinsam etwas Tolles auf die Beine zu stellen.

Das hört sich so an, als wären Sie selbst großer American Football-Fan. Welche Berührungspunkte haben Sie denn persönlich mit der Sportart?

Über die NFL

Die National Football League (NFL) zählt zu den bekanntesten Sportligen der Welt. Die 32 besten American Football-Teams vereint die NFL in einer Liga. Das jährliche Highlight ist der Super Bowl, bei dem am Ende der Saison in einem Entscheidungsspiel der Champion gekürt wird. Die Mischung aus Sport und Entertainment hat den Super Bowl zur weltweit beachteten Sportveranstaltung gemacht.

Die NFL-Saison startet jedes Jahr nach einer mehrwöchigen Preseason im August. In der regulären Saison bestreitet jedes Team 17 Spiele. Anschließend kämpfen die besten Teams in den Play-offs um die Teilnahme am Super Bowl. Am 7. September 2023 startet die reguläre NFL-Saison 2023/2024. Der 58. Super Bowl wird am 11. Februar 2024 in Paradise, Nevada, im Allegiant Stadium ausgetragen. Durch den Beschluss zur Erweiterung des NFL-Spielplans auf 17 reguläre Saison-

MV: Ich habe vor über 20 Jahren, das müsste 2000 bis 2001 gewesen sein, in den USA an der Michigan State University studiert. Football ist da einfach ein unglaubliches Ding. Eine Sportart, die auch im Collegebereich Stadien mit 80.000 Plätzen bis an den Rand füllt – das hat mich total beeindruckt. Als dann vor gut zehn Jahren die NFL auch in Deutschland immer sichtbarer wurde, habe ich mich noch mal hinter die Regeln geklemmt. „Schach auf Rasen“ trifft es ganz gut: Es ist hoch strategisch und wirkt auf den ersten Blick total komplex. Aber es lässt einen auch einfach nicht mehr los, wenn man einmal drin ist. Seitdem bleibe ich für viele NFL-Spiele wach und schlage mir auch mal die Nächte mit Football um die Ohren.

Da scheinen Sie ja auch nicht der Einzige zu sein, wenn man sich die wachsende Bekanntheit, die steigenden Einschaltquoten und den Merchandisingumsatz, den die NFL in Deutschland macht, anschaut.

MV: Definitiv nicht. Die Begeisterung für den Sport und die deutsche Footballfangemeinde sind in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Dass wir mit FitX jetzt ganz vorne mit dabei sein können, motiviert uns ungemein. Ich denke, ich spreche für einen Großteil unserer Mannschaft, wenn ich sage: Wir haben einfach richtig Bock auf die Zusammenarbeit mit der NFL und freuen uns auf die Saison!

Die NFL will Footballfans auf der ganzen Welt begeistern und Deutschland hat sich im letzten Jahr mit dem ersten Spiel in München fest auf der American Football-Landkarte etabliert. Wir freuen uns, mit FitX als ‚Official Fitness Partner of the NFL‘ in die kommende Saison zu starten. Gemeinsam wollen wir American Football für noch mehr Menschen erlebbar machen und sie zu einem gesunden, aktiven Lebensstil inspirieren.“

spiele im Jahr 2021 tragen bis zu vier Teams jeweils ein internationales Spiel auf neutralem Platz anstelle eines Heimspiels aus.

Im Jahr 2022 fand zum ersten Mal in der Geschichte der NFL ein reguläres Saisonspiel in Deutschland statt. Das erste NFL-Spiel in Deutschland fand in der Münchner Allianz Arena statt und wurde zum global meistverfolgten internationalen Spiel der NFL aller Zeiten.

Neben München wurde Frankfurt von der NFL als Standort ausgewählt, der bis 2025 reguläre Saisonspiele der NFL in Deutschland ausrichten wird.

03/23 fitness MANAGEMENT international 55

Der DSSV im Gespräch mit der Politik

Politische Anerkennung für die Fitnessbranche

Seit rund vier Dekaden setzt sich der DSSV e. V. – Arbeitgeberverband deutscher Fitnessund Gesundheits-Anlagen für mehr Anerkennung der Fitness- und Gesundheitsbranche seitens der Politik ein. Mit dem politischen Positionspapier „Fitness und Fitnessbranche“ der AG Sport der Fraktion der Freien Demokraten (FDP) wurde ein wichtiger Meilenstein erreicht. In diesem Papier wird die enorme gesamtgesellschaftliche Bedeutung der Fitnessund Gesundheitsbranche dargestellt. Im Interview mit fitness MANAGEMENT international erläutern Nicole Westig, MdB, Obfrau im Gesundheitsausschuss und pflegepolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, sowie Philipp Hartewig, MdB, sportpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion der FDP, die Hintergründe dazu.

Foto: fitness MANAGEMENT
V. l. n. r.: Janosch Marx, Sabrina Fütterer (beide DSSV), Nicole Westig (MdB), Philipp Hartewig (MdB)
56 fitness MANAGEMENT international 03/23 DSSV | POLITISCHE ARBEIT
Text: Janosch Marx

fMi: Der ehemalige Biathlet Frank Ullrich (SPD), der als Vorsitzender des Sportausschusses aktiv ist, sagte: „Sport ist zugleich Prävention und bietet die Chance, eine fittere Gesellschaft hervorzubringen“. Wie schätzen Sie die Bedeutung von Bewegungs- und Trainingsangeboten ein?

Nicole Westig: Sicherlich ist die Bedeutung von Bewegung und Training noch nicht in allen Teilen der Bevölkerung angekommen. Dies zu ändern, ist unser gemeinsames Anliegen. Wir setzen uns stark dafür ein, dass der ganze Bereich der Gesundheitsförderung mit den Komponenten gesunde Ernährung, aber auch Bewegung und Training präsenter wird. Dazu sollte Gesundheitskompetenz mit den Elementen gesunde Ernährung und Bewegung auch vermehrt Eingang in die Lehrpläne an unseren Schulen finden.

Philipp Hartewig: Wir sehen dies als Querschnittsaufgabe. Beispielsweise haben wir in dieser Legislaturperiode zum ersten Mal gemeinsame Ausschusssitzungen mit dem Sportund dem Gesundheitsausschuss durchgeführt. Ziel ist es, das Thema von politischer Seite auch übergreifend anzugehen. Dafür müssen alle Bereiche dem Thema einen entsprechenden Stellenwert zuschreiben. Robuste Informationen, wie beispielsweise die Eckdatenstudie der deutschen Fitnesswirtschaft des DSSV, helfen uns dabei in der Argumentation. Wir haben einen hohen Bedarf, mehr Menschen in Deutschland in Bewegung zu bringen. Entsprechend gewinnt sowohl das Thema als auch die Fitness- und Gesundheitsbranche zunehmend an politischer Bedeutung.

In Deutschland trainieren über 10 Millionen Menschen in einer Fitness- und Gesundheitsanlage. Im Jahr 2022 konnten zwar eine Million hinzugewonnen werden, allerdings liegt die Branche immer noch unter dem „Vor-Corona-Niveau“ von fast 12 Millionen Mitgliedern. Wie schätzen Sie diese Entwicklung – insbesondere vor dem Hintergrund des anhaltenden Bewegungsmangels – ein?

Philipp Hartewig: Der Bedarf ist riesig. Die Politik musste feststellen, dass einige der coronabedingten Einschränkungen, insbesondere im Sport- und Fitnessbereich, falsch waren. Körperliche Betätigung ist der Schlüssel, um fit und gesund zu bleiben. Zudem bestehen auch präventive Potenziale, um viele der Zivilisationskrankheiten zu mildern oder ganz zu vermeiden. Gerade in den letzten Jahren ist der Bedarf deutlich gestiegen, was zum einen auf die Corona-Maßnahmen, aber zum anderen auch auf die alternde Bevölkerung in Deutschland zurückzuführen ist. Deswegen ist das Mitgliederplus von einer Million ein positives Zeichen. Wir freuen uns sehr darüber, dass die Fitness- und Gesundheitsbranche wieder Kunden dazugewinnt und mehr Menschen für ein regelmäßiges Training begeistert.

Nicole Westig: Die Menschen konnten während der Pandemie nicht in Fitnessstudios trainieren – auch ein Grund für die vermehrte Gewichtszunahme der Bevölkerung. Umso mehr freue ich mich, dass jetzt wieder der Run auf die Fitnessstudios startet. Zudem ist das wachsende Bewusstsein, sich mehr zu bewegen und wieder mehr für den Körper zu tun, ein positives Zeichen. Es ist wichtig, dass diese Botschaft auch bei den Menschen in Deutschland ankommt, die sich aktuell wenig oder gar nicht bewegen. Denn körperliche Betätigung tut der Gesundheit gut und hat auch soziale sowie psychische Aspekte. Es schafft

Teilhabe, man fühlt sich besser und ist mental stärker. Gerade jetzt nach der Pandemie ist dies wichtiger denn je.

Wie können aktive gesundheitliche Prävention und Training dazu beitragen, den aktuell deutlichen Anstieg der Leistungsausgaben der gesetzlichen Krankenkassen zu reduzieren und das kontinuierliche Fortschreiten sogenannter Zivilisationskrankheiten aufzuhalten?

Nicole Westig: Prävention und Gesundheitsförderung brauchen mehr gesellschaftliche und politische Aufmerksamkeit. Deswegen haben wir uns auch als Ampelkoalition in unserem Koalitionsvertrag darauf verständigt, dies mehr zu fördern. Gerade vor dem Hintergrund des akuten Fachkräftemangels in unserem Land kommt dem eine besondere Bedeutung zu. Denn wir sollten alles tun, damit Menschen so lange wie möglich fit bleiben und – wenn sie das wünschen – mit Freude ihrer Arbeit nachgehen können.

Philipp Hartewig: Die Thematik ist sehr weitreichend. Es sollte grundsätzlich überlegt werden, wie eine stärkere Sensibilisierung für das Thema Bewegung, Training und Ernährung in der Bevölkerung angegangen werden kann. Ein Best-PracticeBeispiel ist die „Fitmach-Aktion“ im Saarland, bei der das saarländische Gesundheitsministerium sowie die gesetzlichen Krankenversicherer bereits sehr eng mit der Fitness- und Gesundheitsbranche kooperiert haben. Zudem sehen wir, wie über ein Betriebliches Gesundheitsmanagement große Bevölkerungsschichten bereits heute sehr direkt angesprochen werden. Solche Maßnahmen haben für die Politik einen großen Stellenwert und wir freuen uns über jeden Akteur, der hier mit gutem Beispiel vorangeht. Unsere Aufgabe als Politiker ist es, hierfür eine Bühne zu bieten. Dafür haben wir eine Verantwortung und ich bin optimistisch, dass wir das gemeinsam mit den Unternehmen, den Sozialversicherungsträgern und den Fitness- und Gesundheitsanlagen hinbekommen.

Die Deutschen investierten 2022 rund 4,9 Milliarden Euro aus eigenen Mitteln in ihr Training im Fitnessstudio und ihre Gesundheit – und generierten dabei Steuereinnahmen für den Staat. Denken Sie, dass diese wirtschaftlichen Faktoren unterschätzt werden?

Philipp Hartewig: Ja, weil die gesamte Branche ja nicht nur wirtschaftlich ein großer Faktor ist, sondern auch ein wichtiger Innovationstreiber. Für jeden Menschen, unabhängig von Alter und Trainingsniveau, ist ein Bewegungsangebot verfügbar – und zwar flächendeckend. Meines Erachtens wird unterschätzt, was die Fitness- und Gesundheitsbranche leistet und auch insbesondere in den Jahren 2020 und 2021 geleistet hat.

Nicole Westig: Die Menschen leben zunehmend gesundheitsbewusster und wollen gezielt einen bestimmten Zeitraum in der Woche der körperlichen Bewegung widmen. Unabhängig von wirtschaftlichen Faktoren ist diese Haltung ganz im Sinne der Gesellschaft und sie wird auch zunehmend vom Gesundheitsmanagement vieler Unternehmen aufgegriffen. Die Politik sollte diesen Win-win-Effekt anerkennen.

Wie kann die Branche von politischer Seite mehr gefördert werden? Was muss aus Ihrer Sicht noch getan werden, damit nicht nur in der Politik, sondern auch in der allgemeinen Bevölkerung dem gesundheitsfördernden und

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Nicole Westig

Nicole Westig aus Bad Honnef (RheinSieg-Kreis) sitzt seit 2017 für die FDP im Deutschen Bundestag. Sie ist ordentliches Mitglied im Gesundheitsausschuss, dort Obfrau und pflegepolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion. Sie ist stellvertretende Landesvorsitzende der FDP Nordrhein-Westfalen und Mitglied im FDP-Bundesvorstand.

Philipp Hartewig

Philipp Hartewig aus Mittelsachsen zog 2021 für die FDP in den Deutschen Bundestag ein. Als ordentliches Mitglied im Rechtsausschuss, Obmann im Sportausschuss und sportpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion arbeitet der Rechtsanwalt an seinen Herzensthemen. Hartewig ist Generalsekretär der FDP Sachsen.

präventiven Aspekt von Fitness- und Gesundheitsanlagen mehr Anerkennung zukommt?

Philipp Hartewig: Wir können da allgemein bei dem Thema Bürokratie anfangen. Hier können viele Dinge wie z. B. die Zusammenarbeit mit der Zentralen Prüfstelle Prävention vereinfacht werden. Wenn es um das Thema der Anerkennung geht, dann müssen wir zum einen sehen, was der kommerzielle Fitness- und Gesundheitsbereich leistet. Zum anderen müssen wir das Konkurrenzdenken mit dem organisierten Sport überwinden. Es ist wichtig zu verstehen, dass hier kein Wettbewerb vorliegt, sondern dass alle Bereiche ineinandergreifen und sich gegenseitig befruchten.

Nicole Westig: Fitness- und Gesundheitsanlagen sind eine tragende Säule der sportlichen Aktivitäten, mit denen die Deutschen sich fit und gesund halten. Wichtig ist, dass der Sport sich in unserem Land als Ganzes versteht und mit einer Stimme spricht, damit alle Teile der Bevölkerung erreicht werden können. Der Bevölkerung muss die Vielfalt klargemacht werden. Mein Wunsch ist, dass wir alle Menschen –vom Kleinkind bis hin zur Person mit Pflegebedarf – mehr für die Bedeutung von Bewegung für ihre Gesundheit sensibilisieren. Als pflegepolitische Sprecherin der FDP-Fraktion trete ich dafür ein, dass wir Pflegebedarf hinauszögern. Im Hinblick auf den demografischen Wandel werden wir zukünftig nicht alle Menschen mit Pflegebedarf professionell betreuen können. Wir müssen daher alles tun, damit dieser Bedarf so spät wie möglich eintritt. Darum muss alles, was für die Gesunderhaltung getan werden kann, auch ergriffen werden – und das sind Bewegung, Training und Sport in ihrer ganzen Vielfalt.

Die AG Sport der FDP-Bundestagsfraktion hat zum Start der FIBO ein politisches Positionspapier verfasst. Darin wird

Zum politischen Positionspapier

„Fitness und Fitnessbranche“ der AG Sport der FDP-Bundestagsfraktion

auf die kommerziellen Fitness- und Gesundheitsanlagen als Lösung für die gesundheitlichen Herausforderungen der Bevölkerung verwiesen. Was waren die Gründe dafür? Philipp Hartewig: Anlässlich der FIBO war es für uns als FDP-Fraktion im Sportausschuss wichtig, ein Signal zu setzen. Wir beobachten die Arbeit der Fitness- und Gesundheitsbranche sehr aufmerksam. Mit diesem Positionspapier unterstreichen wir die Vielfalt der Branche sowie ihren Innovationsgeist. Für eine Steigerung der Lebensqualität kann Fitnesstraining der entscheidende Faktor sein. Aus diesen Gründen stellen wir eine fitnesspolitische Agenda auf, denn die Bedeutung der Fitness- und Gesundheitsbranche muss sich auch in politischer Wertschätzung ergründen. Für die Bewegungsoffensive sehen wir neben dem organisierten Sport die Fitnessbranche mit über 10 Millionen Mitgliedern als weiteren wichtigen Akteur und messen ihr ein herausragendes öffentliches Interesse bei.

Nicole Westig: Wir müssen die Leute auch da abholen, wo sie sind. Die mehr als 10 Millionen Mitglieder in den Fitnessstudios sprechen für sich. Für diese Personen gehört ein regelmäßiges Training zum Alltag und das wollen wir wertschätzen. Zudem erweitert Fitness das Spektrum, und wir müssen den Sport in seiner ganzen Vielfalt sehen, anerkennen und voranbringen –und somit auch die Fitness- und Gesundheitsbranche.

Mit Prof. Dr. Thomas Wessinghage hat der DSSV seit Beginn des Jahres einen erfahrenen und renommierten Fachmann aus der Medizin als 1. Vorsitzenden. Wie ist dies aus Ihrer Sicht zu bewerten und welchen Stellenwert schreiben Sie dem DSSV als politische Vertretung der Fitness- und Gesundheitsbranche zu?

Philipp Hartewig: Für uns ist der DSSV ein sehr wichtiger Ansprechpartner. Sowohl bezüglich der fachlichen Expertise als auch wenn es um die aktuellen Entwicklungen in der Branche geht. Prof. Dr. Wessinghage ist für uns ein wertvoller Experte. Wir hatten ihn bereits bei mehreren Anhörungen des Sportausschusses als Sachverständigen dabei und auch fraktionsübergreifend ist er ein sehr geschätzter Impulsgeber. Dass er seit Januar 2023 in seiner Funktion als Vertreter der Fitnessund Gesundheitsanlagen aktiv ist, kommt uns sehr entgegen, da wir ein gemeinsames Ziel haben. Deswegen freuen wir uns auch weiter auf die gute Zusammenarbeit.

Fotos: Laurence Chaperon James Zabel
fitness MANAGEMENT international 03/23 58 DSSV | POLITISCHE ARBEIT
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Wir kämpfen weiter für mehr Akzeptanz und Anerkennung!

7. Parlamentarischer Abend in Berlin

Am Mittwoch, den 10. Mai 2023, fand der 7. Parlamentarische Abend in der Saarländischen Landesvertretung in Berlin statt. Die Organisatoren, DSSV e. V., die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und die BSA-Akademie, hatten erneut das klare Ziel, der Politik zu zeigen, dass es nur eine Lösung im Kampf gegen Bewegungsmangel gibt: Bewegung selbst, am besten durch kompetent angeleitetes Training im Fitnessstudio.

Unter dem Motto „fit & gesund in Deutschland – Fitnessstudios bewegen das Land“ fanden sich zum siebten Mal Vertreter der Fitness- und Gesundheitsbranche – darunter Praktiker wie Studiobetreiber und Vorstandsmitglieder des DSSV e. V. –, Forschende, Mediziner, Kranken- wie Rentenversicherer und Bundespolitiker in der Saarländischen Landesvertretung in Berlin zusammen, um über den steigenden Bewegungsmangel und den damit einhergehenden Anstieg von gesundheitlichen Problemen in der Bevölkerung zu diskutieren. Die Präsentation von zwei wichti-

gen Studien sowie die Diskussion innerhalb einer hochkarätig besetzten Expertenrunde lieferten notwendige Erkenntnisse für einen gemeinsamen Weg in Richtung einer bewegteren und gesünderen Gesellschaft.

Ein herzliches Willkommen zu Beginn

Zunächst durften sich alle Teilnehmenden über eine sehr freundliche und herzliche Begrüßung des Bevollmächtigten des Saarlandes beim Bund und Hausherrn der Saarländischen Landesvertretung Thorsten Bischoff freuen. Er machte in seiner

Fotos: DHfPG/BSA fitness MANAGEMENT international 03/23 60 DSSV | VERANSTALTUNG

Rede darauf aufmerksam, wie wichtig es für die Bundespolitik ist, dass sich die Fitness- und Gesundheitsbranchen immer wieder erhebt, um auf die Gefahren von Bewegungsmangel hinzuweisen. Er hob auch die Bedeutung von aktuellen Studien hervor, die die positiven Auswirkungen von regelmäßigem Training in einer Fitness- und Gesundheitsanlage belegen. Auch Prof. Dr. Thomas Wessinghage, Facharzt für Orthopädie,

1. Vorsitzender des DSSV e. V., Prorektor DHfPG und Moderator der Veranstaltung, machte in seinem Begrüßungswort sehr deutlich, um was es bei diesem Parlamentarischen Abend ging:

„Gesundheit ist unser höchstes Gut. Und wer langfristig gesund sein möchte, muss sich körperlich betätigen. Obwohl die gravierenden Folgen von Bewegungsmangel für Körper und Geist durch die Corona-Pandemie mehr als deutlich wurden, fehlt es weiterhin gesellschaftlich, medial und politisch an Anerkennung für die Fitness- und Gesundheitsbranche. Um das zu ändern, müssen wir mit der Politik in den Dialog treten und u. a. mit einschlägigen Forschungsprojekten den großen gesundheitlichen Nutzen eines kompetent angeleiteten Fitnesstrainings im Fitnessstudio immer wieder beweisen.“

Institutionsübergreifende Forschungsprojekte für mehr Anerkennung

Auch bei diesem Parlamentarischen Abend konnten die Forschenden aus der Medizin sowie der Fitness- und Gesund-

heitsbranche Erkenntnisse aus teils noch laufenden Studien, die auch mit Unterstützung von Praktikern direkt aus der Branche durchgeführt wurden, vorstellen. Diese belegen die positiven Effekte eines angeleiteten Trainings in einem Fitnessstudio auf beeindruckende Weise.

Nach einer kurzen Einführung in die Fitness- und Gesundheitsbranche durch Ralf Capelan, Schatzmeister des DSSV e. V., zeigten sich die Anwesenden begeistert von den Ergebnissen des saarländischen Modellprojektes „Fitmach-Aktion: fit & gesund im Saarland“ (www.fitmach-aktion.de), die Prof. Dr. Sarah Kobel als Projektleiterin sowie Leitung Wissenschaft & Forschung der DHfPG vorstellte. Auch die Präsentation der ersten Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt zu den Effekten eines individualisierten Fitnesstrainings auf ausgewählte Langzeitsymptome und die Lebensqualität bei Post-COVID stieß auf große Aufmerksamkeit bei den Zuhörenden. Vorgestellt wurden die ersten Erkenntnisse von SR Dr. med./MBA Jürgen Rissland, leitender Oberarzt am Zentrum für Infektionsmedizin des Universitätsklinikums des Saarlandes, Beratung und Betreuung COVID-Studie, sowie Prof. Dr. Arne Morsch, Fachbereichsleitung Gesundheitsförderung an der DHfPG/BSA-Akademie, sportwissenschaftliche Betreuung COVID-Studie. Beide Forschungsprojekte zeichnen sich durch eine erstmalige institutionsübergreifende Zusammenarbeit der Fitness- und Gesundheitsbranche mit der Politik, den gesetzlichen Krankenkassen und im Rahmen der Post-COVID-Studie auch mit der Medizin aus.

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Prof. Dr. Thomas Wessinghage moderierte die Veranstaltung

Expertenrunde – Ehrlich. Direkt. Konstruktiv.

Mit Spannung wurde ebenfalls die Expertenrunde erwartet, bei der die Vertreter aller anwesenden Institutionen über die unterschiedlichen Ebenen der positiven Auswirkungen von Fitnesstraining auf die Gesundheit diskutierten. Teilgenommen haben u. a.:

• Miriam Fuchs, Gesundheitsmanagerin CaraVita GmbH

• Thomas Keck, erster Direktor Deutsche Rentenversicherung Westfalen

Philip Krämer, MdB und stellvertretender Vorsitzender und Obmann im Sportausschuss, Bündnis 90/Die Grünen

• Prof. Dr. Jörg Loth, Vorstand der IKK Südwest, Professor an der DHfPG

In einem intensiven Meinungsaustausch stellten die Persönlichkeiten aus der Fitness- und Gesundheitsbranche immer

wieder mit Beipflichtung auch vonseiten der Vertreter der Medizin und Renten- sowie Krankenversicherungen klar, dass es der institutionsübergreifenden Bemühung bedarf, um die Menschen in Deutschland zu mehr Bewegung zu motivieren. Denn keine Medizin hilft so nachhaltig gegen die gesundheitlichen Folgen von Bewegungsmangel und beugt diesen gleichzeitig so effektiv vor wie Bewegung selbst.

Direkter persönlicher Austausch zum Abschluss Beim anschließenden Get together nutzten die Anwesenden die Möglichkeit, um sich in lockerer Atmosphäre persönlich miteinander auszutauschen. Mit den neu gewonnenen Erkenntnissen aus der Expertenrunde und den Best-PracticeVorträgen wurde das Ziel unter den Teilnehmenden im Dialog klar definiert: Die Institutionen müssen gemeinsam dafür Sorge tragen, dass der Bevölkerung niedrigschwellige An -

Florian Pompori, Silke Frank, Prof. Dr. med. Rüdiger Reer, Ulrike Schönfelder Janosch Marx spricht über die Situation der Branche mit den Bundestagsabgeordneten Philip Krämer (l.) und Philipp Hartewig (m.) Die Expertenrunde begeisterte durch einen ehrlichen, direkten und konstruktiven Austausch. V. l. n. r.: Prof. Dr. Sarah Kobel, SR Dr. med./MBA Jürgen Rissland, Miriam Fuchs, Prof. Dr. Thomas Wessinghage, Prof. Dr. Jörg Loth, Thomas Keck, Philip Krämer (MdB), Philipp Hartewig (MdB)
DHfPG/BSA fitness MANAGEMENT international 03/23 62 DSSV | VERANSTALTUNG
Fotos:

gebote zum regelmäßigen Fitnesstraining im Fitnessstudio unter professioneller Anleitung zugänglich gemacht werden. Denn nur zusammen gelingt es, dem zunehmenden Bewegungsmangel präventiv zu begegnen.

Der 7. Parlamentarische Abend in Berlin kann eine Initialzündung sein, um eine starke institutionsübergreifende Zusammenarbeit anzustoßen und Menschen bundesweit für regelmäßiges Training in einer Fitness- und Gesundheitsanlage zu begeistern.

Weitere Infos zum Modellprojekt „Fitmach-Aktion: fit & gesund im Saarland“ finden Sie unter www.fitmach-aktion.de

Näheres zur aktuell noch laufenden Post-COVID-Studie finden Sie unter www.dhfpg-bsa.de/covidsaar

Reger Austausch auch im persönlichen Gespräch

„Um mehr Bewegung zu fördern, muss vonseiten der Politik auch sichergestellt werden, dass Sportstätten nie wieder geschlossen werden und dass im Gesundheits- sowie Sportausschuss bei diesem Thema immer an die Fitness- und Gesundheitsbranche gedacht wird.“

Philipp Hartewig

MdB,

„Gesundheit und Prävention in Form von Bewegungsangeboten für Beschäftigte zugänglich zu machen, sodass diese sie annehmen, ist Topthema für die BDA. Deshalb bin ich sehr froh, heute Gast sein zu dürfen, da der DSSV in Deutschland ein ganz zentraler Ansprechpartner für uns ist.“

„Der Parlamentarische Abend ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, immer wieder den Zusammenhang zwischen Gesundheit und einem sportlich aktiven Lebensstil aufzuzeigen. Danke an alle, die dabei waren!“

Silke Frank

Event Director FIBO, RX Deutschland GmbH

„Eine sehr produktive und sehr klare Veranstaltung, hervorragend moderiert vom neuen DSSV-Vorsitzenden. Ich glaube, alle haben verstanden, dass da eine große Aufgabe auf uns wartet und damit war es ein toller Schritt in die richtige Richtung.“

Ich finde die Veranstaltung höchst professionell. Die Runde spricht über wichtige Themen, bei denen wir als Branche Bewegung und Fitness noch stärker einbringen müssen.

GmbH

„Fitness- und Gesundheitsanlagen sind wichtige Partner in der Umsetzung der Bewegungstherapie für uns Sportmediziner, da hier ein individuell dosiertes Training nach Diagnose durchgeführt werden kann. Wichtig ist, dass Trainer sehr gut ausgebildet sind.“

Prof. Dr. med. Rüdiger Reer Universität Hamburg, Institut Bewegungswissenschaften – DSGP

„Eine sehr wichtige Veranstaltung mit Vertretern unterschiedlicher Institutionen, die wirklich Ahnung haben. Das könnte aus meiner Sicht auch öfter als einmal im Jahr stattfinden.“

Institutsübergreifende Diskussion (v. l. n. r.: Patrick Waldraff [MdL], Prof. Dr. Jörg Loth, SR Dr. med./MBA Jürgen Rissland) Branche und Medizin im Austausch (v. l. n. r. Marc Götza, Dr. Joachim Schneider, Ralf Caplen, Sven Seidenstücker) Sportpolitischer Sprecher und Obmann der Fraktion der Freien Demokraten Sebastian Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA)
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Am 23. September 2023 ist es wieder so weit! Europa feiert den #BEACTIVE DAY. Im Rahmen der Europäischen Woche des Sports verfolgt die Kampagne das Ziel, Menschen mit einem vielfältigen Angebot für mehr Bewegung zu begeistern. Am #BEACTIVE DAY sind alle Fitness- und Gesundheitsanlagen dazu aufgerufen, ihre Türen für Bestandskunden, aber auch Interessierte zu öffnen und mit kreativen Aktionen auf sich aufmerksam zu machen. Eine großartige Möglichkeit zur Kundenbindung und -gewinnung. Der DSSV e. V. zeigt, welche Chancen sich ergeben und wie Studiobetreiber die Kampagne für sich nutzen können.

people, more active, more often It’s time to #BEACTIVE!
Foto: Vi acheslav Yakobchuk –stock.adobe.com
Text: Niklas Kornemann
64 fitness MANAGEMENT international 03/23 DSSV | #BEACTIVE

Körperliche Betätigung

Der #BEACTIVE DAY steht für …

Der #BEACTIVE DAY ist eine europaweite Kampagne, um Spaß an körperlicher Aktivität zu vermitteln sowie deren Bedeutung für das physische, geistige und soziale Wohlbefinden der Menschen zu verdeutlichen. In diesem Zusammenhang werden in ganz Europa tausende kostenlose Veranstaltungen organisiert. Als Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen ist es das Ziel des DSSV, mit der Kampagne auch in Deutschland den Stellenwert zu erreichen, der ihr gebührt.

Wieso sollten Fitnessstudios teilnehmen?

Fitnessstudios, die als Veranstalter am #BEACTIVE DAY teilnehmen, erwarten gerade bei der Kundenbindung und -gewinnung große Potenziale. Vor allem nach den letzten coronageprägten Jahren bietet die #BEACTIVE Kampagne den perfekten Rahmen, den aufsteigenden Trend der Branche weiterzuführen und den Erfolg für die Studios zu sichern.

Wie kann teilgenommen werden?

Zunächst ist Kreativität bei der Planung von Aktionen und Events gefragt. Teilnehmende Studios sollten sich also im Klaren darüber sein, was sie veranstalten möchten und wie dies bestmöglich umgesetzt werden kann.

Der DSSV ruft alle Studios dazu auf, am #BEACTIVE DAY ihre Türen für Bestandskunden und auch Interessenten zu öffnen. Die Aktionen und Events sollen darauf abzielen, auf die Studios aufmerksam zu machen, um Mitglieder zu binden und zu gewinnen.

Beispiele für Aktionen und Events könnten ein „Get-together“, ein Schnuppertag (kostenloses Probetraining), Kursevents, Abendveranstaltungen oder Challenges sein. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt – alle Aktionen von Studios, Vereinen, Unternehmen, Schulen und anderen Institutionen, ob für Kunden oder Mitarbeiter, sind herzlich willkommen. Inspirationen und Beispiele bietet der DSSV auf seiner Landingpage unter: www.beactive-day.de

Auf der Landingpage des DSSV wurde zudem eine Deutschlandkarte integriert, auf der interessierte Trainierende Ihre Aktion finden können. Um ebenfalls vertreten zu sein, müssen Studiobetreiber lediglich das entsprechende Formular online ausfüllen.

Betreiberinnen und Betreiber sollten auch daran denken, dass Kooperationspartner, wie, Ärzte(-zentren), kommunale Einrichtungen oder in der Region bekannte Einzelhändler, bei der

Gemeinschaft

Gesundheit

Umsetzung der Aktionen und Events behilflich sein könnten. Teilweise bieten diese neue bzw. weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Einige Ideen für mögliche Kooperationspartner sind im Leitfaden auf der Landingpage des DSSV zu finden.

Fertiges Marketingmaterial herunterladen und Aktion bewerben

Neben dem Leitfaden bietet der DSSV auch eine Vielzahl an vorgefertigten Marketingmaterialien, die für die Bewerbung der Kampagne kostenfrei genutzt werden können. Dazu zählen das offizielle Aktionslogo, Flyer sowie Poster.

Der DSSV freut sich über jede Unterstützung der Kampagne! Helfen Sie dabei, ein gemeinsames Zeichen zu setzen! Fitnessund Gesundheitsanlagen sorgen aktuell bereits dafür, dass das körperliche wie seelische Wohlbefinden von 10,3 Millionen Menschen in Deutschland gefördert, erhalten oder wiedererlangt wird. Dank Fitnesstraining wird das öffentliche Gesundheitssystem erheblich entlastet. Die #BEACTIVE Kampagne trägt auch hier wesentlich zur Bewusstseinsschaffung bei.

Kofinanziert durch das Programm Erasmus+ der Europäischen Union

Spaß
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Aktiv gegen den Fachkräftemangel

Migration als Lösung

Unternehmen müssen dem Fachkräftemangel aktiv entgegensteuern, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Unterstützung aus dem Ausland hat Deutschland schon vor über 50 Jahren zu seinem Wirtschaftswunder verholfen. Bevor Menschen mit Ausbildungszielen oder bereits ausgebildete Fachkräfte aus dem Ausland für Unternehmen in Deutschland gewonnen werden können, müssen einige bürokratische Hürden überwunden werden. DSSV-Juristin Gülizar Cihan bringt Sie mit einem Überblick über den rechtlichen Rahmen und Tipps für die Praxis auf den aktuellen Stand.

Wirtschaftliche Risiken für Unternehmen und langfristige Gefahren für die Entwicklung des Mittelstandes – das sind einige der schwerwiegenden

Folgen, die ein Fachkräftemangel mit sich bringen kann. In Deutschland liegt der Fachkräftemangel weiterhin auf sehr hohem Niveau.

Foto: Xavier Lorenzo –stock.adobe.com
fitness MANAGEMENT international 03/23 66 DSSV | RECHT
Text: Gülizar Cihan

Warum gibt es einen Mangel an Fachkräften?

Die Babyboomer-Generation, also die geburtenstarken Jahrgänge von 1955 bis 1970, scheidet nach und nach aus dem Erwerbsleben aus; das zeigen auch die Zahlen der 14. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung (Destatis, 2019). Aus denen ergibt sich, dass in Deutschland heute jede zweite Person älter als 45 und jede fünfte Person älter als 66 Jahre ist.

Hintergrundinformationen

In der „Fachkräftestrategie der Bundesregierung“ erhalten Sie ausführliche Informationen. Bitte scannen Sie dafür den QR-Code.

Mitgliedstaaten der Europäischen Union sind: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Slowakei, Slowenien, Spanien, die Tschechische Republik, Ungarn und Zypern.

Drittstaatsangehörige benötigen zur Einreise und Ausbildungssuche, -aufnahme oder Arbeitstätigkeit ein entsprechendes Visum für die Bundesrepublik.

WICHTIG: Visum ist nicht gleich Visum

Der Zweck eines Visums wird bereits in dem Augenblick umgewidmet, in dem der Visuminhaber seinen Aufenthaltszweck ändert.

Weitere Gründe für den Fachkräftemangel sind der rasche Wandel in der Digitalisierung und die zunehmenden Auswirkungen der Dekarbonisierung. Als aktuellste Ursache ist die Corona-Krise zu nennen. So ist es nicht verwunderlich, dass sich auch in der Fitness- und Gesundheitsbranche ein deutlicher Fachkräftemangel bemerkbar macht.

Lösungsansätze

Dem entschieden entgegen wirkt die nicht nur zeitgemäße, sondern auch besonders effektive Ausbildungsform eines dualen Studiums. Jungen Menschen wird damit eine praxisnahe und hochwertige berufliche Qualifikation ermöglicht. Für Betriebe wiederum ist das duale Studium ein Garant dafür, dass die Fachkräfte von morgen nahe am Bedarf der Gesundheits- und Fitnessbranche ausgebildet werden. Damit dem bestehenden Fachkräftemangel, der in der Zukunft zu gravierenden Einschränkungen in der Gesellschaft führen wird, noch wirksamer entgegengetreten werden kann, braucht es Zuwachs aus dem Ausland. Die Bundesregierung hat in ihrer Fachkräftestrategie Handlungsfelder bestimmt, um die Potenziale von Fachkräften aus dem europäischen und nicht europäischen Ausland in Deutschland einzubringen (BMAS, 2022). Damit engagierte und motivierte Menschen mit Ausbildungszielen oder auch bereits ausgebildete Fachkräfte für Ihren Betrieb gewonnen werden können, gilt es, die bürokratischen Hürden zu kennen und zu meistern.

Fachkräfte aus dem Ausland: ein Überblick

Staatsangehörige der EU-Mitgliedstaaten und Drittstaatsangehörige

Bürger aus EU-Mitgliedstaaten benötigen im Rahmen der geltenden Arbeitnehmerfreizügigkeit in ganz Europa keinen gesonderten Aufenthaltstitel und keine Arbeitserlaubnis, um eine Ausbildung, ein Studium oder eine Arbeitstätigkeit in Deutschland zu beginnen. Lediglich die allgemeine Meldepflicht bei den Meldebehörden ist einzuhalten.

EU-Freizügigkeit

Der Artikel „Einreise und Aufenthalt von EU-Bürgern (EU-Freizügigkeit)“ des Bundesministeriums des Innern und für Heimat liefert detaillierte Infos. Bitte scannen Sie den QR-Code.

Beispiel: Sobald sich ein Drittstaatsangehöriger mit einem Touristenvisum in Deutschland für einen Ausbildungs- oder Studienplatz interessiert, einen solchen sucht oder sich gar bewirbt, erlischt dieses Visum. Tatsächlich hätte er für diese Aktivitäten ein entsprechendes Visum gemäß § 17 Abs. 1 Aufenthaltsgesetz beantragen müssen. Selbst wenn der zukünftige Auszubildende Erfolg bei seiner Suche oder Bewerbung hat, wird er ausreisen und bei der zuständigen Auslandsvertretung im Heimatland ein Visum zur Absolvierung einer Berufsausbildung beantragen müssen. Sollte seine vorgenannte Planänderung der Auslandsvertretung bekannt werden, kann dies zu Problemen führen.

Ausgenommen von der Visumpflicht sind Bürger der sogenannten „Best Friends“-Staaten. Hierzu gehören Andorra, Australien, Israel, Japan, Kanada, Monaco, Neuseeland, Republik Korea, San Marino und die USA. Unabhängig von der Qualifikation und Art der Beschäftigung können Staatsangehörige dieser Staaten visumfrei in das Bundesgebiet einreisen und in Deutschland bei der Ausländerbehörde vor Ort jeden nationalen Aufenthaltstitel beantragen.

Regelungen zu Geflüchteten und weitere Details haben sowohl die Bundesagentur für Arbeit (QR-Code links) als auch die Bundesregierung unter „Make it in Germany“ zusammengefasst (QR-Code rechts).

Bitte einfach die QR-Codes scannen.

Die Einreise

Dual Studierende und Auszubildende

Unproblematisch regeln lassen sich die Fälle von Fachkräften oder Auszubildenden, die aus EU-Mitgliedstaaten oder aus „Best Friends“-Staaten stammen. Drittstaatsangehörige aus anderen Ländern müssen zuerst die allgemeinen Voraus-

03/23 fitness MANAGEMENT international 67

setzungen für ein Einreisevisum erfüllen:

• gültiger Reisepass

• gesicher ter Lebensunterhalt in Deutschland, z. B. wird die Höhe des künftigen Einkommens geprüft

• kein Ausweisungsinteresse, d. h. in einem internen Prüfungsverfahren dürfen keine Gefahren oder Beeinträchtigungen für die Interessen der Bundesrepublik auftreten

Auszubildende und Studierende habe n zusätzlich nachzuweisen, dass

• ein verbindlicher Ausbildungsplatz in einem Betrieb in Deutschland für sie bereit steht,

• Kenntnisse der deutschen Sprache mindestens auf dem Niveau B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER) existieren, • die Bundesagentur für Arbeit zustimmt.

Über die Datenbank ANABIN (www.anabin.kmk.org, Zentralstelle ausländisches Bildungswesen der Kultusministerkonferenz) wird seitens beispielsweise der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) geprüft, ob eine ausländische Hochschulzugangsberechtigung (HZB) in der Liste geführ t wird und welche HZB die studieninteressierte Person hat. Ist der Abschluss nicht aufgeführt, wird eine direkte Anfrage gegenüber ANABIN gestellt. Bei Unklarheiten werden die jeweiligen Ansprechpartner von ANABIN über das Studiensekretariat kontaktier t. Ermöglicht der Schul- bzw. Studienabschluss laut ANABIN einen Hochschulzugang in Deutschland, kann das Studium begonnen werden.

Exkurs: Was prüft die Bundesagentur für Arbeit?

Die visumvergebende Auslandsvertretung wird sich mit Bitte auf Zustimmung sowohl bei Visaanträgen zu Ausbildungszwecken als auch bei Visaanträgen zur Berufsaufnahme als Fachkraft an die Bundesagentur für A rbeit wenden. Diese h at binnen zwei Wochen rückzumelden, ob noch Unterlagen fehlen oder die Zustimmung er teilt wird. Passiert beides n icht, gilt mit Fristablauf die Zustimmung als erteilt.

Die Bundesagentur prüft im Rahmen vorgenannter Anfrage, ob ein inländisches Beschäftigungsverhältnis vorliegen wird, ob dieses Arbeitsverhältnis vergleichbar mit jedem anderen Arbeitsverhältnis eines Nicht-Drittstaatsangehörigen ist – gemessen beispielsweise an Arbeitszeit und Arbeitsentgelt – und ob die Fachkraft die berufliche Qualifizierung zur Ausübung dieser Beschäftigung besitzt.

Dahe r sind bereits bei Visabeantragung einige Formulare durch den zukünftigen Arbeitgeber auszufüllen, auf deren Vollständigkeit Wert gelegt werden sollte, damit keine Verzögerungen provoziert werden.

Fachkräfte

Fachkräfte mit Drittstaatsangehörigkeit, also Personen, die bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein Studium vorweisen können, müssen zusätzlich zu den bisher genannten Voraussetzungen ein A nerkennungsverfahren durchlaufen.

Dabei wird überprüft, ob die ausländische Berufsbildung oder der ausländische Hochschulabschluss mit dem des Inlandes vergleichbar ist. Nur mit einem positiven Anerkennungsbescheid kann ein entsprechendes Visum erteilt werden.

TIPP: Beschleunigtes Fachkräfteverfahren

Das Verwaltungsverfahren bis zur Er teilung des Visums kann der zukünftige Betrieb durch die Einleitung eines sogenannten beschleunigten Fachkräfteverfahrens vorantreiben. Dabei muss mit Vollmacht der Fachkraft bei der Ausländerbehörde in Deutschland vorgenanntes Verfahren eingeleitet werden. Dadurch vermindert sich die Rückmeldefrist der Bundesagentur für Arbeit auf eine Woche und das Anerkennungsverfahren muss binnen zwei Monaten abgeschlossen werden.

Für Informationen zu den Kosten des beschleunigten Fachkräfteverfahrens und weitere Details scannen Sie bitte den QR-Code.

Fazit

Fachkräfte sichern Ihrem Unternehmen Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum sowie der Bevölkerung Wohlstand und Lebensqualität. Folgerichtig muss dem Fachkräftemangel aktiv gemeinsam gegengesteuer t werden. Hilfe aus dem Ausland hat in der Vergangenheit bereits erfolgreich dazu beigetragen, Deutschland während der Nachkriegszeit und anschließend in der Zeit des Wir tschaftswunders zur stärksten Wir tschaftsmacht Europas werden zu lassen.

Obgleich das Einreiseverfahren und Bleiberecht für Drittstaatsangehörige die eine oder andere bürokratische Hürde bereithält, lassen sich diese mit Wissen und guter Vorbereitung leicht überwinden.

Wir unterstützen Sie gern!

Gülizar Cihan, DSSV-Juristin

Gülizar Cihan war jahrelang als selbstständige Rechtsanwältin in verschiedenen Fachrichtungen tätig. Gleichzeitig war sie einige Zeit in einem mittelständischen Unternehmen rechtsberatend aktiv Seit August 2021 gehör t sie zur Rechtsabteilung des DSSV und berät die Mitglieder vor allem in verwaltungsrechtlichen und arbeitsrechtlichen Fragen.

Tel.: 040 - 766 24 00, E-Mail: jurist@dssv.de

Auszug aus der Literaturliste Bundesministerium für Arbeit und Soziales (Hrsg.). (2022). Fachkräftestrategie der Bundesregierung. Zugriff am 16.03.2023. Verfügbar unter https://www.bmas.de/Shared Docs/Downloads/DE/Publikationen/fachkraeftestrategie-der-bundesregierung.pdf?__ blob=publicationFile&v=6 Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie bitte presse@fitnessmanagement.de.

Foto: fitness MANAGEMENT
fitness MANAGEMENT international 03/23 68 DSSV | RECHT

Neue Fördermitglieder

Neue Lösung für Verwaltung, Kundenmanagement, Inkasso und Software debixx hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Betreibern im Fitnessmarkt die administrativen Lasten abzunehmen, damit diese sich intensiver um die Betreuung bestehender und die Akquise von neuen Mitgliedern kümmern können.

debixx übernimmt auf Wunsch Teilbereiche der Administration bis hin zur kompletten Mitgliederverwaltung, unabhängig davon, welche Systeme vor Ort eingesetzt werden. Die Akteure verfügen über jahrelange Erfahrung in der Fitnessbranche im Bereich IT, Verwaltung sowie im Debitorenmanagement und Inkasso. Die Dienstleistung umfasst von der Vertragsanlage über die Sicherung von Zahlungseingängen bis hin zum Ankauf von Forderungen das gesamte notwendige Spektrum für die Fitnessstudiobetreiber.

www.debixx.com

The Future Of Fitness Equipment Management

Als Fit-Techunternehmen hat die Orbit4 Group ein spezielles Leistungsportfolio für die kommerzielle Fitnessbranche entwickelt. Ziel ist es, den Studiobetreibern durch die Bereitstellung und Nutzung von Echtzeitdaten dabei zu helfen, ihre betriebliche Effizienz zu steigern und die Member Experience zu verbessern.

Mithilfe des digitalen Managementsystems Orbit4 haben Fitnessstudiobetreiber jederzeit den Überblick über ihre Fitnessgeräte. Sie profitieren von einem Dashboard, das digitale Inventarverwaltung, automatisierte Wartungs- und Serviceprozesse sowie Restwertermittlung der gebrauchten Fitnessgeräte vereint. Damit reduziert Orbit4 den Managementaufwand erheblich. Zeit, die in Kundenbindung und Member Experience investiert werden kann.

Volle Transparenz bezüglich des Equipments

Gleichzeitig ermöglichen maximale Transparenz und Nutzung der Daten, fundierte Entscheidungen zu treffen, wie z. B. die Anschaffung neuer Geräte.

Zur Gruppe gehört auch die Online-Plattform WeBuyGymEquipment.com, über die Studiobetreiber digital, transparent und einfach binnen weniger Tage ihre gebrauchten Fitnessgeräte verkaufen können. 2015 in Cheshire (UK) gegründet, ist die Orbit4 Group mit Niederlassungen in Nordamerika und Deutschland global präsent.

www.orbit4.org/de

Jeder kann Lebensretter sein

Plötzlicher Herztod betrifft nicht nur die bekannten Risikogruppen, sondern kann auch junge, scheinbar fitte Menschen ereilen. Intensiver Sport kann das Risiko erhöhen und als Auslöser gelten.

Die benutzerfreundlichen automatisierten externen Defibrillatoren (AED) von ResQ-Care sind für medizinische Laien konzipiert. AEDs analysieren den Herzrhythmus der betroffenen Person und geben bei Bedarf lebensrettende elektrische Schocks ab.

AED kaufen leicht gemacht

AEDs in Fitness- und Gesundheitseinrichtungen ermöglichen schnelles, effektives Handeln und steigern das Sicherheitsgefühl bei Kunden und Teammitgliedern. Dies stärkt das Vertrauen in die Einrichtung und unterstreicht soziale Verantwortung. Ein schneller AED-Einsatz erhöht die Überlebenschancen und rettet Leben.

Fitnessstudios können gemeinsam mit ResQ-Care ein sicheres Umfeld gestalten und durch den Einsatz von lebensrettender Technologie zum Vorreiter in der Branche werden.

www.resq-care.de

Der DSSV begrüßt –
rbit DRIVINGOPERATIONALEXCELLENCE fitness MANAGEMENT international 03/23 70 DSSV | NEUE FÖRDERMITGLIEDER & NEUE MITGLIEDER

Der DSSV begrüßt –

Neue Mitglieder

CE10.FIT GmbH

Christian Ehrhoff

47443 Moers

Get Fit – Preiswert

Trainieren GmbH

Evgheni Leibman

36396 Steinau an der Straße

EASYFITNESS Norden

Valhalla Fitness

Harald Anthoni e. K.

26506 Norden

Freizeitanlage Barth

Kevin Kardol

67227 Frankenthal (Pfalz)

Get Fit – Preiswert

Trainieren GmbH

Evgheni Leibman

36399 Freiensteinau

DIE FITNESSSACHVERSTÄNDIGEN

Steuerberater und von der IHK Koblenz öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Wirtschaftlichkeitsberechnung für Fitnessund Freizeit-Anlagen.

Kündgen

Joseph-von-Fraunhofer-Str. 1 53501 Grafschaft (Ringen)

Telefon: 02641 - 800 40 www.kuendgen.de

Get Fit – Preiswert

Trainieren GmbH

Evgheni Leibman

61440 Oberursel

Get Fit – Preiswert

Trainieren GmbH

Evgheni Leibman 36103 Flieden

Get Fit – Preiswert

Trainieren GmbH

Evgheni Leibman

63688 Gedern

Get Fit – Preiswert

Trainieren GmbH

Evgheni Leibman

36266 Heringen (Werra)

Get Fit – Preiswert

Trainieren GmbH Evgheni Leibman 36391 Sinntal

Get Fit – Preiswert

Trainieren GmbH

Evgheni Leibman

97769 Bad Brückenau

Noll

Von der IHK Bonn/Rhein-Sieg öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für die Bewertung von Fitnessund Freizeit-Anlagen.

Auf dem Freibogen 3 53127 Bonn Telefon: 0228 - 298 701 www.fitnesssachverstaendige.de

Von der Handelskammer Hamburg öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Wirtschaftlichkeitsanalysen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), insbesondere Sport-, Fitness- und Gesundheits-Anlagen.

Dahlenkehre 3i 21077 Hamburg

Telefon: 040 - 648 343 57 www.fitnesssachverstaendige.de

03/23 fitness MANAGEMENT international

Die Zeichen stehen auf Aufbruch

Schon die Eckdatenpräsentation Anfang März wies auf den Schwung hin, mit dem die Fitnessbranche ins neue Jahr 2023 gestartet war. Die FIBO in Köln im April 2023 war ebenfalls ein großer Erfolg und unterstrich nochmals die Aufwärtsbewegung. Die Branche lebt und die Menschen wollen sich nach zwei Corona-Jahren wieder so bewegen, wie sie es sehr gern tun: mit eigenem Zeitmanagement, im Studio beim Gerätetraining oder in Kursen.

Folgerichtig orientieren sich immer mehr Einrichtungen der Fitness- und Gesundheitsbranche am gesundheitlichen Trend. Wenn Menschen eigenverantwortlich in ihre Gesundheit investieren wollen, schafft die Fitness- und Gesundheitsbranche den passenden und zeitgemäßen Raum dafür. Über 10 Millionen Deutsche sind Mitglieder in Fitness- und Gesundheitseinrichtungen, das ist keine geringe Zahl.

Auf der politischen Ebene bewegen wir uns von einer Randerscheinung hin zu einer etablierten und akzeptierten Branche, auch wenn wir noch einen weiten Weg vor uns haben. Ich selbst durfte im April vor dem Sportausschuss des Deutschen Bundestags über die Auswirkungen der Energiekrise auf die Branche berichten und traf auf echtes Interesse wie auch wohlwollende Kommentare. Während unseres Parlamentarischen Abends in Berlin konnten wir mit dem DSSV und unseren Bildungspartnern DHfPG und BSA-Akademie als Gastgeber den politischen Dialog fortführen.

Letztlich geht es um die Anerkennung der Leistungen einer Branche, die es den Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht, eigeninitiativ und auf eigene Kosten durch Bewegung und Training in ihre Fitness und Gesundheit zu investieren. Damit werden Krankheitskosten gespart, Arbeitsunfähigkeitstage vermieden, Frühberentungen reduziert. Alles höchst wichtige Parameter für die Funktionsfähigkeit unseres Staates und unserer Gesellschaft. Systemrelevant sagt man heute dazu.

All das geschieht ohne staatliche Förderung. In Corona-Zeiten fühlte man sich geneigt zu sagen: ohne staatliche Duldung. Denn so gut die einzelnen, mit den lokalen Gesundheitsämtern abgestimmten Hygienepläne auch gewesen sein mögen, sie zählten nicht. Rund 500 Einrichtungen mussten ihre Tore auf Dauer schließen und bis heute fehlen uns rund 1,4 Millionen Mitglieder im Vergleich zu Dezember 2019. Damit so etwas nie wieder passiert, braucht es politische Anerkennung und Unterstützung. Dafür setzten wir uns mit dem DSSV als Arbeitgeberverband unermüdlich ein.

Wir benötigen aber auch Ihre Unterstützung. Wir agieren auf Bundesebene und haben dort unsere Ansprechpartner. Genauso wichtig ist aber auch die Arbeit an der Basis. Ich möchte Sie an dieser Stelle dazu aufrufen, mit Ihrem lokalen Bundestagsabgeordneten, Landtagsabgeordneten und/oder Landrat zu sprechen und Ihre Anliegen vorzutragen. Verweisen Sie dort auf unser Angebot für die Bevölkerung, aber auch auf die gesundheitspositiven Potenziale, die wir für die Gesellschaft realisieren können. Je breiter gefächert der Dialog ist, desto größer werden unsere Chancen auf Erfolg.

Mit großer Zuversicht schauen wir auf die Zukunft unserer Branche, diese Zuversicht ist allerdings abhängig von unserem gemeinsamen Engagement. Ich freue mich auf den künftigen Dialog mit Ihnen und verbleibe mit sportlichen Grüßen

Foto: fitness MANAGEMENT
Prof. Dr. Thomas Wessinghage 1. Vorsitzender des DSSV e. V. Ihr Prof. Dr. Thomas Wessinghage 1. Vorsitzender des DSSV e. V.
fitness MANAGEMENT international 03/23 72 DSSV | KOMM ENTAR
Prof. Dr. Thomas Wessinghage

Selbstverwirklichung dank

DHfPG-Studium

Sport hat Alisa Miller schon Jahre vor dem Abitur intensiv begleitet. Über ihr Hobby kam sie zum dualen Studium B. A. Fitnesstraining an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und erlangte so die fachliche Expertise. Heute ist die 32-Jährige Personal Trainerin und selbst als Dozentin für die DHfPG und BSA-Akademie tätig.

Alisa Millers Klassenkameraden waren sich während der Abizeit schon sicher, dass es sie in den Sportbereich verschlagen würde – „vielleicht sogar früher als ich selbst.“

Sie erfuhr dann von den dualen Studiengängen der DHfPG und war überzeugt von der Aussicht, sich mit dem Fitnesstraining-Studium viel mit Sport beschäftigen und selbst aktiv bleiben zu können. Dass sie heute Individual- und Gruppentrainingsbereiche selbst entwickelt und führt, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht ihr Ziel. Doch der duale Bachelor-Studiengang Fitnesstraining bereitet Studierende genau darauf vor: die sportliche Leitung von Fitness- und Gesundheitsanlagen sowie die Gesamtkonzeption der Bereiche Individual- und Gruppentraining.

Der direkte Praxisbezug war sehr wichtig

Das duale Fernstudium an der DHfPG setzt sich aus kompakten Lehrveranstaltungen (vor Ort und/oder digital) sowie einem hohen Anteil betrieblicher Tätigkeit zusammen. Den praktischen Teil ihres Studiums absolvierte Alisa Miller im Nautilus Fitness Center in München. Sie konnte während ihres dualen Studiums sämtliche Stationen – von der Arbeit am Empfang sowie den Verkauf über Eins-zu-eins-Trainings bis hin zur Gruppentrainingskoordination – durchlaufen. So hatte die Münchnerin viele Möglichkeiten, die erlernten Studieninhalte gleich in die Praxis umzusetzen.

Ihr Tipp für Studierende

„Der direkte Praxisbezug war mir superwichtig. Zudem hatte ich den Vorteil, sehr schnell Verantwortung übernehmen und selbstständig arbeiten zu dürfen.“

Entfaltungsmöglichkeiten durch abgeschlossenes Studium

Die 32-Jährige lebt für ihre Berufung. Deswegen entschied sie sich 2017, ihren sicheren Job als Gruppenfitnesskoordinatorin zu kündigen, um ein Jahr im Ausland zu verbringen. So kam es, dass sie u. a. eine Yoga-Lehrer-Ausbildung in Indien abschloss.

Zurück in Deutschland fing sie dank Fitnesstraining-Studium wieder als selbstständige Trainerin im Gruppen- und PersonalTraining-Bereich an. Seit 2018 ist sie als Personal Trainerin und als Referentin an der DHfPG/BSA-Akademie tätig.

R1 Sportsclub setzt auf dual Studierende Auch ihr aktueller Betrieb, der R1 Sportsclub, der u. a. Personal Trainings, Small Group Personal Trainings, Physiotherapie und Boxing-Kurse anbietet, setzt auf die Ausbildung dual Studierender. „Im Betrieb merken wir, dass die Stu dierenden sehr interessiert sind und dass sie das theoretische Wissen bei uns super in die Pra xis übertragen können.“

„Niemals aufhören wissbegierig zu sein. Gerade im Fitnessbereich haben wir (alle!) niemals ausgelernt. Wir dürfen die Welt mit Fitnesstraining ein Stückchen gesünder machen und dabei auch noch im ständigen Kontakt mit fitnessbegeisterten Menschen stehen.“

Zur ganzen Erfolgsgeschichte unter: www.dhfpg.de/amiller

Fitnesstrainerin
(B. A.) lebt ihre Berufung
Text: Valentina Corica und Lena Henning
fitness MANAGEMENT international 03/23 74 MANAGEMENT | PERSONENPORTRÄT

Trainingsbereich kompetent leiten –

Jetzt dual Studierende ausbilden!

B. A. Fitnesstraining

l Fernstudium mit kompakten Lehrveranstaltungen – vor Ort und/oder digital – plus betriebliche Tätigkeit l qualifiziert zur sportlichen Leitung in u. a. Fitnessstudios – insbesondere für die Gesamtkonzeption, Entwicklung und Führung der Bereiche Individual- und Gruppentraining l ein Studienstart ist jederzeit möglich

bis zu 17 Zusatzlizenzen der BSA-Akademie inklusive

Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement

University of Applied Sciences

dhfpg.de/bft

Kundenbindung der Zukunft

Wenn in einer Fitnessanlage Mitglieder kündigen, schaut die Geschäftsführung schnell auf die Trainerinnen und Trainer. Haben Sie sich auch schon einmal von Ihrem Chef die Frage stellen lassen müssen: „Warum hat Frau Maier denn gekündigt?“ und wussten darauf aus dem Stand keine Antwort? Erst kürzlich hatten Sie noch mit ihr gesprochen: „Na, Siegrid, kommst du klar? Sagst du mir, wenn du einen neuen Trainingsplan brauchst?“ Und sie hat damals doch dankbar gelächelt, oder? Davon, dass ihr das Training keine Freude mehr macht oder sie einen neuen Trainingsplan braucht, hat sie nichts gesagt.

In der Praxis zeigt sich, dass sich eben nicht alle Mitglieder selbst an die Trainerinnen und Trainer wenden und nach neuen Übungen oder einem neuen Trainingsplan fragen. Zu denken: „Wenn sie nicht fragen, sind sie selbst schuld …“, hilft nicht weiter. In einem Fitnessstudio, das auf Qualität und Service setzt, muss die Initiative vom Trainerteam ausgehen.

Die Verantwortung der Fitnesstrainerinnen und -trainer

Ein Trainer hat auch die Funktion eines Animateurs. Es fällt in seinen Verantwortungsbereich, dass ein Kunde langfristig die Freude am Fitnesstraining behält und der Anlage treu bleibt. Ein gewisses Maß an Kündigungen in einem Fitnessstudio ist normal. Wenn jedoch die Anzahl der Kündigungen zunimmt, wird im Regelfall mehr Geld in das Marketing investiert und oft werden teure Werbekampagnen gestartet.

Falls die Werbung etwas bringt, kommen neue Mitglieder ins Studio. Die letzten Jahre haben jedoch gezeigt, dass es immer schwieriger wird, neue Kundinnen und Kunden nur durch Werbung zu locken. In einer Anlage, die auf Betreuung und Service setzt, kosten die Neuzugänge das Trainerteam viel Arbeitszeit – Zeit, die für die Betreuung der Bestandskundinnen und -kunden

verloren geht. Auch als erfahrene Trainerin bzw. erfahrener Trainer unterschätzt man allzu leicht, wie sehr die Mitglieder die Aktivitäten auf der Trainingsfläche beobachten: „Der Trainer kümmert sich schon wieder um diese Neue da drüben. Was ist mit mir? Zahle ich etwa keine Beiträge?“. Diese Unzufriedenheit führt oft genug zu weiteren Kündigungen.

Menschen wollen ihre Trainingsziele erreichen

Nur circa sechs Prozent der Mitglieder erreichen ihre Ziele. Durch eine mangelhafte Betreuung der Bestandsmitglieder kann ein regelrechter Teufelskreis entstehen: Mitglieder kündigen. Das bedeutet: Sie sollten nicht einfach nur ein neues Trainingsprogramm erstellen, sondern genau die Ziele formulieren, z. B. wie viel ein Kunde abnehmen möchte. Das hat den Vorteil, dass das Ziel klar messbar ist und jederzeit objektiv überprüft werden kann. Auch eine zeitliche Beschränkung kann unterstützen – zum Beispiel, dass die drei Kilo nach drei Monaten runter sein sollen.

Fluktuation steigt, die Zufriedenheit sinkt

Ganz sicher bringt es nichts, wenn man als Trainer von einem Gast zum nächsten hetzt, nur um jeden einmal kurz zu begrüßen. Das ist keine Betreuung im Hinblick auf das Training. Letzten Endes sollen die Kundinnen und Kunden neue und bessere Trainingsergebnisse erzielen. Eine optimale Trainingsbetreuung könnte wie folgt aussehen:

• Alle 60 Tage ein neues Trainingsprogramm verfassen

• Alle 90 Tage ein neues Ernährungsprogramm schreiben

• Alle 120 Tage neue Trainingsziele festlegen. Zielsetzung ist eine starke Motivationstechnik, denn nur so bleibt die Kundschaft hoch motiviert. Nicht vergessen: Ziele müssen realistisch sein!

Loyality im Jahr 2023 liegt aus Sicht der Fitnesskonsumierenden an:

a) optimaler Trainingsbetreuung

b) genauer individueller Zielsetzung

c) einer Strategie für Kundenzufriedenheit/Motivation

Maas/peopleimages.com –stock.adobe.com Volker Beushausen fitness MANAGEMENT international 03/23 134 WISSENSCHAFT & PRAXIS | KOLUMNE
Fotos: Jade Antonio e Silva Experte für Gesundheitswirtschaft und Fitnessstudiomarketing

bsa-akademie.de/fitben

Prävention, Fitness, Gesundheit

School for Health Management

BSA-Akademie
JAHRE

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