4/2020
Aug./Sep.
Nr. 150
EUR 9,-
sfr 14,-
C 31071
DIE
AUSGABE Fitness Sport- und Fitnessuhren – Interpretation und Analyse
Gesundheit Varianten zur Steuerbefreiung im BGM
Management Digitale Erfolgspotenziale nach dem Restart
Markt 150 Ausgaben: fMi feiert Jubiläum
www.fitnessmanagement.de
DSSV Mehrwertsteuersenkung: Auswirkungen auf Studios
Foto: Klaudia Lech
Birgit Schwarze Chefredakteurin
Die 150. Ausgabe Vor fast 25 Jahren, im Oktober 1995, haben wir die erste Ausgabe der fitness MANAGEMENT international (fMi) an die Fitness- und Gesundheitsbranche verschickt. Voller Stolz dürfen wir Ihnen heute unsere Jubiläumsausgabe präsentieren: Sie halten die 150. Ausgabe der fMi in den Händen. Dieses Jubiläum ist für uns der perfekte Anlass, ausführlich auf die vergangenen 25 Jahre zurückzublicken, in denen unser Fachmagazin die Fitness- und Gesundheitsbranche als Leitmedium unterstützte. Das bedeutet: 25 Jahre Informationen, Netzwerk, Vertrauen, Partnerschaft und Innovation. Ab Seite 20 nehmen wir Sie mit auf eine Zeitreise: Fitnessunternehmer, die seit vielen Jahre mit der fMi verbunden sind, erinnern sich an die gemeinsame Zeit, ebenso wie die Partner aus der Industrie, die uns seit der ersten Ausgabe begleitet haben. Das Jahr 2020 steht im Zeichen der Corona-Pandemie. Auch wenn die Restriktionen zur Eindämmung der Pandemie seit Beginn des Sommers sukzessive immer weiter gelockert werden, ist die Wirtschaft massiv von den Auswirkungen der Einschränkungen betroffen. Seit Beginn der Corona-Krise hat die Bundesregierung eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, um die Liquidität von Unternehmen zu sichern. Mit dem Ziel, die Wirtschaft zu beleben, wurde zuletzt am 1. Juli eine bis Ende des Jahres 2020 befristete Senkung der Mehrwertsteuersätze in Kraft gesetzt. Warum die Maßnahmen zur Steuererleichterung differenziert betrachtet werden müssen und unbedingt mit dem Steuerberater besprochen werden sollten, erläutert Florian Kündgen ab Seite 38. Durch den coronabedingten Lockdown wurde die Digitalisierung in vielen Bereichen der Fitness- und Gesundheitsbranche beschleunigt und hat neue Möglichkeiten und Vorteile aufgezeigt. Welche Veränderungen jetzt vorgenommen werden sollten, um auch den Post-Corona-Herausforderungen zu begegnen und wie die digitale Transformation unsere Branche perspektivisch verändern wird, macht Jost-H. Roth ab Seite 46 deutlich. Fitnesstracker und Sportuhren erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Vermehrt stellen auch die Mitglieder im Studio trainingsspezifische Fragen zu den Funktionen dieser Wearables. Um den Studios eine Reputation als kompetente Fitness- und Gesundheitsanbieter zu sichern, sollten diese Fragen von den Mitarbeitern fundiert und zur Zufriedenheit der Mitglieder beantwortet werden können. Prof. Dr. Ronny Pohl führt in seinem Artikel (S. 100 ff.) aus, welche Kenntnisse Trainer und Studiobetreiber haben sollten, damit ihr Unternehmen vom Boom der Sport- und Fitnessuhren auch wirtschaftlich profitiert. Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) stellt für immer mehr Fitnessstudios eine zusätzliche und wichtige Umsatzquelle dar. Bei der Einführung eines BGM oder einzelner Maßnahmen zur Förderung der Mitarbeitergesundheit muss geprüft werden, wie diese steuerlich zu behandeln bzw. welche Leistungen von der Steuer befreit sind. Ab Seite 40 erläutert Oliver Walle drei steuerliche Gestaltungsvarianten für ein BGM. Viel Spaß beim Lesen!
04/20
fitness MANAGEMENT international
3
Entdecke das Immunity Boost Trainingsprogramm von EGYM. Das neue Trainingsprogramm ist Teil der Corona Gym Solution, eine Lösung für veränderte Mitgliedererwartungen und betrieblichen Anforderungen.
Weitere Teile der Corona Gym Solution findest du auf www.egym.com/de/corona
EGYM GmbH I EinsteinstraĂ&#x;e 172 I 81677 MĂźnchen I egym.com | sales@egym.com
INHALT 04/20
DSSV 30 38 76 130
Kommentar: Was ist und bleibt, wenn die Krise geht? Senkung der Mehrwertsteuer – Fluch oder Segen? Neue Mitglieder des DSSV Recht: Kurzarbeitergeld auch nach der Wiedereröffnung?
FITNESS miha bodytec: EMS-Training als zukunftssichere Investition EMS-Training als erfolgreiches Franchisekonzept in Südafrika for me do: premiumSPORT in Bad Neuenahr LES MILLS: QUEST CLUB Kolbermoor Technogym: Digitalisierung zu Zeiten von Corona CyberConcept: Next Level CyberFitness Marbo Sport: Zirkeltraining mit UpForm S-Line Kommentar Albert Busek zum Todestag von Franco Columbu Sport- und Fitnessuhren – Interpretation und Analyse Olympisches Gewichtheben im Studio – Beispiel „Reißen“ DHfPG-Science-Lab: Effektivität von Ganzkörper-EMS-Training
20
150 Ausgaben fitness MANAGEMENT international
Grafik: Icon made by Eucalyp from www.flaticon.com | Foto: DHfPG/BSA
80 82 84 90 92 94 96 98 100 106 122
GESUNDHEIT 40 58 86 88 108 112 114 128
Steuerbefreiung im BGM Mitarbeitermotivation – altes Thema neu „verpackt“ RP Medics: Lichttherapie mit PANDIIIA® als Geschäftsfeld Johnson Health Tech.: AernoviR – Die Luft ist rein! Effektiv abnehmen (Teil 2): Reicht Training allein aus? Supplementierung mit Antioxidanzien Ernährungsmythen (Teil 4): Fett macht fett? Besonnung: Weißbuch zu Sonnenlicht und Solarien
MANAGEMENT Digitale Erfolgspotenziale nach dem Restart Coaching-Impulse durch Perspektivenwechsel Vom Mitglied zum Fan – Kundenbindung NEXT LEVEL Erfolgsstrategien zur Reduktion unternehmerischer Risiken PRIME TIME fitness: Trainieren bei dem Testsieger Informationsgewinn und Wissenstransfer in der Praxis Kolumne Stefan Haase: Bestand braucht Investitionen EGYM: Neues Trainingsprogramm Immunity Boost Zertifiziert in der Krise: bestform Albstadt und Fitness Rottweil Kolumne Antonio e Silva: Gegen Mitbewerber gewinnen
38
Senkung der Mehrwertsteuer – Fluch oder Segen?
Foto: DHfPG/BSA
46 54 62 66 68 70 72 74 120 134
Florian Kündgen
Oliver Walle
MARKT
6
04/20
fitness MANAGEMENT international
40
Steuerbefreiung im BGM Varianten zur Vermeidung zusätzlicher Belastungen für Arbeitgeber
46
Digitale Erfolgspotenziale nach dem Restart
100
Grafik: darkovujic – stock.adobe.com
Aktuelles aus der Fitness- und Gesundheitsbranche Studio des Monats: Royal Sports Spirit, Hamburg 150 Ausgaben fitness MANAGEMENT international Aufstiegskongress 2020 – „ONLINE ONLY“ Perspektiven der Sport-/Gesundheitsinformatik: Digitale Chancen DHfPG/BSA Aktuell: Studium – Weiterbildung – Qualität Science News: Branchenrelevante Studien im Fokus Personenporträt: Maria Pischeltsrieder Buchtipp: Dr. Marc Weitl „Immunbooster Muskulatur“
Foto: vectorfusionart – stock.adobe.com
08 14 20 34 52 118 124 126 132
Sport- und Fitnessuhren – Interpretation und Analyse
G N I D A E L L A E N O TH I T A N R W INTE O H S E D A R T TH L A E H ESS & LN
EL W , S S E N FOR FIT
M O C . O FIB
AKTUELLES | ANZEIGE Foto: DHfPG/BSA
Hinweis zu den Inhalten dieser Ausgabe der fitness MANAGEMENT international
Bildung. Solidarität. Aufstieg. – Unterstützungsaktion verlängert bis 31.08.2020
Die dargestellten Meldungen und Artikel in dieser Ausgabe der fMi wurden entsprechend des Kenntnis- und Informationsstandes zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses verfasst. Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit einhergehenden Maßnahmen kann es sein, dass die dargestellten Informationen zum Erscheinungszeitpunkt der Ausgabe nicht mehr aktuell sind. Beachten Sie daher auch die Meldungen auf unserer Website oder informieren Sie sich über spezielle Corona-Angebote direkt bei den Anbietern.
Die BSA-Akademie setzte Anfang Juni mit der Aktion „Bildung. Solidarität. Aufstieg.“ ein Zeichen der Solidarität. Die Aktion unterstützt die Fitness- und Gesundheitsbranche durch einen Bildungsbonus von 20 Prozent auf das BSA-Lehrgangsangebot. Aufgrund der hohen Nachfrage und dem positiven Feedback aus der Branche wird diese BSA-Aktion bis zum 31. August 2020 verlängert. Der Bildungsbonus ist mit dem Gutscheincode „Aufstieg2020“ erhältlich.
fitnessmanagement.de
bsa-akademie.de/aktion
Foto: Johnson Health Tech. GmbH
Grafik: nexusby – stock.adobe.com
Restart nach Corona: Welche Auflagen gelten? Alle Informationen auf fitnessmanagement.de
Johnson Health Tech. übernimmt Distribution von Freemotion
Wie viel Abstand halten? Duschen erlaubt oder verboten? Umkleidekabinen geschlossen oder geöffnet? Die „neue Normalität” nach dem Corona-Lockdown sorgt auch in den Fitnessstudios für die ein oder andere ungewohnte Situation und für viele Einschränkungen. Geregelt werden diese durch diverse Corona-Verordnungen (und deren Aktualisierung) der Landesregierungen. Den aktuelle Informationsstand in allen Bundesländern haben wir für Sie in kompakter Form auf unserer Website zusammengestellt.
Die Johnson Health Tech. GmbH (Matrix) vertreibt ab sofort als Full-Service-Partner Freemotion Kraft- und Cardiogeräte in Deutschland und Österreich. Zum Angebot zählen der Freemotion Kabelzug und der Incline Trainer. Die fortschrittlichen, kabelbasierten Krafttrainingsgeräte von Freemotion ermöglichen es, verschiedene Muskelgruppen auf einem einzigen Gerät zu trainieren. Der Freemotion Incline Trainer sorgt mit einer Neigung von minus 3 bis plus 30 Prozent für Cardiotraining mit maximaler Fettverbrennung.
bit.ly/timeline-studio-restart
bit.ly/matrix-freemotion
Die neue Strahlenschutzverordnung, das Medizinproduktegesetz (MPG) sowie die DIN 33961 Teil 5 führen bei EMS-Anbietern zu Änderungen der Rahmenbedingungen. Die Anforderungen für Geräte und an Trainer wurden aktuell durch den Gesetz- bzw. Verordnungsgeber noch einmal erhöht. Diese Verordnung müssen alle derzeit bestehenden EMS-Anbieter spätestens zum 31. Dezember 2021 umsetzen. DSSV-Jurist und Rechtsanwalt Ernst Stilke gibt hierzu eine rechtliche Einschätzung. bit.ly/ems-teil-1
8
04/20
fitness MANAGEMENT international
Foto: AA+W – stock.adobe, Nadya_C – stock.adobe.com
EMS-Training im (rechtlichen) Dreieck zwischen NiSV, Medizinproduktegesetz und DIN 33961-5
AKTUELLES | ANZEIGE Foto: zamuruev – stock.adobe.com
Topaktuell und zukunftsweisend: ClubIntel-Studie zeigt, was Kunden jetzt brauchen
Über virtuelle FIBO-Plattform zum "Aufstiegskongress ONLINE ONLY“
Während des Corona-Lockdowns haben die ClubIntel-Marktforscher in einer umfangreichen Studie rund 2.000 US-Fitnesssportler zu ihrem Aktivitätsniveau, ihren aktuellen Bedürfnissen und Erwartungen an den Wiedereinstieg ins Training befragt. Neben den Key Facts zum Wiedereinstieg beleuchtet die Studie auch die Erwartungen der Kunden an die Betreiber der Fitnessstudios. Die Ergebnisse dieser Studie und die Informationen zur ersten CoronaStudie von ClubIntel sind in der fM-Infografik zusammengefasst.
Im Oktober dieses Jahres wird die FIBO erstmals als reine Fachmesse vor Ort und zusätzlich im virtuellen Veranstaltungsformat FIBO-Plattform stattfinden. Im Rahmen dieses Online-Formats wird auch der 14. Aufstiegskongress der DHfPG, BSA-Akademie und BSA-Zert präsentiert. Zum ersten Mal in der Historie des Kongresses werden die Veranstalter den Fachkongress ausschließlich online durchführen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Weitere Infos auf Seite 34.
bit.ly/clubintel-corona
aufstiegskongress.de
Foto: DHfPG/BSA
Foto: LifeFit Group MidCo GmbH
Fitness First und Gympass schließen strategische Partnerschaft
Career Service der DHfPG: Beratung für Studierende und Unternehmen
Fitness First und die Firmenfitness-Plattform Gympass schließen eine strategische Partnerschaft. Diese umfasst auch weitere Marken der Fitness First übergeordneten LifeFit Group in Deutschland (Elbgym und Smile X). Beide Partner sehen in der Kooperation Synergien und Weiterentwicklungspotenziale für ihre Marken sowie die Chance, gemeinsam weiter zu wachsen und die Fitnessbranche zukünftig entscheidend mitzuprägen. Die Partnerschaft bestärke beide Parteien darin, neue Zielgruppen zu erschließen und zukunftsorientiert zu agieren.
Der Career Service der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) ist die zentrale Schnittstelle zwischen Studierenden und Arbeitgebern im Zukunftsmarkt Prävention, Fitness, Sport und Gesundheit. Bereits vor Beginn des Studiums bietet der Career Service umfassende Beratung, u. a. bei der Studiengangswahl, Stellensuche und Bewerbung. Unternehmen werden ebenfalls unterstützt, z. B. bei den Fragen: „Wie wird unser Studio zum Ausbildungsbetrieb?“ und „Wie finden wir passende Studierende?“
bit.ly/lifefit-gympass
dhfpg.de/career-service
Foto: Nadya_C – stock.adobe.com
Neue verbindliche Regelungen für EMS-Anbieter: Interview mit Paul Eigenmann Für den EMS-Bereich haben sich gerade in der jüngsten Zeit viele Änderungen ergeben. Neben den erhöhten Richtlinien in der Verordnung zum Schutz vor schädlichen Wirkungen nichtionisierender Strahlung bei der Anwendung am Menschen (NiSV) beschäftigt auch das Thema Medizinproduktegesetz (MPG) die Mitglieder der Branche. Im Interview mit der fitness MANAGEMENT (fM) gibt Paul Eigenmann als Obmann des DIN-Ausschusses einen Überblick. bit.ly/ems-teil-2
10
04/20
fitness MANAGEMENT international
AKTUELLES | ANZEIGE Foto: DHfPG/BSA
Foto: SasinParaksa – stock.adobe.com
Mit gezieltem Online-Marketing das Sommerloch vermeiden
BSA-Akademie: Präsenzphasen jetzt auch online
Der Corona-Lockdown hat den Fitnessanlagen die Frühjahrssaison zwar in wirtschaftlicher Hinsicht „vermiest“, aber zahlreiche Betriebe haben die Gelegenheit genutzt und ihr Dienstleistungsangebot um digitale Home-Workouts und vermehrte Social-Media-Aktivitäten ergänzt. Nach dem Restart geht es jetzt darum, wieder möglichst schnell an Fahrt aufzunehmen. Marco Müller (DHfPG) erläutert, wie Unternehmen über gezieltes Online-Marketing das Sommerloch vermeiden und Neukunden gewinnen können.
Ab sofort stellt die BSA-Akademie für ausgewählte Lehrgänge zusätzlich auch „Online-Präsenzphasen“ zur Verfügung, die jederzeit und mehrfach abrufbar sind. Durch dieses neue Zusatzangebot werden Lehrgangsteilnehmende u. a. bei der Vorbereitung der Vor-Ort-Präsenzphasen unterstützt. Spezielle Foren zur Kommunikation unter den Lehrgangsteilnehmenden, moderiert von den Tutoren, ergänzen das Angebot. Eine individuelle Betreuung durch die Fernlehrer der BSA-Akademie ist weiterhin möglich.
bit.ly/sommer-marketing
bsa-akademie.de
Foto: f45training.de
Foto: Urban Sports GmbH
Urban Sports Club ab sofort mit neuem Allround-Angebot
Australische HIIT-Kette F45 vor Gang an US-Börse
Viele Partnerstudios öffnen unter Hygieneauflagen wieder ihre Türen. Um auf die individuellen Bedürfnisse der Studios und deren Mitglieder einzugehen, bietet Urban Sports Club weiterhin LiveOnline-Kurse über die Plattform an und erweitert damit das Angebot. Die Partner können ihr individuelles Angebot, das sie derzeit in ihrem Studio anbieten, über dasNetzwerk auffindbar machen. Dadurch steht eine große Bandbreite an Online-Kursen wie Fitness, HIIT, Yoga, Pilates, Tanz oder Pole Dance zur Verfügung.
Die australische HIIT-Kette F45 wird von der Crescent Acquisition Corporation übernommen. Nach der Vertragsunterzeichnung soll F45 im dritten Quartal 2020 an die US-Börse Nasdaq gehen. Das kombinierte Unternehmen wird einen Wert von etwa 845 Mio. US-Dollar (rund 750 Mio. EUR) haben. Bei F45 war ein Börsengang bereits in Planung, angesichts der Corona-Pandemie sah sich das Unternehmen jedoch gezwungen, diese Pläne zu verschieben.
bit.ly/usc-online-angebot bit.ly/prowave-suns
bit.ly/f45-boerse
Foto: goldsgym.com
RSG Group sichert sich Kaufrechte für die Kultmarke Gold's Gym Die RSG Group GmbH hat sich das Recht gesichert, Gold's Gym für rund 100 Mio. US-Dollar zu übernehmen. Die US-Kultmarke hatte während des Corona-Shutdowns im Mai Insolvenzschutz beantragt. Nun kann die Übernahme vorbehaltlich der endgültigen Genehmigung durch das Konkursgericht stattfinden. Dadurch würde die RSG Group nicht nur ihre Führungsposition in Europa – vor Konkurrent Basic-Fit – ausbauen, sondern mit mehr als 900 Anlagen auf sechs Kontinenten weltweit zu den führenden Anbietern aufschließen. bit.ly/rsg-group-golds-gym bit.ly/prowave-suns
12
04/20
fitness MANAGEMENT international
STUDIO DES MONATS
Zur Ruhe kommen im Zen-Garten mit Lavasteinen
1
2
5
Die Brüder Victor und Armin Schwencke
Corona erfordert Abstand: Cardiogeräte vorübegehend im Kursraum
3
6
Royal Sports Spirit, Hamburg
Bewusst und achtsam trainieren Text: Jürgen Wolff
Das Royal Sports Spirit in Hamburg-Volksdorf ist ein Paradebeispiel dafür, wie sich Premiumstudios erfolgreich von starken Wettbewerbern abheben können. Achtsamkeitstraining prägt das einzigartige Studiokonzept des Royal Sports Spirit mit einem Trainingsangebot für Körper und Geist, das exakt auf die Zielgruppe zugeschnitten ist und sowohl von den Betreibern als auch von den engagierten und großartigen Mitarbeitern gelebt wird.
A
chtsamkeit ist laut Zukunftsforscher Matthias Horx weltweit ein Megatrend. Sie ist als Gegenentwurf zum zunehmenden Stress in der heutigen Arbeitswelt und zu den Krankheiten wie Depressionen oder Burn-out im Bewusstsein vieler Menschen verankert. Bewusstes Training nach dem Achtsamkeitsprinzip soll bis zu 30 Prozent mehr Kraft geben, das bestätigen Studien des Psychologischen Instituts der Sporthochschule Köln. Die Brüder Armin und Victor Schwencke haben bereits vor sechs Jahren auf Achtsamkeit gesetzt. Bei der Neuausrichtung ihres Angebotes im Jahr 2014 entwickelten sie ein einzigartiges Studiokonzept
14
04/20
fitness MANAGEMENT international
für Körper und Geist: achtsames Fitness- und Gesundheitstraining in Räumen, die gezielt und sehr stilvoll nach den Prinzipien der Harmonielehre Feng-Shui gestaltet sind.
Aus Royal Sports Club Hamburg wird Royal Sports Spirit Armin Schwencke gründete im März 1983 mit einem Partner das Royal Athletics, aus dem später der Royal Sports Club Hamburg wurde. Seit 1989 betreibt er die Premiumanlage gemeinsam mit seinem Bruder Victor im Hamburger Stadtteil Volksdorf, dem größten der sogenannten Walddörfer im Nordosten der Hansestadt.
Das 16-Punkte-Programm des Royal Sports Spirit
io ud St
des Mon at s 4
ROYAL SPORTS SPIRIT HAMBURG Au
g u st 2 0 2 0
7
Der schallisolierte Meditationsraum ist bewusst schlicht eingerichtet
Im Laufe der Jahre machte sich die dynamische Entwicklung des Hamburger Fitnessmarktes auch in dem bildungsbürgerlich geprägten Stadtteil bemerkbar. Der hohe Konkurrenzdruck am Hamburger Premiumfitnessmarkt ließ die Mitgliederzahlen sinken. Armin und Victor Schwencke mussten ihr Studio im starken Wettbewerb mit der Anlage einer Hamburger Premiumfitnesskette und dem Studio des örtlichen Sportvereins klarer abgrenzen. Bei der Entwicklung eines neuen Profils bezogen sie ihre eigenen sportlichen Wurzeln und ihre Affinität und Begeisterung für mentales und autogenes Training sowie für Meditation mit ein. Es entstand die Idee, Trainingsangebote für Körper und Geist zu schaffen. In Zusammenarbeit mit Unternehmensberater Wolfgang Walter, Innenarchitekt Ralf Poniewas, Life-Coach Matthias Grot und ZenMeister Hinnerk Polenski (Zen-Kloster Buchenberg) wurde das Profil des Royal Sports mit dem einzigartigen USP „Spirit“ geschärft. Es entstand das Konzept des „bewussten Trainings nach dem Achtsamkeitsprinzip“, durch das Körper, Geist und Training zusammengeführt werden.
Achtsamkeit und Training Das Konzept der Achtsamkeit stammt aus den Lehren des Buddhismus und ist eine Form der Meditation. Es zielt darauf ab, bewusst im Hier und Jetzt zu leben und dem Moment mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
8
1. Bitte trainiere immer mit einem speziell auf dich abgestimmten Trainingsplan und kontaktiere bei Fragen deinen Trainer. 2. Wie ist dein Befindlichkeitszustand heute? Beantworte dir diese Frage im Inneren vor jedem Training. (Für die Punkte „Stress“, „Antrieb“, „Schlaf“, „Motivation“ und „Schmerzen“ gibt es eine Achtsamkeitsskala von 1 bis 10.) 3. Wie ist deine persönliche Zielsetzung für heute (z. B. Ausge glichenheit, auspowern oder Energie aufladen)? 4. Was ist deine Belohnung, wenn du dein Ziel erreichst? 5. Bitte starte deine Aufwärmphase an einem Cardiogerät deiner Wahl. 6. Konzentriere dich bei jedem Trainingsgerät auf den Part deiner Muskulatur, den du trainieren möchtest. 7. Übungsausführung: Orientiere dich an der Anzahl an Wieder holungen, bei der du ein starkes Wärmegefühl in dem zu trainierenden Bereich der Muskulatur spürst. Fortgeschrittene gehen bis zu einem leichten Brennen der Muskulatur. Eine kor rekte Ausführung und das Bewusstsein für deine Muskeln sind essenziell. 8. Die richtige Atmung: bei stärkerer Belastung ausatmen und zählen 9. Einschätzung der Trainingsbelastung (Skala von 1 bis 10): Kannst du dich heute steigern? Kontaktiere bitte auch deinen Trainer. 10. Die Übung nachspüren 11. Trainingsgerät wechseln 12. Das Bewusstsein immer wieder neu auf die zu trainierende Muskulatur lenken, das ist für den Trainingserfolg entscheidend. 13. Ende des Trainings: Cool-Down-Übung durchführen; Dehn übung mit kurzem Innehalten 14. Wie ist dein Trainingserlebnis? Spürst du eine starke Körper wahrnehmung und erhöhte Achtsamkeit? 15. Wie fühlst du dich jetzt (Skala von 1 bis 10)? 16. Deine Belohnung heute? Ein Shake an der Bar?
Fotos: Klaudia Lech (1, 2, 3, 6, 8), Royal Sports Spirit (4, 5, 7)
Das medizinische Achtsamkeitstraining MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction = Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion) hat der Molekularbiologe Jon Kabat-Zinn Ende der 1970er-Jahre an der University of Massachusetts entwickelt. MBSR kommt ohne philosophisch-religiösen Bezug aus, sodass auch Menschen ohne spirituellen Hintergrund leicht Zugang finden. Achtsamkeitsübungen können dazu beitragen, sich des eigenen Tunnelblicks oder der Anstrengungen im „Hamsterrad“ bewusst zu werden. Dieses neue Bewusstsein für Situationen und Momente hilft dabei, ruhiger zu werden, zu entspannen, souveräner zu reagieren und aus der Ruhe Kraft zu schöpfen.
Bewusstes Training nach dem Achtsamkeitsprinzip Das Thema Achtsamkeit oder auch „Muscle Mind Connection“ spiegelt sich in allen Bereichen des Royal Sports Spirit wider. Bereits während der Beratungsgespräche mit Neukunden vermitteln die Trainer, wie aus der Fokussierung auf das Hier und Jetzt mehr Kraft und Energie gewonnen werden kann. Achtsamkeit ist auch das bestimmende Element des Trainingsund Betreuungskonzeptes im Royal Sports Spirit: „Bewusst beginnen, bewusst atmen, bewusst ausführen, bewusst reflektieren.“ Anhand eines 16-Punkte-Programms, mithilfe dessen das Training bewusst erlebt und reflektiert wird, werden die Mitglieder durch ihr Training begleitet. 04/20
fitness MANAGEMENT international
15
STUDIO DES MONATS
9
Selbst der Raumteiler scheint zu fließen
13
10
Das hochmotivierte Team des Royal Sports Spirit
Feng-Shui – das Qi fließt im Royal Sports Spirit Im Zuge der Neuausrichtung des Clubs wurde das Royal Sports Spirit 2014 vollständig renoviert und neu designt. Armin und Victor Schwencke sind auch bei der Gestaltung des Studios ihrem Konzept der aus dem Buddhismus stammenden Achtsamkeit gefolgt und haben die Inneneinrichtung passend dazu nach den Regeln der chinesischen Harmonielehre Feng-Shui angelegt. Das Royal Sports Spirit wirkt edel und modern. Böden und Wanddekoration aus Naturstein und Holz prägen eine behagliche und natürliche Atmosphäre. Große runde Oberlichter und eine Fensterfront tauchen die Trainingsfläche in natürliches Licht. Runde Formen, z. B. am Empfangstresen oder im großen Kursraum, sorgen dafür, dass die Energie – chinesisch Qi (Chi) – fließen kann. Im Erdgeschoss befindet sich der Empfangsbereich mit einem Beratungsraum, dem großen Kursraum, den Trainingsflächen für Cardio-, Kraft-, funktionelles und Schlingentraining sowie dem Kraft-Ausdauer-Zirkel und dem Beweglichkeitsparcours. Der Kraft-AusdauerZirkel wird im Royal Sports Spirit nicht durch die übliche Lichtsäule gesteuert, sondern durch in den Boden eingelassene Lampen, die einen an der Decke angebrachten Raumteiler farbig beleuchten und so das Signal zum Wechseln der Geräte sichtbar machen.
11
14
Training der geforderte Abstand eingehalten werden kann, und der Meditationsraum – ein echtes Schmuckstück: schallisoliert, stilvoll und reduziert dekoriert. Hier finden die Meditationskurse statt, die Mitglieder können sich aber auch jederzeit dorthin zurückziehen und einfach mal „abschalten“ und ihr Training reflektieren. Das Obergeschoss beherbergt eine angegliederte Praxis für Physiotherapie, die Umkleiden, das Solarium und den Saunabereich mit Ruheraum. Über den Ruheraum gelangt man auf die schöne Dachterrasse, die im Sommer auch als Ruhebereich dient, und findet hier ein weiteres Schmuckstück: den Zen-Garten oder SPIRITGARDEN. Dieser besteht aus 17 unterschiedlich großen Lavasteinen, die in einer 1,4 mal 5,8 Meter großen Fläche aus Alpendolomit (Ziergestein) angeordnet sind. Der Garten soll zum Schauen und Denken anregen. Durch das um den Garten Herumgehen und das „Hinein- und Hinauszoomen“ des Blickes ergeben sich für den Betrachter immer wieder neue Steinkonstellationen. Der Zen-Garten entfaltet so eine meditative Wirkung.
Positionierung im Premiumbereich Armin und Victor Schwencke haben das Royal Sports Spirit im Premiumbereich positioniert und konnten mit dem einzigartigen Angebot, dem bis ins Detail stimmigen Raumkonzept und der gehobenen Ausstattung diese Position erfolgreich ausbauen.
Meditation im Souterrain, Zen-Garten auf dem Dach Im Souterrain befinden sich ein weiterer Kursraum, in dem während der Corona-Zeit einige Cardiogeräte untergebracht sind, damit beim 16
04/20
fitness MANAGEMENT international
Für den Erfolg des neuen Studiokonzeptes sind die Mitarbeiter von entscheidender Bedeutung, die das Alleinstellungsmerkmal „Achtsam-
Die Eckdaten des Royal Sports Spirit Fläche des Studios gesamt:
Runde Elemente im großzügigen Kursraum
12
1.500 m2
Rezeption/Bar/Beratung: Kraft: Cardio: Functional: Kursräume (130 m2, 90 m2, 70 m2):
90 m2 350 m2 100 m2 30 m2 290 m2
Wellness: (inkl. Duschen, Umkleide, drei Saunen, Infrarotlichtkabine und Solarium)
410 m2
Dachterrasse: Physiotherapiepraxis:
200 m2 30 m2
Ausstattung: Kraft: Technogym, Technogym Kinesis Cardio: Technogym Kraft-Ausdauer-Zirkel: milon Beweglichkeit: five Vibrationstraining: Power Plate Kurse: LES MILLS, Meditation, Tai-Chi, Qigong, Zen, Rehasport, Yoga, Pilates, Rückenfit, Jumping® und Zumba® Mitarbeiter: 41 Mitarbeiter insgesamt: fünf Festangestellte, drei dual Studierende (DHfPG), acht Minijobber, 25 Honorarkräfte www.royal-sports.de
15
Große Fensterfronten sorgen für natürliches Licht
keitstraining“ mit Leben füllen. Dementsprechend anspruchsvoll sind die beiden Betreiber bei der Auswahl ihrer Mitarbeiter. Neben der fachlichen Qualifikation, beruflicher Erfahrung und der Begeisterung für das Fitnesstraining sind insbesondere die Identifikation mit dem Konzept des Achtsamkeitstrainings und eine gehobene soziale Kompetenz im Umgang mit den Mitgliedern die wesentlichen Kriterien für eine erfolgreiche Tätigkeit. Das familiäre Umfeld in den Hamburger Walddörfern macht ein großes Maß an Herzlichkeit erforderlich, das die Mitarbeiter mitbringen müssen. Achtsamkeit ist auch hier das Stichwort. Die Zielgruppe des Royal Sports Spirit sind vor allem Jugendliche bis Anfang Zwanzig und die über Vierzigjährigen, also das kritische Bildungsbürgertum mit gutem Einkommen und deren Kinder. „Die Altersgruppe dazwischen ist eher auf die Hamburger Innenstadt fokussiert“, erklärt Armin Schwencke. Darüber hinaus arbeitet das Royal Sports Spirit mit Hansefit und qualitrain zusammen.
Kommunikation? Selbstverständlich digital! Das Marketing und das Wording in der Unternehmenskommunikation des Clubs ist auf das Alleinstellungsmerkmal „Achtsamkeitstraining“ zugeschnitten. Die einzigartige Ausrichtung des Royal Sports Spirit wird ständig kommuniziert. Der Club ist auf Instagram und Facebook vertreten, hat eine eigene Studio-App und versendet regelmäßig Newsletter. Die digitale Kommunikation hatte schon vor der Corona-Krise einen sehr hohen Stellenwert. Zwei Studenten, eine Kursmanagerin und ein Videofachmann arbeiten nach einem festen Plan in diesem Bereich und bespielen die digitalen Kanäle.
16
Fotos: Klaudia Lech (10, 12, 16, 17, 18), Royal Sports Spirit (9, 10, 11, 13, 14, 15)
Aber auch die klassischen Marketinginstrumente werden intensiv genutzt. Neben PR-Berichten in der lokalen Presse sind es vor allem Events, mit denen das Angebot des Royal Sports Spirit bekannt gemacht wird. Dazu gehören u. a. Meditationsevents mit Live-Musik, Seminare mit Life-Coaches und MBSR-Kurse. Bewusstes und achtsames Training erlebbar zu machen, ist der Schlüssel zum Erfolg.
Die Unternehmer hinter dem Royal Sports Spirit Der gelernte Kaufmann im Groß- und Außenhandel Armin Schwencke ist bald wieder verheiratet und hat vier Kinder. Er hatte schon in der Jugend ein Faible für Trendsportarten wie Fallschirmspringen, Tauchen und Kickboxen. Er besitzt eine Karate-Fachtrainer-Lizenz und war mehrere Jahre als Reiseleiter und Sportanimateur im Ausland tätig. Die Begeisterung für das Bodybuilding, für traditionelles Karate sowie für das Reisen haben seinen Lebensweg geprägt. Armin Schwencke trainiert dreimal wöchentlich und meditiert täglich. Victor Schwencke, Kaufmann, ist verheiratet und hat einen Sohn. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Vertriebsrepräsentant für Herrenmode hat er mit der Gründung der Fa. Royal Sports F. C. Schwencke GmbH 1989 sein Hobby zum Beruf gemacht. Der passionierte Fitnesssportler trainiert seit 40 Jahren dreimal pro Woche, meditiert regelmäßig und praktiziert autogenes Training. Außerdem spielt Victor Schwencke Tennis und ist seit 35 Jahren leidenschaftlicher Windsurfer.
04/20
fitness MANAGEMENT international
17
18
17
HARDWARE
SOFTWARE
SERVICES
CONCEPTS
MILON Q Training für einen gesunden Körper! Einfach, sicher, effektiv. Alle Kraftgeräte der milon Q Serie bieten: • Voreingestelltes Trainingsgewicht passend zum persönlichen Trainingsziel • Automatische Sitz- und Hebeleinstellung • Smartes Feedback zur korrekten Übungsausführung
JAHRE MILON
GEMEINSAM ERFOLGREICH
INNOVATION AUS TRADITION
DIE MAXIMALE FREIHEIT ENTDECKEN!
Vereinbaren Sie Ihren persรถnlichen Beratungstermin unter milon.com/kontakt Unternehmen der milon Gruppe
150. AUSGABE fMi
Informationen, Netzwerk, Vertrauen, Partnerschaft, Innovation
150 AUSGABEN
fitness MANAGEMENT international Sie halten die 150. Ausgabe der fitness MANAGEMENT international (fMi) in den Händen. Für das gesamte Team der fMi ist das ein Grund zum Feiern. Es macht uns stolz, dass wir nunmehr seit 25 Jahren das Leitmedium der Fitness- und Gesundheitsbranche sind. Anlässlich des Jubiläums möchten wir Sie auf eine Zeitreise durch die vergangenen Jahre mitnehmen und wir blicken auf die Meilensteine in der Geschichte der fMi zurück. Darüber hinaus haben wir die Inhaber von Fitnessunternehmen, die unsere Freunde und langjährige Weggefährten sind, sowie unsere Partner der ersten Stunde aus der Fitnessindustrie gefragt, welche Eindrücke sie mit 150 Ausgaben fMi verbinden.
1984
Erste Ausgabe des DSSV-Reports
1994
Gründung der fitness Management International Kamberovic Schwarze GbR
1989
Erste Eckdaten-Studie – Marketingund Wirtschaftsanalyse für die Studiobranche
1984/1989 Im August 1984 erschien erstmals der DSSVReport als Vorgänger der fMi und er stellte eines der ersten Fachmagazine der Fitnessbranche dar. In dieser Publikation wurden Studiobetreiber und Inhaber über die Aktivitäten des DSSV und die aktuellen Entwicklungen der Branche informiert. Als Sonderausgabe wurde 1989 die erste Eckdaten-Studie publiziert. 20
04/20
fitness MANAGEMENT international
1999
fMi Seminare zur Existenzgründung und für Werbemaßnahmen
1995
Erste Ausgabe der fMi, Versand in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH)
2005
Umstellung von Lithografie auf Digitaldruck
2000
Erster fMi Erfolgs-Kongress in Hamburg
1994/1995 Zehn Jahre nach der Erstausgabe des DSSVReports wurde 1994 eine eigene GbR gegründet: die fitness MANAGEMENT international, kurz fMi, die neben der fMi viele weitere Fachmagazine und Bücher veröffentlichte. Auch der Versand an zusätzliche Interessengruppen wie Trainer, die Fitnessindustrie und ausländische Studiobetreiber wurde dadurch möglich.
1999/2000 Um die Jahrtausendwende wurden viele neue Fitnessstudios eröffnet. Um diese zu unterstützen, bot die fMi ab 1999 Seminare zur Existenzgründung und für Werbemaßnahmen an. 2000 veranstaltete die fMi ihren ersten Fitnessfachkongress in Hamburg, vergleichbar mit dem heutigen Aufstiegskongress, und begrüßte über 300 Studiobesitzer.
2009/2012 Der erste und zweite Gesundheitsmarkt haben sich zunehmend verflochten. Der Fachverlag bedient diese Nachfrage seit 2009 mit einer eigenen Publikation, der medical fitness and healthcare (mfhc), die sich als Fachmagazin an Gesundheitsdienstleister und Physiotherapeuten richtet. 2012 erschien das erste Jahrbuch für die Fitnessbranche.
2017 Der Betrieb des Fachverlages wurde im Jahr 2017 neu strukturiert. Neben Birgit Schwarze und Refit Kamberovic wurde Janosch Marx neuer Gesellschafter sowie Geschäftsführer des Fachverlags. Mit dieser Neuausrichtung wurde auch fM ONLINE als tagesaktueller Nachrichtendienst für die Fitness- und Gesundheitsbranche ins Leben gerufen.
2009
Erste Ausgabe der medical fitness and healthcare (mfhc)
2019 Im Rahmen eines Image-Films berichteten Fitnessikone Arnold Schwarzenegger sowie weitere Branchengrößen, die zur Leserschaft der fMi gehören, über den Mehrwert des Fachmagazins für die Fitnesswirtschaft. Einhelliges Resümee: Als Sprachrohr und Meinungsbildner bietet die fMi wissenschaftliche Fachartikel, Branchen-Knowhow sowie Marktnews aus erster Hand.
2017
2019
• Janosch Marx wird neuer Geschäftsführer • Start von fM ONLINE
Image-Film u. a. mit Arnold Schwarzenegger
2 0.0 0 0
2007
fMi Polen, Kroatien und Serbien
2005/2007 Fünf Jahre nach der Jahrtausendwende setzte die fMi einen technischen Meilenstein und stellte von Lithografie auf Digitaldruck um. Dadurch war auch ein Lizenzsystem möglich, das die Verbreitung des Magazins im osteuropäischen Fitnessmarkt vorantrieb. Seit 2007 wird die fMi in Polen, Kroatien und Serbien vertrieben.
2012
Jahrbuch
2018
• Rebrand fitness MANAGEMENT • Relaunch Website • Verdoppelung der Auflage
2018 Zu Jahresbeginn fand ein Relaunch der Marke sowie der fM-Website statt. Der Verteiler wurde um die Studierenden der DHfPG sowie die Lehrgangsteilnehmenden der BSA-Akademie erweitert, was zu einer Verdoppelung der Leserschaft auf 20.000 führte. Damit erhalten nicht nur die aktuellen, sondern auch die zukünftigen Führungskräfte der Branche das Fachmagazin.
2020
• 150. Ausgabe • fitness MANAGEMENT wird „grün“
2020 Als einer der führenden Fachverlage Europas nimmt die fM ihre Verantwortung sowie eine Vorbildfunktion zum Thema Nachhaltigkeit wahr und kooperiert seit 2020 mit ClimatePartner. Dadurch werden alle Publikationen klimaneutral produziert und Umweltschutzprojekte unterstützt. Zudem feiert die fMi im August mit ihren Partnern und Lesern die 150. Ausgabe. 04/20
fitness MANAGEMENT international
21
150. AUSGABE fMi
Foto: Anja Kückelmann
„Alles Gute für die nächsten 150 fMi-Ausgaben!”
Sylvia Näscher Geschäftsführerin von Feminin Aktiv
„Als ich im Herbst 1995 informiert wurde, dass die fMi in ihrer ersten Ausgabe das Feminin Aktiv als ‚Anlage des Monats’ vorstellen würde, war das ganz schön spannend. Schließlich hat es die fMi bis dahin ja noch nicht gegeben. Refit Kamberovic und Birgit Schwarze versicherten mir, dass ein Bericht über die Entwicklung meines kleinen Damenstudios andere Betreiber interessieren würde. Somit war ich einverstanden. Es war eine schöne Anerkennung, in der ersten Ausgabe als ‚Anlage des Monats’ ausgezeichnet zu werden. Jetzt den Bericht aus der fMi wiederzusehen, hat mich an die ‚guten alten Zeiten’ erinnert
und ich musste lächeln. Eine Anzeige zu Callanetics brachte z. B. Hunderte von Anrufen – wir hatten eine Warteliste! Damals waren Flexibilität, Innovation und ein motiviertes Trainerteam die Garanten für Mitgliederzuwachs. Doch so groß ist der Unterschied zu heute gar nicht: Corona verlangt absolute Beweglichkeit, im Kopf und beim Geräterücken. Das Team muss unsere Kunden aktiv abholen, sie motivieren, ihnen Kraft schenken und die ‚neue’ Trainingsatmosphäre samt allen Einschränkungen mit einem gutem Gefühl verbinden. Ich halte mich durch die regelmäßige Lektüre der fMi über die wichtigsten Entwicklungen der Branche auf dem Laufenden und bin dadurch rechtzeitig über Themen informiert, die mir sonst entgangen wären. Es ist inspirierend, von Kollegen zu erfahren, wie sie ihren Alltag gestalten und welche Konzepte sie erfolgreich umsetzen. Manchen guten Tipp habe ich so schon erhalten. Auch meine Mitarbeiter profitieren von den Infos, To-dos oder
auch von kritischen Fragen. Nicht selten führen Berichte aus der fMi zu fruchtbaren Diskussionen – das gefällt mir. Die Digitalisierung der Branche und der Einfluss von Social Media sind unwiderruflich. Wir haben in diesem Bereich kräftig in Personal Power investiert. Unsere digitale Präsenz hat es uns ermöglicht, in der ‚Zwangspause‘ eine gute Verbindung zu unseren Kunden zu halten. Jetzt gilt es, die richtige Balance im neuen Alltag zu finden – denn trotz der Digitalisierung gilt: Das persönliche Gespräch ist und bleibt in unserer Branche unverzichtbar. Und auch das gefällt mir!”
„Anlage des Monats“ in Ausgabe 1: Feminin Aktiv
„Die fMi verschafft uns einen fundierten Überblick” Foto: Racket Center Nußloch
Das Racket Center Nußloch war 2018 „Studio des Jahres“
Dr. Matthias Zimmermann Geschäftsführer der Racket Center Nußloch GmbH & Co. KG
„Die Auszeichnung als ‚Studio des Jahres 2018’ hat mich erstens sehr für unsere Mitarbeiter gefreut, die alle mit einer überdurchschnittlichen Motivation bei uns arbeiten. Zweitens ist sie eine tolle Bestätigung dafür, dass der Weg, den wir eingeschlagen haben, der richtige ist. Drittens konnten wir damit vielleicht sogar ein bisschen Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmung der Branche nehmen, weil wir mit unserem Zentrum Aktiver Prävention (ZAP) viel mehr anbieten, als von Fitnessstudios gemeinhin erwartet wird. Durch die Auszeichnung haben wir noch einmal zusätzlichen Schwung erhalten, den Weg konse22
04/20
fitness MANAGEMENT international
quent weiterzugehen. Gleichzeitig hat sie uns Mut gemacht, den Menschen, die bei uns trainieren, mehr ‚Freiheitsgrade‘ zu geben und sie mit einem anspruchsvolleren Training zu fordern. Senioren haben wir, ergänzend zu ihrem Training mit dem milon Zirkel, vermehrt an funktionelles Training herangeführt. In vielen Bereichen unserer Anlage hat sich seitdem eine neue Altersmischung ergeben. Das ist eine bemerkenswerte Entwicklung. Die fMi verschafft uns einen fundierten Überblick über die Branche. Die Berichte lassen dem Leser immer zwei Möglichkeiten: Entweder ich lerne und adaptiere bestimmte Lösungen oder
Konzepte für meine Anlage oder ich mache es eben genau anders. Die fMi zeigt sehr gut, welche Möglichkeiten der Markt bietet. Die Digitalisierung betrachte ich weiterhin mit Skepsis, weil es beim Training immer noch um die Menschen geht. Es trainiert der Mensch, nicht sein Smartphone oder seine Pulsuhr. Keine App und kein Tablet kann den Trainer ersetzen. Wir nutzen digitale Hilfsmittel als Unterstützung, damit wir mehr Zeit für unsere Mitglieder haben und sie besser betreuen. Würde dadurch aber einen Distanz zu unseren Gästen entstehen, würde die Digitalisierung nicht zu uns passen.“
„Die Auszeichnung verleiht uns Rückenwind!”
„Wir waren überrascht, aber natürlich hocherfreut, als wir im Herbst 1999 informiert wurden, dass der juka dojo Fitness Club als ‚Anlage des Monats’ vorgestellt werden würde. Das gesamte Team war sehr stolz. So eine Auszeichnung verleiht den Mitarbeitern ja auch immer Rückenwind und wir haben sie auch in der Werbung eingesetzt. Die Ehrung als ‚Studio des Jahres 2019‘ war nochmals eine großartige Bestätigung der Arbeit des gesamten Teams. Den Artikel von damals heute wiederzusehen, hat uns große Freude bereitet! Normalerweise holt man so alte Artikel ja nicht so oft hervor.
Foto: privat
Das juka dojo Nienstedten war im Herbst 1999 die 25. „Anlage des Monats” und „Studio des Jahres 2019”
Der Club, aber auch die fMi sowie die gesamte Fitnessbranche haben sich seitdem enorm verändert. Die Geräte sind deutlich moderner und gerade bei der Digitalisierung hat sich viel getan. Aber schon damals waren wir bereit zu investieren, damit sich der Club weiterentwickeln konnte. Uns ist aufgefallen, dass auch zu dieser Zeit schon häufig der Schwerpunkt auf der Arbeit mit gutem Personal lag. Und den Satz vom damaligen Studioleiter Dieter Laatsch, ‚Räumlich kompakte Clubs mit persönlicher Note sind gerade die richtige Ergänzung zu großen Anlagen’, würden wir auch heute noch so unterschreiben.
Manfred Kartheuser, Unternehmensgründer, Ralf Trierweiler, Inhaber der juka dojo Fitness Clubs
teil: Wir erreichen unsere Mitglieder schneller und häufiger außerhalb der Clubs. Für uns als Kunden der fMi bringt ihre Online-Präsenz einen super Mehrwert. Gerade während der Corona-Zeit waren wir durch die vielen hochaktuellen Themen bestens und vor allem schnell informiert. Wobei wir auch immer noch mit Vorliebe das Printmedium nutzen und uns alle zwei Monate die Zeit nehmen, das Magazin wirklich zu lesen. Da sind wir beide etwas altmodisch: Die schnellen Infos bekommen wir gern digital, aber wenn wir uns Zeit für die Artikel nehmen, dann mit der Zeitschrift in der Hand – das hat was von Auszeit.”
Die fMi ist für uns ein wichtiges Informationsmedium. Wir informieren uns hier über Trends und Neuigkeiten. Darüber hinaus erhalten wir durch die Fachartikel wichtige Impulse. Wenn man lange am Markt erfolgreich sein will, muss man sich und die Prozesse im Studio kontinuierlich weiterentwickeln. Hierfür ist die fMi, neben Clubtouren und Veranstaltungen, wie zum Beispiel dem Aufstiegskongress, eine wichtige Konstante. Die Digitalisierung ist unverzichtbar und bringt für uns als Unternehmer einen riesigen Vor-
„Der Netzwerkgedanke spielt eine wichtige Rolle” Foto: Donna´s Frauenfitness
Foto: Lars Marschalek
Das La Donna in Bonn-Buschdorf war in der fMi-Ausgabe 5/2000 „Anlage des Monats”
Günter Noll Inhaber und CEO Donna’s Frauenfitness
Daniela Hahn Inhaberin und CEO Donna’s Frauenfitness
„Es war eine große Ehre für uns, im Jahr 2000 ‚Anlage des Monats’ zu sein. Wir waren damals eigentlich noch in unseren Anfängen und haben diese Auszeichnung auch als eine wirkliche Bestätigung unserer Arbeit empfunden.
Wir leiten die jetzige Unternehmensgruppe Donna‘s Frauenfitness mit inzwischen sechs Studios gemeinsam. Für uns und unsere Mitarbeiter hat die fMi immer dazu gedient, auf dem Laufenden zu bleiben und über neue Trends und wissenschaftliche Erkenntnisse in Bezug auf das Training informiert zu werden. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch stets der Netzwerkgedanke. Zu erfahren, wie andere agieren und ihre Clubs leiten, ihre Mitarbeiter führen sowie andere Angebotsstrukturen kennenzulernen – das war über all die Jahre sehr hilfreich für uns.
Die fitness MANAGEMENT hat ihre Präsenz online und in Social Media deutlich verstärkt. Dafür gibt es nur ein Wort – zeitgemäß! In Zukunft führt kein Weg an der digitalen Information vorbei. Die fMi ist bereits heute richtig gut aufgestellt und macht eine tollen Job. Das klassische Printmedium ist nach wie vor sehr wichtig und wird es auch noch eine Weile bleiben. Aber in Zukunft geht es darum, die Möglichkeiten der digitalen Prozesse optimal einzusetzen. Unsere Mitarbeiter nutzen intensiv das Onlineund Social-Media-Angebot der fMi.”
Abgesehen davon, dass wir uns zwanzig Jahre nach der Veröffentlichung des Berichts heute kaum mehr darin wiedererkennen, waren es goldene Zeiten. Wenn wir unsere Mitgliedsbeiträge von damals heute eins zu eins in Euro übertragen würden, wäre das ein Traum.
04/20
fitness MANAGEMENT international
23
150. AUSGABE fMi
„Seriöse, informative, hochqualitative Berichterstattung” Foto: milon Holding
Ansprüche haben, sondern auch an die Art und Weise, wie wir dargestellt werden. Deshalb schätzen wir es sehr, dass es seit so vielen Jahren ein renommiertes und für die Branche wichtiges Magazin wie die fMi gibt. Ich freue mich, dass wir schon so lange zusammenarbeiten.
Bernd Reichle CEO Milon Industries GmbH
„Für mich ist es beeindruckend, wie modern und innovativ unsere Produkte schon damals waren. Die Anzeige ist 25 Jahre alt! Über Farben und Design kann man streiten, das war zu dieser Zeit Trend. Aber zu sehen, welche Qualität, Technik und vor allem auch Innovation inzwischen seit Jahrzehnten in unseren Produkten stecken, finde ich wirklich beachtlich. Die fMi begleitet uns seit über der Hälfte unserer Unternehmensgeschichte als verlässlicher Partner. Ich lese die fMi regelmäßig, weil die Beiträge für mich eine hohe journalistische Qualität und Sorgfalt aufweisen. Das ist für uns wichtig, da wir nicht nur an uns selbst hohe
Aufgrund der seriösen, informativen und hochqualitativen Berichterstattung ist die fMi für mich ein wichtiges Informationsmedium für Trends, Events und auch für den Wettbewerb. Es ist für die Marke milon wichtig, mit den fantastischen Produkten und Lösungen im gesamten Markt präsent zu sein, deshalb ist die fMi aufgrund ihrer Auflagenstärke und ihrer Reichweite von großer Bedeutung – im Print- sowie im Social-MediaBereich. Unseren Vertrieb unterstützt die fMi, weil sie die Marke milon weiter bekannt macht. Insbesondere in dieser schwierigen Zeit ist die Aktualität der Online- und Social-Media-Kanäle extrem wichtig. Während der Corona-Krise war das digitale Angebot der fMi derart wertvoll, dass wir die Informationen auf der Website genutzt haben, um unsere Mitarbeiter und Kunden zu informieren, wann und wie die Wiedereröffnung in den einzelnen Bundesländern erfolgen und organisiert werden würde.
1995 noch miha, die Wiege der milon Industries GmbH
Wenn man so eine seriöse und gut gemachte Site hat, auf der alle Informationen, die man braucht, derart aufbereitet sind wie bei der fitness MANAGEMENT, dann sucht man nicht erst lange, sondern geht einfach direkt auf diese Website.”
„Ein wichtiges Sprachrohr unserer Branche” Foto: Ergoline
fitness MANAGEMENT international für uns als Hersteller natürlich eine besondere Bedeutung. Die fMi ist ein wichtiges Sprachrohr unserer Branche und Inspirationsquelle für Betreiber. Sie ist also für uns ein ideales Medium, um Hersteller und Betreiber zusammenzubringen und Innovationen voranzutreiben.
Marco Jakobs Geschäftsführer JK-INTERNATIONAL GmbH
„Die alten Anzeigen zu sehen, war wie eine Zeitreise! In den letzten 25 Jahren hat sich bei Ergoline einiges getan – nicht nur bei der Gestaltung unserer Inserate. Solarien haben sich von reinen Bräunungsgeräten zu Lichtanwendungen gewandelt, die nicht nur bräunen, sondern auch die Haut pflegen. Mit der Überwasser-Massage von Wellsystem und der Luftentkeimung von pure air bietet die JK-Gruppe inzwischen weitere Produkte an, die den geänderten Anforderungen der Fitnessbranche Rechnung tragen und einen noch stärkeren Fokus auf Gesundheit legen. Als offizielles Organ des DSSV e. V. und des Bundesfachverbandes Besonnung e. V. hat die 24
04/20
fitness MANAGEMENT international
Einen großen Mehrwert bietet der Qualitätsjournalismus, der die gesamte Fitness- und Gesundheitsbranche bei ihrer ‚Reise in die Zukunft‘ begleitet und sie vorantreibt. Für die Kolleginnen und Kollegen ist die fMi eine wichtige Quelle, um sich über die neuesten Trends im Fitnessmarkt zu informieren und Chancen sowie Herausforderungen zu identifizieren und zu nutzen. Aber die fMi hat für uns auch aus klassischer Vertriebssicht große Bedeutung: In einem der auflagenstärksten Leitmagazine der Branche erreichen wir mit unseren Anzeigen rund 20.000 Leser – die meisten davon Entscheidungsträger. Die Digitalisierung ist wahrscheinlich der wichtigste Megatrend unserer Zeit. Auch wir treiben ihren Fortschritt stetig voran – sowohl bei der Geräteentwicklung als auch im Vertrieb und
So sahen die Anzeigen von Ergoline 1995 aus
in der Kommunikation. Aktuell haben wir mit dem Hashtag #TravelwithErgoline eine tolle Social-Media-Kampagne für alle, die dieses Jahr nicht in den sonnigen Süden reisen können.”
„Vertrauen, Wertschätzung, Respekt und Kommunikation”
Wir hatten uns als Steuerkanzlei schon damals auf die Unternehmen der Fitnessbranche spezialisiert. Jeder unserer Mitarbeiter war Mitglied in einem Fitnessstudio und kannte somit den Studioalltag, einige Mitarbeiter hatten auch eine Trainerausbildung. Durch die Artikel, die wir über die Jahre in der fMi veröffentlicht haben, konnten wir deutschlandweit eine enorme Reichweite erlangen und auch neue Mandate hinzugewinnen. Die 25-jährige Zusammenarbeit mit der fMi zeichnet sich für mich durch alles aus, was mit Vertrauen, Wertschätzung, Respekt und Kommunikation zu tun hat.
Werner Kündgen: Partner und Kunde seit 1995
„Mein damaliger Beitrag in der ersten fMi behandelte ein sozialversicherungsrechtliches Thema. Es ist für mich erschreckend zu erkennen, dass sich in dieser Hinsicht in den vergangenen 25 Jahren nichts zum Besseren entwickelt hat. Die Sozialversicherungsträger wie auch die Steu-
Die fMi bietet uns einen erheblichen Informationsnutzen. Viele Beiträge von verwandten Berufsgruppen, wie Anwälten, Unternehmensberatern, Marketingexperten etc., dienten uns als Inspiration oder bewegten uns zum Nachdenken. Das half uns dabei, neue und innovative Produkte und Dienstleistungen für die Fitnesswirtschaft zu entwickeln, zum Beispiel die sehr erfolgreiche ‚Digitale, beleglose Buchhaltung für die Fitnessbranche mit Soll-Ist-Vergleichen’
Foto: privat
erbehörden bereiten den Studiobetreibern nach wie vor erhebliche Probleme.
Werner Kündgen Kündgen & Kündgen Steuerberatungsgesellschaft Treuhandgesellschaft mbH, Sachverständiger für Fitnessund Freizeit-Anlagen, Vizepräsident des DSSV
oder die heute dringend erforderliche Verfahrensdokumentation. ‚Digitalisierung‘ und ‚Beratung‘ sind die Buzzwords der Steuerberaterbranche. Dokumentenmanagementsysteme verwalten Akten und Belege. Cloud-Plattformen und Software-Tools haben den papierlastigen Informations- und Belegaustausch mit Reibungsverlusten und Doppelarbeit überflüssig gemacht. Digitale Systeme vereinfachen heute die Zusammenarbeit und haben auch eine neue Vertrauensbasis zwischen Steuerberatern und Mandanten ermöglicht.”
„Spannende und lesenswerte Inhalte”
„Es war ein grandioses Gefühl, als die fMi 1997 den Fitnesspark Pfitzenmeier in Schwetzingen als ‚Anlage des Monats’ vorstellte! Bei der Auszeichnung des Pfitzenmeier Premium Plus Resorts in Karlsruhe als ‚Studio des Jahres 2017‘ war es genauso: Beides war Lohn und Anerkennung zugleich für die vielen harten Jahre der Aufbauarbeit, aber auch für unser zukunftsweisendes Konzept, den Menschen mit unseren Studios eine möglichst perfekte Mischung aus Fitness-, Wellness- und Gesundheitsservice zu bieten. Als ich den Bericht von damals jetzt wiedergesehen habe, flogen Erinnerungen an die ‚alten
Die fMi ist und war schon immer ein hervorragendes Organ des Arbeitgeberverbandes DSSV! Jeder fachlich versierte Studiobetreiber findet darin all die wichtigen Dinge, die der Verband für die Branche tut, und vieles mehr. Das sind natürlich auch für unsere Mitarbeiter spannende und lesenswerte Inhalte. Es ist lobenswert, dass die fMi und der DSSV den Weg der Digitalisierung mitgehen! Wie wichtig digitale Kanäle für die Unternehmen unserer Branche sind, hat die Corona-Krise mehr als deutlich gezeigt. Das Team der Unternehmensgruppe Pfitzenmeier hat binnen kürzester Zeit auf
Foto: Pfitzenmeier Unternehmensgruppe
Im Juni/Juli 1997 war der Fitnesspark Pfitzenmeier in Schwetzingen „Anlage des Monats“
Tage’ an meinem inneren Auge vorüber. Aber es wird auch deutlich, wie stark sich die Welt und auch die Fitnessbranche verändert haben. Andererseits: Vieles von dem, was wir damals konzipiert und angeboten haben, ist bis heute von Bestand. Der Bedarf an guten Fitness-, Wellness- und Gesundheitsleistungen wird immer größer. Uns als Fitnessunternehmern bieten sich also nach wie vor nicht nur große wirtschaftliche Chancen, sondern wir tun auch der Gesellschaft einen großen Gefallen. Und darauf können wir stolz sein!
Werner Pfitzenmeier Geschäftsführer Pfitzenmeier Unternehmensgruppe
die neuen, unvorhersehbaren Anforderungen reagiert und den Mitgliedern umfassende digitale Services angeboten. Unzählige Livestreams und Downloads ermöglichten es unseren Mitgliedern, von zu Hause aus sicher und bequem fast alle gewohnten Fitnessangebote zu nutzen, präsentiert von unseren professionellen Trainern und Kursleitern, die sie aus dem Studiobetrieb schon seit vielen Jahren persönlich kennen und schätzen. Denn auch bezüglich der Digitalisierung gilt: Die Fitnessbranche muss all ihr Können, all ihre Innovationskraft einsetzen, um den Menschen ein gesünderes Leben zu ermöglichen – wie auch immer die Welt um uns herum aussieht!” 04/20
fitness MANAGEMENT international
25
150. AUSGABE fMi
„Die Zeitschrift gibt der Branche ein Gesicht” Foto: Behrendt und Rausch
Wellenlänge zu funken, bringt niemanden weiter. Wichtig war und ist aber, dass der Respekt immer da war, weil am Ende alle ein gemeinsames Ziel haben: die Branche nach vorne zu bringen. Das ist uns, glaube ich, ganz gut gelungen.
Silke Frank Event Director FIBO Reed Exhibitions Deutschland GmbH
„Die 90er-Jahre waren absolute Boomjahre, eine wilde Zeit: flippig, schrill, laut und verrückt im positiven Sinn. Die FIBO fing an, Kultstatus zu erlangen. Überall entstanden Studios. Die Szene rückte mehr in die Mitte. Das war eine ganz wichtige Entwicklung, wenn es darum ging, neue Leute zu erreichen. Dazu passt die Tatsache, dass einige der Schwerpunktthemen der fMi im Jahr 1995 Rehabilitation und Prävention waren – das war schon sehr weitsichtig. Die fMi ist 25, die FIBO wird 36. Eine verdammt lange Zeit, in der man zusammensteht und zwischendurch auch mal unterschiedlicher Meinung ist. Das gehört einfach dazu. Immer nur auf einer
Ich hoffe, es klingt nicht zu philosophisch, wenn ich sage, dass ein Medium wie die fMi ganz wichtig dafür ist, dass die Branche zusammenrückt, sich austauscht und über sich selbst nachdenkt – übrigens nach wie vor auch als Printausgabe, die in vielen Studios ausliegt. Man unterschätzt manchmal – gerade in Zeiten digitaler Medien – den Wert von Fachpublikationen, die der Branche nach innen wie außen ein Gesicht geben. Schon deshalb ist die fMi wichtig – analog und digital. Die digitale Reichweite hat sich zur ‚zweiten Währung’ entwickelt. Das gilt auch für die FIBO, die sich mit einer Reichweite von über 180 Millionen ‚Views’, unabhängig vom jeweiligen Kanal, zum weltweit wichtigsten medialen ‚Hub’ der Branche entwickelt hat. Die aktuelle Entwicklung hat gezeigt, wie wichtig es ist, diese Prozesse weiter voranzutreiben, auch was neue Formate anbelangt. Gleichzeitig bleibt der Mensch ein physisches Wesen, das den
Eine FIBO im Oktober gab es schon 1995 – damals ergänzte die FIBO Nürnberg die Messe im Frühjahr
direkten Austausch braucht. Die Bedeutung von allem, was ‚Face to Face’ abläuft, wird zunehmen. Dazu zähle ich auch Live-Events und Messen. Die Vernetzung von Online- und Offline-Angeboten wird eine größere Rolle spielen, auch für uns als Messeveranstalter.”
„Fachliche und objektive Aufklärungsarbeit zu EMS” Foto: miha bodytec GmbH
ben. Diese fachliche und objektive Aufklärungsarbeit hat uns ebenso wie dem gesamten EMSMarkt sehr geholfen und eine breite Akzeptanz für dieses Segment geschaffen.
Jürgen Decker CEO miha bodytec GmbH
„Mit der miha maschinen GmbH, über die 1995 in der fMi berichtet wurde, legte Dieter Miehlich den Grundstein für die Firmengründung der miha bodytec GmbH im Jahr 2007. Wie auch in unserem Unternehmen hat sich bei der fMi von 1995 bis heute viel geändert und sie hat sich weiterentwickelt. EMS-Training, wie man es heute kennt, hat erst nach der Jahrtausendwende Einzug in die Fitnessbranche gehalten. Wie bei den meisten Innovationen wussten viele Mitglieder und Studiobetreiber anfangs nicht, wie EMS-Training einzuschätzen ist. Die fMi hat vom ersten Tag an über EMS berichtet und die Vorteile dieser Trainingsform hervorgeho26
04/20
fitness MANAGEMENT international
Aus dem ersten EMS-Studio, das 2007 eröffnete, hat sich in den letzten Jahren ein eigenständiges Marktsegment mit aktuell über 1.300 reinen EMS-Anbietern entwickelt. Bis heute sorgt die fMi für eine kontinuierlich sachliche Berichterstattung über den EMS-Markt. Da wir wissen, dass diese Informationen geprüft und fundiert sind, geben wir die Inhalte bedenkenlos an unsere Mitarbeiter und Kunden weiter. Neben dem Printmedium bietet auch die Online-Berichterstattung einen klaren Mehrwert für uns. Zu vielen EMS-relevanten Themen, wie DIN, MPG, NiSV, etc., sind unsere Kunden durch die fMi bereits vorinformiert, sodass wir mit unserem Service- und Vertriebsteam perfekt darauf aufbauen können. Das spart uns Aufwand und Zeit, die wir für unsere eigenen Themen verwenden. Auch während des Corona-Lockdowns haben wir einen wesentlichen Teil der Informationen über die fMi-Website und direkte Telefonate mit dem Team in Hamburg bezogen.
Die crossmediale Entwicklung der fMi zur zentralen Nachrichtenplattform ist genau der richtige Weg und bringt für den EMS-Markt ebenso wie für die gesamte Fitnessbranche einen Informationsvorteil, der sich natürlich auch wirtschaftlich auswirkt.”
Aus der miha maschinen GmbH (Anzeige in Ausgabe 1 der fMi) entwickelte sich die miha bodytec GmbH
„25 Jahre fMi – das bedeutet für uns Emotionen pur!” Foto: gym80 International GmbH
Links: Der Beinstrecker von gym80 schmückte das Cover der Ausgabe 1 im Jahr 1995 Rechts: KING OF MACHINES gym80 feiert 2020 vierzigjähriges Jubiläum
Simal Yilmaz Inhaber gym80 International GmbH
„Das #teamkingofmachines gratuliert dem fMi-Team herzlich zum Erreichen dieses Meilensteins. 25 Jahre fMi – das bedeutet für uns Emotionen pur! Da auch wir in diesem Jahr ein Jubiläum feiern, beschäftigen wir uns aktuell viel mit der Geschichte. In 40 Jahren gym80 sammelt sich so einiges an Bildmaterial an. Die erste Ausgabe der fMi, mit uns als Titelbild, darf da natürlich, gut archiviert, auch nicht fehlen! Wir sind stolz, dass wir das allererste Cover der fMi bekleiden durften und hoffen auf weitere innovative Cover. Es ist eine Partnerschaft auf Augenhöhe: Sowohl für die fMi als auch für gym80 sind Werte
wie Innovation, Mut, Stabilität und Vertrauen in leichten sowie in turbulenten Zeiten gleichermaßen wichtig. Beständigkeit in der Fitnessbranche ist ebenfalls eine Eigenschaft, die unsere beiden Unternehmen auszeichnet und miteinander verbindet. Die fMi ist über die vergangenen 25 Jahre hinweg eine multimediale Stütze der Branche geworden. Wir freuen uns, ein Teil davon zu sein. Die fMi stellt einen großen Mehrwert für den Fitnessmarkt dar. Jedes Unternehmen, das in und mit der fMi wirbt und mit ihr zusammenarbeitet, profitiert davon, so natürlich auch gym80. Die vielfältigen Möglichkeiten, ver-
schiedenste Themenbereiche auf einem TopNiveau zu präsentieren, helfen uns, die Branche optimal zu erreichen. Ich sehe die Digitalisierung positiv! Durch sie werden neue Quellen zur Informationsbeschaffung und -vermittlung genutzt – bei Kunden und Partnern. Selbstverständlich sind die fMi und gym80 innovativ und gehen diesen Weg zum Teil gemeinsam. Die ‚digitale Welt‘ wird für die Fitnessindustrie auch in Zukunft noch spannende Möglichkeiten bereithalten. Mit gym80 Digital sind wir hier immer am Puls der Zeit und freuen uns auf das, was noch kommt!”
„Bestimmte Beziehungen sind mehr als nur Business” Seit diesem Artikel haben wir viele Höhen, aber auch Tiefen miteinander durchlebt und ich stelle fest, dass bestimmte Business-Beziehungen am Ende doch ein wenig mehr als nur Business sind. Ich würde sagen, es ist eine echte Partnerschaft zwischen INKO und der fMi entstanden!
Foto: INKO Internationale Handelskontor GmbH
„Es war spannend und ich wurde etwas nostalgisch, als ich den Beitrag in der allerersten fMi wiedergesehen habe. Ich habe die Aufbruchstimmung von damals deutlich gespürt! Wenn ich mir das Design anschaue, wären wir damit heute wieder absolut hip.
Angelika Müller Geschäftsführerin INKO Internationale Handelskontor GmbH
Da die fMi im Portfolio eines jeden gut etablierten Studios ist, konnten wir damit viele Kunden in einer positiven und interessanten Weise ansprechen! Wir alle müssen uns mit der Digitalisierung auseinandersetzen und diese in unseren Unternehmen vorantreiben. Wenn dies mit gutem und nachhaltigem Content geschieht, dann haben Verbraucher und Anbieter gewonnen!
Die INKO news zur Trinkflaschen-Aktion „Get-it” in der allerersten fMi im Jahr 1995
Ich möchte der fMi alles Gute und viel Erfolg für die Zukunft wünschen und mich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit bedanken!” 04/20
fitness MANAGEMENT international
27
150. AUSGABE fMi
„Viele Jahre branchenspezifische Berichterstattung und Trendsetter” Foto: body + soul group
Matrix seit 2015 einen neuen und sehr starken Hersteller als Partner gewonnen.
Michael Pribil Vorstand der body + soul group AG & Co. KG
„2009, als das body + soul in München-Brunnthal als ‚Anlage des Jahres’ ausgezeichnet wurde, war eine spannende, aufregende und sehr dynamische Zeit, an die ich sehr gern zurückdenke. Der damalige Mut wurde mit zufriedenen Mitgliedern und Mitarbeitern belohnt. Die Auszeichnung der fMi war eine überraschende Freude und gleichzeitig Anerkennung sowie Bestätigung für mein Team und auch für mich persönlich. Das ist sie übrigens noch heute, denn die Auszeichnung wird nach wie vor im Original im body + soul Center Brunnthal präsentiert.
Das body + soul in München-Brunnthal war „Anlage des Jahres“ 2009
Was meine erste Reaktion war, als ich den Bericht aus der fMi wiedergesehen habe? Es war ein Schmunzeln und der Artikel rief eine Art nostalgisch-positive Erinnerung wach, mit vielen, lebendigen Bildern vor Augen. Tatsächlich hat sich seither gar nicht so viel geändert bezüglich der Grundkonzeption. Das Center Brunnthal ist in vielerlei Hinsicht weiterhin herausragend. Wir modernisieren regelmäßig und halten die Anlage optimal in Stand. Statt dem milon Zirkel gibt es jetzt die Geräte von five. Und für den Bereich der Cardio- und Kraftgeräte haben wir mit
Die fMi steht für viele Jahre zuverlässiger, interessanter und branchenspezifischer Berichterstattung sowie für Trendsetting. Und wir geben unsere Erfahrungen und unser Know-how weiter. Dies ist bei body + soul einfach umsetzbar aufgrund flacher Hierarchien und kurzer Wege. Davon profitieren neben Trainern, Studenten und Auszubildenden auch die Mitarbeiter im Kundenservice oder der hauseigenen Technik. Die Digitalisierung der Branche sehe ich sehr positiv! Wir haben bereits in 2015 mit der Entwicklung einer eigenen body + soul FitnessApp begonnen, die wir seither erfolgreich einsetzen. Die Anzahl der User unserer SocialMedia-Auftritte bei Facebook und Instagram wächst stetig. In den vergangenen Monaten haben wir weit über 100 Live-Sessions in Form von Group-Fitness-Kursangeboten über diese sozialen Netzwerke mit allen Nutzern kostenlos geteilt und dadurch einen enormen Zuwachs an Followern verbucht. Es ist wichtig, stets am Puls der Zeit zu bleiben, was die fMi auch vorbildlich umsetzt!”
„Die Auszeichnung hat uns noch mehr motiviert” Foto: Volker Beushausen
Wir haben uns als ‘Sportmedizinisches Trainingszentrum Kämmerling‘ mittlerweile viel stärker abgegrenzt. Früher wollten wir für jeden eine Lösung haben und ein für alle Altersgruppen gerechtes Training anbieten. Heute lösen wir vor allem die Probleme der Menschen im Bereich der Gesundheit. Ich weiß auch, dass ich als nächstes Physiotherapie integrieren muss, um erfolgreich zu bleiben, weil der erste und zweite Gesundheitsmarkt immer weiter zusammenwachsen. Michael Kämmerling Geschäftsführer Trainingszentrum Kämmerling GmbH
Das damalige Fitness-Center Kämmerling war im Juni/Juli 1996 „Anlage des Monats”
„Das ganze Team, meine Familie und ich waren sehr stolz, als wir im Frühjahr 1996 informiert wurden, dass die fMi das Fitness-Center Kämmerling als ‚Anlage des Monats‘ vorstellen würde. Die Auszeichnung hat uns noch mehr motiviert und das Team bekam einen großen positiven Schub.
abläufe waren sehr schlicht: Ein Interessent kam ins Studio, man machte ein Probetraining mit ihm und danach unterschrieb er die Mitgliedschaft. Unser Publikum war wesentlich jünger als heute. Unsere Hauptthemen waren Figur und Abnehmen. Die Kurse waren damals überfüllt. Wir hatten pro Woche 35 Kurse und in jedem waren im Schnitt 25 Teilnehmer. Es gab allerdings auf der Trainingsfläche nicht die gleichen Möglichkeiten wie heute. Wir hatten keine Zirkelsysteme, kein Muskellängentraining, keine Koordinationsgeräte usw.
Das ist 24 Jahre her. Als ich jetzt den Artikel gesehen habe, da wurde es mir schon warm ums Herz. Damals war vieles noch einfacher. Es gab weniger Mitbewerber, fast jede Marketingaktion hat super funktioniert und die Arbeits28
04/20
fitness MANAGEMENT international
Als Geschäftsführer finde ich es wichtig, mich durch die fMi immer wieder zu informieren und mich auf den neuesten Stand zu bringen. Die Berichte der anderen Unternehmer und die Fachbeiträge der Spezialisten sind für mich immer sehr interessant und aufschlussreich. Ob in der Verwaltung, im Marketing, bei Terminen, Verkaufsprozessen, Betreuungssystemen usw. – ohne die Digitalisierung geht heute nicht mehr viel. Das gleiche gilt für die Weiterbildung, z. B. durch E-Learning. Auch alle Arbeitsprozesse, Leitfäden, das QM usw. sind digitalisiert. Wenn mal der Server ausfällt, dann spüren wir direkt, in welcher Abhängigkeit wir uns befinden. Letztendlich führt aber kein Weg daran vorbei.“
„Gratulation zu 25 Jahren fitness MANAGEMENT international!”
Eckbert Ganns Geschäftsführer Life Fitness Europe GmbH
„In der Cybex-Anzeige der ersten fMi-Ausgabe aus dem Jahr 1995 hieß es: ‚Willkommen in einer neuen Ära von Krafttrainingsgeräten.‘ Damals war das Unternehmen noch nicht Teil der Life Fitness-Markenfamilie, aber eine neue Ära in der Fitnessbranche hatte tatsächlich begonnen – die des reichweitenstarken und einflussreichen Fachmagazins für Studiobetreiber und Trainer. Wir sind stolz, dass Cybex seit ein paar Jahren zu uns gehört. Genauso stolz sind wir auf die Entwicklung der fMi. Sie ist ein unverzichtbarer
Teil der Fitness- und Gesundheitsbranche im deutschsprachigen Raum geworden. Egal, ob es um die Vorstellung neuer Geräte, um Neues aus der Trainingswissenschaft oder um betriebswirtschaftliche und rechtliche Hilfestellungen für Unternehmer und Führungskräfte geht: Die fMi bringt Coaches und Clubbetreiber voran, damit sie das Maximum für den Trainingserfolg ihrer Kunden herausholen und wirtschaftlich erfolgreich sein können. Das gelingt nur mit dem richtigen Team. Die fMi steht für journalistisch ansprechende und fachlich hochwertige Berichte und Analysen. Die Verleger der fMi um DSSV-Präsidentin Birgit Schwarze überzeugen aber nicht nur mit der gedruckten Ausgabe, sondern erreichen auch online eine hervorragende Reichweite. Davon profitiert auch Life Fitness. Wir haben mit Life Fitness On Demand den ersten Fitness-Streamingdienst für alle Premium-Cardiogeräte mit der Discover SE3 HD-Konsole auf den Markt gebracht und investieren weiter in digitale Angebote wie den virtuellen Coach. Wir freuen uns darauf, die Digitalisierungsexperten der fMi dabei an unserer Seite zu haben.
Happy Birthday, fitness MANAGEMENT international!“
Die Marke Cybex war in der ersten fMi-Ausgabe vertreten und gehört heute zur Markenfamilie von Life Fitness
Anzeige
KOMMENTAR Foto: Klaudia Lech
Birgit Schwarze Präsidentin DSSV e. V.
Was ist und bleibt, wenn die Krise geht? Grundsätzlich gilt, dass Krisenzeiten die Menschen dazu bewegen, mehr innezuhalten und sich Gedanken über das wirklich Wichtige im Leben zu machen. Gleichzeitig bangen sowohl die Unternehmen als auch die Arbeitnehmer um ihre Existenz und ihre Absicherung. Nicht zuletzt zeigt die Neuverschuldung von rund 220 Milliarden Euro, die der Bundestag zur Überwindung der Corona-Pandemie beschlossen hat, dass es sich hierbei um eine Krise von gewaltigem Ausmaß handelt. Klar ist, dass sich die Wirtschaft trotz vieler Maßnahmen seitens der Regierung – Zuschüsse, Steuersenkungen und staatlich verbürgte Kreditmöglichkeiten – nicht sofort wieder erholt. Es wird wirtschaftlich nur langsam bergauf gehen – aber es geht bergauf!
Wie gehen wir mit der Krise um? Generell sollten wir uns immer auf das fokussieren, was wir ändern können, und das ist unsere Zukunft und nicht die Vergangenheit. Zudem sollten wir aufhören, uns zu fragen, „was nicht möglich ist“ und uns stattdessen die zielführendere Frage stellen: „Was ist jetzt möglich?“ Wenn wir diese beiden Erkenntnisse verinnerlicht haben, kann uns auch die Corona-Krise konkrete Ansatzpunkte aufzeigen. Als Kernbotschaft der zahlreichen Kampagnen und Initiativen während des Lockdowns wurde immer wieder betont, dass unsere Fitnessstudios gesundheitsrelevant sind. Dies sollte übrigens nicht mit „systemrelevant“ verwechselt werden, denn das bedeutet etwas anderes.
Wann sind wir gesundheitsrelevant? Unsere Branche ist dann gesundheitsrelevant, wenn wir in der Lage sind, unseren Kunden zu mehr Gesundheit zu verhelfen. Dafür benötigen wir qualifizierte Mitarbeiter in unseren Studios. Ein Porsche fährt schließlich auch nicht ohne Benzin. Als Fitnessbranche müssen wir uns folglich die Frage stellen, wo wir qualifiziertes Personal ausbilden lassen und einsetzen. Dann sind wir wirklich gesundheitsrelevant und helfen unseren Mitgliedern, gesünder zu leben.
Warum wir langfristig profitieren werden Gesundheit und Bildung sind schon immer die „Gewinner“ von Krisen gewesen. Denn Kompetenzen und Wissen, das wir durch Qualifikationen in unserer Branche generieren, kann uns niemand mehr nehmen – auch keine zukünftige Krise. Durch die CoronaPandemie wurde die deutsche Bevölkerung hinsichtlich der Bedeutung der eigenen Gesundheit sensibilisiert. Auch wenn in der Zeit der Studioschließungen viele Menschen zu Hause trainieren mussten, so ist dies grundsätzlich positiv zu sehen, da das Gesundheitsbewusstsein geschärft wurde.
Der Mensch ist ein soziales Wesen Kaum jemand hat dauerhaft Spaß daran, allein auf dem Hometrainer zu schwitzen. Der Mensch ist ein soziales Wesen und braucht die Gemeinschaft mit seinen Mitmenschen. Daher wird unsere Branche mittel- und langfristig von der Krise profitieren. Wir werden mehr Mitglieder in den Studios begrüßen und wir werden mehr Nachfrage nach professioneller Gesundheitsberatung und -betreuung feststellen. Das war nach den letzten Krisen so und wird auch nach Corona so sein. Am Ende gehen wir alle gestärkt aus dieser Zeit hervor. Davon bin ich fest überzeugt. Mit den besten Grüßen aus Hamburg und bleiben Sie zuversichtlich
Birgit Schwarze
30
04/20
fitness MANAGEMENT international
Der erste duale Studiengang, der voll meinen Interessen entspricht, in dem ich Technik mit Fitness, Sport und Gesundheit verbinden kann! Fitnessgeräte, Wearables oder Trackingsysteme entwickeln? Genau mein Ding! Und das Beste: den betrieblichen Teil des Studiums kann ich in meinem Fitnessstudio absolvieren und damit direkt hier die digitale Zukunft starten.
Deutsche Hochschule fßr Prävention und Gesundheitsmanagement
University of Applied Sciences
dhfpg.de/fmi
G N I D A E L L A E N O TH I T A N R W INTE O H S E D A R T TH L A E H ESS & LN
EL W , S S E N FOR FIT
M O C . FIBO
VERANSTALTUNG | ANZEIGE
Foto: DHfPG/BSA
Aufstiegskongress 2020
Der Kongress findet erstmalig online statt Beim Aufstiegskongress informieren sich jedes Jahr aufs Neue Mitglieder der Fitness- und Gesundheitsbranche über Trends, Entwicklungen, aktuellste Forschungsergebnisse und Konzepte aus der Praxis für die Praxis. Erstmals findet der Kongress, der von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), der BSA-Akademie und der BSA-Zert seit vielen Jahren in Mannheim veranstaltet wird, ausschließlich als Online-Veranstaltung statt.
A
lle Vortragsinhalte, Fach-Foren sowie Intensivseminare werden digital und kostenfrei verfügbar sein. Die FIBO, die in diesem Jahr vom 1. bis 3. Oktober als reine Fachmesse stattfindet, wird den Aufstiegskongress zusätzlich im Rahmen der neuen digitalen FIBO-Plattform präsentieren. Ursprünglich sollte der Aufstiegskongress zunächst wie gewohnt als Veranstaltung vor Ort und erstmals – als Reaktion auf die Corona-Pandemie – auch online
34
04/20
fitness MANAGEMENT international
angeboten werden. Nun mussten sich die Veranstalter aufgrund der weiterhin ungewissen Situation und der behördlichen Vorgaben gegen die Vor-Ort-Veranstaltung entscheiden: zum einen, weil die Sicherheit der Besucher und Mitarbeiter an erster Stelle steht und zum anderen, weil die geltenden Abstands- und Hygieneregeln u. a. die Durchführung des Kongresses und des zugehörigen Rahmenprogramms selbst unmöglich machen.
Der Aufstiegskongress hat sich als DER Fachkongress für aktive Gesundheitsgestalter etabliert. 2019 konnte mit Top-Speaker Jan Frodeno und mehr als 1.100 Teilnehmenden sowie über 30 Ausstellungspartnern das bisher erfolgreichste Jahr verzeichnet werden. Daran wollten die Veranstalter – die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), die BSA-Akademie und die BSA-Zert – natürlich auch in 2020 anknüpfen. Durch die Verbreitung des Coronavirus geriet dieses Vorhaben jedoch ins Wanken und erstmals in der Geschichte des Aufstiegskongresses wurde immer fraglicher, ob die Veranstaltung überhaupt stattfinden könnte.
Aufstiegskongress in Mannheim trotz Corona-Pandemie? Direkt nach dem Aufstiegskongress im Oktober 2019 begannen die Vorbereitungen für die Veranstaltung in diesem Jahr: Themen wurden gesucht, die Referenten angefragt und das Motto erarbeitet. Und obwohl sich bereits Anfang 2020 die Meldungen über das neuartige Coronavirus häuften, war das Ausmaß, das die Infektionskrankheit annehmen würde, zu diesem Zeitpunkt nicht annähernd absehbar. Doch bereits im März hatte sich das Virus auch auf dem gesamten europäischen Kontinent verbreitet. Aufgrund dieser rasanten Entwicklung traf die Bundesregierung die historische Entscheidung, das öffentliche Leben auf das Notwendigste herunterzufahren: Geschäfte, Restaurants, Schulen und Hochschulen, Fitness- und Gesundheitsstudios etc. wurden geschlossen sowie Großveranstaltungen zunächst bis 31. August 2020 untersagt. Zu diesem Zeitpunkt bestand vonseiten der Veranstalter noch die Hoffnung, dass die Durchführung des Aufstiegskongresses vom 9. bis 10. Oktober 2020 in Mannheim möglich sein würde. Dennoch entschlossen sich die Verantwortlichen, erstmals zusätzlich zur Vor-Ort-Veranstaltung auch eine Online-Version vorzubereiten, um so das Stattfinden in jedem Fall gewährleisten zu können. „Mannheim“ war also weiterhin das Ziel. Leider stimmten die Entwicklungen der vergangenen Wochen in Bezug auf Großveranstaltungen jedoch wenig optimistisch: Obwohl die Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverbote mittlerweile gelockert bzw. aufgehoben wurden und das öffentliche Leben sich zum Teil wieder normalisiert hat, ist die Corona-Pandemie noch lange nicht überstanden.
Aufstiegskongress: „ONLINE ONLY“ und kostenfrei Weil in diesem Jahr alles anders ist, wird der Aufstiegskongress nun ausschließlich als Online-Veranstaltung mit interessanten Vorträgen, aktuellen Fach-Foren und Forschungsergebnissen sowie praxisnahen Intensivseminaren stattfinden. Ab sofort können sich Interessierte auf der Webseite www.aufstiegskongress.de registrieren und vom 1. Oktober 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sämtliche Inhalte kostenfrei abrufen. Außerdem wird in diesem Jahr die FIBO, die vom 1. bis 3. Oktober aufgrund der Corona-Krise erstmals als reine Fachmesse veranstaltet wird, zusätzlich eine digitale FIBO-Plattform inklusive Ausstellervideos, Livestreams, Interviews und Workouts bereitstellen, um allen interessierten Personen den kompletten Überblick über die Branchenhighlights zu ermöglichen. Im Rahmen dieser digitalen FIBO-Plattform wird auch der 14. Aufstiegskongress der DHfPG, BSA-Akademie und BSA-Zert abrufbar sein: „Wir freuen uns sehr, dass wir im Rahmen unserer neuen digitalen FIBO-Plattform in diesem Jahr auch den „Aufstiegskongress ONLINE ONLY“ präsentieren werden. Der Aufstiegskongress ist für seine qualitativ sehr hochwertigen Fachinhalte seit Jahren in der Branche bekannt und wird das Angebot der digitalen FIBO-Plattform ideal ergänzen“, betont Silke Frank, Event Director der FIBO. Da auch die Fitness- und Gesundheitsbranche schwer von der aktuellen Corona-Krise getroffen wurde, haben sich die Veranstalter dazu entschieden, den Online-Kongress als Zeichen der Unterstützung kostenfrei zugänglich zu machen, das Programm unter dem diesjährigen Motto „Time for action – Perspektiven schaffen und sichern" um einige Vorträge zu erweitern und die Inhalte über mehrere Wochen zur Verfügung zu stellen. Auch die Ausstellungspartner des diesjährigen Aufstiegskongresses sind mit dabei. Außerdem können Nutzer Fragen zu den Vorträgen an die Referenten, ähnlich der Speakers Corner, stellen und für sich sowie ihr Unternehmen den größtmöglichen Vorteil aus der Veranstaltung ziehen. So können die Inhalte zum Beispiel auch für interne Schulungen genutzt werden. Gehen Sie online mit uns! Besuchen Sie die Plattform des „Aufstiegskongresses ONLINE ONLY“ und informieren Sie sich, Ihre Kunden und Ihr Team über aktuelle Trends, Entwicklungen und Konzepte aus der Praxis für die Praxis!
Aufstiegskongress vor Ort abgesagt
Mit dem Newsletter immer up to date
Mundschutz tragen, Abstand halten, soziale Kontakte minimieren, Menschenansammlungen meiden – das ist die Realität, mit der wir uns seit Beginn der Corona-Krise zu arrangieren versuchen. Die geltenden Hygiene- und Abstandsregeln sollen uns vor einer zweiten Welle schützen und die Verbreitung des Virus verlangsamen. Diese Bestimmungen gelten besonders für Großveranstaltungen. Doch wie soll der Aufstiegskongress, der sich vor allem durch die familiäre und ungezwungene Atmosphäre sowie durch das umfangreiche Rahmenprogramm u. a. mit Partner-Ausstellung, Get Together und Speakers Corner auszeichnet, durchgeführt und gleichzeitig den Ansprüchen der Veranstalter und natürlich der Kunden und Partner gerecht werden? Die Veranstalter des Kongresses kamen zu dem Entschluss, dass dies nicht gelingen würde, ohne Nachteile für die Kunden, Partner und den Aufstiegskongress selbst in Kauf nehmen zu müssen. Daher wurde die Vor-Ort-Veranstaltung nun schweren Herzens abgesagt. Nur so kann die Sicherheit aller Beteiligten garantiert werden.
Melden Sie sich auf der Kongresswebseite für den kostenfreien Newsletter an oder folgen Sie uns auf Facebook. So bleiben Sie immer aktuell informiert. aufstiegskongress.de facebook.de/aufstiegskongress
04/20
fitness MANAGEMENT international
35
Anzeige
36
04/20
fitness MANAGEMENT international
Anzeige
STEUERERLEICHTERUNGEN
Mehrwertsteuersenkung und Steuerstundung
Steuerliche Auswirkungen auf die Fitnessbranche Text: Florian Kündgen
Die Pandemie hat eine Wirtschaftskrise ausgelöst. Mit aller Kraft versucht die Bundesregierung, die Schäden zu begrenzen – auch mit steuerlichen Hebeln. Bereits die Anhörung im Deutschen Bundestag zum ersten Corona-Steuerhilfegesetz offenbarte, welche Herausforderungen sich dabei ergeben. Der DSSV setzt sich als Interessenvertretung der deutschen Fitness-Wirtschaft auch für Rechtssicherheit und die Stärkung der Liquidität seiner Mitgliedsbetriebe ein.
Grafik: Icon made by Eucalyp from www.flaticon.com
S
eit dem Beginn der Corona-Krise hat die Bundesregierung mit erhöhtem Druck und großer Flexibilität, z. B. in Form von Kabinettsbeschlüssen, auf die Liquiditätsprobleme der Unternehmen reagiert. Nach dem anfänglichen „Corona-Schock“ war es wichtig, auch gesetzlich die Bewältigung der Krise in steuerlicher Hinsicht anzugehen. Entsprechend schnell erfolgte die Umsetzung seitens der Regierung im parlamentarischen Betrieb: Auf das erste Corona-Steuerhilfegesetz, das im Mai noch schlank gehalten wurde, folgte zügig das zweite Corona-Steuerhilfegesetz im Juni.
systematisch fragwürdig, populistisch sowie ganz und gar nicht zielführend. So wurden vielmehr direkte und kalkulierbare Liquiditätshilfen für die von der Krise betroffene Fitnessbranche empfohlen. Dies wäre sicherlich die bessere Alternative für unsere Fitnessbetriebe gewesen. Eine sinnvollere umsatzsteuerliche, liquiditätsschonende Maßnahme wäre unserer Ansicht nach – um ein Beispiel zu nennen – eine temporäre Erweiterung der Ist-Besteuerung, also eine Versteuerung nur nach tatsächlich vereinnahmten Entgelten/Beiträgen.
Absenkung der Umsatzsteuer – Fluch oder Segen?
Rechenbeispiel bei Bruttopreisvereinbarung
Auf Basis des Beschlusses vom 3. Juni 2020 senkte die Bundesregierung in ihrem Entwurf für das zweite Corona-Steuerhilfegesetz die Umsatzsteuersätze auf 16 und 5 Prozent herab – für ein halbes Jahr ab 1. Juli 2020. Nach anfänglicher Euphorie wurde schnell klar, dass die Umstellung ohne entsprechende Anlaufphase für die Unternehmen der Fitnessbranche einen enormen Aufwand darstellt. Dies betrifft die Buchhaltung, die Umstellung der Kassensysteme und die komplette Dokumentation, damit bei einer eventuellen Betriebsprüfung auch nachgewiesen werden kann, dass der richtige Umsatzsteuersatz zur Anwendung gekommen ist. Zudem ist fraglich, ob die Nichtweitergabe der Steuerreduktion aufgrund der individuellen Vertragsgestaltung überhaupt zulässig ist. Die Problematik hierbei besteht vor allem darin, dass zum Jahresende all dies nochmals geleistet werden muss. Dieser administrative Aufwand bedeutet immer auch monetärer Aufwand, sprich weitere Zusatzkosten entstehen. Professoren, Wissenschaftler und Sachverständige für die Branchen forderten nachdrücklich einen Verzicht auf die Umsatzsteuersenkung. Sie sei denkbar ungeeignet,
Bei einem Einbehalt des Deltas (Differenz zwischen dem 19- und 16-prozentigen Mehrwertsteuersatz) und somit bei einer Nichtweitergabe an den Kunden ergibt sich folgende Beispielrechnung: Eine durchschnittliche inhabergeführte Einzelanlage würde pro Monat 1.134,99 EUR weniger Umsatzsteuer abführen (vgl. Tab.1). Umgerechnet auf sechs Monate entspricht das einem um 6.809,95 EUR erhöhten Gewinn. Dieser höhere Gewinn ist ertragsteuerlich bei der Erstellung des Jahresabschlusses relevant und würde sich an anderer Stelle wieder negativ auf die Steuerzahllast auswirken, z. B. Gewerbesteuer sowie Einkommensteuer bei Einzelunternehmen oder Körperschaftsteuer bei einer GmbH. Zudem erhöhen sich bspw. bei gesetzlich versicherten Einzelunternehmern die Sozialversicherungsbeiträge. Der Mehrgewinn wird folglich durch höhere Abgaben an anderer Stelle wieder geschmälert. Zudem ist zu berücksichtigen, dass dieses Rechenbeispiel nur bei einer Bruttopreisvereinbarung möglich ist. Selbst wenn dies gegeben ist, muss zusätzlich geprüft werden, ob die Nichtweitergabe an den Kunden zivilrechtlich überhaupt zulässig ist – dies wird bspw. in den AGB geregelt.
Tab.1: Rechenbeispiel Rechenbeispiel
Mitgliedsbeitrag
Mitgliedsbeitrag
(ø in EUR, brutto)
(ø in EUR, netto bei 19 % MwSt.) (ø in EUR, netto bei 16 % MwSt.)
Mitgliedsbeitrag
Delta MwSt.
Mitgliederanzahl
Delta x MG
Delta x MG x 6 Monate
(in EUR)
(ø absolut)
(in EUR)
(in EUR)
Einzelbetriebe
52,54
44,15
45,29
1,14
994
1.134,99
6.809,95
Kettenbetriebe
31,68
26,62
27,31
0,69
2.964
2.040,70
12.244,21
Mikrostudios
69,71
58,58
60,09
1,51
241
365,11
2.190,68
Quelle: Eigene Darstellung, DSSV, Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2020 Hinweis: Dieses Rechenbeispiel bezieht sich auf eine Bruttopreisvereinbarung.
38
04/20
fitness MANAGEMENT international
Ausweitung des steuerlichen Verlustabzugs Der Antrag „Verbesserte Verlustverrechnung zur Linderung der wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Epidemie gesetzlich und rechtssicher ermöglichen“ wurde von vielen Sachverständigen und Unternehmern der Branche begrüßt. Um die Liquidität zu sichern, sollen Unternehmen ihre Verluste besser mit Gewinnen aus den Vorjahren verrechnen können. Der steuerliche Verlustrücktrag wird für die Jahre 2020 und 2021 auf 5 Mio. EUR bzw. 10 Mio. EUR (bei Zusammenveranlagung) erweitert. Der Verlustrücktrag kann unmittelbar finanzwirksam schon mit der Steuererklärung 2019 genutzt werden. Neben der Möglichkeit eines Pauschalansatzes in Höhe von 30 Prozent kann auch ein höherer rücktragsfähiger Verlust anhand detaillierter Unterlagen (z. B. betriebswirtschaftliche Auswertungen) nachgewiesen werden. Er kann nicht nur bei der Jahressteuerfestsetzung für 2019, sondern auch bei der Herabsetzung von Vorauszahlungen genutzt werden. Sollte sich im Rahmen der Jahressteuerfestsetzung für 2019 eine Nachzahlung aufgrund der herabgesetzten Vorauszahlungen wegen eines voraussichtlich erwarteten rücktragsfähigen Verlustes für 2020 ergeben, wird diese auf Antrag zinslos gestundet.
Muskeln aufbauen, Abwehrkraft stärken
Steuerstundungen wegen Corona Wenn Unternehmen aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie in diesem Jahr fällige Steuerzahlungen nicht leisten können, sollen diese Zahlungen auf Antrag befristet und grundsätzlich zinsfrei gestundet werden. Den Antrag können Unternehmen bis zum 31. Dezember 2020 bei ihrem Finanzamt stellen. An die Bewilligung der Stundung sind dabei keine strengen Anforderungen geknüpft. Unternehmen müssen darlegen, dass sie unmittelbar betroffen sind. Den Wert entstandener Schäden müssen sie aber nicht im Einzelnen belegen. Damit wird die Liquidität der Steuerpflichtigen unterstützt, indem der Zeitpunkt der Steuerzahlung hinausgeschoben wird. Diese Maßnahme betrifft die Einkommen- und Körperschaftsteuer sowie die Umsatzsteuer.
1/2 ANZ
Fazit Die von der Regierung beschlossenen Maßnahmen hinsichtlich Steuererleichterungen sind differenziert zu betrachten und sollten mit dem Steuerberater besprochen werden. Eine Steuerstundung kann durchaus sinnvoll sein, um die Liquidität zu optimieren. Bei der reduzierten Mehrwertsteuer werden durch die Nichtweitergabe an den Kunden höhere Steuern an anderer Stelle anfallen. Folglich führt der Einbehalt des Steuervorteils für den Studiobetreiber nicht zwingend zu einer wirtschaftlichen Verbesserung. Letzendlich trifft die Krise nicht nur die Studiobetreiber, sondern auch die Mitglieder und es ergibt sich eine solidarische Komponente, wenn der Steuervorteil an die Mitglieder weitergereicht wird.
Helfen Sie Ihren Kunden, ihr körpereigenes Schutzschild zu aktivieren und messen Sie Muskelmasse, Fettmasse und Zellgesundheit.
Florian Kündgen ist stellvertretender Geschäftsführer des DSSV e. V. Des Weiteren arbeitet er als Dozent für die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG). Als freier Mitarbeiter ist er im Bereich Unternehmensbewertungen und Wirtschaftlichkeitsberechnungen von Fitness- und GesundheitsAnlagen sowie im Bereich der steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Beratung tätig.
Foto: DHfPG/BSA
Florian Kündgen
seca Cloud entlastet Ihr Personal dank getrenntem Messen und Auswerten Perfektes Hygiene-Design mit Bearclaw Glass® Plattform und Physical-Distance-Workflow Sicher aufgestellt mit dem Monitoring-Tool für präventives medizinisches Training Jetzt kostenfreie Online-Produktdemo vereinbaren und attraktive Leasingangebote sichern
seca.com/552
FACHARTIKEL BGM
Finanzielle Vorteile für Fitnessstudios
Steuerbefreiung im BGM Bei der Einführung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) oder bei Einzelmaßnahmen zur Förderung der Mitarbeitergesundheit muss geprüft werden, ob ein geldwerter Vorteil für die Beschäftigten besteht. Erfolgen also die Ausgaben zuzüglich zum Gehalt und sind sie demnach lohnsteuer- und sozialversicherungspflichtig? Zur Vermeidung dieser zusätzlichen Belastung für Arbeitgeber bieten sich drei Varianten der Steuerbefreiung an.
Text: Oliver Walle
F
ührt ein Unternehmen BGM ein bzw. werden den Beschäftigten Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung ihrer Gesundheit angeboten, muss einerseits ein Projektmanagement initiiert und andererseits Analysen durchgeführt sowie Maßnahmen organisiert werden. Je nach Unternehmensgröße und Zielrichtung des BGM fallen im Rahmen des Projektes folgende Aufgaben an: Organisation und Steuerung des BGM Durchführung von Analysen Organisation von Maßnahmen Erfolgsmessung im BGM Ein wesentlicher Teil des BGM ist die Umsetzung der Maßnahmen. Diese können pauschal in verhaltens- und verhältnisbezogen bzw. personen- und bedingungsbezogen unterschieden werden. Zu den verhaltensbezogenen zählen u. a.: Gesundheitsförderung und Prävention in den Handlungsfeldern Bewegung, Ernährung, Stressmanagement/Entspannung und Suchtmittelkonsum Gesundheitsförderlicher Arbeits- und Lebensstil Firmenfitnessangebote Führungsprogramme Als verhältnisbezogene Maßnahmen gelten z. B.: Beratung zur gesundheitsförderlichen Arbeitsgestaltung und eine überbetriebliche Vernetzung sowie Beratung Optimierungen der Arbeitsbedingungen (Arbeitsbelastungen, Umgebungsbedingungen, Arbeitsorganisation, Arbeitszeitgestaltung und ergonomischer Arbeitsplatz) Führungsprogramme Sonstige Maßnahmen zur Förderung der Mitarbeitergesundheit wären unter anderem Zirkel, Workshops, Vorträge und Seminare, aber auch Massagen sowie Gesundheitstage.
Steuerliche Betrachtungen Aus Sicht des Finanzamtes stellt sich dabei die Frage, welche der zuvor dargestellten Elemente eines BGM als geldwerter Vorteil für den Beschäftigten erachtet werden, demnach als (zusätzlicher) 40
04/20
fitness MANAGEMENT international
Arbeitslohn zu betrachten und somit auch lohnsteuer- und sozialversicherungspflichtig sind. Umgekehrt bedeutet dies für Unternehmen, dass sie ihr BGM bzw. die Maßnahmen zur Förderung der Mitarbeitergesundheit so gestalten, dass keine Steuerpflicht entsteht. Hierzu bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten an, einerseits direkt durch das Einkommensteuergesetz, andererseits aufgrund der Herleitung aus anderen Gesetzesanforderungen sowie aus Urteilen der Finanzgerichte (FG) und des Bundesfinanzhofes (BFH). Folgende Varianten (vgl. Abb. 1) lassen sich unterscheiden:
VARIANTE A „Maßnahmen sind im ganz überwiegend eigenbetrieblichen Interesse des Arbeitgebers“ Dies bedeutet, dass die Maßnahmen zwar für die Gesundheit der Beschäftigten sind, der Arbeitgeber aber den überwiegenden Vorteil daraus ziehen kann. Dieser Fall liegt insbesondere dann vor, wenn die Maßnahmen einer spezifisch berufsbedingten Beeinträchtigung der Gesundheit vorbeugen oder krankheitsbedingte Arbeitsausfälle verhindern. Der BFH hat in seinem Urteil vom 30. Mai 2001 festgestellt, dass Ausgaben für Aktionen des Arbeitgebers, die einer spezifisch berufsbedingten Beeinträchtigung der Gesundheit des Arbeitnehmers vorbeugen, nicht als zusätzlicher Arbeitslohn zu erfassen sind. Das bedeutet, dass die Maßnahmen zwar die Gesundheit der Beschäftigten fördern sollen, der Arbeitgeber aber den überwiegenden Vorteil daraus ziehen kann. Dies liegt insbesondere vor, wenn die Maßnahmen einer spezifisch berufsbedingten Beeinträchtigung der Gesundheit vorbeugen oder krankheitsbedingte Arbeitsausfälle verhindern. Existieren im Unternehmen hohe Krankenstände und ergeben sich durch die Tätigkeit (z. B. an Bildschirmarbeitsplätzen) entsprechende Belastungen und daraus resultierend Beschwerden sowie gesundheitliche Beeinträchtigungen, wären Maßnahmen, die genau diesen Problemen entgegenwirken, nicht als zusätzlicher Arbeitslohn zu werten. Diese Sichtweise impliziert, dass stets eine Bedarfsbestimmung und -analyse durchgeführt werden muss, da nur auf diese Art und Weise Problembereiche identifiziert und die dafür notwendigen Maßnahmen gefunden werden können. Durch die Bedarfsbestimmung wird sichergestellt, dass BGM aufgrund
eines eigenbetrieblichen Interesses des Arbeitgebers eingeführt wird. Die Analyse zeigt auf, welche berufsbedingten Beeinträchtigungen vorliegen und welche Schritte diesen Belastungen vorbeugen und somit krankheitsbedingte Arbeitsausfälle verhindert werden können.
VARIANTE B Ausnutzung des „600-EUR-Paragrafen“ Werden Maßnahmen zur Gesundheitsförderung im Betrieb nicht aufgrund eines überwiegend eigenbetrieblichen Interesses des Arbeitgebers durchgeführt, sondern in erster Linie zur allgemeinen Förderung der Gesundheit der Beschäftigten auf Basis eines primärpräventiven Ansatzes, können diese bis zu einem Betrag von 600 EUR pro Mitarbeiter und Jahr lohnsteuerfrei angeboten werden (vgl. § 3 Nr. 34 EStG = Einkommensteuergesetz). Einzige Bedingung: Die Angebote müssen hinsichtlich Qualität, Zweckbindung, Zielgerichtetheit und Zertifizierung den Anforderungen der §§ 20 und 20b SGB V (SGB = Sozialgesetzbuch; V = Fünftes Buch) genügen. Gemäß § 20 f. haben die Krankenkassen den Auftrag, Leistungen zur Verminderung von Krankheitsrisiken (primäre Prävention) sowie zur Förderung des selbstbestimmten gesundheitsorientierten Handelns der Versicherten (Gesundheitsförderung) zu erbringen. Dabei sollen die Leistungen insbesondere zur Verminderung sozial bedingter sowie geschlechtsbezogener Ungleichheit von Gesundheitschancen beitragen. Zur Umsetzung haben sie entsprechende Handlungsfelder und Kriterien hinsichtlich des Bedarfs, der Zielgruppen, der Zugangswege, des Inhalts, der Methodik, der Qualität, der intersektoralen Zusammenarbeit, der wissenschaftlichen Evaluation und der Messung der Erreichung der mit den Leistungen verfolgten Ziele festzulegen. Bei der Aufgabenwahrnehmung soll der „Spitzenverband Bund der Krankenkassen“ auch die folgenden Gesundheitsziele im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention berücksichtigen (vgl. dazu § 20, Abs. 3 SGB V): • Diabetes mellitus Typ 2: Erkrankungsrisiko senken, Erkrankte früh erkennen und behandeln • Brustkrebs: Mortalität vermindern, Lebensqualität erhöhen • Tabakkonsum/Alkoholkonsum reduzieren • Gesund aufwachsen mit Lebenskompetenz, Bewegung, Ernährung; gesund älter werden • Gesundheitliche Kompetenz erhöhen, Souveränität der Patienten stärken • Depressive Erkrankungen verhindern, früh erkennen, nachhaltig behandeln Die Leistungserbringung soll in den drei nachstehenden Feldern erfolgen: 1. Leistungen zur verhaltensbezogenen Prävention (§ 20 Abs. 5) 2. Leistungen zur Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten für gesetzlich Krankenversicherte (§ 20a) 3. Leistungen zur Gesundheitsförderung in Betrieben, BGF (§ 20b SGB V); zusätzliche Aufgaben in diesem Bereich regelt § 20c SGB V (§ 20, Abs. 4 SGB V) Es stellt sich nun die Frage, wie der Gesetzestext gemäß § 3,34 EStG zu verstehen ist. Dieser besagt pauschal, dass zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn erbrachte Leistungen des Arbeitgebers zur Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustands und zur Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) steuerfrei sind, und verweist bezüglich der Ausgestaltung auf § 20 sowie 20b SGB V. Wie anhand des Urteils des FG Bremen vom 11. Februar 2016 zu entnehmen ist, müssen dabei nicht zwingend die Aus-
legungen des GKV-Leitfaden Prävention des GKV-Spitzenverbands herangezogen werden. Dort werden gemäß § 20 Abs. 1 SGB V folgende Handlungsfelder und Präventionsprinzipien genannt: Bewegungsgewohnheiten Ernährungsgewohnheiten Stressmanagement Suchtmittelkonsum Für die BGF werden diese Handlungsfelder und Präventionsprinzipien definiert: Beratung zur gesundheitsförderlichen Arbeitsgestaltung Gesundheitsförderlicher Arbeits- und Lebensstil Überbetriebliche Vernetzung und Beratung Zudem werden Anforderungen zu Qualifikationsnachweisen für die Anbieter von Maßnahmen innerhalb der zuvor genannten Handlungsfelder sowie allgemeine Anforderungen und Ausschlusskriterien genannt. Durch das Präventionsgesetz erfolgte eine Klarstellung dessen, was unter den Leistungen gemäß § 3,34 EStG zu verstehen ist. Eine Erläuterung liefert die Drucksache 18/4282 des Bundestages, in der auf ein einheitliches Zertifizierungsverfahren für die Leistungen gemäß § 20 Absatz 5 Satz 1 SGB V und § 20b Absatz 1 Satz 2 SGB V verwiesen wird. Demnach erfüllen zertifizierte Leistungen die Anforderungen gemäß § 3,34 EStG und sind somit nicht besteuert bis zu einem Freibetrag von 600 EUR pro Mitarbeiter und Kalenderjahr. Für Leistungen gemäß § 20 existiert durch die Zentrale Prüfstelle Prävention (zentrale-pruefstelle-praevention.de) ein Zertifizierungsverfahren, jedoch noch nicht für Leistungen in der BGF gemäß § 20b SGB V. Dass dies keine einfache Aufgabe sein wird, ist in der Komplexität der BGF begründet. Hier gilt es, einen Prozess abzubilden, der neben der Sensibilisierung der Verantwortlichen im Betrieb und der Strukturbildung auch die Prozessschritte „Analyse“, „Planung“, „Umsetzung“ und „Evaluation“ beinhaltet. Die Handlungsfelder sind gegenüber § 20 SGB V erweitert worden: Zu den verhaltensbezogenen Maßnahmen für einen gesundheitsförderlichen Arbeits- und Lebensstil kommt die Beratung zur gesundheitsförderlichen Arbeitsgestaltung hinzu. Mit Veröffentlichung vom 19. Dezember 2019 auf der Internetseite des Bundesgesundheitsministeriums wurde klargestellt, dass Maßnahmen von Arbeitgebern zur BGF, die über die erwähnten Kursangebote hinausgehen (z. B. „Bewegte Pause“ am Arbeitsplatz), keiner Zertifizierung mehr unterliegen. Unabhängig davon müssen die Maßnahmen der BGF den Kriterien des GKV-Leitfaden Prävention entsprechen. Hierzu können im Unternehmen vertretene Krankenkassen hinsichtlich der Ausstellung einer Konformitätsbescheinigung angefragt werden. Aktuell erarbeitet der GKV-Spitzenverband eine neue Umsetzungshilfe zu § 3,34 EStG. Nach wie vor ist die Umsetzung der möglichen Präventionsempfehlung durch den Betriebsarzt offen, die gemäß Präventionsgesetz nun möglich ist und auch in Verbindung mit der Steuerbefreiung gemäß § 3 Nr. 34 EStG steht (Drucksache 18/4282 Deutscher Bundestag).
VARIANTE C Ausnutzung der Sachbezüge Übersteigen die Ausgaben für Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit nicht den Betrag von 44 EUR pro Monat und Mitarbeiter, können sie als sogenannte Sachbezüge gemäß § 8 Abs. 2 Satz 9 EStG gewertet werden und bleiben demnach lohnsteuerbefreit. Hierbei muss aber geprüft werden, inwieweit die maximale 04/20
fitness MANAGEMENT international
41
FACHARTIKEL BGM
VARIANTE A
VARIANTE B
VARIANTE C
Bedarfsorientierung Interesse Arbeitgeber
Ausnutzung „600-EUR-Paragraph“
Ausnutzung Sachbezüge
„Maßnahmen sind im ganz überwiegend eigenbetrieblichen Interesse des Arbeitsgebers“ (Urteil BFH VI R 177-99)
Gesetzliche Regelung zur Unterstützung der Betrieblichen Gesundheitsförderung (§ 3,34 EStG)
Ausnutzung der Freigrenze für Sachbezüge (§ 8,2 EStG)
Bedarfsbestimmung, Analyse
Keine Analyse notwendig
Keine Analyse notwendig
Zielführende Maßnahmen (müssen Belastungen entgegenwirken)
Maßnahmen müssen gemäß §§ 20 bzw. 20b SGB V gestaltet und zertifiziert werden
Keine Vorgaben an Ausgestaltung Maßnahmen
Lohnsteuerbefreiung Kein Kostenlimit für Maßnahmen Training im Fitnessstudio/Gesundheitszentrum ggf. möglich, jedoch Beachtung der Ziele/ Inhalte notwendig; keine Mitgliedschaften
Lohnsteuerbefreiung Freibetrag von 600 EUR pro Mitarbeiter und Kalenderjahr Gerätegestütztes Training nur bedingt möglich, primär Kurse, Gruppenangebote, BGF Im Rahmen von Firmenfitness keine Fitnessstudiomitgliedschaften möglich
Lohnsteuerbefreiung Freigrenze von 44 EUR pro Mitarbeiter und Kalenderjahr Training im Fitnessstudio möglich Finanzielle Beteiligung bei Mitgliedschaften im Fitnessstudio/Gesundheitszentrum möglich
Diese Übersicht stellt keine steuerrechtliche Beratung dar, sie zeigt nur auf, welche Möglichkeiten bestehen. Empfehlung: steuerliche Beratung durch den Steuerberater des Unternehmens; Klärung mit Finanzamt gemäß § 42e EStG
Abb. 1: Varianten zur Steuerbefreiung von BGM in der Praxis (© Oliver Walle)
Freigrenze noch verfügbar ist und nicht schon anderweitig genutzt wurde. Vorteil dieser Variante C ist, dass auch Fitnessstudiobeiträge von Mitarbeitern abgerechnet werden können, was in den Varianten A und B nicht möglich ist. Sofern der Mitgliedsbeitrag jedoch höher als 44 EUR pro Monat ist und das Studio aus diesem Grund dem Unternehmen einen Rabatt einräumt, ist zu beachten, dass auch Ermäßigungen als geldwerter Vorteil gelten und demnach Lohnsteuer gezahlt werden muss. Werden hingegen durch das Fitnessstudio weitere Bausteine wie Bedarfsbestimmung, Analyse oder sogar Maßnahmen im Unternehmen durchgeführt und das anschließende Training im Studio wirkt den Belastungen entgegen, so können diese Maßnahmen wiederum gemäß Variante A steuerbefreit angeboten werden. Im Zweifelsfall sollte das Unternehmen von § 42e EStG, der Anrufungsauskunft, Gebrauch machen und im Vorfeld die geplanten Maßnahmen mit dem Finanzamt abklären.
42
04/20
fitness MANAGEMENT international
Die vorangegangenen Darstellungen und Empfehlungen zu den Möglichkeiten der Steuerbefreiung und zur Vorgehensweise bei der Prüfung sollten stets mit dem für das Unternehmen zuständigen Steuerberater besprochen werden. Zudem besteht auch vor dem Beginn des BGM bzw. der Durchführung von Maßnahmen zur Förderung der Mitarbeitergesundheit die Möglichkeit, von der Anrufungsauskunft gemäß § 42e EStG Gebrauch zu machen. Hierbei kann das Betriebsstättenfinanzamt Auskunft darüber geben, ob und inwieweit im Einzelfall die Vorschriften über die Lohnsteuer anzuwenden sind.
Oliver Walle Oliver Walle arbeitet als Dozent an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) sowie an der BSA-Akademie. Außerdem ist er Geschäftsführer eines BGM-Beratungsunternehmens und unterstützt bundesweit Unternehmen beim strategischen Aufbau von Gesundheits- und Arbeitsschutzmanagementsystemen sowie in Demografieprojekten. www.dhfpg-bsa.de Auszug aus der Literaturliste Bundesministerium für Gesundheit (2020). Steuerliche Vorteile. Zugriff am 29.06.2020. Verfügbar unter: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/betriebliche-gesundheitsfoerderung/steuerliche-vorteile.html Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie bitte marketing@dhfpg-bsa.de.
Foto: DHfPG/BSA
Scannen Sie den QR-Code und gelangen Sie zum gesamten Fachartikel
Aufbau BGM unter Beachtung der Steuerbefreiung Betrachtet man sich die zu Beginn des Artikels dargestellten Aufgaben im Rahmen des BGM-Projektmanagements, die darin enthaltenen Analysen sowie die Bandbreite der Maßnahmen, stellt sich die Frage nach der Zuordnung dieser Aufgaben/Maßnahmen zu den in Abbildung 1 dargestellten Varianten A, B und C der Steuerbefreiung. Grundsätzlich kann das Projektmanagement, das bereits durch die Erstellung eines Konzeptes für das BGM beginnt, der Variante A zugeordnet werden. Ihr ist grundsätzlich auch der Bereich der Managementaufgaben sowie der Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes zuzuordnen. Zu den Managementaufgaben gehören die Definition von Zielen, die Steuerung von Aktivitäten und die Kontrolle. Dies gilt letztlich auch für die Managementsysteme Qualitäts-, Arbeitsschutz- sowie Umweltmanagement und demnach auch für das BGM. Jedem Managementsystem liegt der PDCA-Zyklus (PDCA = Plan, Do, Check, Act) zugrunde, weshalb die in diesem Zusammenhang anfallenden Aufgaben für die Analyse, Organisation und spätere Evaluation auch nicht lohnsteuerrelevant sein dürften.
Fazit und Empfehlungen
1/1 ANZ
me Mach den Self-Check mit mescan. Demnächst in deinem Studio. Du willst das optimale Training. Mit der neu entwickelten mescan-Technologie misst du selbst in weniger als einer Minute deine wichtigsten Bio-Marker wie Health-Index, Fitness-Index, Nutrition-Index und Recovery-Index. Zusammen mit der vicoach-App wird dein Workout damit effektiv wie nie zuvor. Mehr ßber die mescan-Technologie: cardioscan.de/mescan
Health-Index
64
Recovery-Index
25 %
FACHARTIKEL DIGITALISIERUNG
Foto: vectorfusionart – stock.adobe.com
Digitale Erfolgspotenziale nach dem Restart
Corona als Beschleuniger der Digitalisierung Text: Jost-H. Roth
Inwieweit sollte die Corona-Pandemie Anlass für eine intensivere Beschäftigung der Fitness- und Gesundheitsbranche mit dem Thema Digitalisierung sein? Welche Schlussfolgerungen aus der Entwicklung der letzten Monate für den Einsatz der Digitalisierung gezogen werden können und wie die digitale Transformation unsere Branche perspektivisch weiter verändern wird, erläutert Jost-H. Roth im vorliegenden Text. 46
04/20
fitness MANAGEMENT international
H v
E G u s I
J S d g
D
ie Fitness- und Gesundheitsbranche wie auch große Teile der deutschen Wirtschaft wurden durch den Corona-bedingten Lockdown hart getroffen.
maßgebliche Rolle. Denken wir hierbei nur an die Umwälzung der Märkte für Fotografie (u. a. digitale Kameras), Personenbeförderung (z. B. Uber) und Handel (bspw. Amazon).
Herausforderungen nach dem Restart
Die Digitalisierung ist für unsere Branche nichts Neues, hier setzt man schon seit längerem auf digitale Angebote und Prozesse. Aber welche wesentlichen Veränderungen sollten wir jetzt dringend vornehmen, um unser Geschäftsmodell zukunftssicher zu machen und den Post-Corona-Herausforderungen zu begegnen?
Je nach Bundesland waren die Fitness- und Gesundheitseinrichtungen per Verordnung zwischen acht und zwölf Wochen geschlossen. Der Restart erfolgte mit starken Einschränkungen und unter Beachtung strenger Hygiene- sowie Abstandsregeln. Die Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen durch die zeitweilige Schließung der Studios stellt uns angesichts von Umsatzrückgängen, höheren Zahl an Kündigungen und geringen Neuanmeldungen vor enorme Herausforderungen. Zusätzlich haben wir es jetzt mit Kunden zu tun, die eine gewisse Zeit nicht trainieren konnten und eventuell aus Sorge vor Ansteckung in Zukunft auch nicht mehr trainieren wollen. Deren Sichtweise auf das Training und die Trainingsgewohnheiten hat sich durch die Krise möglicherweise stark verändert.
?
De facto wirft das folgende Fragen zur zukünftigen Ausrichtung unseres Geschäftsmodells auf:
1. Können wir als Fitnessanbieter für Mitglieder, deren veränderten Bedürfnisse sich gerade durch eine solche Krise manifestieren, weiter eine Rolle spielen? 2. Bleiben wir mit unserer aktuellen Dienstleistung für unsere jetzigen und zukünftigen Kunden als „Problemlöser“ wirklich relevant? Das radikale Infragestellen traditioneller Geschäftsmodelle, Technologien, Verfahren, Produkte und Dienstleistungen durch neue Lösungen wird in der Managementliteratur gern als Disruption (dt.: Zerstörung) bezeichnet. Die Digitalisierung als „einerseits (1) die Überführung von Informationen von einer analogen in eine digitale Speicherform und andererseits (2) die Übertragung von Aufgaben, die bisher vom Menschen übernommen wurden, auf den Computer“ (Hess, 2016) spielte bei disruptiven Prozessen der letzten Jahrzehnte eine
Hierzu fünf Digitalisierungsthesen: 1. Online verfügbare digitale Angebote für Training, Kurse und Ernährung bleiben über die Corona-Krise hinaus Teil unserer Dienstleistung! Die Branche hat auf den erzwungenen Lockdown mit digitalen Angeboten für das Training zu Hause reagiert. Diese Möglichkeiten wurden intensiv genutzt und als klarer Mehrwert empfunden. Hohe Abrufzahlen von YouTube-Videos und die rege Teilnahme an Livestreams belegen dies. Die Ausweitung unseres Angebotes ist für die Kunden auf alle Fälle mit einem Zusatznutzen verbunden. Daher ist davon auszugehen, dass Online-Kurse, individuelle Beratungen und Personal Trainings per Zoom, Skype oder über andere Medien nicht einfach wieder verschwinden, sondern integrierter Bestandteil unserer Dienstleistung werden. 2. Digitale Kommunikation mit unseren Kunden wird noch relevanter! Kommunikation schafft Kundenbindung. Mit digitalen Medien lässt sich einfach, zielgruppenspezifisch und kostengünstig kommunizieren. Ein Erfolgsrezept in der Krise bestand in einer intensiven, vorwiegend digitalen Kommunikation mit den Kunden. Per E-Mail, WhatsApp und über soziale Medien wurde über Trainingsalternativen informiert, die Community durch Facebook-Gruppen gestärkt und Updates zu regulatorischen Maßnahmen der Behörden geteilt. Dadurch ist es gelungen, die Bindung und Identifikation mit den Unternehmen zu stärken, Kampagnen wie „Stay Strong – Stay Together!“ die nötige Resonanz zu verschaffen und somit die Solidarität mit unseren Betrieben zu stärken. Ein willkommener Nebeneffekt könnte sein, dass durch intensivere (digitale)
Anzeige
Hygiene-Systeme von Geck® Egal ob Desinfektionssystem, Gesichts-Visier oder Spuckund Hustenschutz. Wir haben sicher das richtige Produkt für Ihre Bedürfnisse. Jetzt Kontakt aufnehmen: Senden Sie uns eine Mail mit dem Stichwort „Fitness“ an gesundheit@geck.de
geck.de/hygiene
FACHARTIKEL DIGITALISIERUNG
Kommunikation der Anteil inaktiver Mitglieder gesenkt und die Fluktuationsquote positiv beeinflusst werden kann. 3. Unsere Prozesse müssen digitaler werden! Die konsequente Digitalisierung von Prozessen erhöht die Wirtschaftlichkeit von Unternehmen. Für viele Branchen wird die Krise zum Weckruf, endlich häufig bereits existierende digitale Lösungen zu implementieren. Wo vorher Hürden gesehen wurden oder Bequemlichkeit regierte, erkennt man jetzt die Notwendigkeit schnell zu handeln. Für unsere Branche gibt es einige Maßnahmen, die jetzt konsequent umgesetzt werden sollten: Entwicklung bzw. Weiterentwicklung von kundenfreundlichen Mitglieder-Apps mit der Möglichkeit, Servicetermine und Kurse online zu buchen sowie die Studioauslastung in Echtzeit zu sehen. Außerdem können der Online-Verkauf von Mitgliedschaften, die Schichtplanung per Mitarbeiter-App, Online-Mitarbeitermeetings u. a. einfacher organisiert werden. 4. Die Digitalisierung ermöglicht es uns, die Bedürfnisse unserer Kunden ganzheitlich abzubilden und abzudecken – Insellösungen sind passé! Die Existenzberechtigung von Unternehmen liegt darin begründet, die vielfältigen Bedürfnisse und Probleme ihrer Kunden zu kennen und dafür Lösungen anzubieten. Der Kunde sieht in uns die Spezialisten für körperliche und/oder geistige Gesundheit und Fitness. Wenn wir diese Probleme lösen, sind wir relevant. Smartes Equipment, das die Aktivitäten im Studio aufzeichnet, ermöglicht es uns, die Trainingsfortschritte der Kunden zu verfolgen und bei Bedarf unterstützend und motivierend einzugreifen. Mitglieder-Apps, die nicht nur die Studio-, sondern auch die Outdooraktivitäten und Ernährungsgewohnheiten protokollieren, helfen uns, ganzheitlich an unseren Kunden „dranzubleiben“ und uns darum zu kümmern, dass deren Ziele auch erreicht werden. Kunden, die Erfolge feiern, werden uns treu bleiben und dadurch unser wirtschaftliches Ergebnis verbessern. 5. Das Fitness- und Gesundheitsangebot der Zukunft wird durch ein hybrides, vernetztes Konzept aus traditionellem Training vor Ort und Online-Angeboten definiert werden.
Die Krise hat deutlich gemacht, dass hybride Geschäftskonzepte, die online und offline Angebote bereithielten, deutlich weniger anfällig waren als rein stationäre Geschäftsmodelle. Dies führt zu der Schlussfolgerung, dass auch für unsere Branche die Entwicklung und Umsetzung eines hybriden Dienstleistungskonzeptes sinnvoll und empfehlenswert ist. Die einzelnen Komponenten sollten sorgfältig aufeinander abgestimmt sein, um die Kundenbedürfnisse in Bezug auf Training, Ernährung und Entspannung online wie auch offline abzudecken. Wir haben die Chance, die Attraktivität unseres Angebots dadurch zusätzlich zu steigern und weitere Zielgruppen zu erreichen, also die Marktdurchdringung insgesamt zu erhöhen.
Fazit Die Corona-Krise wird zum Beschleuniger einer bereits begonnenen digitalen Entwicklung. Das Fitnessstudio der Zukunft wird sich zu einem Content-Anbieter entwickeln, der seine Inhalte online und offline zur Verfügung stellt. Das Unternehmen hält über digitale Medien regelmäßigen Kontakt zu seinen Kunden und ist durch integrierte Systeme über deren Aktivitäten und Zielerreichungsgrade informiert. Das ermöglicht dem Studio, mit seiner Dienstleistung „Problemlöser“ und wesentlicher Ansprechpartner bei den sport- und gesundheitsbezogenen Themen seiner Kunden zu sein. Der dadurch realisierte Kundennutzen ist die Basis für Umsätze, die das Geschäft zukunftssicher und profitabel machen. Das Fitnessstudio vor Ort als sozialer Kosmos und Anlaufstelle zur Begegnung von Menschen wird sicherlich im Zentrum bleiben, seinen Wirkungsgrad aber deutlich erweitern. Abschließend ein Zitat von Chuck Runyon, dem Mitbegründer von Anytime Fitness, der weltweit größten Fitnesskette, anlässlich der Entwicklung der letzten Monate: „Learn from it, adopt it, become better”. In diesem Sinne – lasst uns unsere „digitalen Muskeln“ stärken!
Jost-H. Roth ist Dozent an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und der BSA-Akademie. Als Unternehmensberater unterstützt er Kunden schwerpunktmäßig bei kaufmännischen Themen. In seiner Laufbahn hat er in kaufmännischen Führungspositionen gearbeitet, Unternehmen mitgegründet, aufgebaut und sich dabei intensiv mit Aspekten der Digitalisierung befasst.
Foto: Maxx Hoenow
Jost-H. Roth
www.dhfpg-bsa.de
Literaturliste Hess, T., Gronau, N., Becker, J., Sinz, E. J., Suhl, L. & Leimeister, J. M., (Hrsg.) (2016). Digitalisierung. Zugriff am 29.05.2020. Verfügbar unter http://www.enzyklopaedie-der-wirtschaftsinformatik.de/lexikon/technologien-methoden/Informatik--Grundlagen/digitalisierung Kaplan, A. (Moderator). (05.05.2020). Self Esteem Brands CEO Chuck Runyon – By all Means (Audio Podcast). Zugriff am 29.05.2020. Verfügbar unter http://tcbmag.com/by-all-means/selfesteem-brands-ceo-chuck-runyon Foto: carloscastilla – stock.adobe.com
48
04/20
fitness MANAGEMENT international
BILDUNG | ANZEIGE
Foto: DHfPG/BSA
Teil 4: Perspektiven der Sport-/Gesundheitsinformatik
Digitale Chancen und Herausforderungen Text: Prof. Dr. Marco Speicher
Die Informatik ist zu einem wichtigen Partner der Sport- und Gesundheitswissenschaft geworden. Doch welche Entwicklungen und neue Technologien sind im Bereich der Digitalisierung zu erwarten? Und wie können diese im Sport-, Fitness- und Gesundheitsbereich genutzt werden? Auch wenn niemand die zukünftige Entwicklung im Detail vorhersagen kann, ist es dennoch möglich, im Voraus zu erahnen, welche Technologien ganz oben auf der „Agenda“ stehen werden.
I
n den letzten Jahren ist die Sport-/Gesundheitsinformatik immer mehr zu einem wichtigen Bestandteil im Spektrum der sportund gesundheitswissenschaftlichen Forschung geworden. Hierzu zählen alle Aktivitäten an der Schnittstelle von Informatik und Sport- sowie Gesundheitswissenschaft. Wie Sie schon den vorigen Ausgaben entnehmen konnten, reicht das Spektrum von einfachen Werkzeugen zur Handhabung von Daten über die Steuerung von Sensoren bis hin zur Modellierung und Simulation komplexer sportbezogener Phänomene. Während bei den ersten Anwendungen in den 1970er-Jahren Computer nur zu Informations- und Dokumentationszwecken eingesetzt wurden, beschreiben aktuelle Ansätze virtuelle Umgebungen für das Training von Wahrnehmungsaufgaben spezifisch für den Sport (wie z. B. zur Steigerung der Reaktion und Konzentration), den Anwendungsbereich von Computertechnologien für das Coaching oder die automatische Analyse von Wettkämpfen mittels Mustererkennung (wie z. B. Erkennen von Fehlhaltungen oder falschen Abläufen).
Miniaturisierung und Rechenleistung Computer und deren Komponenten wurden in den letzten Jahrzehnten immer kleiner und effizienter. Das Mooresche Gesetz – benannt nach Gordon Moore, der das Gesetz 1965 formulierte – besagt, dass die Anzahl der Transistoren, die kostengünstig auf einer integrierten Schaltung platziert werden können, sich etwa alle zwei Jahre verdoppeln. Bis heute ist die physikalische Barriere noch nicht erreicht, so wird voraussichtlich die Leistung eines Standardcomputers in ähnlichen Dimensionen weiter zunehmen. Das ermöglicht neben dem Bau immer leistungsfähigerer Sensoren auch die schnellere Analyse von Trainings- und Gesundheitsdaten in Echtzeit. Wurde die Fitness eines Sportlers früher noch mithilfe vieler Kabel in einem teuren, speziell dafür eingerichteten Labor erfasst und analysiert, kann dies schon heute mithilfe von kabellosen Sensoren (wie z. B. Pulsgurt, Schrittsensor und Smartwatch) bei jeder Trainingseinheit erfolgen.
Netzwerkkapazität und Vernetzung In dieser Ausgabe möchten wir Ihnen verschiedene Perspektiven über die technische und zeitliche Entwicklung von beispielhaften Technologien aufzeigen, die sich auf den Sport-, Fitness- und Gesundheitsbereich auswirken könnten. 52
04/20
fitness MANAGEMENT international
Neben der Miniaturisierung und Steigerung der Rechenleistung wird auch der Ausbau der Netzwerkkapazität von immer größerer Bedeutung. Auf der einen Seite werden die Daten auf den Endgeräten immer effizienter verarbeitet. Auf der anderen Seite müssen
Fazit Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, auf welche Weise diese Fortschritte für den Sport oder die Fitnessbranche nützlich sein können? Ein Ansatz in diesem Zusammenhang wäre, das Wissen von Sportlern, Gesundheitsexperten und Sportwissenschaftlern in Computersysteme zur Trainingsdiagnose und -intervention zu integrieren. Im Gegensatz zu ersten Versuchen aus den 1990er-Jahren des vorherigen Jahrhunderts ist die Qualität der technologischen Umsetzung und die Nachfrage von Trainern und Sportlern heutzutage bedeutend höher. In diesem Kontext bietet der neue Bachelor-Studiengang Sport-/Gesundheitsinformatik der DHfPG für die Sport-, Fitness- und Gesundheitsbranche die Möglichkeit, von diesem rasanten digitalen Wandel zu profitieren.
Grafik: maximmmmum – stock.adobe.com
die immer größer werdenden Datenmengen dennoch irgendwie (möglichst kabellos) übertragen werden. Über ein selbst konfigurierendes, drahtloses Netzwerk können solche zum Teil autonomen Geräte miteinander kommunizieren und Daten austauschen. Dieses „Internet der Dinge“ basiert auf gemeinsamen Standards (z. B. Bluetooth, NFC, WLAN) und kann jede in der Umgebung verfügbare Netzwerkinfrastruktur nutzen. Auch dort ist in den letzten Jahren viel passiert, wie z. B. die Einführung des Standards „Bluetooth Low Energy (BLE)“. Bei BLE handelt es sich um einen Funkstandard, der Bluetooth-Verbindungen auch mit geringen Sendeleistungen und geringem Stromverbrauch möglich macht. Diese Technologie lässt sich beispielsweise in Fitnesstrackern oder Sensoren finden. Der Hauptvorteil liegt darin, dass eine BluetoothVerbindung möglichst stromsparend aufgebaut werden kann und nur wenig (ca. 10 mW) Sendeleistung benötigt wird. Von Nachteil ist jedoch, dass BLE meist etwas langsamer als das klassische Bluetooth ist und die Reichweite durch die verringerte Sendeleistung auf etwa 10 bis 40 Meter beschränkt ist. Doch meist trägt man das Smartphone sowieso am Körper oder es bleibt in der Nähe der Sensoren. Um dann die Trainings- oder Gesundheitsdaten von überall erreichbar zu machen (z. B. für die persönliche Analyse zu Hause oder durch den Coach), müssen die Daten an einem Ort gesammelt werden. Dies geschieht heute meist mithilfe eines Cloud-Servers oder Ähnlichem, was jedoch einen Internetzugang mit ausreichender Bandbreite voraussetzt. Unter optimalen Bedingungen könnte man in Zukunft eine Datenübertragungsrate von etwa 1 GBit/s (Gigabit/Sekunde) erreichen, was derzeit zwar noch nicht flächendeckend verfügbar ist, jedoch bereits in Planung oder in der Umsetzung (wie z. B. 5G) ist. Dennoch können wir davon ausgehen, dass die Netzwerkkapazität in den nächsten Jahren enorm erweitert und verstärkt wird, was besonders den mobilen Endgeräten zugutekommen wird.
Mithilfe von Kunststoff und 3D-Drucktechnologien ist es bereits heute problemlos möglich, anwendungsspezifische Geräte oder Halterungen sehr kostengünstig herzustellen. Die elektrische Energieversorgung mobiler Geräte wird jedoch ein zentrales Problem bleiben, wie z. B. die Akkulaufzeit von aktuellen Smartphones (1–3 Tage) oder Smartwatches (1–2 Tage). Hier kommt neue Hardware (z. B. neuartige Sensoren) ins Spiel, deren kleiner Energiebedarf durch alternative Energien wie Körperwärme, kinetische Energie, Licht- oder Schallwellen gedeckt werden kann. Dazu zählen aber auch wichtige Entwicklungen im Bereich der Displaytechnologien, wie z. B. Projektionen, besonders große oder kleine Bildschirme oder immer kleinere und leichtere Datenbrillen. Solche Datenbrillen können die Welt um uns herum mit digitalen Informationen erweitern („Augmented Reality“) oder es dem Benutzer ermöglichen, ganz in virtuelle 3D-Simulationen einzutauchen („Virtual Reality“). Doch dazu mehr in den nächsten Ausgaben.
Prof. Dr. Marco Speicher Prof. Dr. Marco Speicher ist Dozent an der DHfPG. 2019 promovierte er im Fachbereich Informatik an der Universität des Saarlandes zum Thema „Measuring User Experience for Virtual Reality“. Von 2014 bis 2019 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI). Dort war er Teil des Forschungsund Entwicklungsteams des Ubiquitous Media Technologies Lab (UMTL) und des Innovative Retail Laboratory (IRL).
Foto: DHfPG/BSA
Hardware
www.dhfpg-bsa.de
B. Sc. Sport-/Gesundheitsinformatik Studienplätze sichern – Vorreiter werden! Qualifizieren Sie einen Studierenden des neuen dualen Studiengangs B. Sc. Sport-/Gesundheitsinformatik und profitieren Sie von der Digitalisierung. Jetzt Studienplätze zum Wintersemester 2020 sichern! Infos unter: dhfpg.de/bsgi Foto: DHfPG/BSA
04/20
fitness MANAGEMENT international
53
FACHARTIKEL MANAGEMENT
Coaching-Impulse für die Praxis
Ein lohnender Perspektivenwechsel Text: Nicolai Rolli
Durch unsere Arbeit unterstützen wir Menschen nachhaltig dabei, sich zu entwickeln, neues Verhalten zu erlernen und ihre Gesundheitsziele zu erreichen. Das ist unser persönliches „Warum“, die Motivation hinter unserer Entscheidung, im Fitness- und Gesundheitsmarkt zu arbeiten. Aber wie kann uns – als Führungskraft oder als Trainer – Coaching bei der (Weiter-)Entwicklung von Menschen helfen und warum lohnt sich ein Perspektivenwechsel?
„Das Einzige, was nicht kopierbar ist, sind die Beziehungen eines Unternehmens zu seinen Mitarbeitern und die Beziehungen der Mitarbeiter zu ihren Kunden.“ (Karl Pilsl) Foto: ra2 studio – stock.adobe.com
54
04/20
fitness MANAGEMENT international
W
ir arbeiten in einem „People Business“, das heißt die Beziehungen zu Mitarbeitern und Kunden stehen im Fokus unserer täglichen Arbeit. Erst durch eine enge, wohlwollende und ehrliche Beziehung zu den Menschen im Unternehmen schaffen wir die Basis für Entwicklungen und damit für den Unternehmenserfolg. Auf der Mitarbeiterebene wollen wir eine gute Leistungsfähigkeit bei gleichzeitig hoher Zufriedenheit erreichen und unsere Mitglieder sollen zu einer nachhaltigen Zielerreichung befähigt werden. Verantwortlich für die Beziehungsebene ist einerseits die motivierende und fördernde Führungskraft und andererseits der Mitarbeiter, der ein hohes Maß an Selbstverantwortung mitbringt.
Neue Perspektiven für mehr Performance In der Fitness- und Gesundheitsbranche sprechen wir von einem Berater (Verkaufsphase) bzw. einem Trainer (Betreuung auf der Fläche) und einer Führungskraft, aber selten von einem Coach. Ein Perspektivenwechsel kann uns helfen, unser Rollenverständnis zu erweitern. Was ist ein Coach und wie unterscheidet sich seine Arbeitsweise bzw. sein Rollenverständnis? Der Begriff „Coach“ bezeichnet ursprünglich einen Kutscher („Jemand, der mich schnell und sicher an ein Ziel bringt“) – dieses Verständnis wurde später zuerst auf den Sport und dann auf die Wirtschaft übertragen. In beiden Coaching-Feldern steht die Erweiterung der Leistungsfähigkeit (durch Verhaltensentwicklung) von Menschen im Vordergrund. Grundsätzlich wird das Coaching-Ziel von dem Coachee bestimmt – sinnbildlich gesprochen gibt Ihnen eben nicht der Kutscher (heute Taxi- oder Uber-Fahrer) das Ziel Ihrer Reise vor, sondern Sie selbst bestimmen, wohin Sie möchten. Coaching bietet dadurch einen Perspektivenwechsel in Richtung „Hilfe zur Selbsthilfe“ und „Unterstützung zur Selbstverantwortung“. Bei diesen beiden Grundzielen im Coaching wird der Coach dementsprechend nicht dauerhaft benötigt (Rauen, 2002).
Eigenverantwortung fördern und Menschen entwickeln Im Rahmen vom Coaching muss es unser gemeinsames Ziel sein, dass wir die Eigenverantwortung unserer Mitarbeiter und Mitglieder aktiv fördern, nur so schaffen wir die Basis für eine dauerhafte Verhaltensentwicklung. Häufig hört man von Unternehmern, dass ein Teil der Mitarbeiter und Mitglieder keine Verantwortung übernimmt (übernehmen will). Hier stellen sich folgende Fragen: Fördern wir diese Fähigkeit bzw. den Willen dazu durch unsere Arbeit bzw. haben wir sie dazu befähigt? Haben wir unseren Mitgliedern ausreichendes Selbstmanagement vermittelt, wenn sie ohne unsere dauerhafte Intervention als Trainer nicht mehr zum Training erscheinen oder ihre Ernährung wieder vernachlässigen? Sprechen wir das Thema Rückfallprophylaxe bei unseren Mitgliedern an? Timothy Gallwey (2007) beschreibt den Perspektivenwechsel im Coaching über folgende drei Wirkungsebenen (vgl. Abb. 1):
Abb. 1: Die drei Wirkungsebenen des Perspektivenwechsels (modifiziert nach Gallwey, 2007)
Aufmerksamkeit/Wahrnehmung erweitern Häufig tragen wir ausschließlich die „Brille der Problemorientierung“. Hier gilt es, die Wahrnehmung (Potenzialentfaltung) des Coachee zu erweitern (weg vom Fokus auf die Schwächen und die Beseitigung von Mängeln, d. h. Risikofaktoren-Denken) – wir lenken die Aufmerksamkeit auf die Selbstreflexion und die Ressourcenorientierung.
FACHARTIKEL MANAGEMENT
Erst wenn wir durch eine erweiterte Wahrnehmung neue Handlungsmöglichkeiten (= Wahlmöglichkeiten) erkennen, schaffen wir ein Bewusstsein dafür, dass wir keine Opfer unserer Umstände sind, sondern selbst aktiv werden können – so fördern wir die Eigenverantwortlichkeit („Nur ich selbst kann die Dinge verändern“ und „Nur ich bin für die Ergebnisse verantwortlich“). Vertrauen Menschen trauen sich selbst häufig zu wenig zu – erst wenn das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten groß ist, kann man auch gezielt aktiv etwas verändern. Durch den Blick darauf, mit welchen Fähigkeiten und Kompetenzen der Coachee bereits frühere schwierige Situationen gemeistert hat, entdeckt dieser sein eigenes Potenzial und kann damit das Vertrauen in sich selbst aufbauen.
Coaching: alles eine Frage der Haltung? Hier wird deutlich, dass durch eine coaching-orientierte Arbeit der Fokus auf den Stärken/Ressourcen und der Steigerung von Kompetenzen liegt (vgl. Health-Model-Ansatz). Bildlich gesprochen geht es bei der Coaching-Haltung um den Unterschied zwischen einem leeren Wasserglas und einem Saatkorn: Das Wasserglas muss erst mit Inhalten gefüllt werden, wohingegen das Saatkorn bereits alle Informationen in sich trägt – es braucht nur die richtigen (fördernden) Rahmenbedingungen, um sich zu entwickeln (Ressourcenaktivierung durch den Coach als „Entwicklungshelfer“). Eine praxisnahe Umsetzungsmöglichkeit für coaching-orientierte Führungsarbeit bietet die Aussage „Don’t bring me a problem, bring me a solution!“ – hiermit leitet man seine Mitarbeiter an, lösungsorientiert zu denken und nicht selbst als Lösungsgeber zu fungieren. Praxistipp: Leiten Sie Ihre Mitarbeiter mehr zur eigenen Lösungsfindung an, als dass Sie die Probleme für die Mitarbeiter lösen – auch auf die Gefahr hin, dass Sie sich als Führungskraft für Problemlösungen dauerhaft „überflüssig“ machen. Reflektieren Sie Ihre eigenen Glaubenssätze in Bezug auf Ihre Mitarbeiter:
Werkzeug ist, um die Arbeitsweise der Teammitglieder und der Organisation selbst nachhaltig zu verbessern (Theeboom et al., 2013). Die größten Effektstärken konnten hier in Bezug auf berufliche Zielerreichung, Leistungskraft und Arbeitseinstellung nachgewiesen werden. Grundsätzlich bedeutet der Perspektivenwechsel hin zu einer coaching-orientierten Haltung unter anderem mehr Fragen zu stellen (weniger/keine Standardlösungen vorgeben), den Coachee eigene Ideen ausprobieren zu lassen und ihn zu überzeugen, statt ihn zu überreden. Eine partnerschaftliche Grundhaltung ist zentral im Coaching, das heißt auf Augenhöhe von „Mensch zu Mensch“ zu kommunizieren (kein Rollen-/Positionsdenken) und seine eigenen Maßstäbe und Denkweisen nicht in den Vordergrund zu stellen.
Fazit Wir sind es gewohnt, Know-how (an Mitarbeiter wie Mitglieder) zu vermitteln – als Führungskraft und als Trainer ist es sehr sinnvoll, phasenweise die Rolle eines Coaches einzunehmen, um andere Ergebnisse zu erreichen und damit Menschen bzw. deren Verhalten nachhaltig weiterzuentwickeln. Lassen Sie uns gemeinsam Menschen zum „Wachsen“ bringen – Erfolg und die weitere Professionalisierung der Fitnessund Gesundheitsbranche sind die logische Konsequenz.
Nicolai Rolli Nicolai Rolli, Diplom-Sportwissenschaftler, ist u. a. Dozent an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) sowie an der BSA-Akademie. Nach seinem Studium an der Deutschen Sporthochschule Köln, seiner Ausbildung zum Heilpraktiker und seinem betriebswirtschaftlichen Fernstudium arbeitete er jahrelang in personalverantwortlichen Positionen und als Geschäftsführer.
Foto: DHfPG/BSA
Wahlmöglichkeiten
www.dhfpg-bsa.de Auszug aus der Literaturliste
Sehen Sie Ihre Mitarbeiter wirklich als
oder doch als
?
Probieren Sie aus, wie sich Dinge ändern, wenn Sie vermehrt coaching-orientiert führen. Metaanalysen zur Wirksamkeit von Coaching (im beruflichen Kontext) zeigen, dass Coaching ein effektives
Gallwey, T. (2007). The Inner Game of Golf – Die Idee von Selbstcoaching. Staufen im Breisgau: allesimfluss Verlag. Theeboom, T., Beersma, B. & van Vianen, A. E. (2014). Does coaching work? A meta-analysis on the effects of coaching on individual level outcomes in an organizational context. In: The Journal of Positive Psychology, 9 (1), 1–18. Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie bitte marketing@dhfpg-bsa.de.
Der Autor Nicolai Rolli referiert zum Thema „Coaching – Ein Perspektivenwechsel in Mitarbeiterführung und Kundenbindung“ im Rahmen des Fach-Forums Coaching beim diesjährigen Aufstiegskongress ONLINE ONLY. Weitere Informationen unter: aufstiegskongress.de
56
04/20
fitness MANAGEMENT international
KOLUMNE
Wie gewinne ich gegen meine Mitbewerber?
Die Kolumne von Antonio e Silva in der ersten Ausgabe der fMi 1995
Foto: tomertu – stock.adobe.com
Vor 25 Jahren habe ich dieses Thema schon einmal für die fitness MANAGEMENT international behandelt. Heute schreibe ich erneut über den gleichen Inhalt, jedoch aus dem Blickwinkel der Marketingstrategie 2020. Der Konkurrenzkampf der Fitnessstudios ist hart und wird ohne Zweifel noch härter werden. Daher rückt die Wichtigkeit beziehungsweise die Notwendigkeit, einen noch größeren Wettbewerbsvorsprung zu gewinnen, in den Fokus. Differenzpunkte (Points of Difference, kurz PODs)
Emotionale und individuelle Botschaften
Um aufzufallen, müssen Sie sich deutlich von Ihrer Konkurrenz unterscheiden. Wenn Sie Ihr Fitnessstudio positionieren möchten, benötigen Sie einige hervorstechende Differenzpunkte (PODs). So kann ein Konzept gelingen, mit dem sich Ihr Studio in seiner Einzigartigkeit von vielen Standardstudios abhebt. Notieren Sie dazu die drei wichtigsten Differenzpunkte, mit denen Sie sich von den konkurrierenden Studios unterscheiden wollen.
Emotionale Botschaften zielen direkt ins Herz des potenziellen Kunden und sind eins der Erfolgsgeheimnisse für all Ihre NeukundenWerbekampagnen. Kunden reagieren erfahrungsgemäß positiv auf: • emotionale Botschaften, wobei Werte und Ansichten deutlich herausgestellt werden. Ein werbewirksamer Titel für ein Abnehmprogramm könnte lauten: „Wir lassen dich nicht allein, Abnehmen mit persönlicher Betreuung“. • individuelle Lösungen, denn die Individualisierung der Ansprüche und Wünsche ist enorm wichtig. Interessierte Kunden legen (bildlich gesprochen) Wert auf einen „passenden Anzug“ und sind bereit, dafür auch zu zahlen. Individualisierung ist schon längst wirtschaftliche Realität, Qualität geht über Quantität (z. B. ein Abo inklusive zehn Stunden Personal Training)
Stellen Sie sich dann die Frage: Was macht die Konkurrenz besser als wir? Beantworten Sie diese ebenfalls mit drei PODs.
Foto: Volker Beushausen
Um ein Beispiel aus meinem Fitnessstudio anzuführen: Die Differenzpunkte lassen sich unter drei Aspekten subsummieren: 1. Abo mit 14 Tage Geld-zurück-Garantie 2. Partnerschaft mit lokalen Unternehmen (Außendienst zur Gesundheitsförderung der Mitarbeiter) 3. Gesundheitsorientiertes Sportstudio mit ärztlicher Beratung Antonio e Silva Sales Director/Vertriebsleiter for me do
134
04/20
Aus einer gezielt eingesetzten Analyse wird eine steigende Kundenmaximierung resultieren.
fitness MANAGEMENT international
Benchmarking – der richtige Abo-Preis Wie lässt sich der optimale Abo-Preis ermitteln? Analysieren Sie den Preis Ihres Konkurrenzstudios. Wenn dieses Unternehmen einen monatlichen Abo-Preis von 49 EUR verlangt, sollten Sie kalkulieren, ob Sie einen Monatsbeitrag in Höhe von 59 oder 39 EUR verlangen. Den Preis der Konkurrenz zu kopieren, macht Sie sofort vergleichbar. In der Regel wird ein höherer Preis mit besserer Qualität assoziiert, während ein niedrigerer Preis mit geringerer Qualität verbunden wird. Behalten Sie immer Ihr Ziel vor Augen: „Ich will Gewinn erwirtschaften!“
GESUNDHEIT | FITNESS | PRÄVENTION
Foto: © Luis Louro/fotolia
Vibrationstraining
Studio Sensation:
Fünf Minuten gegen den Schmerz! Sie möchten Galileo Training* erleben? Melden Sie sich telefonisch unter 0 53 34 / 94 86 16 oder per E-Mail info@formedo.de! *jetzt auch als Medizinprodukt
Wir danken unseren Forschungspartnern!
for me do GmbH | Schloßbergstraße 28 | 38315 Hornburg | Tel: 0 53 34 - 94 86 16 | info@formedo.de | www.formedo.de